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The Legend Jean-Michel Basquiat

DIE LEGENDE JEAN-MICHEL BASQUIAT

KEINER WOLLTE EINER GENERATION ANGEHÖREN, DIE EINEN WEITEREN VAN GOGH VERKENNT. WIE JEAN-MICHEL BASQUIAT DIE NEW YORKER KUNSTSZENE IM STURM EROBERTE.

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TEXT: DAMIANA MARIANI

Er gewinnt als Kind keinen Wettbewerb. Seine Zeichnungen gelten als chaotisch. Einmal verliert er gegen einen Jungen, der einen mustergültigen Spiderman abliefert. Seinem Selbstvertrauen tut das keinen Abbruch, Jean-Michel Basquiat weiss oder glaubt zu wissen, dass er zur Ikone, zur Legende berufen ist. Und tatsächlich soll ihm schon bald als erstem Afroamerikaner der Durchbruch in der New Yorker Kunstszene gelingen.

VIER JAHRE, UM REICH, SECHS, UM BERÜHMT ZU WERDEN Die meisten Gemälde Basquiats sind farbenreich. Er hat alles übermalt, das ihm nicht gefällt oder eben doch. Eine Schicht folgt auf die andere, und nein, das ist nicht Chaos, das ist Reichtum, besitzt Tiefe. Da ist diese geballte rohe Kraft. Die Bilder sind laut, schreien dich an. Vier Jahre, um berühmt, sechs, um reich zu werden, so viel Zeit hat sich Basquiat gegeben. Damals, als Junge ohne Wettbewerbsbestätigung und nicht genug Geld für Leinwände in der Tasche, klang das utopisch, war es aber nicht. Jean-Michel Basquiat sollte schon bald eine neue visuelle Sprache erfinden und New York damit im Sturm erobern.

Mit sechs Jahren wird Jean-Michel von einem Auto angefahren. Als seine Mutter ihn im Krankenhaus besucht, schenkt sie ihm ein Buch über die menschliche Anatomie. Der Unfall, seine erste Erinnerung, das Buch, seine erste Inspirationsquelle. Später wird man in seinen Werken immer wieder Narben, Organe und Skelette entdecken. Vorerst aber zieht Basquiat unter dem Pseudonym SAMO (same

Wer Basquiats Werke verstehen will, muss sich mit der düsteren Seite des Lebens auseinandersetzen. If you want to understand Basquiat‘s works, you have to confront the more dismal side of life.

„Je mehr ich male, desto mehr gefällt mir alles.“ “The more I paint, the more I like everything.”

old shit) durch sie Strassen New Yorks und besprayt alles, das still hält. Seine aphoristischen Graffitis wecken bald das Interesse von Galleristen und so führt das eine zum anderen. Eines Tages verkauft er an Andy Warhol selbstbemalte Postkarten für weniger als fünf Dollar. Zwei Jahre später kosten seine Bilder bereits bis zu 10‘000 Dollar. Das Geld wird ihm zugeschoben, nicht immer ein Vertrag abgeschlossen, manchmal wird mit Drogen bezahlt. Ein extravaganter Lebensstil, der so nicht anhalten kann, nimmt seinen Lauf. Kostspielige Partys, Kaviar und Drogen. In manchen Wochen verprasst Basquiat bis zu 2‘000 Dollar für Drogen allein. Aus der Begegnung mit Warhol entsteht eine fruchtbare Beziehung, gemeinsames Schaffen erntet jedoch wenig Applaus, Warhol und sein fleissiger Schützling distanzieren sich voneinander. Als Warhol stirbt, stürzt Basquiat in eine Krise. Interviews, die er nun gibt, sind schwer zu ertragen, er stottert, verschluckt Antworten, versteht Fragen falsch. Es folgt ein Entzug, aus dem der 27-Jährige voller Leben und Tatendrang zurückkehrt. In sein Tagebuch schreibt Basquiat, dass er sich ein Saxophon kaufen möchte, kurz darauf stirbt er an einer Überdosis Heroin.

BASQUIAT, DER GEFEIERTE In nur acht Jahren gelang es Basquiat, ein umfängliches Oeuvre zu schaffen und neue figurative und expressive Elemente in der

„Wenn ich male, mache ich mir keine Gedanken über Kunst, ich versuche, ans Leben zu denken.“

amerikanischen Kunst der Nachkriegszeit zu etablieren. Seine Werke zählen heute zu den gefragtesten Kunstobjekten des 20. Jahrhunderts.

2017 versteigerte Sothebys eines seiner Bilder für 110,5 Millionen Dollar. Somit ist Basquiat im obersten Preissegment des weltweiten Kunstmarkts angekommen. Taschen veröffentlicht mit JEANMICHEL BASQUIAT nun eine XXL-Monografie, die die Werke des eigenwilligen Künstlers in ihrer oft wilden und nicht immer leicht zu entschlüsselnden Verschränkung von Text und Bild studieren lässt. Ein wundervolles, für Kunstliebhaber absolut notwendiges Buch, das zeigt, dass die Werke Basquiats auch nach über dreissig Jahren nichts von ihrer Kraft eingebüsst haben.

THE LEGEND JEAN-MICHEL BASQUIAT

NOBODY WANTED TO BELONG TO A GENERATION THAT MISJUDGED ANOTHER VAN GOGH. HOW JEAN-MICHEL BASQUIAT TOOK THE NEW YORK ART SCENE BY STORM.

He did not win one competition as a child. His drawings were considered chaotic. He once lost against a boy, who submitted an exemplary Spiderman. It did not undermine his self-confidence, Jean-Michel Basquiat knew or believed he knew that he was destined to become an icon, a legend. And he was actually soon to make his breakthrough as the first Afro-American in the New York Art Scene.

FOUR YEARS TO GET FAMOUS, SIX TO GET RICH The majority of Basquiat’s paintings are rich in colours. He has painted over everything that he does not like or that he does like. One layer follows the next and no, that is not chaos, it is richness, has depth. There is a concentrated brute force. The pictures are loud, scream at you. Four years to get famous, six to get rich, that’s how much time Basquiat set himself. At the time it sounded utopian for the boy without competitive acknowledgement and without enough money in his pocket for canvasses, but it wasn’t. Jean-Michel Basquiat was to soon find a visual language and it would take New York by storm.

At the age of six, Jean-Michel was knocked down by a car. When his mother visited him in hospital, she brought him a book about the human anatomy. The accident, his first memory, the book, his first source of inspiration. We still constantly discover scars, organs and skeletons in his works. Initially Basquiat wandered through the streets of New York under the pseudonym SAMO (same old shit) and sprayed everything that wasn’t moving. His aphoristic graffiti soon arouses the interest of gallery owners and one thing lead to another. One day he sold Andy Warhol self painted postcards for less than five dollars. Two years later his pictures cost up to 10,000 dollars. Money is thrust at him, there is not always a contract, sometimes the payment is made in drugs. An extravagant lifestyle that cannot last at this level, runs its course. Expensive parties, caviar and drugs. In some weeks Basquiat squanders up to 2000 dollars for drugs alone. A fruitful relationship developed from his encounter with Warhol; however their common work earns little applause, Warhol and his industrious protégée drift apart. When Warhol dies, Basquiat plunges into a crisis. Interviews, which he now gives, are difficult to bear, he stutters, swallows his answers, misunderstands the questions. He goes to detox and the 27-year old comes back with life and vigour again. In his diary Basquiat writes that he would like to buy a saxophone, a short time later he dies of a heroin overdose.

BASQUIAT, THE CELEBRATED In only eight years Basquiat managed to create an extensive oeuvre and to establish new figurative and expressive elements in the American art of the post-war period. His works rank today as the most sought-after art objects in the 20th century.

In 2017 Sothebys auctioned one of his pictures for 110.5 million dollars. Consequently Basquiat reached the highest price segment on the international art market. Taschen Publishing House has now published an XXL-Monograph, JEAN-MICHEL BASQUIAT, which allows us to study the works of the idiosyncratic artist in its often wild and not always easy to decode overlap of text and picture. A wonderful book, an absolute must for art lovers, which shows that Basquiat’s works have lost none of their power even after over thirty years.

“When I paint, I do not think about art, I try to think about life.”

«Speziell in turbulenten Zeiten hilft eine gute ESG-Kultur, den Sturm besser zu überstehen.»

Dr. Pascal Botteron

DIE ASPEKTE UMWELT, SOZIALES UND FÜHRUNG ENTSCHEIDEN NICHT NUR IN DER WIRTSCHAFT ÜBER ERFOLG UND MISSERFOLG, SIE WERDEN AUCH IN DER FINANZINDUSTRIE ZUNEHMEND ZU EINEM WICHTIGEN UNTERSCHEIDUNGSELEMENT.

INTERVIEW: DOMINIK SCHIMANKO TEXT: WILMA FASOLA

Die Aspekte Umwelt, Soziales und Führung entscheiden nicht nur in der Wirtschaft über Erfolg und Misserfolg, sie werden auch in der Finanzindustrie zunehmend zu einem wichtigen Unterscheidungselement.

Wofür steht ESG genau? Dr. Pascal Botteron: ESG ist eine weit verbreitete Terminologie, die definiert, wie ein Unternehmen ökologische (Environmental), soziale (Social) sowie Führungs-Aspekte (Governance) behandelt. Dahinter steht das Ziel, Standards zu setzen, dass Anleger in Unternehmen investieren können, die gute ESG-Merkmale aufweisen. Oder mit anderen Worten: Anleger sollen zielgerichtet investieren können. Es ist erwähnenswert, dass es sich nicht um ein neues Konzept handelt. So tauchte die Terminologie erstmals in mehreren Forschungsarbeiten auf, die vor 15 Jahren von den Vereinten Nationen initiiert wurden. Das Ziel dieser Studien war es, hervorzuheben, dass andere Faktoren als finanzielle bei Investitionen in ein Unternehmen zumindest von gleicher Bedeutung sind. Faktoren, wie die Art und Weise, wie ein Unternehmen sich mit Umweltfragen beschäftigt, wie es sein Humankapital schützt und wie es eine Unternehmenskultur pflegt, wurden dabei alle erwähnt.

Gibt es einen Unterschied zwischen den USA und Europa hinsichtlich der Bekennung zu ESG? Heute ist der Umweltaspekt in Europa ein zentrales Element, während es in den USA der soziale Aspekt ist. Dies zeigt die unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen auf beiden Seiten des Atlantiks. Die Realität in Europa sieht so aus, dass der Klimawandel – vor allem nach der Pariser Konferenz – ein riesiges Thema ist, das von Politikern und vielen Wirtschaftsführern nach breiter Einflussnahme durch Wähler und neue Generationen aufgegriffen wird. Es dauerte jedoch wahrscheinlich noch ein Jahrzehnt, um eine breite Akzeptanz von ESG in der Finanzwelt zu erreichen. Es gab das Missverständnis, dass Unternehmen, die sich verstärkt um die Thematik ESG kümmern, dazu neigen, unterdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen. Die letzten zehn Jahre zeigen jedoch, das ist ein Irrtum. Wir haben gesehen, dass die fundamentalen Triebkräfte hinter einer guten und integrierten ESG-Kultur auch dazu beigetragen haben, eine Outperformance am Markt zu erzielen.

Sie haben eine besondere Art und Weise, Unternehmen nach ESG-Kriterien zu überprüfen – würden Sie das kurz erläutern? Eine gute ESG-Investition setzt grundsätzlich voraus, dass die drei Elemente bei der Investitionsentscheidung berücksichtigt werden. Leider tendieren die Investitionen heute dazu, nur ein oder zwei der drei Elemente zu berücksichtigen. Wir sind der Ansicht, dass die drei Aspekte auf integrierte Weise angegangen werden sollten. In diesem Zusammenhang ist der Schlüssel unter den drei ESG-Elementen das „G“. Der Vorstand eines gut geführten Unternehmens wird zweifellos ein gutes „G“, ein gutes „E“ und ein gutes „S“ praktizieren. Jüngste akademische Untersuchungen haben dafür bereits den Beweis geliefert.

Wie lässt sich das „G“ messen? Wir haben uns für eine Methode entschieden, die auf der Verarbeitung natürlicher Sprache basiert. In den linguistischen und psychologischen Wissenschaften ist es allgemein anerkannt, dass man den Charakter eines Individuums durch die Sprache definieren kann, die es benutzt. Zum Beispiel wird jemand, der in jedem Satz „Ich“ sagt, dazu neigen, egozentrisch zu sein, während jemand, der „Wir“ verwendet, eher zum Teamplayer tendiert. Um die Qualität der Unternehmensführung zu extrahieren, verwenden wir dasselbe Prinzip. Wir nutzen ein proprietäres Wörterbuch mit 7‘000 Wörtern, das die „G“-, aber auch die „E“- und „S“Dimensionen erfasst. Diese Wörter sind positiv oder negativ. Wir analysieren die Jahresberichte von Unternehmen und können anhand der Häufigkeit des Auftretens dieser Wörter die Qualität der ESG-Politik eines Unternehmens statistisch extrahieren. Da der Jahresbericht unter der Verantwortung des Vorstands steht, erfassen wir den „Ton von oben“ und können eine Diagnose über die Qualität der Unternehmensführung stellen und darüber, wie sie die Integration einer ESG-Politik beeinflusst.

Am Ende des Tages zählt für einen Anleger die Performance, nicht wahr? Wie schneiden Ihrer Meinung nach ESG-Produkte im Vergleich zur Benchmark ab? Ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass ESG-Indizes eine bessere Performance erzielt haben als traditionelle Indizes. Einige Anleger betonen die Tatsache, dass sich dies durch das Fehlen von Öl- und Gasunternehmen erklärt. Das trifft teilweise zu, stellt aber nur einen kleinen Beitrag dar. Wir glauben, dass die Mehrheit der Unternehmen mit einer echten und ehrlichen ESG-Kultur widerstandsfähiger und agiler sind und daher dazu neigen, ihre Konkurrenten regelmässig zu übertreffen. Im Jahr 2020 hat sich dieses Phänomen verstärkt, was zeigt, dass in einer Zeit besonderer Herausforderungen eine gute ESG-Kultur hilft, den Sturm besser zu überstehen.

Wie entwickelt sich die Nachfrage nach ESG-Produkten und welche Investoren sind interessiert? Es gibt eine massive Verlagerung von Vermögenswerten auf ESGProdukte, was eine gute Nachricht ist. Unternehmen sind gezwungen, sich mit dem Thema zu befassen. Dieses Jahr zeigten sich „netto-positive“ Ströme in ESG-Fonds und „netto-negative“ Ströme in Nicht-ESG-Fonds. Dafür gibt es viele Gründe. Erstens haben viele Regierungen Vorschriften erlassen, um institutionelle Anleger zu einem Investment in ESG-Produkte zu zwingen. Länder wie Frankreich, Schweden und die Niederlande sind Vorreiter. Ausserdem reagieren viele Banken darauf, indem sie der Forderung der neuen Generationen – der Jahrtausendgenerationen – nachkommen, die an der Notwendigkeit eines Wandels einschliesslich einer Änderung der Investitionsweise festhalten. Der Trend ist aufgegriffen worden, und nun besteht die Notwendigkeit, auf diese Nachfrage mit mehr Produktlösungen zu reagieren.

Wie lange brauchen Unternehmen Ihrer Meinung nach, um die ESG-Kriterien vollständig zu erfüllen? Der Übergang wird sich wahrscheinlich in den nächsten Monaten und Jahren beschleunigen, aber es bleibt noch ein langer Weg. Je nach Land wird es einige Jahre bis zu einigen Jahrzehnten dauern. Die jüngste Outperformance von ESG-Produkten gegenüber

Nicht-ESG-Produkten ist definitiv ein Auslöser für die Beschleunigung. Um diesen Trend fortzusetzen, sind drei Elemente von entscheidender Bedeutung. Es braucht erstens einen guten Aufklärungsprozess, um sicherzustellen, dass jeder versteht, wie man einen guten ESG-Standard umsetzt – vom Investor bis zum Entscheidungsträger. Zweitens benötigen wir Industriestandards, die garantieren, dass alle ESG-Produkte den ESG-Regeln entsprechen. Und drittens ist die Unterstützung der Entwicklung einer neuen, voll und ganz auf ESG ausgerichteten Industrie unabdingbar. Mit anderen Worten, es besteht ein Bedarf an ESGProdukten, mehr ESG-Beratern und mehr ESG-Produktmanagern, um auf den Übergang zu reagieren.

ESG ist jetzt im Trend. Was passiert, wenn sich die Unternehmen schnell umstellen und ESG plötzlich alltäglich wird? Das wäre perfekt! Es bedeutet ja, wir hätten unsere Arbeit getan. Unser Ziel ist es, die Unternehmen zu einer guten Leistung zu zwingen. Derzeit sieht die Realität anders aus. Noch immer hat die überwiegende Mehrheit der Unternehmen, Investoren und Politiker das Konzept nicht aufrichtig angenommen. Wir sind davon überzeugt, dass der Wandel auf der Vorstandsebene aller Unternehmen beginnen wird, daher müssen die Vorstandsmitglieder zu diesem Wandel motiviert werden.

Welches sind Ihrer Meinung nach aktuell die drei grössten Herausforderungen, damit die Finanzindustrie ESG vollständig integriert? Die ESG-Branche ist noch neu und wird von vielen Anlegern immer noch als Nische betrachtet. Sie befindet sich jetzt definitiv an einem Wendepunkt, da einige der grössten institutionellen Anleger und sehr vermögende Privatpersonen begonnen haben, vollständig auf ESG umzustellen. Wir erwarten, dass sich noch mehr dieser Umstellung anschliessen werden. In diesem Zusammenhang wird es von entscheidender Bedeutung sein, dass erstens eine Finanzindustrie gute ESG-Produkte entwickelt, zweitens Berater dafür sorgen, dass diese Produkte den ESG-Standards entsprechen, und drittens, dass ESG-Produkte die drei ESG-Elemente mit einem klaren Ziel der Marktüberperformance integrieren.

DR. PASCAL BOTTERON ist Mitbegründer und CEO von Green Blue Invest, einem Schweizer Unternehmen, das sich der Entwicklung von ESG-Anlagelösungen widmet. Das Kernangebot von Green Blue Invest besteht aus ESGInvestmentprodukten, deren Bewertung von der Qualität der Corporate Governance ausgeht. Vor der Gründung von Green Blue Invest war Dr. Pascal Botteron in den letzten 25 Jahren in den Bereichen Risikomanagement, Portfoliomanagement und Impact Investing im Bankwesen, in der Beratung und als Akademiker tätig. So hatte er unter anderem verschiedene Positionen im Bereich Global Investment bei der Deutschen Bank im Asset and Wealth Management in Grossbritannien sowie in der Schweiz inne. Zudem war er Professor und Dozent an der Universität Lausanne, der Swiss Banking School, Thunderbird, der Universität Zürich und der HEC in Paris. 

«In challenging times a good ESG culture helps to ride the storm better.»

Dr. Pascal Botteron

THE ENVIRONMENTAL, SOCIAL AND LEADERSHIP ASPECTS ARE NOT ONLY DECISIVE FOR SUCCESS OR FAILURE IN THE ECONOMY, BUT THEY ARE ALSO INCREASINGLY BECOMING A KEY DIFFERENTIATING FACTOR IN THE FINANCIAL INDUSTRY.

What does ESG stand for exactly?

Dr. Pascal Botteron: ESG is a term widely used to define how a corporation is addressing Environmental (E), Social (S), and Governance (G) aspects. The objective behind it is to set standards to ensure well informed investors can choose to invest in companies that have good ESG characteristics or in other words can invest with purpose. It is interesting to know that it is not a new concept. It first appeared in several research works initiated by the United Nations 15 years ago. The objective of these studies was to highlight that drivers other than financial were - at least - of equal importance when investing in a company. These drivers, such as how a company addresses environmental issues, how it protects its human capital, how it maintains a corporate culture were all mentioned.

Is there a difference between US and Europe in regard to the commitment to ESG?

Today, the Environment aspect is the central element in Europe, whereas it is the Social aspect in the US. This is quite representative of the different society and political challenges faced on the two sides of the Atlantic. The reality in Europe is that climate change is a huge topic, especially after the Paris conference. It is embraced by politicians and many economic leaders following broad influence by voters and new generations. It took probably a decade to reach a wide adoption of ESG by the financial community as there was a misconception that companies who care about ESG tend to underperform. The history of the last 10 years shows us this is not true. We saw that the fundamental drivers behind a good integrated ESG also contributed to generate market out-performance.

You have a special way to screen companies on ESG criteria – could you explain briefly?

Fundamentally and in its origin, a good ESG investment will assume that the three elements are well addressed when making a decision. Unfortunately, today, the investments tend to address only one or maybe two of the three elements. Our view is that the three aspects should be addressed in an integrated fashion. In this context, the key among the three ESG elements is the G. When a company is well governed, the board will undoubtedly address a good G, a good E and a good S collectively. Recent academic researchers have demonstrated this by proving that well governed companies have better E and S policies.

How can the "G" be measured?

The methodology we have chosen is one based on natural language processing. It is widely accepted in the linguistic and psychology sciences, that the character of an individual can be defined by the language he is using. For example, someone saying ‘I’ in every sentence will tend to be ego-centric, while someone using ‘We’ will tend to be more a team-player. To extract the quality of governance we use the same principle by using a proprietary dictionary of 7000 words, capturing the G but also the E and S dimensions. These words are positive or negative. We study the appearance of these words in the annual reports of companies and based on how frequently they appear, we can statistically extract the quality of the ESG policy of a company. As the board is responsible for the annual reports, this means that we capture the “tone from the top”. In other words, we can pose a diagnostic on its quality of Governance and how it influences the integration of an ESG policy.

At the end of the day performance matters for an investor. How do ESG products perform compared to their benchmark?

I totally agree. We have seen over the last years that ESG indices have outperformed traditional indices. Some investors stress the fact that the absence of oil & gas companies is explaining this, which is partly true, but it only represents a small contribution. We believe the key is the fact that the majority of companies with true and honest ESG culture are more resilient and agile. Therefore, they tend to outperform their peers on a regular basis. In 2020, this phenomenon has been amplified showing that, in a period of major crisis, a good ESG culture helps to better weather the storm.

How is the demand for ESG-screened products developing and which investors are interested?

There is a massive shift of assets to ESG products, which is good news. It is forcing all companies to comply with E, S and G. This year we saw net-positive flows to ESG funds, while we saw netnegative flows to non-ESG funds. Many reasons explain this movement. Firstly, many governments have set in place rules to force institutional investors to invest in ESG products and countries like France, Sweden and The Netherlands are leading the

charge. Also, many banks are responding to the demand of the new generations – the millennials – who adhere to the need for a change including a change in the way to invest. The trend has been embraced and now there is a need to respond to this demand with more product solutions.

How long do you think it takes companies to adapt to ESG?

The transition will most likely experience an acceleration in the next months and years, but a lot remains to be done. Depending on the countries, it will take a few years to a few decades. The recent outperformance of ESG products vs non ESG products is definitely a trigger to this acceleration. To continue this trend, there are three elements that are essential: first, a good education process to ensure everyone from investors to decision-makers understand how to implement a good ESG culture; second, adoption of industry standards, ensuring that all ESG products respond to ESG rules; third, support the development of a new fully-dedicated ESG industry. In other words, there is a need for more ESG products, more ESG consultants, more ESG product managers to respond to the transition.

ESG is now in vogue. What happens when companies change quickly and ESG suddenly becomes commonplace?

It would be perfect! It means we would have done our job. Our objective is to force companies to do well. The reality is different as the vast majority of companies, investors and politicians have not sincerely embraced the concept. Our belief is that the change will start with board members of all companies being engaged.

In your views, what are the three major challenges faced today to have the financial industry transition fully to ESG?

The ESG industry is still new and still considered as niche by many investors. We are at a turning point as some of the largest institutional investors and ultra-high net worth individuals have started to fully implement ESG. In this context, it will be essential to have a financial industry developing good ESG products, consultants ensuring these products respond to ESG standards, and an integration of the three ESG elements with a clear market outperformance objective.

DR. PASCAL BOTTERON is co-founder and CEO of Green Blue Invest (GBI) SA, a Swiss company dedicated to the development of ESG investment solutions. The core offering of Green Blue Invest is composed of ESG investment products starting their evaluation from the quality of corporate Governance. Before founding Green Blue Invest, Pascal Botteron had been involved in alternatives, risk management, portfolio management and impact investing for the last 25 years in banking, consulting and as an academic. In particular Pascal has occupied several Global Investment roles at Deutsche Bank in Asset and Wealth management based in the UK and Switzerland and has been Professor and/or Lecturer at the University of Lausanne, the Swiss banking School, Thunderbird, the University of Zurich and HEC in Paris. 

AT MY NIGHT TABLE

MANUELA FREY Model, Moderatorin // Model, Presenter

Welche 5 Gegenstände liegen auf Ihrem Nachttisch? Which 5 items are on your bedside table?

Manuela Frey wurde am 1. Oktober 1996 in Brugg geboren. 1 Ihr Vater ist selbstständiger Transportunternehmer, ihre Mutter Familienfrau. Nach dem Bezirksschulabschluss mit Note 5 wurde die 1,81 Meter grosse Manuela beim Finale des «Elite Model Look» 2012 in Zürich aus ursprünglich 850 Bewerberinnen als Schweizer Vertreterin am Weltfi nale in Shanghai erkoren, wo sie den 3. Platz erreichte. Auf Anraten ihrer Agentur 3 2 zog sie darauf nach New York und war 2013 bereits eines der meistgebuchten Models in Paris, Mailand, London und New York. Sie läuft bei den grossen Modeschauen für Label wie Armani und Chanel. Zu ihren grössten Förderern zählte Karl Lagerfeld. Bei der ersten Staff el der Castingshow «Switzerland’s Next Topmodel» war sie die Gastgeberin.  Manuela Frey was born on 1st October 1996 in Brugg. Her father is a freelance transport carrier, her mother a housewife. After attaining grade 5 in the district school-leaving qualifi cations, the 1.81 metre tall Manuela was chosen at the fi nal of «Elite Model Look» 2012 in Zurich from an initial total of 850 candidates to represent Switzerland at the world fi nal in Shanghai, where she received 3rd place. On the advice of her agency she then moved to New York and in 2013 became one of the most sought after models in Paris, Milan, London and New York. She represents labels such as Armani and Chanel in 5 the major fashion shows. Karl Lagerfeld is one of her greatest promoters. She was the host in the fi rst season of the casting show «Switzerland’s Next Topmodel» . 4 «Es gibt keine Wahrheit, ausser die im Inneren eines selbst.» «There is no truth except the truth that exists within you.»

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