MAGAZIN
4. Jahrgang · Heft 11/12 · Nov./Dez. 2009
Fahrzeugtechnik
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MAGAZIN
issn 1861-7506
TRAUMATAGE Fortbildung für Mainzer Retter
TAUCHERBIWAK Fortbildung für Lehrtaucher
TECHNISCHE RETTUNG Fortbildung für Bundeswehrfeuerwehr
Damit im Ernstfall der nicht abreißt.
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Editorial
Einsatzfahrten sind Risikofahrten
Hartmut Holder
Erinnern Sie sich noch? Im April ist in Paderborn ein mit fünf Personen besetztes Taxi mit einer auf einer Einsatzfahrt befindlichen Drehleiter der Paderborner Feuerwehr kollidiert. Durch den Aufprall schleuderte die Drehleiter gegen einen Ampelmast, riss ihn aus der Verankerung und zog ihn mit sich. Das schwere Fahrzeug kam schließlich nach einer Schleudertour auf der Seite zum Liegen und fing im Heckbereich Feuer. Schnell herbeigeeilte Helfer, Polizeibeamte und Rettungskräfte kümmerten sich sofort und intensiv um die verunglückten Personen. Ein 46-jähriger Mann im Taxi starb noch an der Unfallstelle. Seine 40 Jahre alte Ehefrau starb später im Krankenhaus. Auch ein 48-jähriger Feuerwehrmann, der Fahrzeugführer der Drehleiter, erlag in einem Paderborner Krankenhaus seinen tödlichen Verletzungen. Die beiden anderen Feuerwehrmänner im Alter von 31 und 21 Jahren wurden schwer verletzt. Ein Einzelfall? Leider nein. Immer wieder kommt es zu Unfällen mit Sonderfahrzeugen. Davon betroffen sind auch die Kollegen vom Rettungsdienst und der Polizei. Einsatzfahrten mit Sonder- und Wegerecht sind und bleiben Risikofahrten. Wer sein Fahrzeug jetzt nicht kennt, hat schon verloren. Im städtischen Verkehrsdschungel lauern dabei nicht mehr oder weniger Gefahren, als auf dem flachen Land. Gibt es Lösungswege? Fahrpraxis ist durch nichts zu ersetzen. Der Kreisfeuerwehrverband Neunkirchen hat daher in Kooperation mit dem ADAC Saarland e.V. im Rah-
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K B .
men von vier Veranstaltungen ein Fahrsicherheitstraining angeboten. Die Teilnehmer bewerteten diesen siebenstündigen Grundkurs als äußerst sinnvoll und notwendig. Lesen Sie selbst Holger Scholls Eindrücke von dieser mustergültigen Fortbildungsveranstaltung. Technik, die begeistert? Feuerwehrleuten sagt man zuweilen nach, sie seien technikverliebt. Ob das nun stimmt oder nicht, sei dahin gestellt. Zumindest staunen wird man aber allemal, wenn man den neuen Einsatzleitwagen 2 der Berufsfeuerwehr Reutlingen zu Gesicht bekommt. Martin Reicherter stellt das Fahrzeug vor. SW 1000? Schlauchwagen haben gemeinhin eine eher bescheidene Ausstattung, sieht man einmal vom obligatorischen Material zur Löschwasserförderung ab. Mitten im Ruhrgebiet an der Grenze zu Dortmund liegt als kleinste Gemeinde des Landkreises Recklinghausen die Stadt Waltrop. Die Waltroper Freiwillige Feuerwehr stellt mit hauptamtlichen Kräften nicht nur den Brandschutz sicher, sondern auch den Rettungsdienst für die Bürger. Acht Beamte sind hier jeden Tag im Einsatz. Eine kleine Gruppe, die innovative Ideen und Planungen umsetzt, wie der Bericht von Thomas Weijers über einen SW 1000 der besonderen Art zeigt. Ab ins Gelände? Nicht jede Feuerwehr muss sich abseits befestigter Straßen beweisen. Ein Auto, mit dem man das aber jederzeit kann, ist der neue Zetros von MercedesBenz. Der erste Fahreindruck war eindrucksvoll. Aber lesen Sie doch selbst!
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Inhaltsverzeichnis · Heft 11/12 · November/Dezember 2009
▎Editorial 3
Einsatzfahrten sind Risikofahrten Hartmut Holder
▎Organisation 6
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1. Mainzer Traumatag: Aktuelle Rettungsstrategien bei eingeklemmten Personen Holger Scholl Fortbildung für Bundeswehrfeuerwehren: Technische Unfallrettung bei neuen Fahrzeugtechnologien Thomas Zapf, Florian Scharf Fachsymposium Feuerwehr NRW Dortmund 2009: Viel Stoff zum Nachdenken Thomas Weijers Taucherbiwak in Berlin: Fortbildung für Lehrtaucher Bernd Bode Sicherheit in brenzligen Situationen: Fahrsicherheitstraining in Neunkirchen Holger Scholl
▎Technik
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Bevölkerungswarnung auf Zypern: Mit deutscher Technik den Deutschen voraus Rudolf Angerer, Mathias Herenz ELW 2 der BF Reutlingen: Moderne vernetzte Einsatzleitung und Führung Martin Reicherter Der Neue mit der großen Schnauze: Mit dem Zetros im schweren Gelände unterwegs Hartmut Holder SW 1000 der Feuerwehr Waltrop: Aufsehenerregendes Vorbild für »Kleinwehren« Thomas Weijers IAA 2009: Tankt das Einsatzfahrzeug in der Zukunft an der Steckdose? Hartmut Holder
▎Neues 52 52 53 53 54 54 55 56 56 57 57 58 58
Schlangenbiss: Feuerwehrhandschuhe bewahren Feuerwehrmann vor Schaden Großeinsatz bei Autounfall in Nordhorn Porsche dankt Feuerwehr und THW für Hochwasser-Einsatz Motorradclub für Feuerwehrleute Wittmunder Ortsfeuerwehren legen bei Funk- und Fahrübung 1.303 km zurück Erster Atemschutzwettbewerb der Feuerwehr Vockenhausen Lebensrettung für Lebensretter: Dräger bietet Übungen für den Atemschutznotfall Übungsgelände für die Feuerwehren eingeweiht 3. Sicherheits-Forum Feuerwehr zur Atemschutz- und Realbrandausbildung Bürgerreporterportal dient Feuerwehr-Ortsgruppen bei Nachwuchswerbung Feuerwehr Berdum feiert 75-jähriges Jubliäum Für THW und Freiwillige Feuerwehr in Mannheim wird Rettungszentrum gebaut Rosenbauer stellt mobiles Einsatzmanagementsystem am Standort Leonding vor
▎Produkte 59 59 60 60 62 62 63
Brandschutzatlas im September aktualisiert Schnell und sicher zum Einsatz: Mit der Rettbox wird die Stromversorgung zum Fahrzeug automatisch getrennt Feuerwehr Bochum stellt Liebherr-Kran LTM 1070-4.2. in Dienst Mit dem Road-Cleaning-System Ölspuren effektiv beseitigen Landesfeuerwehrschule Vorarlberg: Neue Brandsimulationsanlage Neue Software für Jugendfeuerwehr BW Historischer Bildband über die Feuerwehr
▎Atemschutzunfälle Bilder: Thomas Weijers (1); Holger Scholl (2); Ralf Vandrey (3); Luftwaffe/Kommando 1. Luftwaffendivision (4)
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Meldungen aus Deutschland, Europa und den USA
▎Impressum 66 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 344
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Organisation
Holger Scholl Dipl. Pflegewirt (FH), Neunkirchen
1. MAINZER TRAUMATAGE: AKTUELLE RETTUNGSSTRATEGIEN BEI EINGEKLEMMTEN PERSONEN Die moderne Fahrzeugtechnologie konzentriert sich zunehmend auf Aspekte der Sicherheit. Doch Versteifungen aus gehärtetem Stahl, Aluminiumbauweise, Kunststoffkarosserieteile, Seitenaufprallschutz, Airbags, unterschiedliche Lagen von Batterien und elektrische Hilfsmittel, die die Fahrzeuge sicherer und stabiler machen sollen, stellen die Einsatzkräfte immer wieder vor Probleme bei der technischen Rettung und der notfallmedizinischen Versorgung. Um mit dieser – prinzipiell positiven – Entwicklung in der Fahrzeugtechnik auch im Bereich Rettung mitzuhalten, müssen die Einsatzkräfte auf zunehmend anspruchsvollere technische Details bei den Rettungsmaßnahmen bei eingeklemmten Personen achten. Für die technische Rettung bzw. die Feuerwehr bedeutet dies, dass sie sich auf neue Vorgehensweisen einstellen muss. Die 1. Mainzer Traumatage im August boten die Möglichkeit, sich in diesem Bereich fortzubilden.
Bild 1
GEMEINSAMES HANDELN
Gemeinsames Handeln ist im Ein-
Ein schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmten polytraumatisierten Patienten ist immer auch ein Wettlauf gegen die Uhr, denn kein Unfallmechanismus gleicht dem anderen und eine lageabhängige Rettung ist sowohl im technischen als auch im medizi-
satzfall ebenso unerlässlich wie
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das gemeinsame Training im Rahmen der Fortbildung.
nischen Bereich durchzuführen. Für die Einsatzkräfte bedeutet dies, dass ein praxisorientiertes Ressourcenbzw. Gerätemanagement ebenso erforderlich ist wie reale Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeiten sowie Handlungssicherheit im Einsatzgeschehen. Um ein reibungsloses Funktionieren 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 346
Organisation
Bild 2 Technische und medizinische Rettung müssen bis ins Detail aufeinander abgestimmt sein. Bild 3 Adäquater und routinierter Umgang mit der Rettungsschere gehört zu den Grundlagen der technischen Rettung.
der Rettungskette und der Maßnahmen zu ermöglichen, ist eine Vernetzung der Beteiligten aller Funktionen sowie der Führung erforderlich. Das Konzept des Team Resource Management (TRM) greift diese Notwendigkeit einer Vernetzung auf. Einsatztaktische Vorgehensweisen müssen sich an den neuesten Erkenntnissen von Wissenschaft, Technik und Medizin orientieren sowie allen Einsatzkräften vorab bekannt sein, damit an der Unfallstelle keine Zeit verloren geht. Die Herausforderung liegt darin, dass die Einsatzkräfte, die nicht täglich zusammenarbeiten, gut miteinander kommunizieren. »Wenn wir es nicht gut machen, stehen wir uns im Weg. Wenn wir es richtig machen, dann ergänzen wir uns«, fasste Roland Trocha, stellvertretender Vorsitzender des ASBKreisverbandes Mainz-Bingen, die Erfahrungen zusammen. Heute reicht es nicht mehr aus, über gut ausgebildetes Personal zu verfügen, da die Techniken nicht nur stetig weiterentwickelt werden, sondern eine rasante Veränderung erfahren. Deshalb müssen bewährte Aus- und Fortbildungsprogramme ebenso optimiert werden wie Vorgehensweisen und praktische Übungen. Das Besondere an der interdisziplinären und fachübergreifenden Veranstaltung für Feuerwehr, Notfallmedizin und Rettungsdienst war, dass auf wissenschaftlichem Niveau ge112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 347
meinsam mit der Mainzer Universitätsmedizin eine Fortbildungsveranstaltung in Theorie und Praxis durchgeführt wurde, die Impulse für eine optimierte, flächendeckende Angleichung von Aus- und Weiterbildung sowie Training geben sollte. Im Mittelpunkt der Fortbildung stand das Üben gemeinsamen Handelns und die Einschätzung der Patientensituation. Bestrebungen hinsichtlich einer engen Vernetzung sind erst in den letzten Jahren zu verzeichnen. »Gemeinsames Verständnis ist unwahrscheinlich wichtig, um Unfallopfern schnell und zuverlässig helfen zu
können«, betonte Brandoberrat Björn Patzke, stellvertretender Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Mainz. Für Führungskräfte biete die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule (LFKS) Rheinland-Pfalz bereits eine interdisziplinäre Ausbildung an. Er freue sich, dass mit den Mainzer Traumatagen das Prinzip des gemeinsamen Lernens nun auch an der Basis angekommen sei. Vor diesem Hintergrund werteten Vertreter aus Politik, Notfallmedizin, Rettungsdienst, Feuerwehr und Industrie die 1. Mainzer Traumatage auch als einen »Riesenschritt in die richtige Richtung«. | 7 |
Organisation
Bild 4 Feuerwehrleute, Rettungsassistenten und Notärzte müssen vor Ort eine Einheit bilden. Bild 5 WLF mit AB Technische Unfallhilfe der BF Wiesbaden.
INTERDISZIPLINÄRE FORTBILDUNG Im Gegensatz zu den etablierten Trauma-Kursen standen im Fokus der ersten Mainzer Traumatage, die der ASB-Kreisverband Mainz-Bingen am 29. und 30. August dieses Jahres veranstaltete, die enge Vernetzung zwischen Taktik, Technik und Medizin auf der Basis neuester wissenschaftlicher Standards. Durch ihre interdisziplinäre Ausrichtung in Verbindung mit dem vielfältigen praktischen Einsatztraining war diese Fortbildung bundesweit außergewöhnlich. Oberregierungsrat Hermann-Josef Gundlach vom rheinland-pfälzischen Innenmini-
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sterium sah in den Mainzer Traumatagen eine gelungene Ergänzung der steten Bemühungen des Landes um eine gute Ausbildung und Vernetzung seiner Rettungskräfte. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Christian Werner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Schmerztherapie, Intensiv- und Notfallmedizin der Mainzer Universitätsmedizin, wahrgenommen, während Dr. Holger Buggenhagen, Oberarzt des Bereiches Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie der Mainzer Universitätsmedizin, für die wissenschaftliche Leitung zuständig war. Die orga-
nisatorische Leitung sowie ein Referat übernahm Lehrrettungsassistent Pedro Bargon, der bereits über 20 Jahre Erfahrung im Rettungsdienst und auf dem RTH »Christoph 77« verfügt. Auch die hochkarätigen Referenten, die drei erfahrenen Funktionsoberärzte und aktiven Notärzte der Mainzer Universitätsmedizin, Dr. Rüdiger Noppens, Dr. Tim Piepho und Dr. Michael Windirsch, unterstrichen die Bedeutung der neu ausgestalteten, interdisziplinären Fortbildung. Windirsch hatte zudem die Fachtagungsleitung inne. Für den technischen Teil konnten zwei Ausbilder der Firma Weber-Hydrau-
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Organisation
lik, Dipl.-Ing. (FH) Jörg Heck von der Feuerwehr Mainz sowie Robert Zindler, Oberbrandmeister bei der Flughafenfeuerwehr Frankfurt am Main, gewonnen werden. Gerald Fuhr, stellvertretender Schulleiter der ASB-Rettungsschule, und Peter Schüssler von der LFKS Rheinland-Pfalz vervollständigten die Referentenliste. Die Teilnehmer der Fortbildungsveranstaltung setzten sich aus je zehn Angehörigen der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Notfallmedizin (Notärzte) zusammen. Diese Konstellation wurde bewusst so gewählt und sollte die konstruktive sowie zielorientierte Kooperation fördern und weiter ausbauen. Auch die Teamentwicklung sollte mit diesem interdisziplinären Konzept in den Fokus rücken. Der zweitägige Kurs setzte sich aus zwei Fortbildungseinheiten zusammen: Während der Samstag ganz im Zeichen der Theorie stand, war der Sonntag von viel Praxis geprägt.
THEORETISCHER TEIL Im theoretischen Teil am Samstag wurden das patientengerechte Retten von eingeklemmten Personen sowie das Vorgehen bei der Behandlung isolierter Poly- und Schädel-Hirn-Traumen durchgenommen. Dabei flossen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Mainzer Universitätsmedizin und eines von fünf Notfallmedizinischen Zentren in RheinlandPfalz ein. Im Einzelnen wurden folgende theoretische Grundlagen vermittelt: Behandlungsstrategien beim isolierten Schädel-Hirn-Trauma, Behandlungsstrategien beim Polytrauma (lebensbedrohliche Mehrfachverletzungen), präklinische Anästhesie beim Trauma, Standard-Einsatz-Regeln (SER) und taktische Grundsätze, Aspekte der modernen Fahrzeugtechnologie, technische Aspekte einer zielgerichteten Rettung aus einem Pkw, schnelles und zielgerichtetes Retten mit medizinischen Rettungsgeräten,
Tabelle 1
Mannschaften
Fahrzeuge
Fahrzeugausstellung
ASB-Kreisverband Mainz-Bingen
ArztTrKW, ELW/NEF, GW-Höhenrettung, GW-SEG San mit Geräteanhänger Technik, KTW, RTW
Berufsfeuerwehr Wiesbaden
WLF mit AB TUH
Freiwillige Feuerwehr Mainz-Finthen
HLF 20/16
THW-Ortsverband Mainz
FüKomKW mit Füla, GKW I (B1), MzKW (B2)
Werkfeuerwehr Boehringer Ingelheim
TM 50
Unfallverhütungsvorschriften (UVV) – eine Einführung in das Thema, praktische Einweisung in die hydraulischen Rettungsgeräte am HLF 20/16, praktische Einweisung in die medizinischen Geräte eines Rettungswagens, psychologische Aspekte bei der Traumaversorgung.
PRAKTISCHER TEIL Der Schwerpunkt der neu ausgestalteten Fortbildung lag auf dem praktischen Einsatztraining. Dazu wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt. Jeder Teilnehmer, gleich ob Feuerwehrmann, Rettungsassistent oder Notarzt, schnitt mit den neuesten hydraulischen Rettungsgeräten, um praktische Erfahrungen im Umgang mit den Werkzeugen zur technischen Rettung zu sammeln und auch deren einsatztaktische Möglichkeiten kennenzulernen. Genauso übte jeder Teilnehmer auch mit den medizinischen Rettungsgeräten, was insbesondere den Angehörigen der Feuerwehr neue und hilfreiche Erfahrungen brachte. Im Einzelnen wurden die folgenden Ausbildungsstationen von jedem Teilnehmer durchlaufen: praktische Übungen am Fahrzeug mit medizinischen Rettungsgeräten, z.B. mit einem Spineboard, Rettung aus einem Pkw in Seitenlage mit medizinischen Geräten, praktische Übungen mit hydraulischen Rettungsgeräten am Pkw, praktische Übungen am Pkw in Dachlage mit medizinischen und hydraulischen Rettungsgeräten,
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Lage und technische Aspekte an Neufahrzeugen (Pkw) von Mercedes, wie beispielsweise Airbags und Sicherheitsassistenten, alternative Antriebstechniken, wie beispielsweise gasbetriebene Fahrzeuge und Hybridtechnik von Toyota, technische Besonderheiten bei der Rettung aus Lkw von Mercedes, praktische Übungen mit medizinischen Rettungsgeräten am Lkw. Abgerundet wurde der praktische Teil mit einer Vorführung des schnellen und patientengerechten Rettens aus dem Pkw durch das Lehrgangsteam. Dabei wurde aber auch deutlich, wie viel praktische Erfahrung notwendig ist, bis alle »Zahnräder« des interdisziplinären Mechanismus reibungslos ineinandergreifen.
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Organisation
Bild 6 Gemeinsam Handeln und Trainieren zur verbesserten zeit- und patientenorientierten Rettung von eingeklemmten Personen. Bild 7 Rettung aus dem Lkw ist bei optimalem Einsatztraining kein Hexenwerk.
RETTUNGSKARTE
SELBSTERFAHRUNG
Eine wichtige Unterstützung bei der Technischen Hilfeleistung (TH) bzw. Rettung und der gleichzeitigen notfallmedizinischen Versorgung bietet die vom ADAC entwickelte Rettungskarte. Auf dieser Rettungskarte soll der Fahrzeughersteller relevante Daten des Fahrzeugs festhalten, die im Rettungsfall geradezu überlebenswichtige Informationen sein können und den Einsatzkräften helfen, schneller handeln zu können. Herbert Fuss, Leiter der Verkehrsabteilung des ADAC Mittelrhein, stellte im Rahmen der Pressekonferenz die Rettungskarte vor, deren Einführung der ADAC für jedes Fahrzeug fordert.
Um die Patientensituation adäquat einschätzen zu können, sollte jeder Teilnehmer eine »Selbsterfahrung« als Patient machen. Dazu musste jeder Teilnehmer einmal in die Rolle des Patienten schlüpfen und sich als »eingeklemmter Patient« von den Kollegen »retten« lassen. »Da konnten 17 Minuten schon zu Stunden werden, obwohl man noch nicht einmal verletzt war«, berichtete ein teilnehmender Notarzt, der als »Opfer« gerettet wurde. »Das Vorgehen muss in der Notfallmedizin, der technischen Rettung und der Einsatztaktik angepasst werden, d.h. dass moderne Medizin, moderne Technik und gemeinsame Taktik wie ein Schweizer Präzisionsuhr-
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werk ineinander greifen müssen. Besonders hervorzuheben ist, dass die angestrebte Vernetzung zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst sowie Notfallmedizinern voll in die Fortbildungsveranstaltung integriert wurde, d.h. die Kräfte der Feuerwehr übten auch die notfallmedizinische Versorgung, während das Rettungsdienstpersonal und die Notärzte in der technischen Rettung geschult und trainiert wurden«, erklärte Organisator Pedro Bargon. Der praktische Teil der Fortbildung war so ausgestaltet, dass die Teilnehmer in ihrem eigenen abgesperrten Bereich vom Fachpublikum abgetrennt üben und zusätzlich beobachtet werden konnten. Damit bestand ein weiteres Angebot an Fortbildung für interessierte Kollegen aller Fachdisziplinen.
RAHMENPROGRAMM Bei dem umfangreichen Rahmenprogramm, zu dem auch die Mainzer Bevölkerung eingeladen war, präsentierten sich die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Rettung/Höhenrettung und der Rettungsdienst des ASB-Kreisverbandes Mainz-Bingen, die Feuerwehren aus Mainz und Wiesbaden, die Werkfeuerwehr Boehringer Ingelheim und der THW-Ortsverband Mainz. Ab112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 350
Organisation
Bild 8 Überschlagsimulator des ASB, an dem die Besucher erfahren konnten, wie man sich selbst aus einem verunfallten Pkw befreien kann. Bild 9 Schirmherr Prof. Werner beim praktischen Einsatztraining mit der Rettungsschere.
gerundet wurde die umfassende Fortbildungsveranstaltung durch eine Fahrzeug-, Industrie- und Technikausstellung sowie durch breite Unterstützung des S+K-Verlages mit einer Fachbuchausstellung im Schwerpunkt Traumatologie.
ERFOLGREICHE FORTBILDUNG Nicht nur die Fachbesucher und die rund 30 Teilnehmer aus RheinlandPfalz und Hessen waren von der sehr praxisnahen Fortbildungsveranstaltung beeindruckt, auch namhafte Vertreter waren voll des Lobes für das interdisziplinäre Training. Schirmherr Prof. Werner zeigte sich von der Fortbildungsveranstaltung dermaßen beeindruckt, dass er es sich nicht neh112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 351
men ließ und am Sonntag selbst zur Rettungsschere griff. Die sinkende Zahl der Verkehrstoten sei kein Grund, sich zurückzulehnen. »Es gibt immer noch genug verheerende, berührende Unfälle«, mahnte er. Anlässlich der Pressekonferenz beim FSV Mainz 05 zog Werner einen Vergleich zum Fußball: Auch wenn dort die besten Leute spielten, könne ohne Kommunikation und synchronisierte Zusammenarbeit kein Team entstehen. Auch Robert Zindler, Ausbilder der Firma Weber Hydraulik, sprach sich für mehr fachübergreifende Übungen aus. Weitere Informationen:
››› www.asb-mainz.de ››› www.adac.de
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Organisation
Thomas Zapf Brandschutzbearbeiter (Brandmeister) Kommando 1. Luftwaffendivision Fürstenfeldbruck
FORTBILDUNG FÜR BUNDESWEHRFEUERWEHREN: TECHNISCHE UNFALLRETTUNG BEI NEUEN FAHRZEUGTECHNOLOGIEN Mehr als 80 Berufsfeuerwehrleute aus allen Bereichen der Luftwaffen- und Marinefeuerwehren, der ABC-Selbstschutzschule aus Stetten am kalten Markt und der regionalen Bundeswehrfeuerwehren aus dem Bereich Oberbayern und Schwaben nahmen vom 6. bis 9. Juli 2009 auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck an einer Fortbildungsveranstaltung zur patientenorientierten technischen Unfallrettung aus Kraftfahrzeugen der Luftwaffe bzw. der Bundeswehr teil. Die Zielgruppe der Fortbildung, die bereits zum fünften Mal durchgeführt wurde und die größte Veranstaltung zu diesem Thema ist, waren insbesondere die Ausbilder der einzelnen Feuerwehrstandorte.
Bild 1
Die Schwerpunkte der Veranstaltung lagen auf der Optimierung bestehender Rettungsverfahren, der Handhabung von medizinischen Rettungsgeräten, die für die Arbeit der Feuerwehr notwendig sind, sowie auf dem Umgang mit hydraulischem Rettungsgerät. Federführend für diese Fortbildung zeichnete Hauptbrandmeister Thomas Zapf vom Kommando der 1. Luftwaffendivision am Standort Für| 12 |
Pkw in Dachlage: Raumvergrößerung mittels Rettungszylinder zur adäquaten Rettung des Verletzten.
stenfeldbruck bei München. Die Referenten kamen aus den Bundeswehrfeuerwehren und dem Rettungsdienst sowie der Firma Weber-Hydraulik.
In den ersten eineinhalb Tagen wurden Vorträge zu unterschiedlichen Aspekten der patientenorientierten technischen Unfallrettung angeboten. Der Fokus lag hierbei insbesondere auf den standardisierten Konzepten zur technischen Hilfeleistung, auf neuen und alternativen Fahrzeugtechnologien bei Pkw, Lkw und Bussen sowie auf der präklinischen Traumaversorgung durch die Bundeswehrfeuerwehren. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 352
Organisation
Bild 2
Vier Rettungsassistenten vom Bayerischen Roten Kreuz, den Werkfeuerwehren MAN/MTU, der Technischen Universität Garching und der ILS Fürstenfeldbruck sowie ein Rettungssanitäter des Flugmedizinischen Institutes der Bundeswehr bildeten das medizinische Instruktorenteam. Dieses Team hielt die theoretischen Vorträge zur Notfallmedizin und führte die praktische Anleitung und Begleitung an den einzelnen Stationen durch.
FORTBILDUNG IM MEDIZINISCHEN BEREICH Die Anwendung von Algorithmen bei der Traumaversorgung in Anlehnung an etablierte Trauma-Konzept bildeten den Schwerpunkt der medizi-
Pkw in Dachlage: Große Seitenöffnung, um eine fachgerechte Versorgung des Verletzten durchzuführen.
nischen Ausbildung. Den Berufsfeuerwehrleuten der Bundeswehr sollten klare und strukturierte standardisierte Handlungsanweisungen (so genannte Standing Orders) an die Hand gegeben werden, damit sie bei aller technischen Vielfalt der modernen Rettungstechniken den Patienten nicht aus dem Blick verlieren. Die Ausbilder legten viel Wert auf Praxisnähe, daher sollten die Feuerwehrkollegen die medizinischen Gerätschaften, die sie an ihrem jeweiligen Standort zur Verfü-
Die neue effektive Löschtechnik
RETTUNG AUS NEUEN FAHRZEUGTYPEN Im praktischen Lehrgangsanteil wurden nahezu alle heute verfügbaren alternativen Antriebsarten und deren
Klare Vorteile im Einsatz Zum Patent angemeldet
Der Düsenschlauch bei einer Vorführung
gung haben, kennen lernen und sicher anwenden können. Ein weiterer Themenkomplex umfasste die Krisenintervention sowie den Umgang mit Betroffenen einer posttraumatischen Belastungsstörung. Hier wurden vor allem mögliche Präventivmaßnahmen hervorgehoben. In diesem Rahmen trug Brandamtmann Frank Bohm von der BF Ludwigshafen über den verheerenden Wohnhausbrand in Ludwigshafen im vorigen Jahr vor.
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Organisation
Bild 3 Immobilisation der verletzten Person mit Halskrause. Bild 4 Schutz der Person vor ungewollter Airbag-Auslösung mit AirbagSicherung. Bild 5 Rettung der immobilisierten Person mit einem Spineboard.
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technische Besonderheiten, die im Einsatz von Belang sein können, vorgestellt. Neben Bussen und Lkw waren diverse Fahrzeuge der aktuellen Generation (z.B. ein Porsche Cayenne) zu begutachten, damit sich die Teilnehmer einen Einblick in die aktiven und passiven Sicherheitseinrichtungen verschaffen konnten. Zu den alternativen Antriebsarten wurden Hybridfahrzeuge vom Typ Toyota Prius, Honda Insight, Lexus RX 400, ein auf Flüssiggas (Autogas) erweitertes Hybridfahrzeug vom Typ Lexus RX 400, ein von BMW zur Verfügung gestelltes Fahrzeug der 7er-Reihe mit Wasserstoffantrieb (Hydrogen) und ein Mini als Elektrofahrzeug vorgestellt. Ein Ausbilderteam der Firma Weber-Hydraulik betreute den praktischen Teil der Fortbildung, die einzelnen Stationen wurden von jeweils einem Rettungsassistenten begleitet. Am dritten Tag wurden die Möglichkeiten der technischen Rettung anhand verschiedener inszenierter Unfallsituationen vorgestellt. Nach einer kurzen Einweisung in die Bedienung der hydraulischen Rettungsgeräte setzten die Feuerwehrleute ihre Erfahrungen und Kenntnisse in fünf unterschiedlichen Unfallsituationen um. Obwohl bei den Situationen für alle die gleichen Grundvoraussetzungen gegeben waren, stellte die Unfallsituation die Teilnehmer immer wieder vor neue Probleme. Nach der Eigensicherung mussten der Unfallort durch die Teilnehmer erkundet und die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden. Dazu zählte vor allem das notwendige »Glas- und Batteriemanagement« sowie die Lagefeststellung der Airbags, denn hier liegen Gefahren, die eine Unfallrettung ernsthaft behindern können. Für die technische Unfallrettung aus einem Lkw wurde an Fahrerhäusern geübt, die auf einen Anhänger gestellt wurden, um eine möglichst realitätsnahe Situation zu schaffen. Da moderne Fahrerhäuser über zahlreiche Verstärkungspunkte verfügen, wurden diverse Spreiz- und Schneidtechniken angewandt, um den verunglückten Fahrer zu befreien. Maßnahmen wie das Ansetzen von hydraulischen Rettungszylindern wurden ge112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 354
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übt, die dazu führen sollten, den Druck auf einen eingeklemmten Fahrer möglichst rasch zu nehmen. Als besonderer Höhepunkt erwies sich die Rettung von Verletzten aus aktuellen Nullserienfahrzeugen bzw. Erprobungsträgern, die wie die LkwFahrerhäuser in der Einführungsphase einer Serienproduktion zu letzten Erprobungszwecken angefertigt werden. Aufgrund ihrer modernen passiven und aktiven Sicherheitseinrichtungen stellen sie für Feuerwehrleute neue Gefahrenschwerpunkte bei der Rettung dar. So wurden für Batterien vollkommen neue Plätze gewählt und der Einbau von Airbags hat die Sicherheit der Insassen deutlich erhöht. Auch zusätzliche Versteifungen und verschiedene Werkstoffe in der Karosserie bedeuten für die Rettungskräfte eine extreme Herausforderung. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 355
Rettungsmöglichkeiten bei aktueller Fahrzeugtechnologie. Bild 7 80 Teilnehmer von allen Luftwaffenstandorten der Bundeswehr sowie Vertreter
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Thomas Weijers
FACHSYMPOSIUM FEUERWEHR NRW DORTMUND 2009: VIEL STOFF ZUM NACHDENKEN Das diesjährige Fachsymposium Feuerwehr NRW fand am Dortmunder Flughafen statt und wurde von der Firma S-Gard im Rahmen der Safetytour organisiert. Den zahlreich erschienenen, fachkundigen Teilnehmern aus den Reihen der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren wurden abwechslungsreiche Vorträge geboten. Der Schwerpunkt des Symposiums lag dabei deutlich auf dem Bereich Schutzkleidung. Bild 1 Warnwestenbefreites Design von HuPF-Überkleidung und Arbeitskleidung mit kurzen Jacken.
Den ersten Vortrag hielt Barbara Schrobsdorff, Ingenieurin bei den Hohensteiner Textilprüfungsinstituten, über die Beschaffenheit der Brandschutzkleidung für die Feuerwehr (geregelt in der EN 469), die Herstellungsund Prüfungsbeschreibung für eine universelle Feuerwehrschutzkleidung (HuPF) und über die Frage der Warnwestenbefreiung. Schrobsdorff erläuterte, wie die Schutzkleidung im Prüfungsinstitut nach unterschiedlichen Richtlinien getestet und zertifiziert wird. Feuerwehrbekleidung wird da| 16 |
bei entsprechend der EN 469:2005 und der HuPF mit ihren Risikobewertungen anhand tatsächlicher Einsätze beurteilt. Die größten Anteile der Einsätze machen die Brandbekämpfung mit 35%, Verkehrsunfälle mit 22%, Retten und Bergen sowie der Umweltschutz mit jeweils 10% aus. Diese unterschiedlichen Einsatzgebiete stellen auch ganz spezielle Anforderungen an die Feuerwehrschutzkleidung. HuPF und DIN EN setzten dabei aber oft unterschiedliche Schwerpunkte, erklärte Schrobsdorff und führte aus,
dass zur Feststellung der Wärme- und Hitzedurchlässigkeit ThermomanTests nach DIN EN durchgeführt werden können. Die HuPF fordert, dass diese Tests nicht nur eine Option, sondern verpflichtend sein sollten. Ebenso sollten auch die zulässigen Verbrennungsstufen definiert werden. Mit Videos als Anschauungsmaterial warnte Schrobsdorff davor, nur mit einer Überjacke und einer Arbeitshose in den Einsatz zu gehen, da es hierbei zu massiven Verbrennungen an Beinen und Oberkörper kommen könne. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 356
Organisation
WARNWESTEN Ihre Ausführungen zur Frage einer Warnwestenbefreiung bei getragener HuPF-Kleidung stießen bei den Besuchern auf sehr großes Interesse, was auch die zahlreichen Nachfragen widerspiegelten. Eine grundsätzliche Befreiung werde es weiterhin wohl nicht geben, aber unter bestimmten Bedingungen könnten die Warnwesten abgelegt werden. Der Präventionsrichtlinie 371/2008 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zufolge ist die DIN 469/2007 dann erfüllt, wenn bei Tag und bei Nacht eine ausreichende Wahrnehmbarkeit durch retroreflektierende und fluoreszierende Streifen gegeben ist und diese Streifen so angeordnet sind, dass die Konturen des Körpers erkennbar sind. Die Nachtauffälligkeit der angebrachten Reflektoren ist demnach nur dann gegeben, wenn sie retroreflektierend (silber) sind und mindestens 0,13 m2 der Schutzkleidung ausmachen. Die Tagesauffälligkeit ist bei fluoreszierenden (gelben) Reflektoren in einer Mindestmenge von 0,20 m2 gegeben. Auch Kombinationsstreifen sind bei Einhaltung der Gesamtflächen zulässig. Eine Befreiung von der Warnwestenpflicht ist dabei 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 357
Bild 2 und 3
aber abhängig von der Anbringungsart der Reflektoren und ist nur in zwei Varianten durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung zugelassen. Ältere Überjacken und Hosen mit abweichendem Design sind trotz größe-
Vorgaben der deutschen Unfallversicherung zur HuPF-gerechten anbringung von Reflektoren.
Tabelle 1
EN 469:2005
HuPF:2006
Die EN 469:2005 und
• V orgaben zur Größenentwicklung
Definition von • Größen
• ergonomische Prüfung
• Ausführung
• volle Isolation in allen Bereichen
• Passform
Material nach EN 471 Brennverhalten usw. Warnwestenbefreiung?
Material nach EN 471 Brennverhalten usw. Warnwestenbefreiung
HuPF:2006 im Vergleich
• Überlappung (mind. 20 cm)
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Organisation
rer Reflektorfläche nicht von der Warnwestenpflicht entbunden. Reflektierende Rückenschilder werden nicht zur vorgeschriebenen reflektierenden Fläche hinzugerechnet. Die Warnwestenbefreiung gilt bei gleichem Design auch für Arbeitshosen und Arbeitsjacken. Abweichende Designs müssen einzeln geprüft werden, betonte Schrobsdorff.
INNOVATIVE TEXTILIEN FÜR SCHUTZKLEIDUNG Anschließend stellte Tom Hainsworth, Geschäftsführer des gleichnamigen englischen Textilunternehmens, die Entwicklung der Nomex-TI-Technologie vor. Das neue Material ist eine Zusammenführung der Nomex-Textilien Meta-Aramid-Fasern und Kevlar-Para-AramidFasern. Meta-Aramid ist im Gegensatz zu Para-Aramid mit 5 bis 33% streckbar und bietet damit ein hohen Grad an Robustheit gegenüber Scher- und Scheuerkräften. Die Brennfestigkeit von Para-Aramid übersteigt die von Meta-Aramid jedoch um ein Vielfaches: Während Nomex bereits ab 370 °C verkohlt, hält Kevlar ohne Strukturveränderung viel länger stand. Die Kombination von Kevlar und Nomex erfolgt unter Einbindung von Luftpolstern sowie atmungsaktiven und wasserresistenten Schichten. Das Ergebnis ist eine deutlich leichtere, gut angepasste Jacke, die nach Herstellerangaben bei einem Thermoman-Test bei Vollschutz erst nach 50 sec Befeuerung leichte Verbrennungen an den Knien zugelassen hat.
Der höhere Schutz bei fühlbar höherem Tragekomfort ist dabei der Anordnung der Materialien zu verdanken: Nomex-Gewebe bildet die äußerste Schicht, gefolgt von Luftpolstern und Kevlar. Das Nomex-Gewebe zieht sich bei Beflammung um 12% zusammen und fängt dann an zu verkohlen. Nun erst wird die Kevlarschicht sichtbar, die den Träger vor verzehrenden Verbrennungen schützt. Ebenfalls zum Thema Schutzkleidung und TI-Technologie referierte Stefan Nielson, Leiter der Abteilung Technik der Feuerwehr Malmö in Schweden. Er erläuterte die Einführung eines neuen Bekleidungskonzeptes. Die Feuerwehr Malmö gehört zur neu organisierten »Region South Fire und Rescue Service« und verfügt über 12 Wachen mit über 600 Mitarbeitern. Die ehemals fünf eigenständigen Feuerwehren machten mit ihren unterschiedlichen Bekleidungskonzepten eine einheitliche Beschaffung fast unmöglich. Man entschloss sich daher dazu, die bisherigen Einsatzbekleidungen zu analysieren und die Ergebnisse in ein neues Konzept einfließen zu lassen. Neben den äußeren Faktoren wie Brandfestigkeit, Robustheit und – in Schweden besonders wichtig – Kälteabschirmung wurden auch der Tragekomfort und der Wärmeeinfluss des Trägers berücksichtigt. Gerade dieser letzte Punkt hat in Schweden an Bedeutung gewonnen, nachdem die Auswertung eines tödlichen Unfalls ergeben hatte, dass die Wärme, die ein Feuerwehrmann in seiner Schutzkleidung entwickelt, bis zu 500 W erreichen kann. Das aber setzt die Schutzwirkung der Kleidung herab. Daher wird nun der Anteil von Material, das Wärme zuführt, reduziert. Zudem sollen auch die Arbeitsschritte verlangsamt werden, um Energie zu sparen. Auch wurde das Unterbekleidungskonzept erneuert. Nach Tests in Kälteund Wärmekammern entschied man sich für eine Materialmischung aus Merinowolle und Polyester. Diese UnterBild 4 Tom Hainsworth, Geschäftführer der Textilfirma Hainsworth.
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Bild 5 Thomas Zapf, Hauptbrandmeister Bundeswehrfeuerwehr.
bekleidung transportiert den Schweiß ab, erhält aber die Wärme. Zudem hat sie ein geringeres Tragegewicht als in Deutschland übliche Unterbekleidung. Bei den Überjacken und Hosen legte man Wert auf das Einbringen von GoreTex® Airlock 3, um die entstandene Eigenwärme und den Schweiß angemessen abtransportieren zu können. So entschied man sich letztlich für die NomexTI-Technologie als Schutzbekleidung, die im Zusammenwirken mit der neuen Unterbekleidung zu einer deutlichen Gewichtsreduzierung führt, einen besseren Schutz vor Überhitzung bietet und auch ein bisher ungeahntes Maß an Sicherheit gegenüber äußerer Hitze und Wärmeeinwirkung mit sich bringt.
EINSATZBERICHTE Nach diesen Verträgen zu neuen Technologien wurden verschiedene Einsatzberichte vorgestellt. Brandamtmann Frank Bohm von der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen berichtete über die Brandkatastrophe in einem von Türken bewohnten Mehrfamilienhauses in Ludwigshafen, bei dem es neun Tote und mehrere Verletzte gab. Dieser Einsatz hatte in den auf ihn folgenden Tagen und Wochen zu weltweitem Aufsehen geführt und auch den Umgangston zwischen den Regierungen Deutschlands und der Türkei beeinflusst. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 358
Organisation
Der schnelle Brandverlauf, der der alten Bausubstanz des um 1900 errichteten Hauses geschuldet ist, führte unter anderem zum Tod von fünf Kindern und einer schwangeren Frau. Zudem mussten rund 60 Verletzte versorgt werden. Wut und Trauer der Opfer führten bereits am Einsatzort zu Spannungen zwischen Einsatzkräften, Anwohnern und Mietern. Der Feuerwehr Ludwigshafen wurde indirekt vorgeworfen, bei diesem Einsatz nicht genauso beherzt vorgegangen zu sein wie bei einem vergleichbaren Brand in einem von Deutschen bewohnten Haus. Die Darstellungen Bohms widerlegten ohne Zweifel diese Anschuldigungen und veranschaulichten eindrucksvoll, wie schnell ein Einsatz, bei dem Personen verschiedener Kulturkreise aufeinandertreffen, zu einem Politikum werden kann. Anschließend gab Hauptbrandmeister Thomas Zapf von der Bundeswehrfeuerwehr den Teilnehmern einen kurzen Einblick in Organisation und Aufgabenvielfalt der Bundeswehrfeuerwehren. Am Beispiel des Standortes Fürstenfeldbruck verdeutlichte er, dass neben dem Gebäudebrandschutz die Flughafenfeuerwehr, der Tanklagerschutz, die Grubenrettung, der Chemieschutz und die allgemeine und spezielle technische Hilfe zum Aufgabenbereich der Bundeswehrfeuerwehr zählen. Der Schwerpunkt seines Vortrags lag auf der Rettung aus und Brandbekämp-
Bild 6 Designvorschlag der neuen TI-Technologie für Deutschland.
fung an zivilen und militärischen Luftfahrzeugen. Ein Flugzeug oder ein Helikopter sei nach einem Absturz ohne Brandeinwirkung aus Sicht der technischen Hilfe mit jedem anderen Kraftfahrzeug zu vergleichen. Nach Absturz und stehenden Rotorblättern gehe gerade von Helikoptern keine besondere Gefahr aus. Anders sei dies bei Flugzeugen mit Düsenturbinenantrieb. Ist dieser noch nicht ausgeschaltet, kann der Eingangssog zur Lebensgefahr für die Helfer werden. Bei militärischen Kampfflugzeugen sollten sich die Helfer zudem niemals direkt auf die Front oder auf das Heck zubewegen, denn die Waffensysteme an der Schnauze und unter den Flügeln könnten den Einsatzkräften gefährlich werden. Wichtig sei es, möglichst viel Löschmittel auf einmal auf das brennende Luftfahrzeug abzugeben. Der Bereich des Cockpits müsse besonders abgedeckt werden, um die Piloten schnell und effektiv zu schützen. Laufende und brennende Triebwerke können mit gebührendem Abstand mit einem Wasserstrahl auf den Eingangsbereich abgelöscht und deaktiviert werden. Zapf mahnte eindringlich, den Informationsaustausch mit den Bundeswehrfeuerwehren voranzutreiben. Übungen zu Einsätzen im militärischen Sperrgebiet bzw. zu Abstürzen von Bundeswehrmaschinen im
zivilen Raum sind eine maßgebliche Voraussetzung für erfolgreiche Einsätze. Das Fachsymposium Feuerwehr vermittelte eine Fülle interessanter Informationen und machte insgesamt einen guten Eindruck. Die äußerst informativen Vorträge über Textilforschung und Herstellung waren vielleicht in einigen Punkten zu detailliert, im Mittelpunkt des Interesses der Teilnehmer standen eindeutig die Resultate und Produktvorstellungen. Die anschaulichen Einsatzberichte der Bundeswehrfeuerwehr und aus Ludwigshafen ergänzten den informativen Charakter der Veranstaltung.
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Organisation
Bernd Bode Feuerwehrlehrtaucher bei der Freiwilligen Feuerwehr Burgdorf, Sprecher Arbeitskreis Presse der Arbeitsgruppe der Feuerwehrtaucher und Fachdienst Nord
TAUCHERBIWAK IN BERLIN: FORTBILDUNG FÜR LEHRTAUCHER Die Feuerwehrtaucher der Berufsfeuerwehr Berlin führten vom 3. bis 5. Juli 2009 ein Taucherbiwak am Wannsee in Gatow durch. An dieser Lehrtaucherfortbildung mit gemeinsamen praktischen Übungen nahmen Feuerwehrtaucher aus Polen und Deutschland, Polizeitaucher aus Berlin gemeinsam mit Angehörigen der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) teil. Im Rahmen dieser Fortbildungsveranstaltung wurde auch ein Hubschrauber der Bundespolizei eingesetzt. Die Staatliche Feuerwehr Polens stellte ein von ihr eingesetztes und mit entwikkeltes Sonargerät und das THW das EU-Projekt »Unterwasserortung« vor.
Bild 1
Die regelmäßige Fortbildung der Lehrtaucher ist nach der Feuerwehrtaucherdienstvorschrift 8 – Tauchen (FwDV 8) vorgeschrieben. Zur Erhaltung der Lehrbefähigung muss jeder Lehrtaucher regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen, hierzu ist mindestens die Teilnahme an einer Fortbildungsmaßnahme innerhalb von drei Jahren nachzuweisen, um weiter als Ausbilder für die Feuerwehrtaucher tätig sein zu können. Ein gleichwertiger Nachweis ist auch für die Polizeilehrtaucher und | 20 |
Abrollcontainer mit »Rüstmaterial Wasser« der Berliner Feuerwehr: Der Container dient dem Transport von zusätzlichem Ausrüstungs- und sonstigem Material, das nicht auf dem Tauchereinsatzfahrzeug verlastet ist, u.a. zwei schlauchversorgte Helmtauchgeräte mit dem erforderlichen Zubehör.
THW-Lehrtaucher in ihren fachspezifischen Vorschriften festgeschrieben. Dies ermöglicht es, Fortbildungs-
veranstaltungen gemeinsam durchzuführen, um Synergieeffekte zu nutzen und die Zusammenarbeit zu üben. Die Arbeitsgruppe der Feuerwehrtaucher und Fachdienste Nord (AGFFN) organisiert über ihren Arbeitskreis »Ausbildung« in der Regel einmal im Jahr eine Lehrtaucherfortbildung für den Bereich Nord. Im Jahr 2009 haben die Feuerwehrtaucher der Berufsfeuerwehr Berlin diese Aufgabe übernommen und so den Arbeitskreis »Ausbildung« für dieses Jahr entlastet. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 360
Organisation
Bild 2 Kameraden der Berufsfeuerwehr Berlin betreuen einen Feuerwehrtaucher in Helmtauchausrüstung mit Divex-AH-5-Helm vor und nach dem durchgeführten Übungstauchgang.
Im Mittelpunkt der Fortbildung stand die fachgerechte Hilfe bei Notfällen am und im Wasser. Das THW nutzte diese Veranstaltung für die Bereichsausbildung „Bootsführung“ gemeinsam mit weiteren Ortsverbänden (u.a. aus Oberfranken, Berlin) unter der Federführung des Ortsverbandes BerlinNeukölln. Geübt wurde die Zusammenarbeit zwischen den Bootsführern und dem weiteren Rettungskräften bei der Personenrettung sowie Bootsmanöver und das Herstellen und Betreiben von schwimmenden Arbeitsplattformen. Die Köche des THW-Ortsverbandes Berlin-Mitte nahmen an der Bereichsausbildung »Köche« teil. Während des Taucherbiwaks war die Verpflegung der rund 100 Teilnehmer »all inclusive« sicherzustellen. So begannen die Köche bereits am Donnerstag zuvor mit einem theoretischen Ausbildungsteil. Die Auswahl der Gerichte und Getränke wurde unter den Gesichtspunkten der körperlichen Belastung bei den praktischen Tauchgängen sorgfältig
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ausgewählt und hat maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. Die gute Planung und Zusammenarbeit der beteiligten Hilfsorganisationen zeigte sich hier deutlich.
WASSERRETTUNGSÜBUNG Noch am Freitag führten die Berliner Taucher eine Wasserrettungsübung mit einem Hubschrauber der Bundespolizei vor. Zwei Feuerwehrtaucher wurden aus einer Höhe von 3 bis 4 m über der Wasserfläche des Großen Wannsees abgesetzt, die zwei Ertrinkende retteten und anschließend von einem THW-Mehrzweckarbeitsboot mit Bugklappe aufgenommen wurden. Der Hubschrauber der Bundespolizei absolvierte eine »Touch-and-go«-Landung auf der schwimmenden Arbeits-
plattform des THW. Diese Übung erfordert ein hohes Maß an fliegerischem Können und eine gute Zusammenarbeit zwischen der Hubschrauberbesatzung und den Bootsführen der Arbeitsplattform, einer Pontonplattform mit zwei Antriebsmotoren und zwei Bootsführern. Die gesamte Übung wurde wiederholt. Im Anschluss daran diskutierten die Teilnehmer ausgiebig die besonderen Anforderungen an die Rettungstaucher sowie die weiteren Beteiligten dieser Übung und tauschten ihre Erfahrungen auch aus dem eigenen Einsatzgeschehen aus. Am Samstag wurde die Fortbildung mit einem Vortrag zum Tauchen in kontaminierten Gewässern weitergeführt. Hierbei wurde auf die zu beachtenden Vorschriften und Informati-
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Organisation
Bild 3 Das An- und Ausziehen des Helmtauchgerätes mit Divex-AH-5-Helm ist schwere Arbeit. Bild 4 Einsatzfahrzeug der Berliner Feuerwehr für die Wasserrettung.
onen der Berufsgenossenschaft (BGV C 23, BGI 898) eingegangen und die praktischen Erfahrungen der Berufsfeuerwehr Berlin dargelegt. Die beiden von der Berufsfeuerwehr im Tauchabrollbehälter bereitgehaltenen schlauchversorgten Helmtauchgeräte Divex mit AH-5-Helm wurden vorgestellt und die technischen und einsatzbedingten Vorraussetzungen erläutert.
UNTERWASSERORTUNG Der folgende Vortrag beschäftigte sich mit Suchverfahren unter Berücksichti| 22 |
gung der technisch nutzbaren Ortungssysteme zum großflächigen und kleinflächigen Suchen von Objekten. Hierbei wurden die Stärken und Schwächen der einzelnen Systeme gegenübergestellt und deren Nutzbarkeit für die Sucharbeiten im Bereich des Feuerwehr- und Bergungstauchens erläutert. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten die akustischen Suchsysteme. Die Einsatzkräfte des THW und der Staatlichen Polnischen Feuerwehr beschäftigten sich in einer parallel laufenden Veranstaltung mit Methoden
zur Unterwasserortung von Verunglückten. Die Zusammenarbeit mit Rettungstauchern wurde praktisch erprobt. Für diese Übung waren verschiedene Objekte im Wannsee vor dem Gelände versenkt worden, die mit den Systemen des EU-Projektes »Unterwasserortung« des THW und dem Sonargerät MS 1000 der Staatlichen Polnischen Feuerwehr geortet wurden. Für die Feuerwehrtaucher und Polizeitaucher folgte ein Vortrag über die anstehende Überarbeitung der FwDV 8 –Tauchen– mit anschließender Diskussion einiger vorliegender Änderungsvorschläge. Es wurde auch dazu aufgefordert, weitere Vorschläge zu unterbreiten und diese dem Taucherleiter der Berliner Feuerwehr, Joachim Lagies, oder dem Sprecher der Arbeitsgruppe der Feuerwehrtaucher und Fachdienste Nord (AGFFN), Joachim Behnke, zu übermitteln. Nach einem leichten Mittagessen hieß es für die Teilnehmer, mit dem Helmtauchgerät der Berliner Feuerwehr sowie den üblichen Feuerwehrund Polizeitauchgeräten zu tauchen. Die von den Teilnehmern sonst nicht genutzten Geräte konnten nach ausführlicher Einweisung im Wannsee erprobt werden. Vorrausetzung für die Teilnahme war die Tauchtauglichkeit nach G 31. Hier bot sich für die Lehr112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 362
Organisation
Bild 5 Der Ständige Vertreter des Leiters der Berliner Feuerwehr, Karsten Göwecke (l.), und der Leiter der Tauchergruppe der Berliner Feuerwehr, Joachim Lagies (M.), bei der Besichtigung eines Einsatzbootes des THW mit absenkbarer Bugklappe.
taucher die Möglichkeit, auch die Geräte der anderen Fachdienste genauer unter die Lupe zu nehmen und vor allem mit diesen einmal zu tauchen. Als besonderer Höhepunkt wurde am Abend den Besuchern der Veranstaltung »Kontaktfeuer 2009« eine Rettungsübung mit einem Hubschrauber vor der Feuerwache Wannsee präsentiert. Beobachter waren dabei u.a. THW-Präsident Albrecht Broemme sowie Manfred Metzger, der THW-Landesbeauftragte für Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, sowie Führungskräfte von Feuerwehren und Polizei.
DAS POLNISCHE SONARSYSTEM MS 1000 UND DAS EU-PROJEKT »UNTERWASSERORTUNG« Am Sonntag stellte die Staatliche Polnische Feuerwehr ihr Sonarsystem MS 1000 vor. Ihre Sonarboje kann auf den Gewässergrund abgesenkt werden und den Umkreis abtasten. Der Durchmesser des Kreises lässt sich dabei verändern, es können aber auch nur bestimmte Segmente des Kreises abgetastet werden. Entscheidend ist jedoch die jeweils eingesetzte Systemsoftware. Die Auswertung bestimmter Sonarabtastungen wurde beispielhaft erläutert. Die Auswertung der Sonarbilder erfordert einen großen Teil an Erfahrung. Die Zusammenarbeit zwi-
schen Taucher und Sonarauswertung erläuterten die polnischen Feuerwehrkameraden anhand der am Vortag durchgeführten Übungen. Zum Vergleich stellte das THW die Arbeitsweise des EU-Projektes »Unterwasserortung« vor. Dieses System arbeitet von einem Boot aus mit einer so genannten Fächerortung. Die abzusuchenden Gebiete werden mit dem Boot abgefahren und abgetastet. Die Sonarsysteme können das Suchgebiet unter bestimmten systembedingten Voraussetzungen einschränken und die Suche nach Objekten erleichtern. Die genaue Erkundung wird jedoch in der Regel weiter vom Taucher oder ggf. einem automatisierten optischen System vorgenommen. Die Sonarsysteme können unter bestimmten Vorraussetzungen die notwendigen und aufwändigen Tauchereinsatzzeiten reduzieren und stellen eine sinnvolle Ergänzung für Sucheinsätze dar. Die Kosten eines derartigen Systems sind abhängig von der eingesetzten Auswertungssoftware, d.h. je höher die gewünschte Auflösung, desto höher sind die Kosten. An der Verbesserung der Auswertungssoftware wird ständig gearbeitet.
wie deren Dekontamination wurde von Oberfeldwebel d.R. Strahl gehalten. Anhand von Mustern stellte er verschiedene (Panzer-)Granaten vor. Immer wieder sei es möglich, in Gewässern auch Munition, Granaten und andere Sprengmittel aus Kriegszeiten zu finden. Hierbei ist natürlich äußerste Vorsicht geboten, der Fund zu sichern und der Fundort weiträumig abzusperren. Der Fund darf aber nicht bewegt oder gar transportiert werden. Die weiteren Schritte übernimmt der Kampfmittelbeseitigungsdienst des jeweiligen Landes oder eine mit dieser Aufgabe betraute Spezialfirma. Die Alarmierung erfolgt über die Feuerwehreinsatzzentralen. Zum Abschluss durften noch Gegenstände im Schlammwasser ertastet werden. Dabei stimmten die Ergebnisse nicht immer mit dem vermutlich Erfühlten überein. Bei Verdacht auf Fundmunition sollte also immer mit Vorsicht vorgegangen werden. Die Fortbildungsveranstaltung war insgesamt sehr informativ und zeichnete sich durch eine hervorragende Organisation sowohl der Übungen und Vorträge als auch der Verpflegung aus.
KAMPFMITTELFUNDE
Weitere Informationen:
Ein Vortrag zum Verhalten beim Fund von Sprengmitteln und Munition so-
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››› www.feuerwehrtaucher.org ››› www.nord.feuerwehrtaucher.org | 23 |
Organisation
Holger Scholl Dipl. Pflegewirt (FH), Neunkirchen
SICHERHEIT IN BRENZLIGEN SITUATIONEN: DAS FAHRSICHERHEITSTRAINING DES KREISFEUERWEHRVERBANDES NEUNKIRCHEN Gerade Einsatzfahrten mit Sonderrechten stellen eine besondere Stresssituation dar. In kritischen Verkehrssituationen ist die einwandfreie Beherrschung der Fahrzeugtechnik daher ebenso wichtig wie schnelles und gezieltes Handeln. Dies bedeutet für die alltägliche Praxis, dass die Fahrer auch über Erfahrungen im sicheren Umgang mit dem Einsatzfahrzeug bei außergewöhnlichen Ereignissen im Straßenverkehr verfügen müssen. Der Kreisfeuerwehrverband Neunkirchen bot daher in Kooperation mit dem ADAC Saarland e.V. im Rahmen von vier Veranstaltungen ein Fahrsicherheitstraining an. Die Teilnehmer bewerteten diesen siebenstündigen Grundkurs als äußerst sinnvoll und notwendig.
Bild 1
AUSBILDUNG ZUM FAHRSICHERHEITSTRAINER
Essenziell für den Eigenschutz und
Das Fahrsicherheitstraining wurde unter Leitung von Rüdiger Haupt durchgeführt, der als Beauftragter für das Fahrsicherheitstraining mit Sonderfahrzeugen ehrenamtlich für den ADAC Saarland e.V. arbeitet. Seit 20 Jahren ist Haupt auf Personenkraftwagen und seit acht Jahren in Führerhäusern von Lastkraftwagen
sind Gefahrenbewusstsein und
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die Sicherheit im Straßenverkehr schnelle Reaktion. Hier das TLF 16/25 der FF Wemmtesweiler beim Training.
(Lkw) und Bussen unterwegs. Bei der Ausbildung von Fahrsicherheitstrainern kommt der Berücksichtigung pädagogischer und psychologischer Aspekte hinsichtlich der Vermittlung von Wissen und Motivation eine besondere Bedeutung zu. In einem sechswöchigen Kurs beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) werden die notwendigen Kenntnisse vermittelt. Der Kurs, an dem zwei Psycho112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 364
Organisation
Bild 2 Briefing durch den Fahrsicherheitstrainer am Beginn des praktischen Übungsteils.
logen und drei Techniker mitwirken, schließt mit einer Prüfung in Didaktik und Psychologie ab. Die Kosten für die Ausbildung eines Fahrsicherheitstrainers belaufen sich auf rund 4.000 Euro. Ein angehender Fahrsicherheitstrainer muss sämtliche Führerscheine besitzen und die Fahrzeuge auch gefahren sein. Eine mindestens zweijährige Fahrpraxis ist ebenfalls notwendig. Dabei sind Berufskraftfahrer mit umfangreicher Erfahrung und Fahrpraxis absolut im Vorteil. Ein Fahrlehrerschein ist heute nicht mehr erforderlich. Darüber hinaus muss ein Fahrsicherheitstrainer auch über technisches Grundwissen verfügen, weshalb viele auch aus der KfzTechnik bzw. -Elektrik kommen. Im Rahmen der Ausbildung zum Fahrsicherheitstrainer muss bei vier Trainings hospitiert und bei zwei Trainings mitgewirkt werden. Die Prüfung besteht aus einem theoretischen Teil mit 50 Fragen, einem praktischen Fahrtest sowie der Moderation vor Kollegen und einem Gremium. Um auf dem neuesten Stand zu bleiben, schließen sich regelmäßige Weiterbildungslehrgänge an. Rüdiger Haupt führt etwa 10-15 Trainings pro Jahr durch, hauptsächlich bei der Feuerwehr. Er bietet aber auch unternehmensspezifische Trainings an, in denen auf die Besonderheiten der jeweiligen Firma eingegangen wird. Haupt ist es besonders wichtig, dass Trainer und Mitarbeiter das Fahrsicherheitstraining Revue passieren lassen und sich gegenseitig Feedback geben. Dabei sei auch die Selbstkritik des Trainers wichtig.
denn dies wird vom Trainer nicht gestellt. Die Teilnehmer müssen über einen gültigen Führerschein CE (früher Klasse 2) und eine Fahrpraxis von 100-500 km verfügen. Vorausgesetzt wird auch die technische Beherrschung des Fahrzeugs, denn diese kann in dem Kurs vom Trainer nicht auch noch vermittelt werden. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen pro Trainingsveranstaltung begrenzt. Je Fahrzeug sollten nicht mehr als drei Personen teilnehmen. Die Kosten belaufen sich auf ca. 150 Euro pro Teilnehmer für sieben Stunden Grundtraining.
TRAININGSKONZEPT Das pädagogisch-didaktische Prinzip des Fahrsicherheitstrainings ist Learning-by-doing, also Lernen durch eigenes Handeln unter Anleitung. Dabei sollen die Teilnehmer erst einmal ein Gefühl für das Fahrzeug bekommen, bevor weitere Trainingseinheiten in
Angriff genommen werden. Ein langsames Herangehen bzw. ein stufenweiser Aufbau ist hierbei von besonderer Bedeutung, um die Teilnehmer langsam an ihre Grenzen heranzuführen. Wichtig ist auch, dass die Teilnehmer erfahren, was mit einem Großfahrzeug alles machbar ist und was man nicht machen sollte. Eine wichtige technische Einrichtung in neueren Einsatzfahrzeugen ist das Antiblockiersystem (ABS), dessen Möglichkeiten den Teilnehmern näher gebracht werden und das im Vergleich mit Fahrzeugen ohne ABS demonstriert wird. Auch sollten die Teilnehmer zwischen den doch sehr unterschiedlichen Einsatzfahrzeugen wechseln, um alle Fahrzeuge in ihrem Löschbezirk sicher beherrschen zu können. Das Grundtraining besteht aus Mehrfahrten mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen und zum Abschluss einer Einsatzfahrt mit Sonderrechten pro Teilnehmer.
Tabelle 1
Mannschaften
Fahrzeuge
Beteiligte Löschbe-
FF Furpach
LF 8/6
FF Heiligenwald
LF 8/6
FF Landsweiler
LF 8/6
TEILNAHMEVORAUSSETZUNGEN
FF Ottweiler
HLF 8, LF 16 TS
Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Fahrsicherheitstraining ist ein entsprechendes Fahrzeug, im vorliegenden Fall ein Feuerwehrfahrzeug,
FF Stennweiler
LF 16/12
FF Wemmtesweiler
TLF 16/25
FF Wiebelskirchen
TLF 16/25, LF 8/6
zirke und Fahrzeuge
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Organisation
Bild 3 Kein Einsatz in der Wüste, sondern erstes Durchfahren des Parcours im Zug mit den großen Einsatzfahrzeugen bei Außertemperaturen von über 30 °C. Bild 4 Demonstration des toten Winkels am LF 8/6 der FF Heiligenwald.
Bild 5 Einweisung in die richtige Sitzposition, das Anlegen des Sicherheitsgurts und in die Einstellung des Spiegels.
EINWEISUNG Das Fahrsicherheitstraining begann um 8.45 Uhr mit einem Treffen am Feuerwehrgerätehaus Wiebelskirchen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des KFV Neunkirchen, Brandmeister Horst Malter, und Fahrsicherheitstrainer Rüdiger Haupt, wurden zunächst die Formulare mit Angaben über Führerscheinklassen, Fahrpraxis etc. ausgefüllt; dies | 26 |
ist Voraussetzung für die Teilnahme am Fahrsicherheitstraining. Nach der Vorstellung des Fahrsicherheitstrainers gab es eine Einweisung in den Ablauf der siebenstündigen Veranstaltung. Im Anschluss berichteten die Teilnehmer über ihre Erfahrungen aus dem Einsatz. Fahrsicherheitstrainer Haupt betonte, dass Hinweise und Kritik bedeutend für den Lernerfolg sind. Aber auch beim Fahrsicherheitstraining gilt, dass nach eineinhalb Jahren fast alles wieder verlernt ist, wie Studien beweisen. Bewiesen ist jedoch auch, dass das Wichtigste des Trainings tatsächlich haften bleibt.
»In kritischen Situationen kann man nicht mehr überlegen, man muss handeln!«, stellte Haupt deutlich heraus. Aus den Erfahrungen der Teilnehmer bei Einsatzfahrten wurden Probleme deutlich, die wohl jeder Leser bereits selbst gemacht hat. So ist das Problem oftmals nicht die eigentliche Fahrt mit Sonderrechten, sondern das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer, die nicht wissen, wie sie sich richtig verhalten sollen. In keiner Fahrbzw. Verkehrsschule wird das Verhalten beim Einsatz von Fahrzeugen mit Sonderrechten geübt, stellte der Fahrsicherheitstrainer fest. Hier ist 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 366
Organisation
Bild 6 Schnelles Reagieren ist gefragt, wenn plötzlich Gefahren auftauchen. Hier mit dem TLF 16/25 der FF Wemmtesweiler. Bild 7 Zielbremsung ist wichtig für die Sicherheit. Hier mit dem HLF 8 der FF Ottweiler.
Grundsätzlich gilt, dass beim Tasten des Pulses auch immer der Hautzustand ermittelt wird. Hierzu gehören Hauttemperatur und Hautfeuchtigkeit. Kaltschweißige Haut kann auf eine Zentralisation oder aber auch auf eine Hypoglykämie hinweisen. Kalte und trockene Haut könnte auf eine Hypothermie hinweisen, während eine heiße und trockene Haut eher auf einen Hitzschlag schließen lässt. Dies sind selbstverständlich nur mögliche Erkrankungen, die durch weitere anamnestische Daten und Symptome gestützt diagnostiziert werden müssen. Merke: Ein tastbarer Puls am Handgelenk (A. radialis) bedeutet auch immer vorhandene zentrale Pulse (A. carotis).
Durchführung Bei der eigentlichen Durchführung wird die Frequenz pro Minute ermittelt. Dabei reicht es in den meisten Fällen aus, bei regelmäßigem Puls diesen über 15 Sek. zu ermitteln und dann mit vier zu multiplizieren. Zum Tasten selber sollten die drei mittleren Finger genommen werden, da hierüber die ganze Pulswelle getastet werden kann. Das weitere Vorgehen: • • • •
konstruktion hat so manche Überraschung parat. So ist der Schwerpunkt Abb. 3: A. dorsalis beim Fahren • bei Bradykardie bzw. bei unregelmäßigem Puls: mit Puls-Tanklöschfahrzeupedis – zum Überprüfen der gen durchzählen (TLF) zu beachten, da das Wasschläge über eine Minute komplett (auf Durchblutungssiund somit Unregelmäßigkeiten achten), ser hin und her schwappen tuation des Beines für fahrtechnische Probleme sorgen • Dokumentation der Werte im Einsatzprotokoll. Abb. 4: A. carotis kann. Ein Teilnehmer, der zum zwei– Tasten mitbedrei ten Mal am Training teilnahm, Fingern richtete über seine Erfahrungen vor Tipps und Tricks und nach dem ersten Auch bei der Pulsmessung gilt der Grundsatz „Treat theTraining. In das zweite Patient not the Monitor“ („Behandle denTraining Patientenging under bedeutend sicherer, dadies, er dass die der Technik und das nicht den Monitor“). In diesem Fall bedeutet Bremsen bereits verinnerlicht hatte. Geräteeinsatz von z.B. EKG und Pulsoxymeter niemals die
manuelle Pulstastung ersetzen kann. Gerade die Pulsmessung mit den eigenen Sinnen ermöglicht einem durch die GEFÜHL FÜR DAS FAHRZEUG Berührung einen Zugang zum Patienten. ist inEinweisung vielen Fäl- der TeilnehNach Sie der len sinnvoller als die bloße Verwendung von Medizintechmer startete das Fahrsicherheitstrainik. Es sollte aber in jedem Fall darauf geachtet werden,nahe dass gelegenen Kirning auf einem zum Tasten nicht der eigene Daumen verwendet wird, mesplatz. Dieser botdaaufgrund seiner es hierbei zum Verwechseln des eigenen mit dem des TrainingsmögGrößePulses hervorragende Patienten kommen kann. Der eigene Radialispuls in lichkeiten fürwird diebisgroßen Fahrzeuge. die Daumenspitze weitergeleitet. Ebenfalls ist der Daumen Den Parcours hatte Haupt mit seinem weit weniger empfindlich als die drei mittleren Finger. Mitarbeiter bereits vor Veranstaltungsbeginn aufgebaut. Die Teilneh-
Die zentralen Pulse an der A. carotis der A.den femoralis meroder gingen Parcours ab und erPatienten evtl. auf die Maßnahme hinweisen, sind in vielen Fällen am besten zu hielten tasten, dadabei man hier auch Erläuterungen. weitere störende Kleidungsstücke entfernen, bei geringen Blutdruckwerten noch verlässliche Ergebnisse sicher ein Hinweis an den Gesetzge- Einsatz von Sonderrechten erheb- Als erste Aufgabe sollten die TeilnehMess-angebracht, bzw. Taststelle lokalisieren (Tab. 3), erzielt. Allerdings zumindest ansprechbaren merbeim die Geschwindigkeit einschätzen, ber dass die Fahrsicherliche Probleme dar, denn diesollte Martinsmit den Fingerkuppen der drei mittleren Finger einer Patienten und dem Tasten an der A. femoralis das Bewältigung des Parheit sowohl für die Einsatzkräfte als bzw. Starktonhörner/Pressluftfanfa- die sie für dieauch ■ Hand, mit Druck den Puls ertasten, ren werdenSchamgefühl des Patientender beachtet werden. ■ cours benötigen würden, wenn sie daauch die leichtem regulären Verkehrsteilnehdurch die Lautstärke
• mer bei regelmäßigem die Pulsschläge 15 Sekunden verbessert Puls: werden muss. Auch Musik im Fahrzeug nicht mehr wahrzählen und mit vier multiplizieren = Pulsfrequenz pro Sound-Systeme in Pkw stellen beim genommen. Aber auch die FahrzeugMinute, Literatur beim Verfasser
bei weder vom Gas gehen noch bremsen durften. Ein erfahrener Lkw-Fah-
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Feuer und Flamme
Aktuelles aus der Notfallmedizin, Schock, Großschaden, Bergmann Lecture, Praktische Übungen, Workshops und vieles mehr...
112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang 10 · 2009 I 32. Jahrgang I Rettungsdienst I 997
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Ö N K
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Organisation
Bild 8 Von besonderer Bedeutung im Einsatz: das Fahren in Kurven, hier mit dem TLF 16/25 der FF Wiebelskirchen. Bild 9 Ausweichen ist eine Option, um Hindernisse zu umgehen. Hier mit dem LF 8/6 der FF Furpach.
rer unter den Teilnehmern schätzte 30 km/h, einige Teilnehmer und der Trainer schätzten weniger, nämlich nur 20 km/h, was sich auch als richtig erwies. Der erfahrene Teilnehmer durchlief den Parcours zwar mit Bravour, jedoch musste er ein- bis zweimal in Kurven vom Gas gehen. Alle Teilnehmer durchliefen den Parcours dreimal, um ein Gefühl für das Fahrzeug zu bekommen.
FAHRSICHERHEIT Im Anschluss an die ersten praktischen Erfahrungen gab Fahrsicherheitstrainer Rüdiger Haupt wichtige Hinweise zur Fahrsicherheit. So seien gerade Frontblitzer nach Ansicht des Trainers für Kinder sehr interessant und stellten deshalb eine besondere Gefahrenquelle dar. Deshalb sei es wichtig, dass nach dem Einsatz ein Feuerwehrmann entweder langsam um das Fahrzeug herumgehe oder kurz das Martinshorn eingeschaltet werde, um sicherzustellen, dass niemand mehr vor dem Einsatzfahrzeug stehe. Wichtig für die Fahrsicherheit ist auch die Einstellung von Spiegel und Fahrersitz sowie das richtige Anlegen des Sicherheitsgurtes. Ebenso ist die Beachtung des so genannten »toten Winkels« von besonderer Bedeutung, den der Trainer mit seinem Mitarbeiter anschaulich durch am Spiegel befestigtes Absperrband verdeutlichte. | 28 |
RICHTIGES BREMSEN Nach den praktischen Hinweisen ging es wieder in den Parcours, bei dem mehrere Runden mit den vier bereitstehenden Löschfahrzeugen, zwei TLF 16/25, ein LF 16 TS (Bund) und ein LF 8/6, zu durchfahren waren. Ab der zweiten Runde wurde mit Blaulicht ohne Martinshorn gefahren. Plötzlich warf der Trainer eine Pylone vor das erste Fahrzeug, dessen Fahrer sofort reagieren und dabei bremsen musste. Auch die dahinter fahrenden Fahrzeugführer mussten die Situation erfassen und reagie-
ren. Der Abstand zwischen den Fahrzeugen verringerte sich dramatisch, denn es brauchte doch einige Zeit, bis die hinteren Fahrzeugführer bemerkten, dass vorne gebremst wurde und sie reagierten. Ein weiteres Modul des Fahrsicherheitstrainings war die Zielbremsung. Sie erfolge zuerst mit einer Markierung, damit die Fahrer wieder ein Gefühl für das Fahrzeug im Bremsvorgang erhielten. Diese Übung wurde mehrfach wiederholt, sodass sich das Verhalten einprägen konnte. Im zweiten Abschnitt erfolgte dann eine Ziel112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 368
Organisation
Bild 10 Gerade Fahrten mit Sonderrechten stellen erhebliche Gefahren dar und erfordern ein hohes Maß an Fahrsicherheit.
bremsung ohne Markierung. Dabei wurde eine Pylone vor das Fahrzeug geworfen und die Fahrer mussten blitzschnell reagieren. Darüber hinaus wurde die Fahrbahn im Parcours mit Löschwasser aus dem LF 8/6 immer wieder benässt, sodass es zu Aquaplaning kam, was die Bremssituation noch verschärfte.
ßentemperaturen von knapp 30 °C sehr willkommen war. Nach der Mittagpause, die zum intensiven Erfahrungsaustausch genutzt wurde, stand eine Wiederholung der Ausweichübungen an, denn dies ist für eine schnelle und gezielte Reaktion dringend notwendig.
EINSATZFAHRT AUSWEICHEN Neben der Zielbremsung bietet das Ausweichen eine weitere Möglichkeit zur Reaktion auf Gefahrensituationen im Straßenverkehr. Bei der Ausweichübung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, entweder nach rechts oder nach links auszuweichen, wenn eine Pylone vor das Fahrzeug geworfen wird. Nach zweieinhalb Stunden praktischen Trainings ging es in die einstündige Mittagspause ins Feuerwehrgerätehaus Wiebelskirchen, wo bereits kalte Getränke und das Mittagessen bereitstanden, was bei den hochsommerlichen AuTabelle 2
• Ruhe bewahren!
Kleine Checkliste zur
• Systematisch vorgehen!
Fahrsicherheit
Als »krönender« Abschluss des praktischen Trainings führte jeder Teilnehmer eine Einsatzfahrt unter Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten vom Feuerwehrgerätehaus zum Parcours auf dem Kirmesplatz durch. Hierfür wurden die Fahrzeuge über 2-m-Funk nacheinander abgerufen. Um den Stress zu erhöhen, hatte der Fahrsicherheitstrainer noch eine Überraschung parat, die eine schnelle Reaktion und damit Umsetzung des gerade frisch erworbenen Wissens erforderte. Gegen 13.30 Uhr endete der praktische Teil auf dem Kirmesplatz.
• Check der Fahrzeugtechnik (im Vorfeld durch den Gerätewart) • Sitz prüfen • Siegel prüfen • Ist genügend Luft für die Bremse vorhanden? • Kann ich losfahren?
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ABSCHLUSSBESPRECHUNG Die Abschlussbesprechung erfolgte im Feuerwehrgerätehaus Wiebelskirchen. Im Debriefing stellte der Trainer fest, dass die Teilnehmer sehr motiviert waren und viel gelernt hatten. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Psyche bei dem Training extrem belastet worden war, insbesondere bei der Einsatzfahrt zum Schluss. Die Teilnehmer äußerten viel Lob zu dem doch sehr anstrengenden Fahrsicherheitstraining und stellten fest, dass sie sehr viel gelernt hatten. Alle waren begeistert von den vielen praktischen Erfahrungen und äußersten den Wunsch nach einer Wiederholung des Trainings in spätestens zwei Jahren. Auch Interesse an einem Aufbautraining mit verschiedenen Straßenbelägen und für kleine Feuerwehrfahrzeuge wurde geäußert. Haupt betonte, es sei wichtig, dass das Training auch Spaß mache. Nach dem Debriefing übergab Malter die Teilnahmebescheinigungen. Kreisbrandinspekteur Werner Thom war sichtlich beeindruckt von den Fahrleistungen und freute sich über das Engagement seiner Floriansjünger. Um 15.00 Uhr war die lehrreiche Fort bildungsveranstaltung zu Ende. Weitere Informationen:
››› www.kfv-neunkirchen.de | 29 |
Technik
Rudolf Angerer Student »Rescue Engineering« an der HAW Hamburg, Feuerwehrmann und 2. Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Schonstett
Mathias Herenz Student »Rescue Engineering« an der HAW Hamburg, Stellvertretender Wehrleiter und Hauptbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Berlin Urban
BEVöLKERUNGSWARNUNG AUF ZYPERN: MIT DEUTSCHER TECHNIK DEN DEUTSCHEN DEUTLICH VORAUS Die Warnung der Bevölkerung in Katastrophenfällen ist in Deutschland immer noch ein unbefriedigend gelöstes Problem. In Zypern ist man dieses Problem offensiv mit einem deutschen System angegangen. Die Autoren waren im Februar 2008 als Teilnehmer des Austauschprogramms der Europäischen Union für Experten im Zivilschutz in Zypern und berichten im Folgenden über ihre Erfahrungen und Eindrücke.
Bis zum Anfang des letzten Jahrzehnts konnte die deutsche Bevölkerung flächendeckend mit Sirenen gewarnt werden. Im Zuge der Umstellung der Alarmierungswege der örtlichen Freiwilligen Feuerwehren auf analoge und digi-
tale Funkmeldesysteme sowie des Wegfalls der Opponenten des Kalten Krieges wurden diese Bevölkerungswarnanlagen abgeschafft. 1992 gab es in Bereich der alten Bundesländer etwa 87.000 Motor- und ca. 500 Hochleistungssirenenanlagen. Letztlich wechselten nur etwa 39.000 der Sirenenanlagen im Jahre 1993 von der Obhut des Bundes in die Hände der Kommunen, die Restlichen wurden demontiert. (1) Im Zeitalter der zunehmenden klimatischen Veränderungen und der ständig wachsenden Bedrohung durch globale Terrornetze wird der Ruf nach alternativen und vor allem unabhängigen Alarmsystemen lauter. Der ausschließliche Einsatz von Medien erscheint nicht mit ausreichender Sicherheit gewährleistet zu sein.
REALISATION EINES EINHEITLICHEN WARNSYSTEMS In einer Stellungnahme des Deutschen Feuerwehrverbandes vom 8. Oktober 2001 heißt es: »Nach Abbau des Warnsystems des Zivilschutzes existiert in der Bundesrepublik Deutschland kein hinreichend funktionstüchtiges Warnsystem mehr, das bei großdimensionierten Schadenslagen einsetzbar wäre. Die Berichterstattung der Medien kann eine zielorientierte, neutrale Information und Warnung durch staatliche Stellen nicht ersetzen. Deshalb ist es erforderlich, für die Bevölkerung auf Kom-
Bild 1 Eine von 153 Hochleistungssirenensystemen auf Zypern mit solarer Stromversorgung, hier als Mastanlage ausgeführt.
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munal- und Landesebene ein bundeseinheitliches Informations- und Warnsystem zeitnah zu realisieren.« Unterschrieben wurde dieses Schreiben vom damaligen Hauptreferenten Dezernat II des Deutschen Städtetages, Ursus Fuhrmann, sowie dem damaligen Vizepräsidenten des DFV und jetzigem THW-Präsidenten Albrecht Broemme. Beachtenswert erscheinen die Formulierung »zeitnah« und auch die klare Position hin zu einem von Medien unabhängigen Warnsystem. Dem Ruf Deutschlands als Technologiestandort und Erfindungshochburg zum Trotz wurden gute und in Deutschland hergestellte Systeme noch nicht flächendeckend umgesetzt. Und dies, obwohl der rechtliche Rahmen dafür bereits am 25. März 1997 im § 6 Abs. 2 der Neufassung des Zivilschutzgesetzes formuliert wurde: »Die für die Warnung bei Katastrophen zuständigen Behörden der Länder warnen im Auftrage des Bundes auch vor den besonderen Gefahren, die der Bevölkerung in einem Verteidigungsfall drohen. Soweit die für den Katastrophenschutz erforderlichen Warnmittel für Zwecke des Zivilschutzes nicht ausreichen, ergänzt der Bund das Instrumentarium.« (2) Andere Staaten sind hier – zum Teil mit deutscher Technik – den hiesigen Ländern voraus. Der zypriotische Zivilschutz (Cyprus Civil Defense, CCD) betreibt auf der Mittelmeerinsel ein Warnsystem für die Bevölkerung. Hergestellt von der deutschen Firma Hörmann und u.a. ebenfalls eingesetzt in Israel, Schweden und Singapur zeigen sich mannigfaltige Einsatzmöglichkeiten auf. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 370
Technik
Bild 2 Die Überwachung der Sirenenanlagen erfolgt per Computer im Hauptquartier des zypriotischen Zivilschutzes in Nikosia. Neben der Möglichkeit zur Ansteuerung einzelner Sirenen oder gar ganzer Gruppen kann auch deren Funktionsfähigkeit überprüft werden.
SYSTEMEIGENSCHAFTEN Bereits im Mai des Jahres 2000 wurde ein Auftrag für die Lieferung, Installation, den Test und die Abnahme eines
integrierten Bevölkerungsfrühwarnsystems durch das Land Zypern und dort dem zypriotischen Zivilschutz vergeben. Ziel des Systems sollte die
frühzeitige Warnung der Bevölkerung des nicht besetzten Gebietes vor militärischen Zwischenfällen, Naturkatastrophen oder Havarien sein. Das System beruht auf 153 nutzbaren Hochleistungslautsprecheranlagen. Diese können über Funk angesteuert werden. Die zentrale Eingabestelle liegt in Nikosia, ein weiterer möglicher Zugriffspunkt liegt in Limassol. Zur Übermittlung werden vier Relaisstationen genutzt, die sich auf den höchsten Punkten der Insel befinden. Über
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Technik
Tabelle 1 Übersicht über die Hochleistungssirenenanlagen auf Zypern
Eigenschaften
ECN 1800
ECN 2400
ECN 3000
Anzahl Lautstärke in 30 m Entfernung Hörnerzahl
26
28
99
118 dB
121 dB
123 dB
13
16
20
Luftfeuchtigkeit
0 bis 100%
Batteriespannung Stand-By-Zeit Netzstrom Anzahl verfügbare Alarme in 48 Stunden ohne Netzversorgung Umgebungstemperatur Material Horn/Schrank Leistung pro Horn
die Nutzung per Funk hinaus ist auch eine telefonische Verbindung zu den Signaltürmen realisierbar. Die eingesetzten Anlagen nutzen jeweils 12 bis 20 Hörner. Sie sind auch bei Regen sowie bei Temperaturen von –20 °C bis +70 °C einsetzbar. Die Lautstärke beträgt auch bei geringster Hörnerzahl in 30 m Entfernung noch 118 dB – dies entspricht in etwa der Lautstärke eines Kampfflugzeuges in 100 m Entfernung. Die Leistung eines Horns wird mit 150 Watt angegeben. Bis zu einen Monat sichert die 24-V-BatteriereserBild 3 Dieser Arbeitsplatz des CCD-Offiziers ist täglich 24 Stunden besetzt. Die Steuerung der Anlage erfolgt über den Rechner und das Mikrofon. Gegen Missbrauch ist die Anlage mit einem Schließsystem gesichert.
24 V bis zu einem Monat 220 V oder 110 V (± 15%) bis zu 20 –30 °C bis +70 °C Gk Al Si 10 Mg/St 1203 150 W
ve die Betriebsfähigkeit der Lautsprechertürme. In einem Zeitraum von 48 Stunden sind somit alternativ bis zu 20 Alarme auch ohne Netzversorgung möglich. Diese kann wiederum wie im zypriotischen Beispiel per Solartechnik oder auch mit 220-V- oder 110-V-Netzspannung realisiert werden. Die Variationen der ausgegebenen Warnungen sind vielfältig. Von vordefinierten Durchsagen, z.B. für Tsunami- oder Erdbebengeschehen, bis hin zu selbst in ein Mikrofon gesprochene Worte reichen die Möglichkeiten. Weiterhin können Tonsignalfolgen, vergleichbar mit den bekannten Sirenentonfolgen, ausgestrahlt werden. Die Bedienung der Anlage kann auf Zypern über zwei Zentren erfolgen. Diese Örtlichkeiten liegen in der Verantwortung des zypriotischen Zivilschutzes. Die dem Ministerium für Inneres un-
terstehende Organisation sichert die 24-stündige Bedienung durch einen Offizier im Kontrollzentrum ab. Auch eine Ansteuerung über einen der zwei mobilen Einsatzleitwagen ist machbar. Zur Überprüfung der eigenen Einsatzfähigkeit sind die Lautsprechersysteme mit Selbstdiagnosegeräten ausgestattet. Sie erkennen eigenständig immanente Fehler und melden sie an den Zentralcomputer weiter. In Anwesenheit der Autoren wurde ein ausgefallener Informationsturm detektiert, dem Rechner gemeldet und von der bearbeitenden Koordinatorin ein Techniker mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft beauftragt.
AUSBLICK Die Erfahrungsberichte der zypriotischen Zivilschützer sind durchweg positiv. Man ist überzeugt von der zuverlässigen Technik. So ist es nicht verwunderlich, dass man derzeit an eine Erweiterung des Systems um 25 Lautsprecheranlagen denkt. Auch in Deutschland, z.B. in Hamburg, ist man auf die Hochleistungssirenensysteme aufmerksam geworden. Sie allein ist selbstverständlich kein Allheilmittel, das eine 100%ige Bevölkerungswarnung sichern kann. Ziel muss es sein, die vorhandenen Möglichkeiten wie z.B. Rundfunk, Telefonanbieter und eben die Sirenenanlagen aufeinander abzustimmen und ergänzend sowie redundant einzusetzen. Die lokale Verteilung der Bevölkerung bezogen auf Tageszeiten ist nicht unerheblich bei der Planung eines optimierten Warnsystems. Zudem spielen die Kosten für derartige Warnanlagen eine wichtige Rolle bei der flächendeckenden und »zeitnahen« Einführung eines bundeseinheitlichen Informations- und Warnsystems. Literatur: 1. H eld V (2001) Technologische Möglichkeiten einer möglichst frühzeitigen Warnung der Bevölkerung. ZivilschutzForschung, Neue Folge Band 45, Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für Zivilschutz, Bonn 2. Z ivilschutzgesetz (ZSG) vom 25. März 1997 in der ab dem 1. Mai 2004 geltenden Fassung
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Technik
Martin Reicher ter Brandamtsrat Berufsfeuer wehr Reutlingen
ELW 2 DER BF REUTLINGEN: MODERNE VERNETZTE EINSATZLEITUNG UND FÜHRUNG 2. Juni 2008, ein Montagabend, über dem Landkreis Reutlingen geht ein schweres Unwetter nieder. Die Feuerwehr Reutlingen wird mit der Führungsunterstützungseinheit in die Gemeinde Grafenberg beordert. Mit dem ELW 2 wird eine Einsatzleitung eingerichtet. Nach etwa drei Stunden sind die Einsatzstellen abgearbeitet. Unmittelbar vor dem Rückmarsch der Kräfte erfolgt durch das Innenministerium die Anforderung in den Zollernalbkreis nach Hechingen ins Killertal. Nach heftigsten Unwettern stehen mehrere hundert Keller unter Wasser, von den Fluten mitgerissene Pkw liegen im Flußbett, drei Menschen finden den Tod. Die Feuerwehr Reutlingen übernimmt die Abschnittsleitung für den Stadtteil, der mit am stärksten betroffen ist. Bei diesem Ereignis wurden die großen Einsatzleitfahrzeuge der Berufsfeuerwehren Karlsruhe und Stuttgart und der ELW 2 aus Reutlingen zur Unterstützung alarmiert. Zukünftig wird die Gruppe der verfügbaren Fahrzeuge wieder ein Stück moderner sein. Neben der Indienststellung eines neuen ELW 2 bei der BF Heilbronn konnte nun auch die Berufsfeuerwehr Reutlingen ihren neuen ELW 2 übernehmen.
Bild 1
In den 80er-Jahren wurde in Reutlingen der erste ELW 2 beschafft. Aufgebaut auf einem 7,5-t-Fahrgestell war die Wahl auf einen 7 m langen Koffer gefallen. Der Betriebsraum bot zwei Fernmeldern Platz, im Besprechungsraum konnten maximal sechs Personen dicht gedrängt arbeiten. Die Führungsmittel in Form von Modu| 34 |
Die Gesamtlänge des Fahrzeugs beträgt 13,25 m bei einem Radstand von 6,88 m.
lex-Platten, Listen, Magnetschildern wurden mehrfach überarbeitet, neue Systeme eingeführt, optimiert und wieder ersetzt. Die Fernmeldetechnik dagegen blieb auf dem Stand von FuG 8b, analoger Telefonanlage und Faxgerät. Große Umbauten waren aufgrund der beschränkten räumlichen Möglichkeiten nicht realisierbar. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 374
Technik
Bild 2
Als 2006 der fünfte mittelfristige Bedarfsplan, gültig für die nächsten sechs Jahre in Angriff genommen wurde, stand auch eine Erneuerung der Führungsfahrzeuge auf der Agenda. Im Jahr 2007 konnte ausgeschrieben werden. Unter dem Eindruck der Bedürfnisse einer Einsatzleitung bei Großeinsätzen und Großveranstaltungen wie die Fußball-WM entstand der Anforderungskatalog für eine neue Generation von Führungsmitteln und Führungsfahrzeugen. Die Rolle der Abschnittsleitung Kehl beim NATO-Gipfel brachte dann den letzten mehrtägigen Einsatz für den ELW als Fernmeldebetriebsstelle und zeigte, wie wichtig moderne Kommunikationstechnik und Lagevisualisierungssoftware mit landesweiter Vernetzung ist.
WAHL DES FAHRGESTELLS Grundsätzlich bieten sich Fahrgestelle mit Kofferaufbauten oder Omnibusfahrgestelle an. Neben dem Platzangebot sind Aspekte der Wärme- und Schallisolierung, der Klimatisierung und Lüftung zu beachten. Das Raumangebot in den von Personen begehbaren Bereichen und der notwendige Stauraum für Ausrüstung und Geräteeinbauten wirken als entscheidende Faktoren mit. Im Einsatz sind Rüstzeiten und Umfang der notwendigen 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 375
Beide Maste und Satellitenantennen ausgefahren.
Handgriffe zu beachten. Nach Abwägung und Meinungsaustausch mit Kollegen anderer Berufsfeuerwehren wurde einem Bus der Vorzug gegeben. Der Besprechungsraum sollte zwischen Vorderachse und hinterem Einstieg so groß wie möglich sein, Fernmeldebetriebsraum und Technik im Heck untergebracht werden. Die Wahl fiel auf ein Modell von Neoplan, das für den Regionallinienverkehr konzipiert ist. Ein Regionalbus bietet neben ausreichend großem Fahrgastraum auch die Möglichkeit, im Gepäckabteil die Beladung und technische Einbauten wie den Generator unterzubringen. Gegenüber einem Reisebus wird auf hochwertiges Interieur verzichtet, eine Klimaanlage für den Fahrbetrieb ist erhältlich, wurde aber nicht geordert. Die motorunabhängige Warmwasserheizung mit im Sockelbereich installierten Konvektoren leistet 35 kW und verfügt über einen eigenen Kraftstofftank. Die Gesamtlänge des Fahrzeugs ohne Anbauten beträgt 13,01 m. Die dreiachsige Variante des Busses könnte rund 0,5 m mehr aufweisen, würde aber durch die dritte Achse den
Bild 3 Antennen und Powermoon aufgebaut.
hinteren Einstieg nach vorne legen und somit den Besprechungsraum verkürzen. Bereits während der Projektierung war beabsichtigt, die Masten für Antennen, Umfeldbeleuchtung und Kennzeichnung nicht im Aufbau zu integrieren. Gründe waren der einhergehende Raumverlust im Technikraum sowie der hohe konstruktive und sicherheitstechnische Aufwand für einen Dachaufstieg, um Antennen und Sonstiges an den Masten anzubringen. Stattdessen konnten die Festpunkte, die üblicherweise für die Anbringung der Skikoffer dienen, für eine Masttragkonstruktion Verwendung finden. Die Fahrzeuglänge erhöhte sich letzen Endes auf 13,25 m.
NORM UND ZULASSUNG Bei einer zulässigen Gesamtmasse von 18 t sind bei Kraftomnibussen auf der | 35 |
Technik
Bild 4 Fernmeldearbeitsplatz mit Bedienelementen für die Energieversorgung. Bild 5 Besprechungsraum mit Sichterplatz im Vordergrund.
überschreitende Fahrten muss im Einzelfall dann zusätzlich eine Genehmigung eingeholt werden.
ANBAUTEN UND AUSBAU
Hinterachse 11,5 t zulässig. Die Höhe beträgt 3,55 m. Diese Maße weichen von den Standardangaben der DIN 14 507 T 3 ab, sind aber aufgrund der unter 4.1 und 4.2 eingefügten Fußnoten für einen ELW mit stabsmäßiger Führung nach FwDV 100 zulässig. Die erhöhte Hinterachslast von 11,5 t im Gegensatz zu 10 t bei Feuerwehrfahrzeugen muss in Baden-Württemberg vom Bezirksbrandmeister genehmigt werden. Der als Sonderfahrzeug Feuerwehr zugelassene Bus darf mit dem üblichen | 36 |
»Lkw-Führerschein« alter und neuer Bezeichnung bewegt werden. Insgesamt sind neben dem Fahrer noch drei Plätze für die Benutzung während der Fahrt installiert. Allerdings wird durch die Änderung Kraftomnibus zu SoFzg FW noch eine Ausnahmegenehmigung von StvZO §32 (3) benötigt, der sonst auch Feuerwehrfahrzeuge auf 12 m Länge begrenzt. Vom zuständigen Regierungspräsidium wird i.d.R. nur eine landesweite langfristige Ausnahme erteilt. Für die Ländergrenzen
Der Generalauftragnehmer war die Firma Ziegler. Den Ausbau realisierte die Tochter Ziegler Feuerwehrgerätetechnik GmbH & Co KG in Mühlau nahe Chemnitz. Die Mitarbeiter dort lieferten hohe Qualität ab, was sowohl Funktionalität als auch Design der Außenund Innausstattung betrifft. Am Heck sind auf einer zu Wartungszwecken schwenkbaren Tragkonstruktion zwei pneumatische Masten mit 7,5 m und 5,5 m Länge montiert. Die Schwenkköpfe, wie bei Scheinwerferbrücken bekannt, tragen links eine 4-m-/2-m-Kombinationsantenne und die rote Rundumkennleuchte zur Kennzeichnung der Einsatzleitung. Im Fahrbetrieb sind sowohl Antenne als auch RKL geschützt bzw. abgedeckt. Rechterhand trägt der Mast eine Lagerung zur Anbringung einer Powermoon-Umfeldbeleuchtung und eine TETRA-Antenne. Die elektrische Anbindung der Antennen erfolgt über Koaxial-Kabel-Anschlussstücke, die vor dem Ausfahren in Brusthöhe verbunden werden. Eine ständige Verbindung der Koaxialkabel mit Lagerung in Spiralen ist auf Dauer nicht empfehlenswert. Die Fortführung im Stil dieser Rohrkonstruktion ergab die Umfeldbeleuchtung in Rohr-Flansch-Optik mit eingebauten Neonröhren. Eine in das Design integrierte Markise schützt den hinteren Einstieg. Vorne bilden blaue Kennleuchten den Abschluss. Jeweils drei LED-Module mit je acht Hochleistungs-LED wurden unter einer blauen Abdeckung in Einzelabnahme für das Fahrzeug genehmigt. Auf den Ecken des Hecks sitzen blaue LED-RKL, um die 270°-Abdeckung zu erzielen. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 376
Technik
Das bei Bussen in extrem leichter Kunststoffbauweise ausgeführte Dach stellte eine besondere Herausforderung bei der Montage der Antennen, Markise und Klimageräte dar. Für die Antennen für 2-m-/4-m-Digitalfunk, GSM und DCF 77 mussten elektrisch leitende, metallische Flächen als Gegenpole geschaffen werden. Neben den beiden Klimageräten für den Besprechungsraum und den Fernmeldebetriebsraum befinden sich zwei Satellitenantennen auf dem Dach. Durch die notwendige Notausstiegsöffnung, das Heizregister der Bordheizung und den Wärmetauscher des Generators ist die Dachfläche damit vollständig belegt. Zur unabhängigen Energieversorgung ist im Stauraum ein wassergekühlter Stromerzeuger von Fischer Panda mit einer Leistung von 24 kVA eingebaut. Ist an der Einsatzstelle eine Energieversorgung vorhanden, so kann über eine 400-V-32-A-Steckdose der Vollbetrieb gewährleistet werden. Eine Einspeisung mit 16 A begrenzt auf einen funktionsreduzierten, unklimatisierten Betrieb ohne Lautsprecheranlage. Alle Einsatzfunktionen bleiben unberührt. Eine USV stellt für alle IuK-Komponenten einen unterbrechungsfreien Betrieb für mindestens 20 Minuten sicher. Die Beladung umfasst Kabeltrommeln zur 380-V-Einspeisung, diverse Kabel zum TK-Anschluss, entsprechendes Fernmelderwerkzeug, eine abgesetzte Zusatzantenne nebst Stativ sowie ein Schnelleinsatzzelt zur Verwendung für Presseinformationen oder größere Lagebesprechungen außerhalb des ELW. Im Gepäckraum wurden ein Kühlschrank, Raum für Getränkekisten sowie eine Hakenleiste als Garderobe für Einsatzkleidung eingeplant. Neben 10 2-m-HfG in Ladestationen ist der Batteriesatz für die 12-V-Versorgung und ein Druckhaltekompressor dort verstaut. Im Eingangsbereich beim Fahrer konnte die Doppelsitzbank, die auch für die Fahrt zugelassen ist, als Arbeitsplatz für Fachberater oder Verbindungsbeamte eingerichtet werden. Die Plätze sind mit Telefon/Netzwerkanschlussdosen versehen. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 377
Tabelle 1
Fabrikat
Neoplan, MAN
Technische Daten
Typ
Trendliner C (Busfahrgestell für den Regionallinienverkehr)
Getriebe
Automatisiertes Schaltgetriebe, 12 Gänge
Radformel
4x2
Motorleistung
228 kW/310 PS Euro 4
Hubraum
10.518 ccm
Höchstgeschwindigkeit
100 km/h
Länge
13,25 m
Breite
2,55 m
Höhe
3,58 m
Radstand
6,88 m
Wendekreis
22,90 m
zul. Gesamtmasse
18.000 kg
ELW 2
Die Raumaufteilung des Busses wird bestimmt vom Besprechungsraum, der zwischen Vorderachse und hinterem Eingang liegt. In ihm finden sieben Personen einen Arbeitsplatz. Drei weitere können auf Klappsitzen temporär Besprechungen beiwohnen. Über eine elektrisch betriebene Klimaanlage wird die Raumtemperatur begrenzt. Im Anschluss befindet sich der Eingangsbereich der hinteren Tür, die als Haupteingang mit einer Türsprechanlage ausgestattet ist. Hier wurde auch neben einer Garderobe und einem Multifunktionsdrucker der Schaltschrank der Elektroinstallation untergebracht. Den Platz hinter der Hinterachse beanspruchen der Fernmeldebetriebsraum und das Technikabteil. Für die Bedienung der Kommunikationsmittel sind vier gleichwertige Arbeitsplätze eingerichtet. Die letzen beiden Meter des Fahrzeugs sind räumlich und klimatisch vom Rest getrennt und beherbergen Telefonanlage, Funkgeräte, Server, USV, Sprachdokumentation und Patchfelder.
telliten-Antenne und DSL hergestellt. Als Redundanz fungiert in Reihenfolge eine HSDPA, eine UMTS oder eine GPRS-Verbindung. Für die Telefonanlage sind zwei herkömmliche analoge Eingänge, zwei ISDN-Anschlüsse und vier GSM-Verbindungen in drei Netzen als Redundanz konzipiert. Mit der Hilfe von 10 DECT-Telefonen können mobile Angehörige des Führungsstabes mit einer funktionsabhängigen, immer gleichen Rufnummer versorgt werden, die auf vorbereiteten Telefonverzeichnissen bereits aufgelistet ist. Der Sprechfunk ist vorbereitet für den Einbau von sechs digitalen Sprechfunkgeräten, wird aber jetzt noch über vier FuG 8b abgewickelt. Für den Einsatzstellenfunk sind drei 2-m-Sprechfunkgeräte
SEGmente 7
Gefährdungsanalyse zur Einsatzplanung MANV
IUK-TECHNIK UND FERNMELDEBETRIEBSRAUM In der Planung waren zunächst nur ein Server und sechs vernetzte Laptops vorgesehen. Mit der Einführung von e-LAN, e-PLAN und e-MAS wurde eine Ausweitung des Netzes auf die vier Fernmeldeplätze sowie eine VPN-Verbindung zur Integrierten Leitstelle notwendig. Die Verbindung wird über Sa-
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Technik
Bild 6 Die Notebooks werden betriebsbereit verkabelt unter der Tischplatte gelagert.
integriert. Die Sprachkommunikation wird über zwei voneinander unabhängige CULT-Anlagen (Computerunterstützte Leitstellentechnik) gesteuert. An jedem Fernmeldearbeitsplatz ist ein Touchscreen mit der einheitlichen Bedienoberfläche integriert. Die auswählbaren Masken tragen die Bezeichnungen »Funkvermittlung«, »FMS«, »Haustechnik«, »Telefon«, »Digital-Recorder«. Die Möglichkeit der »5-Tonfolge-Alarmierung« wurde nicht umgesetzt. Im Aussehen erinnert die Schnittstelle Maschine-Mensch an die Tastenbedienung der alten Leitstellentische der 80er-Jahre und wirkt damit nicht überfrachtet und nahezu selbsterklärend. Im linken Drittel des Schirms sind ständig Lautstärkeregler und Anzeige und Auswahl für eingehende Telefongespräche sichtbar. Die CULT-Anlagen stellen im Modul »Haustechnik« Steuerung und Meldungen bzw. Alarme der Fahrzeuginstallation zur Verfügung. So wird beispielsweise die Einspeisespannung, ein Brandmelder sowie die Temperatur im Technikraum überwacht. Die Ansteuerung der Telefonanlage bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Speicherung und Selektion von Telefondaten mit Schlagworten und Kurzwahltasten, die in mehreren Ebenen gruppiert werden können. Von Vorteil | 38 |
ist auch das Microsoft-Access-kompatible Format der Telefondatenbank. Da während der Umstellung vom analogen auf den digitalen Sprechfunk mit Parallelbetrieb innerhalb Baden-Württembergs gerechnet werden muss, wurden ein vierter Fernmeldeplatz notwendig und eine von sechs auf acht NF-Kanäle erweiterte Anlage. Zur Abwicklung können vier 4-m-FuG, drei 2-m-FuG und zukünftig sechs TETRA-Geräte eingesetzt werden. Da auch die Lautsprecheranlage ihr NFSignal über CULT bekommt, reichten zweimal sechs Kanäle nicht aus. Die in CULT integrierte digitale Sprachdokumentation wird für die Verifizierung von Meldungen für den Führungsassistenten verwendet. Gibt es Verständigungsschwierigkeiten, so kann nochmals nachgehört werden. Die Aufzeichnungen der passwortgeschützten ATIS-Langzeitdokumentation-Aussagen ergänzen die Einsatzdokumentation. Dennoch bietet der Digital-Recorder vielfältige Möglichkeiten der Selektion von Aufnahmen. An jedem der vier Funkarbeitsplätze befindet sich zusätzlich ein PC. Diese PC sind zusammen mit den sechs Laptops im Besprechungsraum in einem Netzwerk mit einem DatenServer vereint. Die Notwendigkeit der zusätzlichen PC an den Fernmel-
dearbeitsplätzen entstand durch die Einführung von e-MAS, der elektronischen Umsetzung des vierfarbigen Durchschlagformulars. Auf dem Server liegen einsatzunterstützende Daten, angefangen von der AAO der FWRT über Einsatzleiterhinweise bei besonderen Lagen bis zum Wörterbuch für Sicherheitskräfte während internationaler Fußballveranstaltungen. Im Standby-Betrieb in der Fahrzeughalle (Bild X) werden die Daten regelmäßig mit dem Netzwerk der Feuerwache abgeglichen. Mit der Einführung von e-PLAN werden alle Objektdaten ebenfalls auf dem Server gespiegelt werden. Zur Kommunikation im mobilen Betrieb kommt eine der selbstausrichtenden Satellitenantennen zur Anwendung. Innerhalb von spätestens zwei Minuten wird, sofern freie Sichtverbindung zum Satelliten Astra 2 besteht, eine DSL-Verbindung aufgebaut. Momentan werden mit einer preiswerten Downloadrate von 1.024 kbit/s gute Ergebnisse erzielt. Ob die Bandbreite ausreichend ist, wird die Praxis zeigen.
BESPRECHUNGSRAUM Rund um den Tisch im Besprechungsraum sind die Arbeitsplätze der Sachgebiete angeordnet. Für fünf Arbeitsplätze sind Laptops in durch Klappen verschlossenen Ablagen betriebsbereit abgelegt. Der Arbeitsplatz des S2 – Lagedarstellung ist als schwenkbare Konsole angelegt. Das Notebook ist über eine Dockingstation mit einem 42“-Full-HDPlasma-Bildschirm verbunden. An diesem Bildschirm ist ein Panel installiert, das eine Touchscreen-Funktion ermöglicht, um beim Lagevortrag die Maus durch einen Stift oder mit dem Zeigefinger zu steuern. Auf einen Beamer wurde innerhalb des Fahrzeugs bewusst verzichtet, da Verdunkelung, Gebläsegeräusch und notwendiger freier Strahlengang Nachteile bringen. Ein transportables Gerät mit Leinwand 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 378
Technik
kann für Pressekonferenzen oder den Betrieb einer ortsfesten Führungsstelle eingesetzt werden. Für die Darstellung von gedruckten Dokumenten, Plänen oder Fotos steht eine auf den Monitor aufschaltbare Dokumentenkamera zur Verfügung. An den Seitenwänden dienen verschiebbare Whiteboards und Kartenhalterschienen zur Präsentation von Informationen. Die Dokumentation der im Besprechungsraum getroffenen Entscheidungen kann auch über die Sprachdokumentationsanlage erfolgen. Vom Platz des S2 kann ein Raummikrofon bedient werden. Die Aufzeichnung wird mit einer deutlichen Anzeige signalisiert. Die Einbauschränke bieten Platz für Führungshilfsmittel, Büroausstattung sowie Unterlagen und Pläne aller Art. Im Funktionsschrank unter dem Monitor sind zwei Netzwerkdrucker in Form von A4-Laserund A3-Farbtintenstrahl-Druckern installiert.
stelltechnik. Im anschließenden Ausbildungsabschnitt lernen sie die Arbeit im Fernmeldebetriebsraum kennen. Die technische Ausrüstung des ELW 2 entspricht den Bedürfnissen einer modernen vernetzten Einsatzleitung und Führung. Die Mitglieder der Führungsunterstützungseinheit widmen sich dem Besprechungsraum und seiner Ausstattung. Nun gilt es, die Arbeitsweise des Personals, den Informationsfluss und die Verarbeitung dieser Informationen zu organisieren. Dabei dient die FwDV100 als Leitfaden – neue Medien müssen aber integriert werden, deren Vielfalt und Umfang nicht mit den Funksprüchen oder einem Fax zu vergleichen sind. E-Mails haben auch in den Führungsstäben Einzug gehalten. Mit wenigen Tasten- oder Mausklicks werden seitenweise Informationen angehängt, sicher in bester Absicht, man will ja Informationen jedem zugänglich machen. Der Empfänger, genauer der
Sichter, steht vor einem unüberschaubaren Berg von Informationen. Dieses Problem gilt es zu lösen. Mit einem Schritt wird die konventionelle, konservative Darstellung von Informationen über Skizzen, Listen oder Magnetsymbolen in die elektronische Welt überführt. Dies stellt die Mitglieder der Führungsstäbe vor eine große Herausforderung, sind sie doch meist aus den erfahrenen und somit älteren Gruppen der Mannschaften rekrutiert worden. Dennoch kann durch Rücksichtnahme kein Fortschritt erzielt und das Rad der Zeit nicht angehalten werden. Neue Technik entlastet nicht immer den Menschen, sie stellt auch Anforderungen. Es ist an uns, diesen Anforderungen zu begegnen und uns weiterzuentwickeln. Genauso muss unsere Organisation, müssen unsere Regelwerke, muss die FwDV 100 dem 21. Jahrhundert angepasst werden.
FAHRER- UND BEIFAHRERBEREICH Für die Fahrt stehen neben dem Fahrer drei Sitzplätze zur Verfügung. Der Bereich ist vom Besprechungsraum durch eine Tür getrennt. Die erste originale Doppelsitzreihe kann mit Arbeitsfläche versehen an der Einsatzstelle für Telefonate oder Recherche verwendet werden und ist Fachberatern und Verbindungsbeamten zugeordnet. Das Mobiliar dient der Unterbringung der Garderobe und wichtiger Versorgungstechnik wie der Kaffeemaschine.
DACHAUFBAUTEN Die Dachaufbauten umfassen RKL, Wasserkühler mit Lüftern für den Fischer-Panda-Stromerzeuger, die beiden Kühlaggregate, diverse Antennen für den 2-m-, 4-m-, und TETRAFunk. Die beiden SAT-Antennen und eine DCF77-Antenne vervollständigen die Aufzählung.
RESUMÉE Zurzeit wird mit Unterstützung einer Fahrschule ein intensives Fahrtraining durchgeführt. Zuvor erhalten die Maschinisten der Berufsfeuerwehr eine Einweisung in die Fahrge112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 379
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Technik
Hartmut Holder
DER NEUE MIT DER GROSSEN SCHNAUZE: MIT DEM ZETROS IM SCHWEREN GELÄNDE UNTERWEGS Nahezu jedes Löschfahrzeug in Deutschland ist geländegängig. Zumindest ein bisschen. Das ist schon in den entsprechenden Normen fest geschrieben. Also, ab in Matsch und Morast? Sicher nicht. An die Grenzen des technisch und fahrerisch Machbaren stoßen nur wenige, weil insbesondere in den Städten ein Ausflug ins Gelände eher die Ausnahme als die Regel ist. Wer aber den Allradantrieb an seinem Fahrzeug aufgrund der Topografie wirklich benötigt, der fordert sein Fahrzeug auch regelmäßig. Man denke nur an die Wehren im Gebirge, aber auch in den Mittelgebirgen oder in ausgedehnten Waldgebieten. Aber auch in Großstädten geht es nicht immer ohne Allrad, man denke nur an die schon legendären MAN-Vierachser der BF Duisburg.
Bild 1
Womit wir auch schon beim Thema wären. Der Markt der Feuerwehrfahrzeuge ist viel zu klein, als dass es sich für die Hersteller von Nutzfahrzeugen auch nur annähernd lohnen würde, ein eigenes Fahrgestell zu kreieren. Also muss man sich anders behelfen. Wer macht regelmäßig Ausflüge ins Gelände? Die Bauindustrie und das Militär. Insbesondere die tarnfarbene Zunft liefert immer wieder interes| 40 |
Eine Watfähigkeit von 0,8 m verspricht Mercedes-Benz serienmäßig, bis zu 1,2 m sind möglich.
sante Fahrgestelle, die sich dann auch bei den Hilfsorganisationen wiederfinden, wie das Duisburger Beispiel zeigt. So war der Blick der Fachpresse im vergangenen Jahr gespannt auf einen Hauber am Stand von Mercedes-Benz gerichtet, der so gar nicht ins Axor-, Actros- oder Unimog-Schema passen wollte. Zetros hatten die Marketingstrategen das jüngste Kind aus der Familie mit dem Stern getauft. Zwar 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 380
Technik
Bild 2 Augen zu und durch: Wo der Zetros runter kommt, fährt er auch wieder hinauf. Wenn’s sein muss auch rückwärts. Bild 3 Das Haus des Zetros besteht aus einem Griff in die Teilekiste. Deutlich erkennt man die Unimog-Tür.
im unschuldigen Weiß in Hannover präsentiert, war schnell klar, wohin die Reise gehen soll: zu den Armeen dieser Welt. Etwas mehr als ein Jahr ist seither vergangen, und der Zetros hat bislang weder Unimog noch Axor von den Straßen verbannt. Aber er wird künftig einen Teil vom Zulassungskuchen abbekommen, das darf als sicher angesehen werden. Die ersten Modelle sind inzwischen fertig und an die Kunden ausgeliefert. Der erste Zetros bei einer Feuerwehr soll demnach bald in Pinneberg zum Einsatz kommen. Was kann der Schnauzer aber wirklich? Im Testgelände südlich von Karlsruhe hat kürzlich die Stunde der Wahrheit geschlagen. Eine Watfähigkeit von 0,8 m verspricht MercedesBenz serienmäßig, bis zu 1,2 m sind möglich. Das ist zunächst aber erst einmal nebensächlich, denn ehe es durchs Wasser geht, steht zunächst eine Fahrt über Stock und Stein auf dem Programm. Erst einmal bleibt festzustellen, dass die Sitzposition im Zetros gewöhnungsbedürftig ist. Nachdem hierzulande die Laster schon seit Jahrzehnten als so genannte Frontlenker unterwegs sind, ist die Schnauze 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 381
an sich zugegebenermaßen schon ungewöhnlich. Zuletzt hat man das bei Lastern von MAN und Magirus gesehen. Aber auch das ist schon eine ganze Weile her. Wie dem auch sei. Die Bedienelemente im Zetros sind so, wie man sie auch von Actros oder Axor her kennt. Mercedes-typisch, sodass man sich schnell zu Hause fühlt. Schon nach wenigen Metern Fahrt wird aber der Unterschied zum klassischen Frontlenker deutlich: Weil man wie bei einem Traktor hinter der Vorderachse sitzt, ist der Zetros wesentlich ruhiger im Gelände zu fahren als z.B. der Axor. Das wird beim direkten Vergleich unter Beweis gestellt. Während man im Zetros relativ entspannt durchs Gelände pflügt, würde man beim selben Tempo im Axor regelrecht aus dem Sitz gehoben, sofern man den Sicherheitsgurt nicht angelegt hätte. Das ist zum einen wenig komfortabel, zum anderen auch nicht im Sinne des Verfassers, verliert man doch im wahrsten Sinne des Wortes die Bodenhaftung. Keine Frage: Durch die Positionierung des Fahrerhauses hinter der Vorderachse ergeben sich bei einem Haubenfahrzeug konstruktionsbedingt
wertvolle Vorteile für den Fahrer, insbesondere im Offroad-Einsatz. Die vorgelagerte Haube fördert ein intuitives Lenkverhalten und bietet zudem einen hervorragenden Schutz gegen äußere Einwirkungen. Die gleichmäßige Gewichtsverteilung ermöglicht zudem ein ruhiges Fahrverhalten im unwegsamen Gelände. Der Komfort des Fahrers und der Beifahrer erhöht sich
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Technik
Bild 4 Der Unimog ist für seine Fähigkeiten im Gelände bekannt.
spürbar. Kurzum: Der gemeine Feuerwehrmann profitiert im Zweifelsfall von den Errungenschaften des Militärs. Eine Trupp-Besatzung hat genügend Platz und kann sogar die persönliche Schutzausrüstung bequem verstauen. Nach wenigen Minuten im alten Steinbruch ist der Beweis erbracht: Der Zetros kann im Gelände viel. Sehr viel mehr als man glauben mag. Und noch viel mehr, als die meisten Maschinisten in ihrem Feuerwehr-Leben im wahrsten Sinne des Wortes erfahren werden, es sei denn, sie kommen regelmäßig beim Walbrandeinsatz in Südfrankreich zum Einsatz. Ein aufgeblasener Unimog ist der Zetros aber nicht, wenngleich die neue Allrad-Hauber-Generation auf | 42 |
der nahezu millionenfach bewährten Fahrwerks-Antriebstechnologie der Mercedes-Benz-Lkw-Baureihen basiert. Hinzu kommt ein permanenter Allradantrieb mit einem zweistufigen Verteilergetriebe mit Geländeübersetzung von 1:1,69. Dies erhöht die Zugkraft unter extremen Bedingungen noch um annähernd 70% und ermöglicht geringe Geschwindigkeiten. Das Skelett in Form des Rahmens stammt vom geraden Rahmens der Actros-Baustellenvariante. Neu gestaltet wurde u.a. der Rahmenkopf, um Frontgeräte anbauen zu können, das Fahrzeug anzuheben oder abzuschleppen. Grundsätzlich ist der Zetros einzelbereift, was weitere Traktionsvorteile bringt, da die Hinterräder in der Spur der Vorderräder fahren. Für die notwendige Bodenfreiheit wird der Zetros mit Reifen der Größe 14.00 R 20 geliefert. Durch die auf Wunsch lieferbare Reifendruckregelanlage ist der Zetros in der Lage, den Reifen-
druck an unterschiedliche Bodenbedingungen wie Straße, Fels oder Sand anzupassen. Wie man das schon vom Unimog kennt, geschieht das während der Fahrt vom Fahrerhaus aus. Durch den gesenkten Reifendruck vergrößert sich die Aufstandsfläche der Bereifung, gleichzeitig verringert sich der Bodendruck, um ein Einsinken auf weniger tragfähigem Untergrund zu verhindern. Angeboten wird ein Zweiachser (1.833) mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 18 t und einer Zuladung von 10 t sowie ein Dreiachser (2.733) mit 25 t zulässigem Gesamtgewicht und einer Zuladung von 14,5 t (Export 16,5 t). Standardmäßig sind Aufbauten von 5,10 oder 6,20 m Außenlänge möglich. Der Einsatz als Wechselladerfahrzeug ist ebenfalls möglich. Noch ein Wort zu den Motoren: Die Basis für den Antrieb bildet ein Reihensechszylinder-Motor mit Ladeluftkühlung, der die Abgasgrenzwerte nach Euro 5 (Export Euro 3) erfüllt. Der Turbodieselmotor leistet aus 7,2 l Hubraum 240 kW (326 PS) und erreicht dabei ein maximales Drehmoment von 1.300 Nm. Im Bedarfsfall sind Motor und Nebenaggregate ohne Kippen des Fahrerhauses leicht zugänglich, indem die Haube geöffnet wird. Neben einem hydraulisch geschalteten Getriebe mit acht Vorwärtsgängen plus einem kurz übersetzten Kriechgang ist auch ein Allison-Automat erhältlich. Die bei Bedarf vom Fahrer schaltbaren mechanischen Differenzialsperren an der Vorder- und Hinterachse sowie im Verteilergetriebe sind Teil des neu konzipierten Antriebsstrangs. Die serienmäßigen Längs- und Quersperren verhindern im Gelände das Durchdrehen einzelner Räder und bieten damit Vortrieb auch auf unwegsamem Untergrund. Die Probefahrt im Steinbruch hat gezeigt, dass sich der neue Geländewagen mit dem Stern vor der Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Der Zetros ist aber auch kein Auto, das jede Feuerwehr braucht. Eine Alternative zu Actros und Axor ist er aber auf jeden Fall, zumal er günstiger sein soll als seine bekannten Brüder ohne Schnauze. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 382
Veranstaltungen Notfallsymposium 19. November 2009 in Wilhelmshaven Informationen: Stabsbootsmann Frank Lokuschus, Admiral-Armin-Zimmermann-Kaserne, Jeversche Landstr. 19, 26388 Wilhelmshaven, Tel. 04421 68-5162, Fax: 04421 68-5187, E-Mail: franklokuschus@bundeswehr.org
26. Bundeskongress Rettungsdienst + Interschutz 2010 7. bis 12. Juni 2010 in Leipzig Informationen: Verlag Stumpf + Kossendey, Postfach 1361, 26183 Edewecht, Tel.: 04405 9181-0, Fax: 04405 9181-33, E-Mail: service@skverlag.de, Internet: www.bundeskongress.com 26. Bundeskongress Rettungsdienst 11. + 12. Juni 2010
L e i p z i g e r M e s s e www.bundeskongress.com
4. Internationales Symposium »Feuerwehrtraining«
10. Berliner Rettungsdienstsymposium
24. und 25. November 2009 in Dortmund Informationen: DMT-Zentrum für Brandschutz und Sicherheit, Tremoniastr. 13, 44137 Dortmund, Tel.: 0231 5333-211, Fax: 0231 5333-298, E-Mail: ausbildung-dortmund@dmt.de, Internet: www.alliance-for-fire-service.com
27. bis 29. November 2009 in Berlin Informationen: Berliner Feuerwehr, Rolf Erbe, Voltairestr. 2, 10179 Berlin, Tel.: 030 38728-822, Mobil: 0172 3002526, E-Mail: rolf-dieter.erbe@berliner-feuerwehr.de, Internet: www.berliner-feuerwehr.de
Notfalltag 2009 15. November 2009 in Leverkusen Informationen: Vereins zur Förderung des Rettungsdienstes e.V., Thorsten Kreutz, Feuerwache 1, Stixchesstr. 162, 51377 Leverkusen, Tel.: 02202 250771, E-Mail: vfr@feuerwehr-leverkusen.de, Internet: www.feuerwehrleverkusen.de
Management im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz (SKKJahreskonferenz) 3. Dezember 2009 in Berlin Informationen: Ständige Konferenz für Katastrophenvorsorge und Bevölkerungsschutz, c/o Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V., Referat 1.5. – Notfallvorsorge, Sülzburgstraße 140, 50937 Köln, Tel.: 0221 47605-291, Fax: 0221 47605-315, E-Mail: skk@asb.de, Internet: www.katastrophenvorsorge.de
Katastrophenschutz im Dialog 21. November 2009 in Birkenau Informationen: Kreis Bergstraße, Dezernat für Gefahrenabwehr, Amt für Brand und Katastrophenschutz, Gräffstr. 5, 64646 Heppenheim, Tel.: 06252 15-0, Fax: 06252 15-5690, E-Mail: joerg.oberkinkhaus@ kreis-bergstrasse.de, Internet: www.kreis-bergstrasse.de
13. Kongress der österreichischen Gesellschaft für Notfall- und Katastrophenmedizin 4. und 5. Dezember 2009 in Linz Informationen: DI Helena Weiss, UKH Linz der AUVA, Garnisonstr. 7, A-4020 Linz, E-Mail: helena.weiss@auva.at, Internet: www.notarztkongress.at
Bildnachweise Holger Scholl (S. 6, 7, 8, 11, 24, 25, 26, 27, 28, 29) ASB-Kreisverband Mainz-Bingen (S. 10) Luftwaffe/Kommando 1. Luftwaffendivision (S. 12, 13, 14, 15) Thomas Weijers (S. 16, 18, 19, 44, 45, 46, 47) Ralf Vandray (S. 20, 21, 22, 23) Hörmann GmbH (S. 30) Rudolf Angerer (S. 32)
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Martin Reicherter (S. 34, 35, 36, 38) Hartmut Holder (S. 40, 41, 42, 48, 49, 50, 51, 52) Daimler-Benz (S. 50) Ford (S. 51) Holger Schmalfuß (S. 52, 56) Porsche (S. 53) Rainer Nagel (S. 54, 57) Thomas Weege (S. 54)
Dräger (S. 55) Rosenbauer (S. 58) ISV Industrie Steck-Vorrichtungen (S. 59) Liebherr-Werk Ehingen (S. 60) Metras (S. 60, 61) Naderer Brandsimulation (S. 62) MP-Soft-4-U (S. 62) Torsten Kohlschein, »Freie Presse« (S. 64) Koen Desmet, Feuerwehr Antwerpen (S. 65)
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Technik
Thomas Weijers
SW 1000 DER FEUERWEHR WALTROP: AUFSEHENERREGENDES VORBILD FÜR »KLEINWEHREN« Mitten im Ruhrgebiet an der Grenze zu Dortmund liegt als kleinste Gemeinde des Landkreises Recklinghausen die Stadt Waltrop. Die Waltroper Freiwillige Feuerwehr stellt mit hauptamtlichen Kräften nicht nur den Brandschutz sicher, sondern auch den Rettungsdienst für die Bürger. Acht Beamte sind hier jeden Tag im Einsatz – eine kleine Gruppe, die innovative Ideen und Planungen umsetzt.
Bild 1
Als Ersatz für ein auszumusterndes LF 16 TS waren die Waltroper schon länger auf der Suche nach einem passenden Ersatz für die ländliche Region. Man spielte schon lange mit dem Gedanken, einen SW 1000 anzuschaffen, um damit den Großteil der Strecken zwischen Wasserentnahmestellen und weiter entfernten landwirtschaftlichen Betrieben überbrücken zu können. Ein normaler SW 1000 oder SW 2000 war aber nicht zufriedenstellend, da man den grundsätzlichen Einsatzwert eines LF 16 TS erhalten wollte. | 44 |
Der SW 1000 der Waltroper Feuerwehr beruht auf einem LF-B der österreichischen Norm.
Die Lösung ergab sich wie so oft durch einen Zufall. Die Waltroper Wehr besuchte die Firma Rosenbauer in Österreich, um ein bestelltes LF abzuholen. Hierbei erblickten der Wehrleiter und der Leiter für Fahrzeugtechnik ein für Deutschland ungewöhnliches Fahrzeug. Ein LF-B nach österreichischer Norm, Gruppenkabine, Pumpenblock und rund 600
m B Schlauch. Die Lösung der Waltroper Probleme, denn die in Österreich eingesetzten LF B entsprachen grundsätzlich den Vorstellungen der Wehrmänner. Die Anforderungen, die gesetzt wurden, waren fast erfüllt, denn die Österreicher führen auf diesen Fahrzeugen neben TS und Schlauchmaterial unterschiedliche Beladungen mit. Von Hochdrucklöschanlagen hin zu TH-Sätzen. Dies wollte man in Waltrop nicht. Man ergänzte das österreichische Fahrzeug um die deutsche SW-1000-Beladung, denn auf 1.000 m 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 384
Technik
Bild 2
Schlauch konnten die Waltroper nicht verzichten. Dazu sollten alle feuerwehrtechnischen Grundfähigkeiten in diesem Fahrzeug vereinigt werden. Bei Sturmschäden soll das Fahrzeug dazu in der Lage sein, alleine im Einsatz zu sein. Im Rahmen zweier zeitgleicher Einsätze soll es möglich sein, vollwertig zusammen mit anderen Fahrzeugen der FF in die Brandbekämpfung einzugreifen. Die Mischung dieser Anforderungen mit dem gefundenen Basismodell formte einen SW 1000, wie er in Deutschland bisher noch nicht gesehen wurde. Basis des Fahrzeuges ist der automatisch absetzbare Pum-
Gerätefächer auf der Fahrerseite: Hier sind 2 PA, B-Rollschläuche, vier C-Rollschläuche, vier C-Tragekörbe und diverses Schneidmaterial untergebracht (Axt, Kettensäge usw.). Zu sehen ist weiter der noch nicht genutzte Raum für eine zweite TS.
pensockel. Auf diesem Sockel, der aus dem Heckgerätefach ausfahrbar ist und dann abgesetzt werden kann, sind eine TS 8/8, vier A-Ansaugschläuche, ein 2-m-Handfunksprechgerät und ein 4-m-Handfunksprechgerät verlastet. Die Pumpe kann dank der Automatik von nur einem Mann an ei-
Bild 3 Gerätefächer auf der Beifahrerseite: B-Rollschläuche, Pulverlöscher, Kübelspritze, elektrische Tauchpumpe, Strahlrohre, Schaumrohr, Hitzeschutzanzüge, Stromaggregat, Scheinwerfer usw.
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Technik
Bild 4 und 5 Der Pumpenblock kann vom Heck aus ausgefahren werden. Auch in angekoppelter Position ist die Pumpe betreibbar. Bild 6 Ausgekuppelte Pumpe mit angeschlossenem B-Schlauch: Eine Strecke von 500 m kann so vom Maschinisten alleine verlegt werden.
ner Wasserstelle abgesetzt werden. Im Heck direkt hinter der Pumpe sind auf zwei Haspeln 500 m B-Schlauch aufgerollt, die automatisch auf- und abgerollt werden können. Die Haspeln sind hinter dem Pumpenblock untergebracht und können vorgefahren werden, wenn der Pumpensockel abgesetzt wurde. Dank einer Schlauchführung, die unter der Decke verläuft, kann aber auch mit an Bord befindlichem Pumpensockel eine Schlauchstrecke aufgebaut werden. Die weiteren 500 m B-Schlauch sind im Fahrzeug gerollt und in Körben untergebracht. Des Weiteren sind C-Schläuche in Körben verlastet. Unterschiedliche Strahlrohre und auch Schaumrohre haben ebenso wie ein tragbarer Monitor in und auf dem Fahrzeug Platz gefunden. 120 l Schaummittel, ein ausfahrbarer Lichtmast, ein 14-kVAStromerzeuger, tragbare Lichtquellen, Hitzeschutzanzüge, beleuchtete Verkehrsleitkegel, eine elektrische Tauchpumpe, zwei Pulverlöscher, eine Kübelspritze, Bindemittel, Ölwannen, Handsägen, Äxte und eine Kettensäge | 46 |
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Technik
Bild 8 Auf dem Pumpenblock verbaute Handlampe, 4-m-Handfunkgerät und 2-m-Handfunkgerät mit Ladestationen. Bild 7 Dachansicht mit elektrisch ausfahrbarer Umfeldbeleuchtung, Schlauchbrücken und vom Fahrzeug aus nutzbarem Dachmonitor.
Tabelle 1
Baujahr
2006
SW 1000 der Feuer-
Im Dienst
3. November 2006
wehr Waltrop
Hubraum
6.374 cm 3
Leistung
180 kW
zul. Gesamtgewicht
12.500 kg
Länge
6.850 mm
Breite
2.450 mm
Höhe
3.250 mm
Federung
Blattfederung
fanden neben Kleinmaterial Platz im Fahrzeug. Auf dem Dach befinden sich neben dem Monitor eine vierteilige Steckleiter, eine dreiteilige Schiebeleiter, vier A-Ansaugschläuche und eine Wartungsluke zu den Schlauhaspeln. Nicht unterbringen konnten die Wehrmänner aus Waltrop bisher eine zweite TS. Im vorderen Gerätefach auf der linken Fahrzeugseite haben sie nicht genutzte Ladekapazitäten, nur leider passt dort keine der in Deutschland üblichen TS. Mühsam gefunden hat man bisher nur einen amerikanischen Hersteller mit einer TS 6. Diese ist den Waltropern bisher her aber zu teuer und zu leistungsschwach. Dafür hat sich die Waltroper Wehr den Wunsch erfüllt, einen Angriffstrupp und einen Sicherungstrupp auf dem Fahrzeug ausrüsten zu können. Gegen die Fahrtrichtung wurden in
der Mannschaftskabine zwei PA eingebaut, zwei weitere sind in den hinteren Gerätefächern ausfahr- und ausklappbar untergebracht. Neben 4-mFunk am Fahrersitz ist auch ein stationäres, festeingebautes 2-m-Funkgerät untergebracht. Damit soll eine versehentliche Entnahme verhindert werden. Es dient dem Kontakt zwischen Maschinisten am Pumpensockel und dem Fahrzeugmaschinisten. In Dienst gestellt wurde das Fahrzeug im November 2006, im Einsatz war es seitdem schon einige Male. Die Fähigkeit, eine Schlauchstrecke schnell aufzubauen, war bisher aber zum Glück im Realfall noch nicht gefordert. Im Übungsfall wurde eine Zeit von rund fünf Minuten mit voller Schlaukapazität erprobt. Viel Aufsehen hat das Fahrzeug nun schon erregt, und das Interesse von anderen »Kleinwehren« an baugleichen Fahrzeugen steigt.
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Technik
Hartmut Holder
IAA 2009: TANKT DAS EINSATZFAHRZEUG IN DER ZUKUNFT AN DER STECKDOSE? Mit Elektroautos wollen die Hersteller auf der weltgrößten Automesse, der IAA, aus der Krise fahren. Doch Umweltschützer schlagen Alarm, der TÜV warnt, Experten zufolge bleiben die E-Cars noch lange Zukunftsmusik. Aber auch ein paar ganz normale Neuerungen sind in den Frankfurter Messehallen gezeigt worden. Einsatzfahrzeuge dagegen musste man suchen, wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen.
Bild 1
Die deutschen Autobauer verbünden sich bei der Entwicklung von Elektroautos gegen die asiatische Konkurrenz. »Wenn wir nicht aufpassen und uns unterhaken, fahren wir künftig nach Asien, um uns den Leitmarkt anzusehen«, mahnte Daimler-Entwicklungschef Thomas Weber auf einer gemeinsamen Pressekonferenz aller deutschen Hersteller. Nachdem die Japaner den Deutschen bereits bei Hybrid-Autos den Rang abgelaufen haben, wollen Daimler, BMW, Volkswagen und weitere deutsche Autobauer ihren Wettbewerb nun vorübergehend in den Hintergrund stellen. Unter dem Motto »Innovative Technologien – der Weg der deutschen Automobilindustrie« sprachen sich die Entwicklungsvorstände der sieben deutschen Hersteller für eine weitere | 48 |
Zwei Autos mit Ähnlichkeiten. Dazwischen liegen 123 Jahre Automobilgeschichte.
nigsweg für die Technologie von morgen gibt«, sagte VDA-Präsident Wissmann am Rande der IAA.
ELEKTROAUTOS IN SERIE
Senkung der CO2-Emissionen aus. Dies war auch deshalb eine Premiere der besonderen Art, weil sich solch hochkarätige Entwickler öffentlich noch nie zuvor gemeinsam an einen Tisch gesetzt hatten. »Die IAA ist dafür die beste Plattform. Denn die 100 Weltpremieren allein bei den Herstellern sowie die vielen Innovationen der Zulieferer, die in einer bislang ungeahnten Fülle auf dieser weltweit wichtigsten Mobilitätsmesse zu sehen sind, unterstreichen, dass es nicht einen einzigen Kö-
Ab 2012 ist mit der Serienfertigung erster Elektroautos durch die deutschen Hersteller zu rechnen. »Es ist unser Anspruch, so wie wir heute jeden Tropfen Sprit optimal nutzen, jedes Kilowatt Strom optimal für Fortbewegung, Komfort, Sicherheit und Fahrspaß einzusetzen«, unterstrich Michael Dick, Vorstandsmitglied Technische Entwicklung der Audi AG, auf der Pressekonferenz die gemeinschaftliche Meinung. Einen klaren Trend sah Ulrich Hackenberg, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für den Geschäftsbereich Entwicklung, in der Elektri112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 388
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Bild 2 Neuer Aufbau der Sondersignalanlage bei BMW. Bild 3 Eines der wenigen Einsatzfahrzeuge war der X5 von BMW.
fizierung des Antriebs. Darunter ist auch die Entwicklung vom Hybrid zum reinen Elektroauto zu sehen. BMW Technik-Vorstand Klaus Draeger gab einen Ausblick auf die Motorisierung der Zukunft im Hause BMW: »Modernste Elektroantrieb-Konzepte werden künftig kombiniert mit einem äußerst sparsamen 3-Zylinder-Turbomotor.« Wolfgang Dürheimer, Vorstandsmitglied der Porsche AG, kündigte an, dass 2010 der Cayenne mit Hybridantrieb auf den Markt kommen wird und dass neben dem Cayenne Diesel auch zukünftig die Gran Turismo Limousine Panamera mit einem Dieselmotor angeboten werde.
WENIG EINSATZFAHRZEUGE AUF DER IAA BMW war noch einer der Wenigen, die überhaupt ein Einsatzfahrzeug zeigten. Fast schon versteckt in der Ecke stand er, der optisch durchaus gelungene X5. Dabei hätte er durchaus etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Zwar sind LED-Blitzer an den Außenspiegeln und an den vorderen Kotflügeln nichts wirklich Neues mehr, seit Stuttgart mit seinen neuen PorscheNotarzteinsatzfahrzeugen gezeigt hat, dass so etwas machbar ist, aber die von BMW gezeigten Lösungen konnten durchaus gefallen. Wer den X5 genauer unter die Lupe nahm, wird zudem entdeckt haben, dass die neue RTK 7 von Hella direkt auf der Dachreling verbaut worden ist. Verzichtet hat man auf den bisher bekannten Dachaufbau. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 389
Bild 5 Zusätzliche Blaulichter in LEDTechnik in den Spiegeln verbaut. Bild 4 Kennt man bereits von den Stuttgarter Porsche-NEF: Blitzer am vorderen Kotflügel.
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Bild 6 Gut motorisiert: Das neue E-Modell als 350 CDI 4Matic. Bild 7 Emissionsfrei und bis zu 130 km schnell: Der Volkswagen-Konzern hat den Einstieg in die Massenproduktion von Elektroautos angekündigt und als erstes Modell den E-up! vorgestellt.
Aufprall-Unfallgefahr, vom adaptiven Fernlicht-Assistenten bis zur aktiven Motorhaube. Über all diese Innovationen verfügt auch das T-Modell. Hinzu kommen die serienmäßige Luftfederung mit Niveauregulierung an der Hinterachse und einzigartige Neuerungen zur Funktionalität des Laderaums.
NISCHE ALS GESCHÄFTSFAHRZEUGE
Dass große und luxuriöse Automobile Zukunft haben können, hat Mercedes-Benz mit der in Frankfurt ebenfalls erstmals präsentierten Vision S 500 Plug-in Hybrid gezeigt: Der Technologieträger des innovativen Plug-in-Hybridantriebs ermöglicht einen Verbrauch von nur 3,2 l Benzin pro 100 km und eine rein elektrische Reichweite von 30 km. Zwei weitere Mercedes-Meilensteine auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität sind die B-Klasse F-Cell mit sauberem Brennstoff-Zellenantrieb und ca. 400 km Reichweite, mit deren Produktion Mercedes-Benz noch 2009 beginnt, sowie der Concept Blue Zero E-Cell Plus, der dank Range Extender eine Gesamt reichweite von 600 km erzielt. | 50 |
In Feuer- und Rettungswachen dürfte man diese Fahrzeuge in absehbarer Zeit finden. Ein Fahrzeug ganz anderer Art ist das neue E-Klasse T-Modell, mit dem Mercedes-Benz ab November 2009 die E-Klasse-Familie um ein weiteres Mitglied vergrößert. Wie Limousine und Coupé verbindet der Kombi eigenständiges Design mit vorbildlicher Sicherheit sowie herausragenden Eigenschaften bei Komfort, Qualität und Funktionalität. Mit der neuen E-Klasse gingen eine Reihe technischer Innovationen an den Start, die weltweit kein anderes Automobil in dieser Fahrzeugklasse bietet, von der Müdigkeitserkennung bis zur automatischen Vollbremsung bei erkannter akuter
Emissionsfrei und bis zu 130 km schnell: Der Volkswagen-Konzern hat ebenfalls den Einstieg in die Massenproduktion von Elektroautos angekündigt und das erste Modell, den E-up!, vorgestellt. Dazu sagte Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn: »Wir bei Volkswagen werden das Elektroauto aus der Öko-Nische ins Massensegment führen.« Bei dem Auto handelt sich um die Elektroversion der neuen Familie von VW-Miniwagen. Es wird mit einem 80-PSMotor ausgerüstet und über Steckdose und Solarzellen auf dem Dach geladen. Die Reichweite beträgt 130 km. Im Jahr 2013 soll das Auto im Markt eingeführt werden und ab 8.500 Euro zu haben sein. Ohne Elektromotor gibt es die neuen VW-Minis schon ab 2011. Sie könnten durchaus eine Nische als Geschäftsfahrzeuge bei Feuerwehren und Rettungsdiensten finden, z.B. als Dienstfahrzeuge für den vorbeugenden Brandschutz oder ambulante Dienste. Interessantes bot auch Ford: Die von Grund auf neu entwickelte C-MaxBaureihe feierte ihre Weltpremiere. Der Kompaktvan basiert als erstes 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 390
Technik
Bild 8 Ende 2010 wird es den Ford Grand C-Max mit verlängertem Radstand und sieben Sitzen auf dem deutschen Markt geben. Bild 9 Viel beachtete Neuheit bei Opel ist der neue Astra.
gramm ESP, höhenverstellbaren Komfortsitz, Tagfahrlicht, 16-Zoll-Räder, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und elektrische Fensterheber. Insgesamt stehen vier Ausstattungslinien zur Verfügung. Zur größten und wichtigsten Messe der Autoindustrie hatten sich 753 Aussteller aus 30 Ländern angemeldet, gut ein Drittel weniger als 2007. Diese Zahlen, verbunden mit der Tatsache, dass einige große Hersteller der Messe komplett fern geblieben sind, sind ein Indiz dafür, dass die IAA international an Attraktivität verloren hat. Zudem nutzen auch immer mehr Hersteller die Möglichkeit, ihre Sonderfahrzeuge auf kleineren Fachmessen zu präsentieren. Dennoch waren insgesamt 82 Weltpremieren zu sehen, darunter 42 von deutschen Herstellern. Modell von Ford auf der neuen C-Segment-Grundarchitektur. Zugleich tritt der C-Max erstmals als Modellfamilie mit zwei verschiedenen Karosserievarianten an: Er kommt Ende 2010 in Europa wie gehabt in fünfsitziger Ausführung sowie – dies ist neu – auch als Ford Grand C-Max mit verlängertem Radstand und sieben Sitzen auf den Markt. Die C-Max-Baureihe überzeugt mit einem großzügigen Raumangebot. Im Grand C-Max sorgen seitliche Schiebetüren links und rechts sowie die Sitzkonstruktion dafür, dass sich das vorhandene Raumangebot besonders gut nutzen lässt und durch eine große Flexibilität besticht. Beide Karosserievarianten des neuen Ford C-Max debütierten als seriennahe Stu112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 391
dien. Zugleich bestätigt das Unternehmen, dass der Grand C-Max ab 2011 auch in Nordamerika verkauft werden soll. Damit zählt er neben dem Ford Fiesta, dem kompakten Transporter Transit Connect und der kommenden Generation des Ford Focus zu den in Europa entwickelten Baureihen, die gemäß der »One-Ford«-Strategie für den Sprung über den »Großen Teich« vorgesehen sind. Mit hochwertiger Optik, innovativer Technik, viel Komfort und mehr Platz sorgte der neue Astra bereits vor dem Marktstart im Dezember für viel Aufmerksamkeit. Schon das Einstiegsmodell verfügt über aktive Kopfstützen, Front-, Kopf- und Seitenairbags, das elektronische Stabilitätspro-
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SCHLANGENBISS: FEUERWEHRHANDSCHUHE BEWAHREN FEUERWEHRMANN VOR GRöSSEREM SCHADEN Bei einem Wohnungsbrand in Lemgo Anfang September wurde ein Feuerwehrmann von einer Nordamerikanischen Kupferkopfotter in den rechten Daumen gebissen. Der Feuerwehrmann erklärte später, es sei sein Glück gewesen, dass der Handschuh den Biss des spitzen Giftzahns gebremst hat und dieser daher nicht mehr so tief in die Haut eindringen konnte. Das ganze Gift der Schlange wurde daher auf den Oberstoff des Handschuhs gespritzt. Der Feuerwehrmann wurde 24 Stunden im Krankenhaus beobachtet, denn das Schlangengift ist hämotoxisch und hat zytotoxische Eigenschaften, greift also das Gewebe an. Die Giftwirkung
GROSSEINSATZ BEI AUTOUNFALL IN NORDHORN Mit einem Großaufgebot rückten Ende September Nordhorner Einsatzkräfte zu einem Verkehrsunfall aus. Bei dem Autounfall auf der B213 in Nordhorn war ein VW Golf Kombi auf einen vorausfahrenden Honda aufgefahren. Beide Wagen erlitten einen Totalschaden. Die insgesamt sechs Fahrzeuginsassen erlitten zum Teil schwere Verletzungen, zwei von ihnen wurden lebensgefährlich verletzt. Im Verlauf der Rettungsmaßnahmen kamen fünf RTW, ein RTH, drei Notärzte, 40 Feuerwehrleute mit sieben Fahrzeugen, ein Notfallseelsorger der Feuerwehr und die Polizei mit zahlreichen Streifenwagen zum Einsatz. Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei zum Unfallhergang wollte der Fahrer des Honda links abbiegen. Der nachfolgende Fahrer des VW Golf übersah dies und fuhr frontal auf den Honda auf, der durch die Wucht des Aufpralls rund 10 m weit geschleudert wurde, bis er auf dem Seitenstreifen zum Stehen kam. Die Anwohner setzten sofort einen Notruf ab und leisteten Erste Hilfe. Feuerwehr und Rettungskräfte des DRK trafen gleichzeitig am Unfallort ein. Die Insassen des Golf, ein | 52 |
wird als harmlos bis mittelschwer beschrieben und kann Symptome wie Erbrechen, Fieber und lokale Schmerzen hervorrufen. Das eingeflogene Gegengift wurde aber ebenso wenig wie der vorsorglich gelegte zentrale Venenkatheter benötigt. Bei dem Brand hatten zunächst das Terrarium und der daruntergelegene Schrank Feuer gefangen. Noch während die Feuerwehr auf dem Weg zum Einsatzort war, konnten die Bewohner den Brand löschen. Der Rettungsdienst blieb vor Ort, um sich um den Bewohner zu kümmern, der bei den Löscharbeiten Brandgase eingeatmet hatte. Die Besatzung des RTW entschied, die Person ins Klinikum Lippe-Lemgo zur Untersuchung zu bringen. Weitere Einsatzkräfte waren an der Einsatzstelle nicht erforderlich. Lediglich das
Mann und ein junges Mädchen, waren bereits aus dem Auto befreit, augenscheinlich nicht schwer verletzt und wurden von Passanten am Straßenrand betreut. Die vier Insassen des Honda, allesamt ältere Menschen, saßen noch verletzt im Fahrzeug. Das Heck war völlig deformiert und die hinteren beiden Personen eingeklemmt. Der Rettungsdienst alarmierte sofort drei weitere RTW und einen Rettungshubschrauber nach. Die zusätzlichen RTW rückten aus Bentheim, Uelsen und dem benachbarten Ems-
Bild 1 Die bräunliche Verfärbung auf dem Handschuh stammt von dem Schlangengift, das das Gewebe des Handschuhs angegriffenen hat.
Brandgut musste noch aus der Wohnung getragen werden. Wenig später wurde der Feuerwehrmann beim Ausräumen des Brandgutes von der Giftschlange gebissen. Sie hatte das Feuer im Terrarium überlebt und sich versteckt. (mut)
land an, der Rettungshubschrauber „Christoph Europa 2“ kam aus Rheine (NRW). Auch ein weiterer Notarzt traf am Einsatzort ein. Die Feuerwehr verschaffte dem Rettungsdienst Zugangsöffnungen im Honda, damit die beiden eingeklemmten Personen erstversorgt und stabilisiert werden konnten. Für die anschließende Befreiung aus
Bild 2 Großeinsatz beim Verkehrsunfall.
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Neues
dem Fahrzeug setzte die Feuerwehr die hydraulischen Rettungssätze des HLF 20/16 und des LF 10/6 ein. Mit den Schnellangriffen der Fahrzeuge stellte je ein Trupp den Brandschutz sicher. Nach ihrer schonenden Befreiung aus dem Auto wurde eine Person mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik in Enschede (Niederlande) geflogen, die andere Person kam unter Notarztbegleitung mit dem RTW in die
Euregio-Klinik nach Nordhorn, ebenso wie die beiden leicht verletzten Insassen des VW Golf. Während des Rettungseinsatzes stand den leicht verletzten Verunfallten, den Passanten und Anwohnern sowie auch der Feuerwehr der Notfallseelsorger der Feuerwehr Nordhorn für Gespräche zur Verfügung. Die B213 blieb während der Rettungs- und Bergungsarbeiten etwa zwei Stunden
für den Verkehr gesperrt. Zur genauen Klärung des Unfallherganges fertigten Polizeibeamte Übersichtfotos aus dem Korb der Hubrettungsbühne HRB 32 an. Mit dem Ablauf der Rettungsmaßnahmen waren alle Beteiligten sehr zufrieden. Durch die gezielten Absprachen untereinander und das schnelle und professionelle Handeln aller konnte den Verletzten die bestmögliche Hilfe zuteil werden.
Bild 3 Porsche bedankt sich bei den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Hochwassereinsatz.
PORSCHE DANKT FEUERWEHR UND THW FÜR HOCHWASSER-EINSATZ Bei einem schweren Unwetter am 3. Juli waren mehrere Werksteile beim Porsche-Werk Zuffenhausen von Hochwasser betroffen. Allein aus dem Untergeschoss des neuen Motorenwerks mussten mehr als 3 Mio. l Regenwasser gepumpt werden, das aus dem städtischen Kanalnetz übergelaufen war. In einigen Kellerräumen wur-
MOTORRADCLUB FÜR FEUERWEHRLEUTE Der Red Knights international Firefighters Motorcycle Club (RKMC) ist ein internationaler Motorradclub für Motorrad fahrende Feuerwehrleute, der 1982 vom Red Knights Motorcycle Club in Massachusetts gegründet wurde. Heute umfasst der RKMC 312 Ortsgruppen, Chapter genannt, und ist mit über 9.000 Mitgliedern aus über 10 verschiedenen Ländern der größte Feuerwehr-Motorradclub weltweit. Neben der Pflege der Gemeinschaft Motorrad fahrender Feuerwehrleute sind die Ziele des RKMC u.a. die Förderung eines sicheren Motorradsports,
den Pegelstände von bis zu 3 m gemessen. Die Stuttgarter Berufsfeuerwehr, neun Freiwillige Feuerwehren sowie das THW und der DRK waren mit insgesamt 250 Einsatzkräften vor Ort. Dr. Reinhold Neitzel, Chef der Fahrzeugmontage und Koordinator des Porsche-Einsatzstabs, lobte alle beteiligten Frauen und Männer für ihren unermüdlichen Einsatz. »Dass unsere Gebäude in weniger als einer Stun-
de derart überflutet werden könnten, überstieg bis zu diesem Ereignis unsere Vorstellungskraft«, sagte er. Trotz der massiven Wasserschäden gelang es, alle Anlagen über das Wochenende wieder einsatzbereit zu machen und schon am Montag konnte der Produktionsbetrieb ganz regulär wieder aufgenommen werden. »Dies war nur möglich, weil alle Helfer, darunter sehr viele Ehrenamtliche, auch nachts pausenlos durchgearbeitet haben«, sagte Neitzel. Im September bedankte sich die Porsche AG bei den Einsatzkräften mit einer Sonderführung durch ihr neues Museum und mit einem Abendessen.
das Engagement zugunsten von wohltätigen Einrichtungen sowie die Pflege eines positiven Images der Motorradfahrer. Typische Aktivitäten des Clubs sind regelmäßige Treffen und gemeinsame Ausfahrten, das Besuchen befreundeter Motorradclubs oder anderer Red-Knights-Ortsvereine, die Kameradschaftspflege sowie die Durchführung von Aktionen zugunsten wohltätiger Einrichtungen. In Europa gibt es Ortsgruppen in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie in Irland, weitere stehen unmittelbar vor ihrer Gründung. Jedes Motorrad fahrende Mitglied einer Feuerwehr oder eines Rettungsdienstes,
der einer Feuerwehr angeschlossen ist, kann Mitglied bei den Red Knights werden. Als so genannter Color tragender Motorradclub tragen die Clubmitglieder ein einheitliches Erkennungszeichen. Das Symbol des RKMC beruht auf dem Malteserkreuz, da dieses in den USA oft als Logo für die Feuerwehr verwendet wird.
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WITTMUNDER ORTSFEUERWEHREN LEGEN BEI FUNK- UND FAHRÜBUNG 1.303 KM ZURÜCK Insgesamt 17 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Wittmund waren am 25. September auf den Straßen der Stadt und darüber hinaus unterwegs. Zum Glück waren sie nicht im Einsatz, sondern nahmen an einer Funk- und Fahrübung teil, die die Ortsfeuerwehr Leerhafe koordinierte. Erstmalig wurde diese Übung von der Technischen Gruppe der Technischen Einsatzleitung (TEL) aus der Gemeinde Holtriem unterstützt. Bedient wurde der mobile ELW jedoch von der Leerhafer Wehr, die auch die komplette Einsatzführung übernahm. Insgesamt wurden an diesem Abend von den 99 beteiligten Feuerwehrleuten 1.303 km auf den Straßen zurückgelegt. Die längste Strecke, die eine Fahrzeuggruppe absolvierte, war 106 km lang. Anhand von Koordinaten wurden die Feuerwehrkameraden auf den Einsatzfahrzeugen aus Wittmund, Ardorf, Berdum, Burhafe, Carolinensiel, Eggelingen und Leer-
Bild 4
hafe quer durch das Wittmunder und angrenzende Gebiet geleitet. Hierbei mussten einige Aufgaben bearbeitet werden, sei es Objekte zu finden oder verschiedene Löschwasserentnahmestellen wie Hydranten, offene Gewässer oder Löschwasserbrunnen aufzusuchen. Alles wurde gemeinsam geübt. Wichtige Punkte waren die Funkdisziplin und die richtige und verständliche Aussprache, auch anhand
Bild 5 Bei den »Leitern des Grauens« war eine gute Körperkoordination gefragt.
ERSTER ATEMSCHUTZWETTBEWERB DER FEUERWEHR VOCKENHAUSEN Am 5. September 2009 veranstaltete die Feuerwehr Vockenhausen (Stadt Eppstein/Taunus) im Rahmen ihres 75-jährigen Jubiläums ihren ersten Wettkampf im Umgang mit Atemschutzgeräten. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die Firmen Res| 54 |
cuetec, Fire-Products und Erhatec. An insgesamt fünf Stationen zeigten sieben Mannschaften mit je fünf Teilnehmern aus Hessen und Baden-Württemberg einem interessierten Publikum ihr Können. Da die Aufgaben den Teams vorab nicht bekannt waren, benötigten sie ein hohes Maß an Flexibilität und Grundkenntnissen, um die Übungen zu bewältigen. Im Vordergrund des Wettkampfes standen Teamwork und Ideenreichtum. Die Station »Stille Post extrem« erforderte von den Teilnehmern das Übermitteln von zufällig gezogenen Sätzen via Funk. Erschwert wurde dies durch Aufgaben, die im Laufe
Wittmunder Feuerwehrleute bei der Funkübung.
des deutschen Funkalphabets. Während der Übung fand für alle Ortsbrandmeister und Funktionsträger der Stadtfeuerwehr Wittmund eine Stadtkommandositzung im Feuerwehrhaus Leerhafe statt.
der Übermittlungskette erfüllt werden mussten. Ruhiges Sprechen und Konzentration waren das A und O bei dieser Aufgabe. Vor allem eine gute Körperkoordination und Ruhe waren bei der Station »Leitern des Grauens« gefordert, bei der ein Tunnel aus Steckleiterteilen und Seilstücken möglichst schnell bei stark eingeschränkter Sicht zu durchqueren war. Die Stationen »Ausrüsten auf Zeit«, »Schlauchvornahme eines gefüllten Schlauches« und »Absuchen von Räumen« erforderten ebenfalls ausgeprägtes Teamwork, Einfallsreichtum und Grundkenntnisse im Atemschutzeinsatz. Bewertet wurden die einzelnen Aufgaben von erfahrenen Feuerwehrleuten aus ganz Deutschland. Die Firma Erhatec führte zudem zwei Tagesseminare mit Wettbewerb in ihrer Rauchgasdurchzündungsanlage durch, die eine gemischte Mannschaft der Feuerwehren Eppstein-Ehlhalten, EppsteinBremthal und Flörsheim am Main gewann. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 394
Neues
LEBENSRETTUNG FÜR LEBENSRETTER: DRÄGER BIETET ÜBUNGEN FÜR DEN ATEMSCHUTZNOTFALL
Bild 6 Die Atemluftversorgung ist in der Notfallrettung der Schlüsselfaktor.
Im September startete Dräger eine Aktion, bei der an über 40 Orten über die »Lebensrettung für Lebensretter« informiert wird. In Theorie und Praxis erfahren interessierte Feuerwehrleute, was bei einem Atemschutznotfall zu tun ist. Wichtig ist es vor allem, einen kühlen Kopf zu bewahren und schnell, sicher und planvoll vorzugehen. In der Vergangenheit gab es bei Atemschutzeinsätzen einige Vorfälle mit tödlichem Ausgang sowie Beinaheunfälle. So müssen etwa 3% aller Atemschutzgeräteträger aus verschiedenen Gründen die jährlich durchgeführte Belastungsübung abbrechen. Eine Vorbereitung zur Sicherheit beim Atemschutzeinsatz sei daher unerlässlich. Beim Rettungstraining werden Sofortmaßnahmen innerhalb des Trupps (Paaratmung), das gemeinsame Verlassen des direkten Gefahrenbereiches (Crash-Rettung) und das Absetzen der Notrufmeldung geübt. Zudem wird den Teilnehmern vermittelt, wie sie eine Ruheposition einnehmen und den Atemluftverbrauch senken können und dass sie das Eintreffen des Sicherheitstrupps abzuwarten haben. In der vier-
stündigen Veranstaltung informiert Dräger auch über die Ursachen einer Notfallsituation. »Mit der Veranstaltungsreihe wollen wir die Feuerwehren in Deutschland dabei unterstützen, sich mit einem für sie lebenswichtigen Thema auseinanderzusetzen«, sagte Werner Heitmann, Leiter Marketing für Zentraleuropa für die Sicherheitstechnik bei Dräger. Bis Sommer 2010 sind deutschlandweit über 40 Veranstaltungen geplant. »Unsere ex-
ternen Referenten bringen ihr Praxisund Theoriewissen ein, Dräger das Know-how in Bezug auf Technik und Trainings«, erklärte Heitmann. Für die Übungen stellt Dräger auch Ausrüstung zur Verfügung, darunter das neue Rettungspack-System Dräger RPS 3500, mit dem bis zu zwei Personen mit Atemluft versorgt werden können. Das System kann kompakt in einer Tasche verstaut werden und bietet zusätzlich zur Standardausrüstung auch Platz für weiteres Material. Das RPS 3500 ist als Gesamtsystem gemäß dem EN-Standard 137 und der PSARichtlinie zugelassen. Weitere Informationen:
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ÜBUNGSGELÄNDE FÜR DIE FEUERWEHREN EINGEWEIHT Am 10. Oktober 2009 wurde der neue Übungsplatz für die Feuerwehren des Landkreises Grafschaft Bentheim offiziell eingeweiht. Bereits 1998 war die Planung für das Gelände aufgenommen worden und konnte nun nach dem Spatenstich am 11. Juni dieses Jahres vollendet werden. Der Übungsplatz befindet sich hinter dem Gelände des Feuerwehrhauses der Feuerwehr Nordhorn und ist so an zentraler Stelle des Landkreises gelegen. Das Übungsareal, auf dem u.a. realitätsnah ein Gefahrguteinsatz durch einen aufgestellten Tank mit Leckagen geübt werden kann, verfügt außerdem über einen Löschwasserbrunnen, einige Unterflur- sowie Überflurhydranten. Die Wasserförderung über lange Wegstrecken kann ebenfalls geprobt werden. Der Bau des Übungsplatzes hat insgesamt 150.000 Euro gekostet, die von der Stadt Nordhorn und dem Landkreis Grafschaft Bentheim zu gleichen Teilen getragen werden.
Bild 7
Zur Einweihungsfeier demonstrierte die Nordhorner Feuerwehr mit einem HLF 20/16 und einer HRB 32 das Vorgehen bei einem schweren Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen. Der Gefahrgutzug des Landkreises stellte zudem das neue Dekontaminationsfahrzeug Personen (Dekon-P) vor. Das Übungsgelände wird künftig den 19 Feuerwehren des Landkreises Grafschaft Bentheim zur
Das neue Übungsgelände in Nordhorn.
Verfügung stehen. Auch zur Kreisausbildung, die an der FTZ Nordhorn stattfindet und wie das Feuerwehrhaus Nordhorn eine direkte Anbindung an das Areal hat, soll es genutzt werden.
3. SICHERHEITS-FORUM FEUERWEHR ZUR ATEMSCHUTZ- UND REALBRANDAUSBILDUNG Die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen führte am 30. September zum dritten Mal das Sicherheits-Forum Feuerwehr durch. Rund 200 Führungskräfte aus Freiwilligen Feuerwehren, Kommunen und Städten informierten sich in Gladbeck über die neuesten Entwicklungen beim Atemschutz und bei der Ausbildung zur Brandbekämpfung. Fünf Referenten hielten Vorträge zu den Themen Stufenkonzept zur Atemschutzausbildung bei der Feuerwehr, technische Hilfsmittel im Atemschutzeinsatz, Sicherheit in der Realbrandausbildung sowie Atemschutznotfalltraining. »Die stetige Weiterentwicklung der Techniken und neue Entwicklungen im Feuerwehrbereich, aber auch die Erfahrungen aus den Einsätzen haben uns dazu bewegt, Sicherheitsforen durchzuführen. Wir wollen damit erreichen, dass unsere Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen auf dem aktuellen Stand der Diskussion sind«, | 56 |
Bild 8
sagte Heinz-Dieter Klink, Vorsitzender des Feuerwehrausschusses der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen. Es habe sich gezeigt, dass das Sicherheits-Forum Feuerwehr eine gute Basis sei, einen Wissenstransfer im Feuerwehrbereich einzuleiten. Für die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen ist die Sicherheit und Gesundheit der Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren ein wichtiges Thema. »Das Sicherheits-Forum Feuerwehr ist sowohl als Impulsgeber
Das 3. Sicherheits-Forum Feuerwehr stieß auf reges Interesse.
als auch zur Meinungsbildung in unserer Arbeit ein ganz wichtiger Baustein«, sagte Johannes Plönes, Mitglied der Geschäftsführung der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen. Weitere Informationen:
››› www.unfallkasse-nrw.de
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Neues
BÜRGERREPORTERPORTAL DIENT FEUERWEHR-ORTSGRUPPEN BEI NACHWUCHSWERBUNG Seit einigen Jahren hat die deutsche Jugendfeuerwehr einen Nachwuchsschwund zu beklagen. Dies liegt zum einem am demografischen Wandel, zum anderen aber auch daran, dass die oft traditionell ausgerichteten Brandschutzvereine für Jugendliche häufig nicht attraktiv genug erscheinen. Die kostenlose Online-Plattform myheimat.de, auf der registrierte Nutzer über Ereignisse aus ihren Heimatorten berichten, könnte helfen, den Trend umzukehren. Dort haben die Nutzer die Möglichkeit, sich in Gruppen auszutauschen und sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auch für die Freiwillige Feuerwehr hat sich myheimat.de bereits als hilfreiches Medium zur Mitgliederwerbung erwiesen: 849 Beiträge sind derzeit unter dem Stichwort Feuerwehr zu finden. Bereits 231 Feuerwehrleute aus über 80 Orten in ganz Deutsch-
land nutzen das Portal, um ihre Mitbürger über ihre Aktivitäten zu informieren. Auf der Plattform registrierte Brandschützer nutzen diese auch, um Interessierte über Schnuppertage oder Informationsveranstaltungen der Feuerwehr zu unterrichten. Viele Beiträge werden auch in der jeweiligen Lokalzeitung abgedruckt – so erreichen die Feuerwehrleute eine noch breitere Öffentlichkeit. In Zusammenarbeit von myheimat.de und den Heimatzeitungen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse Hannover entstand im Sommer 2008 z.B. eine Dokumentation des Regionalzeltlagers der Jugendfeuerwehren in Neustadt, an dem 1.073 Jungen und Mädchen aus 57 Ortsgruppen teilnahmen. Selbst erstellte Beiträge auf myheimat.de wurden täglich in der Zeitung gedruckt und auch ein Magazin zum Zeltlager erstellt.
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FEUERWEHR BERDUM FEIERT 75-JÄHRIGES JUBILÄUM Die Ortsfeuerwehr Berdum feierte am 10. Oktober 2009 ihr 75-jähriges Bestehen in Carolinensiel. Viele Kameraden aus den umliegenden Wehren der Stadt Wittmund und dem Wangerland sowie zahlreiche Gäste aus Vereinen und Nachbarortschaften waren der Einladung von Ortsbrandmeister Arno Hildebrand zum gemeinsamen Fest gefolgt. Hildebrand betonte, dass der freiwillige Dienst keine Selbstverständlichkeit sei. Er lobte die Stadt Wittmund, die sich dafür einsetze, dass die Wehr so schlagkräftig sein könne. Für die Stadt Wittmund überbrachte der stellvertretende Bürgermeister Ulfert Janssen die Glückwünsche und betonte, dass die Stadt Wittmund die Ortsfeuerwehr Berdum brauche und diese ein fester Bestandteil im Feuerschutzwesen der Stadt sei. Millionenschäden habe die Ortsfeuerwehr seit ihrem Bestehen verhindern können, erklärte Janssen, Plattdeutschbeauftragter der Stadt Wittmund, und sagte den Berdumer Feuerwehrleuten: »Wir
sind stolz auf euch.« Gäste des Jubiläumsfestes waren auch die Ortsvorsteher von Berdum und Funnix, Anja Rible und Hans-Georg Otten.
Bild 9 Ortsbrandmeister Arno Hildebrand begrüßte die vielen Gäste.
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FÜR THW UND FREIWILLIGE FEUERWEHR IN MANNHEIM WIRD RETTUNGSZENTRUM GEBAUT Die Freiwillige Feuerwehr und das Technische Hilfswerk ziehen in Mannheim an einen gemeinsamen Standort: Mit dem »Rettungszentrum Friedrichsfeld« am Saarburger Ring 57-59 wird ein speziell auf die Bedürfnisse der beiden Hilfsorganisationen ausgelegtes Gebäude entstehen. Mannheims Erster Bürgermeister und Dezernent für Feuerwehr und Katastrophenschutz, Christian Specht, schätzte auch die räumliche Nähe zur Johanniter-Unfall-Hilfe und zur Lilli-Gräber-Halle. Diese Nachbarschaft spare nicht nur Kosten, sondern helfe, die Stärken der drei Hilfsorganisationen besser zu kombinieren. Bei eventuellen Großschadensereignissen mit vielen Verletzten ist vorgesehen, die Lilli-Gräber-Halle gemeinsam für die Erstversorgung zu nutzen. Dabei trägt die gute Verkehrsanbindung über die A656 dazu bei, den Einzugsbereich für die neue Einrichtung zu vergrößern. Das jetzt vorgestellte Rettungszentrum löst die Raumnöte aller Beteiligten: Die Abteilung Friedrichsfeld der
Freiwilligen Feuerwehr war bereits seit 2002 auf der Suche nach einer größeren Fahrzeughalle, da der Platz in der alten Garage für die neuen Fahrzeuge nicht mehr ausreichte. Auch das THW wollte schon länger seine Geschäftsstelle und den Ortsverband besser unterbringen. Zudem sei die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr am neuen Standort hervorragend, was insbesondere für die Mitarbeiter und die Jugendarbeit wichtig sei. Der Geschäftsführer der Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG, Wolfgang Bielmeier, erläuterte das Kooperationsmodell: »Die GBG wird das neue Rettungszentrum im Rahmen einer Public-Private-Partnership für die Freiwillige Feuerwehr und das Technische Hilfswerk bauen und es fest an die beiden Institutionen vermieten. Dazu wird die Stadt Mannheim für ein passendes Grundstück am Saarburger
Bild 11
ROSENBAUER STELLT MOBILES EINSATZMANAGEMENTSYSTEM AM ERWEITERTEN STANDORT LEONDING VOR Beim Fachpressetag der Firma Rosenbauer am 17. und 18. September am Fertigungsstandort Leonding wurde dessen Standorterweiterung offiziell eröffnet. Der Bereich Produktion in Leonding ist ausgebaut, das Service- und | 58 |
Der erweiterte Fertigungsstandort Leonding.
Kundenzentrum neu errichtet worden. Die neue Halle umfasst 2.864 m2 und verfügt über eine zusätzliche Montagehalle. Mit dem modernen Serviceund Kundenzentrum und weiteren Büroflächen umfasst der Fertigungsstandort insgesamt 85.300 m2.
Bild 10 Modell des geplanten neuen Rettungszentrums in Mannheim.
Ring zugunsten der GBG ein Erbbaurecht bestellen. So können wir schnell neue Räumlichkeiten zu günstigen Konditionen bereitstellen.« Das Konzept des Rettungszentrums weist sowohl der Freiwilligen Feuerwehr als auch dem THW eigene Räumlichkeiten in dem neuen Gebäude zu, sieht aber auch gemeinsam genutzte Flächen vor, z.B. Parkplätze, das Treppenhaus mit barrierefreiem Fahrstuhl oder den Fahrzeugwaschplatz im Hof. Das neuartige Bau- und Finanzierungsmodell wurde von der für das THW-Gebäude zuständigen THW-Bundesleitung (Bonn) und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) genehmigt.
Bei der Presseveranstaltung stellte Rosenbauer dem Fachpublikum bei einer Großübung im Tunnel Noitzmühle zudem das Forschungsprojekt »Informationsmanagement für Einsatzkräfte« vor. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes hat Rosenbauer mit den Projektpartnern Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH (Research Center Hagenberg), Mobilkom Austria sowie Siemens ein Informationssystem zum mobilen Einsatzmanagement entwickelt. Das System ist dazu gedacht, die Führungsarbeit von Einsatzkräften durch bessere Vernetzung und Bereitstellung von aktuellen einsatzrelevanten Informationen zu unterstützen. Unter dem Namen Emerec soll das Ergebnis des Forschungsprojektes zu einem leistungsfähigen System fertig entwickelt werden und ab 2010 bei den Feuerwehren im Einsatz sein. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 398
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BRANDSCHUTZATLAS IM SEPTEMBER AKTUALISIERT Der Feuertrutz Verlag für Brandschutzpublikationen hat im September seinen Brandschutzatlas, das Standardwerk zum vorbeugenden Brandschutz, aktualisiert. Das von Josef Mayr und Lutz Battran sowie über 35 weiteren Autoren erstellte Werk besteht aus fünf Ordnern und wird zweimal pro Jahr aktualisiert. Für die Aktualisierungslieferung im September 2009 wurden die Kernkapitel Rettungswege sowie Türen in Rettungswegen auf den neuesten Stand gebracht. Neu hinzugekommen sind das Kapitel Feuerwehraufzüge von Lutz Battran sowie die Beiträge von Professor Jens Minnert, die sich mit dem Schutz von Massivbauteilen sowie der Sanierung bestehender Massivbauwerke beschäftigen. Irmgard Eder, Leiterin der Gruppe Brandschutz der Stadt Wien, informiert zudem in einem neuen Kapitel über den Brandschutz
Bild 1 Der bewährte Brandschutzatlas wurde im September 2009 aktualisiert.
in Österreich. Der Brandschutzatlas bietet umfassende Planungsgrundlagen und erläutert praxiserprobte Techniken zum vorbeugenden Brandschutz. Das Werk informiert über den Stand der Technik in jeder Planungsund Ausführungsphase und erläutert die Umsetzung der baurechtlichen Anforderungen in die Praxis.
Die dem Ordnerwerk beiliegende Brandschutz-Nachweis-CD enthält neue und aktualisierte Vorschriften und Checklisten. Die Neufassung der DVD-Version enthält neben allen Änderungen des Ordnerwerkes erstmals das E-Book »Brandschutz Kompakt« mit Adressen, Tabellen und Verzeichnissen zum vorbeugenden Brandschutz. Weitere Informationen:
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SCHNELL UND SICHER ZUM EINSATZ: MIT DER RETTBOX WIRD DIE STROMVERSORGUNG ZUM FAHRZEUG AUTOMATISCH GETRENNT Feuerwehrfahrzeuge, die nicht im Einsatz sind, werden in der Regel mit elektrischem Strom aus dem Netz versorgt, um die Ladung der Batterien zu erhalten und um die Funkgeräte sowie Kühl- und Wärmeeinheiten zu betreiben. Wird das Fahrzeug nach einer Alarmierung gebraucht, ist es wichtig, dass die Stromversorgung möglichst schnell vom Fahrzeug getrennt werden kann. Mit der Rettbox erfolgt diese Trennung automatisch beim Starten des Motors: Sobald der Fahrer die Zündung betätigt, wird die Zuleitung vom Fahrzeug getrennt. Wertvolle Zeit für den Einsatz wird so gewonnen, und Notfallschäden am Fahrzeug durch »vergessene« Kabel können vermieden werden. Die Rettbox besteht aus einem schutzisolierten, glasfaserverstärkten Polyamidgehäuse gemäß Schutzklasse II, einem selbstschließenden Schiebedeckel aus Edelstahl sowie einem Ladestecker mit Stirndruckkontaktsystem. Sie ist äußerst robust und ver-
fügt über Schutzart IP55. Lieferbar ist das System für Spannungen von 12, 24, 230 und 400 V. Je nach Bedarf stehen zwei- bis fünfpolige Ausführungen mit Hilfskontakten zur Verfügung. Bei der Rettbox-air ist die Druckluftzufuhr in der Steckvorrichtung
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eingebaut und wird gleichzeitig getrennt. Das System bietet damit eine Komplettlösung mit integrierter Strom-Druckluft-Versorgung. Zusätzlich kann Druckluft bis zu 13 bar angeschlossen werden. Das System wird vorverkabelt und einbaufertig geliefert. Die Abmessungen sind so konzipiert, dass auch ein Nachrüsten in bestehende Fahrzeuge problemlos möglich ist. Die Rettbox entspricht den Anforderungen an Ladestecker der DIN-Norm 14679 zur Batterie-Erhaltungsladung von Feuerwehrfahrzeugen vom März 2008. Weitere Informationen:
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Bild 2 Die Rettbox trennt sich beim Starten des Motors automatisch vom Fahrzeug.
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Bild 3 Von links nach rechts: Christoph Kleiner (Liebherr-Werk Ehingen GmbH), Markus Wendelberger (Technischer Leiter Feuerwehr Bochum) und Christoph Neumann (Liebherr-Werk Ehingen GmbH).
Durchlaufspill und elektrischer Fernbedienung angebaut. Die umfangreiche elektrische Sonderausstattung beinhaltet u.a. blaue Rundumkennleuchten, Martinshörner, elektrisch verstellbare Arbeitsscheinwerfer am Anlenkstück und am Auslegerkopf sowie spezielle Rückfahrscheinwerfer, die an den Außenspiegelhalterungen angebracht sind. An der Fahrzeugfront ist eine 30-t-Lasttraverse angebracht, die auf eine Länge von 3,5 m ausgezogen werden kann, um lange Lasten sicher zu heben. Damit kann die Feuerwehr Bochumg nicht nur umgestürzte Lkw bergen, sondern auch entgleiste Straßenbahnen wieder auf die Schienen stellen.
FEUERWEHR BOCHUM STELLT LIEBHERR-KRAN LTM 1070-4.2. IN DIENST Anfang September übernahm die Feuerwehr Bochum im Liebherr-Werk in Ehingen ihren neuen 70-t-Feuerwehrkran LTM 1070-4.2. Mit dem neuen Kran wird der 28 Jahre alte Liebherr LT 1045 ersetzt, der seit 1981 im Dienst war. Ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Bochumer Feuerwehr war der 50 m lange Teleskopausleger, der bei Brandeinsätzen in hohen Gebäuden oder in einem Hochregal lager eingesetzt werden kann. Insbesondere, wenn die Gebäude nicht direkt über eine Straße zu erreichen sind, kann mit dem langen Kranausleger die Rückseite des Gebäudes über das Dach
hinweg erreicht werden. Mit einem Rettungskorb können dann gefährdete Personen geborgen werden. Der vierachsige Kran kann bei voller Ausrüstung und 48 t Gesamtgewicht weitere 10 t Ballast aufnehmen. Entsprechend hoch sind die Traglasten in abgestütztem oder freistehendem Arbeitszustand. Die Feuerwehr Bochum hat für ihren LTM 1070-4.2 eine feuerwehrspezifische Zusatzausstattung ausgewählt, die sich auch bei anderen Liebherr-Feuerwehrkranen im Berge- und Abschleppeinsatz bewährt hat. Am Fahrzeugheck ist eine Bergewinde mit 80 kN Zugkraft mit
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MIT DEM ROAD-CLEANING-SYSTEM öLSPUREN EFFEKTIV BESEITIGEN Auf die Beseitigung von Öl-, Benzinund Dieselspuren auf Straßen hat sich die Firma Metras GmbH aus Drolshagen spezialisiert. Dafür setzt sie ein spezielles Road-Cleaning-System (RCS) in ihren Fahrzeugen ein. Bei RCS-Fahrzeugen ist unter dem Heck eine Haube mit mehreren Rotoren montiert, über deren Düsen heißes Wasser mit einer mindestens 220 bar leistenden Hoch| 60 |
Bild 4 Auch die Feuerwehren setzen auf die schnell und präzise arbeitenden RCS-Fahrzeuge von Metras. Hier ein Sprinter.
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druckpumpe auf die Fahrbahn ausgebracht wird, wobei die Wassertemperatur mindestens 90 °C beträgt, möglich sind bis zu 120 °C. Die aufspritzende Verschmutzung wird im gleichen Arbeitsgang abgesaugt. Durch die starke Absaugleistung, die keine Rückstände zurücklässt, ist sichergestellt, dass Grundwasser oder Kanalisation nicht durch das Öl belastet werden. Metras garantiert nach der Reinigung die Wiederherstellung der Griffigkeit von gereinigten Asphalt- oder Betonoberflächen, was mit STS-Messung geprüft werden kann. Die Arbeitsbreiten variieren zwischen 1,5 und 2,4 m, je nachdem, ob ein Haubenvorbau vor einem Traktor, ein Einbau in einem Kastenfahrzeug oder Wechselaufbauten auf verschiedenen Trägerfahrzeugen genutzt wird. Dem-
entsprechend unterschiedlich sind die Reichweiten, beim Haubenvorbau beträgt sie z.B. 2 km bei einem Tank von 380 bzw. 420 l, bei anderen Modellen liegt die Reichweite bei 8 km. Die verschmutzte Fahrbahn kann von den Reinigungsfahrzeugen mit einer Geschwindigkeit von 7 bis 8 km/h abgefahren werden. Sämtliche Funktionen werden über ein zentrales Bedienpult im Fahrerhaus gesteuert. Optional sind auch die Module Schlammsaugvorrichtung, Selbstreinigung des Abwassertanks, Zusatzmitteltank (zwei zu je 10 l) mit Dosierungseinstellung sowie Warn- und Leitleuchten erhältlich. Durch ein bundesweites Partnernetzwerk, bei der die beteiligten Unternehmen jeweils für einen Radius von ca. 50 km zuständig sind, soll si-
Bild 5 Randnahes Arbeiten ist mit RCSFahrzeugen kein Problem.
chergestellt werden, dass innerhalb einer halben Stunde der Schadensort durch ein RCS-Fahrzeug erreicht wird. (za) Weitere Informationen:
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LANDESFEUERWEHRSCHULE VORALBERG: NEUE BRANDSIMULATIONSANLAGE In einer Feierstunde am 3. September übernahm die Landesfeuerwehrschule Voralberg in Feldkirch (Österreich) offiziell die von Naderer Brandsimulation GmbH erbaute Heißausbildungsanlage für Feuerwehren. Bei der Feier anwesend waren auch Landeshauptmann Sausgruber, Landesfeuerwehrinspektor Hubert Vetter sowie ranghohe Feuerwehrleute aus Vorarlberg und den Nachbarstaaten. Die Brandsimulationsanlage besteht aus einem Brandhaus und zwei daran angebauten und übereinander angeordneten 20-Fuß-Seecontainern. Eingebaut wurden auch Verrauchungs-, Beschallungs- und Überwachungsanlagen. Eine besondere Innovation stellt die in den Räumen vor den Containern installierte Hochtemperatur-Deckenheizung dar, mit der die Temperaturschichtung eines mit
Brandrauch beaufschlagten Raumes eindrucksvoll und schweißtreibend dargestellt werden kann. Die beiden Seecontainer wurden mit je zwei Brandstellen ausgerüstet, zwei von ihnen sind Flashover-Simulatoren. Überwachung, Lüftung und die Sicherheitseinrichtungen sowie die Brandsimulationen werden zentral über eine rechnergestützte Steuerung gelenkt. Diese weltweit einzigartige Steuerung kann mehrere Brandstellen gleichzeitig betreiben. Auf einem Speicherchip können außerdem ganze Brandverläufe programmiert und jederzeit abgerufen werden. Auch ist es möglich, die Steuerung auf Fehler des Übenden reagieren zu lassen und die Situation entsprechend anzupassen.
Bild 6 Zwei Seecontainer und ein Brandhaus gehören zur neuen Brandsimulationsanlage der Landesfeuer-
Weitere Informationen:
wehrschule Vorarlberg.
››› www.naderer-firetrainer.com
NEUE SOFTWARE FÜR JUGENDFEUERWEHR BW Die neu entwickelte Software »MPFeuer-Jugend« soll Jugendfeuerwehren bei der Verwaltung ihrer vielfältigen Daten helfen. Thomas Häfele, Landesjugendleiter der Jugendfeuerwehren Baden-Württemberg, nahm das neu entwickelte Softwarepaket am 26. September 2009 in Mudau vom Geschäftsführer der Software-Firma, Peter Breuer, entgegen. Anlass für die Entwicklung der Software war die stetig steigende Zahl von Daten bei den Jugendfeuerwehren, die die ehrenamtlichen Betreuer kaum noch bewältigen können. Wettbewerbe, Lehrgänge, Ausrüstung und Übungen können zeitlich meist nicht mehr erfasst und ausgewertet werden. In Zusammenarbeit mit dem Jugendfeuerwehrverband Baden-Württemberg hat der Softwarehersteller MPSoft-4-U, der bereits Erfahrung in der Programmierung von Feuerwehrverwaltungssoftware hat, das neue Programm entwickelt. Alle erforderlichen Daten können erfasst und automatisch in Listen dargestellt sowie als Statistik | 62 |
ausgewertet werden. Die Benutzerverwaltung ermöglicht die Einstellung individueller Zugriffsrechte und schützt so den Zugang zu den Daten. Mit der so genannten Mandantenfähigkeit können auch mehrere Jugendfeuerwehren auf Kreisebene verwaltet werden.
Hierzu können die Daten einfach und schnell verschlüsselt über eine Datenschnittstelle per Mail oder USB-Stick ausgetauscht werden. In den nächsten Monaten wird die Software an alle Kreis- und Ortsjugendfeuerwehren in Baden-Württemberg verteilt. Die MP-Soft-4-U GmbH unterstützt dieses Projekt, indem nicht nur die aktuelle Erstausstattung, sondern auch alle zukünftigen Updates und Schulungen für die Jugendbetreuer kostenfrei sein werden. Weitere Informationen:
››› www.mp-feuer.de
Bild 7 Übergabe der neuen Verwaltungssoftware »MP-Feuer-Jugend«.
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HISTORISCHER BILDBAND ÜBER DIE FEUERWEHR Im Sutton-Verlag ist ein historischer Bildband mit über 200 Abbildungen und Fotos zur Geschichte der Feuerwehren erschienen. Für sein Werk »Die Geschichte der Feuerwehr. Fotografien aus zwei Jahrhunderten« suchte der anerkannte Feuerwehrhistoriker Hajo Brandenburg die interessantesten Fotos zur Arbeit der Brandbekämpfer in ganz Deutschland und Österreich heraus. Die Fotos zeigen spektakuläre Brände und ihre Bekämpfung, aber auch den Alltag in den Feuerwehrkameradschaften und Löschzügen. Nebenbei vermitteln die Fotos eine anschauliche Übersicht über die Entwicklung von Ausrüstung und Man nschaften. So kann man durch die historischen Aufnahmen die Entstehung der Freiwilligen Feuerwehren aus den Turnvereinen nachvol lziehen. Te c h n i s c h e Geräte wie Spritzen
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oder Leitern und die persönliche Ausrüstung der Feuerwehrleute, die auf Bildern aus den Jahren 1860 bis 2000 zu sehen sind, werden von Brandenburg kenntnisreich erläutert. Schnappschüsse zu spektakulären Ereignissen wie Raffinerie- und Theaterbränden, zu wagemutigen Rettungseinsätzen auf der Leiter, aber auch zur Hilfe bei Verkehrsunfällen, Flut- und Schneekatastrophen geben ein vollständiges Bild der Arbeit der Floriansjünger. Und natürlich sind auch die Feste und Jubiläen, die die Feuerwehrleute feierten, in Bildern festgehalten. Der Bildband ehrt die freiwilligen und hauptberuflichen Feuerwehrleute und spiegelt die Faszination wider, die von der Feuerwehr und ihren Geräten ausgeht. Weitere Informationen:
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WEIHNACHTSZEIT IST PLÄTZCHENZEIT Auch Feuerwehren können sich die Vorweihnachtszeit angemessen versüßen lassen. Beim Feuerwehr-Fanshop gibt es Feuerwehr-Plätzchen in den Formen Hydrant, Feuerwehrmann und Leiterwagen. Schon das Backen und Dekorieren der knusprigen Leckereien macht jedem großen und kleinen Feuerwehrmann Freude. Ein Zucker-Spaß nicht für Kinder- und Jugendfeuerwehren. Das Dreier-Set Feuerwehr-Motiv-Ausstecher aus Edelstahl gibt es mit Rezept-Vorschlag.
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Atemschutzunfälle
UNFÄLLE IN DEUTSCHLAND 30. Mai 2009
FL ASCHE ZUGEDREHT – LUF TNOT Bei einem Großbrand in einem mehrgeschossigen, kombinierten Wohnund Geschäftshaus wurde u.a. ein Innenangriff in einem benachbarten Spitzboden durchgeführt. Der Truppführer riss ca. 5-7 Min. nach der letzten Druckabfrage (200 bar) seine Maske vom Gesicht. Um 3.23 Uhr verließ der Truppmann ohne aufgesetzte Maske durch den nur leicht verrauchten Dachboden seinen Truppführer, der kurz darauf folgte. Das Druckmanometer zeigte 0 bar an und besagtes Truppmitglied berichtete von einem plötzlichen »Anatmen« der Maske, worauf er sofort den Rückzug antrat und die Maske vom Gesicht riss. Dabei wurde weder ein Mayday-Ruf abgesetzt, noch der Handgriff zum Ventil getätigt. Auch trennte sich der Trupp. Er konnte sich unverletzt in Sicherheit bringen. Spätere Prüfungen zeigten deutliche Abnutzungsspuren am Flaschenventil. Da das Flaschenventil zugedreht war, beim Aufdrehen in der Atemschutzwerkstatt ein Druck von ca. 120 bar angezeigt wurde und eine nachträgliche Manipulation am Gerät verneint werden konnte, ist von einem unbeabsichtigten Zudrehen des Ventils auszugehen. Eine Rücksprache mit dem betroffenen Atemschutzgeräteträger ergab, dass er sich nicht sicher ist,
Weitere Informationen zu diesen und anderen Zwischenfällen finden Sie online unter:
www.atemschutzunfaelle.eu
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die Flasche komplett aufgedreht zu haben. Vermutlich wurde des Ventil zur Druckkontrolle maximal eine Umdrehung aufgedreht und im Zuge der längeren Bereitstellung als Sicherheitstrupp vergessen, es vor Einsatzbeginn komplett zu öffnen. Ein detaillierter und vorbildlicher Unfallbericht, inkl. der dokumentierten Atemschutzüberwachung, steht zum Herunterladen online zur Verfügung. 7. September 2009
BRAND: KREISL AUFSTILLSTAND VOR INNENANGRIFF Gegen 2.30 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Brand in einem Einfamilienhaus in Straach im Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt) gerufen. Während der Vorbereitungen auf einen Innenangriff brach ein 44-jähriger Atemschutzgeräteträger vor dem Gebäude zusammen. Reanimationsversuche blieben leider erfolglos. Der 67-jährige Bewohner des Hauses konnte schwerverletzt gerettet werden.
8. September 2009
ÜBUNG IN WOHNBLOCK: 11 VERLETZTE ZIVILISTEN Bei einer Explosion als ungewollte Folge einer Feuerwehrübung in einem leer stehenden Wohnhaus in WilkauHaßlau im Landkreis Zwickau (Sachsen) sind mindestens 11 Menschen verletzt worden, darunter 9 Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren. Sie trugen Schnittwunden davon, verursacht durch umherfliegende Glassplitter zerborstener Fensterscheiben. Nach ersten Angaben der Polizei wurde nie-
mand lebensbedrohlich verletzt, dennoch mussten vier der Opfer im Krankenhaus bleiben. Die verletzten Kinder, zum Teil aus der Nachbarschaft, zum Teil von Feuerwehrleuten, die innen übten, saßen gegenüber auf der Wiese. Und damit direkt in Höhe der Wohnung im ersten Stock des Hauses. Die Splitter verteilten sich auf mehrere hundert Quadratmeter vor und neben dem Gebäude im Umkreis von gut 50 m. (Quelle: Torsten Kohlschein, »Freie Presse«, Lokalredaktion Zwickau) 21. August 2009
KELLERBRAND: WASSERDAMPFBILDUNG – EIN VERLETZTER FA Ein Angriffstrupp ging zur Brandbekämpfung mit einem Hohlstrahlrohr in den Keller eines leer stehenden Industriegebäudes in Malchow im Landkreis Müritz (Mecklenburg-Vorpommern) vor. Es brannten mehrere Pkw-Reifen und Müll, der dort entsorgt wurde. Da das Gebäude schon sehr lange leer stand (ca. 20 Jahre), war der Zugang schon fast zugewachsen und das Mauerwerk mit Feuchtigkeit gesättigt. In der Anfangsphase der Lagefeststellung wurden unterschiedliche Aussagen über vermisste Kinder gemacht. Zum Glück hatten sich die Vermutungen nicht bestätigt. Der Trupp war mit Überjacke und Überhose nach Hupf bekleidet. Beide Kameraden trugen zweilagige Flammschutzhauben und Vollschalenhelme. Der Angriffstruppführer berichtete im Anschluss an die Brandbekämpfung von starker Hitze im Keller und klagte über leichte Schmerzen am Hals und im Schulterbereich. Daraufhin wurde der Kamerad dem Rettungsdienst übergeben. Im Krankenhaus wurden die Verbrennungen ersten Grades ambulant behandelt. In der Einsatznachbesprechung berichtete der Angriffstrupp über eine sehr starke Wasserdampfbildung im Kellergeschoss. Diese führte vermutlich zur Verletzung des Kameraden. 112 magazin 11/12 · 2009 | 4. Jahrgang | 404
Atemschutzunfälle
des vor. Durch den einstürzenden Boden im Erdgeschoss stürzte das Gebäude in das Kellergeschoss, wodurch beide FA getötet wurden. Die Untersuchung der Ursachen für den Brandverlauf und den Tod der beiden FA laufen.
UNFÄLLE IN EUROPA 21. Januar 2009
DACHSTUHLBRAND: PLöTZLICHE BRANDAUSBREITUNG – ZWEI VERLETZTE FA Während der Arbeiten an einem Dach (Dämmung mit PU-Schaumisolierung) in Diksmuide (Belgien) kam es zu einem Schwelbrand. Das eingeschossige Gebäude wurde in den 70er-Jahren erbaut und mehrfach renoviert. Das Dach bestand aus Holz, Bitumen und Keramikziegel. Der Dachboden war über eine Falttreppe erreichbar. Die Brandursache ist unklar. Bekannt ist, dass eine Firma ein Zwei-Komponenten-PU-Spray (Resinol AL 800, Urestyl 10) nutzte, um das Dach zu isolieren. Am Vormittag entstand ein kleines Feuer, das umgehend von den Arbeitern gelöscht werden konnte. Nach der Mittagspause bemerkte einer der beiden Handwerker erneut Brandgeruch und alarmierte die Feuerwehr. Die Einheit rückte mit drei Fahrzeugen an. Eine erste Erkundung des Gruppenführers im Gebäude brachte keine Erkenntnisse. Als der Angriffstrupp mit vollständiger Schutzausrüstung (Überkleidung aus Nomex, zwischen ein und acht Jahre alt) und einem CO2-Löscher den Dachboden betrat, breitete sich das Feuer explosionsartig aus. Beide Kollegen (27 und 41 Jahre) erlitten schwere Verbrennungen. Ein Feuerwehrmann erlitt Verbrennungen 2. und 3. Grades an 25% seiner Körperoberfläche (Unterarme, Hände, Schulter, rechte Gesäßhälfte). Der zweite Kollege erlitt Verbrennungen 2. und 3. Grades an 30% KOF (Hände, Arme, Schulter, Gesäß...). Ein zweiter Trupp rettete zuerst einen Kollegen, der im Erdgeschoss lag. Der zweite Kollege wurde wenig später gerettet. Er lag noch auf dem Dachboden, die Falttreppe war zerstört. Die Schutzausrüstung wurde massiv beschädigt, was auf extrem hohe Temperaturen schließen lässt.
9. September 2009 20. Februar 2009
WOHNUNGSBRAND: EX TREMES BRANDVERHALTEN – EIN VERLETZTER FA Bei der Bekämpfung eines Wohnungsbrandes in Antwerpen (Belgien) kam es zu einem extremen Brandverhalten. Glücklicherweise trug der Angriffstrupp im Innenangriff sowie die Besatzung der Drehleiter ihre vollständige Schutzkleidung. Lediglich ein Kollege im Innenangriff erlitt durch Wasserdampf Verbrühungen im Nacken.
UNFÄLLE IN DEN USA 16. Juni 2009
ÜBERANSTRENGUNG: EIN TOTER FA Beim Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens im Hochsommer waren umfangreiche Arbeiten zur Brandbekämpfung notwendig. Der FA hatte bereits einen Durchgang unter Atemschutz hinter sich, als er wiederum unter Atemschutz an der Brandbekämpfung teilnahm. Dabei wurde ihm unwohl und er verließ das brennende Gebäude, in dem er sich aufgehalten hatte. Im Freien brach der FA zusammen. Wiederbelebungsmaßnahmen wurden sofort eingeleitet und das Opfer wurde in das örtliche Krankenhaus gebracht, wo er jedoch verstarb. Zum Tod durch Überanstrengungen haben wohl auch die hohen Umgebungstemperaturen von über 35 °C und eine extreme Luftfeuchtigkeit beigetragen. 24. August 2009
ZWEI TOTE BEI KELLERBRAND Beim Brand eines Supermarktes gingen zwei FA zum Absuchen des Gebäu-
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ZWEI FA KOLL ABIEREN WÄHREND SUCHE Beim Brand eines Restaurants gingen zwei FA zur Menschenrettung vor, da angenommen wurde, dass sich zwei Zivilisten noch im Gebäude in einem Raum im zweiten Obergeschoss befanden. Nur Minuten später mussten Kollegen beide FA aus dem Gebäude retten, da sie bewusstlos zusammengebrochen waren. Einer der Verunfallten zeigte bei seiner Rettung keine Lebenszeichen mehr und musste noch an der Einsatzstelle wiederbelebt werden. Er befand sich auch im Krankenhaus noch in kritischem Zustand. Der Grund für den Unfall ist noch unbekannt. Die ursprünglich vermissten Bewohner des Gebäudes hatten sich zum Unfallzeitpunkt nicht im Gebäude aufgehalten. 2. Oktober 2009
FENSTERSPRUNG: EIN GETöTETER UND ZWEI VERLETZTE FA Bei einem nächtlichen Brand in einem Mehrfamilienhaus ging ein aus drei FA bestehender Trupp in ein Obergeschoss zur Suche nach vermissten Personen vor. Durch den sich schnell und rapide ausbreitenden Brand wurden sie im Verlauf des Einsatzes gezwungen, aus einem Fenster des zweiten Obergeschosses zu springen. Zwei FA zogen sich dabei schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen zu. Der dritte FA verstarb an seinen durch den Sprung erlittenen Verletzungen. Später stellte sich heraus, dass sich keine Bewohner mehr im Gebäude aufgehalten hatten. Die Brandursache wird ermittelt, der Anfangsverdacht einer Brandstiftung besteht. | 65 |
Impressum
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4. Jahrgang 2009 · ISSN 1861-7506
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Redaktions- und Verlagsanschrift Redaktionsleitung: Klaus von Frieling Verlagsgesellschaft Stumpf & Kossendey mbH Postfach 13 61, 26183 Edewecht Verlagsleitung: Ludger Kossendey Telefon 04405 9181-0 · Telefax 04405 9181-33 E-Mail: service@skverlag.de · Internet: www.skverlag.de Redaktion Dr. Mario Eggers, Ärztlicher Leiter Rettungsdienstschule der Feuerwehr Berlin Rolf-Dieter Erbe, Dipl.-Ing., Feuerwehr Berlin Hartmut Holder, Kommandant der Feuerwehr Metzingen Björn Lüssenheide, www.atemschutzunfaelle.eu Jan Südmersen, Feuerwehr Osnabrück Dr.-Ing. Holger de Vries, Hauptbrandmeister, Kapitän leutnant d.R., Hamburg Anzeigenmarketing
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