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1.1 Einleitung
mit Phasen ab, in denen der normale Alltag stark eingeschränkt ist. Progredient verlaufende Erkrankungen wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) haben zwar im Regelfall nicht solche starken Symptomschwankungen, durch die kontinuierliche Zunahme der Symptomlast müssen sich viele Patienten aber an stetig fortschreitende Einschränkungen im Alltag gewöhnen, was eine enorme psychische Herausforderung darstellt. Auch Kombinationen aus schubförmigen und progredienten Verläufen existieren.
4.1.3 Finanzielle Folgen
Daneben sind chronische Erkrankungen immer auch eine finanzielle Belastung. Die Ausgaben für nicht-verschreibungspflichtige Medikamente und Hilfsmittel sind mitunter sehr hoch und Zeiten, in denen nicht gearbeitet werden kann, können sich auf die finanziellen Rücklagen Erkrankter auswirken. Gerade Menschen, die regelmäßig länger als sechs Wochen arbeitsunfähig oder selbstständig tätig sind, werden hiervon besonders hart getroffen.
4.2 Neurologische Erkrankungen
Die vielleicht vielfältigsten Erkrankungen des Menschen betreffen seine neurologischen Funktionen. Da somatisches und autonomes Nervensystem an fast allen Steuerungsprozessen im Körper beteiligt sind und das zentrale Nervensystem für Handlungsplanung, Denkprozesse und Emotionsregulierung verantwortlich ist, wird schnell klar, wie vielgestaltig Erkrankungen aus diesem Feld sein können. Es bietet sich daher an, die wichtigsten Störungsbilder Syndromen zuzuordnen. Die Syndrome werden nachfolgend durch Steckbriefe wichtiger Leiterkrankungen ergänzt.
4.2.1 Spastisches Syndrom
Spastische Lähmungen entstehen immer dann, wenn das 1. Motoneuron geschädigt ist. Es verläuft von der Großhirnrinde zum Rückenmark und wird dort auf das 2. Motoneuron umgeschaltet. Sendet das 1. Motoneuron keine Signale mehr, kommt es durch eine spezielle Verschaltung zu einer Übererregung am 2. Motoneuron. Die Muskulatur erhält infolgedessen anhaltend ein „Anspannungssignal“ und verkrampft dauerhaft. Das spastische Syndrom tritt zum Beispiel auf bei: Schlaganfällen Querschnittslähmung Multipler Sklerose (MS) Amyotropher Lateralsklerose (ALS) perinatalen Hirnschäden (auch: infantile Zerebralparese).
Im Rettungsdienst trifft man in Akutsituationen, zum Beispiel bei frischen Schlaganfällen oder Rückenmarksverletzungen, eher auf schlaffe Lähmungen (Hemiparese, Paraplegien etc.). Diese schlaffen Lähmungen sind jedoch nicht von Dauer, sondern entwickeln sich unbehandelt oft zu spastischen Lähmungen weiter.
Merke: Bei der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) werden sowohl das 1. als auch das 2. Motoneuron geschädigt, was oftmals zum parallelen Vorhandensein von schlaffen und spastischen Lähmungen führt.
Im Fokus: Umgang mit Menschen, deren Muskulatur beeinträchtigt ist Menschen steuern über ihre Muskulatur mehrere wesentliche Aspekte ihres Daseins, insbesondere Bewegung, Ernährung und Kommunikation. Bei Patienten mit spastischen (und schlaffen) Lähmungen muss immer mit einer