K. Maurer, Th. Mitschke (Hrsg.) A. Klingberg Die Lagedarstellung mittels taktischer Zeichen ist die Voraussetzung für eine effektive Lagebeurteilung. Die wesentlichen Akteure des Bevölkerungsschutzes haben sich deshalb 1999 auf ein verbindliches, einheitliches System taktischer Zeichen geeinigt. 2010 wurden die entstandenen Empfehlungen von der zuständigen Konferenz überarbeitet und 2012 vom BBK geringfügig korrigiert .
Band 1 der Reihe SEGmente, der bereits in der 5. Auflage erscheint, spiegelt diesen aktuellen Stand wider und gibt Orientierung in der »gemeinsamen Sprache der Lage«. Die Grund- und Kurzbezeichnungen sowie deren Kominationen und Ergänzungen werden nachvollziehbar dargestellt. Ergänzende Zeichen werden vorgeschlagen und der Umgang mit der Lagekarte – auch für kleinere Lagen – eingehend erläutert.
SEGmente 1 Taktische Zeichen in der Gefahrenabwehr 5., neu bearbeitete Auflage
ISBN 978-3-943174-16-8 · www.skverlag.de
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K. Maurer, Th. Mitschke (Hrsg.) A. Klingberg
SEGmente 1 Taktische Zeichen in der Gefahrenabwehr 5., neu bearbeitete Auflage
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Herausgeber:
laus Maurer K Thomas Mitschke
MitbegrĂźnder: Hanno Peter âœ?
Band 1
Taktische Zeichen in der Gefahrenabwehr 5., neu bearbeitete Auflage
Andreas Klingberg
Verlagsgesellschaft Stumpf & Kossendey mbH, Edewecht 2013
5
Inhalt Vorwort zur 1. und 5. Auflage 1
Das System taktischer Zeichen in der Gefahrenabwehr
1.1 Grundsätze für die Gestaltung und Anwendung taktischer Zeichen
1.2 Grundzeichen
1.3 Zeichen zur Darstellung von Fachaufgaben der Gefahrenabwehr
8 12 12 22 24
1.4 Zeichen zur Darstellung von Personen mit besonderen Funktionen
30
1.6 Zeichen zur Darstellung sonstiger Einsatzmittel
34
1.5 Zeichen zur Darstellung von Fahrzeugen
1.7 Zeichen zur Darstellung von Richtungen, Bewegungen, Sammelpunkten, Tendenzen, Aktivitäts- und Ausfallgraden
32
35
1.8 Zeichen zur Darstellung von Informationsund Kommunikationsmitteln
36
1.10 Zeichen zur Gefahren- und Schadensdarstellung
39
1.9 Zeichen für allgemeine Maßnahmen
1.11 Zeichen für Trennlinien und Grenzen von Einsatzräumen 1.12 Sonstige Zeichen
2
Beispiele für die Kombination von Grundzeichen, Zusatzzeichen und ergänzenden Angaben
2.1 Brandschutz / Technische Hilfe / Gefahrenabwehr bei gefährlichen Stoffen und Gütern 2.2 Technische Hilfe / Bergung (THW)
2.3 Rettungswesen / Sanitätswesen / Gesundheitswesen / Betreuung / Wasserrettung
38
42 42
43 43
45 53
6 2.4 Veterinärwesen
57
2.5 Versorgung
57
2.6 Führung
58
2.7 Information und Kommunikation (IuK)
63
3
64
Umgang mit taktischen Zeichen
3.1 Lagekarten
64
3.2 Systeme der Lagedarstellung
66
3.3 Umgang mit dem C-Magnetprofilsystem
69
3.4 Lagekarten bei kleineren Lagen
78
4
Kurzbezeichnungen zur Verwendung in oder an taktischen Zeichen
4.1 Kurzbezeichnungen für Organisationen und Einrichtungen der Gefahrenabwehr
80 81
4.2 Kurzbezeichnungen für Fachaufgaben der Gefahrenabwehr
82
4.3 Kurzbezeichnungen für Abkürzungen bei THW-Einheiten
83
4.4 Kurzbezeichnungen für Größenordnungen und hierarchische Zuordnungen
84
4.5 Kurzbezeichnungen für Personen
85
4.6 Kurzbezeichnungen für Fahrzeuge (allgemein)
85
4.7 Kurzbezeichnungen nach DIN 14033 für Fahrzeuge der Feuerwehr (Beispiele)
86
4.8 Kurzbezeichnungen für Fahrzeuge des Rettungsund Sanitätswesens (Beispiele)
86
4.9 Kurzbezeichnungen für Fahrzeuge des THW
87
4.10 Kurzbezeichnungen für Wasserfahrzeuge (Beispiele)
87
5
88
Literatur und Internetadressen
7
Abkürzungen* ABC
Atomare, biologische und chemische Stoffe / Gefahren usw.
AGBF NRW
Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren Nordrhein-Westfalen
BBK
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
BOS
Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben
CBRN
Chemische, biologische sowie radiologische und nukleare Stoffe / Gefahren usw.
CD
Compact Disc
DFV
Deutscher Feuerwehr Verband
DIN
Deutsches Institut für Normung
DMO
Direct Mode Operation (Direktmodus im Digitalfunk)
DV
Dienstvorschrift
Ex
Explosion
GA
Gefahrenabwehr
GS
Gefährliche Stoffe
IdF
Institut der Feuerwehr (Münster)
KatS
Katastrophenschutz
ME(S)Z
Mitteleuropäische (Sommer-)Zeit
NATO
North Atlantic Treaty Organization (= Organisation des Nordatlantikvertrags)
Ö
(Mineral-)Öl
PDV
Polizeidienstvorschrift
SKK
Ständige Konferenz für Katastrophenvorsorge und Bevölkerungsschutz
STAN
Stärke- und Ausstattungsnachweisungen
TMO
Trunked Mode Operation (Netzbetrieb im Digitalfunk)
* Es sind hier nur die Abkürzungen aufgeführt, die nicht bereits unter den Kurzbezeichnungen der Organisationen ab S. 81 aufgezählt sind.
12
1 Das System taktischer Zeichen in der Gefahrenabwehr 1.1 Grundsätze für die Gestaltung und Anwendung taktischer Zeichen Die vorliegenden Ausführungen beziehen sich auf ein System taktischer Zeichen, das sowohl in der täglichen Gefahrenabwehr als auch im Katastrophenschutz Anwendung finden soll. Es kann auch sinnvoll bei kleineren Lagen zur visuellen Unterstützung der Einsatzleitung – beispielsweise im ELW 1 – verwendet werden. Die dargestellten Einheiten und Einrichtungen beziehen sich auf friedensmäßige Strukturen in der Gefahrenabwehr und haben vor dem Hintergrund der Neukonzeption des Zivil- und Katastrophenschutzes zwangsläufig keinen Bezug mehr zu sogenannten STAN-Einheiten des ehemaligen erweiterten Katastrophenschutzes des Bundes. Weiterhin werden taktische Zeichen der Polizei und der Bundeswehr nur verwendet, soweit diese Einheiten in der zivilen Gefahrenabwehr mitwirken. Dargestellt werden grundlegende Zeichen, so dass nicht alle denkbaren Kombinationen aufgeführt sind. Hier ist der Kreativität auf der Basis der grundsätzlichen Strukturen freier Raum gelassen. Es handelt sich hierbei um ein offenes System. Jedem Nutzer ist freigestellt, die vorhandenen Zeichen sinnvoll neu zu kombinieren oder auch neue Zeichen zu schaffen. Neue Zeichen sollten dabei ins Gesamtsystem passen und ohne Erläuterung von jedem verstanden werden, der das System taktischer Zeichen kennt. Taktische Zeichen sind symbolische Darstellungen von Behörden / Dienststellen, Einheiten / Einrichtungen, Personen, Einsatzräumen, Führungslinien und Schäden. Sie die-
13 nen insbesondere dazu, diese auf Lagekarten, Plänen oder Gliederungsbildern einprägsam und unverwechselbar darzustellen. Die verwendeten taktischen Zeichen müssen in einem zweckmäßigen Größenverhältnis zum Kartenbild und zum Maßstab stehen. Sie sind in ihrer Größe oder auch ihrem Verhältnis Länge / Breite nicht genormt. Bei der Erstellung wurde Wert darauf gelegt, dass alle taktischen Zeichen auch mit wenigen Strichen mit einem Stift frei Hand gezeichnet werden können. Komplizierte Bilder eignen sich nicht als taktische Zeichen. Taktische Zeichen müssen ˘ logisch und eindeutig sein ˘ einfach und möglichst selbsterklärend sein ˘ mit einfachen Mitteln, auch mit einem Stift, darstellbar sein ˘ grundsätzlich sowohl mit als auch ohne IT-Hilfs mittel darstellbar sein ˘ organisationsübergreifend, länderübergreifend und möglichst auch international handhabbar sein ˘ so gestaltet sein, dass sie der jeweiligen Führungs organisation anpassbar sind ˘ so gestaltet sein, dass sie den jeweiligen gesetzlichen Regelungen und verwaltungsmäßigen Strukturen anpassbar sind ˘ möglichst kompatibel handhabbar sein im Gesamtsystem der Gefahrenabwehr (Polizei, Bundeswehr und NATO) ˘ geeignet sein als Grundlage europäischer und internationaler Normung. Das System der taktischen Zeichen ist ein offenes System. Es können alle Zeichen sinnvoll miteinander kombiniert werden. Weiterhin können auch neue Zeichen geschaffen werden.
14
1.1.1 Aufbau taktischer Zeichen Taktische Zeichen bestehen aus einer Kombination von ˘ Grundzeichen ˘ Zusatzzeichen ˘ ergänzenden Angaben (in Form von Buchstaben, Zahlen, Abkürzungen) ˘ besonderen Zeichen. Taktische Zeichen sollen möglichst weitgehend aus grafischen Darstellungen, unterstützt durch das Unterscheidungsmerkmal »Farbe«, bestehen. Soweit ergänzende Informationen erforderlich sind, können diese der Darstellung als Kurzbezeichnung oder wörtlich zugefügt werden. Ergänzende symbolische Darstellungen und Kurzbezeichnungen können sowohl innerhalb als auch außerhalb des taktischen Zeichens stehen. Buchstabenkürzel dürfen nur zu organisationsübergreifenden Merkmalen, die allen Anwendern bekannt sind, verwendet werden (Beispiel: Herkunft der Einheit, dargestellt durch Kfz-Kennzeichen). Es sind möglichst genormte bzw. durch Rechtsvorschriften festgelegte Kurzbezeichnungen zu verwenden. Der Abschnitt 4 enthält eine Auflistung geeigneter Kurzbezeichnungen. Zur genaueren Erläuterung der taktischen Zeichen werden ergänzende Angaben gemacht: ˘ über dem taktischen Zeichen: Größenordnungszeichen und Zeichen für Führungsfunktionen ˘ rechts neben dem taktischen Zeichen: Bezeichnung der Einheit, Herkunft und Gliederung sowie weitere Erläuterungen
15 ˘ unter dem taktischen Zeichen: Angaben zu Beweglichkeit, Richtung einer Bewegung der Einheit sowie der Mannschaftsstärke ˘ links neben dem taktischen Zeichen: Zeitangaben, wie z. B. Abrückzeit ˘ in dem taktischen Zeichen: Funktion, Zweck, Art / Typ der taktischen Information sowie der Träger der Formation. Besondere Angaben über zusätzliche Ausstattung können außerhalb der Grundzeichen gemacht werden, dabei sind jedoch die besonderen Zeichen oder der Text mit dem Grundzeichen zu verbinden. Der örtliche Bezug des taktischen Zeichens zur Örtlichkeit auf einer Lagekarte oder einer Skizze wird hergestellt durch ˘ ˘ ˘ ˘
Schnitt- oder Fußpunkte Begrenzungslinien Verbindungsstriche zwischen Ort und Zeichen Nummerierungspunkte und -pfeile, die sowohl auf der Lagekarte als auch z. B. auf dem Schadenskonto gleich sind.
Verbindungsstriche müssen dabei so abgewinkelt sein, dass sie nicht eine Kantenlinie des Zeichens verlängern. Geplante Einsätze, Stellen, Maßnahmen und Fernmeldeverbindungen werden durch gestrichelte Ausführungen der jeweiligen Zeichen dargestellt. Ungesicherte oder ungeklärte Angaben sind mit einem Fragezeichen zu versehen. Überholte Eintragungen müssen gelöscht oder so durchgestrichen werden, dass Verwechslungen ausgeschlossen sind. Hierbei kann es sinnvoll sein, Zeitangaben der Löschung einzutragen.
16 Angaben zur Größenordnung
Angaben zur Herkunft und Gliederung Zeitangaben (kann auch unterhalb des Zeichens angegeben werden) Angaben zu Beweglichkeit, Richtung einer Bewegung, Mannschaftsstärke
Abb. 1 ˘ Felder außerhalb des Zeichens
Stadt Münster ohne taktischenVerband, 13. Zug der Fw Münster, 2. Gruppe MS 0-13-2
ausgerückt: am 03. November um 21.15 Uhr aus 032115nov DO
-/1/8/9 auf Marsch nach Dortmund
Abb. 2 ˘ Beispiel: Löschgruppe Träger der Formation (Organisation oder Einrichtung)
Funktion, Zweck, Art/Typ der taktischen Information, des Fahrzeugs/der Einheit
Abb. 3 ˘ Felder innerhalb des Zeichens
SEG DRK
Abb. 4 ˘ Beispiel: sanitätsdienstl. Schnell-Einsatz-Gruppe des Deutschen Roten Kreuzes
17
1.1.2 Farbgebung zur Darstellung von Organisationen und Einrichtungen der Gefahrenabwehr Farbliche Darstellungen sind unter lern- und gedächtnispsychologischen Gesichtspunkten sinnvoll. Bei unterschiedlicher Verwendung von Farben ist deren Zuordnung vorher festzulegen. Die Verwendung gleicher Farben für unterschiedliche Bedeutungsinhalte ist dabei zu vermeiden. Die Zuordnung der Farben zur Trägerorganisation der jeweiligen Einheit ist wie folgt festgelegt: Bei vorbereiteten Zeichen (z. B. Magnetplättchen) ist die Farbe flächenfüllend zu verwenden. Bei behelfsmäßiger Darstellung, z. B. Skizzen auf Papier, kann die Umrandung des Zeichens in der Grundfarbe des Zeichens erstellt werden. Eine flächenfüllende Farbdarstellung ist dann nicht erforderlich. Es ist auch eine Schwarz / Weiß-Darstellung möglich.
Tab. 1 ˘ Farbgebung zur Darstellung Grundfarbe des Zeichens
Umrandung und Schrift
Organisation / Einrichtung
Rot
Weiß oder Schwarz
Feuerwehr
Blau
Weiß oder Schwarz
Technisches Hilfswerk
Weiß
Schwarz
Hilfsorganisationen 1
Gelb
Schwarz
Einrichtungen der Führung
Grün
Weiß oder Schwarz
Polizei, Bundespolizei, Zoll 2
Orange
Schwarz
Sonstige Einrichtungen der Gefahrenabwehr 3
Braun
Weiß oder Schwarz
Bundeswehr 4
1 Die Kurzbezeichnung der Organisation kann innerhalb des Zeichens in der rechten unteren Ecke angegeben werden. 2 zur Zusammenarbeit 3 Behörden, Ämter, Bauhof, beauftragte Firmen, Regieeinheiten etc. 4 In den Empfehlungen für taktische Zeichen der SKK ist irrtümlich als Grundfarbe »Weiß« angegeben.
58
2.6 Führung Einheiten und Einrichtungen der Führung werden immer mit der Farbe Gelb gekennzeichnet. Wenn die Führungskraft oder die Führungsstelle mehrere Einheiten unterschiedlicher Organisationen führt, werden sie i.d.R. mit der Farbe Gelb und nicht mit der Farbe ihrer Organisation markiert.
2.6.1 Einheiten / Einrichtungen Zeichen
KatSL
TEL
(Symbol-)Bedeutung Katastrophenschutzleitung im Einsatz
Technische Einsatzleitung im Einsatz
Führungsgruppe TEL i. S. einer Stabsstelle
TEL EL
EAL
UEAL
Einsatzleitung im Einsatz
Einsatzabschnittsleitung im Einsatz
Untereinsatzabschnittsleitung im Einsatz
Führungsgruppe einer Feuerwehrbereitschaft
Ber
59 Zeichen
(Symbol-)Bedeutung Versorgungsstelle (Verpflegung)
Versorgungsstelle (Materialerhaltung)
Versorgungsstelle (Verbrauchsg端ter)
Logistikst端tzpunkt
Log Meldekopf
M Bereitstellungsraum
Bereitstellungsraum mit F端hrungsstelle
M
Bereitstellungsraum mit Meldekopf
Hubschrauberlandeplatz
Leitstelle
LtS
60
2.6.2 Führungskräfte / Führungsgehilfen / Personen mit Sonderfunktionen Zeichen
(Symbol-)Bedeutung Technischer Einsatzleiter
TEL Technischer Einsatzleiter des Landkreises Ahrweiler
TEL AW
Einsatzleiter
EL Einsatzleiter der Feuerwehr der Gemeinde X-Dorf
EL
FW X-Dorf
Leitender Notarzt
LNA Leitender Notarzt der Stadt Berlin
LNA B Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
OrgL
OrgL
Organisatorischer Leiter Rettungsdienst des Landkreises Ahrweiler
AW
Einsatzabschnittsleiter
EAL
61 Zeichen
(Symbol-)Bedeutung Untereinsatzabschnittsleiter
UEAL Zugführer der Feuerwehr
Zugführer eines Technischen Zuges des THW
TZ THW
Zugführer eines Sanitätszuges des Arbeiter-Samariter-Bundes ASB
Zugführer eines Wasserrettungszuges der DLRG
DLRG
Zugführer einer Einsatzeinheit des Deutschen Roten Kreuzes DRK Zugführer eines Betreuungszuges des Arbeiter-Samariter-Bundes ASB
Gruppenführer einer Betreuungsgruppe des Malteser Hilfsdienstes MHD
Gruppenführer einer Schnell-Einsatz-Gruppe der Johanniter-Unfall-Hilfe
SEG JUH
62 Zeichen
(Symbol-)Bedeutung Fachberater des THW
THW Rotkreuzbeauftragter
DRK Fachberater Betreuungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes DRK Leiter der Leitstelle des Kreises Steinfurt
LtS ST
Kreisbrandmeister des Kreises Euskirchen
KBM EU
LtrGA
Leiter der Gefahrenabwehr in der kreisfreien Stadt Mönchengladbach
MG
FüStab
Leiter des Führungsstabes der Bezirksregierung Köln
Bez K
Zugführer der Bundespolizei
BPOL Leiter (Koordinator) einer internationalen Hilfsaktion
63
2.7 Information und Kommunikation (IuK) Zeichen
(Symbol-)Bedeutung IuK-Zug einer Feuerwehr (Information und Kommunikation)
Fernsprechbau- und Betriebstrupp eines IuK-Zuges einer Feuerwehr
Sprechfunkbetriebstrupp eines IuK-Zuges einer Feuerwehr
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3 Umgang mit taktischen Zeichen 3.1 Lagekarten Die Lagekarte ist das »Herz« des Stabsraumes, aber auch in kleinen Führungsstellen zur Lagebeurteilung wichtig. Viele Führungskräfte sind der Meinung, dass eine Lagekarte nur bei »großen« Lagen im Stabsraum geführt wird. Dies ist jedoch nicht richtig. Auch bei Lagen der täglichen Gefahrenabwehr oder bei größeren Veranstaltungsabsicherungen ist das Führen einer Lagekarte, z. B. in einem ELW 1, als Führungsmittel für die Führungskraft unverzichtbar. Die Lagekarte muss dabei so aufgebaut sein, dass alle wesentlichen Informationen schnell abgelesen werden können. Voraussetzungen dazu sind jedoch bei allen Beteiligten, die dort tätig sind, die Kenntnisse über taktische Zeichen und den Aufbau einer Lagekarte. Insbesondere der Lagekartenführer und der S2 bzw. bei kleineren Lagen die ELW-Besatzung müssen in der Lagekartenführung ausgebildet und häufig in Übung gehalten werden. Es reicht nicht, zweimal im Jahr diesbezüglich eine kleinere Übung durchzuführen. Gerade in der Anfangsphase, wenn ein Stab1 eine Lage übernimmt, ist der Informationsfluss, um die derzeitige Lage auf der Lagekarte wiederzugeben, ex trem hoch. In dieser Anfangsphase hat sich bewährt, dass der Lagekartenführer / S2 durch Stabs(hilfs)personal, das gerade keine Aufgabe hat, unterstützt wird.
1 Zur besseren Lesbarkeit wird hier nur der Begriff »Stab« verwendet. Es sind jedoch genauso alle anderen Führungsstellen gemeint, die stabsmäßig führen, wie z. B. Administrativer Stab, Stab HVB, TEL, Einsatzabschnittsleitung etc.
65
3.1.1 Aufbau einer Lagekarte Im Mittelpunkt jeder Lagekarte sollte eine Übersichtskarte des gesamten Einsatzabschnitts stehen. Diese Karte muss entweder einlaminiert werden, oder es wird eine Transparentfolie über die Karte gelegt. Karten im Maßstab 1:50 000 können z. B. mit transparenter Selbstklebefolie aus dem Baumarkt beklebt werden. Durch die Laminierung bzw. die Transparentfolie über der Karte wird sichergestellt, dass der Lagekartenführer auf der Karte mit wasserfesten Stiften Eintragungen und Markierungen vornehmen kann, die wieder mit Spiritus löschbar sind. Der Maßstab dieser Karte muss der Lage angepasst sein. Dazu sollten Karten möglichst in unterschiedlichen Maßstäben von dem gesamten Gebiet vorgehalten werden, das durch diesen Stab abgedeckt werden soll. In diese Übersichtskarte müssen nach der Ordnung des Raumes durch den S3 / Leiter Stab die Einsatzgrenzen sowie Einsatzabschnitte bzw. Untereinsatzabschnitte eingetragen werden. Es hat sich bewährt, die taktischen Bereiche wie z. B. Einsatzabschnitte, Untereinsatzabschnitte oder Bereitstellungsräume mit eindeutigen Namen statt mit Nummern zu versehen. Das können Richtungsangaben wie »Nord« oder »Süd«, geografische Angaben wie »Hafenstraße« oder taktische Bezeichnungen wie »Brandbekämpfung« oder »Menschenrettung« sein. Bei der Benennung mit Nummern ist es schon häufig zu Verwechselungen gekommen, die negative Folgen für die Abarbeitung der Gefahr hatten. Weiterhin müssen alle wesentlichen Schäden, Einsatzkräfte, wichtige Stellen (z. B. Bereitstellungsräume, Behandlungsplätze etc.) eingetragen werden. Dabei darf die Lagekarte jedoch nicht mit zu vielen taktischen Zeichen belegt werden. Dadurch würden wichtige Informationen der Karte
K. Maurer, Th. Mitschke (Hrsg.) A. Klingberg Die Lagedarstellung mittels taktischer Zeichen ist die Voraussetzung für eine effektive Lagebeurteilung. Die wesentlichen Akteure des Bevölkerungsschutzes haben sich deshalb 1999 auf ein verbindliches, einheitliches System taktischer Zeichen geeinigt. 2010 wurden die entstandenen Empfehlungen von der zuständigen Konferenz überarbeitet und 2012 vom BBK geringfügig korrigiert .
Band 1 der Reihe SEGmente, der bereits in der 5. Auflage erscheint, spiegelt diesen aktuellen Stand wider und gibt Orientierung in der »gemeinsamen Sprache der Lage«. Die Grund- und Kurzbezeichnungen sowie deren Kominationen und Ergänzungen werden nachvollziehbar dargestellt. Ergänzende Zeichen werden vorgeschlagen und der Umgang mit der Lagekarte – auch für kleinere Lagen – eingehend erläutert.
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