K. Maurer, Th. Mitschke (Hrsg.) M. Döhla Organisationen sind sich oft uneinig über die Stellung der Taucheinsatzführung innerhalb der Gesamtorganisation eines Einsatzes und bisher sind keine klaren taktischen Regeln formu liert worden. Eine Zusammen arbeit ist ohne ein einheitliches Konzept der Führungsorganisa tion nur schwer möglich. Ein solches umfassendes takti sches Konzept wird im
vorliegenden Band vorgestellt. Es ist organisationsübergreifend und integrativ gestaltet, kann also in regionale Konzepte ein gebunden und sowohl für kleine Taucheinsätze wie für Großein sätze verwendet werden. Die dargestellten Grundsätze für die Gliederung und Stärke takti scher Einheiten sollen Tauchein sätze für alle Beteiligten sicher und effektiv machen.
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K. Maurer, Th. Mitschke (Hrsg.) M. Döhla
SEGmente 13 Einheiten und Führungsorganisation im Taucheinsatz ISBN 978-3-943174-49-6 · www.skverlag.de
SEGmente 13
Einheiten und Führungsorganisation im Taucheinsatz
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Herausgeber:
laus Maurer K Thomas Mitschke
Mitbegründer: Hanno Peter ✝
Band 13
Einheiten und Führungsorganisation im Taucheinsatz
Manuel Döhla
Verlagsgesellschaft Stumpf & Kossendey mbH, Edewecht 2015
5
Inhalt Abbkürzungen
7
Geleitwort
9
1
Einführung
11
1.1 Uneinheitliche taktische Konzepte im Taucheinsatz
11
1.2 Ziel und Aufbau des Buches
13
2 Taktische Grundlagen in der DGUV-R 105-002 15 2.1 Tauchtrupp und Tauchgruppe
15
2.2 Leitung und Aufsicht bei Taucheinsätzen
17
3 Stärke und Gliederung taktischer Einheiten im Taucheinsatz 23 3.1 Selbstständige Tauchtrupps
23
3.2 Tauchgruppen
27
4 Führungsorganisation bei Taucheinsätzen
31
4.1 Ersteintreffende Taucheinheit
32
4.2 Einsatz mit Bereitstellung
33
4.3 EAL Tauchen
35
4.4 Größere Taucheinsätze
37
4.5 Aufteilung der fachlichen Aufgaben innerhalb der Führungsstruktur
37
5 Konsequenzen für die Ausbildung
40
6 Anhang
44
Taktische Zeichen Taucheinsatz und Gliederungsbilder
44
Anmerkungen
47
Literatur
53
Abbildungsnachweis
56
Ăœber den Autor
56
9
Geleitwort Der Taucheinsatz bei Feuerwehren und Hilfsorganisationen ist derzeit zumindest in führungs-taktischer Hinsicht nicht bundeseinheitlich eindeutig geregelt. Derzeit gibt es nur in der DGUV-Regel 105-002 (früher GUV-R 2101) »Tauchen mit Leichttauchgeräten in Hilfeleistungsunternehmen« sowie in der FwDV 8 »Feuerwehrdienstvorschrift 8 – Tauchen« Festlegungen, die einen Taucheinsatz im Rahmen der öffentlichen Gefahrenabwehr beschreiben. Dabei handelt es sich jedoch fast ausschließlich um Regelungen der persönlichen Qualifikation und Ausbildung der Taucher sowie um technische Details des Tauchgangs. Auch in den entsprechenden Regelungen der DLRG und der DRK-Wasserwacht findet man dazu wenig. Das vorliegende SEGmente-Heft gibt dem Einsatzleiter und den für den Taucheinsatz verantwortlichen Führungskräften eine Handlungsempfehlung, wie der Einsatzabschnitt »Tauchen« einsatztaktisch sinnvoll strukturiert und geführt werden kann. Die »Ordnung des Raumes« und die »Ordnung der Kräfte« zu Beginn des Einsatzes werden dadurch für die zuständige Führungskraft einfacher. Wie jede erfahrene Führungskraft weiß, steht und fällt mit dieser Strukturierung der schnelle Einsatzerfolg eines größeren Einsatzes. Der Bereich des Einsatztauchens ist ein spezielles Gebiet des Fachbereiches Wasserrettung. Die meisten Einsatzleiter bzw. Führungskräfte in der öffentlichen Gefahrenabwehr sind darin keine Spezialisten und haben wenig Einsatzerfahrung bei Taucheinsätzen. Gerade diesen Führungskräften gibt dieses Heft Sicherheit, wie der Einsatz strukturiert werden sollte. Dabei geht das Heft sowohl auf kleine Ein sätze mit einem Tauchtrupp, aber auch auf große Einsätze mit einem eigenen Einsatzabschnitt »Tauchen« ein.
10 Mit diesem SEGmente-Buch ist es dem Autor gelungen, auch für die in diesem Bereich nicht so erfahrene Führungskraft ein verständliches Werk zu schaffen, das bei Wasserrettungseinsätzen mit Einsatztauchern gut einsetzbar ist.
Andreas Klingberg Referent Einsatzdienste DLRG Bundesgeschäftsstelle Bad Nenndorf, im Februar 2015
15
2 Taktische Grundlagen in der DGUV-R 105-002 Obwohl die DGUV-R 105-002 primär die fachlichen und sicherheitstechnischen Bereiche des Taucheinsatzes behandelt, lassen sich einige grundsätzliche taktische Vorgaben aus ihr entnehmen.
2.1 Tauchtrupp und Tauchgruppe Die DGUV-R 105-002 beschreibt mit dem Tauchtrupp und der Tauchgruppe zwei Gliederungen, die gemäß Definition als taktische Einheiten im Sinne der FwDV 100 aufzufassen sind. Ein Tauchtrupp im Sinne der DGUV ist »eine Gruppe von Versicherten, die aus mindestens zwei bis maximal vier Tauchern (ein bis max. drei Einsatztaucher und ein Sicherungstaucher) und einem Signalmann besteht« (1). Im takti-
A
B
C
Abb. 1 ˘ Tauchtrupp DGUV-R 105-002: Signalmann; (A) ein, (B) zwei oder (C) drei Einsatztaucher; Sicherungstaucher
16 schen Sinne ist der Signalmann hierbei als Truppführer, und die Einsatz- und Sicherungstaucher als Helfer aufzufassen. Neben dieser allgemeinen Gliederungsregel für Tauchtrupps gibt es eine Sonderregel für das Tauchen unter Eis: »Beim Tauchen unter Eis muss jeder Taucher über eine Signalleine mit einem Signalmann verbunden sein« (2). Auch wenn hier explizit das Tauchen unter Eis genannt wird, sollte man, analog zu dieser Regel, auch in anderen schwierigen Situationen jedem Taucher einen Signalmann zuteilen. Diese schwierigen Situationen umfassen Tauchen bei Nacht, Tauchen in Strömung, Tauchen unter Eis, Arbeiten unter Wasser und in letzter Konsequenz jeden realen Einsatztauchgang. Es bietet sich daher an, wann immer möglich, Trupps bestehend aus Signalmann und Taucher (0/2=2) zu bilden (3), wobei stets ein Trupp als Sicherungstauchtrupp eingesetzt wird.
1. Trupp ETaTr
2. Trupp SiTaTr
Abb. 2 ˘ Tauchtrupp, ergänzt durch einen zweiten Signalmann. Ein Trupp wird Einsatztauchtrupp (ETaTr), der andere Sicherungstauchtrupp (SiTaTr). Werden die Tauchtrupps so gegliedert, muss eine höhere Führungsebene eingerichtet werden. Gemäß FwDV 100 ist das die Ebene der taktischen Einheit Gruppe. Auch die DGUV-R 105-002 kennt diese Gliederungsebene. Eine Tauchgruppe »besteht aus zwei oder mehreren Tauchtrupps zur Durchführung größerer Taucheinsätze« (4). Gemäß allgemeinen Führungsgrundsätzen kann eine Tauchgruppe bis
17 zu fünf Tauchtrupps unterschiedlicher Gliederung umfassen. Als taktische Einheit im Sinne der FwDV 100 muss die Tauchgruppe von einem Gruppenführer geführt werden. Die DGUV-R 105-002 macht zur Qualifikation des Gruppenführers keine Angabe. Ist der Personalaufwand eines Taucheinsatzes größer als die Stärke einer Gruppe, so können mehrere Gruppen gemäß allgemeinen taktischen Regeln zu einem Zug oder Verband gegliedert werden. In der Praxis spielen diese Gliederungen keine Rolle, da die Führungsorganisation an der Einsatzstelle aufgabenbezogen aufgebaut wird.
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Abb. 3 ˘ Gliederung einer Tauchgruppe
2.2 Leitung und Aufsicht bei Taucheinsätzen Innerhalb der DGUV-R 105-002 finden sich an verschiedenen Stellen Regelungen zur Leitung und Aufsicht bei Taucheinsätzen: ˘ »Taucheinsätze dürfen nur von Tauchtrupps ausgeführt werden.« (5) ˘ »Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass jeder Taucheinsatz unter der Leitung und Aufsicht eines
18 Taucheinsatzführers steht. Der Taucheinsatzführer muss die Einsatzbedingungen beurteilen, den sicheren Ablauf des Taucheinsatzes überwachen und die bei Unfällen und Störungen erforderlichen Maßnahmen treffen können. Ist der Taucheinsatzführer Mitglied eines Tauchtrupps, so darf er selbst nur tauchen, wenn ein geeigneter Vertreter vorher bestimmt und unterwiesen wurde.« (6) ˘ »Der Taucheinsatzführer hat die Leitung und Verantwortung für den Einsatz des Tauchtrupps bzw. der gesamten Tauchgruppe, der Bootsbesatzung und weiterer, unmittelbar im Zusammenhang mit dem Taucheinsatz tätig werdender Einsatzkräfte.« (7) ˘ »Taucheinsatzführer ist ein nach diesen Regeln ausgebildeter Taucher, der für die Durchführung von Tauchgängen verantwortlich ist. Als Taucheinsatzführer sollte nach Möglichkeit immer ein erfahrener Taucher herangezogen werden.« (8)
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A
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B
ETa
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C
Abb. 4 ˘ Taucheinsatzführer als (A) Einsatzleiter, (B) Truppenführer in Personalunion mit Signalmann, (C) Truppführer mit Signalmann
19 Im Gegensatz zu den taktischen Einheiten Tauchtrupp und Tauchgruppe und ihren Führungskräften Truppführer (Signalmann) und Gruppenführer bekleidet der Taucheinsatzführer also eine Dienststellung, die mit der eines Einsatzleiters vergleichbar ist. Der Taucheinsatzführer kann Mitglied eines Tauchtrupps oder einer Tauchgruppe sein und sogar selbst tauchen, wenn er einen geeigneten Vertreter bestellt hat. In der Praxis sollte ein Tauchgang des Taucheinsatzführers allerdings nach Möglichkeit vermieden werden. Wichtig ist, dass Aufgaben der Taucheinsatzführung an geeig nete Personen delegierbar sind. Die Qualifikation des Taucheinsatzführers umfasst im einfachsten Fall die Ausbildung zum Taucher gemäß DGUV-R 105-002; es wird empfohlen, einen erfahrenen Taucher zum Taucheinsatzführer zu machen. Allerdings gibt die DGUV-R 105-002 keinerlei taktische Qualifikation des Taucheinsatzführers vor. Dies ist bei der Führungsorganisation zu beachten.
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Abb. 5 ˘ Taucheinsatzführer in Personalunion mit Gruppenführer Die einfachste Gliederung eines Taucheinsatzes besteht also aus einem Taucheinsatzführer und einem Tauchtrupp. Es besteht die Möglichkeit, dass der Taucheinsatzführer
30 Tab. 2 ˘ Konfigurationsvarianten von Tauchgruppen Stärke
Takt. Wert
Personal
Bemerkung
1/5=6
2
Gruppenführer Sicherungstaucher 2 Tauchtrupps
kleinste mögliche Gruppe
1/7=8
2
Gruppenführer Führungsassistent 3 Tauchtrupps
2 selbstständige Tauchtrupps
1/8=9
2
Gruppenführer Führungsassistent Kraftfahrer 3 Tauchtrupps
entspricht Gruppe nach FwDV 3
1/9=10
2
Gruppenführer Führungsassistent 2 Kraftfahrer 3 Tauchtrupps
Gliederung der Tauchgruppen verschiedener Wasserrettungszüge
1/9=10
3
Gruppenführer Führungsassistent 4 Tauchtrupps
Gliederung der Tauchgruppen verschiedener Wasserrettungszüge
1/11=12
4
Gruppenführer Führungsassistent 5 Tauchtrupps
3 selbstständige Tauchtrupps
31
4 Führungsorganisation bei Taucheinsätzen Bei jedem Wasser- und Eisrettungseinsatz muss mindestens ein Tauchtrupp alarmiert werden (1), da davon ausgegangen werden muss, dass eine ertrinkende Person im Verlauf des Einsatzes untergeht. Bei größeren Rettungseinsätzen in Wasser und Eis, bei Tauchunfällen, bei Sucheinsätzen und bei technischer Hilfeleistung unter Wasser, kann die Anzahl an Taucheinheiten schnell sehr groß werden (2). Hier muss eine Führungsorganisation geschaffen werden, die den Einsatzerfolg sicherstellt und die Belastung und Gefährdung für den einzelnen Taucher gering hält.
Abb. 11 ˘ Bei großen Such- und Rettungseinsätzen werden mehrere Tauchtrupps benötigt. Hier die Bergung eines PKW durch Hebesäcke.
32
4.1 Ersteintreffende Taucheinheit Für die Entwicklung des Einsatzführungssystems wird von selbstständigen Tauchtrupps, entsprechend Kapitel 3.1, bzw. einer Tauchgruppe, entsprechend Kapitel 3.2, ausgegangen (3). Der Einheitsführer der ersteintreffenden Taucheinheit meldet sich beim Einsatzleiter (der nach Landesrecht verschiedene Bezeichnungen tragen kann) und erhält von diesem den Tauchauftrag. Anschließend beginnt er mit der ersten Erkundung der Lage. Abhängig davon ergeben sich zwei grundsätzliche Vorgehensweisen: Bei Gefahr in Verzug ist ein sofortiger Rettungseinsatz notwendig, ansonsten wird der Taucheinsatz mit Bereitstellung durchgeführt, indem eine umfassende Planung eines notwendigen Such- oder Bergeeinsatzes realisiert wird.
Erste Erkundung Gefahr in Verzug? ja
nein
Einsatz ohne Bereitstellung
Einsatz mit Bereitstellung
Primärer Rettungseinsatz
Primärer Such-, Berge-, Technischer Einsatz
Abb. 12 ˘ Taucheinsätze können abhängig vom ersten Erkundungsergebnis mit oder ohne Bereitstellung erfolgen, wobei der Einsatz mit Bereitstellung der häufigere Fall ist.
33
4.2 Einsatz mit Bereitstellung Übersteigt die Anzahl der notwendigen Taucheinheiten drei selbstständige Tauchtrupps bzw. eine Tauchgruppe gleicher Größe, ist frühzeitig ein Einsatzabschnitt Bereitstellung und Versorgung Tauchen (BR/V Ta) einzurichten (4), da u.U. nicht mehr alle alarmierten Tauchtrupps gleichzeitig in den Einsatz gehen. Dieser Einsatzabschnitt hat zu Beginn des Taucheinsatzes die Bereitstellung der am Einsatzort ankommenden Tauchtrupps zur Aufgabe. Dazu gehören im Einzelnen: ˘ Meldekopf und Sammelstelle für eintreffende Tauchtrupps, ˘ Gliedern von Tauchtrupps nach Anforderung der Tauchstellen, ˘ Einweisen von Tauchtrupps in die Raumordnung, ˘ Erteilen des Einsatzbefehls für angeforderte Tauchtrupps. In der ersten Phase kann dieser Abschnitt von einem Truppführer mit Führungsassistenten (z.B. von einem Signalmann und Taucher) geführt werden, er sollte allerdings mit zunehmender Größe des Einsatzes von einer der Anzahl der Helfer angemessenen Führungskraft (Gruppen- oder Zugführerqualifikation) und einem Führungsassistenten übernommen werden, wobei mindestens einer der beiden die Qualifikation zum Einsatztaucher haben soll. Nach erfolgtem Einsatz an den Tauchstellen werden die verbrauchten Trupps wiederum im EA BR/V Ta gesammelt, wo sie versorgt werden. Es werden folgende Leistungen erbracht: ˘ Meldekopf und Sammelstelle für erschöpfte Tauchtrupps,
34 ˘ logistische Versorgung (Verpflegung, Nachschub, Instandsetzung), ˘ ggf. sanitäre Versorgung/Entsorgung, ˘ ggf. sanitätsdienstliche Versorgung, ˘ ggf. psychosoziale Notfallversorgung, ˘ Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft, ˘ Entgegennahme der Abmarschmeldung von aus dem Einsatz gehenden Tauchtrupps. Es empfiehlt sich, hierfür einen Tauchersammelplatz in der Nähe der Tauchstelle(n) einzurichten, bei größeren und längeren Einsätzen ist ein Zelt oder Gebäude in Betracht zu ziehen. Die logistische Versorgung umfasst mindestens die Versorgung mit Getränken und leichter Verpflegung (Energieriegel, Obst etc.), lageabhängig auch Ersatz oder Füllung von Atemluftflaschen, Ersatz oder Reparatur defekter Ausrüstungsteile, Ersatz von Verbrauchsmaterial, Sitzmöglichkeiten und Schlaf-/Ruhemöglichkeiten. Die sanitäre Versorgung und Entsorgung umfasst mindestens einfache Waschmöglichkeiten und einen wind- und wettergeschützten Platz zum Umziehen für die Taucher, lageabhängig auch Duschmöglichkeiten und WC. Die sanitätsdienstliche Versorgung umfasst die Erkennung und Versorgung möglicher Tauchunfälle, Unterkühlungen, kleinerer Verletzungen usw. Hierfür soll mindestens ein Sanitätstrupp mit der MindestErste-Hilfe-Ausstattung gemäß DGUV-R 105-002 zur Verfügung stehen (5). Wenn möglich, sollte dem EALtr ein KTW oder RTW zur Eigensicherung der Taucheinheiten unterstellt werden. Die psychosoziale Notfallversorgung sollte mindestens durch einen Peer, besser durch eine örtlich verfügbare PSNV-Komponente geleistet werden. Diese sind dem EALtr taktisch zu unterstellen.
35
4.3 EAL Tauchen Sobald der EA BR/V Ta eingerichtet und die Tauchgangsplanung abgeschlossen ist, beginnt der eigentliche Taucheinsatz. Der Einheitsführer der ersten Taucheinheit, der die Einsatzplanung durchgeführt hat, übernimmt als fachlicher Einsatzabschnittsleiter Tauchen den EA. Ihm ist ein taktischer Führungsassistent mit taktischer Qualifikation gemäß der Größe des Taucheinsatzes zuzuteilen (Gruppen- oder Zugführerqualifikation). Ist der Taucheinsatz groß (Führungsstufe B oder C) und die entsprechenden Ressourcen sind vorhanden, ist ihm eine Führungseinheit zur Ver-
EALtr Tauchen UEALtr BR/V Ta
Bereitstellung
SiTaTr UEALtr Taucheinsatz
FüAss zentrale Erfassung
Versorgung
Abb. 13 ˘ Übersicht Einsatzstellenorganisation: Sammlung, zentrale Erfassung, Verteilung auf die Tauchstellen, Versorgung
K. Maurer, Th. Mitschke (Hrsg.) M. Döhla Organisationen sind sich oft uneinig über die Stellung der Taucheinsatzführung innerhalb der Gesamtorganisation eines Einsatzes und bisher sind keine klaren taktischen Regeln formu liert worden. Eine Zusammen arbeit ist ohne ein einheitliches Konzept der Führungsorganisa tion nur schwer möglich. Ein solches umfassendes takti sches Konzept wird im
vorliegenden Band vorgestellt. Es ist organisationsübergreifend und integrativ gestaltet, kann also in regionale Konzepte ein gebunden und sowohl für kleine Taucheinsätze wie für Großein sätze verwendet werden. Die dargestellten Grundsätze für die Gliederung und Stärke takti scher Einheiten sollen Tauchein sätze für alle Beteiligten sicher und effektiv machen.
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K. Maurer, Th. Mitschke (Hrsg.) M. Döhla
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Einheiten und Führungsorganisation im Taucheinsatz