Slanted #12 ­ Women, Typography, Graphic Design

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WIEBKE HANSEN

HALT DOCH MAL AN!

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www. Slanted. de

Beat That If You Can!

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Slanted 12

PROJECTS

PROJECTS

Slanted 12 Beat That If You Can!

WIEBKE HANSEN

HALT DOCH MAL AN!

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WOMEN, TYPOGRAPHY, GRAPHIC DESIGN AUTUMN/WINTER 2010 ISSN 1867–6510 Germany: EUR 12 Switzerland: CHF 25 UK: GBP 16 USA: USD 26 Other Countries: EUR 16

SLANTED


projects wiebke hansen halt doch mal an! Âť 135

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Slanted 12 Beat That If You Can!


EDITORIAL SLANTED #12

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Sichtbarkeit Bei unserem Fokus auf das Feld des Visuellen ist es eigentlich zuerst einmal vollkommen egal, ob typo­grafische oder grafische Arbeiten von Frauen, Männern oder anderen Leuten verfasst werden. Diese Klassifikationen sind sowieso umstritten, wenn nicht generell fragwürdig, folgt man der Auffassung einer postfeministischen Theorie, in der das biologische und das soziale Geschlecht als gesellschaftliche Konstruktionen angesehen werden. Andererseits ist unbestreitbar und auffallend, dass noch immer relativ wenige Frauen in den Feldern Grafik-Design (etwas mehr) oder Typografie (deutlich weniger) sichtbar sind. Dieser Zustand überrascht, immer noch, wenn man bedenkt, wie hoch der Anteil von weiblichen Studierenden in den entsprechenden Studiengängen ist (und schon lange war). Zudem übt offenbar gerade Schrift­gestaltung auf weibliche Designerinnen wenig Reiz aus – könnte man zumindest meinen, wenn man sich das Feld oberflächlich anschaut. Das sollte sich ändern. Die unterproportionale Sichtbarkeit von Frauen und deren Arbeiten in der visuellen Kultur scheint sich durch die Verbreitung des Internet etwas zu wandeln – die Geschwindigkeit dieser Veränderung ist allerdings schwer einzuschätzen. Also, dann geben wir mal Gas, mehr Sichtbarkeit für zumindest einige Schrift- und Grafik-Designerinnen! Diese Ausgabe versteht sich als Bühne für außergewöhnliche und intelligente Arbeiten von Frauen – nicht, weil das so etwas Besonderes wäre, sondern eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Design von Frauen ist nämlich mindestens genauso gut. Beat that if you can!* Eure Slanted-Redaktion PS → Einige Beiträge von männlichen Wesen durften doch ins Heft. Viel Spaß bei der Suche, einer sei hier aber kurz erwähnt: Michael Schmidt aus München betreut ab jetzt die Redaktion der Fotostrecken im Slanted Magazin, die diesmal natürlich auch einen Blick auf die Situation zweier bestimmter Gruppen von Frauen werfen.

* from Blah Blah Blah by WG, VA – Shots: 8MM Music 2002–2007, Berlin, 2007 www.8mm-musik.com


Electronic aids, particularly domestic computers, will help the inner migration, the opting out of reality. Reality is no longer going to be the stuff out there, but the stuff inside your head. It’s going to be commercial and nasty at the same time. J. G. Ballard


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CONTENT SLANTED #12

▼ 12 Essays ↘ Laure Boer, Berlin (DE) Ready to luck → 9–10

Gerda Breuer & Julia Meer, Wuppertal (DE) Female(’s)Type: Frauen in der Geschichte des Grafik-Design → 11–15

Visual ↘ Ariane Spanier, Berlin (DE) → 16/17, 20, 22/23, 25, 35

Julia Born, Amsterdam (NL) → 18/19, 26/27, 34

Verena Gerlach, Berlin (DE) → 21, 24, 28, 30/31

Kalpesh Lathigra / dmbmedia, London (GB) Brides of Krishna → 29, 32/33, 36–41, 43, 44, 47, 48 Heidi Agostini and other US military photographers (US) Female Marines → 56, 61, 62, 64–69, 71, 72

Fonts & Typelabels → 42, 45-46, 49-55, 57-60, 63

Fontnames Illustrated → 74–81

TypoLyrics → 70, 73

Projects → 82–101

Interviews & Reports ↘

Verena Gerlach, Berlin (DE) → 103–105 Ariane Spanier, Berlin (DE) → 105–107

Nadine Chahine, Bad Homburg (DE) → 107–108

Veronika Burian, Prague (CZ) → 108–110

Laura Worthington, Bonney Lake, Washington (US) → 110–112

Kapitza, London (UK) → 112–114

Geneviève Gauckler, Paris (FR) → 114/115

Esen Karol, Istanbul (TR) → 115–117 Akiko Kanna, Tokyo (JP) → 117

Susanna Baer, Tokyo (JP) → 118

Ian Lynam, Tokyo (JP) Tokyo Report: Kana, Ka na? → 120/121

Frank Wiedemann, Berlin (DE) Musikalischer Reisebericht: Ruhe! → 122

Index ↘

Sebastian Barton, Ettlingen (DE) → 125 Paper Report: Jeden Tag etwas Besonderes erleben.

→ 126–139

Publications ↘

→ 140–145

Imprint ↘

→ 146


Farbanzeige E&B 1/1-seitig


TYPE ESSAYS P.127

La u Be re rl B in oe (D r Ge E) r an da W d J Br up ul eu pe ia er rt M al eer (D E)

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Ty pe Es sa y

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TYPE ESSAYS LAURE BOER READY TO LUCK P. 127

Ready to luck

△△△ Die folgenden Gedanken beschreiben sowohl meine persönlichen Berufserfahrungen, als auch die einiger meiner weiblichen Kolleginnen und entsprechen nicht der analytischen Vorgehensweise eines Journalisten. Aufgrund langjähriger Beobachtungen des Lehrbetriebes – sowohl als Studentin als auch als Unterrichtende – habe ich den Eindruck, dass es mehr weibliche als männliche Grafikdesignstudenten gibt. Dennoch sind Frauen in der berufsspezifischen Szene weniger sichtbar, also in den Medien, wie beispielsweise Fachbüchern, Ausstellungen, Blogs, die eine Szene gestalten und darstellen, unterrepräsentiert. Schon während des Studiums fiel mir und meinen Kommilitoninnen von der Frauen-Designer-­ Gruppe ½ (Un Demi) auf, dass fast alle Designer, deren Arbeiten wir bewunderten, Männer waren. Sollte dieses Magazin eine Sonderausgabe »Männer im Design« herausgeben, würde man das befremdlich finden, obwohl sich der Inhalt eines solchen Heftes nur unwesentlich von dem Inhalt einer herkömmlichen Ausgabe unterscheiden würde. Der Mann scheint also eine Norm zu sein, die wir nicht oft genug in Frage stellen. △△△ Wie ist das Männer-Frauen-Verhältnis in Grafikdesignstudiengängen? △△△ Wieviele Frauen sind in Agenturen tätig? △△△ Wieviele Frauen arbeiten freiberuflich? △△△ Wieviele Agenturen gibt es, die von Frauen gegründet wurden? △△△ Wieviele Agenturen gibt es, die den Namen einer Frau tragen?

Laure Boer

»Wie leben selbständige Designer nach dem Berufsstart?« Bei dieser Umfrage des BDG (Berufsverband der Kommunikationsdesigner) über die Lebensumstände von Designern zeigt sich bei den Teilnehmern folgende Aufteilung: 20,5 % Frauen, 79,5 % Männer. Woran kann das liegen? Sind tatsächlich 80 % der be­ rufstätigen Designer Männer, wo doch im Studium die Frauen stark überwogen? Machen Frauen bei solchen Umfragen einfach nicht mit? Wie sieht die Situation für Frauen nach dem Studium aus? Orientieren sie sich um? Streben Frauen eher eine akademische Karriere an und entwickelt sich ihr Design deswegen weniger? Oder ist was dran am Klischee und sie gründen alle Familien und stellen ihren Beruf hinten an? Wie wäre es mit dem Klischee, das Frauen Sicherheit wichtiger ist als Männern und sie deswegen eher festangestellt arbeiten? Ich erinnere mich daran, wie schwer es uns bei der Recherche für unser Projekt “The Art of Conversation: London–Berlin” (BANK™ & Inventory Studio) gefallen ist, innovative und engagierte weibliche Grafikdesigner zu finden. Es ging um ein dreimonatiges, visuelles Ping Pong zwischen zehn Berliner und zehn Londoner Designstudios. Letzten Endes haben wir eine


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TYPE ESSAYS LAURE BOER READY TO LUCK P. 127

sehr gute Auswahl von Designstudios zusammenstellen können, von denen einige auch von Männern und Frauen geleitet werden, sind aber trotzdem nicht bei 50/50 gelandet. Ich begann anschließend nach weiblichen Gleichgesinnten zu suchen. Dabei wurde mir klar, dass wir viele sind – man uns aber nicht wahrnimmt. Frauen teilen weniger über ihre Tätigkeit mit. Erfolg und Reputation entwickeln sich, ganz abgesehen von der Qualität des Designs, vor allem durch die Kommunikation über die eigene Arbeit und durch die sogenannten Connections. Hierzu bedarf es Networking – ein für Männer relativ einfacher, businessbezogener Austausch, den viele Frauen nicht in der Form betreiben. In einem Woman Business Club, den ich besuchte, gab die Referentin dem Networking folgende Definition: »Tätigkeit, bei der Kontakte zu anderen Menschen gesucht, Beziehungen gepflegt und längerfristig gestaltet werden. All dies geschieht in der offenen Absicht der gegenseitigen Förderung und des gegenseitigen persönlichen Vorteils.« (Quelle: managermagazin 6/2007). Die Referentin stellte als das Wesentliche die »offene Absicht« und den »persönlichen Vorteil« hervor, womit sich viele Kolleginnen nicht anfreunden können. Vielleicht sind wir Frauen talentierter als Männer in Bezug auf die Pflege von Beziehungen – aber Hintergedanken und persönlicher Profit scheinen in der weiblichen Wahrnehmung negativ behaftet zu sein. Frauen fällt es schwerer, sich selbst zu verkaufen. Es fasziniert mich, zu sehen, wie Männer es dagegen schaffen, ein Netzwerk der Freundschaft, Dienstleistung, gegenseitiger Ergänzung und spontaner projektorientierter Hilfe zu entwickeln. Das sollten wir Frauen ganz einfach auch tun. Beim Diskurs von Designern untereinander ist meiner Erfahrung nach die Qualität der Arbeit das Hauptkriterium. Anhand dieser werden Leistungen beurteilt; das Geschlecht zählt also nicht. Im Gegensatz dazu ist in Situationen mit Kunden sehr wohl zu beobachten, dass diese mit Frauen anders umgehen als mit Männern. Das könnte an Hierarchien liegen, die stets mehr Männer als Frauen als Entscheidungsträger hervorbringen. Ab einer gewissen Größenordnung der Firmen und Organisationen sind die Herrschaften in den oberen Etagen dazu noch recht alt. Es ist unter diesen Umständen oftmals nahezu unmöglich, als Expertin (für die Visualisierung des Kundenanliegens) anerkannt zu sein. Bei unserer Designagentur BANK™ habe ich das Glück, mit meinem Partner Sebastian Bissinger als Paar zusammenzuarbeiten. Wir ergänzen uns sowohl persönlich als auch professionell; die Mann-Frau-Mischung ist ein Trumpf. Sie vereinfacht das Verhältnis zu unseren Gesprächspartnern, weil diese die Möglichkeit haben, sich zu entscheiden – je nachdem, wen sie vorziehen oder auf wen sie sich beziehen möchten. Es bleibt dabei, »Frauen im Design« ist ein komplexes Thema. Um dem gerecht zu werden, muss man beide Geschlechter mit einbeziehen. Unsere Aufgabe ist es, zu verstehen und zu lernen, wo die Stärken des Anderen liegen, sei es Mann oder Frau. •••


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TYPE ESSAYS GERDA BREUER, JULIA MEER FEMALE(’S)TYPE P. 127

Female(’s)Type: Typografinnen Frauen in der Geschichte des GrafikDesign Gerda Breuer & Julia Meer

1996_Paula Scher Plakatentwurf für das Public Theater in New York von Paula Scher, 1996


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TYPE ESSAYS GERDA BREUER, JULIA MEER FEMALE(’S)TYPE P. 127

1902_Margaret MacDonald Umschlag der Zeitschrift »Deutsche Kunst und Dekoration« von Margaret MacDonald für die Maiausgabe 1902

1925_Dore Mönkemeyer-Corty Umschlag für das Sonderheft Dresden der Zeitschrift Gebrauchsgraphik, 1925, 2.Jg. Heft 3, entworfen von Dore Mönkemeyer-Corty.

sie Einfluss auf die Arbeiten von Gustav Klimt und Josef Hoffmann ausübten. Nicht zuletzt durch ihren Erfolg in Wien avancierte Margaret MacDonald Mackintosh zur führenden, weiblichen Künstlerin des Jugendstils in Schottland, des sogenannten Modern Style. Im Russland der 1910er bis 1930er Jahre war die Idee der Geschlechtergleichheit, die Grafikerinnen beflügelte, radikal modern zu arbeiten, dem politischen Kontext der russischen Revolution geschuldet. In den frühen 1920ern entstand in Zusammenhang mit der bolschewistischen Kampagne für die Emanzipation der Frau im Sozialismus eine Generation außergewöhnlicher avantgardistischer Künstlerinnen, die im Sinne des Konstruktivismus ihre Arbeit auf alle Bereiche der Massenproduktion ausweiteten und für Bücher, Werbung und Zeitschriften ein neuartiges Layout, eine moderne Typografie entwickelten und häufig Typofotografien entwarfen. Zu ihnen zählen Natalja Gontscharowa, Olga Rozanova, Alexandra Exter, Warwara Stepanowa und Ljubow Popova. Fast alle arbeiteten zugleich als Teil eines Künstlerpaares mit berühmten Männern. Außergewöhnlich ist ebenfalls, dass viele der Künstlerinnen ihre Situation als Frau im revolutionären Russland reflektiert und in Zeitschriftenartikeln, Briefen oder Tagebuchnotizen niedergeschrieben haben. Durch ihre experimentelle, layout-bezogene Fotografie und die vielen Porträtaufnahmen in Künstlerkreisen sind von ihnen zudem viele Fotografien erhalten. Mit den 1980er Jahren zeichnete sich insbesondere in den USA ein deutlicher Wandel in der Positionierung einzelner Frauengruppen ab. Vermutlich angeregt durch die neue Geschlechterforschung, die sich aus den “Women’s Studies” ab den 1970er Jahren heraus entwickelte und vor allem durch den Feminismus dieser Zeit, wurde an Hochschulen das Erforschen von männlichen und weiblichen Geschlechterrollen als eigene Forschungsdisziplin vereinzelt etabliert. Neben den sozialen Geschlechtsunterschieden spielte nun auch der Begriff “Diversity” (in Abgrenzung zu »Subjektivität«) eine wichtige Rolle, der die Berücksich-

tigung von Vielseitigkeit, kulturellen Unterschieden und individuellen Fähigkeiten forderte und bei Kommunikationsdesignerinnen darin mündete, eine vielschichtige, durch den Betrachter interpretierbare Bildsprache zu entwerfen. Nach einer völligen Randexistenz der Frauen über Dekaden hinweg und nur extrem wenigen »Ausnahmefrauen«, entwickelten Typografinnen und Grafikdesignerinnen Anfang der 1970er Jahre feministische Perspektiven, die sie vereinzelt in eine eigene Publizistik und die Lehre an Hochschulen und privaten Designschulen einfließen ließen. Unabhängig von einem politischen Selbstverständnis vor dem Hintergrund von “gender and diversity” ist zu beobachten, dass viele Frauen in den 1970er Jahren bis heute erfolgsorientiert arbeiten: d.h. sie gründeten Netzwerke und eigene Agenturen zur Stärkung ihrer Marktpräsenz. Zudem entwickelten sich frauenspezifische Ausbildungsformen und -zweige an Hochschulen, z.B. gründete die Grafikdesignerin Sheila Levrant de Bretteville, seit 1991 Direktorin für das Graduate Programm von Grafik Design an der Yale University, 1971 das erste Designprogramm für Frauen an der CalArts, Kalifornien, sowie 1973 “The Woman’s Building,” ein Zentrum für “female culture” in Los Angeles. Dennoch scheitern auch heute noch viele Gestalterinnen an der “glass ceiling,” sie erreichen seltener leitende Positionen und sind in der Öffentlichkeit weniger präsent als ihre Kollegen. Frauen sind selten beruflich organisiert oder bauen gezielt Netzwerke auf. Die in diesem Beruf notwendige aktive Selbstvermarktung wird von ihnen weniger betrieben als von ihren männlichen Kollegen. Denn Aufbau von Reputation beruht nicht ausschließlich auf Quantität und Qualität der Arbeitsleistungen, sondern ist auch eine narrative Leistung. Frauen haben offensichtlich große Schwierigkeiten, ihre künstlerischen Leistungen in Reputationskapital umzumünzen. Die Funktionsweise der “creative industry” ist anders als die anderer Communities: zum einen sorgt die Nähe


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TYPE ESSAYS GERDA BREUER, JULIA MEER FEMALE(’S)TYPE P. 127

1935_Irmgard Soerensen-Popitz Doppelseite »die neue linie« aus dem Prospekt »Ihre Werbung und die Frau«, März 1935, gestaltet von Irmgard Soerensen-Popitz. Erstabdruck in: Patrick Rössler: Die neue Linie 1929–1943. Das Bauhaus am Kiosk. Bielefeld 2007

1925_Helen Dryden Anzeige für Lux-Seife von Helen Dryden, 1925 abgebildet in: Gebrauchsgraphik, Jg.5, Heft 9, S.29

zur Kunst für die notwendige Distanzierung von den vulgären Geldgeschäften, zum anderen funktioniert sie innerhalb dieser Gelddimensionen als Geschmacks- und Distinktionsstrategie. Es gilt, zumindest vordergrün­dig, mehr, sich wie in der Kunst als geniale Einzelpersönlichkeit zu inszenieren, will man erfolgreich sein. Gleichzeitig müssen sich die sogenannten Kreativen in bestehende Kommunikationsstrukturen integrieren und informelle Kommunikationsnetze aktiv für sich nutzen, ohne über traditionelle Arbeitsweisen im Vergleich zu den bestehenden “old boys’ systems” zu verfügen. Kontextfaktoren der “creative industry” wie “parttime work”, keine kontinuierliche Berufskarriere und offene Strukturen erscheinen auf den ersten Blick besonders für Frauen geeignet: es herrschen keine starken Hierarchien wie beispielsweise an Hochschulen vor. Zudem profitieren die spezifischen, urbanen Mikro-Ökonomien allgemein von der seit der Postmoderne konstatierten Ästhetisierung der Kultur und dem Zusammenbruch der traditionellen Grenzziehungen zwischen high and low.

iii

Mit ihrer Publikation »Typografinnen – Frauen in der Geschichte des Grafik-Design« (Arbeitstitel) versuchen die Herausgeberinnen und Autorinnen Gerda Breuer und Julia Meer auch in diesem wenig untersuchten Forschungsfeld einige Einblicke in die besondere Situation von Frauen zu geben. Das Bestreben, einen Überblick über die seit 1890 tätigen Typografinnen zu geben, machte geradezu archäologische Arbeit nötig. Verstreut und nicht strukturiert erfasst, kommt dann jedoch eine erstaunliche Fülle an weiblichen Namen zu Tage. Um den Biografien und Arbeitsbedingungen hinter diesen Namen auf die Spur zu kommen, betreibt der Lehrstuhl für Kunst- und Designgeschichte der Universität Wuppertal ein Forschungsprojekt, dass sich als Materialsammlung auf breiter Basis mit punktuellen Einzeluntersuchungen versteht. Im Focus stehen Designerinnen, die sich mit

Schrift befassen, sei es die tatsächliche Gestaltung von Typen oder deren Anordnung auf der Fläche. Darunter fallen frühe Buchkünstlerinnen und Plakatgestalterinnen ebenso wie Gebrauchsgrafikerinnen, die ab den 1950er Jahren auftretenden Art Directorinnen und das weite Feld der selbstständig tätigen Gestalterinnen in den Bereichen Corporate- und Editorial-Design sowie Plakat-, Buch- und Schriftgestaltung. Die angrenzenden Bereiche der visuellen Kommunikation wie Fotografie, Film, Illustration, interaktive und digitale Medien werden nicht behandelt. Anhand einzelner Aufsätze werden Perioden wie die Russische Avantgarde der 1910er und 1920er Jahre, die neuen Kommunikationsmedien der 1920er Jahre in Deutschland und der nachmoderne Pluralismus in den USA beleuchtet. Neben dem analytischen Teil wird ein umfassender Materialteil von mehreren hundert Gestalterinnen erstellt, versehen mit Biografien und visuellen Arbeitsproben. Besonderen Wert legen die Herausgeberinnen hierbei auf die Qualität der Arbeiten. Hinzu kommt eine Sammlung von programmatischen Texten einzelner Designerinnen zur Geschlechterdifferenz in diesem Beruf oder auch nur essayistisch-subjektive Texte von Frauen, die ihre eigene Situation reflektieren. Abgerundet wird der historische Überblick durch Interviews mit heute lehrenden Professorinnen, Art Directorinnen und frei oder in einer Agentur arbeitenden Einzelpersönlichkeiten. Zu Wort kommen Pionierinnen der Szene, etablierte Lehrende und junge, aufstrebende Frauen. 1

lice Rühle-Gerstl »Das Frauenproblem der Gegenwart. A Eine psychologische Bilanz«, Leipzig 1932, S.408–409

2

ildegard Schwab-Felisch »Die deutsche Frau«, H Leipzig 1928, S. 395–396.


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IO

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Studio Ariane Spanier Promotional flyer for Fukt Magazine » 105 » 127 » 137

ST UD

Ar Be ian rl e in Sp (D an Ju E) ier li Am a st Bo er rn d Ve am re Be n (N rl a L) in Ge (D rl E) ac h

V VV by . 1 2 i n g c h st r r l i n h s e m li lkir ub 5B r P a n u e 1 0 4 0 n g . co i l ve vo I m m D – u b l i s Re r-p l ve e vo w.r w w


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Studio Ariane Spanier Fukt Magazine #7 1/2 » 105 » 127 » 137


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Studio Julia Born TITLE OF THE SHOW » 127

Title of the Show (2009) Julia Born & Laurenz Brunner Installation and catalogue, Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig/D Specifications: 22 × 32.5 cm, 24 pages staple bound Photography: Johannes Schwartz ISBN 978-3-86859-139-2


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Studio Julia Born TITLE OF THE SHOW » 127


You are not meant to perceive and realize what is

Studio

Verena Gerlach

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Paradox Alg(i)er(s) Info Poster

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Photography Kalpesh Lathigra Brides of Krishna » 129

Krishna’s Widows – The widows are treated by some as no better than stray dogs, they spend what little time they have after chanting, walking through the streets begging, hoping that they can raise a few rupees to ease some of their burdens.


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Studio Verena Gerlach Paradox Alg(i)er(s) Screenprints » 103 » 128 » 137

Poissonerie / Eve et Fils


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Studio Verena Gerlach Paradox Alg(i)er(s) Screenprints » 103 » 128 » 137

SacrE Coeur / Casbah


Kalpesh Lathigra

Ka d lpe m s Lo bm h nd ed La o ia thi n gr (G a B) /

BR I O DE F S KR IS H NA Photography Brides of Krishna

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Photography

Kalpesh Lathigra

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Brides of Krishna

Widow lies outside bhajan ashram in Vrindavan, begging from pilgrims who come to this pilgrim town in their thousands.

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Photography Kalpesh Lathigra Brides of Krishna Âť 129

Tree Shrine on the Parikama (pilgrim path) in Vrindavan. The pilgrims walk the Parikama barefoot as they believe in the spiritual connection between the earth and themselves.


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Photography Kalpesh Lathigra Brides of Krishna Âť 129

Widows wait in Vrindavan main square for free medical treatment provided by HelpAge India. Many of the women suffer from a variety of health problems like Arthritis, Catheracts, Infections etc


Fonts & Typelabels

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Nadine Chahine, Adrian Frutiger

Univers Next Arabic

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Photography Kalpesh Lathigra Brides of Krishna Âť 129

Widow collects water on the banks of the River Yamuna, in Vrindavan. Hindus believe that Lord Krishna (Hindu Godhead), played here as a child and so the story goes that he stole the clothes of Gopis (the girl shepherds) in order to blackmail them into not telling his parents of his antics such as stealing their butter and playing tricks on them.


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Photography Kalpesh Lathigra Brides of Krishna Âť 129

Widows cover their heads in reverance to Lord Krishna, during a chanting session at the Bhagvan Bhajan Ashram.


Fonts & Typelabels

Antonia Huber

Cirrus

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Âť 131


Fonts & Typelabels

Sandra Greiling

Former

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Fonts & Typelabels

Alexandra Korolkova

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Leksa

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Photography Female Marines U.S. Marine CoRps press archive Âť 129

Lance Cpl. Katherine Venezia, motor transport operator, Motor Transport Company B, CLB-3, and native of Leesburg, Va., scans the area during a patrol exercise Sunday at the Combat Center here. Venezia and approximately 30 other Marines volunteered to join CLB-3’s Female Engagement Team. Photographer: Cpl. Danny H. Woodall


Fonts & Typelabels

Alice Savoie

Capucine

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Fonts & Typelabels

Laura Worthington

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Ladybird

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Photography Female Marines U.S. Marine CoRps press archive » 129

Mornings for the female Marine’s hair are truly more a “pain in the bun“ than ever anticipated. Before ripping your hair out ladies, take a breath, and remember you’re not the only one going through the difficulties of creating this standard in military appearance. Photo taken at Marine Corps Base Camp Pendelton. Photographer: Lance Cpl. John Robbart III


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by an sg t u. d o . h s t e ph . m he idi o ili r ag to t o st gr ar y in ap i h er s

Photography Female Marines U.S. Marine CoRps press archive Âť 129

fe m m al ar e in es


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Photography Female Marines U.S. Marine CoRps press archive Âť 129

Lance Cpl. Kathryn Mannion, a member of the female engagement team, 3rd Battalion, 6th Marine Regiment, washes her face in the early morning hours inside Combat Outpost Saipan on July 13. The Marines of northern Marjah try to maintain cleanliness at the makeshift hygiene area, which consists of stray water bottles and a wooden shelf. Photographer: Sgt. Heidi Agostini

Lance Cpls. Yvienne Yumol, from Los Angeles, and teammate Kathryn Mannion take a break from their duties while assigned to the female engagement team with Regimental Combat Team 7 in Marjah, Afghanistan, on July 7. Mannion, originally a military policeman, volunteered to participate in the Marine Corps’ newest program, designed to engage with Afghan women. Mannion, 24, is from Coatesville, Pa. Photographer: Sgt. Heidi Agostini


Typolyrics

Senem Özdogan

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UNIVERSAL Pussy

It’s a UNIVERSAL PUSSY No longer me

Artist: Song: Typeface: Typedesign:

Chicks on Speed Universal Pussy Monta Stefanie Miller, Avoid Red Arrows


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Photography Female Marines U.S. Marine CoRps press archive Âť 129

Sgt. Guadalupe Rodriquez, 29, a member of the female engagement team with 3rd Battalion, 6th Marine Regiment, reads an old issue of Cosmopolitan magazine at Combat Outpost Bandini on July 15. Photographer: Sgt. Heidi Agostini


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Fontnames Illustrated Barbara Yelin Joanna Âť 134



Fontnames Illustrated

Claire Lenkova

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Claire

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Projects Âť 135

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Projects Andrea Pritschow Häkelpenis HP 4 » 135


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Projects Kapitza We love nature » 112 » 135 » 138


Projects

Genevieve Gauckler

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Actions speak louder than words

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Projects Daniela Burger, Hedi Lusser Relaunch of Missy Magazine » 136

Missy Magazine #03/10

#03/10 HEft Nr. 8 /August 2010 4 197931 304904

03

Deutschland € 4,90 At € 5,60 • CH Sfr 10,30

sprengt den MainstreaM Wenn Frauen bauen. utopien, pläne und ideen iM Wohn-dossier stöhn!? WaruM die neue sex-literatur nur Mässig erregt schleierhaFt. Wie koMMt die burka in den pop? cravate noire. Mode Für she-dandys Judith holoFernes, gonzales, häkelpiMMel, Musik, FilM, kunst, politik, diy & Mehr

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Projects Sandra Loreck PLADY – female music magazine » 136


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Projects Bianca Tschaikner Postcards from Morocco Âť 136


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Projects Isabel Seiffert Type Experiments for “Berlin Between” » 137


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Projects SusannA Baer Urban Reader / Carte Blanche / Task 4 » 118 » 137 » 138


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Projects Michaela LabudovA Do what you gotta do! Âť 137


Interviews & reports • P. 137

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In te vi r ew + s R ep or ts


Interviews & reports • P. 21 • P. 128 • P. 137

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Tatsache ist: es gibt Unterschiede Verena Gerlach ist gebürtige Berlinerin und arbeitet in ihrem Studio namens »fraugerlach« erfolgreich als Grafikdesignerin und Typografin. Das Interview mit ihr wurde geführt von Julia Kahl im September 2010.

Julia Kahl → Du hast in einem Interview einmal gesagt: »Ich habe mich immer gefragt, wo die Frauen in diesem Gebiet sind. Und so habe ich mich auch dazu entschlossen, eine Art Vorreiterrolle zu übernehmen (um anderen Menschen zu zeigen, dass es durchaus welche gibt)«. Verena Gerlach → Zuerst habe ich versucht diese anderen Frauen zu finden. Die mussten ja irgendwo sein, immerhin hatte ich ja mit 60% Frauen studiert. Es war bisher immer so, dass man bei Konferenzen nur so eine »Quote« von ca. 5% Sprecherinnen hatte, was ich schon immer eigenartig fand. Ich konnte mich also nicht nur darauf verlassen die anderen Typofrauen bei den Veranstaltungen zu treffen. Außerdem hatte ich damit begonnen mich selbst als Sprecherin anzumelden und in die Öffentlichkeit zu begeben, auch wenn mir das anfangs nicht so behagte. Aber immer nur darauf zu warten, dass die anderen das machen ging ja auch nicht. Jetzt mache ich das sogar richtig gerne. Es lief dann darauf hinaus mit offenen Karten zu spielen, und die anderen »Typogräfinnen« direkt zu kontaktieren. Auch mit dem Anliegen: »Ich will einfach die anderen Frauen finden«. Darüber habe ich dann neue Kontakte bekommen und stehe seither in regem Austausch mit vielen. Die Idee ist bei den anderen sehr gut angekommen, und ich sehe mich jetzt ein bisschen als Vermittlerin. Zwischendurch wollten wir mal eine Plattform in Form einer Website zur Verfügung stellen, das ist dann aber daran gescheitert, dass alle Beteiligten einfach viel zu beschäftigt sind (bei einigen gibt es ja auch noch die Doppel-»Belastung« Familie), um sich auch noch darum zu kümmern. Also dümpelt das Ding so vor sich hin, was aber auch ok ist, da es ja eigentlich nur der Auftakt zu einem weit gespannten Netzwerk war. In diesem Netzwerk, das keinen Namen und keine Definition braucht, geht es darum sich gegenseitig auszutauschen und eventuell Kooperationen zu planen. Klar werden auch Jobs geschoben und Veröffentlichungen angestrebt. Es geht darum die anderen zu fördern, und dadurch auch selbst neue Kontakte zu bekommen. Im Prinzip ist es einfach das, was die Männer schon immer machen, nur dass die Frauen bisher auf Ellenbogen und das eigene Vorankommen durch den Einzelkampf trainiert waren, wenn sie aus dem Hintergrund raus wollten. → »Fraugerlach« – soll der Name deine Position innerhalb der Typedesignszene nach außen demonstrieren? → Den Namen hatte ich gar nicht für die »Szene«, sondern für meine Kommunikation mit den Kunden gewählt. Erstens wollte ich irgendwann nur noch unter meinem eigenen Namen arbeiten (also nicht versteckt hinter irgendwelchen

coolen Ortsbeschreibungen) und zweitens wollte ich gleich klarstellen, dass das mein Studio ist und es keinen »Herrn Gerlach« gibt. Es gab erstaunlicher Weise immer mal wieder Anrufe von vor allem Zulieferern, die DEN Chef sprechen wollten. Irgend­wie fanden das dann immer alle ganz sympathisch, da sie das Studio so gleich mit meiner Person zusammen bringen konnten. → Wo denkst du liegen die größten Unterschiede in Bezug auf die Arbeitsweise von Männern und von Frauen? → Tatsache ist: es gibt Unterschiede. Woran das liegt, können am besten die Soziologen begründen, aber mit meinem Laienwissen schiebe ich natürlich viel auf unsere Erziehung und das Aufwachsen in unserer Gesellschaft. Einen großen Unterschied sehe ich in der Identifikation mit der eigenen Arbeit, bzw. dem Selbstbewusstsein die Ergebnisse der eigenen Arbeit (in diesem Fall Gestaltung) nach außen zu tragen. Ich glaube, dass Männer sehr oft schon viel früher mit ihren Ergebnissen zufrieden sind, und diese dann auch früher zeigen, selbst wenn noch nicht alles perfekt ist. Sie sind es ja gewohnt schon viel eher gelobt zu werden. Bei der Arbeit pusseln viele Frauen hingegen ewig an ihren Designs herum und trauen sich eher selten Dinge in die Diskussion zu geben, die sie noch nicht für perfekt halten. Ich musste dieses »Männliche Verhalten« auch erst lernen. Klar ist man angreifbar, wenn das Produkt noch in der Gestaltungsphase steckt. Es gibt aber auch viel mehr Raum, um z. B. mit dem Kunden auf ein gemeinsames, perfektes Ergebnis zu kommen. Die Kritik, die man eventuell bekommt ist ja nicht gegen einen selbst gerichtet. Aber das steckt in den Frauen noch so drin, dass sie immer perfekt sein müssen. Wenn man sich nun Veröffentlichungen oder Auftritte auf Konferenzen anschaut, so schiebe ich die geringe Zahl von Frauen tatsächlich mit auf dieses Streben nach dem Perfekten. Natürlich ist immer noch etwas zu finden, dass verbessert werden könnte. Viele Designerinnen suchen immer nach dem Moment, wo ihre Arbeiten »gut genug« für einen Auftritt sind. Und das ist dann eben nie der Fall, da sie mit sich selbst zu kritisch sind. Auf der anderen Seite wünsche ich mir bei einigen männlichen Gestaltern etwas mehr von genau dieser Eigenkritik. Man muss nicht mit jedem halbgaren Designprodukt auf die Bühne oder in ein Magazin springen und rufen »Seht her, das habe ich gemacht«. Die gesunde Mischung beider erlernter Verhaltensweisen würde sicher ein tolles Niveau in den Veröffentlichungen bewirken. → Nach deinem Abschluss 1998 an der Kunsthochschule BerlinWeißensee hast du dich mit deinem eigenen Studio selbständig gemacht. Hattest du damals/jemals Probleme im Berufsleben, weil du eine Frau bist? → Ich hatte weniger Probleme mit Kunden, als eher in der eigenen Branche ernst genommen zu werden. Wer mich nicht kannte, dachte sofort ich wäre eine Studentin, die die ganzen Typojungs einfach nur toll findet, aber selbst nichts zu bieten hat. Wenn ich mich mit den männlichen Kollegen nur über das Thema »Buchstaben« oder gar Programmierung austauschen wollte, haben das einige gleich in eine andere Richtung inter­ pretiert. Das war super lästig und dann auch ein Grund mich mehr für die Frauen in der Branche zu interessieren und mich mit denen auszutauschen, da es da keine Missverständnisse geben konnte. Und da die Branche auch noch so verdammt heterosexuell ist, kann ich das hier auch so pauschalisieren. Das Gute ist jetzt bei meiner Arbeit, dass ich viel mit der Kultur­ branche arbeite. Hier sind sehr viele Frauen mit denen ich


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installation meant that the artwork ‘surrounded’ the viewer and we got lots of positive feedback of people being very moved. → And so you realized the concept of silhouette images worked very well for you. → Yes. We had made lots and lots of outline drawings of people and plants from photographs taken in our neighbourhood. And the people silhouettes especially were really exciting: they were so incisive, you could really see the character of each person. So we wondered: what can we do with that? We had the idea of using those people silhouettes to make a portrait of individual areas. We work in the East End and the contrasts between one area and the next are enormous. A place like Brick Lane is just a ten minutes’ walk from where we are, but the street life is very different in character. So we started using those silhouettes to portray each area. The outline images make them anonymous as individuals, but all those people together create a certain atmosphere, don’t they? → You also made portraits of places like Paris and Manhattan ... → We never went anywhere especially to make photos for our fonts. But anywhere we travel we take pictures. Our work is where our lives take us, really. All our work is inspired by our daily life – areas we pass through on our way to the studio, people we see when we travel, plants we admire on walks in the park and in the countryside back home. We always have a camera with us to record things that inspire us. These photographs form the basis of our fonts and illustrations. → How about the Cyberkids series? → The idea for that series kind of came from the profile pictures on Facebook and similar websites. The new generation of kids become familiar with things like chatrooms at a very early age and the of use digital media is so self-evident to them. We studied without using a computer, which seems weird today. People who are maybe ten years younger than us grew up in a totally different way. New stuff comes out at an incredible speed. So we are trying to portray that new “pixel generation”. Most of these pictures were not based on photographs, they are more stylized. Pure illustration. → Then came the Geometric series: a huge collection of minimalist pattern fonts which you then used as the material for a stunning book. → Well, we are quite excited about font design software. It’s a very straightforward design tool, but it has endless possibilities that not many people seem to use. Possibilities for making patterns, for instance. We began playing around with the software, asking ourselves: hat is the simplest thing you can do with it? For instance, if you put a circle there and move it around a bit within the Em-square (so that it appears in a different position in each glyph) you’re already creating a pattern. We are constantly exploring the possibilities of the software, trying to find unexpected ways to use it. It’s a bit like programming, on the simplest level. Make patterns simply by varying the leading and spacing, or by layering frames on top of each other. Basically, all the work we do nowadays starts out with an idea for a font. First we do a font, and then we start getting ideas to create projects with them. What we like about it is that it is a set of shapes, contained it itself, like a box of tools, and you can give it a name. So Geometric started with this simple idea about playing with very basic geometric shapes. We were very surprised as more and more things kept coming out. The idea just ran away with us.

→ Did you realize that some of your patterns would look like a

parody of the disco style of the seventies? → We weren’t really concerned to show any particular style. Our ambition was to show that you could design an endless amount of patterns with the Geometric pattern font collection which vary greatly in style. This is also what the artists of the op-art movement have experimented with. Especially Bridget Riley, who is a great inspiration to us. → You share a passion for minimalist design and art. What is so fascinating about it, and (besides Bridget Riley) which artists and designers have inspired you most? → We like that clarity of form and color of minimalist designs. Uncluttered designs tend to be visually stronger and more powerful. We find inspiration in the work of John Maeda, Josef Müller Brockman, Wim Crouwel and Otl Aicher amongst others. We aim to make our illustrations as beautiful as the flowers and plants they were inspired by. We still feel that even our decorative flower illustrations are minimal and clear and that there isn’t a contradiction with our love for minimalist design. → MyFonts sells just one ’alphabetic’ typeface you designed – a font called Lunar Orbiter. Did you ever consider becoming a designer of ’regular’ type? → We love typography and type and are planning to design some experimental alphanumeric headline fonts in the future (see also the Moonscape font at T26, designed by Nicole in 1995). → What are the most interesting projects you are working on right now? → We are currently working on a rather large wall calendar project for the publisher that also published the Geometric book. It’s 140cm by 50cm portrait format and features twelve kapitza illustrations. It’s printed on normal paper as well as wrapping paper, which can be torn off and used as gift wrap. We are also working on a new book for which – although it is a follow-up to Geometric – we will be using organic patterns alongside geometric ones. And of course, we will release more fonts. The We Love Nature series will keep growing! → Finally: it took MyFonts a while to convince you to work with us. How do you view your decision now? → It has been great working with MyFonts. Our work has been opened up to a much more wide-ranging audience and we have been getting lots of positive feedback. © MyFonts, the designer and the author. Besuchen sie auch das deutschsprachige Portal MyFonts.de, mit Artikeln über Schriften aus dem Angebot von MyFonts.com und Berichten über Entwicklungen in der Typo-Welt.

I don’t feel as a female artist, I feel as an illustrator first Geneviève Gauckler is a Paris based artist, widely recognized for her humorous lovable characters The interview with her was conducted by Lousie Bååth for Graphic Birdwatching (graphicbirdwatching.com).


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Lousie Bååth d Did you always wanted to be a graphic artist/ designer? Geneviève Gauckler d I think so, yes, at least, working with images, moving or still. → What’s your earliest/best graphic memory? → Discovering the works of graphic designers and art directors from the past, like Jan Tschichold, Paul Rand, Alexey Brodovitch, Herb Lubalin, Saul Bass, Robert Brownjohn, George Lois etc.. → Is there a commission that you dream of doing? → No! I mean the best works are when the client is nice, knows what he wants, knows my work well and gives me some space to explore new things. → What has been your favorite work so far? → As a commissioned work I would say the posters that Big Active and I made for the Lane Crawford stores in Hong Kong. The result is just perfect. → When did you become seriously interested in graphic design? → While at the art school, I was very into music and the best graphic designers at that time were British and were creating the best graphic design (end of 80’s), Peter Saville, The Designer’s Republic, Neville Brody, Me Company, Mark Farrow, etc. → Who was your first client and what were they like? → Record music companies and publishers were my first clients, they were asking for some precise work, not really creative. It was a good way to get into the technical side of the work. → How would you describe your work? → I like to combine elements that shouldn’t be put together: sacred and mundane, big and small, higt-ech and low-tech, grown up and childhood, rounded and sharp shapes, bitmap and vector images, etc. What’s challenging is to mix all this and to find a kind of harmony, of balance, it’s like the ying and the yang, one can’t exist without the other. The computer is a very useful tool to mix all this material. I really enjoy this process because I feel like a child playing around with toys. → What inspires you? Could you name a few graphic artists that inspires you? → All the ones I mentioned earlier but also illustrators, comic artists, like Moebius, Hayao Miyazaki, John Lasseter, Matt Groening … → What prompted you to start your own design studio? → Freedom. → How did you go about promoting your work, and seeking clients and collaborators? Or do you? → I did during the first 10 years, it’s normal. Then my work became known and my 2 agents were working very well! So I don’t have to promote my work anymore – except doing interviews for magazines. → Is there a project that you wanted to do, that got away? → No. → Do you turn work down? → Sometimes, when I’m too busy, when I feel that the client doesn’t really know what he wants. → Is there a technique, or process, or sequence of tasks that has become the Gauckler’s way? → Well I don’t think so because I’m using some very usual tools such as Adobe Illustrator and Photoshop, and the artworks are usually simple. → Do you prefer working by hand or digitally? → Digitally is easier for me because I don’t need to wash my hands!

→ You had a show (“Digitally isolated”) at the Kemistry Gallery in

London recently, how did that come along? → It was my tenth show, I’m learning a lot while holding shows, it’s always challenging to create new artworks, to conceive the show in a space of a gallery. → Does the future lie in more self-initiated work? → Yes, I want to produce illustrated books, graphic novels. → What challenges do you feel female designers face in this field? As a designer, how do you address these challenges? → I don’t really know actually, I don’t feel as a female artist, I feel as an illustrator first. And by the way I don’t know why there’s less female than male artists, I hope it’s going to change. Graphic Birdwatching is a international organization that strives to connect, support and promote female graphic to make women in the profession visible, for talent to get noticed and to share and recognise each other’s work.

I’ve an explanation for all of my decisions Esen Karol teaches typography and publication design at Istanbul Bilgi University’s VCD department and concentrates on editorial design in her ‘one-person’ design studio “Esen Karol Design Ltd.” in Istanbul. The interview with her was conducted by Felix Stumpf and Peter Brugger, mid of September 2010 in Istanbul.

d Peter Brugger & Felix Stumpf d Thank you for having this interview. How did you become a designer? Esen Karol → As a teenager I used to like the covers of books published by DTV and wondered who Piatti was. The year the library of Goethe Institute Istanbul was reopened, I discovered Novum Gebrauchsgrafik and found out that there are more people like Piatti and that there is a profession called »Gebrauchsgrafik«. I couldn’t wait for the next issue to arrive. One day I told my German teacher Hans Bochnig that I would very much like to be a »Grafikerin«. It turned out that he had a dear friend whose husband was a »Grafiker« and I could have an internship at his studio: die Idee. So I went to Ochsenwang. I was only 17 and didn’t know anything but somehow Hans Glanz managed to hand me over little tasks, which made me feel that I contributed to the process and that eventually I could do ’this job’. After high school without any hesitation I applied at Mimar Sinan’s ‘grafik’ department and was accepted. The first time I heard someone use the concept of design was in my 3rd year and that person was Bülent Erkmen. I filled in the forms of my master’s application as ‘graphic designer’ and after receiving my master’s degree from the Graduate Communications and Packaging Department of Pratt Institute, New York, I was officially a ‘communication designer’. I don’t present myself as a ‘designer’ since people relate the term to product design in general. Recently I consider myself more of an editorial designer.


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Ruhe! Ein musikalischer Reisebericht

Allerdings muss ich sagen, dass die Grafikerinnen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte, den jeweiligen Job ganz anders angingen als ich: mit wesentlich mehr Geduld beim Gestalten, meist schlüssigeren Konzepten. Sie waren nicht so verspielt und technikverliebt, mussten nicht immer das neueste Update haben oder die neueste Schrift benutzen, mussten auch nicht wissen, wie man die Laufrichtung von Vektoren ändert und warum überhaupt. Es ging ihnen vielmehr ausschließlich um die Gestaltung.

von Frank Wiedemann

London ist besser als Berlin – zumindest grafisch. Wenn man mit dem Taxi durch Moabit oder Neukölln fährt, wird man mit derart viel optischem Abfall überschüttet, dass einem durchaus das zuletzt Gegessene wieder aufsteigen könnte ... Auf gar keinen Fall möchte ich hier eine der zur Zeit so aktuellen Sarrazin-Debatten auslösen, aber leider sind es vorzugsweise unsere ausländischen Freunde, die mit besonders hässlicher »Reklame« auf ihre Geschäfte oder Gaststätten aufmerksam machen möchten. Zumindest meine Aufmerksamkeit haben sie damit erregt ... Und um hier p.c. zu bleiben: ja, auch deutsche Geschäftsleute gehen nicht immer mit Herzblut an die Außen-Grafik ihrer Läden. Geschuldet ist diese »Ungestaltung« sicher der Tatsache, dass heutzutage Betriebe nicht mehr über Generationen weitervererbt werden (sich somit ein Firmenschild mit eigenem Namen lohnen würde) oder dass unsägliche Franchise-Unternehmen unsere Städte mit ihren Logos überschwemmen. Wie beruhigend war es hingegen, den zugegebenermaßen extrem langen Weg von Heathrow nach London City zurückzulegen und die unaufdringliche und (vielleicht oftmals zu) traditionelle Grafik, mit der britische Geschäftsleute und Wirte versuchen, ihre Kundschaft zu erreichen, an sich vorbeiziehen zu sehen. In England scheint es ihn noch zu geben: den guten alten Schildermaler. Akustischer Müll ist leider allerorten ansässig: in Restaurants muss heutzutage scheinbar immer Musik laufen, in Geschäften und Fahrstühlen sowieso, dank Handys mittlerweile auch in jedem Zug (als Beatbox oder in Form eines Gesprächs), und mein heutiges Lieblingsärgernis war der Anruf bei meinem Mobilfunk-Provider. Ich sage nur: »Wenn Sie Informationen über was-auch-immer wünschen, drücken Sie bitte die 1«. Müll, Müll, nur Müll! Warum lassen wir uns das gefallen? Ich will doch nur meine Ruhe – optisch wie akustisch! So war das letztes Wochenende ... dann traf ich eine langjährige Freundin und unterhielt mich mit ihr über dieses Thema. Und siehe da: sie fühlt sich nicht im geringsten gestört durch die bunte Schilderwelt, eher das Gegenteil ist der Fall. Wobei man dazu sagen muss, dass sie schon viel länger in Berlin lebt als ich Hauptstadt-Grünhorn. Außerdem schätze ich sie als Designerin sehr. Und schon sind wir beim Thema dieser Ausgabe, über das ich eigent­lich garnicht schreiben wollte: Frauen. Wer wie ich in den letzten Wochen alle drei Staffeln der TV-Serie “Mad Men” an­ geschaut hat, wunderte sich vielleicht über die Rolle der Frau in Werbeagenturen der Sechziger. Alle Clichés werden hier bedient. Derer gibt es auch heute noch viele: Frauen können nicht mit Satzprogrammen umgehen, benutzen immer die gleichen Schriften und Photoshop-Filter. Stimmt doch, oder?

Auch wenn ich mich unter DJ-Kolleginnen umsehe: sie machen den Job anders! Sie legen härtere Musik auf, gerne auch minimalere, sind fast immer sehr “tough” und “straight.” Songwriterinnen – so sie nicht von Männern produziert werden – haben oft einen Hang zur Direktheit in ihren Texten. Mir kommen hier spontan Frauen wie PJ Harvey oder Joni Mitchell in den Sinn. Beide aus unterschiedlichen musikalischen Ecken, aber immer eigenständig und direkt. Wer übrigens meine Aussage zum Thema Frauen vs. Technik zumindest in der Musik widerlegen möchte, dem seien folgende Alben von Pionierinnen der elektronischen Musik ans Herz gelegt: Daphne Orams “Oramics” und Delia Derbyshires “Electrosonic.” Beide Damen bauten sich zu ihrer Zeit das Instrumentarium noch selbst! Aber worauf will ich hinaus? Mag sein, dass sich Frauen durchaus in einer knallbunten Welt wohlfühlen. Aber ich bin mir sicher: türkische Frauen würden niemals diese hässlichen und viel zu bun­ten Dönerbuden-Schilder entwerfen und schon gar nicht ganze Strassenzüge damit zupflastern!


*Die fette Hubuch / volcano-type.de


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Essays

Typografie der 1920er Jahre arbeitet sie als selbstständige Designerin. Gemeinsam geben sie im nächsten Jahr die Publikation »Typografinnen ‒ Frauen in der Geschichte des Grafik-Design« heraus.

9‒10 READY TO LUCK Laure Boer, Berlin DE www.bankassociates.de www.undemi.fr www.theartofconversation.org Born 1983 in Vitry-sur-Seine, France. Laure Boer studied from 2001 to 2006 graphic design and multimedia at the ESAAT Roubaix and the ENSAMAA Paris. After an internship at Why Not Associates in London and some group exhibitions in France she moved to Berlin and became a partner at BANK™ in 2007. She co-founded the female designers group 1/2 (un demi) and is the co-editor of the art magazine of the same name. Laure Boer is a tutor for graphic design at the ESAAT Design Academy in Roubaix, France (master degree).

11‒15 Female(’s)Type Typografinnen ‒ Frauen in der Geschichte des Grafik-Design Gerda Breuer, Wuppertal DE Julia Meer, Wuppertal DE www.gerdabreuer.de www.juliameer.de Gerda Breuer (*1948), promovierte Kunsthistori­ kerin, ist seit 1995 Professorin für Kunst- und Designgeschichte an der Bergischen Universität Wuppertal, zuvor hatte sie leitende Positionen im Rheinischen Industriemuseun Oberhausen sowie dem Institut Mathildenhöhe in Darmstadt inne. Ihre internationale Lehrtätigkeit in den USA, den Niederlanden, Aachen, Bielefeld und Köln wird ergänzt um zahlreiche Publikationen zu Kunst, Architektur, Design und Fotografie im 19. und 20. Jahrhundert. Julia Meer (*1982) schloss ihr Kommunikationsdesign-Studium an der BU Wuppertal 2008 mit Auszeichnung ab und ist seither Mitarbeiterin am Institut für Kunst- und Designwissenschaften von Prof. Dr. Gerda Breuer. Neben der wissen­­schaftlichen Arbeit an ihrer Dissertation zur

STUDIO

16/17, 20, 22/23, 25, 35 Ariane Spanier, Berlin DE www.arianespanier.com Ariane Spanier was born in Weimar (Ger) in 1978. She studied Visual Communications at the School of Art and Design Berlin Weißensee. After working at Sagmeister.Inc in New York, she runs her design studio ever since her return to Berlin in 2005. Spanier works with clients from a cultural background, such as galleries, artists, publishers and architects. She creates the design of all sorts of printed matters, especially for books, catalogs, posters, but as well works on the design of corporate identities, logos, animations and websites. Among her customers are the ETH Zürich, Karin Sander, the New York Times Magazine, 0047 Oslo, Fukt Magazine, and Europan Norway. > P. 16 _ Promotional flyer for Fukt Magazine launches and presentations > P. 17 _ Fukt Magazine #7 ½ Fukt ‒ a magazine for contemporary drawing. The design and format of the annual publication changes with each issue. Client: Fukt Magazine / Björn Hegardt Year: 2009 > P. 20 _ The Big Draw Berlin Posters for a 3-day drawing festival in Berlin. The Event aims at “everyone can draw” and was held at many different places and locations all over the city. The posters were designed as “join the dots” drawing games, revealing only partly the title “The Big …” passersby had to fill out the rest to make the content and information visible. After connecting the dots, 3 of the posters result in not only “The Big Draw Berlin” but show a “Big Fish,” a “Big Apple” and a “Big Bang.” Client: Kulturlabor e.V. Berlin Year: 2010 > P. 22 _ Lectures on Architecture, Poster series: Snøhetta, Barragan, Herreros/Lund Hagem/Atelier Oslo, Sou Fujimoto, Farshid Moussavi Poster series to promote a lecture program by internationally renowned architects at Dokkhuset, Trondheim, organized by the university of Trondheim, Norway.

Client: NTNU Trondheim Year: 2009 > P. 23 _ So wirds gemacht (The way how it’s done) Poster for a seminar with Karin Sander and her students. Subject was the conditions of work, production- and representation of visual art in Zurich. I used tools and different materials that are related to work and production of art to build the title of the seminar. Client: Karin Sander, ETH Zürich Year: 2010 > P.25 _ White Light A double sided poster / invitation for an installation by artists Björn Hegardt and Theo Ågren in Oslo, Norway. The texts on the front side of the poster tell different phenomena, stories, gossip and curiosities about the term “white light,” as for inst. “Near death experiences of celebrities” or scientific explanations about white light. The poster is printed on thin paper, which lets the backside shine through – the mirrored title on the back is only readable on the frontside of the poster. Client: Björn Hegardt /Theo Ågren Year: 2009 > P.35 _ Europan #10 Norway Catalogue design for the Norwegian results of the European architecture contest “Europan,” 10th edition. The letters of the names of the 3 Norwegian sites - Oslo, Trondheim and Vardø - are placed on the fore edges of the book. Those black elements are influencing the design on each page, they grow into black boxes, provide underlining of titles, or serve for the statistics of the competition. The typography on the outside of the book grows to the inside. Client: Europan Norway Year: 2010 > See also page 105 ‒ 107

18/19, 26/27, 34 Julia Born, Amsterdam NL www.juliaborn.com Julia Born is a Swiss designer living in Amsterdam. After studying at the Gerrit Rietveld Academie and receiving a diploma in 2000 she started her own practice in Amsterdam. She worked on several projects and publications for clients such as the Stedelijk Museum, Amsterdam; Swiss Federal Office of Culture; Casco Office for Art, Design and Theory; TNT Post; Centre Culturel Suisse, Paris; Kunsthalle Basel; Arnhem Mode Biennale. From 2005 ‒ 2008 she was art director of the Dutch magazine on contemporary art, Metropolis


136 Block, presents works from the Vehbi Koç Foundation Contemporary Art Collection. Esen Karol designed the logo of the exhibition by taking its title literally and having Tony Di Spigna create letterforms reminiscent of a luxurious menu at a three-star restaurant. All communication material and the catalog of the exhibition is bilingual and are dated April, 2010. Starter Letterform Design: Tony Di Spigna, NY Poster: 98 x 68 cm > See also page 115‒117

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94 PLADY ‒ female music magazine Sandra Loreck, Essen DE www.sandraloreck.de

The magazine “PLADY” was developed as a university project using myspace-pictures from the internet. The feministic music magazine is exclusively about women in the music scene while additionally referring to historical and political issues.

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Dunlop Enasave Car / “Harmony with Nature” StudioKanna, Tokyo JP www.studiokanna.com Dunlop’s Eco project called “Team Enasave” (Energy Save + Nature Save) was formed in order to achieve a prosperous future of our planet. I was commissioned to design the car (Enasave car) to promote their activity. I hope this car gives you the opportunity to understand this project and helps to spread a positive message across Japan.

1/2 #3 Un Demi, FR DE AT www.undemi.fr 1/2 was founded in 2007 by the four designers / illustrators Laure Boer, Anne-Pauline Mabire, Lucie Pindat and Chloé Thomas. After they gradu­ated at the ENSAAMA Olivier de Serres, design academy in Paris, the three of them moved to new horizons in Berlin, Amsterdam and Vienna. In order to keep contact and exchange their work and design conceptions, the girls created an on-line space in 2006 and in 2008 published the handmade zine 1/2, in a limited edition of 200, with a selection of their productions. 1/2 became a way to keep experimenting, and developing their own themes apart from their professional design activities. 1/2 is a kind of perpetual trip across cities and also minds. It tries to catch every day beauty, anywhere and in any way.

> See also page 117

92 Neon Letters Hjärta Smärta, Stockholm SE www.hjartasmarta.se The neon letters are created from waste neon tubes arranged to new letter forms. It’s an on­­ going project were we are working on completing an entire alphabet.

93 Baukasten.Individualisten Andrea Schulz, Alexandra Kiesel, DE www.andreaschulz.eu www.finnk.de

90 Relaunch of Missy Magazine Daniela Burger, Hedi Lusser DE www.missy-magazine.de Missy Magazine is a magazine for women who are interested in pop-culture, politics and style. With a (pop)feminist perspective, Missy explores the work of outstanding female artists who make music, shoot films, take photographs or are remarkable in other ways. For Issue 3/2010, Missy was relaunched. The magazine is now as visually pop-stylish as its content. A new look to better carry the magazine’s content: trendy, in-your-face, and self-aware.

Fashion comes up and over again. But is there a schema in which fashion arranges? »Baukasten. Individualisten« is a system to combine clothes by yourself. The clothing is divided into different modules, so that customers have the possibility to create of a blouse an overall or of a pleated skirt a balloon skirt. You can change every item of clothing, individualize colours or fabrics. »Baukasten. Individualisten« is the diploma in fashion-design of Alexandra Kiesel at the school of Art and Design, Berlin-Weissensee. The visual system of »individualisten« is the result of a cooperation with Andrea Schulz, who is a graphic-design student in Weissensee, too. In order to emphasize the concept she played with the geometrical forms and parts of clothing. She created the website, logo, labels, business cards, letter papers and the packaging. Alexandra Kiesel (Fashion-Design), Andrea Schulz (Graphic-Design and Illustration).

96 one compared to many Marie Jacob, Berlin DE www.jacobreischel.com In general, a great variety of shapes of each object has been developed which builds the foundation to create a new object. The design is based on a method to compare these objects and to illustrate how they influence each other. The start objects always show the same item, but have a different style. “Morphing” which means to gradually adapt from one form to the other, creates the new shape, which can be followed visually. The outlines of the two main objects approach each other. Transformation of two chairs: The interspaces form the bench. Seating area and back change the position and an ongoing round base evolves from the chair legs. The interspaces can be regarded in intermediate steps, which gives the impression of a continuous transformation.

98 Postcards from Morocco ‒ a travelogue in illustrations Bianca Tschaikner, Dornbirn AT www.biancatschaikner.com Postcards from Morocco is a series of drawings by the Austrian illustrator Bianca Tschaikner who currently lives and works in Tangier at the northern tip of Morocco. This collection of 12 illustrated postcards (that are also available as hand colored prints in A3 size), which comes in a little folder


137 together with a poetry booklet (The Hour Glass / Das Stundenglas) that narrates the story of a road trip to the Western Sahara, is inspired by the artist’s observations of the absurdities of everyday life in Morocco. With her whimsical drawings, Bianca Tschaikner tells stories about the life on the other side of the world, full of mint leaves and silver coffee pots, farewells at the strait of Gibraltar, stray cats, petit princes in the desert and false princes on the street, veiled faces and thieves in the night train, lots of embroidered oriental slippers, dangerous food and illiterates pretending to read the newspaper.

99 Type Experiments for “Berlin Between” Isabel Seiffert, Stuttgart DE www.hirnkraut.com During my internship at DB Büro in Berlin earlier this year, I was asked to create a visual appearance for a documentary film about Berlin in the 90’s. Due to the content of the film, I decided to design a type that was handmade and had a metal-/ retro-future-like-feeling to it. During the process, I experimented with different analog as well as digital materials and methods.

101 Do what you gotta do! Michaela Labudová, Pardubice CZ www.monsters.cz It’s a book about a graphic designer who is put into an everyday’s fight with a crowd of clients. The story is based on the background of black and white comics aesthetics. The fight with clients brings alive a few questions that go deeper and ask for the meaning of graphic design as a creative profession. The battle between idealism and reality goes on and on. The claim: “Do what you gotta do!” is the answer how to find the way to go on. That’s why the superhero is born, to solve all the problems with his super skills ... Part of this project is the silk-screen issue of typoposters “Make love ...” containing the clear message to be put on the wall of graphic designer’s studios. This poster would like to refresh a little bit designers in their long working days and nights.

Interviews & Reports 103‒105

generieren immer plakative, aber zugleich ausgewogene Kompositionen auf Papier und im Raum. Mitunter werden Schrift und Buchstaben auch zu Hauptakteuren auf bühnenhaften Sujets, die Spaniers überraschende Lösungen einer gestalterischen Aufgabenstellung humorvoll verkörpern. Sie war Teil der Ausstellungsreihe »Typopassage«, die von bauer ‒ konzept & gestaltung zusammen mit dem MuseumsQuartier Wien initiiert wurde. > See also page 16/17, 20, 22/23, 25, 35

107‒108 Lauter Ruf nach mutigen Schriften Nadine Chahine, Bad Homburg DE www.arabictype.com www.linotype.com Wenn bei Linotype die Anfrage nach einem neuen arabischen Font aufschlägt, hat sie im Wortsinne die Federführung: Nadine Chahine, gebürtige Libanesin und studierte Grafikdesignerin, ist bei dem Unternehmen in Bad Homburg für arabische Schriftprojekte sowie Sales- und Marketing­ aktivitäten verantwortlich. Seit 2007 arbeitet sie zudem an ihrer Promotion. Ihr Thema: Lesbarkeitsstudien bei arabischen Schriften. > See also page 42

Tatsache ist: es gibt Unterschiede Verena Gerlach, Berlin DE www.fraugerlach.de 100 Urban Reader ‒ The Synergetic Issue / Task 4 Susanna Baer, Tokyo JP www.so-ba.cc What’s a synergetic issue? Literally, it’s an issue for which people work together, because the Greek syn-ergos means just that. It’s a team work. But do these people really co-operate? They live in different cities, countries, continents! How does this work? 5 tasks: Task 1: Litle Bastard / Visualize the fatal car crash of James Dean on September 30th,1955. so+ba: The Porsche stopped in the roadside ditch. The mechanic had been thrown from the car, but survived with a broken jaw and other injuries. Task 2: Heroine / Make a portrait of your personal female hero. Task 3: Brain Twister /  These are the words per person: so+ba = KILL. Task 4: Carte Blanche / Use only black on white or white on black. Or just use black and white. Task 5: My Hawaii / Shoot a picture with your mobile phone to the theme HAWAII. Task 6: In the name of ...  / Make an image with the clothes we will be sending you. > See also page 118

Verena Gerlach ist gebürtige Berlinerin und Typo­ grafin und Grafikdesignerin mit Leib und Seele. Bereits nach ihrem Studium an der Kunsthochschule Berlin Weissensee, gründete sie ihr eigenes Studio mit dem Namen »fraugerlach«, um unmissverständlich klarzustellen, dass es keinen Chef namens »Herr Gerlach« gibt. > See also page 21, 24, 28, 30/31

105‒107 Mich hat diese feine, exakte typografie nie wirklich begeistert Ariane Spanier, Berlin DE www.arianespanier.com Die junge deutsche Grafikdesignerin greift oft zu unorthodoxen, gestalterischen Mitteln. Das Ergebnis sind illustrative Kataloge, Plakate oder Websites, in denen Typografie eine tragende Rolle spielt. Ihre handwerklichen Experimente

108‒110 Es war glück im Unglück Veronika Burian, Prague CZ www.type-together.com Veronika Burian ist eine der wenigen Frauen, die es 2010 als Rednerin auf die TYPO Berlin-Bühne geschafft haben. Sie ist in Prag geboren, wo sie heute auch wieder arbeitet und lebt. Dazwischen liegen ein Industriedesignstudium in München und die Arbeit als Designerin in Österreich und Italien. Durch mehrere Unfälle konnte sie sich ihr Studium im Reading finanzieren, das sie 2003 mit Master und Auszeichnung in Typeface Design abschloss. Bis 2007 war sie als Typedesignerin bei DaltonMaag in London tätig und gründete danach mit José Scaglione den Schriftenverlag “TypeTogether”. > See also page 55


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Selected Font reviews – slanted weblog: www. slanted. de/themen/ schriften

/3353 Rue Display Semibold www.type-together.com Eine Sans Serif mit organischen und ornamentalen Elementen in fünf Schnitten ¬

/3360 Cruiser www.hgb-leipzig.de Basierend auf dem Logo der “American Export Lane”, mit 109 Sonderzeichen ¬

/3365 Coma Font Family www.volcano-type.de Schriftsatz in westlichen, kyrillischen, griechischen und hebräischen Zeichen ¬

/3380 Tabac www.suitcasetype.com Mit 32 Schriftschnitten perfekt für den Gebrauch im Magazin, Buch oder in der Zeitung ¬

/3388 Trigot www.volcano-type.de Eine modulare Schrift basierend auf der Form des Dreiecks ¬

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Matryoshka www.volcano-type.de Von den russischen Holzpuppen inspiriert, besteht sie aus acht unterschiedlichen Stärken ¬

/3435 Sens Away STD www.gestalten.com Charakter eines Stencilfonts mit stark geometrischen Formen ¬

/3483 Foral www.fountaintype.com Slab-Serif-Schrift, die geometrischen Regeln folgt ¬

/3498 Neplus Ultra cargocollective.com Besonders fette Slab Serif ¬

/3552 Fette Hubbuch www.volcano-type.de Moderne Frakturschrift ohne Kurven ¬ /3404 Panno Text www.boldmonday.com Für Fließtext konzipiert mit einer sehr hohen x-Höhe ¬

/3426 Domstadt www.volcano-type.de Eine streng geometrische Frakturschrift ¬

/3436 DF Stromboli www.dutchfonts.com Alle Buchstaben wurden mit einem Löffel in die Vulkanasche des Stromboli geschrieben ¬

/3653 Rooney new.myfonts.com Mit runden Abschlüssen der Serifen und Strichenden ¬ /3438 AW Conqueror www.typofonderie.com Enstanden für den Relaunch der Conqueror-Papiere ¬


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Favorite Publications By Supalife, Berlin (de) Supalife Galerie & Shop für Grafik, Siebdruck und Straßenkultur Betreiber: Gabriele Zygor, Denis Engel Raumerstrasse 40, D-10437 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 44678826 kiosk@supalife.de www.supalife.de Montag bis Samstag: 12:00 bis 19:30 Uhr

Supalife bietet ein außergewöhnliches Sortiment an Siebdruckplakaten und -büchern, die noch von Hand in Kleinauflage produziert werden. Eine gute Auswahl an Kleinpublikationen, Fanzines und Designbüchern aus den Bereichen Grafik, Illustration und Streetart vervollständigt das Sortiment und monatlich wechselnde Ausstellungen und Buchpräsentationen runden das Programm ab. Let’s have a supalife!

Kollektiv Tod: Friedrichshainer Totentanz Kollektiv Tod

Bilderwelten, die ungeschönt das zeigen, was Frauen zu diesen Themen denken. Handgesiebdruckt in 4 Farben, limitiert auf 100 Stück mit über 20 Beiträgen (Kurzgeschichten, Zeichnungen, Collagen, Comics und Interviews) von aktiven Frauen, die was zu sagen haben.

Un Projet de Leo Favier: The Dark side of Graphic Design Der Verlag ist 2006 in Berlin Friedrichshain entstanden, um die sich ändernden Kiez- und Stadtstrukturen und deren BewohnerInnen (dar) zustellen. 2007 erschien die erste gemeinsame Arbeit : Der »Friedrichshainer Totentanz«. Das Buch bestimmte die Themenorientierung des Verlages: entweder Tod oder (gesellschafts-) kritisch, am besten beides. Abhängigkeiten gibt es genug, deshalb gestalten, drucken und verlegen sie ihre Künstlerbücher selber. Die Form dieser Bücher ist durch deren Inhalt bestimmt. Holzdruck-Cover und handgesiebdruckt im Innenteil, in einer Auflagenhöhe von 20 Stück.

NoStyleFucker: NoStyle Woman Magazine – The Love & Hate Issue Gabba Reifenstiehl

Eigenverlag

Die Art und Weise, wie die Studenten von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee über ihre Zukunft nachdenken. »Real Life Erfahrungen« anhand eines Kurzpraktikums in einer Werbefirma & Worte von Werbeleuten gewähren einen persönlichen Einblick in eine grafisch arbeitende Welt, die mehr zu sein scheint als nur ein Ort der Arbeit. Reflektionen und Gedanken zusammengefasst visuell interpretiert und gefühlvoll umgesetzt, besticht es durch seine Bildauswahl und die Verwendung verschiedener Papiersorten und -formate. Ein handgesiebdrucktes Magazin in einer Auflagenhöhe von 194 Exemplaren.

SPRING: Happy Ending No 7 Spring

Dieses unkonventionelle Siebdruckmagazin, herausgegeben von Gabba Reifenstiehl – Mitglied des NSF Siebdruck- und Kunstkollektives aus Berlin, zeigt unzensiert was Frauen bewegt. Diese Ausgabe setzt sich mit den Themen Liebe & Lust, Integration und Krieg auseinander und besticht durch seine provozierenden

SPRING verknüpft Kunst, Illustration, Comic und Frauenpower und füllt damit eine Leerstelle in der deutschen


143 Bücherlandschaft. SPRING erscheint seit 2004 jährlich zu unterschiedlichen Themen und wird herausgegeben von der gleichnamigen Gruppe junger Künstlerinnen aus Hamburg, Berlin und anderswo, die jedes Jahr Gastzeichnerinnen einlädt. Das neue SPRING-Magazin mit dem verheißungsvollen Titel Happy Ending ist ein 254-seitiger zweifarbiger Band mit lustigen, traurigen, skurrilen, liebevollen, heißblütigen, kühlen Bildfolgen und Comicerzählungen von fünfzehn Zeichnerinnen. SPRING wurde in Angoulême 2010 für den »Pris BD alternative« nominiert und erhielt soeben den ICOM-Preis für eine bemerkenswerte Comicpublikation.

Danny Gretscher: How much is true and how much is performance Eigenverlag

Eine selbstproduzierte Kleinpublikation von Danny Gretscher – ein Mann mit vielen Gesichtern. Bei seinen Darstellungen von fiktiven Charakteren im Strudel der Zeit, die manchmal auch von Textfragmenten konfrontiert oder begleitet werden, wird weit mehr erzählt als nur das Abgebildete. Er erschafft stimmungsvolle Atmosphären in die der Betrachter nahezu widerstandslos miteinbezogen wird. Dannys unmittelbare Fragen an das Leben und die Fähigkeit zur offenen Wahrnehmung, machen seine Bilder, Zeichnungen und Installationen, überall wo auch immer sie einem begegnen, zu einem ungezwungenen Ort für die Neuverortung im seltsam wunderbar Alltäglichen. Vom Künstler selbst produziertes handgesiebdrucktes Cover in einer 200er Auflage.

Selected book reviews – slanted weblog: www. slanted. de/themen/ BUECHER

/3363 Pen to Paper & Characters in Motion 3 www.pictoplasma.com Illustrationen und Bilder in allen Facetten ¬

/3370 42×12 – The Cult of Fixed, Bespoke: The Handbuilt Bicycle, Velo – Bicycle and Design www.gestalten.com www.gingkopress.com www.lars-muellerpublishers.com Neuerscheinungen im Bereich Fahrradkultur ¬

/3428 Brush ’n’ Script www.brushnscript.de Kompendium über Schreibschriften ¬

/3447 Kursiv – Was Typografie auszeichnet www.niggli.ch Zur Geschichte, Funktion und Form der Kursiven ¬

/3456 Weltstücke – World Trip Goodies www.rupapublishing.com Ein Buch über Reiseerinnerungen und Andenkenkultur ¬

/3460 Problemlösung www2.f5.htw-berlin.de Dokumentation des Kurses »Einführung in den Schriftentwurf« ¬

/3469 TypoMag www.indexbook.com Typografie in Magazinen ¬

/3479 Mural Art & Blackbook Sessions http://publikat.de Zwei Bücher über Streetart und Graffiti ¬

/3487 Nice To Meet You Too www.indexbook.com Visuelle Grüße zum Thema Corporate Design ¬

/3520 Selected A www.indexbook.com Eine Auswahl an Grafikdesign aus Europa ¬

/3407 Klasse Troxler www.abk-stuttgart.de Sammlung studentischer Arbeiten aus 4 Jahren ¬ /3530 Turning Pages www.gestalten.com Zeitgenössisches Editorial Design im Print Bereich ¬


Imprint Redaktionsanschrift

Herstellung

Fonts

Order

Slanted c/o MAGMA Brand Design Südendstr. 52 D-76135 Karlsruhe T +49 (0) 721 82485850 F +49 (0) 721 82485810 magazine@slanted.de www.slanted.de

Druck E&B Engelhardt und Bauer Druck- und Verlagsgesellschaft mbH Käppelestraße 10 D–76131 Karlsruhe T +49 (0) 721 96226100 F +49 (0) 721 96226101 center@ebdruck.de www.ebdruck.de

Vertrieb Buchhandel National Julia Kahl T +49 (0) 721 82485850 julia.kahl@slanted.de

Slanted Magazin

Papier Papyrus Deutschland GmbH & Co. KG Gehrnstr. 7-11 D–76275 Ettlingen T +49 (0) 7243730 F +49 (0) 72437371 info.de@papyrus.com www.papyrus.com/de

→ Adelle: Veronika Burian & José Scaglione, 2009 (TypeTogether, type-together.com) → Amoto: Nadja Schoch, 2008 (Avoid Red Arrows / avoidredarrows.de) → Bree: Veronika Burian & José Scaglione, 2008 (TypeTogether, type-together.com) → Capucine: Alice Savoie, 2010 (Process Type Foundry / processtypefoundry.com) → Elido: Sibylle Hagmann, 2010 (Village / vllg.com) → FF Chambers: Verena Gerlach, 2008 (FontFont / fontshop.com) → Monta: Stefanie Miller, 2008 (Avoid Red Arrows / avoidredarrows.de) → PTL Roletta: Andrea Tinnes, 2010 (primetype / primetype.com) → PTL Tephe: Verena Gerlach, 2006 (primetype / primetype.com) → PTL Vielzweck: Verena Gerlach, 2009 (primetype / primetype.com) → Raeling: Eloïse Parrack, 2010 (Volcano Type / volcanotype.de)

Herausgeber: MAGMA Brand Design GmbH & Co. KG Chefredaktion: V.i.S.d.P. Lars Harmsen, Uli Weiß Art-Direktion: Flo Gaertner, Lars Harmsen Chefin vom Dienst: Julia Kahl Redaktion: Flo Gaertner, Lars Harmsen, Julia Kahl, Michael Schmidt Grafik: Julia Kahl, Katrien Rooseleer Mitarbeit: Anna Straetmans ISSN 1867-6510 Auflage: 10.000 Stück Erscheint 4 × jährlich (Frühling, Sommer, Herbst, Winter) Slanted Weblog Chefredaktion: V.i.S.d.P. Lars Harmsen, Uli Weiß Chefin vom Dienst: Julia Kahl Redaktion: www.slanted.de/ redaktion Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt der Verlag keine Gewähr. Verlag und Redaktion setzen voraus, dass ihnen zur Veröffentlichung zur Verfügung gestelltes Material frei von Rechten Dritter ist. Vervielfältigung und Speicherung bedarf der Genehmigung des Verlages. Fotos und Texte sind willkommen, es wird jedoch keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung des Verlags oder der Redaktion. Copyright: Slanted, Karlsruhe 2010 Alle Rechte vorbehalten.

Mondi Kelsenstraße 7 A-1032 Wien T +43 (0) 1 790130 F +43 (0) 1 79013960 info@mondigroup.com www.mondigroup.com → Umschlag: Papyrus / Majestic Classic / Fresh Mint / 250 g/qm → Diskurs / Visuell: Papyrus / MultiArtGloss / 135 g/qm → Farbpapier: Mondi / IQ color / Hellrosa, Pink / 120 g/qm → Index / Colophon: Papyrus / MultiArtSilk / 135 g/qm

Bahnhofskiosk / Flughafenkiosk IPS Pressevertrieb GmbH www.ips-d.de Internationaler Vertrieb Export Press SAS www.exportpress.com Vertrieb Abonnements www.slanted.de/abo Weitere Bezugsmöglichkeiten Slanted BookShop: www.slanted.de/shop Verkaufsstellen: www.slanted.de/verkaufsstellen Amazon Marketplace: www.amazon.de Advertising Anzeigen / Web-Banner Wir sind manchmal käuflich. Und deshalb kann man im Slanted Magazin auch Anzeigen schalten. Mehr Infos unter www.slanted.de/ mediadaten Julia Kahl T +49 (0) 721 82485850 julia.kahl@slanted.de Awards

Dank Wir danken allen, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben: Besonderer Dank geht an Laure Boer, Gerda Breuer und Julia Meer, Ariane Spanier, Verena Gerlach und Julia Born, Kalpesh Lathigra und das US Marines Pressearchiv, Raban Ruddigkeit, Nadine Chahine, Timour Chafik, Veronika Burian, Jan Middendorp, Laura Worthington, Petra und Nicole Kapitza, Geneviève Gauckler, Lousie Bååth, Esen Karol, Peter Brugger, Felix Stumpf, Akiko Kanna, Susanne Baer, Ian Lynam, Frank Wiedemann, Sebastian Barton, BlotaBlota und Supalife. Ein großes Dankeschön auch an alle Typedesigner und Foundries, die uns ihre Schriften für diese Ausgabe zur Verfügung gestellt haben. Vielen Dank außerdem an Jennifer Grünewald und Sebastian Barton von Papyrus und Thomas Appelius, Gerhard Schwöbel und Joachim Schweigert von der Druckerei E&B Engelhardt und Bauer für ihren Einsatz und den – wie immer – perfekten Druck.

ADC of Europe 2010, 2008 ADC Wettbewerb 2010, 2008, 2007 Annual Multimedia 2008 Berliner Type 2009 (Silber), Berliner Type 2008 (Bronze) Designpreis der BRD 2009 (Silber), European Design Awards 2008 Faces of Design Awards 2009 if communication design award 2007 Laus Awards 2009 Lead Awards 2008 (Weblog des Jahres), 2007 red dot communication design awards 2008 Type Directors Club NY 2008, 2007


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Beat That If You Can!

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WOMEN, typography, graphic design Autumn/winter 2010 ISSN 1867–6510 Germany: EUR 12 Switzerland: CHF 25 UK: GBP 16 USA: USD 26 Other Countries: EUR 16

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