Slanted Magazine #17 ­ Cartoon / Comic

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Spring 2012 ——— ISSN 1867–6510 DE EUR 14 / CH CHF 25 / UK £ 16 / US $ 26 / Others EUR 16

Smack! Offene Papiere von Igepa erinnern haptisch an das Lesen eines Comics oder dem Comicstrip in der Tageszeitung. Der achtseitige Umschlag, gedruckt auf Invercote Creato von Iggesund, zeigt trotz 240 g/qm an den Falzkanten keinen Bruch.

Plopp! Eure Slanted Redaktion

www.slanted.de –– Typografie & grafik design

Pffft! Geschafft. Allen ein großes Dankeschön, die mitgewirkt haben.

Typografie & grafik design

slanted

Würg! Vincent Connare hat damals bei Microsoft eigentlich nur nach einer Lösung für ein Problem gesucht, als er die Comic Sans entwarf. Es war nie vorgesehen,

Brüll! Die erste Slanted Ausgabe des Jahrgangs 2012 zeigt ein neues Gesicht. Neues Format in Übergröße, Straffungen in Abfolge und Layout und mehr Seiten. Und damit mehr Raum für Projekte und Gestaltung.

17 cartoon comic

Blablabla! Schrift im Comic spielt eine wichtige Rolle, die lange Zeit unterschätzt wurde. Bis in die 50er Jahre wurde bis auf wenige Ausnahmen der Großteil aller grafischen Literatur handgelettert. Der Prozess der Distribution sowie die Übertragung in andere Sprachen führte verstärkt zum Einsatz von Bleilettern – oft der Helvetica. Erst in den 80er Jahren erkennt man das Potential von gutem Lettering. Dass sich mit dem Computer jedoch wieder alles geändert hat, könnt ihr dem Essay Motorscream Landscapes von Alexander Negrelli (S. 102 f.) entnehmen.

Kawoom! Die Häuser werden weggeblasen. Die Dummies zerfetzt. Der nächtliche Himmel erhellt – bis nach Arizona und Colorado. In Nevada wurde mal wieder eine Atombombe gezündet. Ken Johnston von Corbis NY ist eingetaucht in die Archive. Hat grotesk wirkende Bilder einer patriotisch aufgeladenen Welt des kalten Krieges hervorgeholt. Doom Town (S. 39 ff.), ein Comic, wie ihn das Leben schreibt! Survival is possible heißt der erläuternde Essay von Michael Schmidt (S. 116).

slanted

Peng! Boom! Poff! Sonhyun Jung und Stefan Zillig schreiben (S. 108 ff.), warum Lautmalereien in japanischen Mangas und koreanischen Manhwas auf akustischer Ebene viel dynamischer sind als ihre westlichen Verwandten.

sie kommerziell zur Verfügung zu stellen. In Geliebt und gehasst: Comic Sans beleuchtet Rieke C. Harmsen, wie sich an dieser Schrift nach achtzehn Jahren noch immer die Geister scheiden (S. 104).

slanted 17 –– cartoon / comic

Ouch! Ian Lynam wirft dieses Mal einen Blick auf japanische Comics (S. 105 ff.). Seit einigen Ausgaben berichtet er über Typografie und Grafikdesign aus Japan, dem Land, in dem geliebte Hauskatzen in die Luft fliegen und das Leben nach Fukushima irgendwie weitergeht. Patrick Tsai, sein Mitbewohner in Tokyo, führt Tagebuch: Talking Barnacles (S. 89 ff.) ist eine Erzählung in Bildfolgen, gepaart mit ganz persönlichen Texten. Womit wir mitten im Thema wären: Comics – eine Folge von Bildern (Strip), die eine Geschichte erzählen. Und Cartoons – mit Pointe im einzelnen Bild.

slanted Typografie & grafik design

17 cartoon comic

projects p. 5 fonts p. 45 ESSAYS / reports p. 102 interviews p. 125 index p. 142 reviews p. 157 imprint p. 162


Ouch! Ian Lynam wirft dieses Mal einen Blick auf japanische comics (S. 105 ff.). Seit einigen Ausgaben berichtet er über Typografie und Grafikdesign aus Japan, dem Land, in dem geliebte hauskatzen in die Luft fliegen und das Leben nach Fukushima irgendwie weitergeht. Patrick Tsai, sein Mitbewohner in Tokyo, führt Tagebuch: Talking Barnacles (S. 89 ff.) ist eine Erzählung in Bildfolgen, gepaart mit ganz persönlichen Texten. Womit wir mitten im Thema wären: comics – eine Folge von Bildern (Strip), die eine Geschichte erzählen. und cartoons – mit Pointe im einzelnen Bild. PEnG! BOOM! POFF! Sonhyun Jung und Stefan Zillig schreiben (S. 108 ff.), warum Lautmalereien in japanischen Mangas und koreanischen Manhwas auf akustischer Ebene viel dynamischer sind als ihre westlichen Verwandten. BLABLABLA! Schrift im comic spielt eine wichtige Rolle, die lange Zeit unterschätzt wurde. Bis in die 50er Jahre wurde bis auf wenige Ausnahmen der Großteil aller grafischen Literatur handgelettert. Der Prozess der Distribution sowie die Übertragung in andere Sprachen führte verstärkt zum Einsatz von Bleilettern – oft der helvetica. Erst in den 80er Jahren erkennt man das Potential von gutem Lettering. Dass sich mit dem computer jedoch wieder alles geändert hat, könnt ihr dem Essay Motorscream Landscapes von Alexander negrelli (S. 102 f.) entnehmen. WÜRG! Vincent connare hat damals bei Microsoft eigentlich nur nach einer Lösung für ein Problem gesucht, als er die comic Sans entwarf. Es war nie vorgesehen,

sie kommerziell zur Verfügung zu stellen. In Geliebt und gehasst: Comic Sans beleuchtet Rieke c. harmsen, wie sich an dieser Schrift nach achtzehn Jahren noch immer die Geister scheiden (S. 104). KAWOOM! Die häuser werden weggeblasen. Die Dummies zerfetzt. Der nächtliche himmel erhellt – bis nach Arizona und colorado. In nevada wurde mal wieder eine Atombombe gezündet. Ken Johnston von corbis nY ist eingetaucht in die Archive. hat grotesk wirkende Bilder einer patriotisch aufgeladenen Welt des kalten Krieges hervorgeholt. Doom Town (S. 39 ff.), ein comic, wie ihn das Leben schreibt! Survival is possible heißt der erläuternde Essay von Michael Schmidt (S. 116). BRÜLL! Die erste Slanted Ausgabe des Jahrgangs 2012 zeigt ein neues Gesicht. neues Format in Übergröße, Straffungen in Abfolge und Layout und mehr Seiten. und damit mehr Raum für Projekte und Gestaltung. SMAcK! Offene Papiere von Igepa erinnern haptisch an das Lesen eines comics oder dem comicstrip in der Tageszeitung. Der achtseitige umschlag, gedruckt auf Invercote creato von Iggesund, zeigt trotz 240 g/qm an den Falzkanten keinen Bruch. PFFFT! Geschafft. Allen ein großes Dankeschön, die mitgewirkt haben. PLOPP! Eure Slanted Redaktion




PROJECTS

Slanted 17 — Cartoon / Comic

Projects

3


PATRICK TSAI

TSAI

GALLERY > PAGE 87 www.hellopatpat.com p. 142

Patrick Tsai; p.142

4

Typeset in Balloon, Comic Sans Pro, Hometown Hero BB

Slanted 17 — Photography


faile

works Sinful Pleasures should be..... www.faile.net p. 142

Sinful Pleasures Archive in orange acrylic, silkscreen ink on paper, 25 × 38 inches

FAILE; p. 142

5

Typeset in Balloon, Comic Sans Pro

Slanted 17 — Projects


SUPER HEROES AT HOME

Gregg Segal, Altadena CA (US) www.greggsegal.com p. 142

Gregg Segal; p. 142

10

Typeset in Catseye, Comic Sans Pro

Slanted 17 — Projects


Marvel Minimalist Poster

Marko Manev, Skopje (MK) www.behance.net/markomanev p. 143

Marko Manev; p. 143

11

Typeset in Balloon, Comic Sans Pro, Populaire

Slanted 17 — Projects


100 years of Audi

Military Officer’s Association of America Magazine Jan Feindt – Pardes Hanna-Karkur (IL) www.janfeindt.de p. 143

Jan Feindt; p. 143

14

Typeset in Balloon, Comic Sans Pro, Populaire

Slanted 17 — Projects


COMIC EXPLOSION

INGO Ingo Maurer and team, Munich (DE)

www.ingo-maurer.com p. 143

Ingo Maurer and team; p. 143

15

Typeset in Balloon, Comic Sans Pro, Hometown Hero BB

Slanted 17 — Projects


B e i d e s i n d g a r z o r n i g s e h r, h a b e n n ic h ts z u e s s e n m e h r.

Cyrill Kuhlmann

www.cyrill-kuhlmann.de p. 143

Cyrill Kuhlmann; p. 143

16

Typeset in Comic BalloonSans Pro, Mr. Moustache

Slanted 17 — Projects


MIKE DIANA Poster for “Vacation – The Movie” www.mikedianacomix.com p. 143

Mike Diana; p. 143

17

Typeset in Balloon, Comic Sans Pro, Nudgewink Pro

Slanted 17 — Projects


A type for a theater

Benoît Bodhuin, Villeneuve d’Ascq (FR)

www.benbenworld.com p. 144

Benoît Bodhuin; p. 144

20

Typeset in Comic Sans Pro

Slanted 17 — Projects


S e e w hat I m e a n – c o v e r d es i g n The Heads of State, Philadelphia PA (US) www.theheadsofstate.com p. 144

The Heads of State; p. 144

21

Typeset in Balloon, Comic Sans Pro, Populaire

Slanted 17 — Projects


milchhof

Heroes, Freaks, and Super-Rabbis www.milchhof.net p. 144

MILCHHOF; p. 144

24

Typeset in Catseye, Comic Sans Pro

Slanted 17 — Projects


Heroes, Freaks and Super-Rabbis

KatzKaiser, Cologne /Darmstadt (DE)

www.katzkaiser.de p. 144

KatzKaiser; p. 144

25

Typeset in Catseye, Comic Sans Pro

Slanted 17 — Projects


F i g u r e S c u l p t u r e – 78 2 5 g , sa i k o r o

three studio / Gallery, Fukushima (JP)

w w w. t h r e e - s t u d i o . c o m P. 14 5

three STUDIO / Gallery; p. 145

32

Typeset in Balloon

Slanted 17 — Projects


B U M B U

M Henning Wagenbreth, Berlin (DE)

Henning Wagenbreth; p. 145

www.wagenbreth.de p. 145

Typeset in Balloon

Slanted 17 — Projects


K o ch o n se l Fr a k t u r

Wittek, Hamburg (DE) w w w. w i t t ek 0 8 1 5 c o m i x . b l o g s p ot . c o m P. 1 4 6

Wittek; p. 146

38

Typeset in Populaire

Slanted 17 — Projects


DOOM TOWN UPI / Bettmann/ corbis KEN johnstoN: Director of Photography, Historical CORBIS New York (us)

Atomic LIFE 1953-1955 Slanted 17 — Photo Story

Doom Town: UPI / Bettmann / Corbis; p. 146

39


Slanted 17 — Photo Story

Doom Town: UPI / Bettmann / Corbis; p. 146

44


Slanted 17 — Photo Story / Fonts & Type Labels

Doom Town: UPI / Bettmann / Corbis; p. 146

45

Piekos FX Rough BB; p. 146


Ba grrrrrr!!

knock-knock

scrunch

woo-hoo!

bash

squish

ha-ha!

rooaaarrr

tick-to ck crack

kreisch

boo

snuffle

ugh

b splatter

argh

screech

uh-huh

scratch

bang uhhh! spritz

Slanted 17 — Projects Fonts & Type Labels

Deursen; B-Movie Retro; p. 158 p. 146

46


Slanted 17 — Photo Story

Doom Town: UPI / Bettmann / Corbis; p. 146

47


Slanted 17 — Photo Story

Doom Town: UPI / Bettmann / Corbis; p. 146

50


Mevis; Collector p. 158 Comic; p. 147 Rick Veitch; p. 147

51

Wild Words Lower; p. 147 Showcard Stunt; p. 148

Typeset in Balloon

Slanted 17 — Projects Fonts & Type Labels


zisch & wisch KNARZ • KNIRSCH • KNACK

Ratatatatatatata! *

autsch! kreisch! patsch!

KLACK, «%» PENG.

***********************************

KRRRZZZ ? PFEIF ? UHHH …

Schnatter&Hust DING • POFF • DANG • PIFF • DONG

Slanted 17 — Projects Fonts & Type Labels

Deursen; Marvin; p.p.147 158 Hometown Hero BB; p. 146

52

Coop Black; p. 148 Balloon; p. 148


Slanted 17 — Projects Fonts & Type Labels

Mevis; Shake; p. 158 147

53


Slanted 17 — Fonts & Type Labels

Manicuore; p. 151

60


Mevis; Smashing; p. 158 p. 151 Bigfish; p. 151

61

Typeset in Balloon

Slanted 17 — Projects Fonts & Type Labels


Slanted 17 — Fonts & Type Labels

Horror Flick; p. 149

64


Slanted 17 — Fonts & Type Labels

Shiver; p. 147 Gone Fission BB; p. 146

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TYPOLYRICS

Slanted 17 — Cartoon / Comic

TypoLyrics

66


Slanted 17 — TypoLyrics

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Sophia Martineck; p. 152 Song: God’s Comic Artist: Elvis Costello

Font: Seasoned Hostess Design: Crystal Kluge, Stuart Sandler Label: tartworkshop.com / veer.com


FONTNAMES ILLUSTRATED

What’s the story? Als ich vom bevorstehenden Thema Comic & Cartoon erfuhr, hat mich das sehr gefreut. Denn vor mehr als 20 Jahren war genau das mein Einstieg in die Welt der Visuellen Kommunikation. Und wie ich finde kein schlechter, denn hier verbinden sich Wort und Bild, um im Betrachter etwas auszulösen. Auch wenn es »nur« ein Lachen ist. Jedem Cartoon und jedem Strip muss eine Idee zugrunde liegen, weil er sonst höchstens als Graphic Novel taugt. Somit handelt es sich um eine wirklich gute Schule in Dramaturgie, Struktur und Komposition. Und vor allem im Geschichtenerzählen. Das Genre muss sich nicht mehr hinter anderen verstecken und hat sich längst – durchaus auch wirtschaftlich – emanzipiert. Vielleicht ein bisschen spät, denn wie sagte schon ein gewisser Pablo Picasso auf die Frage, was er in seinem Künstlerleben bereut habe? »Das einzige ist, nie einen Comic gezeichnet zu haben«. Wer weiß, ob er es heute nicht probiert hätte ... Viel Spaß und Genuss bei den folgenden Arbeiten einiger von mir hochgeschätzten Freunden und Kollegen! Raban Ruddigkeit

Slanted 17 — Cartoon / Comic

Fontnames Illustrated Raban Ruddigkeit; p. 153

70


Mevis; Katja Spitzer; p. 158 p. 153

71

Fontname: Scream Queen Design: Nate Piekos Label: blambot.com

Typeset in Balloon

Slanted 17 — Projects Fontnames Illustrated


Slanted 17 — Fontnames Illustrated

74


Slanted 17 — Fontnames Illustrated

Drusba Pankow; p. 153

75

Fontname: Rocket Man Design: Comicraft Label: comicraft.com


PROJECTS CONTINUED

Slanted 17 — Cartoon / Comic

Projects

78


New lettering for old cartoons

Vasily Biryukov,

Alexandra Korolkova,

Dmitrv, Moscow (RU)

www.nicetype.ru

P. 154

Vasily Biryukov, Alexandra Korolkova; p. 153

79

Typeset in Rick Veitch

Slanted 17 — Projects


YouLookLikeTheRightType.com Mark Addison Smith

Chicago IL (US)

www.youlookliketherighttype.com p. 154

Mark Addison Smith; p. 154

80

Typeset in Comic Sans Pro, Piekos FX Rough BB

Slanted 17 — Projects


COMIC STRIP Astrid Jahns, Hanover (DE) astrid.jahns@online.de p. 154

Comic Strip Comic Comi Com Co C -

Astrid Jahns; p. 154

81

Typeset in Balloon, Comic Sans Pro, Piekos FX Rough BB

Slanted 17 — Projects


Selected Type Illustrations Brooklyn NY (US)

Slanted 17 — Projects

Joe Newton; p. 145

86

Typeset in Piekos FX Brush BB, Comic Sans Pro

Joe Newton


Slanted 17 — Photography

Patrick Tsai; p. 142

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PATRICK TSAI WORKS

Patrick Tsai; p. 142

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Typeset in Balloon

Slanted 17 — Photography


Talking Barnacles by PATRICK TSAI Day 79 Saturday, May 28, 2011 ... After doing the daily post of T.B., I needed to take a break. Willy was back on my futon wet from being outside in the rain. I laid down next to her … She got up then settled back down again next to my pillow. My mind began to wander … I thought about the girl from yesterday and how cute she was (and I believe that was then my hand went down into my pants) … and since my face was pressed into the back of Willy’s fur, I thought about how the girl was saying that she was normally allergic to cats except Willy for some reason when she came over last night… and then I thought about my first two cats, Hobbes and Nyquil, from my childhood … and how when I first got them from the pound, I was so allergic to them the first night, my eyes were red and swollen and itchy and I couldn’t breathe. My mom said we would have to return them, but I begged her not to and after a few days, I got used to their fur and eventually became immune. While Willy’s purring hummed in my face … and while the sound of the rain from outside sounded so nice from inside my room … and how comfortable I was at home with my hand draped over my cat and my other wrapped around my warm penis, I thought about the time when – a few years back after Nyquil had died – Hobbes (my favorite cat) had gotten stomach cancer … My parents told me they had finally let him inside so he could live his remaining days in comfort (because after they moved to their fancy new place, they wouldn’t let the cats inside anymore because they would pee everywhere and devalue the house …) and I imagined Hobbes lying on the sofa in the living room white and skinny as a ghost … panting and dying … and I thought how sad and ironic it was that he could only be comfortable when he was actually not … and Willy’s purring continued to hum … hum with my face pressed in her fur … and then I got up and wrote about that as well ... Patrick Tsai; p. 142

89

Typeset in Balloon

Slanted 17 — Photography


Slanted 17 — Photography

Patrick Tsai; p. 142

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Slanted 17 — Photography

Patrick Tsai; p. 142

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PAT! BON! DOKAAAN! Schriftgewitter und Lautmalerei in asiatischen Bildgeschichten

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Die Koreanerin Sohyun Jung studiert freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Steffen Zillig arbeitet als freier Autor. Zusammen gehen sie der Virtuosität und Ausdrucksstärke asiatischer Lautmalereien in Bildgeschichten auf den Grund.

Ob klassischer Superhelden-Comic, gruseliger Mystery-Manga oder avantgardistische Graphic Novel – innerhalb der Sprechblase bleibt die Schrift im Comic allein dem klassischen Anspruch der Lesbarkeit verpflichtet. Sie ist kein Teil der dargestellten Bildwelt, sondern einer abstrakten, quasi unsichtbaren Bedeutungsebene zugehörig, die visuell kaum Aufhebens um sich macht. Spannend ist die Schriftgestaltung in Comics deshalb vor allem da, wo Wörter und Begriffe diesen vorgezeichneten Bezirk verlassen. Wenn sie sich direkt ins Bild setzen, auf eine Ebene mit dessen Figuren. Dort nämlich kann die Schrift selbst – ihre grafische Gestaltung und Konstruktion – zum aktiven Komplizen der Handlung avancieren. Vor allem Onomatopöien, Lautmalereien wie PENG, POFF und ZACK, oder Inflektive, also verkürzte Verben wie GLOTZ oder GRÜBEL, erfreuen sich außerhalb der Sprechblase ihrer Bildwerdung. Tatsächlich sind sie so stark mit der Comicform assoziiert, dass wer sie allzu häufig zur Sprache bringt, schnell hören wird, er rede wie im Comic (»Er so RUMMS und ich so AARGH!«). Derzeit sind es Kurznachrichtenformate wie SMS oder Twitter, die dazu beitragen, dass selbst Politiker ihren Tweet über verständnislose Journalisten mit einem knappen GRMPF besiegeln. Blättert man sich nun in Bahnhofsbuchhandlungen oder Comicläden durch die Regale, gewinnt man schnell den Eindruck, in japanischen Mangas oder ihren koreanischen Pendants, den Manhwas, sei der Umgang mit den bildimmanenten Lautmalereien um einiges virtuoser und ausdrucksstärker als das ewige KRACH! BOOM! PENG! der westlichen Bildgeschichten. Asiatische Soundwords schlängeln, purzeln und springen durchs Bild, überwinden die Gehege der einzelnen Panels und füllen nicht selten ganze Doppelseiten. Das alles passiert zwar auch in den Abenteuern amerikanischer oder gallischer Superhelden und dennoch wirken die asiatischen Onomatopöien oft um einiges atmosphärischer und bildhafter. Ursachen für die hohe grafische Qualität dieser lautmalerischen Bild-Text-Fusionen finden sich viele, und es mag naheliegen, den asiatischen Schriften selbst schon mehr bildhaften Charakter zuzusprechen als dem lateinischen Alphabet. Tatsächlich sind viele Elemente beispielsweise der chinesischen Schrift auf sogenannte ideografische Zeichen zurückzuführen, also Zeichen, die grafisch das

imitieren, was sie darstellen. Aber wenn auch die Wissenschaft über die genaue Datierung ihrer ideografischen Schriftvorläufer streitet – sie je nach Betrachtung zwischen 5.000 und 9.000 Jahren vor unserer Zeit ansetzt – kann man doch mit Sicherheit sagen, dass sie längst zahlreiche Entwicklungsstufen durchlaufen hat. Kein chinesischer Leser wird also Bilder sehen, wenn er einen gewöhnlichen Text liest. Noch weniger die Leser japanischer Schrift, die sowohl Zeichen chinesischer Herkunft, als auch von diesen abgewandelte Varianten und sogar lateinische Zeichen umfasst. Die Lautmalereien von Mangas setzen sich in der Regel aus jenen Schriftzeichen zusammen, die einst als eine Art Stenografie chinesischer Zeichen entstanden: die Katakana. Im Alltag ist ihr Einsatz oft ähnlich unserer Kursivform. Man benutzt sie zur Hervorhebung, in der Werbung und bei Beschriftungen. Ihr stenografischer Charakter lässt sie flüchtig und strichartig erscheinen, weniger geschlossen als die lateinischen Großbuchstaben, mit denen man im Westen die Onomatopöien zeichnet.

In amerikanischen und europäischen Actioncomics machen sich die Zeichner gerade das Blockartige und Raumfüllende der Großbuchstaben zunutze, um einem BOOM oder BOING eine bildlichere Erscheinung zu geben. Die Katakana verlangen schon aufgrund ihrer reduzierten Form eine andere Herangehensweise, die die japanischen Zeichner im Laufe der Jahre immer weiter verfeinert haben. So kann man die einzelnen Bestandteile der Zeichen besser über ein Bild verteilen oder auseinanderfliegen lassen. Explosionen und Erschütterungen erhalten so ein weniger gleichmäßiges, eher splitterndes und krachenderes Timbre. Auch lassen sich die wenigen Striche der Katakana leichter in die Bewegungs- und Ausdruckslinien eines Bildes einflechten. Für westliche Leser sind Zeichen und Zeichnung daher oft kaum zu unterscheiden. Koreanische Lautmalereien wirken dagegen blockartiger, haben jedoch den zeichnerischen Vorzug, dass sich die einzelnen Silben­kästen, aus denen sich ein Wort zusammesetzt, abermals aus einzelnen Buchstaben bestehen. Diese kleinteiligere Konstruktion lässt innerhalb des Bildes auch mehr Möglichkeiten, Begriffe gestalterisch zu zerlegen und umzustellen. Ein zur Silbe gehöriger Kreis lässt sich beispielsweise statt unter den Zeichenkörper ebenso gut rechts daneben platzieren. Entgegen dem geläufigen Vorurteil vom bildhaften Charakter asiatischer Schriften ist die koreanische übrigens eine reine Buchstabenschrift, die erst im 15. Jahrhundert am Schreibtisch einer königlichen Experten-

Slanted 17 — Essays and Reports

Sohyun Jung & Steffen Zillig; p. 154

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DOKA, zu Deutsch: BAMM. Die mit japanischen Katakana belassene deutsche Übersetzung von Vagabond, neben der amerikanischen Übersetzung. Erschienen bei Egmont Manga & Anime / Copyright I.T. Planning Inc.

DUON, zu Deutsch: KAWUMM. Aus dem ersten Band der Serie X vom japanischen Zeichnerkollektiv Clamp. Gut zu erkennen ist die grafische Nähe von Schrift und Bewegungslinien. Copyright Carlson Verlag, Hamburg.

kommission entwickelt wurde. Hegel, der die chinesische Schrift aufgrund ihres geringeren Abstraktionsgrades gegenüber der phonetischen Schrift für unvollkommen hielt, hätte also nur etwas weiter westlich ins kleinere Korea schauen müssen, um vom dortigen Glanzstück logischen Sprachaufbaus Kenntnis zu nehmen. Um die Kunstfertigkeit der Lautmalereien in Mangas und Manhwas zu erklären, lohnt ein Blick auf die lange Tradition der asiatischen Kalligrafie. Wenn sie auch längst nicht mehr die Bedeutung hat, die sie einst für Distinktion und Selbstverständnis der dortigen Oberschichten besaß, ist sie als beliebte Freizeitbeschäftigung noch immer weit verbreitet. Die vom Buddhismus geprägte meditative Praxis wird von der Überzeugung geleitet, Geist und Charakter eines Menschen manifestierten sich in dessen kalligrafischer Linienführung. Vor diesem Hintergrund kann schon der Beschaffenheit eines einzelnen Pinselstrichs ein hohes Maß an Ausdruck abgerungen werden. Zwar wäre es übertrieben dem durchschnittlichen Mangaleser allzu viel kalligrafische Interpretation von umherwirbelnden Soundwords zu unterstellen, aber eine gewisse Grundsensibilität für das Handschriftliche wird doch nachhallen. Und im Gegensatz zu den typografisch gesetzten Sprechblasen werden die Onomatopöien meist von den Zeichnern selbst ins Bild gesetzt. Nicht immer so betont kalligrafisch wie in der Mangaserie Vagabond. In den 33 bisherigen Bänden zeichnet der Manga von Takehiko Inoue den historisch inspirierten Werdegang von Miyamoto Musashi nach, einem berüchtigten Samurai der Edo-Zeit (1603–1868), der auszieht, ein großer Schwertkämpfer zu werden. In die Edo-Zeit verlegt man gemeinhin auch die historische Geburtstunde der vom Manga fortgesetzten japanischen Tradition visuellen Erzählens. Tatsächlich geht der Begriff des Manga auf den bis heute berühmten Grafiker Katsushika Hokusai (1760–1849) zurück, der seine Skizzenhefte als eben solche überschieb, nämlich als absichtslose (man) Zeichnungen (ga). Bei den von ihm und anderen verbreiteten Druckgrafiken (den Ukiyo-e) wurde die dazugehörige Schrift bereits direkt ins Bild gesetzt und griff sogar in ihrer Gestaltung schon atmosphärische Eigenheiten der Bilder auf, wie es die Soundwords heute in Comics tun. Man unterstützte zum Beispiel den Eindruck wehenden Slanted 17 — Essays and Reports

An die »Geduld«, die als Begriff zentral ins Bild gesetzt ist, klammert sich eine der Protagonisten dieses Bildes von 1818. Aus: Fukuchu meisho zue von Kyoden Santo, Kyozan Santo & Kunianao Utagawa.

Körners Schriftstellerei. Kolorierte Federzeichnung von Schiller, entstanden 1786 als Geburtstagsgeschenk für seinen Gastgeber Gottfried Körner.

Sohyun Jung & Steffen Zillig; p. 154

109


Composition No.2 ‘an exceptional state’: with equipments owned by hiromiyoshii by Buku Akiyama. The catalog celebrates Akiyama’s first exhibition in 7 years held at FARM – his last was in 2001. Designed by schtücco / minus, the catalog appears to be damaged, but actually a front cover, which was completed and bound into the book, has been torn off on purpose. In addition, the colophon, which is generally positioned at the end of the book in ordinary Japanese books, is in front and doubles as a cover.

Pencil Exercise by Misaki Kawai. An artist based in New York, Misaki Kawai is known for her vividly colored paintings and installations of humorous papier-mache objects. Kawai also generates a voluminous amount of line art, presenting them alone in exhibitions globally and reproducing a great quantity in handmade zines. Pencil Exercise contains 500 selected new drawings selected from the past year, enclosed in a soft yet sturdy binding and one of eight editions of postcards acts as the bound-in cover for the edition.

Slanted 17 — Essays and Reports

Ian Lynam; p. 154

124


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I usually experience the creative process as a struggle

Nora Krug is an award-winning illustrator and visual instructor. With a background in performance design, documentary film as well as illustration, Ms. Krug’s work has been recognized by Print, Page and Jitter Magazine, the New York Art Directors Club, American Illustration and the Society of Illustrators. She regularly receives commissions from such publications as The New York Times, The Boston Globe and The Guardian, while teaching illustration full-time at Parsons The New School for Design. This interview has been con­ducted by Toby Thane Neighbors from Illostribute in September 2007.

Toby Thane Neighbors: Tell us something about your background and how this has influenced you as an illustrator? Nora Krug: I grew up in the South of Germany, near the Pfalz wine region and the Black Forest, just outside the French border. My family went for walks in the forest almost every weekend, and I think growing up with this experience, and with the mysticism of the Grimm’s fairy tales had a big influence on me as a child, and as an artist – I have created three visual retellings of Red Riding Hood so far. My parents were interested in the edgy, anti-authoritarian children’s books and cartoons of the 1960s and 70s, and I grew up reading books by F. K. Waechter, Tomi Ungerer and Robert Crumb, whose visual humor impacted my own visual art. When did you decide to pursue illustration as a career? I decided that fairly late, as I was interested in many different fields and practicing many different disciplines as a teenager and young adult. I went to a High School that offered music as a main subject, and I almost became a professional violinist. I then studied set design and documentary film, and it was only when I met my illustration professor at the University of Art Berlin (almost by chance) that I realized that illustration could be an interesting career path. I never spent endless hours drawing as a teenager. Rather, I was interested in expressing ideas in a variety of media. In that sense, my work was idea – rather than medium driven. Drawing to me means communicating and I don’t draw to experience the physical sensation of a particular medium. You studied at several schools. Describe your desires and decisions concerning each school as well as the effect international study has had upon your career? Were your school experiences positive? Each of the universities I studied at influenced me in different ways. After I graduated from High School in Germany, I decided to move to Liverpool, England and to study at the Liverpool Institute for Performing Arts, a school that had been founded by Paul McCartney during the previous year. The school was created for performing artists (actors, dancers and musicians), but also for artists who wanted to create visuals for the performing arts. I spent three years studying Performance Design and worked closely together with international students from different artistic backgrounds, creating CD covers, posters and set designs. The program was very hands-on, and I learned a lot about what it’s like working as an artist for the performance industry, since everything we did in class was created for the market, performed in front of a public audience or sold in stores. Working with artists from different disciplines also helped me understand my own field in the context of other artistic fields, and within the arts as a whole. For my final project in Liverpool, I created a documentary about post-war Sarajevo. I then decided to study illustration and documentary film at the Berlin University of Arts, combining my interest in documentary film and illustration by creating animations and comics based on real people’s lives. After graduation, a Fulbright scholarship allowed me to study in the MFA Illustration as a Visual Essay program at the School of Visual Arts. Comparing these different educational systems, I’d say that the German system encourages you to think more independently. There was no particular schedule, and you had to pick and chose your own classes without anyone telling you what to do. Since German universities are subsidized by the government, there is no money for hiring advisors or renting fancy gallery spaces–students rely on their own imagination to create an interesting environment. I actually think that that’s a positive challenge for a young artist. On the other hand, I believe that American and British universities are more open to new and innovative ways of looking at the field. In Germany, illustration is still largely taught around an editorial context. How important was your time at the School of Visual Arts in New York? Both studying at SVA and the mere experience of living in New York City were very influential to me. Previously, I had mainly been following the European illustration field, and after moving to New York, I gained insight into a more American perspective on illustration for the first time. This impacted the way I think about illustration immensely – it was like learning another language. Do you feel graduate school is a necessary step for a successful illustration career? It depends on the individual artist. An MFA degree allows for a wider range of professional possibilities, but it doesn’t necessarily make you a better artist. For me it was very important, because spending two intense

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Ich bin eher ein typografischer Schwarz-Weiß-Illustrator

Alessio Leonardi, gebürtig in Florenz, Italien, ist Kommunikationsdesigner und Schriftenentwerfer. Er arbeitete einige Zeit bei MetaDesign in Berlin, bevor er sich 1994 selbständig machte. Seit 2005 führt er zusammen mit Imme Leonardi das Büro Lion&Bee in Berlin und verkauft seine Schriften über sein Label BuyMyFonts und über externe Kanäle. Wie aus einem Vollblut-Italiener ein »deutscher« Schriftgestalter wurde, und was es mit Alessios Alter Ego Mr. Typo auf sich hat, erfuhr Julia Kahl in einem Telefoninterview im Januar 2012.

Julia Kahl: Du wohnst seit über 20 Jahren mit deiner Familie in Berlin, aufgewachsen bist du aber in Italien. Wie und weshalb bist du nach Deutschland gekommen? Alessio Leonardi: Ich bin an verschiedenen Orten in Italien aufgewachsen. Geboren wurde ich in Florenz, war aber lange Zeit im Piemont, in der Toskana und Ligurien – also viel unterwegs. Das ist vielleicht der Grund dafür, dass ich nie das Gefühl hatte, aus einer ganz bestimmten Stadt zu kommen. Natürlich ist der Unterschied zwischen der Toskana und dem Piemont nicht so groß wie zwischen Italien und Deutschland, aber grundsätzlich war ich es schon gewohnt, umzuziehen und mich an neuen Orten zu akklimatisieren. Ich kam eigentlich nach Deutschland, um nach dem Studium ein wenig Erfahrung im Job zu sammeln. Andere Länder, andere Sitten. Mit einem Stipendium in der Tasche bin ich nach Berlin gegangen und bin geblieben, ohne es zu merken. Hast du da schon für MetaDesign gearbeitet? Ich habe zu dieser Zeit ein Praktikum bei MetaDesign gemacht. Danach hatte ich Lust, mich in Berlin umzuschauen, um einfach zu sehen, was andere so machen. Insgesamt habe ich über 20 Büros besucht und dort natürlich auch meine Sachen gezeigt. Das Feedback war sehr positiv und ich bekam einige Jobangebote, von denen ich eines auch annahm. Nach einem Jahr wollte ich eigentlich wieder gehen, aber dann kam von MetaDesign ein Angebot, dem ich nicht wiederstehen konnte – und ich bin geblieben. Hast du in Italien Grafikdesign studiert, oder etwa speziell Illustration oder Schriftgestaltung? Ich habe visuelle Kommunikation studiert. Illustration war auch ein Fach, aber es wurde nicht richtig unterrichtet, sondern »gemacht«: Wir lernten nicht die Basics, wir mussten einfach loslegen. Es ist ein bisschen anders als hier in Deutschland, denke ich. Fotografie hat damals eine weitaus größere Rolle für mich gespielt. Wie kam es dann zu deinen ersten Schriftentwürfen? Wir hatten einen festen Lehrplan im Studium – eher wie in der Schule – und dieser sah auch Schriftgestaltung vor, am Samstag Vormittag, mit Umberto Fenocchio als Dozent. Schriften haben mich sehr fasziniert. Ich fand es spannend, eine Familie von Formen zu bauen, die zusammen gut funktionieren. Und so habe ich dann auch für meine Diplomarbeit zwei Schriften gestaltet – nebenbei, denn das war eigentlich nicht das Thema meiner Arbeit. Als ich nach Berlin kam, hab ich dann zum ersten Mal an einem Computer gearbeitet, denn in der Schule in Italien hatten wir noch keine. Ich war sehr interessiert an allen Programmen, die es damals gab und ich hab versucht, soviel wie möglich von den anderen Leuten zu lernen, die bei MetaDesign gearbeitet oder einige Zeit dort verbracht haben. Es kamen z. B. Erik van Blokland oder Max Kismann vorbei und die haben mir dann gezeigt, wie man Schriften am Computer bearbeiten kann. Das hat mich wirklich schwer beeindruckt. Du sagtest gerade, dass du in Berlin zum ersten Mal an einem Computer gearbeitet hast? Ja, die Schriften, die ich z. B. für meine Diplomarbeit gemacht hatte, waren per Hand gezeichnet. Jeder Buchstabe war ca. 20 cm groß, dann wurden sie verkleinert, kopiert, auf Bogen geklebt, wieder mehrmals kopiert und geschnitten und geklebt. So machte man das damals mit den Schriften und ich muss sagen, das war gar nicht so schlecht. Ich weiß, wie ein Kreis und eine Linie zusammen kommen müssen und ich kann nachvollziehen, wann und warum eine Beule entsteht. Die Prinzipien, die hinter geometrischen Zeichen stehen, sind denen der Bezierskurve sehr ähnlich. Lehrst du diese Prinzipien auch an der HAWK Hildesheim, wo du eine Professur für Visuelle Kommunikation hast? Nein. Das, was mir wichtig ist, ist nicht unbedingt die Technik, denn jeder kommt mit anderen Voraussetzungen ins Studium. Wichtig ist für mich, wie man Informationen vermitteln kann. Mein Fach heißt Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration, was ein bisschen schwammig ist. »Visualisierung von Information« wäre besser. Ob dort dann Infografiken oder Comics gemacht werden, ist für mich nicht entscheidend, sondern dass man den Prozess versteht. Man muss Lösungen finden, Informationen eines Absenders so zu vermitteln, dass diese beim Empfänger richtig ankommen. Die Form ist da zweitrangig. Hauptsache, es funktioniert. Wenn jemand nicht zeichnen kann, ist das auch kein Problem – das kann ich auch nicht. Dann müssen die Informationen eben anders, z.B. typografisch, kommuniziert werden.

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Illustration spielt in deinen Schriftentwürfen eine große Rolle. Was war zuerst da: Illustration oder Schrift? Ich muss dazu sagen, dass ich auch Schriften mache, die nicht so aussehen, als ob sie ich sie gemacht hätte – ganz Ernsthafte. Aber was meine Illustration angeht, denke ich, dass meine Zeichnungen mehr Schrift als Illustration sind. Sie sind sehr reduziert und man kann die Unterschiede zwischen einer Figur und der anderen sehr schnell erkennen, auch wenn sie minimal sind. Im Prinzip sehr ähnlich, wie bei einer Schrift. Die Buchstaben einer Schrift müssen die gleiche visuelle Sprache sprechen, also verwandt sein, aber deutlich voneinander unterscheidbar sein. Meine Zeichnungen sind wie eine Art Hieroglyphen, sie funktionieren logografisch. Illustration, wie man sie normalerweise versteht mit bunten Bildern, schönen Zeichnungen und Perspektive, gehört nicht zu meinem Repertoire. Ich bin eher ein typografischer Schwarz-Weiß-Illustrator. Du hast gerade gesagt, dass du auch Schriften machst, die durchaus so aussehen, als wären sie nicht von dir. Das sind wahrscheinlich Auftragsarbeiten, wie z. B. für beBerlin, die doch klassischer sind als die »handgemachten« Fonts von dir. Trotzdem hat man den Eindruck, dass du viel Spaß daran hattest, diese zu gestalten. Ist das tatsächlich so oder gibt es auch die eine oder andere Schrift, bei der du an einer Serife verzweifelt bist? Ich genieße das Leben und finde es nicht sinnvoll, dass man Dinge macht, die man nicht mag. Deswegen habe ich mehrmals meinen Lebensweg geändert. Ich war Angestellter, brauchte aber schnell meine Selbstständigkeit und dann ein eigenes Büro mit vielen netten Mitarbeitern. Dann merkte ich, dass es nicht das Wahre ist, wenn man von einem System gefangen ist, das man nicht so richtig unter Kontrolle hat: Man braucht ständig neue Aufträge, verbringt viel Zeit am Telefon und in Gesprächen, anstatt selbst etwas zu gestalten. Jetzt genieße ich, dass ich kleinere und ausgewählte Projekte machen kann, ohne den Stress vom großen Büro. Das gleiche Prinzip gilt auch für die Schriftgestaltung. Wenn es keinen Spaß machen würde, sollte man es lieber lassen! Ich glaube, dass das für jeden sehr wichtig ist, auch wenn das natürlich nicht immer einfach ist. Ein Designer, der die Sachen, die er macht, nicht mag, kann bestimmt nicht so gute Ergebnisse hervorbringen. Dass es zwischendurch natürlich auch Zeiten gibt, in denen man grübeln muss, ist ganz normal. Aber wenn dieses Grübeln keinen Spaß mehr macht, ist etwas falsch daran. Ist das auch der Grund dafür gewesen, warum du nach deiner Zeit bei MetaDesign nach Turin gegangen bist, um Philosophie zu studieren? Ja, ich hatte das Gefühl etwas anderes tun zu müssen. Ich war vor meinem Studium der Visuellen Kommunikation auf einem altsprachlichen Gymnasium. Dort habe ich Griechisch, Latein, Philosophie und Geschichte studiert. Ich hatte immer diesen anderen Blick von einem Büchermenschen, der gerne liest und eben Sachen hinterfragt. Bei MetaDesign kam dieser Bedarf wieder hoch, sich zu fragen: »Warum mache ich das und was ist der Sinn der Sache?« Ich dachte, dass ein Studium der Philosophie mir dabei hilft. Natürlich wollte ich nicht ernsthaft Philosoph werden, auch wenn ich es mit dem Studium ernst meinte. Es war eine Art Notausgang, der gut war, um meine Gedanken zu klären, was ich gerne machen möchte und was nicht. Das Studium habe ich nicht zu Ende gebracht. Ich glaube, ich bin immer noch eingeschrieben, wenn sie mich mittlerweile nicht zwangsexmatrikuliert haben. Du hast das eine oder andere Schriftenlabel gegründet, wie z.B. Face to Face mit Alexander Branczyk oder Fontology mit Farbizio Schiavi. Dann hast du dein eigenes Label, BuyMyFonts, und dein eigenes Büro, mit deiner Frau zusammen, gegründet. Genau, es ist eine ganz reduzierte Form von Büro. Wir sind zwei Köpfe, die sich gut ergänzen, die aber auch ganz gut alleine arbeiten können. Das ist für uns die bessere Variante im Moment. Wir können sehr flexibel sein, was extrem wichtig für uns ist, denn wir haben drei Kinder und ich noch die Professur dazu. Wir können keine normalen Bürozeiten für unsere Kunden und eventuelle Mitarbeiter garantieren. Deswegen machen wir das einfach alleine und das funktioniert wunderbar. Du vertreibst Schriften über BuyMyFonts, aber auch über Linotype und FontShop. Warum vertreibst du deine Schriften nicht alle über dein eigenes Label? Oder warum hast du ein eigenes Label und vertreibst deine Schriften nicht alle über Linotype oder FontShop? Was ist für dich BuyMyFonts? Alle Schriften, die bei Linotype und FontShop laufen, lasse ich dort. Auch wenn ich mit regelmäßigem Abstand aus den Verträgen rauskommen könnte, mache ich das nicht. Das sind Schriften, die für mich zu

Linotype oder FontShop gehören und nicht zu BuyMyFonts. Eines Tages dachte ich sehr naiv, als Entwerfer der Schriften könnte ich diese selbst direkt vertreiben und super reich werden (Lachen). Das war der Grund dafür, ein eigenes Label zu gründen. In diesem Moment habe ich jedoch ein paar Details nicht beachtet. Eines davon ist, dass man Schriften nicht einfach so verkaufen kann – ein Vertrieb ist verbunden mit großen Anstrengungen. Was Linotype und FontShop machen, um Schriften zu verkaufen, ist eine große Maschinerie in Gang zu setzen mit Marketing, Technik und vielen anderen Dingen. Dinge, die man bei dem eigenen Label selber machen muss. Und das schluckt natürlich viel Zeit und Geld. Im Prinzip verdiene ich mit meinen Schriften bei BuyMyFonts viel weniger und dafür habe ich auch noch hart gearbeitet. Ist BuyMyFonts dann eher ein Nebenprojekt von dir? Ist es eher ein Spaßprojekt oder ist dein Label auch ein finanzieller Faktor? Ich würde es zu den Nebenprojekten zählen. Im Prinzip sind all meine Projekte zwischendurch Nebenprojekte von den anderen. Aber immer, wenn ich in einem Projekt bin, ist dieses das Hauptprojekt. Wenn ich als Professor arbeite, stecke ich meine ganze Energie hinein. Wenn ich als Designer für Lion&Bee arbeite, bin ich auch zu 100 % da. Ich teile meine Zeit. Leider habe ich für BuyMyFonts am wenigsten Zeit. Es ist eine Arbeit, die viel Leistung im Voraus verlangt. Für das tägliche Leben müssen wir auch ein bisschen Geld verdienen. Wenn ich einen Auftrag bekomme, der bezahlt wird, lasse ich erst die Schriften liegen, die ich im Kopf habe und beschäftige mich eher mit diesem Auftrag. Die letzte Schrift, die du bei BuyMyFonts veröffentlicht hattest war die BMF Elettriche? Nein, ich glaube das war die Monodimensionale für Slanted #11. Ein Grund, eine Schrift zu machen, ist, dass man ein Ziel hat. Aber das ist ja auch schon 1 1/2 Jahre her? Ja, das ist schon lange her. Danach habe ich zumindest nichts mehr veröffentlicht. Du hast wahrscheinlich wie die meisten Schriftgestalter hunderte, angefangene Schriften in der Schublade ... Genau. Ein Projekt, das ich schon lange verfolge, ist die Erweiterung der Handwriter bei FontShop. Ich war schon damit fertig, als sie mir gesagt haben, dass es genial wäre, wenn sie auch als Flipper funktionieren könnte. So dass die Buchstaben die Random-Form wechseln können, weil alles handgeschrieben ist. Ich war natürlich wieder sehr naiv und bin mit viel Engagement rangegangen. Diese Buchstaben werden alle per Hand gezeichnet. Die erste Variante war die monospationierte Regular, Italic, Bold und Bold Italic. Diese habe ich dann erweitert mit Black, Black Italic, Light und Extra Light in allen Formen. Dann habe ich eine Sans-Serif davon gemacht in allen Formen und die Proportionale von beiden. Bei jedem Font gibt es jetzt ungefähr 800 Zeichen, inklusive Ligaturen, griechisch, kyrillisch und sogar hebräisch – in 3 verschiedenen Varianten. Wenn man das alles per Hand macht (Lachen) und es multipliziert, sind es an die 25.000 Zeichen die ich im Moment mache ... Das wird nie zu Ende gehen. Mir wurde gesagt dass in Schweden »ngg« eine wichtige Ligatur sei – auch wenn nur bei einem schwedischen Wort. Natürlich habe ich sofort angefangen, diese Ligatur zu zeichnen und wenn es so weiter geht, werde ich mit der Schrift nie fertig. Das wäre ein typisches Beispiel für so ein Projekt, das in den Schubladen steckt. Ich habe auch die Serifen-Version für die BMF Change für Berlin in Arbeit. Und dann gibt es mehrere griechische Varianten für meine alten Schriften und, um ehrlich zu sein, weiß ich selber nicht, wie viele neue Entwürfe es sind. Es bleibt bestimmt etwas, was meine Kinder zu Ende machen können. So wissen sie, was sie im Leben tun können (Lachen). Das heißt, du baust teilweise deine älteren Schriften noch aus? Ja, das passiert und das ist das Schlimmste, was passieren kann. Wenn man die alten Schriften noch einmal öffnet, sieht man sie mit anderen Augen und denkt daran, neue Korrekturen zu machen (Lachen). Eigentlich sollte man immer ein Projekt abschließen und etwas Neues machen. Aber es gibt Schriften, die für mich mehr Bedeutung haben als andere und diese würde ich gerne weiter behandeln. Die Handwriter ist eine davon. Um die vier Schnitte mit Symbolfont zu machen, habe ich ungefähr einen halben Tag gebraucht. Seitdem ich angefangen habe, die Erweiterung zu machen, sind fünf Jahre vergangen (Lachen). Es ist nicht so, dass ich wenig daran gearbeitet hätte. Ich habe manche Sommer nur damit verbracht zu zeichnen. Irgendwann kann man die Hand dazwischen nicht mehr richtig bewegen, weil man bei jedem Buchstaben

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The Most Widely Read Man In The World: Matthew Carter

In context of Integrated Conference, the exhibition The Most Widely Read Man In The World opened at Catapult (Antwerp, BE). The exhibition, part of the series Type An Sich, turned the spotlight on Matthew Carter’s work and experience. Fred Smijers, well known and appreciated type designer himself, delivered a laudatory opening speech, telling, why Matthew Carter’s typefaces are so special and why journalists should not ask him for his favorite letter. There are three questions most often put to type designers: Which letter of the entire alphabet do you like best? Which typeface do you like most? Who is the best type designer? Since I am a type designer myself, I have to come up with a standard but polite answer. It usually goes like this: “I can understand why you ask these questions but it would be good to forget them: the first two are completely irrelevant and the third is almost impossible to answer.” You can guess what happens next: the interviewer sticks to the third question, asking it again but now served with a little compliment, something like: “Yes I understand, but still who, apart from you of course, comes next?” This makes the whole situation even more difficult, so I try to answer by giving a name within a question. I ask: “What do you think about Carter?” To which I usually get one of these three responses: A blank: “Who?” (this is going to be a waste of time); the expert reply: “Which Carter do you mean, and why?” (I might still get into trouble); the best scenario, a journalist with some knowledge: “Yes, Matthew Carter, I have heard that name many times before, but why?” (good, we’ve reached some safe ground). Perhaps I ask the question because I have been wondering about it myself for quite a while. But as years have passed and my experience has grown, my own answer gets clearer in my mind. Here’s my 12-second version; essentially it says it all: “The power of Matthew Carter is that he simply re-invented type design, and, if I have to be honest, I’d go a step further: I think he actually invented it.” Well, that’s quite a statement – because I have some books at home, you know, which tell me that type design existed before Matthew Carter was even born. And my answer to that is: yes, indeed, but hardly any type design of the kind that was really needed in the Western world – and this has been especially true over the past three decades. One might also say that Matthew Carter has a respect for and a belief in the conventio-

nal values of type design, and an unending urge to improve his skills. But this is true for many other type designers too, even today! So what’s the difference? What distinguishes Carter is his openness, his will, his courage even, to face and solve problems of a kind that may initially seem alien to type design. It is no surprise, for example, that he co-founded Bitstream, the very first digital type foundry. Or, while it may seem logical and natural to design a typeface like Galliard and, at the same time, create simple bitmaps for difficult low-resolution printers, thirty years ago this was certainly not the case. And it is not just Carter’s talent, skills, and experience; his attitude towards the profession really counts too. These are proof of a great flexibility that yet admits no compromise in formal quality. In these ways, Carter takes tradition forward, makes it understandable, gives it impact, and helps all of us appreciate it today. These are just a few words but they really mean something. Yet this may still not be enough for an interviewer. To check whether they really understood everything correctly, they put some objections, like: “I do not really believe in this playing around with bitmaps – other people did that as well. In short, it’s not enough.” This gives me the chance to go back to my first answer, and replay it: “See, I warned you at the start that answering your question about ‘the best type designer’ is going to be difficult.” But we type designers are, in general, long-winded people, so I just continue – and throw another question back at the interviewer hoping to take the discussion forward. “Try to answer your own question: name five people active at the end of the 1980s who created high-end screen fonts that are still in use today? More difficult than you thought, right? And it doesn’t mean those people don’t exist – obviously you don’t know them.” And here is another angle to Carter’s career that is distinctive: somehow he has managed to avoid stepping into what I call the foundry – or Oz Cooper – trap. Carter has managed to create and maintain his independence. He was never told, year after year, something like: “Scripts is what you do best and this helps us pay the rent, so we expect another one from you next month, and something dashing for Christmas as well!” Carter is a type designer with independence and a good name created in large part by his own efforts. His fame is not forced down our throats by big-foundry propaganda. I think this is something that makes his career even more valuable. Now the interviewer is slowly getting the hang of things. He looks at his watch and sees he has time for one last attack. “Yes, I understand, but maybe Carter was simply lucky, being in the States – after all it was there that digital technology was turned into a success from a commercial point of view.” Luck, fate: no, I do not think so. It’s understandable that you would think that Carter, being exposed to digital technology, had better chances. But that would be a false argument, because anyone could have travelled to the States just as Carter did. Certainly, thirty or thirty-five years ago, others who were equally or even better known than Carter could have done so. And remember that the whole type industry in those days was in serious trouble. To stick out your neck, look around, and try other possibilities is about taking risks and does not have much to do with luck. If you are willing to take risks, this creates openings and opportunities into which luck can flow. Let me go for the whole package: Carter’s career has been about the future, about new technologies, and how type design could face and survive these challenges. It has been about solutions, about the type designer’s attitude, and about role models. Carter’s work benefits all of us who, every day, are surrounded by and are getting in touch with type. What is important about Carter’s achievements, about his career – for me and for many other younger professionals who take type design seriously – and what projects his work into the future, is the set of questions he asks through his work: What is a type designer’s proper attitude? What are our duties? How can type design make a difference? How can we raise its quality? Carter is the “first” type designer of our era. He is a beacon on the horizon of type design. His career serves – and will continue to serve – as a clear point of reference at a time when the pace of change grows ever faster, and when the ability to work flexibly across evolving technologies becomes ever more important.

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Flexibility is a survival skill

Matthew Carter is a type designer who has 50 years of experience in typographic technologies, ranging from hand-cut punches to computer fonts. For one, everybody knows him, and Fred Smijers even claims that he invented type design (see left). Julia Kahl spent some time with him at Integrated Conference in Antwerp in October 2011 and conducted this interview. Julia Kahl: Hello Matthew. Yesterday evening there was the opening of your exhibition ‘The Most Widely Read Man In The World’ at Catapult, Antwerp. Fred Smeijers and Gerard Unger gave laudatory speeches about you and your work which were very warm and personal. What is your relationship with these two guys? Matthew Carter: I can’t remember exactly when I met Gerard, we’ve been friends for a very long time. Certainly, we were at a conference together in London in 1971, but that might not have even been the first time we met. Our work is different in many ways, but I have always been very interested in his designs. In the very early days of digital type, a period already completely forgotten, there were only four type designers working in the field: Hermann Zapf, Adrian Frutiger, Gerard Unger and myself. We have various points of contact that go back a long time. I met Fred more recently. I had been sent the first draft of his Counterpunch book by the publisher Robin Kinross. Robin wanted me to read it because I had a background in punch-cutting. I thought the first draft was a little too dogmatic in some ways, but the published book is really excellent and I was pleased to hear that Counterpunch 2 is on the way. When I met Fred Smeijers, I found him a very thoughtful person. He thinks a lot about type design and the practicalities of it. So, his opinion is always well worth having. I wrote some notes about what Fred Smeijers said last night. He said for example, that you were one of the most powerful men and you more or less invented type design … (laughs) That’s a slight exaggeration. … and that you had talent, skills, that you’re still experimenting with flexibility, you had quality fonts and you were always one step ahead. I suppose that flexibility is a necessity, if you have to work during the kind of period when I’ve been active, because things have changed a great deal, technically at least. In order to adapt to new situations in technology or business you have to be flexible. I don’t really like the kind of ‘designasaur’ approach which says that everything today is bad and everything in the past was good. I meet people from my generation who

are impatient with young designers, but I’ve never had that attitude. Flexibility is a survival skill. As far as being one step ahead, as Fred suggested, I don’t feel that. My work is a reaction to what is required by clients or the market. Not much of my work has really been speculative in an artistic sense. I don’t often have opportunities to consider, “where should type design be going?” I’m more in a reactive mode, depending on the job I’m working on. So most of your typefaces are based on commissioned projects? Most of them are. When Cherie and I started our company twenty years ago, I hoped that life would be a balance between self-generated projects for the retail market and then commissions that would pay money up front. As it turned out, most of the work that we’ve done over these twenty years has been commissioned. Even projects that I have started on my own initiative have generally found clients to fund their development; thanks to publication designers or web designers who are looking for new fonts. Of course, many typefaces that start as commissions make their way eventually into the retail market for a broader distribution after a period of exclusivity has expired. You just mentioned your foundry and your partner. How did it start? I had a long association with the Linotype Companies, beginning in 1965, and then with Bitstream which was started by four ex-Linotype people in 1981. Cherie Cone, who was another founder of Bitstream, and I left at the end of 1991 to form our own company. What was the reason? Well, there were a number of reasons. One was that I was then in my midfifties. It had been a very interesting and useful experience building up Bitstream as a company, but I didn’t really have much time for designing type because of other managerial responsibilities. I felt that time was running out. I had always thought of myself as a designer not as a business person. There was an opportunity to leave and start up on our own, and we took it. We were not the first independent type foundry by any means, but we were fairly early. We knew that the tools were there to make it possible to work independently, and there was beginning to be a market for third party fonts. Bitstream had changed a lot in the time that we’d been there and we were not entirely sympathetic to the business direction that it took. So, there were a number of contributing factors. You designed a lot of typefaces from the beginning but you also complemented existing typefaces with new weights. Yes, particularly during my Linotype days because I was a staff-designer there. Many of the jobs I did were original designs but I was also asked to add to the families of existing typefaces and to adapt metal faces for photocomposition. Is it easier for you as a type designer to design complimentary additions to an existing typeface or create something completely new? It would depend on the existing typeface. For example, Cochin and Auriol were existing faces that I liked and was happy to work on. Helvetica Compressed was a little bit different.

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p. 51 / 52 Showcard Stunt / Coop Black House Industries, Yorklyn DE (US) houseindustries.com

Ken Barber, Jesse Ragan jesseragan.com House Showcard Stunt (2008) is the result of a customer request for a full lowercase for House Showcard from the Sign Painter collection. Sounds simple, but when we crack something open that we released nearly a decade ago, ten years of experience kicks in and makes us look at things in a different light. Think about it: In 1998 there was no European Monetary Union, typography systems did not have Unicode sup­port, one page-layout software package had a stranglehold on the publishing industry and in­stant messaging meant picking up the phone and calling someone. And, more simply, we know a heckuva lot more about typography now than we did back then. Showcard Stunt in­cludes “smart” OpenType programming that gives it a warmer hand-lettered feel in a wide range of display applications as well as full Eastern and Central European language support. Known throughout the world as a prolific type foundry, House Industries has made a considerable impact on the world of design. House Industries fonts scream from billboards, wish happy whatever from tens of thousands of greeting cards, serve as the basis for consumer product logos and add elements of style to a wide range of mainstream media. In their illustrious career, House artists have mastered a large cross-section of design disciplines. Their typography deftly melds cultural, musical and graphic elements. From early forays into distressed digital alphabets to sophisticated type and lettering systems, House Industries’ work transcends graphic conventions and reach­es out to a broad audience. What ultimately shines in the House Industries oeuvre is what always conquers mediocrity: a genuine love for their subject matter.

Chris Cooper (with Ken Barber)

Although Chris Cooper is best known for his rock poster art, tattoo flash and trademark smoking devil, our one-track minds looked straight past the scantily-clad vixens and locked onto his beautifully-rendered letterforms. Coop was reluctant to work with us at first, but eventually came around when he figured out that he wouldn’t have to draw his own headlines anymore. After a few brushed alphabets, lots of Ken Barber typographical elbow grease, and a colorful release party, the fonts (1998) quickly made their way to the cereal box aisle, fast food wrappers and major entertainment empire style guides. CV Ken Barber / House Industries: see information to Show­card Stunt.

p. 52 Balloon URW Studio, Hamburg (DE) Linotype, Bad Homburg (DE) urwpp.de linotype.com Max Richard Kaufmann The script is as individual as your own person­ ality. Invitations or letters can change in a real piece of art, which expresses your own personhood in the best way. URW Balloon is available in light, bold and extra bold. In addition, the font is receivable in relief, small caps and drop shadow variations. It was first designed in 1939 by Max Richard Kaufmann (born in 1904), published at URW++ in 1995. URW++ is one of the oldest all-digital type foundries. Many metal type foundries employed its predecessor, URW, to digitize their fonts back in the 1980s and early 90s. URW always had a strong technical base, such as creating the “hz” justification algorithms with Hermann Zapf. Today URW++ continues to do a mix of font development and related work, such as creating the DTL FontMaster series of font development tools in partnership with the Dutch Type Library.

p. 54 Haakke Dawnland, Nyköping (SE) myfonts.com/foundry/Dawnland

Daniel Viberg dawnland.com

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People and Projects

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The font Haakke (or Håkke, 2011) is a casual, hand drawn (Fine OH pen) font with 4 alternates to all upper and lower case letters (a-z & å ä ö) as well as numbers – 479 glyphs – for a realistic hand written look and feel! Ligatures have been created for double letters TT, tt, ff, ll & LL. Haakke also write symbols and spatters; zodiac signs, planet signs, triangles, squares and circles as well as stars – from pentagrams to dodecagrams, ink spatters, lines and text fields. The font was quite easy to accomplish design wise, but it’s technically the most complicated Dawnland font to date. The idea of Haakke, the font, first came up during the summer 2011 as a part of another project where Haakke, inhabitant of Dawnland, was to fill note books with his scribbles. While waiting for that project to be finished you could visit dawnland.spreadshirt.net and order your own Haakke T-shirt! Daniel has crafted fonts since 1996. The main focus and usage of the Dawnland fonts has been for designing event graphics and music / media / game packaging. Founded in 1999, Dawnland creates art for your future visual experiences! Art for web, motion and printed media. For example, logos, identities and designs for bands and brands, digital and traditional illustrations, fonts, websites, CD & book covers. Interests besides fonts & design are music, movies and quality time with his wonderful family!

p. 54 Scamps Spark Creative, Birmingham (UK) myfonts.com/foundry/Spark_ Creative

Mark Astle spark-creative.co.uk

This font was designed because it didn’t exist – it’s based on hand rendered type created for black and white line marker scamps used in the advertising industry. It’s saved a lot of hand-rendering time over the years. Of course, Scamps (2011) works as an informal marker script in its own right too. Mark Astle has worked for 20 years as an Art Director for some of the best agencies in Central England. Eight years ago, he set up his own business, covering graphic design, photography, web design, illustration and font design for clients including Nike, Moto and the NHS.


p. 54 Escript Linotype, Bad Homburg (DE) linotype.com

Hans-Jürgen Ellenberger Hans-Jürgen Ellenberger designed Escript (2003) as a handwriting typeface with fresh, lively forms. Each letter has a slightly different character, yet all fit well together and this lack of concrete rules gives the font a spontaneous feel. Escript is well suited to headlines, smaller texts, and initials when combined with constructed typefaces. Hans-Jürgen Ellenberger was born in 1950. From his early drawings at a German Grammer School, resulted in lots of logos, caricatures, cartoons, sketches, and also various types. He also worked for students’ newspapers and graduated in 1968. Because of a wide interest in natural science he studied Biology and Chemistry at the University of Tübingen. He went on to become a teacher at grammer schools and among others made illustrations for school books. In the early nineties, with the release of the computer, he has since then experimented and worked with digital type design.

p. 55 Comic Sans Pro Monotype Imaging, Woburn MA (US) Linotype, Bad Homburg (DE) fonts.com / linotype.com

Monotype Imaging for enlivening Comic Sans and getting it back to its roots as a comic book lettering face. Now everyone can write with more panache – and look even more like a pro using swashes, small caps and other typographic embellishments,” said Connare. The Comic Sans Pro family includes regular and bold fonts, in addition to two new italic and bold italic fonts drawn by Monotype Imaging’s Terrance Weinzierl. Comic Sans Pro contains a versatile range of typographic features including swashes, small caps, ornaments, old style figures and stylistic alternates – all supported by the OpenType font format. In addition, Comic Sans Pro includes a set of ornaments and symbols, including speech bubbles, onomatopoeia and dingbats, pre-sized to work well as bullets. Vincent Connare has been working professionally in the software industry producing font projects for corporations for over fifteen years. While working at Agfa / Compugraphic from 1987 till 1993 he was a member of the Ikarus, Intellifont and TrueType font production teams. At Agfa he was one of the first type designers to learn TrueType hinting. He finalized the hinting of four TrueType fonts to Apple’s first TrueType font pack. In 1993 he joined Microsoft Corporation as a Typographic Engineer and worked on custom type projects for Microsoft products. At Microsoft he designed and produced two of the most popular typefaces of the 1990’s, Comic Sans and Trebuchet. There he also wrote documents relating to TrueType hinting and font production. Today, Vincent is on the staff of Dalton Maag Ltd. A London based type design agency Terrance Weinzierl is a type designer for Monotype Imaging. He is actively involved in custom font design, retail fonts and both productizing and testing fonts. Terrance, along with the font development team at Monotype, has worked on fonts for Microsoft, Google, and Barnes and Noble, as well as design firms, ad agencies and publishers. Besides typography, Terrance likes gadgets, video games, and dreaming about the future.

p. 56 / 64 Lady Fair / Horror Flick Jukebox, Anaheim CA (US) Veer, New York NY (US) jawarts.com/Fonts.htm veer.com Vincent Connare, Terrance Weinzierl connare.com typeterrance.com The Comic Sans typeface, one of Microsoft’s most popular designs, has received a makeover courtesy of Monotype Imaging. The company has introduced the four-font Comic Sans Pro family of typefaces (2011). Featuring elements such as speech bubbles and cartoon dingbats, Comic Sans Pro extends the versatility of the original Comic Sans, designed by Vincent Connare for Microsoft in 1994. “Hats off to

Jason Walcott

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Lady Fair (2011) was inspired by handlettering done for advertisement posters for the 1965 film, My Fair Lady. It has a wonderfully childlike and fun feeling to it, as well as evoking 1960s design. Starting with only the letters that appear in the film title, I built a full typeface from this and included many swashes and alternates in the OpenType features. Horror Flick (2009) was also inspired by handlettering on a Film Noir poster called from the 1950s. It has that classic old Hollywood “B” horror movie feel to it. I enjoy the fun tongue-in-cheek attitude towards horror that this font evokes. Jason Walcott was born in Michigan, grew up in New Jersey and now resides in Southern California. He graduated cum laude from Kean College of New Jersey in 1997 with a BFA in Illustration. Having always had an interest in type and design along with his art training, Jason designed his first typeface in spring of 2000. Walcott’s fonts were originally sold under the name JAW Fonts until he partnered with Veer in the spring of 2003. At that time the font library was relaunched as Jukebox.

p. 56 Savage Hipsters / Weird Bill Sideshow, Eau Claire WI (US) fontbros.com/sideshow.php

Tom Plate, Stuart Sandler tom-plate.de fontdiner.com Savage Hipsters (2008) was designed by German pinstriper Tom Plate for Sideshow and all you retro custom beatniks. Put some bebop in your art – use standard for melody and caps lock for rhythm. Comes with Regular and Way Out caps. Tom Plate was born in 1967 in Bremen, Germany. After school, he studied Illustration in Hamburg, during which he started drawing the bi-weekly comic strip Freddy & Annabell for a German car magazine. Numerous illustrations for various media followed, until he discovered the art of pinstriping, which led to him becoming Germany’s only full-time pinstriper. He’s still doing illustrations occasionally, as well as other graphics and design related issues. He works by his main mottos: “Rhyme, Rhythm, Reason!” and “You want it – I paint it!” Sideshow is a collection of super-humans, born freaks, geeks, giants, daredevils, tattooed sword swallowing death defying designers of typographic oddities is sure to delight, sur-


Favorite Publications by SUPER HéROS PARIS (FR)

SUPER HÉROS Jean-Martin Vançon Librairie Super Héros 175 rue Saint Martin 75003 Paris France T+ 33 (0) 1 42743474 librairie-superheros.com Monday to Saturday: 11.30 a.m. to 20.00 p.m. Since 1982, Super Héros has been a great source of graphic novels for people of all interests and ages. In this narrow corridor, Blexbolex to Chris Ware, up to Tardi, can be found by links, hints, or even coincidental discovery.

Questionnaire How do you think editorial design looks like in the future? All question seems to be turned to the future of books. As a lover of books or physical object here is my answer. The impact of the digital world has a huge impact on the books shelves, leading to a big cleaning of shelves in bookstores. I feel that only limited edition and well produced books will be printed in the future. It is the logical answer for paper in the digital world. The obsession of wanting something new, will be replaced by the obsession for the object. Eventually, the reader will be turned to the book. Which is your all-time favorite publication? The complete edition of Peanuts, by Charles M. Schulz. To dive into the world of Charlie Brown is to travel through time. Everyday for 50 years and 17,897 strips of Peanuts later, they are timeless; you could read them over and over again forever. They are funny. light, profound and indispensable.

La Tranchée Racine Éditions United Dead Artists, (FR) blanquet.com

Dog Éditions de la Cerise, Bordeaux (FR) editionsdelacerise.com

For only 3 Euros, this Review, in XXL format, is a curious and radical panorama of contemporary illustration. The editor, the great Stéphane Blanquet, brings light to his favorite artists. 12 pages, 66 cm × 47.5 cm, b / w, soft cover, 2012.

Without text, the images in full format come along one after another to create a story that is without illusion about the modern mankind. It shows the drift of a homeless person in what seems like common of a town where beauty and evil exist simultaneously. 128 pages, 22 cm × 22 cm, b / w, hard cover, 2012.

Heavy Toast Éditions Polystyrène, (FR) editions.polystyrene.free.fr Science fiction narrative of 30 nonbound pages, published by a young editor specializing in object books. After a first reading, you can mix the images to discover a new point of view. The connection between the different characters are linked and unlinked depending on how the book is read. It is up to the reader to create his own rhythm to emphasis his own tone and mood for his reading pleasure. 30 pages, full color, hard cover, 2011.

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Reviews

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Lemon Jefferson Éditions 2024, Strasbourg (FR) editions2024.com Simon Roussin draws with vibrant and sparkling colors using inexpensive pens to create something spectacular. The “pop” design gives homage to the classical adventure story. Lemon Jefferson is a story in which the character goes through repeated high points without out ever losing his naiveness. 72 pages, 24 cm × 31 cm, full color, hard cover, 2012.


Selected Magazine Reviews slanted.de/themen/magazines

The Weekender # 3 The Weekender, Köln (DE) the-weekender.com

BRINK # 1 brink, Bochum (DE) brinkmagazin.de

Ein Magazin für Einblicke und Ausflüge: Man liest über Quittenrezepte, Musiker auf Dachterrassen in Buenos Aires und der britische Illustrator Jody Barton lässt in seine Skizzen aus Kopenhagen einblicken.

In diesem neuen Magazin geht es um das Andere. Was ist das Andere? Kann man es sehen? Das Andere zeigt sich durch die Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft.

Orte Magazin # 9 – Berlin Bücher & Hefte, Berlin (DE) buecherundhefte.de

Ruinè # 3 Ruine, Mainz (DE) ruine-magazin.de

Ein Magazin über Orte erzählt in Ausgabe # 9 von Berlin. Dabei widmet sich das Heft auf den ersten Blick weniger den Menschen, die dort leben, vielmehr geht es um urbane Landschaften und kleine Szenarien in dieser Stadt.

ruiné untersucht in seiner dritten Ausgabe, wie sich die Selbstentfremdung des Menschen in Architektur und der neuen Digitalität widerspiegelt und von diesen beeinflusst wird. FROH! # 7 – Luxus FROH!, Köln (DE) frohmagazin.de

Der Greif # 5 Der Greif, Augsburg (DE) dergreif-online.de

Diese Ausgabe beschäftigt sich mit dem Thema Luxus. Das FROH! Magazin möchte Menschen dazu inspirieren, neu über die Gesellschaft nachzudenken, in der wir leben.

Die Kernidee des Magazins – die Kombination aus Fotografie und Literatur als eigentliche Einzelstücke, ergibt ein spannungsvolles Gesamtgebilde. Durch das Magazin zu blättern, ist wie auf Reisen zu gehen.

Nicht Jetzt # 3 HAW Hamburg, Hamburg (DE) nichtjetzt.com

TypoJournal #3 Roßbach & Herrmann, Jena (DE) typografie.info

Nicht Jetzt! ist das studentische Magazin des Department Design der HAW Hamburg. Nach den Ausgaben Kinder und Geld beschäftigt sich die dritte, monothematische Ausgabe mit dem Thema Gechmack.

Das Thema der soeben erschienenen Ausgabe: Wandel. Das Magazin ist sehr diskursiv und arbeitet verschiedene typografische Themen auf und spiegelt bestimmte Standpunkte der jeweiligen Autoren wieder. Low # 7 Low, Boxberg (UK) low-magazine.com

INGRAPHICS # 3 Golden Section Graphics, Berlin (DE) ingraphics.info

Im Mittelpunkt von Low stehen Künst­ler und ihre Positionen aus den Bereichen der angewandten Kunst, der subkulturellen und subversiven Kunst und der klassischen und zeitgenössischen Kunstformen.

100 Jahre nach dem dramatischen Untergang der Titanic, beschäftigt sich Ingraphics auf infografische Weise umfassend mit der Katastrophe.

Punze # 4 HS Pforzheim, Pforzheim (DE) designpf.com

Temp magazin # 2 Temp Magazin, Happurg (DE) temp-magazin.de

Punze, das monothematische Magazin der Fakultät für Gestaltung an der Hochschule Pforzheim, beschäftigt sich in der nun schon vierten Ausgabe mit dem Thema Inspiration.

Das zweite Temp Magazin bleibt auch zum Thema Macht dem Web-to-PrintPrinzip treu: Temp ist sowohl Onlinewie auch Offline-Medium, analog und digital. Es lebt vom Mitmachen und Mitbestimmen.

onlab Summer School Onlab, Berlin (DE) onlab.ch Zum Thema Chronology of a Failure entstand in zwei Wochen eine umfangreiche Publikation, die das Versagen der Entwicklungshilfe in Afrika kritisch betrachtet. Slanted 17 — Index

Zum Thema Schöne Aussichten, wurde soeben die erste Ausgabe publiziert, die eine Bestandsaufnahme der deutschen Kreativität an Hochschulen widerspiegeln möchte. Reviews

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v-mag # 1 Druckerei Vogl, München (DE) v-mag.com


Imprint

Publisher Slanted c/o MAGMA Brand Design Wendtstraße 4 76185 Karlsruhe Germany T +49 (0) 721 824858-50 F +49 (0) 721 824858-10 magazine@slanted.de www.slanted.de Slanted Magazine Publisher: MAGMA Brand Design GmbH & Co. KG Editors in chief (V.i.S.d.P.): Lars Harmsen, Uli Weiß Art-Direction: Flo Gaertner, Lars Harmsen Managing editor: Julia Kahl Editors: Flo Gaertner, Lars Harmsen, Julia Kahl Photo editor: Michael Schmidt Design: Julia Kahl Assistance: Johanna Franz, Peter von Freyhold, Melisa Karakus, Anna Pickel, Kevin Quach, Christiana Teufel

Production Printing: E&B engelhardt und bauer Druck und Verlag GmbH Käppelestraße 10 76131 Karlsruhe Germany T +49 (0) 721 96226-100 F +49 (0) 721 96226-101 center@ebdruck.de www.ebdruck.de Paper Iggesund Paperboard AB Head Office 825 80 Iggesund Sweden T +46 (0) 650 28-000 F +46 (0) 650 28-800 info@iggesund.com www.iggesund.com Cover: Invercote Creato, 240 g/qm

Stations and airports: IPS Pressevertrieb GmbH www.ips-d.de International distribution: Export Press SAS www.exportpress.com

P22 Nudgewink Pro, 2010 Robby Woodard P22 / p22.com

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Piekos FX Rough BB, 2011 Nate Piekos Blambot / blambot.com

Single Copies

Populaire, 2011 Ricardo Marcin, Erica Jung PintassilgoPrints /  pintassilgoprints.com

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Theinhardt, 2009 François Rappo Optimo / optimo.ch

We offer a wide range of advertising possibilities on our weblog and in our Magazine – print and online! Just get in touch.

Inside: Soporset Offset, 120 g/qm MaxiOffset, 190 g/qm Circle Offset, 80 g/m²

Thank you

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Fonts

Slanted Weblog

Text: Genath, 2011 François Rappo Optimo / optimo.ch

Copyright: Slanted, Karlsruhe, 2012 All rights reserved.

Mr Moustache, 2011 Georg Herold-Wildfellner Face Type / Facetype.org Veer / veer.com

National Distribution: Julia Kahl T +49 (0) 721 824858-50 julia.kahl@slanted.de

Rick Veitch, 2010 John Roshell, RickVeitch Comicraft / comicbookfonts.com

Cover: Compacta, 1963 Fred Lambert Linotype / linotype.com

The publisher assumes no responsibility for the accuracy of all information. Publisher and editor assume that material that was made available for publishing, is free of third party rights. Reproduction and storage require the permission of the publisher. Photos and texts are welcome, but there is no liability. Signed contributions do not necessarily represent the opinion of the publisher or the editor.

Horror Flick, 2009 Jason Walcott Jukebox / jawarts.com/Fonts.htm Veer / veer.com

Distribution

Igepa group GmbH & Co. KG Sachsenfeld 4 20097 Hamburg Germany T +49 (0) 40 727788-0 F +49 (0) 40 727788-50 info@igepagroup.com www.igepagroup.com

ISSN 1867-6510 Frequency 4 × p.a. (Spring, summer, autumn, winter)

Editors in chief (V.i.S.d.P.): Lars Harmsen, Uli Weiß Managing editor: Julia Kahl Editors: www.slanted.de/redaktion

Hometown Hero BB, 2010 Nate Piekos Blambot Comic Fonts & Lettering / blambot.com

Others: B-Movie Retro, 2007 Ingo Krepinsky, Stefan Krömer, Florian Schick Die Typonauten / typonauten.de Balloon, 1939, 1995 Max Richard Kaufmann URW Studio / urwpp.de Linotype / linotype.com

Thanks a lot to all contributors of this issue. Special thanks to Alexander Negrelli, Rieke C. Harmsen, Ian Lynam, Steffen Zillig und Sohyun Jung, Tim Eckhorst, Paul Hoppe, Frank Wiedemann, Patrick Tsai, Pia Maynard and Thomas Mäder (Corbis), Ken Johnston (Director of Photography, Historical, Corbis), Joe Newton, Raban Ruddig­­ keit, Nora Krug, Dirk Rehm, Alessio Leonardi, Fred Smijers, Matthew Carter, Julie Nicoll and Jean-Martin Vançon. A big thank you to all type desig­ ners and foundries who provided their fonts for this particular issue – on this way we can present and work with lots of topic related fonts in the magazine. Thanks also to Frank Kappl, Andreas Weidner (Igepa) and Ahmed Badran (Iggesund) for their paper support and Thomas Appelius (E&B engelhardt und bauer) for his efforts and – as always – for the perfect print!

Comic Sans Pro, 2011 Vincent Connare, Terrance Weinzierl Monotype Imaging / fonts.com Linotype / linotype.com DF Catseye, 2005 Rian Hughes Device Fonts / devicefonts.co.uk Veer / veer.com Gone Fission BB, 2011 Nate Piekos Blambot Comic Fonts & Lettering / blambot.com

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Imprint

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Advertising

Contact: Julia Kahl T +49 (0) 721 824858-50 julia.kahl@slanted.de DESIGN Awards SLANTED Publications ADC of Europe 2010, 2008 ADC Germany 2011, 2010, 2008, 2007 Annual Multimedia 2008 Berliner Type 2008 (Bronze), 2009 (Silver) Designpreis der BRD 2009 (Silver) European Design Awards 2011, 2008 Faces of Design Awards 2009 iF communication design award 2007 Laus Awards 2009 Lead Awards 2008 (Weblog des Jahres), 2007 red dot communication design awards 2008 Type Directors Club NY 2011, 2008, 2007




projects p. 5 fonts p. 45 essAYs / reports p. 102 interviews p. 125 index p. 142 reviews p. 157 imprint p. 162


Spring 2012 ——— ISSN 1867–6510 DE EUR 14 / CH CHF 25 / UK £ 16 / US $ 26 / Others EUR 16

Smack! Offene Papiere von Igepa erinnern haptisch an das Lesen eines Comics oder dem Comicstrip in der Tageszeitung. Der achtseitige Umschlag, gedruckt auf Invercote Creato von Iggesund, zeigt trotz 240 g/qm an den Falzkanten keinen Bruch.

Plopp! Eure Slanted Redaktion

www.slanted.de –– Typografie & grafik design

Pffft! Geschafft. Allen ein großes Dankeschön, die mitgewirkt haben.

Typografie & grafik design

slanted

Würg! Vincent Connare hat damals bei Microsoft eigentlich nur nach einer Lösung für ein Problem gesucht, als er die Comic Sans entwarf. Es war nie vorgesehen,

Brüll! Die erste Slanted Ausgabe des Jahrgangs 2012 zeigt ein neues Gesicht. Neues Format in Übergröße, Straffungen in Abfolge und Layout und mehr Seiten. Und damit mehr Raum für Projekte und Gestaltung.

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Blablabla! Schrift im Comic spielt eine wichtige Rolle, die lange Zeit unterschätzt wurde. Bis in die 50er Jahre wurde bis auf wenige Ausnahmen der Großteil aller grafischen Literatur handgelettert. Der Prozess der Distribution sowie die Übertragung in andere Sprachen führte verstärkt zum Einsatz von Bleilettern – oft der Helvetica. Erst in den 80er Jahren erkennt man das Potential von gutem Lettering. Dass sich mit dem Computer jedoch wieder alles geändert hat, könnt ihr dem Essay Motorscream Landscapes von Alexander Negrelli (S. 102 f.) entnehmen.

Kawoom! Die Häuser werden weggeblasen. Die Dummies zerfetzt. Der nächtliche Himmel erhellt – bis nach Arizona und Colorado. In Nevada wurde mal wieder eine Atombombe gezündet. Ken Johnston von Corbis NY ist eingetaucht in die Archive. Hat grotesk wirkende Bilder einer patriotisch aufgeladenen Welt des kalten Krieges hervorgeholt. Doom Town (S. 39 ff.), ein Comic, wie ihn das Leben schreibt! Survival is possible heißt der erläuternde Essay von Michael Schmidt (S. 116).

slanted

Peng! Boom! Poff! Sonhyun Jung und Stefan Zillig schreiben (S. 108 ff.), warum Lautmalereien in japanischen Mangas und koreanischen Manhwas auf akustischer Ebene viel dynamischer sind als ihre westlichen Verwandten.

sie kommerziell zur Verfügung zu stellen. In Geliebt und gehasst: Comic Sans beleuchtet Rieke C. Harmsen, wie sich an dieser Schrift nach achtzehn Jahren noch immer die Geister scheiden (S. 104).

slanted 17 –– cartoon / comic

Ouch! Ian Lynam wirft dieses Mal einen Blick auf japanische Comics (S. 105 ff.). Seit einigen Ausgaben berichtet er über Typografie und Grafikdesign aus Japan, dem Land, in dem geliebte Hauskatzen in die Luft fliegen und das Leben nach Fukushima irgendwie weitergeht. Patrick Tsai, sein Mitbewohner in Tokyo, führt Tagebuch: Talking Barnacles (S. 89 ff.) ist eine Erzählung in Bildfolgen, gepaart mit ganz persönlichen Texten. Womit wir mitten im Thema wären: Comics – eine Folge von Bildern (Strip), die eine Geschichte erzählen. Und Cartoons – mit Pointe im einzelnen Bild.

slanted Typografie & grafik design

17 cartoon comic

projects p. 5 fonts p. 45 ESSAYS / reports p. 102 interviews p. 125 index p. 142 reviews p. 157 imprint p. 162


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