SLEAZE 36

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gratis

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SLEAZE Trash mit Substanz SLEAZE #36

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Erlebe die mitreißende Geschichte, wie aus der jungen, unerfahrenen Lara Croft eine starke Überlebenskämpferin wird.

Ein filmreifes Abenteuer

Kämpfe, um zu überleben

Stell dich der Gefahr

5. MÄRZ 2013 STANDARD VERSION, SURVIVAL EDITION UND COLLECTOR‘S EDITION ERHÄLTLICH.

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Beispiel Aktion

SLEAZE #36


Tomb Raider © Square Enix Ltd. Square Enix and the Square Enix logo are registered trademarks of Square Enix Holdings Co., Ltd. Lara Croft, Tomb Raider, Crystal Dynamics, the Crystal Dynamics logo, Eidos, and the Eidos logo are trademarks of Square Enix Ltd. All other trademarks are the property of their respective owners. All rights reserved. “2”, “Playstation”,“PS3” and “À” are trademarks or registered trademarks of Sony Computer Entertainment Tomb Raider © SquareofEnix Square Enix and the Square Enix360, logoXbox are registered of Square Enix Holdings Ltd. Lara Croft, Inc. “Ô is a trademark theLtd. same company. KINECT, Xbox, Xbox LIVE, and trademarks the Xbox logos are trademarks of theCo., Microsoft group of Tomb Raider, Crystal Dynamics, the license Crystal Dynamics logo, Eidos, and the Eidos logo are trademarks of Square Enix Ltd. All other trademarks are the property of their companies and are used under from Microsoft. respective owners. All rights reserved. “2”, “Playstation”,“PS3” and “À” are trademarks or registered trademarks of Sony Computer Entertainment Inc.SLEAZE “Ô is#36 a trademark of the same company. KINECT, Xbox, Xbox 360, Xbox LIVE, and the Xbox logos are trademarks of the Microsoft group of companies and are used under license from Microsoft.

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pr채sentiert von:

www.passion-bremen.de Werde Fan auf Facebook

Deutsche Skateboardmeisterschaft BMX Street Contest Parkour Shows & Workshops


Kann ich sonst noch was für dich tun? E D I T O R I A L

Super schlafen ab

Da ist es also, das neue Jahr.

30,00

Bis jetzt noch nicht so berauschend, oder? Aber das wird sich jetzt ändern, denn die SLEAZE-Redaktion kommt aus ihren Löchern und Höhlen gekrochen, ist aus dem Winterschlaf erwacht, hat sich kurz die Augen gerieben – und sich erstmal wieder hingelegt. Als sich dann endlich alle gereckt, gestreckt und sich den Schlaf aus den Knochen geschüttelt hatten, fanden wir uns im Büro ein, höchst motiviert, das neue Jahr adäquat zu begrüßen. Aber von wegen. Wir mussten uns mit eisigen Temperaturen in den Büroräumen herumschlagen und wurden täglich von einem Duft begrüßt, der vermuten ließ, es sei etwas unter die Waschmaschine gekrochen und dort verendet. Außerdem waren die ersten Wochen des Jahres schon von allerlei emotionalen Hochs und Tiefs geprägt. Es wurden zwei österreichische Teammitglieder verabschiedet, die glücklicherweise durch einen kompetenten Hessen ersetzt werden konnten. Den ganzen Widrigkeiten zum Trotz haben wir es dennoch geschafft, die erste Ausgabe des Jahres 2013 zusammenzuzimmern und das auch ganz ordentlich, wie ich finde. In diesem Sinne wünschen wir ein aufregendes, nicht zu aufregendes, spaßiges, hoffentlich bald warmes und vor allem gutes Jahr! Alt-Hesse und Neu-SLEAZEL Fred

Hamburch. Jetzt doppelt so gastfreundlich! Superbude St. Georg + Superbude St. Pauli

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St. Georg: Spaldingstr. 152 » stgeorg@superbude.de St. Pauli: Juliusstr. 1–7 » stpauli@superbude.de

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Habt ihr es nicht satt,

ständig auf der Suche nach eurem NummerEins-Magazin zu sein? Friseurläden abzuklappern, sich ne

neue Frisur machen zu lassen, in der Hoffnung, SLEAZE irgendwo im unsäglich abgegriffenen Zeitschriftenstapel zu erspähen und mit ins traute Heim zu nehmen, wo man es endlich wohlig betten kann, mit ihm reden und

spielen oder einfach nur, um drin zu lesen. Wir machen es euch einfach, auch wenn sich diese

Zeilen für Eingefleischte wie ein Déjà-vu lesen mögen. Werdet Abonnenten! Nehmt euch selbst in den Kreis der Sendungsempfänger auf! Jungfräulich werdet ihr in Zukunft euer Blättchen in den Händen halten und die Frische zwi-

schen den Seiten erschnuppern können. Ehrlich, wer hat das nicht gern, ein ungeknicktes Erzeugnis sein Eigen zu nennen. Keine kryptischen Bemalungen früherer Leser, keine Eselsohren, nur ihr und SLEAZE. Eine Mail an abo@sleazemag.de mit euren Angaben und für nur 15 Euro kommt SLEAZE 8x im Jahr direkt zu euch nach hause .

Fuck off, das is mein Abo!

Traut euch! 6

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INHALT

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MAGAZIN

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„Gestresst? Ich? Nein! Aber Fresse jetzt!“

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Seriöse Haushaltstipps von Yanah

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Experimente für den Hausgebrauch

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Seeds of God - ein Nachmittag auf Schlafmohn

14 Kolumne

MODE

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Seife, Menthol-Zigarette und Gummistiefel

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Shooting of grey

26 Schuhting MEDIEN

33 Comics 34

Viel Bein, kein Gelaber.

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Aus dem Leben eines untoten Regisseurs

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Sightseers Aggressionsbewältigung mal anders!

41

Hänsel und Gretel verliefen sich im...äh...Kino!

42

Ein Kreuzzug gegen die Dummheit

LEBENSKUNST

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Kunst und Boards

MUSIK

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Aus dem Seelenleben einer Pistole

52

Tenquestion für Tensnake

53

Luxemburg goes international

54

Nackt Bügeln mit Hal Flavin

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Das Folkmädchen und der Drum’n’Bass-DJ

56

Tausche Wiener Melange gegen Cosmopolitan:

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„Yeah, neue Kack-Lektüre!“

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Darwin Deez im Interview

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Die Rechnung geht auf Mumford & Sons

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Unfasten the Soul Button

66 Musik UNTERWEGS

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Passion Vorankündigung

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Das Eingeständnis

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Maßanzug unter den Füßen

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Sleaze Cru

80 Verlosung 82 Impressum

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d a s

h ä s s l i c h e

t i e r

STECKBRIEF

„Gestresst? Ich? Nein! Aber Fresse jetzt!“

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Nick: Schuhlatsch Name: Schuhschnabel / Balaeniceps rex Geschlecht: männlich Beruf / Beschäftigung: Türsteher Wohnort: Vor den versumpften Türen Südsudans Größe: 69 riesige cm (der Durchschnitt liegt bei 150 cm, ängstliche Anm. d. Red.) Hobbys / Interessen: Das geht keinen was an. Motto: Bist du cool, kommst du rein. Bist du zu cool: Verzieh dich.

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Wir haben die Rubrik ins Leben gerufen, weil Ungerechtigkeit herrscht – wieder einmal. Die süßen, niedlichen, ach so knuffigen Tiere werden häufiger erforscht als die Einäugigen, Zweinasigen, Dreibrüstigen, kurz – die Freaks unter uns. Wusstet ihr das? Gut, das muss nichts Schlechtes sein. So landet man auch seltener im Tierlabor. Ungerecht ist es trotzdem. Eher Euthanasie als Darwin. Und außerdem: Frauen dürfen inzwischen auch ganz emanzipiert dumme „männliche“ Sachen machen wie Krieg führen. Also fordern wir endlich auch bei der Forschung Gleichberechtigung. Menschen sollten in Versuchslabors zu gleichen Bedingungen wie Affen zugelassen werden, hässliche Tiere genauso erforscht wie süße. Da das allerdings noch in weiter Ferne liegt, sind die Tiere gefährdet. Wir steuern hiermit entgegen. Mit der ersten Kontaktsuchseite für die VERMEINTLICH HÄSSLICHEN UNTER UNS. Liebe Schnäbel und andere morphologisch Herausragenden, ihr wisst, ich liebe euch. Es ging mir noch nichts über das Schnäbeln, und darum ist es mir eine besondere Freude, euch einen der Großschnäbel eurer Zunft vorzustellen. Auch wenn ich zugeben muss, dass er ein wenig hemdsärmelig wirkt, steckt in seinem Gefieder doch der Schnabel an der richtigen Stelle. Meine Damen, möge euer Hauptgefieder belastbar sein und euer Wille von Erfolg gekrönt. danilo

Kurz etwas zu meiner Person: Manche sagen, ich bin nicht sehr umgänglich. Richtig. Aber wer es geschafft hat, ist es wert. Darum, ihr Püppis mit euren Stöckelbeinchen, bleibt mal schön in euren Clubs mit den Kordeln vor der Tür.

Wen ich suche: Eine selbstbewusste Frau, die lustig ist und nicht auf Diddlmaus, Leo-Print oder Lutscher abfährt. Die besser einen Reifen wechseln kann als kochen. Und die eine Fresse hat, die man nicht polieren möchte, sondern küssen. Haha, das war romantisch, oder?

Bei Interesse kannst du Kontakt aufnehmen unter der Chiffre „Bitte keine romantischen Texte“ mit einer Mail an danilo@sleazemag.de.

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T ä g l i c h e s

Ü b e r l e b e n

Seriöse Haushaltstipps

von Yanah

Als vielbeschäftigte Geschäfts- und gute Hausfrau versuche ich, jeden Tag beide Gebiete unter einen Hut zu bekommen. Deshalb habe ich notgedrungen immer pfiffige Ideen, die mir mein Leben als Frau leichter machen. Diesmal: Bettwäsche Um das zeitraubende An- und Abziehen der Bettwäsche vom Inlett zu vermeiden, wasche ich einfach alles zusammen. Vorher gut ausschütteln, schön viel Waschpulver in die Waschmaschine und bei 90° laufen lassen. Besteht euer Inlett aus reiner Chemie, ist das Lufttrocknen kein Problem. Ich hänge den Spaß über eine Tür und innerhalb von zwei Stunden ist alles trocken. Solltet ihr Daunenbettwäsche besitzen, dann ist diese spätestens jetzt kaputt. Tut mir leid. Ansonsten einfach in den Trockner, durchschütteln, fertig. Voll gut!

yanah

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p s y c h o t r i c k s

Experimente für den

Hausgebrauch Um in die Köpfe seiner Mitmenschen zu schauen, muss man diese nicht unbedingt aufschneiden. Man kann auch einfach mit ihnen experimentieren. SLEAZE hat einige lohnende Experimente herausgesucht und erklärt euch den Ablauf:

„Ich denke nicht daran, ich denke nicht daran, ich denke… MIST!“

nicht mit, dass zwischen den Ballspielern mehrmals ein verkleideter Gorilla lief und sich auf die Brust trommelte.

Jeder kennt den Versuch, an etwas Bestimmtes NICHT zu denken, z.B. eine lila Kuh in Strapsen. Man darf auf keinen Fall daran denken. Nein, wirklich, nicht daran denken. DENKT NICHT DARAN. Und…es fällt euch schwer, dieses sexy Vieh aus eurem Kopf zu bekommen.

Was bedeutet das jetzt für den gemeinen SLEAZE-Leser? Menschen sind unfähig, Änderungen in ihrer Umwelt wahrzunehmen, wenn sie in dem Moment nicht ausreichend bedeutsam sind. Die Probanden mussten die Ballwürfe zählen und haben deshalb den verkleideten Affen komplett ausgeblendet. Deshalb…OBACHT!

Eine Erklärung dafür wäre, dass das Gehirn das Wort „nicht“ schlecht bis gar nicht wahrnehmen kann. Der Versuch, an etwas nicht zu denken, bedeutet also für unser Hirn an etwas zu denken. Nach dieser Theorie wäre es also arschblöd, sich auf etwas zu konzentrieren, was man auf keinen Fall sagen/denken oder machen möchte. Man sollte sich lieber vorstellen, was man stattdessen sagen/denken oder machen will. Deshalb versucht einfach mal, eure negativen (verneinenden) Gedanken gegen einen neuen Inhalt auszutauschen. Statt also: „Ich esse diese Schokolade nicht!“ versucht ihr: „Hm, ich freue mich sehr auf diese köstliche Rübensuppe!“

„Wat, ick seh hier nüscht!“ 1999 wurde ein Experiment namens „Gorillas in unserer Mitte“ von Daniel Simons und Christopher Chabris durchgeführt und zigfach wiederholt. Es funktioniert bei so gut wie jedem Menschen. Eine Gruppe von Menschen, die eine Hälfte mit schwarzem Shirt, die andere mit weißem, spielen mit zwei Bällen. Der Zuschauer soll zählen, wie oft sich die weiße Mannschaft den Ball zuwirft. Die Probanden zählen die Ballwürfe und bekamen

„Augenbrauen of Dummheit“ 1920, während des Ersten Weltkriegs, untersuchte Edward Lee Thorndike, wie in der Armee Vorgesetzte ihre Untergebenen beurteilen. Die Offiziere bewerteten ihre Soldaten nach folgenden Aspekten: Kondition, Charakter, Führungsqualitäten, Intelligenz und mehr. Fazit des ganzen Spaßes: Soldaten mit hübschem Gesicht und einer guten Körperhaltung erhielten in fast allen Bereichen hervorragende Noten. Soldaten mit einem weniger einnehmenden Äußeren (wir sagen auch hässlich dazu) wurden in fast allen Bereichen automatisch schlechter eingeschätzt. Dieses Experiment wurde in den folgenden Jahren immer wieder bestätigt. Brillenträger gelten als klug, Dicke als gemütlich und Menschen mit Monobrauen als dümmlich. Dieses Prinzip wird als der Halo-Effekt bezeichnet. Ein beobachtetes Phänomen kann so stark auf uns wirken, dass es alle anderen Merkmale überstrahlt. Und auch dieses Fazit könnt ihr euch leicht zusammenreimen: Nicht alles ist Gold, was glänzt oder eine gutsitzende Frisur hat.

yanah

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Seeds of God ein Nachmittag

d r o g e n t e s t

auf Schlafmohn Schlafmohnsamen enthalten allerlei exotische Inhaltsstoffe. Botaniker lecken sich die Finger nach all dem Calcium, B-Vitamin und den wunderbaren Alkaloiden. Junkies von Kabul bis Bielefeld dagegen lecken sich die Finger nach dem feinem Opium und dem süßem Heroin, welches aus dem in den Mohnkapseln eingeschlossenen Morphin gewonnen werden kann. Ich lecke mir auch die Finger – nach einem feinen Glas heißem Tee, weil es draußen kalt ist und nieselt und das alles nicht auszuhalten ist. Und da wir in der Redaktion keine Ahnung haben, wie man aus Mohnsamen Opium macht und auch das chemikalische Fachwissen zur Heroinherstellung fehlt, haben wir uns ein hausmütterliches Schlafmohn-Teerezept besorgt, dass aus den Socken hauen soll. Ein Mann, drei Tüten Mohnsamen (à 5g), eine Couch, ein Hund und eine lächerlich kitschige Teetasse. Lasset die Spiele beginnen.

weiß. Unser Rezept sagt: Samen zermahlen, bis eine weiße Flüssigkeit (da ist das Morphin drin) austritt, danach gut mit Zitronensaft ablöschen, gelegentlich umrühren und dann wie normalen Tee mit kochendem Wasser aufgießen. Die ganze Brühe soll dann ein paar Minuten ziehen. Klingt ganz einfach.

so aussieht und sich nicht so anfühlt, sollte das Schlucken also kein Problem werden.

14.55 Uhr Der erste Schwall ergießt sich in meinen Mund. Es. Ist. Grauenvoll. Es schmeckt irgendwie nach Kokosraspeln, Mehl, Mohn und abgestandener Zitrone – aber dermaßen kotzreif, dass ich fortan mit allen schluckenden Frauen, deren Kerle sich auch nur annähernd so ernähren, Mitleid haben werde. Ehrlich. Und die kleinen Mohnkügelchen tun ihr Übriges zwischen den Zähnen.

15.06 Uhr

Falsch! Mit Mörser und Schälchen mahlen ist die absolute Hölle und hat nichts mit irgendeiner Göttlichkeit zu tun. Das ist harte Arbeit. Hier bekomme ich zum ersten Mal keine Lust mehr. Während das Gesöff zieht, entbrennt in der Redaktion ein Nebenwirkungs-Gespoiler. Es werden Wörter wie „Halluzinationen“ und „Delirium“ in den Raum geworfen. Gut, nichts Neues. Doch dann folgen Website-Zitate wie „sofortige physische und psychische Abhängigkeit“ und „Atemdepressionen bis hin zum Tod“. Ich nehme es wie ein Mann, stell mein latentes Asthma in die Ecke und sage ihm, er soll da die nächsten Minuten stehen bleiben und zugucken.

Die erste Tasse ist leer. Mittlerweile habe ich mich an den Geschmack gewöhnt. Ich ziehe mein Mitleid zurück. Alles, wirklich alles scheint eine Sache der Gewohnheit zu sein. Mir wird ein wenig wohlig warm und ich glaube, meine Wangen sind rosa. Ich schiebe das aber auf den generellen Konsum von warmer Flüssigkeit, weniger auf irgendwas zwischen Morphin und Codein. Die versammelte Kolleginnen-Horde versucht mich jetzt mit angeblichen Geräuschen oder Halluzinationen zu ködern. Ladys, ich bin doch nicht von gestern.

DER TEST DIE VORBEREITUNG Auf den eigens aus Holland bestellten Tütchen im „Magic-Lolly“-Format steht groß „POPPY SEEDS OF GOD“ – ob sie mich zum Gott werden lassen oder zu Gott führen, wird nicht weiter ausgeführt. Zumindest liest keiner von uns Holländisch. Die Möglichkeit besteht allerdings, dass nach der Einnahme Rudi Carrell neben mir sitzt und ich mit ihm fließend auf niederländisch parliere. Wer

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Voller Wonne schenken mir meine Kolleginnen die erste Tasse ein. Zur Dosierung sei soviel gesagt, dass wir insgesamt 15 Gramm Samen aufgekocht haben. Bei drei Tassen, die ich am Ende des Experiments getrunken habe, macht das dann ... ach rechnet selbst. Die Konsistenz des Wassers hat sich nicht verändert. Es ist flüssig, nicht gelartig. Das ist ganz gut, denn es sieht aus wie eine Kombination aus Mehlwasser und Sperma. Solange es nur

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15.18 Uhr

16.10 Uhr

Fazit:

Die zweite Tasse ist leer. Ich sauge nun am roten Tassenrund, als hätte ich nie etwas anderes getrunken. Und plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, schnellt die Droge in mir hoch und entfaltet ihre volle Wirkkraft. Ein Feuerwerk der Reaktionen, eine wilde Horde Sumatra-Schweine in meinem Körper, ein Tsunami sucht sich den Weg aus meinem Gesicht. Was passiert ist? Meine Augen tränen und brennen und meine Nase läuft. Mehr nicht. Das war es. Um ehrlich zu sein, weist mein Körper bei jedem Kontakt mit Birkenpollen im Frühjahr mehr Vitalität auf.

Mehr als eine Stunde ist der bitterböse Schlafmohn nun in meinem Körper. Langsam beginnen Kopfschmerzen in meiner rechten Schläfe zu pochen. Könnte aber auch am Geplärre irgendeiner Nachwuchsband liegen, die gerade durch meine Playlist läuft. Ich fühle mich immer noch niedergeschlagen, matt, antriebslos und völlig demotiviert. Ich sehe den Test als beendet an und sage: Juhu, das war der Trip meines Lebens. Oder irgendwas. Eigentlich ist mir gerade alles egal.

15.38 Uhr

Am Abend habe ich eine Verabredung. Ich habe fatale Konzentrationsschwächen und bin nach einem großen, schwarzen Kaffee und einem Bier reichlich angetüdelt. Wenn das die Langzeitfolgen sind, empfehle ich allen einen Liter Schlafmohn vor dem Saufen, dann gibt man nicht so viel Geld aus.

Egal, wo sich das Codein und Morphin in diesen Samen befindet: Vertraut keinem Teerezept. Die Wirkung würde ich als die eines mittelstarken Beruhigungstees beschreiben, ohne jemals überhaupt irgendeinen Beruhigungstee getrunken zu haben. Aber ähnlich wie die Sache mit dem Sperma: So stelle ich mir das zumindest vor. Solltet ihr also morgens vom Arbeiten, Feiern oder Anschaffen nach Hause kommen und Bock haben, euch nach einer halben Stunde Mohn mahlen einen Liter Mehlwasser in den Kopf zu gießen um dann nochmal eine Stunde später wonnig einzuschlafen, dann ist der Schlafmohntee genau eure Droge. Für alle die vom Arbeiten, Feiern oder Anschaffen ohnehin völlig blau nach Hause kommen, hält diese Droge leider nichts Neues parat. Und um diesem Test am Ende frei nach Nietzsche noch was Intellektuelles hinzuzufügen: „Seeds of God are dead.“

Die Kanne ist leer, die dritte Tasse in meinem Bauch. Ich bin müde. Mir ist irgendwie fad. Am Liebsten würde ich mich jetzt im Stuhl zurücklehnen und ein wenig rumdösen. Nebenbei höre ich über meine Kopfhörer das neue Album von Adam Green und beobachte die Abteilung Fashion, die mir seit der Platzumstrukturierung im Büro gegenüber sitzt. Ich schunkle leicht im Takt. Moment. Ich schunkle? Ja, tatsächlich. Ich schunkle. Das ist definitiv dem Tee geschuldet. Ich schunkle sonst nie. Oder war das die Halluzination?

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Nachtrag:

Julian

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K o l u m n e

LIEBE IST: Er ruft nicht an Sie nörgelt an mir rum Er bringt nie den Müll runter Er hat zwei Thainutten gevögelt Sie hat ein Koksproblem Er lässt mich nicht in Ruhe.

VERDAMMTE SCHEISSE. In letzter Zeit werde ich verbal vollgespammt von nutzlosem Beziehungsmüll oder liebeskummergetränkten Laudationen, die in ihrem Gesamtwahnsinn und Facettenreichtum eigentlich kaum zu toppen sind. Mein Umfeld ist so geprägt von schlimmen Beziehungen, Techtelmechteln und „Dingern“, für die sich bisher noch kein RTL2-Name gefunden hat, dass ich selber gar nicht mehr weiß, ob ich JEMALS wieder in den Höllenpfuhl Beziehung hüpfen möchte. Da kein Armageddon stattfand (in manchen Momenten bedauere ich das manchmal), treibt sich anscheinend die gesamte Gefühlssuppe der Menschheit auf die absurde Spitze und wird uns hysterisch kreischend, mit blanken Brüsten und gezücktem Penis irgendwann niederschlagen. Vielleicht ja am Valentinstag. Nicht, dass ich diese Probleme an sich nicht ernst nehmen würde. Aber in den letzten Wochen bin ich in Versuchung geraten, eine Ausbildung als psychologischer Berater nachzuholen um in einem kleinen Kiosk die Riesen-Geschäftsidee „Therapie to go“ zu realisieren. Was sich doch für menschliche Abgründe auftun, wenn es um Pimmel und Emotionen geht. Dabei suggerieren uns die Medien doch eigentlich permanent „die große Liebe“ (bäh) und „den perfekten Partner“ (röchel) und den „Seelenverwandten“ (kotz). Wahrscheinlich sind wir so überfordert von den ganzen romantischen Komödien mit Katherine Heigl (doppelkotz) oder wie sie alle heißen, dass wir uns unterbewusst selber manipulieren. Ich bin ganz ehrlich jetzt mal: Ich bin verwirrt. Ist das nicht eigentlich auch ein hochgepredigtes Lebensziel, jemanden zu finden, mit dem man in die Zukunft geht? Ich glaube, das ist ein Kleinstadtmythos. In provinziellen Gefilden wird dann nach acht Jahren Beziehung die

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Jugendliebe geschwängert, man heiratet und flicht danach gemeinsam Rankenkörbe für die Kapuzinerkresse im Garten. Das urbane Leben ist da irgendwie … anders, sag ich jetzt mal so. Irgendwie immer bloß nicht alleine sein und Partys und Profilierung, dabei gar nicht merken, was man sich für einen Mist antut. Wo liegt der Sinn einer Beziehung, wenn man nach einem Monat eh schon rumvögelt. Was hat das mit Liebe zu tun, jemanden permanent zu terrorisieren. Warum ist man zusammen, wenn man keinen nachhaltigen Weg miteinander gehen möchte? Klar, gibt es dafür auch plausible Erklärungen, aber Herrgott nochmal, das meiste sind pupsige Rechtfertigungen. Wir lassen uns ein, aber immer mit der Socke draußen. Denn es könnte ja jederzeit was Besseres kommen. Was gerade vor einem liegt, sieht man da gar nicht so. Und den Soundtrack liefern uns LIEDER. In denen es zu 90% um Liebe geht. Liebe hier, Liebe da. Sogar bei Star Wars geht‘s um Liebe. Darth Vader ist eigentlich ein bezeichnendes Beispiel unserer Zeit. Missverstandene, irrationale Liebe gepaart mit Scheißkindheit ohne Vatti…das kann ja nicht gutgehen. (Ja, ich habe auch Star Wars geguckt. Mehrmals. Forever Alone.) Bei all dem Gejammer um Typen bei den weiblichen Opfern meines Freundeskreises frag ich mich auch, wo die überhaupt die ganzen Kerle finden, die sowas auslösen. Ich gebe mir mittlerweile manchmal schon sehr sehr Mühe, jemanden annähernd anziehend zu finden, nur um mal wieder einen Grund zu haben, sich für einen Abend rauszuputzen oder mal wieder die Beine zu rasieren. Wohl auch nur, weil ich mich durch diese Emotionskargheit langsam in verschiedene Charaktere der ganzen Serien die ich gucke, verliebe, und weil ein Schuhtick sonst auch keinen Sinn macht. Warum guck ich so viele Serien? Weil, forever alone. Gottseidank hab

ich wenigstens (noch) keine Katzen. Allerdings hab ich mich für ein paar Tage mal bei einer Singlebörse angemeldet. Ich möchte da gar nicht näher drauf eingehen, ich glaube, ich schreibe nämlich ein Buch darüber mit dem Titel „Hast du Lust auf unverbindlichen Sex“. Was soll der Scheiß, wenn du sogar bei einer Partnerbörse die Arschlöcher filtern musst. Servicewüste. Nun habe ich mich also damit abgefunden, einfach alleine zu bleiben, mir die ganze StarWars-Saga auf DVD gekauft, um Annekin Skywalker süß zu finden und nebenbei nach abzugebenden Katzenbabys zu gucken. Klar, man braucht Bestätigung, irgendwie. Betrunkene Lastwagenfahrer, die einem einen Heiratsantrag hinterherbrüllen, sind nicht unbedingt immer aufbauend. Aber, ich sags euch, es ist ein Anfang. Die kleinen Dinge im Leben und so. Sex braucht man nicht. Man möchte aber Sex haben. Das ist ein schwieriges Unterfangen, je nach Veranlagung. Ich glaube, ich hab’s aufgegeben. Zusammengefasst: Das führt doch zu nichts und ich mach es mir lieber selber. Ich habe vor kurzer Zeit eine alte Schulfreundin getroffen. Die wurde mit 16 zwangsverheiratet. Nun steht sie da, zwei Rotzbälger mit einem Jahr Altersunterschied geworfen, zwanzig Kilo mehr. ABER GLÜCKLICH. Ich weiß nichts mehr von der Unterhaltung, außer diesem einen Satz, der sich eingebrannt hat: „Naja, weißt du…man lernt zu lieben.“ Das muss man erst mal sacken lassen. MAN LERNT ZU LIEBEN. Das sollten sich mal ein paar Stecher und Fickschnitzel auf ihre Genitalien tätowieren. Schlagartig fielen mir da meine Eltern ein, die mir irgendwann mal ans Herz legten, vielleicht einmal eine Kontaktanzeige in der „ZEIT“ zu schalten, um einfach mal „einen soliden Mann“ zu finden. Ich weiß bis heute nicht, ob das wirklich voller Ernst

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GO

SOFT

DIE NEUE SILIKON-SERIE

war und letztendlich will ich das gar nicht mehr wissen. Da ich nun aber das Pech hatte, nicht zwangsverheiratet zu werden, muss ich mich wohl auf meine Weise in diesem Dschungel durchschlagen. Und entscheide, mich einfach nicht durchzuschlagen. Ich habe geliebt in meinem Leben, auf gute und auf schlechte Weise, ich habe gevögelt in meinem Leben, auch gut und schlecht. Jetzt reicht’s mir erst mal. Mit dieser total neuen Lebenseinstellung sitze ich selbstzufrieden bei einem befreundetem Pärchen beim Essen, die sich gerade scheiden lassen, aber immer noch zusammen wohnen. Am Rande bemerkt, nicht das bescheuertste Szenario der letzten Wochen. So hör ich mir Gemecker und Spitzen an, aber bin innerlich völlig, ja, ich glaube so ist es, ZUFRIEDEN. Ich muss mir das nicht antun, ich bin hier nur Zaungast. Wie schön. Als ich mir im Badezimmer nochmal Lippenstift nachlegte, weil ich mir sonst doch viel zu emanzig vorkomme, bekomme ich eine Nachricht. Das einzig normale Pärchen was ich kenne, hat sich verlobt. Mir wird schlecht. Tränen der Rührung schießen mir in meine viel zu nuttig geschminkten Augen. Es gibt doch noch Liebe, an die ich glaube. Um Fassung ringend lenke ich mit ab mit der gedanklichen Planung eines ultraperversen Jungesellinnenabschieds mit Eselshow oder so. Aber es lässt mich nicht los. Diese Neuerung bringt jetzt mein Gesamtkonzept zum Wanken. Aber letztendlich ist es wohl genau das. Wir betäuben uns mit neuen Einstellungen und Vorhaben, um einen Weg zu finden, bloß nicht verletzt zu werden. Bloß die Liebe, die blöde Sau, kommt in welcher Form auch immer und haut uns freundlich in die Fresse. Ich glaube, ich kaufe mir eine Playstation.

Schmusi und Liebe, Eure Juju Herzlichen Glückwunsch A&Q, die einen wunderbaren gemeinsamen Weg gefunden haben. ESELSHOW!

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k o n s u m

Seife, MentholZigarette und Gummistiefel

Wofür Marken überhaupt nicht bekannt sind

Opel stellt Autos her und Wrigley Kaugummis. Das wissen wir. Aber nur wenige kennen die wirklichen Ursprünge mancher Marken. Manchmal ist das auch besser so. Nokia

Merz

Wer Nokia hört, denkt an Handys und nicht unbedingt an Gummistiefel. Kaum einer weiß, dass Nokia schon 1865 gegründet wurde und zunächst nur Papier und Papiererzeugnisse herstellte. Später expandierte Nokia und setzte auf den damaligen neusten Trend Kautschuk. Nokia stellte damals erfolgreich Gummistiefel und Winterreifen für Fahrräder her. Die Reifen werden übrigens immer noch hergestellt, trotzdem wird der Name Nokia fast nur mit Handys in Verbindung gebracht.

Die Firma Merz wurde bekannt mit ihrem Slogan „Wahre Schönheit kommt von innen“. In den 70ern warf Merz das erste Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt und wollte damit einen Beitrag zur ausgewogenen Ernährung schaffen. Ironischerweise wurde Merz schon 1914 mit ihrem ersten Erfolgsprodukt bekannt: Mentholzigaretten, die damals als besonders gesund galten.

Hugo Boss Heute bekannt als Top-Kleidungsmarke für z.B. Herrenmode, stellte Hugo Boss früher Arbeitskleidung her. Später wurde die Produktion von Overalls auf Uniformen umgestellt. Bei Hugo Boss entstanden die Uniformen für die SA und die SS, für die Hitlerjugend und die Wehrmacht. Kein Wunder, bestand doch die Unternehmensleitung aus Nationalsozialisten.

Opel Autos, Autos, Autos. Mehr fällt einem dazu nicht ein. Aber der Begründer Adam Opel selbst konstruierte selbst nie ein Auto. Er baute sich in einem Kuhstall eine kleine Firma auf und stellte Nähmaschinen her. Erst drei Jahren nach dem Tod von Adam Opel begannen seine Söhne mit der Herstellung von Automobilen.

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Mode Mode Mode Mode Mode Mode

LEA

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Mode: 18

Shooting of grey

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Shooting of grey Idee: Leonie-Rachel Soyel WWW.LEONIE-RACHEL.COM Fotograf: Š Fabian Blaschke Models: Pepe, Honko der Henker, Felix

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Model: Pepe Mütze: Fuchsteufelswild Hemd: Selected Homme Shirt: HUF Hose: Cheap Monday Schuhe: HUF

Model: Honko der Henker Parka: North Face Jacke: Carhartt T-shirt: Selected Homme Hose: Bench Schuhe: Model’s Own

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Model: Pepe Hemd: Mavi Schal: Codello

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Model: Felix Kappe: Element Pulli: Neff Hose: Selected Homme Schuhe: DVS Model: Honko der Henker Kappe: Neff Hemd: Carhartt Jacke: Jack & Jones Hose: Cheap Monday Rucksack: Carhartt

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Model: Pepe M端tze: Fuchsteufelswild Jacke: Element Tshirt: Sinners & Lovers - needless things Hose: Bench Schuhe: Converse 21


Model: Felix Kappe: Element Shirt: Element Jacke: Selected Homme Hose: Carhartt Schuhe: Lakai

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Model: Pepe M端tze: SSUR Comme des fuckdown Pulli: Fuchsteufelswild Hose: Y/O/U Schuhe: DVS

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Model: Felix M端tze: Carhartt Pulli: Raiders -> needless things Hose: Mavi Schuhe: Lakai Rum: Sailor Jerry

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Model: Honko der Henker M端tze: Carhartt Shirt: like a boss- >needless things Hose: Carhartt G端rtel: 7/9/13 Shoelace Bells Schuhe: Nike Skateboard: Element

Model: Honko der Henker Parka: H&M Gelbes Hemd: Jack & Jones Gestreiftes Hemd: K.O.I Hose: Cheap Monday M端tze: Carhartt

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m o d e

Schuhting Konzept & Umsetzung: Leonie-Rachel Soyel Fotograf: Leonie-Rachel Soyel WWW.LEONIE-RACHEL.COM Bildbearbeitung: Fanny Dรถring

adidas Originals Amberlight

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Patrick Ewing Georgetown Colourway

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Reebok CL LEATHER LUX BASQUIAT

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Reebok Freestyle High Pastel

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Patrick Ewing 33 HI in Jamaica

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Reebok Freestyle High

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Film Comics Games DvdD Comic Bücher

LEA

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Filme, Games, Comics, Dvd, Bücher: 33 Comics

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Viel Bein, kein Gelaber.

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Aus dem Leben eines untoten Regisseurs

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Sightseers Aggressionsbewältigung mal anders!

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Hänsel und Gretel verliefen sich im...äh...Kino!

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Ein Kreuzzug gegen die Dummheit

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Comics Lulu - die nackte Frau

Man könnte sagen, dass Lulu sich in einer Midlife Crisis befindet, aber das würde zu weit greifen. Der Entschluss auszubrechen ist nicht eines Morgens in ihrem Gehirn, nein, vielmehr wächst die Entscheidung, alles hinter sich zu lassen, erst noch. Und das wird von Autor und Zeichner Étienne Davodeau sehr natürlich und realistisch dargestellt. Man muss sowieso anmerken, dass Splitter hier wieder ganze Arbeit geleistet hat. Der Band ist hochqualitativ gedruckt, liebevoll gelettert und einfach ein Prachtexemplar.

COLLECTION

Lulu fährt zu einem Vorstellungsgespräch, aus dem – wieder einmal – nichts wird. Bevor sie nach Hause fährt, trifft sie eine andere Frau, welche ihr vorschlägt, sie zum nächsten Ort an die Küste mitzunehmen. Erst reagiert sie garstig, wartet aber am nächsten Morgen doch am Auto und fährt mit ins Nichts, ins Neue, ins erste Abenteuer ihres Lebens.

EARLY

Es gibt Dinge, die vertragen sich besser mit der einen als mit der anderen Mentalität. US-Filme und -Comics rumsen mehr, deutsches Entertainment ist meist leicht verkopft, Japanisches gerne durchgeknallt. Und die Franzosen? Die kriegen dieses „aus dem Leben“ und „Mann / Frau“-Ding einfach hervorragend hin. Das ist der eine Bestandteil dieser Geschichte, die französische Kunst, das Leben als solches anzunehmen und zu betrachten. Der andere Bestandteil ist die uralte Idee, einfach mal alles hinter sich zu lassen, abzuhauen, irgendwo anders neu anzufangen.

TWO.ZERO &ONE.THREE

Lulu wächst also in ihre neue Rolle als Nicht-Ehefrau und NichtMutter. Und wie das so ist, wenn man irgendwo ankommt und keinen Besitz hat: Man merkt, dass es auch so geht. Lulu lernt einen Mann kennen und die Situation erlangt eine Eigendynamik, in deren Verlauf Lulu zu sich selbst findet und gräbt ihr in den letzten Jahren voller Pflichtbewusstsein verschüttetes Ich wieder aus. Dabei wechselt Davodeau immer wieder mal die Erzählperspektive. Er vergisst auch nie, den Leser mitzunehmen auf diese Reise ins Ich. Der Band ist dick, aber die Geschichte artet nie in Esoterik oder Hippietrip aus, sondern bleibt menschlich mit einem Storybogen, der einen sanft aber bestimmt bis zum Ende an die Hand nimmt und hervorragend unterhält. Ein schöner Comic, eine tolle Geschichte und etwas, das man auf jeden werfen sollte der meint, Comics seien über Micky Maus nie hinaus gekommen. Das ist die nackte Wahrheit.

Sascha Lulu – Die nackte Frau Splitter VerlagText und Zeichnungen: Étienne Davodeau 160 Seiten, farbig, Hardcover mit Schutzumschlag Preis: 24,80 Euro

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B Ü c h e r

Viel Bein, kein Gelaber.

Beinfetischisten mit Rückenproblemen aufgehorcht! Nach dem über drei Kilogramm schweren Brocken The Big Book of Legs voller strammer Schenkel, zarter Knöchel und wohlpedikürter Füße in eleganten Nylonstrümpfen aus sechs Jahrzehnten gibt der TASCHEN Verlag nun eine etwas Jutebeutel-freundlichere und rückenschonende Variante des Klassikers heraus. Im Little Book of Legs wird es mehr als 150 der besten Bilder von den in Stöckelschuhen steckenden Füßchen der 40er und 50er bis hin zu den befreiten Beinen zu Zeiten des 60er-JahreLeg-Magazines zu sehen geben. Wie der große Bruder liefert also auch die Taschenbuchausgabe des Bildbandes Stoff für feuchte Fetischistenträume. Aber nicht nur die Liebhaber schöner Laufgeräte kommen mit den Bildern wie denen von Elmer Batters, dem angeblichen „Vater der Leg

Art“, auf ihre Kosten. Auch Modefreunde, Feministen und Fans ansprechender Fotografie werden mit der historischen Frauenbein-Dokumentation Spaß haben. Ach ja, Brüste gibt es auch! Ein oder zwei Muschis wurden wohl auch gesichtet. Aber wehe, ihr guckt nicht zuerst auf die wundertollen Beine!

Kirsten

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Joan Webb by Peter Gowland, circa 1959

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Anja, circa 1968, courtesy of A.R.S. archive

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Bettie Page by Paula Klaw, circa 1953, courtesy of Movie Star News

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F I L M

Aus dem Leben eines untoten Regisseurs Horror-Liebhaber Jörg Buttgereit im Interview Jörg Buttgereit ist überall zu Hause. Er arbeitet als Regisseur, Autor und Filmkritiker, kuratiert Filmprogramme für Festivals und gestaltet Hörspiele. Der Horrorspezialist machte sich Ende der Achtziger mit Filmen wie „Nekromantik“ und „Schramm“ einen Namen. Warum das digitale Zeitalter dem Kinobesucher alles kaputt macht und ihn King Kong zum Weinen bringt, erzählte uns der sympathische Berliner beim Interview. Du bist als Regisseur, Autor und Filmkritiker tätig. Gibt es einen Bereich, der dir am liebsten ist? Eigentlich ist es genau diese Abwechslung, die meine Arbeit so aufregend macht. Wenn man mal wieder einen Film gemacht hat, dann ist es immer extrem entspannend, danach einfach nur ins Kino zu gehen, sich einen Film anzuschauen und dann darüber zu lästern. (lacht) Man sagt ja immer „früher war alles besser“. Wenn du die Horrorfilme von früher mit heutigen vergleichst. Stimmt das? Naja, in Sachen Horrorfilm wird ja immer so getan, als wäre heute alles schlimmer und härter. Beim Horrorfilm ist das ja die Steigerung von besser, oder?

Ja die gibt es. King Kong (USA/D/NZ 2005) von Peter Jackson zum Beispiel. Da fand ich diesen Affen extrem glaubwürdig. Das war auch die einzige digitale Kreatur, die es geschafft hat, mich zum Weinen zu bringen (lacht). Aber ansonsten... dadurch, dass heute alles möglich ist, wird es halt beliebig. Ich steh mehr so auf Filme wie Planet der Vampire (Regie: It/S 1965) von Mario Bava. Wenn man sich heute die Horrorfilme von früher anschaut, sind die oft echt zum Lachen. Denkst du, dass das früher auch so war? Man darf nicht vergessen, dass die Leute, wenn sie sich heute SAW 27 anschauen, auch viel lachen. Das ist einfach eine Entladung von Spannung, die sich da befreiend Raum macht. Aber natürlich ist es einfach, bei den alten Filmen über die Pappmaschee-Planeten-Oberfläche zu lachen, aber man kann genauso gut da sitzen und darüber staunen, wie ernst die das gemeint haben und wie selbstverständlich das für die war, so ein kleines Plastikraumschiff in den Raum zu hängen, abzufilmen und dann davon auszugehen, dass man versteht, was die meinen. Woher kommt denn eigentlich deine Faszination für die menschlichen Abgründe und für das Horrorgenre?

Stimmt. Und bezogen auf die Technik? Zu diesem Thema kann ich nur sagen, dass ich persönlich etwas frustriert bin von diesen ganzen digitalen Möglichkeiten. Die machen meiner Meinung nach sehr viel kaputt. Also zumindest aus Sicht des Zuschauers. Für die Filmemacher ist das zunächst sicher ein Vorteil. Es macht vieles einfacher. Ich habe das selbst mal erlebt, als ich bei einer Science-Fiction-Serie namens Lexx - The Dark Zone mitgedreht habe. Da wurde ganz viel vor Green Screens gedreht und dann meinten die immer, dass sie den Rest dann nachbearbeiten. Ich hab da echt gemerkt, wie mir allmählich das Gefühl dafür verloren ging, was wir da eigentlich gemacht haben. Daher kommt sicher auch meine Affinität zum Theater. Da kann man nix verändern. Gibt es für dich positive Ausnahmen? Also Filme, bei denen du die digitale Nachbearbeitung gut findest?

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Das ist dir ja auch schon mal passiert oder? Ja genau, deswegen bin ich da ja auch Experte. Meine Antwort darauf ist dann immer, dass man ihn da nur wieder runter bekommt, wenn der Film auch Substanz hat. Sonst ist da leider wenig zu machen. Wenn man so lange mit diesem Genre zu tun hat, gruselt man sich dann eigentlich noch selbst? Schaust du noch Horrorfilme im Kino? Also Horrorfilme schau ich eigentlich nur mehr, wenn ich dafür bezahlt werde. Der Reiz ist da dann auch irgendwann mal vorbei. Klar gibt es noch Filmemacher, wo ich immer hingucke. Wie zum Beispiel? Also einen neuen David-Cronenberg- oder einen David-Lynch-Film würde ich mir z.B. immer anschauen. Aber das sind ja dann auch schon wieder diese Grenzgänger, die man nicht unbedingt in dieses Horrorgenre werfen würde. Meistens sind Horrorfilme toll, wenn sie von jungen Leuten, in denen es noch brennt, gemacht sind oder eben von Leuten, die gar nicht aus diesem Genre kommen. Hast du einen Lieblingshorrorfilm?

Ich sehe das eigentlich nicht als eine Faszination, sondern eher als eine Notwendigkeit, sich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen. Denn die Tatsache, dass man selbst endlich ist, konfrontiert einen ja ständig mit irgendwelchen gruseligen Sachen. Sich im Kino, an einem sicheren Ort darauf vorzubereiten, ist ja vielleicht ganz sinnvoll (lacht). Was zeichnet für dich einen guten Horrorfilm aus? Was jetzt nicht nur für Horrorfilme, sondern für alle Filme gilt, ist, dass sie immer dann gut sind, wenn sie einen berühren. Wenn es nicht nur irgendwelche Schlachtfeste sind, sondern wenn da auch eine Bedeutung dahinter steckt. Ich werde oft von jüngeren Filmemachern gefragt, wie man einen Film, der in Deutschland verboten wurde, wieder von diesem Index runter bekommt.

Das ist schwierig. Monsterfilme sind mein absolutes Steckenpferd, das sind dann aber auch oft keine Horrorfilme mehr. Du bist ja auch ein besonderer Fan von japanischen Horrorfilmen. Wieso? Das liegt erstens daran, dass die einfach am weitesten weg sind von diesem ganzen digitalen Kram. Die sind immer noch im Puppenkostüm in Miniaturstädten unterwegs. Und zweitens liegt es natürlich auch daran, dass ich diese Filme im zarten Alter von vier/fünf Jahren im Kino gesehen habe. Ich hab auch zwei Bücher darüber geschrieben und versucht, dieses Genre, das ich so mag, zu rehabilitieren. Ich wollte den Leuten zeigen, dass das nicht nur Quatsch ist, sondern dass da auch viele poetische Geschichten drinstecken,

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die man nur aus dem kulturellen Kontext heraus verstehen kann. Du bist ja in Westberlin groß geworden. Wie sehr hat dich das beeinflusst? Also dieser Independent-Spirit, dieses Selbermachen, das war halt Ende der Siebziger in dieser Punkrock-Bewegung deutlich spürbar. Man konnte sicher sein, wenn man irgendwas macht, gibt es auch ein Publikum dafür. Selbstgemachte Sachen standen hoch im Kurs. Meine Freunde haben sich damals alle für Musik entschieden. Ich hab mir eine Kamera besorgt und gesagt: „Jetzt bin ich Filmemacher.“ So einfach war das. Das funktionierte aber auch nur in Berlin, glaube ich. Glaubst du, dass das heute auch noch so einfach geht? Heute ist das Filme produzieren noch einfacher geworden, weil die Technik noch viel zugänglicher ist. Wir haben damals tatsächlich noch auf Film gedreht, auf Super8. Was damals auch einen finanziellen und logistischen Aufwand bedeutete. Heute kann sich jeder eine Kamera kaufen und dann am Computer schneiden. Es gibt also gar keine Ausreden mehr, wieso man kein Filmemacher wird. Aber die Bereitschaft der Leute bzw. die Aufmerksamkeit zu bekommen, ist heute sicher schwieriger, weil man ja ständig von Bildern überflutet wird. Sich da durchzusetzten ist sicher nicht einfach. Stimmt es, dass du einen Film mit Bela B von den Ärzten gedreht hast? Ne ganze Menge Filme. Wir waren zusammen in der Berufsschule und er hat dann an den Wochenenden öfters mal bei mir mitgespielt. Wir haben einfach den gleichen Filmgeschmack und haben deswegen ganz viele Filme zusammen geguckt. Er ist z.B. in dem Film Captain Berlin – Retter der Welt von 1982. Das war so ein Superheldenfilm. Außerdem hat er auch noch bei der Fake-Doku Trend-Rocker erzählen aus ihrem Leben mitgemacht. Dann machte ich auch die ersten Aufnahmen von Soilent Grün. Das war noch, bevor es die Ärzte überhaupt gab. Wenn

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heute die ganzen Ärzte-Dokus auf ZDF laufen, dann sind diese Bilder immer von mir (lacht).

Welchen Film sollten junge Leute deiner Meinung nach unbedingt gesehen haben?

Wenn du ins Kino gehst, was schaust du dann?

Mhm ... was mich damals extrem begeistert hat, war FRANKENSTEINS BRAUT von James Whale (USA 1935). Den sollte jeder gesehen haben. Da ist einfach alles drin. Den habe ich damals als unglaublich gruseligen Film gesehen und heute halte ich ihn für eine Schwulen-Komödie.

Nur mehr das, was mir interessant erscheint. Und dann auch nur mehr zu Pressevorführungen. Welcher Film hat zuletzt so richtig Eindruck hinterlassen? Mhm ... die Tatsache, dass ich jetzt lange überlegen muss, sagt schon einiges oder? (lacht) Welchen ich ganz gut fand, war Guilty of Romance von Sion Sono (J 2011). Den fand ich echt toll, weil der so zwischen Kunst und Trash hin- und herwandert.

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Sightseers Aggressionsbewältigung mal anders!

„Show me your world, Chris!“ sagt Tina zu ihrem neuen Lover und weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, worauf sie sich da eigentlich einlässt. Denn der Liebesurlaub wird schon bald zum schrägen Horrortrip – viel Blut und schwarzer Humor inklusive. Ein Streifen, den Fans von skurril-schrulligen Briten-Filmen auf keinen Fall verpassen sollten. Mit Sightseers (GB 2012) liefert Regisseur Ben Wealthy, der eigentlich im Kurzfilm-, Werbe- und Videobereich zu Hause ist, seinen dritten Langspielfilm ab. Nach dem grandiosen Erstling Down Terrace (GB 2009) und dem verstörend-brutalen Kill List (GB 2011) setzt er nun auf eine abgedrehte TouristenStory. Allein die Tatsache, dass das Drehbuch von den beiden TV-Komödianten Alice Lowe und Steve Oram stammt (die auch die Rollen der Titel(anti)helden Tina und Chris übernehmen), ist mehr als vielversprechend. Die Story beginnt eigentlich ganz harmlos. Der rothaarige Klischee-Brite Chris will der Landpomeranze Tina seine Welt zeigen. Dazu packt er seinen geliebten Wohnwagen und entführt seine Inselschönheit ins wundervolle Yorkshire. Die geplante Urlaubs-Action – wandern, Museumsbesuche und Karten spielen bei Tee und Haferkeksen – lassen noch nicht auf den Wahnsinn schließen, der bald über

diesen Urlaub und das Liebespaar hereinbrechen wird. Doch das ändert sich schnell. Schon am ersten Campingplatz muss Tina feststellen, dass die Aggressionsschwelle ihres Freundes etwas niedriger liegt als bei jedem anderen Menschen. Die Art, wie er seinem Ärger Luft macht, ist dabei auch nicht ganz das, was man als „normal“ bezeichnen würde. Da wird mal eben einer von der Klippe gestoßen, einem andren der Schädel zertrümmert und der nächste mit dem Auto überfahren, nur weil es Beziehungsstress gab oder man ihnen blöd kam. Eine skurrile Englandstudie, die uns wieder einmal zeigt, wo die Altmeister des schwarzen Humors und der Selbstironie zu Hause sind. Schrullig, schräg, ein bisschen romantisch und durch und durch britisch. Ein absolutes Muss!

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Hänsel und Gretel verliefen sich im...äh...Kino! Schon wieder eine Märchenverfilmung? Jip, und diesmal muss das tapfere Geschwisterpaar Hänsel und Gretel dran glauben. Nach den beiden Schneewittchen-Verfilmungen „Snow White and the Huntsman“ und „Spieglein, Spieglein“ im Jahr 2012 kommt nun mit „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ ein weiteres Grimm-Märchen in die Kinos. Mit viel Blut und ekligen Zombie-Hexen inklusive.

Schön, langsam kann man sich echt die Frage stellen, ob den „Hollywoodianern“ die guten Ideen ausgehen? Denn ab 28. Februar kommen wir wiedermal in den Genuss eines Märchenstoffes: „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ heißt der neue actiongeladene Slasher-Film, der uns in bester 3D-Qualität zeigt, was aus einem Geschwisterpaar geworden ist, das von den Eltern im dunklen, dunklen Wald ausgesetzt wurde. Genau, liegt doch auf der Hand, sie werden Hexen-Kopfgeldjäger! Doch bevor die ruhmreiche Karriere losgehen kann, muss schnell noch die böse Hexe aus dem Knusperhäuschen auf den Grill geworfen werden.

Fünfzehn Jahre später sind die beiden Süßen dann ausgewachsen und zu richtigen sexy Kampfmaschinen mutiert. Seite an Seite kämpfen sie gegen alles, was sie einst mal zu Tode mästen wollte. Sie werden nach Augsburg gebeten, wo sie die Bevölkerung vor einer Hexeninvasion retten und die gestohlenen Kinder zurückbringen sollen. Das war’s dann aber auch schon mit dem Plot. Dazwischen sind noch endlos viele Actionszenen und eine mini Lovestory des (aufgepasst, was für eine unglaubliche Ironie:) zuckerkranken Hänsel (der im Englischen übrigens ganz sexy als „Hansel“ ausgesprochen wird) mit einer rothaarigen „guten Hexe“...

Naja, immerhin lernen wir, wie man am besten eine Hexe tötet und, dass sich zu viel Knusperhäuschen-Genasche krass auf die Gesundheit auswirken kann. Jeremy Renner und Gemma Arterton spielen passabel, Tommy Wikola’s Bilder sind wie meine Kollegin so schön sagte „unvorhersehbar vorhersehbar“. Alles in allem ein ganz unterhaltsamer Film für graue Wintertage und genau das, was man sich von einem Slasher erwartet. Niveau- und Tiefgründigkeit-Suchende sind hier aber garantiert fehl am Platz.

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„Töten und dabei gut aussehen will gelernt sein.“

Ein Kreuzzug gegen die Dummheit Von Einem, der auszog, um der reizüberfluteten Welt das Fürchten zu lehren. Frank ist genervt. Er ist umgeben von Idioten, der Sorte von Menschen, denen Unsereins im Schnitt drei bis sechs Mal am Tag begegnet. Beim Bäcker, in der U-Bahn, am Arbeitsplatz oder im Fernsehen – dort durchaus öfter, aber glücklicherweise nicht persönlich. Der Protagonist (gespielt von Joel Murray) dieses bitterbösen Satirestreifens ist umzingelt von besagten Idioten. Sie wohnen neben ihm, bevölkern sein Büro und springen ihm von den Fernsehschirmen entgegen. Sie sind einfach überall. Er ist genervt von der Meinungsmache der Massenmedien, der Bigotterie der Fernsehmacher und -zuschauer gleichermaßen, die die Themen ihrer Gespräche nur aus Fernsehen, Radio und Internet generieren. Kurz gesagt: von Allem und Jedem. Darüber hinaus verliert er seinen Job und muss mit Unbehagen feststellen, dass sich seine kleine Tochter, die bei seiner Ex-Frau lebt, in einen Menschen entwickelt, der all das verkörpert, was Frank aus tiefstem Herzen missachtet. Als sein Arzt ihm dann auch noch einen unheilbaren Gehirntumor attestiert, bricht für ihn eine Welt zusammen – eine recht verabscheuungswürdige zwar, aber Welt ist Welt.

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Er fällt in ein tiefes Loch und beschließt, dem Elend ein Ende zu bereiten. Doch als er den Finger am Abzug und den Lauf im Mund hat und dabei erneut „heuchlerischen Abschaum“ über den Bildschirm flimmern sieht, hat er genug. Frank ist wütend. Ihm wird bewusst, dass er, statt die Waffen zu strecken, diese zum Gegenangriff gegen die degenerierte Gesellschaft nutzen könnte, die ihm jeden Tag zur Hölle macht. Er startet, mit der Knarre im Gepäck, seinen Rachefeldzug gegen Beauty-Queens, radikale Prediger und ausbeuterische Casting-Shows. Der Akt des Tötens, bei dem die Coolness im Subtext mitschwingt, erweist sich als schwieriger, als es uns Tarantino und Co. glauben machen wollen, weshalb er auf seinem Kreuzzug gegen die mediale Verblödung der Massen mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen hat. Das ändert sich, als er auf die junge Roxy (Tara Lynne Barr) trifft. Die Sechzehnjährige denkt anders als „normale“ Menschen und ist schwer von ihm und seinen Ansichten begeistert, weshalb sich Frank nach anfänglichem Zögern mit ihr anfreundet. Und so schlagen die beiden eine blutige Schneise durch das Land; ganz im Stile der

„Boondock Saints“ und „Super“, obwohl sie keine Verbrecher, sondern heuchlerische Mitmenschen jagen, wobei die Beiden in Sachen Tödlichkeit Bonnie und Clyde in nichts nachstehen. Bobcat Goldthwait liefert mit „God Bless America“ eine Momentaufnahme des amerikanischen medialen Dauerfeuers und dessen Einfluss auf die Gesellschaft. Obwohl die Darstellung als überspitzt angesehen werden kann und es mit Sicherheit nicht ganz so schlimm auf der anderen Seite des großen Teiches zugeht, finden sich sogar Parallelen zur Medienlandschaft in unseren Gefilden. Der Mittvierziger Frank ist keine coole Sau, beileibe nicht, aber wenn er zusammen mit der kleinen Misanthropin, begleitet von einem wunderbaren Soundtrack, durch die Gegend streift und auf blutige Art und Weise seinen Standpunkt klarmacht, fühlt man sich mit dem Antihelden verbunden und empfindet immer weniger Mitgefühl für alle niedergemetzelten Menschen, deren einziges Verbrechen wohl darin lag, minderwertige, Profit- und Quotenorientierte Produktionen in die Welt zu setzen. Stellenweise erscheint der Zeigefinger etwas zu

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NEUE VIDEOGAMEROMANE VON PANINI DER ALBTRAUM GEHT WEITER

Der Vorgeschichte zum SF-Horror-Game DEAD SPACE 3 – Exklusiv als Roman! DEAD SPACE: Katalysator ISBN 978-3-8332-2613-7 © 2013 Electronic Arts, Inc. All rights reserved.

Die Romanreihe zum Game-Bestseller

Der neue B and ist da!

Der offizielle Roman zu Assassin‘s Creed III hoch erhoben, was bei dem ganzen Blut und den nicht gerade dezent verwendeten Flüchen und Schimpfworten nicht allzu sehr ins Gewicht fällt. Dass der Mann, der als Kadett Zed bei der Police Academy berühmt wurde, einen verhältnismäßig ernsten Film mit einer Message, die als Kommentar zum Zeitgeist zu verstehen ist, zustande bringt, hätte man so nicht erwartet. Er schafft es aber ganz unverkrampft, eine gute Mischung aus Ernsthaftigkeit und Gesellschafts- sowie Medienkritik mit einem augenzwinkernden Blick auf klassische Roadmovies und Filme ähnlichen Schlages zu kreieren. Der Film lebt weniger von seiner Story als von der durchweg guten Leistung der mitwirkenden Schauspieler, seinem bereits erwähnten musikalischen Rahmenprogramm und dem hintergründigen schwarzen Humor, der einem ganzen Land im medialen Rausch gekonnt den Spiegel vorhält. God Bless America.

Erscheint am 14. Februar 2013 auf DVD und BluRay (in der DVD-Kollektion „Kino Kontrovers“). Fugu Filmverleih

Fred

Band 5: Forsaken – Verlassen ISBN 978-3-8332-2610-6

© 2013 Ubisoft Entertainment. All rights reserved.

Die Ereignisse zwischen SC II: WINGS OF LIBERTY und SC II: HEART OF THE SWARM – exklusiv als Roman! StarCraft II Flashpoint ISBN 978-3-8332-2441-6 © 2013 Blizzard Entertainment. Alle Rechte vorbehalten.

Im Buchhandel erhältlich! SLEAZE #36

Weitere Titel und Infos auf www.paninicomics.de

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Kunst und Boards

...und nicht zu vergessen, Ski

Vom 2. bis zum 8. Februar fand im lauschigen Gastein in Österreich die ARt on Snow statt. Keyvisual der diesjährigen, fünften Ausgabe der Kunstshow war die Snowqueen, eine Kollaboration der Loslohbros, bestehend aus Andy und Tom Lohner, sowie der bezaubernden Finnin Joanna Linnainmaa. Die SLEAZELS hatten vorweg die Ehre, via Skype mal ein bisschen mit den drei Designern über Gott, die Welt, Snowboarding und ihre Schneekönigin zu quatschen. Wo seid ihr gerade, wo lebt ihr zurzeit und wo kommt ihr eigentlich her? Andy: Joanna und ich sind gerade in Finnland. Tom und ich kommen aus Graz in Österreich. Ich bin nicht so der Stadttyp und als ich nach Finnland kam, hat es mich sehr an zuhause erinnert und die Menschen hier sind cool, irgendwie verrückt und voller Energie. Ich bin hängen geblieben und nun schon über drei Jahre hier. Tom: Ja, und ich bin jetzt wieder in Graz. Gerade vor sieben Wochen mit meiner Frau von London wieder hierher gezogen. Was für Kunst macht ihr eigentlich so? Tom: Wenn ich es in Worte fassen müsste, würde ich sagen, dass Andy und ich surrealistische Kunst machen. So etwas wie Salvador Dalí meets Street Art, aber ohne Street Art zu sein. Es ist echt schwer. Das Schöne an dem, was wir, Andy, Joanna und ich, machen, ist, dass es einzigartig ist. Unsere Arbeit hat etwas, von dem die Menschen sagen, dass sie es so noch nicht gesehen haben. Ich persönlich arbeite mit geometrischen Linien und meine Kunst ist immer von Musik inspiriert. Ich könnte nicht ohne Musik malen. Übertreibe ich, Andy? Andy: Ich glaube, zur Kunst hast du so ziemlich alles gesagt... Joanna: ... bis auf die Natur. Andy: Richtig! Ich sehe mich in dieser Zusammenarbeit ein bisschen wie den Kleber. Thomas ist ein Großstadtmensch und Joanna kommt mehr aus dem natürlichen Hintergrund. Und wenn du unsere Arbeit aus der finnischen Perspektive

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betrachtest, ist sie mehr naturorientiert, inspiriert von Bäumen, Wasser, Seen und Tieren. Joanna: Als ich an der Snowqueen gearbeitet habe, habe ich nicht an einen Menschen gedacht, sondern an ein Wunderland, Eis, Schnee und Kälte, aber trotzdem Freude und Wärme. Sie sollte nobel werden, aber nicht arrogant. Ich hatte immer die Bilder dieser Wunderwelt im Kopf und dann fing ich an, die zu malen.

Aber dadurch hätten wir die ganze Interaktion verloren. Deswegen haben wir einfach angefangen zu skizzieren, immer kleine Parts gemacht und diese zusammengesetzt und waren am Ende bei 200 - 300 Schichten, die das ganze Ding hatte.

Arbeitet ihr drei das erste Mal in dieser Konstellation zusammen? Andy: ich habe schon viel mit Joanna und viel mit Tom gemacht, aber so... Joanna: Wir haben schon kleine Sachen nach dem Prinzip gemacht, dass wir die Bilder hin- und herschicken und die anderen fragen, was sie davon halten. Wir sind für einander sowas wie... Tom: Ähm ... Parasiten (lacht) Es ist nur echt cool, wie man früher um einen Tisch saß und irgendwas gemeinsam skizziert hat und Ideen ausgetauscht und heute ist es, als säßen wir an einem Tisch, obwohl ich in London war, Joanna in Finnland und Andy...irgendwo. Es war seltsam, einfach und echt spaßig, zur gleichen Zeit an einem großen Kunstwerk zu arbeiten, obwohl jeder woanders in Europa war.

Andy: Hin und her eigentlich. Einer schickte eine Skizze, und der nächste fügte was hinzu. Im Fall der Snowqueen haben wir auch ein Fotoshooting gemacht, um die richtige Position zu finden. Stück für Stück. Tom: Und beim Zusammenschneiden gilt mein Dank Andy. Er hat das Ganze gemastert. Wir haben ihm immer Zeug geschickt und er hat es quasi per Computer zusammengeklebt. Andy: Gern geschehen. Joanna und ich haben oft bis 3 Uhr am Morgen gesessen. Sie zeigte, was noch zu machen ist und zusammen haben wir die Snowqueen feingeschliffen. Joanna: Ja, dafür ist Andy jetzt wirklich schnell darin, die vielen Schichten zusammen zu schneiden.

Und wie habt ihr das gemacht? Einer arbeitet dran und mach einen Part fertig und gibt das ganze dann weiter oder wie?

Woher kam die Idee zur Snowqueen? Arbeitet ihr die meiste Zeit am Computer? Andy: Jein, eigentlich ist alles handgemalt. Aber die Tatsache, dass wir uns an unterschiedlichen Orten befinden, hat uns darüber nachdenken lassen, ob einer das Kunstwerk startet, dann per Post weiterschickt und die anderen es vervollständigen.

Tom: Ich hab die Inspiration vom Fashion Magazine geholt. Und als Joseph von der ARt on Snow anrief und sagte: „Hey, denkt euch mal was cooles aus. Irgendwas, was immer ihr wollt“ sah ich die Fotografie dieses wundervollen Kleids

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und Andy sagten, es wäre zu düster und das wir das nicht machen könnten. Joanna: Es war wie seelenlos. Andy: Es ist ein sehr cooler Stil, so etwas wie Thomas’ Markenzeichen, den Gesichtern die Seele zu nehmen, aber es war nicht das Richtige. Tom: Ja, auf einmal bekam ich die Idee, von Andy das zweite Gesicht auf die rechte Bildseite zu packen, fast als würde sie in eine andere Dimension schauen. Andy: Wir hatten die Idee, dass das die Kommunikation mit dem Betrachter öffnet. Dieser sieht die Interaktion im Bild und interagiert dadurch selbst damit. Joanna: Es ist alles ein bisschen wie „Es war einmal ... “. Vielleicht hat sie sich die Maske abgenommen, vielleicht schaut sie in einer Art Spiegel. Das liegt im Auge des Betrachters. Du kannst dir deine ganz eigene Geschichte ausdenken.

in der Vouge und dachte mir: „Interessant, statt des Stoffs könnte man doch auch Snowboards nehmen. Wir könnten ein riesiges Kleid aus Snowboards kreieren. Ich habe dann einen wirklich düsteren Entwurf gemacht und am Ende ist es der auch geworden. Die beiden haben dann in Finnland das Fotoshooting gemacht, bei dem Joanna das Model war, da sie seit sie ihrem 15. Lebensjahr professionell modelt. Die Snowqueen ist also eine Replik von Joanna. Du bist also das Mädchen auf dem Vorlagefoto, das ich gesehen habe? Joanna: Ja, tatsächlich sieht es sogar zu sehr nach mir aus. Geplant war es nur die Pose vom Shooting zu nehmen, jedoch hat die Queen ohne es zu wollen, dann immer mehr nach mir ausgesehen. Andy: Wir haben das Foto als Anhaltspunkt genutzt und eben am Ende auch die Gesichtskonturen verwendet. Tom: Aber es ist wirklich cool, was passiert ist, denn eigentlich hatte ich das Gesicht auf eine sehr düstere Art gezeichnet, was nun als Maske über der linken Hand der Queen schwebt. Joanna

Könnt ihr jetzt am Ende noch sagen, welcher Part von wem stammt? Joanna: Nicht wirklich, aber die linke Hand ist von mir. Haha. Und manchmal brauchten die Jungs ein bisschen Hilfe. Mit dem Korsett zum Beispiel. Das hing ihr am Anfang auf der Hüfte. Es macht echt Spaß, mit den Jungs zu arbeiten – und manchmal braucht es eben eine weibliche Perspektive. Andy: Ja, mit dem Makeup zum Beispiel auch. Wir sind da wirklich tollpatschig. Wir denken, wir machen es richtig, aber in Wirklichkeit versauen wir es. Joanna: Ich hab der Snowqueen dann ein bisschen winterliches Makeup verpasst und es Andy geschickt, um ihm zu zeigen, wie’s gemacht wird. Andy: Ich habe jetzt Schminken gelernt. Haha. Tom: Aber ich denke, wenn man unsere drei Stile kennt, kann man ausmachen, was von wem stammt. Wir haben das aber wirklich gut vermischt. Joanna: Ein perfektes Chaos! Haha. Was für Artworks und Designs macht ihr eigentlich? Tom: Eigentlich sind wir Designer, aber es ist schwer Kunst und Design zu trennen. Wir machen Ausstellungen und Auftragsarbeiten. Ich arbeite außerdem als Art Director bei der Event- und Fernseh-Produktionsfirma CC-Lab in London, bei der ich vom Posterdesign bis zum Showkonzept, Festivals und Konzerte alles mache. Andy: Die Nächte durchmachen, das ist ungefähr das, was wir machen, Joanna und ich. Wir haben schon unterschiedlichste Auftragsgrafiken gemacht, von Shirts über Kopfhörer, das haben wir sogar alle drei zusammen gemacht, bis zu Helmen und auch Snowboards. Ich glaube, wir

machen einen guten Mix. Traditionelle Designs, Seitenlayouts und Künstlerisches. Wart ihr vorher schon mal auf der ARt on Snow? Andy: Ja, Joanna und ich waren letztes Jahr dort. Tom: Ich war noch nicht da, fahre aber dieses Jahr hundertprozentig hin. Wart ihr schon mal da? Wir von SLEAZE? Nein, noch nicht. Aber ich würde wahnsinnig gern kommen. Joanna: Es ist wirklich schön. Man lernt viele verschiedene Künstler kennen, die so unterschiedliche Dinge machen: Eisskulpturen, Street Art und Livepaintings. Jeder hat seinen eigenen Stil. Wir waren wir eine große Familie. Ich hatte eine tolle Zeit und die Arbeiten waren großartig. Und was ist das Besondere an der ARt on Snow? Joanna: Du hast diese drei oder vier Ausstellungsorte, die winzige Stadt umgeben von Bergen und Schnee, Menschen die Skifahren und nahezu überall, wo du dich hinbewegst, ist Kunst. Andy: Eine total lebendige Veranstaltung. Sie sind dann dort auch mit alten Ski gefahren oder an einem Abend gab es ein Battle wo sie auf Snowboards gemalt haben, am nächsten Tag wurden dann die Skigondeln bemalt. Joanna: Das hat mehr von diesem Lifestyle, um den es gehen soll als irgendeine Galerie. Andy: Die ganze Stadt ist eine Ausstellung. Und wie Joanna schon gesagt hat, ist die ARt on Snow eine große Familie. Snowboarding ist so eine Riesen-Industrie geworden und es ist viel Geld involviert und die Verträge werden größer und es wird immer verrückter. Und die ARt on Snow erinnert wieder daran, um was es wirklich geht: Freunde treffen. Da trifft der Rider auf den Künstler, der ihm das Board designt. Zurück zu den Wurzeln, zu den Bergen und auf’s Board, Spaß mit Freunden haben. Die ARt on Snow trifft das ziemlich gut und bringt Menschen zusammen, die das lieben. Ihr snowboardet selbst? Tom & Joanna: Ja, alle drei. Andy: Joanna habe ich durchs Boarden kennen gelernt. Sie war Austauschschülerin. Und eines Tages kam sie in mein Zimmer, stürmte direkt auf meinen Schrank zu, zog mein Snowboard heraus und sagte: „Hey, das ist ein Burton Twin. Das habe ich auch.“ Und ich dachte mir, dass ich in ihr einen Freund gefunden hatte. Da schließt sich der Kreis jetzt, da wir drei dieses Kunstwerk gute dreizehn Jahre später zusammen gemacht haben. Das kommt von Herzen, vom Snowboarden.

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Musik: 49

Aus dem Seelenleben einer Pistole

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Tenquestion für Tensnake

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Luxemburg goes international

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Nackt Bügeln mit Hal Flavin

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Das Folkmädchen und der Drum’n’Bass-DJ

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Tausche Wiener Melange gegen Cosmopolitan:

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„Yeah, neue Kack-Lektüre!“

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Darwin Deez im Interview

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Die Rechnung geht auf Mumford & Sons

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Unfasten the Soul Button

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Aus dem Seelenleben einer Pistole An einem verregneten Sonntagabend trafen wir uns mit dem King of Darkness aka Tech N9ne zum Interview vor seinem ausverkauften Konzert im Berliner Club Lido. Nachdem wir eine Stunde auf der Straße verharren mussten, bis seine etlichen VIP-Meet-and-Greets vorbei waren, wurden wir durchgefroren, aber erleichtert in seinen Tourbus gelassen. Wir trafen auf einen Vollblutkünstler, der schwer davon abzubringen war, seine ausführlichen Antworten in der Schnelligkeit eines Maschinengewehrs von sich zu geben. Das Interview hatte den Charakter eines Privatkonzerts, das ab und an von einem Gespräch unterbrochen wurde. Wie war die Europa-Tour bis jetzt? Es war bisher echt cool. Ich war überrascht, weil die ganzen Leute meine Texte mitrappen konnten, obwohl ich noch nie in den Städten aufgetreten bin. Wo hat es dir am besten gefallen? Ich habe mich in Amsterdam sehr wohl gefühlt. Hamburg ist auch schwer zu schlagen. Stuttgart war krass. Finnland letzte Nacht war sehr überraschend. It was crazy as fuck. Du hattest 24 Veröffentlichungen in den letzten 13 Jahren… Verdammt! Wirklich? Ja. Ich wollte wissen, wie man es schafft, über einen so langen Zeitraum einen so kontinuierlichen kreativen Output zu haben?

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Ich bin Hip-Hop-Fan. Ich bin ein großer Musikfan und will Musik machen, die mir selbst gefällt. Ich möchte wirklich gute Musik machen, die ich mir selbst anhören kann. Manchmal höre ich alte Sachen von mir an; Oder die Klassiker, die ganzen Meister des Hip Hop. Ich habe das alles auf meinem Ipod. Ich denke, ein Fan der Musik zu sein lässt dich hungrig bleiben. Meine Musik bedeutet nicht etwas, weil ich mir damit Diamanten kaufen kann, sondern, weil es etwas ist, was in meinem Kopf entstanden ist. Ich will immer noch neue Dinge finden, den Leuten immer noch zeigen, was ich kann. Ich bin ein Fan und ein Student dieser Musik und das lässt mich hungrig bleiben. Ist das der Grund, warum du weitermachst? In dem Song „Alone“ mit Krizz Kaliko redest du über die Schattenseiten eines Rapstars. Denkst du manchmal daran, es langsamer angehen zu lassen und vielleicht mehr Zeit mit deiner Familie zu verbringen?

Ich wünschte, ich könnte das tun. Aber je älter ich werde, desto mehr scheinen die jungen Leute Tech N9ne zu wollen. Ich mache jetzt sogar Super Sweet 16s und sowas. Ich habe vor langer Zeit gelernt: „If you keep it young, your song is always sung“. Doch die andere Seite der Medaille ist, dass du umso einsamer wirst, desto mehr Fans du hast. Deine Security sagt dir dann, dass du noch nicht aus dem Bus kannst oder sie dich zum Klo eskortieren müssen. Und ich musste diese Erfahrungen verarbeiten. Gerade nachdem ich einige wütende Songs gemacht habe, musste ich die Fans auch mal wissen lassen, dass ich auch oft einsam bin. Die Jungs, mit denen ich auf Tour bin, haben andere Sachen zu tun und eine eigene Familie. Also bin ich oft alleine mit meinem Engineer im Studio. Ich habe oft daran gedacht aufzuhören und einfach ein Fan zu sein. Ich möchte einfach mal vier Monate Pause machen und zu einem System-of-a-Down- oder Prince-Konzert gehen. Aber das geht nicht. Die Musik ist in meinem Blut. Außerdem habe ich ein großes Label mit vielen

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Mitarbeitern und ich bin zu hungrig. Ich habe jeden Tag neue Ideen. Wie schreibst du denn deine Songs? Ich schreibe mein Leben. Ich mache das nicht wie viele andere Rapper, die sich einfach einen Beat nehmen und irgendetwas darauf rappen. Ich erzähle immer eine Geschichte. Quincy Jones hat mir beigebracht, wenn du von dem redest, was du erlebt hast, wird man das auch fühlen. Ob es mir gut geht oder scheiße, ich schreibe das. Wenn ich zu meinen Produzenten gehe, dann sage ich ihnen, was ich ungefähr haben will. Ich erkläre, wie mein Album sein soll, aggressiv, größenwahnsinnig, traurig, verwirrt, nachdenklich, Chaos, Clusterfuck, egal was. Und dann geben sie mir Beats. Ich stelle mich dann hin, höre mir das an und sage: Nein, nein, nein, nein, ja. nein, nein, ja , nein, nein, nein. Ich kann nur zu Musik schreiben, die ich fühle. Und wenn ich einen Beat höre, der mich anspricht, dann geht’s los. (Er fängt an, den Beat von URALYA nachzumachen). Und dann fange ich an zu schreiben. Ich muss das tun. Mein Stil ist viel zu kompliziert, als dass man das freestylen könnte. Ich schreibe alles auf, was mir einfällt, damit ich nichts vergesse. Ich sitze oft vorm Fernseher (ohne Ton) und schreibe. Alles inspiriert mich einfach. Dann mach ich die Mucke an. Und wenn ich den Rhythmus und die Melodie kapiert habe, dann weiß ich, wie ich anfangen muss. Danach mache ich die Musik aus und alles wird irgendwie mathematisch. Es kommt in Stücken raus, aber ich bleibe dort sitzen, bis ich den ganzen Part rappen kann. Ich denke auch manchmal, ich müsste nicht so viel reimen, aber ich kann es nicht ändern. (Rappt einen Teil von: HE’S A MENTAL GIANT, Anm. d. Red.) Narcissistic, hard to grip it, Dark and wicked, arts prolific, Mars with the stars, this is far lifted Lyrics quit the bar with it, bar scriptures are terrific Getta spitta witta bit of bitter marketing’ Wit skrilla then a fifth of henny liquor, start to twist it Critics sit and shiver In the slit of zillas Pit of killas grittas hittas Click of silly niggas are ficticous Ich liebe es den Leuten zu zeigen, was ich da gemacht habe. Ich benutze zwei unterschiedliche Reimschemen. So etwas kann man nicht freestylen. Das macht mir Spaß und so etwas lässt mich weitermachen. Ich will das auf dem nächsten Album toppen und alles inspiriert mich dabei. Wir haben den Song „Should i kill her“ gehört, der sich um eine Frau dreht, die gegen deinen Willen von dir schwanger geworden ist und du darüber nachdachtest, sie umzubringen. Ist das eine wahre Geschichte?

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Ich schäme mich so krass dafür. Das ist die abgefuckte Sache an Tech N9ne: Ich gebe alles! Und da kommt auch mein Wahnsinn durch. Ich habe eine Frau gefickt, die ich nicht hätte ficken sollen. Sie war wunderschön, aber absolut verrückt. Jedenfalls ist sie von mir schwanger geworden, weil das Kondom gerissen ist. Ich habe ihr gesagt, dass ich das Kind nicht will, doch sie wollte es austragen. Das ist zwar Vergangenheit, aber ich dachte ich muss irgendwas tun. Und ich hatte den Gedanken, sie umzubringen. Ich habe keine Angst das zuzugeben, aber ich schäme mich sehr dafür. Das war ein echter Gedanke. Das Ganze ist eine echte Story. Letztendlich dachte ich daran, mich selbst zu töten, bevor ich jemand anderem wehtue. Ich schäme mich wirklich dafür, aber ich schreibe mein Leben und diese Seite von mir ist ein Teil davon. Ich habe immer noch Angst vor dem Moment, wenn sie diesen Song hört, weil er ihr sehr wehtun wird, aber sie sitzt zurzeit im Knast.

hochgeladen, wie ich zu ihrer Mucke abgehe. Also habe ich sie gesignt. Auf der Tour in Europa haben mich ständig Leute auf sie angesprochen. Ich würde sie gerne heute anrufen und ihnen sagen, dass sie sich Reisepässe besorgen sollen. Wir haben auch versucht, Hopsin zu signen. Wir hatten ein Treffen mit ihm, aber er meinte, er kann das auch alleine und wir haben ihm viel Glück gewünscht. Er hätte wirklich gut zu uns gepasst. Aber alles ist gravy.

Mit Rittz, Krizz Kaliko, Kutt Calhoun und CES Cru hast du außergewöhnlich talentierte Künstler auf deinem Label. Es ist selten, dass ein Rapper sich mit Leuten umgibt, die ihn vielleicht übertreffen können. Hast du kein Problem damit, das Rampenlicht zu teilen?

Strange Music kreiert sehr viel Aufmerksamkeit mit ihrem Marketing und Social Networking. Warum funktioniert dieses Indielabel so gut?

Mir geht es darum, die Liebe zu teilen. Ich möchte die härtesten Mutterficker in meinem Team haben. Aber es gibt auch andere leute, die so sind. Lil Wayne hat mich angerufen und mir gesagt: „Oh, Scheiße, komm vorbei und mach dieses Ding mit mir“. Mein Plan ist, dass alle Künstler auf meinem Label irgendwann erfolgreicher sind als ich. Tech N9ne ist etwas merkwürdig, komisch; Strange Music eben. Bei mir sind viele Leute sehr vorsichtig und ängstlich wegen meinen Maskeraden und denken, ich wäre ein Satanist oder so. Aber mit den Jungs kann man sich identifizieren. Die sind cool und ich habe einen Vogel. Ich mag das auch so. Ich werde mich für kein Geld der Welt verändern. Aber wie findest du die Künstler für dein Label? Ich bin ein Fan. Ich gucke mir ständig Shows an. CES Cru habe ich bei einem Konzert von Devin the Dude als Vorgruppe gesehen und fand die echt großartig. Am nächsten Tag war ich in einem Nobelretaurant, Houstons, richtig swanky, weil das die Art und Weise ist, wie ich mich verwöhne. Jedenfalls ging ich an die Bar und der Barkeeper hat mich erkannt und mir das Album der CES Cru in die Hand gedrückt. Ich dachte mir, das kann doch nicht wahr sein. Ich bin nach Hause gefahren, habe mir das Ding angehört und gleich ein Video bei Twitter

Du hast schon mit vielen Musikern kollaboriert, wann kommt endlich ein Feature mit Eminem? Ich habe schon etwas mit D-12, Slaughterhouse und Yelawolf von Shady Records (Eminems Label) gemacht. Und ich will immer die härtesten Mutterficker auf meiner Seite haben. Mit Eminem hat das leider noch nicht geklappt. Aber ich habe eine Idee und ich habe riesen Respekt vor diesem Typen.

Travis (O’Guin, Geschäftsführer von Strange Music, Anm. d. Red.) ist ein verdammt gewandter Geschäftsmann. Wir sind beide Genies auf unserem Gebiet. Er auf der Business-Seite und ich auf der musikalischen Seite. Wir haben beide die gleiche Einstellung zur Arbeit. Egal, was wir anfangen, wir machen das mit 150% Einsatz. Es ist stressig. Ich bin auf Tour und zieh das durch und er sitzt in Kansas City und plant alles. Er sagt mir: „Wenn du zurückkommst, müssen wir das Rob-Zombie-Ding machen. Wir haben hier noch ne Klage und da einen Haufen Merchandise, der deine Unterschrift braucht. Dann haben wir da noch einen Videodreh usw.“ Er hat ein unglaubliches Händchen für Merchandise und Marketing. Er weiß, was man wie wohin packen muss, damit es funktioniert. Er hat einfach ein riesiges Gehirn. Er ist auch ein guter Designer. Wenn du sein Haus siehst, denkst du, dass er Innenarchitekt von Louis-VuittonStores ist oder so. Viel Arbeit. Viele Ideen. Das ist Strange Music. Wer macht denn eigentlich deine Masken und dein Facepaint? Ich habe einen Designer dafür namens Scenario. Er ist aber ein Gangster und kann deswegen nicht einfach ins Flugzeug steigen und hier rüberfliegen. Ich muss aber meine Bemalung haben, in Erinnerung an meinen besten Freund, der vor ein paar Jahren an Heiligabend gestorben ist. Er hat früher mein Gesicht bemalt. Er ist an Weihnachten

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gestorben, als der Ex-Ehemann seiner damaligen Freundin in ihr Haus eindrang und ihn und sie vor den Augen ihrer kleinen Tochter erschoss. Er hat die Darkness auf mein Gesicht gebracht und mich noch dunkler gemacht als ich schon war. Ich höre damit nicht auf. Da Scenario nicht mitkommen konnte, habe ich ein paar Sachen vorbereitet. Scenario ist eigentlich ein GraffitiKünstler und ich wünschte mir so sehr, dass er hier wäre. Ich brauche das. Irgendwann wird er mich auf allen Gigs begleiten. Aber das ist auch nicht so einfach, weil damit immer riesige Kosten verbunden sind, wenn du deine ganze Crew nach Übersee mitnehmen willst. Aber wir wachsen. Das ist heute unsere erste Show in Berlin und es ist ausverkauft. AUSVERKAUFT. Wir kommen hierher und es gibt keine Tickets mehr. Wow! Ich war beim Splash und die Leute in Hamburg sprechen uns darauf an. Das ist verrückt, verdammt. Dope. Wir wachsen. Noch eine letzte Frage. Wird es nach den sehr dunklen Platten „E.B.A.H.“ und „Boiling Point“ auch wieder Regenbögen und Fröhlichkeit von Tech N9ne geben? (Lacht) Hoffentlich. Siehst du das an meinem Handgelenk? Auf dem Armband steht „happy as fuck“. Manchmal bin ich in dieser Stimmung. Aber manchmal brauchen die Leute um mich herum Hilfe, um zu diesem Punkt zu kommen. Es ist schwer, happy as fuck zu bleiben. Aber das ist mein Ziel. Ich habe immer ein paar dabei und gebe sie an besondere Menschen. Ich habe Lil Wayne eins gegeben und ihm gesagt: „Ob du schon da bist oder nicht, das ist, wo wir alle sein sollten.“ Ich trage es die ganze Zeit und drehe es nur um, wenn Kinder um mich herum sind. Manchmal gebe ich Autogramme und gucke zufällig auf das Armband und denke mir: „Oh Scheiße“. Ich hoffe die Musik wird wieder fröhlicher. Aber ich feiere hin und wieder. Bei dem Dreh zu „Don’t tweet this“ waren wir alle wirklich betrunken. Wir haben einen Shot nach dem anderen getrunken. Es war schwierig, an dem Abend nach Hause zu kommen, obwohl ich immer einen nüchternen Fahrer dabei habe. Da haben wir bei der Arbeit gefeiert. Ich drehe noch ab und zu frei. Vielen Dank.

Felix

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t e n s n a k e

Tenquestion für Tensnake

Nein, der DJ ist keine Schlange hoch zehn. Eher so die Art Kumpel, mit dem man jederzeit entspannt ein Bier trinken möchte – oder auch einen Vodka. Mit dem letzten Wort gibt es einen geschmeidigen Übergang (beherrscht Tensnake übrigens viel besser als ich in seinem Metier) zu den „Erwecke deine Nacht“-Events von Smirnoff. Neben den größeren Events, die die Wodkamarke gern mal schmeißt, planen sie in Zukunft mehr kleinere Events. Was wir hier mal stark befürworten und ein Shotglas erheben. Die Idee hinter den Events: Über Twitter kreative Ansätze und Ideen für Events zu finden und dieses dann „offline“ umzusetzen. Tensnake ist nun einer der Ersten, der in diesen Genuss (und sicher auch noch andere) kommt. Sein neues, sehr gelungenes Album „Glow“, welches in den kommenden Wochen erscheint, wurde in einer Pre-Listening-Session präsentiert und ist damit die deutsche Auftaktveranstaltung. Wir nutzten zwischen zwei Wodka-Shots – und nach einer schrägen, halalen Cola namens Haji (mit Mandelgeschmack, den man nicht schmeckt) – die Chance für zehn Fragen.

Starten wir mit der immer wieder aufkommenden Frage: Hat dein Name eine Bedeutung? Nein, das ist eine Kunstwort-Kreation. Als ich anfing, habe ich nach etwas gut Klingendem gesucht. Und dazu gab es noch keinen Eintrag im Netz. Inzwischen gibt es ein Rennpferd in der Schweiz, was so heißt. Ist aber wohl nicht nach mir benannt. Wie ist das Verhältnis zwischen Standard- und Off-Location, wofür du gebucht wirst? Was hast du lieber? Das ist gemischt, geht aber in letzter Zeit wegen des Budgets schon eher in die etablierten Clubs. Privat mag ich allerdings kleine Clubs lieber, die dreckig sind oder der „Schweiß“ von der Decke tropft.

In Hamburg stöhnen immer alle, dass sich kaum etwas bewegt in der Club-Landschaft. Siehst du das auch so? Nicht ganz. Im Gängeviertel z.B. passiert ja schon einiges. Aber dafür bin ich inzwischen auch zu häufig weg. Hast du schon selbst Partys organisiert? Selber nie, nein. Das Auflegen hat mich an Partys immer schon am meisten interessiert. Kannst du uns Tipps geben über die Party-Szene in Europa? Wo lohnt es sich am meisten? Barcelona mag ich sehr. Ansonsten: Ich bin ein großer London-Fan. Da gibt es unzählige Locations, z.B. die Clubs in den Warehouses. Aber es ist leider auch eine arschteure Stadt.

Kannst du eine besondere Location nennen, die dich beindruckte? Warst du Gast oder DJ? Eigentlich sind das die gängigen Clubs wie bei euch das Berghain. Und sowohl als auch. Kann es tiefgründige Partys geben? Warst du schon mal auf einer guten? Kann es sicher, aber sie müssen es meiner Meinung nach nicht sein. Ein bisschen Hedonismus ist schon ok. Oder anders: Ich will keine intellektuellen Partys. Verfolgst du die Gema-Debatte? Deine Meinung dazu? Ja, das tu ich, sehr sogar. Die Gema finde ich ja grundsätzlich gut. Sie ist nur komplett weltfremd. Das Ganze muss anders umgesetzt werden. Ich engagiere mich deshalb da auch richtig. Bevor man bei der Gema etwas ändern kann, muss man allerdings ein spezielles Level erreicht haben. Das ist nach Einkommen gestaffelt. Die Gutverdiener entscheiden also. Ich brauch noch eine Stufe, dann kann ich endlich mitentscheiden – und hoffentlich etwas zum Besseren ändern. Viele legen als Hobby auf. Was ist deins? Auch wenn es Klischee-mäßig klingt: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Letztens habe ich wieder nach einem „Job“ morgens die grauen Gesichter auf dem Weg in ihr Büro gesehen… eine Horrorvorstellung für mich. Ah, ein anderes Hobby hab ich doch noch: Essen. Hast du privat noch Lust auf Partys? Ja, voll. Auch wenn ich recht selten dazu komme.

danilo

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Luxemburg goes international

Das Land ohne Musikindustrie Soundcloud, facebook, Youtube und Co. Dieses Internet und seine Plattformen machen es für Musiker heute so einfach wie noch nie, große Massen zu erreichen. Mit ein bisschen Glück erreicht man mit der Kombination Youtube – facebook innerhalb von Tagen Millionen. Und plötzlich kommt der dicke Fame: Nutten, Koks und Dauerjetlag. Diese Logik geht leider so nicht ganz auf, denn neben den wirklichen musikalischen Perlen tummelt sich im Internet und auch sonst überall eine Menge Dummvolk, das Gitarrehalten für Musikersein hält. Da kann die Millionen aus dem Internet schon mal eine leichte Überforderung ereilen und die richtig echten Musiker werden schnell übersehen oder gar nicht erst gefunden.

Kleines Land mit ganz schön viel Schotter. Berühmt werden ist unter diesen furchtbar verworrenen Umständen schon in den Medienmetropolen wie London, Paris oder Berlin ein Glücksspiel. Wie soll das dann erst in einem Land funktionieren, das so klein ist, dass man in einer halben Stunde von einer auf die andere Seite gefahren ist, so übersichtlich, dass man von Glück reden kann, dass es überhaupt einen Airport besitzt? Gut erkannt: Die Rede ist vom Großherzogtum Luxemburg, unserem kleinen Nachbarn mit der lustigen Landessprache. Ganze 524.853 Einwohner hat der Zwergenstaat – nicht zu verwechseln mit Liechtenstein – laut Wikipedia. Diese sprechen so ziemlich alle sowohl Luxemburgisch (ein äußerst putziger Sprachmatsch) als auch Französisch und Deutsch und verdienen im Schnitt mehr als zwei Mal so viel wie ein Durchschnittseuropäer. Kurz gesagt: Kleines Land mit ganz schön viel Schotter. Was trotz der vielen Kohle leider fehlt, ist eine landeseigene Musikindustrie. Darum gibt es music:LX, das Exportbüro für Luxemburgische Musik und unterstützt vom Kulturministerium des Landes. Ritter auf weißen Pferden

mit Geld vom Staat also, die neben finanziellen Spritzen für Aufnahmen, Promotion und Touren auch das jährliche Showcase Festival respektive Konferenz Sonic Visions organisieren. Eine Networking-Plattform für Musiker und im besten Falle Außerluxemburgische Promoter, Booker, Journalisten, Labelmenschen und was da außerdem noch so kreucht und fleucht.

Promotion wäre innerhalb einer Woche abgeschlossen. Und was käme dann? Im November 2012 war zum ersten Mal auch ich als SLEAZEDelegierte beim Sonic Visions mit am Start, habe mir die Klänge aus dem Miniland mal genauer angehört und die Öhrchen gespitzt, was sich in Sachen Musicbiz so tut. Denn mal ganz ehrlich. Wie viele Luxemburgische Bands kennt ihr so? Quintessenz aus den Diskussionen der Konferenzteilnehmer: Man würde ja schon ein Label gründen. Aber wie und vor allem wozu eigentlich? Die Promotion der neuen Platte wäre im eigenen Land innerhalb einer Woche abgeschlossen. Die beiden größten Konzertlocations des Landes Den Atelier und die Rockhal, in der auch das Sonic Visions stattfindet, wären sogar an zwei Tagen abgehakt. Und was käme dann? Das Ausland muss also her, beziehungsweise Luxemburgs Musik da hin. Luxemburg goes international. Es muss. Denn wer mit Musik Geld machen will, geht hier nach Frankreich oder Deutschland und sucht sich seine Booker & Co. außerhalb der Landesgrenzen. Die music:LX hilft dabei finanziell und indem sie mit noch mehr Kohle Vögel wie mich einfliegt, unterbringt und verpflegt. Ein Hoch auf das Steuerparadies Luxemburg, seinen Reichtum und natürlich seine Musik, denn die ist gar nicht mal so übel! Ihr dürft gerne rüberschwappen.

Kirsten

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Nackt Bügeln mit Hal Flavin

Ganz im Zeichen des Luxemburg-Specials hat die SLEAZE-Gesandte beim Sonic Visions weder Bierkonsum noch nachtschlafende Zeit gescheut und mit den Jungs von Hal Flavin noch ein Perlchen der luxemburgischen Musik vors Diktiergerät gezerrt. Um Franzosen, Deutsche und Nacktbügeln sollte es gehen. Ihr klingt sehr „kraftwerkest“. Was beeinflusst euch? Mike: Alles Mögliche. Andere Musik. Alte Musik vor allem und Situationen im Leben. Wie würdet ihr eure Musik selbst beschreiben? Marc: Es ist eine Mischung aus Rock und Elektro, aber eben viel mit poppigen Formaten. Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben sollte. Elektro-Rock. Mike: Es ist von vielen Sachen etwas drin. Und es wird dann etwas, dass dann so klingt. Aber wenn du es grob in eine Schublade packst, dann ist es Elektro-Rock/Elektro-Pop. Marc: Wir sind ja auch sehr verschiedene Musiker. Mike kommt aus dem Rock und Funk. Sam hat früher in Metalbands gespielt und mag gern schnelle Gitarren. Mike benutzt jetzt viel Verzerrung auf dem Bass und ein Filtering, mit dem er den Song steuern kann und ich habe immer noch Effekte auf der Stimme. Was macht man, wenn man alle Clubs in Luxemburg abgeklappert hat? Sam: Wir sind gezwungen sofort international zu werden, nach Frankreich oder Deutschland oder Belgien zu gehen. Das ist das Gute und das Problem dabei. Es ist gut, dass wir sofort darüber nachdenken müssen, wie ein Franzose, Deutscher oder Belgier uns buchen würde. Das Schlechte ist, dass du möglicherweise nach sieben oder acht

Gigs dann halt schon das Problem hast, dass du dich im Ausland verkaufen musst als ausländische Band. Das ist sehr schwer und kann dich am Anfang halt kappen.

demnächst Crystal Castles. Das wäre in Paris nicht so einfach gewesen. Aber hier sind wir die Band, die dazu passt. Was bedeutet Hal Flavin?

Wie orientiert man sich am Besten, um in welchem Land gut anzukommen? Marc (lacht): Diese Frage stellen wir uns auch. Das gibt es wirklich, aber wir können nicht so denken. Es gibt dann zufällig Lieder, die in einem Land besser ankommen als in einem anderen. Die Franzosen lieben es zum Beispiel, wenn sie in die Hände klatschen können und mitsingen. Mike: Ja, dass mögen die Franzosen sehr gerne. Glaubt ihr, dass der Durchbruch, wenn man aus Luxemburg kommt, schwerer ist als aus anderen Ländern heraus? Sam: Wenn man sich die gleichen Kriterien setzt, ist es eigentlich egal von wo man kommt. Marc: Luxemburg ist ein bisschen ein unbeschriebenes Blatt. Wenn man die Industrie braucht, muss man sie im Ausland suchen gehen, weil im Inland gibt es keine. Mike: Gott sei Dank ist das Ausland ja nicht weit. Da hinten, wo die Lichter sind, das ist Frankreich. Sam: Diese nationale Idee ist für uns relativ schwer nachzuvollziehen. Jeder ackert. Ich habe mich vor kurzem mit einem Schotten unterhalten, der meinte: „Ihr habt es gut, ihr habt wenigstens Proberäume.“ Und wir können Support für bekannte Künstler machen. Wir supporten

Sam: Das sind ein Vor- und ein Familienname und für uns ist das ein ästhetischer Kodex. Wir haben bisher noch nicht gesagt, was es für uns bedeutet, aber es gab trotzdem Leute, die über uns geschrieben haben: „Ihr heißt deswegen so!“ Wer will, kann es also herausfinden. Ich soll also recherchieren? Mike: Du kannst ja auch einen Wettbewerb im SLEAZE.mag machen. Habt ihr was zu verlosen? Mike: Ja, klar. Unser Sänger kommt das Zimmer aufräumen. Sam: Das macht er auch sehr gut. Marc: Das mag ich jetzt gar nicht. Küche putzen auch okay? Marc: Ich kann bügeln. Mike: Er bügelt nackt.

Kirsten Antworten bitte an geschenke@sleazemag.de

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Das Folkmädchen und der Drum’n’Bass-DJ

Monophona aus Luxemburg bringen den Beweis, dass Techno und Folk sich gar nicht so fremd sein müssen. Oder: Wie aus einem Experiment Musik wurde. SLEAZE hat sich im Rahmen des Sonic Visions mit Sängerin Claudine und Chook, dem Mann an den Turntables, getroffen und nachgehakt. Seid ihr schon mal hier in der Rockhal gewesen? Chook: Wir sind immer hier. Wir wohnen hier. Wir proben hier in der Rockhal. Na, dann kennt ihr ja schon alle hier. Chook (lacht): Ja, das ist Luxemburg. Egal, wo du hier hingehst. Auch wenn du ins Radio oder Fernsehen willst, rufst du einfach an und sagst: „Ich komm morgen!“ „Ja, okay.“ (lacht wieder) Das versteht niemand aus Berlin oder Paris. Wie sieht die Luxemburger Musikszene aus? Chook: So. (zeigt um sich und lacht) Es gibt also keine Industrie dahinter? Chook: Nicht wirklich. Also, es gibt die Rockhal jetzt seit 2005. Das hat schon viel geholfen. Es kommen schon viele ausländische, große Acts. Aber ansonsten gibt es keine Booker, Label oder Magazine.

gespielt hast, dann hat jeder dich gesehen und dann musst du schon ins Ausland gehen. Claudine: Es ist auch sehr schwierig, weil du zwischen den Konzerten gar keine geografische Distanz hast. Du kannst nicht auf jedem Konzert das gleiche Programm zu spielen. Andere Bands können ein Jahr touren und sich DANN was Neues einfallen lassen. Das geht hier nicht. Deswegen fängt man hier an und versucht dann mal, ein bisschen die Fühler über die Grenzen auszustrecken. Aus welchen kommt ihr?

musikalischen

Hintergründen

Claudine: Ich hatte vorher eine Folk-Band und da haben wir eben auch schon einiges an Erfahrung gesammelt und das ganze Programm schon mal durchlaufen. Und jetzt ist es eigentlich wieder zurück zum Anfang. Chook: Ja, und ich komme vom Drum’n’Bass und Techno. Ganz verschieden also. Und wie habt ihr euch dann gefunden?

Ist es als luxemburgischer Musiker dann einfacher, über das Ausland in die Industrie einzusteigen? Chook: Also hier hast du sowieso keine Überlebenschancen. Wenn du hier fünf Mal

Chook: Ich hab sie einmal gefragt, ob ich ein paar Vocals haben kann. Ich habe ein bisschen rumprobiert damit und das klappte ziemlich gut und dann haben wir entschieden weiter zu machen. So ist dann das Album entstanden.

Als ich euch das erste Mal gehört hab, musste ich an Björk und Röyksopp denken. Was beeinflusst euch in eurem musikalischen Schaffen? Chook: Das sind definitiv Einflüsse. Aber vielleicht auch Portishead und Lamb und solche Sachen. Das Ding ist, dass wir aus so verschiedenen Bereichen kommen und unsere Einflüsse mitbringen und das klappt irgendwie miteinander. Wie würdet ihr selbst eure Musik beschreiben? Claudine: Eigentlich hatten wir anfangs gar keinen Plan. Wir haben die zwei Stile dann einfach aufeinandergesetzt und versucht, dass sie sich finden. Und jetzt sagen die Leute, dass es an Trip-Hop erinnert. Aber es war keine bewusste Entscheidung, in diese Richtung zu gehen. Das hat sich einfach so ergeben. Ist, wenn das Album in Deutschland im Februar erscheint, eine Promotour geplant? Chook: Wir haben jetzt einen Booker in Deutschland gefunden und hoffen, dass wir zwischen März und Mai in Deutschland touren werden, wissen aber noch nicht genau, wann. Gibt es noch was, das ihr Deutschland mitteilen möchtet? „Kauft unser Album!“ Claudine: Ja, das wäre sehr nett. (lacht)

Kirsten

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b r e n k

s i n a t r a

Tausche Wiener Melange gegen Cosmopolitan: Brenk Sinatras musikalischer Sprung über den großen Teich.

Gute neunzehn Jahre ist es mittlerweile her, dass der Wiener Hip-Hop- und Soul-Produzent Brenk Sinatra seine erste eigene Platte in Händen hielt. Kurze Zeit später begann er in der Wohnung eines Freundes, an eigenen Tracks herumzubasteln. Heute arbeitet der gestandene Österreicher mit Musikern wie MC Eiht und Primo und lebt den sogenannten „American Dream“. Gemeinsam mit dem selbsternannten „Soldier of Music“ Miles Bonny (zusammen nennen sie sich S3) veröffentlichte er vor Kurzem sein Album „Supa Soul Sh*t“. Wir trafen den charismatischen Künstler zum Interview. Gratuliere zu deinem gerade erschienenen Album „Supa Soul Sh*t“! Was kannst du uns darüber sagen? Was war eure Intention dabei? Danke erst mal! Die Intention dahinter war eine der besten Soul/Hip-Hop-Platten zu produzieren, die die Welt je gesehen hat (lacht)! Vom Sound bis zu den Arrangements wollte ich nichts dem Zufall überlassen, um den hohen Ansprüchen, die in erster Linie ich selbst an meine Musik stelle, gerecht zu werden. Die Produktion des Albums hat über 3½ Jahre gedauert, wieso? Das stimmt so nicht ganz, weil das Projekt für mich in den ersten zwei Jahren zwar ein wichtiges war, aber nicht die Top-Priorität hatte. Miles und ich haben einen ziemlich hohen Output, daher hatten wir auch damals viele Projekte nebenher gemacht. Ich produziere sowieso immer eine Menge an Zeug für alle möglichen Artists aus Europa und Amiland. Auf der Bühne klingt das alles sehr stimmig. Wie ist es, mit Miles Bonny zu arbeiten? Das Witzige ist, dass wir für die Europa-Tour ganze zwei Stunden geprobt haben. Das war‘s dann aber auch! Genauso wie der Entstehungsprozess

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der Platte war auch die Live-Umsetzung ein sehr organischer, natürlicher Vorgang. Wir verstehen uns einfach blind. Deshalb ist das alles relativ einfach.

Diese Frage wurde mir in den letzten Wochen oft gestellt. Leider habe ich immer noch keine vernünftige Antwort darauf gefunden. Da Miles nun mal singt und Flügelhorn spielt und ich aus dem Hip-Hop- und Soul-Bereich komme, würde ich das Album als Soulmusik mit harten Drums bezeichnen.

Unser Plan hinter S3 war nicht, ein Album abzuliefern und dann wieder von der Bildfläche zu verschwinden, sondern die Gruppe als Brand zu etablieren. Genauer gesagt geht es darum, richtig gut durchdachte, zeitgemäße Soulmusik zu schaffen. Wir haben bereits mit dem nächsten Album begonnen und wollen es spätestens Ende nächsten Jahres releasen und wieder auf Tour gehen. Beim nächsten Album werden wir versuchen, alles ein Level nach oben zu schrauben. Die Leute dürfen also gespannt sein! Nach dem überwältigenden Feedback zu unseren Shows und der Platte insgesamt haben wir schon einen gewissen Druck, das nächste Ding noch größer zu machen, aber wir haben alles unter Kontrolle! (lacht)

Woher kommt deine Liebe zur Soul Music?

Stimmt es, dass du noch nie in Kalifornien warst?

Ich höre mittlerweile seit einer Ewigkeit Hip Hop und habe immer schon soulige Samples in den Beats geliebt. Irgendwann wollte ich wissen, wo die ganze Originalmusik herkommt. Meine erste Platte war von den Ohio Players und zig-tausend gehörte Soul-Songs später kann ich die Musik so in meine Beats einfließen lassen, dass es sich für mich richtig und gut anfühlt.

Ja, das ist leider richtig! Ein L.A.- und New-YorkTrip steht aber schon ganz oben auf meinem Plan. Vor allem, weil ich aktuell in Gesprächen mit verschiedenen Verlagen bin und das natürlich auch in deren Interesse ist, dass ich dort mit bekannten Artists persönlich connecten kann.

Ist euer Album nun Hip Hop, Soul...? Wo würdest du es einordnen?

Wird es ein weiteres Album mit Miles Bonny geben?

Wien ist ja nicht unbedingt die Stadt des Hip Hop. Woher kam deine Begeisterung dafür? Wie hast du mit dem Produzieren angefangen?

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Begonnen hat alles in den damals noch existierenden Virgin Megastore und Black Market Store. Ich steckte fast mein gesamtes Geld in neue HipHop-Releases. Das muss so um 1993 gewesen sein. Fünf bis sechs Jahre später reichte es mir dann nicht mehr, nur zuzuhören. Ich dachte mir: „Das sollte ich doch auch können!“. Statt meinem Schulabschluss nachzueifern, hing ich den ganzen Tag bei einem Kollegen ab, der sich damals für 7.000 Schilling (ca. 500 Euro) einen Sampler zugelegt hatte, den wir dann täglich malträtierten. Das Witzige war, dass er mir nach meinen ersten winzigen Erfolgen mit dem Ding seine Wohnung und das Gerät zur Verfügung stellte und nur noch zugesehen bzw. zugehört hat (Danke Bergy!). Irgendwann borgte ich mir dann einen sehr lahmen Rechner aus und produzierte mit Fruity Loops und einem Fernseher (lacht) die ersten Beats. Ich bin im Nachhinein froh, dass es damals noch kein Internet gab, da wir uns dadurch viel intensiver mit der Materie beschäftigen mussten als die Kids von heute. So kamen wir nicht in Versuchung, jeden Dreck auf YouTube zu posten und konnten uns auch nicht durch irgendwelche Internet-Tutorials helfen lassen. Woher kommt dein Name? Wie bist du auf Brenk Sinatra gekommen? Ein Frank-Sinatra-Fan? Ich liebe Frankie Boy, aber mein Name hat mit dem musikalischen Schaffen von Frank Sinatra eigentlich gar nichts zu tun. Wir scherzten früher immer herum und gaben mir bescheuerte Künstler-Beinamen, da ich von klein auf schon von allen Freunden Brenk genannt wurde. Die Kombinationen reichten dann von „Brenkie goes to Hollywood“ bis eben „Brenk Sinatra“. Im Nachhinein bin ich doch ganz froh, dass ich diesen Namen gewählt habe. Der Name wird mit musikalischen Classics und auch einer gewissen Zwielichtigkeit assoziiert und das gefällt mir. Was hat dich beeinflusst? Welche Musik? Welche Künstler? Zu viele Genres und Künstler, aber musikalische Richtungen wären da auf jeden Fall alter Soul, Jazz, Krautrock etc. genauso wie cheesy 80er Nummern, die immer einen schönen Sample parat haben können, und natürlich Hip Hop. Um ein paar Namen zu nennen, sind das Musiker wie Willie Hutch, Eazy-E, Jim Morrison, J Dilla und Georg Danzer.

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Wie fühlt es sich an, jetzt einer der anerkanntesten Hip-Hop-Produzenten Europas zu sein? Überwältigt das einen manchmal? Diesen Titel höre ich immer öfter und es freut mich natürlich extrem und von ganzem Herzen, dass die Leute meine jahrelange Arbeit in diesem Ausmaß anerkennen. Aber ich gebe nicht so viel auf solche Bezeichnungen. Das Wichtigste für mich ist es, kreativ zu sein und zu bleiben und mein hohes Output beizubehalten. Die letzten zehn Jahre deines Lebens klingen irgendwie schon ein bisschen wie das Klischee des American Dreams. Was für Ziele und Pläne hast du für die Zukunft? Wie schon erwähnt, noch mehr bekannte und gute Artists über dem Teich von meinen Qualitäten zu überzeugen! Es passieren in dieser Hinsicht gerade sehr viele Dinge, über die ich jetzt noch nicht sprechen kann, aber alles zu seiner Zeit. 2013 wird auf jeden Fall – wenn rundherum alles klappt – mein Release-reichstes Jahr werden. Wie war es, mit MC Eiht und Primo zu arbeiten? Für einen riesen Westcoast-Fan, der unter anderem mit MC Eiht aufgewachsen ist, war das natürlich der erste richtige Ritterschlag in meiner Karriere. Alle danach folgenden Westküsten-Connections kann ich mehr oder weniger Eiht verdanken, da er vom ersten Tag an mich glaubte. Dadurch bekam auch DJ Premier von mir Wind und versucht, mich

auf der Ostküste so gut es ging zu pushen. Dass Primo, der Hip Hop wie kein anderer beeinflusste, bekennender Brenk-Fan und -Supporter ist, ehrt mich unglaublich! Wirst du in Wien bleiben oder wird es dich beruflich nach Amerika verschlagen? Ich bin in Wien sehr tief verwurzelt. Schließlich bin ich hier geboren, habe meine Kindheit hier verbracht und auch Familie und Freunde leben hier. Deshalb wird es wahrscheinlich schwer sein, von einem Tag auf den anderen einfach wegzuziehen, aber ich möchte auch nicht mit vierzig hier sitzen und über die nicht vorhandene Szene und verpasste Chancen jammern. Mit welchen Künstlern würdest du gerne noch arbeiten? Da gibt es wirklich zu viele und einige davon leben leider nicht mehr. Ein paar Namen wären: UGK, Prodigy von Mobb Deep, Scarface, Nas, Eazy-E, Klaus Nomi, Isaac Hayes, Willie Hutch, Falco, Snoop, Slash, Kendrick Lamar, Outkast u.v.m. Das Beste daran ist, dass zu manchen bereits Kontakt besteht und sie Beats von mir haben. Also sehen wir mal, was die nächste Zeit bringt!

Mariella

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F l e x i s

„Yeah, neue Kack-Lektüre!“ Wahre Freude über unsere mitgebrachten SLEAZE.hefte. Und wir fanden noch mehr raus.

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SLEAZE #36


Der Berliner Rapper Flexis bringt uns dieser Tage sein Solo-Debüt. Ganz unpromo-mäßig ging es in dem Interview aber gar nicht darum: Er empfing uns in seiner Hood, hat Tee gekocht, über das aktuelle Hip-Hop-Geschehen gesprochen und uns erzählt, wie das „back in the days“ so war. (Und wir haben zuvor brav die Schuhe ausgezogen und wie von Erick Sermon einst gewünscht „den Fußboden respektiert.“) Wie ging das alles los bei dir? Also warum rappst du und bist kein Konzertpianist oder Schlagzeuger in einer Metalband geworden? Ganz einfach. Ich bin früher viel mit Freunden sprühen gewesen, also anfänglich kam es wirklich übers Graffiti. Dann bin ich durchs Graffiti in so einem Jugendclub gelandet – der hieß damals AL 1 – in Köpenick, da sind wir hingepilgert, weil man dort umsonst sprühen konnte. Man hat immer Dosen bekommen und dann konnte man einmal die Woche malen. Das waren damals, da war ich 13, einfach paradiesische Bedingungen und da gab es auch die Möglichkeit zu rappen. Da haben immer Leute gerappt. Ich habe in der Hofpause meine ersten Texte geschrieben und mich dann ans Mikrofon gestellt und gefreestylt. So kam es mehr oder minder dazu. Man konnte auch seine Songs da aufnehmen; die hatten so ein kleines Tonstudio. Ich habe immer mehr Leute und andere Rapper kennengelernt und so ist auch meine erste Crew „Da Flexiblez“ entstanden. Ich war da auch fast täglich, aber jetzt gibt es den Club leider nicht mehr. Das war auch das gleiche Gelände, wo dieser „Mellow Park“ war, mit Fußball- und Basketballplatz und so weiter. Die haben sich da schon krass gut gekümmert, aber leider ist das tot mittlerweile. Erzähl mal von deiner Hip-Hop-Sozialisation hier in der Hauptstadt des deutschen Gangsterraps, vor allem weil auch Aggro Berlin zu dem Zeitpunkt, als du im beeinflussbarsten Alter warst, gerade im Kommen bzw. schon in aller Munde war. Ich habe wenig Deutschrap gehört. Meine Deutschrap-Hörphase war so zwischen 13 und 16 Jahren, würde ich sagen. Mittlerweile höre ich wieder mehr Deutschrap, weil es einfach geilere Sachen gibt, aber in der Zeit habe ich Aggro Berlin und solche Sachen nicht wirklich gehört. Ich habe es natürlich wahrgenommen, dass es das gibt und dass es gerade der „Shit“ ist. Ich

kannte auch die Sekte schon vor Aggro Berlin, zu Royal-Bunker- und Bassboxxx-Zeiten, als es diese ganzen Tapes gab. Es war aber schon immer nicht meine Musik und nicht das, wovon ich gesagt hätte: „Das will ich gerne machen.“ Ich habe mich immer davon abgegrenzt und zu der Zeit nur Ami-Rap gehört, deshalb war es für mich immer klar, nicht so was zu machen, sondern Musik zu machen, die Inhalt hat. Aber das war vielleicht, was du mit Sozialisation meintest. Einfach zu sehen, wo man nicht hin will, obwohl unabhängig davon super Sachen entstanden sind, aber das ist nichts, womit ich mich identifizieren kann. Was hast du bei deinem Soloalbum jetzt anders gemacht, als mit den „Da Flexibles“? Abgesehen davon, dass es ausschließlich deutsch ist...eher von der Herangehensweise. Alles komplett anders. Ich würde sagen, dass die neuen Sachen nicht mehr so verkopft sind wie die alten Flexiblez-Sachen, die waren teilweise sehr politisch, das hing damit zusammen, dass Phylo und ich extrem politisch interessierte Leute sind und für mich war aber irgendwann klar, das muss nicht mehr sein. Ich möchte einfach Musik machen, die tanzbar ist, die livetauglich ist, die Ohrwürmer hervorruft und die trotzdem Themen zum Gegenstand hat. Das man die Musik hört und sich denkt: „Das ist ein Gefühl, das kenne ich auch.“ Ich habe ab da mehr Mucke aus dem Bauch heraus gemacht, weil ich viel im alten Royal Bunker mit K.I.Z und Mach One zusammengearbeitet habe und dabei gelernt, dass man einfach mal macht und nicht jeden mit seinem ganzen Scheiß, den man im Kopf mit sich herumträgt, vollballern muss. Es gibt natürlich auch Songs, die so sind, aber das war für mich der Ansatz, auch mal Sachen zu machen, die leichter sind.

Deine Meinung zu Kandidaten wie Haftbefehl, Celo & Abdi und Konsorten, die Straßenrap wieder aufleben lassen bzw. erst so richtig etablieren? Ich kenne die alle und meine Kumpels feiern die auch ab. Ich finde das ganz witztig. Es ist aber auch sehr an Frankreich orientiert und wenn man sich ein bisschen mit Hip Hop auseinandersetzt und über den Tellerrand guckt, dann peilt man schon, dass Haftbefehl und so schon sehr an Bubba und was weiß ich nicht alles orientiert sind. Die Art und Weise zu rappen, die Beats, die Videos, das alles ist eben sehr frankreichorientiert. Ich finde

das cool, weil früher war es immer so, dass die Leute Ami-Sachen geklaut haben, sage ich jetzt mal einfach so frech. Es gab eine Zeit, da haben alle DJ-Premier-Beats nachgebaut, oder diesen Jiggy-Club-Scheiß gemacht und 6XL-T-Shirts getragen und es hatte nichts mit einer deutschen Identifikation zu tun. Es war einfach klar: Das können die nicht leben. Ich finde es ganz cool, dass die Kanaken jetzt so eine Art erfunden und entwickelt haben zu rappen, die zu ihnen, ihrer Art und ihrer Umgebung und damit auch zu Deutschland passt, die aber gleichzeitig auch noch Rap-Einflüsse hat. Mein Ding ist es nicht und ich höre es auch nicht privat, ich kann aber verstehen, weshalb Leute das feiern und es hat auch seine Berechtigung. Kannst du irgendwas empfehlen – national oder international – was momentan noch als Geheimtipp gehandelt wird, dem man aber Beachtung schenken sollte? Was ich auf jeden Fall empfehlen kann aus den USA ist Yelawulf, ich glaube das kennen hier schon viele, ist aber für mich der krasseste Rapkünstler in den letzten zehn Jahren, was Stil und auch Refrains betrifft. Dann Hopsin; ist auch ein Newcomer aus den Staaten, der auch dadurch bekannt geworden ist, dass er Tyler the Creator gedisst hat, aber er macht sehr geile Musik – ein wenig Marshall-Mathers-orientiert, aber gefällt mir sehr gut. Dann natürlich das Meiste aus dem Tech-N9ne-Umfeld. Ein ganz neuer Typ, den ich seit Kurzem ‹rauf und runter höre ist Rittz. So‘n Weißer mit einer riesigen Lockenmähne und einer Mütze drauf, rappt ultraschnell, sehr sauber, supergeil – kann ich nur empfehlen. Aus Deutschland empfehle ich den Leuten eigentlich nur meine Freunde (lacht) Also Mach One, K.I.Z und Flexis sind in Deutschland schon die RapActs, die es am Besten machen. Pläne für die nähere Zukunft? Jetzt ist wie gesagt erst einmal Tour, dann kommt das Album raus, das wird promotet, unter anderem mit neuen Videos. Dann werde ich mich erst einmal auf mein Studium konzentrieren, dass muss ich fertig machen und Ende des Jahres werde ich wieder an einem neuen Projekt arbeiten und ein neues Album machen, was ich nächstes Jahr rausbringen will. Eventuell bringe ich zwischendurch noch eine EP raus, wenn ich ganz kribbelige Finger kriege.

Fred Das komplette Interview ist unter www.sleazemag.de zu finden.

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Ein tanzender Lockenkopf auf Welttournee

d a r w i n

d e e z

Darwin Deez im Interview

Vor zwei Jahren veröffentlichte Darwin Deez sein erstes Album, das sich (zumindest in Europa) wie ein Lauffeuer verbreitete. Mit seiner unglaublich energiegeladenen und mitreißenden Musik schaffte er es, sein Publikum zum Tanzen und Fröhlichsein zu bringen. Nun ist er mit seinem zweiten Album „Songs For Imaginative People“ auf Welttournee. Ich hatte die Ehre, ein kleines Telefonpläuschchen mit dem vielbeschäftigten Musiker zu führen. Du hast gerade den ersten Teil deiner Tour beendet. Bisherige Highlights? Mhm...es ist wirklich schon so viel passiert auf dieser Tour. Unser Drummer Nicolas hat zum Beispiel die Band verlassen. Er hatte sich das Tourleben wohl etwas luxuriöser vorgestellt, als es schlussendlich war (Aber es ist alles gut, wir sind immer noch Freunde). Dann gab es da dieses Mädchen, von dem ich über drei Monate regelrecht besessen war. Da lag die ganze Zeit so viel Spannung in der Luft und schließlich haben wir dann endlich rumgemacht. Dass war auf jeden Fall ein Highlight für mich. Auch wenn aus uns im Endeffekt leider nicht mehr geworden ist. Wie ist das Tour-Leben so? Ähm...das ist immer so ein Auf und Ab. Manchmal ist es echt cool und lustig und dann gibt es wieder Tage, an denen dir alles nur auf die Nerven geht. Wie das Leben eigentlich. Aber auf Tour zu sein, gehört einfach zum Musikerdasein dazu. Aber wenn dich das Mädchen, auf das du stehst, nicht daten will, weil sie weiß, dass du das halbe Jahr nicht da bist, dann ist das schon ganz schön scheiße manchmal. Naja, wahrscheinlich mochte sie mich einfach nicht genug. Was hat es mit dem Tanzen auf sich? Wie lange übt ihr dafür? Normalerweise gar nicht lange. So fünfzehn Minuten vor der Show. Ich mache einfach das, was mir als Erstes einfällt. Da steckt nichts Besonderes dahinter. Es macht uns einfach Spaß. Und es ist ein guter Weg, um mit dem Publikum auf einer viel persönlicheren Ebene zu kommunizieren.

Wir sind wahrscheinlich bessere Musiker als die meisten, die zu unseren Shows kommen, aber sicher nicht die besseren Tänzer. Das macht uns irgendwie menschlich. Ihr versucht euch also, selbst lächerlich zu machen? Ja, ja irgendwie schon. Wir wollen einfach, dass die Leute Spaß haben. Du meintest, dass auf deinem zweiten Album die beste Musik ist, die du je geschrieben hast. Wieso? Naja, das ist ja nur meine Meinung. Ich finde die Songtexte besser und es wurde einfach viel professioneller produziert als das letzte. Woher kommt der Titel des neuen Albums?

Was sagen deine Eltern dazu? Die freuen sich für mich, dass es so gut läuft. Die stehen da voll hinter mir. Das war aber nicht immer so. Als ich das erste Mal beschloss mit der Uni aufzuhören, waren sie schon echt besorgt. Sie wollten, dass ich mein Studium fertig mache, einfach um abgesichert zu sein. Aber als sie sahen, dass ich mich ganz gut über Wasser halten konnte, war ihre Angst dann auch bald verflogen.

Als Inspiration für das zweite Album dachte ich an gute Freunde, für die ich gerne ein Lied schreiben wollte. So ist zum Beispiel der Song Alice entstanden. Zuerst wollte ich eigentlich alle Songs nach den Personen, die mich dazu inspiriert haben, benennen. Irgendwann entschied ich mich aber dagegen. Nur der Albumtitel blieb.

Hast du an den Weltuntergang geglaubt?

Wie bist du überhaupt zur Musik gekommen? Wolltest du das immer schon?

Was würdest du tun, wenn es dein letzter Tag auf Erden wäre?

Ich liebe Musik einfach. Als ich elf war, bekam ich meine erste Gitarre. Da hat das alles begonnen. Es ist nicht unbedingt der einzige Weg, um mich auszudrücken. Ich bin ein sehr kommunikativer Mensch, ich tanze gerne und ich liebe kuscheln. Das ist glaube ich der beste Weg, um mich selbst auszudrücken (lacht). Aber Musik ist einfach das, was ich am Liebsten mache.

Mhm...keine Ahnung. Ich würde wahrscheinlich einfach nur mit meinen Freunden in Nashville abhängen. Einfach nur reden, was trinken, relaxen.

Kannst du von deiner Musik leben? Ja, ich kann wirklich sagen, dass ich gut davon leben kann. Darüber bin ich echt sehr froh, das kann leider nicht jeder Musiker sagen. Hast du was studiert? Ich habe mal für zwei Jahre in New York und Connecticut Philosophie studiert. Ich wollte aber nie irgendwas in die Richtung machen. Ich überlegte mal, Psychologe zu werden wie mein Vater.

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Ich konnte mich ‚ne Zeit lang nicht entscheiden und dann beschloss ich einfach, beides zu versuchen. Bei manchen funktioniert das ja. Ich bin dann also aufs College zurück und versuchte mich auf mein Studium zu konzentrieren. Na ja... irgendwie lief das mit der Musik dann so gut (und das sture Lernen am College war so langweilig), dass ich mich dann dafür entschied.

Ach nein, an so was glaub ich eigentlich nicht. Ich meine ich hätte mir vorstellen können, dass es zu einer kleinen Katastrophe kommt, aber sicher nicht, dass alle Menschen auf einmal sterben. Das wäre schon zu abgefahren gewesen.

Klingt ja jetzt nicht so aufregend... Ja stimmt, aber allein die Tatsache, dass es dein letzter Tag auf Erden ist, ist ja schon verrückt genug. Ich würde dann einfach nur in Ruhe zusammensitzen wollen und einfach mal schweigen. Das haben wir damals auch an 9/11 gemacht. Hast du einen Lieblingssong? Mhm...momentan steh ich total auf Gitarrensolos. Das ist gerade mein Ding. Vom neuen Album mag ich You Can’t Be My Girl am Liebsten. Da konnte ich mich einfach am meisten hineinversetzen. Welche Musik, welche Bands beeinflussten dich?

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Letztes Jahr habe ich extrem viel Thin Lizzy und Rick James gehört. Ach ja und Red Hot Chili Peppers. Ich habe mich immer gefragt, was es mit deiner Frisur auf sich hat. Steckt da eine tiefere Bedeutung dahinter? Nein, eigentlich nicht. Das bin einfach ich. Ich schneide mir auch selbst die Haare. Wenn du Locken hast, ist das ziemlich egal, ob du das kannst oder nicht. Man sieht sowieso keinen Unterschied. Was sind deine Pläne für die nächsten Jahre? Musik machen und touren. Wenn es geht, beides zur gleichen Zeit. Ich habe das noch nie zuvor gemacht. Das ist mein neues Ziel. Na ja und dann hoffe ich, dass ich noch mehr Fans gewinne und mich in ein paar Liebesgeschichten stürzen kann (lacht). Du bist also ein Romantiker? Es ist schrecklich das zu sagen, aber ich fürchte ja, das bin ich. Tief in meinem Herzen bin ich ein hoffnungsloser Romantiker (lacht). Ich glaub, ich heul‘ gleich...Ähm: Spielst du gerne auf Festivals? Ich mag nicht alles daran. Das ist so ähnlich wie mit dem Touren. Ich würde aber wahnsinnig gerne auf dem Crossroads Guitar Festival spielen. Wie siehts aus mit Sex, Drugs and Rock’n’Roll? Ähm...nein, nicht für mich. Ich steh nicht auf Drogen und Sex hab ich auch nicht sehr oft. Aber das Tolle daran ist, dass man einfach so viele verrückte Sachen erlebt. Bier oder Schnaps? (Auf Deutsch:) Ein Bier, ein Schnaps, ein Hintern, ein Klapps (lacht). Das hab ich von Onkel Berni... die deutsche Band. Aber die Antwort ist eindeutig Bier!

Mariella

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t h e

c h e v i n

Die Rechnung geht auf Mumford & Sons

Auf einmal geht alles ganz schnell. Zuerst schafft es ihr Spätsommerohrwurm „The Champion“ in den FIFA-13Soundtrack, dann veröffentlichen sie ihr Debüt „Borderlands“ und plötzlich spielen sie als Vorband für die Lemonheads vor ausverkauften Hallen in den Staaten. Dabei sind THE CHEVIN aus Leeds vier ganz bodenständige Jungs – haben sie ihren Namen doch von einem Hügelchen unweit ihrer Heimatstadt. Stadien-Pathos trifft Heimatliebe. Um zu klären, warum sie keine deutschen Bands kennen, trafen wir uns mit Gitarrist Mat an der Bar. Warum Marcus Mumford in Irland noch offene Rechnungen hat, erklärte uns ein wenig später Sänger Coyle. Aber der Reihe nach. Tach Mat. Wie geht’s dir zurück in Deutschland? Mat: Schön, dich zu sehen. Ja, sehr gut. Ich genieße es, hier zu sein. Ich habt hier ‚ne Menge schöner Clubs. Ich freue mich immer auf das hier. Ihr habt im Oktober euer erstes Album in Deutschland veröffentlicht, in UK habt ihr den Veröffentlichungstermin verschoben. Wieso? Mat: Ja, wir mussten den Release ein bisschen nach hinten verschieben, weil wir ein paar große Shows in den Staaten spielten. Da hat es Sinn gemacht, in England später zu starten. Wir waren in letzter Zeit viel in den USA und wollten in unserem Heimatland nicht veröffentlichen, wenn wir nicht auch da sein können. Im Frühjahr 2012 wart ihr Vorband für die Pigeon Detectives, die ja eine klassische Indierock-Band sind. Was unterscheidet euch von solchen Bands? Mat: Das mit den Pigeon Detectives hat wirklich gut funktioniert, weil sie wie wir eine sehr energiegeladene Live-Band sind. Und obwohl auch die Jungs sehr hymnische Musik machen, denke ich, dass wir doch ein Stück hymnischer und epischer sind, was unsere Musik angeht. Vielleicht haben sie durch das Schreien mehr Energie. Wir fühlen uns irgendwie in Stadien zu Hause, brauchen für das Gefühl, das unsere Musik ausdrücken soll, einfach einen größeren Raum. Da wollen wir hinkommen, irgendwann. Was habt ihr für ein Gefühl vom Musikalltag in den USA, UK und Deutschland. Gibt es da für Musiker Unterschiede? Mat: Ja, ich denke schon. Ich glaube, in England hat man wirklich viele Bands, die kommen und

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gehen, du hast da einfach eine hohe Fluktuation. Wenn du in den Staaten über dieses erste Level hinauskommst, dann kriegst du langsam Presseaufmerksamkeit, spielst Touren und verkaufst ein paar Platten mehr als woanders – einfach weil da mehr Leute wohnen und das Land größer ist. Und ich glaube auch, dass die Presse da drüben nicht so sehr auf den nächsten Hype aus ist. Ich glaube, generell hören die Leute doch überall das Gleiche. In Deutschland ist es vielleicht ähnlich wie in UK, das kann ich gar nicht so genau einschätzen. Ihr hört doch hier aber auch so Goth-Music, oder? Ich denke an den Graf. Ja, das ist das Problem. Irgendwie hören hier viele solches Goth-Zeug. Aber generell ist der deutsche Musikgeschmack etwas gewöhnungsbedürftig. Kennt ihr Scooter? Mat: Ja!!! Sind das Deutsche? Die waren wirklich groß in den Neunzigern, auch in UK. Ich wusste gar nicht, dass das Deutsche waren. Die haben immer nur geschrien und ihre Musik hatte diese ganzen „beeps and squeaks“. Kennt ihr noch andere Bands aus Deutschland? Scooter ist für uns nicht gerade schmeichelhaft. Mat (sofort): Mando Diao! Oh...das sind aber keine Deutschen. Die kommen aus Schweden. Mat: Oh, wirklich? Ich dachte immer, das wären Deutsche. Aber die hatten hier so großen Erfolg, habe ich mal gehört. Und nirgendwo sonst. Ich glaube, dann kenne ich keine anderen deutschen Bands. Sag mal an, was gibt’s für große deutsche Bands?

Die Scorpions oder Kraftwerk sind vielleicht noch solche Vertreter. Aber die meisten deutschen Bands haben keinen großen internationalen Erfolg. Es ist also nicht schlimm, dass ihr keine deutschen Bands kennt. Woher kommen eure musikalischen Wurzeln? Mat: Ich mag es eigentlich nicht, Bands zu nennen. Als Coyle und ich anfingen, hörten wir Grunge und das ist sehr offensichtlich weit weg von dem, was wir jetzt machen. Wir sind irgendwie durch alles mal durchgegangen und haben irgendwie alles mal gehört. Wir lieben die Beatles, wir lieben...ah...verdammt, ich habe gesagt, ich will keine nennen und mach‘s doch. Coyle mag diese wirklich großen, pathetischen Sänger mit großen Stimmen, das schlägt sich auch auf unsere Musik wieder, klar. Aber genauso mögen wir alle The Smiths oder die Simple Minds. Ich glaube auch, wenn du dich hinsetzen und versuchen würdest, das ins Detail zu ergründen, wäre das nicht einfach. Letztlich versucht man als Musiker ja nicht, wie jemand anderes zu klingen. Kate Bush ist sicher ein großer Einfluss für Coyles Songwriting. Vielleicht wird daher unser nächstes Album eher ein klassischeres, mit weniger Synthie-Sound und dem Zeug. Ihr seid auf eurer Tour viel herumgekommen, gibt’s da nicht schräge Momente am laufenden Fließband? In diesem Moment kommt Sänger Coyle zu uns an die Bar, ein Glas Rotwein in der Hand. Mat: Hast du eine Rock-n-Roll-Story von uns drauf? Coyle: Eine lustige ist, als wir in Irland mit Franz Ferdinand unterwegs waren. Wir hatten gerade

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den Soundcheck fertig und sind in irgendein Irish Pub gegangen. Wir haben uns hingesetzt und ein paar Guinness und ‘ne Menge Essen bestellt. Wir saßen da und haben gegessen und unser Bier getrunken, als nach zehn Minuten die Kellnerin zu uns kam und meinte: „Der DJ hat euch eine neue Runde bestellt. Die geht auf ihn. Danke, dass ihr wieder hier seid und bitte kommt mal wieder.“ Nochmal fünf Minuten später kam der Inhaber zu uns. „Jungs, danke, dass ihr wiedergekommen seid. Wir freuen uns schon alle auf eure Gigs in ein paar Wochen. Wenn ihr irgendetwas braucht, lasst es mich einfach wissen. Und wir dachten nur, okay, wir waren noch nie zuvor hier. Die verwechseln uns mit jemandem. Belassen wir es einfach dabei. Und dann wurde es irgendwie schon lächerlich, als der Barkeeper zu uns kam. „Hey, euch habe ich beim letzten Mal bedient. Es ist so cool, dass ihr wiedergekommen seid. Kann ich ein Foto machen?“ Und ich dachte, ach Gott, ja. Wir haben ihn an den Tisch geholt und das Foto mit ihm gemacht. Zu dem Zeitpunkt kannte uns niemand und niemand wollte je ein Foto mit uns machen. Jeder in der Bar hielt uns für irgendjemand anderen, wir bekamen noch eine Runde Drinks spendiert und die ganze Sache wurde immer lächerlicher. Dann kam der Inhaber wieder und gab uns die komplette Rechnung aus. Ich dachte nur, okay, wir müssen jetzt hier raus. Später haben wir dann heraus gefunden, dass die alle dachten, wir wären Mumford & Sons. Ich meine jeder mag Mumford & Sons und jeder weiß, wie die aussehen. Aber an diesem Abend dachte ein ganzer Pub, wir wären Mumford & Sons. Einfach jeder. Das war verrückt. Mat: Das ist vielleicht keine Rock-n-Roll-Story, aber es war so bizarr. Wir müssen das nächste Mal unsere Köpfe einziehen, wenn wir in Galway, Irland sind. Coyle: Ich will nicht wissen, was der Inhaber dachte, als er bemerkte, dass er die falschen eingeladen hatte. Shit.

Julian

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s o u l

b u t t o n

Unfasten the Soul Button Keiner weiß, wie er aussieht? Wir SLEAZELS haben ihn getroffen, ohne Maske und doppelten Boden. Die Rede ist von Soul Button, Deep-House-DJ, Produzent und Teil der Steyoyoke-Familie. Einige kennen ihn noch von unserer Jubel-äh-um-SLEAZE.party im Brunnen 70. Jener hat sich mal mit uns zusammengesetzt und anlässlich des ersten Steyoyoke-Geburtstags und der Veröffentlichung seiner zweiten EP ein bisschen was blicken lassen. Was hast du Silvester gemacht? Ich war unter der Sonne Italiens bei 25°C.

und natürlich habe ich mich in die Stadt verliebt und bin hergezogen.

Wie bist du ursprünglich nach Berlin gekommen? Ich bin vor etwa sieben Jahren nach London gezogen. Ich habe dort vier Jahre unterschiedliche Jobs gemacht, für’s Theater gearbeitet, Hip-Hop-Beats für Rapper gemacht. Ich habe für eine Bookingagentur gearbeitet und als Promotionmanager. Also alles rund um Musik. Und dann war ich tatsächlich komplett gelangweilt von London, meiner Meinung nach die schlimmste Stadt der Welt, weil es nur ums Geschäft geht. Du machst viel Geld. Denn in London kann man richtig ins Geschäft kommen, selbst wenn man Musik macht. Etwas, das es in Berlin nicht gibt. (lacht) Aber am Ende war es wirklich langweilig und ich habe ein Angebot bekommen, in Deutschland zu arbeiten. Und dann dachte ich mir: Jeder Produzent heute zieht nach Berlin, also muss es da etwas Interessantes geben. Und dann kam ich für 20 Tage nach Berlin

Welche Rolle übernimmst du bei Steyoyoke?

DER

Ich würde nicht sagen, dass ich der Chef bin, denn eigentlich ist Steyoyoke etwas, das aus einer Idee von fünf/sechs Freunden entstand. Wir saßen zusammen, tranken Bier und sprachen wie immer über Musik und die eine Sache, über die wir uns immer einig waren, war, dass wir nicht glücklich darüber sind, welche Richtung das Musikgeschäft einschlägt. Oft dreht es sich einfach nicht um die Musik. Es ist pures Geschäft. Wenn du supergut netzwerken kannst, bist du heute schnell ein erfolgreicher Künstler. Es sieht so aus, als würde die Musik nicht mehr so viel zählen. Und irgendwann sagten wir uns, warum starten wir nicht einfach was ganz Neues, wo jeder Künstler als solcher begriffen wird, ob nun Musik oder Illustration oder Grafiken oder Videos? Die Idee war, uns unser eigenes Team zusammenzustellen.

Und jetzt nach einem Jahr habe ich so ein bisschen die Rolle des Chefs übernommen, aber auch nur, weil ich schon Erfahrungen im Musikgeschäft habe. Ihr macht also nicht nur Musik, sondern auch Video und andere bildende Kunst? Ja, wir machen Unterschiedliches. Das Konzept unserer Geburtstagsparty (22. Februar im Ritter Butzke, Berlin. Anm. der Redaktion) sieht zum Beispiel so aus, dass wir von 22 bis 24 Uhr eine Ausstellung machen. Unser Grafikdesigner Azuldecobalt ist genauso ein Künstler von Steyoyoke wie Soul Button oder Antonio Olivieri. Das ist die Konzeptidee. Genauso wie wir in unserem Onlineshop die EPs verkaufen, verkaufen wir auch seine Illustrationen. Die stellt er dann auf der Party aus und wir werden auch seine „Tiere“ aus Holz sehr groß und plastisch nachbauen. Sie sind großartig. Es wird eine Art Show, nicht einfach nur eine Party.

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auf www.sleazemag.de 64

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Wie bist du vom Hip Hop zum Deep House gekommen und wie kamst du überhaupt zur Musik? Mit 17 habe ich die erste Maschine gekauft, mit 19 machte ich meine erste Platte, und mein Vater dachte ich wäre verrückt. (lacht) Ich habe Kraftwerk gehört und er meinte immer, wenn du diese Sachen, die du Musik nennst, wirklich magst, wieso gehst du nicht in der Fabrik arbeiten? Wir haben neben einem wirklich lauten Eisenwerk gewohnt. (lacht wieder) Das war mein erster Kontakt zur elektronischen Musik. Ich habe Hard Techno gemacht, 170 bpm, und vielleicht zehn Jahre lang Live-Sets gespielt. Und als ich nach London zog, wollte ich mehr über Musik wissen. Denn die Produzenten haben früher nur die Loops aneinandergeschnitten. So konntest du elektronische Musik machen, ohne wirklich Ahnung von Musik zu haben. So habe ich also angefangen, mit meinem Keyboard mehr über Musik zu lernen und mich in die Mathematik dahinter verliebt. Und dann hatte ich diesen Job, mit dem ich viel Geld machen konnte. Es ging darum, fünf bis sechs kurze Beats am Tag zu produzieren, die Rapper aus Amerika kauften. Ich habe ein paar Hip-Hop-Alben gemacht – vier Jahre ungefähr hielt das an – aber dann wollte ich zurück in die Clubs. Aber ich konnte keinen Minimal oder Techno mehr hören, nur noch Deep House. Ich habe also erst Techno gemacht, hatte dann meine Erfahrungen im Hip Hop und bin dann mit dem Deep House zum Dancestuff zurück. (lacht) Das ist jetzt deine zweite EP als Soul Button. Was ist besonders daran, was ist neu?

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Was ich dir sagen kann ist, dass ich nicht der Mode in der Deep-House-Szene folgen will. Alle Deep-House-Künstler machen das Gleiche, dieser Mix aus Disco und 90er-Deep-House mit neuen Deep-House-Sounds. Wenn ich mir auf beatport 40 oder 50 Tracks anhöre, kann ich keine Unterschiede zwischen dem einen und dem anderen Produzenten heraushören. Als wenn sie einander kopieren. Ich versuche einfach zu machen, was ich mag. Das sind eine dunkle, tiefe Atmosphäre, Vocals und das immer mit einem groovy Beat, weil ich es mag, wenn die Leute zu meinen Tracks feiern. Was bedeutet Soul Button? Also Soul kommt mehr oder weniger von meiner Vorliebe für Vocals. Über die letzten fünf oder sechs Jahre habe ich mich darin verliebt, mit Vocals zu arbeiten. Besonders mit Soul und R’n’B-Vocals, weil ich denke, dass diese eine Art Tiefe geben, die andere „Instrumente“ nicht hervorrufen. Und Button kommt von der Idee der Kommunikation. Der Knopf ist ein Symbol der Kommunikation, denn wenn er ausgedrückt ist, ist es als wärst du geschlossen gegenüber jeder Art von Kommunikation aber wenn er gedrückt ist, dann heißt das, dass du der Kommunikation gegenüber offen bist. Es soll also ein Projekt sein, dass jedem gegenüber völlig offen ist und ich antworte allen Menschen, die mir täglich schreiben. Es ist schön, diese Interaktion zu haben und am Ende bin ich doch nur eine einfach Person, die Musik macht. Hast du hier oder woanders einen Lieblingsclub?

In Berlin ist es das Berghain. Panoramabar is the best. Auch wenn ich ihre willkürliche Türpolitik nicht mag und ich glaube, dass das Berghain ein bisschen nachgelassen hat. Dennoch finde ich, dass es einer der interessantesten und besten Clubs der Welt ist. Hast du einen Club in Berlin, in dem du am liebsten auflegst? Ritter Butzke ist bis jetzt mein Liebling. Ich mag, dass sie eine schöne Mischung im Publikum haben. Du kannst dort die Teenager treffen und gleichzeitig Leute in meinem Alter, Druffis und Super-Hipster zur gleichen Zeit. Was kannst du zu Drogen in der elektronischen Musik sagen? (Flüstert) Ich weiß von nichts. (lacht) Ich nehme keine Drogen. Keine Ahnung. Ich hab kein Problem mit Feiernden, die Drogen nehmen. Das Einzige, was ich nicht leiden kann, ist wenn jemand völlig breit vor dich tritt, wenn du auflegst, und dich mit dummen Fragen stresst oder versucht, ständig alles anzufassen. Aber ich bin immer ganz nett zu ihnen.

Kirsten

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Folk Adam Green & Binki Shapiro Adam Green & Binki Shapiro Label: Rounder / Universal VÖ: 25.01.2013

Neo-Soul, Nu Jazz, Funk Alice Russel To Dust Label: Differ-ant Rec. VÖ: 22.02.2013

Alternative Rock, Post-Grunge COMA Don‘t Set Your Dogs On Me Label: Ear Music / Edel VÖ: 08.02.2013

Britrockpop Courteeners Anna Label: Polydor VÖ: 22.02.2013

Klingt wie: der alte Adam Green mit Samthandschuhen

Klingt wie: The Quantic Soul Orchestra, Belleruche, Lizzy Parks

Klingt wie: Alice in Chains und Konsorten

Klingt wie: The Stone Roses, Primal Scream, The Jesus and the Mary Chain

Adam, oh Adam. Deine Musikerziehung war mir als pickliger Teenager die liebste. Du hast mir alles über Sex mit haarigen Frauen, Sex mit beinlosen Frauen und über SchwiegerelternMelodien mit zutiefst verstörenden Texten erklärt. Danach wurde es ruhig und zunehmend belanglos um dich. Keine Antifolk-Attitüde mehr, der ich nacheifern konnte. Und auf einmal besteigt der König erneut den Thron. Und plötzlich scheint alles wie früher: kurze Tracks, flatternde Leichtigkeit und verführerischer Folk-Pop-Pathos. Zugegeben, Shapiro hat dich gut im Griff – alles wirkt erwachsener, durchkomponierter, nicht so verspielt. Und doch umgarnen sich eure Stimmen in einem Zauber, der unweigerlich an die Zeiten der Moldy Peaches erinnert. Überflüssig zu erwähnen, dass „Adam Green & Binki Shapiro“ zu jeder Tages- und Nachtzeit den richtigen Soundtrack liefert. Man kann zu Songs wie „Here I am“ oder „Pleasantries“ knutschen, kiffen, in der Sonne oder im Regen stehen. Dein neues Album ist ein knapp dreißig Minuten langer Flashback in deine goldene Zeit. Bleibt die Frage, ob wir diesen Flashback brauchen? Adam, oh Adam. Du bist wie die erste große Jugendliebe: Nach Jahren treffe ich dich, du klimperst mit den Augen und meine Laune hebt sich. Alle anderen finden dich hässlich und uncool? Mir egal.

Eine Stimme steht im Raum, füllt ihn aus, umschmeichelt unsere Ohren und hinterlässt ein wohlig warmes Gefühl. Verantwortlich für diesen Effekt ist die Besitzerin dieses vollen Soul-Organs, Alice Russel, die sich dieser Wirkung sehr wohl bewusst ist und dennoch in keinem Moment aufdringlich wird, sondern auch mal in den Hintergrund tritt und beim Backgroundgesang aushilft. Im nächsten Song ist sie dann wieder sehr präsent und demonstriert, was sie stimmlich drauf hat und warum sie den ganz Großen in nichts nachsteht. Denn anders als die meisten Damen, die auf der „Soul-Revival-Welle“ der letzten Jahre ganz vorne mitreiten, bedient sich Russel nicht der klassischen Soul-Instrumentierung – zumindest nicht ausschließlich. Die Melodien, über die ihre sanfte Stimme schwebt, sind eine Synthese aus Trip-Hop, Downtempo und vergleichbarer Stile mit klassichem Soul-Vibe aus den Hochzeiten von Stevie Wonder und Aretha Franklin, weshalb sich funkig-groovige Tracks mit entspannten und leicht melancholischen Stücken abwechseln. Das stark an James Blake erinnernde „I Loved You“ ist das beste Beispiel dafür, was die 38-jährige Britin ausmacht: Offenheit, ihren Mut, neue Einflüsse in ihren Stil zu integrieren und sich etwas zu trauen, das man von Amy Winehouse, Duffy und Konsorten wohl nicht erwarten kann.

Polens größte Rockband? COMA wird von mehreren Seiten bescheinigt, das Zeug dazu zu haben – oder diese schon zu sein. Mit ihrem neusten Werk sind sie diesem Titel ein Stück näher gerückt. Die fünf Mannen aus dem Städtchen Łódź spielen einen düsteren Rock, der sich nicht ganz entscheiden kann, ob er lieber erwachsen, böse und wütend sein soll („Keep the Peace“, „Dance with a Queen“), oder doch lieber beschwingt und melodiös („With You“). So wechseln sich agressive Gesangs- und Gitarrenparts, die etwas an Limp Bizkit oder Pearl Jam erinnern und fast schon an System of a Down heranreichen („Rainy Song“) mit Songs ab, die im gemäßigteren Bereich des Rock anzusiedeln sind. Insgesamt hört man den amerikanische Einfluss deutlich heraus und es scheint, als wollten sie ihren Landsmännern lieber einen Einblick in die Gitarrenmusik aus Übersee bieten als ihre Inspiration im eigenen Land zu suchen. Das ist nichts Verwerfliches und macht ihre Musik natürlich international salonfähiger als verschwurbelter „Polka-Rock“...ob sie dadurch interessanter wird, ist eine andere Frage. Auch wenn ich mich in Polens Musiklandschaft nicht sonderlich auskenne, kann man COMA ohne Frage zu den Großen des polnischen Rocks zählen, aber um auf dem internationalen Parkett zu bestehen, müssen sie noch einen Gang zulegen.

Die Courteeners stammen aus der englischen Brutstätte des Britpop und klingen auch so. Es gibt keine Überraschungen, Stilbrüche oder Experimente, was auch niemand erwartet hätte von einer Band, die von John Squire (Ex-Stone Roses) als „next big thing“ ausgerufen wurde. Diesen Erwartungen dürften sie allerdings gerecht geworden sein, denn was sie auf Anna präsentieren, ist Britpop aus dem Lehrbuch. „Baggy“ (wie man im Fachjargon sagt), mit eingängigen Refrains, pathetischen Strophen und simpler Bandbesetztung, die mit Elektropop-Anleihen angereichert wird. Das Album gewinnt mit fortschreitender Spielzeit immer mehr an Substanz und ergibt insgesamt ein stimmiges Gesamtbild. Es klingt nach Vorstadt, an der Grenze zur Metropole – nach Teenager sein, an der Grenze zum Erwachsenwerden – und nach Indie(pendent), an der Grenze zum Mainstream. Ein wenig vermisst man den britischen Charme, den der Akzent des Sängers bei den meisten Bands aus dieser Ecke so mit sich bringt, wodurch das sauber produzierte Album ein wenig glattgebügelt und anbiedernd klingt.

Julian

Fred

Fred

Fred

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Country-Rockabilly-Madness Bourbon Boys Shotguns, Trucks & Cattle Label: Despotz Records VÖ: 22.02.2013

Indie-Rock Darwin Deez Songs For Imaginative People Label: Lucky Number VÖ: 11.2.2013

Rock Delta Spirit Delta Spirit Label: Rounder VÖ: 08.02.2013

Deutschrap Flexis Egotrips Label: New Music Distribution / recordjet VÖ: 25.01.2012

Klingt wie: Thorogood, H. Williams und

Klingt wie: Bombay Bicycle Club, The Maccabees

Klingt wie: Arkells, The Airborne Toxic Event, Wolf Parade

Kling wie: Mach One, K.I.Z

Wie war das noch gleich beim ersten Album? Sommer, Sonne und tanzen bis zum Umfallen! Bei seinen Songs (ich erinnere an „Constellations“, „DNA“ und an meinen persönlichen Favorit „Radar Detector“) konnte einfach keiner still sitzen. Das war Lebensfreude pur, gepaart mit ganz viel Schleckereis und wallendem Haar bei einer Fahrt in Muttis Cabrio. Nun ist das New Yorker Rich Kid zurück mit seinem zweiten Album, das den etwas poetischen Titel Songs For Imaginative People trägt. Die zehn Songs, die laut eigener Aussage „das Beste sind, was er je gemacht hat“, zeichnen sich aber vor allem (und es tut mir wirklich sehr leid, das sagen zu müssen) aus durch: Eintönigkeit. Hörbar bemüht, versucht der Musiker dort anzuschließen, wo er vor zwei Jahren aufgehört hat. Leider ist ihm das aber nicht wirklich geglückt. Es fehlen die eingängigen Melodien, die mitreißenden Beats und die freudesprühenden Refrains zum Mitträllern, die das Debütalbum Darwin Deez gerade so besonders und einzigartig machten. Abgesehen von dem Track „Redshift“, der in gewohnter Art und Weise zum Mitsingen motiviert, ist nicht viel, was so wirklich ins Ohr geht. Deez setzt bei seinem Zweitwerk mehr auf aussagekräftige Texte, vergaß dabei aber anscheinend ein wenig die doch so wichtigen Hooklines.

Was die Kings of Leon vor Jahren losgetreten haben, ist nicht mehr hip, wenn es alle machen. Und so besinnen sich immer mehr Americanafolk-Bands auf ihre klassischen Rockwurzeln. So auch die Jungs von Delta Spirit, die nach ihren ersten beiden sowohl von Fans als auch Presse positiv aufgenommenen Alben nun die moderne Rockband darstellen wollen, die sie nach Bandaussage schon immer waren. Die Intention dahinter ist laut Sänger Matt Vasquez, dass die Band „ein großes amerikanisches Album schreiben“ wollte. „Keines über die Vergangenheit, sondern eines über das Jetzt.“ Nun bleibt abzuwarten, ob Delta Spirit wirklich eines der großen Alben wird. Die Songs sind sauber produziert (Chris Coady von den YeahYeahYeahs und TV on the Radio hatte seine Finger im Spiel) und gehen gut ins Ohr. Einzig ein echtes Alleinstellungsmerkmal fehlt. Auf dem Album finden sich Anhänger von feinem Rocksound genauso wieder wie die Kids der 2000er-Indieelite. Das mag man nun den sehr individuellen Werdegang einer Band nennen, die sich selbst gesucht und jetzt gefunden hat. Oder man runzelt die Stirn und steckt „Delta Spirit“ in einen Raum mit all den anderen, die sich bunt aus den letzten vier Jahrzehnten Rockgeschichte bedient haben, und genießt die munteren Hymnen ohne viele Fragen zu stellen. Schade.

Ein Teil der „Da Flexiblez“ wandelt auf Solopfaden und liefert gut durchdachte Raps, die sich gerade ernst genug nehmen, dass die Glaubwürdigkeit darunter nicht zu leiden hat. Flexis flowt technisch einwandfrei, mal entspannt, mal in Doubletime über Beats diverser Producer, die ab und an funky, aber auch elektronisch futuristisch angehaucht sind. Die Lyrics sind fast durchweg schwarzhumorig und ironisch, wie beispielsweise das von K.I.Z. aufgewertete „Strahlemann und Söhne“. Es geht aber auch tiefgründiger und bei „Routine“ oder „Bauchgefühl“ merkt man, dass das auch ohne Sarkasmus gut funktioniert. Größtenteils wird Sozial- und Gesellschaftskritik, manchmal subtil, über wie gend aber auf prollige Art und Weise zum Besten gegeben. Thematisiert werden Probleme, Freuden, Normalitäten sowie Absurditäten des (Berliner) Alltags. So beschreibt „Leierkastenmann“ die normalen Sorgen eines Drogenabhängigen und wartet gleichzeitig mit einer Hook auf, die ich seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Verantwortlich für diese Ohrwurmgefahr ist Mo, der, wie alle vertretenen Featuregäste (Amewu, Chefket, Mach One u.a.) eine starke Leistung abliefert. Mit „Kinderkacke“ gibt Flexis ein Statement zum aktuellen Stand des deutschen Raps und man kommt nicht umhin, ihm zuzustimmen.

Mariella

Julian

Fred

Springsteen nach einem gemeinsamen Saufgelage

„I just wanna make it clear from the start, that I‘m singing with a Hillbilly heart.“ Damit ist auch schon alles gesagt, was man über die Bourbon Boys aus der nordschwedischen Provinz wissen muss. Sie zelebrieren einen Whiskey getränkten Southernrock, der vielmehr in die staubigen Kleinstädte Tennessees und Alabamas passt als in verschneite Wälder. Dabei bedienen sie sich jeden Klischees, dass sie über besagte Regionen zusammentragen konnten und destillieren eine schwarzgebrannte Brühe aus Südstaaten-Flair, Anekdoten aus dem Alltag der good ol‘ boys und Themen, die das Leben im Dixieland so mit sich bringt. Allein die Songtitel – herrlich! Wenn das Banjo nur dezent zum Einsatz kommt, klingen sie nach bodenständigem Southernrock. Doch sobald sie einen Gang zulegen, bekommt man den Eindruck Hank Williams sei Auferstanden und habe sich dabei Unmengen Kokain einverleibt. Die Songs haben dann einen treibenden Rhytmus, preschen ungestüm nach vorne, wie die aufgeschreckten Vieherden in den Weiten des Wilden Westens. Die Stimme des Sängers, zum Aufschrecken großer Huftiere bestens geeignet, ist rau und man hört ihm den Bourbonkonsum direkt an, den er in seinen Texten ausführlich beschreibt und der wohl auch bei der Namensgebung Pate stand stand. Fred

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Space-Funk Jim James Regions of Light and Sound of God Label: Cooperative Music VÖ: 08.02.2013

Beats & Lyrics Lump200 Hobbies & Religions Label: Lump200 VÖ: 15.02.2013

House / Techno / Advanced Disco Metaboman JA / NOE Label: Musik Krause VÖ: 22.02.2013

Indierock MIKROKOSMOS23 Alles lebt. Alles bleibt. Label: Unter Schafen Records VÖ: 25.01.2013

Klingt wie: James Blake, Jamie Woon

Klingt wie: Rastamann trifft spompigen Freejazz und fickt Hirne

Klingt wie: Audio Werner, Rolf Oksen

Klingt wie: Adolar, Muff Potter, Captain Planet

Hört, hört – Jim James, Sänger und Gitarrist von My Morning Jacket, ist nun auch solo unterwegs. Aber kein Grund zur Sorge. Sein erstes Soloalbum ist kein Indiz für einen schiefen (Band-) Haussegen. Die Jungs verstehen sich nach wie vor bestens. James wollte nach eigenen Aussagen einfach nur mal wissen, wie das so ist, wenn man alles selber machen muss. Tja, wenn das so klingt, wenn er alles selber macht, kann er ruhig öfter mal auf dem Egotrip sein. Auf seiner Platte, die klingen soll, als wäre sie „die Vergangenheit der Zukunft“, kombiniert der Gitarrist verschiedene Musikstile wie Space-Funk, Pop, R‘n‘B, IslandFolk und Hip Hop und schafft damit eine relaxte, aber dennoch spannende musikalische Atmosphäre. Die Idee zu dem Album und der Albumtitel stammen von einer Graphic Novel namens „God’s man“ von Lynd Ward, in der ein Mann gegen die Macht der Verführung und Korruption ankämpft und dabei ständig auf der Suche nach der wahren Liebe ist. Klingt kitschig? Ist es auch. Jim James’ Vertonung ist aber (zum Glück) genau das Gegenteil. Jeder Track steht für sich selbst – aussagekräftig und kompromisslos. Und doch wirkt das große Ganze rund und stimmig. Wer Lust auf ein wenig Experimentierfreude gepaart mit einer Prise Nostalgie hat, ist hier genau richtig. Gelungenes Solodebüt!

Ist das Kunst oder kann das weg? Das dritte Album des Wahlberliners René Desalmand aka Lump200 trägt den Namen Hobbies & Religions und ist ungefähr so aussagekräftig wie ein schwarzes Quadrat auf schwarzem Grund, nur anstrengender. Seinen nicht zu verleugnenden Hang zum Freejazzgedudel paart Saxophonist Desalmand auf der 15-Track-Platte mit scheinbar wahllosen elektronischen Klängen und nicht so richtig bedeutungsvollen bis gar nichts sagenden reggaegen, zum Teil R’n’Bigen Vocals. Und schon nach fünf Songs schreit das überanstrengte Hirn laut nach einer Pause. Der Mann mag sein Handwerk vielleicht verstehen und möglicherweise ist sogar etwas dran an der Beschreibung des Sounds „zwischen Akufen, Modeselekor und Tom Waits“, aber spiel‘ doch deinen Kunstspinnerquatsch zu Hause, ganz leise, oder unter deinesgleichen, aber lass mich doch damit in Frieden! Funktioniert vielleicht im Film, mal ganz kurz, aber als Album macht es einfach nur fertig, aber so richtig. Bitte nicht!

Es scheint die Zeit der Soloalben zu sein. Denn nun frönt auch eine Hälfte des legendären Krause Duos dem musikalischen Egotrip. Dabei ist Metabomans Party-Scheibe eigentlich gar nicht so „solo“, wie man auf den ersten Blick meinen mag. Bei jedem der zehn Tracks gesellten sich Freunde des Masterminds an die Mischpulte und gaben ihren musikalischen Senf dazu. Zu nennen sind hier beispielsweise Berk Offset, DJ Légères oder Catlson Basu. Ein DJ-Come-Together also. Metaboman, der eigentlich seine musikalischen Wurzeln im Hip Hop hat (er gehört zu den Gründungsmitgliedern von Feindrehstar), fand schließlich seinen musikalischen Soulmate in Carlson Basu, die seither das geniale Krause Duo bilden. Auch wenn das so bleiben soll, will sich Metaboman weiterentwickeln, mal was Eigenes versuchen. Und da gibt es wohl kaum etwas Besseres als ein Soloalbum. Auch wenn die Platte keine große Offenbarung ist, kann sich das beatlastige Ergebnis durchaus hören lassen. Mit einfachen, klaren, aber durchaus mitreißenden Arrangements macht Metaboman seine Mission klar: Er will keine neuen Sounds erfinden, er sucht nach neuen Formen. Und die hat er auch gefunden. Egal ob man nun einfach nur zuhören oder dazu abtanzen will. Seine Solo-Musik funktioniert. Einwandfrei und ohne große Starallüren.

Zum ersten Mal gehört und in Händen gehalten, weiß man nicht so recht, was man vom dritten Album des Quartetts MIKROKOSMOS23 halten soll. Geiles Cover. Fette Gitarren im Intro zu „Laternenmann“, Track eins der Platte. Plötzlich die Erzählstimme des Sängers Peter Löwe. Aber dann irgendwie doch der Durchbruch. Ausrasten beim Wäscheaufhängen. Alles lebt. Alles Bleibt. trägt deutlich hörbar die Produzenten-Handschrift des B l a c k m a i l - G i t a r r i s te n Ku r t Ebelhäuser und ist irgendwie gar nicht das erwartete IndieWischiwaschi. Mit richtig echter Gitarrenmusik, weniger Schreien als auf dem 2010er Album Memorandum und hier und da ein paar sanften – manch einer möchte sie weichgespült nennen – Tönen, überzeugt die neue LP-Veröffentlichung der Meißener davon, dass wir hier eine Band hören, die auf dem richtigen Weg ist. Zwischenstadium-Musik möchte man sagen, die mit ihren Machern langsam erwachsen wird. Kurz und gut: Alles lebt. Alles bleibt. ist solider deutschsprachiger Indie-Emo-Rock. Nur Indie-Texte bleiben leider IndieTexte und verlangen auch hier mal wieder eine interpretatorische Eigenleistung, die einem manchmal das Poesiezentrum verknotet.

Mariella

Kirsten

Kirsten

Mariella

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Trip-Hop MONOPHONA The Spy Label: Snowhite VÖ: 08.02.2013

Lowfolk Night Beds Country Sleep Label: Cargo VÖ: 08.02.2013

Klingt wie: Björk, Massive Attack, Lamb

Klingt wie: Fleet Foxes, Okkervil River, Other Lives

Grauer Himmel über Berlin. Den Weltuntergang haben wir aber scheinbar überlebt. Für ein bisschen postapokalyptische Aftershock-Stimmung im Jahr 2013 haben wir mit Monophonas The Spy dennoch genau das Richtige gefunden. Das Debüt der Folk-Sängerin Claudine und des Drum&Bass-Produzenten Chook, die sich 2010 zusammentaten, um dieses Experiment zu starten, dessen Ausgang auch für sie noch völlig im Dunklen lag, ist wie eine musikalische Erkundungstour nach dem großen Chaos. Neugierig und ängstlich stecken wir mit „Cracks“ erst einmal die Köpfe aus dem Bunker, rennen mit „Shades of Grey“ gehetzt durch die Straßen, bis wir uns mit dem kraftvollen „Boy“ der Angst stellen. Unerhört eigentlich, dass man die Luxemburger einst in einem Contest nicht weiterkommen ließ, weil sie zur sehr an Björk erinnerten. Monophonas Sound ist nicht halb so anstrengend, aber dafür doppelt so angenehm. Das erste Album des ungleichen Duos, das mit Live-Drummer Jorsch zum Trio wird, liefert dem Kopf jedenfalls Futter für Fantasie. Bleibt die Hoffnung auf mehr und eine Deutschlandtour.

Winston Yellen war lange unterwegs, bevor er in dem Projekt Night Beds ein kreatives Nest fand. Angekommen ist er, ein Album hat er auch gemacht und das kann man nun, je nach Gusto, wegweisend finden oder in den Plattenschrank neben all die anderen Indiefolker stellen. Der Opener „Faithful Heights“ ist als Acapella-Track jedoch derartig gewaltig, dass einem noch beim nachfolgenden „Ramona“ die Ohren knistern. Country Sleep ist für Freunde des Genres ein Augen- und Ohrenöffner, verbindet die tieftraurigsten Melodien mit den aufbauendsten Harmonien und spielt an jeder Ecke mit Herz und Seele. Entstanden sind die Tracks in einem kleinen Waldhäuschen, welches früher keinem Geringeren als Mr. Johnny Cash und June Carter gehörte. Vielleicht kommt daher der Zauber einer zeitlosen amerikanischen Folkromantik, die von den Night Beds ohne Einwände auf dieses Album gepresst wurde. Wer damit ohnehin wenig anfangen kann, wird jedoch leider auch von diesem Album nicht bekehrt werden. Dazu passiert insgesamt zu wenig, dazu sind die Songs möglicherweise doch zu ungriffig. Wer sich allerdings auf die Platte einlässt, wird sie lieben.

Kirsten

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Electro-Pop PDR On a Whim Label: Welcome Home Music / Rough Trade VÖ: 25.01.2013 Klingt wie: Pony Pony Run Run, The Knights

Americana River Giant River Giant Label: DevilDuck VÖ: 22.02.2013 Klingt wie: Band of Horses, Fleet Foxes

PDR, ehemals Punk‘ d Royal, ist der Punk abhanden gekommen, ohne ihn je besessen zu haben. Ihr neues Werk On a Whim kommt als fluffig-leichte ElektroPop-Wolke daher und bleibt genau das allerdings auch. Das funktioniert definitiv auf jeder Tanzfläche, das funktioniert auch mal auf der Autobahn. Mit ungebremster guter Laune treiben es die jungen Düsseldorfer auf ihrem ein Dutzend Songs umfassenden Album mit allerlei Synthiegefrickel und UptempoGeballer reichlich bunt und bleiben dennoch immer knapp mit einem Auge an dem Nagel unter der Kante zum Ohrwurm hängen. On a Whim liefert gleich eine ganze handvoll Lieder, die den Soundtrack zu einem wunderbaren Coming-Of-Age-Film stellen könnten. Und genau da liegt auch das Problem: Alles in allem wirken die Tracks zu naiv und monoton. Selbstverständlich gibt es neben dem ganzen Tanzbaren auch die obligatorischen balladesken Einlagen, dennoch verlassen sich PDR zu sehr auf Synthiesound und Hallgesang, um wirklich überraschen zu können. On a Whim ist ein nettes Album ohne Ecken und Kanten, an dem so richtig wohl niemand Anstoß nehmen wird. Doch wer nicht zumindest ab und zu aneckt, erzeugt keine Reibung. Das könnte PDR mit dieser Platte durchaus passieren.

River Giant aus Seattle setzen die großartige Musiktradition der Stadt fort und liefern mit ihrem Debüt einen feinen Anlass, sich auch wieder einmal mit dem nordwest-amerikanischen Indiefolk zu beschäftigen. Nicht nur das Cover des Albums drückt eine Art ungestüme, aber stets bodenhaftende Wildheit ihrer Musik aus. Die zehn Tracks auf River Giant sind geprägt durch treibende Gitarrenriffs, die immer wieder durch die wunderbaren Harmoniegesänge von O‘Connor, Jacobson und Schriener unterbrochen und aufgewühlt werden. Der Hörer wird auf eine Reise geschickt, die sich durch dahin wabernde Balladentäler und sich auftürmende Rockbrocken führt. Die Ähnlichkeit zu anderen Größen der Szene, beispielsweise den Fleet Foxes, ist nicht zu leugnen. Dennoch schaffen es River Giant durch das stets fragil wirkende Händchenhalten von harmonischem Gesang und rockigem Folksound, an Legenden wie The Band zu erinnern – die Väter des modernen Folk schlechthin. Zeitgemäß verstehen es die Jungs, dem leicht angestaubten Seventies-Folk anstelle eines Gehstocks ein Tanzbein zu reichen, um sich dann doch nicht ganz der Ahnenverehrung hinzugeben. Das Resultat ist eine durch und durch gelungene Debütplatte, auch wenn die ganz großen Kracher für die Tanzfläche am Ende noch fehlen.

Julian

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Unterwegs: 71

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Vorankündigung Passion

Nicht allzu lange Zeit, nachdem SLEAZE das Licht der Welt erblickte, hörten wir von einer neuen Messe / Tradeshow / Convention. Sie sollte den Namen Passion bekommen und den Fokus auf Trend-, Fun- und Extremsportarten haben. Etwas, was den Wake- und Kiteboardern und großen Parcours-Fans unter den SLEAZELS natürlich voll gefiel, vor allem, seit die ispo ihre Sommerausgabe eingestellt hat. Nun gibt es diese kleine und sehr feine Passion vier Jahre, wir waren bisher jedes Mal Medienpartner und sind natürlich auch dieses Mal vor Ort. Am 9. Und 10. März findet ihr uns wie gewohnt als ersten Stand zwischen den beiden Hallen im C.o.S.-Lärmschutzgebiet. Kommt vorbei, genießt unsere Freigetränke und die obligatorischen Süßigkeiten. Als Extra-Goodie gibt es dieses Mal sogar Taschen von Crumpler geschenkt. Mit Inhalten, die ihr schon immer brauchtet.

Foto © Eric Mirbach

WWW.PASSION-BREMEN.DE

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h a n d w e r k

Maßanzug unter den Füßen Schon mal ein Snowboard selbst gebastelt?

Als ich mein erstes Snowboard kaufte, textete mich der Verkäufer zu: Das Board hier „ist erste Sahne“, das „flext dich nur so aus dem Kicker“. Er hat die Fragezeichen über meinem Kopf erkannt und mir das genauer erklärt, aber so richtig verstanden hatte ich es immer noch nicht. Ich wählte dann also einen günstigen Allrounder aus. Grafisch nicht unbedingt das schönste Modell, aber für die bessere Farbkombination hätte ich 15 cm größer sein müssen. Als ich nun vor ein paar Jahren auf Markus von Freaks of Fashion traf, kam Hoffnung auf. Im Zuge der Customize-Welle, wo es u.a. Laptop-Folien von DeinDesign gab und Berlintapete mitgebrachte Grafiken auf Tapete druckte, fing Markus an, neben anderen Surf-Gadgets auch Layer für Boards zu entwickeln. Auch hier kann man seitdem seine eigenen Grafiken schicken und sich auf einen speziellen Stoff drucken lassen, der dann in ein Snow- oder Longboard eingebaut wird. Aber es kommt noch besser: Dank Markus bekamen wir einen Kontakt zu „Build 2 Ride“, kurz B2R. Die Firma bietet einen Ski- oder Snowboardkurs der anderen Art. Hier werden Ski und Boards nicht maschinell im vierstelligen Bereich produziert, sondern man steht selbst da und shapt sich seine Wunschunikate. Von der Schablone und Materialauswahl über die Bindungs- und Rockerpositionierung bis zum Harzen macht man hier alles selbst. Selbstverständlich mit professioneller Unterstützung, durchläuft man den gesamten Prozess in zweibis dreitägigen Kursen bis zum Finish. Und wer schon einmal einen Maßanzug anhatte nach Jahren von der H&M-Stange, kann sich vorstellen, was es bedeutet, ein Maßboard zu haben.

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Einziges Manko bei dem Ganzen. Das erste Brett wird meist nicht optimal. Man muss sich einfach mit dem Prozedere vertraut machen. Wir haben unser erstes Board an Heiligabend verlost. Ich möchte dem Gewinner nochmals versichern, dass wir uns besondere Mühe gegeben haben. Außerdem hat Flo den Kurs geschmissen, und der kommt vom SnowboardShaping – und ich war zwischen vielen Skibauern (nicht im abwertenden Sinne, höhö) der einzige Boarder. Heißt, es wurde viel Fleiß, Liebe und Sorgfalt in das Board gesteckt. Möge es dir lange Spaß bereiten. Allen anderen, die leider weniger Glück hatten, kann ich den B2R-Kurs nur ans Herz legen. Man versteht ab sofort seinen Lieblingssport um einiges besser. Aber nu genug gelabert – der Berg ruft.

danilo www.build2ride.de www.freaksoffashion.com

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U n t e r w e g s

Das Eingeständnis Der Paceman macht mich zum Goodman. Naja, fast. Kennt ihr das, wenn ihr ein neues Produkt kennen lernt und erst mal skeptisch seid? Und dann nutzt ihr das Produkt – und es ist toll. Ich hatte das schon häufig. Was nicht das Problem ist. Aaaaaber ... da ich das Produkt vorher nicht so doll fand und mir ja immer so treu bin mit meiner Meinung – wie bekomme ich den Meinungsumschwung so hin, dass ich ihn vertreten kann? Also, vor mir. Und, na gut, vielleicht auch ein Stück vor anderen. Puh, Seelenstriptease. Anstrengend mal wieder. Vor einigen Monaten nun hatte MINI den Countryman gelauncht. Ich mag MINI sehr. Der klassische MINI mit seinem Rennfeeling, voll gut. Das noch wendigere Coupé (wenn auch ich das Rückfenster als zu klein empfinde, besonders, wenn der Spoiler auftaucht), auch cool. Und mein Liebling: der Clubman! Ich konnte ihn bisher nicht testen, aber optisch ist für mich der Clubman mit den Flügeltüren immer noch „mein“ MINI. Keine Ahnung, ob die Türen auf Dauer praktisch sind. Wenn er blöd wäre, hätte ich das obige Problem umgekehrt, ich müsste meine Gefühle downsizen. Aber so eine urbane Kleinwagenmarke macht nun auf SUV und Yeehaw?? Ich bin den Countryman bisher nicht gefahren, daher kann ich dazu nicht viel sagen. Optisch musste ich mich an die neue Größe gewöhnen. Aber ein echter Fan war ich nicht.

Dem Countryman folgt nun die Dreitürvariante „Paceman“. Etwas kompakter dadurch, was ich ganz gut finde. Das dynamische MINI-Fahrgefühl ist auch beim „Pace“ da. Und zwar richtig. Ich unterdrücke ein „Yeehaw!!“ Beim Berg aufwärts allerdings kommt es mir vor, als ächzt der Gute etwas. Richtig Spaß macht er dann wieder auf den vielen mallorquinischen Landstraßen mit den tollen Kurven. Hier kann der Paceman – und wahrscheinlich ebenso sein großer Country-Bruder – den entscheidenden Pluspunkt ausspielen: das erhöhte Sitz-Feeling. Am Ende des Trips sitze ich im Auto mit einer Mischung aus Happiness und Scham. Ich tat dem jungen Herrn unrecht. Der Clubman bleibt weiterhin meine erste Wahl, aber – Pacey ist ein Spaßmobil. Entschuldigung, junger Freund. Wir hatten viel Spaß, obwohl ich dir nicht offen gegenüber trat. Ich nehme mir vor, demnächst einen ausgiebigen Trip mit einem Clubman zu machen – und in Zukunft erst zu urteilen, nachdem ich das Produkt ausgiebig getestet habe. Amen.

danilo

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Die ganz-großesexyhexy-SLEAZEVerlosungsaktion

Tollie e Pre s

E-Mails an geschenke@sleazemag.de / Einsendeschluss ist der 25.3.2013 Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen, das reine Glück entscheidet.

Für all diejenigen unter euch, die ihre Mitmenschen so sehr lieben, dass sie – wie wir – von einem gleichzeitig nie genug bekommen, verlosen wir violette Vibratoren mit KlitorisReizarm. Damit ist nicht nur eure eigene Befriedigung sichergestellt, sondern ihr könnt damit auch gemeinnützige Arbeit leisten – frei nach dem Motto „Jeden Tag eine gute Tat“. Um das Ambiente perfekt zu machen, gibt es das farblich passende Lacklaken aus der Fetisch-Kollektion von Orion. Die Bad Kittys unter euch können sich dazu mit einer Katzenkopfmaske kennzeichnen. Wir verlosen mit großem Dank an Orion drei dieser Sets. Mail an geschenke@sleazemag.de mit „Meow hoch 3“ im Betreff und dann Daumen und andere Dinge drücken. Wer kein Glück hat, bekommt die Prachtstücke natürlich auch unter WWW.ORION.DE.

Wer gern den Flow mit auf die Straße trägt, wird mit den „Momentum“-Kopfhörern von Sennheiser einen reißenden Strom hinter sich lassen. Dass Schallwellen mit Gänsehautgarantie Spezialität sind, wissen wir ja schon. Da man trotz allem aber noch ein gefragter Mann oder Frau ist, ist eine Smart-Fernbedienung inklusive Mikrofon enthalten, damit man beim klangisolierten durch die Stadt bouncen nicht zum Autisten avanciert. Für die Rowdies unter euch wird das Hardcase gleich mitgeliefert. Mail wie immer an geschenke@sleazemag.de, diesmal mit dem Betreff „Kopfmoment“.

lleise o T re P 80

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Tolle Pre ise

Interesse am Ausleben sexueller Phantasien? Vielleicht mit einem völlig Fremden, ganz ohne Verpflichtungen, wie es immer so schön heißt? Auf www.secret.de, dem Dating-Portal von FriendScout24, findet man Gleichgesinnte, anonym, sicher und mit Stil. Wir verlosen dreimal 750 Secret-Credits im Wert von 59€. Die Credits braucht man, um Kontakte anschreiben zu können, Foto- Galerien freizuschalten usw. Wie üblich eine Email an geschenke@sleazemag.de, diesmal mit dem Betreff „On-Off-Date“.

lese l Torei P

T lle Pro eise

Da sich die kalte Jahreszeit dem Ende zuwendet, kann die Männerwelt sich ihres Winterfells auch langsam entledigen. Wir unterstützen euch bei dem Fellwechsel. Um den Frühling gebührend einzuleiten, verlosen wir gleich fünfmal ein Doppelpack des Wilkinson Hydro 5 Rasierers in der – Achtung! – Special Edition inklusive Hydro Rasiergel und Hydro After Shave Balsam. Das blanke Glück winkt unter geschenke@sleazemag.de mit dem Betreff „about: blank“.

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IMPRESSUM SITZ DER REDAKTION / EDITORIAL OFFICE: SLEAZE magazin Gürtelstr. 25 ~ 10247 Berlin-Germany Telefon: +49 / 30 / 325 34 730 Fax: +49 / 30 / 325 34 731

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Pascal „Bro“ Scheib Julian „Giraffe“ Weicht Leonie „hat jeden lieb” Rachel Soyel Mariella „Meerestier“ Gittler Kirsten „Bibliothek“ Herrmann David „Was gibt’s noch zu tun?“ Jank Jero „hammerüberragend“ Kuck Fred „Freeeed“ Herr Taher „taut auf“ Drescher Clarisse „das gefällt mir nicht“ Destailleur Juju „forever alone“ Prasse Fanny „Unicorn“ Döring Lana „no more Qualle“ Petersen Redaktionshund 1 Lena „Del Rey“ Hölig Boy

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COVER: Yanah Hölig yanah@sleazemag.de

SLEAZE erscheint im bfs. Verlag.

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EA Heft #37 erscheint im März

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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in OnlineDienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern dürfen nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags erfolgen. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.

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