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SLEAZE

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Desperados Fuego – Tequila flavoured Beer. Aufregend feurig und einzigartig im Geschmack, aromatisiert mit goldenem Tequila. SLEAZE #37

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E D I T O R I A L

Der Papst dankt ab! Meteoriten schlagen in Russland ein! SLEAZE #37 erscheint! Die bisher wichtigsten Ereignisse des noch jungen Jahres werden euch wie immer, ganz selbstverständlich, investigativ und gut recherchiert – allerdings ohne Gewähr – von unserer Redaktion in handlicher Form dargeboten. Wir vereinen die Polemik der Bild, den Anspruch der FAZ, die Bissigkeit der Titanic und die total romantischen Fotoromane der Bravo in einem einzigen Magazin, das trotzdem noch kostenlos erhältlich ist. Wenn wir damit mal nicht den deutschen Journalismus am Leben erhalten ... oder so ähnlich. Wie auch immer, wir sind sehr bemüht, euch auf dem Laufenden zu halten, über Unglaubliches aus Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft zu berichten sowie über den heißesten Scheiß aus dem Musikbusiness. Natürlich sollt ihr auch immer über das aktuelle Tagesgeschehen up to date sein. Deshalb hier noch ein paar außerordentlich relevante Neuigkeiten aus den letzten Wochen. Breaking News sozusagen: Das Schornsteinfeger-Handwerksgesetz tritt in Deutschland in Kraft – Pferde sind die besseren Rinder ... zumindest in Lasagnen – Verwirrter köpft Frau in spanischem Supermarkt mit Schinkenmesser. Soweit die aktuelle Weltlage und damit zurück ins Studio, Fred

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INHALT ab Seite ab Seite ab Seite

ab Seite ab Seite

ab Seite

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MAGAZIN

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Das hässliche Tier

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Ziemlich teuer, so billig auszusehen.

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Hooray - for all kind of things

MODE

17 Blauhaus

MEDIEN

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Games Geflüster

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Game Previews

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Eine Geschichte von Hirschen und Brüsten

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Spring Breakers

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„Wir sind blutdürstig, verrückt und wir mögen es zu töten!“

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Von sexuellem Missbrauch, Vertrauen und der Grausamkeit der Menschen.

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Making-of Psycho: Einem Altmeister über die Schulter schauen!

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TV Upgreat!!!

40 DVD 42 Comics 44

Nackig, die Zweite!

LEBENSKUNST

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Steine sind die besseren Menschen

MUSIK

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Viva La Dekonstruktion

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Von non-verbalen Zukunftsvisionen und astronomischen Berufswünschen!

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„Ich bin nicht die Lady Gaga Deutschlands“

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„My heartbeat thunders like a drum“ und keiner „HURTS“

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„Man sagt nicht einfach ‚Nein‘ zu Lemmy.“

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„Wir sind wieder ‚nackt‘ ins Studio“

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„Es gibt tausende Platten, für die ich mich heute schäme“

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Intellekt, Charme und Talent Woodkid alias Yoann Lemoine im Interview

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Musik

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Zwischen Himmel und Hölle

UNTERWEGS

78 Verlosung 82 Impressum

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d a s

h ä s s l i c h e

t i e r

STECKBRIEF

„Tausche Buhu gegen Juhu.“

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Nick: Flaps Name: Rotlippen-Meerfledermaus / Ogcocephalus darwini Geschlecht: männlich Beruf / Beschäftigung: Eiskratzer Wohnort: Galápagos Islands Größe: 36 cm Hobbys / Interessen: Ähm, nun, ach, was soll’s: Küssen (überall, hihi) Motto: Zwischen Kuss und Verdruss – das Leben ist ein Muss

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Wir haben die Rubrik ins Leben gerufen, weil Ungerechtigkeit herrscht – wieder einmal. Die süßen, niedlichen, ach so knuffigen Tiere werden häufiger erforscht als die Einäugigen, Zweinasigen, Dreibrüstigen, kurz – die Freaks unter uns. Wusstet ihr das? Gut, das muss nichts Schlechtes sein. So landet man auch seltener im Tierlabor. Ungerecht ist es trotzdem. Eher Euthanasie als Darwin. Und außerdem: Frauen dürfen inzwischen auch ganz emanzipiert dumme „männliche“ Sachen machen wie Krieg führen. Also fordern wir endlich auch bei der Forschung Gleichberechtigung. Menschen sollten in Versuchslabors zu gleichen Bedingungen wie Affen zugelassen werden, hässliche Tiere genauso erforscht wie süße. Da das allerdings noch in weiter Ferne liegt, sind die Tiere gefährdet. Wir steuern hiermit entgegen. Mit der ersten Kontaktsuchseite für die VERMEINTLICH HÄSSLICHEN UNTER UNS.

Verehrte Spitzzüngige, Großmäulige und Vielschluckende, ich möchte diesmal explizit die Samtflossen unter euch ansprechen. Der Weltschmerz sucht ein Gegenstück, eine Spaßflosse – ein Weibchen. Wer mit Flaps umgehen kann, bekommt den sensibelsten Fisch des südamerikanischen Halbkontinents. Und die sinnlichsten Lippen eurer eh schon so großzügig ausgestatteten Spezies. High-Five-Flosse und mögen die Wellen euch wohlgesonnen sein. Lippilo

Kurz etwas zu meiner Person: Hallo verehrte Damen, und vielen Dank, dass ihr euch mit meinem Profil beschäftigt. Es ist für mich nicht ganz einfach, zwischen all dem Unheil in der Welt (wie der Verschmutzung unserer wunderschönen Inseln z.B.) das Gute im Leben zu erkennen. Aber in letzter Zeit läuft es ganz gut und nun setze ich an zur Kür: Mit einer von Ihnen mein Leben zu verbringen.

Wen ich suche: Ein Weibchen, das sich nicht irritieren lässt. Weder von der Widerständen des Lebens noch von meiner gelegentlich miesmuschligen Art. Ein Weibchen, das mich führt und einen intelligenten, sensiblen Fisch und Gesprächspartner (und hin und wieder einen intimen Kuss) zu schätzen weiß. Danke. Bei Interesse kannst du Kontakt aufnehmen unter der Chiffre „Juhu“ mit einer Mail an danilo@sleazemag.de.

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k o l u m n e

Ziemlich teuer, so billig auszusehen. In letzter Zeit rege ich mich auf. Ziemlich viel. Ziemlich episodisch. Meine Therapeutin gab mir einst den Rat, stichpunktartig niederzuschreiben, was mir missfällt. Sie wird stolz auf mich sein.

Ich präsentiere- MEINE HITLISTE NERVIGER SACHEN. Vermutlich Teil 1.

1) Quadratische Teller. Machen mich wahnsinnig mit ihren Ecken. Wer denkt sich sowas aus VERDAMMT NOCHMAL? Ich kann damit gar nicht richtig essen, weil ich das so unästhetisch finde und dieses Quadrat, was wie eine Badezimmerkachel anmutet, mich tierisch NERVT. Was manch einer total crazy und flippig findet, würde ich gerne aus einem fahrenden Auto auf Häuser werfen, manisch kreischend. Im Radio läuft dann Scooter.

2) Kommunikationsmongos der Neuzeit. - Ich hab außer Montag jeden Tag was zu tun. - Gut, dann vormittags. - Wann jetzt? - Mittwoch. - Kann ich nicht, wie gesagt. - Was is mit abends? - Kann ich nicht, wie gesagt. - Ich dachte, Montag geht? - JA. MONTAG GEHT. - Mittags dann? - Wann ist bei dir mittags? - Wie jetzt? - Na 12, 13 oder 14 Uhr? - Machen wir elf. ... Solche Konversationen zu TIPPEN, bringt mich zum ausrasten. Da steh ich bei Lidl an der Kasse und pöbel mein Telefon voll, weil anscheinend alle zu blöd sind. Ich bin eine vielbeschäftigte Frau. Ich muss planen. (Gacker)

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Im modernen Zeitalter von Whatsapp, Social Networks und dem ganzen Pipapo, der ja auf Kommunikation ausgerichtet ist, fällt anscheinend nichts schwerer als KLARE ANSAGEN zu machen. Termine sind nur Richtwerte, was grundsätzlich IMMER dazu führt, dass Angesetztes NIE so abläuft wie geplant. Mittlerweile herrscht schon eine prokrastinierende Vermeidungsmentalität. Zwischen all dem Scheiß, der mir zeitweise mitgeteilt wird muss ich mit Akribie die relevanten Sachen filtern. WARUM ZUR HÖLLE MUSS MIR SCHRIFTLICH MITGETEILT WERDEN, DASS DER MACKER SCHON WIEDER VERGESSEN HAT, DEN MÜLL RUNTERZUBRINGEN? Es ist mir wirklich scheißegal und der Aufwand, das runterzutippen, ist die Aussage nicht wert!!!! DIE AUSSAAAAAAAGE NIIIIICHT WEEEEEHEEEEERT!!!!! Auch der neue Nagellack, der dummerweise nicht so gut deckt, ist mir sowas von WURST, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. ICH HAB ZU TUN VERDAMMT! Euren Kaffeeklatsch könnt ihr doch bitte beim Kaffee Face to Face mit Wörtern kommunizieren und nicht ungefragt irgendein Gebimmel auslösen, was mir nicht in den Kram passt. ICH KANN LEIDER NICHT SO EFFEKTIV SCHREIEND TIPPEN!

3) Minimaltechno. WAAASSS BUUUUUUH VOLL GEIL. Nein. Tut mir leid, ist mir egal. Auch wenn ich jetzt total unhip bin und bei der großen Berliner Partyszene verschissen hab, wirklich. Vielleicht mag ich ja auch weltfremd sein oder manch einer würde behaupten, ich habe keinen Musikgeschmack. Da sag ich doch: SELBER SELBER, DU VOLLJOCKEL. Auf jeder Party unserer Hauptstadt läuft das Geklacker nun. Ich gab mir einen Ruck und hoffte, dass es vielleicht mein neues RaveErlebnis werden könnte. Weil nun wirklich alle

mit einer Begeisterung auf solche Veranstaltung liefen, als ob Lemmy Kilmister persönlich mit dir einen trinken geht, trullerte ich also aufgekratzt und gutgelaunt in den Club. Ich greife mal dezent vor und sage: Noch nie vollzog sich bei mir innerhalb von kürzester Zeit solch ein Launenwechsel, höchstens vielleicht in den pubertären PMS-Phasen oder bei Begegnung bescheuerter Exfreunde. Diese Musik in Masse macht mich völlig kirre. DA PASSIERT NIX. Das ist wie Ficken ohne Reinstecken. Wenn nach zwanzig Minuten dann mal eine Hi-Hat dazukommt, rastet die Menge aus. Aha. Mehr kommt dann aber auch nicht. Zwischen dem einen neuen Geräusch (YAY) bewegt sich die tanzende Meute wie ein Haufen degenerierter Zombies auf Crack, mit schlackernden Armen wie ein Fleisch gewordenes animated GIF. Todlangweilig. Über einen längeren Zeitraum penetriert diese Monotonität meinen Frontallappen so, dass ich das Gefühl habe, nie wieder freundlich zu irgendwem sein zu können. Aber jetzt versteh ich den Drogenanstieg in der Clubwelt, weil ohne sich was einzupfeifen kann das wahrscheinlich eh keiner konsequent ertragen. Entschuldigung.

4) Elektronische Geräte Großartig, was uns der Fortschritt alles serviert, nicht wahr?! Viele Sachen, die uns das Leben einfacher machen, nicht wahr?! Wenn die denn auch mal funktionieren würden, wenn man sie braucht. Mein Drucker funktioniert großartig, wenn ich Star-Wars-Ausmalbilder ausdrucke, bei dringenden Schreiben oder Kopien von Dokumenten allerdings nicht. Liegt es an mir? Gefühlte Ewigkeiten sitze ich davor und versuche das Problem zu beheben und das miese Drecksding schweigt mich an wie ein beleidigter Stein. Will ich mir zur Überbrückung einen Kaffee machen, explodiert der Wasserkocher. Knips ich Licht an, brennt die Birne durch. Mache ich Musik an, funktioniert nur noch ein Lautsprecher. Will ich heulend jemanden anrufen, der sich damit auskennt, streikt das scheiß Telefon. Unnötig zu erwähnen, dass 90% dieser Ärgernisse durch reinste eigene Blödheit ausgelöst werden. Die anderen zehn Prozent sind wahrscheinlich einfach mein schlechtes Karma.

5) Bekackte Kindernamen Muss ich nicht großartig beschreiben. Stellt euch einfach vor, folgende Namen werden mit überschlagender Stimme über den Spielplatz gebrüllt:

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NEUE VIDEOGAMEROMANE VON PANINI DER ALBTRAUM GEHT WEITER

Jaques (Hört sich dann an wie ein Kampfschrei eines verloren geglaubten Indianerstammes: SCHAAAAAAAAAAAK ) Chiara Valentina Chayenne (ganz wichtig: der volle Name MUSS IMMER erwähnt werden. Was das arme Mädchen später beruflich macht, ist abzusehen, denke ich) Tommes (löst bei anderen Kinder spontane Lust auf Fast Food aus) Jean-Luc (ein überzogener französischer Horrorfilm spielt in meinen Gedanken ab) Maximilian (da kommen dann mindestens acht Kinder angerannt)

6) Frau sein Trotz prinzipieller Infragestellung der allgemeinen Hirnkapazität mancher Penisträger tut ihr Männer mir manchmal leid. Und in manchen Momenten beneide ich euch zutiefst. Thema Pinkeln allein schon. Während wir Frauen stundenlang herumhibbeln, um ein adäquates Pipithrönchen zu finden, könnt ihr euch in Notsituationen einfach an ‘nen Baum stellen und laufenlassen. Wir Frauen müssen dem naturgegebenen Anspruch der Schönheit ständig entsprechen. Und, verdammte Scheiße, das ist eine wirklich nervige Aufgabe, die teils mit körperlichem Leid einhergeht. Jedenfalls, wenn man so wie ich, ohne den ganzen Quatsch einfach scheiße aussieht. Kann ich ja auch nix für. Im Alter nimmt der Wahn zu und plötzlich stehen pro Woche drei Termine an, um den Verfall zu stoppen. Ganz zu schweigen vom finanziellen Aspekt. Ziemlich teuer, so billig auszusehen. Dann auch noch diese ganzen hormonellen Verwirrungen. Heilige Scheiße! Was da abgeht! Hier ist Mitleid gegenüber euch Kerlen angesagt. Da kommen aus dem NICHTS völlig irrationale Anfälle und zu 95% seid ihr die Leidtragenden. Die Geschichte der Menstruation ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Missverständnisse, die völlig unerwartet eine Schrei-und Heulorgie hervorrufen. PMS – man darf sich das so vorstellen: Der ganze Körper bereitet sich auf eine Woche Erdbeerspaß vor, da ist einfach kein Platz für logisches Denken. Frau ist umgeben von einer emotional-sensitiven Ladung Aggression, die nur darauf wartet, abgeschossen zu werden. Hochgerechnet hab ich das Gefühl, eigentlich sind wir Frauen nur eine Woche im Monat wirklich bei Sinnen. Und wir können nichts dafür! Da ihr Typen ja leider manchmal etwas minderbemittelt seid, steht ihr natürlich im Kreuzfeuer. Schlaue Männer gehen wohlwissend in Deckung und sind erhaben über dem drohenden Shitstorm. Andere leiden unter verängstigtem Hospitalismus. Und wieder andere fühlen sich provoziert und dann haben wir den Salat. Wir Frauen leiden dann auch unter unserer zeitweiligen Unzurechnungsfähigkeit. Dabei, liebe Penisträger, ist das doch ein allseits bekanntes Problem. Aber kommt bloß nicht auf die Idee, zu fragen, ob sich diese sensible Phase grad um das prämenstruelle Syndrom handelt. Wollt ich nur gesagt haben.

8) Holländer. AUS PRINZIP!

Juju.

Bitteschön.

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Hooray

p o l i t i k

for all kind of things Ein Politiker, der eigentlich gar keiner ist, wurde ihm Jahr 2010 Bürgermeister des 120.000-Seelen-Städtchens Reykjavík. Das ist allerdings nur der Höhepunkt der langen, abwechslungsreichen und vor allem kaum zu glaubenden Geschichte des Jón Gunnar Kristinsson.

Ganz Europa steckt in einer Krise. Die Finanzkrise schreitet unaufhaltsam Richtung Abgrund voran und ist im Begriff, halb Europa mitzureißen. 2008 ist wahrlich kein gutes Jahr für die Weltwirtschaft. Die Krise erstreckt sich allerdings noch weit über den Finanzsektor hinaus und wird Identitätskrise der europäischen Staaten und vor allem deren Einwohner. Es herrscht Politikverdrossenheit auf ganzer Linie. Island, das man hierzulande ja hauptsächlich wegen seiner schönen Landschaften und der Popfee Björk kennt und schätzt, trifft es mit am härtesten. Nachdem die isländischen Banken der Reihe nach den Geist aufgeben, steht das ganze Land vor der Zahlungsunfähigkeit. Keine spaßige Angelegenheit, so ein Staatsbankrott,

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das könnt ihr mir glauben. Die machthabenden Politiker und Parteien – traditionell gänzlich Spaßbefreit – haben all ihre Glaubwürdigkeit und Handlungsfähigkeit verspielt.

„Bis dahin habe ich mich nicht für Politik interessiert. Die Politiker machten ihr Ding und ich machte meines.“ In dieses Szenario tritt „Die Beste Partei“ (isländisch: Besti flokkurinn), betreibt einige Monate lang einen irrwitzigen und inhaltlosen Wahlkampf

und stellt kurz daraufhin den Bürgermeister der Stadt. Klingt komisch? Ist es auch. Im wahrsten Sinne des Wortes und zwar von Anfang bis Ende, denn die Reykjavíker haben seit Mai 2010 einen Comedian als Oberbürgermeister in ihrem Rathaus sitzen. Wer ist also der Mann, der im Internet seitdem als „interessantester und coolster Bürgermeister der Welt“ gefeiert wird und der es fertigbrachte, ohne die geringste politische Erfahrung diesen ansehnlichen und durchaus machtbehafteten Posten zu erlangen? Jón Gunnar Kristinsson, von Freund und Feind nur Jon Gnarr genannt, wurde 1967 in der Stadt geboren, die er später einmal regieren sollte. Der kleine Jon war sich dessen allerdings lange Zeit selbst

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nicht bewusst, weshalb der Sohn eines kommunistischen Polizisten und einer Erzkonservativen sich vorerst in der Punkrockszene herumtrieb. Er brüllte als „Jonsi Punk“ sozial- und gesellschaftskritische Texte ins Mikrophon und schaffte es damit sogar, zusammen mit Björk und ihrer damaligen Band „The Sugarcubes“ durch die Lande zu tingeln. Mit 19 Jahren veröffentlichte er sein erstes Buch, mit 20 wurde er Vater. Mitte der Neunziger fing der ADHS geplagte Jon beim Radio an, wodurch er irgendwann zum Fernsehen gelangte. Und was eignet sich wohl besser für einen aufgedrehten Hitzkopf, als Stand-Up Comedian zu werden? Bestimmt so Einiges, aber auf diesem Gebiet muss er wohl hervorgestochen sein, denn er entwickelte sich zu Islands führenden Spaßvögeln. Er erweiterte im Laufe der Zeit sein Fachgebiet, spielte in Serien und Filmen mit und könnte als Mischung aus Jim Carrey, Christian Ulmen und Sasha Baron Cohen beschrieben werden, wobei der Bekanntheitsgrad Jim Carreys – global gesehen – auf das kleine Island mit seinen knapp 320.000 Einwohnern eins zu eins zu übertragen ist. Er ist eine große Nummer im Showgeschäft, dem er trotzdessen bei jeder

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Gelegenheit eine lange Nase dreht und den Spiegel vorhält. Was macht man also, als gefeierter Schauspieler, Komiker und Autor, der schon alles erreicht hat? Na klar, in die Politik gehen. Das hat schließlich bei Ronald Reagan und Arnold Schwarzenegger auch gut funktioniert. Immerhin ist das politische Parkett doch lediglich der nächste logische Schritt im Medienzirkus und dem Starkult um die eigene Person. Wen kümmert schon politisches Grundverständnis oder eine entsprechende Ausbildung, solange man Sätze wie „I‘ll be back!“ cool genug rüberbringen kann. So kam es also, das Jon Gnarr im Jahre 2009 eine Spaßpartei gründete, die allerdings, anders als Arnie, nicht im Entferntesten eine Machtergreifung im Sinn hatte. (Der Umstand, dass hier ein Österreicher und der Begriff Machtergreifung in einem Satz genannt werden, ist rein zufälliger Natur; Anm. d. Red.) Die Bezeichnung Spaßpartei war für „Die Beste Partei“ von Beginn an Leitmotiv und es bestand keinerlei Intention, irgendwie am politischen Geschehen mitzuwirken, wie es haufenweise Spaßparteien wie „Die Partei“, die

„FDP“, oder auch die „Anarchistische Pogopartei Deutschland“ hierzulande immer wieder gern versuchen.

Was als Witz begann, wurde jedoch irgendwann ernster als erwartet, aber alles schön langsam und der Reihe nach. „Die Beste Partei“ propagiert „offene Korruption“ statt verdeckte, wie sie von den machthabenden Parteien praktiziert würde. Außerdem habe sich Jon Gnarr schon immer danach gesehnt, über ein ordentliches Einkommen und viel Macht zu verfügen. Das positive Feedback steigt, weshalb sich die Parteimitglieder kurzerhand überlegen, als Krönung des Scherzes sich offiziell zur Wahl stellen zu lassen. Da „Die Beste Partei“ alle Anforderungen des isländischen Parteiengesetztes erfüllt, können sie sich ab sofort sowohl offiziell als Partei bezeichnen als auch selbige bei der Gemeindewahl in Reykjavík zur Wahl aufstellen lassen. Gesagt, getan, nehmen ihre Wahlversprechen immer weiter Form an. Unter anderem gehören dazu die kostenlose

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man sich eigentlich nicht darüber wundern kann, wenn der politische Geschäftsführer einer neu gegründeten Partei in einem Radiostudio mit einer Hand voll praktizierender Politiker zusammensitzt und für die angesprochenen Probleme die „Importation von Juden, die alle anfallenden Arbeiten verrichten“ als Antwort parat hat. Das Ganze entwickelte sich allmählich zum Selbstläufer und immer mehr Isländer stellen sich hinter die Partei, die bis zum jetztigen Zeitpunkt nicht mehr ist als ein lautes und wütendes „Fuck you“ in Richtung der Machthaber. Aber vielleicht ist schon das der Kern der Sache. Die Menschen haben es satt, jeden Tag aufs Neue belogen zu werden und sich Dinge anzuhören, die weiter von der Realität nicht entfernt sein könnten. Nämlich von ihrer Realität im Alltagseben, in einer Stadt, die seit Islands Unabhängigkeit Mitte der Vierziger fast ausschließlich von der selben Partei regiert wurde, die sich aus reichen Snobs zusammensetzt, die kein offenes Ohr und kein Gespür für die Anliegen und Probleme ihrer Mitbürger hat.

Gnarr nennt die anderen Parteien „Hausbesetzter öffentlicher Gebäude“ Und dann kommt plötzlich einer der bekanntesten Gesichter aus Funk und Fernsehen daher, gründet eine Partei und verkündet, dass er nur mit Leuten zusammenarbeite, die die Fernsehserie „The Wire“ genauso innig lieben wie er oder zumindest gesehen und für gut befunden haben. Den riesigen Pluspunkt an Menschlichkeit hat er damit schon einmal sicher und dass er lustig ist, wissen die Isländer auch schon lange. Was ist Ihr Lieblingscharakter aus „The Wire“? Omar. Wussten Sie, dass Barack Obama das gleiche gesagt hat? Nein Was haben Sie sonst noch mit Obama gemeinsam? Ich bin weiß. Bereitstellung von Handtüchern in jedem Schwimmbad und einen Eisbären für den städtischen Tierpark, damit das Klettergerüst bei IKEA nicht die größte Kinderattraktion Reykjavíks bleibt. Außerdem wolle man „Disney World Island“ bauen, bestenfalls mit freiem Eintritt, so dass auch Obdachlose ein Foto mit Mickey Mouse machen können. Nicht zu vergessen ist der Themenpark in der Mitte der Stadt, in den alle Dinosaurier, die bei Jurrasic Park mitgewirkt haben, umgesidelt werden sollen.

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Man kann es nicht oft genug wiederholen, weshalb ich erneut darauf hinweise. Die gesamte Partei, alle ihre Konzepte und jede ihrer Handlungen waren ein reiner Witz. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Künstler um Jon Gnarr wollten ihrem Unmut über die herrschenden Verhältnisse Luft machen und versuchten auf diesem Wege, dem ganzen Polit-Zirkus Paroli zu bieten. Es war Satire – nicht mehr und nicht weniger. Aber schon Kurt Tucholsky fragte und antwortete: „Was darf Satire? – Alles!“, weshalb

Der selbe Typ, der zeitweise als Taxifahrer arbeitete, schon mal in New Yorks größtem Schwulenclub strippte und der weder eine Universität besucht noch auch nur die leiseste Ahnung von professioneller Politik hat, stellt sich hin und verkündet, er werde der neue Bürgermeister. An diesem Punkt traf dieser große lustige Witz, die Satire und der ganze Spaß auf die harte Realität und die unmittelbaren Probleme eines krisengebeutelten Landes und dessen Hauptstadt. Gnarr fing an, trotz des ganzen Klamauks, dass„Die

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Beste Partei“ noch immer irgendwie war und auch heute noch ist, ernsthaftere Herangehensweisen an die Thematik in Betracht zu ziehen und fand, obwohl man noch meilenweit von so etwas wie einem Parteiprogramm entfernt war, auch einige kluge Ansätze. Er entwickelte sich in kürzester Zeit zu einer Art „Guerilla-Politiker“ und pisste dem Establishement dadurch gehörig ans Bein, was den Leuten ausgesprochen gut gefiel und der Partei unaufhörlich steigende Umfragewerte bescherte. Er veröffentlichte während der heißen Phase der Wahlkampfs einen Wahlkampfsong, der auf Tina Turners „Simply the best“ beruhte und mit einem isländischen Text versehen wurde. Tina Turner höchstpersönlich hat ihm dazu die Erlaubnis erteilt, „weil eine ihrer Freundinnen ein Island Pony besitzt und sie mag isländisches Design wohl sehr... solange es aus roten Fischschuppen besteht.“ So begab es sich also, nach sechs Monaten des Wahlkampfes, dass Jon Gnarr der neue Bürgermeister Reykjavíks wurde. Was das jetzt über den gemeinen Isländer, sein Politikverständnis und die Demokratie im Allgemeinen aussagt, würde gänzlich den Rahmen sprengen. Nur so viel: Die Menschen waren genervt von ihren Repräsentanten, die sie in keiner Weise angemessen repräsentierten. Keiner wusste, was die Zukunft bringen wird, was die Meisten allerdings ziemlich genau wussten ist, dass sie nicht weiterhin das wollten, was die Vergangenheit so mit sich brachte. Die Leute haben letzendlich lieber die „Ungewissheit“ gewählt als ein System aufrechtzuerhalten, das augenscheinlich nicht funktionierte. Damit lagen sie wohl gar nicht so falsch, denn jetzt ist ein Mann Häuptling der Stadt, der so gar nicht ins Bild eines Politikers passen will. Er verkleidet sich gerne, ob als Jediritter oder zur Unterstützung der Schwulen- und Lesbenbewegung als Drag Queen und hüpft dann auf einer „Gay Pride Parade“ durch die Gegend. Für Pussy Riot hat er sich nebenbei auch schon verkleidet. Gut zu wissen ist im Übrigen auch, dass seine Tochter sowohl Bikini- und Fitnessmodel ist als auch den schwarzen Gürtel in Taekwondo besitzt. In seinem Büro hängt ein riesiger BanksyPrint. Gnarr weist eine hohe Internetaffinität auf und so schrieb er beispielsweise auf Facebook: „Homophobia is not a phobia. They are not scared. They are just a bunch of assholes.“ Ob er den Aufgaben und Anforderungen als Bürgermeister einer verhältnismäßig großen Stadt gewachsen ist, muss sich erst noch herausstellen. Klar ist jedoch, dass es seine Vorgänger auch nicht waren. Dann doch lieber weniger dummes und inhaltloses Gelaber und mehr Humor mit Inhalt!

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Mode Mode Mode Mode Mode Mode

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Mode:

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Blauhaus

Idee: Leonie-Rachel Soyel Fotograf: © Till van Loosen 2013 WWW.FACEBOOK.COM/TILLVANLOOSENPHOTOGRAPHY Hair: Maike Bokma Make-up: Anna Bokranz Models: Ina, Fanny, Lana, Leonie-Rachel Großen Dank an das DDR Museum Mode: StopStarring // Fruchthaus, Zionskirchstraße 39, 10119 Berlin Marlenes Töchter // Class of Berlin, Große Hamburger Straße 19a | 10115 Berlin

Lana Kleid // Stop Starrring

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Ina Bluse // Marlenes Töchter Hose // Marlenes Töchter

Fanny Kleid // StopStarring Ohrringe // Glass of Berlin

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Lana Kleid // StopStarring

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è Leonie-Rachel Playsuit // Marlenes Töchter

Lana Bluse // Marlenes Töchter Hose // Marlenes Töchter Ohrringe // Glass of Berlin Ina Bluse // Blutsgeschwister Rock // Blutsgeschwister

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Leonie-Rachel Kleid // StopStarring Haarspange // Marlenes Töchter

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Fanny Kleid // StopStarring Brille // Spectacle Frames

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Film Comics Games DvdD Comic Bücher

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Filme, Games, Comics, Dvd, Bücher: 25

Games Geflüster

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Game Previews

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Eine Geschichte von Hirschen und Brüsten

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Spring Breakers

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„Wir sind blutdürstig, verrückt und wir mögen es zu töten!“

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Von sexuellem Missbrauch, Vertrauen und der Grausamkeit der Menschen.

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Making-of Psycho: Einem Altmeister über die Schulter schauen!

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TV Upgreat!!!

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42 Comics 44

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Nackig, die Zweite!

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Games Neuigkeiten, GerüchteGeflüster und Fundstücke aus der Welt der Videospiele von Pascal

Sony kündigt offiziell die PS4 an: „Next Gen“ ab Weihnachten 2013 Unter dem Begriff „Next Gen“ versteht die Zocker-Gemeinde unter anderem die Xbox 360 und die PlayStation 3 – und das seit mittlerweile 2005. Dabei sind die Konsolen schon lange nicht mehr „nächste Generation“. Zumindest Sony darf jetzt endlich wieder diesen Begriff zu Recht benutzen, denn nun wurde die PlayStation 4 offiziell auf einer Präsentation am 20. Februar in New York vorgestellt. Dabei hielt sich der japanische Hersteller noch weitgehend zurück mit Hardware-Spezifikationen, aber es sollte niemanden überraschen, dass die neue Konsole vor allem grafisch einiges mehr an Power haben wird. Zu den gesicherten Informationen zählt, dass die Konsole über acht Gigabyte Arbeitsspeicher verfügen wird, eine Festplatte zum Standard gehört und sich Sony sich weg vom proprietären Cell-Prozessor zurück zur vertrauten x86-Architektur bewegt (nicht wenige Entwickler sahen im Cell-Chip die größte Hürde, ihre Spiele optimal an die PS3 anzupassen). Weiterhin wurde der neue Controller präsentiert, der DualShock 4. Im Grunde dem Controller der PS3 sehr ähnlich, nur dass nun Sensoren auch erfassen, wie der Controller im Raum bewegt wird. Des Weiteren wurde Sony nicht müde, auf die unzähligen Möglichkeiten des brandneuen „Share“-Buttons hinzuweisen, mit dem man – na ja – Videospiele-Momente teilen kann mit Freunden (gerne auch über die Facebook-Wall). Außerdem findet auch der eingeführte PS3-Bewegungscontroller (PlayStation Move) weiterhin Verwendung. Daneben liegt Sonys Fokus auf Social-Gaming und Online-Funktionen, das wurde die komplette Show über sehr deutlich. Damit enden schon fast die offiziellen Angaben von Sony zur Hardware, die Konsole wurde nicht gezeigt. Auch zum Preis und zu der Leistungsfähigkeit des Prozessors schwiegen die Japaner. Gerüchten zufolge soll es sich um einen Acht-Kern-Prozessor handeln. Immerhin nannten sie den ReleaseZeitraum der PS4: Pünktlich zu Weihnachten dieses Jahr soll sie verfügbar sein. Wo genau, wurde vorerst nicht verraten, aber man darf zunächst von Japan und USA ausgehen. Europäer müssen erfahrungsgemäß eher warten, aber das bleibt abzuwarten. Auch in Sachen Games durften zwar einige namhafte Entwickler auf die Bühne kommen, um primär mehrfach zum Ausdruck zu bringen, welch „unfassbar geniale Konsole die Sony PlayStation 4 ist und man Sony gar

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nicht genug danken kann für diese Offenbarung an „Hardware-Power“. Gezeigt wurden dann aber primär Tech-Demos, die teilweise schon bekannte neue Grafik-Engines der Studios zeigten. Darunter war Epics Unreal Engine 4, eine Grafikstudie von Heavy-Rain-Macher Quantic Dreams, die einen detaillierten, faltigen Kopf eines Greises zeigte, Square Enix‘ neue Engine sowie auch Capcoms neuer Motor. Gerade Capcoms neues Spiel (Arbeitstitel: Deep Down) wirkte schon sehr beeindruckend, was Licht-Effekte, Details und Animationen anging. Andere Spiele wie neue Teile der Killzone- und Infamous-Reihen waren technisch zwar durchaus sehr beeindruckend, allerdings müssen wir an der Stelle ehrlich einräumen, dass wir auf aktuellen High-End-PCs schon mindestens ähnliche Grafik-Pracht gesehen haben, wenn nicht gar besser (Stichwort: Crysis 3). Aber sei es drum, die Titel befinden sich alle noch in Entwicklung und sind wohl noch in einer sehr frühen Phase, also wollen wir da nicht zu vorschnell urteilen. Die Fähigkeiten der Konsole, allen voran auch in Sachen Physikberechnung, scheinen sehr groß zu sein. Allerdings fehlten uns die erhofften Aha-Effekte, wie dies damals 2005 der Fall war, als Sony die PlayStation 3 mit dem legendären Killzone 2 angekündigt hatte. Wobei die endgültige Fassung des Spiels nicht einmal annähernd an die Grafikpracht des ersten Render-Videos herankam und Sony sehr viel Spott und Ärger hinnehmen musste. Möglicherweise war das auch ein Grund, weswegen man dieses Mal nicht zu vollmundig Dinge versprechen wollte, die man am Ende nicht halten kann. Und es ist mittlerweile auch deutlich spannender geworden, packende Geschichten und glaubhafte Emotionen präsentiert zu bekommen als noch mehr grafische Steigerungen. Denn die Latte an technischer Brillanz ist mittlerweile schon auf einem solch hohen Level, dass die akkurate Darstellung von hundert Haaren mehr oder eingerissener Fingernägel nicht mehr lange faszinieren kann. Da klingt Ubisofts Titel Watch Dogs schon interessanter, in der wir uns in einer frei begehbaren Welt als Agent mit coolen James-Bond-Gadgets befinden, in der die Einwohner von den neuen Möglichkeiten einer komplexen künstlichen Intelligenz profitieren können, um die virtuelle Realität wirklich „real“ erscheinen lassen zu können.

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Game Previews

von Pascal

Tomb Raider Action-Adventure | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Square Enix| März 2013

Lara Croft ist einfach nicht totzukriegen. Nicht nur das: So jung und frisch wie im kommenden TombRaider-Teil wirkte sie noch nie! Alles zurück auf Anfang also bei der hübschesten Archäologin aller Zeiten. Wir sind in Tomb Raider live dabei, wie Lara ihre ersten Abenteuer-Schritte nimmt. Und diese Schritte sind schwer. Lara ist noch weit davon entfernt, die souveräne Schätzjägerin in knappen Hosen zu sein, die weder durch Gangster-Horden noch durch Dämonen ins Schwitzen gebracht werden kann. Aber genau diese Rohheit bringt den Charakter Lara Croft endlich voran, macht ihn glaubhafter und menschlicher. Dieses Mädchen scheut weder Blut noch Dreck. Die Frischzellenkur des Reboots beschränkt sich allerdings nicht nur auf das Alter und Aussehen der Protagonistin, auch die Spielmechanik ist nun weit dynamischer und moderner, als es in den Vorgängern der Fall war. Zum Beispiel sammeln wir nun Erfahrungspunkte und dürfen diese in die Verbesserung unserer Fähigkeiten frei verteilen. Doch damit enden die Rollenspiel-Elemente noch nicht, denn wir dürfen uns phasenweise ungezwungen durch die Spielwelt bewegen und unserem Forscher-Trieb frönen. Keine Sorge, darunter soll die Hauptstory keinesfalls leiden. Und auch die serientypischen Ballereien und Klettereinlagen kommen nicht zu kurz – wobei auch diese deutlich geschmeidiger von der Hand gehen sollen.

BioShock: Infinite Shooter | Xbox 360, PlayStation 3, PC | 2K Games | März 2013

Der erste BioShock-Teil ist definitiv eines DER Aushängeschilder der aktuellen Konsolengeneration! Die Atmosphäre und Intensität rund um den Schauplatz eines gefallenen Unterwasser-Utopias war unglaublich packend und einmalig. Der Nachfolger wurde zur Pflicht, aber mangels Mut nur eine Kopie des ersten Teils, und somit „überflüssig“ – im wahrsten Sinne des Wortes! BioShock 3 ließ sich deutlich mehr Zeit in der Entwicklung als der lieblose Schnellschuss. Daneben gönnten sich die Entwickler eine gute Portion mehr Kreativität und verließen auch das Setting am Meeresgrund. So weit es nur ging, denn nun befinden wir uns in einer luftigen Stadt in den Wolken. Dass die Dinge dort oben auch nur auf dem Papier rosig klingen, dürfte klar sein. Zwar steigen wir hier noch vor dem Untergang einer Gesellschaft ein, aber der Bürgerkrieg steht unmittelbar bevor – und wir sind unfreiwillig mitten hineingeraten. Die Gemeinsamkeit des Ego-Shooters zu seinen Vorgängern liegt im allgegenwärtigen Art-déco-Stil des frühen 20. Jahrhunderts und in den übernatürlichen Fähigkeiten, die wir im Laufe des Spiels ausbauen können.

Metro: Last Light Shooter | Xbox 360, PlayStation 3, PC | THQ | März 2013

Die U-Bahn ist gefährlich, das weiß jedes Großstadt-Kind. Allerdings sind Babygeschrei, lautstarke Telefonate und Sitzplätze auf Achselhöhe der schwitzenden Mitfahrer nicht das größte Problem in der Moskauer U-Bahn der Zukunft. Zumindest nicht, wenn es nach dem spannenden Roman „Metro“ von Dmitri Glukhovski geht. In seiner Dystopie ist die Oberwelt nach einem Atomkrieg unbewohnbar und die Menschen gezwungen, sich die alten Metrolinien als Lebensraum zu erschließen. Allerdings finden nicht nur Menschen dort unten ein Zuhause, auch blutrünstige Dämonen sind hier an der Tagesordnung. Unser Held Artjom kennt sich bestens aus in dieser unwirtlichen Welt und lädt bereits zum zweiten virtuellen Ausflug in die Moskauer Metro ein. Der erste Videospiel-Ableger war das, was man unter Geheimtipp versteht. Die Atmosphäre war dicht, die Geschichte fesselnd, der Soundtrack genial – allerdings blieb der ganz große Erfolg aus. Allen voran war hier vermutlich die PR-Abteilung schuld, Metro 2033 wurde als weiterer actiongeladener Survival-Shooter missverstanden. Natürlich geht es in Metro um Grusel- und Action-Elemente, aber viel einprägsamer sind die subtilen Eindrücke, die das Leben unter Tage vermittelt. Verzweiflung, Angst, aber auch Hoffnung und Freude an den kleinen Dingen – diese Emotionen konnte Metro glaubhaft darstellen. Wir können nur hoffen, dass die Marketing-Abteilung des Publishers die Hausaufgaben dieses Mal besser macht. So oder so, solltet ihr Metro: Last Light auf jeden Fall auf dem Schirm behalten!

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g a m e s

Eine Geschichte von Hirschen und Brüsten

Fans und Neider haben lange gewartet, aber nun ist es endlich soweit: Am 5. März 2013 bringen die Entwicklerjungens und (um fein zu gendern) -mädels von Crystal Dynamics gemeinsam mit Herausgeber Square Enix Lara Croft zurück auf die Computerbildschirme und Flatscreens. TOMB RAIDER is back – für Xbox 360, PS3 und PC. Jünger, frischer, dynamischer und mit Starstimme kommt die allseits bekannte Archäologin mit den noch viel bekannteren Brüsten daher. Ja richtig, Starstimme, denn die gute Lara wurde diesmal von keiner Geringeren als Nora Tschirner synchronisiert. SLEAZE-Oberlöffel in Sachen Games hat es sich da natürlich nicht nehmen lassen, an einem lauschigen Freitagnachmittag mal ein bisschen testzuspielen und mit Nicht-Expertin Nora ein wenig zu fachsimpeln. è

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Hast du das Spiel schon gespielt? Du, ich komme ja nicht dazu. Ich musste jetzt Essen gehen. Was tatsächlich lapidar klingt, aber ist so gewesen. Und die ganze Zeit darf ich das nicht spielen. Heute habe ich zum ersten Mal zwei Minuten gespielt, in der Version mit meiner Stimme. Bisher gab’s das nur mit der englischen Version bei den Pressetagen. Da habe ich dann mal kurz gespielt. aber ich bin schon da, wo der Hirsch ist, falls du weißt, was ich meine. Warst du auch schon da, wo der Hirsch ist?

Und die hatte früher ja auch so unglaublich eckige Titten. Nicht ganz so schön. Eckig, ne? Das ist nämlich das Problem. Es geht gar nicht darum, dass die so groß sind, sondern eckig waren und deswegen war sie unattraktiv. Das war alles so künstlich und sah viel zu gemacht aus. Die kann ja von mir aus die größten Brüste der Welt haben, aber natürlich müssen sie sein. Und jetzt hat sie so natürliche Brüste und jetzt findet man sie auch viel schöner, ne? Es geht nicht um die Kleinheit, es geht ums Eckige.

Wir waren zwar schon da, wo der Hirsch ist, aber wir haben den Hirsch noch nicht getroffen. Okay. Weil ich hab den Hirsch zweimal getroffen. Man muss ihn aber dreimal treffen, um ihn zu töten. Wenn man ihn nur zweimal trifft, läuft der ne Stunde wie halt ein angeschossener Hirsch so rumläuft, total herzzerreißend durch diesen Wald und fiept immer so, während seine Familie so vorwurfsvoll um ihn rumläuft. Da lernt man ganz schnell schießen.

Also hast du auch das Gefühl, dass die Titten kleiner geworden sind? Natürlich sind sie kleiner. Das ist auch wissenschaftlich belegt. Das ist auch kein großes Geheimnis. Ich glaube, da sind auch alle sehr stolz drauf, die dieses Spiel gemacht haben. Das ist keine riesige Enthüllung, die wir hier gerade machen. „Ich habe nochmal Pi mal Daumen...“ Nee, die sind wirklich kleiner. Das ist auch der ganze Gag von dem Spiel. Glaub ich. (glucksen)

Worum geht’s denn im Allgemeinen? Es geht um – also es ist eine sehr realistische Geschichte (Anmerkung der Redaktion: Achtung! Ironie!) – eine Insel in der Nähe des gefährlichen Drachendreiecks, die von einem Fluch heimgesucht und von sehr übellaunigen Überlebenden bevölkert wird. Und Lara Croft verunglückt mit dem Forschungsschiff, mit dem sie sich zum ersten Mal als junge, aufstrebende Archäologin auf den Weg macht, dort, weil das so ein bisschen Bermuda-Dreieck-mäßig ist. Weiß man, die Dreiecke. Wenn irgendwas ein Dreieck ist im Meer, dann immer nicht vertrauen. Lieber weiträumig umfahren. Und dann muss sie da mit ihren Freunden überleben und es passieren die gruseligsten Sachen.

Und mehr an hat sie ja auch. Auch das hast du sehr, sehr gut erkannt.

Machen dich solche Spiele auch so nervös oder bist du eine richtige Zockerbraut? Nee, macht dich auch nervös, oder? Man wird doch irre dabei. Ich krieg nen totalen Fön. Ich verkrampfe körperlich total. Und ich hab auch das Gefühl, dass ich jede Bewegung mit dem Körper mitmachen muss, die sie da macht. So wenigstens in Ansätzen. So wie wenn man ein Kind füttert und immer so (öffnet und schließt den Mund) mitmacht. Also ich glaube nicht, dass es körperlich sinnvoll ist für mich, dieses Spiel zu spielen. Im klaren Gegensatz zu allen anderen Gamern, die ja davon total gesund werden, wenn sie solche Spiele den ganzen Tag spielen. (lacht) Aber das ist eine andere Geschichte. Nee, mich regt das wahnsinnig auf, zwar auf eine positive Art und Weise, aber ich muss mich danach dann auch immer ein bisschen ausruhen.

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Nora Tschirner

Was hat dich dazu bewegt, Lara die Stimme zu leihen? Mir wurde gesagt, was sie jetzt mit Lara Croft so vorhaben und mir auch den Trailer gezeigt, wo ich schon mal dachte: „Ähh, was’n hier los?“ in Sachen Animation und Grafik. Da hat’s mir echt den Schalter rausgehauen. Ich hab das letzte Mal bei den Anfängen von Egoshooter-Spielen mal reingeguckt. Eckige Brüste und so, Du weißt schon. Ist ja kein Vergleich mehr. Ich fand aber auch die Atmosphäre toll von diesem Trailer und das Vorhaben, die Geschichte neu zu erzählen und ich fand, dass die toll aussieht. Ja, und das ist ja eigentlich sowieso entscheidend für mich, dass sie toll aussieht. Da wollt ich’s machen. (grinst) Was ist anders, wenn man für einen Film beziehungsweise ein Spiel synchronisiert? Gar nicht so viel. Das ist heutzutage sehr ähnlich, zumal ja diese Spiele auch immer filmischer werden. Du hast sehr viele Szenen, die einem Spielfilm eigentlich gleichkommen zwischen den

einzelnen Spielabläufen, wo du dann selber agieren kannst. Es hat hier nur viel länger gedauert. Du hast ja verschiedene Wege, wie sich das Spiel entwickeln kann, verschiedene Enden und verschiedene Stufen und da hast du natürlich mehr Zeitaufwand. Und sie atmet sehr viel. Ich wollte schon fragen, hast du professionell Stöhnen gelernt? Nee, aber ich hab mehrfach wirklich das Gefühl gehabt, ich hyperventiliere. Sie atmet vor allem auch immer nur aus. Also sie atmet schon auch ab und zu mal ein. Aber was die atmet!? Das ist der Hammer. Meistens habe ich es grad noch so geschafft, mich zwischendurch mal kurz über so einen Barhocker rüber zu legen, wie so ein Wurm, um wieder zu Luft zu kommen. Wahnsinnig hat sie mich gemacht. Das ist überhaupt kein Wunder, dass wir ein Problem mit dem Ozonloch haben. Lara Croft atmet alles weg. Ich möchte nicht wissen, was sie allein durch ihr Ausatmen für eine CO²-Bilanz hat. Global Warming geht alles auf Lara Crofts Konto. Jetzt auch auf meins. Hattest du selbst das Gefühl, zur ultimativen Männerfantasie zu mutieren? Du, das Gefühl war mir aber nicht neu. (lacht) Ich fühle mich seit Jahren mit Lara Croft sehr seelenverwandt, obwohl sag ich mal die Seele nicht das Wichtigste an uns war. Wenn du weißt, was ich meine?! Aber nee, hatte ich wirklich nicht. Ich hoffe eher, dass ich dieser Männerfantasie nicht im Weg stehe. Ich möchte wirklich niemanden von Selbstbefriedigung abhalten bei dem Spiel (böses Kichern) durch meine Stimme. Meinst du, die Männerwelt wird das stöhnende Tittenmonster von früher vermissen? Toi toi toi, nicht. Aber wer kann’s ihnen verdenken? Vor allem mögen manche Männer ja so eckige Brüste einfach gern. Und wenn sie das vermissen, da kann man nichts machen. Da kann man dann natürlich versuchen, beim nächsten Spiel - bei Tomb Twix, wie ich das immer nenne – find ich nach wie vor nen Brüllerjoke. Ich weiß nicht, warum der Gag nicht ankommt – könnte man die ja wieder ein bisschen eckiger machen. Oder ich sprech’s dann einfach ein bisschen eckiger. Du vermisst sie nicht? Nee, also ich vermiss diese Plastikelse von früher nicht, nee. Meine Lara vermiss ich jeden Tag. Die finde ich wunderschön und fleischig und natürlich und sexy, aber die Else von früher, nee. Fand ich damals schon irgendwie geil, aber jetzt hab ich was Besseres gefunden und da möchte ich auch treu sein.

Kirsten

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f i l m

Spring Breakers Coming-of-Age-Geballer der Teeniestars

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Es wird wieder Frühling. Zumindest im Kino. Die grotesk helle und überspitzte Kinoumsetzung der geradezu wahnhaften Sehnsucht von vier amerikanischen Unterschichtmädchen aus der Vorstadt nach dem legendären Spring Break in Florida verliert sich irgendwann in seinen eigenen Bildern. Obwohl Regisseur Harmony Korine ( u.a. Kids) bisher lieber mit Laiendarstellern gearbeitet hat, bringt er hier das Who-Is-Who der Teenienachwuchsdarsteller auf der Leinwand zusammen. Die vier Mädchen im Film sind hart überzeichnet, es wird keine Gelegenheit ausgelassen, möglichst viel Haut, Bein und Dekolletee zu zeigen, während fleißig geraucht, gesoffen und gekifft wird. Candy (Vannessa Hudgens, Highschool Musical) und Brit (Ashley Benson, Pretty Little Liars), die beiden härtesten und kompromisslosesten der Mädchen, entdecken irgendwann ihre gemeinsame Zuneigung zu Gangster Alien (in Topbesetzung: James Franco, 127 Stunden) und seinem fülligen Waffenarsenal. Cotty ( Rachel Korine) reiht sich in die Exzesse ihrer Freundinnen ein, bleibt aber über den ganzen Film nur Nebencharakter.

Die schüchterne Faith (Selena Gomez, Disneychannel) mimt – mit klassisch-christlichem Hintergrund – die einzige halbwegs unverdorbene Seele im Partyverbund der Mädchen. Der Skrillex-Soundtrack wummert über SlowMo-Tittenorgien und harte Drogenpartys. Was vielleicht mal als überspitzte Gesellschaftskritik gedacht war, verliert nach einer halben Stunde audiovisueller Monotonie an Reiz. Korines Talent, Bilder in Szene zu setzen, ist jedoch ungebrochen: Franco sitzt auf der Terrasse am Flügel und singt mit den Ladys Britney Spears‘ „Everytime“. Der Rest des Films basiert auf nicht vorhandenen Problemen und einem großen Showdown-Geballer am Ende. Ob die ganze Wasted-Youth-Attitüde den Teenie-Idolen auf der Karriereleiter weiterhilft, bleibt abzuwarten.

Julian Kinostart: 21.03.2013 (Wild Bunch/ Central)

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b e r l i n a l e

„Wir sind blutdürstig, verrückt und wir mögen es zu töten!“ Wir haben während der Berlinale Shaul Schwarz und Juan Bertrán getroffen. Die zwei waren zweieinhalb Jahre in Juárez unterwegs und haben dort den Übergang des Drogenkrieges in die Popkultur dokumentiert. Die Narcocorridos, die in ihren Texten stark an Gangster Rap erinnern, sind zwar mittlerweile in Mexiko verboten, erfreuen sich dennoch immer größerer Beliebtheit. Du hast mit Fotografie angefangen. Was ist es, was du mit bewegten Bildern besser kommunizieren kannst als mit einem Foto? Shaul: Von 2008 bis 2010 habe ich in Juárez nur Fotos gemacht. Die Bilder der Gewalt in Juárez haben funktioniert. Sie wurden veröffentlicht, aber die komplexere Geschichte der Glorifizierung und was die Bands machen, war nicht so fotogen. Man kann es mit Fotos nicht richtig verstehen. Als ich zu den Magazinen und Zeitungen gegangen bin, haben die mir gesagt, es sind nur Gangster, die Gangster töten. Sie haben aber Unrecht, weil es die Denkweise der ganzen jungen Generation prägt. Die Fotos der Toten haben diesen Aspekt überwältigt. Die Mexikaner haben traditionell eine andere Art mit dem Tod umzugehen. Für sie ist es Bestandteil des Lebens und kein Tabu wie bei uns. Denkst du, das beeinflusst den Erfolg der Narcocorridos? Shaul: Am Ende des Tages, wenn einer getötet wird, ist es für die Familie wie in jedem anderen Konflikt auch. Der Schmerz für die Mutter ist der gleiche. Aber du hast Recht, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Mexikaner sind sehr angezogen von diesen, für uns billigen Symbolen des Erfolgs. Du kannst so lächerlich riesige und geschmacklose Häuser sehen, aber so sind die

Gräber auch. Die Kultur dreht sich auch ein bisschen darum. Wenn du als 25jähriger bei uns stirbst, kümmert es keinen, was du besessen hast, aber in Mexiko läuft es mit einem riesigen Grab dann so nach dem Motto: „Wow, guck dir das riesige luxuriöse Ding da an. Er war erst 25 und hat es richtig zu was gebracht im Leben.“ Es ist sehr ironisch. Glaubst du, es wird wie die Leute im Film sagen, der nächste Hip Hop? Shaul: Nein. Aus zwei Gründen: Musikalisch gesehen ist Hip Hop und Gangster Rap in Anführungszeichen „bessere“ Musik. Talentierter und revolutionärer. Ihr größter Erfolg war es, in den Mainstream zu kommen. Wenn du an diese Musik denkst, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie das weiße Amerika einnehmen kann. Es wird keinen Eminem davon geben. Der zweite Grund ist, dass die Narcocorridas nicht von den Erfahrungen sprechen wie ich die Hood überlebt habe, sondern der Held ist diese riesige, unglaublich mächtige, kriminelle Organisation. Chapos Kartell [Chef vom Sinaloa-Kartell] ist das größte kriminelle Syndikat der Welt und macht in einer Woche mehr Geld als John Gottis Verbrecherfamilie in 40 Jahren gemacht hat. In den Latino Communitys ist es ja schon eine große Sache, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Kids in Deutschland dazu rocken, wenn sie im Auto sitzen. Du hast ja schon zwei Jahre davor in Juárez Fotos gemacht, also insgesamt dort viereinhalb Jahre verbracht. Bei so vielen Konfliktgebieten in der Welt, was hat dein Interesse so sehr auf Juárez gelenkt? Shaul: Ich war mit einer Mexikanerin verheiratet und ich habe ein bisschen in Mexiko

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gelebt. Ich hab eine Story gemacht, die nichts mit dem Konflikt zu tun hatte, aber als er ausgebrochen ist, war Juárez davon am meisten betroffen. Juárez bietet mit dem direkten Kontakt zur US-amerikanischen Grenze nochmal einen besonderen Einblick. Es hätte aber auch eine andere Stadt sein können. Der Konflikt an sich interessiert mich vor allem auch, weil in den USA der mexikanische Drogenkrieg immer als etwas weit Entferntes empfunden wird, was aber nicht fair ist, weil es ein amerikanisch-mexikanischer Drogenkrieg ist. Wenn du 50 Milliarden Dollar pro Jahr bezahlst und Waffen an beiden Seiten des Krieges bereitstellst, dann bist du schon ein Teil davon. Du bist Teil des Problems und Teil der Lösung. All die Institutionen und Operationen scheinen nicht zum Kern des Konflikts zu gelangen. Glaubst du, es gibt einen Weg, um das Problem an der Wurzel zu behandeln? Shaul: Entweder man kurbelt die Nachfrage runter oder man legalisiert Drogen. Meiner Meinung nach sollte auch Marihuana in den USA und großen Teilen der Welt legalisiert werden. Es gibt natürlich noch Kokain, Meth und Heroin, aber das ist die eine Sache. Eine andere Sache, die in dem Film nicht so repräsentiert wird, ist die Waffenkontrolle in den USA. In Mexiko ist es eigentlich echt schwierig, eine Waffe zu kaufen, wie in den meisten Ländern der Welt. 95% der Waffen in dem Konflikt kommen aus den USA. Meistens auch noch legal. Für mich ist das inakzeptabel. Was ist das für ein Gefühl, jemanden bei einem so intimen Moment einzufangen, wenn er grade mit so großem Horror konfrontiert ist? Shaul: Es ist ein bizarrer Job als Fotojournalist. Filmen ist das Gleiche. Je intimer, desto besser ist

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das Bild. Man unterbricht etwas, was wirklich nicht zu einem gehört. Ich sag immer, man macht kein gutes Bild, sondern man bekommt es. Man weiß nie, ob die Familie einem wortwörtlich mit einem Schläger hinterherrennt oder man am nächsten Tag einen Dankensbrief bekommt. Am Ende des Tages hört den Leuten aber niemand zu und ich bin da, um ihnen eine Stimme zu verleihen. Was war für euch der überraschendste Moment, als ihr in Juárez wart? Juan: (beide überlegen) Als sich 50 Bundespolizisten mit der lokalen Polizei bekämpft haben. Shaul: Ja stimmt. Wir waren in der Polizeieinheit und alle sind auf einmal total ausgeflippt. Normalerweise, wenn ein Funkspruch mit zehn Toten reinkommt, essen erst mal alle ihr Sandwich auf. Plötzlich sind alle weggerannt. Wir sind mitgerannt. Juan schreite: „Bist du total verrückt?“ und ist zurückgerannt. [lacht] Es gab ein Streit über einen Tatort. Die einen meinten, das ist mein Tatort und irgendwie haben sie dann angefangen, sich zu beschießen. Juan: Wir haben dann gefragt, warum das passiert ist und dann hat man uns erklärt, dass die eine Polizei für das eine Kartell arbeitet, die andere für ein anderes. Wer hat das Video von der Frau gedreht, die im Film einen riesigen Gefühlsausbruch hat? Shaul: Das war einer von den lokalen Journalisten. Er hat es uns gezeigt und bereitgestellt. Wir haben ihm dafür Geld angeboten, aber er meinte nur: „Kauft mir Burritos.“ Die Frau hat in einem Moment tiefster Trauer ihren Gefühlen freien Lauf gelassen. Was sonst keiner macht. Man stellt die Regierung nicht in Frage. Die Frau ist danach auch verschwunden und keiner weiß bis heute, wo sie ist.

Clarisse

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Von sexuellem Missbrauch, Vertrauen und der Grausamkeit der Menschen.

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COLLECTION

Thomas Vinterberg scheint das Thema Missbrauch nicht loszulassen. Wie schon in seinem Film Festen (DK 1998) widmet sich der Däne auch diesmal der Problematik von sexuellem Missbrauch in der Familie bzw. zwischen Menschen, die sich nahe stehen. Der Kindergärtner Lucas (grandios gespielt von Mads Mikkelsen) lebt mit seinem Sohn in einer dänischen Kleinstadt. Gerade von seiner Frau geschieden, versucht er sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Dies gelingt ihm auch ganz gut, bis es plötzlich zu einem seltsamen Zwischenfall kommt. Die Tochter seines besten Freundes beschuldigt ihn, sie sexuell belästigt zu haben. Und das „nur“, weil sie sich von Lucas (ihrem Kindergärtner) zurückgewiesen fühlt. Die Lüge des kleinen Mädchens löst eine Welle der Hysterie, falscher Moral, des Misstrauens und der Gewalt aus, die letztendlich dazu führt, dass Freundschaften zerbrechen und Lucas‘ Leben beinahe zerstört wird. Vinterberg zeigt auf beeindruckende Weise, wie gnadenlos, blind und selbstgerecht Menschen sein können, wenn es darum geht, ihre Familie und vor allem ihre vermeintlich richtigen Werte zu schützen. Der Regisseur widmet sich einem brisanten Thema, das aktueller denn je zu sein scheint. Das Ganze wird dabei so realitätsnah gezeigt, dass man sich nur zu gut in Lucas‘ Situation hineinversetzen kann und ungewollt mit ihm mitleidet. Keine leichte Kost und nichts für schwache Nerven, was den Streifen vielleicht umso sehenswerter macht.

EARLY

Freunde des niveauvollen Kinos aufgepasst – ein neuer Thomas-Vinterberg-Film ist da! Soll heißen: Es ist wieder mal Zeit, sich mit den ernsten Dingen des Lebens zu beschäftigen. Denn der dänische Regisseur spart auch in seinem neuesten Werk Jagten (DK/S 2012) nicht mit Kritik an der Gesellschaft, am „System“ und an den allgemeinen Werten. Das Ergebnis: Ein erschreckendes Bild unserer Gesellschaft, das nicht realistischer sein könnte.

TWO.ZERO &ONE.THREE

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Making-of Psycho: Einem

Altmeister 端ber die Schulter schauen!

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k i n o

Es gibt wohl kaum jemanden, der Alfred Hitchcocks Thriller-Klassiker Psycho (USA 1960) oder zumindest die legendäre Duschszene nicht schon mal gesehen hat. Dass der Spielfilm beinahe nicht gedreht wurde, weil die Skepsis der Sponsoren zu groß war, wissen aber nur die wenigsten. Nun widmet sich Regisseur Sacha Gervasi genau dieser turbulenten Entstehungsgeschichte. Mit seinem Film „Hitchcock“ (USA 2013) gewährt er uns Einblicke in das Leben und vor allem in die Arbeit des Meisterregisseurs. Als Alfred Hitchcock (gespielt von Anthony Hopkins) das Drehbuch für „Psycho“ in die Hände fällt, war er sich sicher, einen außergewöhnlichen Filmstoff gefunden zu haben. Dass er damit ein Stückchen Filmgeschichte schreiben würde, hätte er zu diesem Zeitpunkt aber wohl selbst nicht geglaubt. Vor allem, weil die Produktion des Filmes unter keinem guten Stern stand. Aus Angst, der Film könnte ein Flop werden, und der immer schlechter werdende Gesundheitszustand

des britischen Regisseurs, waren Grund genug für die Sponsoren, den Film nicht zu finanzieren. Überzeugt vom Drehbuch und bestärkt durch seine Frau und Geschäftspartnerin Alma Reville (gespielt von Helen Mirren), beschließt Hitchcock, den Film selbst zu finanzieren und seinen Willen durchzusetzen. Mit viel britischem Humor und einer Liebe zum Detail zeichnet Regisseur Gervasi ein genaues Bild des Kultregisseurs. Neben der unbegrenzten

Liebe zum Film, die Alfred Hitchcock durch und durch zu leben schien, beleuchtet der Film auch die Schattenseiten der Filmindustrie und die intrigante Welt der Hollywood-Schauspieler, mit denen der Regisseur zu kämpfen hatte. Kurz um: Nix Bahnbrechendes, aber ein netter Film für einen Sonntagabend und natürlich für alle Filmfreaks und/oder Nostalgiker.

Mariella K i n o s t a r t : 14 . 3 . 2 0 13

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auf www.sleazemag.de

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V I D E O

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D E M A N D

TV

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Upgreat!!!

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Informationen und Entertainment. Mehr wollen wir oft nicht. Das Ganze natürlich „convenient“ serviert. Das erklärt den Erfolg des Fernsehens der letzten Jahrzehnte. Dass man das optimieren sollte, merkte man spätestens, wenn der Videorecorder irgendeinen Mist – dazu in traumhaft schlechter VHS-Qualität – aufnahm, weil das Programm sich geändert hatte. Inzwischen gibt es zum Glück Video on Demand (VoD). Digital. Vor wenigen Monaten überarbeitete Microsoft seine Entertainment-Plattform Xbox Live, die nun neben der Xbox 360 Konsole und dem PC auch auf Windows 8 Tablets bereitsteht. Einer der schönen Vorteile dabei: Mit dem VoD-Service Xbox Video stehen Filme und Serien häufig schon VOR dem offiziellen DVD-Release bereit. Besonders der Seasons-Pass kam bei uns gut an. Wenn du z.B. eine Lieblingsserie hast, sorgt dieser Pass dafür, dass die neusten Episoden immer automatisch deiner Sammlung hinzugefügt werden. Und wer schon einmal ungeduldig auf eine Fortsetzung gewartet hat, weiß, was das für ein Vorteil ist. Oft gibt es dazu schon die Untertitel, sodass keine Zeit mehr verschwendet wird, bis die Synchro endlich produziert wurde – wenn man nicht eh gleich das Ganze authentisch im O-Ton genießt. Was für eine Entwicklung! Als 1935 das erste regelmäßige Fernseh-Programm weltweit ausgestrahlt wurde (aus Berlin, stolz!), haben wir durch körperliche Abwesenheit geglänzt. Als 1984 das Privatfernsehen kam, haben wir uns gefreut. Als MTV 1997 verschlüsselt wurde, haben wir uns geärgert. (Kein Yo! MTV Raps mehr, damn. Nebenbei: Eine clevere Strategie, wenn ein Konkurrent auftaucht, den Platz freiwillig zu räumen. Kein Wunder, dass sie VIVA dann irgendwann kaufen mussten.) Inzwischen bieten Plattformen wie Xbox Video um die 150.000 Filme an, die

man in Sekunden durchsuchen kann, die jederzeit abrufbar sind oder dir sogar von allein Bescheid geben, wenn sie sich hübsch gemacht haben für dich und ansehbar sind. In HD, selbstredend. Zusammengefasst: Fernsehen ist für viele von uns seit Jahrzehnten ein zentraler Bestandteil des täglichen Lebens. Neben den 8,5 Stunden Arbeit und sieben Stunden Schlaf am Tag nutzen wir von der wenigen übrig gebliebenen Zeit vier weitere fürs Fernsehen. Manche Sachen werden nur geschaut, damit man im Büro am nächsten Tag mitreden kann. Denkt man an „God Bless America“, vielleicht nicht die beste Entwicklung. Aber dennoch: Fernsehen verbindet. Auch die Technik. Vorsintflutliches wie VPS und ShowView wurde abgelöst von innovativen futuristischen Möglichkeiten wie der Bewegungssteuerung Kinect für die Xbox Konsole. Keine fünf Fernbedienungen mehr für VCR und Sat-Schüssel, sondern man navigiert sich mit effektiveren Handbewegungen als Bruce Lee durchs Menü und kann die laufende Wiedergabe sogar per Sprachbefehl starten und stoppen. Zum Abschluss noch unser Wunsch für die Zukunft: Ein Umbau der nervigen GEZ. Du bist eine merkwürdige Zentrale zwischen Behörde und Privatwirtschaft. Nicht unsinnig, aber unsinnig geführt. Aber vielleicht wirst du auch irgendwann überflüssig – durch Angebote wie Xbox Video.

danilo

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DVD

von Clarisse

In „Lawless“ machen sich die drei BondurantBrüder den illegalen Verkauf von Feuchtem und Fröhlichem zum Geschäft. Während der Prohibition in den USA bauen sie sich mit der Alkoholherstellung ein zweites, ertragreiches Standbein auf. Damit locken sie aber auch die lokalen Gesetzeshüter in der abgelegenen Region Virginias an, die auch ein Stück von dem hochprozentigen Kuchen abhaben wollen. Das lassen sich die als unsterblich geltenden Brüder nicht bieten. Der folgende Kampf um die Vormachtstellung ist der Anlass für viel Blut, Kugelhagel, Organe in Papptüten und eine zugeflickte Kehle. Besetzt wurde die Adaptation des Romans von Matt Bondurant unter anderem mit Shia LaBeouf und Gary Oldman.

Ab 22.3. auf DVD

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Foto © wildfremd productions berlin

This Ain‘t California

„This Ain’t California“ beugt sich dem seriösen Unterfangen einer verlässlichen Vermittlung von vergangenem Geschehen nicht. Der Film, der nach Angaben des Regisseurs eine dokumentarische Erzählung sein soll, spielt mit den Seherwartungen des Zuschauers. Die Skaterboys aus der DDR lassen mit einer Mischung aus fingiertem und echtem Filmmaterial ihre Vergangenheit neu aufleben. Zwischen dem Umzug von der Provinz nach Berlin, Skatemeisterschaft, erste Treffen mit Westdeutschen und dem Versuch der Regierung, den „unorganisierten Rollsport“ zu regulieren, ist der dokumentarische Schein vielmehr ein Stilmittel, um das Verlangen nach Selbstbestimmung, Individualität und Freiheit geltend zu machten. Sie unterwerfen sich nicht einem ihnen auferlegten Weg, sondern schaffen sich ihren Freiraum auf der Straße, um am Puls des Lebens zu sein.

Ab 8.3 auf DVD

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Comics

in Kooperation mit www.comicgate.de

Swamp Thing 1 - Die Auferstehung der Toten von Jons Marek Schiemann

Von dem Relaunch des DC-Universums sind nicht nur die zahlreichen Superhelden betroffen, die eine Art Runderneuerung erleben, sondern auch einige Figuren, die in Deutschland bislang nicht ihren verdienten Stellenwert inne hatten und nun, mit einer neuen Mythologie versehen, eine neue Chance auf dem deutschen Markt bekommen. Neben der Rückkehr von „Hellblazer“ John Constantine ins DC-Universum als Mitglied der Justice League Dark kommen auch andere Horrorserien auf den Markt. DC wird düsterer: Animal Man, Ich der Vampir und die oben erwähnten sorgen gemeinsam für Gänsehaut. Und auch eine der legendärsten Figuren kommt nach langer Abstinenz auf den Markt zurück: das Swamp Thing. Bei uns war diese Figur lange abwesend und trat eigentlich nur als Gaststar in den Megaevents und bei Hellblazer auf. Nachdem die Serie 1996 in den USA eingestellt worden war, gab es in den 2000er Jahren zwei kurzlebige Wiederbelebungsversuche, die nicht sehr erfolgreich waren und in Deutschland gar nicht erst herauskamen. Nun hat der Relaunch dem Sumpfwesen einen neuen Autor beschert. Und zwar Scott Snyder, der durch American Vampire zum Star wurde. Sonderlich stark verändert hat er die Mythologie aber nicht. Alec Holland war tot. Nun aber ist er wieder da und arbeitet als normaler Mensch als Wissenschaftler und freiwilliger Bauarbeiter. Doch so normal ist er nicht, denn er lebt mit den Erinnerungen des Sumpfwesens. Erinnerungen an Taten und Ereignisse, die er nicht selber miterlebt hat, quälen ihn. Vor allem die Liebe zu einer noch nie getroffenen Frau nimmt ihn mit. So ist er nicht begeistert, als ihn Superman aufsucht und um Hilfe bittet, da merkwürdige Naturphänomene Hollands Fähigkeiten verlangen. Holland lehnt ab, aber langsam hat er keine Wahl mehr: Die Fäulnis sucht die Welt heim und droht alles zu verschlingen. Holland will aber nicht kämpfen. Da taucht ein anderes Swamp Thing auf und vor allem die große, unbekannte Liebe: Abigail Arcane. Können sie ihn überreden oder haben sie nichts Gutes für Holland im Sinn? Es ist auffällig, dass sich Snyder nicht allzu sehr von der ursprünglichen Figur entfernt. Die Geschichte wird nicht neu geschrieben, da sie die Hauptfigur Alec Holland als fremde

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Erinnerung in sich trägt. Somit sind die alten Ereignisse weiterhin gültig. Im Grunde gibt es nur zwei wesentliche Änderungen, die aber für den ersten Band des Relaunchs äußerst prägend sind: Zum einen ist Alec Holland nicht mehr das Sumpfding und zum anderen kennt er seine große Liebe Abigail noch nicht. Beides liefert das Konfliktpotential für den gesamten Band. Swampy ist dadurch weiterhin eng verbunden mit dem von Alan Moore geschaffenen Mythos, wobei etwas unklar bleibt, was denn nun mit dem Swamp Thing und Alec Holland vor diesem Band geschehen ist. Für Nicht-Kenner der Figur und der Serie sind manche Aspekte damit etwas schwer zu verstehen. Die stellenweise sehr unübersichtlichen Panelanordnungen sind da auch nicht gerade hilfreich. Letzteres ist aber die einzige Schwäche des gelungenen Bandes, der voller Action, Horror, Drama und Anspielungen auf die Figurenhistorie ist. So kommen die Namen aller legendären Autoren und Zeichner der Serie in Form von kleinen Referenzen (wie z.B. dem „Totleben Motel“) mal vor. Der Subtext, der häufig in der Figur zu finden war, ist hier überdeutlich: die Untrennbarkeit von Mensch und Natur. Der Mensch Holland ist als Swamp Thing deren Verkörperung und damit die absolute Symbiose. Äußerst gelungen und erschreckend ist die Bedrohung durch die Fäulnis, das Zwischenstadium zwischen Leben und Tod. Spannend ist der Comic nicht zuletzt deshalb, weil der Held sein Schicksal ablehnt, sich allem verweigert und damit erst recht die Katastrophe auslöst. Holland ist zerrissen und zweifelnd und vor allem und jedem auf der Flucht. Auch vor sich selbst. Aber wie es bei Heldengeschichten immer so ist: Er muss seinen Egoismus überwinden und sich selbst, sein Innerstes und sein Ich opfern für das Wohl aller. Swamp Thing 1 - Die Auferstehung der Toten Panini Comics 172 Seiten, farbig, Softcover Preis: 16,95 Euro

B.U.A.P. 10 - König der Furcht von Benjamin Vogt

Fast zeitgleich zum finalen Schicksal Hellboys (Hellboy 12 - Der Sturm) bekommt der deutschsprachige Leser auch das Zyklus-Finale der B.U.A.P. präsentiert, jener Ablegerserie, die sich durch einen fantastischen Mix aus Abenteuer, Horror und Fantasy auszeichnet. Im zehnten Band „König der Furcht“ schließen Mike Mignola und John Arcudi den Kreis, der sich schon ganz früh mit der Thematik rund um die sogenannte Froschplage öffnete. Doch nicht nur diese uralten Froschwesen tauschen hier als

globale Bedrohung auf, „König der Furcht“ ist gewissermaßen eine Wiederkehr vieler bisheriger Motive der Serie: Die Schwarze Flamme, die Hyperboreaner, Lobster Johnson oder Liz Shermans Bestimmung als Retterin der Erde. All diese Elemente werden von Mignola und Arcudi, zugegeben etwas unvermittelt, nochmals aus dem Hut gezaubert und mit einem gigantischen, grotesken Monster à la Lovecraft ergänzt. Neben dem fulminanten Showdown, der eine tiefe Zäsur für die Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen darstellen dürfte, gönnen die Autoren der Handlung auch kleine Momente abseits des Hauptgeschehens. So dürfen kurz vor dem Finale sogar noch einmal die ehemaligen Mitglieder Hellboy und Roger der Homunkulus in Erscheinung treten. Ein toller Moment, der daran erinnert, dass es bei allem Abenteuer bei dieser Reihe um die interessanten Figuren geht. Abe Sapien, Liz Sherman, Johann Kraus und viele weitere kleine und große Nebendarsteller wurden über die Jahre hinweg einfach sehr gut herausgearbeitet. Nicht zuletzt hat dieser Aspekt für mich, neben den starken Storys und den wunderbaren Zeichnungen von Guy Davis, schon lange dazu geführt, dass B.U.A.P. sich erfolgreich von seiner Ur-Serie Hellboy lösen und einen völlig eigenständigen Kosmos generieren konnte. ANZEIGE Die Erwähnung, dass mit „König der Furcht“ der erste Zyklus endet, legt natürlich nahe, dass diesem ein zweiter folgen wird. Für diesen hat Cross Cult einen weiteren dicken „Geschichten aus dem Hellboy-Universum“-Band geplant. Zuvor soll 2013, ebenfalls in gebündelter Form, aber auch noch ein Mix aus Comics aus der Zeit vor dem zweiten Zyklus erscheinen. Dass es mit der B.U.A.P. in diesem Jahr tatsächlich so schnell weitergeht, kann man sich nur wünschen. B.U.A.P. 10 - König der Furcht Cross Cult, Oktober 2012 160 Seiten, farbig, Hardcover Preis: 19,80 Euro

Batman - Das Making-of der Dark Knight Trilogie von Stefan Svik

Die Batman-Trilogie von Christopher Nolan ist Geschichte. Bekommt, wer die Filme bereits als Bluray besitzt, noch dazu in aufwändigeren Editionen inklusive Audiokommentar und Making-of mit diesem Buch nur ein nettes Souvenir oder einen

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hübschen Coffee-Table-Bildband mit entbehrlichen Info-Häppchen? Braucht man also nicht, ist auch viel zu teuer? Dreimal Nein! Dieses hochwertig verarbeitete Buch richtet sich an anspruchsvolle Cineasten, die idealerweise auch Batman mögen, aber auch Leser, die wegen Nolan und nicht wegen des Mitternachtsdetektivs zu diesem Prachtband greifen, dürften voll auf ihre Kosten kommen! Das Verhältnis zwischen Bild und Text ist ausgewogen. Wer einen reinen Bildband erwartet, dürfte bemängeln, dass die Fotos meist eher zu klein sind und, dass sie kaum bislang unbekannte Bilder enthalten. Die Kapitel sind klar gegliedert: Informationen zu Drehbuch, Besetzung und fast schon zu viel zum Thema Batmobil lässt sich schnell nachschlagen. ComicFreunde dürfen sich über Abbildungen aus „The man who falls“ und anderen Vorbildern für die Verfilmungen freuen. Interessant sind hierbei auch Nolans Überlegungen, welcher Schurke dabei sein durfte und welcher nicht – Killer Croc war offenbar zu grotesk. Andere, wie der Pinguin, wurden abgelehnt, weil sie bereits in den alten Filmen waren. Zwar sollte und durfte sich das Team an den alten Comics orientieren, Anne Hathaway durfte gerne zu Filmen von Hedy Lamarr greifen (die Bob Kane ursprünglich zu Catwoman inspiriert haben soll). Praktisch tabu war aber alles, was in den alten Batman-Filmen zu sehen war. Dabei wäre sicherlich amüsant zu wissen, was das Team um Nolan von Bane in Batman & Robin oder von Tommy Lee Jones als Two-Face halten – dürfte schwer sein, darüber etwas Nettes zu sagen, ohne zu lügen. Wer also solche Vergleiche erwartet, etwa auch zwischen Burtons Batman oder dem TV-Batman der Sixties, wird in diesem Buch nicht fündig. Dafür wird, wie bereits der Titel des Buches verrät, ein Making-of der Dark-KnightTrilogie geboten, das ebenso wie die Filme keine lieblose Pflichterfüllung ist, sondern fast schon ein Seminar zum Thema Filmhandwerk. Im Rückblick sind die drei Filme von Christopher Nolan eine Meisterleistung, die schwer zu übertreffen sein wird. Liest man ohne viel Vorwissen dieses Buch, dann drängt sich wahrscheinlich folgender Eindruck auf: Als Batman Begins ins Kino kam, war das eine Sensation. So eine realistische, grandiose Superhelden-Verfilmungen hatte es vorher noch nie gegeben – ist das wahr? Allzu (selbst-)kritische Töne finden sich in diesem Buch nicht. Das ist dann auch mein größter Kritikpunkt an diesem ansonsten ganz hervorragenden Buch. Sicher, noch mehr Seiten-füllende Fotos wären ebenfalls schön gewesen, aber am meisten stört die stellenweise etwas zu dick aufgetragene Selbstlobhudelei.

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Bezieht man auch die Comics mit ein, dann waren Werke wie Watchmen oder eben die Vorlagen für die Filme The Long Halloween, Year One oder Knightfall, lange vor Nolans Versuchen, die Schumacher-Schmach (Batman Forever, 1995 und Batman & Robin, 1997) wieder gut zu machen, da. Konzentriert man sich nur auf das Medium Film, waren für Comic-Kenner Bryan Singers X-Men-Filme, für ein Massenpublikum aber vor allem Sam Raimis Spider-Man das neue große Ding, Jahre bevor Batman Begins erschien – das war die eigentliche Revolution und nicht Batmans Neustart. Nolans Film verdankt diesen Vorgängern extrem viel, deshalb ist es schade, dass in diesem Buch so vielen Respekt gezollt wird (Bob Kane, Frank Miller usw.), dass aber Bryan Singer und Sam Raimi so wenig gewürdigt werden (was daran liegen dürfte, dass Sony und Warner Brothers Wettbewerber sind). Zumindest weist Nolan am Ende des Buches darauf hin und bedauert, dass die Figuren aus den Filmen zum größten Teil nicht seine eigenen Schöpfungen, sondern nur geliehen sind. Ähnlich geht es Regisseuren für James-Bond-Filme. Tatsächlich ähnelt Nolans Batman viel eher Bond als knallbunten Marvel-Verfilmungen wie Captain America oder The Avengers. Dass im Buch immer wieder darauf hingewiesen wird, wie sehr alles Übertriebene, Science-Fictionhafte und alles andere, was wohl im negativen Sinne als „comichaft“ gilt, unbedingt vermieden werden sollte, lässt sich so deuten, als wären den Machern einige Facetten von Batman peinlich. Bei aller berechtigten Kritik an Schumachers Filmen, sie hatten zumindest auch Humor, waren selbstironisch und, um den Joker zu zitieren: „Warum denn so ernst?“ Ein erwachsener Mann im Fledermauskostüm – das schreit geradezu nach Parodien. Comics bzw. Filme wie Watchmen und Kick-Ass haben das, woran es Batman, auch in der zweifellos großartigen Nolan-Trilogie, etwas mangelt: Humor, Sex, Abgründe, Kritik an Selbstjustiz und der Weltpolizei USA, und ja, auch das, tatsächlichen Realismus. Kick-Ass zeigt sehr schön, wie Superheldenkämpfe im echten Leben aussehen würden und was passiert, wenn man mit einem Umhang vom Dach springt. Batman ist schon einer der realistischsten Superhelden, aber so ganz falsch liegt Aaron Eckhart nicht, wenn er ihn auf Seite 97 „den MacGyver der Superhelden“ nennt. In der Einleitung lobt Alfred-Darsteller Sir Michael Caine den Regisseur Christopher Nolan. Im Vorwort dankt dieser seinem Ensemble, im Nachwort würdigt er Heath Ledger. Bereits der Text von Caine ist äußerst lesenswert und ein hervorragender Appetitanreger für das Buch, hier wird sehr gut auf den Punkt gebracht, wie groß die Leistung Nolans war und wie cool

Batman dank ihm wieder wurde, nachdem er in Joel Schumachers Filmen zur Witzfigur degradiert wurde. Dank seiner Rolle als Butler von Bruce Wayne werde Caine endlich wieder Respekt für seine aktuellen Leistungen entgegengebracht. Statt den Töchtern Autogramme für die Mütter zu schreiben fragten nun die Mütter nach einer Signatur für die Töchter. Der Text von Caine liest sich interessant und er wirkt aufrichtig begeistert und dankbar, dass Nolan diese aufwändigen Filme gedreht hat – das wäre dann auch mein verkürztes Fazit zu diesem Buch. Wen interessiert schon, wie die Musik für einen Film komponiert wird und welche Bedeutung sie hat? Wieso sollte man etwas über die MarketingKampagne eines Films erfahren wollen? Ist das nicht alles eher nebensächlich und langweilig? Doch selbst solche vermeintlichen Kleinigkeiten wirken in diesem Buch äußerst spannend und ihre große Bedeutung wird deutlich herausgearbeitet. Während in anderen Filmen die Musik chaotische Szenen besser aussehen lasse, habe Nolan ganz bewusst anders gearbeitet – hier sollten die Bilder erst mal ohne Musik funktionieren und erst dann wurden sie mittels Ton noch verbessert. Eines von vielen Beispielen dafür, wie akribisch Nolan und sein Team selbst an winzigsten Details arbeiteten, die dann beim flüchtigen Betrachten der Filme so mühelos wirken. Tatsächlich gibt es in diesem Buch nicht eine Zeile zu viel. So vieles wird als selbstverständlich betrachtet, aber wie genau wurde denn die Szene mit dem fliegenden Bat gedreht? Wie werden Dialoge am Set aufgenommen? Okay, das Batmobil ist ein tatsächlich fahrbares Auto, aber wie genau entstanden denn die Szenen damit? Dieses Buch beantwortet so viele Fragen, wie es das Bonusmaterial von Filmen wie Star Wars, Der Herr der Ringe oder eben der Dark-Knight-Trilogie nicht mal annähernd schafft. Warum ich Nolans Batman in eine Reihe mit den eben genannten Filmen stelle, obwohl ich sowohl Batman Begins als auch The Dark Knight für über- und The Dark Knight Rises für unterbewertet halte, beantwortet dieses Buch! Wobei man anmerken muss, dass zu viel Wissen natürlich auch die Magie der Filme entzaubern kann. Batman - Das Making-of der Dark Knight Trilogie Knesebeck Verlag, August 2012 304 Seiten, farbig, Hardcover Preis: 34,95 Euro

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Nackig, die Zweite! Dieser TASCHEN Verlag weiß immer genau, was sowohl Ferkelchen als auch Ästhet von Nebenan glücklich macht. Darum gib es seit Oktober schon auch vom Erfolgsschinken The New Erotic Photography einen zweiten Band. In The New Erotic Photography Vol. 2 beweisen 50 Aktfotografinnen und -fotografen wieder einmal, dass nackig nicht gleich nackig ist und der Akt sehr wohl was von Kunst hat. Auf 424 Seiten mit über 400 Bildern hat die Herrenmagazinerprobte Autorin Diane Hanson mit dem zweiten Teil des kleidungslosen Kunstklassikers mal wieder ihr Händchen in Sachen Nackedeichen in zauberhaft schrägen Posen bewiesen.

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Und, liebe Freunde der Freikörperkultur und liebe Voyeure, ein Oberknaller jagt den nächsten: Ab März gibt es für diejenigen, die mit 400 Fotografien noch immer nicht zurande kommen, noch einen weiteren Teil der Reihe mit dem wundervollen Titel The New Erotic Photography Vol. 1. Denn nach zwei kommt? Ja genau, eins! Damit ihr mal Bescheid wisst. Viel Freude und viva la Klamottenlosigkeit!

Kirsten

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Steine sind die besseren Menschen

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Menschen sind Arschlöcher. Vielleicht nicht alle, aber die meisten. Wir können eigentlich nicht besonders viel außer fortschrittliche Technik erfinden und die Umwelt zerstören. Genauso scheint es auch der britische Künstler Jason de Caires Taylor zu sehen. Doch anstatt irgendwelche halbinteressante, für den Normalbürger unverständliche Pseudo-Kunst zu produzieren, ist er in seiner Arbeit sehr klar: Er schafft Skulpturen, versenkt sie im Meer und rettet so die Unterwasserwelt vor dem Aussterben. Er schafft neuen Lebensraum, den die Meeresbewohner dringend brauchen. Bis 2050 werden wir Menschen durch die Umweltverschmutzung, den Klimawandel und die Überfischung 80% aller Riffe zerstört haben. Auch die 750.000 Tauch-Touris in Unterwasserparadiesen wie Cancun gönnen der bedrohten Unterwasserwelt keine Pause. Als Robin Hood der Meere schafft Taylor neue Riffe, die auf Grund ihres Rufs Kunst zu sein, selbst Taucher anziehen. So werdendie natürlichen Riffe entlastet und die Gesellschaft erhält eine Erinnerung an die eigens verschuldete Meeresproblematik. Dieses Thema interessiert den Korallenriff-Fetti auf dem Sofa natürlich gar nicht. Der hat Besseres zu tun und starrt lieber auf seinen Fernseher. Natürlich kritisiert Taylor mit der Skulptur des übergewichtigen Nichtstuers den geistig-emotionalen Zustand der Menschen. Dem britischen Künstler scheint auch nicht besonders zu gefallen, was da so im Fernsehen läuft, und hat deswegen die Flimmerkiste mit Löchern versehen. Dort können sich Korallen hervorragend ansiedeln und fest verankern. Endlich hat die Glotze mal einen tieferen Sinn. Diesem tieferen Sinn folgen alle Skulpturen von Taylor. Er baut einen VW Beetle, der durch eingeschnittene Schächte Hummerbrutkästen ersetzt und errichtet Betonhäuser, auf

dessen Dächern sich Algen in den Strömungen des Meeres festklammern können. Zusammen mit Meeresbiologen hat Taylor einen ph-freundlichen Beton entwickelt, der es den Meeresbewohnern erleichtert, sich auf der glatten Oberfläche heimisch zu fühlen. Dieser Beton sorgt dafür, dass sich innerhalb weniger Wochen ein lebendiger Teppich auf den Kunstwerken bildet. Schwefelgelbe Algen wachsen auf der Betonhaut des Man on Fire und die entstehenden Korallen an seinem Kehlkopf werden in ein paar Jahren sicher aussehen wie Flammen im Meer. In der Welt des Unterwassermuseums funktioniert viel nach dem Gesetz der Zeit. Die glatten Oberflächen werden mit den Jahren zu Teilen der Unterwasserwelt. So findet man eine sich ständig verändernde Skulptur vor, vorausgesetzt man kann tauchen. Das Meer selbst arbeitet konstant an dem Gips, folgt dabei keiner Farb- oder Formlehre und schafft so sein eigenes Kunstwerk. Besonders toll kann man das an Taylors bekanntestem Werke sehen: Silent Evolution ist eine Menschenarmee von 400 Skulpturen vor der Küste Cancuns. Hier findet man nicht nur Krabben, Fische und Hummer, die sich zwischen den starren Körpern verstecken, sondern vor allem Korallen und Algen, die auf den Gesichtern der Skulpturen leben und dort ihre Spuren hinterlassen. Die Unterwasserwelt lässt die Gesichter der Steinmenschen natürlich altern. Da können die Menschen an Land wirklich noch einiges lernen von ihren Kollegen auf dem Meeresgrund. Die verstehen wenigstens, dass sie nichts weiter sind als temporäre Besucher auf der Erde und nehmen es gelassen hin, wenn die Natur endlich ihr Reich zurückerobert.

Lisa

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Musik:

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Viva La Dekonstruktion

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Von non-verbalen Zukunftsvisionen und astronomischen Berufswünschen!

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„Ich bin nicht die Lady Gaga Deutschlands“

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„My heartbeat thunders like a drum“ und keiner „HURTS“

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„Man sagt nicht einfach ‚Nein‘ zu Lemmy.“

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„Wir sind wieder ‚nackt‘ ins Studio“

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„Es gibt tausende Platten, für die ich mich heute schäme“

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Intellekt, Charme und Talent Woodkid alias Yoann Lemoine im Interview

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i n t e r v i e w

Viva La Dekonstruktion DEKO DEKO kommen aus dem beschaulichen Leipzig und folgen nach Jahren der Gitarrenriffs und Schlagzeuggewitter nun Pfaden zwischen progressivem Elektro und ihrem Mantra der „Decorative Deconstruction“. Was das genau ist und wie es sich auf ihrer Debüt-EP Make Death Listen anhört, verraten uns Lena und Tristan hier. Das komplette Interview findet ihr auf www.sleazemag.de. Wenn man eurer Website glauben kann, hat eure musikalische Sozialisation eher durch Punk- und Postrock stattgefunden. Wie kommt man dann dazu, das Rockerimage abzuschütteln und sich eher im elektronischen Bereich zu Hause zu fühlen? Wahrscheinlich waren wir nie die stereotypischen Punks oder Rocker, das war uns immer zu langweilig. Der Umgang mit Konventionen in der Szene, im Sinne von Modifikation anstelle einfacher Assimilation, hat uns als Kids sehr geprägt und begleitet, sogar bis in unsere Musik. Uns hat es schon immer gereizt, die klassischen Songstrukturen zu verbiegen. Mit der Zeit haben wir dann bemerkt, dass wir mehr Ausdruck in elektronischen Instrumenten finden als in elektrischen Gitarren und Schlagzeug. Das kann sich aber auch wieder ändern. Gibt es bei DEKO DEKO noch Einflüsse aus dieser Zeit von Punk, Trash und Postrock? Durchaus, allerdings eher aus konzeptioneller Sicht. Wir verwenden weder Gitarren noch eingespielte Drums in unseren Songs. Alle Arrangements sind hauptsächlich am Sequenzer entstanden. Da hat uns die jahrelange Erfahrung

im Proberaum stets geholfen. Dort versuchen wir die Progressivität, den Punk und Postrock, in eine andere Form zu transformieren und mit dessen Hilfe unsere Musik weiterzuentwickeln. Der wichtigste Einfluss ist aber in unseren Augen ein sich immer wieder auflehnen gegen bestehende Erwartungen, Hörgewohnheiten und -konventionen. Wir befinden uns inmitten des Popuniversums, kehren die darin befindlichen Teile um und spielen damit. Was hat Leipzig anderen Musikhochburgen voraus? Was fehlt der Stadt im Vergleich zu Hamburg oder Berlin noch? Leipzig ist heute weder besser noch schlechter als jede andere Stadt. Wir sind geprägt von unserer Stadt, wie wir sie als Kids erlebt haben und wie man sie heute leider nur noch an wenigen Ecken findet. Die Nach-Wendezeit und all ihre Wirren spielen dabei sicherlich eine große Bedeutung. Das war eine spannende Zeit, die wir nicht missen wollen und die uns mit Sicherheit beeinflusst hat. Euer Leitmotiv „Decorative Deconstruction“ steht für das Aufbrechen und wieder Zusammensetzen von Songstrukturen und klassischen Arrange-

ments. Was daran macht für euch die Faszination aus? Und was muss man beachten, um sich nicht irgendwann in einem LSD-Chaos von Tönen und Fetzen zu verlieren? Popsongs sind ja nicht ohne Grund nach gewissen Schemata aufgebaut. Es geht dabei um Hörgewohnheiten und Dramaturgien, die gut funktionieren und den Zeitgeist erfüllen. Es geht uns weniger darum, unbedingt „anders“ sein zu wollen, als vielmehr unsere Hörer überraschen zu können. Wir wollen, dass man immer wieder neue Sachen entdeckt, wenn man unsere Songs hört. Elektronische Musik wird immer verdächtigt, der Soundtrack der Drogen und Exzesse zu sein. Bei Punk etc. geht es eher um Schlägereien, Bier und Schnaps. Was sind eure Erfahrungen als Feiernde und Musiker gleichermaßen? Wir glauben nicht, dass man Drogen zu irgendwelchen Musikrichtungen klassifizieren sollte. Das ist langweilig. Musik ist ein großer Bestandteil von Subkulturen und unserer Gesellschaft, da gehören wohl auch die passenden Drogen dazu.

Julian

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Von non-verbalen Zukunftsvisionen und astronomischen Berufswünschen!

Mit ihrem Debütalbum „Zeroes QC“ „lärmte“ sich die kanadische Band Suuns 2010 friedvoll in unsere Ohren. Jetzt legen die Psychadelic-Rocker mit ihrer zweiten Platte „Images du Future“ ordentlich nach. Wir trafen Frontmann Ben Shemie zu einem netten Pläuschchen. Sorry für die blöde Frage, aber wie spricht man euren Namen denn richtig aus? Die Frage höre ich öfter (lacht). Also gedacht war es als „Suuns“ (also mit langem „u“). Die meisten Leute sagen aber „Sons“ (also mit „o“). Kommt immer darauf an, in welchem Land man ist. Die meisten Leute – und vor allem die Franzosen – nennen uns „Sons“. Uns ist das eigentlich egal.

Als wir im Studio waren, befand sich Quebec in einem Ausnahmezustand. Es ging um die Erhöhung der Studiengebühren. 50 Prozent der Bevölkerung waren dafür, die anderen dagegen. Das Thema polarisierte natürlich sehr. Auf unsere Songs hatte das jetzt aber keinen unmittelbaren Einfluss. Was uns beeinflusste, war einfach diese angespannte Atmosphäre, die damals herrschte.

Und was bedeutet SUUNS mit „u“? Suuns ist ein anderes Wort für „Zeros“. Das war unser alter Bandname. Den hatten wir jahrelang, viel länger eigentlich als „SUUNS“. Bevor wir dann als Band so richtig durchstarteten, mussten wir unseren Namen aber leider ändern, weil es zu viele andere Bands mit diesem Namen gab. Und wir wollten ja keine rechtlichen Probleme bekommen.

Euer Album ist also nicht politisch motiviert? Nein, gar nicht. Wir wollen auch keine politische Band sein.

„Zeros“ klingt aber schon ein bisschen negativ, oder? Ach, wir fanden das damals einfach cool. Das ist ja alles schon fünf Jahre her. Keine Ahnung, irgendwie mag ich diese Sache mit den Nullen, diesen Minimalismus. Als wir den Namen ändern mussten, sagten uns alle, dass es im Moment scheiße ist, aber in einem Jahr wird es euch egal sein. Ich war fest davon überzeugt, dass das nicht so sein wird. Jetzt, einige Zeit später, mag ich unseren Namen und ich bin sehr stolz auf unsere Band. Im Prinzip ist es mir auch wirklich egal. Gratuliere zu eurem neuen Album. Was willst du mir dazu sagen? Naja ... ähm ... ich bin sehr stolz darauf. Es ist einfach das Ergebnis von dem, was wir als Band in letzter Zeit gemeinsam produziert haben. Was ich persönlich daran extrem cool finde ist, dass wir es geschafft haben, auf unser erstes Album aufzubauen. Und ich glaube, dass wir unsere Musik und damit unsere Band auf die nächste Stufe gestellt und uns in die richtige Richtung entwickelt haben. Das war schon etwas, was uns echt nervös gemacht hat. Ich war mir nicht immer sicher, ob wir das hinkriegen. Aber wir spüren den Fortschritt und das ist genau das, was wir uns vom neuen Album erhofft hatten. Ihr habt euer Album in einer Zeit aufgenommen, in der in Quebec Studentenproteste an der Tagesordnung waren. Was war denn da los?

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Woher kommt der Albumtitel „Images du Futur“? Mitte der 80er bis Mitte der 90er gab es in Montreal immer so eine Ausstellung, die „Images du Futur“ hieß. Es ging dabei um neue Technologien und neue Medien. Heute wäre das, was da ausgestellt wurde, nur mehr primitiv und lächerlich, aber damals – ich war da auch noch sehr jung – dachte ich, dass es das Aufregendste überhaupt ist. Wir haben den Titel dann gewählt, weil es eine Verbindung zu unserer Heimat darstellt. Das finden wir gut. Der Track „Images du Futur“ ist nur instrumental. Denkst du, dass unsere Zukunft non-verbal sein wird? Nein, eigentlich nicht. Obwohl ... vielleicht schon. Ich hab da irgendwie noch nie darüber nachgedacht. Könnte aber echt sein, dass in der Zukunft alles nur mehr online passiert und keiner mehr miteinander spricht. Aber was den Song angeht, dachte ich eigentlich nicht an die Zukunft. Es ist mehr ein atmosphärischer Track, den wir immer live spielten. Das war dann wie eine Art SoundWall, die bei Konzerten unglaublich gut ankam. Diese Atmosphäre wollten wir auch auf das Album bringen, was uns mit „Images du Futur“ ganz gut gelungen ist, glaube ich. Außerdem mag ich, dass es so nach „2001: Odyssee im Weltraum“ klingt. Ist „Weltraumzeugs“ also dein Steckenpferd? Naja, ich mag das irgendwie. Als ich klein war, wollte ich auch immer Astronom werden. Aber ich bin jetzt kein Weltraum-Freak oder so. Ich finde das Thema einfach nur interessant und cool. Einer eurer Songs heißt „Music Won’t Save You“. Mich hat Musik schon ziemlich oft gerettet. Dich nicht?

Mhm, das ist sicher einer der pessimistischeren Songs. Aber ich mag ihn, weil er den Zuhörer nach dem stetigen Crescendo in „Images du Futur“ wieder auf den Boden der Realität zurückholt. Es ist der letzte Song unseres Albums und irgendwie fast wie eine Art Mantra. Aber im Endeffekt soll es jedem selbst überlassen sein, wie er den Song und den Titel interpretiert. Es ist aber definitiv ein dunkler Track. Bist du ein pessimistischer Mensch? Das würde ich nicht sagen, aber ich bin sicher manchmal melancholisch oder nostalgisch. So wie jeder Mensch, denke ich. Die Musik, die wir machen, ist mit Sicherheit sehr düster, aber das heißt nicht, dass ich oder meine Bandkollegen das sind. Das hat mehr mit dieser gewissen Ästhetik zu tun, die wir mögen und auch verkörpern wollen. Und sicherlich auch mit der Musik, die wir selbst hören. Die da wäre? Da ist auf jeden Fall sehr viel elektronische Musik und Minimal dabei. Das ist einfach echt dunkle Depri-Musik. Wir sind auch echte PsychedelicRock-Fans. Unsere letzte Tour haben wir ja mit „The Black Angels“ gemacht. Das hat uns schon sehr beeinflusst und unserer Musik diesen gewissen „Drogen-Sound“ verpasst. Spielen Drogen denn eine Rolle bei euch? Ähm ... auch wenn es so wäre, würde ich dir darauf bestimmt keine Antwort geben (lacht). Aber ich persönlich finde Leute, die sagen, dass sie nicht ohne Drogen leben können, immer seltsam. Hast du einen Plan B, falls das mit der Musik mal nicht mehr so gut läuft? Eigentlich nicht. Wenn ich nicht Musik gemacht hätte, wäre ich, wie schon gesagt, Astronom geworden. Obwohl ich eigentlich keine Ahnung habe, was die so den ganzen Tag tun (lacht). Nein, im Ernst ... ich war immer schon an Kunst interessiert. Wenn das mit der Musik irgendwann nicht mehr klappt, dann würde ich vermutlich irgendwas im Musikbusiness, irgendwas mit Sound machen, aber eben nicht auf der Performer-Seite. Ihr wurdet 2011 von Pitchfork als „Best New Band“ bezeichnet. Ach echt? Das ist mir neu. Aber immer her damit, cool (lacht).

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Macht euch das Druck? Naja, es hätte uns vielleicht Druck gemacht, wenn wir das früher gewusst hätten. Aber im Grunde ändern solche Bezeichnungen ja nicht wirklich was an dem, was wir tun. Klar wollen wir erfolgreich sein und haben den Anspruch, dass vielen Leuten unsere Musik gefällt. Aber wir vertrauen uns einfach gegenseitig in jeglicher Hinsicht. Wie man uns dann nennt, ist auch nicht so wichtig. Aber es ehrt uns natürlich. Ich denke, das Wichtigste ist, dass man seine Vision und sein Ziel nicht aus den Augen verliert und keine Kompromisse eingeht, wenn es um die Band an sich geht. Stört es dich, dass Musik über das Internet gratis erhältlich ist? Ach, das ist eine Sache, gegen die man sowieso nichts tun kann. Das gehört einfach zur Zeit, in der wir leben und das kann man akzeptieren oder eben nicht. Ich habe beschlossen, es hinzunehmen und nicht weiter darüber nachzudenken. Es wäre schon echt naiv, wenn man sich dagegen auflehnt. Mit so einer Einstellung bleibt man am Ende nur zurück. Natürlich wäre es mir lieber, wenn die Leute unser Album kaufen würden, aber mir ist klar, dass die meisten das nicht tun. Im Endeffekt hat das auch was Gutes, weil sich dadurch unsere Musik viel mehr verbreitet. Man gewinnt und verliert zur selben Zeit. Als Band würden wir wahrscheinlich nicht mal existieren, wenn es diese illegalen gratis Downloads nicht gäbe.

Ach, das kannst du mich doch jetzt noch nicht fragen (lacht). Keine Ahnung ... Als wir unsere erste Tour beendet haben, nahmen wir uns vor, zwei Jahre danach ein zweites Album raus zu bringen. Das haben wir auch geschafft. Ich würde mich echt freuen, wenn wir das wieder hinbekommen. Aber das ist alles noch so lange hin. Ich denke natürlich daran, aber naja ... mal sehen.

Mariella

Könnt ihr denn von der Musik leben? Nein, leider nicht. Wir haben alle noch Nebenjobs. Aber wir sehen das als eine Art „Work in Progress“. Wir investieren gerne in unsere Band und hoffen, dass wir irgendwann davon leben können. Aber uns ist schon bewusst, dass wir keine Pop-Band sind, die im Radio auf und ab gespielt werden. Die Musik, die wir machen, ist wahrscheinlich auch nicht für jeden so leicht zugänglich. Aber das ist ok. Wir wollen diese Art von Musik machen und alles andere ist dann auch egal. Und was kommt als nächstes? Naja, jetzt sind wir mal auf Tour mit unsrem neuen Album und alles weitere werden wir sehen. Noch kein neues Album in Planung?

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b l i z k i d s

m v t .

„Ich bin nicht die Lady Gaga Deutschlands“ Es ist erst wenige Monate her, dass sich das Berliner Künstlerduo Blitzkids mvt. darum gerissen hat, für Deutschland zum Eurovision Songcontest zu fahren. Dass es damit nichts wurde, tat dem Erfolg der Band aber keinen Abbruch. Jetzt erscheint ihr erstes Album. Wir trafen sie vorab zum Quatschen in Berlin. Wie kam es denn zu eurem Namen? Wieso gerade Blitzkids mvt.? Nomi: Mhm, also eigentlich geht der auf diese Blitzkids-Bewegung aus den 80ern zurück. Die fanden wir einfach extrem inspirierend. Dieser Gedanke und Freigeist, sich über Outfits, Make-Up und schräge Frisuren auszudrücken, wie die das damals getan haben, das war schon ein ganz geiles „Movement“. Und es ist einfach ein schöner Name und Blitz ein schönes deutsches Wort. Ich mag das, wenn so wie in unserem Track „Blinded“ auch deutsche Wörter und Sätze vorkommen. Das „mvt.“ kam dann erst ein bisschen später. Petone: Das kam hauptsächlich, damit es keine Verwechslungsgefahr gibt. Es gibt ja noch ein paar andere Bands, die sich „Blitzkids“ nennen. Wir haben dann aus der Not eine Tugend gemacht und so entstand das Anhängsel „mvt.“ Man will ja schließlich auch im World Wide Web gefunden werden und rein rechtlich ist das ja auch nicht schlecht, sich von den anderen abzuheben (lacht). Dein Künstlername ist „Nomi“. Woher kommt das? Nomi: Der Name stammt von dem deutschen Opernsänger Klaus Nomi. Der war in den 80ern in der homosexuellen Szene recht bekannt. Ich

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habe den eigentlich und leider erst ziemlich spät für mich entdeckt. Ich war sofort total fasziniert von ihm. Für mich ist er eine absolute Stilikone. Außerdem fand ich es unglaublich, dass er in Deutschland so unbekannt ist. Was fasziniert dich denn an Klaus Nomi so sehr? Nomi: Ich finde sein Auftreten und was er kreiert halt, einfach extrem cool. Als er in Deutschland keinen oder nur wenig Erfolg hatte, ist er ja nach New York gegangen und hat sich dort diese Kunstfigur erschaffen. Seine tollen Outfits, seine Bühnenpräsenz in Kombination mit seinem schrägen Gesang ... das ist schon echt Kunst für mich! Ist das auch das, was ihr sein und machen wollt? Petone: Na, also musikalisch sind wir ja jetzt nicht so schräg. Da gibt es jetzt nicht unbedingt eine Parallele. Nomi: Aber wenn es darum geht, eine Eigenmarke zu kreieren, dann passt das schon wieder ganz gut. Was jetzt aber nicht heißt, dass wir etwas nachmachen wollen und aussehen wollen wie Klaus Nomi. Aber so ne eigene Sache zu kreieren, das wäre schon ganz toll.

Klaus Nomi soll ja mal gesagt haben, dass er es toll findet, wenn etwas magisch ist. Wie magisch seid ihr? Petone: Ich glaube, das liegt nicht wirklich an uns, das zu behaupten. Nomi: Ja, das finde ich auch. Ich sehe mich ja selbst nicht auf der Bühne. Ich hoffe natürlich, dass da was Magisches an uns ist, aber im Grunde muss man das dann doch die Zuschauer fragen. Euer Album „Silhouettes“ erscheint jetzt bald. Was bedeutet euch das Album? Petone: Ach, sehr viel ... Nomi: Schweiß und harte Arbeit (lacht). Petone: Seid ein paar Tagen ist es jetzt fertig. Bis dahin ändert man halt ständig noch irgendwas daran. Jetzt muss man sich erst mal mit dem Gedanken anfreunden, dass es fertig ist. Was macht man denn jetzt mit seiner Zeit (lacht)? Aber es kommt ja jetzt genug auf uns zu. Nomi: Und man kann sich fast schon mit dem nächsten Album beschäftigen. Wieso Silhouettes? Petone: Puh, gute Frage ... ich glaube, wir haben zuerst das Album-Cover geschossen und dann ... Nomi: Ne, das war doch anders. Wir haben bei nem Shooting mal ein Bild geschossen, wo dann

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nur so eine Silhouette drauf zu sehen war. Das fanden wir dann alle so toll, dass wir beschlossen, dieses Foto als Cover zu nehmen und unser Album so zu nennen. Ich finde das Wort auch wunderschön. Und es gibt nicht so viele Alben, die so heißen. Petone: Naja ... ich glaube da gibt es schon einige, aber naja ... mir gefällt, dass der Name sehr viel Interpretationsspielraum lässt. Genauso wie unsere Musik und unsere Texte. Wenn man sich so lange mit einem Album beschäftigt hat, kann man es dann irgendwann nicht mehr hören? Nomi: Ja, auf jeden Fall. Ich darf generell Songs nicht zu oft hören. Sonst geht mir das ganz

schnell auf die Nerven. Ich versuche da immer bewusst, eine Distanz zu schaffen. Petone: Man verliert ja auch selber die Neutralität dazu. Im Produktionsprozess hört man diese Lieder ja auch gefühlte 100.000 Mal. Ich mach das dann immer so, dass ich eine Platte für ein halbes Jahr weglege, bevor ich sie wieder höre. Sonst fällt einem immer noch etwas ein, was man noch ändern hätte können. Fertig ist es ja eigentlich nie. Was wollt ihr denn mit eurer Musik bewirken? Nomi: Ich finde es ganz schade, dass Musik in Deutschland immer so schnell kategorisiert wird. Ich finde es immer ganz schrecklich, dass es

immer gleich heißt „Oh, das könnte zu sehr nach Mainstream klingen“ oder „das ist zu poppig“ und selbst wenn ich es gut finde, darf ich das nicht zugeben und nicht dazu stehen. Das finde ich echt total schade. In Schweden ist das z.B. ganz anders. Da fahren alle total auf Robin ab, obwohl die Popmusik macht. Und da würde ich mir eine Veränderung wünschen. Wir haben so viele verschieden Tracks auf unserem Album. Vielleicht gelingt es uns ja damit eine breitere Masse anzusprechen. Die Clubszene wollen wir deshalb aber trotzdem nicht verlieren. Seht ihr eure Musik aber trotzdem noch als Partymusik?

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Petone: Ne, eigentlich nicht. Klar haben wir viel in Clubs gespielt, aber ich finde nicht, dass es eine Happy-Sunshine-Feier-Party ist. Da ist alles dabei, von Deep bis baladig bis hin zu einem Club-Hit. Woher kommt euer Drang zur Modewelt? Nomi: Das kommt wohl daher, dass ich lange in der Branche gearbeitet habe. Das war für mich immer schon interessant und es war klar, wenn ich mal die Bühnen dieser Welt stürme, dann muss das Hand in Hand gehen. Willst du dazu auch was sagen? Petone: Äh ... ja. Also ich finde das auch. Ich lebe das zwar nicht so intensiv und 100% wie Nomi, aber ich finde auch, dass das dazu gehört. Und es ist für Blitzkids ein Merkmal, das uns besonders macht und auszeichnet. Hast du schon mal gehört, dass du als „Lady Gaga Deutschlands“ bezeichnet wirst? Wie findest du das? Nomi: Stimmt eigentlich nicht wirklich. Das hat einer meiner ersten Interview-Partner mal behauptet und seither werde ich das ständig gefragt. Ich kann verstehen, dass viele, die sich nicht mit Mode beschäftigen oder auch noch jünger sind, immer zuerst diesen Vergleich ziehen, aber ich denke, dass es diese Künstler immer schon gab. Ansonsten sehe ich aber auch gar keine Parallelen zwischen ihr und mir. Also sie macht echt einen guten Job, aber es ist sehr amerikanisch und sexy und das sind wir gar nicht. Ich stehe mehr auf einen androgynen Look, wo nicht zu viel Haut gezeigt wird. Was bedeutet euch die Vorausscheidung beim Eurovision Song Contest? Petone: Für uns war das einfach eine riesen Möglichkeit, um uns einem riesen Publikum zu präsentieren, sich zu zeigen, aber ohne sich selbst dabei zu verkaufen. Ist das so? Dass man sich nicht verkauft? Nomi: Ja, eigentlich schon. Wir haben das vorab alles geklärt, dass wir all das, was wir dort auf der Bühne machen, selbst bestimmen wollen. Was würdet ihr denn machen, wenn ihr nicht Musik macht? Nomi: Mode. Ganz klar. Petone: Ich würde ein Label gründen, aber das hab ich ja auch schon irgendwie. Bei mir hat einfach alles mit Musik zu tun. Photographie interessiert mich, aber ich habe einfach keine Zeit dafür. Das würde ich wahrscheinlich versuchen.

Mariella

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h u r t s

„My heartbeat thunders like a drum“ und keiner „HURTS“

è

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Freigetränke auf einer Aftershow bringen Adam Anderson zum Reden – und sogar zum Grinsen. Dazu Theo Hutchcraft, der anscheinend eine Vorliebe für SM hat. Wir treffen HURTS. Adam bestellt sich eine große Wasserflasche. Er sieht ziemlich müde aus. „Theo und ich waren gestern Nacht auf der HUGO-BOSS-Aftershow, obwohl wir eigentlich keine Lust hatten. Die Leute dort waren nicht so mein Fall, ziemlich hochnäsig sogar, dafür gab‘s Freigetränke. Also beschlossen wir doch, länger zu bleiben und waren ziemlich betrunken. Es wurde seeehr spät…“ Ich habe heute den wohl für mich ehrenwertesten Auftrag, das Synthiepop-Duo HURTS aus Manchester zu interviewen. Denn die zwei elegant gescheitelten, sehr relaxten Jungs, Adam Anderson und Theo Hutchcraft, befinden sich gerade auf Promotour für ihre neue LP „EXILE“. Die anspruchsvolle Grundhaltung zu ihrer Musik hat einen angenehmen Anflug von Schmerz & Qual, wie es auch in ihrem vorherigen Album „Happiness“ (wie ironisch) unverkennbar war. Der Vorläuferclip zum bevorstehenden Album „The Road“ lässt uns in eine düstere, fast makabere Stimmung wanken, wenn man sich u.a. die Bondage-Parts anschaut. Vielleicht auch eine Vorliebe der Beiden!? Ab dem 11. März jedenfalls erwartet uns also eine viel dunklere, intensivere Disco-Lento-Instrumentation, welche tatsächlich gut tanzbar ist. Adam spielt alle Songs von HURTS auf seinem Piano und der Gitarre ein. Meist werden sie auch von ihm eingesungen, obwohl Theo bekanntlich dann später alle Songs hingebungsvoll interpretiert (man beachte seine Gestik). Adam scheint der Technik- und Detail-Fan zu sein. Dumpfe Schritte, Zerspringen von Glas, die U Bahn oder ein Kratzen auf einem Untergrund – die Geräusche, die Adams Aufnahmegerät auf seinen Wegen durch Manchester einfängt, findet man mittlerweile in jedem einzelnen Song auf ihrem Album „EXILE“.

Der Titel eures neuen Albums heißt „EXILE“. Was bedeutet es für euch und welche Message steckt dahinter? Theo: Da gibt es eine Menge. Wir hatten uns den Titel bereits überlegt, bevor wir das Album dazu geschrieben haben. Das war ein guter Ansatz. Ich denke, wir wollten ein Album aufnehmen, welches alle Themen aufgreift, was dazu passt, „verbannt“ zu sein. Es bedeutet Freiheit, Isolation, Angst … Liebe. Da gibt’s einiges. Diese ganzen Dinge, die dir eben begegnen, wenn du wie wir durch die Welt rennst wie in den letzten zwei Jahren. Diese Art von Wort taucht dann öfter mal auf.

Mal sehen, was ich einfangen kann von den beiden Exilern.

Naja, euer Album ist ja sehr visuell und jeder hat einen anderen Eindruck. Man kann es aus verschiedenen Perspektiven betrachten. „The Crow“, einer meiner Lieblingssongs auf dem neuen Album …

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Ich hab mir Exile bestimmt zwanzig Mal hintereinander angehört und durfte feststellen, dass es gut tanzbar ist. Adam: Das ist echt schön zu hören. Denn als wir das erste Album geschrieben haben, hatten wir das Gefühl, etwas fehlt. Wir hatten zuvor noch keinen Live-Auftritt. Wir haben einfach nicht darüber nachgedacht, das mit einzubeziehen. Bei diesem Album ist es jetzt anders. Ich finde, es hat viel mehr Energie, mehr Tempo, es ist schwerer und dieser Groove ist besser im Vergleich zum ersten Album. Theo: Gestern war ja sozusagen der erste Tag, als wir mit den Interviews über das Album begonnen haben. Das ist jetzt also das erste Mal, dass wir von Freunden, unserer Plattenfirma etc. Feedback bekommen haben. Es ist echt spannend und auch wichtig zu hören. Adam: Es ist wirklich interessant, denn gestern meinte ein Journalist: „ Also, ihr habt ja ein sehr fröhliches Album aufgenommen!“ und dann sagte der nächste Journalist: „Ihr habt ein ziemlich düsteres Album aufgenommen.“

Adam: Oh wow, du sagst immer genau das Richtige! Es ist auch unser Lieblingssong. Ahja!? ;) Was bedeutet euch dieser Song? Ich habe irgendwie das Gefühl, ihr denkt da an jemanden Bestimmtes!? Theo: Es ist einer der Songs, der uns am leichtesten und natürlichsten von der Hand ging, den wir jemals geschrieben haben. Es kam wie aus dem Nichts. Wir hören viel Roy Orbison („Pretty Woman“), einer unserer Lieblingskünstler. Und wir haben immer davon geträumt, diese Fähigkeit zu besitzen, solch eine Art Song zu schreiben, aber es war in diesem Fall keine Absicht. Es hat sich einfach so entwickelt. Adam: Es schafft auch eine gute Balance zu den anderen Songs. Es fühlt sich wie eine Befreiung an. Jedes Mal, wenn ich diesen Song höre, fühlt es sich an, als könne ich ausatmen. Es ist anders. Ich fühle mich dann einfach frei. Ich erinnere mich noch daran, als Theo und ich ihn geschrieben haben. Natürlich müssen wir unterschiedliche Sektionen aller Songs durchgehen, weil wir an jedem einzelnen hart arbeiten und dieser Song hat mich nie gelangweilt. Und nach einem ganzen Tag Arbeit daran wollte ich wieder und wieder, dass er von vorn beginnt. Theo: Die meiste Zeit schreiben wir auf eine bildliche Art und Weise. Und als wir ihn geschrieben haben, konnte man förmlich sehen, in welcher visuellen Welt ich mich gerade befinde. Es kam einfach so, weil man diese ganzen Images in diesem Song nachvollziehen konnte. Wenn der große Vogel die Flügel ausbreitet (Theo breitet die Arme aus und „fliegt“.) Fühlt ihr euch manchmal wie „The Crow“? Theo: Die ganze Zeit. Ich meine, wir sehen ja fast aus wie eine, oder? (grinst) Also breitet ihr einfach eure Flügel aus und jedermann verliebt sich in euch? („ … when she moves, you fall in love again“) Adam: Wir sehen aus wie eine, also … (zeigt auf sein komplett schwarzes Outfit und grinst)

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Ihr tragt doch aber auch mal weiß oder grau!? Theo: Manchmal noch Grau, mittlerweile eher selten Weiß. Es war mal mehr … Ist das also eine Marketingstrategie oder wie? Theo: Es ist doch einfach nur simpel, oder? Wir wurden zu faul und Weiß bringt die Leute nur noch mehr dazu, zu glauben, wir seien eher schwierig. Adam: Es ist einfach. Man trägt eben nur eine Farbe anstatt drei. Musik hat eine echte Macht und eure anscheinend auch, bei den ganzen Tausenden von Fans. Gibt’s da irgendwelche verrückten Dinge, die Fans für euch tun? Irgendwelche Stalker-Ambitionen? Theo: Da gibt’s eine Menge Dinge, die wir mit uns herumtragen. Unsere Fans sind einfach großartig und sie sind uns in dem, was wir tun, sehr aufopfernd. Das ist echt schön, nur manchmal bedeutet das auch, dass Eigenartiges geschieht. Wir bekommen viele nette Geschenke. Da gab’s mal eine Situation, als wir einen Plastikbeutel mit Schweinefett in die Hand gedrückt bekamen, als wir in der Ukraine waren. Offensichtlich hatte das mit der Ukraine selbst zu tun. Jedenfalls bekamen wir diese riesen Plastiktüte voller Fett, was ich nicht wirklich verstanden hab und ich sagte dann nur: „Oh, okay, danke.“ Adam: Das war ein tolles Geschenk Theo: Wahrscheinlich das Beste, was wir jemals bekommen haben. Adam: Einmal gab’s dann einen Hot Dog für Theo in Japan … Theo: … in Geschenkpapier! Es war tatsächlich eingewickelt und es war noch warm in einem Hotdog-Brötchen! Also, eben ‘ne Menge essbare Geschenke. Und, isst du es dann auch? Theo: Also komm, ich hatte echt Angst! Aber ich nehme es wenigstens mit in mein Hotelzimmer und betrachte es dann und denke darüber nach, bevor ich es wegwerfen muss. Adam: Wir bekommen auch viele Zeichnungen geschenkt. Lebensgroße Portraits. Da hat mich mal jemand nackt gezeichnet mit einer

Wassermelone vor meinem … und es hatte Lebensgröße! Ist es nicht toll, so viele Menschen mit eurer Musik zu erreichen? Adam: Das ist wohl der beste Part an diesem Job! Theo: Ja, man tut es einfach. Musik hat den größten Einfluss in unserem Leben und alles, was wir wollen, ist zu versuchen, das auch den anderen Leuten da draußen zu bieten. Es bestätigt dich, wenn die Leute sagen, sie haben ein bestimmtes Gefühl, wenn sie deine Musik hören und das motiviert, einfach weiterzumachen.

Wodka oder Jägermeister? Theo: Jägermeister, schön eklig. Das ist immer gut. Adam: (nickt) Jägermeister. Shades of Grey oder Harry Potter? Adam: Shades of Grey… Theo: Shades of Grey. Ich hab’s zwar noch nicht gelesen, aber was du unbedingt lesen musst, ist „Story of O“ von der französischen Schriftstellerin Dominique Aury. Das ist eigentlich der Vorreiter von all den ganzen SM-Romanen und er ist wirklich gut. Du musst es lesen. (…)

Und es ist gleichzeitig wie eine Therapie für euch, oder? Adam: Total! Und man spart eine Menge Geld für therapeutische Ratgeber. Lest ihr denn generell solche Bücher? Theo / Adam: Nein, wir schreiben einfach nur die Songs. (lachen beide)

Banksy oder van Gogh? Theo: van Gogh. Wusstest du, dass er seine eigenen Farben gegessen hat. Deshalb war er so krank. Er war gar nicht depressiv. Er war einfach nur vergiftet. (Ich habe recherchiert und nichts darüber entdeckt!, Anm. d. Red.) Adam: van Gogh

Was ist eigentlich, wenn dieses ganze melancholische, depressive Musikding nicht mehr funktioniert, um eure Miete bezahlen zu können? Adam: Wir würden wahrscheinlich aufhören. Es ist einfach in unserem Blut. Denn all unsere Lieder haben diese Traurigkeit in sich. Die meisten zumindest. Und wir wissen einfach nicht, wie es anders funktioniert, also würden wir wahrscheinlich aufhören. Theo: Ich würde versuchen, ein Astronaut zu werden, wenn ich so um die 60 Jahre alt bin. Astronautentraining, das ist mein Plan. Adam: Und ich wäre dann ein 800m-Sprinter. Risiko oder Sicherheit? Theo: Risiko Adam: Sicherheit

Manchester oder Berlin? Theo: momentan Berlin. Adam: Mmmhhhh … ach, scheiß drauf, Berlin! (Yay!)

Latex oder Leder? Theo: Latex! Adam: uhm…Latex. Happiness oder EXILE? Theo: EXILE Adam: EXILE

Und wie lange bleibt ihr noch in Berlin? Theo: Zehn Jahre! (haha) Ziemlich viel Ironie und trockenen Humor, den ihr generell in Interviews einbringt. Gerade du, Adam. Adam: Ja klar. Es macht einfach Spaß. Du bist eine der wenigen, die es versteht und überhaupt begreift, dass wir vieles nicht so ernst nehmen. Es wäre einfach zu anstrengend, in jedem Interview durchweg ernsthaft zu bleiben. Und so vermeidet man auch, sich total zu offenbaren. Adam Anderson & Theo Hutchcraft bleiben somit weiterhin elegant mysteriös. Sie lassen die Menschen, ob Fans oder eben nicht, durch ihre visuelle Art, Musik zu schreiben und der gegensätzlich streng wirkenden Ästhetik ihres Looks, selbst bestimmen, wie ihre Musik aufgenommen wird.

Maria

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c l u t c h

‚Nein‘

„Man sagt nicht einfach zu Lemmy.“ Am Vorabend ihres Konzertes im Lido haben wir uns mit Clutch getroffen und Drummer Jean Paul Gaster und Bassist Dan Maines wurden abgesandt, uns über schnelle Songs, Geschäftstaktiken und Bärte im Allgemeinen aufzuklären. Gespickt wurde das Ganze mit Fragen à la „Kaffee oder Tee?“ Motörhead haben euch zu schnelleren Songs inspiriert. Da kam also Lemmy nach einer eurer Shows vorbei und sagte sowas wie: „Hey Jungs, ihr macht echt gute Musik, aber ich denke, sie sollte schneller sein.“ Und ihr daraufhin: „Alles klar, so wird‘s gemacht.“ ...wie kam diese Entscheidung wirklich zustande? Dan: Man sagt nicht einfach „Nein“ zu Lemmy. Wenn er danach fragt, bekommt er es. (lacht) Jean Paul: Wir haben angefangen, Songs zu schreiben und währenddessen die Geschwindigkeit ein klein wenig erhöht und im Endeffekt versucht, das gesamte Tempo anzuheben, ohne den eigentlichen Groove im Song zu verlieren. Und wir haben das, wie ich finde, ganz gut hinbekommen.

Seid ihr mit dem Album zufrieden und wollt in Zukunft weiter in diese Richtung gehen, oder werden wir wieder etwas mehr Blues und Improvisationen auf kommenden Veröffentlichungen erwarten können? Dan: Zufrieden? Ja! Aber es ist zu früh, um über so etwas nachzudenken. Ich lebe momentan noch in der „Earth Rocker-Blase“ und uns stehen 16 Monate bevor, in denen wir mit diesem Album touren werden. Es ist jetzt einfach schwierig zu sagen, was wir in einem Jahr, musikalisch gesehen, im Kopf haben werden.

einfach flexibel sein in der Art wie du versuchst, deine Musik unter die Leute zu bringen. Dan: Es entwickelt sich stetig weiter und man darf nicht denken: „Das ist der alte Weg und das ist der neue.“ Man sollte eher die neusten Möglichkeiten in seine Marketingstrategie integrieren. Ich glaube auch, dass es den Major Labels um einiges schwieriger fällt, einen neuen Ansatz zu finden als den kleineren.

Langschläfer oder Frühaufsteher?

Im Studio oder „on the road“?

Habt ihr den Eindruck, dass Plattenfirmen und der ganze Prozess des klassischen Vertriebs immer noch zeitgemäß ist, oder wird das alles langsam aber stetig von Dingen wie Bandcamp, Facebook und ähnlichem abgelöst, wo Bands unmittelbar mit den Leuten in Kontakt treten und ihre Musik vertreiben können? Jean Paul: Ich denke, dass man sehr flexibel sein muss, wenn man heutzutage in einer Band spielt. Man muss viel improvisieren – im geschäftlichen Sinne. Es gibt nicht den einen Weg, deine Musik an den Mann zu bringen. Es war mal so, dass eine Band jegliche Energie dafür verwendet hat, bei einem Label gesignt zu werden und sobald sie dann unter Vertrag waren, war die Hoffnung groß, dass sie gut ankommen. Heutzutage kann alles Mögliche passieren. Es gibt Plattenfirmen, von denen ich sicher bin, dass die hilfreich für Bands sind und ihnen helfen können, ihre Musik zu verbreiten, aber es gibt noch so viele andere Wege wie Touren oder über „Social Media“. In gewisser Weise ist es heutzutage einfacher, den Kontakt zu den Leuten herzustellen, aber es ist auch so viel schwieriger, weil es unglaublich viele Bands gibt, mit denen man konkurrieren muss. Du musst

Wie wichtig sind Bärte für diese Art Musik? Jean Paul: Sehr wichtig! Es ist unmöglich, in einer Rockband zu spielen, wenn nicht mindestens ein Mitglied einen Bart hat. Für mich ist es auch einfach aus Bequemlichkeit, weil ich es hasse, mich zu rasieren und dieser Job erlaubt es mir, den Bart wachsen zu lassen, ohne dass ich mir Sorgen machen müsste wie etwa in einer Bank oder in einem Büro. Dan: Du könntest der „coole Typ“ im Büro sein. Jean Paul: Der „Beard Guy“. (lacht) Sie fangen an, sich das näher auszumalen:

On the road!

Mein persönlicher Eindruck ist, dass einige eurer alten Songs auch ziemlich temporeich, schnell und „ass-kicking“ sind. Was genau habt ihr auf Earth Rocker anders gemacht? Jean Paul: Wir haben in der Vergangenheit zwar schon ein paar schnelle Songs gemacht, aber bei diesem Album hatten wir den Anspruch, Songs zusammenzutragen, die alle – bis auf wenige Ausnahmen – sehr schnell sind. Ich denke, daher ist es eine fokussiertere Platte als unsere bisherigen und das ist auch etwas, worüber wir uns im Vorfeld Gedanken gemacht haben. Sonst denken wir nicht zu viel darüber nach, wie das Album klingen soll oder was die Idee dahinter ist. Aber dieses Mal war es anders und wir haben darüber geredet, was für ein Album wir machen wollen, was auch viel damit zu tun hatte, dass wir eben mit Bands wie Motörhead und Thin Lizzy getourt haben.

Rock‘n‘Roll-Attitüde oder gutes Benehmen? Rock‘n‘Roll-Benehmen (lacht)

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Langschläfer!

Bier oder Schnaps? Bier!

Was macht JP heute abend? Weiß nicht, aber er hat einen Bart, der Kerl ist voll hip und ausgefallen. Ja, er sollte in einer Band spielen!

Mir ist zu Ohren gekommen, dass Neil gerne die schwedische Band Graveyard hört. Kennt ihr denn andere europäische Bands – eventuell sogar aus Deutschland – die ihr mögt? Jean Paul: Deutsche Bands fallen mir gerade keine ein. Es gibt einige klasse Bands aus Skandinavien, mit denen wir auch getourt sind. Eine von ihnen ist Kamchatka, nette Leute und eine exzellente Band – die gehören zu meinen Favoriten. Wir haben eigentlich überwiegend nur auf europäischen Festivals die Möglichkeit,

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europäische Bands zu sehen und kennenzulernen, das bekommen wir zuhause nicht geboten. Da hören wir immer viel von Bands, die wir dato noch nicht kannten und hoffentlich können wir demnächst ein wenig mehr über die deutsche Rockszene lernen.

Sport treiben oder abhängen? Kein Sport!

Was hört ihr demnach privat für Musik, wenn ihr nicht mit der Band zusammen, nicht auf Tour, sondern einfach daheim seid? Dan: Eigentlich alles, außer Rockmusik. Ich höre viel Jazz, aber auch Hip Hop und natürlich ältere Rockbands aus den 60s und 70s – die Klassiker eben. Werdet ihr eher in den USA oder hier in Europa auf der Straße erkannt? Jean Paul: Weder noch. (lacht) ... sofern ihr überhaupt entdeckt werdet. Dan: Also ich werde bei Clutch-Shows oft erkannt. (lacht) Was würdet ihr heute machen, wenn das mit der Band nicht hingehauen hätte? Dan: „Construction!“ Mit meinen Händen arbeiten ... und jung bleiben. (lacht) Jean Paul: Wahrscheinlich wäre ich Koch. Die Arbeitszeiten sind ähnlich wie im Rock‘n‘RollGeschäft und ich kann mir vorstellen, dass die Lebensart sich auch ähnelt. Vielen Dank für eure Zeit.

Fred

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b l a c k m a i l

„Wir sind wieder ‚nackt‘ ins Studio“

Blackmail meldeten sich im Februar mit neuem Album zurück und scharren auch schon mit den Füßen, um das neue Material direkt am Zuschauer auszutesten. Bevor sie damit loslegen können, hat sich Sänger Mathias Reetz ganz pflichtbewusst unseren Fragen angenommen. Er klärt uns auf, dass der Albumtitel „II“ nicht nur ganz stumpf das zweite Album mit neuem Sänger beschreibt, sondern dass da noch mehr dahintersteckt und wie sich die allgemeine Lage kurz vor der Veröffentlichung darstellt. Wie ist Band-intern die Stimmung so kurz vor einem neuen Release? Seid ihr angespannt und habt vielleicht sogar ein wenig Bedenken, dass das neuste Werk nicht zündet und euch unter Umständen langjährige Fans den Rücken kehren könnten, oder seid ihr schon lange genug dabei, um euch darüber keine Gedanken mehr zu machen bzw. machen zu müssen? Vor einer neuen Veröffentlichung sind wir immer etwas aufgeregt, aber ich denke, das ist bei jeder Band so. Man arbeitet lange und intensiv am Album und ist dann einfach glücklich, wenn die Platte endlich erscheint. Da wir auch zusammen mit Unter Schafen als Label tätig sind, steckt viel Arbeit dahinter, die manchmal nicht viel mit Musik zu tun hat. Es ist immer eine Mischung aus freudiger Erwartung und viel Arbeit im Vorfeld. Es ist für uns schon wichtig, sich Gedanken zu machen, auch wenn man schon lange dabei ist. Das fängt bei der Vorproduktion an und so einen richtigen Endpunkt gibt es nicht, wir sind permanent mit dem Thema „Blackmail“ beschäftigt. Bedenken haben wir nicht, dass etwas Grundlegendes schief läuft, wir sind überglücklich mit „II“ und glauben, dass gerade alle wichtigen Blackmail-Attribute auf diesem Album zusammen laufen. Seit ihr euch von eurem früheren Sänger getrennt habt, ist nun einige Zeit vergangen. Hat sich an eurer Arbeitsweise seitdem Grundlegendes geändert, oder geht ihr die Dinge immer noch ähnlich an? Wie auch zur ANIMA NOW! sind wir „nackt“ ins Studio. Wir hatten keinen einzigen Song im Vorfeld. Im Songwriting ensteht bei Blackmail alles spontan, ich glaube, das wird auch immer so bleiben. Wir warten auf die richtige kreative Welle und dann geht’s eben los. Das Einzige, was sich verändert hat, ist das Zeitmanagement. Wir haben tatsächlich alles entzerrt, damit wir nicht zu schnell ausbrennen. Das tat richtig gut, sich nicht hetzen zu müssen. Wir haben uns tatsächlich ein ganzes Jahr für „II“ Zeit genommen. Hängt das mit dem Frontmannwechsel zusammen oder einfach mit eurer persönlichen Entwicklung als Musiker?

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Das hat nicht wirklich etwas mit meiner Person alleine zu tun. Wir mussten einfach reflektieren, was uns gut tut und unsere Kreativität fördert. Diesmal brauchten wir viel Zeit und Ruhe. ANIMA NOW! ist wirklich sehr schnell aus dem Boden geschossen und hat schon Kraft gekostet. Wir telefonieren untereinander sehr viel und sprechen uns wirklich sehr gut ab. Da wir auch räumlich auseinander sind, ist es eben wichtig, ein gut organisiertes Zeitmanagement zu haben. Ein möglicher Interpretationsansatz zur Wahl des Albumtitels liegt mehr oder weniger auf der Hand. Ist es so offensichtlich oder habt ihr euch darüber noch tiefgreifendere Gedanken gemacht? Das Thema „II“ hat schon mehrere Ebenen. Natürlich ist es das zweite Album mit mir, aber es ist von seinem Vibe vielleicht ein Album, dass auch nach dem Debüt hätte kommen können. Ebenso spielt Dualität eine wichtige Rolle. Erstmal wechseln Kurt und ich uns auch am Mikro ab. Auch im Booklet wird es konsequent weitergeführt. Jede Seite enthält immer zwei Elemente. Man kann sagen, wir haben daraus ein ganzes Konzept gemacht. Habt ihr euch als Band mit dem neuen Album bestimmte Ziele gesetzt? Das passiert wirklich alles nach dem Album und ist manchmal auch nicht beeinflussbar. Es ist immer erst der Wunsch und auch das Ziel, ein tolles und überwältigendes Album zu machen, das dich selber total glücklich macht. Das ist das Elementare bei Blackmail. Ich denke, es ist auch der falsche Ansatz zu sagen, wir wollen jetzt „da und da“ spielen und „das und das“ erreichen. Wenn du kein gutes Album machst, passiert das eh alles nicht. Man kann sagen, dass ihr in der deutschen Rocklandschaft mittlerweile zu den alten Hasen gehört. Wie ist eure Einschätzung zum Karrierestart im Vergleich zu euch damals – ist es in Tagen von Twitter, Facebook und Bandcamp einfacher, sich zu etablieren, oder gerade deswegen eher nicht?

Social Media gehört einfach mit dazu. Es ist relativ unkompliziert und direkt. Trotzdem macht es dadurch nichts einfacher, weil wirklich alle das so machen. Es gibt so viel zu entdecken, dass man sogar den Überblick verliert. Ich denke, es ist nur bedingt föderlich, um sich zu etablieren, sondern ist mittlerweile einfach Standard. Kennt ihr junge Bands, die gerade in den Startlöchern stehen und die man in nächster Zeit auf dem Zettel haben sollte? Auf unserer März/April-Tour nehmen wir wieder Bands mit, die wir toll finden und unterstützen möchten. Das wären Zen Zebra und Monopeople aus Deutschland, Waines und Drive Like Maria aus Italien und Belgien. Alles tolle Bands, die dieses „Bandgefühl“ auch wirklich leben und der Musik alles unterordnen. Unser Label Unter Schafen hat jetzt das neue Album von Mikrokosmos23 veröffentlicht, das Kurt produziert hat. Das sollte man wirklich alles nicht verpassen.

Fred

TOURDATES 21.03. – Wiesbaden – Schlachthof 22.03. - Stuttgart – Universum 24.03. – Salzburg – Rockhouse 30.03. - Koblenz – Discothek Dreams 04.04. - München – Strom 05.04. - Wien – B 72 06.04. - Dresden – beatpol 07.04. - Hannover – Faust 10.04. - Bielefeld – Forum Bielefeld 11.04. - Hamburg – Molotow 12.04. - Leipzig – Werk 2 13.04. - Kaiserslautern – Kammgarn 14.04. - Köln – Underground 18.04. - Berlin – Postbahnhof am Ostbahnhof 19.04. - Dortmund – FZW

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k a d a v e r

„Es gibt tausende Platten, für die ich mich heute schäme“ Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man annehmen, Kadavar seien das Produkt einer perfekt durchgeplanten Marketingstrategie irgendeiner Plattenfirma. Alles passt – von den Outfits über die Bärte bis hin zum Sound und der Bühnenpräsenz. Glücklicherweise haben sich die drei Wahlberliner nicht zum Knecht der Industrie gemacht, sondern spielen handgemachte Rockmusik, die die alten Helden ehrt und dennoch frisch und ungezwungen klingt, als wäre es ‘72. Wir haben uns mit Tiger, Mammut und Lupus Lindemann in der „Mammut Bar“ getroffen und uns – während sie frühstückten und wir Whiskey tranken – ein wenig unterhalten.

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Seit wann gibt es euch als Band „Kadavar“? Tiger: Wir haben im Sommer 2011 – oder war das 2010? – angefangen. Uns gibt es seit bald drei Jahren. Und dann direkt so souverän auf dem ersten Album. Habt ihr die Songs vor den Aufnahmen lange Zeit live erprobt oder sind die recht zeitnah nach der Entstehung auf dem Album gelandet? Lindemann: Das muss man sich ungefähr so vorstellen, dass wir am Anfang noch nicht so gearbeitet haben, wie wir das jetzt machen, sondern alles eher Hobbymäßig ablief. Die sechs Songs, die letzten Endes auf der Platte gelandet sind, sind grob gesagt in einem Jahr entstanden. Da haben wir uns relativ viel Zeit gelassen, das war diesmal auch ein bisschen anders. Tiger: Die haben wir auch alle schon live gespielt. Lindemann: Zumindest für ein paar Shows. Ungefähr zehn oder so, das heißt, wir haben es schon gespielt, aber irgendwie auch nicht wirklich. Erzählt mal, wie der Songwritingprozess bei euch abläuft. Ihr wart ja für euer kommendes Album nicht allzu lange im Studio. Seid ihr mit den fertigen Songs im Gepäck angetreten, oder ensteht auch etwas während den Aufnahmen? Tiger: Also jetzt war es echt super kurzfristig, weil wir das Material, das wir Mitte letzten Jahres angesammelt hatten, gleich wieder auf der Split rausgehauen haben, die im November erschienen ist (mit „Aqua Nebula Oscillator“ - Anm. d. Red.). Danach sind wir direkt wieder auf Tour gegangen und hatten keine Zeit vorher großartig irgendwelche Sachen vorzubereiten. Dann mussten wir eben Mitte Dezember, als wir unseren Studiotermin schon hatten, innerhalb von zwei Wochen ganz konzentriert dieses Material anhäufen. Dabei sind dann zehn Songs entstanden, von denen neun auf der Platte gelandet sind, die wir auch direkt Anfang des Jahres aufgenommen haben. Apropos, Tiger hat ja sein eigenes Studio. Ist das ausschließlich für die Kadavar-Aufnahmen entstanden, oder gibt es langfristig gesehen den Plan, das auch über die Band hinaus zu nutzen? Tiger: Ich mache das ja nicht erst, seit es die Band gibt, sondern schon seit ich 18 bin, also seit über zehn Jahren und seit ich hier in Berlin bin.Ich habe das soweit ausgebaut, dass ich damit eben mein

Geld verdiene. Es ist natürlich weiterhin geplant, Aufnahmen nicht nur für die Band zu machen, sondern generell, worauf ich Bock habe. In Europa ist euer Debüt eingeschlagen wie eine Bombe. Wie war das Feedback in Amerika? Lindemann: Das ist eine gute Frage, da haben wir selbst auch keine Ahnung (lacht). Das sehen wir, wenn wir rüberfahren. Mammut: Weder Zahlen noch Feedback haben wir bekommen. Aber ja, wir spielen Anfang März eine Tour und dann lassen wir uns überraschen, wie viele Leute zu den Konzerten kommen. Auf Facebook hat man in vielen Posts aus Amerika aber schon gesehen, dass man sich auf uns freut, aber ob jetzt zehn oder 100 Leute zu den Konzerten kommen, werden wir sehen. Lindemann: Wir haben natürlich schon immer mal wieder von Leuten Emails bekommen, die sich für die Musik interessieren oder die Aufgaben für uns übernehmen wollen – Booker oder Manager, die Interesse haben. Man hat also schon gesehen, dass sich das irgendwie zwar schon herumgesprochen hat, aber wir haben keine genauen Zahlen wie hier in Europa. Steht da eine komplette Tour an, oder fahrt ihr nur für ein paar Gigs hin? Lindemann: Teils, teils. Also der Hauptgrund, warum wir nach Amerika wollten, war das „South by Southwest“ und der Anthony von der Agency Group hat dann eben gefragt, ob er noch einen Monat drumherum buchen kann. Deshalb spielen wir da jetzt insgesamt um die 20 Konzerte. Die Route verläuft von New York runter durch Texas über Kalifornien bis nach Seattle und dann über Chicago und Detroit zurück, also eine Runde quer durch. Tiger: 13.000 Kilometer, sagt Google Maps. Wirklich tot war die Szene ja nie ganz, aber in den letzten 2-3 Jahren scheint das Ganze zu explodieren und es entstehen überall neue Labels, Bookingagenturen, Konzertveranstalter und auch Bands, die diese Schiene fahren. Wie nehmt ihr das als Band wahr, dass die Nachfrage nach dieser Art Musik wieder so stark steigt? Lindemann: Grundsätzlich ist das cool, das überhaupt die Nachfrage da ist und auch Leute zu Konzerten kommen und man nicht den ganzen Tag im Bus sitzt, sich den Stress macht und am Ende vor zehn Leuten steht. Woran das liegt?

Keine Ahnung. Vielleicht haben sie es einfach satt, auf großen Konzerten zu viel Geld zu bezahlen, sich lange genug Elektrokram reingezogen und haben wieder Bock, was Handgemachtes zu hören. Vielleicht ist es einfach wieder an der Zeit für ehrliche und handgemachte Mucke. Wo eure Einflüsse liegen, ist soweit klar. Bewegt ihr euch privat auch nur in diesen Gefilden oder hört ihr schonmal Sachen, die ganz woanders einzuordnen sind? Tiger: Prinzipiell echt Alles und Nichts. Die Musik, die wir selbst machen, hören wir natürlich alle, aber ich höre auch immer wieder gerne andere Genres. Lindemann: Ich war letzte Woche zum Hip Hop. Ich war zwar der einzige Langhaarige da, aber sowas finde ich auch ganz geil. (lacht) Generell, was so kommt und was eben gut ist, weil es wird auf Dauer langweilig, sich nur mit Rock zu beschäftigen. Mammut: Es ist ein großer Vorteil für uns als Band, dass wir nicht nur von Stoner- oder 70s-Rock-beeinflusst sind. Sonst würden wir zu gleich klingen und so versucht jeder seinen Style und seine Musikrichtung mit reinzubringen. Das wird man vor allem auch beim neuen Album hören – da wird für Jeden was dabei sein. Trotzdem schonmal eine Platte gekauft, für die ihr euch heute schämt? Es folgt betretenes Schweigen ... Lindemann fängt an zu kichern ... Tiger sagt entschieden „Nein“...und alle brechen in Gelächter aus. Lindemann: (nach angestrengtem Überlegen) Das ist so eine Frage, da sitzt man zuhause und es fällt einem sofort ein, nur im Interview irgendwie nie. Es gibt tausende Platten, für die ich mich schäme. Mammut: Die du auch gekauft hast, oder nur die, die du gemacht hast? (lacht) Lindemann: Schon gekauft. Ich habe eine Fleetwood-Mac-Platte daheim, aber das ist noch lange nicht das Schlimmste, es geht noch schlimmer. Ich habe auch eine U2-Platte... Mammut: Ja, das ist echt reudig. Lindemann: ... das hätte ich lieber nicht sagen sollen. Jetzt ist es zu spät – es ist auf Band. Dann vielen Dank für eure Zeit und viel Spaß in Amerika.

Fred

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Intellekt, Charme und Talent

w o o d k i n d

Woodkid alias Yoann Lemoine im Interview

Er scheint einer dieser Typen zu sein, die einfach alles können. Mit seinen Musikvideos begeisterte er Katy Perry, Moby und The Shoes. Sein erster Track „Iron“ verbreitete sich innerhalb kürzester Zeit wie ein Lauffeuer. Jetzt bringt das Multitalent sein erstes Studioalbum heraus. Wir trafen den sympathischen Franzosen, um über sein „neues Leben“ auf der Bühne zu sprechen. Du arbeitest als Musiker und Regisseur. Was liegt dir mehr? Mhm, auf diese Frage fällt mir die Antwort immer besonders schwer. Ich bin beides. Vor allem bin ich Künstler, denke ich. Oder zumindest ein Entertainer. Ich möchte Leute verstehen. Ob das dann durch Musik oder Film passiert, hängt auch immer davon ab, was ich sagen will. Für mich hängt das aber auch stark zusammen. Es ist in gewisser Weise der gleiche Prozess. Im Laufe deiner Karriere hast du bereits mit Moby, The Shoes, Katy Perry und Lana Del Rey gearbeitet. Wie war das für dich? Am Anfang war das alles sehr aufregend und irgendwie auch einschüchternd. Moby und Katy Perry waren die Ersten, die mich fragten, ob ich mit ihnen arbeiten will. Das hat mir zunächst echt eine Riesenangst gemacht. Später wusste ich dann schon genau, was ich da tat. Ich wurde selbstbewusster und traute mich auch zu sagen, was ich will. Wenn jetzt ein Künstler zu mir kommt, ist das wirklich eine gleichberechtigte Zusammenarbeit. Niemand muss mir mehr einen Gefallen tun, indem er mich engagiert.

Du wurdest hauptsächlich über das Internet bekannt. Was hältst du denn von diesem ganzen Digitalisierungswahn, den diversen Social Networks etc.? Ähm, ich war früher selbst bei solchen Social Networks. Mittlerweile aber nicht mehr. Das überlasse ich lieber meinem Label. Ich versuche mich, von diesem Internet-Hype fern zu halten. Wenn das nicht so wäre, hätte ich gleich nach Iron mein Album veröffentlichen können. Ich ließ mir aber Zeit dafür. Ganze zwei Jahre. Und das war auch gut so. Mir liegt einfach mehr an Kreativität als an so einem kurzweiligen Sturm der Begeisterung. Wenn der mal aufhört, was ja sehr schnell passieren kann, dann kann ich wenigstens sagen, dass ich ein Album veröffentlicht habe, auf das ich wirklich stolz bin. Wenn es also nicht klappen sollte, wäre das natürlich schade, aber auch ok. Immerhin habe ich diese Erfahrung gemacht.

Wann und wieso hast du dich dann entschieden, deine eigene Musik zu machen? Ich habe eigentlich immer schon Musik gemacht. Ich ging auf eine Musikschule und hab schon als Kind Klavier gelernt. Es kam dann der Punkt, an dem ich meine eigenen Videos machte, aber den Sound nicht kontrollieren konnte, was mich extrem nervte. Und jetzt, wo ich beides mache, fühlt sich das alles irgendwie komplett an. Erst jetzt habe ich das Gefühl, mich so richtig ausdrücken zu können.

Was war deine Intention hinter diesem Album? Die erste Intention dahinter war, dass ich etwas Schönes schaffen wollte. Ich wollte etwas machen, was eindringlich, weitreichend und stark emotional ist. Das Album sollte zeitlos sein. Es soll Leute dazu bringen, dass sie in zwanzig Jahren darüber sagen werden, dass es Teil ihres Lebens war. Ich hoffe, dass sich die Leute mit meiner Musik identifizieren können. Die Geschichte ist simpel. Es geht um einen kleinen Jungen, der erwachsen wird. Das wollte ich auf eine solide, aber gleichzeitig auch elegante Art und Weise vertonen. Ich ließ mich deshalb auch sehr von Mode, Hip-Hop und elektronischer Musik inspirieren. Es sollte ein universelles Album werden, das irgendwie auch sexy, cool und visuell ansprechend ist. Kurz gesagt, soll es Teil meines Lebenswerkes sein.

Und wir kam es dann zu dem Album? Ich habe ein Demo an verschiedene Labels geschickt. Eines von ihnen mochte es und wollte mit mir arbeiten. So kam ich auch dazu, mit The Shoes was zu machen. Dann kam meine erste EP, dann Iron und danach nahm das alles eine gewisse Eigendynamik an. Das Gute an der Veröffentlichung von Iron war, dass es mir sowohl als Regisseur als auch als Musiker etwas brachte. Das war eine echte Win-Win-Situation.

Dein Album heißt The Golden Age. Ist das die Jugend bzw. das Erwachsenwerden für dich? „The Golden Age“ ist der erste Track meines Albums. Ironischerweise singe ich in diesem Song, dass das goldene Zeitalter vorüber ist. Das Album handelt im Grunde eben genau nicht vom Goldenen Zeitalter. Es geht viel mehr darum, dass man dieses goldene Zeitalter, dieses Kindsein wiederfindet. Ein Kind zu sein ist die Zeit dieser unglaublichen Unschuld und Unbeschwertheit.

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Es ist die Zeit, in der man sich noch nicht so viele Fragen stellen muss. Es ist also auch die Geschichte von dem Moment, als das „Kind“ in dem Jungen stirbt und er schließlich erwachsen wird. Du arbeitest auch sehr viel mit Orchestern. Wieso? Das liegt wohl daran, dass mich Filmmusik immer schon extrem inspiriert hat. Als ich ein Kind war, hörte ich mir ständig Filmsoundtracks an. Die meisten von diesen Filmen hatte ich damals noch nicht mal gesehen, weil ich einfach noch zu klein war. Ich hatte meinen kleinen CD-Player und hörte diese Musik rauf und runter. Dabei malte ich mir meine eigenen Bilder dazu aus. Welche Bedeutung hat der Name „Woodkid“? Das hat eben mit der Geschichte dieses kleinen Jungen zu tun, die ich erzählen will. Als Regisseur bin ich natürlich ein sehr visueller Mensch. Um diese Story verständlich und emotional zu machen, wollte ich, dass man diese Gefühle mit Bildern assoziiert. Ich brauchte also auch diesen gewissen visuellen Effekt. Das ist ein Trick aus dem Kino, den von Stanley Kubrick bis David Lynch alle verwendeten. Man verwendet Symbole, um Gefühle zu verstärken oder auszudrücken. Mit dem Kind wollte ich das Holz assoziieren. Holz ist in meinen Augen ein sehr natürlicher und emotionaler Stoff. Als Kind hatte ich ein Buch, in dem es um ein „Woodkid“ ging. Es hatte Angst, dass die Bäume im Sturm brechen. Seine Mutter beruhigte es und meinte, dass die Bäume jung genug seien, um dem Wetter Stand zu halten. Und dieses „Woodkid“ ist eben die Metapher zu dieser Geschichte. Es ist aus Holz gemacht und deshalb unbesiegbar. Es wird alles, was ihm so passiert, überstehen. Und davon singe ich in meinen Songs. Am Ende wird es dann zu Stein und bricht. Das Kind zerbricht und der Junge kann erwachsen werden. Wie ist es für dich, auf der Bühne zu stehen und vor so vielen Leuten zu performen? Für mich ist es einfach das Beste auf der Welt. Ich liebe es, wenn die Leute zu meiner Musik tanzen, singen und Spaß haben. Es ist sehr aufregend für mich zu sehen, dass ich Leute mit meiner Musik

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berühren kann, wenn ich sie zum Lachen und zum Weinen bringen kann. Wusstest du schon immer, dass du das kannst? So auf der Bühne zu stehen? Als Teenager spielte ich sehr viel Theater. Ich bin das also irgendwie gewöhnt. Ich war aber auch nie gestresst oder nervös, bevor ich auf die Bühne musste. Das ist echt seltsam. Ich weiß auch nicht warum. Anscheinend bin ich einer der wenigen Menschen, die immun gegen Stress sind (lacht). Was aber schon schwierig für mich ist, immer wieder aufs Neue die gewisse Verbindung mit dem Publikum zu finden. Was tust du, um auch mal zu entspannen und runterzukommen? Für mich ist das, was ich tue, keine Arbeit. Ich habe echt das Glück sagen zu können, dass ich das, was ich tue, liebe. Es ist meine absolute Passion. Immer, wenn ich damit aufhöre, möchte ich gleich wieder kreativ sein. Das ist wohl genetische Veranlagung. Aber abgesehen davon versuche ich so viel wie möglich in die Sonne zu kommen und ich bin ein riesen Tauch-Fan. Wusstest du immer schon, dass du Regisseur und Musiker werden willst? Nein, aber ich wusste immer, dass ich kreativ sein will. Als ich klein war, wusste ich nicht mal, dass man ein Regisseur für Musikvideos werden kann. Dass ich als Musiker mal auf der Bühne stehen werde...davon träumte ich vielleicht, aber ich hätte es mir nie gedacht, dass das irgendwann mal wahr werde würde. Ich fände auch Tanzen, Schauspielen oder Kochen interessant. Ich koche gar nicht mal so schlecht (lacht). Was sind deine Pläne für die Zukunft? Einen Spielfilm drehen und in jedem Fall mit meiner Musik weitermachen!

Mariella

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Art-Pop Ben Ivory Neon Cathedral Label: Warner Music VÖ: 22.3.2013 Klingt wie: DiscoRocks, The Vegetarians

Irgendwie bleibt der Musikwelt auch nichts erspart. Schon alleine bei der Genrebezeichnung „Art-Pop“ wird es so manchem musikaffinen Menschen eiskalt den Rücken runter laufen. Und das nicht unbedingt wegen eines musikalischen Hochgefühls. „I’m feelin’ disconected“ heißt es da im zweiten Track des Albums mit dem gut gemeinten Titel Neon Cathedral und trifft damit – wohl eher ungewollt – den Nagel auf den Kopf. Denn so richtig berühren tut das, was Ben Ivory da von sich gibt, nicht. Der ehemalige Sänger der Rockband Splinter X versucht seine größten Leidenschaften Musik, Mode und Lyrik unter einen Hut zu bringen. Das Ergebnis: Eurovision Songcontest 2013! Da will Ivory, der bezeichnenderweise erst vor Kurzem zum „Best Fashion Act“ (FinancialTimes) gekürt wurde, mit seinem Song „The Righteous Ones“ nämlich dieses Jahr die Herzen der (Ost-) Europäer für sich gewinnen. Und genauso klingt es auch. Pathetisch-gefühlsschwangere Texte, Elektro-Pop Klänge der 80er und eine aalglatte Stimme – wahrscheinlich genau die richtige Mischung für das verstaubte „Musikfest“ der Europäischen Union. Nun ja, Geschmäcker sind verschieden. Meinen hat das (leider) nicht getroffen.

Rock Black Rebel Motorcycle Club Specter at the Feast Label: Abstract Dragon Records / Cooperative Music VÖ: 22.3.2013 Klingt wie: My Bloody Valentine, Jesus and Mary Jane

Hard-Stoner-Bluesrock Clutch Earth Rocker Label: Weathermaker Music VÖ: 19.03.2013

Hip Hop DMX Undisputed Label: Seven Arts Music VÖ: 01.03.2013

Klingt wie: Five Horse Johnson, The Company Band

Klingt wie: The Game, Xzibit

Gut Ding braucht Weile. Im Falle der amerikanischen Rockband Black Rebel Motorcycle Club hat die (für Fans) endlos erscheinende Weile ganze drei Jahre gedauert. Jetzt sind sie dafür umso fulminanter zurück. Mit Specter At The Feast beweisen Robert Levon Been, Peter Hayes und Schlagzeugerin Leah Shapiro, dass sie es immer noch so richtig drauf haben. Überschattet vom Tod von Robert Beens Vater, zogen sich die Musiker in eine abgelegene Kleinstadt zurück und versuchten sich dem Trauma dieses Verlustes zu stellen. Was musikalisch dabei herausgekommen ist, ist erstaunlicherweise dynamischer und auf eine gewisse Art und Weise versöhnlicher als je zuvor. Specter at the Feast (ein Zitat aus Shakespeares Macbeth) vereint sowohl die gewohnt rauen Gitarrensounds (z.B. „Fire Walker“ oder „Hate the Taste“) als auch die melancholisch-nostalgischen Blues- und Gospel-Töne, die durch Hayes und Beens prägnante Stimmen gefühlvoll unterstrichen werden (z.B. „Some Kind Of Ghost“ oder „Sometimes The Light“). Black Rebel Motorcycle Club beweisen einmal mehr, dass die Grätsche zwischen Sinnlichkeit, Emotion und hartem Rockgetöse gar nicht so groß ist, wie man vielleicht denken mag.

Das mittlerweile zehnte Studioalbum der bärtigen Mannen aus Germantown, Maryland, ist geradliniger, präziser und härter rockend als alle ihre bisherigen Veröffentlichungen – sofern man dem Pressetext glauben schenken darf. Aber tatsächlich, sie haben den Blues in seine Schranken verwiesen und spielen insgesamt zielstrebiger und in bester „Voll auf die Zwölf“Manier. Das taten sie vorher zwar auch schon, bei allerdings nur einer knappen Dreiviertelstunde Spielzeit bekommt man diese Arbeitsweise in komprimierter Form vor den Latz geknallt. Ganz so weit entfernen sie sich im Endeffekt aber dann doch nicht vom altbewährten Terrain und Earth Rocker klingt immer noch nach Clutch, wie man sie kennt, was hauptsächlich den treibenden Riffs, eingängigen Rhytmen und der markanten Gesangsstimme geschuldet ist. Es werden bei aller Direktheit aber auch ruhigere Töne angeschlagen und „Gone Cold“ fällt darüber hinaus auch durch das untypische Drumming auf. Generell wird das Schlagzeug grooviger eingesetzt, shuffelt an der ein oder anderen Stelle sogar ein wenig und lässt deutlich Earl Palmers Einfluss hören, was den Songs ungeahnte Frische verleiht. Obwohl der starke Blueseinschlag so etwas wie ihr Markenzeichen ist, stehen ihnen die puren Rocksongs auch ganz wunderbar zu Gesicht.

Ein Veteran kehrt zurück. Nach sechs Jahren gibt DMX wieder ein musikalisches Lebenszeichen von sich und er hat viel zu erzählen. Es passiert eben so Einiges, wenn man des Öfteren mit dem Gesetzt in Konflikt tritt und sich mit seinen inneren Dämonen herumschlagen muss. Jetzt ist der Darkman des Hip Hops wieder da und kann immer noch im Rapgeschäft mithalten. Die gesamte Produktion hat einen oldschooligen Touch, die Beats sind nicht effektüberladen und er redet sich alles in gewohntem Hardcore-Eastcoast-Stil von der Seele. Jedoch beschränkt er sich bei seinem siebten Studioalbum nicht nur auf die altbewährte Aggresivität, sondern gibt sich auch mal ganz zahm, wie es beispielsweise auf „Sucka for Love“ oder „I got your back“ deutlich wird. Auf letzterem Track bekommt man sogar eine Strophe weiblichen Raps zu hören und im Großen und Ganzen schafft es DMX ganz gut, den Bogen zu spannen zwischen seinen Anfängen im Underground-Rap und den heutigen massentauglichen Jungspunden, die den alten Herren wohl noch nicht gänzlich das Wasser abgegraben haben. „I ain‘t dancing nigga I just move to the beat.“

Mariella Mariella

Fred

Fred

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Indie Herrenmagazin Das Ergebnis wäre Stille Label: Delikatess / Broken Silence VÖ: 15.03.2013

Elektropop HK119 Imaginature Label: One Little Indian VÖ: 22.03.2013

Soul/Pop/Singer-Songwriter Irma Letter to the Lord Label: Universal Music VÖ: 08.03.2013

Elektronik Kasper Bjørke Remix Crusades (2007-2013) Label: hfn music VÖ: 11.03.2013

Klingt wie: Kettcar, Gisbert zu Knyphausen

Klingt wie: The Knife, The Kills

Klingt wie: Colbie Caillat plus ein bisschen Weltschmerz, Ben Harper in weiblich

Klingt wie: Röyksopp, WhoMadeWho

Die Liste von deutschen Bands, die unsere Aufmerksamkeit wollen, ist lang. Die Liste der Bands, die sie tatsächlich verdienen, ist wahnsinnig kurz. Die Jungs vom Herrenmagazin stehen auf letzterer Liste weit oben, stehen doch ihre bisherigen zwei Alben in einer wunderbaren Weise für intelligente deutschsprachige Musik mit einem Facettenreichtum, der bundesweit in Sprache und Ton zur ersten Liga gehört. Das Ergebnis wäre Stille reiht sich nahtlos in diese Linie ein und wirkt heilend und beruhigend auf alle, denen der hiesige Deutschpop-Markt zu ölig und schmierig ist. Hört man sich den Drittling der Band an, überkommt einen ein wohliges Gefühl und jedes der zehn ausgewählten Stücke dringt mit Tiefe in den Hörer – mal mit dem Ziel Tanzbein, mal mit dem Ziel Kopf. Ohne zu viel Kitsch und Klischee verhandelt Das Ergebnis wäre Stille Sorgen, Nöte, Ängste und Hoffnungen, ohne vielleicht den ganz großen neuen Scheiß über den Äther zu schicken, dafür aber umso mehr für ehrliches und bodenständiges Songwriting zu werben. Was bei Tocotronic wie kreativer Stillstand anmutet, wirkt hier wie ein erlösendes Rezept von Oma, das auch nach Jahren noch den Schmerz vertreibt. Solche Rezepte schmecken nicht jedem, aber die Wirkung macht den Unterschied.

Hypnotische Gesangspar ts, Synthies wohin das Auge reicht, schillernder Elektropop. Inspiriert wurde Heidi Kilpeläinen aka HK119 angeblich vom Vogelgezwitscher ihrer finnischen Heimat. Im Infotext zu ihrem neuen Album mit dem zugegeben wunderschönen Namen Imaginature wird explizit darauf hingewiesen, dass sich die Platte an der Natur abarbeitet und fernab vom bisherigen „FuturePop“ der Künstlerin ist. Nun gut, das Gezwitscher ist ebenso Bestandteil der einzelnen Tracks wie bizarr verschwurbelte Beats und poppige Vocals – alles in allem bleibt die von Kilpeläinen prophezeite „Revolution“ auf Imaginature aber aus. Immer wieder werden die sehr experimentellen Songstrukturen von wirklich schönen Parts durchbrochen und aufgelockert. Langeweile kommt nicht bei einzelnen Songs, wohl aber beim kompletten Album auf. Trotz aller Bemühungen, das große Thema Natur mit zeitgemäßem Elektronica zu verbinden, ist und bleibt dieses Album eine Future-Pop-Platte mit mäßigem Alleinstellungsmerkmal. Weitere Inspirationsquelle ist der finnische Nationalepos um die Abenteuer eines Schamanen und Formenwandlers. Das mag für Kenner genauso interessant klingen wie Kilpeläinens Konzeptalbum an sich, für alle anderen erschwert sich der Zugang zu HK119 und Imaginature allerdings erheblich.

Wenngleich der Titel des Debüts der 24jährigen gebür tigen K amerunerin ein bisschen abschrecken mag, ist das Reinhören in Letter to the Lord ziemlich lohnenswer t. Mit souligen Klängen zwischen Singer-Songwritertum und Pop, selbsteingespielten Gitarrenund Klavierbegleitungen und handgemachten Texten, mal mit Tiefgang und mal mehr jungerwachsen, ist Irma zum Internetstar avanciert und auch das Album reiht sich in diese noch junge Tradition ein. Hier und da blitzt ein vielleicht etwas zu adoleszenter Fetzen Poesie durch. Das macht aber gar nichts, denn Letter to the Lord ist trotzdem ein musikalisches Entspannungsbad und obendrein ist die Irma auch noch ungemein süß und zart. Das interessiert zwar in musikalischer Hinsicht nicht besonders, hilft aber vielleicht dabei, das Urbane-Sommer-Märchengefühl zu verstehen, dass sich beim Hören des Albums einstellt. Irma macht nichts Neues oder besonders Krasses mit ihren Zuhörern, aber wer sie sieht und ihrem Spiel und Gesang lauscht, ist der zierlichen Person mit der Leidenschaft Musik fix verfallen. Ein Singer-Songwriter-Stück, wie es sich gehört: Nicht übermäßig spannend, aber schön.

Julian

Dass die Bewohner unweit des Polarkreises in Sachen elektronischer Musik einiges mitzuteilen haben, ist ja keine Neuigkeit mehr. Eine geballte Ladung Downtempo mit mitschwingendem Kopf leistet sich Kasper Bjørkes RemixKreuzzug, der die letzten fünf Jahre zur beatbewaffneten Pilgerfahrt macht. Strukturell ist die Platte in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil offenbaren sich Remixes seiner Songs von angesagten DJs wie Maxxi Soundsystem, Mano Le Tough oder auch Dauerbrenner Nicolas Jaar. Jeder der Remixer gibt seine individuelle Note den Tracks bei. Im zweiten Teil setzt sich Kasper Bjørkes Sound stärker durch, denn dort hat er sich an die Remixes von unter anderem GusGus sowie den dänischen Kollegen von Nelson Can und Trentemøller gesetzt. Dabei sind die Musiker Skandinaviens und Islands besonders vertreten. Mit ihrem Synthie-Pop kreieren sie auf „Remix Crusades“ insgesamt eine Mischung aus House und Pop, die ziemlich eingängig ist. Summa summarum passt sich Kasper Bjørkes neues Album gut an seinen alten Sound an. Das sorgt zwar für wenig Überraschung, aber durch besonnene Modulation verhilft er den Songs zu einem neuen Gewand. Clarisse

Kirsten

Julian

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Electropop, Synthpop Leash We need to talk Label: G-Records VÖ: 08.03.2013

Musical-Rock ME Even The Odd Ones Out Label: Lizard King Records/ Rough Trade VÖ: 01.03.2013

Alternative/Indie/Pop Retro Stefson Retro Stefson Label: Les Frères Stefson VÖ: 22.03.2013

Pop Rhye Woman Label: Universal Music VÖ: 01.03.2013

Klingt wie: Depeche Mode, Polarkreis 18

Klingt wie: Queen, Panic at the Disco!

Klingt wie: Röyksopp, Synth-PopRemixes von Retro Stefson

Klingt wie: George Michael meets Dido in 2013

Den 80ern bin ich schon immer mit Misstrauen begegnet. Vom Großteil der musikalischen Ergüsse aus dieser Zeit rollen sich mir die Fußnägel nach oben und von der Mode will ich gar nicht erst anfangen. Leash sind diesbezüglich schmerzfreier und so bedienen sie sich ganz unverhohlen an der grenzwertigen Ästhetik dieses Jahrzehnts. Sie bauen die synthetischsten Synthesizer-Sounds um plastische Drumbeats, umspielen perlende Gitarrenriffs mit Elektro und stellen als Kontrapunkt die Stimme ihres Sängers mitten in dieses Gebilde. Die Melodien bewegen sich dabei zwischen Muse und Depeche Mode und funktioneren sicherlich live auf der Bühne genauso wie auf der Tanzfläche. Mit We need to talk haben sie die perfekte Pop-Platte gemacht, die dennoch kein Pop sein will. Bestes Beispiel hierfür ist „Boys Are Bitches“, bei dem man sofort die blinkenden Laser einer Rollschuhdisco vor Augen hat und trotzdem keinen puren Synthiepop hört. Dafür sind die Gitarren zu rockig, zu ausgefeilt – was auch an Peter Baumann liegen könnte, den sich Leash für diesen Song bei den Beatsteaks geborgt haben. Sie machen keinen Hehl aus ihren Einflüssen und gehen mit diesen auch nicht gerade sparsam um, dennoch hätte man so etwas damals nicht zu hören bekommen, denn dazu sind sie zu sehr auf der Höhe der Zeit.

Da legst du eine Platte ein und erwartest ein klassisches Rockalbum und dann das: große Hymnen, feinste orchestrale Arrangements, bühnenreife Melodien. Even the Odd Ones Out entführt den Zuhörer in die samtigen Sitze eines modernen Rockmusicals und überwältigt mit einem so brachial eigenen Sound und Gesang (der Opener „Hoo Ha“), dass sich eine erste Einschätzung nur ganz schwer treffen lässt. Ist das jetzt zu künstlich? Auf keinen Fall. Ist das noch albumtaugliche Musik? Auf jeden Fall. Den Pathos und die Größe der Produktion muss man eben mögen, genau wie man Queen mögen musste, um Mercurys Absichten zu verstehen. Ähnlich hochtrabend kommt auch das Debütalbum der Australier um die Ecke und brennt ein Feuerwerk aus Gitarrenriffs und Schlagzeug-Gewitter ab („Vampire!! Vampire!!“), bewegt sich zwischen Queen, Panic at the Disco!, My Chemical Romance und ganz, ganz viel Musical und macht auch nach dem siebten Mal hören überraschenderweise noch Spaß. Man muss sich nur drauf einlassen.

Retro Stefson ist die erste musikalische Enttäuschung des Jahres 2013 und das hat absolut nichts mit seiner Qualität zu tun. Das dritte Album des isländischen Septetts ist wirklich gut und hat seine Vorschusslorbeeren nicht umsonst ergattert. Wer allerdings die Band Retro Stefson wegen ihres einzigartigen Sounds zwischen ehrlichem und ungekünsteltem Gute-Laune-Indie und den virtuosesten Einflüssen bis hin zu afrikanischen Klängen liebte, wird bei der langersehnten Neuerscheinung Retro Stefson ein, zwei Tränchen vergießen. Genau diese S ounds, die Vorgängeralbum Kimbabwe zu dem Erfolg machten, der es nun mal ist, fehlen Retro Stefson leider ein wenig. Hin und wieder blitzt die alte, unbeschwerte Hochform der sieben Isländer durch die neuen sphärischen Klänge und elektronischen Beats auf, aber so schön unverzerrt wie damals wird es irgendwie nie. Anleihen aus Synthie -Pop, Elektro und sogar R’n’B machen die neue Platte wieder zu einer äußerst interessanten Mischung. Eröffnungstrack „Solaris“ erinnert sogar stark an die skandinavischen Kollegen von Röyksopp, was ja auch nichts Schlechtes ist, so wie Retro Stefson an sich, aber es fehlt der alte Funken. Rückt ihn wieder raus!

Glaubt man der H ipsterBlogospäre, ist Rhye „se nekst big ssing“ und schon die 2012er EP Open wurde schwer in den Himmel gelobt. Nun wirft das Duo aus Los Angeles mit Unterstützung keines Geringeren als Universal Music sein erstes Album auf den harten Musikmarkt. Wo m a n i s t 8 0 e r - Sy n t h i e Schmuse-Pop vom Allerfeinsten. Für den einen sind die seichten Beats mit jazzigen Einschlägen und dem sanften weibl...ähm... semi-männlichen Gesang die perfekte Sonntagmorgenkombi, für den anderen langweiliger aggressionsinduzierender Jammerpop. We r s i c h f ü r d i e e r s t e Interpretation entscheidet, wird an der Debüt-Single „Open“ und dem dazugehörigen Video viel Freude haben. Auch Tracks wie „The Fall“ und das namengebende „Woman“ werden das Sonntagskuscheln nett untermalen. Doch wie das manchmal so ist, scheint es mit der konstanten Qualität eines Albums etwas zu hapern. Spätestens ab Titel sechs mit dem tragischschweren Namen „One of those Summer Days“ ist es mit Saxophongetröte und GeorgeMichael-Soundalikes dann leider doch etwas zu viel Kitsch. Da ist hörbares Potenzial und vielleicht überzeugt Album zwei ja dann gänzlich. Dranbleiben!

Julian

Kirsten Kirsten

Fred

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House/Techno SOUKIE & WINDISH A Forest Label: URSL VÖ: 08.03.2013

Psychadelic Rock Suuns Images du Futur Label: Secretly Canadian / Cargo Records VÖ: 08.03.2012

Elektrorock Team Ghost Rituals Label: W-Sphere/ Indigo VÖ: 15.03.2013

Symphonic Pop Woodkid The Golden Age Label: Universal VÖ: 15.3.2013

Klingt wie: Paul Kalkbrenner in weniger Mainstream mit mehr Atmosphäre

Klingt wie: The Black Angels, The Black Ryder

Klingt wie: elektronische Joy Divison mit The Cure und mehr Rock

Klingt wie: College & Electric Youth

„OHHH. GUCK MAL DER DACHS! DER DAAHHAAACHS!“ Nachdem bereits das Cover von A Forest schwer begeisterte, musste in das Debütalbum der beiden DJs natürlich auch einmal reingehört werden. Und siehe da, es steht zwar House oder Techno drauf, aber drin ist eine atmosphärische Mischung von housig über dubbig bis technoartig, bei der es der Berliner Fritz Windish und der mittlerweile Ex-Hamburger Nayan Soukie nicht scheuen, ein paar Retrosounds und Popklänge unter die Bässe zu mischen. A Forest entpuppt sich damit als gelungene Erstveröffentlichung des Labels URSL und liefert den perfekten Soundtrack für den schon bald nahenden OpenAir-Saison-Auftakt mit Bier in Plastikbechern, Konfetti im Haar und Sand unter den Füßen. Bis dahin taugt der Longplayer auch als angenehmes Hintergrundgedudel für einen loungeigen Cocktailabend auf dem Sofa oder als Antikippelhilfe unterm Küchentisch für diejenigen, die mehr so auf die harten elektrischen Klänge stehen und denen sich bei minimalistischen Sounds die Nägel hochrollen.

Es war eine spannungsgeladene und vor allem politisch-intensive Zeit, in der die kanadische Band Suuns ihr zweites Album „Images du Futur“ aufnahmen. Auf den Straßen Quebecs herrschte eine Protestwelle, ausgelöst durch die Erhöhung der Studiengebühren. Während die Studenten ihrem Ärger Luft machten, versuchten die Psychedelic-Rocker, angestachelt von dieser elektrisierten Atmosphäre, an den Erfolg ihres ersten Albums aus dem Jahre 2010 („Zeroes QC“) anzuschließen. Die von den Suuns musikalisch inszenierten „Bilder der Zukunft“ sind psychedelisch, rotzig und verstörend. Mit kratzigen Gitarrensounds, zeitweiser melodischer Monotonie und Ben Shemies sphärisch-unschuldiger aber insistierender Stimme, wird der Zuhörer hier fast in eine Art Meditation gespielt. Das Album ist ein musikalischer Trip durch eine ferne Zukunft, die bedrohlich nah erscheint, umso näher man dem letzten Track kommt. Wie ein Faustschlag ins Gesicht holt dich „Music won’t save you“ auf den Boden der Realität zurück. Desillusionierend, direkt und kompromisslos knallen uns die Kanadier ihre Sicht der Dinge vor die Nase. Komplexe Musik, die sicher nicht als leichte Kost bezeichnet werden kann. Der Anschluss ans erste Album scheint gelungen. Mehrmaliges Hören wird belohnt!

Team Ghost haben bislang zwei bemerkenswerte EPs auf den Markt geschmissen und drängen nun mit ihrem ersten Album Rituals in die Köpfe der geneigten Elektrorock-Hörer, die sich gern mit düsteren und intensivschwarzen Klängen umgeben. Das Video zu ihrem Track „Death Film Star“ war ebenso beklemmend wie wunderbar und zeigte die volle Bandbreite, die sich die Band um Nicolas Fromageau (ExM83) zu Eigen macht. Auf Tour waren Team Ghost mit Crystal Castles, laut eigenen Aussagen zählt Joy Divison zu einer der wichtigsten Inspirationsquellen. Damit wären die Eckpunkte der Band ausführlich genug genannt, um im Ansatz eine Idee von Rituals zu bekommen. Dieses Album wird wohl nie bei einer Party laufen, auf keiner Hochzeit und vermutlich nicht einmal beim morgendlichen Training. Dieses Album wurde für dunkle Winterabende und verzweifelte Stunden gefertigt – am Ende besteht aber die Möglichkeit, halbwegs auskuriert aus der Sache heraus zukommen. Irgendwie ist gute Laune ja auch nicht mehr interessant, umso interessanter sind Team Ghost.

Kirsten

Julian

„Woodkid“ nennt sich das gerade erst aus den Kinderschuhen gestiegene Musikprojekt des französischen Regisseurs Yoann Lemoine. Bekannt wurde das musikalische Mastermind vor allem durch seine Musikvideos, die er für Moby, Katy Perry oder Lana del Rey drehte. Mit seinem ersten eigenen Musikstück „Iron“ bewies der Tausendsassa, dass er es nicht nur auf der visuellen, sondern auch auf der akustischen Ebene ganz schön drauf hat. Jetzt veröffentlicht das selbsternannte „Holzkind“ sein erstes Konzept-Album mit dem epischen Titel The Golden Age. Das Goldene Zeitalter, das ist laut Woodkid die Kindheit, in der noch alles unschuldig und sorglos erscheint. Die vierzehn durchkomponierten Tracks erzählen auf musikalische Weise die Geschichte eines kleinen Jungen, der mit dem Erwachsenwerden und somit mit dem Niedergang des Goldenen Zeitalters kämpft. Um diesen Kampf musikalisch auszudrücken, bedient sich der Musiker eines ganzen Orchesters und erzeugt dadurch Emotionen und ein Pathosgefühl, das den Zuhörer in sein eigenes Kopfkino „zwingt“. Ein audiovisuelles Hörbuch für alle, die auf intelligente, gefühlsschwangere aber gleichzeitig auch beatlastige Musik stehen. Mariella

Mariella

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Unterwegs: 75

Zwischen Himmel und Hölle

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u n t e r w e g s

Zwischen Himmel und Hölle

Architekten aller Länder. Helft Monte Carlo! (Ihr dürft auch in Nizza wohnen währenddessen.)

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Nizza also. Ich muss gestehen, ich bin nicht der größte Freund Frankreichs. Vor allem durch die Kommunikation. Die ist immer sooo anstrengend ohne Französischkenntnisse. Dazu ist das Land zwar teilweise sehr schön, die Städte aber fast immer hässlich. Ja, ich weiß. Paris. Aber sonst? Wenn man nach Nizza kommt, weiß man auch, warum der Großteil so ugly as Hölle ist. Hier wurde alles Schöne verbraucht. Nix mehr übrig für Traumstädte wie Grenoble mit seiner Mallorca-HotelkettenOptik. Es gibt wohl weltweit selten eine Großstadt, die so schön ist. Übertrieben gesagt: Ein Himmel auf Erden. Das Gute ist: Wem die hässliche Optik fehlt – die Hölle ist nicht fern. Ca. 30 km nur, und man ist in Monte Carlo. Da bietet sich ein abstruses Bild. Getunte Menschen, die teuersten Marken, die übertriebensten Autos – dazwischen Touris, die das alles begeistert fotografieren. Und umgeben wird das Ganze von einer Kulisse der Hässlichkeit. An den Hängen befestigt ist der bewohnbare Augenschmaus, entworfen wohl von blinden ArchitekturErstsemestern. Als wenn Geschmack und Reichtum nicht gern miteinander rumhängen. (Den Gedanken habe ich nicht zum ersten Mal.) Da muss mal dringend jemand vom Fach ran. Daniel? Zaha? Norman? Frank? Meinetwegen auch der Typ, der diesen furchtbaren Deutsche-Bahn-Sarg namens Berliner Hauptbahnhof gebaut hat. Egal, hier kann keiner was falsch machen. Ich konnte aber wenigstens dabei das neue Beetle Cabrio Probe fahren. Macht die Sache doch um einiges angenehmer.

Besonders in Denim-Blau mit höchstmöglicher Motorisierung als Benziner zu empfehlen. Gut, der überholende Proll-Ferrari röhrt einem dank fehlendem Schallschutz-Dach die Plomben raus. Aber ich will mal nicht rumheulen. Nizza als fünftgrößte Stadt Frankreichs bietet neben dem angenehmen Klima (Winter-Tagestemperatur um die 12 Grad) eine tolle Architektur, die sich im Laufe von mindestens 1.000 Jahren angesammelt hat. Als Monegasse würde ich sofort umziehen – außer, ich möchte Steuern sparen natürlich. Am zweiten Weltkrieg kam Nizza jedenfalls ebenso glücklich vorbei wie an den vielen anderen Auseinandersetzungen in der Provence davor, obwohl Stresser wie Heinrich IV. oder Napoleon sich in Nizza rumtrieben. Ergänzt wird das durch die beeindruckende Landschaft der auslaufenden „Seealpen“. Ihnen verdankt man auch tolle Buchten und schöne Serpentinen zum Rumcruisen, was auch die vielen Radfahrer, Motorräder und die bereits erwähnten Sportwagen auf den Straßen erklärt. Die Straßen sind allerdings so eng, dass ich die ganze Zeit unterbewusst Versicherungspolicen ausfülle. Ansonsten gibt es selbstverständlich eine unglaubliche Flora, die Nizza einzigartig ... blablabla. Also, Nizza lohnt sich. Punkt. Und wenn ihr Zeit und Geld sparen wollt, fahrt NICHT nach Monaco. Schaut euch lieber die restliche Provence an. Und bringt Architekten mit.

danilo

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Die boaahh-kanndenn-der-Sommernicht-mal-zu-frühanfangen-SLEAZEVerlosungsaktion

Tollie e Pre s

E-Mails an geschenke@sleazemag.de / Einsendeschluss ist der 14.4.2013 Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen, das reine Glück entscheidet.

Zum grenzenlosen Flow Mit dem Inkling von Wacom verschwimmen die Grenzen zwischen analog und digital, denn du kannst deine Ideen jederzeit auf jedem beliebigen Block aufzeichnen und das Bild dann als Raster- oder Vektorgrafik mit Ebenen direkt auf deinen Computer übertragen. Möglich wird das durch die Kombination aus einer herkömmlichen Kugelschreibermine, die mit drucksensitiver Technik misst, wie stark du auf das Papier drückst, und einem Empfänger, den du an deine Papierseite oder Notizbuch klemmst. Übertragen kannst du dein Bild dann bequem mit USB, um es dann in verschiedenen Programmen weiterbearbeiten und speichern. Falls ihr diesen vielseitig einsetzbaren Wunderstift unter eure Fittiche nehmen wollt, schreibt uns an geschenke@sleazemag.de unter dem Betreff „Gute Mine zu gutem Spiel“ mit der Antwort auf folgende Frage: Wer erfand die Grundform des heutigen Kugelschreibers?

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lleise o T re P SLEAZE #37


Tolle Pre ise

Noch nie waren Schweißtropfen ein so faszinierendes Geschenk Ob Draufgänger, Gourmet oder Tierliebhaber: Mit der Erlebnis-Box „Für Zwei“ von Jochen Schweizer kannst du unter www.jochen-schweizer.de aus 700 Erlebnismöglichkeiten genau die raussuchen, dessen Vorstellung allein schon dein Blut in Wallung versetzt. Von Tandem-Bungee, Canyoning unter glitzernden Eisformationen, Insekten-Kochkurs, Fitness & Wellness Day, Segeln, Nachttauchen bis Gleitschirm-Schnupperkurs ist alles dabei. Da Freude eines der wenigen Dinge ist, die sich verdoppelt, wenn man sie teilt, kannst du dafür eine Person deiner Wahl mitnehmen. Dazu musst du uns nur die folgende Frage richtig beantworten und die Antwort mit dem Betreff „Laaaaaaaaaaaaaaaaaame“ an geschenke@sleazemag.de schicken. Welchen Aggregatzustand hat Schnee?

lese l Torei P

T lle Pro eise

Ungetrübtes Sehvergnügen Mit den schraubenlosen Stahlrahmen der ic! berlin-Sonnenbrillen wären selbst die Götter gegen Ikarus machtlos geblieben. Nicht nur eure Netzhaut wird sich mit einem Paar dieser getönten Gläser omnipotent fühlen, sondern ihr seht auch noch übermenschlich gut aus. Unter allen Sonnenanbetern verlosen wir zweimal das Modell Saint Maxime, mit welchem ihr eine unverschämte Anziehung auf eure Mitmenschen ausüben werdet. Wir verlosen es jeweils in einer hellen und einer dunklen Ausführung. Wenn ihr also dem Schatten den Rücken zukehren wollt, schreibt uns unter dem Stichwort „ic everything“ an geschenke@sleazemag.de und beantwortet folgende Frage: Wie nennt man das Klima, dass sich rund um die Côte d’Azur breit macht?

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Tolle Pre ise Aufgestylt durch monströsen Sound Unter allen Fans des kristallklaren Sounds und der tiefen Bässe verlosen wir ein Kopfhörerpaar, das hohen modischen Ansprüchen gerecht wird. Die „Inspiration“-Kopfhörer von Monster sind die ersten Kopfhörer mit austauschbaren Kopfbändern und können sich somit den wechselnden Anlässen anpassen. Da der Look aber nicht das einzige ist was zählt, sondern der Klang immer noch im Vordergrund steht, haben die Entwickler an eine aktive Geräuschunterdrückung gedacht, die sich mit lärmdämmenden Ohrmuscheln paart. Um mit aufgesetztem Style durch die Straßen dieser Welt schwingen zu können, schreibt uns unter dem Betreff „Au wire“ an geschenke@sleazemag.de mit der Antwort auf die folgende Frage: Mit welcher Hip-Hop-Legende ist Monster eine Kooperation eingegangen?

lese l Torei P Aufwachen wie der Dschungelkönig Wer genug hat vom ständigen Grau in Grau, welches uns täglich beim Aufwachen mit ohrenbetäubenden Piepen schon in der Früh die natürliche Tagesenergie raubt, der kann der Müdigkeit jetzt ordentlich eins auswischen. Mit dem Philips Wake up Light wachst du jeden Tag mit dem sanften Schein der Morgenröte auf. Die Lichtintensität erhöht sich allmählich und die Auswahl zwischen fünf verschiedenen Geräuscharten macht selbst Mondsüchtige munter. Die Radiofunktion kann euch bei Bedarf auch zurück in die Zivilisation holen. Mit der Sonnenuntergangssimulation kannst du den ganzen Prozess auch umkehren. Wer beim Aufwachen die Schnittstelle zwischen Traum und Realität etwas weniger scharf gestalten möchte, der schickt unter dem Betreff „Verstrahlt“ eine Nachricht an geschenke@sleazemag.de und beantwortet und folgende Frage: Was ist die Ursache für das Strahlen der Sonne?

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Schwerter schwingen, Leute töten, wütend sein. Alles in mediterranem Ambiente! Seit tausenden Jahren hat sich nichts geändert. Der Spartaner Kratos tritt wieder einmal Göttern und ähnlichem Gesindel in den Arsch. Die ersten drei Teile der God-of-War-Saga wurden allerorts gefeiert. Mit dem neusten Teil, der ein Prequel darstellt, soll an diese Erfolge angeknüpft werden. SLEAZE lädt zum Schlachtfest und verlost zwei Super-Sonder-Voll-auf-die-Zwölf-Packages: God of War: Ascension, God of War HD Collection Vol. 1 UND 2, God of War: Ascension PS3 Skins, God of War: Ascension T-Shirts, God of War Sackboy Keyrings Bevor ihr mit unserem wütenden Lieblingsspartaner loslegen könnt, müsst ihr allerdings noch euer hübsches Köpfchen anstrengen und folgende Frage richtig beantworten: Wie viele Titanen gab es? Lasst euer geschichtliches Fachwissen spielen und schickt eure Mythologiekenntnisse an geschenke@sleazemag.de

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Habt ihr es nicht satt,

ständig auf der Suche nach eurem NummerEins-Magazin zu sein? Friseurläden abzuklappern, sich ne

neue Frisur machen zu lassen, in der Hoffnung, SLEAZE irgendwo im unsäglich abgegriffenen Zeitschriftenstapel zu erspähen und mit ins traute Heim zu nehmen, wo man es endlich wohlig betten kann, mit ihm reden und

spielen oder einfach nur, um drin zu lesen. Wir machen es euch einfach, auch wenn sich diese

Zeilen für Eingefleischte wie ein Déjà-vu lesen mögen. Werdet Abonnenten! Nehmt euch selbst in den Kreis der Sendungsempfänger auf! Jungfräulich werdet ihr in Zukunft euer Blättchen in den Händen halten und die Frische zwi-

schen den Seiten erschnuppern können. Ehrlich, wer hat das nicht gern, ein ungeknicktes Erzeugnis sein Eigen zu nennen. Keine kryptischen Bemalungen früherer Leser, keine Eselsohren, nur ihr und SLEAZE. Eine Mail an abo@sleazemag.de mit euren Angaben und für nur 15 Euro kommt SLEAZE 8x im Jahr direkt zu euch nach hause .

Fuck off, das is mein Abo!

Traut euch! SLEAZE #37

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IMPRESSUM SITZ DER REDAKTION / EDITORIAL OFFICE: SLEAZE magazin Gürtelstr. 25 ~ 10247 Berlin-Germany Telefon: +49 / 30 / 325 34 730 Fax: +49 / 30 / 325 34 731

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Julian „Giraffe“ Weicht Pascal „Bro“ Scheib Leonie „Berghain” Rachel Soyel Mariella „Meerestier“ Gittler Kirsten „körzn“ Herrmann David „Was gibt’s noch zu tun?“ Jank Jero „hammerüberragend“ Kuck Fred „Mülsch“ Herr Taher „Auftauher“ Drescher Clarisse „mmmmmmmmmm“ Destailleur Juju „nak nak nak“ Prasse Fanny „verrückt“ Döring Lana „Kontaktlinse“ Petersen Lisa „verstehst was ich meine“ Kober Redaktionshund Lena „Del Rey“ Hölig Boy

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COVER FOTOGRAFIN: Yanah Hölig MODELS: Seltsam & Tabitha

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EA Heft #38 erscheint im April

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SLEAZE erscheint im bfs. Verlag. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in OnlineDienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern dürfen nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags erfolgen. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.

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