6
kanton
Diebe klauen alle Brillenfassungen eines Optikers MURTEN Am Wochenende haben Unbekannte das Geschäft Visuell Optic an der Bernstrasse in Murten ausgeraubt. «Sie haben sämtliche Brillenfassungen mitgehen lassen», sagt Inhaber Frank Selg. Um in den Laden zu gelangen, haben die Täter ein Fenster aufgebrochen. Weil das Geschäft am Montag geschlossen war, wurde der Diebstahl erst am Montagabend bemerkt. «Ich wurde telefonisch auf ein offenes Fenster aufmerksam gemacht», so Selg. Den finanziellen Schaden kann er derzeit noch nicht beziffern. «Wenigstens haben sie im Laden keine Schäden angerichtet», so Selg. Das Geschäft bleibe offen und die erste Lieferung neuer Brillenfassungen sei bereits eingetroffen. «Wir haben jetzt die allerneusten Modelle», sagt Selg und lacht. «Ich versuche es mit Humor zu nehmen.» Pierre-André Waeber, Pressesprecher der Kantonspolizei Freiburg, bestätigt den Einbruch. «Es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet.» Ähnliche Fälle von Brillendiebstählen im Kanton sind ihm nicht bekannt. Selg sagt, das gebe es ab und zu, auch er sei schon mal betroffen gewesen. «Damals wurden sie aber gestört und konnten nicht viel mitnehmen.» luk
Express Waldwege im Grossholz gebaut GURMELS An der Generalversammlung der Bodenverbesserungskörperschaft Gurmels orientierte Marcel Koller vom Geometerbüro Stauffacher und Partner am Montag über den Wegbau. Laut Koller sind die rund zwei Kilometer langen Waldwege im Grossholz erstellt. Mit den Bauarbeiten für die Flurwege werde begonnen, sobald die Baubewilligung vorliege, was in rund einem Monat der Fall sein könnte. Wie BVK-Sekretär Gabriel Schmutz auf Anfrage mitteilt, wurden die Vorstandsmitglieder Alfons Blanc (Präsident), Andreas Bähler, Markus Flury, Edgar Julmy und Beat Meuwly im Amt bestätigt. luk
Mittwoch, 18. Mai 2011 Freiburger Nachrichten
«Auf der Arbeit hielt ich durch»
Ein 23-jähriger Freiburger, der an Morbus Crohn leidet, erzählt: Während Monaten ging es ihm immer schlechter. Er verlor an Gewicht und kam kaum noch zum Schlafen, weil er nachts bis zu zehn Mal auf die Toilette musste. NICOLE JEGERLEHNER
Erst hatte er im September eine Blinddarmentzündung und musste den Blinddarm entfernen lassen. Im November dann litt Grég* an einer Blasenentzündung. Doch auch danach erwachte er nachts häufig, weil er pinkeln musste. «Mit der Zeit stand ich zehn Mal in der Nacht auf», sagt der Bäcker-Konditor. Er schlief immer weniger. «Auf der Arbeit habe ich durchgehalten, aber abends wollte ich nur noch ins Bett», erzählt er. Am Wochenende blieb der 23-Jährige zu Hause; er hatte keine Energie fürs Ausgehen. Irgendwann entdeckte er Rückstände in seinem Urin. Schmerzen hatte er nie, und so zögerte er den Arztbesuch hinaus, obwohl er Gewicht verlor. Im Februar dann ging es nicht mehr – und Grég ging zum Arzt. «Da haben sie entdeckt, dass ich an Morbus Crohn leide.» Vom Darm her hatte eine Fistel eine Verbindung zu seiner Blase geschaffen – die Reste im Urin stammten aus dem Stuhl. Bei der Operation Ende März fanden die Ärzte vier Fisteln.
Krank und ohne Stelle
Im Januar hatte Grég eine neue Stelle angetreten. Seine Krankheit wurde während der Probezeit diagnostiziert. Sein neuer Chef hat ihn daraufhin entlassen. «Das war hart», sagt Grég: «Alles kam auf einmal: Ich war im Spital und hatte keine Arbeit mehr.» Noch ist er krankgeschrieben, doch hat er sich von der Operation so weit erholt, dass er nun auf Arbeitssuche ist. «Morbus Crohn macht mir keine Angst», sagt Grég. «Mein erster Gedanke beim Aufstehen gilt nicht der Krankheit.» Er könne gut damit leben: «Ich kann essen, was ich will, kann ausgehen – mir gehts gut.» Müsste er aber noch mehrere Operationen über sich ergehen lassen, ändere sich das vielleicht, sagt er nachdenklich: «Müsste ich alle zwei, drei Jahre ins Spital – nein, das wäre kein Leben.» * Name der Redaktion bekannt
Wo ist die Toilette? Dies fragen sich Morbus-Crohn-Patienten, wenn sie in neue Lokale kommen.
Bild Vincent Murith/a
Krankheiten: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
I
m Kanton Freiburg erkranken jährlich rund hundert Personen an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Diese entzündlichen Darmerkrankungen sind chronische Krankheiten, deren Ursachen unbekannt sind. «Wir wissen nur, dass Vererbung mit im Spiel ist und dass zudem verschiedene Umweltfaktoren die Krankheit beeinflussen», sagt Bernhard Egger, Chefarzt der Chirurgischen Klinik am Freiburger Spital. Da die Ursache nicht bekannt ist, «können wir sie auch nicht bekämpfen», schliesst der Chirurg. Bemerkbar machen sich die beiden Krankheiten meist durch wässrigen und blutigen
Durchfall; die Patientinnen und Patienten müssen bis zu dreissig Mal am Tag auf die Toilette. Essen und Verdauen ist schmerzhaft. Als kurzfristige Therapie wird Kortison eingesetzt; das Medikament hat jedoch auf lange Frist starke Nebenwirkungen.
Haut. «Dann kommt der Stuhl auch aus der Haut», sagt Egger. Morbus-Crohn-Patienten werden nur selten operiert: Wenn Teile des Darms entfernt werden, besteht die Gefahr, dass der restliche Darm für eine Verdauung zu kurz ist.
Ganzer Gastrointestinaltrakt
Colitis ulcerosa hingegen tritt nur im Dickdarm auf. Fisteln bilden sich bei dieser Krankheit keine, da nur die Schleimhaut betroffen ist. «Diese Krankheit können wir heilen», sagt Egger – «durch eine Operation». Kann Colitis ulcerosa nicht mit Medikamenten unterdrückt werden, entfernen die Chirurgen den
Morbus Crohn kann im ganzen Gastrointestinaltrakt auftreten, also vom Mund bis zum Anus. Auch die Darmwand ist von der Entzündung betroffen; so können sich Fisteln bilden, welche Verbindungen zwischen zwei Darmteilen schaffen – oder auch hin zur Vagina oder zur
Nur im Dickdarm
Dickdarm, bauen aus Teilen des Dünndarms einen Ersatz und verbinden diesen mit dem After. «Die Lebensqualität der Patienten steigt sprunghaft an», sagt Bernhard Egger. Der Verlauf der beiden chronischen Krankheiten ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Die Mehrheit benötigt nie eine Operation; «viele haben in ihrem Leben nur wenige Schübe und leben die meiste Zeit ohne Medikamente», sagt Egger. njb Kantonsspital, Auditorium «Jean-Bernard», Stock K, Freiburg. Do., 19. Mai, 18.30 bis 20.30 Uhr: Informationsabend zu Morbus Crohn und Colitis ulcerosa; deutsch- und französischsprachige Vorträge von Ärztinnen und Ärzten.
DIE NEUEN GEMEINDERÄTE
Konstituierung
Gemeinderat von St. Silvester ST. SILVESTER Der Gemeinderat von St. Silvester hat sich wie folgt konstituiert (v. l.): Marc Habegger (öffentliche Sicherheit, Raumplanung), Eduard Mauron (Verwaltungsliegenschaften, Bauwesen, Umwelt, Naturschutz, Friedhof, Energie), Chantal Makiol (Bildung und Schulwesen, Kultur, Freizeit , Sport), Christian Udry (Vizeammann, Finanzen, Verkehr, Strassen), Beatrice Remy (Sozial- und Gesundheitswesen), Alexander Kolly (Ammann, Gemeindeorganisation, Volkswirtschaft) und Marcel Gugler (Wasser, Abwasser, Abfall). im/Bild Aldo Ellena
Konstituierung
Gemeinderat von St. Ursen ST. URSEN Der Gemeinderat von St. Ursen hat sich wie folgt
konstituiert (v. l.): Albert Studer (Gesundheitsnetz, Heim St. Martin, Umweltschutz, Abfall, Energie), Corinna Waeber (Schulen, Schulhaus, ausserschulische Kinderbetreuung), Charles Wicky (Vize-Ammann, Finanzen, Steuern, Wasser, Abwasser, Friedhof), Claudia Oberson (Sozialwesen, öffentl. Verkehr, Kultur, Jugend, Sport), Pierre-André Jungo (Ammann, allg. Verwaltung, Information, Region Sense, Raumplanung), Thomas Jungo (Feuerwehr, Zivilschutz, Sicherheit), Roland Rothenbühler (Bauwesen, Strassen, Gewerbe, Landwirtschaft). im/Bild Aldo Ellena
Konstituierung
Gemeinderat von Schmitten SCHMITTEN Der Gemeinderat von Schmitten hat sich wie folgt konstituiert (v. l.): Ivo Zumwald (Vize-Ammann, Finanzen, Steuern), Erwin Scherwey (Wasser, Abwasser, Strassen), Susanne Heiniger-Stämpfli (Ortsplanung, Bauwesen), André Burger (Ammann, Gesamtorganisation, Volkswirtschaft, Gemeindemarketing), Bernadette Mäder-Brülhart (Bildung), Kevin Auderset (Kultur, Jugend, Sport), Hubert Schafer (Gemeindeeigene Bauten), Hans Dieter Hess (Abfall, Umwelt, Bevölkerungsschutz, Gewässer) und Markus Zosso (Gesundheits- und Sozialwesen). im/Bild Aldo Ellena