4 Wände | April 2016

Page 1

4

wände

© istockphoto.com, Chris Bernard Photography Inc.

DAS MAGAZIN FÜR BAUEN & WOHNEN

bauen und modernisieren

wohnen und einrichten

garten und terrasse

Das Badezimmer wird immer mehr zum Wohnbad. Hierfür sorgen Schränke sowie gemütliche Sessel und Liegen zum Ausruhen.

Für die einen ist Feng Shui Einbildung, für die anderen perfekt. Wie man seinen Wohnraum nach dieser Harmonielehre einrichtet.

Die Iris ist die „Staude des Jahres“. Benannt wurde die Pflanze nach der griechischen Göttin des Regenbogens – wegen ihrer Farbvielfalt.

Ein Magazin der Schaumburger Nachrichten | April 2016



inhalt

|3

bauen und modernisieren

Das Bad wird zum Wohnbad Seite 8

wohnen und einrichten

Manche Möbel entzücken den Rücken Seite 26

garten und terrasse

Gewitter im Mai, April vorbei Seite 38

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

3 | 4 | 8 | 10 | 11 | 12 | 14 | 15 | 16 |

Inhalt

18 | 20 |

Der nächste Winter kommt bestimmt Verschärfte EnEV: Drei Stellschrauben für Häuslebauer

22 | 26 | 28 | 30 | 31 | 32 | 36 | 37 | 38 | 40 | 42 |

Wohnen und wohlfühlen nach der Idee von Wind und Wasser Manche Möbel entzücken den Rücken Für den Fall der Fälle Eigentümer sollten versichert sein Wie aus einem Guss

Luxus für Jedermann Das Bad wird zum Wohnbad Die Abkürzung zum neuen Bad Pumpenkompetenz mit Garantie Wenn der Keller feucht ist So fördert der Staat Batteriespeicher in Solaranlagen Saft satt Alte Öfen vor dem Aus

Der ganze Stolz des Gärtners Blühend wie ein Regenbogen So macht das Gartenleben Spaß Gewitter im Mai, April vorbei Bestgarten baut Bio-Schwimmbäder Würzig und lecker seit 2000 Jahren

Wenn die Tage länger werden, macht den meisten Joggern oder Radfahrern ihr Hobby besonders viel Spaß. Nach einer Runde in freier Natur steht dann üblicherweise ein Sprung unter die erfrischende Dusche an. Stellen Sie sich nun mal vor, Ihr eigenes Bad wäre nach den aktuellen Trends – die unsere Redaktion auf den folgenden Seiten vorstellt – ausgestattet und eingerichtet: Dann würden Sie möglicherweise mehr Zeit in einer solchen Wohlfühl-Oase verbringen als in Ihrem Wohnzimmer. Dies und vieles mehr lesen Sie in dieser neuen Ausgabe unseres Magazins „4 Wände“. Hierbei wünsche ich Ihnen viel Spaß. Noch mehr Themen finden Sie übrigens im Internet auf der entsprechenden Unterseite von sn-online.de, wo wir noch zahlreiche weitere Aspekte rund um die Bereiche Bauen & Modernisieren, Wohnen & Einrichten sowie Garten & Terrasse für Sie aufbereitet haben. Bis zur nächsten Ausgabe von „4 Wände“ im Juni dieses Jahres.

Arne Frank, Geschäftsführer Schaumburger Nachrichten

Besser gleich zum Fachmann

· Planung · Ausführung · Festpreis Festpreis ·· Garantie Garantie

Erfahrung im Treppenbau seit 1956

t ch ni am el s ei Kr

Obernkirchen - 05724 / 2297 · Büro Rintelner Straße 62 · Betrieb Krainhäger Weg 24

Hess. Oldendorf - 05152 / 4202 · Münchhausenring 14

www.meier-naturstein.de


Luxus f端r


Baden und Wohnen verschmelzen immer รถfter miteinander. Oft werden ein Tischchen oder ein Sessel zur Badewanne gestellt, damit Platz zum Reden oder Lesen ist. Foto: Kaldewei

Jedermann


6|

bauen und modernisieren

Wer gerne badet, will sie haben: Die frei stehende Badewanne ist ein bisschen Luxus. Inzwischen bieten Badhersteller immer mehr Modelle an und stellen im Zuge immer offen werdender Grundrisse die Wanne sogar ins Schlafzimmer. Aber was ist sinnvoll? Und was muss man wissen?

D

ie Badewanne rückt ins Zentrum. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Sie verlässt ihren Nischenplatz an der Badezimmerwand und platziert sich in der Mitte des Bades oder sogar im Schlaf- oder Wohnzimmer. Denn: Baden dient immer mehr nicht nur der Körperhygiene. Es ist Wellness, Entspannung und Lebensgefühl. Das vermittelt sich ideal, wenn die Wanne im Raum steht. „Eine frei stehende Badewanne braucht viel Platz“, macht die Innenarchitektin Ines Wrusch (Hamburg) deutlich. „Der Raum sollte mindestens zwei mal drei Meter groß sein, also etwa doppelt so groß wie das deutsche Durchschnittsbad.“ Denn das Wichtige an der frei stehenden Wanne im Zimmer ist das Raumgefühl. Das entsteht eben nur, wenn man locker drum herum gehen kann und genügend Abstand zur übrigen Einrichtung besteht. „Eine Standard-Badewanne ist 1,75 Meter lang und 75 bis 80 Zentimeter breit“, erläutert Wrusch. Um sie herum sollten mindestens 60 Zentimeter frei sein - je mehr, desto besser.

Eine frei stehende Badewanne braucht viel Platz. Der Raum sollte also mindestens zwei mal drei Meter groß sein. Foto: Keramag

In einem Neubau ist die Planung einer frei stehenden Wanne kein großes Problem. Statik, Rohre und Leitungen können von vornherein angepasst werden. In einem bewohnten Haus sieht das schon anders aus. „Hier kann man zwar auch mit der Badewanne ins Schlafzimmer umziehen, aber das wird teuer“, sagt Wrusch. Denn es ist ja längst nicht damit getan, sich eine Wanne auszusuchen und sie irgendwo aufzustellen.

Eine frei stehende Badewanne braucht auch frei stehende Armaturen. Und die Wasser- und Abwasserleitungen müssen im Boden zum neuen Standort verlegt werden. „Dazu ist immer ein Gefälle nötig“, erklärt die Innenarchitektin. Außerdem muss der neue Standort nach unten hin abgedichtet werden, damit bei einem Rohrbruch oder einer Überschwemmung kein Wasser durch den Boden fließt. „Eine Lösung ist ein etwa 20 Zentimeter hohes Podest unter der Wanne, in dem Abdichtung und Rohre untergebracht werden“, sagt Wrusch. „Am besten ist die Badewanne aber immer noch im Bad aufgehoben“, sagt Maritta Goldmann, Inhaberin einer Badmanufaktur und stellvertretende Sprecherin von Aqua Cultura, einer Vereinigung von Badeinrichtern. Dieser Raum wird tendenziell immer größer: Baden und Wohnen verschmelzen hier miteinander. „Oft werden ein Tischchen und ein Sessel zur Badewanne gestellt, damit Platz zum Reden, Lesen oder Entspannen bei einem Glas Wein ist“, sagt Goldmann.


bauen und modernisieren

|7

Die Körperform zählt Ästhetik ist bei einer neuen Badewanne nicht alles, man muss darin auch gut liegen können. Aber nicht jedes Modell passt zu jedem Menschen. Es gibt kurze und lange, tiefe und flache Ausführungen.

Eine frei im Raum stehende Badewanne ist der Inbegriff des modernen Luxus. Sogar im Schlafzimmer ist sie Foto: Aqua Cultura mittlerweile zu finden.

Badewannen gibt es in völlig unterschiedlichen Formen und Farben. „Der Klassiker aus Stahl-Email ist sehr beliebt und wird auch in modernen Designs angeboten“, schildert Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft (VDS). Es gibt aber auch Wannen aus Sanitäracryl, Stein, Holz und sogar Beton. Besonders hochwertig sind Modelle aus Mineralharz, zum Beispiel Corian. „Jedes Material hat Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass die Wanne den Bedürfnissen der Bewohner entspricht“, sagt Wischmann.

„Mit einer weißen Keramik in einer normalen klassischen Form und den entsprechenden Armaturen kann man eigentlich nichts falsch machen“, sagt Goldmann. Wer auf ein zeitloses und hochwertiges Ambiente Wert legt, sollte auf klare Formen und zurückhaltende Farben wie Naturtöne, Weiß, Creme oder Grau zurückgreifen. Das schaffe eine ruhige Atmosphäre und komme nicht so schnell aus der Mode. „Die fotorealistischen 3D-Bilder, die gute Badeinrichter ihren Kunden anbieten, vermitteln einen guten Eindruck, wie das Bad später aussehen wird und wie die frei stehende Wanne im Raum wirkt.“

So sieht die moderne Vorstellung eines Badezimmers aus: Groß, viel Fläche und eine im Raum stehende Wanne. Foto: VDS

Moderne Wannen sind heute häufig körperbetont. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass zum Baden weniger Wasser benötigt wird. Aber das macht sie auch individueller. „Ohne Probeliegen sollte man keine Wanne kaufen“, sagt deshalb Jens J. Wischmann von der Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft. „Es gibt Leute, die wollen tiefes Wasser, in dem sie völlig untertauchen können. Anderen genügt eine flache Wanne, die noch nicht einmal den gesamten Körper bedeckt.“ Paare und Familien müssen einen Kompromiss finden. „Wichtig ist auch, dass man gut in die Wanne ein- und aussteigen kann“, erklärt der Experte. „Das ist besonders für ältere Menschen bei frei stehenden Modellen mit hohen steilen Wänden oft gar nicht so einfach.“ Einfacher wird das, wenn die Wanne zwar frei, aber in der Nähe einer Wand steht. Das könnte eine gute Lösung für Leute sein, deren Bad eigentlich zu klein für eine frei stehende Wanne ist. Sie kommt dann wenigstens heraus aus ihrer Nische, vielleicht auf einen Platz direkt vorm Fenster. „Das allein ergibt schon ein völlig anderes Raumgefühl und Badeerlebnis“, sagt Wischmann. „Und man muss dafür möglicherweise nicht das gesamte Bad umbauen.“


8|

bauen und modernisieren

Das Bad wird zum Wohnbad

Alle zwei Jahre findet anlässlich der Kölner Möbelmesse IMM Cologne die Sonderschau „Living Interiors“ statt, wo es um innovative Bad- und Raumkonzepte geht. Hierbei zeigen Bad-Einrichter gemütliche Sitzmöbel und wohnliche Accessoires - es geht um mehr Gemütlichkeit.

D

as Badezimmer ist anders als andere Räume im Haus: Hier richtet man sich nur alle paar Jahrzehnte neu ein. „Durchschnittlich 20 Jahre muss die Einrichtung hier schon halten, sonst ist das finanziell zu aufwendig“, sagt Jens J. Wischmann von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS). Die Folge: Es zeigten sich nur langsam Veränderungen und Trends – aber in den vergangenen Jahren und auch aktuell tut sich etwas. Die Branche setzte bei der diesjährigen IMM auf deutlich mehr Gemütlichkeit in dem ehemals eher sterilen Hygieneraum.

Nach Wellness-Duschen, Verwöhn-Badewannen und technisch ausgeklügelten Licht- und sogar Musikanlagen ziehen in die Badezimmer nun Schränke ein, die so auch im Wohnzimmer stehen könnten. Hinzu kommen gemütliche Sessel und Liegen zum Ausruhen. Es gibt wohnliche Stehlampen und sogar Kronleuchter. Und ganz neu zu sehen in den Beispielräumen der Hersteller: Ethanol-Öfen und offene Kamine. „Das Bad wird zum Wohnbad“, sagt Angelika Martina Brüßel, Geschäftsführerin von Aqua Cultura, einer Vereinigung von Badeinrichtern, über


bauen und modernisieren

Kein Vergleich zu früher: Hier wird die Badewanne in einen Raum im Industrie-Schick in Szene gesetzt. Foto: Burgbad

diese Entwicklung. „Wir werden künftig viele Elemente, die man in anderen Räumen hat, auch im Badezimmer wiederfinden.“ Dazu gehört für sie, dass im Badezimmer nun viele Möbel hinterleuchtet sein werden - wie beispielsweise schon im Wohnzimmer „Es zieht eine neue Atmosphäre ein“, sagt Brüßel. In diesem Zusammenhang spielt auch die frei stehende Wanne eine wichtige Rolle. Das Besondere: Sie ist besser realisierbar geworden. Das gelingt mit technischen Neuerungen wie der Vorwandinstallation. „Heute ist die frei stehende Badewanne das Zentrum vieler Raumkonzepte, die das Bad als vollwertigen Raum mit unterschiedlichen Nutzungszonen auffassen“, erklären hierzu die IMM-Trendexperten.

• Baumaschinen • Arbeitsbühnen • Gerüste • Werkzeuge • Anhänger

Am Georgschacht 6a 31655 Stadthagen Tel. (0 57 21) 40 21-0 • Verkauf • Vermietung • Service

www.mbn-baumaschinenwelt.de

Eine weitere Entwicklung laut Wischmann: „Die Industrie hat ihren Blick geweitet. Denn die Älteren sind nicht die einzige Gruppe mit speziellen Bedürfnissen.“ Auch Familien mit kleinen Kindern eignen sich für bodentiefe Duschen und höhenverstellbare Waschtische.

Gemütliche Sessel ergänzen die modernen Bad-Inszenierungen. Foto: Keramag

|9


10 |

bauen und modernisieren

Die Abkürzung zum neuen Bad Der Blick aufs Meer macht Lust auf mehr: „Dafür sorgt die spezielle Wandverkleidung, auf der auch jedes andere Wunschmotiv dargestellt werden kann“, erläutert Ausstellungsberater Dirk Bütow.

W

ie wird aus einem alten Badezimmer innerhalb kürzester Zeit eine Wohlfühl-Oase? „Mit den cleveren Wandverkleidungen von Duscholux ist das ganz leicht“, sagt Dirk Bütow. Nach Angaben des Ausstellungsberaters der Bückeburger Niederlassung des Haustechnik-Unternehmens Wiedemann wird dieses System einfach innerhalb weniger Stunden auf dem bestehenden Untergrund - zum Beispiel Kacheln oder Fliesen - installiert. „Und zwar ohne langwierige Umbauarbeiten, Schmutz und Staub.“

Ein weiterer Vorteil dieser besonderen Form der Sanierung von Dusche oder gesamtem Bad sei die Qualität der einzelnen Elemente: „Die sind allesamt kratzfest, wasserresistent und leicht zu reinigen – und zudem äußerst preisgünstig.“ Zur Auswahl gibt es laut Bütow zahlreiche Farben und Muster. Wem diese Vielfalt nicht genügt, für den hat der Experte einen Extra-Tipp parat: „Man kann seine neue Duschrück- oder Badezimmerwand alternativ auch problemlos mit einem eigenen Foto oder Motiv gestalten lassen.“

Wir

gestalten Ihr Ih Eine Marke der WIEDEMANN-Gruppe.

Besuchen Sie unsere bad-comfort Ausstellung

WIEDEMANN GmbH & Co. KG Röcker Feld 3 31675 Bückeburg T 05722 9572-19 bueckeburg@bad-comfort.com MO – FR 9 – 18 Uhr | SA 10 – 14 Uhr SCHAUTAG: jeden 1. Sonntag im Monat von 11 – 17 Uhr

© Kristin Kappler

(keine Beratung, kein Verkauf)

www.wiedemann.de www.bad-comfort.com


bauen und modernisieren

| 11

Die Gartentechnik gehört zu den Spezialgebieten des Lüdersfelder Baustoffhändlers Korte, wie die Teich- und Pumpentechnik.

Pumpenkompetenz mit Garantie

G

arten & Teich

Seinen Angaben zufolge bewahren diese Pumpen Baugruben und Drainageschächte vor Überflutung. „Zudem entwässern sie zuverlässig vollgelaufene Keller und fördern nützliches Regenwasser.“ Dank langjähriger Erfahrung und als Marktführer im Bereich Wassergarten kann Oase laut Korte auf „höchste Entwicklungskompetenz und Innovationskraft“ zurückgreifen. Dies zeige sich unter anderem an hohen Förderleistungen bei gleichzeitiger Laufruhe aus. Neben dem kompletten Oase-Sortiment gibt es in Lüdersfeld auch alle erforderlichen Anschlussfittings, Saug- und Druckschläuche sowie PE-Rohre und Zubehör.

2

m

NEUE MODELLE EINGETROFFEN! OFFEN!

E NEU VON OAS

Preise gültig bis 30. 04. 2016

A

b sofort steht beim Lüdersfelder Baustoffhändler Korte nicht nur der Bereich Teichtechnik im Zeichen des Premium-Pumpenherstellers Oase. Hinzugekommen sind Pumpen für die Beund Entwässerung. Das Sortiment umfasst Klar- und Schmutzwassertauchpumpen, Gartenpumpen, Hauswasserautomaten und automatische Tauchdruckpumpen. „Und zwar in allen wesentlichen Leistungsklassen“, sagt Inhaber Fred Korte.

0 Auf 20

ANGEBOT! Lamellenzaun

180 x 180 cm,

Rahmen 18 x 45 mm

99.-

ab Klarwasser-, Schmutzwasserund Gartenpumpen Gartenpumpe „Classic“

10.-

je

Schmutzwasser sser Tauchpumpe

Pfostenträger

H-Form 91 x 6 x 600 mm

Tauchpumpe ClearD ClearDrain

Einschlaghülse z.B. 91 x 91 x 750 mm

7.4.-

bauSpezi Baustoff-Fachhändler 31702 Lüdersfeld • Schachtstraße 4 • Telefon 05725-1015/16

www. muehlen-stein.de www.korte-baustoffe.de


12 |

bauen und modernisieren

Wenn der Keller feucht ist

I

n vielen Kellern ist es klamm, die Luft riecht leicht modrig, Bücher oder Kleidung können hier nicht gelagert werden. Schuld an der Feuchtigkeit sind oft Schäden an der Bausubstanz: zum Beispiel schlechte Abdichtungen.

Ein feuchter Keller ist ein Alarmsignal. Bewohner sollten dies ernst nehmen und nicht warten, bis Schimmel entsteht. Bereits bei den ersten Anzeichen ist es wichtig, dem Problem auf den Grund zu gehen. „Das ist wie beim Arztbesuch“, sagt Ulrich Zink vom Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung. „Nicht immer liegt die Ursache dort, wo es wehtut.“ Deshalb sei die Diagnose der erste Schritt, dann folgt die Therapie. Auf Selbstheilung zu hoffen, ist keine Alternative:

„Viele denken, dass man dem Feuchtigkeitsproblem mit guter Entlüftung beikommen kann“, so Zink. „Doch damit ist die Ursache weder erkannt noch beseitigt.“

Diagnose „Feuchtigkeit im Keller hat grundsätzlich zwei Ursachen“, erläutert Alexander

Wenn nur einmal akut durch Starkregen oder Hochwasser Feuchtigkeit in den Keller eingedrungen ist, lässt diese sich mit einen Trockner gut wieder entfernen. Foto: picture-alliance


bauen und modernisieren

„Ältere Häuser, die vor 1970 gebaut wurden, sind häufig feucht“, weiß Altbauexperte Zink. Oft handelt es sich um Schäden durch eine fehlende oder nicht funktionierende Abdichtung an und in den aufsteigenden Wänden. Der Baustoff zieht dann Feuchtigkeit aus dem umgebenden Erdreich. „Grundsätzlich gilt: Wenn keine horizontale und vertikale Abdichtung vorhanden ist, bleiben die Wände nicht trocken.“

Lyssoudis (Bayerische IngenieurekammerBau). Sie kann einerseits darauf hinweisen, dass das Bauwerk irgendwo undicht ist. „Das ist meist die ungünstige und teure Variante“, so der Experte. „Denn dann muss das Bauwerk mit teilweise erheblichem Aufwand abgedichtet werden.“ Nicht ganz so dramatisch ist es, wenn die Feuchtigkeit durch feuchte warme Luft verursacht wird, die an den kühlen Wänden kondensiert. Dann genügt es, die Luft so zu behandeln, dass sie Feuchte verliert.

Therapie Undichte Stellen beziehungsweise eindringendes Grundwasser können umfangreiche Reparaturarbeiten nach sich ziehen. „Die Löcher müssen verschlossen werden“, erklärt Lyssoudis. „Oft werden solche Undichtigkeiten verpresst, indem entsprechende Flüssigkeiten in die Wand injiziert wird, wo sie dann aushärten.“ Bei größeren Schäden muss ein Bagger den Keller ausgraben.

„Ein Fachmann kann meist schon am Nässebild erkennen, wo die Ursache liegt“, betont Lyssoudis. Kondensationsnässe setzt sich breitflächig an den Wänden ab. Gibt es aber Löcher oder poröse Stellen in der Wand oder Abdichtung, weist das Nässebild auf eine punktuelle Feuchtigkeit hin. Diese breitet sich um ein Zentrum herum aus.

Kondensationswasser lässt sich leichter in den Griff bekommen. „Aber das birgt auch noch viele Probleme, die Hausbesitzern zu schaffen machen können“, sagt Lyssoudis. Wenn die Feuchtigkeit nur einmal eingedrungen ist, hilft ein guter Trockner. Ist das Problem aber dauerhaft, muss die Beund Entlüftung des Kellers überprüft und neu organisiert werden. „Keinesfalls darf der Keller bei hohen Außentemperaturen gelüftet werden“, warnt der Ingenieur. Sonst verstärke man das Problem noch. Wer ein automatisches Lüftungssystem einsetzt, sollte darauf achten, dass die aktuelle Temperatur und Feuchtigkeit gemessen und nur zu den Zeiten gelüftet wird, in denen der Taupunkt nicht unterschritten wird. „Dann setzt sich auch keine Feuchtigkeit mehr ab.“

BAUGRUNDSTÜCKE ZU TOP-PREISEN Mit der kostenfreien App s -Immobilien-

Grundstücks- Offen -Sive 2016 Ort

Bezeichnung

Ansprechpartner

Telefon

m² von... bis...

Lauenau

„Am Felsenkeller“

Lars Dierking

0 57 51/402 - 8126

614 – 722

… für ausgewählte Kunden ständig neue Objekte!

Hohnhorst

„Mathestraße“

Lars Dierking

0 57 51/402 - 8126

711

Obernkirchen

„Beckmarhau / Schneuse“

Rüdiger Fischer

0 57 51 / 402 - 254

Bückeburg

„Sprekelsholzkamp“

Rüdiger Fischer

Auetal OT Rolfshagen

„Ostereiche“

Auetal OT Rolfshagen

„Brambusch“

Rinteln

Sprechen Sie uns einfach an! Wir verkaufen auch Ihre Immobilie

| 13

finder m² € / voll erschl.

ab € / voll erschl.

Neu 59,00

36.226,00

67,50

47.992,00

671 – 1.172

Neu 55,00

36.905,00

0 57 51 / 402 - 254

745 – 1.470

127,50

94.987,50

Olaf Sommer

0 57 51 / 402 - 221

710

Neu 24,50

17.395,00

Olaf Sommer

0 57 51 / 402 - 221

595 – 801

Neu 42,00

24.990,00

„Pfennigsieck“

Olaf Sommer

0 57 51 / 402 - 221

660 – 996

Neu 59,00

38.940,00

Lauenhagen / Hülshagen

„Pinkenburg“

Lars Gudweth

0 57 51 / 402 - 116

605 – 824

Neu 39,50

23.897,50

Meerbeck

„Im Straan“

Lars Gudweth

0 57 51 / 402 - 116

545 – 969

Neu 49,50

26.977,50

Niedernwöhren

„Hinter d. Grundschule II“

Lars Gudweth

0 57 51 / 402 - 116

521 – 673

69,50

36.209,50

Stadthagen

„Obstanger“

Lars Gudweth

0 57 51 / 402 - 116

588 – 627

Neu 55,00

32.340,00

Stadthagen

„Wendthöhe“

Lars Gudweth

057 51 / 402 - 116

1.021

Neu 32,00

32.672,00

Wölpinghausen

„Brummelkamp“

Lars Gudweth

0 57 51 / 402 - 116

605 – 900

Neu 24,50

14.822,50

halten Sie auch unterwegs nach Ihrer Traumimmobilie Ausschau

Android

iPhone

Immobilien-Service | Sparkasse Schaumburg | immobilien@spk-schaumburg.de | www.spk-schaumburg.de


14 |

bauen und modernisieren

So fördert der Staat Batteriespeicher in Solaranlagen

Förderung für Solaranlagen: Wer aus Sonnenenergie Strom erzeugt und diesen ins öffentliche Netz einspeist, erhält unter Umständen finanzielle Unterstützung vom Staat. Foto: Tobias Hase

W

er Strom aus Sonnenenergie erzeugt und diesen teilweise ins öffentliche Stromnetz einspeist, kann sich freuen: Die KfW-Bank setzt ihr Förderprogramm „Speicher“ fort. Was Anlagen-Besitzer beachten müssen, wenn sie die finanzielle Unterstützung beantragen wollen.

lage nach dem 31. Dezember 2012 errichtet haben, können die Förderung nutzen - wenn sie zum Beispiel bestehende Anlagen nachrüsten wollen. Wichtig für alle: Der Antrag muss gestellt werden, bevor das Vorhaben startet - also bevor man beispielsweise einen Liefer- oder Leistungsvertrag unterschreibt.

Das entsprechende Programm läuft seit Anfang März. Privatpersonen - aber auch Unternehmen, die eine Solaranlage mit stationärem Batteriespeicher betreiben - können davon unter Umständen profitieren, teilt die KfW-Bankengruppe mit.

Pro Anlage fördert die KfW nur ein Batteriespeichersystem. Der Besitzer muss dieses außerdem mindestens fünf Jahre lang in Deutschland betreiben. Außerdem können Photovoltaik-Besitzer vom Bundeswirtschaftsministerium Zuschüsse für die Kredittilgung bekommen. Hier gilt: Entscheidend ist, wann der Förderantrag gestellt wird, denn der Zuschuss sinkt in Halbjahresschritten von 25 auf zehn Prozent der förderfähigen Kosten.

Im Einzelnen gilt: Zinsgünstige KfWKredite gibt es für Personen, die eine neue Anlage mit Batteriespeicher installieren wollen. Aber auch Betreiber, die ihre An-

Neu am aktuellen Förderprogramm ist: Der Hersteller muss der geförderten Batterie einen längeren Zeitwert garantieren. Nun sind zehn Jahre nötig, früher waren es nur sieben Jahre. Außerdem darf die Anlage höchstens 50 Prozent der installierten Leistung ins Netz einspeisen. Früher waren es rund 60 Prozent. Das fortgesetzte Programm läuft bis Ende 2018. Es soll die Entwicklung der Batteriespeicher-Technologie sowie den Markt unterstützen. Das alte Programm wurde Ende des vergangenen Jahres eingestellt. Nach Angaben des Bundesverbandes für Solarwirtschaft nutzten von 2013 bis 2015 rund 19.000 Haushalte die Zuschüsse.

Seit über 25 Jahren

Garagentore und mehr

Behrens Dachbau GmbH Stükenstraße 13 · Rinteln Tel. 05751-957686 · Fax 957687 www.behrens-dachbau.de

Rufen Sie uns an! Tel. 0 50 43/91 05 0 info@portaltechnik.de

www.huehn-wieggrebe.de


bauen und modernisieren

| 15

Saft satt B

eim Hausbau gibt es so viele wichtige und große Dinge zu beachten. Die Planung der Steckdosen scheint da eher ein kleines Problem - und wird manchmal vernachlässigt. Das rächt sich später. Das Smartphone braucht dringend neuen Saft, doch alle Steckdosen sind schon belegt? Wenn die Wohnung oder das Haus nicht ausreichend viele Steckdosen hat, ist das ärgerlich. Daher ist wichtig, bereits beim Bauen gut zu planen. Denn sind die Stromkreise erst einmal hinter dem Putz verschwunden, ist das Nachrüsten schwierig. Darauf weist die „Initiative Elektro+“ hin. Sie empfiehlt den Einbau von sogenannten Installationsrohren. Mit ihnen ist es möglich, später neue Leitungen zu ziehen, ohne den Putz wieder aufmachen zu müssen. Wie viele Steckdosen und Stromkreise in einem Raum sinnvoll sind, dazu bietet die Richtlinie RAL-RG 678 Orientierung. Demnach umfasst eine mittlere Ausstattung in der Küche zum Beispiel zehn Steckdosen. Im bis zu 20 Quadratmeter großen Wohnzimmer sind demnach acht Steckdosen das Minimum.

Bereits beim Bau des Hauses ist wichtig, auf eine ausreichende Anzahl von Steckdosen zu achten. Foto: dpa

Wer nicht genug Steckdosen zur Verfügung hat, behilft sich häufig mit Steckdosenleisten. Das kann jedoch gefährlich werden: Denn die Wattzahlen der angeschlossen Geräte addieren sich. Schnell kann man so die Belastungsgrenze überschreiten. Die Initiative empfiehlt deshalb, beim Kauf der Leisten in jedem Fall auf ein dickes Anschlusskabel und entsprechende Prüfsiegel zu achten. Wichtig zudem: Niemals dürfen mehrere Leisten ineinander gesteckt werden.

GmbH & Co KG

■ Kundendienst ■ Industrieanlagen ■ Elektroinstallation ■ Heizungsanlagen ■ Sanitäre Einrichtungen ■ Solarthermie/Photovoltaik Hauptstr. 25 | 31719 Wiedensahl | Tel. 0 57 26 / 92 10 89 - 0 www.MeyerElt.de | info@MeyerElt.de

Bei empfindlichen elektronischen Geräten haben die Geräte außerdem bestenfalls einen integrierten Überspannungsschutz. Dieser kann aber – zum Beispiel bei einem Blitzschlag – nur dann vor Überspannung schützen, falls es vorgeschaltete Überspannungseinrichtungen am elektrischen Hausanschlusskasten und im Stromkreisverteiler gibt. „Ansonsten ist die ankommende Spannung einfach noch zu hoch“, betonen die Elektro-Experten.


16 |

bauen und modernisieren

Alte Öfen vor dem Aus

Wer einen alten Holzofen hat, muss diesen unter Umständen in den nächsten Jahren austauschen. Das sieht ein Gesetz vor. Eigentlich hätten viele Hausbesitzer sogar schon im vergangenen Jahr tätig werden müssen. Wie eine Hochrechnung zeigt, hat dies nur jeder Fünfte getan.

V

iele Hausbesitzer betreiben möglicherweise illegal eine zu alte Feuerstätte. Sie haben eine Frist zum Austausch oder Nachrüsten versäumt. Darauf lassen jedenfalls Hochrechnungen des Industrieverbands Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI) schließen. Bis Anfang 2015 hätten Kamin- und Kachelöfen sowie Heizkamine, die vor 1975 zugelassen wurden und die Grenzwerte für Emissionen nicht einhalten, ausgetauscht oder nachgerüstet werden müssen. Das sieht die Bundes-Immissionsschutzverordnung vor - und soll Bußgelder zur Folge haben. Rund eine Million Geräte ist laut der HKI-Hochrechnung in dem entsprechen-


bauen und modernisieren

Viele alte Holzöfen stoßen zu viele Schadstoffe aus. Daher sieht ein Gesetz schrittweise ihren Austausch oder die Nachrüstung eines Filters vor. Foto: dpa

den Alter, aber nur jede fünfte Feuerstätte wurde erneuert. 800.000 umweltbelastende Altanlagen seien folglich noch in Betrieb ohne geeignete Nachrüstung. Allerdings sind die Zahlen umstritten: Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks spricht von insgesamt „nur“ 150.000 Anlagen, die in dieser Austauschperiode betroffen waren - abzüglich der Ausnahmen der Verordnung. Und auch die Zahl der säumigen Hausbesitzer ist für den Verband fraglich. „Ein paar Exoten wird es geben, aber wir gehen von einer sehr geringen Zahl aus“, erklärt Verbandssprecher Stephan Langer. Bei manchen Ofentypen sei zudem einfach eine Nachrüstung für den Weiterbetrieb möglich.

Was sollten Hausbesitzer tun, die befürchten, die Frist versäumt zu haben?

Auch jüngere Anlagen müssen in naher Zukunft ersetzt werden: Für die Baujahre 1975 bis 1984 endet die Schonfrist Ende 2017 - beiden Verbänden zufolge ist das die große Austauschwelle. Für Holzöfen der Baujahre 1985 bis 1994 ist Ende 2020 Schluss. 2024 müssen dann Öfen, die im Zeitraum von 1995 bis 31. März 2010 gefertigt wurden und nicht die Grenzwerte einhalten, ausgetauscht oder nachgerüstet werden. Ausgenommen von der Pflicht sind offene Kamine sowie historische Einzelraumfeuerungsanlagen, die vor 1950 hergestellt oder errichtet wurden.

Zunächst ist es wichtig zu wissen: Ersetzt werden müssen nur jene Kamin- und Kachelöfen sowie Heizkamine, die nicht nur das entsprechende Alter haben, sondern auch zu viele Schadstoffe ausstoßen. Das betrifft aktuell Öfen, die 2015 älter als 40 Jahre waren. Diese dürfen nicht mehr als 0,15 Gramm Staub pro Kubikmeter und vier Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter ausstoßen. Der HKI bietet im Internet eine Datenbank zur Recherche der Werte des jeweiligen Ofens an. Ein Ausdruck der Angaben reicht dem zuständigen Bezirksschornsteinfeger als Nachweis. Oder dieser misst einfach bei der nächsten Feuerstättenschau die Werte. Weitere Infos gibt es unter cert.hki-online.de.

Grundsätzlich haben Langer zufolge betroffene Ofenbesitzer rechtzeitig von der Austauschpflicht erfahren: über den Bezirksschornsteinfeger. Dieser kontrolliert auch die Umsetzung im Rahmen der Feuerstättenschau: Innerhalb von sieben Jahren sind zwei Schauen vorgesehen. Aufgrund dieser Zeitspanne bei den Kontrollen lasse sich für seinen Verband auch noch nicht überblicken, wie viele Ofenbesitzer tatsächlich nicht gehandelt hätten. Verstöße meldet der Kaminkehrer den zuständigen Behörden, die dann Bußgelder verordnen können. Laut HKI erfolgten diese aber bislang nicht.

630m² 607m²

1.041m²

Hintergrund der Austauschpflicht ist der Versuch, den Schadstoffausstoß der Öfen in Deutschland - und damit die allgemeine Umweltbelastung - zu reduzieren. Die Verordnung sieht daher vor, schrittweise und nach Baujahren bestimmte Kaminöfen, Heizkamine und Kachelöfen aus dem Verkehr zu nehmen oder mit Partikelfiltern nachzurüsten. Vorteil eines Austausches für den Verbraucher ist, dass moderne Feuerstätten einen höheren Wirkungsgrad haben und dadurch weniger Holz benötigen. Dem stehen jedoch die Investitionen gegenüber.

Erst die alten, dann die jüngeren

729m²

| 17


preis

18 |

www.schaumburg-energie.de

Der nächste Winter kommt bestimmt Viele Heizungen verbrauchen mehr Energie als eigentlich nötig, um die Häuser und Wohnungen im Winter aufzuwärmen. Schuld daran sind nicht einmal veraltete Anlagen: Die Einstellungen sind schlicht falsch. Ein hydraulischer Abgleich im Frühling oder Sommer kann das beheben.

Eine Initiative von:

Landkreis Schaumburg

Kreishandwerkerschaft Schaumburg

Volksbank Hameln-Stadthagen

Volksbank in Schaumburg

Sparkasse Schaumburg

Heimat erleben

www.schaumburg-energie.de


preis

www.schaumburg-energie.de

| 19

Die Heizung lässt sich über die Temperaturregelung nur gut einstellen, wenn alle Komponenten der Anlage optimal aufeinander und auf das Haus eingestellt sind. Dafür sorgt ein sogenannter hydraulischer Abgleich. Foto: dpa

E

in hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage bietet sich vor Beginn der nächsten Heizperiode an. Damit wird die Anlage optimal für den Betrieb im nächsten Winter eingestellt. Im Schnitt lassen sich so in einem Einfamilienhaus jährlich 110 Euro Heizkosten einsparen, teilt die Kampagne „Meine Heizung kann mehr“ der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online mit. Das müssen Hausbesitzer wissen.

Was wird bei einem hydraulischen Abgleich gemacht? Ein Sanitärfachmann ermittelt für jeden Wohnraum die benötigte Wärmeleistung und stellt die optimale Vorlauftemperatur und die nötige Wassermenge der Heizungsanlage entsprechend ein. Außerdem werden Pumpenleistung und die Werte für die nötigen Widerstände im Heizkreislauf errechnet und verarbeitet. So wird zum Beispiel sichergestellt, dass von der Umwälzpumpe zu den Heizkörpern und zurück immer genau die benötigte Wassermenge fließt. Ist das nicht der Fall, heizt die Anlage nicht alle Räume gleichmäßig gut auf. In der Folge dreht man in den kalten Räumen die Heizung stärker auf, was die Kosten in die Höhe treibt. Andere Folgen können Fließgeräusche, Pfeifen und Gluckern sein.

Wie hoch sind die Kosten? Rund 400 bis 1000 Euro kostet der hydraulische Abgleich. Die Summe variiert je nach Zahl der Heizkörper und Zustand der Heizung. Auswirkungen hat auch die Frage, ob im Rahmen der Arbeiten voreinstellbare Thermostatventile und die Heizungspumpe getauscht werden. Laut co2online amortisiert sich die Investition durchschnittlich nach sechs Jahren. Ein hydraulischer Abgleich wird einmal gemacht, Wiederholungen sind nötig bei baulichen Änderungen am Haus: zum Beispiel einer Dämmung oder dem Einbau neuer Fenster.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Abgleich? Eigentlich kann die Arbeit laut co2online zu jeder Jahreszeit gemacht werden. Ist die Heizungsanlage noch in Betrieb, lässt sich die Wirkung der neuen Einstellung direkt überprüfen. Allerdings hat der Abgleich außerhalb der Heizperiode einen großen Vorteil: Das Abschalten der Anlage mitten im Winter entfällt - zum Beispiel für den Einbau voreinstellbarer Thermostatventile. Ein Termin mit dem Handwerker in der Übergangszeit kann sinnvoll sein. Beachten sollten Hausbesitzer auch, dass sie nicht zu lange mit der Terminvereinbarung warten. Handwerker sind häufig auf Wochen hinaus ausgebucht.

Wer macht den hydraulischen Abgleich? In der Regel ist das Aufgabe des Heizungsmonteurs - insbesondere, wenn zum Beispiel neue Thermostatventile eingebaut werden. Die Vorbereitungen wie Datenaufnahme und Berechnung können auch Schornsteinfeger und Energieberater übernehmen.

Welche Unterlagen braucht der Handwerker? Es kann dem Handwerker helfen, wenn er Baupläne, Baubeschreibungen, Informationen zum Wärmedurchgangskoeffizient von Fenster und Dämmung (U-Wert) sowie Nachweise für die KfW-Förderbank und Berichte von Energieberater zur Verfügung hat. Hat der Bauherr diese Unterlagen nicht, sollte man beim Planer oder Architekten des Gebäudes oder beim Bauunternehmen nachfragen.

Wie finde ich heraus, ob bereits ein Abgleich gemacht wurde? Direkt erkennen kann man das nicht. Können Vorbesitzer des Gebäudes oder der zuständige Heizungsfachmann keine Auskunft geben, sind zu hohe Kosten oder zum Teil auch Geräusche in der Anlage Hinweise auf falsche Einstellungen.

Eine Initiative von:

Landkreis Schaumburg

Kreishandwerkerschaft Schaumburg

Volksbank Hameln-Stadthagen

Volksbank in Schaumburg

Sparkasse Schaumburg

Heimat erleben

www.schaumburg-energie.de


www.schaumburg-energie.de

20 |

Verschärfte EnEV: Drei Stellschrauben für Häuslebauer Der Hausbau wird ab diesem Jahr teurer, denn die Vorgaben der Energieeinsparverordnung sind strenger geworden. Die meisten Bauanträge erfüllen jedoch ohnehin bereits diese Konditionen, sind sich Bauexperten einig.

A

nfang des Jahres hat sich die Energieeinsparverordnung (EnEV) verschärft. „Sie schreibt vor, dass Wohngebäude, die ab dem 1. Januar 2016 gebaut werden, einen um 25 Prozent niedrigeren Primärenergiebedarf pro Jahr haben müssen als bisher“, erläutert Jürgen Stock, Referatsleiter im Bundesbauministerium. „Außerdem muss der Wärmeschutz der Gebäudehülle bei Neubauten dann um rund 20 Prozent verbessert werden.“ Betroffen sind alle, die ihren Bauantrag nach 2015 einreichen beziehungsweise eingereicht haben. Aber viele Bauherren sind bereits darauf eingestellt.

Oft bieten Baufirmen bereits den KfW70-Standard an, der Basis für einen Tilgungszuschuss der Förderbank KfW ist. Dieser Standard erfüllt die neuen Anforderungen an Wärmeschutz und Primärenergiebedarf. In einigen Bereichen ist er sogar besser. „Allerdings gibt es auch Hausbaufirmen, die die neuen Grenzwerte noch nicht erreichen“, betont Jürgen Friedrichs vom Bauherren-Schutzbund. „Wichtig ist also, dass Kunden den jeweiligen Energiestandard des Hauses prüfen, bevor sie sich entscheiden.“ Für Bauherren ist die EnEV 2016 eine finanzielle Herausforderung. „Alle Fach-

leute sind sich darüber einig, dass das Bauen damit etwas teurer wird“, sagt Stock. „Über die Höhe der zusätzlichen Kosten gibt es aber unterschiedliche Auffassungen.“ Schätzungen schwanken zwischen drei und elf Prozent Mehrkosten. Unterm Strich sollen sich die Investitionen aber mittelfristig auszahlen. „Berechnungen an Modellgebäuden haben ergeben, dass nach 20 bis 24 Jahren teilweise aber auch deutlich schneller die schwarze Null erreicht und danach ein Plus verzeichnet wird“, betont der Ministeriumsvertreter.

Eine Initiative von:

Volksbank in Schaumburg

Sparkasse Schaumburg

Landkreis Schaumburg

www.schaumburg-energie.de


www.schaumburg-energie.de

Wie teuer es letztlich wird, hängt von der Anlagentechnik ab. „Es gibt ja viele Wege, diese Einsparungsziele zu erreichen“, stellt Stock klar. Wird beispielsweise eine etwas teurere Pelletheizung statt eines Brennwertkessels genutzt, kann die Wärmedämmung etwas geringer ausfallen. Das trifft auch beim Einsatz einer Wärmepumpe zu. Bei der Bewertung der Energiebilanz wird berücksichtigt, wie viel Energie der Neubau rechnerisch benötigt und welcher Energieträger verwendet wird. So bringt die Nutzung regenerativer Energien wie Solarenergie Vorteile gegenüber Öl oder Gas. „Ausschlaggebend ist der sogenannte Primärenergiefaktor“, sagt Alexander Lyssoudis von der Bay-

erischen Ingenieurekammer-Bau. Dieser zeigt das Verhältnis von der eingesetzten Primärenergie zur abgegebenen Endenergie. Je kleiner der Primärenergiefaktor, desto umweltschonender und effizienter ist der Energieeinsatz und -aufwand von der Quelle bis zum Endverbraucher. Während er bei fossilen Brennstoffen wie Gas und Heizöl über eins liegt, punkten alle erneuerbaren Energien mit Werten unter eins. „Das wirkt sich positiv auf den Primärenergiebedarf eines Hauses aus“, erklärt Lyssoudis. „Um diesen zu ermitteln, wird der Verbrauch eines Hauses mit dem Primärenergiefaktor multipliziert. Setzt der Bauherr also verstärkt erneuerbare Energien ein, hat er überhaupt keine Probleme, die strengeren Anforderungen der EnEV zu erfüllen.“

| 21

Wer 2016 ein Haus bauen möchte beziehungsweise erst den erforderlichen Bauantrag einreicht, muss neue Auflagen der Energieeinsparverordnung Foto: dpa einhalten.

Im Wesentlichen gibt es drei Stellschrauben für den Bauherrn: die Gebäudehülle, die Art der eingesetzten Energie sowie die Technik für Heizung und Warmwasserbereitung. „Zum einen sollte man in einen guten Wärmeschutz investieren“, empfiehlt Lyssoudis. Das fängt bei der Dämmung der Außen- und Kellerwände an und geht über die Drei-Scheibenverglasung der Fenster bis zur Haustür. Mit der Wahl des passenden Energieträgers ist ein weiterer Schritt getan. Dieser zieht fast zwangsläufig die Nutzung effizienter Anlagentechnik nach sich.

Eine Initiative von:

Volksbank in Schaumburg

Sparkasse Schaumburg

Landkreis Schaumburg

www.schaumburg-energie.de


Wohnen und wohlfĂźhlen

nach der Idee von

Der runde Teppich, dessen Farbe sich in den SitzmĂśbeln und Wohnaccessoires wiederfindet, gibt dem Wohnzimmer eine Zentrierung. Und zusammen mit der Deckenleuchte bildet er eine Mitte.


Wind und Wasser


Große Zimmer werden am besten in klar definierte Bereiche gegliedert. Fotos: Lichtfang (Sonja Rode)

Für die einen ist es Einbildung, für die anderen funktioniert die Harmonielehre Feng Shui perfekt. Wer seinen Wohnraum danach gestaltet, lenkt seine Lebensenergie und fühlt sich wohler. Dafür braucht es keine Klangspiele. Und auch Wände werden nicht versetzt.

J

eder kennt das Gefühl, wenn man einen Raum betritt und sich sofort wohlfühlt. Die Raumaufteilung scheint zu stimmen, die eingesetzten Farben, Möbel und Materialien gefallen. „All das nehmen wir unterbewusst wahr, Feng Shui verleiht diesen Intuitionen eine Sprache“, sagt Thomas Fröhling, Leiter des Deutschen Feng Shui Instituts (DFSI). Bei Feng Shui handelt es sich um eine aus China stammende Harmonielehre. Ziel ist es, das Qi – die unsichtbare Lebensenergie, die alles umgibt – zu leiten. Indem Räume nach bestimmten Prinzipien gestaltet werden, soll das Qi fließen können – und das Wohlfühlgefühl eintreten. Diese Energie sei nicht zu unterschätzen, betont Fröhling. „Wir sind lediglich imstande, acht Prozent dessen wahrzunehmen, was wir sehen.“ Alles andere passiere unbewusst. „Feng Shui ist die Lehre, dieses Unterbewusste zu akzeptieren.“ Wer korrigiere, was unterbewusst störe, steigere das eigene Wohlbefinden.

Übersetzt bedeutet Feng Shui Wind und Wasser – die beiden polaren Kräfte, zwischen denen sich unser Leben abspielt. Der Wind bewegt Dinge voran, nach vorne und oben, und verhindert so den Stillstand. Damit er wirken kann, braucht er einen Mitspieler: das Wasser. „Im Bild des Wassers ist im Feng Shui das nach innen Zentrierende, das Statische gemeint“, sagt die Feng-Shui-Beraterin Gudrun Mende. „Gemeint ist, dass wir in uns hineinblicken und uns fragen müssen, was unsere ureigenen Bedürfnisse sind.“ Dazu gehört, potenziellen Gefahrenquellen nicht den Rücken zuzukehren. „Auf die Wohnung übertragen könnte das bedeuten, den Schreibtisch nicht vor das Fenster zu stellen und dann mit dem Rücken zur Tür zu sitzen, sondern ihn umzudrehen“, sagt Fröhling. Und Tische stehen besser nicht vor der Wand. Denn die Mauer stoppe den Energiefluss.


Paarsymbolik: Zweier-Arrangements - hier zum Beispiel in Deko-Elementen - sollen die Partnerschaft stärken.

Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen: Wenn die Raumaufteilung stimmt und die eingesetzten Farben, Möbel und Materialien harmonieren, kann das Qi fließen. „Steht ein Mensch allerdings – zum Beispiel nach einer Trennung – an einem Punkt in seinem Leben, wo er sich auf das Wesentliche konzentrieren muss, kann eine solche Positionierung helfen, um die Gedanken zu bündeln“, so Mende. „Aber irgendwann erreicht er den Tag, an dem er den Tisch umdreht.“ Um herauszufinden, was einen unterbewusst stört, empfiehlt Mende, die Wohnung Stück für Stück abzufilmen. „Kann ich die einzelnen Dinge sehen oder werden sie immer auch von anderen Gegenständen überlagert? Oder herrscht vielleicht an vielen Stellen Leere?“ Die Konsequenz aus den Beobachtungen müsse nicht sein, seine Habseligkeiten auf ein Minimum zu reduzieren oder Dekoration aufzustellen, um Freiräume zu vermeiden. „Beim Filmen wird man aber spüren, welche Bereiche des Raums einen emotional berühren und welche nicht.“

»Verändern wir die Struktur eines Raumes, dann verändern wir auch uns selbst.«

Positiv leiten lasse sich Energie über Farben. Weiß zieht Licht an und spiegelt dies zurück. „Hier ist viel Dynamik im Spiel“, erläutert Mende. „Wenn man Ruhe sucht, ist eine weiße Wand also genau das Falsche. Eine grüne oder blaue Wand hingegen wirkt beruhigend und harmonisierend.“ Rot ist eine kommunikative, stark pulsierende Farbe, die man gut im Wohnzimmer einsetzen kann, wo viel gesprochen wird. Feng Shui wurde in den vergangenen Jahren häufig missverstanden, macht Fröhling deutlich. „Es sind weder Klangspiele und Bambusflöte notwendig, und es müssen auch keine tragenden Wände weggerissen werden.“ Doch lasse sich durch diese Lehre das Wohlgefühl steigern. „Denn verändern wir die Struktur eines Raumes, dann verändern wir auch uns selbst.“

Bei der Umsetzung plädiert Fröhling zu individuellen Lösungen. „Betritt man eine Wohnung und geht geradeaus, läuft man in vielen Fällen recht schnell gegen eine Wand. Der Raum wirkt beengend.“ Um ein Gefühl von Freiheit zu schaffen, gibt es mehrere Möglichkeiten: „So kann man an besagter Wand ein Bild mit Tiefe aufhängen oder sie in ein blasses Türkis tünchen.“

Für das Badezimmer eignen sich Farben und Materialien, die dem Erdelement entsprechen. Beige- und Cremetöne sowie Holz passen ebenso gut wie ein dezent eingesetztes Grün.


26 |

wohnen und einrichten

Eine Bank am Esstisch hilft bei längerem Sitzen, den Rücken zu schonen. Denn die Sitzposition lässt sich hier leicht ändern. Foto: VDM

Automatische Türöffner an den Oberschränken der Küche ersetzen Bewegungen, die den Rücken belasten. Foto: AMK

Manche Möbel entzücken den Rücken

R

ückenschmerzen gelten als Volksleiden. Unser Alltag fördert die Schmerzen oft noch. Aber ausgerechnet das eigene Zuhause als der Ort, an dem es uns einfach gut gehen sollte, ist häufig falsch eingerichtet. Dabei sind rückenschonende Möbel keine teure Spezialsache. Der Nacken spannt, der Rücken schmerzt, die Gelenke tun weh: Viele klagen über solche Beschwerden im Alltag – manchem sind sie ständiger Begleiter. Auslöser können mangelnde Bewegung, Verschleiß und eben auch die falschen Möbel sein. Wer zu lange auf einem tief einsinkenden Sofa oder einem harten Stuhl ausharrt, spürt es irgendwann im Kreuz. Rückenschonende Möbel sind nicht unbedingt speziell auf Ergonomie getrimmt. Viel wichtiger ist das Wissen um die richtige Haltung für den Rücken. So findet man

unter herkömmlichen Möbeln hilfreiche Lösungen – und erkennt: Manchmal ist weniger sogar mehr. Auch das Aufräumen ist ein Teil der Lösung.

Aufgeräumte Zimmer „Viele Wohnungen sind mit Möbeln zugestellt. Dann gibt es kaum Platz für die freie Bewegung im Raum“, sagt Michael Finder vom Deutschen Verband für Physiotherapie. Die Wohnung sollte stattdessen Bewegungsanreize bieten: zum Beispiel eine Übungsmatte im Wohnzimmer. Auch der Verzicht auf Fernbedienungen fördert die Aktivität. Man muss schließlich aufstehen, um das TV-Programm zu wechseln oder das Licht zu dimmen. Und: In einer aufgeräumten Wohnung funktioniere selbst das Telefonieren im Stehen oder Umhergehen besser.

Besseres Körpergefühl Einen explizit empfohlenen Stuhl für Menschen mit Rückenleiden gebe es nicht, da sich die Leiden stark unterscheiden, betont Finder. „Bei der Wahl der passenden Sitzmöbel ist das angenehme Gefühl entscheidend.“ Und dafür müsse man auf die Signale des Körpers achten und merken, was einem gut tut. „Generell gilt, dass Sitzmöbel keine Zwangshaltung provozieren sollten“, macht Finder deutlich. Eine enge Sitzhaltung, bei der die Beine angewinkelt sind und sich nicht nach vorne ausstrecken lassen, schränkt die Bewegungsfreiheit ein. Stühle sollten verschiedene Sitzpositionen zulassen. Und diese wird bestenfalls spätestens nach 20 Minuten verändert.


wohnen und einrichten

| 27

Ergonomisch geformte Stühle schonen den Rücken. Foto: VDM

Sitzmöbel mit stärkender Einlage Bürostühle sollten bequem sein und die Wirbelsäule nicht zusätzlich belasten. Das Gleiche gilt für sonstige Stühle. Ergonomisch gute Modelle sind so gebaut, dass man langes Sitzen nicht spürt. Wichtig ist eine verstellbare Rückenlehne mit stärkender Kisseneinlage, die eine aufrechte Haltung fördert. Gut geeignet zum einfachen und regelmäßigen Wechsel der Sitzposition sind laut Finder eine Bank am Esstisch oder Wippstühle. Das weiche, tiefe Sofa ist ein Problemfall: Hier rät Finder zu verschiedenen Einstellungen, um die Sitzposition verändern zu können, und zu einer angenehmen Höhe von Polster und Rückenlehne. Grundsätzlich gilt: Beim Aussuchen im Handel auf Sofa, Sessel oder Stuhl die Position einnehmen, die man üblicherweise daheim wählt.

Küche auf Ellenbogenhöhe Zu niedrige Arbeitsflächen oder zu hohe Wandschränke, an die man nur schwer herankommt, führen auf Dauer zu ungünstiger Körperbelastung. Die optimale Höhe der Arbeitsplatte liege ungefähr zehn bis 15 Zentimeter unterhalb des Ellenbogens, erklärt Kirk Mangels von der Arbeitsgemeinschaft „Die Moderne Küche (AMK). „In einer ergonomischen Küche hat es Sinn, das Kochfeld abzusenken, um besser in den Töpfen zu arbeiten.“ Die AMK empfiehlt hier eine Tiefe von 25 Zentimetern unterhalb des Ellenbogens. Wenn zwei oder mehr Bewohner regelmäßig in der Küche stehen, muss ein Kompromiss her: Eine Abweichung von zehn Zentimetern nach oben und fünf nach unten zum Idealwert ist tolerierbar. Sonst ist es sinnvoll, auf höhenverstellbare Arbeitsflächen zu setzen. Auch eine teilweise niedrigere Arbeitsplatte helfe dabei, eine Entlastung bei langen Stehphasen zu erzielen. „Dann kann man sich beispielsweise zeitweise an die Arbeitsplatte setzen“, so Mangels.

13.05.2016 | 18:00 Uhr Noche Argentina – Argentinischer Steakabend 27.05.2016 | 18:00 Uhr Spanien vs. Italien


28 |

wohnen und einrichten

Für den Fall der Fälle Im Notfall muss er warnen: Das kann der Rauchmelder aber nur, wenn er auch richtig Foto: dpa montiert wurde.

E

s reichen ein paar Atemzüge im Rauch, und man kommt bei einem Hausbrand ums Leben. Damit Bewohner sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können, gibt es in vielen Bundesländern bereits die Pflicht zu Rauchmeldern – in Niedersachsen seit Anfang 2016. Bei einem Hausbrand sind meist nicht die Flammen tödlich. „Die größte Gefahr – und oft unterschätzt – ist der Rauch“, macht Christian Rudolph deutlich, Vorstand des Forums Brandprävention (Berlin). Davor warnen kleine, meist weiße Kästchen an der Zimmerdecke – doch noch immer haben nicht alle Haushalte Rauchmelder, obwohl es bereits in vielen Bundesländern gesetzliche Regelungen für Neubauten und das Nachrüsten im Bestandsbau gibt. „Rauchwarnmelder gehören in jeden Raum der Wohnung, auch in den Flur“, betont aber Hartmut Zander von der „Initiative Elektro+“. Ob die Geräte in der Küche sinnvoll sind, ist umstritten. Häufig schlagen sie wegen Kochdämpfen Alarm. „Mittlerweile gibt es aber Produkte, die Wasserdampf von Rauch unterscheiden können. Deren Hitzesensoren erkennen, ob im Kochbereich eine Überhitzung statt-

findet - beispielsweise wenn der Topf mit Öl auf dem Herd vergessen wurde.“ Die Funktionsweise sei bei allen Geräten nahezu identisch. „Sie verfügen über eine Lichtschranke mit Lichtempfänger und -sender“, erklärt Rudolph. „In der Messkammer werden immer wieder Lichtstrahlen ausgesendet, die nur dann reflektiert werden, wenn Rauchpartikel eindringen.“ Dann löst nach mehrfacher Prüfung der Alarm aus. Die kleinen Computer erkennen Rauch bereits dann, wenn man ihn selbst noch nicht sieht. Einmal im Jahr müssen die Geräte geprüft werden. In Mietwohnungen muss der Vermieter dieser Pflicht nachkommen. Beim Kauf sollte man auf die CE-Kennzeichnung inklusive Prüfnummer und der Angabe EN 14604 achten. Dann entspricht das Produkt den geltenden Anforderungen. Zudem können sich Verbraucher am Q-Label orientieren. „Dabei handelt es sich um ein Qualitätszeichen, das besonders hochwertige Rauchwarnmelder mit geprüfter Langlebigkeit und geringer Störanfälligkeit kennzeichnet“, schildert Rudolph. Die Montage ist denkbar einfach: „Weil

die Geräte nicht mit dem Stromnetz verbunden sind, können sie selbst installiert werden“, so Zander. „Das geschieht mit Schrauben und Dübeln oder Klebepads.“ Die Geräte lassen sich sogar untereinander vernetzen, sodass das Alarmsignal weitergegeben wird und man beispielsweise im Dachgeschoss mitbekommt, wenn es im Erdgeschoss brennt. „Bei kleinen Wohnungen kann darauf wegen der geringen Distanz verzichtet werden“, sagt Zander. In Einfamilienhäusern empfiehlt der Experte jedoch eine Vernetzung. Auch die Nachrüstung mittels Funkverbindung kann möglich sein. Neben Rauchmeldern sollte jeder Haushalt auch einen Feuerlöscher haben. Denn: „In den ersten zwei Minuten kann man selbst noch viel löschen“, sagt Hartmut Ziebs, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. Dennoch warnt er vor Übereifer: „Als erstes wird die Feuerwehr gerufen, danach werden alle Menschen in Sicherheit gebracht. Und erst dann sollten jene, die es sich zutrauen, erste Löschmaßnahmen vornehmen.“ Wird der Rauch stärker, muss man die Wohnung umgehend verlassen. „Bereits zwei bis drei Atemzüge können dann tödlich sein.“


wohnen und einrichten

| 29

Bei Pulverlöschern gilt: Je mehr Pulver sie enthalten, desto länger sprühen sie. „Sie haben jedoch den Nachteil, dass die Wohnung danach hinüber ist“, sagt Ziebs. Das feine Salzgemisch dringt in die kleinsten Zwischenräume und lässt sich nur schwer wieder entfernen. Der Feuerwehr-Sprecher rät daher zu Schaumlöschern, die den Brand ersticken und deren Spuren sich rückstandslos entfernen lassen. „Für Haushalte reichen Löscher mit einer Füllmenge von sechs Kilogramm.“ Alle zwei Jahre sollten Bewohner ihre Feuerlöscher überprüfen, denn die Mittel verlieren mit der Zeit ihre Wirkung. Eine Alternative sind Löschdosen. „Diese gibt es bereits mit einer Füllmenge von einem Kilogramm“, sagt Ziebs. Hier rät der Experte eindringlich dazu, auf Qualität Wert zu legen: „Bei Billigprodukten besteht die Gefahr, dass die Wurfweite sehr kurz und der Einsatz dementsprechend gefährlich ist.“ Ein Feuerlöscher allein helfe jedoch nicht. „Viele Mieter und Hausbesitzer, die über ein Exemplar verfügen, wissen schlichtweg nicht, wie das Ganze funktioniert“, sagt Ziebs. Er empfiehlt eindringlich, sich regelmäßig die Gebrauchsanweisung durchzulesen, um im Fall eines Brandes auch wirklich schnell löschen zu können. Außerdem rät Ziebs zum Kauf einer Feuerlöschdecke. Diese erstickt die Flamme und ist insbesondere bei entstehenden Bränden und Fettbränden geeignet - und sollte daher in keiner Küche fehlen.

nntag SchaaguimsoMonat von 11un-1g6 Uhr

Sonnt e Berat Jeden 1. in Verkauf • kein ke

Besuchen Sie unsere große

TreppenGalerie

mit über 20 Originaltreppen zum Anschauen · Anfassen · Ausprobieren

www.besser-treppen.de

Am Steinhauerplatz 7 31683 Obernkirchen Tel: 0 57 24 / 9 83 84

50 Zentimeter Abstand zu Wänden lassen Rauchmelder sollen im Notfall die Bewohner vor Bränden warnen. Dazu müssen sie jedoch richtig positioniert sein. Idealerweise sind sie waagerecht an der Decke sowie möglichst in Zimmermitte mit mindestens rund 50 Zentimetern Abstand zu den Wänden befestigt. Darauf weist der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks hin. Zugluft kann die Rauch-Erkennung stören. Deshalb dürfen sich die Geräte nicht in der Nähe von Luftschächten befinden. Als Mindestschutz gilt, Rauchmelder im Schlaf- und Kinderzimmer und den Fluren zu montieren. Der Verband empfiehlt, auf Geräte mit dem Q-Qualitätszeichen zu setzen: Bei ihnen werden Lithium-Langzeitbatterien mit einer Lebensdauer von bis zu zehn Jahren verwendet. Wer für den Einbau und die Wartung der Rauchmelder verantwortlich ist, regelt die jeweilige Landesbauordnung. Normalerweise ist das der Eigentümer oder Vermieter.

Die Immobilien-Galerie Vermittlung - Vermietung - Verwaltung - Bewertung - Beratung

Wir vermitteln Wohn- und Gewerbeimmobilien Inh. Dipl.-Betriebsw. (FH) Joachim Scheffler

31675 Bückeburg Tel. 05722 / 270050 www.die-immobilien-galerie.de


30 |

wohnen und einrichten

Wenn Stürme das Dach abdecken, kann das für Hausbesitzer teuer werden. Eine Hausbesitzerhaftpflichtversicherung kann vor finanziellen Forderungen schützen. Foto: dpa

Eigentümer sollten versichert sein

G

esetzlich vorgeschrieben ist sie nicht, doch ihr Abschluss ist dringend zu empfehlen: Vermieter von Immobilien sowie Eigentümergemeinschaften sollten eine Hausbesitzerhaftpflicht-Versicherung haben. Eigentum verpflichtet, auch in rechtlicher Hinsicht: Wenn ein Sturm übers Land zieht und herabfallende Dachziegel Autos oder Menschen Schaden zufügen, dann haftet der Eigentümer des jeweiligen Gebäudes – im Extremfall mit seinem gesamten Privatvermögen. Auch in anderen Fällen können Hauseigentümer zur Verantwortung gezogen werden: Wurden beispielsweise vor dem Haus oder auf dem Weg dorthin Schnee, Eis oder nasses Laub nicht entfernt und ein Passant oder Besucher zieht sich bei einem Sturz einen komplizierten Bruch zu, kann das zu Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe führen. Vor diesem Risiko schützt eine HausbesitzerhaftpflichtVersicherung. Für Eigenheimbesitzer reicht eine normale private Haftpflichtversicherung aus, sagt Daniela Stanek von Haus & Grund Deutschland. Vermieter sollten eine Hausbesitzerhaftpflicht-Versicherung abschließen. „Sie ist zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber wichtig“, erklärt Claudia Frenz vom Bund der Versicherten (BdV).

Die Hausbesitzerhaftpflicht – auch Grundbesitzerhaftpflicht-Versicherung genannt – tritt ein, wenn einem Dritten ein Schaden zugefügt wird, dessen Ursache vom Grundstück oder dem Haus ausgeht. „Der Eigentümer der Schadensquelle haftet immer, wenn er schuldhaft gehandelt hat oder, was eher der Fall ist, schuldhaft eine Pflicht unterlassen hat“, erläutert Siegfried Berger vom Verband Wohneigentum. Der Eigentümer ist verpflichtet, nach einem Sturm das Hausdach zu begutachten und gegebenenfalls lose Dachziegel befestigen zu lassen. Auch auf dem Grundstück stehende Bäume müssen regelmäßig geprüft werden, vor allem bei Verdacht auf Astbruch. „Passiert ein Unfall, weil der Eigentümer seinen sogenannten Verkehrssicherungspflichten nicht nachgekommen ist, zahlt seine Versicherung“, sagt Frenz. „Beim Abschluss einer Versicherung sollte man unbedingt darauf achten, welche Schäden konkret versichert sind“, sagt Stanek. Wichtig sei auch, zu prüfen, für welche Schadenssumme die Versicherung maximal aufkommt. In der Regel bieten Versicherungsunternehmen ihren Kunden eine pauschale Versicherungssumme von zwei Millionen Euro an.

„Die Kosten liegen ungefähr bei 40 bis 80 Euro im Jahr“, erklärt Frenz. Die genaue Prämienhöhe ist nach ihren Angaben unter anderem davon abhängig, ob es sich um ein Ein- oder Mehrfamilienhaus handelt und wie hoch die Anzahl der Wohneinheiten ist. Die Versicherung kann – sofern der Eigentümer in der Immobilie wohnt – „in Höhe seines Anteils steuerlich abgesetzt werden“, sagt Stanek. Bei einem vermieteten Objekt ist es anders. „Der Vermieter hat die Möglichkeit, die Kosten für die Versicherung als Betriebskosten auf den Mieter umzulegen“, so Stanek. Die Nebenkosten, die der Vermieter vom Mieter erhält, müssen in der Steuererklärung als Einkünfte angegeben werden und können dann als Werbungskosten abgesetzt werden. Bei Abschluss einer Versicherung sollte genau geprüft werden, ob der Versicherungsumfang den eigenen Bedürfnissen entspricht. „Nicht immer ist die preiswerteste Versicherung auch die richtige für die persönliche Situation“, macht Stanek deutlich. Grundsätzlich kann es sich immer lohnen, regelmäßig die Konditionen der Versicherungen zu prüfen und gegebenenfalls den Anbieter zu wechseln.


wohnen und einrichten

Die heutigen Küchen zeichnen sich durch ein durchgängiges Foto: Mediahaus Farb- und Gestaltungskonzept aus.

B

Wie aus einem Guss

ereits seit mehr als 60 Jahren befasst sich das Möbelhaus Franz mit der Welt der Küche. „Ideenvielfalt, die Erfüllung ganz spezieller Wünsche sowie die Orientierung an aktuellen Trends stehen dabei im Fokus“, sagt Inhaber Wolfgang Franz. Sein Team begleitet die Kunden von der Küchenplanung und bis zur abschließenden Montage inklusive fachgerechtem Wasseranschluss und Einbau von Elektrogeräten. In der hauseigenen Ausstellung im Hessisch Oldendorfer Ortsteil Pötzen sind ständig mehr als 65 Ausstellungsküchen zu sehen: von der praktischen Küche mit Kochinsel über Hochglanzfronten in Kombination mit robusten Granit-Arbeitsplatten bis hin zur Landhausküche. Vertreten sind namhafte Hersteller wie Nobilia, Schüller, Nolte, Häcker und Culineo.

„Die Küche von heute ist individuell, energieeffizient, ergonomisch eingerichtet und komfortabel“, sagt Franz. Seiner Beobachtung nach ist die Küche zudem mehr als nur ein Raum, in dem der Hunger gestillt wird. „Die moderne Küche ist ein Symbol für Lifestyle, Gesundheit und Wellness“, weiß der Experte. Bei der Farbgebung sei Weiß noch immer der unangefochtene Liebling. Erdige und sandfarbene Naturtöne werden laut Franz jedoch immer beliebter. „Auf jeden Fall zeichnet sich die Farbgebung durch ein durchgängiges Konzept aus“, erläutert der Küchenprofi.

DAS NEUESTE VOM

Tresen-Talk

Alte Berliner Heerstr. 66 • 31840 Hess. Oldendorf OT Pötzen • Tel. 05151-57070 • www.moebelhausfranz.de • info@moebelhausfranz.de Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.30 - 18.30 Uhr, Sa 9.30 - 16.00 Uhr

| 31


Der ganze Stolz


des Gärtners

Zu einem Haus gehört ein Garten mit Rasen. Dieser soll saftig-grün und dicht sein. Er muss spielende Kinder, Haustiere und Grillpartys aushalten – und Hobbygärtner, die nicht immer viel Zeit für die Pflege haben.


34 |

garten und terrasse

Am besten wird mit dem Rasenmäher rund ein Drittel der Blattmasse abgeschnitten. Foto: dpa

S

o schön die Beete auch bepflanzt sind, so prachtvoll die Bäume sein mögen: Ein dichter und saftiggrüner Rasen ist immer der große Stolz der Eigentümer. In einem schönen Rasen steckt jedoch viel Arbeit. Die Fläche muss häufig geschnitten werden, braucht regelmäßig Dünger, und Unkräuter sind tabu. Hier sieben wichtige Pflegetipps für ein schönes Grün:

Grundsätzlich gilt: „Vertikutiert wird in der Wachstumsphase, dann verkraften die Pflanzen die Verletzungen deutlich besser, und sie verwachsen sich schnell wieder“, so Müller-Beck. Wichtig ist, dass der Vertikutierer nur die Bodenoberfläche anritzt und nicht tief einschneidet. „Ein Zentimeter tief ist schon zu viel“, sagt der Experte.

Düngen

Mähen

Zweimal im Jahr brauchen die Gräser Nährstoffe. Das Düngen ist auch die erste wichtige Pflegeaufgabe des Hobbygärtners im Frühjahr. Klaus Müller-Beck von der Deutschen Rasengesellschaft rät zur Orientierung an anderen Pflanzen, wenn es um die Wahl des Zeitpunkts geht: Gedüngt wird, wenn die Forsythien blühen. Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau gibt als Richtwert eine Mindesttemperatur von zehn Grad an. Die zweite Düngung erfolgt im Juli.

Für jede Grasmischung gelten unterschiedliche Schnittregeln. Ein Kräuterrasen bleibt zum Beispiel höher, ein Zierrasen wird bis zu dreimal wöchentlich gekappt. Henze gibt als Faustregel zweimal wöchentlich im April und Mai an, in den anderen Monaten wird wöchentlich gemäht. In der Praxis hat sich die Drittel-Regel durchgesetzt: Es sollte rund ein Drittel der Rasenmasse vom Mäher abgenommen werden, erklärt Henze. Maximal darf die Hälfte weg. Gemäht wird der trockene Rasen – im Sommer nicht in der Mittagshitze.

Vertikutieren

Jäten

Beim Vertikutieren wird überflüssiges oder abgestorbenes Material entfernt. Die Experten sind unterschiedlicher Ansicht, wann der richtige Zeitpunkt ist: MüllerBeck rät dazu“ ungefähr 14 Tage nach der Frühjahrsdüngung“, die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt die Arbeit vor dem Düngen.

Unkraut reduziert sich mit der Zeit von selbst, wenn ein verwilderter Rasen regelmäßig gemäht wird. Denn es handelt sich hierbei meist nicht um schnittverträgliche Kräuter, erläutert der Verbraucherinformationsdienst aid. Löwenzahn und Gänseblümchen müssen mit der Hand ausgestochen werden.


garten und terrasse

| 35

Nachsäen

Kalken Dünger führt den Pflanzen die notwendigen Nährstoffe zu, Kalk aber bringt den ph-Wert des Bodens in den richtigen Bereich. Rasen gedeiht am besten, wenn der ph-Wert zwischen circa 5,3 und 7,0 liegt. „Kalk wird nur dann gegeben, wenn der ph-Wert zu niedrig ist“, erklärt MüllerBeck. Das lässt sich anhand von Bodenproben herausfinden. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen empfiehlt, alle zwei bis drei Jahre auf sandigen Böden rund 150 Gramm kohlensauren Kalk je Quadratmeter, auf lehmigen Böden 100 Gramm Branntkalk zu geben. Das Ganze geschieht am besten am Winterende.

Pilze und Fäule reißen den Winter über Löcher in die grüne Fläche, oder die Sommersonne verbrennt die Gräser: Wer stellenweise nachsäen möchte, sollte dies frühestens im Frühjahr tun, wenn der Boden sich durchgängig auf acht bis zehn Grad erwärmt hat. Die Stelle wird erst von dem alten Material befreit, dann aufgelockert und gegebenenfalls noch gewalzt. Wichtig ist im Sommer, dass der Boden feucht gehalten wird. Denn ist der Samen einmal aufgequollen, darf er nicht mehr austrocknen.

Vertreiben Hobbygärtner dürfen Wühlmäuse mit Hilfe von Fraßködern töten, Maulwürfe aber nur vertreiben. Sie stehen unter Naturschutz. Darauf weist der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW hin. Eine tierfreundlichere Alternative zu den Fallen sind Klappermühlen und Windräder sowie Geräte zur Ultraschallerzeugung im Garten.

Zweimal im Jahr bekommt der Rasen Dünger. Am besten wird dieser gleichmäßig mit einem Streuwagen ausgebracht. Foto: dpa

Worauf bei Rasensorten zu achten ist Er wird getreten und geplättet, Fußbälle rollen ihn nieder, Hundepfoten scharren an ihm: Rasen macht mancherorts viel mit. Anderswo soll er einfach nur hübsch aussehen. Je nach Einsatzgebiet gibt es verschiedene Rasenmischungen. Der Verbraucherinformationsdienst aid erklärt die Unterschiede:

ZIERRASEN Er ist auch als Englischer Rasen oder Golfrasen bekannt. Zierrasen bildet eine sehr feine und dichte Grasnarbe. Er verträgt dauerhaftes Betreten nicht, Kinder sollten darauf nicht spielen. Der aid rät für Privatgärten von Rasenmischungen mit Straußgräsern ab. Diese Arten verfilzen stark und benötigen viele Nährstoffe und Wasser. PFLEGE: Zierrasen wird optimalerweise auf 1,5 bis 2,5 Zentimeter heruntergeschnitten – und zwar am besten zweimal wöchentlich. Die Optik kann der Hobbygärtner verbessern, indem er Walzenoder Spindelmäher verwendet.

GEBRAUCHSRASEN Er ist gut belastbar und daher auch als Spielrasen bekannt. Dieser Rasentyp kommt am häufigsten vor: vor allem im Hausgarten, aber auch im öffentlichen Grün. PFLEGE: Seine optimale Schnitthöhe liegt bei drei bis vier Zentimetern. Rund einmal wöchentlich ist ein Schnitt nötig. Wird zu viel weggenommen, können sich unerwünschte Gräser und Unkräuter breitmachen.

SCHATTENRASEN Zwar mag er sonnige Standorte, kommt aber auch an allen ungünstigen Standorten rund ums Haus mit Schatten klar. Diese Rasenart muss dafür aber optimal mit Nährstoffen und Wasser versorgt sein, um den Lichtmangel ausgleichen zu können. Laut aid ist die Lägerrispe die schattenverträglichste Grasart. PFLEGE: Wird er zu tief abgeschnitten,

verringert sich die Narbendichte des Schattenrasens. In der Folge können sich Moose breitmachen. Der aid rät zu vier bis fünf Zentimetern. Den Schattenrasen mäht man am besten einmal pro Woche.

KRÄUTERRASEN Diese Mischung besteht aus Rasengräsern sowie schnitt- und trittverträglichen Kräutern. Auf nährstoffreichen und häufig genutzten Böden wachsen die Gräser besser. An nährstoffarmen Standorten, die eine geringe Nutzungsintensität haben, kommen die Kräuter besser klar. Dieser Rasen braucht in der Regel einige Jahre, bis er sich vollständig etabliert hat. PFLEGE: Seine optimale Schnitthöhe liegt bei sechs bis zehn Zentimetern. Er braucht im Schnitt nur sechs- bis zehnmal pro Jahr einen Schnitt. Je weniger Schnitte nötig sind, desto besser wird laut aid die Artenvielfalt erhalten.


36 |

garten und terrasse

Blühend wie ein Regenbogen

D

ie Iris trägt in diesem Jahr den Titel „Staude des Jahres“. Das hat der Bund deutscher Staudengärtner (BdS) entschieden. Grund hierfür ist der hohe Wert dieser Pflanze für die Gartengestaltung. Denn die vielen Arten der Iris gibt es in zahlreichen Blütenfarben: zum Beispiel in Weiß, Gelb, Orange, Rot, Blau und Schwarz. Die Staude trage die Blüten zudem noch in schönen Farbverläufen und abwechslungsreichen Mustern wie Tupfen, Sprenkeln oder feinen Aderungen, begründet der BdS seine Wahl. Benannt wurde die Pflanze nach der griechischen Göttin des Regenbogens (Iris), erläutert der Verband. Ein anderer Name der Gattung ist Schwertlilie.

Es gibt rund 200 Iris-Arten. Eine davon ist die Wiesen-Iris, die intensiv blau blüht. Foto: GMH

Der BdS empfiehlt, die Iris am besten nicht weit vorne im Beet zu positionieren. Denn nach der Blüte verlören ihre Blätter an Attraktivität. Daher sei es gut, wenn die Partner im Beet davon ablenken. Die gängigen Iris-Arten bevorzugen einen vollsonnigen und eher trockenen Standort. Eine Ausnahme ist laut BdS die sogenannte Wiesen-Iris: Sie gedeiht auch an halbschattigen Plätzen. Wie so viele andere Pflanzen mag die Iris keine Staunässe, denn dann können ihre Rhizome faulen. Ausgenommen davon ist passenderweise die sogenannte Sumpf-Iris.


garten und terrasse

So macht das Gartenleben Spaß

D

ie Gartensaison läuft seit Anfang April auf Hochtouren. „Neben allen möglichen Pflanzen sind vor allem pflegeleichte Zäune und Sichtschutz-Elemente sowie Garten- und Gewächshäuser gefragt wie selten zuvor“, schildert Robert Botterbrodt. Der Teamleiter „Holz im Garten“ des Hagebaucentrums Altenburg empfiehlt allen Interessierten diesbezüglich einen Besuch der Freiluft-Ausstellung an der Stadthäger Dülwaldstraße. „Hier kann man sehen, wie sehr sich die einstigen Holzverschläge inzwischen weiterentwickelt haben“, sagt er mit Blick auf die kleinen Häuser, von denen viele aus Holz bestehen, einige aber auch aus Metall oder Kunststoff. „Ein solches Material ist einfach langlebiger“, weiß Botterbrodt. „Bei einer einfachen Holz-Lasur muss je nach Witterung alle drei bis fünf Jahre gestrichen werden“, erläutert der Experte. „Deckende Farbe hält länger.“ Selbiges gelte auch für die Spielanlagen und Stelzenhäuser für den Nachwuchs. „Teilweise ist das verarbeitete Holz einfach imprägniert“, so Botterbrodt. „Der Trend geht hier jedoch eindeutig zur Farbe.“

Das kunterbunte Stelzenhaus „Crazy Leon“ kommt bei Kindern gut an, weiß Hagebau-Mitarbeiter Robert Botterbrodt.

Feuerverzinkt

Kinderspielhaus „Pascal“

Drahtstärke 6/5/6 mm Ca. B 250 x H 103 cm

139.Profi-Doppelstabmatte (leicht) Moosgrün (ohne Abb.)

34.95

Element ab

29.

95

Ab Ca. B 120 x T 120 x H 160 cm

(Ohne Pfosten und Tor)

99.-

Ca. 300 cm lang Ca. 12 cm breit, 2 cm stark

WPC-Terrassendiele lfdm. Hohlkammer

3.))

m2 33.25

Holzwerkstoff (Holz-Kunststoff-Gemisch), anthrazit oder braun. Einseitig grob genutet.

Ohne Dachpappe

Blockbohlenhaus „Donau“ 34 mm Wandstärke (Ohne Abb.) 1199.Zubehörpaket, Schrauben, Nägel und Windsicherungsseil 39.95

Sockelmaß ca. B 380 x T 280 cm 28 mm Wandstärke

Ab

999.-

Ohne Dachpappe

Stadthagen

Georg Altenburg GmbH & Co. KG Dülwaldstraße 4 • 31655 Stadthagen Tel.: 0 57 21/70 41 00 • Fax: 0 57 21/70 41 10 www.hagebau-stadthagen.de Mo.–Fr. 8.00–20.00 Uhr • Sa. 8.00–18.00 Uhr

| 37


38 |

garten und terrasse

Über Generationen bestellten Landwirte mit Hilfe von Bauernregeln Acker und Feld. Viele Sprüche sind heute noch bekannt - auch wenn auf ihre Voraussagen nicht immer Verlass ist. Aber können Hobbygärtner einige Bauernregeln auch heute noch nutzen?

»

Säst du im März zu früh, ist’s oft vergeb’ne Müh’.“ Oder: „Mai kühl und nass, füllt des Bauern Scheun’ und Fass.“ Sprüche wie diese bestimmten über Jahrhunderte den Alltag der Bauern. Anders als heute mussten sie das Wetter ohne Satelliten und Wetterkarten einschätzen. „Bauernregeln spiegeln meteorologische Wahrscheinlichkeiten wider und transportieren Erfahrungswissen, das teilweise auch heute noch gilt“, sagt Herbert Lohner vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). So verweist die Regel „Märzen-Schnee tut Zarten weh“ darauf, dass frische Aussaaten bei einem Wintereinbruch häufig erfrieren. „Mairegen bringt Segen“ wiederum deutet darauf hin, dass ausreichend Niederschlag in dieser Zeit für ein gutes Wachstum sorgt – und sorgen muss. „Ansonsten könnte die Ernte schlecht ausfallen“, sagt Lohner.

Die ersten Regeln sollen bereits in der Antike entstanden sein. Grundlage waren wiederkehrende Naturphänomene. „Diese Regelmäßigkeiten haben unsere Vorfahren dann in Reimform an ihre Nachkommen weitergegeben, weil man sich die Regeln so leichter merken kann als einen einfachen Satz“, erläutert Michaela Basler, Beraterin für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Amberg-Sulzbach. Die wohl bekanntesten Bauernregeln ranken sich um die Gedenktage von Heiligen – zum Beispiel um die Eisheiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia (11. bis 15. Mai). Sprichworte wie „Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die Kalte Sophie“ spielen auf die Nachtfröste an, die bis Mitte Mai vorkommen können. Für empfindliche Pflanzen können sie Folgen haben: „Die kalte Sophie macht alles hie“, sagt eine Bauernregel.

Gewitter im Mai, April vorbei


garten und terrasse

Aus meteorologischer Sicht sind diese Aussagen gar nicht so unwahrscheinlich – zumindest, was Höhenlagen und Täler angeht. „Dort kann sich zu dieser Jahreszeit oftmals noch Kaltluft sammeln“, erklärt Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst. Auch Phänomene wie Schafskälte oder eine beständige Periode nach dem Siebenschläfertag kann der Experte mit jahreszeitlich typischen Großwetterlagen begründen. Darüber hinaus kann er Bauernregeln aber nicht viel abgewinnen. „Die Trefferquote bei den bäuerlichen Wetterregeln ist aus heutiger Sicht oft erbärmlich schlecht. Da könnte man auch würfeln“, sagt Lux. Die aus Naturbeobachtungen abgeleiteten Regeln will er aber nicht als blanken Unsinn hinstellen. „Sie sind jedoch heutzutage überholt.“

Nicht nur die Verbesserungen der Vorhersagen haben dafür gesorgt, dass Bauernregeln ihren wahren Kern eingebüßt haben. Mit der Einführung des gregorianischen Kalenders Ende des 16. Jahrhunderts verschoben sich viele Gedenktage. Und auch der Klimawandel hat Auswirkungen: Die Jahresdurchschnittstemperatur ist gestiegen, was die Häufigkeit bestimmter Großwetterlagen veränderte und die Vegetationsperiode verlängerte. „Frühlingsboten und Zeigerpflanzen wie Schneeglöckchen, Forsythie und Apfel blühen inzwischen im Schnitt ungefähr drei Wochen früher als noch Mitte des 20. Jahrhunderts“, sagt Lux. Viele Bauernregeln beschreiben zudem regionale klimatische Gegebenheiten. Die Eisheiligen sind hierfür ein Beispiel: Während im Norden Mamertus als erster Eishei-

| 39

liger gilt, beginnt im Süden die Rechnung mit Pankratius. Denn die Kaltluft aus dem Norden trifft erst einen Tag später in Süddeutschland ein. Auf kurzfristige Naturbeobachtungen können sich Hobbygärtner aber oft verlassen. Bauernregeln wie „Entfernen sich die Bienen nicht weit von der Beute, erwarten Schlechtwetter Land und Leute“ und „Abendrot, schön Wetterbot‘“ sind laut Basler durchaus zutreffend. Und auch auf den Wetterfrosch sei Verlass – wenn er wegen hoher Luftfeuchtigkeit sein angestammtes Revier verlässt. Von dem Spruch „Frösche auf Stegen und Wegen deuten auf baldigen Regen“ ist die Expertin jedenfalls überzeugt.


Bestgarten baut Bio-Schwimmbäder Natürliches Wasser, ungetrübtes Badevergnügen

Ein eigenes Schwimmbad mit glasklarem Wasser ohne chemische Zusätze. Ein Traum, den die Bestgarten-Experten sowohl draußen wie auch drinnen realisieren können. Selbst bestehende Schwimmbäder werden von ihnen auf „bio“ umgerüstet. Dabei nutzt man das patentierte blueBase-System, eine der innovativsten und erfolgreichsten Methoden der biologischen Wasseraufbereitung.

A

ußergewöhnliche Bio-Schwimmbäder für drinnen und draußen gehören zur Bestgarten-Kollektion des Mindener Garten- und Landschaftsbauunternehmens Rasche. Im vergangenen Jahr wurde ein Indoor-Schwimmbad saniert, das jetzt ohne Chlor oder andere Hygienezusätze auskommt. Ein patentiertes Filtersystem macht es möglich. „Der Bauherr hatte das Haus mit Schwimmbad erworben und darauf bestanden: ‚Saniert wird nur, wenn das Wasser biologisch gereinigt wird’“, erzählt Matthias Krech, Abteilungsleiter Privatgärten. Bis dahin hatten die Bestgarten-Experten bereits mit Outdoor-Schwimmbädern umfangreiche Erfahrung gesammelt, sodass man sich

auch bei diesem Projekt für das blueBaseKonzept der biologischen Wasseraufbereitung entschied.

Das Indoor-Schwimmbad Beim Indoor-Schwimmbad können keine Regenerationszonen mit Pflanzen angelegt werden. Deshalb ist das Herzstück der Anlage der biologische Langzeitfilter, eingebaut in einem unterirdischen Becken. Praktisch: Dessen Decke wird als komfortables Liegedeck genutzt. Die umweltfreundliche Schwimmbad- und Filtertechnik sorgt jederzeit für kristallklares und hygienisch einwandfreies Wasser, ohne dass dabei ein Tropfen Chlor oder andere chemische Verfahren eingesetzt werden

müssen. Das ist nicht nur gut für die Haut, sondern auch für die Umwelt. Darüber hinaus wird das Schwimmbad natürlich beheizt. Wasseraufbereitung und Pflege sind automatisiert und deshalb wenig zeitaufwendig. Wie bei jedem Schwimmbadbau lieferte Bestgarten auch hier eine Komplettleistung, die bei der Beratung und Planung begann und über den Bau, die technische Versorgung bis hin zur Ausstattung mit Möbeln reichte. Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt bestand darin, dass für die vorhandene Bausubstanz eine individuelle Lösung geschaffen werden musste. Kein Problem für die


Anzeige

Wie naturnah hätten Sie es gerne? Die fünf blueBase-Schwimmbadtypen bieten individuelle, naturnahe Gestaltungsmöglichkeiten.

Der im Haus befindliche alte Pool sollte in ein Bio-Schwimmbad verwandelt werden.

Die Vorteile eines Bio-Schwimmbades • • • • •

glasklares Wasser ohne Chemie hautverträglich keine allergischen Reaktionen kein Wasserwechsel sparsamer Energieverbrauch

Bestgarten-Experten. Sie setzten auch die Extrawünsche der Besitzer um: eine eingebaute Gegenstromanlage, eine farbgesteuerte LED-Beleuchtung und Liegesitze unter Wasser sowie eine Naturstein-Überlaufrinne. Entstanden ist so ein klassisches Schwimmbecken mit klarer Linienführung. Die großen Fenster im Pool-Anbau erlauben schöne Ausblicke nach draußen. Sie können im Sommer geöffnet werden, sodass die Grenzen zwischen draußen und drinnen verschwinden.

Die naturnahen OutdoorSchwimmbäder Gartenbesitzer, die sich für den Bau eines Schwimmbades interessieren, können bei Bestgarten zwischen fünf blueBaseSchwimmbadtypen wählen, die sich im Grad ihrer Naturnähe unterscheiden. Das Spektrum reicht vom oben beschriebenen klassischen Pool über das naturnahe Schwimmbad mit natürlichen

Pflanzenzonen bis hin zum Naturbad mit üppig bewachsenen Zonen und Quellstein. Die biologische Selbstreinigung ist das Ergebnis langer und intensiver Entwicklungsarbeit. Dabei bringt man die Fähigkeit natürlicher Gewässer, Nährstoffe zu binden und abzubauen, in ein effektives Zusammenspiel mit mineralischen Filtergranulaten, Mikroorganismen und gezielter Wasserumwälzung. Eine professionelle Unterstützung bei der Wartung und Pflege sowie eine Qualitätsüberprüfung innerhalb der ersten beiden Jahre durch einen erfahrenen Fachmann sorgen dafür, dass die Besitzer lange Freude an ihrem Bio-Schwimmbad haben.

– eine Leistung der Unternehmensgruppe Rasche | Minden · Hannover Rasche GmbH · Petershäger Weg 169 – 173 · 32425 Minden · T 05 71 - 9 46 46-0 · www.rasche.eu

Das Schwimmbad überzeugt jetzt mit biologisch gereinigtem Wasser und Extras wie einer UnterwasserBeleuchtung, einer Gegenstromanlage sowie einer NatursteinÜberlaufrinne.


Frosthart und wurzelig

Die Wurzelpetersilie bildet im ersten Jahr eine Rosette langgestielter, glänzender, fiederteiliger Blätter und eine Rübe. Die weitgehend frostharte, gelblichweiße Rübe ist fleischig und wird zehn bis 20 Zentimeter lang sowie zwei bis fünf Zentimeter dick. Im zweiten Jahr blüht die Wurzelpetersilie.

Standortansprüche

Wurzelpetersilie benötigt tiefgründige Böden, damit sich die Wurzelrüben gerade ausbilden können. Verdichtungen und Staunässe werden nicht vertragen. Die Fruchtfolge ist wie bei der „normalen“ Petersilie.

Anbau

Zu empfehlen ist die Direktaussaat – am besten im Zeitraum März/April (Reihenabstand 30 Zentimeter / Saattiefe zwei bis drei Zentimeter). Bei dichtem Stand sollte vereinzelt werden. Die Pflanzen benötigen für das Dickenwachstum viel Wasser. Schädlinge und Krankheiten wie bei der „normalen“ Petersilie.

Ernte und Lagerung

Ab Oktober kann geerntet werden – aber auch den ganzen Winter über, wenn der Boden frostfrei ist. Ein Abdecken mit Reisig ist empfehlenswert. Auch in Erdmieten kann für längere Zeit gelagert werden.

Sorten

Die bekanntesten Sorten sind Halblange (glatte, kegelförmige Wurzelrübe), Fakir (mittelspäte Sorte mit halblangen, sehr glatten Rüben), Kurze Dicke (kleine, kräftige Rübe mit breitem Kopf) und Lange Glatte (schmal mit länglicher Rübe).

Tipps

Das Laub der Wurzelpetersilie ist besonders würzig und aromatisch. Die Wurzelrüben können für den Winter in Töpfe gepflanzt und dann bei 10 Grad Celsius aufgestellt werden. Das sich dann bildende Laub findet in der Küche bestimmt eine gute Verwertung.

42 |

garten und terrasse

Würzig und lecker seit 2000 Jahren Im Schaumburger Land gibt es in Gartenfragen und -angelegenheiten kaum einen besseren Experten als Dieter Kellermeier. Der Vorsitzende des Stadthäger Gartenbauvereins gibt in jeder Ausgabe von „4 Wände“ nützliche Tipps für Hobbygärtner und Gartenliebhaber. Heute geht es um beliebte Küchenkräuter – genauer gesagt um kurze Kulturanweisungen sowie Tipps für die Verwertung von Petersilie.

D

Anbau

ie Petersilie gehört zu den Gewürzpflanzen und war bereits vor 2000 Jahren im Mittelmeerraum bekannt. Sie kam dann mit den Römern nach Germanien, wo Karl der Große den Anbau auf seinen Hofgütern vorschrieb. Als Zweijährige bildet die Petersilie im ersten Jahr eine 25 Zentimeter hohe Halbrosette mit fiederteiligen, krausen oder glatten Blättern. Im zweiten Jahr bilden sich nach der Frostperiode Doppeldolden mit weißen Blüten. Danach sterben die Pflanzen ab.

Petersilie kann man direkt aussäen, aber auch vorgezogene Pflanzen können gepflanzt werden. Aussaat an Ort und Stelle ab März bis Juli (Reihenabstand 25 bis 30 Zentimeter, Saattiefe zwei bis drei Zentimeter). Die Keimung erfolgt dann nach drei bis vier Wochen. Danach kann vereinzelt werden, falls die Aussaat zu dicht war. Die Jungpflanzenanzucht kann ab Februar in SechsZentimeter-Töpfen mit je drei bis vier Samen erfolgen.

Standortansprüche

Krankheiten und Schädlinge

Für den Anbau sind humusreiche, mittelschwere und tiefgründige Böden erforderlich. Der Boden sollte zudem eine gute Wasserhaltekraft haben, denn Petersilie verträgt keine Trockenheit. Ein ph-Wert des Bodens von 6 bis 7 sowie ein sonniger Standort mit Temperaturen von 18 bis 22 Grad Celsius sind ideal. Höhere Temperaturen hemmen das Wachstum.

Blattverfärbungen in Form von gelben Blättern oder Blatträndern sind meistens auf Molybdän- oder Magnesiummangel zurückzuführen. Auch andauernd hohe Bodenfeuchtigkeit sowie Nematoden- und Möhrenfliegenbefall führen zur Rotfärbung des Laubes. Schweren Schaden können Wurzelgallenälchen anrichten. In der Folge stirbt die Petersilie häufig ab. Das Gleiche ist bei Wühlmäusen der Fall, wenn die gesamten Wurzeln angefressen werden.

Fruchtfolge Die Petersilie ist in sehr hohem Grad selbstunverträglich, daher sollte sie erst nach vier Jahren wieder auf die gleiche Stelle gepflanzt werden. Wichtig: Frischer Stallmist und nicht ausreichend verrottete organische Substanzen sind schädlich.

Sorten Gute krausblättrige Sorten sind „Bravour“ (starkwüchsig und winterhaft), „Grüne Perle“ (sattgrüne Blattpolster) und „Mooskrause“ (alte Sorte mit dunkelgrünen, feingekrausten


garten und terrasse

| 43

REZEPT-TIPPS Suppengemüse 500 g Möhren, 500 g Kohlrabi, 500 g Stangensellerie, 200 g Petersilienwurzel, 1 großes Bund glatte Petersilie, 1 TL Salz. Möhren und Kohlrabi schälen und waschen, Sellerie waschen und von den Blättern befreien. Das Gemüse in ca. drei Zentimeter große Stücke schneiden. Wasser mit Salz aufkochen. Nacheinander jedes Gemüse darin blanchieren, in Eiswasser abschrecken und auf einem Tuch trocknen lassen. Die Petersilie waschen, in zwei Bunde teilen und zusammenbinden. In zwei Einliter-Gläser je ein Bund Petersilie geben und das Gemüse schichtweise einfüllen. Ein Liter Wasser mit dem Salz aufkochen und dann so über das Gemüse gießen, dass oben im Glas ein Rand von einem Zentimeter verbleibt. Die Gläser verschließen und bei 115 Grad Celsius eine Stunde lang sterilisieren.

Grüner Risotto

Mit Petersilie kann man eine Menge anfangen, wissen Birgit Zinke und Dieter Kellermeier vom Gartenbauverein Foto: rg Stadthagen.

Blättern). Glattblättrige Sorten sind „Einfache Schnitt“ (sehr aromatisch) und „Gigante de Italia“ (ideal für die Küche, weil würziger als die gekrausten Sorten).

Tipps Die Petersilie nicht mitkochen, sondern erst am Schluss den Speisen zugeben, da sonst viel an Würzkraft verloren geht. Und: Bei der Ernte nicht die Herzblätter entfernen, sonst treiben diese nicht wieder durch.

Im Schaugarten des Gartenbauvereins können einige Petersilienarten besichtigt werden (Öffnungszeiten: mittwochs 13 – 17 Uhr / sonntags 14 – 18 Uhr). Ein Video zum Thema Petersilie mit Herrn Kellermeier und Frau Zinke finden Sie auf www.sn-online.de.

Eine Kombination aus Spinat und Kräutern verleiht einfachem Risotto nicht nur frische Würze, sondern auch ein appetitliches Grün. Den Risotto-Reis mit Hühner- oder Gemüsebrühe sowie Weißwein garen. Kurz bevor der Risotto die gewünschte Konsistenz erreicht hat, eine Handvoll Spinat (in Streifen geschnitten) hinzufügen. Zum Schluss reichlich gehackte Petersilien- und Korianderblätter unterheben.

Impressum 4 Wände – Das Magazin für Bauen & Wohnen Herausgeber: Schaumburger Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Vornhäger Straße 44, 31655 Stadthagen Redaktion: Marc Fügmann (verantwortlich), Holger Buhre Produktion/Layout: Schaumburger Nachrichten, Vera Elze Anzeigen: Arne Frank (verantwortlich) Fotos: Roger Grabowski, Holger Buhre,fotolia.com, Agenturen, privat


Das reine Vergnügen. Ganz ohne Chemie.

© www.pape-partner.com

Ein Bio-Schwimmbad aus der BestgartenKollektion bietet Ihnen ungetrübtes Badevergnügen – ganz ohne Chemie. Ob drinnen oder draußen – Sie genießen glasklares Wasser, jeden Tag in neuer Frische. Wir bauen einen Pool nach Ihren Wünschen und Anforderungen.

Dabei zeigen wir Ihnen den besten Weg, um Ihre Vorstellungen zu realisieren: von der Beratung über den Entwurf bis zur handwerklich perfekten Umsetzung – inklusive Wartung und Pflege. Unsere Bestgarten-Experten beraten Sie gerne: T 05 71 -9  46  46 - 0

Rasche GmbH Petershäger Weg 169 - 173 32425 Minden Bestgarten – eine Leistung der Unternehmensgruppe Rasche | Minden  ·  Hannover | www.bestgarten.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.