Bürgerschießen Bückeburg
21.–25. August
Mit vielen Aktionen für die ganze Familie!
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21. – 25. August 2013
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Geselligkeit und nachbarschaftliches Miteinander Reiner Brombach: Bürgerschießen ist seit 330 Jahren fester Bestandteil der Stadt Sehr geehrte Leserinnen und Leser.
as Bürgerschießen in Bückeburg ist nunmehr seit 330 Jahren ein fester Bestandteil im Zusammenleben unserer Stadt. Und endlich ist es wieder soweit: Vom 21. bis 25. August feiert ganz Bückeburg. Im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Bückeburg begrüße ich alle aktiven Teilnehmer, Besucher und Gäste von nah und fern recht herzlich in unserer schönen Stadt. Es sind heute mehr denn je alte Brauchtü-
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Bürgermeister Reiner Brombach freut sich auf das bevorstehende Bürgerschießen in Bückeburg.
mer wie das Bürgerschießen, die den Menschen unbeschwerte Stunden bereiten. Das Bürgerschießen ist dar-
um alle zwei Jahre ein beliebtes und von vielen besuchtes Ereignis im Veranstaltungskalender der Stadt, das sich die
meisten von uns schon lange vorher im Kalender rot anstreichen. Für die Arbeit in den Rotts und die geleistete Arbeit im Bürgerbataillon möchte ich im Namen von Rat und Verwaltung die Gelegenheit nutzen und meinen herzlichen Dank für das überaus starke Engagement aussprechen. In diesem Jahr findet die Proklamation des neuen Königs am Sonnabend statt. Vorfreude gilt auch wieder dem Großen Festakt am Sonntag auf dem Marktplatz mit Festumzug.
Die Geselligkeit und das nachbarschaftliche Miteinander sind seit jeher Ziele des Bürgerbataillons. Nicht zu vergessen ist selbstverständlich das Pflegen von Brauchtum und Traditionen, die seit langem zu unserer Region gehören. Ich wünsche dem Bürgerschießen 2013 sowie allen Besuchern unseres schönen, traditionellen Festes vergnügliche und unterhaltsame Stunden in unserer Stadt. Reiner Brombach Bürgermeister der Stadt Bückeburg
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Bürgerschießen Bückeburg
Attraktiv für die ganze Familie Sehr geehrte Leserinnen und Leser.
m Namen des Vorstands des Bürgerbataillons Bückeburg e.V. lade ich Sie herzlich ein, mit uns in der Zeit von Mittwoch bis Sonntag unser Bürgerschießen zu feiern. Diese Tage stehen nicht nur im Zeichen der Pflege überlieferter Traditionen. Vielmehr steht die Begegnung von Menschen im Vordergrund. Gemeinsam mit den beteiligten Wirten haben wir ein buntes Bürgerfest organisiert, das attraktive Angebote für die ganze Familie bietet. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, durch unsere Veranstaltungen der zunehmenden Anonymisierung unserer Gesellschaft entgegenzutreten und Menschen einander näher zu bringen. Das Fest startet am Mittwochabend ungezwungen und fröhlich in der Fürstlichen Wagenremise. Hierzu sind sämtliche Bürgerinnen und Bürger Bückeburgs sowie alle, die sich mit dem Bürgerschießen verbunden fühlen, herzlich eingeladen sind. Die „Sülter Musikanten“ werden alle Gäste auf die kommenden Schützenfesttage einstimmen. Am Freitag und Sonnabend finden die Schießwettbewerbe für Jedermann auf dem Schießstand „Harrl“ statt. Am Freitagnachmittag haben wir für unsere Jüngsten ein großes Kinderfest auf dem Marktplatz vorbereitet. Ein unbestrittener Höhepunkt der Festfolge ist der Große Zapfenstreich. Das einzigartige Ambiente im Hof des Schlosses bietet am Freitagabend eine eindrucksvolle Kulisse für diesen feierlichen Akt. Wir würden uns freuen, Sie auch beim anschließenden Kommers, der öffentlichen Proklamation der Majestäten am Sonnabend, dem folgenden Platzkonzert oder den Rottfeiern am Sonntag begrüßen zu können. Wir sind der festen Überzeugung, ein buntes und attraktives Programm für die ganze Familie organisiert zu haben. Wir sehen uns beim diesjährigen Bürgerschießen. Martin Brandt Vorsitzender des Bürgerbataillons Bückeburg e.V
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Die Amtszeit von Bürgerschützenkönig Reiner Wehrmann und Jugendkönig Philipp von Daake endet in Kürze.
Wer König werden will, muss mindestens 21 Jahre alt sein Dies sind die Bestimmungen zur Durchführung des Schießens auf dem Stand am Harrl er wird Nachfolger von Reiner Wehrmann als Bürgerschützenkönig? Und wer folgt auf Jugendkönig Philipp von Daake? Diese Fragen werden am Samstagnachmittag beantwortet, wenn die Namen der neuen Würdenträger auf der Marktplatzbühne offiziell bekanntgegeben werden. Verantwortlich für die Durchführung des Schießens im Schießstand „Harrl“ ist die Schießkommission unter Leitung von Hans-Joachim Thiemann. Die Schießkommission
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trägt dafür Sorge, dass die erforderlichen Helfer und Schreiber im Schießstand zur Verfügung stehen. Der Einsatz erfolgt durch den Leiter der Kommission. Bürgerschützenkönig kann jeder Bürger der Stadt Bückeburg werden, der ein Jahr amtlich in Bückeburg gemeldet ist und das 21. Lebensjahr vollendet hat. Er muss an einem Ausmarsch des Bürgerbataillons teilgenommen sowie das Festabzeichen erworben haben. Der jeweilige Chef vom
Dienst sorgt dafür, dass die Eintragung der Teilnahme an den Ausmärschen in den Ausmarschlisten erfolgt und diese der Schießkommission übergeben werden. Die Soldaten der Bundeswehr schießen den „Besten Schützen der Bundeswehr“ des Standorts Bückeburg/Achum aus. Am Königsschießen der „Jungen Bürger“ können alle männlichen Bückeburger zwischen 16 und 20 Jahren teilnehmen. Weitere Einzelheiten regelt die Schießordnung.
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Fünf Feiertage für die ganze Stadt Das Bürgerschießen 2013 lockt mit einem großen Programm für die ganze Familie artin Brandt ist ein Freund klarer Worte. „Ohne traditionelle Programmpunkte ist das Bürgerschießen in Bückeburg kaum vorstellbar“, sagt der Vorsitzende des Bürgerbataillons. „Dennoch müssen wir den Festablauf auch immer zeitgemäß gestalten und modernisieren.“ Einen großen Schritt in genau diese Richtung gingen die Organisatoren bereits vor zwei Jahren, als sie beispielsweise den bis dato „Bierprobe“ genannten Abend am Mittwoch kurzerhand in „Festauftakt“ umbenannten und zugleich ausdrücklich erstmals auch Frauen hierzu einluden. Zwar war die Zahl weiblicher Gäste bei diesem Anlass insgesamt noch überschaubar, doch Brandt ist zuversichtlich, diesmal deutlich mehr Frauen in der Remise begrüßen zu können: „Aller Anfang ist schließlich schwer.“ Eine weitere wesentliche Veränderung war 2011 zudem, dass es keinen einzelnen Festwirt mehr gab. Stattdessen hatte das Bürgerbataillon mehrere Wirte gewonnen, die an den unterschiedlichen Veranstaltungsorten die Bewirtung übernahmen und sich damit sowohl die Aufgaben als auch das finanzielle Risiko teilten. Auch dieses Konzept wird beibehalten. Dasselbe gilt für die Feiern in der Remise. Dort wird auch in diesem Jahr lediglich an zwei von fünf Bürgerschießen-Abenden gefeiert (Mittwoch und Freitag). Der restliche Teil des Festes spielt sich am und im Schießstand, zentral auf dem Marktplatz sowie in den Rottlokalen ab. Vor zwei Jahren kamen diese
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Die Schaumburger Farben gehören zum Bürgerschießen ebenso dazu wie die Begeisterung der Zuschauer.
seinerzeit frisch eingeführten Änderungen bei den Besuchern sehr gut an. „Insbesondere mit dem Umzug auf dem Marktplatz haben wir am Sonnabend und Sonntag eine bessere Vermischung der Aktiven mit den übrigen Bürgern erreicht“, so Brandt. Zugleich werde der Marktplatz erneut mit Ständen, Bierbuden und einer Bühne ausgestattet. Um das fünftägige Programm finanzieren zu können, ist das Bürgerbataillon auf die finanzielle Unterstützung durch die Stadt, den Förderverein und Sponsoren angewiesen. Der Preis für das Festabzeichen liegt unverändert bei fünf Euro. „Damit können die Bürgerinnen und Bürger nicht nur einen kleinen Teil der Kosten finanzieren, sondern zugleich auch ihre Verbundenheit zum Bürgerschießen zum Ausdruck
Beim Bürgerschießen sind auch die Jüngsten bereits mit von der Partie.
bringen“, sagt Brandt. Das Abzeichen wird in allen Kompanien verkauft. An einem der über Jahrhunderte gewachsenen Eckpfeiler des Bürgerbataillons halten die Verantwortlichen ganz bewusst fest: an der bürgerschaftlichen Solidarität. „Wir bringen Menschen zusammen und fördern das Gesellschaftliche“, betont Schriftführer Thomas Dehne. So setze sich das Bürgerbataillon verstärkt für karitative Zwecke ein, zum Beispiel mit der „Aktion Kinderhilfe“. Während des Bürgerschießens und bei anderen Veranstaltungen sammeln die Organisatoren Spenden, die dann Kindergärten und Grundschulen in Bückeburg zur Verfügung gestellt werden, um sozial benachteiligte Kinder unterstützen zu können. Nach Angaben von Schatzmeister Markus Strahler ist dadurch in der Vergangenheit bereits ein fünfstelliger Betrag zusammengekommen. Das Bürgerbataillon versteht sich laut Stadtmajor Peter Kohlmann „längst nicht mehr als reine Bürgerwehr, sondern vielmehr als eine Gemeinschaft für die ganze Familie – und das soll auch beim Bürgerschießen deutlich werden“. Genau aus diesem Grund arbeite das Bürgerbataillon daran, das Fest kontinuierlich zu modernisieren, ohne dabei auf bewährte
Elemente zu verzichten, sagt Adjutant Reiner Walter. Diesen Spagat vollführen die Organisatoren auch von Mittwoch bis Sonntag wieder, wie die Übersicht der Höhepunkte des diesjährigen Bürgerschießens zeigt: 21. August
• 18.45 Uhr: Gedenkfeier am Ehrenmal. • 19.30 Uhr: Festauftakt in der Remise mit den „Sülter Musikanten“. 22. August
• 15 Uhr: Bürger-Café im Ratskellersaal. 23. August
• 10 Uhr: Beginn des Schießens (Schießstand Harrl). • 14.30 Uhr: Großes Kinderfest auf dem Marktplatz. • 21.15 Uhr: Großer Zapfenstreich im Schlosshof. • 22 Uhr: Öffentlicher Festkommers in der Remise mit den Bückeburger Jägern. 24. August
• 10 Uhr: Beginn des Schießens – für Kinder und Erwachsene (Schießstand Harrl). • 16.30 Uhr: Proklamation der Majestäten auf dem Marktplatz. 25. August
• Vormittags: Rottfrühstücke. • 15 Uhr: Festakt vor dem Rathaus / anschließend Festumzug.
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Bürgerschießen Bückeburg
Geselligkeit und eine einzigartige Atmosphäre Rottfrühstück am Sonntag in 20 Lokalen / „Unverwechselbare Schützenfeststimmung“ er Sonntag des Bürgerschießens beginnt mit einem der Höhepunkte der fünf geselligen Tage. Ab 8 Uhr wecken die Kompanien die Mitglieder ihrer jeweiligen Rotts. In insgesamt 20 Rottlokalen wird dann ein reichhaltiges Frühstück serviert – quasi als Stärkung für den Abschluss der im Zweijahresrhythmus stattfindenden Veranstaltung. Standen bis dahin eher die zentralen Programmpunkte in der Remise, auf dem Marktplatz und im Schießstand im Vordergrund, so besticht das Rottfrühstück durch seinen dezentralen Charakter in den einzelnen Stadtvierteln Bückeburgs. Dort wird im Kreise von Nachbarn und Freunden gefeiert. Diese nachbarschaftliche Verbundenheit wird übrigens nicht nur während des Bürgerschießens gelebt, sondern das ganze Jahr über bei gemeinsamen Aktivitäten gepflegt und gefördert. „Gerade in den Rotts wird eines der vorrangigen Ziele des Bürgerbataillons verwirklicht“, sagt Martin Brandt, der Vorsitzende des Bürgerbataillons Bückeburg. „Hier geht es um das Zusammenkommen und -leben von Menschen, die im gleichen Stadtviertel leben, um das Am Sonntagmorgen wird in den insgesamt 20 Rotts nach Herzenslust Knüpfen und Pflegen von Kon- gefrühstückt – so auch im Hafenrott in Rusbend.
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takten sowie um die Überwindung jener Anonymität, die heute leider viel zu oft zu beobachten ist.“ In den Tagen vor dem Bürgerschießen sorgen viele Aktive dafür, dass die jeweiligen Rottlokale festlich geschmückt sind und am Sonntag die für das Bürgerschießen typische Atmosphäre ausstrahlen. Bei musikalischer Untermalung wird rustikal gefrühstückt, um die Grundlage für den weiteren Tagesverlauf zu schaffen. „In jedem Rott sorgen die Beteiligten für eine unverwechselbare Schützenfeststimmung, der man sich nur schwer entziehen kann“, spricht Brandt aus, was viele Einheimische und Gäste jedes Mal wieder aufs Neue bestätigen. Wer die einzigartige Atmosphäre einer traditionellen Rottfeier live miterleben möchte, kann dies ganz einfach tun. Die Rottlokale sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Die detaillierte Übersicht findet sich in diesem Magazin. „Jeder, der teilnehmen möchte, ist herzlich willkommen“, betont Brandt. • An das Rottfrühstück schließt sich traditionell der Festumzug an, der durch die Innenstadt führt. Dazu versammeln sich die Kompanien auf dem Marktplatz.
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Am Sonntagmorgen gibt’s eine Stärkung Rottübersicht zum Bürgerschießen 2013 / Gemeinsames Frühstück in 20 Rottlokalen as gemeinsame Frühstück in den einzelnen Rotts gehört zu den Höhepunkten des Bückeburger Bürgerschießens. Die folgende Übersicht zeigt, welches Rott sich am Sonntagmorgen in welchem Rottlokal trifft und für den Abschlusstag stärkt.
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1. Kompanie
(Tambour Korps, Minden) • Bergdorfer Rott (Feuerwehrhaus Bergdorf), Rottleiter: Martin Franz • Harrl-Rott (Hotel Ambiente), Rottleiter: Hans-Christoph Lindemeier • Knatenser Rott (Sümenings Tenne), Rottleiter: Dr. Joachim Reinke • Fasanenrott (Zelt „An den Hofwiesen“), Rottleiter: Ralf Nasemann • Fürstenrott (Minchen), Rottleiter: Claudius Kohlmann. 2. Kompanie
(Spielmannszug Rolfshagen) • Altstadt-Mühlenrott (Le Bistro), Rottleiter: Horst Winskowsky • Jägerrott (Jägerkaserne), Rottleiter: Hartmut Michaelis • Dr.-Witte-Rott (Brauhaus), Rottleiter: Albert Brüggemann • Schmiederott (Gaststätte Fenkner), Rottleiter: Dirk Möller.
3. Kompanie
(Musikverein „St. Gregorius“) • Drakenpohlrott (Ratskeller), Rottleiter: Herbert Janecke • Rott „Röcke Hoch“ (Feuerwehrhaus Röcke), Rottleiter: Reiner Wehrmann. 4. Kompanie
(Spielmannszug TSV Ahnsen) • Jetenburger Rott (Jetenburger Hof), Rottleiter: Rüdiger Homeier) • Maschrott (Jetenburger Hof), Rottleiter: Torsten Endmann • Minchenrott (Jetenburger Hof), Rottleiter: Heinrich Sümening. 6. Kompanie
(Spielmannszug Meinsen-Warber) • Achumer Rott (Dorfgemeinschaftshaus Achum), Rottleiter: Udo Fischer • Aue-Rott (Warber Krug), Rottleiter: Tobias Reese • Hafenrott (Dorfgemeinschaftshaus Rusbend), Rottleiter: Claus Rechtien • Schaer Rott (Jagdweg 15, Scheie), Rottleiter: Frank Jäger • Cammer-Rott (Dorfgemeinschaftshaus Cammer), Rottleiter: Axel Wohlgemuth Eskadron
• Zusammenkunft im Tennisheim (Schlosspark), Rottleiter: Eckhard Spier.
Nach dem Rottfrühstück rücken die einzelnen Kompanien zum Sammelplatz auf dem Marktplatz ab. Dort beginnt am Nachmittag der große Festumzug.
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Bürgerschießen Bückeburg
Feierliche Zeremonie im Schlosshof Der Große Zapfenstreich am Freitag gehört zu den bewegendsten Augenblicken des Festes ine besondere Stellung in der deutschen Militärmusik und auch beim Bückeburger Bürgerschießen hat der Große Zapfenstreich inne. Durchgeführt im unverwechselbaren Ambiente des Schlosshofes, ist er für viele Teilnehmer der bewegendste Augenblick des ganzen Festes: eine Abendmusik mit der Spielfolge von Trommel- und Pfeifenstücken, Reitersignalen und dem Gebet. Der Große Zapfenstreich trägt die beiden bis zum heutigen Tag ungebrochenen Traditionen der deutschen Militärmusik in sich: Trommel und Pfeife – also das „Spil“ der Landsknechte – sowie die Trompeten und Pauken der Reiterei. Die Landsknechte verbrachten ihre Abende dereinst in Schänken und Marketenderzelten. Zu einer festgesetzten Stunde musste die Ordnung des Lagers für die Nacht hergestellt werden. Deshalb ging der Profos, begleitet vom „Spil“, einem Pfeifer und einem Trommler, durch die Schänken und schlug mit seinem Stock auf den Zapfen des Fasses. Mit dieser Amtshandlung war unbedingter Schluss geboten, und der Wirt durfte keinerlei Getränke mehr ausschenken. Die Landsknechte hatten die Schänke sofort zu räumen und sich in ihre Zelte zu begeben. Die Zusammenfassung von Zapfenstreichstücken der Fußtruppen und der berittenen Truppen mit dem Gebet führte dann im Laufe der Jahrzehnte zu der heute noch gebräuchlichen Form: Dem Locken folgt der Zapfenstreichmarsch der Fußtruppen, anschließend die
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Immer wieder eine beeindruckende Zeremonie: Der Große Zapfenstreich vor dem Bückeburger Schloss.
Retraite mit drei Posten (Fanfarenrufe) der berittenen Truppen. Die Posten unterscheiden sich durch eine zunehmende Getragenheit und Melancholie im Vortrag und rufen symbolisch nacheinander die Versprengten und Verwundeten nach der Schlacht zurück. Die dritte und letzte Post ist ein musikalischer Gruß an die Toten, die nicht mehr zurückkehren. Danach folgen das Zeichen zum Gebet „Ich bete an die Macht der Liebe“, das Abschlagen und der Ruf nach dem Gebet, die Nationalhymne und schließlich der Ausmarsch. Während es früher bei besonderen Anlässen üblich war, innerhalb des Zapfenstreiches die Nationalhymne zu spielen, geschah die amtliche Einführung des „Deutschlandliedes“ als Abschluss erst 1922. Beim Bückeburger Bürger-
schießen führen Spielleute des Blasorchesters Bückeburger Jäger den Großen Zapfenstreich im stimmungsvollen Ambiente des Schlosshofes auf. Begleitet werden sie von Fackelträgern des gesamten Bürgerbataillons. Adjutant Reiner Walter wird die für den Zapfenstreich angeordneten Kommandos geben. Die musikalische Leitung obliegt dem Musikmeister Sven Schnee. Nach dem Einmarsch und der Aufstellung erfolgt die Meldung des angetretenen Großen Zapfenstreichs an den Stadtmajor. Dann beginnt eine Serenade in Form von vier Armeemärschen. In Bückeburg sind das in diesem Jahr erstmals der „Marsch der Medici“, gefolgt von „Preußens Gloria“ und „Des Großen Kurfürsten Reitermarsch“. Den Abschluss bildet dann der „Marsch des Yorkschen
Corps“. Nach Beendigung der Serenade beginnt auf Kommando des Adjutanten der Große Zapfenstreich in der schon genannten Reihenfolge. Vor dem Gebet erhält das Bataillon das Kommando zum Abnehmen, nach dem Gebet zum Aufsetzen des Helmes, in diesem Fall des Zylinders. Der Große Zapfenstreich wird nach dem Spielen der Nationalhymne durch den Adjutanten abgemeldet. Erst hier sollte der verdiente Beifall für die Musiker stattfinden, um die feierliche Zeremonie, die absoluter Stille bedarf, nicht zu stören. Nach dem Zapfenstreich marschiert das Bataillon mit Fackeln durch die Stadt zur fürstlichen Wagenremise. Zum dort stattfindenden Kommers sind alle Bückeburger und Gäste ebenso herzlich willkommen wie zum vorherigen Großen Zapfenstreich.
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Spiel und Spaß für Junge und Jüngere Großes Kinderfest am Freitagnachmittag mit abwechslungsreichem Programm ür die jungen Gäste beim Bückeburger Bürgerschießen haben die Organisatoren für Freitag ein besonderes Programm auf die Beine gestellt. Gemeinsam mit dem Roten Kreuz, den Damen des Lions Clubs, den Kindergärten und der Jugendfeuerwehr veranstaltet das Bürgerbataillon ab 14.30 Uhr ein großes Kinderfest auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Wie beim vorigen Mal ist auch in diesem Jahr wieder die kunterbunte Spielekiste mit von der Partie. Die jungen Besucher des Bückeburger Bürgerschießens können sich unter anderem auf einer Rollen-Rutsche, mit Hüpfstäben oder auf Sommerski austoben. Die jüngsten Teilnehmer des Bürgerschießens freuen sich insbesondere auf Seilspringen und Teller- den Freitagnachmittag, wenn das große Kinderfest auf dem Programm steht.
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drehen steht ebenso auf dem Programm wie ein BobbyCar-Rennen. Auch eine Hüpfburg und ein Spielmobil warten am Freitagnachmittag darauf, erkundet zu werden. Unterstützt werden die Kinderfest-Macher von Mitgliedern des Bürgerbataillons, die beim Auf- und Abbau sowie als Helfer an den Stationen dabei sind. Am Sonnabend können die Kinder – die Erlaubnis der Eltern vorausgesetzt – mit dem Luftgewehr am Schießstand „Harrl“ am sogenannten Kinderschießen teilnehmen. Von 10 bis bis 14.30 Uhr stehen spezielle Kinderscheiben bereit. Der Kinderkönig wird dann am Sonnabendnachmittag offiziell proklamiert.
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Bürgerschießen Bückeburg
Der sonntägliche Festumzug durch die Innenstadt ist nicht aus dem Programm des Bürgerschießens wegzudenken.
Mit Musik und Glanz durch die Stadt Der Festumzug bildet den feierlichen Abschluss am Sonntagnachmittag en krönenden Höhepunkt und zugleich Abschluss des Bürgerschießens bildet der große Festumzug durch die geschmückte Innenstadt. Nach Abschluss des Rottfrühstücks sammeln sich die Kompanien und marschieren über jeweils vorher festgelegte Routen geschlossen zum Marktplatz. Vor dem Rathaus beginnt dann der eigentliche Festakt mit der Mel-
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dung des Bürgerbataillons durch den Chef vom Dienst an den Stadtmajor. Dieser wiederum erstattet dem neuen Bürgerschützenkönig und dem Bürgermeister der Stadt Bückeburg Meldung. Anschließend schreiten der Bürgerschützenkönig, der Bürgermeister, ein General der Heeresfliegerwaffenschule, der Stadtmajor und der Adjutant die Front des Bürgerbataillons ab.
Jahr für Jahr gehören dieser Festakt und der anschließende Ausmarsch zu den Zuschauermagneten des Bürgerschießens. Mehrere Musikkapellen und viele hundert Aktive marschieren mit, während eine stattliche Anzahl Schaulustiger sowohl vor dem Rathaus als auch am Straßenrand den würdigen Rahmen bildet. Wenn der Festzug dann wie-
der vor dem Rathaus endet, bedeutet dies jedoch noch nicht das Ende des diesjährigen Bürgerschießens. Dem musikalischen Ausklang auf dem Marktplatz folgt abends noch ein gemütliches Beisammensein in den einzelnen Rotts. Zur Verabschiedung dort heißt es dann zu später Stunde vielfach: „Wir sehen uns beim nächsten Bürgerschießen im Jahr 2015.“
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So wird am Mittwoch gefeiert Zeitplan des Bürgerschießens am 21. August / Festlicher Auftakt für alle 17 Uhr
Stadtoffiziersbestätigung im Neuen Ratskellersaal. 18.15 Uhr
Sammeln des Bürgerbataillons am Busparkplatz hinter der Sparkasse. Antreten hinter der Ehrenformation der Bundeswehr. 18.20 Uhr
Gemeinsamer Marsch vor das Rathaus. 18.25 Uhr
Fahnenausmarsch (es spielen die „Sülter Musikanten“).
Zum Bürgerschießen-Auftakt treffen sich die Männer und Frauen am Mittwochabend in der festlich geschmückten Remise.
18.45 Uhr
Gedenkfeier am Ehrenmal.
18.30 Uhr
Abmarsch zum Ehrenmal.
19 Uhr
Abmarsch vom Ehren-
mal zur Wagenremise (Marschweg: Ehrenmal – Reitweg – Kreisel – Schulstraße – Lange Straße – Schlosstor – Remise).
19.15 Uhr
Bataillonsversammlung und „Festauftakt“ in der Remise (Musik: Sülter Musikanten unter der Leitung von
Clemens Schröer). Die Bundeswehr ist ebenso herzlich eingeladen wie alle Bückeburger Bürgerinnen und Bürger sowie auch auswärtige Gäste, die sich mit dem Bürgerbataillon verbunden fühlen. Während dieser Versammlung erfolgen die von den Kompanien vorgeschlagenen Beförderungen – sofern diese nicht im Rahmen anderer Veranstaltungen vorgenommen werden. 24 Uhr
Offizielles Ende des BürgerschießenAuftakttages.
Bürgerschießen Bückeburg
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So wird am Donnerstag gefeiert Zeitplan am 22. August 9 Uhr
Sammeln des Aufbaukommandos auf dem Marktplatz. Verteilung des angelieferten Grüns. Schmücken der Stadt mit Birkengrün (Marktplatz, Fußgängerzone, Remise, Schießstand). 15 Uhr
Bürgercafé im Rathaussaal. Die Federführung hat Albert Brüggemann. Die Grünholer sind am Donnerstagmorgen im Einsatz.
Eine „Schlittenfahrt“ mitten im Sommer: Möglich macht‘s das Kinderfest beim Bürgerschießen.
So wird am Freitag gefeiert Zeitplan am 23. August / Kinderfest und Großer Zapfenstreich
Impressum Bürgerschießen Bückeburg 2013 Eine gemeinsame Verlagsbeilage von Schaumburger Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG (Vornhäger Straße 44, 31655 Stadthagen), C. Bösendahl GmbH & Co. KG (Klosterstraße 32/33, 31737 Rinteln) und Grimmesche Hofbuchdruckerei (Lange Straße 20, 31675 Bückeburg) Redaktion: Uwe Graells (verantwortlich), Stefan Reineking, Holger Buhre Fotos: Archive von SN und LZ / privat Produktion/Layout: Holger Buhre Titelgestaltung: Vera Elze Anzeigen: Arne Frank (verantwortlich) Druck: Dewezet Hameln
9 Uhr
13 Uhr
Ausmarsch des Bürgerbataillons Bückeburg ab Marktplatz mit einem Musikzug. Marschweg: Sablé-Platz – Trompeterstraße – Unterwallweg – Schulhof der Oberschule – Obertorstraße – Ulmenallee (mit Abstecher Schulhof der Grundschule am Harrl) – Herminenstraße – durch den Palais-Garten (mit Ständchen am „Herminenhof“) – Parkstraße – Birkenallee – Schießstand „Harrl“.
Ehrung „Bester Schütze der Bundeswehr“.
10 Uhr
Beginn des Schießens (für Angehörige der Bundeswehr bereits um 9 Uhr). 12 Uhr
Essen aus der Feldküche.
Großen Zapfenstreichs durch das Blasorchester Bückeburger Jäger. Das Kommando hat Adjutant Reiner Walter.
14.30 – 17 Uhr
Großes Kinderfest auf dem Marktplatz.
21.45 Uhr
21 Uhr
22 Uhr
Sammeln und Antreten des Bürgerbataillons mit Fackeln vor dem Rathaus.
Kommers in der Remise mit Vergabe des Bürgermeister-Ordens sowie der Bataillonsorden erster und zweiter Klasse.
Abmarsch aus dem Schlosshof in die Remise. Marschweg: 18 Uhr Schloß – Marktplatz – SabléEnde des Schießens auf Königs-, Platz – Braustraße – Lange Straße – Schlosstor – Remise. Ehren- und Preisscheiben.
Ab 21.15 Uhr
Einmarsch in den Schlosshof und Meldung durch den Adjutanten an den Stadtmajor. Anschließend Intonation des
1 Uhr
Offizielles Kommersende in der Remise.
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So wird am Sonnabend gefeiert Zeitplan des Bürgerschießens am 24. August / Proklamation und Platzkonzert 9 Uhr
15.45 Uhr
Ausmarsch des Bürgerbataillons zum Schießstand mit dem Spielmannszug des TSV Ahnsen. Marschweg: Sablé-Platz – Trompeterstraße – „Technischer Halt“ am Gasthaus Fenkner (Gastgeber: Reiner Wehrmann) – Unterwallweg – Lange Straße – Schulstraße – Herminenstraße (Ständchen am Krankenhaus Bethel) – Birkenallee – Schießstand.
Abmarsch des Bataillons am Schießstand. Die berittene Einheit wartet am Palais. Für die Könige und den „Besten Schützen der Bundeswehr“ steht eine Kutsche bereit. 16 Uhr
Abmarsch des Bürgerbataillons ab Palais mit dem Spielmannszug des TSV Ahnsen. Marschweg: Ulmenallee – Obertorstraße – Lange Straße – Rathaus.
10 Uhr
Beginn des Schießens. 12 Uhr
16.30 Uhr
Essen aus der Feldküche.
Nach der Königsproklamation hauen die Bückeburger sprichwörtlich und die Musiker tatsächlich auf die Pauke.
13 Uhr
Scheiben. Beginn eines eventuellen Stechens auf die Königsscheibe. Proklamation von Kinder- und Jugendkönig auf dem Schießstand.
Ende der Schießkartenausgabe. 14.30 Uhr
Ende des Schießens auf alle
15 Uhr
Proklamation des neuen Bürgerschützenkönigs auf dem Schießstand am Harrl.
Proklamation des neuen Bürgerschützenkönigs auf der Marktplatzbühne. Empfang und Ehrung der Würdenträger auf dem Marktplatz. Bekanntgabe der Pokalgewinner. Anschließend musikalischer Ausklang auf dem Marktplatz – Imbiss- und Getränkestände sind geöffnet.
Bürgerschießen Bückeburg
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So wird am Sonntag gefeiert Zeitplan des Bürgerschießens am 25. August / Rottfrühstück, Festumzug und Ausklang General der Heeresfliegerwaffenschule, Stadtmajor und Adjutant. Anschließend Festumzug über Lange Straße, Oberwallweg, Herderstraße, Schulstraße und Lange Straße zum Rathaus. Danach erfolgt der Fahneneinmarsch der Bataillonsfahne sowie der Kompanie- und Rottfahnen. Der Marsch endet vor dem Rathaus.
8 Uhr
Wecken durch die Kompanien in ihren Kompaniebereichen. 11 Uhr
Rottfrühstück in den festgelegten Rottlokalen. Ab 14 Uhr
Abrücken der Kompanien zum Marktplatz. 14.15 Uhr
Empfang der Stadt Bückeburg im Neuen Ratssaal. 15.20 Uhr
Ende des Aufmarsches des Bürgerbataillons mit allen Fahnen.
16.30 Uhr
Musikalischer Ausklang auf dem Marktplatz. Beim Festumzug sind Jung und Alt auf den Beinen – als Teilnehmer oder Zuschauer.
15.25 Uhr
Beginn des Festakts.
Abschreiten der Front des Bürgerbataillons
durch Bürgerschützenkönig, Bürgermeister,
Abends
Ausklang in den einzelnen Rotts.
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Heimat erleben
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Wo Bürger schießen, wird traditionell auch ein König proklamiert. In Bückeburg geschieht dies am Sonnabend auf dem Marktplatz.
Vom Anzug bis zum Zylinder Fragen und Antworten rund um das Bückeburger Bürgerschießen m Vorfeld des Bürgerschießens tauchen immer wieder Fragen auf, die die Besucher des Festes beschäftigen. An dieser Stelle beantwortet unsere Redaktion die wichtigsten Fragen rund um das alle zwei Jahre stattfindende Bückeburger Volksfest.
nes Festabzeichens sowie durch die Mitgliedschaft im Förderverein zum Ausdruck bringen.
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Wer kann am Bürgerschießen teilnehmen?
Das Bürgerschießen ist ein Fest für alle Bückeburgerinnen und Bückeburger. Es ist ausdrücklich keine Vereinsveranstaltung, die sich ausschließlich an Mitglieder richtet. Dieses Volksfest soll möglichst viele Menschen ansprechen und ist daher offen für alle Einwohner der Stadt und ihrer einzelnen Ortsteile.
Ist das Bürgerschießen ausschließlich ein Fest für Männer? Nicht nur beim Auftakt am Mittwoch sind Frauen herzlich willkommen, sondern auch bei fast allen weiteren Programmpunkten
Ein Bürgerschießen ohne Musik istnicht vorstellbar. Deshalb sind an allen Tagen Kapellen und Blasorchester im Einsatz.
Ist das Tragen eines dunklen Anzugs Pflicht?
Die Mitglieder des Bataillons verstehen sich heute in der Tradition einer Bürgerwehr, im Vordergrund steht jedoch vor allem die Pflege von Freundschaften und nachbarschaftlichen Beziehungen. Darüber hinaus organisiert das Bataillon auch Aktivitäten zur Förderung sozialer und karitativer Zwecke. Und schließlich gehört auch die Traditionspflege zu den Vereinszielen. Die Solidarität beispielsweise, die den Bürgern früher abverlangt wurde, ist auch heute noch ein bedeutender Wert, auf den das Bataillon bei seinen Veranstaltungen hinweisen möchte.
Der dunkle Anzug mit weißem Hemd, Fliege, Handschuhen und Zylinder ist sozusagen der „Dienstanzug“ aller Aktiven des Bürgerbataillons und symbolisiert dessen Tradition. Er wird bei allen offiziellen Auftritten des Bataillons getragen – beispielsweise beim Großen Zapfenstreich. Für die BeKönnen auch Auswärtige sucher des Bürgerschießens ist am Bürgerschießen teilnehmen? er keinesfalls Pflicht. Gäste in Selbstverständlich sind auch „ziviler“ Kleidung sind jederauswärtige Gäste gern gesehen. zeit herzlich willkommen. Auch ehemalige Bückeburger, die sich der Tradition verbunWelches sind die primären Ziele des Bürgerbataillons? den fühlen oder ihrer alten Heimatstadt einfach nur mal wieDas Bürgerbataillon hat es der einen Besuch abstatten wol- sich zum Ziel gesetzt, mithilfe Wie kann ich das Bürgerbataillon unterstützen? len, sind herzlich willkommen. von geselligen und gesellschaftDie Würde des Bürgerschützen- lichen Veranstaltungen das MitWer gemeinsam mit dem Bakönigs kann jedoch ausschließ- einander zu fördern und so zur taillon feiern möchte, kann seilich Bückeburger Bürgern zuteil Überwindung der Anonymität ne Verbundenheit und Unterwerden. der Gesellschaft beizutragen. stützung durch den Erwerb ei-
Das Fest wendet sich an alle Bürgerinnen und Bürger. Bis auf das traditionelle Rottfrühstück am Sonntag sind Damen bei den meisten Veranstaltungen herzlich eingeladen und willkommen – zum Beispiel auch beim offiziellen Festauftakt am Mittwochabend und beim feierlichen Kommers am Freitagabend. Seit wann gibt es das Bürgerbataillon?
Die Tradition des Bürgerbataillons geht zurück auf das Jahr 1683. Im Jahr 2008 feierte das Bückeburger Bürgerbataillon sein 325-jähriges Jubiläum. Wo finden die Veranstaltungen statt?
Zahlreiche Veranstaltungen – darunter das große Kinderfest am Freitag – sind auf dem Marktplatz vor dem Rathaus angesiedelt. Die Rottfrühstücke am Sonntag werden dezentral in den insgesamt 20 Rottlokalen eingenommen. Die Schießwettbewerbe finden allesamt auf dem Schießstand am Harrl statt.
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Bürgerschießen Bückeburg
Die Bürger mussten immer wieder um ihr „Volksfest“ kämpfen Rückblick auf die Geschichte und Entwicklung des Bückeburger Bürgerschießens as auf das Jahr 1683 zurückgehende Bückeburger Bürgerschießen und seine wechselvolle Geschichte sind ein Spiegelbild der Ereignisse sowie der Denk- und Lebensweise der vergangenen Jahre. Im gleichen Maße wie die Aufgaben hat sich auch der Sinn des größten Volksfestes der Stadt gewandelt. Lange Zeit gehörte das Errichten von Wallanlagen, Gräben und Palisaden ebenso zu den Pflichten der Bürgerwehr wie deren Erhaltung und Verteidigung in kriegerischen Zeiten. Da die Landesherren früher nicht immer in der Lage waren, alle ihre Untertanen ausreichend vor Überfällen, kriegerischen Auseinandersetzungen und Räubereien zu schützen, wurden die wehrfähigen Bürger zum Dienst mit der Waffe herangezogen. Die so in anderen Städten zum Teil schon wesentlich früher entstandene Bürgerwehr untergliederte sich in Quartierschaften, Kompanien und Rotts. Sie wurden geführt von gewählten Stadtoffizieren und Rottmeistern, die für die innere und äußere Sicherheit verantwortlich waren. Die Rotts waren auch für das Bekämpfen von Feuersbrünsten zuständig, was in den engen Straßen und angesichts des Fehlens geeigneter Löscheinrichtungen sowie Hydranten früher außerordentlich erschwert war. Deshalb war es kein Wunder, wenn in jenen Zeiten oftmals ganze Häuserzeilen oder sogar
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Früher musste die Bürgerwehr unter anderem die eigene Stadt gegen Angriffe verteidigen. Heute steht im Bürgerbataillon sowie in den einzelnen Kompanien und Rotts das gesellschaftliche Miteinander im Vordergrund.
Stadtteile in Schutt und Asche fielen. Zu den vom Rat der Bürgerwehr übertragenen Aufgaben gehörte es auch, in der Stadt Ruhe und Ordnung zu bewahren, vor allem an den Markttagen, bei größeren Stadtfesten sowie bei herausragenden Anlässen „bei Hofe“. Angesicht dieser umfangreichen und lebensnotwendigen Pflichten war es notwendig, die Mitglieder der Bürgerwehr in
Beim Festumzug zeigt sich das Bürgerbataillon in voller Stärke.
geeigneter Weise auszubilden. Dazu gehörte auch die richtige Handhabung der Waffen. Da vor dem Aufkommen der Gewehre mit der Armbrust geschossen wurde, gibt es noch heute in manchen Städten den Brauch des „Vogelschießens“. Im Schaumburger Land hat das Bürgerschießen in Stadthagen die nachweislich älteste Tradition. Sie geht bis in das Jahr 1418 zurück, in Rinteln bis auf 1450. Bückeburg besaß in jener Zeit noch keine Stadtrechte. Die ersten überlieferten Hinweise auf den Bau von Gräben und Wällen stammen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, als Graf Otto IV. die Burg zu einem Schloss ausbauen ließ. Es ist möglich, dass es damals auch in Bückeburg bereits eine Bürgerwehr gab. Nachgewiesen werden kann es jedoch nicht. Mögliche Unterlagen sind bei einem großen Brand im Jahre 1586 vernichtet worden. Fürst Ernst machte den Flecken Bückeburg zu Beginn des
17. Jahrhunderts zu seiner Residenz, verlieh ihm die Stadtrechte und sorgte dafür, dass sich der Ort durch eine rege Bautätigkeit in eine würdige Hauptstadt des Landes wandelte. Das schnelle Wachstum – Bückeburg wurde unter seiner Regentschaft um das Dreifache größer – erforderte auch die Erweiterung und Erneuerung der Befestigungsanlagen. Anfang des Jahres 1609 wurde Bückeburg zur Stadt erhoben, und nur einen Monat danach erfolgte die erste Erwähnung einer Bürgerwehr. Der Landesherr wies den Rat der Stadt darauf hin, dass die Bürger ihren Wachdienst ordentlich zu versehen hätten. Man kann deshalb davon ausgehen, dass nach der ersten Befestigung des Ortes in der Mitte des 16. Jahrhunderts auch eine Bürgerwehr aufgestellt worden ist. Allerdings gibt es keine Unterlagen über das Abhalten eines Schützenfestes. (Fortsetzung auf Seite 17)
21. – 25. August 2013
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Wenn die Büchse zweimal versagte, kostete es einen Groschen Strafe Rückblick auf die Geschichte und Entwicklung des Bückeburger Bürgerschießens (Fortsetzung von Seite 16) anz sicher dürfte der Beginn des 30-jährigen Krieges das Vorhandensein einer gut ausgebildeten Bürgerwehr geradezu herausgefordert haben, zumal 1633 bei Hessisch Oldendorf eine der wichtigsten Schlachten des Krieges stattfand und danach zahlreiche plündernde Horden durchs Land zogen. Deshalb ordnete der Bückeburger Magistrat an, dass die Mauern der Stadt jede Nacht von zwei Rotts bewacht werden mussten. Tagsüber war ein Rott im Einsatz, aber alle wehrhaften Männer mussten ständig in Bereitschaft gehalten werden. Über die Bedeutung der Bürgerwehr in damaliger Zeit sagt die Tatsache etwas aus, dass die Offiziere und Rottmeister zusammen mit dem Bürgermeister und den Ratsherren in den Akten als Inhaber städtischer Ämter aufgeführt wurden. Trotz aller gemeinsamer Anstrengungen konnte nicht verhindert werden, dass plündernde Truppen und abgesprengte marodierende Haufen in die Stadt eindrangen und hier Schaden anrichteten. Während nach dem 30-jährigen Krieg in Stadthagen wieder ein sogenanntes „Freyschiessen“ abgehalten wurde, dauerte es in Bückeburg noch einige Zeit, bis
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Früher haben die Rotts abwechselnd die Stadt bewacht. Dies Zeiten sind jedoch längst Geschichte.
schließlich 1683 der Bürgermeister und der Rat eine aus neun Punkten bestehende Schützenordnung erließen. Danach durften grundsätzlich nur Bückeburger Bürger am
Schießen teilnehmen. Fremde mussten eine ausdrückliche Genehmigung des Rates haben. Jeder Teilnehmer durfte nur drei Schuss abgeben, und zwar nur auf ein voriges Kommando.
Wenn die Büchse zweimal versagte, kostete es einen Groschen Strafe. Beim dritten Mal wurde man vom Schießen ausgeschlossen. (Fortsetzung auf Seite 18)
Bürgerschießen Bückeburg
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Seit 1958 feiern die Bückeburger ihr Bürgerschießen im Zweijahresrhythmus – und treffen damit genau ins Schwarze, wie die Beteiligung zeigt.
Der jüngste Neustart erfolgte im Jahr 1952 Rückblick auf die Geschichte und Entwicklung des Bückeburger Bürgerschießens (Fortsetzung von Seite 17) ie Freude über die Zulassung des „Freyschiessen“ hielt in Bückeburg nicht lange vor. Bereits 1702 wurde es von der Landesregierung wieder verboten, weil der Bückeburger Magistrat keine spezielle Erlaubnis eingeholt habe. Erst 1728 zeigte sich der Landesvater Graf Wilhelm gnädig und erteilte die Konzession zu einem jährlichen Bürgerschießen, das um Pfingsten herum stattfinden sollte. Allerdings musste diese Genehmigung alle drei Jahre erneuert werden. Damit alles in geordneten Bahnen ablief, wurde ein aus 25 Punkten bestehendes „Bückeburgisches Schützen-Reglement“ aufgestellt. Ein besonders positiver Aspekt dieser Vorschriften war, dass der Sieger des Schießens für die Dauer eines Jahres von allen Abgaben befreit wurde. Das war sicherlich wichtiger als die gleichzeitige Anordnung, dass er bekränzt im Triumphzug durch die Stadt zu führen sei. Ab 1740 wurden neben den
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Rottmeistern die Stadtoffiziere mit ihren Dienstgraden unter den städtischen Amtsinhabern aufgeführt. Der erfolgreiche Feldherr Graf Wilhelm gab dem Fest ohnehin ein mehr militärisches Gepräge. Seine Bürgerwehr bestand damals aus zwei Kompanien mit je zwei Rotts. An mehren Sonntagen im Jahr mussten sich die wehrhaften Bürger zum Exerzieren und Scheibenschießen einfinden. Offensichtlich arbeitete der Landesvater schon auf die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht hin. Nach seinem Tod gab es in Bückeburg wieder eine längere schützenfestlose Zeit. Rund 100 Bürger machten deshalb eine Eingabe, um den alten Brauch wieder aufleben zu lassen. Sie schlugen unter anderem vor, dass der Sieger des Schießens sechs silberne Löffel erhalten sollte, der zweite vier und der dritte noch zwei. Mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und der Schaffung einer Landwehr war das Ende der Bürgerwehr gekommen. Alle waffenfähigen
Bürger im ganzen Land wurden erfasst und bei Bedarf zum Wehrdienst herangezogen. Stadtoffiziere und Rottmeister gab es in Bückeburg ab Januar 1814 in den Ämterlisten der Stadt nicht mehr. Die Situation änderte sich erst im Laufe der Revolution von 1848, die allerdings im Schaumburger Land nicht besonders aufregend verlief. Es kam zwar zur Wiedergründung einer Bürgerwehr, aber nicht mehr, um Ruhe und Ordnung zu gewährleisten, sondern um wieder ein Schützenfest zu feiern. Fürst Georg Wilhelm erteilte die erforderliche Erlaubnis, und die Stadthäger Schützengilde stellte ihre Zelte für das Volksfest zur Verfügung. Danach trat aber wieder eine längere Pause ein, weil es Probleme um die Nutzung der dem Militär gehörenden Schießstände im Harrl gab. Erst kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs schafften es die Mitglieder des damaligen Bürgervereins, ein Schützenfest auf dem Neumarktplatz feiern zu dürfen.
Das war der Start für die gemeinsame Kleidung (dunkler Anzug und Zylinder). Danach war wieder Schluss. Nachkriegszeit und Inflation machten einen dicken Strich durch alle Pläne. Die von einigen engagierten Männern gegründete Schützengilde sorgte dafür, dass aber bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges noch einige Bürgerschießen gefeiert wurden. Als die Bückeburger 1952 nach 13-jähriger Unterbrechung und langen Notzeiten wieder ihr Bürgerschießen fortsetzten, sollen rund 4000 Erwachsene und 3000 Kinder am Fest teilgenommen haben – ein überzeugender Beweis für die Beliebtheit dieses großen Gemeinschaftsfestes. Seitdem gibt es wieder ohne Verbote und Einschränkungen Bürgerschießen in der ehemaligen Residenzstadt – seit 1958 jedoch wegen der umfangreichen Vorbereitungen und den damit verbundenen Kosten nur noch alle zwei Jahre. Quelle: Bürgerbataillon Bückeburg)