Energieberater

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nergieberater energieberater b VIELE TIPPS:

So sparen Sie Energie – und damit Geld

ERNEUERBARE ENERGIEN:

Mehr Leistung für weniger Geld STROMPREISE:

Wahrheit und Mythen Ein Magazin der Schaumburger Nachrichten, der Schaumburger Zeitung und der Schaumburg-Lippischen Landes-Zeitung | April 2011



Aus dem Inhalt 04 ����������������

Editorial

Mehr Leistung für weniger Geld

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Die Rechnung ist nicht so einfach

14 Tipps, um Strom zu sparen

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Sparen ohne Frieren

Anders heizen mit Sonne und Holz

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Auf das „Label“ kommt es an

Steuervorteile für Modernisierer

Neubau-Offensive dank „Abrissprämie“?

Der Staat fördert Energieeffizienz

Vorsicht vor manipulierten Thermografie-Aufnahmen

Impressum

Gemeinsame Herausgeber: Schaumburger Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Am Markt 12-14, 31655 Stadthagen C. Bösendahl GmbH & Co. KG, Klosterstraße 32/33, 31737 Rinteln Grimmesche Hofbuchdruckerei, Lange Straße 20, 31675 Bückeburg

Sehr geehrte Leserinnen und Leser. enken Sie mal 20 Jahre zurück: Wer damals auf regenerative Energie setzte, wurde vermutlich nur milde und kopfschüttelnd belächelt. Doch seither haben „die Erneuerbaren“ eine Entwicklung hinter sich, die selbst vor zehn Jahren noch nicht absehbar war.

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Wahl achten sollte, erläutern wir in diesem Magazin. Außerdem widmen wir uns den Mythen und Wahrheiten in puncto Strompreis. Und selbstverständlich finden Sie auch in dieser Ausgabe wieder zahlreiche Tipps, mit denen sich ganz einfach Strom – und damit auch Geld – sparen lässt.

Inzwischen sind Photovoltaik, Solarthermie, Windräder, Wärmepumpen und dergleichen nicht mehr aus dem öffentlichen Bewusstsein wegzudenken. Das liegt nicht nur an den saftig gestiegenen Energiepreisen, sondern auch an der immens gestiegenen Effizienz der verschiedenen Technologien. Nicht zuletzt führen auch die dramatischen Ereignisse in Japan – mit dem Erdbeben und den Folgen für die betroffenen Atomkraftwerke – dazu, dass die Kernenergie in die Negativ-Schlagzeilen gerät und die Menschen sich nach Alternativen umschauen.

Die Schaumburger Nachrichten, die Schaumburger Zeitung und die Schaumburg-Lippische Landes-Zeitung gehen mit diesem Magazin auf das in den vergangenen Jahren deutlich gestiegene Interesse der Bevölkerung an Energiespar-Maßnahmen ein. Rund 85.000 Leserinnen und Leser im gesamten Schaumburger Land erhalten auf 20 informativen Seiten viele Tipps, Anregungen und Hinweise rund um dieses wichtige Thema.

Wer auf Ökostrom umsteigen will, findet beispielsweise unzählige Tarife bei ganz verschiedenen Anbietern. Worauf man bei der

Arne Frank

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg beim Energiesparen.

Verlagsleiter

Redaktion: Uwe Graells (verantwortlich), Frank Werner Redaktionelle Mitarbeit: Holger Buhre Gestaltung und Produktion: Schaumburger Nachrichten, Vera Elze Anzeigen: Arne Frank (verantwortlich)

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In der Photovoltaik liegt Experten zufolge nach wie vor ein erhebliches Kostensenkungs- und Entwicklungspotenzial.

Mehr Leistung für weniger Geld Förderung und Marktanreize sorgen für technischen Fortschritt

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ie Lernkurve der Erneuerbaren Energien ist bereits beachtlich und wird sich weiter fortsetzen: Bei nahezu allen Technologien – von der Photovoltaik über Biogas- und Windenergieanlagen bis zu Holzpellet-Heizungen – wurden

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in den vergangenen Jahren erhebliche technische Fortschritte und deutliche Kostensenkungen realisiert. „Die Erneuerbaren Energien haben seit ihrer Markteinführung nicht nur quantitativ eine stürmi-

sche Entwicklung erlebt, sondern auch aus technologischer Sicht Fortschritte erzielt, die noch vor zehn Jahren kaum absehbar waren“, bilanziert Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur Erneuerbare Energien. Auslöser dieser Entwicklung seien planbare,

günstige Rahmenbedingungen wie das Erneuerbare-EnergienGesetz (EEG) oder die Zuschüsse für regenerative Heizanlagen aus dem Marktanreizprogramm (MAP).


„Eine langfristig angelegte Förderpolitik hat die Technologien aus den Nischenmärkten herausgeholt und in Massenmärkte gebracht“, stellt Mayer fest. „Dadurch wurden beeindruckende technische Lernkurven und Kostensenkungen möglich, die durch reine Forschungsförderung kaum erreicht worden wären.“ Mayer verweist auf eine faktenreiche Analyse zur „Innovationsentwicklung der Erneuerbaren Energien“, die von der Agentur für Erneuerbare Energien veröffentlicht wurde. Darin wird zum Beispiel in puncto Windenergie deutlich, dass sich die mittlere Anlagenleistung innerhalb von 20 Jahren mehr als verzwölffacht hat: von knapp 165 Kilowatt im Jahr 1990 auf 2000 kW im Jahr 2009. Zugleich sank der Preis pro erzeugter Kilowattstunde um mehr als die Hälfte.

anlage samt aller Systemkomponenten bei knapp vier Jahren, so Mayer. Ähnlich dynamisch verläuft die Entwicklung in anderen Bereichen der Erneuerbaren Energien. Mayer nennt hier Solarthermie, Biogas und feste Biomasse. In der Analyse wird seinen Angaben zufolge aber auch deutlich,

Immer noch Öl?

Die Photovoltaik kann ebenfalls mit deutlichen Preisrückgängen glänzen: Im Jahr 1990 lagen die Systemkosten für Photovoltaik noch bei 14.000 Euro pro Kilowatt, Ende 2009 wurden nur noch rund 3000 Euro für die gleiche Leistung bezahlt. Die Wirkungsgrade der Solarzellen verbessern sich zugleich kontinuierlich, der Energieverbrauch für die Herstellung der Module sinkt. Heute liege die energetische Amortisationszeit einer durchschnittlichen Dach-

Das Schaubild zeigt die Entwicklung der Anlagenleistung bei der Windenergie.

dass in allen Technologien noch rung. Mayer ist zuversichtlich: Kostensenkungs- und Entwick- „Bei Fortschreibung der langlungspotenzial besteht, „wodurch fristigen Investitionsanreize für der spezifische Förderbedarf wei- Erneuerbare Energien kann die Entwicklung künftig ebenso erter gesenkt werden kann“. folgreich weitergehen, wie wir Für die Photovoltaik bleiben es in der Vergangenheit erlebt angesichts stark sinkender För- haben. dersätze höhere Wirkungsgrade und geringere Produktionskosten eine ständige Herausforde-

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Die Rechnung ist nicht so einfach Mythen und Wahrheiten zum Strompreis Ist die Ökostromförderung Schuld an der Kostenexplosion?

200 Milliarden Euro will die EU in die Stromnetze investieren – zahlen sollen es die Verbraucher. Der Strompreis steigt und steigt: Das bekommen Millionen Haushalte Jahr für Jahr Schwarz auf Weiß. Der Ökoenergieausbau kostet, doch die Branche beschwört die Vorteile. Mehr als 700 Energieversorger haben im ersten Quartal des Jahres nach Angaben des Verbraucherportals Verivox ihre Strompreise um durchschnittlich 7,2 Prozent erhöht. Das bedeutet für einen Musterhaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 4000 Kilowattstunden Mehrkosten von rund 70 Euro im Jahr.

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Ja, aber unbeachtet bleibt oft der langfristige Nutzen. So schafft die Branche mit bereits 340.000 Jobs eine hohe Wertschöpfung. Nach neuen Zahlen des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) wurden 2010 durch mehr Ökostrom Importe fossiler Rohstoffe in Höhe von 7,4 Milliarden Euro vermieden. Und der BEE kritisiert, dass Kosten für Klima-, Umwelt-, und Gesundheitsschäden bei Kohle- und Atomstrom nicht eingepreist werden. Kosten für Atommülltransporte oder Klimaschäden sind über andere Wege meist vom Steuerzahler zu bezahlen. Zudem werden durch mehr Ökostrom gesunkene Einkaufspreise oft nicht 1:1 weitergegeben. Und durch mehr grüne Energie müssen weniger die für den Strompreis maßgeblichen teuren Kraftwerke ans Netz genommen werden. Derzeit kostet eine Kilowattstunde Strom mit Ökoumlage und Steuern, die 40 Prozent des Preises ausmachen, 26 Cent. Mit einer Kilowattstunde lässt sich eine Maschine Wäsche waschen.

Die Photovoltaik ist derzeit der Prügelknabe, warum? Weil der Zubau viel zu schnell geht und der Nutzen fraglich ist. Holger Krawinkel vom Verbraucherzentrale-Bundesverband betont, dass die Solarförderung bereits mehr als 50 Prozent der Fördergelder ausmache, bei recht wenig Stromertrag. „Bei mehr Windenergie wäre die Erhöhung der EEG-Umlage (ErneuerbareEnergien-Gesetz) deutlich geringer ausgefallen“, so der Energieexperte. Denn Windenergie erziele fast Marktpreise und erhalte geringere Einspeisevergütungen. Aber es ist dennoch ein Mythos, dass die Photovoltaik alleiniger Preistreiber ist. Die in ihrer Produktion bis auf Wasserkraft und Biomasse nicht planbare Ökoenergie erzielt an der Strombörse oft nur Ramschpreise: So wächst die Differenz zwischen an der Börse erzielten Preisen und Einspeisevergütung. Diese zahlen die Verbraucher mit der Ökoumlage – 2011 geschätzte 13,5 Milliarden Euro. Ein Mythos ist laut Krawinkel auch, es könne schon in naher Zukunft ohne den sehr billigen Atom- und Kohlestrom gehen. Dann würden die Preise vollkommen aus dem Ruder laufen.


Wer sich über eine zu hohe Stromrechnung ärgert, könnte bei einem Anbieterwechsel einen dreistelligen Betrag pro Jahr sparen, haben Experten ausgerechnet.

Wo kann die Reise bei den Preisen hingehen? Krawinkel sagt, wenn man den Photovoltaik-Boom nicht in den Griff bekommt und zusätzlich Windanlagen auf See ans Netz gehen, könnte die EEG-Umlage bis 2015 auf 4,5 bis 6,5 Cent pro Kilowattstunde steigen. Das wären weitere Mehrkosten von mehr als 50 Euro pro Jahr und Haushalt. Derzeit sind es 3,5 Cent pro Kilowattstunde. Krawinkel rechnet jedoch wegen der Solarkürzungen um bis zu 24 Prozent bis 2012 eher mit einem Verharren auf dem jetzigen Niveau. Allerdings dürfte auch der anstehende Netzausbau in der EU – allein Deutschland soll bis 2020 rund 40 Milliarden Euro investieren – mit etwa 0,5 Cent pro Kilowattstunde für die Verbraucher zu Buche schlagen. Wenn der Netzausbau geschafft wird, dürften die Preise aber durch den europäischen Binnenmarkt mit mehr Wettbewerb wieder fallen.

Die Regierung will den Ökoanteil weiter steigern. Ist dadurch nicht zwangsläufig mit immer höheren Strompreisen zu rechnen? Nicht unbedingt. Im EEG ist eine Art Kostenbremse verankert, zudem wird es bis 2012 reformiert. Und Strom aus Sonne und Wind wird mit jedem Jahr wirtschaftlicher, während Uran und Kohle wegen knapperer Ressourcen langfristig teurer werden. Verbraucherschützer Krawinkel betont mit Blick auf die Photovoltaik, die Hausbesitzern mit Solaranlagen schöne Renditen bringt, dass das Geld besser hätte eingesetzt werden können. Hätte man die sieben Milliarden, die die Solarförderung derzeit pro Jahr kostet, in mehr Energieeffizienz gesteckt, wären der Klimaeffekt und die Einsparung fossiler Energierohstoffe wesentlich größer. Der Experte denkt beispielsweise an ein Prämienprogramm zum Austausch alter, stromfressender Kühlschränke.

Was kann der Verbraucher tun? Das beste Rezept bleibt neben Energiesparen ein Anbieterwechsel. Wer sich noch nie um einen preiswerteren Tarif gekümmert hat, kann laut Verivox-Sprecher Jürgen Scheurer durch den Wechsel vom Grundversorgungstarif zum günstigsten verfügbaren Angebot mit vergleichbaren Konditionen im Durchschnitt 229 Euro pro Jahr sparen.

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14 Tipps, um Strom zu sparen Viele Kleinigkeiten können sich zu einer vierstelligen Summe pro Jahr addieren Bis zu 1000 Euro pro Jahr kann ein durchschnittlicher deutscher Haushalt sparen, wenn effizienter mit Energie umgegangen wird. Diese Ansicht vertritt das Umweltbundesamt. Besonders im täglichen Stromverbrauch könne ein großer Anteil durch eine Umstellung auf energieeffiziente Geräte, ein besseres Bewusstsein im Umgang mit Strom sowie die Vermeidung von Leerlaufverlusten eingespart werden.

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ie Möglichkeiten, Strom einzusetzen, sind vielfältig: Allein mit 1 Kilowattstunde Strom ist ein Haushalt in der Lage 15 Hemden zu bügeln, 70 Tassen Kaffee zu kochen, 7 Stunden fernzusehen, zwei Tage einen 300 Liter großen Kühlschrank zu benutzen oder eine Trommel Wäsche zu waschen. Die folgenden Tipps zeigen verschiedene Möglichkeiten, wie jeder zu einer besseren Energieeffizienz im Haushalt gelangen und Strom sparen kann sowie die Umwelt und den eigenen Geldbeutel schonen kann. 1 Energieeffiziente Geräte anschaffen Beim Kauf von neuen Elektrogeräten sollte man auf deren Energieverbrauch achten. Im Gegensatz zu den einmaligen Kosten eines neuen Geräts belasten hohe Stromkosten die Haushaltskasse auf Dauer. Energieeffiziente Geräte sind mit einem Etikett versehen, das den Energiebedarf in verschiedenen Energieverbrauchsklassen angibt. Einzelne, besonders effiziente Gerätegruppen sind mit dem Blauen Engel, EU-Umweltzeichen, Energy Star

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oder TCO-Prüfzeichen gekennzeichnet. 2

Bye-bye, Glühlampen

Energiesparlampen verbrauchen rund 80 Prozent weniger Strom als normale Glühlampen. Eine Energiesparlampe mit 11 Watt liefert fast die gleiche Lichtmenge wie eine herkömmliche Glühlampe mit 60 Watt. Zudem liegt die durchschnittliche Lebensdauer von hochwertigen Energiesparlampen bei 8000 bis 12.000 Stunden – das sind rund zehn Mal so viele Stunden wie bei vergleichbaren konventionellen Glühlampen. Der Wechsel lohnt sich: Ein durchschnittlicher Haushalt ist in der Lage, allein durch den Umstieg auf Energiesparlampen 50 bis 170 Euro an Stromkosten einzusparen.

in Deutschland zu einer Summe von vier Milliarden Euro addieren lassen. Dabei handelt es sich um Geräte, die scheinbar ausgeschaltet sind, jedoch immer noch Strom ziehen, sich im Stand-byBetrieb befinden oder so lange Strom verbrauchen wie sie sich in der Steckdose befinden. Allein ein auf Stand-by gestellter DVD-Player kann eine Leistungsaufnahme von 15 Watt haben, was über das Jahr betrachtet Stromkosten von rund 22 Euro verursacht. Stromräuber können durch Energiekostenmonitore aufgespürt werden und sollten für die Zeit, in der sie nicht im Gebrauch sind, vom Stromnetz getrennt werden. Dies kann durch abschaltbare Steckerleisten oder durch einfaches Steckerziehen erfolgen. 4

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Energie aus der Konserve

Stromräuber aufspüren

Eine zunehmende Zahl von Elektrogeräten verbraucht Strom auch in Zeitspannen, in denen sie ihre eigentliche Funktion gar nicht erfüllen. So entstehen Leerlaufverluste, die sich allein

Batterien machen unabhängig von der Steckdose. Allerdings werden für deren Herstellung große Mengen an Energie und Rohstoffen benötigt sowie oftmals für Menschen und Natur giftige Schwermetalle: beispiels-

weise Quecksilber und Cadmium. Umweltfreundlicher und auf lange Sicht erheblich billiger sind aufladbare Alkali-/Mangan-Batterien und Akkus. Dennoch sollte man versuchen, so weit wie möglich auf batteriebetriebene Geräte zu verzichten. Einige Geräte – wie Taschenrechner oder Uhren sind inzwischen mit Solarzellen ausgestattet, die die Nutzung von Batterien überflüssig machen. 5

Energieeffizientes Kühlen

Kühl- und Gefriergeräte verbrauchen etwa ein Fünftel des Stroms im Haushalt. Um Energie zu sparen, sollten diese möglichst in ungeheizten Räumen und nicht neben anderen Wärmequellen (wie Heizkörpern) oder in direkter Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Erhitzte Lebensmittel erst abkühlen lassen, bevor man diese in den Kühlschrank stellt oder einfriert. Eine gute Übersicht in den Kühl- und Gefriergeräten beugt zudem langem Suchen vor und verhindert, dass die Tür lange geöffnet bleibt und dadurch warme und feuchte Luft in das Gerät gelangt.


frei wählen, wann Monitor und Rechner in den Stand-by-Modus schalten. So spart man bis zu 60 Euro pro Jahr. 10

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Strom sparen beim Wäschewaschen und -trocknen

Waschmaschinen sollten immer möglichst voll beladen betrieben werden. Ein Waschgang bei 40 Grad Celsius – was als Temperatur für normal verschmutzte Wäsche völlig ausreichend ist – bringt etwa 50 Prozent Energieeinsparung gegenüber dem 60-Grad-Waschprogramm mit sich. Für das Trocknen der Wäsche ist die Wäscheleine dem Wäschetrockner vorzuziehen, wenn ein geeigneter, gut belüfteter Raum verfügbar ist oder – noch besser – die Wäsche im Freien trocknen kann. 7

Technisch abrüsten

Für Texte, Internet und E-Mail braucht man keinen Hochleistungs-PC: Weniger leistungsstarke Computer und damit auch preisgünstigere Geräte reichen für viele Anwendungen völlig aus. Zum Vergleich: Ein „GamerPC” für aufwändige Spiele kann bis zu 767 Kilowattstunden pro Jahr benötigen und damit rund 151 Euro Stromkosten verursachen, ein sparsamer MultimediaPC kommt auf nur 88 Kilowattstunden und rund 17 Euro.

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Laptop als Platzsparer mit wenig Energieverbrauch

Eine Alternative zum PC sind Laptops. Sie eignen sich nicht nur für unterwegs, sondern durchaus auch für zu Hause. Gegenüber einem Desktop-PC mit Bildschirm verbraucht ein Laptop durchschnittlich rund 70 Prozent weniger Strom bei vergleichbarer Ausstattung und Leistung und ist darüber hinaus noch wesentlich platzsparender, leichter und flexibler. Vom Schreibtisch in die Küche, von der Küche ins Bett: Mit dem Laptop auf den Knien wird die ganze Wohnung zum Büro. Laptops enthalten gegenüber einem PC zudem viel weniger Kunststoff, Glas und teure Edelmetalle. So werden wertvolle Rohstoffe eingespart. 9

Energiespar-Management des Computers nutzen

Mit den Energiespar-Oprionen wechselt der PC bei Inaktivität automatisch in einen Schlafoder Sparmodus. Statt 80 Watt im Betriebszustand braucht er im Stand-by dann nur ein bis vier Watt. Unter dem Menüpunkt „Energieoptionen“ in der Windows-Systemsteuerung lässt sich die Energiespareinstellung individuell anpassen. Man kann

Auf Bildschirmschoner verzichten

Bei modernen Monitoren sind Bildschirmschoner unnötig. Sie verbrauchen mehr Strom, als wenn der Monitor in den Ruhezustand versetzt wird. Weiterhin lässt sich Strom durch Regelung der Helligkeit des Monitors sparen. Statt 30 Watt bei voller Helligkeit lässt sich dieser Wert an Plätzen ohne direkte Sonneneinstrahlung auf 20 Watt reduzieren. 11

Sparsam mit dem Ausdrucken von Dokumenten umgehen

Am besten nur das ausdrucken, was man wirklich in Papierform benötigt, und das standardmäßig doppelseitig und auf Recyclingpapier. Doppelseitiges Drucken lässt sich in den erweiterten Druckereinstellungen zum Standard machen. Sehr viel Toner oder Tinte kann man sparen, wenn man den Entwurfmodus oder vergleichbare Einstellungen wählt. Das spart Geld und schont die Umwelt.

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Nachrüsten statt neu kaufen

Die Produktion eines einzigen PCs mit Monitor verbraucht rund 2790 Kilowattstunden Energie und setzt damit rund 850 Kilogramm Treibhausgase frei. Außerdem werden 1500 Liter Wasser

und 23 Kilogramm verschiedener Chemikalien benötigt. In jedem elektronischen Bauteil stecken meist auch seltene Metalle wie Gold, Silber, Tantal oder Platin. Ihre Förderung belastet ebenfalls die Umwelt und natürliche Ressourcen. Deshalb beim Kauf eines Computers darauf achten, dass dieser sich aufrüsten lässt – zum Beispiel über ausreichende Schnittstellen und austauschbare Komponenten. 13

Energiebewusst surfen heißt sparsam surfen

Nur ein Teil des Stromverbrauchs bei der Nutzung des Internets entsteht durch den Gebrauch des PCs und der angeschlossenen Geräte. Einen erheblichen Teil trägt die Netzinfrastruktur bei. Eine GoogleAnfrage zum Beispiel verbraucht Schätzungen zufolge durchschnittlich soviel Strom wie eine Vier-Watt-Energiesparlampe in einer Stunde. 14

Der Fernseher hat Potenzial

Spitzenreiter im Energieverbrauch sind große Plasma-Bildschirme mit über einem Meter Diagonale und bis zu 600 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr. Zum Vergleich: Effiziente Kühlschränke benötigen rund 100 Kilowattstunden im Jahr oder noch weniger. Für den Strompreis eines Plasma-Fernsehers ließen sich also sechs Kühlschränke gleichzeitig betreiben.

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Sparen ohne Frieren So lässt sich die Heizung effektiv nutzen

So ist Heizen am sparsamsten: Immer auf Stufe 3. Das Ventil sollte nur bei längerer Abwesenheit abgedreht werden.

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n den vergangenen zehn Jahren haben sich die Heizkosten eines Haushalts im Schnitt verdoppelt. Wer Heizenergie sparen möchte, muss im Winter aber nicht gleich frieren. Denn mit Verhaltensänderungen und kleinen Investitionen lässt sich die Heizkostenrechnung drosseln. Die jährliche Heizkostenabrechnung ist für viele Mieter längst zur „zweiten Miete“ geworden. „Denn über Investitionen in Wärmedämmung, Wärmeschutzfenster oder eine moderne Heizungsanlage entscheidet der Vermieter“, erklärt Ulrich Ropertz von Deutschen Mieterbund. Nur in Ausnahmen könne ein Mieter hier Einfluss nehmen. Mit einfachen und kostengünstigen Maßnahmen können Mieter

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aber selbst ihre Heizkosten reduzieren.

die Gefahr, dass sich Feuchtigkeit an den Wänden niederschlage und Schimmelpilz bilde. Auch wenn Energie gespart werden soll, dürfe das Lüften nicht vergessen werden.

„Wer nur so viel heizt, wie er wirklich benötigt, kann seine Heizkosten deutlich senken“, erklärt Thomas Kwapich von Der richtige Umgang mit Therder Deutschen Energie-Agentur. Jedes Grad weniger spare Geld mostatventilen spart Energie. und Energie. Eine Absenkung „Das Thermostatventil ist kein der Raumtemperatur um nur ein Wasserhahn“, erläutert Jörg HuGrad bringe bereits sechs Pro- ber von der Verbraucherzentrale. Es lasse nicht umso mehr Wärme zent Energieeinsparung. durch, je weiter man es aufdrehe. „Die Heizung zu drosseln bedeu- Ist das Ventil nur ein Grad über tet aber nicht, dass in der Woh- der aktuellen Raumtemperatur nung gefroren werden soll“, be- eingestellt, so sei das Ventil betont Kwapich. Vielmehr komme reits voll geöffnet. Ein Grad dares darauf an, nicht mehr Energie unter schließe es. zu verbrauchen als nötig. UngeEin kaltes Zimmer werde nicht nutzte Räume sollten nicht kälter als 16 Grad sein. Sonst bestehe schneller warm, wenn das Ther-

mostatventil bis „5“ aufgedreht wird. Durch das volle Aufdrehen heize das Ventil lediglich über die gewünschte Temperatur hinaus unnötig den Raum auf, so Huber. „Bei großen Anlagen, die nicht optimiert wurden, können Mieter Thermostatventile nachts von Hand schließen“, rät Frank Ebisch vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (SHK). Auch der Austausch von Thermostatventilen gegen elektronische Thermostatventile mit Zeitsteuerung sei möglich. Dadurch könne der Mieter beispielsweise seine eigene Nachtabsenkung programmieren. „Mieter dürfen neue Thermostate


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Heizkörpernischen sind oft selbst montieren oder durch einen Fachmann anbringen lassen“, Schwachstellen im Wärmeschutz. sagt Ropertz. Die alten Thermo- „Deshalb sollte hinter Heizkörstatköpfe sollten jedoch aufbe- pern isoliert werden, am besten wahrt werden, da sie dem Vermie- mit Reflexionsplatten“, rät Huter gehören und beim Auszug ber. Alternativ könne auch eine bis zu fünf Zentimeter starke wieder anzubringen sind. alubeschichtete Styroporplatte Luft im Heizkörper verbraucht als Dämmung dienen. Allerdings teure Energie. „Das Heizwas- müsse diese vollflächig aufgeser kann den Heizkörper durch klebt werden, damit es nicht zu die Luft nicht mehr vollständig Schimmelbildung kommt. Weil erwärmen. Dadurch wird das solche Nischen oft schwer zuHeizsystem ineffizienter. Es dau- gänglich sind, sollte sie möglichst ert dann länger, bis der Raum ein Fachmann isolieren. die gewünschte Temperatur Gegen ungewolltes Dauerlüften erreicht“, erklärt Kwapich. Ob sich Luft im Heizkörper befindet, durch Fugen und Ritzen an Fenserkenne man an gluckernden Ge- tern und Türen helfen elastische räuschen oder dadurch, dass der Dichtungsbänder. Für TürunterHeizkörper nicht richtig warm kanten gibt es bewegliche Dichtwerde, obwohl das Thermostat profile und Bürstendichtungen. voll aufgedreht ist. Mit einem „Diese Abdichtungsmaßnahmen speziellen Schlüssel lassen sich sind auch Mietern grundsätzlich Heizkörper einfach entlüften. erlaubt“, sagt Ropertz. Denn das Damit ein Heizkörper energie- Einkleben der Dichtung und das effizient funktioniert, sollte die Anbringen von Leisten sei kein Luft ungehindert an ihm vorbei- Eingriff in die Bausubstanz und strömen. Möbel, lange Vorhänge könne beim Auszug entfernt oder Verkleidungen dürfen den werden. Heizkörper auf keinen Fall verdecken.

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Optimieren alter Heizungsanlagen In vielen Kellern schlummert noch reichlich Sparpotenzial. Nicht immer muss gleich die gesamte Heizungsanlage ausgetauscht werden. In manchen Fällen helfen auch geringe Investitionen in die bestehende Anlage, um Energie zu sparen. „Eine Optimierung der Heizungsanlage durch Fachhandwerker bringt im Schnitt 13 Prozent Energieersparnis und 42 Cent pro Quadratmeter und Jahr für Stromeinsparung“, erklärt Frank Ebisch vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (SHK). Dazu gehören zum Beispiel das Auswechseln der Pumpe, ein hydraulischer Abgleich oder die Verbesserung der Rohrdämmung.

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Anders heizen mit Sonne und Holz Was man bei der Umrüstung des Heizsystems wissen sollte

Welche Vorteile bringt eine Solartherme? Oder ist eine Holzpelletheizung doch die bessere Alternative? Und wie sieht es überhaupt mit staatlicher Förderung aus? Die Umstellung auf erneuerbare Energien bringt viele Fragen mit sich. Doch welche Vor- und Nachteile stecken in den Systemen?

Egal, welches Heizsystem man beim Neubau oder einer Umrüstung wählt: Alle haben ihre spezifischen Vorteile – und sorgen dafür, dass man auch im Winter nicht frieren muss.

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as Umrüsten von Wohngebäuden auf alternative Heizkonzepte wird vom Staat gefördert. Eine Pflicht zur Umstellung besteht jedoch nicht. Wer neu baut, hat dagegen keine Wahl: Denn für Neubauten schreibt das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) den Einsatz von regenerativen Energien vor. Für das Umrüsten der Heizung in Bestandsimmobilien stehen mehrere Alternativen zur Wahl.

bundesamt (UBA): Während der Kühlschrank seinem Innenraum Wärme entzieht, um diesen zu kühlen, und die Wärme nach außen abgibt, entzieht eine Wärmepumpe dem Erdreich Wärme und gibt sie über die Heizung ab, um ein Gebäude zu heizen.

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Angetrieben wird die Pumpe elektrisch, es fallen also Stromkosten an. Wer sich für erneuerbare Energien entscheidet, sollte den hierfür benötigten Strom nicht unbedingt aus Kohlekraftwerken beziehen.

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Eine Möglichkeit sind Solaranlagen: Solarkollektoren auf dem Dach erzeugen Energie, die Bevor die Umrüstung der Heizur Wassererwärmung genutzt wird und auch einen Teil der zung in Angriff genommen wird, Raumwärme abdecken kann. sollten sich Altbau-Besitzer ein Größter Vorteil von Solaranlagen „strategisches Gesamtkonzept“ ist, dass sie abgesehen von den überlegen, sagt Ulrich Zink vom Umrüstkosten kostenlos sind – Bundesarbeitskreis AltbauerneuSonnenstrahlen sind schließlich erung. Häufig sei es nicht allein umsonst. Ein Nachteil: Solaran- mit dem Austausch der Heizung lagen benötigen laut Deutscher getan. Oft kämen HauseigenEnergieagentur (dena) eine tümer auch um eine Fassadenzusätzliche Heizung. Denn in dämmung oder Erneuerung der sonnenarmen Monaten kann die Fenster nicht herum – sonst ginEnergie zum Heizen auch mal ge zu viel der effizient erzeugten Wärme verloren. nicht ausreichen. Dieses Problem haben Hausbesitzer nicht, die sich für eine Holzpelletheizung entscheiden. In speziellen Brennöfen werden dabei zu Stäbchen gepresste Holzabfälle verfeuert. Vorteil hier: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der nahezu CO2neutral verbrennt. Moderne Holzpelletheizungen funktionierten laut dena „genauso komfortabel und verlässlich wie konventionelle Heizsysteme“. Eine weitere Alternative ist die Nutzung von Erdwärme mit Hilfe einer Wärmepumpe. Sie funktioniert nach dem umgekehrten Prinzip des Kühlschranks, erläutert das Umwelt-

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Auf das „Label“ kommt es an Sparen mit Ökostrom ist durchaus möglich

Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Das sollten Verbrauchern bei der Wahl des passenden Tarifs berücksichtigen.

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er Umstieg auf einen Ökostrom-Tarif ist nicht nur gut für das eigene Gewissen, er kann auch die Haushaltskasse entlasten. „Wer noch nie den Tarif gewechselt hat, kann auch mit Ökostrom viel Geld sparen“, sagt Thomas Müller von der Stiftung Warentest. Im Vergleich zu den Grundversorgungs-Tarifen seien die Ökostrom-Angebote günstiger. Bei der Suche nach einem geeigneten Angebot sollten Kunden jedoch auf die richtigen Zertifikate achten.

„Eine Definition für Ökostrom gibt es nicht“, sagt Müller. Einige würden darunter nur Versorger fassen, die ihren Strom aus regenerativen Quellen wie Sonne, Wind und Wasser erzeugen. „Andere akzeptieren aber auch Kraft-Wärme-Kopplung, weil dabei zum Beispiel aus Gas Strom und Wärme gleichzeitig gewonnen wird.“ Bei der Wahl eines neuen Ökostromanbieters sollten Verbraucher darauf achten, dass der Versorger in den Ausbau der erneuerbaren Energie investiere.

„Denn nur dann entsteht auch wirklich ein zusätzlicher Nutzen für die Umwelt.“ Erkennen könnten Verbraucher solche Unternehmen an den entsprechenden Kennzeichnungen, so Müller. Drei „Label“ bestätigen, dass der jeweilige Strom umweltfreundlich produziert wurde: das Ok-Power-Label, TÜVZertifikate und das Grüner Strom Label (GSL).

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Grundsätzlich müssten Verbraucher für Ökostrom immer etwas mehr bezahlen als bei reinen Billigtarifen, erläutert Müller. Dennoch gebe es auch hier Preisunterschiede. Bei der Entscheidung für Ökostrom sollten allerdings nicht nur die Kosten, sondern auch der Umweltaspekt berücksichtigt werden. „Es ist eine grundsätzliche Entscheidung“, stellt Müller klar. „Will ich Ökostrom oder nicht?“

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Steuervorteile für Modernisierer Sparkasse Schaumburg rät zu energiesparenden Maßnahmen Die Wohnnebenkosten haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Preistreiber sind mit weitem Abstand die Energiekosten. Die Alternative zum Draufzahlen: Durch Modernisieren weniger Gas, Heizöl und Strom verbrauchen.

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Dabei können Eigentümer von selbst genutzten Immobilien und Mieter auf besondere Hilfe von Vater Staat zählen“, sagt Torsten Clausing, Marktbereichsleiter Rinteln Nord der Sparkasse Schaumburg. Handwerkerleistungen für Erhaltungs-, Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen werden steuerlich gefördert. Pro Jahr können für Aufträge an Handwerksbetriebe bis zu einem Betrag von 6000 Euro 20 Prozent von der Steuerschuld abgezogen werden. „Die mögliche Steuerersparnis beträgt also jährlich maximal 1200 Euro“, rechnet Clausing vor.

Damit sich Handwerkerrechnungen von der Steuer absetzen lassen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Gefördert werden Leistungen zur Modernisierung und Instandhaltung von Wohnraum in Privathaushalten. Anerkannt werden nur die reinen Arbeits­kosten, nicht die Materialkosten. Daher sollten diese getrennt auf der Rechnung aufgeführt sein. Die Mehrwertsteuer muss ebenfalls aus­gewiesen werden.

Wer sein Eigenheim energetisch auf Vordermann bringen lässt, kann seine Steuerschuld um bis zu 1200 Euro jährlich verringern – und tut außerdem etwas für seine persönliche Energiesparbilanz.

Clausings Tipp zur reibungslosen Anerkennung durch den Fiskus: „Eine Barzahlung akzeptiert das Finanzamt nicht. Nur Rechnung und Überweisung auf das Handwerkerkonto werden anerkannt.“ Der Sparkassen-Experte rät dazu, diese Steuervorteile insbe-

sondere zur energetischen Mo- einer modernen Heizung lassen dernisierung zu nutzen: Da von sich bereits deutliche Energieden rund 3,6 Millionen Wohnge- einsparungen erzielen“, betont bäuden in Niedersachsen fast 90 Clausing. Ob dies sinnvollerProzent älter als 15 Jahre seien, weise mit anderen Maßnahmen würden die wenigsten moder- – zum Beispiel einer Außenwandnen Energiestandards genügen. dämmung – zu kombinieren sei, Durch entsprechende Maßnah- sollte mit dem örtlichen Handmen lasse sich allerdings viel ein- werksbetrieb oder Energieberater sparen: „Allein mit dem Einbau geklärt werden.

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Neubau-Offensive dank „A Ehrgeiziges Ziel: Alle Gebäude sollen bis 2050 so gedämmt werden, dass sie keine Energie mehr benötigen

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ie Wohnnebenkosten haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Preistreiber sind mit weitem Abstand die Energiekosten. Die Alternative zum Draufzahlen: Durch Modernisieren weniger Gas, Heizöl und Strom verbrauchen. Kommt das große Abreißen? Häuser, die sich nur unzureichend dämmen lassen, könnten durch stark subventionierte Neubauten ersetzt werden. Solche Abriss-Gedankenspiele gibt es jedenfalls in der Bundesregierung. Regierungen sollten nicht die Zerstörung von alten Gütern fördern, nur um die Nachfrage nach neuen anzukurbeln, schrieb die „Financial Times“ 2009 über den deutschen Auto-Abwrackboom. Die Lösung für Arbeitslosigkeit unter Bauarbeitern sei schließlich auch nicht, dass der Staat der Reihe nach Häuser zerstören lasse. Was die Zeitung aus London als Unsinn bewertete, wird derweil in Koalitionskreisen diskutiert: Bares für den Hausbesitzer, der den Abrissbagger ruft. Während die IG BAU bereits von einer Neubau- Offensive träumt, geht es bei dem Testballon wohl vor allem um eines: Möglichst viel Geld für das Gebäudesanierungsprogramm rauszuschlagen.

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Neben dem Thema Atom erhitzt kaum ein anderer Punkt aus dem Energiekonzept die Stammtische wie die Pläne für das größte energetische Sanierungsprogramm seit Bestehen der Bundesrepublik. Alle Gebäude sollen bis 2050 so gedämmt werden, dass sie am besten gar keine Energie mehr benötigen. Statt Heizungen sorgen bereits heute bei Passivhäusern nur die Körpertemperaturen der Bewohner und die Wärme der Elektrogeräte dafür, dass die Wohnung warm genug ist. Rund 40 Prozent der Energie werden in Deutschland in Gebäuden verbraucht. In der schwarz-gelben Koalition heißt es, viele ältere Häuser könnten wegen ihrer schlechten Bausubstanz nicht zu „Tode gedämmt werden“. Wenn eine Sanierung zu teuer ist, könnte es eine satte Prämie für einen Neubau geben. Zum Vergleich: Die Abwrackprämie von 2500 Euro verschlang insgesamt fünf Milliarden Euro. Die Abriss-Idee ruft in der Baubranche naturgemäß Begeisterung hervor. Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Fertigbau, sagt: „Die Fertighausindustrie begrüßt die Diskussion um die Abrissprämie, die wir schon lange for-

In der Bundesregierung gibt es offenbar Gedankenspiele, Neubauten mit einer Art „Abrissprämie“ für nicht genügend dämmbare Altbauten zu fördern. Noch ist jedoch keine Entscheidung gefallen.


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„Letztlich wird die eingesparte Summe bei den Energieausgaben die Ausgaben für die Sanierung übertreffen“, meint denaGeschäftsführer Stephan Kohler. Das werde jedoch gar nicht berücksichtigt. Mieter müssten zwar mehr Kaltmiete zahlen, aber durch minimale Energiekosten könnten sie bei der Warmmiete auf Plus-Minus Null rauskommen. Von einer „Abrissprämie“ hält Kohler aber nichts. In seinem Büro blättert er in einer Broschüre mit dem Titel „Energieeffizienz trifft Architektur“. Er zeigt schicke Alt- und Plattenbauten, in denen durch die Sanierung bis zu 95 Prozent Energie eingespart wird. „Man kann viel mehr sanieren, als jetzt gesagt wird“, so der denaChef. „Man muss aber dringend erklären, wie das Programm umgesetzt werden soll.“

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Wer beim großen Dämmen nicht mitzieht, könnte mit Steuernachteilen bestraft werden. Hauseigentümer-Verbände und die Immobilienwirtschaft laufen Sturm gegen die Pläne. Horrorzahlen werden in die Welt gesetzt, was eine flächendeckende Sanierung bis 2050 kosten würde. Von 2400 bis 2600 Milliarden Euro ist die Rede. Die Deutsche EnergieAgentur (dena) verweist darauf, dass diese Zahlen unseriös seien, da nicht nur die Sanierung für mehr Energieeinsparung, sondern sämtliche Reparaturarbeiten berücksichtigen wurden.

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dern.“ Der Neubau von klimaschonenden Häusern sei ökonomisch und ökologisch sinnvoller als die teure und aufwendige Sanierung von Altbauten. „Deshalb muss die staatliche Förderung auch in den Neubaubereich fließen.“

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Der Staat fördert Energieeffizienz KfW-Zuschuss für Brennwerttechnik wieder möglich

Einzelmaßnahmen zur Energieeinsparung werden von der KfW-Förderbank wieder bezuschusst. Dazu zählt auch die Heizungserneuerung auf Brennwerttechnik.

Die Förderung muss vor Beginn der Maßnahme bei der KfW beantragt werden. Förderfähig sind auch begleitende Arbeiten. Dazu zählen unter anderem die Schornsteinanpassung, die vorgeschriebene Durchführung eines hydraulischen Abgleichs sowie die Installation einer Solarwärmeanlage oder eines Pufferspeichers.

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ie Heizungsmodernisierung KfW-Förderbank einkalkulieren. auf Brennwerttechnik und Alternativ kann die neue Brennandere Einzelmaßnahmen zum wertheizung über einen zinsEnergiesparen werden seit dem günstigen KfW-Kredit finanziert 1. März wieder staatlich gefördert. werden. Darauf weist der Verein „InstiVoraussetzung für den KfWtut für Wärme- und Öltechnik“ Investitionszuschuss: Der Fachhin. handwerker muss die Einhaltung Im Rahmen des KfW-Pro- der technischen Anforderungen gramms „Energieeffizient Sa- bestätigen. Beispielsweise dürnieren“ gibt es fünf Prozent fen nur Hocheffizienzpumpen Investitionszuschuss – maximal eingebaut werden. Außerdem 2500 Euro. Bei Kosten von bei- muss geprüft werden, ob die spielsweise 8000 Euro für ein vorhandenen Heizkörper für den Öl-Brennwertgerät einschließ- dauerhaften Betrieb von Brennlich Installation können Moder- werttechnik geeignet sind. nisierer also 400 Euro von der

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Wird ein neues Brennwertgerät mit einer Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung kombiniert, können zusätzlich Fördermittel aus dem Marktanreizprogramm (MAP) zur Nutzung erneuerbarer Energien in Anspruch genommen werden. Für eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung gibt es aus dem MAP 90 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche. Der entsprechende Antrag muss beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden. Die förderfähige Investitionssume für die KfW ergibt sich aus den Gesamtkosten für die neue Öl-Solar-Heizung ab-

züglich der Kosten für die Solaranlage. Wie hoch die kombinierte Förderung ausfallen kann, verdeutlicht folgendes Beispiel: Die Gesamtkosten für ein Öl-Brennwertgerät mit einer zwölf Quadratmeter großen Solarwärmeanlage zur Heizungsunterstützung liegen beispielsweise bei 15.000 Euro. Die Solaranlage schlägt mit rund 6000 Euro zu Buche. Dann bleibt für die KfW eine förderfähige Summe von 9000 Euro, das ergibt einen KfW-Zuschuss von 450 Euro. Hinzu kommen in diesem Fall 1080 Euro aus dem MAP-Fördertopf für Solaranlagen. Wer eine Solaranlage nur zur Warmwasserbereitung gleichzeitig mit einem neuen Öl-Brennwertgerät einbauen lässt, kann die gesamte Maßnahme über die KFW fördern lassen. Bei einer Gesamtinvestition von beispielsweise 12.000 Euro liegt der Förderbetrag bei 600 Euro.


Vorsicht vor manipulierten Thermografie-Aufnahmen

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it sogenannten Thermografie-Aufnahmen zum Erkennen einer schlechten Hausdämmung sollten Immobilienbesitzer vorsichtig sein. Nach Angaben des Verbandes Privater Bauherren (VPB) gibt es immer wieder unseriöse Lockangebote.

Dabei werden zum Beispiel vier Wärmebildaufnahmen für 100 Euro angeboten. So preiswert könne eine seriöse Thermografie jedoch nicht sein: Die Preise lägen inklusive eines schriftlichen Berichts bei ungefähr 500 bis 600 Euro. Bei Thermografieaufnahmen nimmt eine Wärmebildkamera das Haus von außen auf. Sie erkennt verschiedene Oberflächentemperaturen und setzt diese farblich um. Warme und heiße Zonen erscheinen in Gelb und Rot, kühle in Blau. Eine schlecht gedämmte Wand würde kräftig in Rot leuchten. Diese Farbdiagramme lassen sich den VPB-Experten zufolge

Bei sogenannten Thermografie-Aufnahmen nimmt eine Wärmebildkamera das Haus von außen auf und zeigt dabei farblich die unterschiedlichen Oberflächentemperaturen: Wo Wärme entweicht, ist es gelb und rot.

technisch manipulieren: So werde der Hausbesitzer häufig zu teuren Maßnahmen überredet, auch wenn das Haus gar keine Dämmung bräuchte. Bei den Lockangeboten gehe es also weniger um die Aufnahmen selbst als um daraus entstehende Folgekosten. Hausbesitzer müssten unter anderem darauf achten, dass zu den Bildern eine fachliche Erklärung geliefert wird. Anschließend sollte nicht der Thermograf zu Maßnahmen raten, sondern ein Energieberater. Dieser wiederum erarbeitet ein Sanierungsgutachten für das gesamte Haus. Manchmal komme dann die Empfehlung zur Wärmedämmung darin vor – manchmal müsse aber auch lediglich die Heizung optimiert werden.

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