Energieberater

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energieberater b VIELE TIPPS:

So sparen Sie Energie – und damit Geld

SOLARTHERMIE UND PHOTOVOLTAIK:

Investieren trotz gekürzter Förderung? INTELLIGENT WOHNEN:

Das Haus der Zukunft Ein Magazin der Schaumburger Nachrichten, der Schaumburger Zeitung und der Schaumburg-Lippischen Landes-Zeitung | November 2010



Aus dem Inhalt 04 ���������������������� 06 ���������������������� 08 �������������������� 10 ������������������� 12 ������������� 14 ���������������

Editorial

Das Haus denkt mit

Wärme aus der Erde

Gekürzt, nicht gestrichen

So sparen Sie Energiekosten

Mit Staatshilfe zum sparsamen Haus

Energiesparen wird 2012 zur Pflicht

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Für den Energieausweis können sich nur wenige erwärmen

Sparen dank moderner Technik

Investiert und gewonnen

Impressum

Gemeinsame Herausgeber: Schaumburger Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Am Markt 12-14, 31655 Stadthagen C. Bösendahl GmbH & Co. KG, Klosterstraße 32/33, 31737 Rinteln Grimmesche Hofbuchdruckerei, Lange Straße 20, 31675 Bückeburg

Redaktion: Uwe Graells (verantwortlich), Frank Werner

Sehr geehrte Leserinnen und Leser.

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it Energie sparsam umgehen: Das ist für 96 Prozent der Haus- und Wohnungseigentümer in Deutschland „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Das hat das Meinungsforschungsinstitut forsa vor einiger Zeit in einer repräsentativen Umfrage bundesweit ermittelt.

Ein weiteres Ergebnis dieser Umfrage: Viele Menschen schätzen den Energieverbrauch im Haushalt falsch ein. Speziell die enormen Einsparpotenziale in beziehungsweise von Häusern und Wohnungen werden erheblich unterschätzt. Unter den Bundesbürgern glaubt beispielsweise nur jeder Fünfte, dass Heizungen überhaupt Energie verschwenden und bei ihrem Betrieb eine effizientere Nutzung möglich ist. Die Folge: Die Bereitschaft, weniger zu duschen, ist höher, als die Bereitschaft, seine Heizung zu modernisieren.

stützung vom Staat bekommt, wenn man sein Haus energetisch auf Vordermann bringt. Dies sind jedoch nur einige von vielen Themen, die wir in dieser – inzwischen vierten – „Energieberater“Ausgabe aufgegriffen haben. Die Schaumburger Nachrichten, die Schaumburger Zeitung und die Schaumburg-Lippische Landes-Zeitung gehen mit diesem Magazin auf das in den vergangen Jahren deutlich gestiegene Interesse der Bevölkerung an Energiespar-Maßnahmen ein. Rund 75.000 Leserinnen und Leser im gesamten Schaumburger Land erhalten auf 20 informativen Seiten viele Tipps, Anregungen und Hinweise rund um dieses wichtige Thema. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg beim Energiesparen.

Arne Frank In diesem Magazin erläutern wir verschiedene Möglichkeiten des Energiesparens und erklären, wie die eine oder andere Technik funktioniert. Außerdem zeigen wir, wie man finanzielle Unter-

Verlagsleiter

Redaktionelle Mitarbeit: Holger Buhre Gestaltung und Produktion: Vera Elze Titelgestaltung: Vera Elze Anzeigen: Arne Frank (verantwortlich)

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Die Grafik zeigt vereinfacht und symbolisch anhand der gelben Leitungen, welche Bereiche im Haus intelligent vernetzt werden können.

Das Haus denkt mit Intelligentes Wohnen wird die Zukunft

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Intelligentes Wohnen heißt, ie Waschmaschine schaltet sich automatisch zu den dass sämtliche Geräte im Haus günstigsten Stromtarifzeiten an. - zum Beispiel Heizung, BeleuchUnd mit dem Abschließen der tung, Belüftung und SicherheitsTür aktiviert sich die Alarmanla- technik - miteinander vernetzt ge. Die vernetzte Gebäudetechnik sind, um miteinander zu komist keine Zukunftsmusik mehr. munizieren. Dadurch entsteht Intelligente Häuser sind auf dem ein System, das sehr ökonomisch besten Weg, Wohnstandard zu arbeitet und den individuellen Bedürfnissen der Menschen entwerden. gegenkommt. Schrillende Alarmanlagen aktiEin großer Vorteil liegt in der vieren automatisch schließende Jalousien. Ein Kühlschrank be- energieeffizienten Nutzung. stellt per Internet den Joghurt Wenn zum Beispiel ein Fenster nach. Ist das intelligentes Woh- offen steht, regelt sich die Heinen? „Solch luxuriösen Schnick- zung automatisch herunter. Und schnack braucht eigentlich nie- wer das Haus verlässt, kann über mand“, sagt Petra Schmieder vom eine zentrale Steuerung - sogeZentralverband der Deutschen nannte Panels - überprüfen und Elektro- und Informationstechni- regeln, wo Licht brennt, Geräte noch eingeschaltet sind oder schen Handwerke (ZVEH).

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Fenster noch auf sind - ohne je- Technik an Bedeutung gewinnen den Raum einzeln betreten zu - dann seien die Energieversorger gesetzlich verpflichtet, variable müssen. Tarife anzubieten. Inzwischen sei es auch möglich, „Das heißt, die Energiepreise dass ein Haus die Temperatur automatisch anpasst, wenn der könnten viertelstündlich erhebBewohner das Gebäude verlässt lich schwanken“, sagt Klapproth. oder nach Hause kommt, erklärt Dann ist intelligente Technik Professor Alexander Klapproth gefragt, die die energieeffiziente von der Hochschule Luzern. Im Nutzung des Hauses ermöglicht. Forschungslabor „iHomeLab“ be- Schon jetzt sind bei Neubauten schäftigt er sich mit der Effizienz intelligente Energiezähler - sogeund Massentauglichkeit der Ge- nannte Smartmeter - vorgeschrieben, die digital Strom-, Wasser-, bäudevernetzung. und Gasverbrauch messen. Sind Für die Vernetzung braucht es diese entsprechend mit dem eine spezielle Technik: beispiels- Gebäude vernetzt, kann der weise KNX. „KNX ist wie die Bewohner jederzeit sehen, welSteuerzentrale des Hauses, sozu- ches Gerät wie viel Energie versagen das Hirn“, erklärt Schmie- braucht. der. Von 2011 an werde diese


Intelligentes Wohnen heißt, dass sämtliche Geräte im Haus miteinander vernetzt sind, um miteinander zu „kommunizieren“.

Intelligentes Wohnen hat darüber hinaus auch einiges in puncto Sicherheit und Komfort zu bieten. Es ist möglich, jederzeit mit einem Smartphone auf das Haus zuzugreifen - und zwar nicht nur, um das Licht auszuschalten. Spezielle Sensorik im Boden oder an den Fenstern kann zusätzlich zur Alarmanlage einen Notruf auf dem Handy auslösen. Diese Notruffunktionen sind auch von Bedeutung für das selbstständige Leben älterer Menschen. Aber wie mache ich mein Haus intelligent? „Die Umrüstung mit

Vernetzungstechnik wie KNX lohnt sich wegen des Aufwands vor allem bei einer Grundsanierung“, erklärt Schmieder. Um auch bestehende Häuser nachzurüsten, forscht das „iHomeLab“ in Luzern an weiteren Technologien: Der Funkstandard ZigBee soll künftig die Geräte per Funk vernetzen. So müssten keine Leitungen mehr gelegt werden. Eine weitere Option wäre die 230-Volt-Netzleitung Powerline. Hier werden die bestehenden Stromleitungen zur Vernetzung genutzt. „Allerdings kann nur

das miteinander verbunden werden, was sowieso an der Stromleitung hängt. Nicht also die Fenster“, so Klapproth. Eine weitere Hürde stellt die Kompatibilität der Geräte dar. Es sei nicht einfach möglich, jeden Fernseher oder Backofen mittels KNX oder ZigBee zu vernetzen. Zudem erfordere jede Neuanschaffung einen speziell ausgebildeten Techniker, der das Gerät in das System integriert.

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Wärme aus der Erde Geothermie als Heizkonzept

Hausbesitzer wünschen sich in der Regel eine sparsame Heizung, deren Energievorrat unerschöpflich ist. Das ist keineswegs reine Utopie: Jeder Eigentümer sitzt auf einem unerschöpflichen Energiereservoir, das als Erdwärme im Inneren unseres Planeten schlummert.

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rdwärme - auch als Geothermie bezeichnet - gehört wie Sonnen- und Windenergie zu den erneuerbaren Energiequellen. Sie lässt sich nach Angaben des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) an fast jedem Standort ohne großen baulichen Aufwand nutzen. Mit einer Wärmepumpe wird über im Erdreich versenkte Sonden die im Erd-Inneren vorhandene

Wärme zutage gefördert und für die Gebäude-Wärmeversorgung genutzt. Bei der oberflächennahen Geothermie wird Erdwärme aus Tiefen bis zu 400 Meter genutzt. Je tiefer gebohrt wird, desto wärmer wird es: Laut dem Bundesverband Geothermie (GtV) nimmt die Temperatur in Mitteleuropa um etwa 3 Grad pro

Eine Erdwärmesonde nimmt die Wärme aus dem Erdreich auf, eine Wärmepumpe pumpt die erwärmte Flüssigkeit nach oben in einen Wärmetauscher. Dieser gibt die Wärme dann an das Heizsystem ab.

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100 Meter Tiefe zu. Doch extrem tief zu bohren, ist bei Geothermie zum Heizen gar nicht nötig. Bei 100 Metern ist der Untergrund etwa 11 bis 12 Grad warm. Das reiche, um im Winter Gebäude über eine Wärmepumpe zu heizen. In 400 Metern Tiefe herrschen etwa 25 Grad, im Erdkern bis 6000 Grad. Die Wärme wird ständig an die Erdoberfläche transportiert. Um die Erdwärme zutage zu fördern, kommen nach GtV-Angaben verschiedene Verfahren in Betracht. Zum Beispiel wird über bis zu 20 Meter tiefe Brunnen Grundwasser nach oben gepumpt, um diesem Wärme zu entziehen. Eine andere Methode arbeitet mit Erdwärmekollektoren, die auf größeren Flächen in 1,5 Metern Tiefe verlegt sind. Dabei wird dem Erdreich mit einer Wärmepumpe und einer zirkulierenden Flüssigkeit Wärme entnommen. Sogenannte Energiepfähle mit integrierten Wärmetauschrohren wiederum werden bei Neubauten gleich als Teile des Gebäudefundaments im Boden platziert. Als häufigster Anlagentyp haben sich in Mittel- und Nordeuropa Erdwärmesonden durchgesetzt, erklärt der Verband. Sie werden per senkrechter

Bohrung in Tiefen von 50 bis 160 Metern in den Boden eingebracht. Die Sonden bestehen aus Doppel-U-Rohren aus Kunststoff, die mit einer Wärmeträgerflüssigkeit gefüllt sind. Diese nimmt die Wärme aus dem Erdreich auf, eine Wärmepumpe pumpt die erwärmte Flüssigkeit nach oben in einen Wärmetauscher. Der gibt die Wärme an das Heizsystem ab. Die abgekühlte Trägerflüssigkeit wird dann wieder in die Erde geleitet, und der Kreislauf beginnt von vorn. Weitere Verfahren verwenden in den Erdwärmesonden Gas statt Flüssigkeit, oder die Sonden werden schräg ins Erdreich getrieben. Ohne eine Wärmepumpe würde die Heizung per Geothermie aber nicht funktionieren. Sie arbeitet wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt, erläutert der Bundesverband Wärmepumpe (bwp). Da eine Wärmepumpe elektrisch angetrieben wird, ist für die Kalkulation der Kosten entscheidend, wie groß die Wärmeausbeute der Pumpe im Verhältnis zum eingesetzten Strom ist. Denn dieser muss in der Regel vom Versorger dazugekauft werden. Nach bwpAngaben macht der Energiebedarf moderner Wärmepumpen etwa 25 Prozent der Gesamtheizleistung aus.

Bei der Kalkulation der Kosten in Neubauten ist auch zu beachten, dass die Investitionen durch die teuren Erdwärmesonden und den Kauf der Wärmepumpe höher sind als für einen herkömmlichen Heizkessel. Weil jedoch im Betrieb nur ein kleiner Teil als Strom für den Pumpenbetrieb dazugekauft werden muss und der größte Teil der Energie umsonst aus dem Untergrund gewonnen wird, „rechnen sich die Anlagen nach einigen Jahren“, so der GtV. Und mit zunehmendem Anstieg der Öl- und Gaspreise werde der wirtschaftliche Vorteil immer größer. Soll eine Bestandsimmobilie auf Geothermie-Heizung umgerüs-

tet werden, sollte das Vorhaben immer in ein Gebäudesanierungskonzept eingebunden sein, empfiehlt Christian Stolte von der Deutschen Energie-Agentur (dena). „Entscheidend bei einer Wärmepumpe ist, dass das Gebäude gedämmt ist.“ Das Ziel sollte sein, möglichst wenig an Kosten verursachendem Strom einsetzen zu müssen, um über die Wärmepumpe die Wohnräume zu erwärmen. Je weniger die Wärmepumpe arbeiten muss, desto günstiger ist die Wärmeerzeugung.

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Gekürzt, nicht gestrichen Wann sich Photovoltaik oder Solaranlage noch lohnen

Es gibt weniger Geld vom Staat. Das sollten Hausbesitzer in ihrer Kalkulation für den Bau einer Photovoltaikanlage berücksichtigen.

Strom und Wärme aus Sonnenenergie zu gewinnen, erscheint bei den steigenden Energiepreisen verlockend. Doch ob sich die Investition mit der verringerten staat­ lichen Förderung noch lohnt, muss sich jeder Hausbesitzer genau ausrechnen.

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evor Solarkollektoren aufs Dach geschraubt werden, ist eine gründliche Kalkulation angebracht: Rechnet sich die Investition? Wie groß muss die Kollektorfläche sein? Und welche Auswirkungen hat die Kürzung der staatlichen Solarförderung? Zunächst muss aber folgende Entscheidung getroffen werden: Soll die Solaranlage Strom oder Wärme liefern? Bei Photovolta-

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ikanlagen wird Sonnenenergie in den Solarmodulen in Strom umgewandelt, bei SolarthermieAnlagen erwärmt sich eine Trägerflüssigkeit im Kollektor, die über einen Wärmetauscher das Heizungs- oder Trinkwarmwasser erhitzt. Sind beide Nutzungsarten gewünscht, müssen sich Hausbesitzer zwei Solaranlagen aufs Dach setzen, sagt Christian Hallerberg vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW).


Einen Installationsschub verzeichnete der BSW im Sommer 2010, was er mit „VorziehEffekten“ aufgrund der damals bevorstehenden Kürzung der Solarstromförderung erklärt. Rückwirkend zum 1. Juli hat die Bundesregierung im Zuge ihrer Reform des ErneuerbareEnergien-Gesetzes (EEG) die Unterstützung von Solaranlagen zur Stromerzeugung auf dem Hausdach um 13 Prozent zurückgefahren. Im Oktober wurde sie um weitere drei Prozent gekürzt. Die Förderung zahlen alle Verbraucher als Umlage über den Strompreis. Auch Solarthermie-Anlagen werden geringer bezuschusst. Anlagen in Bestandsimmobilien, die Trinkwasser erwärmen und die Heizung unterstützen, fördert der Staat laut der Deutschen Energie Agentur (dena) noch mit 90 Euro je Quadratmeter - vorausgesetzt, die Anlage ist mindestens neun Quadratmeter groß. Das sind bei neun Quadratmetern Flachkollektor immerhin 810 Euro. Solaranlagen zur reinen Warmwasserbereitung unterstützt der Staat nur noch dann, wenn es sich um besonders innovative Anlagen handelt. Die gekürzten Fördermittel sollten Interessenten bei ihrer Kalkulation berücksichtigen. Solarthermie-Anlagen bieten sich Hallerberg zufolge vor allem in Mehrpersonenhaushalten an, in denen viel Warmwasser verbraucht wird. Weil zur Warmwasserbereitung die Heizkosten größtenteils entfallen, rechnen sich die Investitionen eher als bei Single-Haushalten, die weniger Warmwasser benötigen.

Ob und wann sich die Solarthermie lohnt, hängt auch davon ab, wie effizient ihre erzeugte Energie genutzt wird. „Das Haus ist ein System“, erläutert dena-Energieexperte Christian Stolte. So mache es wenig Sinn, sich eine Solaranlage aufs Dach zu setzen, wenn die Wärme durch ungedämmte Wände oder zugige Fenster gleich wieder entweicht. Auch das Zusammenspiel mit der Heizung ist von Belang: Am meisten lässt sich sparen, wenn so lange wie möglich nur Sonnenenergie genutzt und der Heizkessel nur im Winter zugeschaltet wird. Wollen Anlagenbesitzer Strom erzeugen, müssen sie anders kalkulieren. „Man bekommt Rendite für eingesetztes Kapital“, so Stolte. Verbraucher müssten rund 15.000 Euro für eine etwa 40 Quadratmeter Anlage investieren. Vom Netzbetreiber erhalten sie eine Vergütung für den ins Netz eingespeisten Strom.

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Interessant ist auch die Variante, den erzeugten Strom selbst zu nutzen. Statt 33,03 Cent pro abgegebener Kilowattstunde (kWh) bei der vollen Einspeisung erhalten Verbraucher dann nur noch 16,65 Cent pro kWh für die ersten 30 Prozent der abgegebenen Strommenge. Hier kommt es laut Stolte nun auf die Differenz an, welche Kosten Verbraucher für den entfallenen Strombezug vom Energieversorger sparen. Sein Tipp: „Jeder Hausbesitzer, der sich mit dem Thema Photovoltaik beschäftigt, muss zuerst eine Wirtschaftlichkeitsrechnung machen.“

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So sparen Sie Energiekosten Vier Tipps für Hausbesitzer

Private Haushalte verursachen knapp ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland. Rund 75 Prozent dieser Energie entfällt allein auf das Beheizen der Räume. Hier liegt folglich ein sehr großes Einsparpotenzial. Angesichts stetig steigender Energie­ kosten wird der sparsame Umgang mit Energie - und speziell mit Wärme - Jahr für Jahr wichtiger. Die Energiepreise steigen. Aber wer einige Tipps berücksichtigt, kann die Kosten dennoch in Grenzen halten.

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ermieter stehen vor der Herausforderung, den Energieverbrauch ihrer Gebäude reduzieren zu müssen. Nur so lässt sich der Anstieg der Nebenkosten (die sogenannte „zweite Miete“) begrenzen und damit ein Grund für Leerstand vermeiden. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, wie sich der Energieverbrauch in Mehrfamilienhäusern bereits mit vergleichsweise geringem Aufwand reduzieren lässt:

Regelungen und Ventile verschwenden erhebliche Mengen an Energie. Dabei lassen sich diese Energiefresser mit geringem technischen und finanziellen Aufwand in den Griff bekommen. Allein der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage birgt mit zehn bis 20 Prozent ein erhebliches und oft unterschätztes Energiesparpotential - bei gleichzeitiger Steigerung des Komforts für die Bewohner.

1. Schlecht isolierte Rohrleitungen sowie falsch eingestellte

Das Problem: In Gebäuden mit mehreren Stockwerken verteilt

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sich die Wärme oft nicht gleichmäßig. Die unteren Wohnungen sind mollig warm, im Dachgeschoss kommt die Wärme nicht mehr an. Beim hydraulischen Abgleich werden nur die Wassermengen in die Heizkörper jedes Stockwerks geleitet, die für eine optimale Wärmeversorgung notwendig sind. Außerdem sollte die Heizanlage regelmäßig gewartet werden: Schon eine geringe Rußablagerung und ein nicht optimal eingestellter Brenner verursachen Mehrkosten von rund fünf Prozent.

2. Vermieter sind in Deutschland gesetzlich verpflichtet, die Heizkosten entsprechend dem tatsächlichen Verbrauch abzurechnen. Dies geschieht meist mit Hilfe der sogenannten Heizkostenverteiler - den kleinen weißen Erfassungsgeräten, die am Heizkörper befestigt sind. Intelligente Erfassungssysteme können noch mehr: Sie steuern aktiv den Heizkessel. Inzwischen gibt es auch eine funkbasierte Heizkostenerfassung mit selbstlernender Energiesparfunktion.


3. Nicht nur für Besitzer größerer Anlagen gilt: Verhandlungen mit dem Gas- und Ölanbieter können zu niedrigeren Einkaufspreisen führen. Auch lohnt sich ein Zusammenschluss mit Nachbarn bei der Ölbestellung, da Preise durch größere Abnahmemengen besser verhandelt werden können. 4. Mit der vom Gesetzgeber in der neuen Heizkostenverordnung

vorgesehenen Verbrauchsanalyse werden die Bewohner zu einem sparsamen Umgang mit Energie motiviert. Die transparente und durch Grafiken übersichtliche Darstellung zeigt auf, wie sich der individuelle Verbrauch und damit die Kosten für Heizwärme und Warmwasser in den letzten drei Jahren entwickelt haben. Die Verbrauchsanalyse kann bei der jährlichen Verbrauchsabrechnung mit bestellt werden.

Mit zeitgemäßer Steuerungstechnik kann man den steigenden Energiekosten ein Schnippchen schlagen.

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Längst nicht nur für Romantiker Der Kamin oder Kachelofen als Zentralheizung

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it ihrem unverstellten Blick auf das Flammenspiel der züngelnden Holzscheite sind und bleiben sie beliebt: Heizkamine und Kachelöfen. Inzwischen vermögen sie nach Angaben von Holger Masche jedoch weit mehr zu bieten als romantischen Feuerzauber. „Ausgestattet mit einem Wasserwärmetauscher liefern solche Öfen natürliche Energie für Heizung, Bad und Dusche“, erläutert der Geschäftsführer von AKM Kamin & Kachelofenbau. „Auch die Kombination mit einer Solaranlage ist sinnvoll und möglich.“ Der wasserführende Kamin oder Kachelofen bietet laut Masche „je nach Heizlast des Gebäudes und vorhandener Heizungsanlage“ gleich mehrere interessante Optionen: Erstens die Warmwasserproduktion zur Ent-

lastung der bestehenden Öl- oder Gasheizung. „Vor allem in den Übergangsmonaten im Frühjahr und Herbst kann der Ofen die benötigte Energie für Heizung und Warmwasseraufbereitung mühelos allein liefern.“ Zweitens nennt der Experte die mögliche Kombination mit Solarenergie. „Auf diese Weise wird nicht nur eine nachhaltige Minimierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe erreicht, sondern zugleich ein erheblicher Gewinn an Sicherheit und Unabhängigkeit durch Nutzung heimischer regenerativer Ressourcen.“ Ausgestattet mit einem speziellen Modul könne zudem wahlweise mit Stückholz oder vollautomatisch mit Holzpellets geheizt werden – auch in Abwesendheit der Hausbewohner. Masche „Hierbei ist eine staatliche Förderung von 1000 Euro möglich.“

Das linke Foto zeigt einen Kamin, der auch Warmwasser für den Heizkreislauf erzeugt. Rechts: Holger Masche

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Mit Staatshilfe zum sparsamen Haus Wie der Energieverbrauch von Immobilien gesenkt werden kann Die Bundesregierung hat im Rahmen ihres Energiekonzepts beschlossen, die Anforderungen an die Sparsamkeit von Gebäuden zu verschärfen. Sanierung und Neubau von Immobilien mit niedrigem Energieverbrauch soll in den kommenden Jahrzehnten weiter gefördert werden, jedoch vermutlich kaum stärker als bisher. Schon heute gibt es viele Hilfen für Eigenheimbesitzer und Bauherren, um Haus oder Wohnung sparsamer zu machen.

Über die KfW werden Häuslebauer und Modernisierer nach wie vor finanziell unterstützt. Einige Programme wurden jedoch in diesem Jahr gestrichen. Bei anderen wurden wegen der hohen Nachfrage die Zinsen erhöht.

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Ermittlung des Energiebedarfs Je älter ein Haus ist, desto mehr Energie verbraucht es üblicherweise. Der Energiebedarf eines Gebäudes, das verkauft oder vermietet wird, muss heute in einem Energieausweis angegeben werden. Wer aber genau wissen will, ob sich die Sanierung seines Hauses wirklich lohnt, sollte sich zudem individuell beraten lassen. Eine Erstberatung bei der nächsten Verbraucherzentrale kostet fünf Euro. Individuelle Beratung durch einen Sachverständigen kostet oft bis zu 1000 Euro, wird aber vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit mehreren hundert Euro gefördert.

Weitere Informationen zu den Programmen der KfW gibt es im Internet unter www.kfw-foerderbank.de.

Sanierung des Gebäudes

So wird staatlich gefördert Marktanreizprogramm

Die meiste Energie geht bei einem Haus über Außenwände und Dach an die Umwelt verloren. Verbessert werden kann dies durch eine bessere Dämmung von Fassaden und Geschossdecken. Modernere Fenster wiederum geben weniger Wärme durch die Scheiben und an ihren Rändern an die Umwelt ab. Mit neuen Fenstern ist das Haus dichter, jedoch kommt auch weniger Frischluft herein, weshalb eine moderne Lüftung notwendig ist.

Die zentralen bundesweiten Programme zur Sanierung oder zum Neubau von Häusern und Wohnungen gibt es bei der Staatsbank KfW. Daneben gibt es das sogenannte Marktanreizprogramm, das auf die Nutzung erneuerbarer Energien beim Heizen zielt. Weitere Programme sind in Regie von Bundesländern oder Gemeinden. Sie können bei den zuständigen Stellen angefragt werden.

Sanierung der Heizung

KfW-Förderung

Zweiter Schlüssel zum niedrigeren Energieverbrauch ist die Heizung. Moderne Heizkessel heizen zwar häufig weiter mit Öl und Gas, brauchen aber deutlich weniger Brennstoff. Alternativ können auch mit Holz oder Holzpellets befeuerte Heizungen eingebaut werden. Die Heizkessel werden oft auch mit erneuerbaren Energien kombiniert - zum Beispiel mit Erdwärme oder Solarwärme für Warmwasser. Zudem können Heizungsrohre besser gedämmt werden. Moderne Flach-Heizkörper sind deutlich sparsamer als alte Gusseisen-Modelle.

Mit dem vom BAFA betreuten Programm wird beispielsweise der Einbau umweltfreundlicher Heizungen wie Solarkollektoren oder Holzheizungen gefördert. Das Programm wurde wegen des großen Ansturms mittlerweile geändert. Derzeit gilt es nicht für Neubauten, sondern nur für Sanierungen. Die Mittel können zudem nicht mehr mit einem identischen KfWProgramm kombiniert werden. Laut Energiekonzept soll das Programm fortgeführt werden, auch hier stehen Details noch aus.

Bei der staatlichen Bank können Zuschüsse oder flexible Kredite für Sanierung oder Neubau beantragt werden. Dabei gilt: Je sparsamer ein Haus, desto höher der Zuschuss und desto günstiger die Kredite. Zuletzt zog die KfW aber die Notbremse, weil der Ansturm auf die Programme sehr groß war: Sie erhöhte für einige Programme die Zinsen deutlich. Mehrere kleinere Programme wurden sogar gestrichen. Laut Energiekonzept soll die KfW-Förderung bis 2021 beibehalten und ausgebaut werden. Details sind noch nicht bekannt.

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Mit einer Wärmebildkamera lassen sich energetische Schwachstellen eines Gebäudes leicht ermitteln.

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auherren und Immobilienbesitzer sollten sich schon jetzt auf die neue Energieeinsparverordnung (EnEV) 2012 einstellen. Sie bringt Mitte 2012 erneut verschärfte Vorschriften: Die Standards für Neubauten werden angehoben, die Pflichten rund um den Energieausweis verschärft. Eigentümer müssen zudem konkrete Maßnahmenpakete zum Energiesparen schnüren. Auch Heiz- und Klimaanlagen kommen auf den Prüfstand. Hintergrund ist die Novellierung der EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, die im Juli in Kraft getre-

ten ist und innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umgesetzt werden muss. Der Energieausweis muss künftig zwei Maßnahmenpakete beinhalten: einerseits konkrete Maßnahmen für eine umfassende Sanierung, andererseits Vorschläge für einzelne Bauteile. Zusätzlich sollen Hinweise über nächste Schritte zur Umsetzung gegeben werden. Bisher waren Angaben zur Modernisierung freiwillig und unverbindlich. Die Empfehlungen des Ausweises über die Gesamtenergieeffizienz an dem betreffenden Gebäude müssen technisch durchführbar sein und können eine Schätzung der Amortisationszeiträume oder

der Kostenvorteile während der wirtschaftlichen Lebensdauer enthalten. Der Energieausweis wird insgesamt bedeutender: Verkäufer oder Vermieter werden direkt verpflichtet, den Käufern oder Mietern unverzüglich einen Energieausweis oder eine Kopie davon auszuhändigen. In kommerziellen Medien sollen bei Verkaufs- und Vermietungsanzeigen die entsprechenden Kennwerte der Gebäudeeffizienz aus dem Energieausweis genannt werden, sofern es sich um Gebäude und Gebäudeteile handelt, bei denen bereits ein gültiger Energieausweis vorliegt. Und: Der Energie-

20100000986804001 | Rubrik 050100 | ET= | Ausgabe 00476NF | V= Mandant=001

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ausweis muss dann zwingend durch unabhängiges Fachpersonal ausgestellt werden. Eine Sonderrolle nehmen Behörden ein. Sie müssen als Eigentümer von Bestandsgebäuden sogar innerhalb von zehn Jahren nach Ausstellung des Energieausweises den Modernisierungsempfehlungen nachkommen. Ab 2012 muss der Gebäudeeigentümer den Energieausweis in allen öffentlichen Gebäuden mit starkem Publikumsverkehr und größer als 500 Quadratmeter Gesamtnutzfläche aushängen; ab spätestens 2015 auch für öffentliche Gebäude größer als 250 Quadratmeter. Auch andere Gebäude


Energiesparen wird 2012 zur Pflicht Neue Fassung der Energieeinsparverordnung sieht verschärfte Regelungen vor

(größer als 500 Quadratmeter) mit starkem Publikumsverkehr - wie Hotels, Kinos und Kaufhäuser - sollen einen Energieausweis aushängen, sofern dieser bereits ausgestellt wurde. Die Heizungs- und Klimatechnik muss ab 2012 regelmäßig zwingend von Fachpersonal unter die Lupe genommen werden. Heizkessel mit mehr als 20 kW Nennwärmeleistung sollen einer regelmäßigen Inspektion unterzogen werden, die auch „die Prüfung des Wirkungsgrades der Kessel und der Kesseldimensionierung im Verhältnis zum Heizbedarf des Gebäudes“ beinhaltet, wie es heißt. Für Heizkessel über 100 kW Nennwärmeleistung gilt eine Überprüfungsperiode von zwei Jahren; bei Gasheizkesseln kann sie auf vier Jahre verlängert werden. Klimaanlagen mit einer Nennleistung über zwölf kW sowie die dazugehörigen Lüftungsanlagen sollen ebenfalls einer regelmäßigen Inspektion unterzogen werden, die auch die Prüfung der Anlage und der Anlagendimensionierung im Verhältnis zum Kühlbedarf des Gebäudes bein-

haltet. Die Überprüfungsperiode ist abhängig von Bauart und Nennleistung. Von 2020 an schließlich werden für Neubauten Fast-Null-Energiegebäude vorgeschrieben. Sie dürfen fast keine Energie im Bereich Heizung, Lüftung und Kühlung benötigen. Für Neubauten von Behörden gelten diese Standards schon ab 2019. Ausnahmen gelten nur bei ökonomisch oder technisch nicht sinnvollen Maßnahmen. Der verbleibende Energiebedarf sollte möglichst durch erneuerbare und lokal erzeugte Energien gedeckt werden.

Die EnEV 2012 gilt auch für öffentliche Gebäude.

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Für den Energieausweis können sich nur wenige erwärmen Bedarfs- und Verbrauchs-Variante sind längst nicht das Selbe

Interessenten sollten sich nicht mit dem Deckblatt des Energieausweises zufrieden geben. Die wichtigen Kennzahlen stehen auf den nächsten Seiten.

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eit fast drei Jahren ist der Energieausweis Pflicht bei Vermietung, Verkauf und Bau von Häusern. Das Papier zeigt an, wie hoch die Energiekosten der Immobilie sind. Mieter können so die Höhe ihrer Heizkosten abschätzen - verlangen ein Vorzeigen jedoch nur selten. Langfristig soll der Energieausweis allen Beteiligten helfen, Energie zu sparen. Mieter können ihre Kosten kalkulieren. Eigentümer bekommen Hinweise, in welchen Bereichen eine Modernisierung nötig ist. So weit die Theorie. Die Praxis sieht anders aus. Der Architekt und Fachbuchautor Achim Linhardt bescheinigt zwar vielen Mietern und Käufern Sensibilität im Umgang mit Energie, aber kaum Interesse an einem Energieausweis. „In der Verkaufspraxis spielt dieses Dokument keine Rolle“, sagt Linhardt. Er habe in seiner Beratungstätigkeit das Papier nie gesehen. Stattdessen erkundigten sich die Interessenten nach konkreten Einspar-

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möglichkeiten bei Heizung, Fenster und Dämmung. Linhardt stellt klar: „Der Ausweis liefert keine Angaben zum tatsächlichen Energieverbrauch.“ Dieser hängt unter anderem von den Gewohnheiten der Bewohner ab. Ist der Kühlschrank vereist, steigen die Kosten. Wer auf Mallorca überwintert, verbraucht weniger Heizenergie. Ein Ein-PersonenHaushalt benötigt erfahrungsgemäß weniger als eine vierköpfige Familie. Dieses Verhältnis spiegelt der verbrauchsorientierte Energiepass wider. Er basiert auf dem Verbrauch der vergangenen drei Jahre und ist in der Wohnungswirtschaft gängig. Zur Information des Energiebedarfs genüge dies, meint Linhardt. Der Deutsche Mieterbund (DMB) in Berlin tritt dagegen für den sogenannten bedarfsorientierten Ausweis ein, der auf den Zustand des gesamten Hauses abstellt. „Dieser Ausweis liefert zuverlässige Werte und ist nicht vom Zufall bestimmt“, sagt Sprecher Ulrich Ropertz.

Die Angaben beruhen auf einem vom Vermieter oder Verkäufer beauftragten oder selbst erstellten Gutachten. Schummeleien kamen dem DMB bislang nicht unter. „Wenn dem so wäre, könnte der Vermieter in Regress genommen werden“, so Ropertz. Es gibt jedoch qualitative Unterschiede. Als „schlecht und wenig aussagekräftig“ gelten über Online-Portale erstellte Pässe. Dazu gibt der Eigentümer bestimmte Kennzahlen ein und bekommt - teilweise schon für 20 Euro - einen Beleg. Der Griff zum Taschenrechner ist eine andere preiswerte Do-it-yourselfMethode, die Vermieter vor allem für die verbrauchsorientierte Variante des Ausweises nutzen können. Ein professionell erstellter Energieausweis kann bis zu 1500 Euro kosten, weil dahinter aufwendige Berechnungen stehen. Eine gute Qualität bescheinigen Fachleute generell den im Rahmen eines Bauantrags erstellten Pässen. Normalerweise könne der Verbraucher für bare Münze

nehmen, was im Energieausweis steht, heißt es beim DMB. Die Angaben bräuchten nicht in Zweifel gezogen werden. Bei hohen Werten sehen die Fachleute allerdings Misstrauen angebracht. Welche Daten einzuhalten sind, steht unter anderem in der Energieeinsparverordnung (EnEV). Deren Anlage 3 nennt Anhaltspunkte für Gebäudeteile, erläutert Thomas Penningh vom Verband Privater Bauherren (VPB). Die Daten im Pass sollten allerdings hinterfragt werden. So nutzt beispielsweise eine angeratene Decken-Dämmung nichts, wenn eine offene Treppe in den Keller führt. Interessenten sollten sich von Vermieter, Verkäufer oder Makler den kompletten Ausweis zeigen zu lassen, um Wesentliches wie Heizund Stromkosten im Detail zu prüfen. Auf dem üblicherweise ausgehändigten Deckblatt sind lediglich Angaben in den von Haushaltgeräten vertrauten Skalen ohne konkrete Werte ablesbar.


Sparen dank moderner Technik Ölheizungen von heute sind mit denen von einst nicht mehr zu vergleichen

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nergiesparen durch effiziente Heiztechnik ist eine adäquate Antwort auf steigende Energiepreise. Die Öl-Brennwerttechnik zählt unter Kosten-Nutzen-Aspekt im Gebäudebestand sowie im Neubau zu den attraktiven Energiespar-Investitionen.

Schornstein. Bei der Brennwerttechnik werden die heißen Abgase jedoch soweit abgekühlt, bis der Wasserdampf kondensiert. Dabei entsteht Wärme, die zusätzlich genutzt wird. Das ist die Energie, die das Wasser zuvor in Dampf verwandelt hat.

Durch diesen einfachen physikaDie Öl-Brennwerttechnik hat mittlerweile einen festen Platz in lischen Effekt addiert sich bei der der Produktpalette der Heizge- Brennwertnutzung die Kondenräteindustrie. Heute führt beinahe sationswärme („latente Wärme“) jeder Gerätehersteller ein boden- mit der fühlbaren Wärme der heistehendes oder wandhängendes ßen Abgase („sensible Wärme“). Brennwertgerät im Sortiment. Die So erreicht eine solche Heizung angebotenen Ölheizgeräte haben - bezogen auf den Brennwert - eiin puncto Technologie und Design nen Nutzungsgrad von bis zu 98 in den vergangenen Jahren eine Prozent. Zum Vergleich: Niederbeachtliche Entwicklung genom- temperaturkessel, die heute noch men und brauchen den Vergleich weit verbreitet sind, können die mit entsprechenden Gasheizgerä- Energie nur zu rund 88 Prozent nutzen. Bei der Niedertempeten nicht zu scheuen. raturtechnik werden die relativ Eine wichtige Rahmenbedin- hohen Abgastemperaturen von gung hierfür war die enge Zusam- 140 bis 160 Grad Celsius nicht menarbeit zwischen Heizgeräte- genutzt. Dadurch geht unnötig Industrie und Mineralölwirtschaft Energie verloren. in technischen Fragen - vor allem bei der Einführung der schwefelarmen Heizölqualität. Die Hersteller sehen die anlagen- und produkttechnischen Voraussetzungen für den Einsatz moderner Öl-Brennwerttechnik damit als erfüllt an.

Diese schematische Darstellung zeigt das Innenleben eines modernen Brennwertkessels.

So funktioniert die Brennwerttechnik Im Heizöl steckt Wasserstoff, der sich bei der Verbrennung mit dem Sauerstoff aus der Luft verbindet. Dabei entsteht Wasser, das in der heißen Umgebung sofort zu Dampf wird. Ohne Brennwerttechnik verschwindet dieser Wasserdampf dann samt der anderen Abgase ungenutzt durch den

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Investiert und gewonnen Kreishandwerkerschaft und Sparkasse belohnen Energiespar-Initiativen

Selim und Serife Celik (von links) haben einen der 100-Euro-Gutscheine gewonnen. Anja Weißmann (Sparkasse Schaumburg) und Fritz Pape (Kreishandwerkerschaft) gratulieren.

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ie Sparkasse Schaumburg und die Kreishandwerkerschaft hatten sich für 2010 das Thema „Energetische Modernisierung“ auf die Fahnen geschrieben. Dazu hatte die Sparkasse zu Jahresbeginn ein 333-Häuser-Programm mit einem Kreditsonderkontingent zu 3,75 Prozent aufgelegt.

„Schnell sein lohnt sich“, hieß es zum Start der Aktion im Frühjahr. Einerseits, um einen Anteil am Sonderkontingent zu „ergattern“, andererseits, weil eine „Belohnung“ wartete. Unter allen eingehenden Bewerbungen verlosten die Initiatoren 100-Euro-Gutscheine über Handwerkerleistungen. Dies sollte ein Anreiz sein, um sich zu bewerben. Zwei, die nicht lange zögerten, sind Selim und Serife Celik aus Stadthagen, die sofort loslegten und das heimische Handwerk mit der Erneuerung ihrer Heizungsanlage beauftragten. Das Glück war den beiden hold: Sie

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erhielten kürzlich einen der Gut- vorliegt, verlosen die Initiatoren scheine – überreicht von Spar- des 333-Häuser-Programms zukassen-Kundenberaterin Anja sätzlich noch drei Kreuzfahrten Weißmann und Kreishandwer- – quasi als Erholung von der Mokerschaft-Geschäftsführer Fritz dernisierung. Pape. Pape liegt darüber hinaus noch Es gibt jedoch noch mehr zu etwas anderes am Herzen: „20 gewinnen: Unter allen „Bewer- Prozent der Lohnkosten auf bern“, die im Jahr 2010 eine Handwerkerrechnungen sind energetische Modernisierung bis zu einem Höchstbetrag von begonnen oder komplett durch- 6000 Euro von der Steuer absetzgeführt haben beziehungsweise bar.“ Das ergebe eine maximale für die eine Finanzierungszusage Steuerersparnis von 1200 Euro

pro Jahr. „Das ist ein weiterer Anreiz, mit energetisch sinnvollen und notwendigen Maßnahmen nicht mehr zu warten.“


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„Vier gute Gründe für die Dämmung Ihres Hauses“ Aktuelle Tipps von Hagebau-Experte Frank Kruse Frank Kruse

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er ein älteres Haus energetisch sanieren möchten, sieht sich oft einer ganzen Reihe potenzieller „Baustellen“ gegenüber: Die Heizung ist veraltet, Fenster und Türen entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik, die Dämmung von Dach, Wand und Boden lässt zu wünschen übrig. In solchen Fällen sollte man nach Angaben von Frank Kruse (IHK-zertifizierter Projektbetreuer beim Hagebaucentrum Altenburg) zuerst die Wärmedämmung des Gebäudes verbessern. Der Experte nennt vier entscheidende Gründe:

gedämmten Gebäude gibt es diese Probleme nicht. Wärmeschutz im Winter sorgt während der Heizperiode dafür, dass die Wandinnenflächen, Decken und Böden warm bleiben und Wärme in den Innenraum abstrahlen. 3. Dämmung verbessert die Bilanz im Energieausweis des Hauses deutlich, erhöht die Vermietbarkeit und steigert den Immobilienwert: Bei Vermietung, Verpachtung oder Verkauf sind Energieausweise seit 2009 verpflichtend. Energetisch sanierte

Häuser und Wohnungen mit entsprechend niedrigen Heizkosten sind deutlich leichter zu verkaufen und zu vermieten als unsanierte Altbauten. 4. Dämmung schützt vor Schimmelbefall durch Feuchtigkeit an kalten Innenwänden: Eine vierköpfige Familie produziert in der Wohnung nach Berechnungen des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz jeden Tag durch Atmen, Schwitzen, Kochen, Duschen und Baden bis zu 15 Liter Wasser in Form von Dampf. Die-

se Feuchtigkeit sammelt sich vor allem in der kalten Jahreszeit an kühleren Stellen der Innenseiten von Außenwänden – zum Beispiel hinter Möbeln oder in den Außenecken. Das ist ein idealer Nährboden für Schimmelpilze. Um hier wirksam vorzubeugen, heißt die Lösung „Dämmen plus Lüften“. Ein konsequenter Wärmeschutz durch die Dämmung von Kellerdecke, Außenwänden und Dach hält die Oberflächentemperaturen der Innenwände auch im Winter hoch, so dass sich keine Feuchtigkeit bilden kann.

1. Dämmung reduziert den Energiebedarf und senkt die Heizkosten: Viele Gasanbieter heben mit Beginn der Heizperiode ihre Gaspreise deutlich an. Eine fachgerechte Dämmung senkt die Heizkosten drastisch. So verbraucht ein Haus ohne Dämmung im Durchschnitt zwei Drittel mehr Heizöl, Gas oder Strom als ein gedämmtes Haus. 2. Dämmung schafft die besten Voraussetzungen für ein angenehmes Wohnklima: In der kalten Jahreszeit können in einem ungedämmten Wohnhaus enorme Unterschiede zwischen der Lufttemperatur im Raum und den Temperaturen an den Innenseiten der Außenwände entstehen. Die Differenz kann bis zu 10 Grad Celsius betragen. Das spürt man: Die Kälte strahlt in den Raum ab. Im

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