500 Jahre Reformation PROGRAMM Alle Veranstaltungen Eintritt frei!
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e b m e t p is 23. Se
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Was machen Sie eigentlich im
September?
Wissen Sie noch nicht? Dann haben wir da einige Ideen…
Für uns ist 2017 ein ganz besonderes Jahr: Zum 500. Mal jährt sich der Thesenanschlag Martin Luthers, der symbolisch für den Beginn der Reformation steht. Das wollen wir feiern! Und dabei steht die Mitmachaktion „Schaumburg liest das Buch von allen Dingen“ als gemeinsames Projekt in der Landeskirche Schaumburg-Lippe im Zentrum. Seit mehr als einem Jahr planen wir dazu Veranstaltungen und bereiten Material vor, um Aktionen an verschiedenen Orten in unserer Landeskirche zu begleiten und anzustoßen. Unser Ziel war es, Menschen durch das „Buch von allen Dingen“ von Guus Kuijer miteinander ins Gespräch zu bringen. Denn Reformation bedeutet für uns, dass Kirche nicht abgeschieden von der Welt stattfindet, sondern mitten in die Welt gehört – mitten unter die Menschen, die bei uns in Schaumburg leben. Wir hoffen, Luther hätte seine helle Freude daran, wie bei uns das „Buch von allen Dingen“ von Hand zu Hand geht. Nun laden wir Sie herzlich ein, Ihren Terminkalender im September zu füllen. Freuen Sie sich auf ein vielfältiges Programm zum Reformationsjubiläum: vom Fußballturnier über Konzerte bis hin zu Theateraufführungen. Wir sind ganz sicher: Auch für Sie wird genau das Richtige dabei sein. Wir sehen uns beim Fest der Landeskirche zum Abschluss unserer Aktion am 23. September. André Bockelmann, Christine Lange, Klaus Bratherig-Harms, Jan-Peter Hoth, Hartmut Ahrens, Christiane Meyer, Ulrich Hinz, Karin Droste, Karl-Hinrich Manzke
Liebe Leser! Wir laden Sie ein, mit uns 500 Jahre Reformation zu feiern. Das meinen wir wörtlich. Der Eintritt ist bei allen Veranstaltungen frei! Denn wir möchten, dass unsere 500-Jahr-Feier für alle offen ist. Also: Seien Sie dabei! Bei den größeren Veranstaltungen bitten wir um Ihre Spende für Organisationen, Stiftungen und Vereine, die sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche bemühen.
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Feiern Sie mit uns
Festlicher Auftakt am 9. September, auf dem Marktplatz Stadthagen
17 – 18 Uhr:
Open-Air-Gottesdienst
„Ein neues Herz“: Das ist das Motto dieses besonderen Freiluft-Gottesdienstes, mit dem wir die Festwochen zum Reformationsjubiläum herzlich und herzerfrischend beginnen wollen. Musikalisch wird diese Feierstunde am Sonnabend, 9. September vom Chor „Kreuz & Quer“ sowie der St. Martini Brass Band gestaltet. Und auch die Predigt kann sich hören lassen: Sie stammt an diesem Tag von Petra Bahr. Sie ist Landessuperintendentin des Sprengels Hannover und ehemalige Kulturbeauftragte des Rates der EKD. Anschließend gibt es Speisen und Getränke. 18.30 Uhr: Offizielle Eröffnung der Festwochen zum Reformationsjubiläum
Ab 19 Uhr:
Konzert „Gen Verde“
Diese Band steht für kulturelle Vielfalt: Die 22 Musikerinnen und Künstlerinnen von „Gen Verde“ stammen aus 14 unterschiedlichen Ländern. Klanglich bieten sie eine Bandbreite von Latin, Pop und Rock über Reggae bis zu K-Pop, also koreanischer Popmusik. Bis heute waren bereits mehr als 140 Künstlerinnen an diesem Projekt beteiligt, sie haben in mehr als 1400 Shows mitgewirkt und 67 Alben in neun Sprachen produziert. Während sich die Besetzung der Band über die Jahre immer wieder verändert hat, ist das Herzstück gleich geblieben: Mitzuwirken an einer weltweiten Kultur von Frieden, Dialog und Einheit. Erleben Sie eine Reise um die Welt – und eine großartige Show mit Musik, Licht, Videoinstallationen und Tanz.
Mit einem kleinen Festakt wollen wir in das außergewöhnliche Jubiläum „500 Jahre Reformation“ starten.
„Gen Verde“ ist ein außergewöhnliches Show- und Musikprojekt mit Künstlerinnen aus 14 Ländern. Am 9. September tritt die Band auf dem Stadthäger Marktplatz auf. Foto: pr.
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Luther macht Schule Fünfmal Musical in Bückeburg und Stadthagen Sie heißen „Gewitter-Rap“ und „Reformations-Rock’n-Roll“: Beide Stücke erzählen von Martin Luther und thematisieren die wichtigsten Botschaften der Reformation. Das Musical „Luther macht Schule“ bringt das folgenreiche Versprechen des Reformators im Gewitter auf die Bühne und lässt die Situation der Kirche in seiner Zeit lebendig werden. Der Mut, den die Freiheit braucht, wird ebenso erkennbar wie die Tatsache, dass Luther kein einsamer Held war, sondern Freunde hatte und auf sie zählen konnte. Die Kirchenkreiskantorin Birgit Pape aus Neustadt hat dieses musikalisch abwechslungsreiche Stück geschrieben. Die teils humorigen Texte und eindrücklichen Szenen bieten für Jung und Alt nicht nur flotte Musik, sondern – ganz nebenbei – auch einen unterhaltsamen Lerngewinn. „Luther macht Schule“ wird von Dritt- bis Siebtklässlern aus unterschiedlichen Schulen aufgeführt. Einzelne Lieder dieses Musicals wurden eigens zu diesem Anlass eingeübt. Mehr als 100 Mädchen und Jungen unterstützen in jeder Aufführung die Kinderchöre und Mitglieder des Stadthäger Jugendchores St. Martini, die die Solorollen mit Leben füllen. Eine Band sorgt für den groovigen Sound. Aufgeführt wird das Musical am 20. und 21. September im Bückeburger Rathaussaal sowie am 26., 27. und 28. September im Stadthäger Ratsgymnasium. Los geht’s jeweils um 18 Uhr. Die musikalische Leitung liegt bei Christian Richter, dem Kantor der Kirchengemeinde St. Martini. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Karten gibt es bei den Tourist-Infos (i-Punkt) in Bückeburg und Stadthagen sowie im Internet unter www.luther-macht-schule.de. Die Karten für das Musical kosten 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.
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Wenn Adam und
Eva auf Maria und Joseph treffen Deutsch-polnisches Schülerprojekt: Über Glaube und Unglaube
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ei diesem Theaterstück bekommen die Zuschauer eine Menge geboten: zum Beispiel eine kurzweilige Variante der Schöpfungsgeschichte, Adam und Eva inmitten einer aberwitzigen Affenhorde, den Versuch von Maria und Joseph, an der europäischen Außengrenze Asyl und einen Stall zu bekommen sowie die Welturaufführung eines getanzten Gottesbeweises nach Thomas von Aquin. Kurzum: Wenn sich der Vorhang zur Aufführung „Über Glauben und Unglauben“ hebt, können sich die Besucher auf eine abwechslungsreiche Theologiegeschichte mit der Reformation an zentraler Stelle freuen. Dieses ungewöhnliche Theaterprojekt unter Mitwirkung des Gymnasiums Adolfinum Bückeburg wird präsentiert vom Landesjugendpfarramt, dem Ratsgymnasium Stadthagen und dem Gymnasium Slupca (Polen). Die 25 beteiligten Schüler spielen unter der Regie von Andreas Kraus (Ratsgymnasium), Dietmar Post (Musik) und Lutz Gräber. Selbst komponierte und auf die Szenen abgestimmte Musik- und Tanzszenen machen das Ganze zu einem besonderen Erlebnis.
Uraufgeführt wurde das Stück bei einem Besuch in Slupca. Dort fand die Darbietung nicht nur den Beifall der Zuschauer, sondern auch Beachtung im Regionalfernsehen. Weitere Aufführungstermine sind: • Mittwoch, 20. September (11.45 Uhr): Ratsgymnasium Stadthagen • Donnerstag, 21. September (18.30 Uhr): Gymnasium Adolfinum Bückeburg • Freitag, 22. September (19 Uhr): Lutherkirche Hannover
Die jungen Darsteller sind mit viel Engagement und großer Begeisterung bei der Sache. In der zweiten Septemberhälfte hebt sich der Vorhang für das Theaterstück „Über Glaube und Unglaube“ auch in Stadthagen und Bückeburg. Fotos: pr.
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Kicken wie die
Großen
Fußballturnier für Kinder und Jugendliche am 16. September am Bückeburger Jahnstadion
Anlässlich der beiden Festwochen zum Reformationsjubiläum steigt demnächst ein besonderes Fußballturnier für Kinder und Jugendliche. In Kooperation mit dem VfL Bückeburg werden am Sonnabend, 16. September, Freizeitmannschaften dem runden Leder nachjagen. Ausgetragen wird das Ganze in zwei Altersgruppen: zwischen acht und elf Jahren sowie zwischen elf und fünfzehn Jahren. Auf den Sportplätzen des VfL Bückeburg werden jeweils acht Mannschaften pro Altersgruppe an den Start gehen. Teilnehmen können Freizeitmannschaften aus Schulen, Konfirmandengruppen und Vereinen. Die Ausschreibung beginnt ab dem 3. August 2017. Um das Turnier herum wird es Vorführungen geben – und Angebote der Landesjugendkammer. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Die Trikots für alle Spieler und Spielerinnen werden von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe gestellt. Anmeldungen gehen direkt an den VfL Bückeburg für Mannschaften bis zu 10 Mitspielern und Mitspielerinnen. Jungen und Mädchen sind uns herzlich willkommen! Im Anschluss an das Turnier wird es ein Prominentenspiel zwischen dem FC Schaumburg und den Kirchturmkickern aus der Landeskirche geben. Es wird für einen guten Zweck Fußball gespielt. Dr. Karl-Hinrich Manzke Landesbischof
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Konfirmanden- und Jugendtag
m u a b s s o l h c s @ u o y . re f o r m g Konfirmandenta Jugendtag
2017 02. September Schloss Baum hr 17.00 - 21.00 U
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m Bühnenprogram Livemusik itmachen Aktionen zum M Snacks Chillout
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Für alle
Jugendlichen Das Landesjugendpfarramt lädt im Reformationsjahr zu einem Konfirmanden- und Jugendtag mit besonderen Highlights ein. Unter dem Motto „reform.you@schlossbaum“ können sich Jugendliche am Sonnabend, 2. September auf dem Areal von Schloss Baum (Rusbend) auf ein vielfältiges Programm freuen. Von 17 bis 21 Uhr werden unter anderem Livemusik, Bühnen-Acts, Aktionen zum Mitmachen und Snacks geboten. Anlässlich des diesjährigen Reformationsjubiläums geht das bereits seit mehreren Jahren stattfindende und bewährte Treffen diesmal in einem neuen Format über die Bühne und soll so ein ganz besonderes Erlebnis werden.
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Das Bückeburger Schloss wird am 23. September Schauplatz für die Schaumburger Abschlussveranstaltung des Reformationsjubiläums.
500 Jahre alt
– aber dennoch jung, fröhlich und lebendig
Abschluss der Schaumburger Festwochen am 23. September auf Schloss Bückeburg Für den 23. September laden die Gemeinden der Landeskirche alle Menschen der Region von 15 bis 18 Uhr zu einem Fest im Schloss Bückeburg ein. Zusammen mit der Aufführung der Symphonischen Suite am selben Abend in der Stadtkirche (19 Uhr) finden die Schaumburger Festwochen zum Reformationsjubiläum an diesem Tag ihren Abschluss. Die Gemeinden und andere Gruppen werden auf dem Rasen hinter dem Schloss in Pavillons zum Schauen, Reden, Mitmachen und Essen einladen. Es gibt Musik mit den „Grenzgängern“ aus Bückeburg und (Impro-) Theater von und mit „Vona Leine“ im Innenhof.
Auch die vertretenen Kirchengemeinden bieten ein abwechslungsreiches Programm: zum Beispiel Boule-Wettkämpfe und ein Kicker-Turnier, ein Reformationspuzzle und Spaß in einer Telefonzelle sowie Apfel- und Bastel-Aktionen. Spiele für Kinder werden ebenso wenig fehlen wie Raum und Zeit zum Sitzen, Treffen und Erzählen. Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich gesorgt. Zwar ist das Jubiläumsjahr zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Ende, aber viele – und sehr unterschiedliche – Veranstaltungen seit dem Reformationstag 2016 liegen dann hinter uns. Grund genug, um gemeinsam zu feiern und einander zu erzählen, was
alles geschehen ist. Aber auch, um zu zeigen, was in den Gemeinden nicht nur 2017 geschieht. Denn die Kirche der Reformation ist selbstverständlich weiter auf dem Weg – auch nach 2017. Deswegen möchten wir am 23. September gemeinsam erleben und zeigen, dass wir zwar 500 Jahre alt sind, aber immer noch jung, fröhlich und lebendig.
Foto: pr.
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„Gott ist für mich mehr eine feste Burg als ein DJ“ George Kochbeck sorgt für musikalische Höhepunkte der Festwochen George Kochbeck hat die Symphonische Suite „Der Luther-Code – Die Neuerfindung der Welt“ eigens für die Schaumburger Festwochen des Reformationsjubiläums komponiert. Aufgeführt wird das Werk am 23. September in der Stadtkirche Bückeburg. Foto: pr.
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iesen Abend dürfen Sie nicht verpassen: Die Symphonische Suite „Der LutherCode – Die Neuerfindung der Welt“ von George Kochbeck verspricht bewegende Texte und Musik, die begeistert. Aufgeführt wird das Konzert in großer Besetzung am Sonnabend, 23. September, ab 19 Uhr in der Bückeburger Stadtkirche. Es bildet damit den abschließenden Höhepunkt der Schaumburger Festwochen zum Jubiläum „500 Jahre Reformation“. Einen Vorgeschmack hierauf vermitteln mehrere „Konzerte auf dem Weg“. Die genauen Termine finden Sie auf dem Programmüberblick auf der Rückseite dieses Magazins. Und das Beste: Der Besuch dieser Konzerte ist kostenlos. George Kochbeck wurde 1955 in Gütersloh geboren. Er ist erfolgreicher Musiker und Komponist. Berühmt wurde er mit der Band „Georgie Red“. Momentan komponiert er vor allem Filmmusik.
Herr Kochbeck, was ist Ihnen lieber: „God is a DJ“ von Pink oder „Ein feste Burg ist unser Gott“ von Martin Luther? Am liebsten ist mir „God must be a boogie man“ von Joni Mitchell. Das war schon das Motto des 400-Jahr-Konzertes im Mai 2015 in Bückeburg und passt auch zu den kommenden Konzerten im September. Ansonsten: Gott ist für mich mehr eine feste Burg als ein DJ.
Was fasziniert Sie persönlich an der Reformation? Die Reformation war und ist DER große Schritt nach vorn in unserem christlichen Glauben. Und es geht weiter – mehr denn je in unserer heutigen Zeit. Die Geschichte der Reformation ist noch lange nicht zu Ende. Denke man allein an das Thema der Globalisierung, die im 16. Jahrhundert zu Zeiten der Reformation ihren Ursprung hatte.
Woran glauben Sie selbst? Ich glaube daran, dass hinter all den Bildern und Metaphern in unserem Glaubensbekenntnis – geboren von der Jungfrau Maria, aufgefahren gen Himmel, Auferstehung der Toten – dieser eine Satz die ganze Wahrheit beinhaltet: Gott ist die Liebe. Und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
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Eine ganze Menge los So lief und läuft das Reformationsjubiläum in einzelnen Kirchengemeinden Selbstverständlich wird das Reformationsjubiläum nicht nur auf Landeskirchenebene, sondern auch und vor allem mit zahlreichen Aktionen in den Kirchengemeinden gefeiert. Hier ein kleiner Ausschnitt vergangener und kommender Veranstaltungen:
Was bisher geschah
Mitglieder der beiden Kirchengemeinden Bergkirchen und Sachsenhagen haben sich „Das Buch von allen Dingen“ Mitte Mai mit einer ungewöhnlichen Lese- und Wanderaktion erschlossen. Nach einer Andacht in der Kirche St. Katharinen (Bergkirchen) lasen die Teilnehmer die ersten Kapitel, ehe gemeinsam ausgiebig gefrühstückt wurde. Anschließend wanderte die Gruppe zum Haus von Volker und Dagmar Toepp nach Sachsenhagen, wo im sommerlichen Garten der zweite Leseteil mit abwechselnd Vorlesenden begann. Danach ging es weiter zur örtlichen Elisabethkirche, wo der gemeinsame Leseteil vervollständigt wurde und der Zusammenhang des Buches mit den Anliegen der Reformation diskutiert wurde. Den Abschluss dieses ungewöhnlichen Lese- und Wandertages bildete schließlich ein gemütlicher Grillabend in „Pastors Garten“.
Im März begann in der Kirchengemeinde Sülbeck die Aktion „Schaumburg liest“. Seitdem wurde das Buch in unterschiedlichen Gruppen gelesen und sogar bei der Hauptversammlung eines Sportvereins verteilt. Und bei einem Gesprächsabend mit Pastor i.R. Hartmut Ahrens ging es Mitte August um die Frage „Wie entsteht eigentlich Glaube als Mut zum Sein?“
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Baum gegen Loch: Mit Apfelbäumen ging es für die Konfirmanden aus Heuerßen auf Tour in Pfarrgärten, wo ein fertiges Pflanzloch wartete. Alte Apfelsorten wachsen nun als gemeinsam gepflanzte Hoffnungszeichen mit den Konfirmanden in die Zukunft.
Der Frauentreff Probsthagen hat seine Türen geöffnet und alle Interessierten zum gedanklichen Austausch über „Das Buch von allen Dingen“ eingeladen. Dieser Abend mit Hartmut Ahrens, der über Krisenbewältigung referierte, stieß auf große Resonanz.
Was noch kommt „Vom Glück… und allen Dingen“: So lautet das Motto eines besonderen Gottesdienstes am 17. September ab 10 Uhr in der Kulturkirche Pollhagen – mit Musik, Lebens-Experten und feinem Essen. Und mit allen Dingen.
Im Kirchspiel Bergkirchen erhalten alle Haushalte im Oktober ein Puzzleteil als Baustein des Lebens, welches zum Großen und Ganzen als Bild einer Glaubensgemeinschaft zusammengefügt werden soll. Die Aktion findet vom 27. bis 31. Oktober in der St. Katharinen-Kirche statt.
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Re
. . . h c i m r ü f t s i n o i t a m r fo ...Toleranz!
… das Recht auf Glaubensfreiheit!
Katrin Biesterfeld, Pfarrhof Bergkirchen
Andrea Korte, Pfarrhof Bergkirchen
... Hoffnung!
... Geburtstag!
Simone Busche, Seggebruch
Annegret Hothan, Schloß Baum
Ingrid Johansen, Bergkirchen
... Feiern, Freude, Leben!
... etwas Besonderes!
... Neuanfang!
Daniel Jahn, Sachsenhagen
Anita Kummerlöwe, Wölpinghausen
Alexandra Windhorn, Sachsenhagen
...eine Aufforderung zum selbstständigen Denken und dazu, Kirche aktiv mit zu gestalten.
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… Anregung zur Selbstreformation in der Kirche und für alle Menschen.
…Kraftquelle, Trost und Gotteslob durch Luthers Lieder
... auf einen Wegweiser Richtung Freiheit zu schauen und ihm zu folgen.
Alexander Disse, Hannover
Heinrich Stoltze, Stadthagen
Annette Welge, Wendthagen
... eine offen gewordene Kirche. ANZEIGE
Sonja Hartmann, Bergkirchen
… eine permanente Bewegung, das Evangelium dem Menschen zu jeder Zeit verständlich und lebendig nahe zu bringen.
Gemeinsam ist einfach. Nähe - nicht nur räumlich, sondern auch menschlich.
www.spk-schaumburg.de Telefon: 05751 / 402-222
Kathrin Götze-Bühmann, Steinhude
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Liebe“
„Ich glaube an die
Interview mit Guus Kuijer, der „Das Buch von allen Dingen“ geschrieben hat
Dieses Jahr wird es in Schaumburg gelesen: „Das Buch von allen Dingen“, geschrieben von Guus Kuijer. Er wurde 1942 in Amsterdam geboren und ist ein international bekannter und vielfach ausgezeichneter Kinder- und Jugendbuchautor aus den Niederlanden. Zuletzt erhielt er 2012 den renommierten Astrid-Lindgren-Gedächtnis-Preis. Da Guus Kuijer selten Interviews gibt, freut es uns ganz besonders, dass er uns einige Fragen beantwortet hat.
Herr Kuijer, als Sie erfuhren, dass Sie den Astrid-Lindgren- Gedächtnis-Preis bekommen würden, sagten Sie: „Ich bin sehr überrascht und geehrt. Aber ich muss jetzt zum Zahnarzt.“ Welche Bedeutung haben solche Auszeichnungen für Sie? Auszeichnungen zu bekommen und Preise zu gewinnen ist natürlich schön – besonders, wenn sie aus dem Ausland verliehen werden. Aber am allerwichtigsten ist die Wertschätzung der Leser. Als sich herausstellte, dass meine Bücher gerne gelesen werden, hat mich das angeregt, weiterzu-
machen. Aber es gibt etwas, das vielleicht noch wichtiger ist: das nicht zu bändigende Bedürfnis des Schriftstellers, sich auszudrücken.
Tiere. Zum Beispiel über Enten. Es kann also sein, dass eine Ente in mir steckt. Und ein Kind. Und eine Frau. Und ein Mann in unterschiedlichem Alter.
Wie schaffen Sie es als Erwachsener, sich in die Welt von Kindern hineinzuversetzen?
Im Buch von allen Dingen konfrontieren Sie uns schonungslos mit den negativen Seiten von Religion: Der Vater des neunjährigen Thomas unterdrückt die Familie mit seinem religiösen Fanatismus, auch mit Gewalt. Welche Reaktionen haben Sie darauf bekommen?
Schriftsteller müssen sich in Personen hineinversetzen können, die ihnen nicht ähnlich sind. Wenn nicht, ist das Schreiben von Geschichten nicht möglich. Ich habe viel geschrieben über Frauen. Über Männer in unterschiedlichem Alter. Über Kinder. Über
Ich finde „Das Buch von allen Dingen“ in keinerlei Hinsicht schonungslos. Ich zeige,
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Reformationsjubiläum ist ein Wort! Foto: pr.
„Autoritäre Männer sind ängstliche Männer“, sagt der weltberühmte und vielfach ausgezeichnete Kinderund Jugendbuchautor Guus Kuijer. Foto: Jaco Klamer
odass der Vater von Thomas kein schlechter nMensch ist, sondern ein ängstlicher Mann. -Er hat Angst, dass seine Frau und die Kinder in der Hölle landen werden, wenn sie nicht glauben, was er glaubt. Dieses ist von meienen Büchern am Häufigsten übersetzt. Auch nin nicht-christlichen Ländern wie Japan und -Korea begreifen die Menschen anschei-nend, dass autoritäre Männer ängstliche eMänner sind. Ich habe in den Niederlanden aus streng-christlichen Kreisen ein wenig Kritik bekommen, aber nur ein winziges nbisschen. In Australien ist ein großartiges ,Theaterstück daraus gemacht worden, das
auch in New York mit viel Erfolg aufgeführt wurde. Ich denke, dass dieses Buch auch erkennen lässt, das religiöser Fanatismus zur Unterdrückung von Frauen führt.
noch immer sonderbar, an einen Gott glauben zu müssen, der seinen Sohn am Kreuz zu Tode foltern ließ.
Auf der anderen Seite erscheint Jesus Thomas und macht ihm immer wieder Mut. Haben Sie auch diese positive, aufbauende Seite von Religion erlebt?
Herr Kuijer, Sie schreiben aus der Perspektive der Zweifelnden. Und doch lassen Sie religiöse Fragen nicht los. Glauben Sie an etwas?
Ich habe als Kind leider nur unangenehme Erfahrungen mit Religion gemacht. Ich musste das Blut von Jesus trinken und mir wurde davon ganz schlecht. Ich finde es
Religiöse Fragen interessieren mich nicht. Aber ich glaube schon. Ich glaube an die Liebe.
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Dieses Foto zeigt einen Ausschnitt des Grabmals von Otto IV in der St. Martini-Kirche Stadthagen.
Foto: pr.
Graf Otto sei Dank Wie die Reformation nach Schaumburg kam
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ir befinden uns im Jahr 1558: Das ganze „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ ist in Aufruhr. Die umliegenden Gebiete der Grafschaft Schaumburg sind schon längst lutherisch geworden. Nur in der Grafschaft Schaumburg – ungefähr das Gebiet des heutigen Landkreises Schaumburg – lässt die Reformation auf sich warten…. Zwar haben auch in Schaumburg einige Personen die reformatorische Lehre verbreitet: zum Beispiel Johannes Rohde in Lindhorst und Johann Textor in Probsthagen. Doch über die Religionszugehörigkeit entscheiden damals nicht etwa die Menschen selbst, son-
dern die Territorialherren. „Cuius regio, eius religio“, heißt die Rechtslage – im Volksmund: „Wes der Fürst, des der Glaub.“ Otto IV – seit 1544 Graf von Schaumburg – ist Religion wohl eher egal: Er ist Pragmatiker. Aber Religion ist damals auch Politik: Seine Brüder Adolf und Anton waren beide Erzbischöfe zu Köln und damit Säulen des katholischen Kaiserreichs. Lange hält Otto in Sachen Religion daher die Füße still. Das Jahr 1558 bringt die Wende: Kurz nach Adolf stirbt auch Anton. Im selben Jahr heiratet Otto seine zweite Frau, Elisabeth Ursula von Lüneburg-Braunschweig. Der Ehevertrag sieht vor, dass er ihr einen lutherischen
Hofprediger im Schloss Stadthagen an die Seite stellt: Jakob Dammann. Am 5. Mai 1559 ist es dann soweit: Otto lässt die mecklenburgische Kirchenordnung einführen. Die Grafschaft Schaumburg ist nun offiziell reformatorisches Gebiet. Was lange gebraucht hat, erweist sich allerdings als langlebig: Abgesehen vom Widerstand im Kloster Obernkirchen wird Schaumburg schnell evangelisch-lutherisch. Die Bindung an dieses Bekenntnis überdauert sogar den Wechsel des Fürstenhauses zum reformierten Bekenntnis und die Gegenreformation. Derzeit gehören mehr als 57 Prozent der Bevölkerung der Evangelisch-Lutherischen Kirche an.
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Luthers Botschaft: Gott schenkt Anerkennung „Ich bin stolz auf dich.“ Wer diesen Satz hört, fühlt sich anerkannt und wertvoll. Ein Gefühl, das jeder Mensch braucht. Doch was sorgt für Anerkennung? Die Anzahl der Facebook-Freunde? Ein volles Konto? Die Antwortmöglichkeiten sind vielfältig.
Gott nicht Anstrengung belohnt, sondern Gerechtigkeit schenkt – unabhängig davon, was gelingt oder misslingt. Man könnte es auch so formulieren, wie es Jesus im „Buch von allen Dingen“ zu Thomas sagt: „Wir sind hier oben stolz auf dich.“
Auf jeden Fall muss Anerkennung von anderen kommen. Und dafür muss man etwas tun: beispielsweise für die Schönheit oder den Erfolg im Beruf. Aber was passiert, wenn ich alt und faltig werde und das Arbeitsleben hinter mir habe? Gibt es Anerkennung, die über den Moment hinaus wirkt und beständig ist?
Jesus fragt Thomas auch: „Glaubst du mir das?“. Man muss auf Anerkennung vertrauen. Bei Gott gilt das in besonderer Weise. Darum sagt Luther, dass am Glauben alles hängt. Er ist nicht die Voraussetzung für Gottes Anerkennung, aber erst durch das Vertrauen kann man die stärkende Wirkung spüren: Unabhängigkeit vom Urteil anderer Menschen sowie die Freiheit, anderen Menschen Anerkennung zu schenken und sie nicht für die eigene Anerkennung zu benutzen.
Martin Luther beschäftigten genau diese Fragen. Damals war es selbstverständlich, dass Gott das letzte Urteil über das Leben eines Menschen fällt. Aber, so Luther, wie bekomme ich einen gnädigen Gott, der positiv über mich urteilt? Nach selbstquälerischer Anstrengung im Kloster machte er die Entdeckung, dass
Thomas erfährt solche Anerkennung. Weil er ihr traut, eröffnet sich in seiner bedrückenden Situation die Chance zum Glücklichwerden.
Luther hat die Botschaft von der Rechtfertigung aus Gnade für seine Zeit wiederentdeckt. Sie ist auch heute noch aktuell.“ Grafik: Reformationsjubiläum 2017 e.V.
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Impressum | 500 Jahre Reformation Herausgeber: Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe, Bahnhofstraße 6, 31675 Bückeburg www.LKSL.de www.facebook.com/ LandeskircheSchaumburgLippe/ Redaktion: Ulrich Hinz (verantwortlich), Karin Droste, Christiane Meyer, Jan Peter Hoth, Holger Buhre Produktion/Layout: Schaumburger Nachrichten, Vera Elze Anzeigen: Markus Bruns (verantwortlich) Fotos: privat, Agenturen, LKSL.de
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Vielfältig glauben – gemeinsam Frieden leben
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ie Reformation vor 500 Jahren war ein europäischer Prozess und verbindet auch heute noch Christen unabhängig von Nationalitäten. Das „Geschichtenmobil“ der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) brachte das mit dem europäischen Stationenweg zum Ausdruck. Zwischen November 2016 und Mai 2017 wurden 68 Orte in ganz Europa angefahren. Los ging’s in Genf, das Ziel war Wittenberg. Dazwischen lagen unter anderem Rom, London und Turku – und im vergangenen November auch Stadthagen. Zum Besuch des Trucks organisierte die Landeskirche Schaumburg-Lippe einen Thementag zum „Dialog der Religionen: Vielfältig glauben – gemeinsam Frieden leben“. Eine Podiumsdiskussion zur Rolle der Religionen bei der Gestaltung unserer Gesellschaft mit Vertretern der in Stadthagen vertretenen Religionen, Bürgermeister Oliver Theiß und dem Landtagsabgeordneten Karsten Becker fand reges Interesse.
Schüler- und Konfirmandengruppen sammelten an diesem Tag Informationen zum Thema „In 60 Minuten die Welt retten“. An den drei Stationen Kirche, Weltladen und Truck wurde der Blick geöffnet für die weltweite Dimension des Glaubens und die Verantwortung für den Frieden. Höhepunkt war ein gemeinsamer Friedensabend, bei dem Christen, Juden und Aleviten zum Ausdruck brachten, dass trotz aller Verschiedenheit im Glauben der Frieden das gemeinsame Ziel aller ist. Geprägt war dieser Abend neben Kurzvorstellungen der Glaubensgemeinschaften vor allem durch die Musik, die alle Gruppen vortrugen. Die Resonanz von Beteiligten und Besuchern war so positiv, dass es auch in diesem Jahr wieder einen Friedensabend in Stadthagen geben wird – und zwar am Montag, 13. November. Jan Peter Hoth
Das „Geschichtenmobil“ der Evangelischen Kirche Deutschlands macht im November 2016 Station in Stadthagen – und begeistert Jung und Alt mit Fotos: pr. zahlreichen Aktionen.
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Healing Memories Gemeinsamer Gottesdienst
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itte März war die Stadthäger St. Martini-Kirche Schauplatz eines ganz besonderen ökumenischen Gottesdienstes. Hierzu hatten das Bistum Hildesheim und die Landeskirche Schaumburg-Lippe unter Beteiligung der Nachbarkirchenkreise aus der hannoverschen Landeskirche im Reformationsjahr 2017 eingeladen. Und zahlreiche Menschen folgten dieser Einladung – auch viele, die in konfessionsverbindenden Ehen leben, denen die Einheit der Kirche und das Miteinander der Konfessionen persönlich am Herzen liegen.„Ich danke Gott, dass es den evangelischen Glauben gibt“, sagte der Hildesheimer Bischof Nor-
der Landeskirche mit dem Bistum Hildesheim und ökumenischen Freunden
bert Trelle. Ihm antwortete Landesbischof Karl-Hinrich Manzke: „Ich bin dankbar für das Zeugnis der katholischen Christenheit. Es bereichert unser eigenes Glaubensverständnis.“ Dieses ökumenische Ereignis ist aus der Geschichte unserer Kirchen auch im Schaumburger Land nicht mehr wegzudenken. In einem ähnlichen Gottesdienst in der Hildesheimer Kirche St. Michael wurde einige Tage zuvor bereits die gemeinsame Verpflichtung von EKD und Katholischer Kirche ausgesprochen. Gott sei Dank! Dr. Karl-Hinrich Manzke Landesbischof
Viel hat sich geändert im Verhältnis der Konfessionen zueinander: Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke und Bischof Norbert Trelle verwiesen in ihrer Predigt auf Kunstwerke vergangener Tage, die die jeweils andere Konfession verspotten sollten. Wie wohltuend anders wirkte dagegen in Stadthagen die herzliche Atmosphäre gelebter Versöhnung, die nicht nur die Geistlichen, sondern alle Mitfeiernden erfüllte. Sichtbar wurde dieses Bekenntnis zur Ökumene in einem Akt feierlicher Selbstverpflichtung, gemeinsam ein Ziel zu verfolgen: Nicht mehr das Trennende, sondern das Gemeinsame zu suchen und zu pflegen.“ Dr. Dagmar Stoltmann-Lukas Ökumenebeauftragte des Bistums Hildesheim
Die beiden Bischöfe Karl-Hinrich Manzke (8. von links) von der Landeskirche Schaumburg-Lippe und Norbert Trelle (daneben) vom Bistum Hildesheim feiern gemeinsam mit vielen Besuchern einen besonderen ökumenischen Gottesdienst in der St. Martini-Kirche Stadthagen. Foto: pr.
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Ein Stelldichein mit mehr als 800 Jugendlichen
„Das Buch von allen Dingen“ beim Zeltlager der Jugendfeuerwehren
Mehr als 800 Jugendliche beteiligten sich Ende Juni am Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager in Rinteln. In diesem Jahr bestand zum ersten Mal auch die Möglichkeit, Workshops zu belegen: von Slackline über Zumba bis zum Programmieren von Computerspielen. Auch die Landeskirche Schaumburg-Lippe war mit einem Team dabei – mit einem Theaterworkshop zum „Buch von allen Dingen“ im Gepäck. Dessen genaues Thema lautete „Anders sein“. Denn die im Buch geschilderten Personen sind vieles, jedoch nicht Durchschnitt. So heißt es unter anderem: „Thomas sieht Dinge, die sonst niemand sieht“ – zum Beispiel Jesus, der ihm regelmäßig erscheint. Oder tropische Fische in Amsterdamer Grachten sowie Frösche, die eine Straße überfluten. Elisa – seine große Liebe – hat ein knarzendes Lederbein und an einer Hand nur noch einen Finger. Und Frau Van Amersfoort soll sogar eine Hexe sein….
jer aber die wahren Helden: Thomas schafft es, seine Angst zu überwinden und Elisa seine Liebe zu gestehen. Elisa ist in Thomas Augen das schönste Mädchen der Welt. Und Frau Van Amersfoort ist eine Hexe, weil sie keine Angst vor der Meinung anderer hat.
Gerade die Menschen, die auf den ersten Blick seltsam erscheinen, sind bei Guus Kui-
In diese Personen haben wir uns eingefühlt, sind in Szenen aus dem Buch eingestiegen
Mit Spaß bei der Sache: Lockere Aufwärmübungen haben den Jugendlichen niedrigschwellig die Welt des Theaters nähergebracht. Foto: pr.
und haben sie uns gegenseitig aufgeführt – und gemerkt: Anders zu sein, ist in Ordnung. Wichtig ist, wie man miteinander umgeht.
Ein großer Dank geht an die ehrenamtlichen Helfer André Bockelmann, Vanessa Schaal und Hans Angelus Meyer. Und an Luise, unsere freiwillige Unterstützung aus den Reihen der Feuerwehr.
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Boning meets Luther „Martin Luther – dem Volk aufs Maul geschaut“
@ Stefan Menne
Am 28. September um 20 Uhr in der St. Bartholomäus Kirche in Meerbeck kommt es zu einer ganz besonderen Begegnung: Wigald Boning liest Martin Luther. Da treffen sich zwei, die nicht auf den Mund gefallen sind: Martin Luther, der mit seiner eindringlichen und fast handfesten Sprache bis heute geflügelte Worte prägte – und mit ihrer Kraft die Reformation lostrat. Wigald Boning, Komiker und Musiker, Moderator und Autor, bekannt geworden durch „RTL Samstag Nacht“ und „Die Doofen“,
um kein Wort verlegen und das frei nach Schnauze. Zu hören gibt es einen Querschnitt durch Luthers überquellendes Werk: Seine zentralen reformatorischen Ansichten genauso wie private Einblicke in Luthers Leben, Humorvolles vom Esstisch in Wittenberg und verzweifelte Kämpfe mit dem Teufel. Dieser Abend verspricht einen ganz besonderen Einblick in die Person und die Gedanken Martin Luthers und nicht zuletzt auch Wigald Bonings, der ihm „aufs Maul schaut“. Der Eintritt ist frei!
Weltausstellung mit Partnern aus Südafrika Fünf Tage
erlebten lutherische Christen aus Südafrika und Schaumburg-Lippe gemeinsam in Wittenberg Geschichte und Gegenwart der Reformation. Acht Schaumburg-Lipper und sechs Vertreter des Kirchenkreises Kgetleng gestalteten auf der „Weltausstellung Reformation“ in Wittenberg das Zelt des Lutherischen Weltbundes zum Thema „Partnerschaft“. Gemeinsames Singen und Trommeln lockte Besucher in das Zelt. Manche wurden zum Mitsingen angeregt, Anderen die Geschichte der Partnerschaft und ihre Bedeutung für beide Kirchen lebendig geschildert. Durch die gemeinsame Zeit am Ort der Reformation ergaben sich viele interessante Gespräche. Die Partnerschaft und das Verständnis füreinander wurden vertieft. Am Ort der Reformation wurde besonders deutlich, dass die Botschaft des Evangeliums die Grundlage schenkt, über alle Grenzen hinweg in dem Anderen den von Gott geliebten Menschen zu sehen und sich gegenseitig als Bereicherung zu erleben.
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Gab es schon vor dem Playmobil-Luther: Das Luther-Denkmal auf dem Wittenberger Marktplatz.
Foto: dpa
Die Reformation ist Verpflichtung für
Gegenwart und Zukunft Gedanken von Landesbischof Karl-Hinrich Manzke zum 31. Oktober 2017
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s ist erstaunlich, welch große Aufmerksamkeit das Reformationsjubiläum in der Wissenschaft, den Medien und der Kultur findet. Es gibt kaum einen gesellschaftlichen Bereich, in dem die Reformation und ihre Errungenschaften in diesem Jahr nicht dargestellt werden. Aber die Reformation ist nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern sie ist auch ein Ereignis, das unsere moderne Welt wohl nicht direkt, aber durch Umwege mit bestimmt hat. Dabei ist die Reformation der Kirche im 16. Jahrhundert keine reine Erfolgsgeschichte. Denn die angestrebte Reformation der damaligen Kirche ist in gewisser Weise nicht gelungen. Stattdessen hat die Reformation die Spaltung der westlichen Christenheit hervorgebracht. Dennoch wird das
Reformationsjubiläum 2017 erstmals in deutlich ökumenischer, gemeinschaftlicher und die Kirchen verbindender Weise begangen. Das ist erfreulich! Für den 31. Oktober 2017 haben alle Bundesländer beschlossen, dass dies ein gesetzlicher Feiertag sein soll. So wird es an diesem Reformationstag in allen Kirchengemeinden unserer Landeskirche besondere Gottesdienste geben. Am Nachmittag des Reformationstages wird es zudem einen zentralen Gottesdienst auf niedersächsischer Ebene in Hannover geben. Dazu werden die Landesregierung und die niedersächsischen Kirchen einladen. Bei diesem Gottesdienst wird auch unsere Landeskirche Schaumburg-Lippe beteiligt sein. Und der bundesweite Festakt in Berlin am
späten Nachmittag des Reformationstages wird sicherlich ebenfalls Aufmerksamkeit finden.
Wichtig ist mir: Die Reformation ist eine Verpflichtung für Gegenwart und Zukunft! Die Reformationsbewegung hat zur Freiheit des Glaubens und zur Freiheit der Gewissensentscheidung aufgerufen. Das ist ein anspruchsvoller Aufruf.
Wir spüren in unseren Tagen: Die Freiheit verantwortlich zu gestalten, dazu bedarf es verantwortlicher Taten und Reden. Und ohne Orientierung auf soziale und gesellschaftliche Verantwortung für andere wird die individuelle Freiheit nicht angemessen zu beschreiben und zu leben sein.
Dankbare Erinnerung, Verpflichtung für die Zukunft: Das ist die Überschrift für den Reformationstag 2017. Seien Sie dabei!
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S
chaumburg KREATIV
Bei der Ausstellung „Schaumburg kreativ“ in der Stadthäger Innenstadt sind viele Bilder und Skulpturen von Hobbykünstlern aus dem Schaumburger Land zu sehen. istockphoto.com
Kreatives
aus ganz
Schaumburg
Große Ausstellung vom 9. bis 15. September in der Stadthäger Innenstadt
I
n den vergangenen Tagen und Wochen haben wieder zahlreiche Schaumburger gemalt, gezeichnet, gestaltet und fotografiert: Sie alle sind dem Aufruf der Schaumburger Nachrichten gefolgt und kreativ geworden.
vor 500 Jahren vor“. Aber auch Luther-Portraits sind vorstellbar. Alle Werke dieser Spezialkategorie werden im genannten Zeitraum in der Hauptstelle der Sparkasse Schaumburg (Am Markt) ausgestellt.
Die Ergebnisse sind vom 9. bis 15. September in der Stadthäger Innenstadt zu sehen – in einem derzeit leerstehenden Ladenlokal an der Ecke Marktstraße/Klosterstraße sowie in weiteren Geschäften in der gesamten Fußgängerzone. Damit knüpfen die SN an den großen Erfolg der letztjährigen Premiere von „Schaumburg kreativ“ an, bei der fast 100 einheimische Hobbykünstler ihre Werke präsentierten.
Zudem können alle Besucher über ihre Lieblingskunstwerke abstimmen und so mitentscheiden, welche Künstler einen der folgenden Preise gewinnen: einen TUI-Reisegutschein im Wert von 500 Euro, einen 250-Euro-Ticketgutschein der Schaumburger Nachrichten sowie einen Restaurant-Gutschein im Wert von 100 Euro für das Stadthotel Gerbergasse.
Passend zum Jubiläum der 95 Thesen von Martin Luther gibt es diesmal die Sonderkategorie „500 Jahre Reformation“. Denkbare Themen der zu diesem Thema passenden Werke sind nach Angaben von SN-Verlagsleiter Markus Bruns: „Woran du glaubst“ oder „So stelle ich mir Schaumburg
Der Sieger der Sonderkategorie erhält einen SN-Hotelgutschein im Wert von 400 Euro, während es für künstlerische Kinder im Grundschulalter Familientageskarten für das Tropicana zu gewinnen gibt. Damit nicht genug: Denn zusätzlich wird unter allen Abstimmenden ein Restaurant-Gutschein verlost.