Lesen | Oktober 2009

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LESEN

Siegfried Lenz

Hinter den Kulissen der Landesbühne

20 Jahre Mauerfall

Richard von Weizsäcker beschreibt den Weg zur Einheit Krimis

Wahre Verbrechen und fiktive Mörder – Neues vom Tatort Lesen

Sigfried Lenz: das Ur-Manuskript in der Hand

36-seitige Beilage der Schaumburger Nachrichten 12. Oktober 2009 · Nr. 1


B-42 STRATOLINER

Chronograph Automatik, Einzelnummerierung Saphirglas entspiegelt, 200 m / 20 bar Offizieller Ausrüster für Luft- und Raumfahrt Erste Uhrenfabrik der Welt für automatische Armbanduhren since 1912 swiss · www.fortis-watches.com

Seit 2007 wieder eröffnet: Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar

Der Mensch liest

INHALT

S

olange wir Träume lieben, wird es Bücher geben - ob gebunden, elektronisch oder als Hörbuch. Wie man liest, ist eigentlich nur eine Frage der Gewohnheit - und die ändert sich langsamer als von der Branche befürchtet. Die prognostizierte Verdrängung der Bücher durch digitale Medien ist bisher ausgeblieben. Im Gegenteil: Bei fast 100.000 gedruckten Novitäten pro Jahr ist es schwer, den Überblick zu behalten.

Seit vier Jahren sorgt der mit 25.000 Euro dotierte „Deutsche Buchpreis“ hier für Orientierung. 154 Romane hat die strenge Jury in diesem Jahr gesichtet. 20 Bücher kamen in die engere Wahl, doch nur sechs Bücher schafften es ins Finale auf die so genannte „Shortlist“, und haben Chancen auf Auszeichnung: Rainer Merkel („Lichtjahre entfernt“), Herta Müller („Atemschaukel“), Norbert Scheuer („Überm Rauschen“), Kathrin Schmidt („Du stirbst nicht“), Clemens Setz („Die Frequenzen“) und Stephan Thome („Grenzgang“). Der begehrte Preis wird unmittelbar vor der Frankfurter Buchmesse verliehen.

Am Schreibtisch Siegfried Lenz

8

Mein Buch Andrea Sawatzki

10

Belletristik

14

Krimis

16

Kinder- & Jugendbücher

20

Regional

24

Sachbücher

28

Der Film zum Buch

30

Bildbände

34

Ein Buch und seine Geschichte

Deutschlands Naturparadiese

Consuelo de Saint-Exupéry über ihre Liebe zum Schöpfer des Kleinen Prinzen

LESEN, das neue Büchermagazin Ihrer Tageszeitung, stellt weitere Favoriten für diesen Bücherherbst vor, für jeden Geschmack und alle Altersgruppen. Viel Vergnügen bei der Lektüre unserer Buch-Empfehlungen wünscht Mann der Einheit: Richard von Weizsäcker erinnert sich an den Weg zur Einheit Seite 24

Ihre Redaktion LESEN

(Mrd. s)

9,7 9,57

9,6

9,6

9,5 Quelle: KIM-Studie, 2008

Bad Oeynhausen PLACH Klosterstr. 9 Bad Vilbel EICKHOFF Frankfurter Str. 147 Berlin CHRIST KaDeWe Tauentziehenstr. 21, LORENZ Rheinstr. 59 Braunschweig PETERS Wendenstr. 63 Frankfurt DAVID NO. 10 Am Hauptbahnhof 10, NICKEL Mainzer Landstr. 99 Friedberg BURCK Kaiserstr. 50 Gifhorn BEHNSEN Steinweg 90 Göttingen ORFEO Theaterstr. 17 b Hamburg BECKER AEZ Heegbarg 31, CHRIST Spitaler Str. 32, KRAEMER Mönckebergstr. 5 Hannover ALBRECHT Engelbosteler Damm 81, SCHNEIDER Georgstr. 8 a, SCHRADER Georgstr. 35 Kassel OTTO Wolfsschlucht 33 Kiel HAPPE Dänische Str. 8-10 Lauterbach MEHRING Bahnhofstr. 16 Lüneburg HAAG Gr. Bäckerstr. 16 Minden BORMANN Obermarktstr. 10, LAUFER Bäckerstr. 36 Maintal STORK Fechenheimer Weg 19 Mölln DER UHRMACHER Wallstr. 14 Olsberg TERLOHR Ruhrstr. 13 Peine BUCH Gröpern 2 Rostock CHRIST Kröpeliner Str. 26 Wetzlar SPIEKER Bahnhofstr. 21 Wunstorf RÜTHER Lange Str. 28

4

Als Buch ein Bestseller - jetzt kommt „Tannöd“ als Film ins Kino - mit Monica Bleibtreu in ihrer letzten Rolle Seite 28

9,4 9,26

9,3 9,2

Caravaggio wurde berühmt für seinen Realismus - 2010 jährt sich sein Tod zum 400. Mal Seite 32

9,16

9,1 9 8,9 2005

2006

2007

2008

Umsatz im deutschen Buchhandel - von Rückgang keine Spur. Das Geschäft mit Büchern bleibt auch in der Krise stabil LESEN

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B-42 STRATOLINER

Chronograph Automatik, Einzelnummerierung Saphirglas entspiegelt, 200 m / 20 bar Offizieller Ausrüster für Luft- und Raumfahrt Erste Uhrenfabrik der Welt für automatische Armbanduhren since 1912 swiss · www.fortis-watches.com

Seit 2007 wieder eröffnet: Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar

Der Mensch liest

INHALT

S

olange wir Träume lieben, wird es Bücher geben - ob gebunden, elektronisch oder als Hörbuch. Wie man liest, ist eigentlich nur eine Frage der Gewohnheit - und die ändert sich langsamer als von der Branche befürchtet. Die prognostizierte Verdrängung der Bücher durch digitale Medien ist bisher ausgeblieben. Im Gegenteil: Bei fast 100.000 gedruckten Novitäten pro Jahr ist es schwer, den Überblick zu behalten.

Seit vier Jahren sorgt der mit 25.000 Euro dotierte „Deutsche Buchpreis“ hier für Orientierung. 154 Romane hat die strenge Jury in diesem Jahr gesichtet. 20 Bücher kamen in die engere Wahl, doch nur sechs Bücher schafften es ins Finale auf die so genannte „Shortlist“, und haben Chancen auf Auszeichnung: Rainer Merkel („Lichtjahre entfernt“), Herta Müller („Atemschaukel“), Norbert Scheuer („Überm Rauschen“), Kathrin Schmidt („Du stirbst nicht“), Clemens Setz („Die Frequenzen“) und Stephan Thome („Grenzgang“). Der begehrte Preis wird unmittelbar vor der Frankfurter Buchmesse verliehen.

Am Schreibtisch Siegfried Lenz

8

Mein Buch Andrea Sawatzki

10

Belletristik

14

Krimis

16

Kinder- & Jugendbücher

20

Regional

24

Sachbücher

28

Der Film zum Buch

30

Bildbände

34

Ein Buch und seine Geschichte

Deutschlands Naturparadiese

Consuelo de Saint-Exupéry über ihre Liebe zum Schöpfer des Kleinen Prinzen

LESEN, das neue Büchermagazin Ihrer Tageszeitung, stellt weitere Favoriten für diesen Bücherherbst vor, für jeden Geschmack und alle Altersgruppen. Viel Vergnügen bei der Lektüre unserer Buch-Empfehlungen wünscht Mann der Einheit: Richard von Weizsäcker erinnert sich an den Weg zur Einheit Seite 24

Ihre Redaktion LESEN

(Mrd. s)

9,7 9,57

9,6

9,6

9,5 Quelle: KIM-Studie, 2008

Bad Oeynhausen PLACH Klosterstr. 9 Bad Vilbel EICKHOFF Frankfurter Str. 147 Berlin CHRIST KaDeWe Tauentziehenstr. 21, LORENZ Rheinstr. 59 Braunschweig PETERS Wendenstr. 63 Frankfurt DAVID NO. 10 Am Hauptbahnhof 10, NICKEL Mainzer Landstr. 99 Friedberg BURCK Kaiserstr. 50 Gifhorn BEHNSEN Steinweg 90 Göttingen ORFEO Theaterstr. 17 b Hamburg BECKER AEZ Heegbarg 31, CHRIST Spitaler Str. 32, KRAEMER Mönckebergstr. 5 Hannover ALBRECHT Engelbosteler Damm 81, SCHNEIDER Georgstr. 8 a, SCHRADER Georgstr. 35 Kassel OTTO Wolfsschlucht 33 Kiel HAPPE Dänische Str. 8-10 Lauterbach MEHRING Bahnhofstr. 16 Lüneburg HAAG Gr. Bäckerstr. 16 Minden BORMANN Obermarktstr. 10, LAUFER Bäckerstr. 36 Maintal STORK Fechenheimer Weg 19 Mölln DER UHRMACHER Wallstr. 14 Olsberg TERLOHR Ruhrstr. 13 Peine BUCH Gröpern 2 Rostock CHRIST Kröpeliner Str. 26 Wetzlar SPIEKER Bahnhofstr. 21 Wunstorf RÜTHER Lange Str. 28

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Als Buch ein Bestseller - jetzt kommt „Tannöd“ als Film ins Kino - mit Monica Bleibtreu in ihrer letzten Rolle Seite 28

9,4 9,26

9,3 9,2

Caravaggio wurde berühmt für seinen Realismus - 2010 jährt sich sein Tod zum 400. Mal Seite 32

9,16

9,1 9 8,9 2005

2006

2007

2008

Umsatz im deutschen Buchhandel - von Rückgang keine Spur. Das Geschäft mit Büchern bleibt auch in der Krise stabil LESEN

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TITEL

Die Pfeife immer griffbereit: Im besten Sinne ein Erzähler, nimmt Lenz die Besucher mit auf die eine kleine Etappe seines Lebens; berichtet begeistert vom Angeln, lässt Ansichten Heinrich Bölls einfließen und öffnet den Blick für seinen Versuchsaufbau hinter der „Landesbühne“

Der Autor

Siegfried Lenz geb. 1926

Das Leben ein Traum Besuch beim Altmeister: Am Schreibtisch sitzend, spricht Siegfried Lenz übers Schreiben, über Ideen, die im Kopf reifen und sein neues Werk

D

ie Sonne liegt warm über der dänischen Insel Fünen, als wir Siegfried Lenz begegnen. Das gelbe Landhaus ist erstaunlich groß. Am Ende einiger Flure, oben im ersten Stock, begrüßt er uns; so herzlich, als wären wir vertraute Freunde. Der Schriftsteller sitzt am Schreibtisch. Und diese Holzplatte, dominiert von einem tiefen Teller als Aschetrog für seine Pfeifen und belebt von Brie-

4

LESEN

fen, ist im besten Sinne sein Platz zum Schreiben. Hier formt Siegfried Lenz die Sätze. Ein Bild, das der 83-Jährige lächelnd korrigiert. An diesem Platz, mit Blick in den weiten Garten „bringe ich die Sätze in Form“, erfunden wird im Kopf. Das Ausformulieren der „Landesbühne“ begann im November 2008. Im Juli 2009 lief die letzte Durchsicht der

Druckfahnen. Auch diesmal entstand das Ur-Manuskript per Hand. Lenz holt das Original herbei. Für den Besucher nur schwer zu entziffern, so eng stehen die Worte, gedrängt als müssten sie sich gegenseitig schützen. An guten Tagen beschriftet Lenz eine dreiviertel Seite, häufig weniger. Und zwischendrin auch diese „Augenblicke der Verzagtheit, des Ungenügens“, wenn nichts gelingen will.

Siegried Lenz, 1926 in Lyck/Ostpreu-

Doch wenn Lenz schreibt, dann ohne Zweifel. Er kennt den Weg und die Worte sehr genau, wenn der Stift sie aufnotiert. Kaum einmal zeigt die Urfassung eine Korrektur. Hausbesitzerin und vertraute Freundin Ulla hat die Handschrift übertragen. „Sie war die erste Instanz – Ulla, meine Wikingerin“, sagt Lenz und strahlt hinüber zur resoluten Dänin, „wenn sie sich vertippt, schimpft sie auf die Buchstaben.“ Nach zahlreichen, zum Teil schweren Operationen, hat Ulla ihn nach Fünen geholt, achtet darauf, dass die Gäste, vor allem der Fotograf, es nicht übertreiben und bringt Kaffee und köstliches Gebäck. In privaten Momenten sprechen Lenz und Ulla Dänisch miteinander – er beherrscht die

Sprache sehr gut, sagt sie – in exzellentem Deutsch. Man ist vertraut aus gemeinsamen Hamburger Tagen. Beide Familien wohnten an der Elbe. Erst vor wenigen Jahren zog Ulla zurück in die Heimat. Im Frühjahr folgte Lenz. Da hatte er die „Landesbühne“ längst im Kopf beendet und begonnen aufzuschreiben. „Mich hat an der Geschichte interessiert, wie sich Menschen verhalten, die für etwas genommen werden, was sie nicht sind – was geschieht mit ihnen?“ Lenz verschlüsselt diesen Versuchsaufbau so geschickt, dass der Kern zunächst unbemerkt bleibt, versteckt hinter leichthin formulierten Worten. Und so wird der Leser ebenfalls zum Probanden, genau wie die Protagonisten in Lenz’ „Landesbühne“. Darin begegnet uns das Leben als Traum.

ßen geboren, lebt heute in Hamburg und Dänemark. Der Autor von Klassikern wie „Deutschstunde“ (1968) und „Fundbüro“ (2003), der Verfasser der unsterblichen Erzählungen „So zärtlich war Suleyken“ (1955) und „Schweigeminute“ (2008), und mit allen bedeutenden deutschen Literaturpreisen ausgezeichnete Ehrenprofessor und Ehrenbürger von Hamburg und Schleswig-Holstein, hat es nicht nötig, noch etwas zu beweisen, nicht den Lesern, die ihn lieben, nicht den Kritikern, die er längst überzeugt hat. Wenn er einem etwas zeigen möchte, dann allenfalls sich selbst: dass er auch im Alter noch in der Lage ist, überraschende Gedankengänge ausdrucksstark zu formulieren. Das ist ihm mit „Landesbühne“ gelungen.

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TITEL

Die Pfeife immer griffbereit: Im besten Sinne ein Erzähler, nimmt Lenz die Besucher mit auf die eine kleine Etappe seines Lebens; berichtet begeistert vom Angeln, lässt Ansichten Heinrich Bölls einfließen und öffnet den Blick für seinen Versuchsaufbau hinter der „Landesbühne“

Der Autor

Siegfried Lenz geb. 1926

Das Leben ein Traum Besuch beim Altmeister: Am Schreibtisch sitzend, spricht Siegfried Lenz übers Schreiben, über Ideen, die im Kopf reifen und sein neues Werk

D

ie Sonne liegt warm über der dänischen Insel Fünen, als wir Siegfried Lenz begegnen. Das gelbe Landhaus ist erstaunlich groß. Am Ende einiger Flure, oben im ersten Stock, begrüßt er uns; so herzlich, als wären wir vertraute Freunde. Der Schriftsteller sitzt am Schreibtisch. Und diese Holzplatte, dominiert von einem tiefen Teller als Aschetrog für seine Pfeifen und belebt von Brie-

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fen, ist im besten Sinne sein Platz zum Schreiben. Hier formt Siegfried Lenz die Sätze. Ein Bild, das der 83-Jährige lächelnd korrigiert. An diesem Platz, mit Blick in den weiten Garten „bringe ich die Sätze in Form“, erfunden wird im Kopf. Das Ausformulieren der „Landesbühne“ begann im November 2008. Im Juli 2009 lief die letzte Durchsicht der

Druckfahnen. Auch diesmal entstand das Ur-Manuskript per Hand. Lenz holt das Original herbei. Für den Besucher nur schwer zu entziffern, so eng stehen die Worte, gedrängt als müssten sie sich gegenseitig schützen. An guten Tagen beschriftet Lenz eine dreiviertel Seite, häufig weniger. Und zwischendrin auch diese „Augenblicke der Verzagtheit, des Ungenügens“, wenn nichts gelingen will.

Siegried Lenz, 1926 in Lyck/Ostpreu-

Doch wenn Lenz schreibt, dann ohne Zweifel. Er kennt den Weg und die Worte sehr genau, wenn der Stift sie aufnotiert. Kaum einmal zeigt die Urfassung eine Korrektur. Hausbesitzerin und vertraute Freundin Ulla hat die Handschrift übertragen. „Sie war die erste Instanz – Ulla, meine Wikingerin“, sagt Lenz und strahlt hinüber zur resoluten Dänin, „wenn sie sich vertippt, schimpft sie auf die Buchstaben.“ Nach zahlreichen, zum Teil schweren Operationen, hat Ulla ihn nach Fünen geholt, achtet darauf, dass die Gäste, vor allem der Fotograf, es nicht übertreiben und bringt Kaffee und köstliches Gebäck. In privaten Momenten sprechen Lenz und Ulla Dänisch miteinander – er beherrscht die

Sprache sehr gut, sagt sie – in exzellentem Deutsch. Man ist vertraut aus gemeinsamen Hamburger Tagen. Beide Familien wohnten an der Elbe. Erst vor wenigen Jahren zog Ulla zurück in die Heimat. Im Frühjahr folgte Lenz. Da hatte er die „Landesbühne“ längst im Kopf beendet und begonnen aufzuschreiben. „Mich hat an der Geschichte interessiert, wie sich Menschen verhalten, die für etwas genommen werden, was sie nicht sind – was geschieht mit ihnen?“ Lenz verschlüsselt diesen Versuchsaufbau so geschickt, dass der Kern zunächst unbemerkt bleibt, versteckt hinter leichthin formulierten Worten. Und so wird der Leser ebenfalls zum Probanden, genau wie die Protagonisten in Lenz’ „Landesbühne“. Darin begegnet uns das Leben als Traum.

ßen geboren, lebt heute in Hamburg und Dänemark. Der Autor von Klassikern wie „Deutschstunde“ (1968) und „Fundbüro“ (2003), der Verfasser der unsterblichen Erzählungen „So zärtlich war Suleyken“ (1955) und „Schweigeminute“ (2008), und mit allen bedeutenden deutschen Literaturpreisen ausgezeichnete Ehrenprofessor und Ehrenbürger von Hamburg und Schleswig-Holstein, hat es nicht nötig, noch etwas zu beweisen, nicht den Lesern, die ihn lieben, nicht den Kritikern, die er längst überzeugt hat. Wenn er einem etwas zeigen möchte, dann allenfalls sich selbst: dass er auch im Alter noch in der Lage ist, überraschende Gedankengänge ausdrucksstark zu formulieren. Das ist ihm mit „Landesbühne“ gelungen.

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TITEL

„Mich hat interessiert, wie Menschen sich verhalten, die für etwas genommen werden, was sie nicht sind“ Siegfried Lenz

wartet die Rolle ihres Lebens. Sich einfach aus dem Staube machen, wäre undankbar, die Grünauer darf man nicht enttäuschen. Also singen die Ausbrecher, was sie im Anstaltschor gelernt haben; das Publikum ist begeistert. Der große Ausflug in die kleine Freiheit endet, wo er begonnen hat: in der Zelle. „Manchmal kann die Wahrheit nur erfunden werden“, lässt er Clemens, den Spielmacher in dieser tragischen Komödie, zum Gefängnisdirektor sagen. Das Leben, ein Theater. Nachmittags sitzen wir am Hafen und essen Smörrebröd mit Fisch. Wir sprechen über Hamburg, das Angeln und die Heimfahrt. Wir nehmen die Fähre zurück; noch immer erfüllt von der Erzählkunst des Siegfried Lenz’. Später zwischen Flensburg und Schleswig kommt uns ein blauer Bus entgegen, „Landesbühne“ steht in weißen Lettern auf der Seite. Er scheint betont langsam zu fahren, damit wir ihn bemerken – irgendwo zwischen Lenz’ und unserem Leben.

Siegfried Lenz „Landesbühne“ Hoffmann und Campe, 128 Seiten, 17,00 Euro Des Schriftstellers Arbeitsplatz: Während der Kopf mit hoher Perfektion Sätze schneidert, hantieren die Hände unentwegt am Pfeifenzeremoniell

Wenn Hannes träumt, dann vom flink ergatterten Geld, Clemens träumt lieber von listig eroberten Frauen und Bolzahn von beidem. Zusammen mit Mumpert, dem Bestechlichen, schmachten sie im Gefängnis und träumen von der Freiheit. Die tut sich unversehens auf,

6

LESEN

Auch als Hörbuch erhältlich

als die Landesbühne kommt. Das Gastspiel in der Haftanstalt nutzen die Kleinkriminellen, um im blauen Theaterbus als Schauspieler getarnt die Wachmannschaft zu narren. Die Landesbühne zieht weiter, die nächste Station ist die Gemeinde Grünau. Die Ganoven er-

Auch als e-book erhältlich


TITEL

„Mich hat interessiert, wie Menschen sich verhalten, die für etwas genommen werden, was sie nicht sind“ Siegfried Lenz

wartet die Rolle ihres Lebens. Sich einfach aus dem Staube machen, wäre undankbar, die Grünauer darf man nicht enttäuschen. Also singen die Ausbrecher, was sie im Anstaltschor gelernt haben; das Publikum ist begeistert. Der große Ausflug in die kleine Freiheit endet, wo er begonnen hat: in der Zelle. „Manchmal kann die Wahrheit nur erfunden werden“, lässt er Clemens, den Spielmacher in dieser tragischen Komödie, zum Gefängnisdirektor sagen. Das Leben, ein Theater. Nachmittags sitzen wir am Hafen und essen Smörrebröd mit Fisch. Wir sprechen über Hamburg, das Angeln und die Heimfahrt. Wir nehmen die Fähre zurück; noch immer erfüllt von der Erzählkunst des Siegfried Lenz’. Später zwischen Flensburg und Schleswig kommt uns ein blauer Bus entgegen, „Landesbühne“ steht in weißen Lettern auf der Seite. Er scheint betont langsam zu fahren, damit wir ihn bemerken – irgendwo zwischen Lenz’ und unserem Leben.

Siegfried Lenz „Landesbühne“ Hoffmann und Campe, 128 Seiten, 17,00 Euro Des Schriftstellers Arbeitsplatz: Während der Kopf mit hoher Perfektion Sätze schneidert, hantieren die Hände unentwegt am Pfeifenzeremoniell

Wenn Hannes träumt, dann vom flink ergatterten Geld, Clemens träumt lieber von listig eroberten Frauen und Bolzahn von beidem. Zusammen mit Mumpert, dem Bestechlichen, schmachten sie im Gefängnis und träumen von der Freiheit. Die tut sich unversehens auf,

6

LESEN

Auch als Hörbuch erhältlich

als die Landesbühne kommt. Das Gastspiel in der Haftanstalt nutzen die Kleinkriminellen, um im blauen Theaterbus als Schauspieler getarnt die Wachmannschaft zu narren. Die Landesbühne zieht weiter, die nächste Station ist die Gemeinde Grünau. Die Ganoven er-

Auch als e-book erhältlich


Freude an Fromm: Schauspielerin Sawatzki sieht die Liebe ganz neu

MEIN BUCH

„In der Liebe kommt es zu dem Paradoxon, dass zwei Wesen eins werden und trotzdem zwei bleiben“ Erich Fromm (1900-1980)

Tatort Liebe Seit über 50 Jahren erklärt Erich Fromm den Menschen, was sie in ihren Beziehungen falsch machen. Sein Klassiker „Die Kunst des Liebens“ gab auch der Schauspielerin Andrea Sawatzki einen inneren Schubs

8

deckte sie ein Buch, das ihrem Leben einen Schubs gab. „Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm, ein Geburtstagsgeschenk ihres Mannes. „Dieses Buch ist spannender als jeder Krimi. Es hat mir die Augen geöffnet für die Liebe“, sagt die Schauspielerin.

Der Abschied vom „Tatort“ ist nicht die einzige Veränderung im Leben von Andrea Sawatzki, vielleicht eher eine Konsequenz aus anderen. Vor einem Jahr ist sie mit ihrem Mann, dem Schauspieler Christian Berkel, und den beiden gemeinsamen Söhnen an den Berliner Schlachtensee umgezogen. „Das war wie eine Befreiung, ein Neuanfang“, sagt sie rückblickend. In dieser Zeit ent-

„Fromm räumt mit dem Irrtum auf, es sei leicht, zu lieben, wenn man nur den Richtigen gefunden hat“, sagt Andrea Sawatzki. „Er analysiert sowohl die individuelle wie auch die soziale Problematik der Liebe. Indem er die unterschiedlichen Formen der Liebe beschreibt, zeigt er, wie sehr die meisten von uns Lieben mit Geliebtwerden verwechseln.“ Liebt man den anderen, weil

LESEN

Klassiker modernen Denkens „Die Kunst des Liebens“ machte den Sozialpsychologen und Psychoanaltiker 1956 weltberühmt und ist sein meistgelesenes Buch.

man ihn braucht - oder braucht man ihn, weil man ihn liebt? „Für Fromm ist die Liebe Ausdruck menschlicher Reife und dient der Vertiefung unserer Existenz. Sie ist die Überwindung aller Unterschiede, unserer Ängste, das unerschrockene Ja zu einer an sich bedrohten Existenz. Die Liebe ist die Bewältigung der Trennung, mit der jedes Leben beginnt.“ Erich Fromm „Die Kunst des Liebens“

Foto: dfd

I

hren Job als „Tatort“-Kommissarin Charlotte Sänger hat Andrea Sawatzki gerade an den Nagel gehängt - quasi präventiv, bevor die Rolle zur persönlichen Sackgasse wird. „Ich habe gespürt, dass für mich als Schauspielerin nach sieben Jahren nicht mehr viel Neues kommen kann. Ich möchte mich nicht wiederholen“, erklärte die 46-Jährige ihren Ausstieg. Die letzte Folge wird im November gedreht. Sterben soll Charlotte aber nicht. Gut möglich, dass die Kommissarin in Zukunft solo ermittelt - als eine Art weiblicher Schimanski.

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Freude an Fromm: Schauspielerin Sawatzki sieht die Liebe ganz neu

MEIN BUCH

„In der Liebe kommt es zu dem Paradoxon, dass zwei Wesen eins werden und trotzdem zwei bleiben“ Erich Fromm (1900-1980)

Tatort Liebe Seit über 50 Jahren erklärt Erich Fromm den Menschen, was sie in ihren Beziehungen falsch machen. Sein Klassiker „Die Kunst des Liebens“ gab auch der Schauspielerin Andrea Sawatzki einen inneren Schubs

8

deckte sie ein Buch, das ihrem Leben einen Schubs gab. „Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm, ein Geburtstagsgeschenk ihres Mannes. „Dieses Buch ist spannender als jeder Krimi. Es hat mir die Augen geöffnet für die Liebe“, sagt die Schauspielerin.

Der Abschied vom „Tatort“ ist nicht die einzige Veränderung im Leben von Andrea Sawatzki, vielleicht eher eine Konsequenz aus anderen. Vor einem Jahr ist sie mit ihrem Mann, dem Schauspieler Christian Berkel, und den beiden gemeinsamen Söhnen an den Berliner Schlachtensee umgezogen. „Das war wie eine Befreiung, ein Neuanfang“, sagt sie rückblickend. In dieser Zeit ent-

„Fromm räumt mit dem Irrtum auf, es sei leicht, zu lieben, wenn man nur den Richtigen gefunden hat“, sagt Andrea Sawatzki. „Er analysiert sowohl die individuelle wie auch die soziale Problematik der Liebe. Indem er die unterschiedlichen Formen der Liebe beschreibt, zeigt er, wie sehr die meisten von uns Lieben mit Geliebtwerden verwechseln.“ Liebt man den anderen, weil

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Klassiker modernen Denkens „Die Kunst des Liebens“ machte den Sozialpsychologen und Psychoanaltiker 1956 weltberühmt und ist sein meistgelesenes Buch.

man ihn braucht - oder braucht man ihn, weil man ihn liebt? „Für Fromm ist die Liebe Ausdruck menschlicher Reife und dient der Vertiefung unserer Existenz. Sie ist die Überwindung aller Unterschiede, unserer Ängste, das unerschrockene Ja zu einer an sich bedrohten Existenz. Die Liebe ist die Bewältigung der Trennung, mit der jedes Leben beginnt.“ Erich Fromm „Die Kunst des Liebens“

Foto: dfd

I

hren Job als „Tatort“-Kommissarin Charlotte Sänger hat Andrea Sawatzki gerade an den Nagel gehängt - quasi präventiv, bevor die Rolle zur persönlichen Sackgasse wird. „Ich habe gespürt, dass für mich als Schauspielerin nach sieben Jahren nicht mehr viel Neues kommen kann. Ich möchte mich nicht wiederholen“, erklärte die 46-Jährige ihren Ausstieg. Die letzte Folge wird im November gedreht. Sterben soll Charlotte aber nicht. Gut möglich, dass die Kommissarin in Zukunft solo ermittelt - als eine Art weiblicher Schimanski.

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BELLETRISTIK

M

an kennt Uwe Tellkamp als Romancier, der sorgfältig und schneidend wie ein Arzt das deutsche Nachkriegssyndrom behandelt hat: Teilung, Wende und Ende der DDR. Nach seinem Erfolg mit „Der Turm“ (Deutscher Buchpreis 2008) geht es in seinem neuen Werk nicht um Dresden, sondern um die „Reise zur blauen Stadt“. Keinen Roman hat er diesmal verfasst, sondern ein Werk in Versen. Dieses Erzähl-Gedicht enthält ferne Anklänge an E.T.A. Hoffmann und Rilke. Voll lakonischer Prosa und sinnlicher Poesie. Uwe Tellkamp „Reise zur blauen Stadt“, Insel, 109 Seiten, 12,80 Euro

Für Leseratten

Der Spiegel

D

Sam Savage „Firmin“, Ullstein, 216 Seiten, 16,90 Euro

Der Autor

E

r sieht aus wie ein Waldschrat, hat die Fantasie eines Kindes und die Lebensklugheit eines Mannes Ende sechzig: Sam Savage, amerikanischer Aussteiger aus South Carolina und erst neuerdings Autor. Er promovierte in Philosophie, unterrichtete kurzzeitig an der Universität, arbeitete dann aber lieber als Tischler, Fischer, Drucker und reparierte Fahrräder. Firmin ist sein erster Roman und in den USA

heute schon Kult. „Zuerst war da diese Stimme“, beschreibt der 68-jährige Newcomer Firmins Geburtsstunde. „Ich schrieb einfach auf, was mir die Stimme erzählte. Ich habe die ersten Seiten einfach so runter geschrieben. Ich wusste nicht, dass die Stimme einer Ratte gehört. Als es mir klar wurde, war ich natürlich nicht sehr glücklich. Ich fragte mich: Wer sollte das lesen wollen?“ Die Antwort ist einfach: wir! Sehr gerne.

2671-03 3-35

Nick Hornby „Juliet, Naked“, Kiepenheuer und Witsch, 384 Seiten, 19,95 Euro

978-

Firmin will die Seiten wechseln, aber die Menschen machen es ihm schwer was allerdings vollkommen unverständlich ist, denn das Herz des Lesers hat diese Ratte schon nach wenigen Sätzen erobert. Man liebt und leidet mit dem kleinen Kerl, der sich in die Welt der Literatur flüchtet, um die Einsamkeit zu

ertragen. Und der Leser freut sich mit Firmin über die überraschende Wendung, die sein Rattenleben noch nehmen soll. Für Menschen, die Bücher lieben, ist der erste Roman des amerikanischen Aussteigers Sam Savage ein must have in diesem Leseherbst - für alle anderen ist es eine gute Anleitung, das Lesen lieben zu lernen.

ISBN

V

schen. Schnell wird ihm klar, dass sie im Wesen gar nicht so unterschiedlich sind.

8. 1 22,9 5

as Paar Annie und Duncan durchlebt eine öde Beziehung. Duncan betreibt für seine Ikone, den Sänger Tucker Crowe eine eigene Webseite, auf der er der Vorabversion von Crowes neuem Album euphorisch huldigt. Heimlich bewertet auch Annie die Musik Crowes im Netz – wenig positiv. Während Duncan Verrat spürt, feiern die Crowe-Fans Annie für ihre gnadenlose Analyse des Albums „Juliet, Naked“. Beeindruckt von ihren Worten nimmt schließlich Tucker Crowe Kontakt zu Annie auf. Nick Hornby schreibt über Liebe, Konsequenz und natürlich über Musik.

Aus dem Leben eines Wesens, das Literatur mit Heißhunger konsumiert iele Beispiele in der Literatur zeigen, dass es nicht immer einfach ist, einen Roman aus der Sicht von Hund, Katze oder Maus zu schreiben. Ratte ist zwar auch nicht leichter, aber wenn sie eine alkoholabhängige Mutter hat und mit Bücherseiten statt Milch gefüttert wird, ist da einiges drin. Als der junge Firmin feststellt, dass er lesen kann, eröffnet sich dem schmächtigen Nager im Keller einer Buchhandlung die Welt der Men-

»Der Roman zur Zeit«

S

ie kommt aus Deutschland und verliebt sich in einen jungen Mann aus Deutschland. Carla trifft Yoram in Israel. Sie will dort in den 1970 erJahren die Kinderbetreuung in einem Kibbuz kennenlernen. Er hat sich nach Kindheit, Jugend und Studium in Deutschland in sein Geburtsland aufgemacht, um dort zu bleiben. Dass es anders kommt, liegt an der Geburt von Vered. Die Tochter kommt in Deutschland zur Welt, wo Yoram, Carla und Vered fortan leben. Eine Standortwahl, die, wie vieles im Leben dieses deutsch-jüdischen Paares normal erscheint, es aber nicht ist. Ulrike Kolb „Yoram“, Wallstein, 300 Seiten, 19,90 Euro

»Das beste deutsche Buch in diesem Jahr.« Elke Heidenreich »Plötzlich ist er wieder da, der Gesellschaftsroman.« Matthias Altenburg »Ein virtuoser, ein wuchtiger Roman.« Matthias Matussek

Jungautor mit grauen Haaren: Sam Savages tierischer Geheimtipp

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www.aufbau-verlag.de


BELLETRISTIK

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an kennt Uwe Tellkamp als Romancier, der sorgfältig und schneidend wie ein Arzt das deutsche Nachkriegssyndrom behandelt hat: Teilung, Wende und Ende der DDR. Nach seinem Erfolg mit „Der Turm“ (Deutscher Buchpreis 2008) geht es in seinem neuen Werk nicht um Dresden, sondern um die „Reise zur blauen Stadt“. Keinen Roman hat er diesmal verfasst, sondern ein Werk in Versen. Dieses Erzähl-Gedicht enthält ferne Anklänge an E.T.A. Hoffmann und Rilke. Voll lakonischer Prosa und sinnlicher Poesie. Uwe Tellkamp „Reise zur blauen Stadt“, Insel, 109 Seiten, 12,80 Euro

Für Leseratten

Der Spiegel

D

Sam Savage „Firmin“, Ullstein, 216 Seiten, 16,90 Euro

Der Autor

E

r sieht aus wie ein Waldschrat, hat die Fantasie eines Kindes und die Lebensklugheit eines Mannes Ende sechzig: Sam Savage, amerikanischer Aussteiger aus South Carolina und erst neuerdings Autor. Er promovierte in Philosophie, unterrichtete kurzzeitig an der Universität, arbeitete dann aber lieber als Tischler, Fischer, Drucker und reparierte Fahrräder. Firmin ist sein erster Roman und in den USA

heute schon Kult. „Zuerst war da diese Stimme“, beschreibt der 68-jährige Newcomer Firmins Geburtsstunde. „Ich schrieb einfach auf, was mir die Stimme erzählte. Ich habe die ersten Seiten einfach so runter geschrieben. Ich wusste nicht, dass die Stimme einer Ratte gehört. Als es mir klar wurde, war ich natürlich nicht sehr glücklich. Ich fragte mich: Wer sollte das lesen wollen?“ Die Antwort ist einfach: wir! Sehr gerne.

2671-03 3-35

Nick Hornby „Juliet, Naked“, Kiepenheuer und Witsch, 384 Seiten, 19,95 Euro

978-

Firmin will die Seiten wechseln, aber die Menschen machen es ihm schwer was allerdings vollkommen unverständlich ist, denn das Herz des Lesers hat diese Ratte schon nach wenigen Sätzen erobert. Man liebt und leidet mit dem kleinen Kerl, der sich in die Welt der Literatur flüchtet, um die Einsamkeit zu

ertragen. Und der Leser freut sich mit Firmin über die überraschende Wendung, die sein Rattenleben noch nehmen soll. Für Menschen, die Bücher lieben, ist der erste Roman des amerikanischen Aussteigers Sam Savage ein must have in diesem Leseherbst - für alle anderen ist es eine gute Anleitung, das Lesen lieben zu lernen.

ISBN

V

schen. Schnell wird ihm klar, dass sie im Wesen gar nicht so unterschiedlich sind.

8. 1 22,9 5

as Paar Annie und Duncan durchlebt eine öde Beziehung. Duncan betreibt für seine Ikone, den Sänger Tucker Crowe eine eigene Webseite, auf der er der Vorabversion von Crowes neuem Album euphorisch huldigt. Heimlich bewertet auch Annie die Musik Crowes im Netz – wenig positiv. Während Duncan Verrat spürt, feiern die Crowe-Fans Annie für ihre gnadenlose Analyse des Albums „Juliet, Naked“. Beeindruckt von ihren Worten nimmt schließlich Tucker Crowe Kontakt zu Annie auf. Nick Hornby schreibt über Liebe, Konsequenz und natürlich über Musik.

Aus dem Leben eines Wesens, das Literatur mit Heißhunger konsumiert iele Beispiele in der Literatur zeigen, dass es nicht immer einfach ist, einen Roman aus der Sicht von Hund, Katze oder Maus zu schreiben. Ratte ist zwar auch nicht leichter, aber wenn sie eine alkoholabhängige Mutter hat und mit Bücherseiten statt Milch gefüttert wird, ist da einiges drin. Als der junge Firmin feststellt, dass er lesen kann, eröffnet sich dem schmächtigen Nager im Keller einer Buchhandlung die Welt der Men-

»Der Roman zur Zeit«

S

ie kommt aus Deutschland und verliebt sich in einen jungen Mann aus Deutschland. Carla trifft Yoram in Israel. Sie will dort in den 1970 erJahren die Kinderbetreuung in einem Kibbuz kennenlernen. Er hat sich nach Kindheit, Jugend und Studium in Deutschland in sein Geburtsland aufgemacht, um dort zu bleiben. Dass es anders kommt, liegt an der Geburt von Vered. Die Tochter kommt in Deutschland zur Welt, wo Yoram, Carla und Vered fortan leben. Eine Standortwahl, die, wie vieles im Leben dieses deutsch-jüdischen Paares normal erscheint, es aber nicht ist. Ulrike Kolb „Yoram“, Wallstein, 300 Seiten, 19,90 Euro

»Das beste deutsche Buch in diesem Jahr.« Elke Heidenreich »Plötzlich ist er wieder da, der Gesellschaftsroman.« Matthias Altenburg »Ein virtuoser, ein wuchtiger Roman.« Matthias Matussek

Jungautor mit grauen Haaren: Sam Savages tierischer Geheimtipp

10

LESEN

www.aufbau-verlag.de


BELLETRISTIK

L

os Angeles hat eine magische Anziehungskraft auf Leute, die eine zweite Chance brauchen. James Freys Roman „Strahlend schöner Morgen“ handelt von der Stadt, ihren Menschen und den Träumen, denen sie nachjagen: Sex, Geld, Drogen, Ruhm und Liebe. Vier Hauptgeschichten werden parallel erzählt, aber nicht miteinander verknüpft. Stattdessen zweigen immer wieder Dutzende von kleineren Biografien ab, Schicksale, die abrupt enden oder einfach liegen bleiben. Wie die vielen Menschen, denen man täglich auf der Straße begegnet, streifen die-

M

öglichkeiten zu scheitern, gibt es viele - das Leben stellt einem doch ständig Fallen. Oder wir uns selbst. Stephan Thome (Jahrgang 1972) geht mit den Lebensentwürfen seiner Protagonisten recht lakonisch um. Ein Mann, der am Historischen Institut in Berlin zusehen muss, wie ein anderer seine Karriere macht; ihm bleibt nur der peinliche Weg aus der Großstadt zurück in das Kaff Bergenstadt in der hessischen Provinz, wo er aufgewachsen ist. Und eine Frau, die ihre Träume einen Moment lang nicht im Griff hat und eher aus Versehen in Bergen-

12

LESEN

E

s ist wohl so etwas wie historische Gerechtigkeit, dass die Deutschen mit ihrem Hitlerwahn etwas zutiefst Köstliches verloren haben: den jüdischen Witz. Heute müssen sie ihn importieren, zum Beispiel aus den Vereinigten Staaten von Amerika, wo der überaus begabte Autor Peter Manseau lebt. Der hat mit seiner „Bibliothek der unerfüllten Träume“ den irrwitzigen Roman von Itsik Malpesch verfasst, der in Russland als Sohn eines Gänsedaunenfabrikverwalters aufgewachsen und in Sascha Bimko verliebt ist, die Metz-

Stephan Thome „Grenzgang“, Suhrkamp, 453 Seiten, 22,80 Euro

E

s gibt Erlebnisse, die so schlimm sind, dass Kinder sie tief in ihrer Seele vergraben. Alice und Mattia kennen die zerstörerische Kraft, die ein einziger Tag, eine falsche Entscheidung, eine kindliche Dummheit haben können. Und die Grausamkeit, mit der sich die Erinnerung immer wieder ins Bewusstsein frisst. Während Alice sich mit Magersucht bestraft, beginnt Mattia, sich selbst zu verletzen. Als das Schicksal sie sieben Jahre später zusammenführt, fühlen sich die autoaggressiven Außenseiter magisch zueinander hingezogen. Aber sie sind wie

James Frey „Strahlend schöner Morgen“, Ullstein, 592 Seiten, 22,90 Euro

stadt hängen bleibt - beim dreitägigen „Grenzgang“, den die Bürger alle sieben Jahre feiern, verliebt sie sich, heiratet, dann kommt das Kind und dann die Scheidung. Und statt ein Tanzstudio zu eröffnen, pflegt sie ihre demenzkranke Mutter. Thomes erster Roman „Grenzgang“ versöhnt mit dem persönlichen Scheitern, ohne klein zu reden. Sein Debüt schaffte es auf Anhieb auf die „Shortlist“ der sechs für den Deutschen Buchpreis nominierten Bücher.

in Inder, der in Ostafrika geboren wurde und in den USA erfolgreich als Arzt praktiziert – das ist das Leben von Abraham Verghese und das ist auch die Welt seines großen Romans „Rückkehr nach Missing“. Eine Zwillingssaga zweier Söhne einer indischen Mutter, die in Äthiopien heranwachsen, Medizin studieren, unzertrennlich sind bis sie auftaucht, die Frau, die beide lieben. Der eine flüchtet vor Bruderkrieg und Bürgerkrieg nach New York, wird dort Arzt. Dann braucht er selbst Hilfe. Rettung droht ausgerechnet vom Bruder, der ihn betrogen hat, und vom Va-

E

se Passanten den Leser nur kurz, bevor sie wieder im Moloch der Megacity L.A. verschwinden - und man wird nie erfahren, was aus ihnen geworden ist. In den USA wird Frey, der das Buch während eines Drogenentzugs begonnen hatte, als neue Hoffnung amerikanischer Erzähltradition gefeiert. Sein atemlos geschriebenes Debüt über den Way of Life im modernen Amerika verkaufte sich dort 4,5 Millionen Mal.

ter, von dem er sich verraten fühlt. Was sich kaum darstellen lässt, ist die Fülle dieses Romans, die Vielfalt der Orte, Kulturen, Geschichten, die sich darin vermengen, der Reichtum der Sprache und nicht zuletzt die zutiefst humane Grundierung. Dieses Werk ist ein Roman der Heilung, und das nicht nur im medizinischen Sinn. Ein Erlebnis, eine Reise in fremdeste Fernen und innigste Nähen und ein großartiger Trost. Abraham Verghese „Rückkehr nach Missing“, Insel, 770 Seiten, 24,80 Euro

gerstochter, die er nur vom Foto kennt und der er sein Leben verdankt. Itsik verschlägt es nach Amerika, wo er auf einen Verleger stößt, der jiddische Literatur sammelt und auf Sascha – seine fotografische Liebe. Zwei Ereignisse, die sein Leben so beschleunigen, dass es vor Glück und Trauer tanzt. Das alles ist so traurig und komisch, dass es kaum zu sagen ist - umso besser aber zu lesen. Peter Manseau „Bibliothek der unerfüllten Träume“, Hoffmann und Campe, 448 Seiten, 23,00 Euro

Primzahlen - „allein und verloren, sich nahe, aber doch nicht nahe genug, um einander wirklich berühren zu können“. Der erst 26-jährige italienische Schriftsteller Paolo Giordano ist eigentlich Physiker. Für sein preisgekröntes Romandebüt legt er die traumatisierten Königskinder auf den Seziertisch. Die Geschichte einer unmöglichen Liebe ist packend, poetisch und geht unter die Haut. Paolo Giordano „Die Einsamkeit der Primzahlen“, Blessing, 368 Seiten, 19,95 Euro


BELLETRISTIK

L

os Angeles hat eine magische Anziehungskraft auf Leute, die eine zweite Chance brauchen. James Freys Roman „Strahlend schöner Morgen“ handelt von der Stadt, ihren Menschen und den Träumen, denen sie nachjagen: Sex, Geld, Drogen, Ruhm und Liebe. Vier Hauptgeschichten werden parallel erzählt, aber nicht miteinander verknüpft. Stattdessen zweigen immer wieder Dutzende von kleineren Biografien ab, Schicksale, die abrupt enden oder einfach liegen bleiben. Wie die vielen Menschen, denen man täglich auf der Straße begegnet, streifen die-

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öglichkeiten zu scheitern, gibt es viele - das Leben stellt einem doch ständig Fallen. Oder wir uns selbst. Stephan Thome (Jahrgang 1972) geht mit den Lebensentwürfen seiner Protagonisten recht lakonisch um. Ein Mann, der am Historischen Institut in Berlin zusehen muss, wie ein anderer seine Karriere macht; ihm bleibt nur der peinliche Weg aus der Großstadt zurück in das Kaff Bergenstadt in der hessischen Provinz, wo er aufgewachsen ist. Und eine Frau, die ihre Träume einen Moment lang nicht im Griff hat und eher aus Versehen in Bergen-

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s ist wohl so etwas wie historische Gerechtigkeit, dass die Deutschen mit ihrem Hitlerwahn etwas zutiefst Köstliches verloren haben: den jüdischen Witz. Heute müssen sie ihn importieren, zum Beispiel aus den Vereinigten Staaten von Amerika, wo der überaus begabte Autor Peter Manseau lebt. Der hat mit seiner „Bibliothek der unerfüllten Träume“ den irrwitzigen Roman von Itsik Malpesch verfasst, der in Russland als Sohn eines Gänsedaunenfabrikverwalters aufgewachsen und in Sascha Bimko verliebt ist, die Metz-

Stephan Thome „Grenzgang“, Suhrkamp, 453 Seiten, 22,80 Euro

E

s gibt Erlebnisse, die so schlimm sind, dass Kinder sie tief in ihrer Seele vergraben. Alice und Mattia kennen die zerstörerische Kraft, die ein einziger Tag, eine falsche Entscheidung, eine kindliche Dummheit haben können. Und die Grausamkeit, mit der sich die Erinnerung immer wieder ins Bewusstsein frisst. Während Alice sich mit Magersucht bestraft, beginnt Mattia, sich selbst zu verletzen. Als das Schicksal sie sieben Jahre später zusammenführt, fühlen sich die autoaggressiven Außenseiter magisch zueinander hingezogen. Aber sie sind wie

James Frey „Strahlend schöner Morgen“, Ullstein, 592 Seiten, 22,90 Euro

stadt hängen bleibt - beim dreitägigen „Grenzgang“, den die Bürger alle sieben Jahre feiern, verliebt sie sich, heiratet, dann kommt das Kind und dann die Scheidung. Und statt ein Tanzstudio zu eröffnen, pflegt sie ihre demenzkranke Mutter. Thomes erster Roman „Grenzgang“ versöhnt mit dem persönlichen Scheitern, ohne klein zu reden. Sein Debüt schaffte es auf Anhieb auf die „Shortlist“ der sechs für den Deutschen Buchpreis nominierten Bücher.

in Inder, der in Ostafrika geboren wurde und in den USA erfolgreich als Arzt praktiziert – das ist das Leben von Abraham Verghese und das ist auch die Welt seines großen Romans „Rückkehr nach Missing“. Eine Zwillingssaga zweier Söhne einer indischen Mutter, die in Äthiopien heranwachsen, Medizin studieren, unzertrennlich sind bis sie auftaucht, die Frau, die beide lieben. Der eine flüchtet vor Bruderkrieg und Bürgerkrieg nach New York, wird dort Arzt. Dann braucht er selbst Hilfe. Rettung droht ausgerechnet vom Bruder, der ihn betrogen hat, und vom Va-

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se Passanten den Leser nur kurz, bevor sie wieder im Moloch der Megacity L.A. verschwinden - und man wird nie erfahren, was aus ihnen geworden ist. In den USA wird Frey, der das Buch während eines Drogenentzugs begonnen hatte, als neue Hoffnung amerikanischer Erzähltradition gefeiert. Sein atemlos geschriebenes Debüt über den Way of Life im modernen Amerika verkaufte sich dort 4,5 Millionen Mal.

ter, von dem er sich verraten fühlt. Was sich kaum darstellen lässt, ist die Fülle dieses Romans, die Vielfalt der Orte, Kulturen, Geschichten, die sich darin vermengen, der Reichtum der Sprache und nicht zuletzt die zutiefst humane Grundierung. Dieses Werk ist ein Roman der Heilung, und das nicht nur im medizinischen Sinn. Ein Erlebnis, eine Reise in fremdeste Fernen und innigste Nähen und ein großartiger Trost. Abraham Verghese „Rückkehr nach Missing“, Insel, 770 Seiten, 24,80 Euro

gerstochter, die er nur vom Foto kennt und der er sein Leben verdankt. Itsik verschlägt es nach Amerika, wo er auf einen Verleger stößt, der jiddische Literatur sammelt und auf Sascha – seine fotografische Liebe. Zwei Ereignisse, die sein Leben so beschleunigen, dass es vor Glück und Trauer tanzt. Das alles ist so traurig und komisch, dass es kaum zu sagen ist - umso besser aber zu lesen. Peter Manseau „Bibliothek der unerfüllten Träume“, Hoffmann und Campe, 448 Seiten, 23,00 Euro

Primzahlen - „allein und verloren, sich nahe, aber doch nicht nahe genug, um einander wirklich berühren zu können“. Der erst 26-jährige italienische Schriftsteller Paolo Giordano ist eigentlich Physiker. Für sein preisgekröntes Romandebüt legt er die traumatisierten Königskinder auf den Seziertisch. Die Geschichte einer unmöglichen Liebe ist packend, poetisch und geht unter die Haut. Paolo Giordano „Die Einsamkeit der Primzahlen“, Blessing, 368 Seiten, 19,95 Euro


KRIMIS

{Tatort}

K

rimis sind wie das Leben - nur meistens spannender als unser eigenes. Deshalb lieben wir sie. Wenn der prominente Strafverteidiger Ferdinand von Schirach jedoch aus 15 Berliner Anwaltsjahren berichtet, geht es ans Eingemachte. Die Fälle, die er in seinem Buch „Verbrechen“ schildert, sind brutal real, ohne beruhigende Distanz der Fiktion. Die Geschichten werden lakonisch und ohne Wertung erzählt. Der Leser betritt unvermittelt das wahre Leben, in dem Mord und Totschlag nicht dem Reich der Fantasie zuzuordnen sind, sondern Menschen tatsächlich umbringen. Tröstlich bleibt, dass auch in von Schirachs Fällen eine böse Sache manchmal doch noch gut ausgehen kann.

Ferdinand von Schirach „Verbrechen“, Piper, 208 Seiten, 16,95 Euro

D

river nennt er sich, und ein Driver, das ist er. Ein Fahrer, den es gar nicht interessiert, wohin und für wen er fährt. Hollywood gewinnt ihn als Stuntman, eine Gang engagiert ihn als Chauffeur für Raubüberfälle, und Driver fährt. Hauptsache er entkommt seinem kleinen, kaputten Leben. Die Welt, in die er gerät, ist größer und noch kaputter: reich an Leichen, voller Morde, blutig und brutal. Autor James Sallis hat mit diesem Thriller einen Film geschrieben, mit allem, was Hollywood zu bieten hat. Nur dass der Film auf keiner Leinwand läuft, sondern im Kopf des Lesers: gnadenlos, mit Schnitt und Gegenschnitt, rasanten Dialogen sowie Happy-End. Schnell und grandios gut!

Nummer 7 lebt Das Kind ist weg und der Job anschließend auch - zum Glück gibt‘s jetzt den siebten Fall von Simon Brenner, der das Drama erst auftischt und dann löst

O

b du es glaubst oder nicht: Der Brenner ist wieder da, und er sitzt ganz schön in der Patsche. Hätte er in der Tankstelle doch nur nicht so lange bei der Schokolade überlegt. Jetzt ist es zu spät: Der Kindersitz von Helena, der kleinen Tochter seiner Chefin, ist leer; das Mädchen – verschwunden, entführt. Simon Brenner heißt jetzt nämlich Herr Simon und arbeitet als Fahrer von Frau Dr. Kressdorf. Die hat ihm natürlich sofort gekündigt, und so wird aus Herrn Simon eben wieder der Brenner, Ex-Polizist, Mitte 40, ledig und ein bisschen seltsam. Der skurrile Detektiv und Einzelgänger beginnt mit den Ermittlungen im Umfeld seiner Ex-Chefin. Doch der Brenner ist eben auch Mann und

14

LESEN

Mensch, manchmal ist er zudem nicht schnell genug und am Ende sind so einige Begräbnisse zu notieren. Nach sechs Brenner-Romanen seit 1996 hatte der Wiener Schriftsteller Wolf Haas eigentlich Schluss gemacht mit seinem schrulligen Ermittler. Zum Glück ist der 49-jährige Schriftsteller schnell wieder zur Besinnung gekommen und hat es bei einem Buch ohne den Brenner belassen. Sprachlich ist Haas einfach einmalig. Das findet auch die Jury, die ihn für den Deutschen Buchpreis 2009 nominiert hat. Wolf Haas „Der Brenner und der liebe Gott“, Hoffmann und Campe, 224 Seiten, 18,99 Euro

James Sallis „Driver“, Liebeskind, 160 Seiten, 16,90 Euro

E

llen Rinsche ist eine elegante, junge Frau. Doch das Leben ist nur Fassade. Ellen trägt lange Kleidung und eine dunkle Sonnenbrille, um die blauen Flecken, die Spuren einer Ehe voller Aggression zu verbergen. Eines Tages ist dann plötzlich ihr Ehemann verschwunden. Die Ausweglosigkeit hat sie zur Mörderin gemacht. In „Kalte Wut“ liegen Realität und Fiktion dicht beieinander. Volker Mauersberger erzählt von einem brutalen Mord und zugleich von der Tragödie eines Lebens in Gewalt. 1949 erschütterte dieses unfassbare Verbrechen die gesamte Republik. 50 Jahre später gelingt dem Autoren eine gründliche Aufbereitung dieses Mordfalls, der zugleich ein packender Kriminalreport ist. Volker Mauersberger „Kalte Wut - Der Fall Ellen Rinsche“, Emons, 240 Seiten, 17,90 Euro

SERIENTÄTER Mary Higgins Clark „Denn niemand hört Dein Rufen“, Heyne, 19,95 € Die Staatsanwältin Emily Wallace arbeitet an der perfekten Anklage und merkt dabei weder, dass sie selbst zur Zielscheibe wird, noch, dass es eine Verbindung zwischen ihr und dem Mordopfer des Verfahrens gibt John Grisham „Der Anwalt“, Heyne, 21,95 € Gekonnt wie bekannt und amerikanisch im Gemisch. Anwalt Kyles Existenz wird bedroht – Sex als Sprengsatz Arnaldur Indridason „Todesrosen“, Lübbe, 8,99 € Lang sind Islands Nächte und Blumen geschmückt die Mädchen, die man tot auf Gräbern nordischer Helden findet. Eine ganz normale Sache also für Kommissar Erlendur, der alles gewohnt zögernd entwirrt Liza Marklund „Kalter Süden“, Ullstein, 19,90 € Achter Roman um die Journalistin Bengtzon. Schauplatz ist Spanien. Wer „Lebenslänglich“ gelesen hat, ist im Vorteil Hakan Nesser „Das zweite Leben des Herrn Roos“, btb, 21,95 € Inspektor Barbarotti inmitten eines Falls, der mit einem Lottogewinn startet und mit Mord (vorübergehend) endet Tatort Sonntag 20.15 Uhr zum Nachlesen, Emons, 8,95 € Das Hochamt des Krimis zwischen zwei Buchdeckeln. Sechs großartige Cover und zwölf Helden, die wir besser kennen als unsere Nachbarn, lassen Vorfreude auf die Vorlagen der Tatort-Drehbücher aufkommen

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KRIMIS

{Tatort}

K

rimis sind wie das Leben - nur meistens spannender als unser eigenes. Deshalb lieben wir sie. Wenn der prominente Strafverteidiger Ferdinand von Schirach jedoch aus 15 Berliner Anwaltsjahren berichtet, geht es ans Eingemachte. Die Fälle, die er in seinem Buch „Verbrechen“ schildert, sind brutal real, ohne beruhigende Distanz der Fiktion. Die Geschichten werden lakonisch und ohne Wertung erzählt. Der Leser betritt unvermittelt das wahre Leben, in dem Mord und Totschlag nicht dem Reich der Fantasie zuzuordnen sind, sondern Menschen tatsächlich umbringen. Tröstlich bleibt, dass auch in von Schirachs Fällen eine böse Sache manchmal doch noch gut ausgehen kann.

Ferdinand von Schirach „Verbrechen“, Piper, 208 Seiten, 16,95 Euro

D

river nennt er sich, und ein Driver, das ist er. Ein Fahrer, den es gar nicht interessiert, wohin und für wen er fährt. Hollywood gewinnt ihn als Stuntman, eine Gang engagiert ihn als Chauffeur für Raubüberfälle, und Driver fährt. Hauptsache er entkommt seinem kleinen, kaputten Leben. Die Welt, in die er gerät, ist größer und noch kaputter: reich an Leichen, voller Morde, blutig und brutal. Autor James Sallis hat mit diesem Thriller einen Film geschrieben, mit allem, was Hollywood zu bieten hat. Nur dass der Film auf keiner Leinwand läuft, sondern im Kopf des Lesers: gnadenlos, mit Schnitt und Gegenschnitt, rasanten Dialogen sowie Happy-End. Schnell und grandios gut!

Nummer 7 lebt Das Kind ist weg und der Job anschließend auch - zum Glück gibt‘s jetzt den siebten Fall von Simon Brenner, der das Drama erst auftischt und dann löst

O

b du es glaubst oder nicht: Der Brenner ist wieder da, und er sitzt ganz schön in der Patsche. Hätte er in der Tankstelle doch nur nicht so lange bei der Schokolade überlegt. Jetzt ist es zu spät: Der Kindersitz von Helena, der kleinen Tochter seiner Chefin, ist leer; das Mädchen – verschwunden, entführt. Simon Brenner heißt jetzt nämlich Herr Simon und arbeitet als Fahrer von Frau Dr. Kressdorf. Die hat ihm natürlich sofort gekündigt, und so wird aus Herrn Simon eben wieder der Brenner, Ex-Polizist, Mitte 40, ledig und ein bisschen seltsam. Der skurrile Detektiv und Einzelgänger beginnt mit den Ermittlungen im Umfeld seiner Ex-Chefin. Doch der Brenner ist eben auch Mann und

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Mensch, manchmal ist er zudem nicht schnell genug und am Ende sind so einige Begräbnisse zu notieren. Nach sechs Brenner-Romanen seit 1996 hatte der Wiener Schriftsteller Wolf Haas eigentlich Schluss gemacht mit seinem schrulligen Ermittler. Zum Glück ist der 49-jährige Schriftsteller schnell wieder zur Besinnung gekommen und hat es bei einem Buch ohne den Brenner belassen. Sprachlich ist Haas einfach einmalig. Das findet auch die Jury, die ihn für den Deutschen Buchpreis 2009 nominiert hat. Wolf Haas „Der Brenner und der liebe Gott“, Hoffmann und Campe, 224 Seiten, 18,99 Euro

James Sallis „Driver“, Liebeskind, 160 Seiten, 16,90 Euro

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llen Rinsche ist eine elegante, junge Frau. Doch das Leben ist nur Fassade. Ellen trägt lange Kleidung und eine dunkle Sonnenbrille, um die blauen Flecken, die Spuren einer Ehe voller Aggression zu verbergen. Eines Tages ist dann plötzlich ihr Ehemann verschwunden. Die Ausweglosigkeit hat sie zur Mörderin gemacht. In „Kalte Wut“ liegen Realität und Fiktion dicht beieinander. Volker Mauersberger erzählt von einem brutalen Mord und zugleich von der Tragödie eines Lebens in Gewalt. 1949 erschütterte dieses unfassbare Verbrechen die gesamte Republik. 50 Jahre später gelingt dem Autoren eine gründliche Aufbereitung dieses Mordfalls, der zugleich ein packender Kriminalreport ist. Volker Mauersberger „Kalte Wut - Der Fall Ellen Rinsche“, Emons, 240 Seiten, 17,90 Euro

SERIENTÄTER Mary Higgins Clark „Denn niemand hört Dein Rufen“, Heyne, 19,95 € Die Staatsanwältin Emily Wallace arbeitet an der perfekten Anklage und merkt dabei weder, dass sie selbst zur Zielscheibe wird, noch, dass es eine Verbindung zwischen ihr und dem Mordopfer des Verfahrens gibt John Grisham „Der Anwalt“, Heyne, 21,95 € Gekonnt wie bekannt und amerikanisch im Gemisch. Anwalt Kyles Existenz wird bedroht – Sex als Sprengsatz Arnaldur Indridason „Todesrosen“, Lübbe, 8,99 € Lang sind Islands Nächte und Blumen geschmückt die Mädchen, die man tot auf Gräbern nordischer Helden findet. Eine ganz normale Sache also für Kommissar Erlendur, der alles gewohnt zögernd entwirrt Liza Marklund „Kalter Süden“, Ullstein, 19,90 € Achter Roman um die Journalistin Bengtzon. Schauplatz ist Spanien. Wer „Lebenslänglich“ gelesen hat, ist im Vorteil Hakan Nesser „Das zweite Leben des Herrn Roos“, btb, 21,95 € Inspektor Barbarotti inmitten eines Falls, der mit einem Lottogewinn startet und mit Mord (vorübergehend) endet Tatort Sonntag 20.15 Uhr zum Nachlesen, Emons, 8,95 € Das Hochamt des Krimis zwischen zwei Buchdeckeln. Sechs großartige Cover und zwölf Helden, die wir besser kennen als unsere Nachbarn, lassen Vorfreude auf die Vorlagen der Tatort-Drehbücher aufkommen

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KINDER- & JUGENDBÜCHER

Wenn Mütterchen Russland und Väterchen Frost erzählen …

Für alle

ab 4

ab 6

Gemeinsam die Welt entdecken

Julian Jusim

Das Hausbuch der russischen Märchen

Ein Buch für die ganze Familie: „Die wunderbaren Reisen des Marco Polo“. Spannende Geschichten zum Vorlesen, Zuhören und Angucken

D

as Jahr 1298 läuft nicht gut für den venezianischen Kaufmannssohn Marco Polo: Nach einer Seeschlacht gegen Genua landet er im Gefängnis, wo er viel Zeit hat, die Geschichten seiner wundersamen Reisen zu erzählen. „Kaiser, Könige und Fürsten, Ritter und Bürger – und ihr alle, ihr Wissbegierigen, die ihr die Mannigfaltigkeit der Länder dieser Welt kennenlernen wollt – nehmt dieses Buch und lasst es euch vorlesen. Merkwürdiges und Wunderbares findet ihr darin!“ Mit diesen Worten beginnt „Il Milione – Die Wunder der Welt“. Die Reisebeschreibung von Marco Polo gehört zu den bekanntesten literarischen Werken des ausgehenden Mittelalters und war schon um 1500 eines der ersten gedruckten Bücher. Jetzt hat die Autorin Anke Dörrzapf seine unglaublichen Erlebnisse in eine Lese-Reise für

16

LESEN

die ganze Familie umgeschrieben. Claudia Liebs Illustrationen sind von der asiatischen Kunst inspiriert und ziehen optisch in die Geschichten. Ein schönes Geschenk auch für Großeltern!

Anke Dörrzapf, Claudia Lieb „Die wunderbaren Reisen des Marco Polo“, Gerstenberg, 112 Seiten, 22,90 Euro

144 S., durchgehend farbig, 21,5 x 26,5 cm, Halbleinen ISBN 978-3-8369-5253-8 • € (D) 22,90

G

R

Nadine Brun-Cosme, Olivier Tallec „Großer Wolf & kleiner Wolf“, Gerstenberg, 32 Seiten, 12,90 Euro

Martin Klein, Ute Krause „Rita, das Raubschaf“, Tulipan, 88 Seiten, 12,90 Euro

anz weit oben an einem Baum wächst ein wunderschönes Blatt. Im Frühling ist es zart und grün, im Sommer herrlich glänzend. Im Herbst schließlich so weich, dass der Kleine Wolf seine Schnauze am liebsten daran reiben würde. Wie gerne möchte er das Blatt haben! Doch auch im Winter will es einfach nicht vom Baum fallen. Da beschließt der Große Wolf, hinaufzuklettern und es zu holen, nur um die Augen des Kleinen Wolfs leuchten zu sehen. Doch je höher er kommt, desto dünner werden die Äste. Ein außergewöhnlich gestaltetes Bilderbuch, das leise und berührend erzählt, wie schön es ist, jemandem einen Herzenswunsch zu erfüllen.

ita hat es satt, immer nur auf dem Deich herumzustehen: Viel lieber möchte sie ein Raubschaf sein und über die Weltmeere segeln. Lebe lieber gefährlich als lammfromm. Gemeinsam mit Ruth, dem wilden Meerschweinchen, beschließt Rita abzuhauen. Doch bevor sich die beiden ins Piratenleben stürzen können, müssen sie allerlei Abenteuer bestehen. Ein wilder, übermütiger Lesespaß voller verrückter Einfälle. Amüsant geschrieben, mit frechen Bildern illustriert und zum guten Schluss mit einer überraschenden Pointe gesegnet. Die Eroberung der Weltmeere erfolgt in sieben Kapiteln – ideal geeignet zum abendlichen Vorlesen.

Die in diesem Hausbuch versammelten russischen Märchen erzählen von Zaren, Bauern und Soldaten, von kühnen Jünglingen und wunderschönen Frauen, bösen Stiefmüttern und neidischen Schwestern. Julian Jusim lässt die traditionellen Märchengestalten aus seiner russischen Heimat mit Magie, Wärme und viel Liebe zum Detail lebendig werden.

www.gerstenberg-verlag.de


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D

as Jahr 1298 läuft nicht gut für den venezianischen Kaufmannssohn Marco Polo: Nach einer Seeschlacht gegen Genua landet er im Gefängnis, wo er viel Zeit hat, die Geschichten seiner wundersamen Reisen zu erzählen. „Kaiser, Könige und Fürsten, Ritter und Bürger – und ihr alle, ihr Wissbegierigen, die ihr die Mannigfaltigkeit der Länder dieser Welt kennenlernen wollt – nehmt dieses Buch und lasst es euch vorlesen. Merkwürdiges und Wunderbares findet ihr darin!“ Mit diesen Worten beginnt „Il Milione – Die Wunder der Welt“. Die Reisebeschreibung von Marco Polo gehört zu den bekanntesten literarischen Werken des ausgehenden Mittelalters und war schon um 1500 eines der ersten gedruckten Bücher. Jetzt hat die Autorin Anke Dörrzapf seine unglaublichen Erlebnisse in eine Lese-Reise für

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Anke Dörrzapf, Claudia Lieb „Die wunderbaren Reisen des Marco Polo“, Gerstenberg, 112 Seiten, 22,90 Euro

144 S., durchgehend farbig, 21,5 x 26,5 cm, Halbleinen ISBN 978-3-8369-5253-8 • € (D) 22,90

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Nadine Brun-Cosme, Olivier Tallec „Großer Wolf & kleiner Wolf“, Gerstenberg, 32 Seiten, 12,90 Euro

Martin Klein, Ute Krause „Rita, das Raubschaf“, Tulipan, 88 Seiten, 12,90 Euro

anz weit oben an einem Baum wächst ein wunderschönes Blatt. Im Frühling ist es zart und grün, im Sommer herrlich glänzend. Im Herbst schließlich so weich, dass der Kleine Wolf seine Schnauze am liebsten daran reiben würde. Wie gerne möchte er das Blatt haben! Doch auch im Winter will es einfach nicht vom Baum fallen. Da beschließt der Große Wolf, hinaufzuklettern und es zu holen, nur um die Augen des Kleinen Wolfs leuchten zu sehen. Doch je höher er kommt, desto dünner werden die Äste. Ein außergewöhnlich gestaltetes Bilderbuch, das leise und berührend erzählt, wie schön es ist, jemandem einen Herzenswunsch zu erfüllen.

ita hat es satt, immer nur auf dem Deich herumzustehen: Viel lieber möchte sie ein Raubschaf sein und über die Weltmeere segeln. Lebe lieber gefährlich als lammfromm. Gemeinsam mit Ruth, dem wilden Meerschweinchen, beschließt Rita abzuhauen. Doch bevor sich die beiden ins Piratenleben stürzen können, müssen sie allerlei Abenteuer bestehen. Ein wilder, übermütiger Lesespaß voller verrückter Einfälle. Amüsant geschrieben, mit frechen Bildern illustriert und zum guten Schluss mit einer überraschenden Pointe gesegnet. Die Eroberung der Weltmeere erfolgt in sieben Kapiteln – ideal geeignet zum abendlichen Vorlesen.

Die in diesem Hausbuch versammelten russischen Märchen erzählen von Zaren, Bauern und Soldaten, von kühnen Jünglingen und wunderschönen Frauen, bösen Stiefmüttern und neidischen Schwestern. Julian Jusim lässt die traditionellen Märchengestalten aus seiner russischen Heimat mit Magie, Wärme und viel Liebe zum Detail lebendig werden.

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usgerechnet das kleine, nette Hasenkind soll den fiesen Sheriff, vor dem alle Tiere im Wald Angst haben, erschossen haben? Für seine tollkühne Tat wird Häschen von den anderen Tieren gefeiert. Doch dann verbreitet sich die Nachricht, dass der Sheriff überlebt hat und den Tieren im großen Wald fürchterliche Rache droht. Der gefeierte Held steht plötzlich allein da und muss selbst um sein Leben bangen. Wer wird zu Häschen halten? Selbst Häschens Eltern plädieren schließlich dafür, es auszuliefern. Autorin Andrea Hensgen hat eine kluge, fesselnde Geschichte über Mut, Feigheit und den wahren Wert der Freundschaft geschrieben.

chtung: Molly Moon, die lustigste, schrägste, mutigste und frechste Kinderbuchheldin seit Pippi Langstrumpf, ist zurück. In ihrem vierten Abenteuer kann sie nicht nur hypnotisieren und durch die Zeit reisen, sondern auch Gedanken lesen. Als sie erfährt, dass sie einen Zwillingsbruder hat, der als Baby gekidnappt wurde, führt sie die Suche 500 Jahre in die Zukunft, in die felsige Landschaft des Montblanc. Dort lebt ihr Bruder Micky Minus als Sklave am Hof der wahnsinnigen Prinzessin Fang. Wer Molly kennt, ahnt schon, dass es spannend wird. Das Buch eignet sich zum Vorlesen für ältere Grundschulkinder und macht auch noch 13-Jährigen Spaß.

oin Colfers neuestes Buch der „Artemis Fowl“-Reihe ist anders als seine Vorgänger - auch, weil der überaus gefährliche Gegner diesmal ebenfalls Artemis Fowl heißt. Artemis‘ Mutter ist schwer krank und um sie zu retten, braucht er einen speziellen Lemuren aus Madagaskar. Das Problem ist nur: Er hat das letzte lebende Tier vor einigen Jahren umgebracht. Jetzt muss er in die Vergangenheit reisen, um an den Lemuren zu kommen. Dort trifft er den jüngeren Artemis Fowl, der das Tier an eine Gruppe von Extinktionisten verkauft - Menschen, die sich darauf spezialisiert haben, die letzten Tiere einer Art umzubringen. Nichts läuft mehr nach Plan.

evin Brooks ist dafür bekannt, dass die Wendungen in seinen Romanen für die Betroffenen eher unglücklich sind - auf ein Happy-End verzichtet der britische Jugenbuchautor meist ganz. Der Rest von „Black Rabbit Summer“ kommt aber völlig unvorhersehbar und liest sich mit einem solchen Spaß, dass man angesichts der eigentlich unschönen Ereignisse manchmal fast ein bisschen vor sich selbst erschrickt. Beim Fernsehen kann man die Augen zumachen - Kevin Brooks muss man weiterlesen, wenn man wissen will, warum das Treffen einer Jugend-Clique so aus dem Ruder läuft. Ein Krimi für junge Erwachsene, auf Augenhöhe geschrieben.

Andrea Hensgen „Als Häschen den Sheriff erschoss“, Jacoby Stuart, 150 Seiten, 12,95 Euro

Georgia Byng „Molly Moon und der verlorene Zwilling“, Hanser, 352 Seiten, 15,90 Euro

Eoin Colfer „Artemis Fowl und das Zeitparadox“, List, 320 Seiten, 19,90 Euro

Kevin Brooks „Black Rabbit Summer“ dtv premium, 528 Seiten, 12,90 Euro

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- 2x Übernachtung im DZ Deluxe - 2x Frühstück vom reichhaltigen Buffet - 1x 3-Gang Buddenbrook Menü - Nutzung des Schwimmbades, der Saunalandschaft und des Fitnessbereiches - Rasulbad mit einer Algenpackung - Wellnessmassage Preis pro Person im DZ 177,00 w - Bademantel

Wisbystr. 7–9


Willkommen in Lübeck

KINDER- & JUGENDBÜCHER

Wellness zentral in der Hansestadt der Buddenbrooks ab 9

ab 10

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Beauty & Spa "Bella Vita" auf 1.500 m² Beauty Kurztrip

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usgerechnet das kleine, nette Hasenkind soll den fiesen Sheriff, vor dem alle Tiere im Wald Angst haben, erschossen haben? Für seine tollkühne Tat wird Häschen von den anderen Tieren gefeiert. Doch dann verbreitet sich die Nachricht, dass der Sheriff überlebt hat und den Tieren im großen Wald fürchterliche Rache droht. Der gefeierte Held steht plötzlich allein da und muss selbst um sein Leben bangen. Wer wird zu Häschen halten? Selbst Häschens Eltern plädieren schließlich dafür, es auszuliefern. Autorin Andrea Hensgen hat eine kluge, fesselnde Geschichte über Mut, Feigheit und den wahren Wert der Freundschaft geschrieben.

chtung: Molly Moon, die lustigste, schrägste, mutigste und frechste Kinderbuchheldin seit Pippi Langstrumpf, ist zurück. In ihrem vierten Abenteuer kann sie nicht nur hypnotisieren und durch die Zeit reisen, sondern auch Gedanken lesen. Als sie erfährt, dass sie einen Zwillingsbruder hat, der als Baby gekidnappt wurde, führt sie die Suche 500 Jahre in die Zukunft, in die felsige Landschaft des Montblanc. Dort lebt ihr Bruder Micky Minus als Sklave am Hof der wahnsinnigen Prinzessin Fang. Wer Molly kennt, ahnt schon, dass es spannend wird. Das Buch eignet sich zum Vorlesen für ältere Grundschulkinder und macht auch noch 13-Jährigen Spaß.

oin Colfers neuestes Buch der „Artemis Fowl“-Reihe ist anders als seine Vorgänger - auch, weil der überaus gefährliche Gegner diesmal ebenfalls Artemis Fowl heißt. Artemis‘ Mutter ist schwer krank und um sie zu retten, braucht er einen speziellen Lemuren aus Madagaskar. Das Problem ist nur: Er hat das letzte lebende Tier vor einigen Jahren umgebracht. Jetzt muss er in die Vergangenheit reisen, um an den Lemuren zu kommen. Dort trifft er den jüngeren Artemis Fowl, der das Tier an eine Gruppe von Extinktionisten verkauft - Menschen, die sich darauf spezialisiert haben, die letzten Tiere einer Art umzubringen. Nichts läuft mehr nach Plan.

evin Brooks ist dafür bekannt, dass die Wendungen in seinen Romanen für die Betroffenen eher unglücklich sind - auf ein Happy-End verzichtet der britische Jugenbuchautor meist ganz. Der Rest von „Black Rabbit Summer“ kommt aber völlig unvorhersehbar und liest sich mit einem solchen Spaß, dass man angesichts der eigentlich unschönen Ereignisse manchmal fast ein bisschen vor sich selbst erschrickt. Beim Fernsehen kann man die Augen zumachen - Kevin Brooks muss man weiterlesen, wenn man wissen will, warum das Treffen einer Jugend-Clique so aus dem Ruder läuft. Ein Krimi für junge Erwachsene, auf Augenhöhe geschrieben.

Andrea Hensgen „Als Häschen den Sheriff erschoss“, Jacoby Stuart, 150 Seiten, 12,95 Euro

Georgia Byng „Molly Moon und der verlorene Zwilling“, Hanser, 352 Seiten, 15,90 Euro

Eoin Colfer „Artemis Fowl und das Zeitparadox“, List, 320 Seiten, 19,90 Euro

Kevin Brooks „Black Rabbit Summer“ dtv premium, 528 Seiten, 12,90 Euro

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- 2x Übernachtung im DZ Deluxe - 2x Frühstück vom reichhaltigen Buffet - 1x 3-Gang Buddenbrook Menü - Nutzung des Schwimmbades, der Saunalandschaft und des Fitnessbereiches - Rasulbad mit einer Algenpackung - Wellnessmassage Preis pro Person im DZ 177,00 w - Bademantel

Wisbystr. 7–9


Abenteuer

REGIONAL

Lenz und Limit Auf eine vielfältige Mischung an Novitäten können sich die Kunden der Stadthagener Buchhandlung Schmidt diesen Herbst freuen

Liebt Literatur: Buchexperte Martin Schmidt freut sich auf den Leseherbst

© Florian Petrow

Andreas Eschbachs „Ein König für Deutschland“. Software-Lücken und politische Schwachstellen verbinden sich in diesem Buch zu einem spektakulären Roman. Fast täglich treffen jetzt im Umfeld der Buchmesse in der Buchhandlung Schmidt die Novitäten ein. Auch die Anwärter auf den Buchpreis werden in Stadthagen gelesen. „Sibylle Berg und Peter Stamm haben wir schon gut verkauft“, erklärt Schmidt. Berg ist mit „Der Mann schläft“ nominiert, Stamm mit „Sieben Jahre“. Als Sachbuch empfiehlt Schmidt „Die Varus-Schlacht“ von Christian Pantle. „Ich hab das in einem Zug weggelesen.

König der Worte: Sänger Heinz Rudolf Kunze sinniert über Pop-Art-Literatur

Grell und gut

1 Glück kommt selten allein..., Eckart von Hirschhausen Rowohlt; 18,90 E

1 Rauhnacht, Volker Klüpfel, Michael Kobr Piper; 17,95 E

2 The Lost Symbol, Dan Brown Bantam Books; 19,95 E

2 Die Vorsorge-Mappe, Michael Baczko, Constanze Trilsch Haufe; 16,80 E

2 Verblendung, Stieg Larsson Heyne; 9,95 E

3 Zeit deines Lebens, Cecelia Ahern, Christine Strüh Krüger; 16,95 E

3 Duden, Die deutsche Rechtschreibung Bibliograph. Inst. & F.A. Brockhaus; 21,95 E

3 Flammenbrut, Simon Beckett Rowohlt; 9,95 E

4 Bis(s) zum Abendrot, Stephenie Meyer Carlsen; 22,90 E

4 Schlank im Schlaf für Berufstätige, Dr. Pape, u.a. Gräfe und Unzer; 14,90 E

4 Vergebung, Stieg Larsson Heyne; 9,95 E

5 Bis(s) zum Ende der Nacht, Stephenie Meyer Carlsen; 24,90 E

5 Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?, Richard D. Precht Goldmann; 14,95 E

5 Verdammnis, Stieg Larsson Heyne; 9,95 E

6 Das andere Kind, Charlotte Link Blanvalet; 24,95 E

6 Guinness Buch der Rekorde 2010 Bibliograph. Inst. & F.A. Brockhaus; 19,99 E

6 Tödliche Gaben, Simon Beckett, u.a. Wunderlich; 14,90 E

7 Tödliche Gaben, Simon Beckett, u.a. Wunderlich; 14,90 E

7 Seichtgebiete, Michael Jürgs C. Bertelsmann; 14,95 E

7 Obsession, Simon Beckett Rowohlt; 9,95 E

8 Die Hütte, William P. Young Allegria; 16,90 E

8 Maffay, Auf dem Weg zu mir, Edmund Hartsch C. Bertelsmann; 24,95 E

8 Nur der Tod kann dich retten, Joy Fielding Goldmann; 9,95 E

9 Tante Inge haut ab, Dora Heldt DTV; 12,90 E

9 Schlank im Schlaf - Das Kochbuch, Dr. Pape, u.a. Gräfe und Unzer; 14,90 E

9 Schneemann, Jo Nesbø Ullstein; 9,95 E

LESEN

10 Das möge Gott verhüten, Majella Lenzen Dumont; 19,95 E

10 Die Chemie des Todes, Simon Beckett Rowohlt; 9,90 E

Quelle: media control, Stand Kalenderwoche 38/2009

1 Rauhnacht, Volker Klüpfel, Michael Kobr Piper; 17,95 E

10 In Wahrheit wird viel mehr gelogen, Kerstin Gier Lübbe; 12,99 E

E

Krimis

20

Sachbücher

Schlimm - in einen Sturm zu geraten. Schlimmer - das Bewußtsein zu verlieren. Am Schlimmsten aufwachen und die Mitsegler sind weg. Ein Überlebender der britischen GRIMALKIN bricht sein Schweigen: vom Beginn bei bestem Segelwetter, dem sich schnell aufbauenden Orkan mit haushohem Seegang, der Durchkenterung der GRIMALKIN und dem Kampf ums Überleben.

Literatur, die fast schon süchtig macht: Der Tipp von Sänger Heinz Rudolf Kunze ist extrem

Die aktuellen Bestseller Belletristik

€ 19,90 [D] • ISBN 978-3-7688-2548-1

rst fiel ihm das coole New-WaveDesign auf dem Cover von Dietmar Daths Roman „Für immer in Honig“ auf. Und weil sich Heinz Rudolf Kunze, Rockstar, Musicalautor und Literat aus der Wedemark, beim Kauf von Büchern genau wie von CDs gerne vom Optischen leiten lässt, griff er zu – und entdeckte „einen der ungeheuerlichsten Pop-Art-Romane Deutschlands“. Mehr als 1.000 Seiten umfasst das 2008 im Verbrecher Verlag erschienene Werk des früheren SpexChefredakteurs Dath. Die ausufernde Handlung sei kaum zu beschreiben, sagt Kunze. Der Kampf von Menschen gegen Zombies in einer Zukunftswelt spiele eine Rolle, eine Superrasse namens „W“ und vieles mehr. Für den 52-jährigen Heinz Rudolf Kunze ist Daths „Für immer in Honig“ ein fast schon süchtig machendes Stück Litera-

tur, eine faszinierende Melange aus Science-Fiction und Action: ebenso grell wie gut geschrieben, klug und voller explosiver Phantasie.

€ 19,90 [D] • ISBN 978-3-7688-2644-0

Dietmar Dath „Für immer in Honig“ Verbrecher Verlag, 1.040 Seiten, 36,00 Euro

Den eigenen Traum wahr machen: Meist einhand segelt Bastian Hauck einmal um die Ostsee, ohne lange Vorbereitung, mit wenig Geld. In fünf Monaten besucht er neun Länder und legt rund 3000 Seemeilen zurück. Weder bürokratische Hürden noch Beinah-Havarie können ihn aufhalten, seinen Traum im Kleinen zu leben.

InfoLine: 0521 / 55 99 44 www.delius-klasing.de

© Roger Grabowski

M

artin Schmidt, Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung in Stadthagen, freut sich auf den Leseherbst, speziell auf den neuen Roman von Dan Brown „Die Freimaurer“. „Das ist ein echtes Highlight“, sagt Schmidt. Mit ebenso viel Neugier erwartet er den neuen Schätzing. „Limit“ heißt der neue Thriller des „Schwarm“-Autoren und spielt im Jahr 2025. Im Fokus dabei: Der Kampf um die Energiereserven. Literarisch Interessierten empfiehlt der Buchexperte das neue Werk von Siegfried Lenz. Nach der Novelle „Schweigeminute“, die 2008 erschien, folgt nun der Roman „Landesbühne“. Leselust packte Schmidt auch beim Rezipieren von


Abenteuer

REGIONAL

Lenz und Limit Auf eine vielfältige Mischung an Novitäten können sich die Kunden der Stadthagener Buchhandlung Schmidt diesen Herbst freuen

Liebt Literatur: Buchexperte Martin Schmidt freut sich auf den Leseherbst

© Florian Petrow

Andreas Eschbachs „Ein König für Deutschland“. Software-Lücken und politische Schwachstellen verbinden sich in diesem Buch zu einem spektakulären Roman. Fast täglich treffen jetzt im Umfeld der Buchmesse in der Buchhandlung Schmidt die Novitäten ein. Auch die Anwärter auf den Buchpreis werden in Stadthagen gelesen. „Sibylle Berg und Peter Stamm haben wir schon gut verkauft“, erklärt Schmidt. Berg ist mit „Der Mann schläft“ nominiert, Stamm mit „Sieben Jahre“. Als Sachbuch empfiehlt Schmidt „Die Varus-Schlacht“ von Christian Pantle. „Ich hab das in einem Zug weggelesen.

König der Worte: Sänger Heinz Rudolf Kunze sinniert über Pop-Art-Literatur

Grell und gut

1 Glück kommt selten allein..., Eckart von Hirschhausen Rowohlt; 18,90 E

1 Rauhnacht, Volker Klüpfel, Michael Kobr Piper; 17,95 E

2 The Lost Symbol, Dan Brown Bantam Books; 19,95 E

2 Die Vorsorge-Mappe, Michael Baczko, Constanze Trilsch Haufe; 16,80 E

2 Verblendung, Stieg Larsson Heyne; 9,95 E

3 Zeit deines Lebens, Cecelia Ahern, Christine Strüh Krüger; 16,95 E

3 Duden, Die deutsche Rechtschreibung Bibliograph. Inst. & F.A. Brockhaus; 21,95 E

3 Flammenbrut, Simon Beckett Rowohlt; 9,95 E

4 Bis(s) zum Abendrot, Stephenie Meyer Carlsen; 22,90 E

4 Schlank im Schlaf für Berufstätige, Dr. Pape, u.a. Gräfe und Unzer; 14,90 E

4 Vergebung, Stieg Larsson Heyne; 9,95 E

5 Bis(s) zum Ende der Nacht, Stephenie Meyer Carlsen; 24,90 E

5 Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?, Richard D. Precht Goldmann; 14,95 E

5 Verdammnis, Stieg Larsson Heyne; 9,95 E

6 Das andere Kind, Charlotte Link Blanvalet; 24,95 E

6 Guinness Buch der Rekorde 2010 Bibliograph. Inst. & F.A. Brockhaus; 19,99 E

6 Tödliche Gaben, Simon Beckett, u.a. Wunderlich; 14,90 E

7 Tödliche Gaben, Simon Beckett, u.a. Wunderlich; 14,90 E

7 Seichtgebiete, Michael Jürgs C. Bertelsmann; 14,95 E

7 Obsession, Simon Beckett Rowohlt; 9,95 E

8 Die Hütte, William P. Young Allegria; 16,90 E

8 Maffay, Auf dem Weg zu mir, Edmund Hartsch C. Bertelsmann; 24,95 E

8 Nur der Tod kann dich retten, Joy Fielding Goldmann; 9,95 E

9 Tante Inge haut ab, Dora Heldt DTV; 12,90 E

9 Schlank im Schlaf - Das Kochbuch, Dr. Pape, u.a. Gräfe und Unzer; 14,90 E

9 Schneemann, Jo Nesbø Ullstein; 9,95 E

LESEN

10 Das möge Gott verhüten, Majella Lenzen Dumont; 19,95 E

10 Die Chemie des Todes, Simon Beckett Rowohlt; 9,90 E

Quelle: media control, Stand Kalenderwoche 38/2009

1 Rauhnacht, Volker Klüpfel, Michael Kobr Piper; 17,95 E

10 In Wahrheit wird viel mehr gelogen, Kerstin Gier Lübbe; 12,99 E

E

Krimis

20

Sachbücher

Schlimm - in einen Sturm zu geraten. Schlimmer - das Bewußtsein zu verlieren. Am Schlimmsten aufwachen und die Mitsegler sind weg. Ein Überlebender der britischen GRIMALKIN bricht sein Schweigen: vom Beginn bei bestem Segelwetter, dem sich schnell aufbauenden Orkan mit haushohem Seegang, der Durchkenterung der GRIMALKIN und dem Kampf ums Überleben.

Literatur, die fast schon süchtig macht: Der Tipp von Sänger Heinz Rudolf Kunze ist extrem

Die aktuellen Bestseller Belletristik

€ 19,90 [D] • ISBN 978-3-7688-2548-1

rst fiel ihm das coole New-WaveDesign auf dem Cover von Dietmar Daths Roman „Für immer in Honig“ auf. Und weil sich Heinz Rudolf Kunze, Rockstar, Musicalautor und Literat aus der Wedemark, beim Kauf von Büchern genau wie von CDs gerne vom Optischen leiten lässt, griff er zu – und entdeckte „einen der ungeheuerlichsten Pop-Art-Romane Deutschlands“. Mehr als 1.000 Seiten umfasst das 2008 im Verbrecher Verlag erschienene Werk des früheren SpexChefredakteurs Dath. Die ausufernde Handlung sei kaum zu beschreiben, sagt Kunze. Der Kampf von Menschen gegen Zombies in einer Zukunftswelt spiele eine Rolle, eine Superrasse namens „W“ und vieles mehr. Für den 52-jährigen Heinz Rudolf Kunze ist Daths „Für immer in Honig“ ein fast schon süchtig machendes Stück Litera-

tur, eine faszinierende Melange aus Science-Fiction und Action: ebenso grell wie gut geschrieben, klug und voller explosiver Phantasie.

€ 19,90 [D] • ISBN 978-3-7688-2644-0

Dietmar Dath „Für immer in Honig“ Verbrecher Verlag, 1.040 Seiten, 36,00 Euro

Den eigenen Traum wahr machen: Meist einhand segelt Bastian Hauck einmal um die Ostsee, ohne lange Vorbereitung, mit wenig Geld. In fünf Monaten besucht er neun Länder und legt rund 3000 Seemeilen zurück. Weder bürokratische Hürden noch Beinah-Havarie können ihn aufhalten, seinen Traum im Kleinen zu leben.

InfoLine: 0521 / 55 99 44 www.delius-klasing.de

© Roger Grabowski

M

artin Schmidt, Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung in Stadthagen, freut sich auf den Leseherbst, speziell auf den neuen Roman von Dan Brown „Die Freimaurer“. „Das ist ein echtes Highlight“, sagt Schmidt. Mit ebenso viel Neugier erwartet er den neuen Schätzing. „Limit“ heißt der neue Thriller des „Schwarm“-Autoren und spielt im Jahr 2025. Im Fokus dabei: Der Kampf um die Energiereserven. Literarisch Interessierten empfiehlt der Buchexperte das neue Werk von Siegfried Lenz. Nach der Novelle „Schweigeminute“, die 2008 erschien, folgt nun der Roman „Landesbühne“. Leselust packte Schmidt auch beim Rezipieren von


Bildband

Die Muse des Poeten und ihr literarisches Geheimnis Walzern bis nach Wien Vor zehn Jahren hat Maria Schneider ihre Mutter das erste Mal gebeten: „Schreib das doch mal auf.“ Diese erwidert: „Wenn ich Großmutter bin.“ Jetzt ist es tatsächlich soweit

H

eute, 20 Jahre nach der Flucht aus der DDR ist die gelernte Krankenschwester und heutige Schaumburgerin zweifache Großmutter und hat ihr Versprechen von 1999 gehalten. Es heißt „DDR – wir kannten sie flüchtig“ und ist bei der Edition Fischer erschienen. Die Autorin schildert in dem knapp 200 Seiten Paperback ihre ganz persönlichen Beschädigungen, die ihr penetrant von Schule und anderen DDR-Institutionen eingeflößtes Bild nach und nach bekommen hat. Da ist die unvermutete Konfrontation mit Drogenkonsum, für den die offizielle Lesart überhaupt keinen Platz hatte, und den es eben doch gab – wie anderes auch, das als typisches westliches Übel galt. Den großen und wohl entscheidenden Knacks hat Manuela-

22

LESEN

Marie Schneider bei der Kommunalwahl am 5. Mai 1989 bekommen, als vor ihren Augen in der alten Heimat Altenburg offenkundig Wahlmanipulation betrieben wurde. Der Leser wird Zeuge einer extrem Nerven aufreibenden Flucht über die Achse Ungarn-Österreich mit einem Trabant-Kombi. Bei dieser tobt sich die Staatsmacht noch einmal so richtig schikanös am Ehepaar Schneider und den drei Kindern damals im Alter von einem bis sechs Jahren aus. Doch am Ende, in Österreich „hätte ich Walzer bis nach Wien tanzen können.“ Diese und alle, die damals solche abenteuerlichen Grenzüberschreitungen gewagt haben und natürlich die, die auf der anderen Seite der Grenze mit den Ankömmlingen konfrontiert wurden,

können jetzt nachvollziehen, was damals geschah. Denn Schneider gibt sich in ihrer Schreibe ganz offen, macht aus ihrem Herzen keine Mördergrube.

Manuela-Maria Schneider „DDR – wir kannten sie flüchtig“, Edition Fischer, 176 Seiten, 9,80 Euro

Wilhelm Busch hatte eine Geliebte! Niemand wusste davon, doch dann taucht ein geheimnisvolles Tagebuch auf und offenbart die Beziehung

E

s ist ein rätselhaftes altes Tagebuch, die Notizen einer gewissen Christine. Dieses gibt so viele private Details aus dem Leben Buschs preis, dass es echt sein muss. Auch wird in den Erinnerungen Wilhelm Buschs tatsächlich eine Christine erwähnt: „Am Abend vor der Abreise plätscherte ich mit der Hand in der Regentonne, über die ein Strauch von weißen Rosen hing, und sang Christine! Christine! versimpelt für mich hin.“ Wilhelm Busch hatte heimlich eine Geliebte! Leonore Heller ahnt nichts von der Existenz dieses Dokuments, als sie in die geerbte Wohnung ihres just verstorbenen Onkels einzieht, der Literaturprofessor und Wilhelm-Busch-Experte war. Andere aber wissen scheinbar genau um den Wert der Aufzeichnungen. Und die versuchen nun, es mit Lug, Trug und Mord in ihren Besitz zu bringen. Jeder ist verdächtig und in gewisser Weise auch schuldig, denn jeder hat, wie der Literaturprofessor sagen würde, eine zweite Geschichte.

Eine ungewöhnliche Geschichte, eine bemerkenswerte Konstruktion der Handlung und dazu eine Diktion, die auf jeden Fall belebend wirkt. Regionalkrimi, der nicht nur in der Region Hannover gut unterhält.

€ 49,90 (D) • ISBN 978-3-89225-620-5

Die Diva unter den Motorbooten:

Ein Muss für alle Liebhaber klassischer Motorboote. Die Riva-Boote aus glänzendem Mahagoni, ausgestattet mit Eleganz und zeitlosem Stil, wurden schnell zum Synonym des Jetsets. Ob Stars, Adel oder Hochfinanz, jeder wollte sich auf einer Riva bewundern lassen. Alle Modelle der Jahre 1946 bis 2008 werden ausführlich vorgestellt.

€ 39,90 [D] • ISBN 978-3-89225-619-9

Ilka Sokolowski „Die heimliche Geliebte: Ein Wilhelm-Busch-Krimi“, Zu Klampen, 416 Seiten, 14,80 Euro

Glamouröse Dekaden vergangener und heutiger Zeiten: Das Buch schlägt den Bogen von der goldenen Epoche der Luxusliner bis hin zu den heutigen Stars. Alle Facetten werden vorgestellt, eine Zusammenstellung historischer und aktueller Aufnahmen zeigt die technischen, wirtschaftlichen und menschlichen Aspekte.

InfoLine: 0521 / 55 99 11 www.edition-maritim.de

REGIONAL


Bildband

Die Muse des Poeten und ihr literarisches Geheimnis Walzern bis nach Wien Vor zehn Jahren hat Maria Schneider ihre Mutter das erste Mal gebeten: „Schreib das doch mal auf.“ Diese erwidert: „Wenn ich Großmutter bin.“ Jetzt ist es tatsächlich soweit

H

eute, 20 Jahre nach der Flucht aus der DDR ist die gelernte Krankenschwester und heutige Schaumburgerin zweifache Großmutter und hat ihr Versprechen von 1999 gehalten. Es heißt „DDR – wir kannten sie flüchtig“ und ist bei der Edition Fischer erschienen. Die Autorin schildert in dem knapp 200 Seiten Paperback ihre ganz persönlichen Beschädigungen, die ihr penetrant von Schule und anderen DDR-Institutionen eingeflößtes Bild nach und nach bekommen hat. Da ist die unvermutete Konfrontation mit Drogenkonsum, für den die offizielle Lesart überhaupt keinen Platz hatte, und den es eben doch gab – wie anderes auch, das als typisches westliches Übel galt. Den großen und wohl entscheidenden Knacks hat Manuela-

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Marie Schneider bei der Kommunalwahl am 5. Mai 1989 bekommen, als vor ihren Augen in der alten Heimat Altenburg offenkundig Wahlmanipulation betrieben wurde. Der Leser wird Zeuge einer extrem Nerven aufreibenden Flucht über die Achse Ungarn-Österreich mit einem Trabant-Kombi. Bei dieser tobt sich die Staatsmacht noch einmal so richtig schikanös am Ehepaar Schneider und den drei Kindern damals im Alter von einem bis sechs Jahren aus. Doch am Ende, in Österreich „hätte ich Walzer bis nach Wien tanzen können.“ Diese und alle, die damals solche abenteuerlichen Grenzüberschreitungen gewagt haben und natürlich die, die auf der anderen Seite der Grenze mit den Ankömmlingen konfrontiert wurden,

können jetzt nachvollziehen, was damals geschah. Denn Schneider gibt sich in ihrer Schreibe ganz offen, macht aus ihrem Herzen keine Mördergrube.

Manuela-Maria Schneider „DDR – wir kannten sie flüchtig“, Edition Fischer, 176 Seiten, 9,80 Euro

Wilhelm Busch hatte eine Geliebte! Niemand wusste davon, doch dann taucht ein geheimnisvolles Tagebuch auf und offenbart die Beziehung

E

s ist ein rätselhaftes altes Tagebuch, die Notizen einer gewissen Christine. Dieses gibt so viele private Details aus dem Leben Buschs preis, dass es echt sein muss. Auch wird in den Erinnerungen Wilhelm Buschs tatsächlich eine Christine erwähnt: „Am Abend vor der Abreise plätscherte ich mit der Hand in der Regentonne, über die ein Strauch von weißen Rosen hing, und sang Christine! Christine! versimpelt für mich hin.“ Wilhelm Busch hatte heimlich eine Geliebte! Leonore Heller ahnt nichts von der Existenz dieses Dokuments, als sie in die geerbte Wohnung ihres just verstorbenen Onkels einzieht, der Literaturprofessor und Wilhelm-Busch-Experte war. Andere aber wissen scheinbar genau um den Wert der Aufzeichnungen. Und die versuchen nun, es mit Lug, Trug und Mord in ihren Besitz zu bringen. Jeder ist verdächtig und in gewisser Weise auch schuldig, denn jeder hat, wie der Literaturprofessor sagen würde, eine zweite Geschichte.

Eine ungewöhnliche Geschichte, eine bemerkenswerte Konstruktion der Handlung und dazu eine Diktion, die auf jeden Fall belebend wirkt. Regionalkrimi, der nicht nur in der Region Hannover gut unterhält.

€ 49,90 (D) • ISBN 978-3-89225-620-5

Die Diva unter den Motorbooten:

Ein Muss für alle Liebhaber klassischer Motorboote. Die Riva-Boote aus glänzendem Mahagoni, ausgestattet mit Eleganz und zeitlosem Stil, wurden schnell zum Synonym des Jetsets. Ob Stars, Adel oder Hochfinanz, jeder wollte sich auf einer Riva bewundern lassen. Alle Modelle der Jahre 1946 bis 2008 werden ausführlich vorgestellt.

€ 39,90 [D] • ISBN 978-3-89225-619-9

Ilka Sokolowski „Die heimliche Geliebte: Ein Wilhelm-Busch-Krimi“, Zu Klampen, 416 Seiten, 14,80 Euro

Glamouröse Dekaden vergangener und heutiger Zeiten: Das Buch schlägt den Bogen von der goldenen Epoche der Luxusliner bis hin zu den heutigen Stars. Alle Facetten werden vorgestellt, eine Zusammenstellung historischer und aktueller Aufnahmen zeigt die technischen, wirtschaftlichen und menschlichen Aspekte.

InfoLine: 0521 / 55 99 11 www.edition-maritim.de

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SACHBÜCHER

So war das damals Als am 9. November 1989 die Mauer fiel, hatte die zweite Amtszeit des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gerade begonnen. In seinem neuen Buch beschreibt er die Ereignisse aus gesamtdeutscher Sicht

W

ie hieß das noch gleich, was unser Volk früher teilte? „Zonengrenze“ hüben, „antifaschistischer Schutzwall“ drüben. Samt Stacheldraht und Minenfeld verschwanden beide über Nacht. So überraschend, dass niemand in diesem oder jenem Deutschland auch nur eine halbe Stunde zuvor diese Möglichkeit erwogen hätte. Und dann auf einmal dieses Fest: Aus wildfremden Menschen wurden Freunde, die sich im Niemandsland in die Arme fielen und ihr Glück miteinander teilten.

Bürgerlich und überparteilich Der Kanzler der Einheit hieß zwar Helmut Kohl, Staatsoberhaupt aber war in jenem Jahr Richard von Weizsäcker, der Präsident aller Deutschen. Nicht nur formal, sondern auch gefühlt. Von dem damals 69-jährigen bürgerlichen Aristokraten und überparteilichen CDUMann sahen sich die Menschen in Ost wie West vertreten. Richard von Weizsäcker war ein untypischer Präsident und mit seiner Bildung, seiner Gewandtheit und seiner würdevollen Nonchalance ein echter Glücksfall für Deutschland. Am 1. Juli 1989 hatte er seine zweite Amtszeit angetreten. Als die unverhoffte Einheit wenig spä-

ter unter seiner Schirmherrschaft das Land überwältigte, bekamen die glücklichen Umstände schicksalhafte Züge.

Politisch-literarische Retrospektive Im Jubiläumsjahr blickt Richard von Weizsäcker, der 2010 seinen 90. Geburtstag feiert, als Zeitzeuge auf die Ereignisse vom November 1989 zurück. Seine politisch-literarische Retrospektive „Der Weg zur Einheit“ ist schon jetzt Pflichtlektüre für dieses Kapitel deutscher Geschichte. Denn wer wäre prädestinierter als von Weizsäcker, der die Spaltung auch als Regierender Bürgermeister West-Berlins (1981 bis 1984) aus nächster Nähe zu spüren bekommen hatte? Aus dieser Zeit stammt das Zitat, mit dem der Autor auf den ersten Seiten an das düstere Kapitel erinnert, das der Teilung voraus gegangen war. Von Weizsäcker wiederholt einen Satz aus seiner berühmten Rede zum 40. Jahrestag des 8. Mai 1945, in der er das Kriegsende als „Tag der Befreiung“ gewürdigt hatte.

dern zu benennen. Doch die Politik auf beiden Seiten führte zu einer Vertiefung der Teilung, trotz aller Sonntagsreden. Hoffnung fanden viele Menschen in der Kirche, die für den deutsch-deutschen Dialog immer wichtiger wurde. Der Christdemokrat hielt engen Kontakt zur Bevölkerung und reiste häufig in die DDR, auf der Suche nach Gemeinsamkeiten, nicht nach Unterschieden. In seinem Buch schreibt deshalb auch kein „Wessi“ über die „Ossis“ - der Autor behält beide deutschen Staaten im Blick. Persönliche Erinnerungen und präzise politische Analyse verbinden sich in diesem 200-Seiten-Buch zu einer spannenden Allianz. Richard v. Weizsäcker „Der Weg zur Einheit“, C.H. Beck, 224 Seiten, 19,90 Euro

Die „deutsche Frage“, ihre Entstehung, ihre Lösung: Richard von Weizsäcker, der Diplomatensohn, war von Anfang an involviert. Und er hatte den Mut, Widersprüche nicht zu verschweigen, son-

Immer schon auf dem Weg zur Einheit: Richard von Weizsäcker

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So war das damals Als am 9. November 1989 die Mauer fiel, hatte die zweite Amtszeit des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gerade begonnen. In seinem neuen Buch beschreibt er die Ereignisse aus gesamtdeutscher Sicht

W

ie hieß das noch gleich, was unser Volk früher teilte? „Zonengrenze“ hüben, „antifaschistischer Schutzwall“ drüben. Samt Stacheldraht und Minenfeld verschwanden beide über Nacht. So überraschend, dass niemand in diesem oder jenem Deutschland auch nur eine halbe Stunde zuvor diese Möglichkeit erwogen hätte. Und dann auf einmal dieses Fest: Aus wildfremden Menschen wurden Freunde, die sich im Niemandsland in die Arme fielen und ihr Glück miteinander teilten.

Bürgerlich und überparteilich Der Kanzler der Einheit hieß zwar Helmut Kohl, Staatsoberhaupt aber war in jenem Jahr Richard von Weizsäcker, der Präsident aller Deutschen. Nicht nur formal, sondern auch gefühlt. Von dem damals 69-jährigen bürgerlichen Aristokraten und überparteilichen CDUMann sahen sich die Menschen in Ost wie West vertreten. Richard von Weizsäcker war ein untypischer Präsident und mit seiner Bildung, seiner Gewandtheit und seiner würdevollen Nonchalance ein echter Glücksfall für Deutschland. Am 1. Juli 1989 hatte er seine zweite Amtszeit angetreten. Als die unverhoffte Einheit wenig spä-

ter unter seiner Schirmherrschaft das Land überwältigte, bekamen die glücklichen Umstände schicksalhafte Züge.

Politisch-literarische Retrospektive Im Jubiläumsjahr blickt Richard von Weizsäcker, der 2010 seinen 90. Geburtstag feiert, als Zeitzeuge auf die Ereignisse vom November 1989 zurück. Seine politisch-literarische Retrospektive „Der Weg zur Einheit“ ist schon jetzt Pflichtlektüre für dieses Kapitel deutscher Geschichte. Denn wer wäre prädestinierter als von Weizsäcker, der die Spaltung auch als Regierender Bürgermeister West-Berlins (1981 bis 1984) aus nächster Nähe zu spüren bekommen hatte? Aus dieser Zeit stammt das Zitat, mit dem der Autor auf den ersten Seiten an das düstere Kapitel erinnert, das der Teilung voraus gegangen war. Von Weizsäcker wiederholt einen Satz aus seiner berühmten Rede zum 40. Jahrestag des 8. Mai 1945, in der er das Kriegsende als „Tag der Befreiung“ gewürdigt hatte.

dern zu benennen. Doch die Politik auf beiden Seiten führte zu einer Vertiefung der Teilung, trotz aller Sonntagsreden. Hoffnung fanden viele Menschen in der Kirche, die für den deutsch-deutschen Dialog immer wichtiger wurde. Der Christdemokrat hielt engen Kontakt zur Bevölkerung und reiste häufig in die DDR, auf der Suche nach Gemeinsamkeiten, nicht nach Unterschieden. In seinem Buch schreibt deshalb auch kein „Wessi“ über die „Ossis“ - der Autor behält beide deutschen Staaten im Blick. Persönliche Erinnerungen und präzise politische Analyse verbinden sich in diesem 200-Seiten-Buch zu einer spannenden Allianz. Richard v. Weizsäcker „Der Weg zur Einheit“, C.H. Beck, 224 Seiten, 19,90 Euro

Die „deutsche Frage“, ihre Entstehung, ihre Lösung: Richard von Weizsäcker, der Diplomatensohn, war von Anfang an involviert. Und er hatte den Mut, Widersprüche nicht zu verschweigen, son-

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Pierre Bezbakh

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Geschichte des französischen Sozialismus Von der Französischen Revolution bis 2008

Sachdienliches In Zeiten der Krise haben Ratgeber Konjunktur - vor allem, wenn sie helfen, das Leben etwas besser zu verstehen oder besser zu genießen Denken und Lachen

Männer im Mondschatten

Kochen mit Kopf

Mönch und Mensch

Jugend plus 25 Jahre Aus dem Französischen von Karl­Udo Bigott und Annette Casasus 504 Seiten · Broschur mit Schutzumschlag ISBN 978­3­86602­073­3 · Euro 29,90

Mit Pierre Bezbakhs »Geschichte des fran­ zösischen Sozialismus« liegt zum ersten Mal eine Gesamtdarstellung der Entwicklung der sozialistischen Parteien in unserem Nach­ barland von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart in deutscher Sprache vor.

vorwärts buch

B

ei Dr. Ankowitsch gibt’s Rat für jede Sorge. Sein „Kleiner Seelenklempner“ mit dem Untertitelversprechen „Wie Sie sich glücklich durchs Leben improvisieren und alle Ihre großen Ziele erreichen - na gut, vielleicht nicht alle, aber doch einige davon, vielleicht sogar die wichtigsten“ sollte in keinem Haushalt fehlen. Vom Stress mit Chefs über den Umgang mit miesen Typen bis hin zu Tipps zu Liebe, Partnerwahl und Familiengründung bearbeitet Dr. A. alle Probleme unserer Zeit. Ohne Zeigefinger oder Moralin. Seine Mittel sind gesundes Denken und Humor. Der „Kleine Seelenklempner“ ist ein gutes Geschenk für Menschen, die gerne leben und das gerne noch besser hinkriegen wollen.

Christian Ankowitsch „Kleiner Seelenklempner“, Rowohlt Berlin, 320 Seiten, 19,90 Euro

N

achts zum Mond hinaufschauen und denken: Da oben, da bin ich gewesen. Wirklich von sich behaupten können das nur zwölf Menschen. Ein exklusives Dutzend, das mit seinen Mondflügen das Denken zwischen Himmel und Erde verändert hat. Wie aber haben die Schritte auf dem NachbarPlaneten sie selbst verändert? Autor Andrew Smith hat neun Astronauten befragt, jene die noch Auskunft geben konnten. Die Antworten hat er in einem Bericht zusammenfasst, der Raumfahrtgeschichte und persönliches Schicksal mischt. Nicht alle sind glücklich geworden. Der Leser kann es mit diesem Buch werden, sofern ihn der reichliche Gebrauch, die der Autor von seinem „Ich“ macht, nicht abschreckt. Andrew Smith „Moonwalker“, S. Fischer, 496 Seiten, 22,95 Euro

G

regor Becker ist zweitens Kommissar beim „Tatort“ in der ARD und erstens Koch. Als solcher hat er sich in deutsche Küchen begeben, in schmuddelige, biedere, szenige und erstklassige, um sozusagen mal richtig unter den Deckel zu schauen. Seine Erkenntnis nach langer Wanderschaft von Amrum nach München durch Dorfgaststätten, Sternerestaurants, Verpflegungskantinen und Schiffskombüsen und beim Umgang mit kernigen Köchen und kecken Köchinnen verrät der Titel seines Frontberichts: „Kochen ist Krieg“. Lassen wir hier einmal offen, ob dies auch für die feine Küche des Bundespräsidenten gilt, denn selbst dort hat Gregor Becker - ganz Demokrat geschnuppert.

Gregor Becker „Kochen ist Krieg“ Piper, 288 Seiten, 19,95 Euro

A

F

ls Liebling der Medien ist der Dalai Lama ein Popstar. Doch obwohl man viel über ihn weiß, bleibt der Mensch im Mönch verborgen. In seiner „spirituellen Autobiografie“ wird er nun zum Chronisten seiner kurzen Kindheit, der die letzten friedlichen Tage in Tibet beschreibt und die schlimme Zeit, die folgen sollte. Auch die Umstände seiner Entdeckung im Körper des erst zweijährigen Tenzin Gatso handelt er ab, indes auf recht wenigen Seiten. Und so ist sein neues Buch eher Anleitung denn Biografie. Ein Appell für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Dass auch Koautorin Sofia Stril-Rever mit Kommentaren eingreift, kann anfangs irritieren. Am Ende aber sind sie gemeinsam stark.

lorian und seine Freunde tun das, was die meisten ihrer Altersgenossen tun: protestieren. Sie sind im April 1984 unterwegs ins Wendland. Schick in Schale geben sie bei den Straßenkontrollen vor, ein Jugendkammerchor zu sein. Dabei wollen sie im Gorlebener Forst gegen die CastorTransporte demonstrieren. In seinem Werk „Mein letzter Versuch die Welt zu retten“ blickt Jo Lendle zurück auf die Jugend vor 25 Jahren, die immer dafür war, dagegen zu sein. Das eint auch Florians Clique. Aber ihr Ausflug wird traurig enden. Wieder eine wunderbare Erzählung von Lendle. Diesmal erinnert er uns fröhlich an den Tag X-Protest im Wendland und lässt uns traurig zurück.

Dalai Lama „Meine spirituelle Autobiographie“, Diogenes, 320 Seiten, 22,90 Euro

Jo Lendle „Mein letzter Versuch die Welt zu retten“, DVA, 256 Seiten, 19,95 Euro

Verlagsgesellschaft mbH

ZUM 75. TODESTAG VON RINGELNATZ

Joachim Ringelnatz Nach Berlin, nach Berlin, nach Berlin! Herausgegeben von Frank Möbus Mit Berlin­Gedichten und ­Prosa porträtierte Joachim Ringelnatz die Licht­ und Schatten­ seiten der Metropole. Die Texte sind eine fortlaufende Liebeserklärung an Berlin. 250 Seiten · Hardcover mit Schutzumschlag ISBN 978­3­86650­370­0 · Euro 19,90

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verlag für berlin-brandenburg


Pierre Bezbakh

SACHBÜCHER

Geschichte des französischen Sozialismus Von der Französischen Revolution bis 2008

Sachdienliches In Zeiten der Krise haben Ratgeber Konjunktur - vor allem, wenn sie helfen, das Leben etwas besser zu verstehen oder besser zu genießen Denken und Lachen

Männer im Mondschatten

Kochen mit Kopf

Mönch und Mensch

Jugend plus 25 Jahre Aus dem Französischen von Karl­Udo Bigott und Annette Casasus 504 Seiten · Broschur mit Schutzumschlag ISBN 978­3­86602­073­3 · Euro 29,90

Mit Pierre Bezbakhs »Geschichte des fran­ zösischen Sozialismus« liegt zum ersten Mal eine Gesamtdarstellung der Entwicklung der sozialistischen Parteien in unserem Nach­ barland von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart in deutscher Sprache vor.

vorwärts buch

B

ei Dr. Ankowitsch gibt’s Rat für jede Sorge. Sein „Kleiner Seelenklempner“ mit dem Untertitelversprechen „Wie Sie sich glücklich durchs Leben improvisieren und alle Ihre großen Ziele erreichen - na gut, vielleicht nicht alle, aber doch einige davon, vielleicht sogar die wichtigsten“ sollte in keinem Haushalt fehlen. Vom Stress mit Chefs über den Umgang mit miesen Typen bis hin zu Tipps zu Liebe, Partnerwahl und Familiengründung bearbeitet Dr. A. alle Probleme unserer Zeit. Ohne Zeigefinger oder Moralin. Seine Mittel sind gesundes Denken und Humor. Der „Kleine Seelenklempner“ ist ein gutes Geschenk für Menschen, die gerne leben und das gerne noch besser hinkriegen wollen.

Christian Ankowitsch „Kleiner Seelenklempner“, Rowohlt Berlin, 320 Seiten, 19,90 Euro

N

achts zum Mond hinaufschauen und denken: Da oben, da bin ich gewesen. Wirklich von sich behaupten können das nur zwölf Menschen. Ein exklusives Dutzend, das mit seinen Mondflügen das Denken zwischen Himmel und Erde verändert hat. Wie aber haben die Schritte auf dem NachbarPlaneten sie selbst verändert? Autor Andrew Smith hat neun Astronauten befragt, jene die noch Auskunft geben konnten. Die Antworten hat er in einem Bericht zusammenfasst, der Raumfahrtgeschichte und persönliches Schicksal mischt. Nicht alle sind glücklich geworden. Der Leser kann es mit diesem Buch werden, sofern ihn der reichliche Gebrauch, die der Autor von seinem „Ich“ macht, nicht abschreckt. Andrew Smith „Moonwalker“, S. Fischer, 496 Seiten, 22,95 Euro

G

regor Becker ist zweitens Kommissar beim „Tatort“ in der ARD und erstens Koch. Als solcher hat er sich in deutsche Küchen begeben, in schmuddelige, biedere, szenige und erstklassige, um sozusagen mal richtig unter den Deckel zu schauen. Seine Erkenntnis nach langer Wanderschaft von Amrum nach München durch Dorfgaststätten, Sternerestaurants, Verpflegungskantinen und Schiffskombüsen und beim Umgang mit kernigen Köchen und kecken Köchinnen verrät der Titel seines Frontberichts: „Kochen ist Krieg“. Lassen wir hier einmal offen, ob dies auch für die feine Küche des Bundespräsidenten gilt, denn selbst dort hat Gregor Becker - ganz Demokrat geschnuppert.

Gregor Becker „Kochen ist Krieg“ Piper, 288 Seiten, 19,95 Euro

A

F

ls Liebling der Medien ist der Dalai Lama ein Popstar. Doch obwohl man viel über ihn weiß, bleibt der Mensch im Mönch verborgen. In seiner „spirituellen Autobiografie“ wird er nun zum Chronisten seiner kurzen Kindheit, der die letzten friedlichen Tage in Tibet beschreibt und die schlimme Zeit, die folgen sollte. Auch die Umstände seiner Entdeckung im Körper des erst zweijährigen Tenzin Gatso handelt er ab, indes auf recht wenigen Seiten. Und so ist sein neues Buch eher Anleitung denn Biografie. Ein Appell für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Dass auch Koautorin Sofia Stril-Rever mit Kommentaren eingreift, kann anfangs irritieren. Am Ende aber sind sie gemeinsam stark.

lorian und seine Freunde tun das, was die meisten ihrer Altersgenossen tun: protestieren. Sie sind im April 1984 unterwegs ins Wendland. Schick in Schale geben sie bei den Straßenkontrollen vor, ein Jugendkammerchor zu sein. Dabei wollen sie im Gorlebener Forst gegen die CastorTransporte demonstrieren. In seinem Werk „Mein letzter Versuch die Welt zu retten“ blickt Jo Lendle zurück auf die Jugend vor 25 Jahren, die immer dafür war, dagegen zu sein. Das eint auch Florians Clique. Aber ihr Ausflug wird traurig enden. Wieder eine wunderbare Erzählung von Lendle. Diesmal erinnert er uns fröhlich an den Tag X-Protest im Wendland und lässt uns traurig zurück.

Dalai Lama „Meine spirituelle Autobiographie“, Diogenes, 320 Seiten, 22,90 Euro

Jo Lendle „Mein letzter Versuch die Welt zu retten“, DVA, 256 Seiten, 19,95 Euro

Verlagsgesellschaft mbH

ZUM 75. TODESTAG VON RINGELNATZ

Joachim Ringelnatz Nach Berlin, nach Berlin, nach Berlin! Herausgegeben von Frank Möbus Mit Berlin­Gedichten und ­Prosa porträtierte Joachim Ringelnatz die Licht­ und Schatten­ seiten der Metropole. Die Texte sind eine fortlaufende Liebeserklärung an Berlin. 250 Seiten · Hardcover mit Schutzumschlag ISBN 978­3­86650­370­0 · Euro 19,90

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DER FILM ZUM BUCH

Weitere aktuelle Buchverfilmungen Stieg Larrson „Verblendung“ Kinostart: 1.10.09 Donna Cross „Die Päpstin“ Kinostart: 22.10.09 Manisch: Julia Jentsch als Teil der gottesfürchtigen Dörfler

Waris Dirie „Wüstenblume“ Kinostart: 24.9.2009

Mysteriös: Düstere Szenarien prägen das Regiewerk von Bettina Oberli

Bleibtreu brilliert Andrea Maria Schenkel war im Literaturbetrieb unbekannt, bis ihr Debütroman „Tannöd“ zum Bestseller wurde. Jetzt kommt der Krimi ins Kino

W

enn im November die Verfilmung des düsteren Bestsellers „Tannöd“ in die Kinos kommt, wird Monica Bleibtreu in ihrer letzten großen Rolle zu sehen sein. Als die gebürtige Wienerin im Mai an Krebs starb, waren die Arbeiten gerade abgeschlossen. Regie bei der Buchverfilmung von Andrea Maria Schenkels Krimi führte Bettina Oberli. In weiteren Hauptrollen: Julia Jentsch und Volker Bruch. Die Geschichte der Schriftstellerin Andrea Maria Schenkel ist ein Märchen für sich. Im Januar 2006 er-

scheint ihre literarische Aufarbeitung eines authentischen Kriminalfalls. Die 43-Jährige war in der Zeitung auf einen Mordfall gestoßen, der sich 1922 in der oberbayerischen Einöde Hinterkaifeck ereignet hatte und bis heute nicht gelöst werden konnte.

Das düstere Drama wird zum Bestseller Wenn ihre Kinder abends im Bett waren, schrieb sie auf, was damals geschah mit der Familie Danner. Die wur-

Meisterhaft: Monica Bleibtreu in ihrer letzten Rolle

Andrea Maria Schenkel „Tannöd“, Nautilus, 128 Seiten, 12,90 Euro

de eines nachts einfach ausgelöscht, mit der Spitzhacke erschlagen. Selbst den zweijährigen Josef hat der Mörder nicht verschont. Im Dorf heißt der Hof bald nur noch Mordhof und jeder verdächtigt den anderen. Nicht zu vergessen das Gerücht mit dem Inzest.

miteinander verknüpft. Der Leser darf in die Köpfe der Menschen kriechen und Schenkel auf der Jagd nach dem Mörder begleiten. Ihre Sprache ist unmittelbar und direkt, mit viel Platz für die Todesangst, die sich mit jedem Opfer weiter ausbreitet.

Für „Tannöd“ verlegt die Autorin den Fall in die Nachkriegszeit Mitte der 1950er Jahre und rekonstruiert die Ereignisse in 39 kurzen Abschnitten, in denen sie die Perspektiven der Opfer, der befragten Zeugen und des Täters

Die ersten Auflagen von „Tannöd“ waren sehr schnell vergriffen. Ein Jahr später bekommt Andrea Maria Schenkel den Deutschen-Krimi-Preis, dann stellt Elke Heidenreich das Buch in ihrer Fernsehsendung vor. Das Buch kata-

pultiert sich über Nacht in die Hitlisten nach ganz oben. Das Titel bleibt auch später in den Schlagzeilen: 2007 reicht der Autor Peter Leuschner, der den so genannten Hinterkaifeck-Fall ebenfalls in seinen Büchern bearbeitet hat, beim Landgericht München Klage wegen Plagiats ein. Er fordert Schadensersatz, einen Stopp der Verbreitung des Kriminalromans und die Vernichtung aller noch verfügbaren Exemplare. Die Klage scheitert. Bis heute hat sich „Tannöd“ 600.000 Mal verkauft. AB 22.10.09 IM KINO IM

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VERLEIH

DER

WWW.PAEPSTIN.FILM.DE


DER FILM ZUM BUCH

Weitere aktuelle Buchverfilmungen Stieg Larrson „Verblendung“ Kinostart: 1.10.09 Donna Cross „Die Päpstin“ Kinostart: 22.10.09 Manisch: Julia Jentsch als Teil der gottesfürchtigen Dörfler

Waris Dirie „Wüstenblume“ Kinostart: 24.9.2009

Mysteriös: Düstere Szenarien prägen das Regiewerk von Bettina Oberli

Bleibtreu brilliert Andrea Maria Schenkel war im Literaturbetrieb unbekannt, bis ihr Debütroman „Tannöd“ zum Bestseller wurde. Jetzt kommt der Krimi ins Kino

W

enn im November die Verfilmung des düsteren Bestsellers „Tannöd“ in die Kinos kommt, wird Monica Bleibtreu in ihrer letzten großen Rolle zu sehen sein. Als die gebürtige Wienerin im Mai an Krebs starb, waren die Arbeiten gerade abgeschlossen. Regie bei der Buchverfilmung von Andrea Maria Schenkels Krimi führte Bettina Oberli. In weiteren Hauptrollen: Julia Jentsch und Volker Bruch. Die Geschichte der Schriftstellerin Andrea Maria Schenkel ist ein Märchen für sich. Im Januar 2006 er-

scheint ihre literarische Aufarbeitung eines authentischen Kriminalfalls. Die 43-Jährige war in der Zeitung auf einen Mordfall gestoßen, der sich 1922 in der oberbayerischen Einöde Hinterkaifeck ereignet hatte und bis heute nicht gelöst werden konnte.

Das düstere Drama wird zum Bestseller Wenn ihre Kinder abends im Bett waren, schrieb sie auf, was damals geschah mit der Familie Danner. Die wur-

Meisterhaft: Monica Bleibtreu in ihrer letzten Rolle

Andrea Maria Schenkel „Tannöd“, Nautilus, 128 Seiten, 12,90 Euro

de eines nachts einfach ausgelöscht, mit der Spitzhacke erschlagen. Selbst den zweijährigen Josef hat der Mörder nicht verschont. Im Dorf heißt der Hof bald nur noch Mordhof und jeder verdächtigt den anderen. Nicht zu vergessen das Gerücht mit dem Inzest.

miteinander verknüpft. Der Leser darf in die Köpfe der Menschen kriechen und Schenkel auf der Jagd nach dem Mörder begleiten. Ihre Sprache ist unmittelbar und direkt, mit viel Platz für die Todesangst, die sich mit jedem Opfer weiter ausbreitet.

Für „Tannöd“ verlegt die Autorin den Fall in die Nachkriegszeit Mitte der 1950er Jahre und rekonstruiert die Ereignisse in 39 kurzen Abschnitten, in denen sie die Perspektiven der Opfer, der befragten Zeugen und des Täters

Die ersten Auflagen von „Tannöd“ waren sehr schnell vergriffen. Ein Jahr später bekommt Andrea Maria Schenkel den Deutschen-Krimi-Preis, dann stellt Elke Heidenreich das Buch in ihrer Fernsehsendung vor. Das Buch kata-

pultiert sich über Nacht in die Hitlisten nach ganz oben. Das Titel bleibt auch später in den Schlagzeilen: 2007 reicht der Autor Peter Leuschner, der den so genannten Hinterkaifeck-Fall ebenfalls in seinen Büchern bearbeitet hat, beim Landgericht München Klage wegen Plagiats ein. Er fordert Schadensersatz, einen Stopp der Verbreitung des Kriminalromans und die Vernichtung aller noch verfügbaren Exemplare. Die Klage scheitert. Bis heute hat sich „Tannöd“ 600.000 Mal verkauft. AB 22.10.09 IM KINO IM

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BILDBÄNDE

Überfluteter Urwald: bis zu den Baumwipfeln unter Wasser Oderpolder von oben

Landschaftsmalerei Vielleicht ist es ein Naturgesetzt, dass die Heimat häufig unterschätzt wird - dieser prachtvolle Bildband liefert den eindrucksvollen Gegenbeweis: Das Paradies liegt gleich nebenan - irgendwo in Deutschland

© Norbert Rosing

M

30

anche wußten es schon immer: Deutschland ist ein wunderschönes Land. Andere haben das erst jetzt entdeckt, nachdem die Krise den Radius der Urlaubsreisen verengt hat oder auch weil neuerdings der Sommer auf Spiekeroog angenehmer ist als auf Sizilien. Da kommt ein Fotoband gerade recht, der die Reize dieses Landes in ein liebliches Licht setzt: „Deutschlands unberührte Naturparadiese“. Eine bebilderte Reise erwartet den Leser, die ihn von der Ostsee durch die Fluss- und Waldlandschaften nach Süden bis zu den Alpen führt und wieder zurück hinauf zum Wattenmeer. Deutschland als Naturschauspiel, kenntnisreich und liebevoll in Szene gesetzt durch Norbert Rosing, den international bekannten Fotografen, der auch für die „National Geographic“ arbeitet. Wohltuend unterscheidet der Band sich von ähnlichen Werken dieser Art: Dies ist kein gebundener Werbeprospekt, sondern

LESEN

eine ganz subjektive Annäherung an die Landschaften des eigenen Landes. Statt Neuschwanstein und Loreley: Berwartstein und Lämmerfelsen, Orte, die weniger bekannt sind und mindestens so bezaubernd. Wem sie aber vertraut sind, der entdeckt sie in diesen Bildnern aufs Neue. Nicht nur Schönwetteraufnahmen finden sich hier. Wolken und Dunst schränken die Schönheit nicht ein, unterstreichen sie eher, so wie auch jede Jahreszeit ihren eigenen Reiz hat. Bäume und Felsen haben es dem Lichtbildner besonders angetan. Ihnen widmet er Portraits, die im Wechsel mit den manchmal doppelseitigen Panaromaaufnahmen ein sehr persönliches Bekenntnis ablegen. Auch Blumen und Pilze und gelegentlich Tiere (Steinböcke, Schnecken!) bezieht Rosners Feinblick in diese Bilderfeier mit ein. Persönlich gehalten sind auch die Texte, die zurückhaltend sparsam und

Denkmal: Verstorbenen Bergsteigern wird auf dem Tafelberg Hohe Liebe gedacht

dabei doch hinreichend informativ zu den einzelnen Kapiteln hinführen, in die dieses gut 200 Seiten starke Bilder-Buch gegliedert ist. Kein Marketingprodukt ist dies, wie gesagt, doch gerade umso einladender. Deutschland ist wunderschön. Wer es nicht glaubt, der nehme dieses Buch zur Hand.

Stille Morgenröte: der große „Schrammstein“ im Elbsandsteingebirge

Norbert Rosing „Deutschlands unberührte Naturparadiese“, Tecklenborg, 204 Seiten, 45,00 Euro

LESEN

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BILDBÄNDE

Überfluteter Urwald: bis zu den Baumwipfeln unter Wasser Oderpolder von oben

Landschaftsmalerei Vielleicht ist es ein Naturgesetzt, dass die Heimat häufig unterschätzt wird - dieser prachtvolle Bildband liefert den eindrucksvollen Gegenbeweis: Das Paradies liegt gleich nebenan - irgendwo in Deutschland

© Norbert Rosing

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anche wußten es schon immer: Deutschland ist ein wunderschönes Land. Andere haben das erst jetzt entdeckt, nachdem die Krise den Radius der Urlaubsreisen verengt hat oder auch weil neuerdings der Sommer auf Spiekeroog angenehmer ist als auf Sizilien. Da kommt ein Fotoband gerade recht, der die Reize dieses Landes in ein liebliches Licht setzt: „Deutschlands unberührte Naturparadiese“. Eine bebilderte Reise erwartet den Leser, die ihn von der Ostsee durch die Fluss- und Waldlandschaften nach Süden bis zu den Alpen führt und wieder zurück hinauf zum Wattenmeer. Deutschland als Naturschauspiel, kenntnisreich und liebevoll in Szene gesetzt durch Norbert Rosing, den international bekannten Fotografen, der auch für die „National Geographic“ arbeitet. Wohltuend unterscheidet der Band sich von ähnlichen Werken dieser Art: Dies ist kein gebundener Werbeprospekt, sondern

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eine ganz subjektive Annäherung an die Landschaften des eigenen Landes. Statt Neuschwanstein und Loreley: Berwartstein und Lämmerfelsen, Orte, die weniger bekannt sind und mindestens so bezaubernd. Wem sie aber vertraut sind, der entdeckt sie in diesen Bildnern aufs Neue. Nicht nur Schönwetteraufnahmen finden sich hier. Wolken und Dunst schränken die Schönheit nicht ein, unterstreichen sie eher, so wie auch jede Jahreszeit ihren eigenen Reiz hat. Bäume und Felsen haben es dem Lichtbildner besonders angetan. Ihnen widmet er Portraits, die im Wechsel mit den manchmal doppelseitigen Panaromaaufnahmen ein sehr persönliches Bekenntnis ablegen. Auch Blumen und Pilze und gelegentlich Tiere (Steinböcke, Schnecken!) bezieht Rosners Feinblick in diese Bilderfeier mit ein. Persönlich gehalten sind auch die Texte, die zurückhaltend sparsam und

Denkmal: Verstorbenen Bergsteigern wird auf dem Tafelberg Hohe Liebe gedacht

dabei doch hinreichend informativ zu den einzelnen Kapiteln hinführen, in die dieses gut 200 Seiten starke Bilder-Buch gegliedert ist. Kein Marketingprodukt ist dies, wie gesagt, doch gerade umso einladender. Deutschland ist wunderschön. Wer es nicht glaubt, der nehme dieses Buch zur Hand.

Stille Morgenröte: der große „Schrammstein“ im Elbsandsteingebirge

Norbert Rosing „Deutschlands unberührte Naturparadiese“, Tecklenborg, 204 Seiten, 45,00 Euro

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BILDBÄNDE

Geliebte Gene B

eim Untertitel dieses Buches „Liebesgeschichten in Bildern“ denkt man nicht unbedingt gleich an „Väter und Söhne“. Genau das aber hat der Bildband zu bieten: Aufnahmen, auf denen immer zwei zu sehen sind: ein Mann und ein Knabe, in einer Art zärtlicher Intimität miteinander verbunden. Das wirkt durch und durch männlich und ist doch weitab von jedem Klischee. Durch ihr Schwarz-Weiß gewinnen die Bilder noch an poetischer Intensität, von der nichts ablenkt, außer vielleicht der Gedanke an den eigenen Vater, den eigenen Sohn.

Andrew Smith „Väter und Söhne“, Benteli, 88 Seiten, 25,00 Euro

Kein verklärtes Bild Das faszinierende Werk eines begnadeten Malers auf dem schmalen Grat zwischen Erlaubtem und Verbotenem

U Sybille Ebert-Schifferer „Caravaggio - Der Maler und sein Werk“, C.H.Beck, 320 Seiten, 58,00 Euro

32

LESEN

m 1600 erregt der junge Maler Michelangelo Merisi, besser bekannt als Caravaggio (1571-1610), in Rom mit seinen neuartigen Bilder großes Aufsehen. Sie stechen hervor durch ihre unerhörte psychologische Authentizität, eine kühne Naturnähe und geistreiche Einfälle. Für seine Darstellungen biblischer Szenen nahm Caravaggio Menschen aus der Unterschicht als Modell, auch Prostituierte. Er überschritt Grenzen, im Leben wie in der Kunst, die der Maler mit seinem begnadeten Realismus nachhaltig beeinflusste. Zum 400. Todes-

tag Caravaggios im kommenden Jahr zeichnet die Kunsthistorikerin Sybille Ebert-Schifferer ein neues und vielseitiges Bild vom unsteten Leben und fantastischen Werk eines Künstlers, der nicht Gott gefallen wollte, sondern den Menschen. Das opulent gestaltete Buch zeigt alle originalen Gemälde Caravaggios und lädt ein zum „Sehen, Staunen, Glauben“, wie es im Untertitel heißt. Eine schöne Ergänzung ist Tilman Röhrigs historischer Roman „Caravaggios Geheimnis“ (Pendo, 496 Seiten, 19,95 Euro), eine schriftstellerische Annäherung an den faszinierenden Künstler.

Trotz harter Schale ein fürsorglicher Vater: Anthony Quinn

Lebendige Legende B

ugatti ist keine normale Automarke, sondern Religion, Einstellung, Mythos. Der Kult begann mit Gründer Ettore Arco Isidoro Bugatti, der 1901, als 20-jähriger Konstrukteur bei der Firma de Dietrich, das bis dahin technische Objekt Automobil zum Gesamtkunstwerk erklärte. Koto Bolofo, einer der großen Fotografen dieser Tage, verfiel dem morbiden Charme einer kleinen Bugatti-Werkstatt in England, als er dabei zusah, wie die Kunstwerke restauriert und am Leben gehalten werden. Ein grandioser Fotoband, in dem die Bilder alles sagen.

Koto Bolofo „Bugatti“, Steidl, 96 Seiten, 78,00 Euro

Form und Funktion: Restauration noch per Hand

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BILDBÄNDE

Geliebte Gene B

eim Untertitel dieses Buches „Liebesgeschichten in Bildern“ denkt man nicht unbedingt gleich an „Väter und Söhne“. Genau das aber hat der Bildband zu bieten: Aufnahmen, auf denen immer zwei zu sehen sind: ein Mann und ein Knabe, in einer Art zärtlicher Intimität miteinander verbunden. Das wirkt durch und durch männlich und ist doch weitab von jedem Klischee. Durch ihr Schwarz-Weiß gewinnen die Bilder noch an poetischer Intensität, von der nichts ablenkt, außer vielleicht der Gedanke an den eigenen Vater, den eigenen Sohn.

Andrew Smith „Väter und Söhne“, Benteli, 88 Seiten, 25,00 Euro

Kein verklärtes Bild Das faszinierende Werk eines begnadeten Malers auf dem schmalen Grat zwischen Erlaubtem und Verbotenem

U Sybille Ebert-Schifferer „Caravaggio - Der Maler und sein Werk“, C.H.Beck, 320 Seiten, 58,00 Euro

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m 1600 erregt der junge Maler Michelangelo Merisi, besser bekannt als Caravaggio (1571-1610), in Rom mit seinen neuartigen Bilder großes Aufsehen. Sie stechen hervor durch ihre unerhörte psychologische Authentizität, eine kühne Naturnähe und geistreiche Einfälle. Für seine Darstellungen biblischer Szenen nahm Caravaggio Menschen aus der Unterschicht als Modell, auch Prostituierte. Er überschritt Grenzen, im Leben wie in der Kunst, die der Maler mit seinem begnadeten Realismus nachhaltig beeinflusste. Zum 400. Todes-

tag Caravaggios im kommenden Jahr zeichnet die Kunsthistorikerin Sybille Ebert-Schifferer ein neues und vielseitiges Bild vom unsteten Leben und fantastischen Werk eines Künstlers, der nicht Gott gefallen wollte, sondern den Menschen. Das opulent gestaltete Buch zeigt alle originalen Gemälde Caravaggios und lädt ein zum „Sehen, Staunen, Glauben“, wie es im Untertitel heißt. Eine schöne Ergänzung ist Tilman Röhrigs historischer Roman „Caravaggios Geheimnis“ (Pendo, 496 Seiten, 19,95 Euro), eine schriftstellerische Annäherung an den faszinierenden Künstler.

Trotz harter Schale ein fürsorglicher Vater: Anthony Quinn

Lebendige Legende B

ugatti ist keine normale Automarke, sondern Religion, Einstellung, Mythos. Der Kult begann mit Gründer Ettore Arco Isidoro Bugatti, der 1901, als 20-jähriger Konstrukteur bei der Firma de Dietrich, das bis dahin technische Objekt Automobil zum Gesamtkunstwerk erklärte. Koto Bolofo, einer der großen Fotografen dieser Tage, verfiel dem morbiden Charme einer kleinen Bugatti-Werkstatt in England, als er dabei zusah, wie die Kunstwerke restauriert und am Leben gehalten werden. Ein grandioser Fotoband, in dem die Bilder alles sagen.

Koto Bolofo „Bugatti“, Steidl, 96 Seiten, 78,00 Euro

Form und Funktion: Restauration noch per Hand

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EIN BUCH & SEINE GESCHICHTE

Der Prinz war kein Held Sie war die Rose des kleinen Prinzen. Die biografische Liebeserklärung von Consuelo de Saint-Exupéry blieb lange unentdeckt

D

ie Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.“ Natürlich hatte Antoine de Saint-Exupéry den Satz symbolisch gemeint, als er ihn den Fuchs zum kleinen Prinzen sagen ließ. Und was verbirgt sich hinter der Rose, die „auf der ganzen Welt einzig in ihrer Art ist“? Eine Frau natürlich: Consuelo Suncín Sandoval Zeceña, geboren 1901 in El Salvador, ab 1941 verheiratet mit dem Erfolgsautor und Jagdflieger Saint-Exupéry. Sie hatte stets im Schatten gelebt, verachtet von den Verwandten ihres Gatten, wenig geschätzt von den Freunden. Geliebt aber, ja angehimmelt von Antoine, der sich zugleich das Recht nahm, sie immer wieder warten zu lassen, während er zu plötzlichen Reisen

aufbrach, sich an anderen Frauen berauschte, in den Krieg flog, aus dem er schließlich nicht wiederkam. Consuelo hat all das niedergeschrieben, atemlos, haarklein, verständnisbereit, dieses Leben mit „Tonio“, die Etappen zum literarischen Ruhm, die Begegnungen mit großen Kollegen, die Stunden des Glücks, die Tage der Trauer. Hat Hunderte Seiten gefüllt, diese sodann verschnürt und im Keller versenkt. Als sie 1979 starb, hatte niemand außer ihr diese Memoiren gelesen. Erst 1999, zum 100. Geburtstag von „Saint Ex“, besannen sich die Erben auf den unbeachteten Schatz. So gelangte dieser höchst persönliche, versöhnliche, doch keineswegs immer nur schonende Blick der Witwe auf den Autor des „Kleinen Prinzen“ ans Licht der Öffentlichkeit. Allen Lesern von Antoine de Saint-Exu-

péry sei dieses bemerkenswerte Buch empfohlen. Missfallen wird es nur denen, die es nicht ertragen, dass ihr Held kein Heiliger war.

Consuelo de Saint-Exupéry „Die Rose des Kleinen Prinzen“, Ullstein, 349 Seiten, 8,95 Euro

Impressum Herausgeber: Verlagsgesellschaft Madsack, Hannover; Redaktion: Edwin Baaske, Marco Brinkmann, Carsten Hark, Dr. Ulrich Kahmann, Jürgen Lentz, Emmy Mühlhaus, Christoph Oppermann, Katrin Schulte, Annika Wilkening; Fotos: Roger Grabowski; Telefon: (0521) 55 99 06; Telefax: (0521) 55 99 01; Mail: lesen@dkcp.de; Grafik: Jörg Weusthoff, Dominic Tackenberg, Weusthoff Noël, Hamburg; Druck: Bayreuth Druck+Media; Umschlagdruck: Druckhaus Göttingen; Gesamtanzeigenleitung: Daniel Gahr (0511) 518 1918; Regionale Anzeigen: Arne Frank (05721) 80 92 66

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EIN BUCH & SEINE GESCHICHTE

Der Prinz war kein Held Sie war die Rose des kleinen Prinzen. Die biografische Liebeserklärung von Consuelo de Saint-Exupéry blieb lange unentdeckt

D

ie Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.“ Natürlich hatte Antoine de Saint-Exupéry den Satz symbolisch gemeint, als er ihn den Fuchs zum kleinen Prinzen sagen ließ. Und was verbirgt sich hinter der Rose, die „auf der ganzen Welt einzig in ihrer Art ist“? Eine Frau natürlich: Consuelo Suncín Sandoval Zeceña, geboren 1901 in El Salvador, ab 1941 verheiratet mit dem Erfolgsautor und Jagdflieger Saint-Exupéry. Sie hatte stets im Schatten gelebt, verachtet von den Verwandten ihres Gatten, wenig geschätzt von den Freunden. Geliebt aber, ja angehimmelt von Antoine, der sich zugleich das Recht nahm, sie immer wieder warten zu lassen, während er zu plötzlichen Reisen

aufbrach, sich an anderen Frauen berauschte, in den Krieg flog, aus dem er schließlich nicht wiederkam. Consuelo hat all das niedergeschrieben, atemlos, haarklein, verständnisbereit, dieses Leben mit „Tonio“, die Etappen zum literarischen Ruhm, die Begegnungen mit großen Kollegen, die Stunden des Glücks, die Tage der Trauer. Hat Hunderte Seiten gefüllt, diese sodann verschnürt und im Keller versenkt. Als sie 1979 starb, hatte niemand außer ihr diese Memoiren gelesen. Erst 1999, zum 100. Geburtstag von „Saint Ex“, besannen sich die Erben auf den unbeachteten Schatz. So gelangte dieser höchst persönliche, versöhnliche, doch keineswegs immer nur schonende Blick der Witwe auf den Autor des „Kleinen Prinzen“ ans Licht der Öffentlichkeit. Allen Lesern von Antoine de Saint-Exu-

péry sei dieses bemerkenswerte Buch empfohlen. Missfallen wird es nur denen, die es nicht ertragen, dass ihr Held kein Heiliger war.

Consuelo de Saint-Exupéry „Die Rose des Kleinen Prinzen“, Ullstein, 349 Seiten, 8,95 Euro

Impressum Herausgeber: Verlagsgesellschaft Madsack, Hannover; Redaktion: Edwin Baaske, Marco Brinkmann, Carsten Hark, Dr. Ulrich Kahmann, Jürgen Lentz, Emmy Mühlhaus, Christoph Oppermann, Katrin Schulte, Annika Wilkening; Fotos: Roger Grabowski; Telefon: (0521) 55 99 06; Telefax: (0521) 55 99 01; Mail: lesen@dkcp.de; Grafik: Jörg Weusthoff, Dominic Tackenberg, Weusthoff Noël, Hamburg; Druck: Bayreuth Druck+Media; Umschlagdruck: Druckhaus Göttingen; Gesamtanzeigenleitung: Daniel Gahr (0511) 518 1918; Regionale Anzeigen: Arne Frank (05721) 80 92 66

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Neu von Hellmuth Karasek, Matthias Politycki, Wolf Haas

Liebe, Lust und Leidenschaft – eine Geschichte in Geschichten

Ob du es glaubst oder nicht. Der Brenner ist wieder da.

Ein Tag ohne Gnade zwischen Mann und Frau

272 Seiten, gebunden

224 Seiten, gebunden

128 Seiten, gebunden

| Hoffmann und Campe | Das will ich lesen!


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