Weihna�ʦgrüße Der SN-Jahresrückblick
2015
DAS JAHR 2015 IM SCHAUMBURGER LAND
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EDITORIAL
Ein Jahr, das es in sich hatte Unser Rückblick auf 2015 VON CHEFREDAKTEUR MARC FÜGMANN
ebe Leserinnen und Leser! 2015 war ein turbulentes, /aufregendes Jahr: Themen wie i
die Flüchtlingskrise, deren Ausmaß wohl niemand vorhergesehen hat, oder die schrecklichen Terroranschläge von Paris haben uns alle erschüttert und mit ihren weitreichenden Auswirkungen auch in Schaumburg beschäftigt. Und keiner weiß, was uns hier in Zukunft noch erwartet. In der Region selbst sind wir von großen Katastrophen glücklicherweise verschont geblieben. Und doch gab es auch 2015 wieder viele Ereignisse, von denen wir Ihnen berichtet haben – oft erfreuliche, aber mitunter auch traurige. Übrigens: Jedem einzelnen Abonnenten haben wir in den vergangenen zwölf Monaten zusammengerechnet knapp 11500 Zeitungsseiten morgens ins Haus geliefert. Zu den schönen Ereignissen gehörte ganz sicher das 40-jährige Bestehen der Schaumburger Nachrichten, das wir mit vielen von Ihnen gemeinsam begangen haben. Ganz bewusst haben wir uns dabei für ein Leserfest rund ums Stadthäger Schloss entschieden, um mit den Menschen zu feiern, die uns oft schon sehr lange die Treue halten.
Zu ihnen zählen auch unsere Anzeigenkunden, die ebenfalls dazu beigetragen haben, dass sich die Schaumburger Nachrichten auch 2015 in einem Umfeld mit großen Herausforderungen und ständigen Veränderungen gut haben behaupten können. Viele dieser Gewerbetreibenden finden Sie mit ihren Weihnachtsgrüßen in dieser Beilage. Herzlichen Dank dafür! In dem 64-seitigen Magazin, das Sie in den Händen halten, möchten wir mit Ihnen gemeinsam auf die Höhepunkte des ausklingenden Jahres zurückblicken. Noch einmal an all das erinnern, was wichtig war und uns berührt hat. Wir lassen auch viele Feste und Veranstaltungen für Sie Revue passieren. Und ganz sicher finden Sie auf den nächsten Seiten die eine oder andere Schlagzeile wieder, die für Sie persönlich untrennbar mit dem vergangenen Jahr verbunden ist. Gleichzeitig blicken wir schon gespannt auf 2016: Was wird es uns bringen? Dem Schaumburger Land, dem Ort, in dem wir leben, jedem Einzelnen von uns? Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben harmonische Weihnachtsfeiertage und für das neue Jahr alles Gute, viel Glück und vor allem Gesundheit!
Meistens pro, doch einmal kontra 2015 war ein Jahr mit vielen Herausforderungen und politischen Weichenstellungen VON LANDRAT JÖRG FARR
Liebe Schaumburgerinnen und Schaumburger.
W
oran werden wir uns erinnern, wenn wir an das Jahr 2015 zurückdenken? Vielleicht noch an das Thema Griechenland aus dem ersten Halbjahr – verbunden mit der Frage, ob der Euro hält. Mit Sicherheit aber an die aktuelle, auch die Medienlandschaft beherrschende Flüchtlingssituation. Mehr als eine Million Menschen suchten in diesem Jahr in Deutschland Asyl. Sie waren auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Vertreibung aus den Krisenländern im Nahen Osten und Afrika. Auch im Landkreis Schaumburg haben rund 2500 Menschen ein Dach über dem Kopf, Verpflegung und medizinische Erstversorgung bekommen. Wir konnten diese nicht einfache Situation in der Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden, aber auch mit einer unglaublichen Vielzahl von engagierten Menschen aus Hilfsorganisationen (Deutsches Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk, Arbeiterwohlfahrt, Feuerwehren), den Kirchen und vielen, vielen privaten Unterstützern bewältigen. All denen, aber auch den Mitarbeitern des Landkreises, der Städte und Gemeinden, die in die Aufgaben eingebunden waren und viele Überstunden geleistet haben, gilt mein besonderer Dank. Im Moment kann ich feststellen, dass das Konzept der dezentralen Unterbringung in mittlerweile mehr als 200 Wohnungen, die professionelle Betreuung durch Sozialarbeiter und das große ehrenamtliche Engagement geholfen haben, diese außergewöhnliche Lage zu bewältigen. Aber uns muss auch bewusst sein, dass neue Aufgaben auf uns zukommen. Sprachvermittlung und Bildung, Ausbildung und Beruf sind wichtige Stationen zu einer Integration. In fast allen Schulen in Schaumburg entstehen Sprachlernklassen. Mit Kreishandwerkerschaft, Industrieund Handelskammer, Bundesagentur für Arbeit, JobCenter, Berufsschulen und vielen anderen widmen wir uns dem Thema Kompetenzfeststellung und Qualifikation, um jenen Menschen, die bei uns bleiben werden, eine Perspektive zu geben. Wir wissen, wie groß diese Aufgabe ist, und es gibt auch auf viele Fragen noch nicht alle Antworten. Natürlich gibt es Grenzen der Belastbarkeit und Aufnahmefähigkeit – gerade bei den Hilfsorganisationen. Daher brauchen wir internationale und nationale Lösungen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Letztendlich auch, damit wir uns um diejenigen Schutzsuchenden, die unsere Hilfe brauchen und bei uns bleiben, angemessen kümmern können. Auch wenn dieses Thema sicherlich die große Öffentlichkeit stark beherrscht hat, gibt es viele weitere Aufgabenfelder, die uns als Landkreis in diesem Jahr bewegt haben. So hat sich beispielsweise die Arbeitslosigkeit in Schaumburg erneut verringert: auf 6,2 Prozent. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse ist wieder bei über 42 000 angekommen. Das ist ein Plus von 5500 Arbeitsplätzen gegenüber 2009. Das ist ein Erfolg der heimischen Wirtschaftsunternehmen, die wir als Landkreis mit
Landrat Jörg Farr fordert „internationale und nationale Lösungen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise – letztendlich auch, damit wir uns um diejenigen Schutzsuchenden, die unsere Hilfe brauchen und bei uns bleiben, angemessen kümmern können“. Ansonsten sei eines Tages die Grenze der Belastbarkeit und Aufnahmefähigkeit erreicht: „Gerade bei den Hilfsorganisationen.“ rg
einer aktiven Wirtschaftsförderung unterstützen. Dieser Trend der wirtschaftlichen Verbesserung hält zurzeit an: Diverse Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte sehen ganz vielversprechend aus. Als Landkreis haben wir bis 2020 mehr als 2,1 Millionen Euro bereitgestellt für Investitionsförderprogramme und Technologietransfer – also für Innovationen und Weiterentwicklung heimischer Betriebe in Kooperation mit der universitären Landschaft. Dieses Geld kommt direkt und unmittelbar heimischen Betrieben zugute und dient der Schaffung von Arbeitsplätzen. Positiv ist auch, dass die gute Arbeit der vergangenen Jahre honoriert und der gesamte Landkreis Schaumburg erneut als LEADER-Region anerkannt wurde – mit einer Gesamtförderung für Schaumburger Kommunen von rund 3,4 Millionen Euro. Damit können in den kommenden Jahren weitere Projekte zur Entwicklung des Schaumburger Landes und zur Innenentwicklung unserer Städte und Dörfer finanziert werden. Und mit großem Druck arbeiten derzeit viele Ingenieure, Baufachleute und Handwerker an der Erstellung des neuen Gesamtklinikums, damit es am 1. Januar 2017 eröffnet werden kann. Wir alle beklagen die Situation, dass sich zu wenige Mediziner im stationären und ambulanten Bereich im ländlichen Raum niederlassen. Es ist ein Erfolg und eine Bestätigung der Zusammenlegung (es entsteht ein Haus der Schwerpunktversorgung mit 437 Betten), dass sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt sechs hochqualifizierte Chefärzte und weitere Mediziner entschieden haben, ins Schaumburger Land zu wechseln. Damit steht auch in Zukunft eine qualifizierte medizinische Versorgung für die Schaumburger Bevölkerung zur Verfügung. Die für die Erstversorgung der Patienten wichtigen und entscheidenden Rettungswachen bleiben verteilt im Land-
kreis an ihren bisherigen Standorten bestehen. Sie werden technisch und personell noch besser ausgestattet, um eine schnelle Versorgung mit allen lebenserhaltenden Maßnahmen vor Ort zu gewährleisten. Die Patienten werden dann wie schon heute im stabilisierten Zustand in die Klinik gefahren. Seit einiger Zeit schaffen wir als Landkreis die Voraussetzung für einen flächendeckenden Breitbandausbau. Sämtliche Orte sollen davon profitieren – nicht nur diejenigen Städte und Gemeinden, bei denen die Telekommunikationsunternehmen schon von sich aus, leistungsfähige Bandbreiten anbieten, weil es wirtschaftlich ist. Mein Ziel ist in der Tat, leistungsfähige Netze für Alle mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 MBit pro Sekunde in naher Zukunft anbieten zu können. Die technischen Anforderungen sind entwickelt. Das offizielle Vergabeverfahren kann in Kürze starten. Gewartet haben wir nur noch auf die Bekanntgabe der Förderregularien des Bundes und des Landes, denn am Ende soll der Ausbau für die Kommunen und für jeden Privaten auch bezahlbar sein. Der Bau der B 65 geht im ersten Bauabschnitt mit großen Schritten voran. Davon kann sich jeder überzeugen, der von Stadthagen nach Heuerßen unterwegs ist. Auch dieses ist ein wichtiges Infrastrukturprojekt für unseren Landkreis, bei dem es um die Leistungsfähigkeit einer Hauptverkehrsachse mit hohen Verkehrszahlen und auch um Verkehrssicherheit geht. Die Arbeit der Leitstelle für Klimaschutz zeigt rückblickend für 2015 eine Reihe von Erfolgen auf. Das erste Energieeffizienznetzwerk für Unternehmen in Niedersachsen ist bei uns mit 23 Schaumburger Unternehmen gegründet werden. Daneben steht jedem privaten Eigentümer eines Ein- und Zweifamilienhauses eine kostenlose gewerkeund anbieterneutrale Energieberatung unter dem Kampagnenlogo „Mach dein Haus fit“ zur Verfügung.
Alles in allem ein Querschnitt für viele positive Entwicklungen, die unseren Landkreis nach vorne bringen. Als Kreisverwaltung entwickeln wir uns weiter: Dies zeigen zum Beispiel die vielen Beratungsdienstleistungen für Bürger – angefangen von der Kinderbetreuungsagentur über das Bildungsbüro, den Fachdienst Altenhilfe bis hin zur Leitstelle für Klimaschutz. Manchmal muss man, um positive Dinge zu erhalten, auch deutlich Position beziehen gegen große Vorhaben. Auch das war 2015 der Fall, als der Stromnetzbetreiber Tennet eine Planung veröffentlichte, die eine Gleichstrom-Freileitung durch die Samtgemeinden Sachsenhagen, Lindhorst, Nenndorf und Rodenberg geführt hätte. An dieser Stelle haben wir uns gemeinsam im engen Schulterschluss von Landrat, Bürgermeistern und Bevölkerung positioniert: mit einem klaren „Ja“ zur Energiewende, aber einem deutlichen „Nein“ zur Freileitung. Der Grund, warum ich mich sehr deutlich gegen die Freileitung ausgesprochen habe, liegt auf der Hand: Die Entwicklungsperspektiven für weitere Siedlungs- und Gewerbeentwicklungen wären im betroffenen Raum massiv beeinträchtigt worden. Am Ende hatten wir gemeinsam Erfolg, auch in der überregionalen Kooperation mit 22 anderen betroffenen Landkreisen von Schleswig Holstein bis nach Bayern: Der Bundestag hat dem Erdkabel Vorrang eingeräumt. Insgesamt war 2015 kein leichtes Jahr, sondern eines mit vielen Herausforderungen und politischen Weichenstellungen. Auch für 2016 stehen viele Entscheidungen an. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit Hilfe von Politik und Verwaltung sowie dem Engagement vieler Bürger, Initiativen und Verbänden zu guten Ergebnissen kommen und das Schaumburger Land weiter entwickeln werden. Ich wünsche Ihnen – auch im Namen des Kreistags – friedvolle und besinnliche Festtage sowie einen guten Start ins neue Jahr.
DAS JAHR 2015 IM LANDKREIS SCHAUMBURG
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
MENSCHEN 2015
Neues Gesicht in der Wirtschaftsförderung Landkreis. Schaumburg hat ab Juli einen neuen Wirtschaftsförderer. Der 43 Jahre alte Ludwig Schätzl (Bild) ist Volkswirt und hat unter anderem am LeibnizInstitut in Dresden im angewandten Bereich Regionalplanung geforscht. „Ich interessiere mich sehr für die Kombination aus Wirtschaftsförderung und Regionalplanung“, sagt Schätzl. Das habe ihn auch auf die Stellenausschreibung im Landkreis gebracht, denn hier ist die Regionalplanung im Amt für Wirtschaftsförderung mit untergebracht. Der bisherige Wirtschaftsförderer Stefan Tegeler verlässt das Kreishaus auf eigenen Wunsch Ende Juni. jcp/jcp
Kontakt zu Bürgern bringt den Erfolg Landkreis. Als Kebria Kiani (Bild) vor drei Jahren als Flüchtling aus dem Iran nach Deutschland kam und sich am Gymnasium Ernestinum anmelden wollte, wurde er abgelehnt. Drei Jahre später macht er im Juli 2015 sein Abitur am beruflichen Gymnasium der Berufsbildenden Schulen Rinteln – mit einer Durchschnittsnote von 2,4. Sich in Rinteln einzuleben sei ihm anfangs nicht leicht gefallen, bekennt er. Aber je mehr Kontakt er zu anderen Rintelnern bekam, desto besser wurde sein Deutsch. pk/pk
Adelmann gibt Pläne für Ruhestand bekannt Landkreis. Nach mehr als 20jähriger Tätigkeit wird der Geschäftsführer der Schaumburger Landschaft, Sigmund Graf Adelmann (Bild), Ende Juni 2016 in den Ruhestand gehen. Das bestätigt der Vorsitzende der Landschaft, KlausHenning Lemme, Mitte Oktober auf Anfrage. Ursprünglich sei das Ausscheiden des 65-Jährigen aus Altersgründen schon zum bevorstehenden Jahreswechsel geplant gewesen. Nun soll Adelmann laut Lemme noch sechs Monate dranhängen – vor allem, um die Erstellung des Jahresberichts 2015 zu gewährleisten. ssr/pr.
Richtkranz weht überm Klinikum
Sturmtief „Niklas“ sorgt für Wirbel
Mitte des Jahres steht in Vehlen der Rohbau / „Zukunftsweisender Schritt“ Mitte Juli steigt der grüne Kranz in die Höhe. Rote, weiße und blaue Bänder flattern im Wind: Mehr als 280 Gäste und Mitarbeiter sind dabei, um gemeinsam mit Verantwortlichen und Gesellschaftern der Krankenhausprojektgesellschaft (KPG) Richtfest auf der Baustelle des Gesamtklinikums Schaumburger Land in Vehlen zu feiern. Gesellschafter sind der Landkreis Schaumburg, die Stiftung Bethel und – mit einer Mehrheit der Anteile – der Gesundheitskonzern Agaplesion. „Ich bin froh, dass wir diesen Schritt gegangen sind“, bekennt Landrat Jörg Farr in seiner Rede. Er betont: Angesichts eines Investitionsstaus von 1,5 Milliarden Euro im Gesundheitswesen in niedersächsischen Kliniken sei dieser Schritt zukunftsweisend. Eine große Portion Nächstenliebe für das Gesamtklinikum wünscht sich Altbischof
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Landkreis.
Landkreis. Das Sturmtief „Nik-
Landrat Jörg Farr zeigt sich zufrieden mit dem Baufortschritt.
Jürgen Johannesdotter als Vertreter der Stiftung Bethel. Nächstenliebe sei ein Stück harte Arbeit, insbesondere bei schweren Entscheidungen und in schweren Zeiten, die es in einem Krankenhaus zweifellos gebe. Die Agaplesion-Vor-
Netzwerk für Inklusion startet Landkreis. Das Inklusionsnetz-
werk Schaumburg nimmt im September die Arbeit in der Zentralstelle in Stadthagen auf. Die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt ist die Herausforderung, der sich das von der gemeinnützigen Hof Windheim GmbH ins Leben gerufene Netzwerk stellen möchte. Ein Projekt, „das es in Niedersachsen in dieser Größe noch nicht gegeben hat“, betont Andreas Landmann, Geschäftsführer des Hofes Windheim. Gemeinsam mit Netzwerkkoordinatorin Sunita Schwarz sowie den Mitarbeitern Christoph Bärwinkel, Sabrina Grimpe und Dorothea Kaiser hat Landmann es sich zur Aufgabe gemacht, Arbeitgeber in Schaumburg über die Fähigkeiten und Stärken von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt zu informieren und Unternehmen, Organisationen, Vereine sowie Politik und Verwaltung miteinander zu vernetzen. Mit 250 000 Euro für Personalkosten unterstützt die „Aktion Mensch“ das Projekt. Vom Landkreis gibt es zum Bedauern von Landmann tbh keine Hilfe.
standsmitglieder Markus Horneber und Jörg Marx äußern zuvor ihren Wunsch, dass das neue Haus durch Wertschätzung und Wirtschaftlichkeit geprägt werde. „Die einzelnen Werte des Leitbilds sind ohne Nächstenliebe
rg
nicht denkbar“, sagt Johannesdotter. Die Leiterin des Kindergartens am Krankenhaus in Rinteln, Kathrin Witt, bittet um Spenden zugunsten einer Typisierungsaktion für den vierjährigen leukämiekranken Paul,
der zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus liegt – und kurz darauf stirbt. Für die Spenden haben Jungen und Mädchen der KindergartenGruppe eine bunte Spendenbox gebastelt, die von den Gästen rasch gefüllt wird. bes
CDA-Kreisverband gründet sich Christlich Demokratische Arbeitnehmer mit Vertretung in Schaumburg Landkreis. Zehn stimmberech-
tigte Schaumburger Mitglieder der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) gründen Ende August den CDA-Kreisverband Schaumburg. Zum Vorsitzenden wird im Ratskeller Stadthagen der Stadthäger Heiko Tadge (CDU) gewählt. Die CDA repräsentiert den CDU-Sozialflügel.
„Ich freue mich auf die Arbeit“, erklärt Tadge im Anschluss an die Wahl des Vorstandes. Er wolle aber kein „Vorturner“ sein, der alles allein mache. Zu Tadges Stellvertretern wählt die Gründungsversammlung Erhard Steege und Winfried Lange. Zur Schriftführerin wird Monika Insinger bestimmt. Mit der
Der Vorstand des neuen CDA-Kreisverbandes Schaumburg mit Monika Insinger (von links), Winfried Lange und Heiko Tadge. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Maik Beermann (hinten) leitet die Wahl. hga
Wahl der sechs Beisitzer Marion Räker, Manfred Burghardt, Erhard Herrmann, Gabriel Holzheimer, Uwe Müller sowie Wilhelm Strack vervollständigt die Versammlung den ersten Vorstand des CDA-Kreisverbandes. Im Verlauf wählt die Versammlung Tadge als Delegierten zur CDA-Landestagung und dem CDA-Niedersachsentag. Die gesamte Wahl wird geheim durchgeführt, die jeweilige Amtszeit beträgt zwei Jahre. Nur der Beschluss zur Gründung des Kreisverbandes erfolgt in offener Abstimmung. Wahlleiter ist der CDUBundestagsabgeordnete Maik Beermann. Bevor der Kreisverband aus der Taufe gehoben wird, richtet außer Beermann auch Klaus-Dieter Drewes, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Schaumburg, das Wort an die Gründungsversammlung. Beide Redner betonten die Wichtigkeit der CDA: An sozialen Themen herrsche in Deutschland kein hga Mangel.
las“ fegt am 30. März über den Landkreis hinweg. Glücklicherweise kommt es nur zu Sachschäden, Personen werden nicht verletzt. Die Freiwilligen Feuerwehren, unterstützt von den Mitarbeitern der Bauhöfe, sind an diesem Tag jedoch im Dauereinsatz, da die Exter über die Ufer tritt, Bäume umgeknickt werden und sogar Altkleidercontainer von den Böen auf die Straße geweht werden. In Stadthagen und Bückeburg werden durch das Sturmtief einige Gebäude beschädigt. Während in der Kreisstadt umstürzende Bäume dafür verantwortlich sind, sorgen die Böen in der Ex-Residenzstadt dafür, dass sich ein großes Stück Putz von einer Hauswand löst. In den Rintelner Ortsteilen sorgt insbesondere die Exter für eine angespannte Lage. Der Fluss tritt an einigen Stellen aus seinem Bett heraus. Wie in den anderen Kommunen im Landkreis kommen die Betroffenen bes glimpflich davon.
Schulbusse gibt es nicht mehr Landkreis. Mit Beginn des
Schuljahrs im September wird die gesamte Schülerbeförderung im Landkreis in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) überführt. „Für Schüler, die es bisher gewohnt waren, im freigestellten Schülerverkehr mit ,ihrem Schulbus‘ zu fahren, bedeutet dies, dass sie zukünftig die öffentlichen Fahrpläne berücksichtigen und sich an diese Zeiten halten müssen“, teilt Landkreis-Pressesprecher Klaus Heimann mit. Zwar fahren die Busse an allen Schulen zu nahezu unveränderten Zeiten, jedoch haben sich einige Haltestellen geändert. Busfahrer, die bislang im sogenannten freigestellten Schulbusverkehr unterwegs waren, der nun wegfällt, werden nicht etwa arbeitslos, sondern sind künftig „auf Linie unterwegs“, erläuterte der Betriebsleiter der Schaumburger Verkehrsgesellschaft, Dirk Nolte. Für den Landkreis soll sich das neue System finanziell positiv auswirken. 260 000 Euro können nun jährlich im Bereich Schülerbeförderung gespart werden. Bislang beliefen sich die Kosten laut Heimann auf jährlich 1,5 Millionen Euro. sk
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DAS JAHR 2015 IM LANDKREIS SCHAUMBURG
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Die Bahn kommt nicht zum Zuge
Kostenfreie Aktion zum Energiesparen
Anbieterwechsel im Regionalverkehr / Zusätzliche Fahrradabstellplätze und kostenloses WLAN Landkreis. Vom 13. Dezember
an übernimmt die Westfalenbahn GmbH die Regional-Express-Züge auf der Strecke Hannover-Minden von der Deutschen Bahn. Ausschlaggebend dafür ist eine entsprechende Auftragsvergabe der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), die diese Bahnstrecke zusammen mit regionalen Nahverkehrsverbänden betreibt. Die Regional-Express-Züge verkehren zwischen Braunschweig und Bielefeld beziehungsweise Rheine. Sie halten im Schaumburger Bereich in Haste, Stadthagen und Bückeburg. Nach Auskunft von LNVGPressesprecher Rainer Peters hat der private Anbieter Westfalenbahn in einer europaweiten Ausschreibung „das beste Preis-Leistungs-Verhältnis“ geboten und deswegen den Zuschlag erhalten. „Wir bekommen bessere Verkehrsleistungen für weniger Steuergeld“, ergänzt LNVG-Geschäftsführer Hans-Joachim Menn. Laut Peters wird das Fahrtenangebot der Regional-Express-Züge weitestgehend unverändert bleiben. Es werde allerdings „an den Wochenendtagen durch ein paar zusätzliche Fahrten am frühen Morgen und am späten Abend ergänzt“. Wie Menn schildert, setzt die
An Schaumburger Bahnhöfen übernimmt die Westfalenbahn den Regionalverkehr von der Deutschen Bahn.
Westfalenbahn auf dieser Strecke Doppelstock-Triebwagen neuester Bauart ein. Die Kapazität steige von bisher 560 auf 626 Plätze an. In den Sommermonaten sollen zusätzliche Fahrradabstellplätze bereitgestellt werden. Zudem können laut Menn Reisende künftig leichter in die neuen Züge einund aussteigen. Der Grund: Die
Tiefeinstiege der Doppelstockwagen seien besser an die Bahnsteighöhen angepasst. Die Regional-Express-Züge auf dieser Linie werden nach Auskunft von Peters kostenloses WLAN anbieten. Man wolle auf dieser Strecke erproben, ob die Technik verlässlich funktioniere und es für den Kunden Nutzen bringe.
Wie der Pressesprecher der Westfalenbahn, Thomas Kopp, mitteilt, schließt die Linie direkt an das bisherige Streckennetz der Privatbahn an. Dieses liegt im nördlichen Westfalen sowie im Emsland. Bedauern herrscht bei der Deutschen Bahn. Deren Vertrag mit der LNVG läuft im Dezember aus. Die DB habe sich
pr.
selbstverständlich an der Neuausschreibung beteiligt, sagt Sprecherin Sabine Brunkhorst: „Wir haben ein aus unserer Sicht gutes Angebot abgegeben, sind aber leider nicht zum Zuge gekommen.“ Zu Entlassungen von Mitarbeitern werde es aufgrund dieser Entscheidung nicht kommen, versichert die ssr DB-Sprecherin.
Bürgerstiftung unterstützt 53 Projekte mit insgesamt 80 000 Euro Landkreis. Die Bürgerstiftung
Schaumburg unterstützt in diesem Jahr 53 Projekte im Landkreis mit rund 80 000 Euro. Wie der Vorsitzende Rolf Watermann allerdings beim traditio-
nellen Stifterforum im Joel-LeTheule-Saal in Bückeburg betont, macht auch dieser Einrichtung die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank zu schaffen.
Spannungsgeladen „Südlink“-Gegner feiern Etappensieg Landkreis. Die Gegner der ge-
planten Freiluft-Höchstspannungsleitung „Südlink“ machen Anfang des Jahres mobil, nachdem sich bereits im Vorjahr einige Initiativen gegen die Pläne formiert hatten. Die Entwürfe Unternehmens Tennet sehen vor, dass eine der thematisierten Trassenvarianten, „Mitte/West“ genannt, quer durch den Landkreis führt. Dagegen machen zahlreiche Schaumburger Front. Die Kreisverwaltung nimmt sich des „Südlinks“ bei Infoabenden an, unter anderem im Sägewerk in Lauenau. Mehr als 600 Zuhörer verfolgen dabei Mitte Januar die Ausführungen von Tennet-Mitarbeiter Marius Strecker und Andrea Thiel, äußern im Anschluss aber auch ihre Bedenken und Sorgen. Landrat Jörg Farr mahnt an, dass „Sorgfalt vor Schnelligkeit“ bei den Trassenplanungen gelten müsse. Er glaubt zudem, dass es bei m Netzbetreiber Tennet eine vorschnelle Fokussierung auf die Trasse „Mitte/West“ gegeben hat.
Die Kreisverwaltung schließt sich in den kommenden Wochen der Hamelner Erklärung an. Darin bringen Kommunen ihre Befürchtungen gegenüber Freiluft-Leitungen zum Ausdruck. Zudem regen sie eine Prüfung der Trassen und einer Erdverkabelung an. Bei einem vom CDU-Bundestagsabgeordneten Maik Beermann initiierten Runden Tisch im Kreishaus am 12. Februar kochen die Emotionen schließlich hoch: So wirft der SPDLandtagsabgeordnete Karsten Becker seinem CDU-Kollegen Otto Deppmeyer vor, Tatsachen außer Acht zu lassen und andere Sachverhalte zu beschönigen. Auch bei den anderen Teilnehmern herrschen an diesem Abend Skepsis und Ablehnung gegenüber dem „Südlink“ vor. Umso gelöster reagieren viele Betroffene, als sich der zuständige Bundestagsausschuss Ende November für die Variante der Erdverkabelung starkmacht. Farr, Becker und Beermann sehen sie sich in ihren Vorbehalbes ten bestätigt.
„Die 80 000 Euro sind mit heutigen Möglichkeiten nicht mehr zu erreichen“, hebt er hervor. Fortan müssten die Verantwortlichen an einigen Stellschrauben justieren, ohne
dabei die Balance zwischen Risiko und Rendite aus den Augen zu verlieren, so Watermann. Immerhin können er und seine Vorstandskollegen eine weitere gute Nachricht
verkünden: Das Stiftungskapital wächst um 30 000 Euro. Zudem haben sie eine vierte Treuhandstiftung bekommen. Diese hat immerhin ein Kapital von bes 300 000 Euro.
Sophia Dierks hat das Titelbild gemalt Landkreis. Auch in diesem Jahr sind wieder viele Kinder unserem Aufruf gefolgt und haben ein Weihnachtsbild gemalt. Eine SN-Jury wählte daraus die ihrer Meinung nach zehn schönsten Bilder aus und stellte sie zur Abstimmung. Das „letzte Wort“ über das Titelbild des traditionellen SN-Jahresrückblicks hatten unsere Leserinnen und Leser. Das Ergebnis der Telefonabstimmung fiel eindeutig aus: Sophia Dierks (Seggebruch) erhielt mit 20,4 Prozent aller Anrufe die meisten Stimmen. Die Vierjährige gewinnt eine Geburtstagsfeier für acht Kinder im Spieleparadies Ramba Zamba Schaumburg (Luhden).
Mit 17,1 Prozent der Anrufe belegte Hanna Grundmeier (9 Jahre) aus Stadthagen Platz 2. Sie erhält ein Erwachsenenund ein Kinderticket für ein Heimspiel des Fußball-Bundesligisten Hannover 96. Stella Maria Bajkovec darf sich über zwei Tagestickets für den Erlebnis-Zoo Hannover freuen. Die Zehnjährige aus Stadthagen erhielt mit 14,9 Prozent die drittmeisten Anrufe. Auf den Rängen 4 und 5 landeten Carolin Mandler (Stadthagen) und Belinda Obst (Lauenau), die damit jeweils eine Zehnerkarte für die Eisbahn Lauenau bekommen. Carolin Thies (Lauenau) hat eine Kinder-DVD von Ralf
Ruthe gewonnen. An Lilly Anna Bajkovec (Stadthagen), Liv Wiskow (Stadthagen), Mika Halgmann (Hagenburg) und Lasse Claus (Hespe) geht jeweils eine Hörspiel-CD. Doch nicht nur die Kinder können sich freuen: Unter allen Anrufern haben wir drei Preise verlost. Der SN-Ticketgutschein im Wert von 75 Euro geht an Bianca Zuschlag (Bückeburg). Zwei Tagestickets für den Erlebnis-Zoo Brigitte Hannover hat Schneeweiß (Luhden) gewonnen. Den Krimi „Haarmanns Erbe“ erhält Antje Wiskow (Stadthagen). Alle Gewinne werden in Kürze per Post zuhb gestellt.
Landkreis. Ab Mitte September können Immobilienbesitzer ihr Haus kostenfrei auf die Möglichkeit prüfen lassen, Solarenergie zu nutzen. Es geht dabei unter anderem um Wärmeeinsparung und Nutzung des selbst erzeugten Stroms. Zuständig für diesen sogenannten Solar-Check sind die Schaumburger Energieberater. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und der Leitstelle Klimaschutz des Landkreises Schaumburg. Mit im Boot befinden sich auch die regionalen Geldinstitute sowie die Industrie- und Handelskammer und die Kreishandwerkerschaft. Dort liegen zum Beispiel auch Handzettel mit den Kontaktinformationen aus. Alternativ ist eine Anfrage möglich unter der Telefonnummer (0 51 51) r 9 57 88 77.
Inklusion braucht ein bisschen länger Landkreis. Die Verlängerung der Schwerpunktschulen bis 2024 trifft Mitte November auf einhellige Zustimmung der Kreistagsfraktionen. In der Sitzung des Schulausschusses betont Kreisrätin Katharina Augath, die Inklusion werde in Schaumburg nicht als Last gesehen, sondern bereits seit Jahren als positive Herausforderung gelebt. Gleichzeitig seien die notwendigen baulichen Veränderungen der Schulgebäude – zum Beispiel der Einbau von Fahrstühlen – angesichts der Finanzsituation des Landkreises nicht in der Kürze der Zeit zu bewältigen. Die Schwerpunktschulen sollten bis 2018 den Kommunen den Übergang in das inklusive Schulsystem erleichtern. So konnte der Landkreis für jeden Förderbedarf eine Schwerpunktschule benennen, an die Eltern ihr Kind mit dem entsprechenden Förderbedarf schicken können. Ab dem Schuljahr 2018/19 sollten Eltern dann eigentlich die Schule frei wählen und dieses Recht notfalls einklagen können. Das hätte geheißen: Jedes Schulgebäude müsste barrierefrei ausgebaut sein – und damit zum Beispiel über einen Fahrstuhl und schallgedämmte Unterber richtsräume verfügen.
Geisler geht „Nie richtig hineingekommen“: Umstrittener Präsident des Landeskirchenamts tritt ab Landkreis. Zum 1. November
verlässt der Präsident des Landeskirchenamtes, Sebastian Geisler, die Landeskirche Schaumburg-Lippe. Damit findet das turbulenteste Kapitel in der jüngeren Geschichte der hiesigen Kirche ein Ende. Die Versetzung sei auf Wunsch Geislers ausgesprochen worden, erklärt Landesbischof Karl-Hinrich Manzke. Zwingen können hätte ihn sein Dienstherr zu diesem Schritt nicht. Per Gesetz gelten die Leitungsämter auf Lebenszeit. Die beiden Landeskirchen finden in Abstimmung mit dem vierfachen Familienvater eine einvernehmliche Lösung.
Sebastian Geisler gibt sein Amt zum 1. November auf. pr.
„Darüber bin ich sehr dankbar“, betont Manzke und spricht rückblickend von einer
„belastenden Situation für die gesamte Landeskirche“. Jetzt muss ein neuer Verwaltungschef her. Doch bevor es so weit ist, soll die bislang bestehende Gesetzeslage auf den Prüfstand kommen. Das Amt des Präsidenten soll künftig nicht mehr auf Lebenszeit gelten. Das empfiehlt der Kirchenrat der Synode, also dem Kirchenparlament, die dem im November in Bückeburg zustimmt. Ein abgeschlossenes Jurastudium mit Befähigung zum Richteramt ist die Grundvoraussetzung für das nun vakante Amt. Damit kommt der ehemalige Stadthäger Bürgermeister Bernd Hellmann als Nachfolger
Geislers nicht infrage. Der Stadthäger hat die Kirche seit Januar dieses Jahres beraten und somit einen Teil der Aufgaben des Kirchenamtspräsidenten übernommen. Bereits seit Dienstantritt Geislers gab es Schwierigkeiten innerhalb der Landeskirche. Sowohl im Verhältnis zum Landesbischof als auch zur Mitarbeiterschaft gab es immer wieder Reibungen. Nach Worten Manzkes ist der im Jahr 2007 von der Synode zum Präsidenten des Landeskirchenamts gewählte Geisler „nicht umfassend in die Aufgabenstellung der kirchlichen Verwaltung hivin neingekommen“.
DAS JAHR 2015 IM LANDKREIS SCHAUMBURG
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Erweiterte Maut-Pflicht in Schaumburg Landkreis. Seit Anfang Juli
müssen Unternehmen für Lastwagen mit einem Gewicht von über zwölf Tonnen auch auf einigen Bundesstraßen Maut zahlen. In Schaumburg erfüllen drei Abschnitte die Kriterien: das 4,1 Kilometer lange Teilstück der B 65 von MindenMeißen bis Bückeburg-Ost, der 200 Meter lange Abschnitt der B 83 bis zur B 65-Auffahrt Bückeburg-Ost sowie die 4,1 Kilometer lange Ortsumgehung Stadthagen. Hinzu kommt ein 300 Meter langes Teilstück der B 65 von der Autobahnabfahrt Bad Nenndorf in Richtung Hannover, das allerdings nicht mehr zum Landkreis Schaumburg gehört. Die für einen Abschnitt zu zahlende Lkw-Maut ist abhängig von der Streckenlänge. Die Höhe der Mautgebühr pro Kilometer ist gestaffelt nach der Anzahl der Achsen des Fahrzeugs und nach Emissionskategorien. Bei den Schaumburger Behörden stößt die Ausweitung der Maut auf Skepsis. „Aus unserer Sicht macht es wenig Sinn, kleine Teilstücke zu bemauten“, erklärt Erster Kreisrat Klaus Heimann. „Dadurch wird nicht verhindert, dass Lkw von der Autobahn auf die Bundesstraßen ausweichen. Im Gegenteil: Es ist zu befürchten, dass der örtliche Ausweichber verkehr zunimmt.“
Der riesige, rote Mond
MENSCHEN 2015
Ende September zeigen die Gestirne über Schaumburg ein besonderes Schauspiel Nicht nur Hobby-Astronom Sebastian Wilk aus Bad Nenndorf dürfte am 28. September in den Himmel geschaut haben. Die Gestirne haben an diesem frühen Montagmorgen ein ganz besonderes Schauspiel zu bieten: eine totale Mondfinsternis. Das bedeutet: Der Mond wird komplett vom Schatten der Erde verdunkelt und leuchtet rostrot. Mehr als sieben Jahre lang haben Astronomen und Hobby-Sternengucker auf das Spektakel gewartet, entsprechend aufgeregt ist der 37-jährige Wilk. Er weist darauf hin, dass die aktuelle „Mofi“ ganz besonders fasziniert. Schließlich fällt sie mit einem „SuperMond“ zusammen. Der Mond kommt dabei auf seiner Laufbahn der Erde besonders nahe und erscheint entsprechend groß. Das zeitliche Zusammentreffen der beiden Vollmond-Erscheinungen ist übrigens so selten, dass die US-Weltraumbehörde Nasa nachgerechnet hat: Den letzten XXL-Blutmond
Landkreis.
Der Blutmond leuchtet Ende September über Schaumburg.
gab es 1982, der nächste wird erst wieder 2033 am Himmel stehen. Frühaufsteher sind am 28. definitiv im Vorteil. Schon um kurz nach drei Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde, binnen einer Stun-
de schrumpft er zur dünnen Sichel, und um kurz nach vier Uhr ist die Mondfinsternis total. Es dauert mehr als eine Stunde, bis der Mond den Erdschatten durchwandert. Bei Austritt aus dem Kernschatten um
pr.
6.27 Uhr beginnt es bereits zu dämmern. Der beste Zeitpunkt, um das Spektakel zu beobachten, ist gegen halb fünf Uhr, meint Wilk. Dann ist der „Blutmond“ in ganzer Pracht zu sehen. „Eine Mondfinsternis
kann es nur bei Vollmond geben“, erklärt Wilk. Dass es nicht bei jedem Vollmond zu einer Finsternis kommt, liegt an der gekippten Umlaufbahn des Mondes. Im Verhältnis zur Bahn der Erde um die Sonne ist die Mondbahn leicht schief. Die Folge: Der Vollmond wandert ober- oder unterhalb am Erdschatten vorbei und wird von der Sonne direkt angestrahlt. Bei einer Mondfinsternis jedoch steht der Erdtrabant von der Sonne aus gesehen genau hinter der Erde. Dadurch fällt der Erdschatten auf den Mond, er wird finster. „Er verschwindet aber nicht komplett“, betont der Nenndorfer. Statt vollständig verdunkelt zu werden, leuchtet der Mond glutrot am Nachthimmel. Deshalb wird er im Volksmund auch „Blutmond“ genannt. Grund ist das Streulicht aus der Erdatmosphäre: Langwelliges Licht, das von der Erdatmosphäre gebrochen und in den Schattenbereich gelenkt wird, färbt den Mond r ein.
Erster Frauengottesdienst
Auf Partnersuche
Bundesweites Ereignis der Evangelischen Kirche in Probsthagen
Verwaltung sucht Firmen für Internetausbau
Landkreis. Kräftiger Frauen-
gesang in der Probsthäger Kirche: Anfang September begrüßt Pastorin Anne Riemenschneider 200 Frauen aus der gesamten Landeskirche zum ersten, in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bundesweit gefeierten Frauengottesdienst. Im Mittelpunkt steht das Christusbekenntnis der Martha aus dem Johannes-Evangelium. Für Stimmung sorgt eine Meditation von Marlies Wiepking zu einem gemalten HerzMotiv von Britta Eisen. „Ja, ich glaube“ leuchtet aus dem Herz hervor – als Bekenntnis der Martha zu Jesus Christus im Rahmen der Wundererzählung von der Auferweckung des Lazarus von Bethanien. Die biblische Martha werde mit ihrem Bekenntnis zu Jesus als Sohn Gottes zur Apostelin. „Sie gibt den Ruf zum Leben an andere weiter“, stellt Pastorin Antje
Landkreis. Rund ein Drittel der
Die Pastorinnen Anne Riemenschneider (vorne, von links), Huong Nguyen-Fürst und Antje Stoffels-Gröhl sowie Diakonin Christine Lange (nicht im Bild) gestalten den Gottesdienst. pr.
Stoffels-Gröhl in ihrer Ansprache heraus. Mit persönlichen Christusbekenntnissen der Theologinnen endet der Predigtteil. So berichtet Pastorin Huong Nguyen-
Fürst, wie ihr Glaube sie auf der Flucht aus Vietnam getragen habe. Diakonin Christine Lange nimmt im Fürbittengebet unter anderem die aktuelle Flüchtsk lingssituation auf.
Haushalte im Landkreis haben kein schnelles Internet. Dies geht aus einer Studie zur Breitbandversorgung hervor, die die Kreisverwaltung im Frühjahr vorstellt. Der Erhebung zufolge haben rund 32 Prozent der Schaumburger Übertragungsraten von knapp 16 Megabit pro Sekunde. An der Studie haben sich im vergangenen Jahr rund 1500 Haushalte in Landkreis beteiligt. Besonders gravierend ist die Situation in der Samtgemeinde Niedernwöhren. Dort haben nur rund acht Prozent der Haushalte eine Breitbandversorgung. Doch auch das Auetal mit rund 24 Prozent und die Samtgemeinde Nienstädt mit 32 Prozent sind die Sorgenkinder. Wesentlich besser sieht die Lage in der Samtgemeinde Eilsen aus. Dort gibt es bei 99 Prozent der Haushalte eine Über-
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tragungsrate von 50 Megabit pro Sekunde. An Position zwei im Kreisvergleich liegt die Samtgemeinde Nenndorf, gefolgt von der Stadt Obernkirchen. Die Kreisverwaltung setzt sich bei der Breitbandversorgung ehrgeizige Ziele: In drei Jahren sollen alle Haushalte in Schaumburg einen Wert von 50 Megabit pro Sekunde erreichen. Damit dies gelingt, sucht die Verwaltung einen Partner für den Netzausbau. Zu diesem Zweck führen die zuständigen Mitarbeiter seit Frühjahr Sondierungsgespräche mit Telekommunikationsanbietern. Die Kommunen und der Landkreis wollen das Projekt nach eigenen Angaben bezuschussen. Dabei wollen die Verantwortlichen das bereits bestehende Netz ausbauen, weil dies ihrer Einschätzung nach die günstigste Variante bes darstellt.
Müller-Krahtz geht in den Ruhestand Landkreis. Nach einem guten Vierteljahrhundert in Führungspositionen beim Landkreis wird Kreisdezernentin Ursula Müller-Krahtz (Bild) Ende Juli in den Ruhestand verabschiedet. Turbulente Zeiten erlebte die 60-jährige Juristin schon in den neunziger Jahren als Rechtsamts-Leiterin. Angesichts der damaligen Flüchtlingswelle hatte sie manchen Rechtsstreit in Asylverfahren zu händeln. Außerdem führte sie Aufsicht über unterschiedliche Bereiche wie die Ämter für Recht, Ordnung, Naturschutz, Forsten, Straßenverkehr, Feuerwehr, Rettungswesen und Katastrophenschutz sowie Veterinärwesen und Verbraucherschutz. ssr/pr.
DRK findet neuen Geschäftsführer Landkreis. Nach dreimonatiger Suche findet der Vorstand des DRK-Kreisverbands einen neuen Geschäftsführer: Anfang November tritt der 43-jährige Thomas Hoffmann (Bild) seinen Dienst an. Dem DRKVorsitzenden Bernd Koller ist die Erleichterung deutlich anzumerken. „Ich denke, wir haben den Richtigen gefunden“, sagt er. Seit 2007 arbeitete Hoffmann als kaufmännischer Leiter in der Verwaltung der Paritätischen Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland (PLSW). mf/pr.
Wilmers wieder an der WIR-Spitze Landkreis. Mitte November wählen die Mitglieder der Wählerinitiative „Wir für Schaumburg“ (WIR) Richard Wilmers (Bild) für zwei weitere Jahre an ihre Spitze. Der Stadthäger erhält bei der Jahresversammlung das einmütige Votum der 13 anwesenden Mitglieder. Die Wählerinitiative will sich laut Ankündigung von Wilmers vor allem für die Einführung einer kreisweit zweiten IGS-Oberstufe in Rodenberg einsetzen. Insgesamt zählt die WIR 51 Mitglieder. ssr/pr.
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DAS JAHR 2015 IM LANDKREIS SCHAUMBURG
MENSCHEN 2015
Kreis-AfD stellt sich hinter Petry Landkreis. Der Kreisverband Nienburg-Schaumburg der Alternative für Deutschland (AfD) stellt sich im Juli in Person des Kreisvorsitzenden Daniel Karl (Bild) uneingeschränkt hinter die neue Bundesvorsitzende Frauke Petry. Diese gilt als Stimme des rechten Flügels innerhalb der Partei und liefert sich einen Machtkampf mit dem bürgerlich-konservativen Gründer Bernd Lucke, der schließlich zurücktritt und die Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA) gründet. „Die Stimmung bei uns ist einhellig für Petry“, betont Karl. ssr/pr.
Wechsel an der Z.U.G.-Spitze Landkreis. An der Spitze des kreiseigenen Zentrums für Unternehmensgründung (Z.U.G.) gibt es Mitte September einen Wechsel. Neue Leiterin der Geschäftstelle wird Doreen Heinze (Bild), die Anja Gewald ablöst. Das Z.U.G. unterstützt und berät junge Unternehmen auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Gewald hatte die Geschäftsführung der 1997 gegründeten Z.U.G.-Geschäftsstelle seit 2010 inne. Ihre Nachfolgerin wurde in Meißen geboren und ist in Remscheid aufgewachsen. Sie war zuvor beim Landkreis Hildesheim im Job-Center tätig. ssr/ssr
Britischer Botschafter im SN-Gespräch Landkreis. Der britische Botschafter Sir Simon McDonald (Bild) stellt sich Ende Juli bei einem Redaktionsbesuch den Fragen der Schaumburger Nachrichten. Unter anderem erfahren die Leser, dass Großbritannien aus McDonalds Sicht als größter Handelspartner der Eurozone Interesse an einem starken Euro hat und dass 70 Prozent der Briten für einen Verbleib in der EU sind – sofern diese sich einigen Reformen unterzieht. Klare Kante zeigt McDonald auf die Frage nach dem besten JamesBond-Darsteller. „Sean Connery“, sagt der Botschafter. r/rg
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Polizist soll Flüchtlinge misshandelt haben Schaumburger Beamter unter Folterverdacht / Pornobild an 14-Jährige geschickt VON TINA BONFERT
Landkreis/Hannover. Schwerer Verdacht gegen einen Bundespolizisten: Im Mai wird gegen einen 40-jährigen Familienvater aus Schaumburg Strafanzeige erstattet. Er soll in der Wache der Bundespolizei am Hauptbahnhof in Hannover Flüchtlinge misshandelt haben. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt, wie Oberstaatsanwalt Thomas Klinge erklärt. Mindestens zwei Flüchtlinge soll der Mann laut Hinweisen von zwei Kollegen gequält und gefoltert haben. Unter anderem habe er einen 19-jährigen Marokkaner gezwungen, verdorbenes Schweinemett zu essen. Ein Flüchtling aus Afghanistan soll der Beamte gewürgt und mit angelegten Fußfesseln durch die Wache geschleift haben. Im September werden neue Vorwürfe laut. Weil der Beamte einer 14-Jährigen pornografische Bilder von sich selbst geschickt haben soll, hat die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl beantragt. Im September 2014 soll er das Mädchen in einem Zug kennengelernt haben und ihr später ein Bild von seinem erigierten Penis geschickt haben. Dagegen legt der Anwalt des Bundespolizisten Widerspruch ein. Daraufhin muss sich das Amtsgericht Stadtha-
In dieser Wache am Hauptbahnhof Hannover soll der Schaumburger (kleines Bild) die Flüchtlinge misshandelt haben.
gen mit den Vorwürfen befassen. Anfang Oktober, einen Tag vor der Verhandlung, dann die Überraschung: Der Anwalt des Polizisten zieht den Einspruch gegen den Strafbefehl zurück.
Der geplante Prozess in Stadthagen findet nicht statt. Damit akzeptiert der 40-Jährige laut Kai Oliver Stumpe, Sprecher des Amtsgerichts Stadthagen, das Urteil, bei dem der 40-Jährige zu einer Strafe von 2400
Euro verurteilt worden ist. Damit ist er vorbestraft. Unklar ist, ob Anklage aufgrund der Foltervorwürfe erhoben wird. Einer der beiden Flüchtlinge kann später ermittelt werden und bestätigt die
Körner, cap
Vorwürfe. Bislang ist es noch nicht zur Anklage gekommen. Konkrete Anhaltspunkte dafür, dass sich weitere Beamte an den Misshandlungen beteiligt haben, gebe es noch nicht, sagt Oberstaatsanwalt Klinge.
Fische fressen, bis sie platzen Das Jahr im Gericht: Einbrecher, ein Banker als Betrüger, menschliche Schicksale und ein Freispruch Landkreis. Vom Vorwurf, neun
Brände in Stadthagen, Hülshagen und Enzen gelegt zu haben, ist ein Stadthäger im Sommer 2013 freigesprochen worden. Umso eifriger hat er sich als Einbrecher betätigt. Acht „Brüche“ gehen auf das Konto von zwei Komplizen und ihm. Im Februar verhängt das Amtsgericht dreieinhalb Jahre Jugendhaft und bezieht dabei ein vorausgegangenes Urteil ein. Richter Kai Oliver Stumpe attestiert dem 20-Jährigen „hohe kriminelle Energie“. Die beiden Mittäter bekommen Bewährung. Nach den Einbrüchen, alle im Jahr 2013, hatten beide den Fahndungsdruck nicht mehr ausgehalten und waren von sich aus zur Polizei gegangen, um reinen Tisch zu machen. An allen Taten beteiligt war nur der 20-Jährige. • Wer Besinnlichkeit sucht, geht auf den Stadthäger Weih-
nachtsmarkt. Doch nicht einmal dort war ein 52-Jähriger sicher. Er geriet in Streit mit einem anderen Mann (38), der ein Taschenmesser zog, jedoch nur drohte („Verpiss dich“) und nicht zustach. Wie so oft ging es um Geld. Obwohl es erst Nachmittag war, hatte der Mann mit dem Messer bereits 2,11 Promille Alkohol im Blut. Nicht Glühwein hat dazu geführt, sondern Met, das Gesöff der alten Germanen. Im März kommt es zum Prozess vor dem Bückeburger Landgericht. Berufungsrichter Thorsten Garbe belässt es bei 300 Euro Geldbuße. • Um ganz andere Beträge geht es im Juli, als ein früherer Banker vor dem Schöffengericht in Stadthagen steht. Kunden eines Kreditinstituts sind um insgesamt rund 360 000 Euro geprellt worden. Einige sitzen auf den Zuhörerbänken und sind fas-
sungslos, als der 31-Jährige nur zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wird, verbunden allerdings mit 8000 Euro Geldbuße. Für den bislang unbescholtenen Mann sprechen dessen Geständnis und die lange Verfahrensdauer, gegen ihn die Höhe des Schadens sowie ein Vertrauensbruch, „bei dem der Ruf eines ganzen Instituts auf dem Spiel stand“, so Richter Stumpe. Das Geld hat der Familienvater komplett zurückgezahlt. Es ging wohl eher um den Kick, Hunderttausende zu verschieben – ohne dass es jemand merkt. • Hohe Summen bringen auch Kois, die Könige der Teichfische. In ihrem Herkunftsland Japan können besonders schöne Exemplare schon mal für 1,5 Millionen Euro den Besitzer wechseln. So teuer waren jene 22 Kois nicht, die sich in Nienstädt schlicht zu Tode gefressen
haben, nachdem der Tochter des Teichbesitzers die offene Dose ins Wasser gefallen war. Die Fische sind innerlich geplatzt. In einem Zivilprozess vor dem Landgericht in Bückeburg geht es um 8800 Euro Schadensersatz, pro Fisch 400 Euro. Die Versicherung der Tochter will nicht zahlen. • Ungeklärt bleibt zunächst ein Überfall auf eine Lindhorster Tankstelle, bei dem ein unbekannter Täter rund 750 Euro erbeutet haben soll. Unter Verdacht, die Tat mit einem Komplizen vorgetäuscht zu haben, ist eine junge Frau (21) geraten, die damals hinterm Tresen stand. Im Sommer spricht das Amtsgericht sie und einen Bekannten (22) vom Vorwurf des gemeinschaftlichen Diebstahls frei – zu viele Zweifel. Staatsanwalt Timo Goldmann rückt von der Anklage ab, Richter Stumpe
ist zum Schluss „wenig bis gar nicht mehr“ von der Schuld des Duos überzeugt. Besonders erleichtert ist die junge Frau. Sie hat zwei Jahre lang unter Anfeindungen gelitten – bis zum erlösenden Freispruch. • Um ein Menschenleben geht es – zunächst rein vorsorglich – in einem Prozess, der das Landgericht im September beschäftigt. Rechtsanwalt Reiner Wötzel befürchtet, „dass irgendwann mal einer tot auf dem Teppich liegt“ – wenn nicht bald etwas passiert. Wötzel verteidigt einen Alkoholiker aus Stadthagen, der seiner Verlobten einen Schraubenzieher in den Hals gerammt hat. Am Ende passiert das, was der Verteidiger sich gewünscht hat: Die Richter schicken den „Quartalssäufer“ in eine Entziehungsanstalt, damit er vom Alkohol loskommt. Seine Verlobly te will auf ihn warten.
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DAS JAHR 2015 IM LANDKREIS SCHAUMBURG
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Immer mehr Flüchtlinge Unterbringung von Menschen aus Kriegsgebieten ist auch in Schaumburg das Top-Thema des Jahres Landkreis. Im Zusammenhang vor allem mit den Kriegen in Syrien und im Irak ziehen Flüchtlingsströme Richtung Deutschland. Auch im Landkreis werden Menschen untergebracht. Zum ersten Mal seit Jahren steigen die Flüchtlingszahlen wieder. Und das, wo es hier zu Beginn des Jahres mit einer Einrichtung der Stadt Rinteln nur noch ein Flüchtlingsheim gibt. Die Suche nach weiteren Optionen gestaltet sich schwierig. So plant die Kreisverwaltung unter anderem, das ehemalige Seniorenheim „Florali“ in Bad Nenndorf umzufunktionieren. Im Juni wird aber bekannt gegeben: Der Besitzer stellt das Gebäude für diesen Zweck nicht zur Verfügung. Einen Erfolg gibt es bei einem anderen ehemaligen Seniorenheim: Die Kreisverwaltung genehmigt am 22. August die Einrichtung einer Unterkunft für Asylbewerber im ehemaligen „Haus Berlin“ in Bad Eilsen. Die ersten neun Flüchtlinge ziehen Anfang September ein. Insgesamt kommen hier maximal 34 Menschen unter. Geräuschlos verläuft das nicht. Einige Anwohner sind mit dem Heim nicht einverstanden. Die Kritiker vertritt Rechtsanwalt Alexander Ulbrich. Auch das Regionalfernsehen berichtet. Der Bad Eilser Rat distanziert sich anschließend schriftlich von den im Beitrag getroffenen Aussagen Ulbrichs, die die Ratsmitglieder nach eigenen Angaben als menschenverachtend empfinden.
Das war nicht vorhersehbar.“ Kreisjugenddezernentin Katharina Augath über die 85 elternlosen Kinder unter den Flüchtlingen
Das Gebäude in Bad Eilsen ist für fünf Jahre angemietet. Für die Flüchtlinge soll es nur eine erste Anlaufstelle sein. Grundsätzlich verfolgt der Landkreis beim Unterbringen von Flüchtlingen das sogenannte „Leverkusener Modell“. Ziel ist es unter anderem, die Menschen dezentral unterzubringen – also nicht in Heimen, sondern in Privatwohnungen. Eine solche Möglichkeit entsteht im letzten Jahresdrittel an der Seilerstraße in Stadthagen. In einem lange leer stehenden Haus entstehen unter der Regie der Kreiswohnungsbaugesellschaft vier Wohnungen, in denen bis zu 20 Menschen Platz finden sollen. Im November wird außerdem die ehemalige Pestalozzischule in Rinteln renoviert. Dort entsteht aber ein eher „klassisches“ Heim wie in Bad Eilsen, das zweite in der Weserstadt. 48 Betten sind geplant.
Die Registrierung der Flüchtlinge ist zeitaufwendig.
Die Kinder freuen sich, nach der Flucht aus der Heimat endlich in einem sicheren Land angekommen zu sein. Archiv (2)
Eine der jüngsten Entwicklungen: Der Kreis mietet Immobilien an, die dem Bund gehören – zum Beispiel ehemalige Soldatenwohnungen in Rinteln und Bückeburg. Um den bedrängten Kommunen zu helfen, werden ihnen die Wohnungen mietzinsfrei überlassen. Für Sprachkurse für Asylbewerber und die finanzielle Unterstützung von Integrationslotsen werden Ende September nachträglich 20 000 Euro in den Kreishaushalt 2014 eingestellt.
242 Menschen kommen über Nacht Eines der bemerkenswertesten Ereignisse trägt sich in diesem Zusammenhang Anfang September in Bückeburg zu: Dort müssen praktisch über Nacht 242 Flüchtlinge untergebracht werden. In einer beispiellosen Hilfsaktion verschaffen zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche den Menschen ein Dach über dem Kopf. Erst am Abend zuvor – an einem Sonntag – hatten die Landesbehörden der Kreisverwaltung mitgeteilt, dass die Flüchtlinge am frühen Montagmorgen eintreffen würden. Rund 220 Betten werden in Windeseile in der Mehrzweckhalle der Jägerkaserne aufgestellt. Beteiligt waren vor allem ehrenamtlich Tätige des Technischen Hilfswerkes (THW), des DRK und der Feuerwehr. Weitere 80 Schlafmöglichkeiten werden in Soldatenwohnungen in der direkt benachbarten Königsberger Straße bereitgestellt. Die Flüchtlinge kommen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Ghana, Somalia und dem Irak. Wie Landrat Jörg Farr angibt, sind zwei Drittel der Angekommenen männlich. Es seien relativ wenige Kinder und Jugendliche dabei. Darunter freilich zwei Säuglinge, eines davon – auf der Flucht geboren – gerade einmal fünf Tage alt. Die Unterbringung in einer Kaserne stellt ein Novum in Deutschland dar. „Es ist eine Notunterbringung, die zeigt, wie angespannt die Lage ist“, sagt Kreissozialdezernent Klaus Heimann.
Die Verantwortlichen würdigen die große aus der Bevölkerung kommende Hilfsbereitschaft. Bei den Hilfsorganisationen, aber auch bei der Kreisverwaltung treffen zahlreiche entsprechende Anrufe und Mails ein. Auch die SN erhalten per Mail und über Facebook viele Botschaften, die von der Bereitschaft zur Unterstützung der Flüchtlinge zeugen. Einige Wochen später müssen die Geflüchteten die Kaserne wieder verlassen – die Unterbringung dort gilt als nicht winterfest.
Auch Hetze gegen Geflüchtete und Helfer Der Welle der Hilfsbereitschaft zum Trotz gibt es auch in Schaumburg Menschen, die Flüchtlingen das Leben zusätzlich schwer machen. Wegen Volksverhetzung und öffentlicher Anstiftung zu Straftaten verurteilt das Amtsgericht im September einen 23-Jährigen zu einer viermonatigen Freiheitsstrafe, ausgesetzt zur Bewährung. Hinzu kommen 500 Euro Geldbuße. „Setzt die Unterkünfte in Brand. Anders kann man das nicht mehr vermeiden“, hatte der Bückeburger bei Facebook gepostet. Damit stimmte er einem anderen Mann zu, der im selben Chat sinngemäß behauptet hatte, nicht Not leidende Frauen und Kinder kämen nach Deutschland, sondern IS-Terroristen. Richter Dirk von Behren spricht von „Holzköpfen“. Im Plädoyer nimmt auch Timo Goldmann von der Staatsanwaltschaft den 23-Jährigen ins Gebet. Zur Tat sagt Goldmann: „Das hetzt Leute noch mehr auf, so etwas zu tun wie in Salzhemmendorf.“ Dort, im Nachbarlandkreis Hameln-Pyrmont, war kurz zuvor aus einem Auto heraus ein Molotowcocktail in ein bewohntes Asylbewerberheim geschleudert worden. Eine ähnliche Tat ereignet sich Mitte September in Eisbergen, einem Ortsteil von Porta Westfalica.
Kreis-CDU wird bedroht Auch die Politik wird zur Zielscheibe. Ende Oktober finden Mitarbeiter der CDU vor der Kreisgeschäftsstelle in Stadthagen einen Stein mit der Botschaft: „Stoppt den Flüchtlingsstrom oder der nächste Stein fliegt durchs Fenster!“ Der Staatsschutz nimmt die Ermittlungen auf. Ebenso werden die Schaumburger Nachrichten aufgrund ihrer Berichterstattung
zum Thema vielfach beleidigt, zumeist in den sozialen Netzwerken.
Friseure starten Hilfsaktion Andere helfen, wo und wie sie können: Elf Friseure gehen Ende September in die Flüchtlingsunterkunft in der Jägerkaserne, um an ihrem freien Tag den Menschen einen Teil ihrer Würde zurückzugeben. Initiatorin der Aktion ist Keder Koyun. „Die Idee kam mir, als ich gesehen habe, dass in Hamburg Friseure Flüchtlinge frisiert haben. Da dachte ich mir, das könnte doch bei uns auch klappen“, erläutert sie ihre Initiative. Ein Aufruf bei Facebook brachte die erhoffte Resonanz. Aus ganz Schaumburg meldeten sich Gleichgesinnte.
Umzug in die ehemalige Prince Rupert School Ersatz für die nicht winterfeste Unterbringung in Bückeburg findet die Kreisverwaltung in der leerstehenden Prince Rupert School in Rinteln, in der bis Mitte 2014 Kinder der britischen Streitkräfte unterrichtet wurden. Zunächst ist die Rede von 600 Flüchtlingen, Kapazität gibt es vor Ort für 1000. Ende November sind 390 Menschen amtlich erfasst. Diese sogenannte Registrierung der Flüchtlinge sorgt überall im Lande für Unmut. Sie dauert lange, einige Flüchtlinge verschwinden einfach, ohne dass irgendwer weiß, wo sie abgeblieben sind.
750 Wohnungen werden gebraucht Rund 750 Wohnungen braucht der Landkreis für die Unterbringung der Flüchtlinge, die 2015 nach Schaumburg kommen. Das ist das Ergebnis einer Studie des hannoverschen Pestel-Instituts, die Ende Oktober herausgegeben wird. Das Institut geht davon aus, dass der Wohnungsbedarf in Schaumburg für sämtliche Flüchtlinge Ende 2015 bei rund 1000 Wohnungen liegen wird.
85 Kinder ohne Eltern Insgesamt 85 Kinder ohne Eltern befinden sich Ende November unter den Flüchtlingen. Das stellt den Landkreis vor große Probleme – sowohl hinsichtlich der Betreuung als auch der Unterbringung und Vormund-
schaft. „Das war nicht vorhersehbar“, sagt Kreisjugenddezernentin Katharina Augath. Die aufgrund der aktuellen Situation kurzfristig eingerichtete Koordinierungsstelle zum Thema startet ihre Arbeit im Oktober. 30 der 85 Kinder sind in der Prince Rupert School untergebracht. 13 werden vom DRK in Bückeburg, 31 von anderen Flüchtlingseinrichtungen sowie acht von Verwandten und drei von Gastfamilien aufgenommen. 50 kommen aus Afghanistan, 26 aus Syrien, fünf aus Afrika und vier aus dem Irak. Die seit dem 1. November geltende Verteilquote für elternlose minderjährige Flüchtlinge auf die Jugendämter in Niedersachsen sei in Schaumburg für dieses Jahr bereits erfüllt, heißt es im November.
Endlich registriert Die Registrierung der Flüchtlinge in der Prince Rupert School ist erst im November abgeschlossen. Die Personalien und Herkunftsländer von 390 Menschen werden innerhalb von drei Wochen amtlich erfasst. Unterdessen erhält der Flüchtling bei der Registrierung eine
schriftliche Belehrung in seiner Muttersprache über das Asylverfahren sowie eine Bescheinigung über die Meldung als Asylbewerber, die ihm als Ausweis dient. Beim Interviewgespräch werden Fingerabdrücke der Asylbewerber genommen und ein Foto von ihnen gemacht, um zu prüfen, ob der Antragsteller bereits in einem anderen EU-Land einen Antrag gestellt hat. Zudem werden die Abdrücke vom Bundeskriminalamt abgeglichen. Das Thema Registrierung sorgt bundesweit und so auch in Schaumburg für Unmut. Der Grund: Es dauert sehr lange damit. Später verweisen die Behörden auf den Ausnahmezustand und darauf, dass erst Personal ausgebildet werden musste. Gemäß der Unterbringungsquote, die die Kommunen erfüllen müssen, wird Schaumburg bis Ende dieses Jahres 1800 Flüchtlinge aufgenommen haben. Hinzu kommen 600 Menschen in der Prince Rupert School und 100 in ehemaligen Soldatenwohnungen in Bückeburg. Diese 700 gehören nicht zur Quote. Die Heime in Rinteln und Bückeburg gelten als Notunterkünfte und sind somit Landesjcp einrichtungen.
Es ist eine Notunterbringung, die zeigt, wie angespannt die Lage ist.“ Kreissozialdezernent Klaus Heimann über die Unterbringung von mehr als 200 Flüchtlingen in der Bückeburger Jägerkaserne
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40 JAHRE SN
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„Die FDP will sieben Milliarden im Bundeshaushalt streichen“: So lautet die Schlagzeile auf der Titelseite der Erstausgabe vom 21. August 1975. 40 Jahre später geht es um das Sprachvermögen der Erstklässler. Montage: ah, rg (11)
40 Kerzen brennen auf der Torte Die Schaumburger Nachrichten feiern Geburtstag Eine Zeitung für das gesamte Schaumburger Land, konsequent ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Menschen in der Region – das ist bis heute die Zielsetzung der Schaumburger Nachrichten geblieben. Vier Jahrzehnte gründlich recherchierte und glaubwürdige Berichterstattung aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – das ist ein Grund zum Feiern. Mit einem großen Geburtstagsfest rund um das Schloss bedanken sich die Schaumburger Nachrichten bei den Lesern für 40 Jahre Treue. Denn auch heute noch liegt der Fokus auf dem Lokalen – und damit dem unmittelbaren Lebensumfeld der Leserinnen und Leser. Ob Kindergartengebühren oder Straßenausbau: Als Heimatzeitung sind die Schaumburger Nachrichten mit ihrer Berichterstattung täglicher Begleiter der Menschen in der Region.
DAS JAHR 2015 IN STADTHAGEN
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Tadge legt Stadthäger CDU-Vorsitz nieder Stadthagen. Am 15. April endet das mehr als zwölf Jahre währende Engagement von Heiko Tadge (Bild) als Vorsitzender des Stadtverbandes der CDU. „Ich würde lügen, wenn nicht doch ein weinendes Auge mit im Spiel wäre“, sagt der 48-Jährige und gibt das Amt an Jens Klugmann ab. Als Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten in Stadthagen ist Tadge allerdings weiterhin im Parteivorstand. „Das macht es leichter, weil man so ja doch noch dabei sein darf.“ vr/pr.
Anfang 2015 wird der Fuhrpark der Brauerei aufgelöst. Friedrich-Wilhelm Lambrecht (kleines Bild) will die Geschäfte nach der erneuten Insolvenz nicht mehr weiterführen.
rg (2)
Unsichere Zukunft Schaumburger Private Braumanufaktur meldet kurz nach Neustart Insolvenz an VON MATTHIAS BERGER
Stadthagen. Wenige Wochen
nach dem Neustart meldet die Schaumburger Private Braumanufaktur im November erneut Insolvenz an. Die Begründung von Inhaber Friedrich-Wilhelm Lambrecht sorgt nicht nur bei der Belegschaft für Stirnrunzeln, sondern auch unter Branchenkennern. Die Schaumburger PrivatBrauerei GmbH, in der der reine Brauereibetrieb und das Personal konzentriert sind, meldet bereits im August 2013 Insolvenz an.
Nachdem die Hälfte der Belegschaft entlassen wird, kauft Lambrecht die neu gegründete Schaumburger Private Braumanufaktur GmbH und kündigt im September 2015 an, nun richtig durchstarten zu wollen. Nach wenigen Wochen steht fest: Daraus wird nichts. Lambrecht begründet die erneute Krise mit einem Investitionsstau. Die Instandsetzung der kaputten Abfüllanlage koste 400 000 Euro – Geld, dass die Braumanufaktur nicht aufbringen könne. Als „pikant“ bezeichnet das Münchener Fachblatt
„Inside – Getränke“ diese Begründung. Denn die Abfüllanlage gehört zum Anlagevermögen einer wirtschaftlich gesunden KG, die sich im Eigentum der Familie Lambrecht befindet. Für die Nutzung zahlt die Brauerei monatlich eine Pacht, die direkt in die Tasche des Inhabers fließt – also in die von Lambrecht. Betriebsratschef Fritz Sölter fordert nach eigenen Angaben immer wieder vergeblich, in die veraltete Technik zu investieren. Auch die Frage, ob die Abfüllanlage kaputt ist, wie von Lamb-
Baustellenparcours durch die Stadt Verkehrsführung aufgrund von Straßensanierungen sorgt für Chaos In den Sommerferien herrscht auf vielen Straßen in der Kreisstadt Stillstand. Baustellen und Umleitungsschilder prägen das Stadtbild. Es sind Ferien, die Straßenbaulastträger Landkreis, Land und Bund wollen die schulfreie Zeit nutzen, um die angestauten Sanierungsmaßnahmen abzuarbeiten. Die Sperrungen und Umleitungsstrecken sorgen zum Teil für chaotische Zustände. Eine schier endlos erscheinende Liste von Baustellen und Umleitungsstrecken: Bauarbeiten an der Überfüh-
Stadthagen.
Die Haupteinfallstraße St. Annen wird im Sommer zum Nadelöhr. rg
rung der sogenannten Stadtautobahn und an der Jahnstraße. Die Herminenstraße ist wochenlang gesperrt, der B65-Ausbau und auch die Arbeiten in Blyinghausen an der Kreuzung der Kreisstraße
29/Rodenberger Straße (L 444) liegen streckenweise lahm. Die Straße St. Annen ist nur noch stadteinwärts befahrbar. Wer von Stadthagen in Richtung Nienstädt fahren will, muss als Geister-
fahrer die Rampe auf die Stadtautobahn nehmen. Auch eine weitere Hauptverkehrsader ist in diesen Tagen blockiert – nämlich die Jahnstraße. Vor allem bei Geschäftsleuten im Gewerbegebiet in Vornhagen sorgt die Baustelle in Blyinghausen für Ärger. Sie fühlen sich durch die Umleitungsbeschilderung vom Kundenstrom abgeschottet. Im September lichtet sich der Umleitungsschilderwald allmählich wieder. Der Stadthäger Baustellenparcours ist überstantbh den.
Brücken abdichten, Planken ersetzen Stadtautobahn wird für 6,8 Millionen Euro rundum saniert Stadthagen. Rundum saniert wird im Laufe des Jahres die gerne als Stadtautobahn bezeichnete Umgehungsstraße im Zuge der B 65. Mitte Dezember kommen die Arbeiten zum Abschluss, die länger als ein Jahr in Anspruch genommen haben. Wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Sanierung der Brücken. Diese bekommen unter anderem neue Betonbeschichtungen auf den Unterseiten. Dazu geht es um die Erneuerung der Abdichtung, damit von oben kein Wasser in den Beton eindringen kann. Komplett ausgewechselt wer-
Das ganze Jahr über ist auf der Stadtautobahn schweres Gerät mit der Sanierung beschäftigt. rg
den die Schutzplanken, die nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Die neuen Exemplare weisen ein deut-
lich verbessertes Rückhaltevermögen – speziell mit Bezug auf Lastwagen – auf. Die neuen Plankensysteme sind besonders wichtig, weil die Trasse auf einem Damm entlangführt, also potenzielle Absturzgefahr besteht. Die Fahrbahndecke wird von Grund auf erneuert. Insgesamt 38 Zentimeter Trag-, Bindeund Deckschicht werden auf der Straße aufgetragen, das hält auch schwerem Lastwagenverkehr stand. Das Sanierungsprojekt kostet 6,8 Millionen Euro, die komplett vom Bund bezahlt ssr werden.
recht behauptet, sorgt für Zündstoff. Sölter widerspricht seinem Chef. Der kontert: „Ich bin der einzige, der sich auskennt.“ Noch Ende November füllt die Brauerei 30 000 Liter Bier ab. Am 2. Dezember wird die Etikettieranlage ins Sauerland abtransportiert, wo das Schaumburger Bier fremdabgefüllt werden soll. Insolvenzverwalter Matthias Lehmann bleibt nur noch wenig Zeit, um einen Übernehmer zu finden. Dazu müsste sich Lambrecht auch von den gesunden Teilen des Unternehmens trennen, denn unter dem Dach der
ausgelagerten Lambrecht-KG ist alles vereint, was den Wert des Unternehmens ausmacht: Immobilien, Anlagevermögen und Markenrechte. Lambrechts Preisvorstellungen – dem Vernehmen nach zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Euro – gelten in der Branche als kaum erzielbar. Lehmann sieht nur dann eine Chance, die Brauerei zu erhalten, wenn Lambrecht seine finanziellen Vorstellungen korrigiert. Die Sorgen um den Standort und die verbliebenen zwölf Arbeitsplätze sind so groß wie nie.
Neue Pastorin ins Amt eingeführt Stadthagen. Die Pastorin Thi Thien Huong Nguyen-Fürst (Bild) wird im Januar in der Martini-Kirche von Landesbischof KarlHinrich Manzke ordiniert. Der Dienst von Thi Thien Huong Nguyen-Fürst als Pastorin mit dem Schwerpunkt Frauenarbeit in der Landeskirche hat bereits im Dezember 2014 begonnen. Die Pastorin wird zudem in der Martini-Kirchengemeinde Stadthagen mitarbeiten. Die Ordination ist die Einsetzung ins geistliche Amt. Ulrich Hinz, Sprecher der Landeskirche: „Eine Ordination kommt nur einmal im Leben eines Geistlichen vor und ist kein alltägliches Ereignis.“ r/pr.
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MENSCHEN 2015
Ehrenvorsitzender des Verkehrsvereins Stadthagen. Nach 34 Jahren gibt Günther Bartels (Bild) die Führung im Verkehrsverein Stadthagen und Umgebung ab. „Ich kann eine tolle Mannschaft präsentieren,“ zieht Bartels am Ende seiner langen Amtszeit zufrieden Bilanz. Der 71-Jährige wird aufgrund seines Engagements zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. „Mir hat es fast immer Spaß gemacht“, sagt Bartels am Ende seiner Amtszeit. Zu seinem Nachfolger wählt die Versammlung Karl-Heinz Hepe. vr/pr.
Helfer statt Ortsbeauftragter Stadthagen. Der Ortsverband Stadthagen des Technischen Hilfswerks (THW) hat nach 15 Jahren einen neuen Ortsbeauftragten. Detlef Schröter (Bild) stellt sich im Oktober nicht erneut zur Wahl und macht Platz für einen jüngeren Kandidaten: Bernhardt Hercht. Im THW engagiert sich Schröter bereits seit 30 Jahren: 1985 stieg er als Ersatzdienstleiter in den Ortsverband Stadthagen ein. „Ich bin jetzt wieder aktiver Helfer“, sagt Schröter, der dem THW auch weiterhin treu bleiben will. vr/pr.
Wechsel an der Spitze des Seniorenbeirats Stadthagen. Überraschung im Seniorenbeirat: Karl-Heinz Hansing (Bild) lehnt im Oktober eine Weiterführung des Chefpostens ab und zieht sich aus Altersgründen von der fordersten Front zurück. Den Platz des 76-Jährigen nimmt der bisherige Stellvertreter Heinz-Gerhard Senne ein. „Ich werde Herrn Senne aber so gut es geht unterstützen“, sagt Hansing. Weiter verspricht er, dass er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden so ausführen werde, „dass der erste Vorsitzende ’was zu tun hat“. vr/js
DAS JAHR 2015 IN STADTHAGEN
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Dauerthema Facharztzentrum Stadt und Landkreis legen Pläne zur Nachnutzung des Krankenhausareals vor Stadthagen. Es ist 2015
in der Kreisstadt ein Dauerthema: die Debatte um die Ansiedlung eines Facharztzentrums und die Nachnutzung des Krankenhausareals. Im Mai legt Landrat Jörg Farr erstmals konkrete Pläne vor, wie der Landkreis als Eigentümer sich die Gestaltung des Geländes nach dem Umzug des Krankenhauses ins Gesamtklinikum nach Vehlen vorstellt. Unter dem Motto „Junges Wohnen am Schloss“ sollen demnach dort Ein- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Dazu sind 60 Wohnungen für Senioren in unmittelbarer Nähe zum Kreisaltenzentrum geplant. Teile des Krankenhauses sollen abgerissen werden, in die anderen Teile Ämter der Kreisverwaltung einziehen. Ein weiteres Element der Pläne ist die Ausweitung eines auf dem Areal schon bestehenden Ärztehauses zum Facharztzentrum. Die dort schon praktizierenden Mediziner unterstützen diesen Ansatz nachdrücklich.
Mann stiehlt Schminke für 1700 Euro Polizei ermittelt wegen gewerblichen Diebstahls
Landrat Jörg Farr (kleines Bild rechts) und Bürgermeister Oliver Theiß stellen die Pläne für die Nachnutzung des Krankenhausareals (großes Bild) vor. rg, ssr
Wenig später präsentiert die Stadt, die dort die Planungshoheit hat, eigene Pläne. Diese decken sich, von der Gestaltung der Wohnbebauung abgesehen, weitestgehend mit denen des Kreises. Die Pläne der Stadtverwaltung sehen auch eine verkehrliche Anbindung des Areals an die Schulstraße vor. Das Krankenhausareal ist nicht der einzige
potenzielle Standort für ein Facharztzentrum. Der Münchener Projektentwickler Walter Vogelsang verfolgt das ganze Jahr über das Ziel, eine Ansiedlung auf dem alten Postgelände an der Bahnhofstraße zustande zu bringen. Im Februar tritt der Kaufmann Günter Kreft mit dem Konzept an die Öffentlichkeit, südlich der Marktpassage ein Facharztzen-
Auf der Flucht die Pulsader aufgeschnitten Ladendieb verletzt sich selbst am Unterarm Stadthagen. Auf der Flucht
vor der Polizei hat sich ein 36jähriger Stadthäger die Pulsader auf geschnitten – auf einer Länge von 25 Zentimetern. Zuvor hat er mutmaßlich zwei Ladendiebstähle begangen. Der Mann überlebt. Zunächst versucht er, ein TShirt und einen Pullover in einem Modediscounter an der Bahnhofstraße zu stehlen. Als der 36-Jährige jedoch spitzkriegt, dass die Mitarbeiter die Polizei verständigt haben, flieht er. Die Fahndung beginnt. Während die Beamten den Nahbereich des Modediscounters absuchen, meldet sich ein Mitarbeiter des Feinkosthauses Tietz und berichtet, dass ein Mann eine Sektflasche hat mitgehen lassen. Eine Strei-
fenwagenbesatzung verfolgt den mutmaßlichen Täter auf dem Ostwall. Dann das Unfassbare: Während der Mann wegläuft – einen Polizisten auf den Fersen – zieht er nach Behördenangaben plötzlich eine Rasierklinge aus der Hosentasche und schneidet sich die Pulsader am kompletten Unterarm auf. Laut Einsatzbericht seien Unmengen an Blut geflossen. Wenige Meter später holt der Beamte den 36Jährigen ein. Der polizeibekannte Stadthäger wird ins Krankenhaus gebracht, dort behandelt, von einem Experten des sozialpsychiatrischen Dienstes des Landkreises untersucht und daraufhin in eine psychiatrische Einrichtung nach Wunstorf getbh bracht.
trum mit einer Geschäftsfläche von 6000 Quadratmetern zu errichten. Und der Investor Wolfgang Bax tritt ebenfalls im Februar auf den Plan, um an der Ecke Vornhäger- und Lauenhäger Straße ein solches Zentrum und einen Supermarkt anzusiedeln. Konkrete Anzeichen für eine Umsetzung all dieser Pläne ergeben sich im
Laufe des Jahres freilich nicht. Nach eingehenden internen Debatten legen sich im Sommer alle Ratsfraktionen mit erster Priorität für ein Facharztzentrum auf dem Krankenhaus-Standort fest. Offenheit besteht ringsum für ein zweites Ärztehaus an einer der genannten Stellen – wenn sich denn dafür ein ssr Investor fände.
Stadthagen. Nicht auf die Kasse, sondern auf Make-Up und Nagellack hat es Anfang Juli ein 28-jähriger Stadthäger bei seiner Diebestour durch einen Bückeburger Supermarkt an der Hannoverschen Straße abgesehen. Der junge Mann räumt die Kosmetikregale aus und erbeutet Schönheitsprodukte im Gesamtwert von genau 1696,98 Euro – darunter Make-Up, Deodorants, Nagellack, Eyeliner und Lippenstift. Als er dann eine Kleinigkeit an der Kasse kauft und den Supermarkt verlassen will, wartet dort bereits ein Ladendetektiv auf ihn, der die Tat beobachtet hat. Die hinzugerufene Polizei staunt nicht schlecht, als der Mann die Taschen leert. Was der 28-jährige Stadthäger mit so viel Kosmetika anstellen will, bleibt ein Rätsel. Allerdings macht der 28-Jährige wohl nicht den Eindruck, als hätte er Eyeliner, Lippenstift und Co. für den Eigenbedarf gestohlen. Da außerdem die Mengen an Diebesgut die üblichen überschreiten, ermittelt die Polizei wegen gewerblitbh chen Diebstahls.
Knöllchen vom Discounter Penny-Markt lässt Parkplatz überwachen und verärgert damit seine Kunden Stadthagen. Für einige Kunden des Penny-Marktes an der Pillauer Straße hat der Einkauf ein teures Nachspiel. Hinter ihrem Scheibenwischer klemmt ein Strafzettel, verhängt von einem Mitarbeiter des privaten Überwachungsdienstes „Fair parken“. Wer keine Parkscheibe in sein Auto legt oder die Zeit überschreitet, muss eine „Vertragsstrafe“ in Höhe von 19,90 Euro zahlen. Nach Angaben der Penny Markt GmbH dienen die Kontrollen dazu, Fremd- und Dauerparker fernzuhalten – ein Service für die Kunden also. Die
Stadthagen
Umstritten: Die ParkplatzAufsicht beim PennyMarkt. ber
verärgerten Reaktionen zeigen jedoch: Damit hat sich der Discounter ein Eigentor
geschossen. Schule machen die privaten Kontrollen jedenfalls nicht. „Das ist kunden-
feindlich“, so der Tenor unter mehreren Stadthäger Supermarktbetreibern. ber
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DAS JAHR 2015 IN STADTHAGEN
as Autoschau gibt G
mit der ndler sind zufrieden Die beteiligten Hä f: nkt steau lpu ht tte ge Mi t ep im nz te neue Ko programmpunk en hm Ra diesStadthagen. Das die hr ht Ja n nic m vergangene ember, bei der es im Vergleich zu chsAutoschau im Sept ss nä n da r, lle nu wo t le ch Al Ni n: e. hrzeug tag präsentiere nn So am h ne hen, sondern die Fa ffe sic e fso di der verkau le Aussteller sind, adt sorgt außerdem sk/fwi mal doppelt so vie Frequenz in der St r Fü . en m m ko er tes Jahr wied Sonntag.
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Hauptgewinn
Stadthagen. Ei n unvergesslich es Maifest in St ne Familie (Bild adthagen verb ). Dank ihrer Lo ringen Bayram snummer 332 fest-Tombola na Kara und seikönnen sie mit ch Hause fahren dem Hauptgew . Der Mini One etwas zu klein inn der Maidürfte für die se sein. Da trifft es chsköpfige Fam sich gut, dass To schein macht. ilie jedoch chter Cansu in Außer den Gewi diesem Jahr ih nnern der Tom 000 Euro habe ren Führerbo lapreise im Ge n auch alle ande samtwert von m ren Besucher sp ger Geschäftsle ehr als 60 ürbar Spaß am ute freuen sich Maifest. Und di ebenfalls: Taus sorgten für klin e Stadthäende Kunden st gelnde Kassen römen in die In am verkaufsoffe nenstadt und nen Sonntag. sk/sk
t r e t s i e g e b e art c a l à t r o p s t Rei
ier ReitDressurturn Spring- und FV) – beas D Zu e: (R n en üh B ag in Stadth re es über die ve ht hr ge r ausverFa al d ne M ei . . Zum 19 kteuren, , Zucht- un Stadthagen – ausgerichtet vom Reit- vier- und zweibeinigen A , ehrenamtlirte s 80 fleißigen einerport, mit al S r eh em m sport à la ca nd d ne un n Gästen ai mit span Pferde im H it entspannte i Tagen insgesamt 950 geistert im M m e, rd fe -Vorsitzende P r ht de ten an dre ch die RZuFV ar si st t eu en kauften Nac fr derem ng “, n fu rhältnisse . In 36 Prü k gilt unter an sk/sk chen Helfern – „bei optimalen Platzve ladenen Gästen. Ihr Dan on r ge Schoof-Stadi e am Turniersonntag vo n. olt n-Stadthage N el ie am ar H k em d an sb Hei lk Vo r de , onsor dem Hauptsp
Stadthagen
Aus allen Gassen klingt Musik
Stadthagen. Blasmusik nähert sich von der Marktstraße; aus dem Ratskelle r dringen ganz ähnliche Klänge. Der Marktplatz füllt sich mit Rottbrüdern, Chargiert en und Passanten, und die Außengastronomie ist beste ns besetzt: Jedermann wartet am Freit ag des Historischen Schützenfestes im Juli auf den Beginn des großen Rundmarsch es. Dieser beginnt pünktlich um 15 Uhr und im Son nenschein. Auf dem Bild zieht das Rose nrott vorbei an den Honoratioren der Stadt. Am Abe nd füllt sich die Festhalle zum großen Ball, und am Sonnabend finden sich Hunderte Stad tbesucher und Schützenfestfreunde zum Zapfenstreich im Landsberg´schen Hof ein.
sk/sk
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DAS JAHR 2015 IN STADTHAGEN
Abgehoben
Stadthagen. Vom lichten Tag über die blaue Stunde bis zur Mitte der Nach t: Die Tage der Weserrenaissance bieten im August zu jeder Tageszeit reizvolle und ents pannende Aktionen. Hier genießen der Wendthäger Wolfgang Krumsiek (Zweiter von rech ts) und seine Mitfahrer im Ballonkorb einen Blick 45 Meter über der Stadt. Der Abend bietet den Besuchern außerdem traumhafte Stunden auf der Erde. An vier Standorten gibt es bis 23 Uhr Livemusik und gastronomische Ange bote zu genießen. sk/fwi
men u ä B r e t n u s s u n e G
er weid blauen Himmel üb nfetzen am strahlen ärkt lke rst ve Wo un iße d un We . ht en ac ag Stadth usik – handgem em Liv e ich ne hli e frö , Erd r en eige bis zu ßen Pagodenzelt Bäumen, die ihre Zw n ter ige un äg n eit se dr Es s de res ge ke fla – sowie lec : Die vierte Au as Gl im in Ju We em er nd ein in, erlebt an gen. Zudem leuchte Stadtmarketingvere f m iho vo Fre rt n tiie he ini , ’sc ne mb Sin ei Festes der Die Idylle im Oh timalen Ausklang. haumburger nisonntag einen op n an, die sich von Sc se as m er ch su sk/fwi Be er ett rw ise lockt bei Ka sen. las n ne öh rw ve h isc ar Gastronomen kulin
Games und Garten
Riesengaudi in der Festhalle
die Besuchermassen Stadthagen. Zum vierten Mal strömen eringhausen. Auf Rem rgut Ritte das auf zum British Weekend Typisches aus Juni e dem weitläufigen Gelände gibt es Mitt opäer zu sehen. l-Eur Inse der r Natu Lebensart, aus Sport und Einführung eine n biete Die themenbezogenen Vorstellungen den britiin ng ühru Einf eine ur, in die klassische Schafssch n Ausflug nach inäre imag n eine und et Crick rt schen Volksspo land Games (Bild). AuSchottland zu den traditionellen High r als 60 Ausstellern meh bei cher Besu die ßerdem können von Hüten über briti: ttern kleine und große Souvenirs erga sk/fwi öbeln. enm Gart n ende pass zu sche Rosen bis hin
Stadthagen. „O ans, zwoa, g’su ffa“: Der Zählrh treibt Bürgerm ythmus stimm eister Oliver Th t. Mit nur zwei eiß den Zapfha tensaft in Strö Schlägen hn ins erste Bier men: Das vierte fass. Dann fließ Oktoberfest, zu laden haben, ni t der Gersdem die Schaum mmt am Freita g in der Festha burger Nachric lange zuvor au lle einen passge hten eingesverkauften Fe nauen Auftakt stsonnabend se Fortsetzung. „D und erfährt am ine im wahrste ie Filsbacher“ gr n W ortsinn stimmun eifen zu den In as-Gabalier-Hi strumenten, un gsvolle t „I sing a Liad d für Di“ werden Tanzfläche im die Maßkrüge au spätestens beim AndreStich gelassen f den Tischen zu . gunsten der sk/rg
Stadthagen
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Die Nerven liegen blank
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Ein besonderer Geburtstag Stadthagen. Bereits seit 33 Jahren ist Angelika Hasemann (Bild) am Ratsgymnasium in Stadthagen tätig, davon 27 Jahre in der Schulleitung. An ihrem 58. Geburstag rundet Hasemann ihre Laufbahn als Lehrerin ab: Sie wird zur Schulleiterin des Ratsgymnasiums ernannt. „Ich werde mich redlich bemühen, mich der lobenden Worte würdig zu erweisen und die Schule mit Respekt und Verantwortungsbewusstsein zu führen“, verspricht sie. vr/pr.
Mit göttlicher Liebe verabschiedet Stadthagen. Oberprediger Klaus Pönnighaus (Bild) verabschiedet sich Ende August mit einem Festgottesdienst in den Ruhestand. In seiner letzten Predigt im Amt stellt der promovierte Theologe die göttliche Liebe in den Mittelpunkt: „Gott ist ein Backofen voller Liebe.“ Wie der Backofen Teig in Brot verwandle, so verwandle Gott den Menschen zur Liebesfähigkeit. Pönnighaus war 25 Jahre in der Martini-Gemeinde tätig. vr/pr.
Ruhestand mit Thai Chi und Meditation Stadthagen. Wenn Richterin Gudrun van Lessen (Bild) über ihre Arbeit spricht, geht es nicht um Straftäter oder Fälle, sondern um Menschen. Die Juristin verabschiedet sich Ende Februar nach 34 Jahren als Direktorin des Amtsgerichts Stadthagen in den Ruhestand. Langeweile steht für die kommende Zeit nicht an: Mehr Zeit für ihre Hobbys wie Meditation und Thai Chi sowie ein Besuch der Tochter in Irland stehen auf dem Programm. vr/tbh
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Trinker-Szene belästigt Passanten / Wirte und Geschäftsleute fordern Alkoholverbot VON TINA BONFERT
Stadthagen. Sie sind be-
trunken, laut und pöbeln – immer wieder beschweren sich Stadthäger über die sogenannte Trinker-Szene. Die Polizeieinsätze mehren sich. Die öffentlichen Trinkgelage auf dem Marktplatz sorgen besonders in der warmen Jahreszeit für Ärger. Bei Gastronomen und Anwohnern liegen die Nerven zwischenzeitlich blank. Die Männer und Frauen halten sich vor allem im Bereich um den Marktbrunnen oder vor der St.-Martini-Kirche auf. Mit zunehmendem Alkoholgenuss kommt es meist schnell zum lautstarken Streit zwischen den Trinkern. Sie brüllen, drohen und beschimpfen. Auch Passanten und die Gäste der umliegenden Restaurants bleiben oftmals nicht verschont. Die Polizei muss wiederholt eingreifen. Die Bilanz eines einzigen Tages im April: Drei Polizeieinsätze, wütende Geschäftsleute und verunsicherte Passanten. „Wenn das so weiter-
Die öffentlichen Trinkgelage auf dem Marktplatz sorgen immer wieder für Ärger.
geht, sitzt bei mir bald keiner mehr auf der Terrasse“, befürchtet Ratskeller-Chef Oliver Sieloff. Der Zeitgeist-Betriebsleiter Chris Rehder bemängelt, dass es oft zu lange dauere, bis die Polizei käme. Daher fordert er ein von der Stadt ausgesprochenes Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Auch Holger Schulz, Geschäftsführer des Feinkosthauses Tietz
macht sich für ein Alkoholverbot innerhalb der Wallanlagen stark. Ein ortsansässiger Geschäftsmann, der namentlich nicht genannt werden möchte, sieht es ähnlich: „Die ganze Innenstadt fühlt sich belästigt von der Gruppe.“ Die Stadt Stadthagen nimmt die Beschwerden der Bürger nach eigenen Angaben ernst und stehe deshalb in einer direkten Zusammenarbeit mit der Polizei. Jedoch: „Der
pr. (2)
Erlass eines allgemeinen Alkohol-Verbotes auf öffentlichen Plätzen ist nach geltender Rechtslage in Niedersachen aus Sicht der Stadt nicht möglich“, erklärt Sprecherin Bettina Burger. Auch die Polizei hat eine klare Haltung zum Thema. „So lange nichts Widerrechtliches geschieht, muss eine Stadt das aushalten“, sagt Sprecher Axel Bergmann. Die Beamten können demnach nur
eingreifen, wenn die Trinker mit ihrem Verhalten gegen Gesetze verstoßen, sie aber nicht allein aufgrund ihres Lebensstils belangen. Die Vorsitzenden der Ratsgruppen zeigen Verständnis für die Beschwerden der Geschäftsleute. Sie fordern die Stadtverwaltung auf, die Rechtsgrundlagen für ein Vorgehen gegen die hiesige Trinkerszene intensiver als bisher prüfen.
Mit gutem Beispiel voran Bürgermeister Oliver Theiß erklärt das Bürgerpatenprojekt „Schönes Stadthagen“ zur Chefsache Stadthagen. Das bürgerschaftli-
Esther Bölling gewinnt den Logo-Wettbewerb für das von Oliver Theiß initiierte Bürgerpatenprojekt „Schönes Stadthagen“. ber
che Engagement wecken und den Bauhof entlasten – mit diesen Zielen erklärt Bürgermeister Oliver Theiß das Bürgerpatenprojekt „Schönes Stadthagen“ zur Chefsache. Neben Privatpersonen sollen sich auch Firmen und weiterführende Schulen sich im Rahmen einer Patenschaft um die Pflege kleinerer Grünanlagen kümmern – und damit für ein sauberes und schönes Stadtbild sorgen. Anfängliche Bedenken der rot-grünen Mehrheitsgruppe bezüglich der Unfall- und Haftpflichtversi-
Stadthagen
cherung kann die Verwaltung ausräumen. Offen ist nach wie vor die Frage, wer sich um die Entsorgung des Grünschnitts kümmert. Auch ob sich die Hoffnung von Theiß erfüllt, dass durch den Einsatz der Bürgerpaten Kapazitäten beim Bauhof frei werden, um sich intensiver um bisher vernachlässigte Flächen kümmern zu können, muss sich noch zeigen. Immerhin geht der Bürgermeister mit gutem Beispiel voran: Theiß wird selbst Bürgerpate des Spielplatzes am Fasaber nenweg.
„Cityring“ soll Orientierung geben Stadthagen. Auf Vorschlag von Bürgermeister Oliver Theiß (parteilos) beschließt der Verwaltungsausschuss im Juli einmütig, einen „Cityring“ auszuschildern. Mit insgesamt 26 neuen Hinweistafeln sollen die Orientierungsprobleme in der Stadthäger Verkehrsführung behoben werden. Als „Cityring“ sollen folgende um die Altstadt führende Straßen dienen: Ostring, Vornhäger Straße, Lauenhäger Straße, Teichstraße, Bahnhofstraße, Am Stadtpark, Habichhorster Straße. Der „Cityring“ wird in das bestehende Parkleitsystem eingebettet. Theiß: „Auf dem ,Cityring‘ finde ich alle Parkplätze, weil sie direkt dranliegen oder weil ich durch Schilder auf den jeweils nächstliegenden Parkplatz hingewiesen werde.“ Durchgangsverkehr werde damit um die Altstadt gelenkt und der Zielverkehr sicher ins Zentrum geleitet. In der Altstadt werden fünf Schilder auf den „Cityring“ hinweisen, um die Autofahrer sicher aus der Stadt heraus zu ssr führen.
CDU wird bedroht Stadthagen. Die Debatte um Flüchtlinge nimmt kriminelle Züge an: Vor der CDU-Geschäftsstelle in der Stadthäger Fußgängerzone platziert Ende Oktober ein Flüchtlingsgegner einen Stein, darunter liegt ein in Klarsichtfolie eingepackter Zettel. Auf ihm die Botschaft: „Stoppt den Flüchtlingsstrom oder der nächste Stein fliegt durchs Fenster!“ CDU-Geschäftsführer Hagen Holste betont: „Wir werden uns davon nicht beirren lassen.“ Mitte Dezember wird die Geschäftsstelle mit Eiern beworfen, erneut hängt ein Zettel mit einer Drohung am Fenster. Auch diesmal verfehlen die Eierwerfer ihr Ziel: Die Schaumburger CDU stehe mehr denn je hinter Kanzlerin Merkel und der Linie der Bundespartei, lässt Kreisvorsitzender Klaus-Dieter Drewes ber verlauten.
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Feuer in der Pfingstnacht
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Lichtblau geht in den Ruhestand
Stadtgartencafé nach Brand geschlossen / Vier bauliche Varianten zur Restaurierung
Stadthagen. Die imposante Statur des 1,98 Meter großen Bernd Lichtblau (Bild) dürfte in Stadthagen so gut wie jeder kennen. Der Polizeibeamte schreitet an seinem 62. Geburtstag im Mai zum letzten Mal über den Marktplatz und gibt zu Beginn seines Rundgangs zu: „Irgendwie habe ich noch gar nicht das Gefühl, dass heute mein letzter Tag ist.“ Die viele freie Zeit, die jetzt ansteht, will der Neu-Ruheständler nutzen, um sich um Haus und Garten zu kümmern und die Modelleisenbahn weiter auszubauen. vr / tbh
Stadthagen. Es ist die Nacht
zum Pfingstsonntag, der 24. Mai. Passanten entdecken gegen 4.30 Uhr einen Brand am Stadtgartencafé. Die Feuerwehr ist schnell vor Ort und verhindert das Ausbreiten der Flammen auf das Historische Hauptgebäude aus dem 17. Jahrhundert. Ruß und Qualm jedoch ziehen in das Haus. Das Café ist nicht mehr benutzbar – bis heute. Als Ursache des Feuers wird Brandstiftung angenommen. Anfang Juni erklärt Bürgermeister Oliver Theiß, dass das Stadtgartencafé noch „eine geraume Zeit“ geschlossen bleiben müsse. Noch lägen der Stadt keine abschließenden Informationen über den Umfang des Schadens und dessen Höhe vor. Theiß zeigt einen anderen Aspekt auf: Die durch das Feuer erzwungene Pause könne durchaus eine Chance für einen Neustart mit einem neuen Pächter bieten. Pächterin Christa Tadge hat bereits im April signalisiert, dass sie 2015 gern noch ihr 25. Jahr als Betreiberin feiern wolle – „aber dann ist auch irgendwann mal gut“.
Der Anbau am östlichen Ende des Stadtgartencafés brennt Ende Mai ab.
Mitte Juli erklärt ein Polizeisprecher, dass der Täter, der das Feuer am Stadtgartencafé entzündet hat, wohl nie gefunden werde. Ein technischer Defekt als Brandursache wird sicher ausgeschlossen. Anfang September steht endlich die Schadenshöhe fest: 70 000 Euro. Auf diese Summe
einigen sich Stadtverwaltung und Versicherung nach etlichen Gesprächen. Im Oktober gibt die Stadt vier bauliche Varianten zur Restaurierung des Stadtgartencafés bekannt, das nach wie vor geschlossen ist: Sanieren und den Zustand vor dem Brand wiederherstellen, voll-
Neuer Träger für den Rosenhof
sk
ständiger Abriss des verkohlten Anbaus und Freistellung des historischen Gebäudes mit Zugang über eine Brücke, Rückbau des Anbaus und die Errichtung eines modernen Glaskubus als Gastraum über dem Wasser – oder ein Kompromiss, den die Verwaltung favorisiert: Hierbei soll ledig-
lich der verbrannte Lagerraum abgerissen werden. Dadurch werde sowohl die symmetrische Ansicht wiederhergestellt als auch die Möglichkeit geboten, das Gebäude weiter gastronomisch zu nutzen. Für diese Maßnahme würde zudem die Versicherungssumme aussk reichen.
Bahnhof verkauft „Schönes Eingangstor für die Stadt“ geplant
Unternehmensgruppe übernimmt Seniorenresidenz Stadthagen. Die Familie Blindow übergibt die Rosenhof Seniorenresidenz im Juni feierlich und mit reichlich Rosen an den neuen Träger, die Unternehmensgruppe Burchard Führer.
Führer bedankt sich bei der Familie Blindow für die Übergabe ihres „Lebenswerks“ an sein Unternehmen: „Bei den meisten Übernahmen waren die Pflegeheime insolvent. Das hier ist ein
Heimleiterin Edith Seddig (von links) Sabine und Petra Blindow sowie Natascha Schiller-Blindow hoffen, dass der Geist des Rosenhofs auch unter der Leitung von Burchardt Führer (Mitte) und Eike Schmedes erhalten bleibt. ber
Novum – denn wir übernehmen einen Betrieb, in dem alles perfekt ist.“ „Herr Führer ist hier reingekommen und hat gleich gesagt, wie er was umbauen will. Das hat mich an meinen Vater erinnert“, sagt Sabine Blindow. Eike Schmedes, der Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, die an 40 Standorten Pflegeheime mit mehr als 3000 Mitarbeitern betreibt, betont: „Wir sind ein Familienbetrieb und wollen ein verlässlicher Partner im geschäftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben vor Ort sein.“ Eine prägende Kraft über Jahrzehnte ist Heimleiterin Edith Seddig. Bis eine Nachfolgerin gefunden ist, will Seddig dafür sorgen, dass der „Geist des Hauses ertbh halten bleibt“.
Nach Vorstellungen des neuen Besitzers können im Bahnhofsgebäude Wohnungen, Büros oder schicke Cafés entstehen. rg
Stadthagen. Der unansehnliche Stadthäger Bahnhof findet am 1. September einen neuen Besitzer. Es handelt sich um die Aedificia Stadthagen KG, deren Muttergesellschaft mit Sitz in Frankfurt auf die Sanierung von Bahnhofsgebäuden spezialisiert ist. Geschäftsführer Stefan Steinert kündigt an, er wolle das Empfangsgebäude „zu einem schönen Eingangstor für die Stadt“ machen. Vorstellbar sei eine ganze Band-
Stadthagen
breite von Nutzungsmöglichkeiten. Das fange bei Angeboten für Reisebedarf und einer Bäckerei mit schickem Café sowie einem weiteren gastronomischen Betrieb an. Dazu könnten Dienstleister wie beispielsweise die Annahmestelle einer Reinigung, ein Schlüsseldienst oder ein Schuhreparatur-Service kommen. Zusammen mit der Wirtschaftsförderung der Stadt werde man im kommenden halben Jahr intensiv Mieter aquirieren.
Aedificia übernimmt den Bahnhof von der Luxemburger Firma Elke S.a.r.L. Diese hat nach Überzeugung von Sprechern der Stadtverwaltung kaum Interesse am Zustand des Gebäudes gezeigt. Ein Treffen mit einem Vertreter des Verwalters der Firma im Februar wird als „zäh“ bezeichnet. Bürgermeister Oliver Theiß sagt beim Besitzerwechsel deshalb: „Wir hoffen, dass sich der neue Eigentümer besser um die Immobilie kümmert.“ ssr
Das Gesicht für die Gleichstellung Stadthagen. Das Thema Gleichstellung hat jetzt auch in Stadthagen eine Ansprechpartnerin: Günes Tezcan (Bild) tritt im Januar ihren Dienst in der Stadtverwaltung an. Der Umgang mit den Bürgern ist es, der der Gleichstellungsbeauftragten die meiste Freude in ihrem Job bringt. Positiv aufgefallen sei der Verwaltungsmitarbeiterin in ihren ersten Tagen, wie offen ihre Kollegen dem Thema gegenüberstehen: „In anderen Kommunen wird das Ganze eher stiefmütterlich behandelt und beiseite geschoben.“ vr/mak
Herr Rinne sagt Ja zu Frau Rinne Stadthagen. Das Problem der Auswahl ihres Nachnamens bei der Hochzeit können Sascha und Sabrina Rinne (Bild, mit Sohn Mads) vergessen. Wie? Sie tragen vorab bereits den gleichen Namen. Über das Internet lernt sich das Paar kennen. Für das erste Treffen geht es zur Großveranstaltung „Steinhuder Meer in Flammen“. Nach neun Jahren Beziehung geben sich die beiden Rinnes im August schließlich das Ja-Wort. vr/pr.
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DAS JAHR 2015 IN NIENSTÄDT
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Volksbank schließt Filiale
MENSCHEN 2015
Zweite Pfarrstelle in Sülbeck besetzt
Nienstädt. Die Volksbank Ha-
meln-Stadthagen gibt Ende Februar ihre Filiale in Nienstädt an der B 65 auf. Die Kunden werden fortan von der Hauptstelle Stadthagen aus betreut. Vorstandsmitglied Michael Joop nennt mangelnde Rentabilität als Grund für die Entscheidung, die sich sein Unternehmen nicht leicht gemacht habe. Der Vor-Ort-Service sei jedoch über die Jahre immer weniger in Anspruch genommen worden. Das Gebäude, dessen Obergeschoss als Wohnung dient, steht zum Verr kauf.
Sülbeck. Im Juni bekommt die Kirchengemeinde Sülbeck eine neue Pastorin: Die 29-jährige Sarah-Madeleine Keller (Bild) aus Steinbergen übernimmt die zweite Pfarsstelle in der Kirchengemeinde, die ihr nicht unbekannt ist. Denn schon als Jugendliche hat sie sich in der Sülbecker Kirchengemeinde engagiert. r/kil
Neuer Arzt für Sülbeck
Rätselhafter Zusammenstoß Schierneichen. Ein Unfall auf der Hauptstraße in Schierneichen gibt der Polizei im Juni ein Rätsel auf. Zwei Fahrzeuge stoßen zusammen, obwohl sie in der selben Richtung unterwegs gewesen sind. Ein 41 Jahre alter Mann aus Petershagen kracht mit seinem Ford in die Fahrerseite des Golfes eines 21-jährigen Stadthägers. Der Golffahrer wird dabei schwer verletzt. Die Feuerwehrkräfte müssen den eingeklemmten Mann aus seinem Auto befreien. Der Fahrer des Focus wird ebenfalls mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. 30 Feuerwehrkräfte sowie Rettungskräfte und Polizei sind im Einsatz. Die Ursache r bleibt ungeklärt.
Hespe macht den Sportplatz fit
Jörn Wittkugel (von links), Sandra Wiechmann, Reiner Brombach, Helmut Kirchhöfer und Eduard Hunker feiern die Fusion von Samtgemeindeund Stadtwerken. kil
Gassparte abgegeben Samtgemeinde Nienstädt profitiert von der Fusion auf dem Energiesektor Samtgemeinde Nienstädt. Die
Samtgemeinde gibt den Versorgungsbereich Gas der Samtgemeindewerke Nienstädt und die Beteiligung der Samtgemeinde an der Energieversorgung Bergkrug (EVB) an die Stadtwerke Schaumburg-Lippe GmbH ab. Der Vertrag wird rückwirkend zum 1. Januar 2015 geschlossen.
Hespe. Die ehemalige Oster-
meier’sche Gastwirtschaft an der Kreuzung von Leveser und Hesper Straße ist Geschichte. Im März rücken die Bagger an und reißen das mehr als 60 Jahre alte Gebäude innerhalb eines Tages komplett ab. Die Kneipe hat 1953 eröffnet und stand seit mehr als zehn Jahren leer. Der Auftrag zum Abriss kommt von der Gemeinde Hespe, die die Immobilie im Jahr 2014 für rund 70 000 Euro gekauft hat. Den örtlichen Politikern und der Verwaltung ist das heruntergekommene Gebäude am
Neues Angebot für junge Naturfreunde die jungen Bewohner der Samtgemeinde schafft die NabuGruppe Nienstädt im Frühjahr ein neues Angebot. Im Mai startet die erste Erkundungstour für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren. Beim Schnuppertermin erforschen 13
Stadtwerke im ersten Jahr einen Bonus von 0,2 Cent pro Kilowattstunde gewährt. 2016 soll der Gaspreis um 0,3 Cent für die Kunden sinken. Um die Verbindung zu feiern, bieten Samtgemeinde und Stadtwerke zwei KennenlernTage an, bei denen sich die Kunden über alle Angebote und Tarife informieren könkil nen.
Hespe lässt alte Gastwirtschaft abreißen und will den Dorfmittelpunkt nach Stemmen verlegen
Premiere: Nabu gründet Kindergruppe Samtgemeinde Nienstädt. Für
unterfinanzierte Gassparte abgeben und dadurch Unterhaltungs- und Investitionskosten sparen kann – für die Übertragung erhält sie einen Anteil von vier Prozent an den Stadtwerken Schaumburg-Lippe und sichert sich damit eine jährliche Dividende. Für die Kunden zahlt sich der Zusammenschluss ebenfalls aus. Den Neukunden haben die
Platz für Neues schaffen
Hespe. Die Gemeinde Hespe
und der TSV bringen in diesem Jahr den Hesper Sportplatz wieder auf Vordermann. Die Investitionskosten liegen bei rund 25 000 Euro. Rund ein Drittel davon schießt der Landessportbund zu. Einen großen Anteil erledigt der Verein – Hand in Hand mit der Gemeinde – in Eigenleistung. Das Vereinsheim bekommt einen frischen Anstrich, die neuen Fenster sollen helfen, die Energiebilanz des Gebäudes zu verbessern. Die Bande wird zurückgebaut, um Platz für Bänke zu schaffen. Auch die Aschebahn muss erneuert werden, damit in Hespe wieder das Sportabzeichen abr genommen werden kann.
Parallel zu den Verhandlungen mit den Stadtwerken sind die Politiker damit beschäftigt, die nötigen Konzessionsverträge zu ändern. Insgesamt rund 1600 Kunden im Versorgungsbereich von Samtgemeindewerken und der Energieversorgung Bergkrug sind von der Änderung betroffen. Die Samtgemeinde profitiert nicht nur dadurch, dass sie die
Mädchen und Jungen den Wald auf dem Bückeberg. Die Leitung und Gestaltung der bunten Naturschutzgruppe übernimmt Jana Möller, Studentin der Umweltwissenschaften, zusammen mit Lehramtsstudentin Lara Edelmann. Beide sind Mitglieder im Nabu.bab
Mit Gummistiefeln und Regenjacken erkunden die Kinder die Natur. bab
Ortseingang schon lange ein Dorn im Auge gewesen. Mit dem Abriss schafft die Kommune Platz für neue Projekte. Was genau am Standort entstehen soll, ist noch offen. Geplant ist, das Dorfzentrum der Gemeinde in den Ortsteil Stemmen zu verlegen. In diesem Zuge könnte auch das frei gewordene Areal eine Rolle spielen. Im Gespräch für eine Folgenutzung des Grundstücks sind unter anderem Seniorenwohnungen. Um ein konkretes Konzept zu erstellen, beauftragt die Gemeinde einen Planer. kil
Staubige Angelegenheit: Das alte Gasthaus wird abgerissen.
Samtgemeinde Nienstädt
Sülbeck. Nach vier Jahren bekommt die alte Praxis an der Ringstraße in Sülbeck wieder einen Hausarzt. Der Allgemein-, Arbeitsund Flugmediziner Dr. Stefan Pump (Bild) nimmt im August seinen Sprechstundenbetrieb in der ehemaligen Praxis von Ernst-Ulrich Pahlow auf. Damit hat die Samtgemeinde wieder vier Allgemeinmediziner. r/bab
Wechsel an der Feuerwehrspitze TallensenEchtorf. Nach zwölf Jahren verabschiedet sich Dietmar Fauth (Bild) im Februar aus seinem Amt als Ortsbrandmeister von Tallensen-Echtorf. Seine Nachfolge tritt Jens Steierberg an. Fauth verlässt die Feuerwehr aber nicht ganz: Er will seine Kameraden weiter als Gerätewart unterstützen. r/bab
Neuer Jugenddiakon bringt frischen Wind
kil
Sülbeck. Für frischen Wind soll der neue Jugenddiakon Lukas Vollhardt (Bild) in der Sülbecker Kirchengemeinde sorgen. Als Jugenddiakon unterstützt der 27-Jährige aus BadenWürttemberg ab September das Pastoren-Team. Sein Schwerpunkt liegt in der Jugendarbeit: vom Kinderkreis bis zu den Konfirmanden. r/kil
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DAS JAHR 2015 IN NIENSTÄDT UND IN NIEDERNWÖHREN
Zwei Unfälle auf K 28 Lauenhagen/Nordsehl. Zwei Unfälle in einem Zeitraum von zwei Monaten ereignen sich auf der Kreisstraße 28 zwischen Nordsehl und Lauenhagen. Ende Mai kommt eine 23-jährige Frau aus Meerbeck aus ungeklärten Gründen mit ihrem Polo von der Straße ab. Sie wird aus dem Auto geschleudert und dabei schwer verletzt. Das Fahrzeug kommt in einem Weizenfeld zum Stehen. Später kommt heraus: Offenbar hat sich die Frau während des Unfalls auf ihr Handy konzentriert. Mitte Juli passiert auf der besagten Strecke erneut ein Unglück. Ein 43-jähriger Paketfahrer kommt aus ungeklärten Gründen von der Fahrbahn ab und kracht mit seinem Wagen gegen einen Baum. Die Feuerwehr rettet den eingeklemmten und in Lebensgefahr schwebenden Mann aus seinem Auto. Später berichtet die Polizei, dass der Paketfahrer Alkohol im Blut hatte. Andere Ursachen als persönliches Fehlverhalten werden kil ausgeschlossen.
Wiehenbrink neu gestaltet Sülbeck. Die Realgemeinde Sül-
beck bringt mit Hilfe von Spendern und Sponsoren den Wiehenbrink unterhalb der Kirche auf Vordermann. Die Vorsitzende Petra Ritter sammelt genug Geld für die Neugestaltung des rund 900 Quadratmeter großen Areals. Die Realgemeinde selbst hat keine Einnahmen. Im Herzen Sülbecks entsteht ein neuer Platz zum Verweilen: mit aufgearbeiteter Sitzbank, neuen Sträuchern und sanierter Mauer. bab
Matjesfest ist ein Volltreffer Lauenhagen. Mit seinem ersten
Matjesfest landet der Förderverein Lauenhäger Bauernhaus einen echten Volltreffer. Bei strahlendem Sonnenschein verbringen im Juni rund 800 bis 1000 Besucher ein paar heitere Stunden mit viel Musik und Matjes rund um das historische Gebäude. Der Shanty-Chor und die Nettelreder Blaskapelle heizen den Gästen kräftig ein und bringen sie zum Schunkeln, kil Klatschen und Mitsingen.
16-Jähriger bedroht und verletzt
Begehren am Beckenrand: Im Frühjahr startet ein Unterstützerkreis um Carla Eickmann (Mitte) ein Bürgerbegehren, um das Bad zu retten.
kil
Kampf um die Badewonne Bürgerbegehren schmettert zweimal ab / Förderverein will Nordsehler Hallenbad kaufen Samtgemeinde Niedernwöhren.
Dass es in diesem Jahr noch zu einer Entscheidung über die Zukunft der Nordsehler Badewonne kommen würde, daran haben wohl viele schon gar nicht mehr geglaubt. Bis Redaktionsschluss unseres Jahresrückblicks fällt kein klarer Beschluss. Das Jahr ist geprägt von einem Hin und Her mit zahlreichen Sitzungen, Streitgesprächen und Verhandlungen zwischen Politikern, Verwaltung,
Förderverein und Badewonnen-Unterstützern. Es kommt sogar soweit, dass der Förderverein das Kursangebot zwischenzeitlich stoppt, weil eine langfristige Planung nicht möglich ist. Nachdem der Samtgemeinderat immer wieder eine Entscheidung über die Zukunft des Hallenbades vertagt, haben es die Badewonnen-Freunde schließlich satt: Es gründet sich eine Bürgerinitiative, die seit Jahres-
beginn mit viel Engagement versucht, ein Bürgerbegehren auf die Beine zu stellen, um das Bad zu retten. Um die Unterstützer bei Laune zu halten, veranstalten sie eine Protestradtour, eine Badewonnen-Sause zu Pfingsten und eine Sticker-Aktion mit Aufklebern „Sag Ja zur Badewonne“. Zweimal schmettert der Entwurf für das Begehren ab – weil er nicht konkret genug sei und formale Mängel aufweise.
Schließlich legen die Bürgerbegehrer ihre Pläne wieder auf Eis, weil sie neue Hoffnung schöpfen, dass es doch noch zu einer politischen Lösung kommt. Doch wieder vergehen Wochen und Monate. Letztlich beschließt der Förderverein, das Bad nicht nur betreiben, sondern auch kaufen zu wollen. Über den Antrag will der Rat kurz vor Weihnachten entscheiden – nach dem Redaktionsschluss dieses bab, kil Jahresrückblicks.
Anrufbus nimmt Fahrt auf Angebot läuft fast kostendeckend / Defektes Fahrzeug einziger Wermutstropfen Samtgemeinde Nienstädt. Der Anrufbus der Samtgemeinde Nienstädt gibt 2015 richtig Gas. Das im Juli 2014 gestartete Angebot für Bürger der Samtgemeinde nimmt im Laufe des Jahres Fahrt auf, so dass der Verein schon im Oktober berichten kann: Der Nienstädter Bürgerbus ist fast kostendeckend unterwegs und rechnet damit, den von der Samtgemeinde angebotenen Zuschuss gar nicht erst abrufen zu müssen. Im Dezember heißt es dann allerdings: zu früh gefreut. Das
Setzen sich für den Bus ein: Ilona Fischer (von links), Vize-Vorsitzende des AnrufbusVereins, Kassenwart Stefan Kolb sowie die Mitglieder Dirk Lemster und Christopher Merseburger mit dem Vorsitzenden Bernd Tünnermann. kil
Fahrzeug nimmt einen erheblichen Schaden, weil ein ehrenamtlicher Fahrer versehentlich den falsche Kraftstoff tankt. Den Schaden – rund 6000 Euro – übernimmt wahrscheinlich keine Versicherung. Umso wichtiger erscheint vor diesem Hintergrund das Vorhaben des Bürgerbusvereins, ein zweites Fahrzeug anzuschaffen. Die Nachfrage an Fahrgästen würde diese Anschaffung jedenfalls rechtfertigen. Bis Oktober vermeldet der Verein 2334 Fahrgäste an inskil gesamt 215 Fahrtagen.
Verhandlungen mit Kita-Träger dauern an Samtgemeinde Niedernwöhren.
Die Nettelreder Blaskapelle sorgt für Stimmung am Bauernhaus. kil
Auch in diesem Jahr kommt es noch nicht zu neuen Verträgen mit dem Träger der Kindergärten in Lauenhagen, Meerbeck und Nordsehl. Die Verhandlun-
gen mit der Landeskirche Schaumburg-Lippe finden kein Ende. Schneller einigt sich die Samtgemeinde mit der Kirchengemeinde Wiedensahl über den dortigen Kindergarten sowie mit
und der Paritätischen Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland (PLSW) über den Kindergarten „Abenteuerland“ in Niedernwöhren. Dort gab es schon 2014 Ergebnisse, die der Samtgemein-
de finanzielle Entlastung bieten sollen. Die Landeskirche Schaumburg-Lippe bekommt indes noch Bedenkzeit. Im Januar sollen die neuen Verträge unter Dach und Fach gebracht werden.
Der fünfte Streich Buntes Straßenfest in Wiedensahl Wiedensahl. Beim fünften Streich herrscht im WilhelmBusch-Dorf Ausnahmezustand. Kaum ein Bewohner bleibt an diesem Septembertag zu Hause – alle zieht es auf die Straße. Im Zuge des 150-jährigen Jubiläums von „Max und Moritz“ organisiert die Initiative „Zukunftswind für Wiedensahl“ ein festliches und phantasievolles Straßenfest. Es wird getanzt, gesungen und auf der Straße gefrühstückt. Und der eine oder andere wagt sich sogar verkleidet als eine Figur
Kirchhorsten. Ein 16-jähriger Hesper wird im April Opfer eines brutalen Überfalls. Der junge Mann wird am Bahnhof in Kirchhorsten von drei anderen, ihm fremden Jugendlichen bedroht, geschlagen und mit einem Messer verletzt. Die Männer versperren ihm den Weg und fordern für das „Passieren“ des Tunnels Bargeld. Ihre Forderung untermauern sie mit dem Zeigen eines Taschenmessers. Dann schlägt einer der Täter dem Opfer mit einem Stein ins Gesicht, während einer der anderen den Hesper mit einem Messer an der Hand verletzt. Es folgt ein weiterer Schlag mit dem Stein in die Nierengegend. Eine Schlägerei zwischen dem Opfer und den beiden Unbekannten entwickelt sich. Der Hesper schafft es, sich zu wehren und kann flüchten. Die Polizei sucht Zeugen – ohne Erfolg. Die Täter bleiben unber kannt.
Hort platzt aus allen Nähten Samtgemeinde Nienstädt. Dass
der Bedarf so groß werden würde, damit haben die Politiker nicht gerechnet. Die Nachfrage nach einem Hortplatz in Nienstädt oder Seggebruch ist 2015 ungebrochen und steigt stetig an. Die Samtgemeinde als Kostenträger muss reagieren: Zunächst werden die Plätze im April am Standort Nienstädt von 50 auf 72 aufgestockt. Das zieht auch ein neues Raumkonzept und den Einsatz von drei weiteren Erziehern nach sich. Die Kosten für die Samtgemeinde steigen, doch der Bedarf lässt nicht nach. Ende des Jahres müssen sich die Politiker erneut mit der Frage auseinandersetzen, wie man dem Bedarf nachkommen kann. Im Sommer gibt es insgesamt 109 Hortplätze. Die Verwaltung sclägt im Dezember eine weitere Aufstockung um 27 Plätze vor. Auch das Thema Ganzstagsschule kommt wieder auf den Tisch, kann aber 2015 nicht mehr ausr diskutiert werden.
Edeka-Markt vergrößert Niedernwöhren. Ein gutes hal-
bes Jahr wird der Edeka-Köpper-Markt in Niedernwöhren zur Dauerbaustelle. Der Supermarkt wird von Mai bis November erweitert und modernisiert. Der Verkauf geht fast ohne Unterbrechung weiter, sodass sich die Kunden ständig einen Eindruck des Baufortschrittes machen können. Die Verkaufsfläche des EdekaMarktes verdoppelt sich auf 1600 Quadratmeter, die Produktpalette wird stark erweitert, ebenso die Parkplätze. kil
Pizzeria füllt den Leerstand Wiedensahl. Anfang des Jahres
Festlich verkleidet: Die drei „Frankfurter Damen“ ziehen die Blicke auf sich. sk
rund um den Dichter und Denker Wilhelm Busch vor sk die Tür.
gibt es eine gute Nachricht für Wiedensahl: Der Leerstand in der alten Bäckerei Dreyer ist Geschichte. Das Gebäude gegenüber dem Marktplatz, das schon im Herbst 2014 zwangsversteigert und an ein Mitglied der lokalen Umweltgruppe verkauft worden ist, findet einen neuen Mieter. Im März eröffnet r die „Pizzeria Fattoria“.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
DAS JAHR 2015 IN NIEDERNWÖHREN
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Raubüberfall auf Tankstelle
MENSCHEN 2015
„Klüti“ verlässt die Grundschule
Niedernwöhren. Bis zum Jahresende gibt es keine heiße Spur auf die Täter: Im August überfallen zwei maskierte Männer eine Tankstelle in Niedernwöhren. Sie bedrohen die beiden Kassiererinnen mit einer Schusswaffe und fordern sie auf, ihnen das gesamte Geld – eine geringe Ausbeute – zu übergeben. Anschließend flüchten die Räuber zu Fuß. Trotz der Beschreibung durch die Tankstellenmitarbeiterinnen und der Aufnahmen der Videokameras kann die Polizei die Täter nicht ausfindig mar chen.
Neues Leben im Gallhof Volksdorf. Ein Traumhaus fin-
det einen neuen Besitzer: Heike Scholl-Braun und Stefan Braun aus Aachen kaufen den historischen Gallhof in Volksdorf, um ihn für kulturelle Veranstaltungen zu öffnen. Konzerte, Lesungen, Schauspiel – das Ehepaar ist voller Ideen, was man in und um das ortsprägende Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert auf die Beine stellen kann. Das erste Hauskonzert geht im September über die Bühne. Zuvor hat das Ehepaar Werner 30 Jahre lang das Fachwerkhaus r gehegt und gepflegt.
Meerbeck. Ein „Fels in der Brandung“ verlässt nach 36 Jahren die Meerbecker Grundschule: Lehrer Jürgen Klüter (Bild), von seinen Schülern gerne mal „Klüti“ genannt, wird im Sommer mit einer bunten Feier mit Schülern und Kollegen in den Ruhestand verabschiedet. r/bab
Ehrung für Rudolf Meyer
Rund ein Jahr dauern die Umbauarbeiten zum „Hof an der Holpe“. Es entstehen diverse Arbeitsmöglichkeiten in der Landwirtschaft.
js, bab, kil
Lebenshilfe macht Landwirtschaft PLSW baut alten Bauernhof um / Projekt „Hof an der Holpe“ startet im Herbst Nordsehl. Im Oktober ist es soweit: Der „Hof an der Holpe“, ein neues Projekt der Paritätischen Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland (PLSW), kann im Herbst nach rund zwölfmonatiger Bauzeit an der Landstraße in Nordsehl eröffnet werden.
Insgesamt rund eine Million Euro steckt die PLSW in den Umbau des alten Bauernhofs. Unterstützt wird das Projekt mit einer Fördersumme in Höhe von 110 000 Euro von der Aktion Mensch. Auf dem Hof entsteht nach und nach eine kleine Farm. Ins-
gesamt 27 Mitarbeiter, davon drei Gruppenleiter der PLSW, sollen in dem kleinstbäuerlichen Betrieb arbeiten – vom Gemüseanbau bis zur Holzwirtschaft. Zudem entsteht auf dem Hof das Atelier „form.Art“, das Menschen mit und ohne Beein-
trächtigung bei kreativen Arbeiten in lockerer Atmosphäre zusammenführen soll. Auf dem Grundstück wird auch eine Wohngemeinschaft aufgebaut, in der Menschen mit und ohne psychische Behinderung gemeinsam leben könkil nen.
Feuerwehren wachsen zusammen Nach freiwilliger Fusion: Neues Gerätehaus entsteht in Lauenhagen
Heike Scholl-Braun und Stefan Braun möchten den Gallhof für Kulturveranstaltungen öffnen. kil
Sparkasse macht dicht Wiedensahl/Niedernwöhren.
Die Wiedensahler Sparkassenkunden gucken ab Juli in die Röhre. Die Filiale der Sparkasse Nienburg an der Hauptstraße wird zum 30. Juni geschlossen. Auch einen Geldautomaten wird es an dieser Stelle nicht mehr geben. Der Seniorenbeirat sieht darin eine kleine Katastrophe, die Sparkasse begründet die Schließung unter anderem mit einem veränderten Kundenverhalten an: Mehr als 40 Prozent erledigen ihre Geldgeschäfte mittlerweile online von zu Hause aus. Die Volksbank HamelnStadthagen baut indessen ihre Geschäftsstelle in Niedernwöhren aus und betont, auch den Wiedensahler Standort in absehbarer Zeit nicht schließen zu r wollen.
Lauenhagen/Nordsehl. Es ist eine Fusion auf freiwilliger Basis: Nach den Feuerwehren Meerbeck und Niedernwöhren steht in der Samtgemeinde 2015 die nächste Fusion an. Im März schließen sich die Ortsfeuerwehren Lauenhagen und Nordsehl offiziell zu einer gemeinsamen Feuerwehr zusammen. Stephan Kliver übernimmt für eine Amtszeit von sechs Jahren als Ortsbrandmeister die Verantwortung für die gemeinsame Feuerwehr Nordsehl-Lauenhagen. Erste Sondierungsgespräche im Hinblick auf eine
Stellvertretender Ortsbrandmeister Gregor Zimmermann (von links), Samtgemeindechef Marc Busse und Gemeindebrandmeister Dieter Kappmeier machen den symbolischen ersten Spatenstich. kil
Fusion hatte es schon 2009 gegeben. Damit die Aktiven künftig unter einem Dach zusammen üben können, soll die neue Feuerwache Süd-Ost am Ortseingang von Lauenhagen für mehr als eine Million Euro entstehen. Die Planungen verzögern sich mehrfach, sodass erst im Mai der erste symbolische Spatenstich erfolgt. Einige Wochen später rücken die Bagger an. Eigentlich will die Feuerwehr Ende dieses Jahres einziehen. Daraus wird nichts, da die Bauarbeiten kil länger dauern als geplant.
Baustellen-Quartett Schulhof, Radweg- und Straßensanierung in der Samtgemeinde Samtgemeinde Niedernwöhren. Vier wichtige Bauprojekte
werden in der Samtgemeinde im Laufe des Jahres umgesetzt. ! Der für die Gemeinde Niedernwöhren größte Brocken ist der Ausbau der Straße „Hafen Wiehagen“, entlang des Mittellandkanals. Die Erneuerung der Zufahrtsstraße zum Gewerbegebiet beginnt im Oktober und kostet rund 650 000 Euro. ! Erleichterung für die Wie-
densahler: Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr nimmt den 15 Jahre alten, ziemlich maroden Radweg an der L372 zwischen Wiedensahl und Niedernwöhren in Angriff. Nach jahrelangem Drängen seitens der Gemeinde wird der Weg endlich saniert. Kurz nach dem traditionellen Martinimarkt im November rücken die Bagger an, um der Huckelpiste ein Ende zu setzen.
! Für die Sicherheit der Grundschüler lässt die Samtgemeinde im Oktober den Schul-
hof der Niedernwöhrener Grundschule so umbauen, dass
auch große Gelenkbusse den Hof passieren können. So ist gewährleistet, dass die Buslinie, die nun in den öffentlichen Nahverkehr integriert ist, weiterhin direkt vor der Schule halten kann. Kosten: rund 16 000 Euro. ! In mehreren Abschnitten
Samtgemeinde Niedernwöhren
Die lang ersehnte Erneuerung des Radewegs bei Wiedensahl wird umgesetzt. hb
wird zudem im November die
L372 im Bereich Meerbeck und Niedernwöhren von der Lan-
desbehörde saniert.
r
Wiedensahl. Für sein bürgerschaftliches Engagement im Förderkreis Wilhelm Busch wird der Wiedensahler Rudolf Meyer (Bild) von Ministerpräsident Stephan Weil ausgezeichnet. „Stets findet Überraschung statt. Da, wo man’s nicht erwartet hat“: Mit diesen Worten von Busch bedankt sich Meyer für die Ehrung bei Weil. r/Archiv
Pastorenwechsel in Wiedensahl Wiedensahl. Im März singt sie ein letztes Mal mit der Kirchengemeinde: Nach zehn Jahr verlässt Pastorin Susanne LinkKöhler (Bild) Wiedensahl. Ihre halbe Pfarrstelle tauscht sie gegen eine volle Stelle in Basbeck ein. Die Vakanzvertretung in Wiedensahl übernimmt Pastor Joachim Diestelkamp (Bild) aus Loccum. r/Archiv
Kühn kommt für Hartmann Samtgemeinde Niedernwöhren. Nach fast 40 Jahren in der Verwaltungsarbeit verabschiedet sich Walter Hartmann (Bild oben) in den Ruhestand. Sein Amt als Niedernwöhrener Gemeindedirektor übernimmt Sebastian Kühn (Bild unten), bis dahin dessen Stellvertreter. Auch seine Ämter in der Samtgemeindeverwaltung müssen neu besetzt werden. Auch hier springt Kühn als allgemeiner Vertreter des Samtgemeindebürgermeisters ein. r/Archiv
DAS JAHR 2015 IN LINDHORST
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Solabali läuft zweigleisig Samtgemeinde Lindhorst. Das im Sommer ungenutzte Lindhorster Hallenbad wird in diesem Jahr erstmals ganzjährig betrieben. Auf Anregung des Lindhorster Seniorenbeirats entschließt sich die Samtgemeinde, das Bad auch im Sommer zu öffnen. Dafür investiert sie auch in eine neue Chlorgasanlage. Außerdem werden die beiden Bäder getrennt betrieben, um die Temperatur in der Halle zu erreichen. Damit macht Lindhorst den Weg frei, um dort auch Gesundheitskurse unterschiedlicher Anbieter einrichten zu können, denn für eine Abrechnung bei den Krankenkassen müssen die Kurse regelmäßig angeboten werden. Schon im Frühjahr ist erkennbar, dass die Kurse sich vervielfacht haben. r
Samtgemeinde
Lindhorst.
Durch Mitteilungen in sozialen Netzwerken machen Tierschützer auf ehemalige Pferdezüchter aufmerksam. Das Paar aus Hessen hatte dort gegen das Tierschutzgesetz verstoßen und ein Tierhalteverbot auferlegt bekommen. Als das Paar sich in der Samtgemeinde Lindhorst niederlässt, befürchten Tierschützer, dass der Mann und die Frau versuchen, das Verbot zu umgehen. Einige Anzeichen weisen angeblich darauf hin. Das Paar wird von einem ehemaligen Kunden bezichtigt, wieder Pferde kaufen zu wollen. Das Schaumburger Veterinäramt ist bereits informiert und hat ein Auge auf die Lindhorster. Das Verbot gilt bundesweit, und die zuständigen Ämter werden von derartigen Verboten in Kenntnis gesetzt. Das Paar war dazu verurteilt worden, weil es seine Trakehnerzucht in Nordhessen extrem r vernachlässigt hatte.
Betreuung und Krippe fallen flach
Fusion scheitert
Hallenbad geöffnet
Pferdezüchter im Visier
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Geld und Personal fehlen
Fotomontage: rg
Samtgemeinde Lindhorst. Mit
Spannung erwartet die Samtgemeindefeuerwehr den Feuerwehrbedarfsplan. Kommando, Politiker und Verwaltung haben sich im Vorfeld geeinigt, das Konzept, das durch einen externen Experten erarbeitet wird, zu akzeptieren. Am Ende herrscht bei einigen Katerstimmung. In dem Plan wird die Zusam-
menlegung der Feuerwehren Lüdersfeld und Vornhagen sowie die Zusammenlegung von Ottensen und Lindhorst empfohlen. Ottenser Mitglieder lehnen die Fusion ab und drohen mit Austritten. Rund die Hälfte der Aktiven macht die Drohung wahr. In Lüdersfeld und Vornhagen hingegen bleibt es still, und die
Mitglieder beider Ortswehren setzen sich ohne öffentliches Brimborium zusammen und auseinander. Die Zeichen für einen baldigen Zusammenschluss stehen gut. Der Standort Heuerßen hingegen ist durch den Neubau des Gerätehauses technisch auf der Höhe der Zeit. Obwohl die Inbetriebnahme des Gebäudes etliche
Male verschoben wird und monatelang auf sich warten lässt, ist es im November dann soweit. Noch kurz zuvor entscheidet Samtgemeindebürgermeister Andreas Günther den Parkplatzbelag aus Schotter zu entfernen und den Bereich zu pflastern. Rund 750 000 Euro lässt sich die Samtgemeinde den Neubau koskil, bab ten.
Fest für Flüchtlinge Samtgemeinde Lindhorst bekommt ehrenamtliche Unterstützung für die Migrationsarbeit Samtgemeinde Lindhorst. Für die Integration der Flüchtlinge in der Samtgemeinde Lindhorst bildet sich eine ehrenamtliche Helfergruppe. Diese bietet beispielsweise Deutschunterricht und andere Hilfeleistungen für Migranten an. Parallel dazu wird eine regelmäßige Sprechstunde in der Verwaltung eingerichtet. Dort können sich Helfer und Flücht-
Am Lindhorster Backhaus startet ein Fest für Flüchtlinge.
bab
linge bei den Mitarbeitern der Arbeiterwohlfahrt (Awo) beraten und begleiten lassen. Um alle willkommen zu heißen, stellen die Trachtengruppe Lindhorst und das Lindhorster Grill- und Dönerhaus spontan ein Fest am Backhaus an den Eichhöfen auf die Beine. Rund 300 Gäste machen mit und feiern ausgelassen mit den Neuanbab kömmlingen.
Samtgemeinde Lindhorst. Die Lage der Kindergärten in der Samtgemeinde bleibt schwierig. Weil die Gemeinde Lindhorst vom Landkreis ein Haushaltssicherungskonzept auferlegt bekommt, müssen sich die Politiker von dem Plan verabschieden, eine Krippengruppe einzurichten. Die Kosten für den Anbau werden aus dem Haushalt gestrichen. Die Samtgemeinde lehnt es außerdem ab, den Lindhorster Kindergarten in ihre Trägerschaft zu nehmen. Die Verwaltung lotet jetzt aus, ob andere Träger bereit wären, den Kindergarten am Grünen Weg zu übernehmen. Für Lindhorst stellt die Finanzierung der Kinderbetreuung einen der größten Posten im Ergebnishaushalt dar. Auch eine Ferienbetreuung wird es in der Samtgemeinde weiterhin nicht geben. Mangels Personal und der erforderlichen Strukturen sieht sich die Verwaltung nicht in der Lage, diese bab einzurichten.
Kläranlage wird sparsamer Samtgemeinde
Lindhorst.
Die energetische Sanierung und Modernisierung der Kläranlage zeitigt Erfolg. Durch die geleisteten Investitionen in Prozesssteuerung und neue Technik kann die Samtgemeinde jährlich 30 Prozent Strom im Werk sparen. Im April werden für rund 45 000 Euro vier neue Rohwasserpumpen eingebaut. So kann die Anlage flexibel auf das unterschiedliche Mengenaufkommen reagieren. Einsparung erreicht die Samtgemeinde ebenfalls durch eine neue Belüftung im Belebungsbecken. Für diese Anlage investiert die Samtgebab meinde 50 000 Euro.
Samtgemeinde Niedernwöhren
Lindhorst
DAS JAHR 2015 IN LINDHORST
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Ferienspaß in Beckedorf
MENSCHEN 2015
Walter löst Stahlhut als Bürgermeister ab
Beckedorf. Die Gemeinde bietet
erstmals einen Ferienspaß für die Kinder der Gemeinde an. Auf Anhieb haben die Initiatoren um Monika Kober von der Kinderfeuerwehr und Gemeindemitarbeiterin Jennifer Gröhl 15 Angebote zusammenbekommen, um den Kindern in ihren Sommerferien kostengünstige Freizeitgestaltung anbieten zu können. Beckedorfer Vereine, die Kirchengemeinde und Privatpersonen machen sich Gedanken und turnen, basteln, töpfern, kochen mit den Kindern und vieles mehr. Auch Ausflüge machen die Kinder mit r den Aktionspartnern.
Sozialverband schwächelt Beckedorf. Der Ortsverband Beckedorf des Sozialverbands Deutschland (SoVD) hat Sorgen einen Vorsitzenden zu finden. Nachdem Horst Dressel das Amt aus gesundheitlichen Gründen abgibt, will sich kein Kandidat aus dem Beckedorfer SoVD für den Posten finden. Horst Schlüter aus Suthfeld erklärt sich schließlich bereit, das Amt bis auf Weiteres auszufülr len.
Sparkasse schließt Filiale Die Filialschließungen der Sparkasse Schaumburg treffen auch Beckedorf. Die Geschäftsstelle an der Hauptstraße wird dicht gemacht. Der Selbstbedienungsbereich mit Kontoauszugdrucker und Geldautomat bleibt aber bestehen, weil er an diesem Standort laut Sparkasse stark frequentiert ist. Das Kreditinstitut baut sogar zusätzlich noch ein Überweisungsr terminal ein. Beckedorf.
Das Jahr 2015 bringt keine Lösung für die leerstehende Beckedorfer Grundschule. Ein Kinderheim lehnt der Rat ab.
kil
Gebäude bleibt leer Gemeinde Beckedorf tut sich schwer mit Nachnutzung der geschlossenen Grundschule Beckedorf. Nachdem die Ge-
meinde Beckedorf das Gebäude der ehemaligen Grundschule von der Samtgemeinde zurückbekommen hat, zeigt sie 2015 kein glückliches Händchen für dessen Nachnutzung. Pläne, das seit Mitte 2014 leerstehende Gebäude wieder mit Leben zu füllen, zerschlagen sich. Die Gemeinde verfolgt zu-
nächst Pläne, dort eine Tagespflege für Senioren oder betreutes Wohnen für diese Zielgruppe einzurichten. Bürgermeister Dieter Wall (SPD) tritt mit entsprechenden Trägern in Kontakt. Die Idee scheitert aber daran, dass sich keine Investoren finden, die ein derartiges Projekt in Beckedorf umsetzen wollen.
Dann tut sich doch etwas: Interessenten aus Hannover wollen das Schulgebäude kaufen, um dort ein Kinder- und Jugenheim zu eröffnen. Zunächst verhandeln die Parteien hinter verschlossenen Türen, schließlich setzt die Verwaltung das Thema auf die Tagesordnung. Doch es kommt nicht zur Abstimmung, da laut Bürgermeis-
ter ohnehin keine Mehrheit für das Projekt zustande komme. Auch ein letzter Versuch der Interessenten scheitert. Bei einer schlecht vorbereiteten Bürgerversammlung kann der Vertreter der Investoren die Stimmung nicht drehen. Um den formalen Anforderungen zu genügen, lehnt der Rat den Antrag der Hannoveraner ab. bab
Mehr Sicherheit an der Hauptstraße Bushaltestelle wird versetzt / Ratsentscheidung für eine Ampel am Westerntor Beckedorf. An der Beckedorfer Hauptstraße tut sich in punkto Sicherheit etwas. Die ungünstig gelegene Bushaltestelle „Buschmann“ auf der Westseite wird auf Initiative des Gemeinderats rund 100 Meter nach Norden verlegt. Beckedorf nimmt dafür selbst Geld in die Hand und baut zusätzlich ein Bushäuschen an die neue Haltestelle.
Beckedorf lässt die Bushaltestelle versetzen. bab
Außerdem entscheidet die Gemeinde, im Jahr 2017 auch die Sicherheit an der Kreuzung zum Westerntor zu erhöhen. Der Rat beschließt, nach der Sanierung der Hauptstraße – die eine Landesstraße ist – eine Ampel aufzustellen. Die Sanierung ist zum Leidwesen der Anwohner zwar erst 2016 geplant, dafür hat sich die Lan-
Lindhorst
desbehörde für Straßenbau und Verkehr 2015 den Abschnitt zwischen Beckedorf und Ottensen vorgenommen. Der schlechte Zustand der Fahrbahndecke ist ständiger Stein des Anstoßes und immer wieder bemängelt worden. Die Vollsperrung kann nach nur rund einer Woche Bauzeit ber endet werden.
Heuerßen. Der seit 2006 amtierende sozialdemokratische Bürgermeister der Gemeinde Heuerßen, Frank Stahlhut (Bild oben), stellt im Januar aus persönlichen Gründen den Antrag auf Entlassung aus dem Ehrenbeamtenverhältnis. Mitte März wählt der Gemeinderat einen Nachfolger. Die Wählergemeinschaft Heuerßen stellt nun den Verwaltungschef. Der bisherige zweite stellvertretende Bürgermeister Andreas Walter (Bild rechts) wird einstimmig gewählt. bab/bab (2)
Duhnsen gibt Ratsmandate ab Samtgemeinde Lindhorst. Im Samtgemeinderat gibt es kurz vor Ablauf des Jahres eine Veränderung bei der Fraktion Bündnis90/Die Grünen. Jens Harmening (Bild) aus Beckedorf rückt nach, weil Ralf Duhnsen aus Heuerßen sein Mandat abgibt. Auch aus dem Heuerßer Rat scheidet Duhnsen aus. Für ihn zieht Ulf Dönau in das Gremium ein. bab/bab
Lara aus Lindhorst hat Supertalent Lindhorst. Die siebenjährige Lara Ossowski (Bild) aus Lindhorst bewirbt sich bei der CastingsShow „Das Supertalent“. Dort schafft sie es bis auf die große TV-Bühne. bab/pr.
DAS JAHR 2015 IN LINDHORST
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DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
40 Jahre und eine neue Terrasse
Brand in Unterkunft für Flüchtlinge Lindhorst. Im April brennt es in einem Lindhorster Haus, das der Samtgemeinde gehört und in dem Flüchtlinge in Übergangswohnungen untergebracht sind. Ein Nachbar bemerkt das Feuer, weil dunkle Rauchschwaden aus dem Haus dringen und ein Knall zu hören ist. Sofort alarmiert er die Feuerwehr. Von den neun Bewohnern ist zum Zeitpunkt des Brandes nur eine Frau anwesend. Sie wird nicht verletzt. Es stellt sich schnell heraus, dass es sich nicht um Brandstiftung handelt. Ein technischer Defekt ist die Ursache. Ein Wäschetrockner geriet im laufenden Betrieb in Brand. Die Feuerwehren verhindern das Ausbreiten der Flammen. Die Einsatzkräfte müssen feststellen, dass es in dem vom Landkreis angemieteten Gebäude keine Rauchmelder gibt. bab
Überfall in Unterführung Lindhorst. Ein 17-Jähriger wird Ende Oktober aus heiterem Himmel am späten Abend von zwei Unbekannten attackiert und mit einer Eisenstange verprügelt. Der junge Mann aus Auhagen ist zu Fuß unterwegs, als ihm die beiden Unbekannten entgegen kommen und ohne Vorwarnung auf ihn einprügeln. Sie fordern das Opfer auf, sein Portemonnaie herauszurücken. Der Auhäger kann sich wehren und entkommen. Er trägt Verletzungen am Gesicht und am Oberkörper davon. Eine halbe Stunde später wird in der Bahnunterführung ein 16-Jähriger von einem Mann mit einem Werkzeug bedroht. Weil ein Passant auf das Geschehen zukommt, macht sich der Angreifer aus dem Staub. Die Polizei sieht einen Zusammenhang zwischen den Taten und startet einen Zeugenaufruf. Durch Ermittlungen und Hinweise kann sie schließlich drei Verdächtige im Alter zwischen 16 und 23 Jahren festnehmen und übergibt den Fall an die Staatsanwaltschaft. bab
Bücherei wird 80 Der Lindhorster Handel- und Gewerbeverein (HGV) feiert sein 40-jähriges Bestehen mit einem großen Fest in der Ortsmitte. Zahlreiche Mitmachaktionen für Kinder, Hochseilklettern und Ballwerfen, zünftige Musik, unterhaltsame Showeinlagen und eine spektakuläre Feuerwehrübung sorgen für ein rundum gelungenes Fest. Die Gewerbetreibenden aus dem Ort präsentieren sich ebenso wie zahlreiche Vereine. Das Restaurant Il Porto nutzt den Tag, um seine neue Terrasse einzuweihen. Inhaber Benjamin Dageför ist froh über die Außensitzplätze, die er seit seinem Umzug 2011 von der Kalten Straße an den Marktplatz einrichten wollte. Die Mühlen der Politik mahlten jedoch langsam, so dass er die Terrasse erst im Sommer eröffnen kann. Doppelt so alt wie der HGV wird die öffentliche Bücherei in Lindhorst. Sie feiert ihr 80-jähriges Bestehen. Zur Feier des runden Geburtstags veranstaltet das Bücherei-Team einen r Tag der offenen Tür.
Lindhorst.
800 Jahre Kobbensen – und ältere Siedlungen Heuerßen. Der Heuerßer Ortsteil Kobbensen wird 800 Jahre alt und feiert dies mit einem zweitägigen Fest. Das landwirtschaftlich geprägte Dorf macht schon im Frühling mit 800 Krokussen am Ortseingang auf das Jubiläumsjahr aufmerksam (Bild). Die Einwohner suchen
nach alten Fotos und Dokumenten, die Auskunft über die Geschichte Kobbensens geben können, weil eine Chronik herausgegeben werden soll. Noch viel älter ist eine Siedlung, die bei Ausgrabungen an der Bundesstraße in der Nähe des Lohhofs entdeckt wird (kleines Bild). Im Zuge
des B 65-Ausbaus sichern Archäologen Fundstücke aus vorrömischer Zeit und werden diese jetzt analysieren. Es handelt sich nicht um einen Zufallsfund, denn entlang des alten Handelswegs, der auch dort verlief, vermuten die Archäologen historische Belege. bab, kil/bab
Bürgerbus auf Erfolgskurs Neues, ehrenamtliches Nahverkehrsangebot in der Samtgemeinde nimmt Betrieb auf Samtgemeinde Lindhorst. Ei-
ne Erfolgsgeschichte mit Startschwierigkeiten schreibt der Bürgerbusverein der Samtgemeinde. Anfang Januar startet das neue Nahverkehrsangebot mit 16 ehrenamtlichen Fahrern auf drei Linien, die Beckedorf, Heuerßen und Lüdersfeld mit Lindhorst verbinden. Nachdem die Gästezahlen zunächst nicht den Erwartungen entsprechen, rührt der Verein kräftig die Werbetrommel und stellt das Angebot bei diversen Gelegenheiten vor. Gutscheine werden herausgebracht, die zum Verschenken
Bürgerbusverein und ehrenamtliche Fahrer freuen sich über den Start des neuen Linienverkehrs. bab
Lindhorst
gedacht sind. Des Weiteren optimiert und erweitert der Verein zum Fahrplanwechsel nach den Ferien Routen und Haltestellen. Das Freibad wird angefahren, der Verein richtet weitere zusätzliche Haltestellen ein, sodass auch die Lindhorster Siedlungen eine bessere Anbindung bekommen. Im September begrüßt der Verein den 1000. Fahrgast und erreicht damit sein Minimalziel, diese Marke im ersten Betriebsjahr zu knacken, bereits nach rund neun Monaten. Mitte Dezember sind schon 1367 Gäste bab mitgefahren.
Schützenverein löst sich auf Lüdersfeld. Der Schützenver-
ein Lüdersfeld von 1932 stellt den Antrag beim Amtsgericht, den Verein zum 31. Dezember aufzulösen. Der Verein mit rund 100 Mitgliedern findet keinen Kandidaten für den Vorsitz. Trotz der hohen Mitgliederzahl ist nur noch ein knappes Dutzend sportlich aktiv – und niemand bereit, die große Verantwortung zu übernehmen, die das Schützenwesen mit sich bringt. Die Gemeinde ist aufgeschreckt, denn auch das Schützenfest muss in diesem Jahr ausfallen. Lüdersfeld sorgt jedoch schnell für Ersatz und stellt unter der Leitung des Festausschussvorsitzenden Jürgen Simon ein Mitsommerfest im Sport- und Kulturzentrum bab auf die Beine.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
DAS JAHR 2015 IN DER KULTUR
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Schaumburg feiert mit den Lausbuben Geburtstag E
in Jahr voller Streiche: „[...] Menschen necken, Tiere quälen, Äpfel, Birnen, Zwetschgen stehlen, [...]“ – schon bei diesen Zeilen aus dem Vorwort zu Wilhelm Buschs berühmtester Bildergeschichte wird deutlich, dass die Lausbuben nichts Gutes im Schilde führten. Vor 150 Jahren hat der gebürtige Wiedensahler sein Werk „Max und Moritz“ fertiggestellt. In einem Siegeszug haben die bösen Buben die Welt erobert. Ihre Frische, Ironie und Heiterkeit haben sie bis heute nicht verloren. Ein ganzes Jahr lang feiern sie Geburtstag und alle Schaumburger sind eingeladen, mit ihnen zu feiern. Sogar auf einer Briefmarkenserie sind die Streiche der Lausbuben zu finden. Witwe Bolte, Max und Moritz, der erhobene Zeigefinger und weitere Figuren aus Wilhelm Buschs Geschichten zieren den Garten neben dem Alten Pfarrhaus in Wiedensahl.
Die deutschpolnische Theatergruppe des Ratsgymnasiums entführt die Zuschauer mit „Mit Max und Moritz hintern Busch“ .
Den Auftakt des 150-jährigen Jubiläums von „Max und Moritz“ bildet das fulminante Gastspiel des Berliner Ensembles mit der Revue „Helene, Max & Co“.
Preisträger in aller Bescheidenheit Charmant bescheiden nimmt der Cartoonist und Kinderbuchautor Hans Traxler dieses Jahr den von der Schaumburger Landschaft, den Schaumburger Nachrichten und der Sparkasse Schaumburg gestifteten Wilhelm-Busch-Preis entgegen. Im Mittelpunkt der Preisverleihung im Stadthäger Ratskeller steht jedoch nicht der Preisträger sondern Wilhelm Busch, der Urvater des Comics, selbst. Bevor der mit 10 000 Euro dotierte Hauptpreis überreicht wird, überreicht Rezitator und Jurymitglied Frank Suchland Roland Kielmann, Volker Henning, Reiner Koch und Arno Meiser den Hans-Huckebein-Preis. tbh/rg
In einem Music al lassen die Sc hüler der Wilhel schule Niedern m-Busch-Grund wöhren/Meerb eck Max und M Schabernack w oritz mit ihrem ieder aufleben.
Außerdem zu Gast auf den Bühnen im Landkreis:
Lachsalven auf Kosten von CDU, SPD, AfD und Co. feuert Politkabarettist Max Uthoff auf sein Publikum.
Wenn Bernhard Hoëcker quirlig über die Bühne hopst, ist Vorsicht geboten. Auch Zuhörer nimmt er gerne auf die Schippe.
Schiefer Gesang trifft bei Christine Prayon auf Heavy-MetalGegrunze.
Hagen Rether geht voller Liebe auch mal schnell ans politisch Eingemachte.
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DAS JAHR 2015 IN DER REGIONALEN WIRTSCHAFT
Fusion der Volksbanken scheitert
MENSCHEN 2015 47 Jahre lang ist KlausDieter Vehling (Bild) in unterschiedlichen Positionen beim Kirchhorstener Beschlaghersteller Hautau tätig. Zu Beginn des Jahres zieht sich der 65Jährige nach rund vier Jahren vom Posten des Geschäftsführers zurück. Im Gegenzug wird er in den Beirat des Traditionsunternehmens berufen. Vehling soll in diesem Gremium die Interessen der Gesellschafter vertreten.
Für einen Paukenschlag beim kommunalen Energiekonzern Westfalen Weser Energie sorgt Mitte April Geschäftsführer Michael Heidkamp (Bild): Der Unternehmenschef gibt seinen Wechsel zum Konkurrenten EWE nach Oldenburg bekannt. Dort wird er die Aufgaben des Betriebsvorstandes übernehmen. Heidkamps Nachfolge bei Westfalen Weser Energie übernimmt Stephan Nahrath (Bild), der aus Saarbrücken nach Paderborn zu dem kommunalen Unternehmen wechselt.
Bei der Volksbank Hameln-Stadthagen geht im Juni eine Ära zu Ende: Der langjährige Vorstandschef Heinz-Walter Wiedbrauck (Bild) verabschiedet sich in den Ruhestand. 27 Jahre hat er die Geschicke des Kreditinstituts maßgeblich geprägt. Zum Abschied bei der Vertreterversammlung kann Wiedbrauck noch einmal glänzende Zahlen vorlegen und die Volksbank als äußerst solide aufgestellt an seinen Nachfolger Michael Joop übergeben. Neu im Vorstand der Bank ist seit Anfang Juli Nils Bradtmöller. Wiedbrauck wird für seine Leistungen mit der Goldenen Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes verliehen. Die Sparkasse Schaumburg schließt Ende Juli einen weiteren Schritt bei der Vorstandsverjüngung ab: Der 42jährige Oliver Schiller (Bild) übernimmt als neuer Vorstand den Bereich Vertrieb. Schiller erweitert das bisherige Vorstandsduo Hans-Heinrich Hahne und Stefan Nottmeier damit zum Trio – aber nur für ein Jahr. „Wenn ich 2016 ausscheide, wird Stefan Nottmeier neuer Vorstandsvorsitzender“, stellt der bisherige Chef Hahne bei der Vorstellung Schillers in Rinteln klar.
Die Weserbergland AG und Hans-Ulrich Born gehen seit Oktober getrennte Wege. Bei einer außerordentlichen Sitzung des Kontrollgremiums sprechen sich die Mitglieder gegen den langjährigen Chef aus. Aufsichtsratschef Thomas Kexel spricht von einer angestrebten Kurskorrektur. Die AG soll ihre Arbeit stärker an den Belangen der Wirtschaft ausrichten. bes/pr.(5)
Das Bückeburger Unternehmen Neschen bleibt in den Schlagzeilen: mit einer Insolvenz und internen Querelen.
Archiv
Neschen leitet Insolvenz ein Folienspezialist kann geplanten Schuldenschnitt nicht verwirklichen Bückeburg. Die Neschen AG
stellt am 17. April einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das zuständige Gericht in Bückeburg gibt diesem Ansinnen unmittelbar statt. Das Traditionsunternehmen kann das Insolvenzverfahren aber in Eigenverantwortung führen. Auch die Holding Neschen B.V. ist von diesem Schritt betroffen. Die Neschen AG drücken zu diesem Zeitpunkt Schulden von fast 25 Millionen Euro, hinzu kommt ein sogenannter Besserungsschein im Wert von 20 Millionen Euro. Die Unternehmensführung will die Insolvenz
nach eigenen Angaben zur Entschuldung nutzen. Zum Sachwalter bestellt das Insolvenzgericht Bückeburg Arndt Geiwitz. Der Manager ist im Zusammenhang mit der Insolvenz der Drogeriekette Schlecker bekannt geworden. Mit dieser Entscheidung soll dessen unternehmerisches Wissen für Neschen genutzt werden. Bettina Breitenbücher wird in diesem Zusammenhang als Chief Restructuring Officer in den Vorstand berufen, nachdem Michael Aupke dem Aufsichtsrat zuvor seinen Rücktritt angeboten hat und das Gremi-
O-I investiert 18 Millionen am Standort Rinteln Rinteln. Insgesamt 18 Millio-
nen Euro investiert der Konzern O-I in eine neue Schmelzwanne in seinem Standort Rinteln. Die rund 14 Jahre alte Wanne B soll ersetzt werden. 2017 soll nach Angaben von Werksleiter Thomas Stadie auch die zweite Produktionsanlage erneuert werden. Der Konzern bekennt sich damit nach Aussage des Werksleiters zu seinem größten Standort in Deutschland. Die Marktlage bezeichnet der Werksleiter als sehr gut, die Glashütte in Rinteln sei sehr gut ausgelastet. Die neue Anlage produziert zwar keine höhere Tonnage, ist
aber flexibler einsetzbar. Darüber hinaus können bei entsprechenden Kundenwünschen auch kleinere Flaschen hergestellt werden. Die Sanierung beginnt im Frühjahr und zieht sich über mehrere Monate hin, obwohl die Verantwortlichen einen straffen Zeitplan festgelegt haben. Während der Sommermonate laufen die Arbeiten auf Hochtouren, bis im August die letzte Phase anläuft. Im September stellt O-I die neue Anlage schließlich der Öffentlichkeit bei einem Familientag und einer Veranstaltung für Großbes kunden vor.
um dieses Angebot auch angenommen hat. Aufgrund eines „massiven Vertrauensverlustes“ beim Aufsichtsrat muss Breitenbücher im Oktober den Posten wieder räumen. Im Vorfeld der Insolvenz hat es bereits mehrere Querelen bei dem Bückeburger Unternehmen gegeben: So ist die Konzernführung im März bei einer außerordentlichen Hauptversammlung mit dem Versuch eines Schuldenschnitts gescheitert. In der Folge hat die Neschen AG die Übergabe eines Kredites juristisch angezweifelt. Die Unstimmigkeiten setzen sich jedoch auch nach dem In-
solvenzantrag fort. So zeigt sich die Gewerkschaft IG BCE irritiert über die Zusammensetzung des vorläufigen Gläubigerausschusses, in den nicht der Betriebsratsvorsitzende Heinrich Heuer, sondern Produktionsleiter Kai Tittgemeyer berufen wird. Ein erster Mediationstermin zwischen Hauptgläubiger Sandton und Neschen platzt Ende September, weil ein Vertreter des Kreditgebers nicht erscheint. Die Unternehmensführung berichtet bei der Gläubigerversammlung zudem davon, dass sich Geschäfte trotz Insolbes venz positiv entwickeln.
Mehr als 430 Schaumburger schließen Ausbildung ab Landkreis. Das erste Etappen-
ziel in ihrer Karriere erreichen rund 140 junge Schaumburger Anfang Februar: Bei den traditionellen Freisprechungsfeiern der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie der Kreishandwerkerschaft bekommen die Auszubildenden ihre Abschlusszeugnisse. Ende Juli schließen fast 290 junge Männer und Frauen ihre Lehrzeit ab und starten beruflich durch. Nach Ansicht von Landrat Jörg Farr haben die Nachwuchshandwerker glänzende Zukunftsaussichten: Der demografische Wandel sorge dafür, dass sie in den kommenden
Jahren wichtiger Bestandteil in ihren Firmen werden, sagt er bei der Freisprechung der IHK. „Sie sind unsere Hoffnungsträger“, betont Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident der Handwerkskammer Hannover. Die Betriebe und die Verbände müssen seiner Einschätzung nach große Anstrengungen unternehmen, um die Nachfrage nach Fachkräften decken zu können. Es könne sogar so weit gehen, dass sich die Betriebe bei den Nachwuchskräften bewerben müssen, damit diese den Weg ins Unternehmen finden, ergänzt Festredner Fritz-Peter bes Klocke.
Hohe Nachfrage nach Fachkräften Arbeitslosenzahl sinkt im Jahresverlauf unter die Marke von 5000 VON BENJAMIN SCHRADER
Landkreis. Der Arbeitsmarkt in
Schaumburg kommt 2015 nur langsam in Gang. Im Januar steigt die Zahl der Betroffenen sogar leicht an: Ende Januar meldet die zuständige Agentur für Arbeit, dass rund 5570 Männer und Frauen im Landkreis ohne Job sind. Das ist eine Quote von 7,0 Prozent. Nach Einschätzung der Behörde machen den Unternehmen in der Region insbesondere die zahlreichen Krisen zuschaffen. Da die Betriebe stark exportorientiert seien, halten sich diese noch mit Neueinstellungen zurück.
Für Belebung sorgt dann das Frühjahr, nachdem die Arbeitslosenzahl im Februar noch um 0,1 Prozentpunkte gestiegen ist. Im März sinkt die Quote um 0,2 Punkte. Hoffnung schöpfen die Statistiker der Agentur für Arbeit auch daraus, dass die Zahl der offenen Stellen steigt. Diese Hoffnung bestätigt sich dann im Mai und Juni, als die Zahl der Arbeitslosen in Schaumburg auf rund 5150 zurückgeht. Die Quote sinkt auf 6,4 Prozent und liegt damit um 0,8 Punkte unter dem Vorjahreswert. Die Mitarbeiter der Behörde sehen insbesondere in der anziehenden Konjunktur in der Region wie in der gesamten
Bundesrepublik einen Grund für diesen Trend. Erfreut sind die Experten auch darüber, dass die Nachfrage nach Auszubildenden anhält. Auch im Frühsommer setzt sich die Entwicklung am Arbeitsmarkt fort. Im Juni sind noch 5075 Männer und Frauen im Landkreis bei den Behörden als arbeitslos registriert, die Quote sinkt weiter und erreicht einen Wert von 6,3 Prozent, bevor sich im Juli die Lage wieder in die andere Richtung entwickelt: Die Quote steigt um 0,3 Prozentpunkte. In diesem Monat weist die Statistik rund 5240 Schaumburger als arbeitslos aus.
Bis Ende August steigt die Zahl der Männer und Frauen ohne Job schließlich auf knapp 5380, fällt in Verlauf der kommenden Wochen jedoch wieder um 323, sodass die Quote Anfang Oktober schließlich wieder bei 6,3 Prozent und damit 0,8 Punkte niedriger als im Vorjahresmonat liegt. Aufgrund der anhaltenden Nachfrage nach Fachkräften kann sich der Arbeitsmarkt im Herbst weiter stabilisieren und Ende November sinkt die Zahl der Betroffenen sogar unter die Marke von 5000. Die Quote fällt damit auf nur noch 6,2 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie noch bei 6,7 Prozent.
Landkreis/Minden. Die Verantwortlichen der Volksbank in Schaumburg tragen sich in der zweiten Jahreshälfte mit Fusionsgedanken und schließen am 17. August einen Kooperationsvertrag mit der Volksbank Mindener Land. Am 1. Januar 2016 soll eine neue Großbank entstehen. Hintergrund sei der zunehmende Druck durch die Niedrigzinspolitik und steigender Dokumentationsaufwand, argumentieren die Vorstände der beiden Kreditinstitute. Im Herbst treten die Planungen für die Verschmelzung in die heiße Phase ein: Die Vorstände werben bei Vertreterversammlungen für die Fusion, da diese nach Ansicht von Joachim Schorling, Vorstandsmitglied der Volksbank in Schaumburg, „kein Selbstläufer“ wird. Er und seine Kollegen müssen bei den Versammlungen in den folgenden Tagen zu zahlreichen kritischen Fragen Stellung beziehen. Am Ende werden die Verhandlungen von der Mindener Seite abgebrochen. Die dortigen Vertreter haben viele Vorbehalte geäußert, so die Verantwortlichen. Am Ende sind Vorstand und Aufsichtsrat „zu dem Ergebnis gekommen, dass die Gespräche zur Verschmelzung bes eingestellt werden“.
Sandsteinbrüche in Schieflage Obernkirchen. Großer Schock
für die Mitarbeiter der Obernkirchener Sandsteinbrüche: Bei einer Betriebsversammlung am 27. November erfahren sie von Rechtsanwalt Stephan Höltershinken, dass das Traditionsunternehmen einen Insolvenzantrag gestellt hat. 34 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Als Grund für die Misere nennt Höltershinken Umsatzrückgänge. Die Auftragsbücher der Obernkirchener Sandsteinbrüche seien zwar voll, dies soll in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen sein. Die Kostenstruktur sei „durchaus in Ordnung“. Der Rechtsanwalt und Geschäftsführer Klaus Köster zeigen sich zuversichtlich, dass das Traditionsunternehmen gerettet werden kann. Dazu trägt auch bei, dass die Sparkasse Schaumburg als Hausbank Unterstützung signalisiert habe. „Auch die Mitarbeiter ziehen voll mit“, betonte Höltershinbes ken.
Leichtes Aufatmen bei ITT Bornemann Obernkirchen. Der Pumpen-
hersteller ITT Bornemann verkündet im März ein drittes Restrukturierungsprogramm. Dabei sollen rund 120 Stellen dem Rotstift zum Opfer fallen. Die Geschäftsführung begründet den Schritt mit dem Ölpreisverfall zu Beginn des Jahres. In zähen Verhandlungen und nach Protesten können Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall jedoch erreichen, dass der Stellenabbau etwas geringer als befürchtet ausfällt. Mitte September erklären die Geschäftsführer und der Betriebsrat, dass 98 Mitarbeiter gehen müssen. 50 Mitarbeitern wird betriebsbedingt gekündigt, die übrigen 48 Stellen sollen durch das Auslaufen befristeter Verträge wegfallen. Zudem gibt es ab Oktober eine Transfergebes sellschaft.
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Spannendes Jahr mit vielen Investitionen Mehr als zwei Millionen Euro für den Schul- und Hortausbau / Anrufbus kommt nicht zustande VON JAN PETER WIBORG
Samtgemeinde Sachsenhagen. Die Störche fühlen sich auf den Nestern in Sachsenhagen und Umgebung sichtlich wohl. jpw
Den Störchen gefällt‘s hier Samtgemeinde Sachsenhagen.
Ein „Super-Storchenjahr“ erleben die Menschen in Sachsenhagen und Umgebung. Insgesamt 22 Jungstörche werden in den acht Nestern der Samtgemeinde flügge. Das Wetter ist den Adebaren hold, das Nahrungsangebot stimmt. Hilfe bekommen die Störche vom Naturschutzbund Schaumburg, dessen ehrenamtliche Mitarbeiter mit einer Nisthilfe auf dem Schornstein der Alten Schule in Sachsenhagen dem Storchenpaar einmalige Unterstützung gewähren. Noch spektakulärer stellt sich das Geschehen an der Wietersheimstraße dar: Der Brutversuch eines Storchenpaares auf dem ungenutzten Schornstein eines Hauses scheint nach einem heftigen Sturm beendet – das Nest liegt unten. Doch Nachbarn besteigen den Schornstein und befestigen das Nest wieder – und das Paar kehrt zurück. Trotzdem hat der Naturschutzbund eine Nisthilfe auf dem alten Schlauchturm vis á vis des bisherigen Standorts auf dem jpw Schützenplatz.
Es ist beschlossene Sache: Rund zwei Millionen Euro sollen für den Ausbau beider Grundschulen in Ganztagsschulen fließen, dazu kommt noch der Ausbau des Hortes in Hagenburg. Und kurz vor dem Jahresende fällt die Entscheidung für den Bau einer weiteren Krippe für den Bedarf in Sachsenhagen, Auhagen und Wölpinghausen. Einstimmig und einmütig forciert der Samtgemeinderat den Ausbau der Kinderbetreuung und schafft sich nur deshalb in einer auskömmlichen Haushaltssituation eine gewollte Enge – ein Minus im Haushalt des nächsten Jahres. Wie mit diesem Minus künftig umgegangen wird, darüber gibt es Stress im Samtgemeinderat. Die SPD möchte über eine Anhebung der Samtgemeindeumlage um vier Punkte zunächst die Gemeinden für die verbesserte Infrastruktur zur Kasse bitten, diese sollen das Geld über eine Anhebung der Grundsteuer und auch der Hundesteuer wieder hereinholen. CDU, Grüne und Wählergemeinschaft setzen eine Erhöhung der Umlage um zwei Punkte durch. In den Gemeinden verhindern sie – wo es mehrheitsmäßig geht – Steuererhöhungen. In Auhagen beschließt der Rat kurz vor Weihnachten mit sechs SPD-Stimmen (gegen vier CDU-Stimmen) dann jedoch die Erhöhung der Hundesteuer.
Den Ausbau der Kinderbetreuung lässt sich die Samtgemeinde einiges kosten.
Seit dem Abriss des Schwimmbads und der guten Konjunkturentwicklung in Sachen Bauplatzverlauf läuft es finanziell in der Gemeinde Hagenburg so gut, dass über mög-
liche Steuererhöhungen öffentlich erst gar nicht diskutiert werden muss. Angesichts der vielen Pläne und Ausbauten hat die Samtgemeinde ein spannendes Jahr hinter sich.
jpw
Enttäuschung herrscht derweil speziell beim Seniorenbeirat der Samtgemeinde: und zwar darüber, dass sich auch nach langer und intensiver Suche nicht genug Fahrer finden,
um unter der Regie des Niedernwöhrener Anrufbus-Vereins einen Anrufbus für Sachsenhagen, Wölpinghausen und Auhagen auf die Strecke zu bringen.
Es geht voran – aber nach wie vor im Schneckentempo
Kein guter Jahresbeginn für das Federvieh
Mehrzweckhaus wird zum Dauergast im Jahresrückblick
Landkreis ordnet als Vorsicht gegen Virus die Stallpflicht an
Hagenburg. Das Ha-
genburger Mehrzweckhaus etabliert sich augenscheinlich als Dauergast im SN-Jahresrückblick. Bereits im vergangenen Jahr war Bürgermeister Josef Vorderwülbecke der Kragen geplatzt, weil der Rat seit einigen Jahren bei diesem Thema „rumeiert“, wie er es nannte. In diesem Jahr gibt es einen Fortschritt: Es fällt der Beschluss, ein neues Haus zu bauen und das alte Haus abzureißen, wenn denn die Nutzungen verlagert sind. Der TSV Hagenburg soll beim Neubau seiner Duschen und Umkleiden bezuschusst und mit einem Kredit versehen werden. Den ersten Mehr-
Hagenburg/Wiedenbrügge. Kein guter
Dauerthema in Hagenburg: Das Mehrzweckhaus.
zweckhaus-Entwurf des Hagenburger Architekten Stefan Busse haben die Kommunalpolitiker bereits verworfen und den Planer gewechselt. Auch der favorisierte Standort – gleich neben
der Mehrzweckhalle – ist offenbar aufgegeben. Derzeit wird ein Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Hallenschwimmbads favorisiert. Man darf gespannt
jpw
sein, mit welchem Stand das Mehrzweckhaus nach dann rund fünf Jahren Diskussion und Vorplanung im SN-Rückblick auf das Jahr 2016 zu finden jpw sein wird.
Jahresanfang für das Federvieh: Als Vorsichtsmaßnahme gegen den Vogelgrippevirus H5N8 hatte der Landkreis Schaumburg für den Flecken Hagenburg und für die Bereiche nördlich der Bundesstraße 441 in Wiedenbrügge Ende Oktober 2014 die Stallpflicht angeordnet: für Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane und Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse. Landkreis-Sprecher Klaus Heimann dämpft die Erwartungen von Geflügelzüchtern und Landwirten. In die Bewertung fließt ein, dass es sich beim Brut- und Rast-
Seeprovinz
gebiet Steinhuder Meer um den „Hot Spot“ des Vogelzugs handelt. Grob geschätzt sind rund 50 Geflügelhalter mit ihren Beständen im nordöstlichsten Zipfel des Landkreises davon betroffen. Ihre gewohnte Freiheit müssen zum Bei-
spiel die 225 Hühner aus dem Hühnermobil auf dem Spargel- und Kürbishof Rust in Hagenburg missen. Aber der Aktionsradius des Federviehs der Rasse „Lohmannn“ ist nicht auf die rund 63 Quadratmeter auf zwei Ebenen im Hühnermobil beschränkt: Sie haben
auf dem Hof einen überdachten und mit Netzen abgesicherten Auslauf. „Trotzdem ist es wie bei einem Marathonläufer, der plötzlich eingesperrt wird“, sagt Landwirt Wilhelm Rust. Erst am 1. April hebt der Landkreis die Stallpflicht endgültig jpw auf.
Susanne Rust darf ihre Hühner bis Ende März nicht frei herumlaufen lassen. jpw
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Entscheidung gegen das Gymnasium
MENSCHEN 2015
Weltrekordler im Treppenlauf Hagenburg. Schätzungsweise 15 000 Kalorien verbrennt der Hagenburger Ultramarathonläufer Jan Bergmann (Bild) im Februar beim weltweit ersten Treppenmarathon im Hochhaus des hannoverschen Annastifts. Bergmann muss, um auf die MarathonDistanz von 42,195 Kilometern zu kommen, die 13 Etagen des Hochhauses vom Keller bis zum Dach 194 Mal hoch und wieder hinunter laufen. Nach elf Stunden und 38 Minuten ist Bergmann nach 83 808 Stufen als Erster im Ziel und firmiert nun als Weltrekordler. Bergmann schließt 2015 noch 14 weitere Projekte bis zur laufenden Nummer 235 an – darunter den Treppenlauf in Radebeul, die 54 Kilometer auf der Strecke der Steinhuder-Meer-Bahn nach Uchte, einige Marathons und auch den ersten Teil seiner SchaumburgUmrundung von Hagenburg nach Rinteln. jpw/jpw
Ekkehard von Kleist offiziell gewählt Sachsenhagen. Im Mai ist auch der letzte, formale Schritt vollzogen: Pastor Ekkehard von Kleist (Bild) ist Stelleninhaber an der Elisabeth-Kirche in Sachsenhagen. Der 60-Jährige war bisher nach Sachsenhagen abgeordnet, nun tritt er auch offiziell die Nachfolge von Pastor Josef Kalkusch an. Der Kirchengemeinderat hat diese Entscheidung getroffen. Von Kleist zieht us Stadthagen in das Pfarrhaus nach Sachsenhagen um. jpw/jpw
Widdel fährt zum Bundespräsidenten Hagenburg. Zusammen mit 600 weiteren Ehrenamtlern wird die Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes in Hagenburg, Helga Widdel (Bild), im Sommer zu einem Empfang des Bundespräsidenten ins Schloss Bellevue nach Berlin eingeladen. „Aufregend und toll“ empfindet die 73-Jährige nicht nur die Führung durch den Amtssitz des Präsidenten. „Ich habe noch nie so viele nette und hilfsbereite Menschen auf einmal getroffen“, sagt sie. Besonders gut gefällt ihr die Ansprache von Gauck, dem sie schließlich auf 1,50 Meter Entfernung nahe kommt. Der DRK-Kreisvorsitzende, Bernd Koller, hat Widdel vorgeschlagen.jpw/jpw
Steinhude/Wunstorf. Der Rat
Lärm und Feinstaub sind laut Koalitionsvertrag keine Kriterien für die Aufnahme einer Straße in den Bundesverkehrswegeplan. Für die Hagenburger – die von der B 441 geplagt sind – ist dies „ein Schlag ins Gesicht“. jpw
B 441: Tempo 30 statt Umgehung? Hagenburger sauer: Novelle des Bundesverkehrswegeplans kommt nicht Eigentlich soll 2015 in puncto Bundesstraße 441 für die Gemeinde Hagenburg ein besonderes Jahr werden: Mit der vorgesehenen Novelle des Bundesverkehrswegeplans könnte eine Ortsumgehung Hagenburg wieder – so wie bereits vor Jahren – in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans rut-
Hagenburg.
schen. Einfacher gesagt: Die Chance auf eine Verwirklichung der seit 1955 angestrebten Ortsumgehung könnte zumindest etwas steigen. Die Novelle kommt jedoch nicht. Stattdessen berichtet der Bundestagsabgeordnete Maik Beermann (CDU) im März der Bürgerinitiative in Steinbergen, die in ähnlicher Angelegenheit
kämpft, dass nach dem Koalitionsvertrag Erhaltungsinvestitionen Vorrang haben vor Ausund Neubauvorhaben. Zudem würden Lärm, Dreck und Feinstaub keine vorrangigen Kriterien mehr für die Aufnahme in den Plan bilden. In Hagenburg kommt das per Zeitung als ein „Schlag ins Gesicht“ an, wie es die stellvertretende Bürger-
meisterin Dagmar Hansing formuliert. Einen Tempo-30-Antrag, den der Rat für die Bundesstraße stellen will, beurteilt Beermann etwas später skeptisch. Trotzdem solle man nicht mutlos sein. Gegenwärtig lässt die Gemeinde Lärm und Verkehrsbelastung weiter untersuchen, um bessere Argumente zu haben.jpw
Noch immer kein Abschluss Das Projekt Auhäger Ortsdurchfahrt entwickelt sich zu einer Endlos-Geschichte Auhagen. Nachdem noch Ende
2014 die Decke auf die Ortsdurchfahrt Auf dem Rähden im Verlauf der Landesstraße 445 gezogen wurde, findet das Projekt aus Sicht der Gemeinde Auhagen immer noch keinen Abschluss. Ein Teil des am westlichen Teil der Straße gelegenen Bürgersteigs ist nicht gepflastert. Das Kraut sprießt zwischen Dorfplatz und Breitem Weg zwischen losem Schotter. Eigentlich sollte der Bauhof aus Sicht der Gemeinde die Arbeiten erledigen, doch aufgrund von
Die Straße ist zwar fertig, der Bürgersteig aber immer noch nicht. jpw
anderen Arbeiten kann sich Bauhofleiter Ulrich Reumke nur auf eine eingeschränkte Zusage einlassen. Den Teil zwischen Hagenweg und Aschenweg bekommt der Bauhof fertig. Den eigentlichen Grund für die Misere sieht Samtgemeindebürgermeister Jörn Wedemeier in den Planungen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Die Straße sollte bereits im Jahr zuvor fertig werden. Nun wird der Bürgersteig – egal ob vom Bauhof oder einem Unternehmen gepflastert – erst im jpw nächsten Jahr fertig.
Gewerbeschau erlebt Renaissance
der Stadt Wunstorf beschließt im Januar das Ende des Gymnasiums Steinhude zum Schuljahr 2016/2017 als eigenständige Schule sowie ein dreijähriges Weiterbestehen als Außenstelle des Hölty-Gymnasiums. Die Graf-Wilhelm-Schule als Realschule wird zum gleichen Zeitpunkt aufsteigend aufgehoben. Auch der Gang der Elterninitiative vor das Verwaltungsgericht scheitert. Ein Bürgerbegehren wird aus formalen Gründen von der Stadt abgelehnt. Während die Realschüler aus Hagenburg, die nach Steinhude gehen wollen, nun auf Wunstorfer Schulen oder doch nach Lindhorst gehen müssen, ändert sich für potenzielle Gymnasiasten noch nichts – zumindest nicht von der Entfernung her: Vermutlich noch drei Jahre kann sie der Weg nach Steinhude führen, danach entweder auf das Hölty-Gymnasium oder auf die weiterführenden Schulen jpw nach Stadthagen.
Fleckenfest lockt in die Flaniermeile Hagenburg. Gemeinsam feiert
es sich besser: Fleckenfest und „Tag der Parke“ als Vergnügen – ausgerichtet vom Naturpark Steinhuder Meer und der Gemeinde Hagenburg – begeistern mehrere Hundert Besucher Ende Mai. Weit mehr als 40 Vereine und Organisationen beteiligen sich an der Flaniermeile auf der Steinhuder-Meer-Straße mit Ständen völlig unterschiedlicher Prägung. Information und Genuss wechseln sich dabei ab. Marmeladenkocher und Seifenmacher stehen sich in Zelten gegenüber, in denen zum Beispiel beim Naturpark die jüngsten Besucher ihre Mikroskopier- und Experimentierlust nach Herzenslust ausleben können. Fast alle Hagenburger Vereine präsentieren sich mit einem eigenen Angebot oder Stand. Auf der Bühne geben die Chöre und Musikzüge ihr Bestes, dazu als attraktiver Farbtupfer, die Kindertanzgruppe der Schaumburger Landschaft. Stündlich pendelt der „Steinhuder Express“ zwischen der Festmeile an der Steinhuder-Meer-Straße und dem Fischerkreidag in jpw Steinhude.
45 Aussteller im September auf dem Gelände am Dühlfeld / Gute Zusammenarbeit aller Beteiligten Sachsenhagen. Mehr als 45
Aussteller aus den Bereichen Handel, Gewerbe und Dienstleistungen präsentieren sich bei der Sachsenhäger Gewerbeschau im September auf dem Gelände am Dühlfeld. Die im Wechsel mit dem Stadtfest veranstaltete Schau
erlebt unter dem Vorsitzenden des Gewerbevereins, Ingo Jerchel, eine kleine Renaissance. Der überwiegende Teil der Betriebe, die im Gewerbeverein organsiert sind, zieht mit. Hinzu kommen nach den Worten des Vorsitzenden einige Aussteller aus dem Umland bis hin
nach Hannover. Jerchel will über den Tellerrand schauen, wie er selbst zu der „bunten Mischung“ sagt. Der Vorsitzende macht „kompetente und vertrauensvolle Beratung und Erbringen von Leistungen, kein anonymes Internet“ für den Erfolg
Seeprovinz
der Veranstaltung verantwortlich, bei der er auch die Zusammenarbeit mit der Stadt sowie den Vereinen und Institutionen lobt, von denen nahezu alle mit eigenen Ständen beziehungsweise mit viel Engagement und Aktionen verjpw treten sind.
Beim „Tag der Parke“ herrschen Ende Mai Besucherandrang und gute Laune. jpw
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DAS JAHR 2015 IN DER SEEPROVINZ
Tschüss, Transall
Mord an Judith T. Leiche der 23-Jährigen in Loccum aufgefunden
Ende einer Ära: Das „Flugzeug mit Seele“ weicht in Wunstorf dem A 400 M
Rehburg-Loccum. Acht Tage lang bangen Familie, Freunde und Kollegen um Judith T. aus Bad Rehburg – doch dann finden Polizisten ihre Leiche am 20. September am Pilgerweg „Loccum Volkenroda“ in der Nähe des Klosters Loccum im Wald. Wie genau die junge Frau ums Leben gekommen ist, gibt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt. Das Auto der 23-jährigen Sozialassistentin wird bereits einige Tage zuvor gefunden. Judith T. ist zum Zeitpunkt ihres Verschwindens vermut-
VON JAN PETER WIBORG
Wunstorf. Von Ruhe-
stand kann zwar noch keine Rede sein – aber am Steinhuder Meer endet eine Ära: Nach fast 50 Jahren Flugbetrieb auf dem Fliegerhorst Wunstorf heben im Juli die letzten Transall-Maschinen mit dem Ziel Fliegerhorst Hohn ab. „Flyout Wunstorf“ trägt eine der beiden Maschinen als Beschriftung am Rumpf. Viele Ehrengäste verfolgen den Abflug des „Flugzeugs mit Seele“, wie die Maschine immer wieder genannt wird. Dass das Arbeitspferd der Luftwaffe noch 2015 in der Luft sein würde, hatten sich die Konstrukteure in Deutsch-
Die Transall hebt im Juli zum letzten Mal vom Fliegerhorst Wunstorf ab.
land und Frankreich in den sechziger Jahren wohl nicht vorstellen können. Ursprünglich waren die Flugzeuge für eine Einsatzzeit bis 1985
konzipiert. 1984 wurden 89 Maschinen für eine Verwendung bis 2010 aufbereitet. Und sie fliegen immer noch weiter, nur nicht
mehr in Wunstorf. Dort modernisiert die Luftwaffe den Fliegerhorst und stationiert den neuen Militärtransporter A 400 M, mit dem es
gleich nach der Beschaffung Probleme gibt. Bis zum Jahresende sind zwei Maschinen stationiert, insgesamt sollen es 40 werden.
„Zeitreise“ beginnt im April in der Katharinen-Kirche in Bergkirchen, führt das elfköpfige Ensemble des Wiedenbrügger Musikers und Komponisten George Kochbeck über Aufführungen unter anderem in Herford, Hannover und Rabber zum prachtvollen
Höhepunkt (in großer Besetzung) zum 400-jährigen Bestehen der Stadtkirche in Bückeburg und anschließend (wieder auf seinen Kern reduziert) mit weiteren Aufführungen in der Nähe von Gütersloh und schließlich ein vorerst letztes und umjubeltes Mal in die Nicolai-Kirche Hagenburg. Im nächsten Jahr wird
In der Nicolai-Kirche Hagenburg geben die Musiker ihr vorerst letztes Konzert. jpw
das Ensemble mit einem veränderten und erweiterten Programm Kurs auf das Reformationsjubiläum 2017 nehmen. Weitere Auftrittsorte sind in der Planung. Zudem spielt zumindest ein Teil der Musiker bei Kochbecks Auftrag mit, eine sechsteilige arte-Dokumentation zur Reformation zu vertonen. jpw
lich mit einer blauen Jeans und einem kurzärmeligen, schwarzen Shirt bekleidet. Eine Zeugin hat neben Judith T. einen 1,70 Meter großen, stämmigen bis kräftigen jungen Mann im Auto gesehen. Nach ihm sucht die Polizei offenbar immer noch – bis heute ist unklar, ob als Tatverdächtigem oder als Zeugen. Beamte einer 17-köpfigen Sonderkommission gehen rund 50 Hinweisen aus der Bevölkerung nach, veröffentlichten auch weitere Bilder vom Opfer – bislang ohne Erjpw folg.
Pläne hinterlassen Eindruck
jpw
Musikalische „Zeitreise“ begeistert Bergkirchen/Hagenburg. Die musikalische
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Studentische Ideen für Steinhuder-Meer-Straße Hagenburg. Die Pläne der
Studenten der Fachhochschule Bremen, die kühne Ideen für eine Neuplanung der Steinhuder-Meer-Straße entwerfen, hinterlassen bei den Besuchern und Ratsmitgliedern während einer Präsentation im Mehrzweckhaus Eindruck – mehr aber auch nicht. Die erhoffte Lösung für die Verkehrsprobleme gibt es nicht. Einige gestalterische Hinweise werden in den politischen Gremien diskutiert. Zur Jahresmitte beauftragt die Gemeinde einen Planer. Einige Wochen lang liegen Plättchen auf der Straße, die den Verkehr zählen. Von den Ergebnissen erhoffen
sich die Hagenburger weiteren Aufschluss darüber, ob die Steinhuder-Meer-Straße verkehrsberuhigt werden kann und ein Teil des Verkehres künftig über den Luerßen Damm auf die Bundesstraße 441 fließt. Immer wieder besteht auch während der Diskussionen Unklarheit darüber, was erst erledigt werden muss: Eine Verkehrsplanung für die SteinhuderMeer-Straße oder eine Planung für ein neues Mehrzweckhaus und die neuen Duschen und Umkleiden des TSV, um diese – samt Abriss des alten Mehrzweckhauses – gleich in die Planung einzubinden. jpw
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ndrin eben esamtklinikum aus? d deren Angehörige mit nz? Und wie wecken en bei Kindern die Lust n, die 2015 auf unserer des Tages“ erscheinen, wie das Leben selbst. rviewen Erzieher im mit jungen Landwirten pektiven, ergründen das nd sprechen mit d Rettungskräften über gen in ihrem Job. Und all d ungewöhnlich gestaltet.
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Feiern mit der Puderdose
Musterschüler Ye Mao Lin
„Los Indianos“: So wird der Rosenmontag in unserer Winterheimat La Palma genannt
VON WERNER AMELUNG VON HEIDRUN HARSTE
Landkreis. Zu meinen besten
Landkreis. Der Februar Das Wahrzeichen der Mailänder Expo ist ein zu einer Lichtinstallation umfunktionierter Lebensbaum. wsö
Begeisternde Expo in Mailand VON WILHELM SÖHLKE
Landkreis. Für mich war das Highlight des Jahres der Besuch der Expo in Mailand im Juli. Unter dem Motto „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ sollten sich Technologie, Kultur, Tradition, Innovation und Essen verbinden und so an Themen anknüpfen, die bereits bei früheren Weltausstellungen (zum Beispiel „Wasser“ 2008 in Saragossa) eine Rolle gespielt haben. Auch sollte diesmal keine Leistungsschau, sondern ein Diskussionsforum geboten werden. 150 Länder präsentierten sich in Pavillons, die teilweise von hochkarätigen Architekten geplant worden waren. Die Pavillons standen entlang eines rund zwei Kilometer langen Boulevards und entwickelten durch verbundene Lichtinstallationen eine besondere optische Wirkung. Die Italiener hatten große Bedenken, ob es den Expo-Machern gelingen würde, alle Infrastrukturmaßnahmen termingerecht fertigzustellen. Um es abzukürzen: Alles war pünktlich fertig, und so konnte ich zusammen mit mehr als 22 Millionen Besuchern eine begeisternde Expo erleben – mit einem zu einer Lichtinstallation umfunktionierten Lebensbaum als Wahrzeichen.
ist in unserer Winterheimat La Palma ein besonderer Monat. Der Karneval ist auf dieser Insel einzigartig. Wichtigster Tag für Einwohner und Gäste ist der Rosenmontag in der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma. Aus Fähren und kleinen Flugzeugen von den anderen Inseln sowie aus allen Bussen quellen morgens weiß gekleidete Menschen in die Hauptstadt, die ungefähr 13 000 Einwohner hat. „Los Indianos“: So heißt dieser Tag. Rund 70 000 Menschen ziehen dann elegant gekleidet in weißen oder cremefarbenen Kleidern und Anzügen durch die Stadt. Der schicke Strohhut darf nicht fehlen. Und viele tragen Koffer, aus denen falsche Dollarscheine herausschauen. Männer, die als dralle schwarze Dienstmädchen verkleidet sind, haben Babypuppen im Arm. Auf Bühnen wird laute kubanische Musik gespielt. Unter die Menge mischen sich einheimische Musikanten mit alten Instrumenten, und aus allen Bars erschallt
„Los Indianos“ ist auf La Palma ein einziges großes – und gepudertes – Volksfest.
laute Musik aus der Konserve. Alle haben eine große Puderdose in der Hand, und jeder pudert jeden ein. An allen Ecken gibt es Babypuder zu kaufen. Nachmittags kommt ein großer Lastwagen in die Menge gefahren und verteilt die gesamte Ladung gratis an die Feiernden. Die Menge des verbrauchten Puders wird am nächsten Tag in Tonnen angegeben. Alle Geschäfte haben
vormittags Fenster und Türen zugeklebt. Das Atmen fällt bald schwer. Das Kopfsteinpflaster der ganzen Stadt wird eine Rutschbahn und riecht nach Baby-Popo. Gegen den trockenen Hals gibt es Mojito zu trinken. Das ist frisch gepresster Zuckerrohrsaft mit einem kräftigen Schuss Rum, Eis und einem frischen Zweig Pfefferminze. Es wird auf der Straße bis zum frühen Morgen getanzt,
diesen Reichtum auch gerne. Die heimische Bevölkerung nannte die Heimkehrer „Los Indianos“ – die Indianer. Sie machten sich auch lustig über die Angeber, die mit eleganter Kleidung, dicken Kuba-Zigarren und ihrem schwarzen Hauspersonal durch die Straßen zogen. So entstand vermutlich das Motto dieses außergewöhnlichen Rosenmontags.
Bei jeder Null ein großes Fest: Rückblick auf den 70. Geburtstag mit ein wenig Wehmut VON WIEBKE WILKENING
Landkreis. Das Highlight im zu
VON UTE COLTZAU
Gaucho ist ein sibirischer Greifvogel. pr.
gepudert und getrunken. Der Ursprung dieses Spektakels: Ende des 19. Jahrhunderts gab es eine große Zahl Auswanderer, die es nach Mittelamerika und besonders nach Kuba verschlug. Da die Palmeros viel von Landwirtschaft verstanden und sehr fleißig waren, brachten es dort viele zu Wohlstand und Reichtum. Wenn sie dann zu Besuch auf ihre Insel kamen, zeigten sie
In zehn Jahren wieder!?
Gauchos Herz bubbert Landkreis. Der Juni ist mein Lieblingsmonat: wegen der Heckenrosen und des Jasmins. Und wegen Zingst. Dorthin reisen mein Freund und ich jedes Jahr. Unser Hotel liegt an der Seebrücke, von dessen Restaurant aus man auf den Deich blickt, den Radfahrer und Fußgänger bevölkern – die schönste Theaterkulisse. Die Ostsee und der kleine Hafen am Bodden, wo die alten Fischbuden einem exklusiven Restaurant gewichen sind. Und in diesem Jahr Gaucho, der sibirische Greifvogel. Für fünf Euro durfte ich ihn auf den Arm nehmen. Er saß ruhig und starrte geradeaus. Nur sein Herzchen bubberte. Das war schön. Später ließ der Trainer seine Vögel fliegen – von seinem Arm aus bis zum Dach eines benachbarten Hotels und zurück. Nun ist mir Zingst noch lieber – wegen Gaucho.
har
Ereignissen dieses Jahres zählen die China-Reisen im April und Dezember, die ich schon seit 2010 jährlich unternehme. Am eindrucksvollsten sind für mich die Menschen, mit denen ich dort zu tun habe. An der Schule, an der ich Kfz-Technik unterrichte, hat meine zweite Klasse die Gesellenprüfung nach den deutschen Richtlinien bestanden. In dieser Vorzeigeklasse haben alle 15 Schüler die Prüfung geschafft. Besonders hervorzuheben ist dabei den 19-jährigen Klassensprecher Ye Mao Lin, der von mir den deutschen Rufnamen Martin bekommen hat. Die Schüler lernen zusätzlich die deutsche Sprache, Ye Mao Lin. ame da sie alle ein halbjähriges Praktikum bei uns absolvieren möchten. Martin war die rechte Hand von mir und dem Dolmetscher. Er war in jeder Beziehung ein Musterschüler, hat die Prüfung glänzend bestanden, ist für seine Mitschüler ein Vorbild und wird von diesen auch anerkannt. Er wird ab Januar 2016 ein halbjähriges Praktikum in einer Schaumburger Kfz-Werkstatt absolvieren.
70 Osterglocken zum 70. Geburtstag: Eine Familientradition bleibt lebendig. wiw
Ende gehenden Jahr war für mich mein Geburtstag im April. Nicht irgendein Geburtstag, sondern ein besonderer: der Siebzigste. Da ich den Arbeitsaufwand an meinem Ehrentag sonst gern in Grenzen halte, lade ich immer nur die engste Familie ein. Aber vor 20 Jahren drohten liebe Freunde: „Wenn Du Deinen Fünfzigsten nicht feierst, dann überfallen wir dich alle unangemeldet.“ Seitdem gibt es bei einer Null ein großes Fest. Um meine Ideen für die Einladungen umzusetzen, durchforstete ich Fotoalben und gestaltete aufwendig am Compu-
ter. Welcher Raum in welchem Gebäude? Sitzplanung, Dekoration, Essen, Trinken, Rahmenprogramm, Spenden für die Hospizarbeit statt Geschenke. Wer reist wann an? Und wer bleibt bis wann? Fünf Übernachtungen im Haus, zwei im Wohnwagen, zwei bei Nachbarn, einige im Hotel – aber alle würden mehrere Tage zu Gast bei mir sein. Für die Besucher aus Schaumburg war die Planung einfacher. Fast alle Eingeladenen kamen aus ganz Deutschland angereist: Menschen, die mir lieb und wichtig sind, die mir nahestehen und die mein Leben begleiten. Mit einigen war es ein freudiges Wiedersehen nach längerer Zeit, mit anderen ein großes Treffen
in besonderem Ambiente neben der üblichen Kontaktpflege. Es war ein frohes, stimmungsvolles Fest. Es wurde gelacht und gesungen. Dargebotenes erfreute die Gäste, Gespräche erfüllten den Raum. Harmonie und Lebensfreude pur. „In zehn Jahren treffen wir uns wieder“ tönten einige beim Abschied. „Aber klar“, sagte ich. Doch wie mag es dann um uns bestellt sein? Immerhin sind elf Verwandte und Freunde in den vergangenen zehn Jahren gestorben. Die diesjährige Feier klingt wohl auch so intensiv nach, weil es möglicherweise das letzte unbeschwerte Zusammensein mit den mir wichtigsten Menschen gewesen sein könnte.
Ein Koranvers bricht das Eis Probleme tschetschenischer Flüchtlinge zwischen Deutschkurs und Abschiebung VON UWE TOEPFER
Landkreis. Nichts in diesem
Jahr hat mich mehr bewegt als die Flüchtlinge. Keine Nachricht in den Medien, die nicht „Das schaffen wir“ der Bundeskanzlerin wertet. Und mitten drin im Gemenge von Unsicherheit, gutem Willen und christlicher Botschaft meine Frau und ich. Seit mehreren Monaten betreuen wir eine tschetschenische Familie mit drei Kindern, die schon seit einem Jahr in Deutschland ist und deren Asylverfahren schleppend vorangeht. Nach einem ersten Kontaktgespräch im September packen wir mit an. Zunächst sind es Dienstbotengänge zum Sozialamt, Besuche beim Arzt und Elternabend. Und immer
wieder begrenzt die Sprachbarriere unseren Informationsaustausch. Ich vermittle für den Vater Kontakt zur Türkisch-islamischen Gemeinde in Stadthagen. Und es ist wie ein Wunder: Ein Koranvers bricht das Eis. Als uns die Betreuer der Awo vor zu großer Nähe warnen, um nicht von den Problemen verschlungen zu werden, erfahren wir, dass der Abschiebetermin vor der Tür steht. Nach Polen sollen sie, wo ihr Asylantenschicksal begann. Doch die Frist verrinnt im November. Mit dem Bürgermeister habe ich vereinbart, in dem kleinen Gebäude neben dem Feuerwehrhaus Sprachunterricht zu erteilen. Und so üben wir zweimal in der Woche – nicht immer regelmäßig – die ersten
Uwe Toepfer versucht mit Hilfe einer Uhr tschetschenischen Flüchtlingskindern die deutsche Sprache zu vermitteln. toe
Schritte in der Welt der neuen Begriffe: „Das ist…“, „Ich heiße…“, „Ich komme aus…“. Wir schaffen das! Doch wenn ich das politische Gerangel betrachte, die widersprüchlichen Vorstellungen
von Kontingenten, von Aussperren und Grenzschutz, dann beschleichen mich Zweifel. Bin ich mitverantwortlich für eventuell steigende Arbeitslosenzahlen, für zukünftige gesellschaftliche Konflikte, weil ich – wie
Hunderttausende andere – nichts anderes tue als zu helfen? Das Für und Wider entzweit mich. Und dennoch: Nur mein Vertrauen in die Fremden wird Vertrauen in ihnen wachsen lassen.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
DAS JAHR 2015 BEI DER SPÄTLESE
Davongekommen
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Die Oma durchs Wasser gezogen
Im Paddelboot knapp eine Havarie mit der Polle-Fähre vermieden
Schwimmtraining mit Enkelinnen bringt „Gold“
VON DIETMAR KAMPE
Landkreis. 2015 war für mich
ein erfolgreiches Jahr. Die guten Momente haben die schlechten um ein Vielfaches übertroffen. Doch an einem Tag hat nicht viel gefehlt – alles wäre dann vielleicht ganz anders gekommen. Es war ein Tag im Mai. Ich wollte mit drei Freunden eine Kanutour auf der Weser machen. „Achtet besonders auf die Fähre bei Polle“, hatte der Bootsverleiher noch gesagt. „Das ist eine Seilfähre. Wenn die erst abgelegt hat, kann sie weder bremsen noch ausweichen.“ Wir hörten nur mit einem halben Ohr zu, schließlich hatten wir schon oft in einem Paddelboot gesessen. Es versprach dann auch, ein schöner Tag zu werden. Aus den vergangenen Regentagen war die Weser gestärkt hervorgegangen und schob uns kräftig voran. Wir genossen die flotte Fahrt in einem der schönsten Flusstäler Deutschlands. Bald erblickten wir hoch droben die Burgruine von Polle.
VON VERA WEDIG
Landkreis. Seit den Geburten
Dietmar Kampe (rechts) mit einem Freund im Paddelboot.
Noch eine Flussbiegung und dann sahen wir die Fähre friedlich am rechten Ufer liegen. Wir waren vielleicht noch 30 Meter entfernt, als wir zu unserem Entsetzen bemerkten, dass sie sich vom Steg löste. Mit erschreckender Geschwindigkeit näherten wir uns unaufhaltsam dem Schiff. Drohend wie ein gezogenes Schwert
kam die Rampe der Fähre auf uns zu. Die Angst verlieh uns Bärenkräfte, und so huschten wir gerade noch am Bug der Fähre vorbei ins sichere Wasser. Noch völlig benommen von der überstandenen Gefahr kletterten wir mit wackligen Beinen an der nächsten Anlegestelle aus den Booten. Wir brauchten
pr.
jetzt unbedingt ein stärkendes Getränk. Der Kellner, der unsere Bestellung entgegennahm und das Ganze wohl beobachtet hatte, fragte uns, ob wir denn nicht wüssten, wie gefährlich solch eine Fähre sei. Als wir ihm die Antwort schuldig blieben, drehte er sich nur kopfschüttelnd um. Was hätten wir auch sagen sollen?
„Dem besonderen Schutz empfohlen“ Zeitungsbericht von 1984: Forstverwaltung soll sich um Brauns-Denkmal kümmern VON URSULA STUMM
Landkreis. Im November be-
richtete die „Spätlese“ über ein fast vergessenes Denkmal im Deister oberhalb von Barsinghausen. Inzwischen ist die Geschichte weitergegangen, und die Ereignisse sind für die Brauns-Nachfahren richtig spannend geworden. In den Unterlagen eines Familienmitglieds fand sich ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1984, der seinerseits wiederum weit in die Vergangenheit zurückreicht. Berichtet wird von der Planung
eines Festes, das im Sommer 1892 stattfinden sollte: anlässlich der Enthüllung und Übergabe eines Denkmals „zum Ehrengedächtnis für den im September vorigen Jahres verstorbenen Maurermeister Ernst Brauns aus Hannover“. Derselbe Artikel endete mit einer ausführlichen Schilderung des Festes, das einige Tage vorher tatsächlich stattgefunden hatte: „Die erhebende Feier“ wurde eingeleitet und beendet vom Männergesangverein Concordia. Verschiedene Redner schilderten „das liebensswürdige, stets für
seine Mitmenschen sorgende Wesen des Entschlafenen“ und stellten „ihn als Muster und Vorbild für die Überlebenden hin“. Das danach enthüllte Denkmal wurde „dem besonderen Schutz der Forstverwaltung empfohlen“. Das Ereignis, von dem vor mehr als 30 Jahren berichtet wurde, lag damals seinerseits auch bereits mehr als 90 Jahre zurück, und der Zahn der Zeit hat seitdem ganze Arbeit geleistet. Heute ist der Text auf dem „Obelisk-Stein“ kaum noch zu lesen. Und das auf dem alten Foto noch zu sehende „Brauns-Me-
daillon“ ist verschwunden, ebenso wie der das Ehrenmal umgebende Metallzaun. Ob die Forstverwaltung in den unruhigen Zeiten, die der Enthüllung des Denkmals im folgenden Jahrhundert folgten, mit dem „besonderen Schutze“ doch wohl überfordert war? Eine Familieninitiative stellt nun sich – aber auch der Stadt Barsinghausen – die Frage: Was kann man tun, um dem alten Denkmal und damit auch dem Hannoveraner, dem es gewidmet war, wieder etwas mehr Würdigung zu schenken?
Blick in die Mülltonne Wie Nachbarn im In- und Ausland ihren Abfall entsorgen VON DORIS GOERGES
Landkreis. Müll war das Spät-
lese-Thema im September. Die Müllentsorgung ist ein globales Problem, wie der Blick über den Gartenzaun zeigt. Die Berliner Stadtreinigung (BSR) hält es wie der „Alte Fritz“: Sie lässt jeden nach seiner Fasson selig werden. Hauseigentümer entscheiden selbst, wieviel Trennung sie wünschen. Abgefahren wird einmal wöchentlich. Oldenburg verfährt wie Schaumburg. Altkleider und Sondermüll werden einmal jährlich abgeholt. Bonn entsorgt ebenfalls so. Bioabfälle werden immer in Papier eingewickelt. Diese kann
man professionell reinigen lassen, was die Hausgemeinschaften gern bezahlen. In Argentinien wird der Müll täglich abgefahren. Zusätzlich sammeln „Cartoneros“ vor den Häusern abgestellte Kartons ein. Auch Thailand produziert erhebliche Müllmengen. Die Thais sind besonders von Plastiktüten und Verpackungen aller Art fasziniert. Das Recycling klappt perfekt. Müll wird täglich abgeholt, auch sonntags. In den Mülltonnen bleibt nichts Verwertbares, da sie vorher mehrmals von Müllsammlern durchsucht werden, die alles Brauchbare in kurzer Zeit einsammeln und abends verkaufen. Das bringt Tagesein-
Prachuap ist ein thailändischer Müllsammler. goe
nahmen von ungefähr 3,50 Euro bei einer Arbeitszeit von 14 Stunden. In abgelegenen Gegenden wird der Müll auf dem Feld verbrannt.
In Kairo haben sich zwei Systeme etabliert. In gutbürgerlichen Vierteln wird der Müll täglich von den sogenannten Zabbalin abgeholt, die ihn mit nach Hause nehmen, sortieren und die verwertbaren Reste verkaufen. Über den Vierteln, in denen sie leben, hängt ein unerträglicher Gestank. In den armen Stadtteilen wachsen Müllberge in den Himmel. Manche Straßen liegen durch den festgetretenen Müll 1,50 Meter höher. Erdgeschosse wurden zu Kellerwohnungen. Wird man in ein solches Viertel eingeladen, steigt man zwar über vermüllte Wege und Treppen, kommt aber in eine pieksaubere Wohnung.
meiner zwei Enkelinnen hat jede in der Woche einen OmaTag. Als sie ihren ersten Geburtstag hinter sich hatten, begann ich, mit beiden Mädchen Babyschwimmkurse zu besuchen. Emilia bekam ihr Seepferdchen mit sechs Jahren in der Badewonne, Mimi zwei Jahre später im Tropicana. Beide sind echte Wasserratten. In den folgenden Ferien bei der Oma schafften beide das Bronze-Abzeichen. Ausdauertraining brachte inzwischen beiden „Silber“ ein. Im Hinterkopf von uns Dreien schwirrte immer das GoldAbzeichen. Das Mindestalter dafür beträgt neun Jahre. Mimi wurde das im April, und ab da gingen wir beide dieses Thema ganz locker an. Jeden Freitag traf man uns im Nord-Ost-Bad in Hannover an. Es war ein Wochenende im August, an dem ihre Eltern verreist waren. Meine Enkelin wollte sie unbedingt überraschen. Der Bademeister war sofort bereit, dem Kind zur Seite zu stehen um ihr die zehn Gold-Disziplinen abzunehmen. „Womit möchtest du anfangen“, fragte er sie. Mit 15 Meter Streckentauchen. Es folgten Tieftauchen von der Wasseroberfläche (drei Tauchringe hochholen), 50 Meter Brustschwimmen in höchstens 70 Sekunden, 25 Meter Kraul-
schwimmen und 50 Meter Rückenschwimmen mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit. Das war für den ersten Versuch genug. Am folgenden Freitag ging es weiter. 50 Meter Transportschwimmen (schieben oder ziehen): Die Person, die sie beförderte, war die Oma. Nun mussten noch 600 Meter in höchstens 24 Minuten zurückgelegt werden. Dafür hat sie sechs Anläufe benötigt. Es kamen die Ferien, und wir mussten das Schwimmbad wechseln. Im Stadionbad Hannover hat der Bademeister auf die Sekunde genau 600 Meter in 24 Minuten gestoppt. Dann noch der Sprung vom Drei-Meter-Brett und die Baderegeln aufsagen. Der Aufwand hat sich gelohnt: Stolz präsentierte Mimi kurz darauf ihren Eltern das Gold-Abzeichen.
Mimi beim Training im Nord-OstBad Hannover – zusammen mit dem Bademeister. vw
Hilfreiche Müsli-Riegel Brautmutter-Rückblick: Tränen vergießen andere VON RENATE JESCHKE
Landkreis. Eine Hochzeit ist et-
was Bedeutsames und Wunderbares, besonders in der Rolle der Brautmutter. Die freudige Ankündigung ließ in mir sofort romantische Bilder entstehen: Ich sah mich mit lila Hütchen und Tränen der Rührung in der Kirche das Geschehen genießen. Dass aus der gedachten Sommerhochzeit eine Oktober-Trauung wurde, lag an der späten Planung: Alle Restaurants waren ausgebucht. Aber so blieb mehr Zeit für die Vorbereitungen. Im September bat mich meine Tochter, mit ihr das Brautkleid auszusuchen, was ich natürlich gern annahm. In einem Brautausstatter-Atelier inmitten rauschender Tüllberge erkundigte sich die Verkäuferin nach dem Hochzeitsdatum. Auf die Auskunft „Im Oktober“ fragte sie sachlich: „In welchem Jahr?“ Wir lernten beschämt, dass der übliche Vorlauf mindestens acht Monate beträgt und wir offensichtlich nicht normal waren mit unseren Vorstellungen. Trotzdem
fanden wir schließlich noch ein schönes Kleid. Auch nicht „normal“ – wenngleich heute nicht selten – ist die Familiengründung vor der Hochzeit. Meine muntere Enkelin von 20 Monaten wurde mir während der Zeremonien überantwortet. Die wichtige Botschaft „Mama und Papa heiraten“ beeindruckte sie wenig. Als das Brautpaar feierlich in die Kirche einzog und mein großer Gerührtsein-Augenblick gekommen war, rief sie energisch: „Hunger“. Offenbar hatten die Eltern in der Aufregung die Fütterung der Kleinen vergessen. Mein umsichtig eingepackter Müsli-Riegel war hilfreich. Inzwischen stand das Paar vor dem Altar – und weitere Riegel wurden nötig. Das entschiedene „Mehr“ übertönte beinahe das sichere „Ja“ der Brautleute. Tränchen vergossen andere Gäste. Ich hatte Mühe, mein Lachen zu verbergen. Es wurde eine fröhliche Hochzeit. Zum entspannten Genießen kam ich zwar nicht, aber am Ende war ich fast so glücklich wie die Braut.
Eine perfekt organisierte Reise Prächtige Gebäude und antike Bauwerke: Unvergessliche Eindrücke einer Studienfahrt nach Zypern und in die Türkei VON URSULA AMELUNG
Landkreis. Im März buchten
wir eine Zypern- und TürkeiReise. In Ercan, im türkischen Teil von Zypern, empfing uns der sehr gut deutsch sprechende Reiseleiter. Am nächsten Tag begaben wir uns nach Kyrenia, eine der attraktivsten Städte an der Nordküste. Besichtigt wurde
hier eine der bekanntesten Kreuzritterburgen. Danach ging es weiter nach Bellapais, wo wir die Abtei des Klosters anschauten. Auf den Spuren des Apostels Barnabas kamen wir nach Famagusta. Zuerst besuchten wir die Ausgrabungsstätte Salamis. Das Theater, das Gymnasium und weitere Bauwerke aus der
römischen Zeit sind noch gut erhalten. Die Reisegruppe besuchte ein Ikonenmuseum, das archäologische Museum und die Kapelle, die über dem Grab des Apostels Barnabas erbaut wurde. Am vierten Tag fuhr uns der Reisebus nach Nikosia. Dort erwartete uns ein weiterer Höhepunkt. Zyperns größte Stadt ist nach dem Fall der Berliner Mau-
er die letzte geteilte Hauptstadt Europas. Der historische Stadtkern bietet mit dem Girne-Tor, der osmanischen Karawanserei und der Selimiye-Moschee ein einzigartiges orientalisches Ambiente. Wir verließen die Insel und begaben uns am fünften Tag nach Aphrodisias. Der Aphrodite-Tempel und das große Thea-
ter in der antiken Siedlung waren absolute Highlights. Das in der Nähe gelegene Marmoraufkommen lieferte das Material für eine der berühmtesten Bildhauerschulen ihrer Zeit. Der nächste Tag führte uns in die Türkei ins Taurusgebirge und Pamukkale (Unesco-Weltkultur- und Naturerbe). In einer Teppichknüpferei begeis-
terte die Gruppe die Vielfalt, Machart und Farbenpracht der Teppiche. Der letzte Tag führte uns nach Antalya. Nach einer Stadtrundfahrt hatten wir die Gelegenheit, eine Schmuck- und Ledermanufaktur zu besichtigen. Die Reise war perfekt organisiert und hat unvergessliche Eindrücke hinterlassen.
DAS JAHR 2015 BEI SNACK
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DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Starke Talente Ein junger Artist, der sich mit seinen Jojo-Künsten den deutschen Meistertitel holt, ein Schüler, der seinen ersten Film drehen darf, und noch viel mehr junge Talente – sie alle haben das SNack-Jahr 2015 geprägt. Ein Rückblick auf die Tänzer, Musiker, Sportler und Comiczeichner des Jahres.
Vier Musiker starten durch: Für die Indie-Pop-Band „Lost in a million“ ist 2015 ein ereignisreiches Jahr. Im April bringen die gebürtigen Schaumburger ihre erste komplett deutschsprachige CD „Stehen und Fallen“ raus.
Starke Jungs im Doppelpack: Der Haster Sydney (rechts) und Trainingspartner Rocky sind Bodybuilder aus Leidenschaft. Im SNack-Interview räumt Sydney mit Vorurteilen auf – Bodybuilder haben nur Muskeln und nichts im Kopf? Sydney beweist das Gegenteil.
idmen es ald (link arz-Weiß-Bild) w ld hat w e G s a n fe w Töne? Jo plus Band (Sch onas aus Meine erHast du ik: J auk t und s H h u c M le s r O u e a d r t Bild) un voll und ganz ih ne einge s Eimbeckhauanfte Tö 5 u sich 201 l-Musik gegen s iermusik. Ole a hkeiten nicht ta lav lic harte Me eigene EP mit K e Auftrittsmög dtour – d e ln utschlan e e in g e D n t e a in m e stell r d e n b a ü sich iner B sen kann Er startet mit se ochen. : W n e lb g a h la bek eiein erte in dr 20 Konz
Nachwuchstalente: Mit ihren Songs über Herzschmerz, Freundschaft und Liebe landen die vier Jungs von „Westpol.“ im Frühjahr einen Volltreffer. Sie erspielen sich den ersten Platz beim Musik-Wettbewerb „Made in Schaumburg“.
Kreativ: Mirlinda hat einen Traum. Die 15-jährige Rintelnerin will Mangaka werden. Die Kunst mit Bleistift, Feder und Tusche bringt sie sich selbst bei – mit Erfolg. Ihre Mitschüler geben schon Bestellungen auf.
Von Berlin nach Wiedensahl: Der Berliner Niklas Woywood (12) zeichnet für sein Leben gerne Comics. Als er hört, dass die berühmte Comic-Zeichnerin Barbara Yelin für einen Workshop nach Wiedensahl kommt, muss er nicht lange zögern: Da muss er hin.
st olle läs e Filmr eld extra t s r e e in sf : Für se s Lüder Filmreif en Rossol au ahmen des Kiv R u sich Ro wachsen. Im war gestern“ re e die Haa tes „No Futur n Nerd Felix e k ig je r o a r a p h hjahr o g n en lan t im Frü d r m e m lt o k m spie il F r. Der Langne ie Kinos. d in 6 201
Spektakulär: Was Sören Denecke aus Reinsen mit dem Jojo alles anstellen kann, stellt er in der SNack-Redaktion unter Beweis. Der 18-Jährige verteidigt in diesem Jahr seinen Titel als Deutscher Meister in Leipzig.
Let’s dance: Lukas Schukowski ist Hip-Hop-Tänzer. Was er aufs Parkett legt, lernt er überwiegend aus Youtube-Videos und in einer Tanzschule in Hannover. Die Energie, die er in sein Hobby legt, zahlt sich 2015 aus: Der 19-Jährige wird Deutscher Meister in Formation und Solo in Mannheim.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Paar aus Bad Nenndorf vermisst Bad Nenndorf. Im Mai besucht das Ehepaar Reiner und Christine Krolik die Dominikanische Republik und kehrt nie zurück. Seither gelten die beiden Bad Nenndorfer als vermisst. Die 56-jährige Christine Krolik, Mitarbeiterin in der Seniorenresidenz „Lindenpark“, fliegt Anfang Mai zusammen mit ihrem 66-jährigen Ehemann in den Urlaub in die Dominikanische Republik. Am 19. Mai wollen Bekannte das Paar am Flughafen in Hannover abholen, warten aber vergeblich. Die Polizei vor Ort nimmt die Ermittlungen auf, Hinweise wie eine angebliche Sichtung des Mannes nach dem Verschwinden, erweisen sich als Finte oder als Sackgasse. Kontobewegungen, die darauf hinweisen würden, dass das Paar einfach ein neues Leben begonnen hat, bleiben aus. Als letzten Versuch startet die Polizei in Bad Nenndorf in Absprache mit der Familie der Verschwundenen eine Online-Suchaktion über soziale Netzwerke samt deren Namen und Fotos – jedoch ohne Ergebnis. Bis heute fehlt von den Eheleuten Krolik jede Spur. kle
In der Dominikanischen Republik ist ein deutsches Ehepaar verschwunden. pr.
Loos folgt auf Paxmann Samtgemeinde Nenndorf. Jür-
gen Paxmann, Vorsitzender der SPD-AG 60 plus, findet in Eike Loos (Bild) einen Nachfolger für sein Amt, das er zum Jahreswechsel abgeben wird. Er kündigt jedoch an, auch weiterhin in der Partei aktiv bleiben zu wollen. Loos ist indes auch außerhalb der SPD bekannt und hat sich in der Vergangenheit in der Samtgemeinde vor allem als Schiedsmann einen Namen gekle/kle macht.
DAS JAHR 2015 IN NENNDORF
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MENSCHEN 2015
Befreiungsschlag
Schlüter legt Amt als Bürgermeister nieder
Feuerwehrgerätehaus: Nach Querelen mit altem Büro wird Uwe Brinkmann Planer
Endlich Spatenstich: Im November beginnen die Bauarbeiten für die neue Feuerwache.
Bad Nenndorf. Im November
ist es endlich so weit: Der erste Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus auf dem Acker am Horster Feld wird gesetzt. Es war wie ein Befreiungsschlag für die Feuerwehr. Denn dass jener feierliche Akt noch in diesem Jahr über die Bühne gehen kann, dürften nicht wenige bezweifelt haben. Anfang des Jahres gibt es noch nicht mal ein fertiges Konzept. Selbst im 15. Entwurf des Planungsbüros 3S stellt die Verwaltung in Rücksprache mit der Feuerwehr noch eine Vielzahl an Mängeln fest. Entsprechend ziehen die Verantwortlichen im März die Reißleine
und kündigen die Arbeit mit 3S auf. Aufgrund der Tatsache, dass die Gewerke bei der folgenden Ausschreibung getrennt vergeben werden, kann die Verwaltung eine EU-weite Ausschreibung umgehen. Dies spart nach Angaben von Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt eine Menge Zeit ein. Ingenieur Uwe Brinkmann aus Hagenburg erhält den Zuschlag und macht sich sofort an die Arbeit. Im Gegensatz zu vorherigen Entwürfen wird ein Rolltor vor dem Hochregallager eingespart. Außerdem ist vorgesehen, nicht eine große, sondern zwei kleine Lüftungs-
kle
anlagen zu installieren, deren Schächte aufs Dach gesetzt werden sollen, um Geld zu sparen. Außerdem rät Brinkmann dazu, statt mehrerer Kühlschränke eine begehbare Kühlzelle einzubauen. Außerdem ist er für Deckenstrahlplatten anstelle eines Lufterhitzers in der Fahrzeughalle. Beide Maßnahmen würden die Energiekosten reduzieren. Der neue Planer kommt auch deshalb bei der Feuerwehr gut an, weil er selbst Feuerwehrmann ist. Brinkmann baute zudem bereits Feuerwehrhäuser in der Seeprovinz, war aber auch viel außerhalb
Anbau nötig: Im Dorado wird‘s eng Stadt will VfL 115 000 Euro dazugeben / Vergrößerung für 2016 geplant Bad Nenndorf. Der VfL Bad
Nenndorf will es noch einmal wissen: Schon jetzt ist der Sportverein der einzige im Landkreis, der sich eine eigene Halle gebaut hat. Das VfL-Dorado soll nun aber Zuwachs bekommen, denn selbst in dieser Halle wird nun der Platz knapp. Und wieder will der Verein sich an der Finanzierung in beträchtlichem Maße beteiligen. Der VfL informiert zunächst im Oktober über sein Ansin-
nen. Einen Monat später soll der Jugend-, Kultur- und Sportausschuss der Stadt Bad Nenndorf darüber befinden, ob dem Verein ein Zuschuss in Höhe von knapp 115 000 Euro gewährt werden soll. Dies würde ungefähr ein Drittel der Gesamtkosten decken. Die anderen beiden Drittel will der Verein aus einem Zuschuss des Landessportbundes und mit einem Kredit finanzieren.
Der Anbau an die Halle soll auf dem Sportgelände realisiert werden. Ein Raum für Angebote kleinerer Gruppen würde ebenso geschaffen wie mehr Lagerplatz. Möglichst noch 2016 soll es losgehen. Auch für den Bau des VfLDorado hatte der VorzeigeSportverein im Jahr 2000 ein Darlehen aufgenommen. Dieses war bereits Ende 2012 abbezahlt – acht Jahre früher als gus geplant.
Schaumburgs tätig. Der Planer beziffert die Gesamtkosten des Projekts auf 3,4 Millionen Euro und liegt damit um eine Million Euro unter den vorher kursierenden Summen, die allerdings auch die Planung eines Bauhofs beinhalteten. Die Grundfläche für das zu bebauende Gelände an der Westlichen Entlastungsstraße beläuft sich auf etwa 1800 Quadratmeter. Im Dezember starten die Rohbauarbeiten. Ende 2016, so die Hoffnung Brinkmanns, soll das Feuerwehrhaus samt Fahrzeug- und Waschhalle, Sozialtrakt und weiteren Nutzräumen fertiggejs stellt sein.
Rufe nach Freibad werden laut Bad Nenndorf. Liegt es am
schönen Sommer oder am bevorstehenden Kommunalwahlkampf? In Bad Nenndorf wird der Ruf nach einem Freibad laut. Sowohl in der Politik, und zwar quer durch die Fraktionen, als auch im Seniorenbeirat nimmt das Thema im Jahresverlauf einen immer größeren Raum ein. Stadtdirektor Mike Schmidt bleibt jedoch FreibadGegner und wirbt stattdessen dafür, einen Bus einzurichten, der Bad Nenndorfer in benachgus barte Freibäder bugsiert.
Bad Nenndorf
Suthfeld. Fast ein Jahr vor der anstehenden Kommunalwahl legt SPD-Mann Horst Schlüter (Bild), Bürgermeister von Suthfeld, sein Amt nieder. Seine Nachfolgerin wird Katrin Hösl (SPD), die ihre Arbeit am 1. Januar 2016 aufnehmen wird. Mit seinem Schritt will Schlüter seiner Nachfolgerin einen „weichen“ Übergang in ihr neues Amt ermöglichen und ihr beratend zur Seite stehen, da er bei der nächsten Wahl nicht mehr kandidieren möchte. Aus dem gleichen Grund verzichtet auch seine bisherige Stellvertreterin Rita Loewa (SPD) auf ihr Amt. Schlüter wird daraufhin zum neuen stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Den Posten des Gemeindedirektors, den bislang ebenfalls Schlüter selbst ausfüllt, übernimmt ab 1. Januar Samtgemeindekämmerer Frank Behrens. Seinen Sitz im Gemeinderat behält Schlüter genauso wie sein Mandat im Samtgemeinderat. kle/kle
CDU erfindet sich neu, Matthias bleibt Chefin Bad Nenndorf. Alles neu bei der CDU: Die drei Ortsverbände der Christdemokraten in der Kurstadt (Bad Nenndorf, Riepen und Waltringhausen) schließen sich zusammen. Die Zusammenlegung geht ohne negative Zwischentöne vonstatten. Mit der Fusion wollen die Verantwortlichen unter anderem mit Blick auf die Kommunalwahl die Kräfte bündeln und dem Mitgliederschwund entgegenwirken. Nennenswerten Widerstand gibt es nicht: Mit nahezu einstimmigen Beschlüssen in den drei Ortsverbänden wird die Fusion vorbereitet. Mitte September ist es dann so weit: Im Hotel „Schaumburger Hof“ in Horsten wird Marlies Matthias (Bild) zur Vorsitzenden des neuen Stadtverbands gewählt. Matthias hatte bis dahin den Ortsverein Bad Nenndorf geleitet. js/pr.
DAS JAHR 2015 IN NENNDORF
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DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Neuer Beirat für Senioren gewählt
Ab ins Hotel: Rathaus vor dem Umzug
Salzbrunn folgt auf Kräft Samtgemeinde
Bad Nenndorf. Paukenschlag
Nenndorf.
Turnusgemäß wird im Juni der Behinderten- und Seniorenbeirat der Samtgemeinde neu gewählt. In dem siebenköpfigen Gremium sitzen fortan KlausDieter Salzbrunn, Eike Driels, Karen Hundt, Siegfried Kreft, Volker Riehs, Elisabeth Wegner und Wilfried Koch. 17 Delegierte von Vereinen und Organisationen besetzen des Gremium mit ihrem Votum. Als Nachrückerin steht Edeltraut Benthin auf der Liste. Noch vor den Sommerferien lädt die Verwaltung zu einer konstituierenden Sitzung ein, bei der der neue Vorsitzende gewählt wird. Die Wahl fällt auf Salzbrunn. Der vorherige Beirats-Leiter, Friedrich Kräft, hat sich nicht wieder zur Wahl für das Gremium gestellt. „Ich habe mich nicht darum gerissen“, sagt Salzbrunn bei der Abstimmung. Kräft habe große Fußstapfen hinterlassen. Für seine Leistungen wird dieser im Rathaus geehrt. Auch die zwei Klaus-Dieter ausgeschiedeSalzbrunn nen Beiratsmitglieder Hans-Heinrich Gümmer und Maria Rintelmann ergus halten Auszeichnungen.
180 Neonazis in der Stadt Bad Nenndorf. Am ersten Au-
gust-Wochenende reisen erneut Neonazis nach Bad Nenndorf, um ihre Propaganda am Winckler-Bad zu verbreiten. Die Zahl der Rechten geht erneut leicht zurück. Nach 195 Nazis im Vorjahr sind es diesmal noch 180. Diesen stehen mehr als 1000 Gegendemonstranten vor allem aus dem bürgerlichen Lager gegenüber und übertönen die Redner am Winckler-Bad. Aktivisten aus dem linken Lager gelingt es, eine S-Bahn mehrere Stunden lang im Bad Nenndorfer Bahnhof zu blockieren und so die Anreise der Nazis zu verzögern. Weitere nennenswerte Zwischenfälle bleiben gus jedoch aus.
Ein Bild der Vergangenheit: Tiere, die sich im Kraterzoo die Sonne auf den Pelz scheinen lassen.
pr.
Für immer geschlossen Kraterzoo macht im Oktober dicht / Förderverein löst sich bereits im Frühjahr auf Bad Nenndorf. Der Kraterzoo erlebt 2015 sein Schicksalsjahr. Bereits im Januar mehren sich Gerüchte, das Tiergehege mache dicht. Ende Oktober ist es dann wirklich so weit: Bad Nenndorf hat keinen Zoo mehr. Im Februar endet zunächst die erste mehrmonatige Schließungsphase des Privat-Tierparks überhaupt. Doch dann knirscht es im Gebälk, weil sich der Förderverein zunehmend mit Inhaberin Lenchen Schulz zerstreitet. Diese möchte eigentlich schon zu dem Zeitpunkt schließen, doch seitens des Fördervereins wird ihr der
Vorschlag unterbreitet, dass sie den Zoo abgibt. Erst willigt Schulz ein, dann überlegt sie es sich anders. Dabei hätte die Stadt dem Förderverein einen erheblich aufgestockten Zuschuss für zusätzliches Personal gewährt. Umso mehr entsteht Unmut beim Förderverein, der seine jahrelange Arbeit als vergeblich ansieht. Genau andersherum sieht es aber Lenchen Schulz: Sie möchte das Werk ihres verstorbenen Ehemanns Werner Schulz nicht in fremde Hände geben. Die Familie einigt sich auf ein Reduzieren des Zoobetriebs,
einen „Zoo light“ mit nur wenigen belegten Gehegen. Zahlreiche Vögel und andere Tiere werden an nahe und weiter entfernte Parks verteilt. Auf dieser Grundlage löst sich der Förderverein Ende April auf. Doch weil immer mehr Gehege leer stehen, klingelt das Telefon bei Lenchen Schulz immer öfter. Auch im Kreisveterinäramt rufen besorgte oder erboste Besucher an, die vermuten, dass die Tiere verwahrlosen. Was jedoch nicht der Fall ist, wie Veterinär Ulf Güber betont. Der Familie Schulz wird der Trubel schließlich zu groß: Daher wird der Zoo am 19. Okto-
ber geschlossen. Die dann verbleibenden Tiere werden lediglich noch zu Privatzwecken gehalten. Ein anderer Grund für die komplette Schließung ist, dass Tierwirt Sandro Drechsler Ende Oktober aufhört. Dieser wird bis dahin noch mit dem von der Stadt für 2015 zur Verfügung gestellten Geld bezahlt. Spätestens mit dem Weggang des Pflegers wäre es für Lenchen Schulz ohnehin schwierig geworden, den Park weiterhin für den Besuchsbetrieb in Schuss zu halten. Insgesamt hat es das Tiergehege am Krater 52 gus Jahre lang gegeben.
Junge Sportler machen mobil Bad Nenndorfer und Haster Jugendliche setzen sich für Skatepark und BMX-Bahn ein Bad Nenndorf/Haste. In Bad Nenndorf und Haste formieren sich unabhängig voneinander zwei Gruppen von Schülern, um sich einem besonderen Ziel zu widmen: Die Gruppe aus Bad Nenndorf wünscht sich die Errichtung eines Skateparks, die jungen Haster hätten gerne eine BMX-Bahn mit sogenannten Dirts zum Befahren. In Bad Nenndorf gibt es zwar
schon eine Halfpipe. Diese ist jedoch nach Meinung der Jungen nur für „Profis“ geeignet. Ihnen schwebt vielmehr ein mit Hügeln, Rampen und ähnlichen Bestandteilen angelegter Skatepark vor, der auch für Anfänger attraktiv ist. Um für ihr Anliegen im Jugendausschuss zu werben, sammeln die Jungen 1100 Unterschriften für ihre Sache. Im November spricht sich
der Jugendausschuss für zwei mögliche Standorte aus und lässt 60 000 Euro in den Haushalt 2016 einstellen. StandortFavorit der Verwaltung ist der Bereich zwischen Hallenbad und Entlastungsstraße. In Haste geistert das Thema BMX-Bahn bereits seit Anfang 2014 durch die Gremien, das Vorhaben scheiterte bislang am Fehlen eines passenden Stand-
orts. Ein solcher hat sich inzwischen gefunden: auf einer leeren, etwa 2500 Quadratmeter großen Ackerfläche im Osten Hastes. Der Pachtvertrag zwischen Landwirt und Gemeinde ist bereits geschlossen, 20 000 Euro stehen für das Projekt bereits im Haushalt. Ende des Jahres setzen sich die Jugendlichen erstmals mit dem zuständigen Planer in Kontakt. js, kle
wenige Wochen vor dem Jahreswechsel: Das Nenndorfer Rathaus soll in das Convention-Hotel (ehemals Residenz-Hotel) ziehen. Der Samtgemeindeausschuss gibt am 3. Dezember grünes Licht für einen Sonderposten von 2,5 Millionen Euro, mit dem das Gebäude zu einem Verwaltungssitz umfunktioniert werden soll. Allerdings muss nun erstmal ein Konzept erstellt werden, nach dem der Umbau ablaufen soll. Dabei gilt es, den Brandschutz zu beachten und die Erneuerung der Heizungsanlage zu berücksichtigen. Auch die Bäder der Hotelzimmer müssen zurückgebaut werden. Das Tagungshotel mit seinen 89 Einzelzimmern und mehreren Seminarräumen steht Ende 2015 zur Zwangsversteigerung im Register des Amtsgerichts Stadthagen. Daraufhin ergreift Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt die Initiative und bekundet Interesse an der Immobilie. Bei einer Besichtigung steigt dieses umso mehr an. Das zuständige Kreditinstitut bläst den Versteigerungstermin ab, um den Verhandlungen mit der Samtgemeinde Raum zu geben. Eine Kostenschätzung des Bauamts beläuft sich auf 2,5 Millionen Euro für Kauf und Umbau des Hotels. Dies wäre günstiger als die ohnehin erforderliche Sanierung samt Ausbau des alten Rathauses. Daher stimmt der Samtgemeindeausschuss dafür, die Planung für den neuen gus Standort voranzutreiben.
Busche bleibt KurT-Chefin Bad Nenndorf. Der Vertrag
von Silke Busche als Geschäftsführerin der Kur- und Tourismusgesellschaft (KurT) wird im August verlängert. Für drei weitere Jahre soll Busche, die seit 2005 im Amt ist, die Geschicke der KurT führen. Für Unverständnis sorgte bei Beobachtern, dass die Stelle öffentlich ausgeschrieben wurde, aber keiner der externen Bewerber zum Gespräch eingeladen wurde. Der Stadt lagen 46 Bewergus bungen vor.
Erst Hurra – dann Stille Royal-Vital-Wohnpark: Skepsis bei der 150-Millionen-Euro-Show Bad Nenndorf. Im März gibt es in Bad Nenndorf kaum ein anderes Thema als den Royal-VitalWohnpark. Hinter dem hochtrabenden Namen steckt ein ebensolches Konzept: Für 150 Millionen Euro will eine Interessen-
gruppe um den Eigentümer des Harms-Geländes, Pal Pinke, eine exklusive Naturheilkunde-Klinik errichten. Allenthalben äußern sich die Beobachter skeptisch: Warum ausgerechnet in Bad Nenndorf? Die Antwort ist sim-
pel: Weil Pinke dort ein geeignetes Grundstück besitzt. Dennoch überwiegen die Zweifel. Schließlich sehen die Pläne Penthäuser, Edel-Praxen, ein Reisebüro, einen Bankschalter und sogar einen Hubschrau-
berlandeplatz vor. Die Skepsis scheint berechtigt, denn nach viel Hurra bis Mitte Mai tut sich anschließend wenig. Von Juli bis Redaktionsschluss dieses Jahresrückblicks hört die Stadt nichts gus mehr von den Planern.
Haste
Der Royal-Vital-Park sorgt für Aufsehen.
pr.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
DAS JAHR 2015 IN NENNDORF
Drehleiter: Neukauf im Turbogang
MENSCHEN 2015
Brücken geschlagen
was eigentlich nicht bei einem Einsatz der Feuerwehr passieren darf: Die Technik streikt. Genauer gesagt versagt bei einem Brand im Februar in Ohndorf die Drehleiter eines Feuerwehrfahrzeugs. Eine Reparatur kommt aus Kostengründen nicht in Frage, außerdem soll 2016 sowieso eine neue Drehleiter angeschafft werden. Feuerwehr, Politik und Verwaltung beweisen Handlungsschnelligkeit und können bereits im August eine neue Drehleiter präsentieren. Das Gerät vom Typ Iveco Margius M32L-AS verfügt über diverse Sonderausstattungen: beispielsweise einen 400-Kilogramm-Rettungskorb, in dem vier Rettungskräfte Platz finden, und einen Wasserwerfer. Insgesamt 750 000 Euro, die sich der Landkreis und die Samtgemeinde teilen, kostet das Gefährt. Das Fahrzeug wird im Sommer von Feuerwehrleuten aus Süddeutschland abgeholt. Wenig später gibt es eine Präsentation im Kurpark. Erster Einsatz ist übrigens der Hofbrand in Fegjs gendorf.
kle
Haste. Der Gemeindedirektor von Haste, Heinrich Bremer (Bild) – zugleich langjähriges Mitglied der Samtgemeindeverwaltung – feiert im Mai seinen Abschied. Seinen Posten in Haste übernimmt fortan André Lutz, Leiter des Amtes Bildung und Soziales im Bad Nenndorfer Rathaus. 19 Jahre lang ist Bremer Gemeindedirektor und Vertreter des Bürgermeisters in Haste. In dieser Zeit verpasst er keine einzige Ratssitzung. Für seine Verdienste bekommt Bremer den Ehrenteller der Gemeinde ausgehändigt. Kurz darauf scheidet Bremer auch aus dem Beamtendienst aus und verlässt das Nenndorfer Rathaus komplett. r/gus
CJD-Schule bekommt neuen Rektor Endlich schrankenlose Freiheit: Die Bürger Hohnhorsts und Hastes feiern die Überführungen und Tunnel.
Haste/Hohnhorst. Mit einem riesigen Tross ziehen Bürger aus Haste und Hohnhorst am 24. April zum ersten Mal über die neuen Bahnbrücken und Fußgängerunterführungen in Haste und Hohnhorst. Die Eröffnung der beiden Bauwerke wird zum Großereignis, das alle Beteiligten ausgiebig feiern – schließlich ist die Bauphase und davor die Bahnschranken mit einigen Einschränkungen einhergegangen. Die 19,5 Millionen Euro teure Investition ersetzt die zuvor ebenerdigen Gleisübergänge an der Trasse Minden-Hannover.
Pilzfarm an der Gehrenbreite? Bad Nenndorf/Lauenau. Die Pilzfarm der Firma Panbo, die sich ursprünglich in Lauenau niederlassen wollte, zieht es nun nach Bad Nenndorf. Im Dezember vergangenen Jahres hatte das Unternehmen seine Pläne im Logistikpark Lauenau präsentiert. Eine neun Meter hohe, 76 Meter breite und etwa 230 Meter lange Halle sollte im Flecken entstehen. So weit der Kenntnisstand Ende 2014. Nach einer Bürgerinformationsveranstaltung bricht der Kontakt zwischen Rodenberger Verwaltung und Panbo 2015 aber ab. Stattdessen melden sich die Nie-
Bremer verlässt das Rathaus
Neubauten in Haste und Hohnhorst seit April für den Verkehr freigegeben
Bad Nenndorf. Es ist genau das,
Die neue Drehleiter im Park.
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derländer in der Nachbarkommune. Im November reist Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt zu Gesprächen in die Niederlande. Er kommt mit „einem sehr guten Gefühl nach Hause“. An der Seriosität des Unternehmens hege er keinen Zweifel. Sicher ist die Ansiedlung einer Pilzfarm, die ungefähr 130 Arbeitsplätze schaffen soll, aber noch nicht. Geplant ist, dass das Unternehmen ein Grundstück an der Gehrenbreite kauft. Ende des Jahres befindet sich Panbo in notariellen Verhandlungen mit der Nenndorfer Verwaltung. js
Die ersten Pläne für eine Alternative zu den beschrankten Bahnübergängen wurde erstmals Anfang der Achtziger vorgestellt. In den folgenden Jahren wurden diese aber wieder verworfen. Es folgten neue, die dann wieder aus unterschiedlichen Gründen ad acta gelegt wurden. Schließlich und endlich gibt es für das Vorhaben aber doch noch grünes Licht. Die Arbeiten dauern mehr als zwei Jahre. Zunächst wurde Ende 2013 der Bahnübergang in Hohnhorst Richtung Rehren gesperrt, im Herbst 2014 sperr-
te die Deutsche Bahn auch den Haster Übergang für Autofahrer. Von da an ist die einzige Passage jene am Kornweg vom Scheller in Richtung Hohnhorst/Zum Walde. Nicht nur für die betroffenen Anwohner bedeutet die Fertigstellung der Brücken deshalb eine große Erleichterung. Im Zuge der Arbeiten werden 8000 Kubikmeter Stahlbeton verbaut, dazu 10 000 Quadratmeter Straße und 3400 Meter an Schutzplanken – außerdem 75 000 Kubikmeter Erde für den Grund entlang der Bauwerke. Bei der feierlichen Eröff-
kle
nung bereisen die Gäste nacheinander zuerst die Brücke bei Hohnhorst, dann die dortige Unterführung, die Brücke bei Haste und zuletzt die Haster Unterführung. Bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnung nutzen die örtlichen Sportvereine die Gelegenheit, die Bauwerke auf ihre eigene Weise „einzuweihen“, indem sie mit dem Rad, in JoggingSchuhen oder mit Walkingstöcken eine Rundtour organisieren. Zwei Tage darauf sind die großen Bauwerke nur noch für den Straßenverkehr kle zugänglich.
Ammann geht, Fischer kommt Staatsbad Nenndorf hat keinen eigenen Geschäftsführer mehr Bad Nenndorf. Das Staatsbad
Nenndorf verliert seinen Chef. Laut Mitteilung des niedersächsischen Finanzministeriums wird Maik Fischer gemeinsamer Geschäftsführer der Standorte Bad Pyrmont und Bad Nenndorf. Hartmut Ammann, der seit 2011 Leiter des Bad Nenndorfer Staatsbads war, wird zum 1. Juni freigestellt. Ammann sagt, es habe zwischen ihm und dem Aufsichtsrat „unterschiedliche Vorstellungen über die weitere Entwicklung der Betriebe“ gege-
ben. Ein „Trainerwechsel“ sei ein probates Mittel in solchen Fällen, die Trennung erfolge in „gutem Einvernehmen“. Sorgen um seine berufliche Zukunft macht sich Ammann nicht, wie er gegenüber dieser Zeitung sagte. Fischer ist seit Anfang März 2015 Geschäftsführer und Kurdirektor beim Staatsbad Pyrmont. Das Niedersächsische Innenministerium beteuert, dass der Schritt kein Signal dafür sei, dass der Standort Bad Nenndorf bald aufgegeben werde.
Bad Nenndorf
Als Beleg führt ein Sprecher des Ministeriums an, dass in den vergangenen Jahren 20 Millionen Euro in das Staatsbad Nenndorf investiert wurden. Sechs weitere Millionen sollen folgen. Fischer erklärt kurz nach seinem Dienstantritt im Juli, dass er im Herbst für den Standort Bad Nenndorf eine Verwaltungsleitung einstellen wird. Den Posten übernimmt Viola Steffen. Diese ist allerdings auch Verwaltungsleiterin für gus Bad Pyrmont.
Bad Nenndorf. Die CJD-Schule Schlaffhorst Andersen in Bad Nenndorf hat seit Februar einen neuen Schulleiter: Mit viel Gesang, kleinen Präsenten und den besten Wünschen heißen Schüler und Lehrer gemeinsam Torsten Lindner (Bild) an der Bornstraße 20 willkommen. Dieser unterrichtet bereits seit 1990 in der Einrichtung und feiert im September sein 25-jähriges Dienstjubiläum. kle/kle
Auf Cronjäger folgt Tegtmeier Bad Nenndorf. Christine Cronjäger (Bild) gibt ihr Amt als stellvertretende Bürgermeisterin von Bad Nenndorf Ende September an Ralph Tegtmeier ab. Die Zusammenarbeit in der Politik sei immer gut gewesen, sagt die SPDFrau. „Aber irgendwann hat alles mal ein Ende.“ In diesem Jahr werde sie 80 Jahre alt. „Das ist meine rote Linie“. Tegtmeier wird bei 16 Ja-Stimmen und neun Enthaltungen – zum großen Teil aus den Reihen der Wählergemeinschaft – gewählt. kle/kle
DAS JAHR 2015 IN NENNDORF
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Verheerende Brände
Heime für Flüchtlinge Bad Nenndorf. Die Flüchtlings-
krise macht auch vor Bad Nenndorf nicht Halt. Ende Oktober wird bekannt, dass in der Kurstadt zwei leer stehende Gebäude als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden sollen. Insgesamt 215 Hilfesuchende sollen in die ehemalige Kurklinik Schaumburg und in das einstige Seniorenheim am Harrenhorst einziehen. Nach Angaben von Landrat Jörg Farr, der bei einem Informationsabend im November die Pläne vorstellt, gebe es dort genügend Zimmer mit vorhandenem Mobiliar und intakten Sanitäranlagen. 90 Flüchtlinge sollen im ehemaligen PaulusPraetorius-Stift am Harrenhorst Unterkunft finden. Die Übrigen 125 ziehen in die Ex-Kurklinik ein. Der Landrat bekräftigt, dass die Kapazitäten der beiden Gebäude damit längst nicht ausgeschöpft seien. Die Objekte mietet gus der Landkreis an.
Agnes Miegel sagt Adieu Bad Nenndorf. Das Gezerre um
Agnes Miegel endet im Frühjahr damit, dass deren Denkmal aus dem Kurpark abtransportiert wird. Vorausgegangen ist ein Ratsbeschluss, dass die Statue aus dem öffentlichen Raum verschwinden soll. Im Januar scheitert ein Bürgerentscheid, den Miegel-Freunde angestrengt hatten, daran, dass zu wenige Bürger mitmachen. Zwar stimmt die deutliche Mehrheit für den Erhalt des Standorts Kurpark. Doch das nötige Quorum wird verfehlt. Auf alle Einwohner der Stadt umgerechnet, entspricht die Zahl von 1502 Pro-Miegel-Stimmen nur einem Anteil von 15 Prozent. Im Sommer platziert die Agnes-Miegel-Gesellschaft die Stele am Agnes-Miegelgus Haus.
Wohnhäuser in Ohndorf und Hohnhorst sowie Gasthaus Hattendorf in Kreuzriehe brennen lichterloh Ohndorf/Kreuzriehe. Zwei Großbrände halten Anfang und Mitte des Jahres die Feuerwehr in Atem. In Ohndorf geht im Februar ein Einfamilienhaus in Flammen auf, im Juni brennt das ehemalige Gasthaus Hattendorf nieder. Verletzt wird niemand. Anfang Dezember kommt es noch zu einem weiteren Wohnungsbrand: diesmal in Hohnhorst. Ein Mann erleidet dabei schwere Verbrennungen. Das Feuer in Ohndorf bricht am späten Vormittag aus. Die Ursache ist ein Kurzschluss im ans Haus angrenzenden Carport. Von dort aus greift das Feuer rasend schnell auf das schon ältere Wohnhaus über. Die Familie und ihre Untermieter kommen mit dem Schrecken davon – das Kaninchen der Tochter allerdings bleibt im Haus zurück und stirbt in den Flammen. Das komplette Hab und Gut der Bewohner wird zerstört. Fast 100 Helfer der örtlichen Feuerwehren bekämpfen bis in den späten Nachmittag hinein den Brand. Danach geht ein beispielloser Ruck durch den Ort. Nachbarn nehmen die Familie zunächst auf, anschließend stellt ein Ohndorfer der Familie kostenlos ein zu der Zeit leerstehendes Haus zur Verfügung, bis sie wieder etwas eigenes gefunden hat. Für die Einrichtung sorgen alle möglichen Bürger aus dem Dorf, Feuerwehr und Dorfjugend sowie andere Vereine, Unternehmen und Privatleute sammeln gebrauchte oder neue Möbel und richten vor dem Einzug das
komplette Haus ein, um der Familie in dieser schweren Zeit einen Hauch von Normalität zurückzugeben. Nicht ganz ein halbes Jahr später steht das ehemalige Gasthaus Hattendorf in Kreuzriehe in Flammen. In der Nacht auf den 27. Juni brennt das seit Längerem leer stehende Gebäude komplett aus, die Fassade hält Stand. 150 Feuerwehrleute aus zwölf Ortsfeuerwehren sind bis in die späten Morgenstunden im Löscheinsatz. Schnell werden Gerüchte laut, dass es sich um Brandstiftung handeln könnte.
Tatsächlich kann ein Defekt als Brandursache bald ausgeschlossen werden, auch die Brandmittelspürhunde schlagen bei der Begehung an. Die Proben kommen zur Untersuchung ins Labor, das abschließende Gutachten steht aber noch aus. Beim Fall im Dezember in Hohnhorst gibt der Verletzte später an, dass das Feuer an seinem eigenen Ethanolofen ausgebrochen sei. Außer ihm selbst kommt bei dem Brand keiner der Bewohner zu Schaden.Die Ermittlungen dauern auch hier kle weiter an.
Das Wohnhaus in Ohndorf (oben) und der Gasthof bei Kreuzriehe (kleines Bild) sind abrissreif. pr. (2)
Anbau hoch zwei Millionen-Investitionen: Gymnasium Bad Nenndorf und Haster Grundschule werden erweitert
Zentraler Platz mit „Abwasch“ Bad Nenndorf. Der Zentrale
Platz wird 2015 gestaltet. Zwischen Haus Kassel und Kurhaus entsteht der visuelle Lückenschluss zwischen Promenade und Fußgängerzone. Die Arbeiten verlaufen reibungslos – bis auf einen Rohrbruch im Sommer. Im Dezember wird der Brunnen „Großer Abgus wasch“ installiert.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Am Gymnasium beginnt im Herbst der lang diskutierte Anbau.
Wunstorf
gus
Bad Nenndorf/Haste. Gleich zwei pädagogische Einrichtungen in der Samtgemeinde werden erweitert und renoviert: die Grundschule Haste und das Gymnasium Bad Nenndorf. In erstere investiert die Samtgemeinde rund 800 000 Euro. Der Löwenanteil fließt in den Ausbau für den Ganztagsbetrieb inklusive eines Anbaus mit einer Mensa. Weitere 215 000 Euro kostet der Brandschutz inklusive neuer Fluchtwege. Außerdem profitieren gehandicapte Personen von dem Umbau: Die Installierung eines Treppenlifts wird genauso Teil des Umbaus wie die Schaffung
einer Rampe für Rollstuhlfahrer am Hintereingang und eine behindertengerechte Toilette. Auch das Gymnasium Bad Nenndorf wird um einen Anbau erweitert. 2,66 Millionen Euro lässt sich der Landkreis dieses Bauvorhaben kosten. Hintergrund ist die Entscheidung des Landtags, den Unterricht an Schulen nur in einem einzigen Gebäude stattfinden zu lassen. Entsprechend soll die Außenstelle des Bad Nenndorfer Gymnasiums perspektivisch geschlossen werden. Doch dafür müssen Räumlichkeiten im Hauptgebäude geschaffen werden. Hinter jenem soll ein ganz
Haste
neues Bauwerk mit 13 Zimmern entstehen: sechs Fachunterrichtsräume für die Fächer Musik, Kunst und darstellendes Spiel, vier Zusatzräume (beispielswiese zum Lagern von Instrumenten) und drei Klassenzimmer. Der Rohbau hierfür soll im April 2016 fertig sein. Danach soll ein Übergang vom alten zum neuen Gebäude entstehen, der beide verbindet. Die hinzugekommenen Schüler und Lehrer erfordern folgerichtig auch im Bestandsgebäude Veränderungen. Unter anderem sollen die Mensa und der Verwaltungsbereich vergrößert wergus den.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
DAS JAHR 2015 IN RODENBERG
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Mord erschüttert Lauenau
MENSCHEN 2015
Heinrich Laufmöller stirbt mit 66 Jahren
42-jährige Ines K. wird im Mai Opfer eines Gewaltverbrechens / Ehemann verhaftet
Lauenau. Am 23. Februar verliert der Flecken Lauenau seinen Bürgermeister Heinrich „Heinz“ Laufmöller (Bild). Er stirbt im Alter von 66 Jahren nach schwerer Krankheit. Im Monat zuvor muss er bereits sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Laufmöller stammt aus dem Emsland, seine Arbeit als Ingenieur brachte ihn mit seiner jungen Familie nach Lauenau. Bald wandte er sich der kommunalen Politik zu, trat in die SPD ein, wurde 1996 schon bei seiner ersten Kandidatur in den Gemeinderat gewählt. Den Ratsvorsitz – also das Amt des Bürgermeisters – übernahm er 2001. r/Archiv
Lauenau. Ein grausames Ge-
waltverbrechen erschüttert Ende Mai den Flecken Lauenau. Die 42-jährige Ines K., Mutter einer achtjährigen Tochter, wird in ihren eigenen Wohn- und Geschäftsräumen ermordet. Während der Ermittlungen halten sich Polizei und Staatsanwaltschaft sehr bedeckt, im September schließlich wird ein Haftbefehl gegen den Ehemann der Ermordeten erlassen. Das Gerichtsverfahren steht noch aus. Details zur Todesursache oder dazu, wer die Tote überhaupt gefunden hat, sind bis heute nicht öffentlich gemacht worden. Bekannt ist, dass die 42-Jährige, der zusammen mit ihrem Mann ein Ofenbaubetrieb am Busbahnhof gehörte, am Mittwoch, 27. Mai, das Opfer eines Gewaltverbrechens wird. Ihre Leiche wird dort gegen 13.30 Uhr gefunden. Eine daraufhin gegründete 18-köpfige Mordkommission mit Namen „Kamin“ ist fortan einzig für die Aufklärung dieses Falls zuständig. Fast täglich gehen kurz nach der Tat und auch in der Woche danach Hinweise bei der Polizei ein. Der große Durchbruch scheint auszubleiben. Dann aber, am 30. September, wird Uwe K., der 44-jährige Ehemann der Getöteten, auf dem Parkplatz vor der örtlichen Edeka-Filiale verhaftet und in Handschellen
Kühnel tritt als Ratsherr zurück
Der Mord in Lauenau sorgt im Flecken für Erschütterung.
abgeführt. Der Vorwurf lautet auf Mord. Seither sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Die Akten des Falls übergibt die Staatsanwaltschaft nach der Verhaftung an dessen Verteidi-
Projekt „Jugendpflege“ beerdigt Samtgemeinde
Rodenberg.
Still und leise wird 2015 das Projekt „Jugendpflege“ für die Samtgemeinde Rodenberg beerdigt. Nachdem Desirée Hofmann, seit 2014 die Jugendbeauftragte der Samtgemeinde, Anfang des Jahres ihr Amt verlässt und in Mutterschutz geht, beschließen die Parteien einhellig, die Stelle nicht neu zu besetzen. Nicht wegen der Leistung von Hofmann, sondern weil das Konzept eines Samtgemeinde-Jugendpflegers in den Augen der Politiker doch nicht so funktioniert, wie sie sich das zunächst vorgestellt haben. Die
bewegte Geschichte rund um das Thema Jugendpflege in Rodenberg ist damit um ein Kapitel reicher. Vor gar nicht langer Zeit fasste der Rat nämlich den gemeinsamen Beschluss, die Stelle des Jugendpflegers ganz neu einzurichten. Dann die Kehrtwende: Inzwischen sind sich die Parteien einig, dass es nicht möglich ist, die komplette Samtgemeinde mit nur einer Halbtagskraft adäquat zu betreuen. Stattdessen soll die Jugendarbeit direkt von den jeweiligen Mitgliedsgemeinden kle gestaltet werden.
rg
ger, damit dieser Einsicht erhält und Stellung dazu nehmen kann. Erst danach kann die Staatsanwaltschaft Anklage erheben. Die Angelegenheit verzögert sich, als sich Uwe K. einen
zweiten Anwalt nimmt, der ebenfalls Einsicht in die Aktenberge bekommt. Gegenüber der Staatsanwaltschaft selbst äußert sich der Verdächtige nicht, auch ein Geständnis gibt es keines.
Bürgertreff geht an den Start Veranstaltungszentrum „Rodenberg Mitte“ öffnet im Mai Rodenberg. Nach langem Hin
und Her bekommt die Stadt Rodenberg schließlich ihren Bürgertreff. Er trägt den Namen „Rodenberg Mitte“ und hat die Adresse Lange Straße 2. Der Eingang allerdings befindet sich an der Allee. Die Diskussionen im Vorfeld zu der Einrichtung verlaufen nicht immer einvernehmlich, die Frage nach einem Senioren-
oder gar Jugendtreff beschäftigt die Politik über mehrere Jahre. Bei der Eröffnung betonen die beteiligten Ratsleute immer wieder, wie produktiv und sachorientiert die Beteiligten auf dieses Ziel hingearbeitet haben, und dass es fraktionsübergreifend eine gute Zusammenarbeit gegeben habe. Dem allerdings gehen diverse Unstimmigkeiten mit der WGR vor-
Vier Jahre für Messerstecher Lauenau. Zu vier Jahren Haft
verurteilt das Bückeburger Schwurgericht im Juni den Messerstecher von Lauenau. Gleichzeitig ordnen die Richter die Unterbringung des Alkoholikers (34) in einer Entziehungsanstalt an. Der Schuldspruch lautet auf gefährliche Körperverletzung. In der Silvesternacht gegen 3.50 Uhr sticht der 34-Jährige
auf seinen zehn Jahre jüngeren Zechkumpanen ein. Dieser überlebt nur knapp. Der genaue Tathergang bleibt bis zuletzt ungeklärt, da beide Beteiligten in der Nacht des Geschehens jede Menge Alkohol im Blut haben – beim Täter sind es wohl um die 3,3 Promille. Richter Norbert Kütemeyer erkennt daher keinen r Tötungsvorsatz.
Ein Prozesstermin steht noch nicht fest. Jedoch muss die Hauptverhandlung dem Gesetz nach spätestens ein halbes Jahr nach der Inhaftierung eines Verkle dächtigen beginnen.
Der Bürgertreff wird für unterschiedliche Veranstaltungen genutzt. Unter anderem richtet das Bündnis Rodenberg dort einen Spielenachmittag für Flüchtlinge aus. kle
Bad Nenndorf
aus, die in der Planung eigentlich immer präsent, bei der Vorstellung des Veranstaltungszentrums aber als einzige Partei nicht mehr vertreten ist – angeblich nicht ganz freiwillig. Auch innerhalb der SPD hinterlässt das Projekt Spuren: Marlies Weigelt, Leiterin des Backhaus Aktiv und einst Mitglied in der SPD, verlässt die Partei, nachdem Gerüchte über angebliche Abwerbeversuche eines Backhausnutzers laut werden. Am 8. und 9. Mai stellen die Vertreter von SPD, CDU und FDP die Räume erstmals der Öffentlichkeit vor, es folgen zwei Wochen mit unterschiedlichen Veranstaltungen, die einen Eindruck davon geben sollen, wofür sich „Rodenberg Mitte“ so alles nutzen lässt. Danach stehen die Räume zur „freien Verfügung“, können also von Bürgern für Veranstaltungen aller Art gebucht werden. Die Organisation für die Verteilung und Terminplanung übernimmt der SoVD in Rokle denberg.
Pohle. Mitten in einer Ratssitzung Anfang November tritt der Pohler SPD-Ratsherr Hans-Werner Kühnel (Bild) von seinem Amt zurück. Als Grund nennt er später die „Heimlichtuerei“ beider Fraktionen in der Angelegenheit „Masch“. Das Gewerbegebiet hat in der Vergangenheit schon des Öfteren für Diskussionen gesorgt. In der Ratssitzung heißt es mehrheitlich, dass die planerischen Bedingungen dort nicht verändert werden sollen. Dieses Ergebnis sei bei einem gemeinsamen Fraktionstreffen von CDU und SPD wenige Tage vor der Ratssitzung abgesprochen worden, ebenso deren „dann auch tatsächlich erfolgter Verlauf“, sagt er. r/nah
Andreas Oelke leitet Schule Am Deister Rodenberg. Als neuer Leiter der Förderschule nimmt Andreas Oelke (Bild) im September seinen Dienst auf. Zu seiner Willkommensfeier überreichen ihm die Jungen und Mädchen der Einrichtung sogar eine eigene Schultüte. Zuvor ist Oelke neun Jahre lang Direktor der Bert-BrechtSchule in Barsinghausen gewesen. Vor seinem Amtsantritt in Rodenberg haben Sabine Dannewitz und Birgit Pitoll die Schule ein Jahr lang kommissarisch geleitet. r/gus
DAS JAHR 2015 IN RODENBERG
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Pfarrer Gerloff geht im Streit Rodenberg/Nenndorf. In der
katholischen Kirchengemeinde mehren sich im Frühjahr die Anzeichen für Spannungen. Kurz vor Ostern zieht sich Pfarrer Peter Gerloff vorübergehend zurück. In einem Mediationsverfahren sollen Differenzen zwischen ihm und mehreren Kirchengremien ausgeräumt werden. Doch das Vorhaben scheitert. Es stellt sich heraus, dass sich Gerloff mit weiten Teilen seiner Gemeinde nicht versteht. Zwar nehmen ihn zahlreiche Bad Nenndorfer und Hohnhorster in Schutz. Dennoch: Dem Geistlichen gelingt es nicht, die Gemeinde zu befrieden und die Interessen aller Gruppen zu bündeln. Öffentlich nimmt Gerloff nicht Stellung zu dem Streit. Besonders in Rodenberg steht der Pfarrer in der Kritik. Aber auch beim Bistum Hildesheim herrscht Unzufriedenheit mit dem Geistlichen. Im Sommer wird dann bekannt, dass Gerloff die Kirchengemeinde zum 30. August verlässt. Seinen Nachfolger gibt das Bistum schnell bekannt: Es ist Pfarrer Michael Lerche, der bereits von 2001 bis 2007 im Schaumburger Land tätig gewesen war, unter anderem auch in Hohnhorst. Lerche wechselt zum 1. Oktober aus Bilshausen bei Göttingen ins Bad Nenndorfer gus Pfarrheim.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Aldi geht, Rossmann kommt Bewegung in der Rodenberger Innenstadt / Pläne der Volksbank zu Neubau Rodenberg. Ein „Kommen und
Gehen“ herrscht 2015 in der Rodenberger Innenstadt. Zum Bedauern vieler verlässt der Discounter Aldi Ende Juni den Amtsplatz. Doch das Gebäude steht nicht lange leer. Bald darauf eröffnet Drogist Rossmann dort eine Filiale. Das Thema Discounter ist für Rodenberg indes noch nicht gegessen. Aktuell gibt es konkrete Überlegungen der Volksbank Hameln-Stadthagen, ein ganz neues Gebäude zu errichten, in dem mehrere Mieter, darunter auch ein Discounter, unterkommen könnten. Spruchreif ist dabei allerdings noch nichts. Lange Zeit versuchen die Beteiligten, den Weggang von
Aldi noch abzuwenden. Ende 2014 entschloss sich die Konzernleitung, den Pachtvertrag mit Heinz Plewnia, Eigentümer des Immobilienkomplexes am Amtsplatz, nicht zu verlängern. Die Ursache liegt nicht im Standort Rodenberg begründet, sondern in den baulichen Voraussetzungen am Amtsplatz. Die Einrichtung und Präsentation der Filiale entspricht nicht mehr den für Aldi gewünschten Standards, weshalb die Verantwortlichen das Geschäft gerne erweitern möchten. Der Platz rund um das Gebäude gibt die Voraussetzungen für dieses Vorhaben aber nicht her, da der Eigentümer einer dafür benötigten Fläche nicht verkaufen
Im Juni schließt Aldi seine Pforten, bereits im Oktober eröffnet Rossmann seine Filiale am gleichen Standort. gus
möchte. Aldi schließt folglich am 24. Juni seine Pforten. Lange still bleibt es um den
Standort aber nicht. Im Gegenteil: Es entsteht ein fast fließender Übergang. Bereits Ende April bestätigt Plewnia Gerüchte um die Ansiedlung eines Drogisten am bisherigen AldiStandort. Dabei handelt es sich um Rossmann. Der Drogist gilt seit Jahren als heißer Kandidat für Rodenberg, konkrete Pläne ergaben sich zuvor aber noch nie. Direkt im Anschluss an den Auszug des Vorgängers nehmen die Bauleute ihre Arbeit auf und rüsten das Geschäft für die Ansprüche des Drogisten her. Äußerlich ändert sich wenig – nur die Stellplätze für die Einkaufswagen fallen weg –, die Innenräume erhalten jedoch eine komplette
IG „Contra Südlink“ wird neuer Verein Pohle. Mit 13 Gründungsmitgliedern geht im Juli die frischgebackene Interessengemeinschaft „Contra Südlink – Sünteltal – Weserbergland“ als eingetragener Verein an den Start. In den Vorstand wählen die neuen Mitglieder Ute Hübner als Vorsitzende, Karsten Hohmeyer als stellvertretenden Vorsitzenden, Susanne Fischer als Kassiererin und Bernd Ellersiek als Schriftführer. Die Gruppe, die aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen ist, stellt nach eigenen Angaben nicht den Bedarf an der Südlink-Trasse infrage, sondern die Art der Durchführung und die Kommunikation gegenüber kle den Bürgern.
Politik-Ehe geschieden Rodenberg. Auf Wunsch der
CDU Rodenberg wird im Februar die „Ehe“ von CDU und Wählergemeinschaft im Rat der Stadt Rodenberg geschieden. Die Fraktionsspitze gibt an, dass „grobe Verletzungen gemeinsamer Absprachen“ zu der Trennung geführt haben. Die Zusammenarbeit der beiden Parteien im Rat bestand zuvor über viele Jahre und begann mit der Gruppenbildung und der Wahl Ralf Sassmanns (WGR) zum Bürgermeister nach der Kommunalwahl 2011. „Die politische Arbeit und das Einbringen von Innovation und Ideen wurden bisher mit wenigen Ausnahmen ausschließlich von der CDU geleistet“, schreiben CDU-Fraktionschef Erhard Steege und dessen Vize Carlo de Rooij. Die Christdemokraten unterstellen der WGR „Profilierung auf dem Rücken der CDU“. Sassmann bedauert die Entwicklung. Die Beweggründe könne er nicht nachvollziehen, zumal es keinen akuten Streit gegeben habe. Die Gruppenauflösung sei intern „freundschaftlich und sachlich besprochen r worden“.
Neue Stiftung für Rodenberg Rodenberg. Die Julius-Roden-
berg-Stiftung wird im September auf Initiative von Norbert Jahn gegründet, der zugleich der Vorsitzende des Stiftungsrates wird. Das Geld aus der Stiftung soll beispielsweise in die Aus- und Weiterbildung benachteiligter Jugendlicher gesteckt werden, beispielsweise durch Auszeichnungen und Stipendien. Im Frühjahr 2016 soll die erste Auszeichnung vergekle ben werden.
Generalüberholung. Am 17. Oktober feiert die Rossmannfiliale Eröffnung. Unterdessen gibt es erste Gespräche zwischen Stadt und Volksbank, die eine Lösung für das Discounter-Problem zum Ziel haben. Die Genossenschaftsbank denkt ernsthaft darüber nach, am Amtsplatz ganz neu zu bauen, sodass dort außer einem neuen Discounter auch noch andere Gewerbetreibenden einen Platz finden könnten. Über konkrete Details äußern sich die Vertreter der Volksbank noch nicht. Jedoch finden bis Jahresende regelmäßig Treffen der Verantwortlichen statt – unter anderem mit kle Stadt und Landkreis.
Vom „Hof Prell“ am Feggendorfer Ortseingang bleibt nichts übrig als Schutt und Asche.
pr.
„Hof Prell“ brennt vollständig nieder Zweitältestes Gebäude Schaumburgs zerstört / Feuerwehr mehr als zwölf Stunden im Einsatz Feggendorf. Bei einem Großbrand, der seinesgleichen sucht, brennt der sogenannte „Hof Prell“ am Ortseingang zu Feggendorf in der Nacht zum 25. August vollständig nieder. Am Ende der Löscharbeiten ist von dem vermutlich zweitältesten Gebäude Schaumburgs nichts übrig als Schutt und Asche. Menschen werden nicht verletzt. Die Brandursache lässt sich bis zuletzt nicht klären. Da in dem 1553 erbauten
Gebäude vor allem Stroh gelagert wird, brennt es bereits nach kurzer Zeit lichterloh. Die Feuerwehr ist in dieser Nacht mit mehr als 160 Leuten im Einsatz, trotzdem dauert es mehrere Stunden, um die Flammen in den Griff zu bekommen und zu löschen. Bereits kurz nach Beginn des Löscheinsatzes brechen die Seitenwände des alten Gebäudes ein, eine Mauer stürzt auf den Gehweg. Den Feuerwehren gelingt es jedoch,
ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude zu verhindern. Bis zum Morgen halten die Helfer Brandwache und wässern das Stroh. Da das Wasser jedoch nicht bis zur Glut vordringt und ständig neue Glutnester zum Vorschein kommen, rückt am Morgen noch ein Bagger an, der die qualmenden Überreste stetig umwälzt, während die Feuerwehr diese weiter mit Wasser ablöscht. Erst am frühen Nach-
mittag ist der Einsatz beendet. Der Schaden beläuft sich geschätzt auf 200 000 Euro. Der Grad der Zerstörung erschwert die Ermittlungen nach der Brandursache. Bis zuletzt lässt sich nicht einmal ein technischer Defekt ausschließen, da das Haus bis zuletzt ans Stromnetz angeschlossen war. Aus diesem Grund beschließt die Staatsanwaltschaft im Herbst, in diesem Fall nicht weiter erkle, r mitteln zu lassen.
Vorerst kein Asylheim Pohle. Pläne für ein mögliches Flüchtlingsheim im Gewerbegbiet in Pohle treiben ab dem Frühjahr die Bürger und Ratsleute in Pohle und Lauenau um. Im April verkündet der Landkreis, dass er an der Masch eine Sammelunterkunft für 42 Asylsuchende errichten möchte. Im Laufe des Jahres werden die Überlegungen allerdings wieder relativiert. Im August heißt es, dass der Landkreis Schaumburg in diesem Jahr dort nichts mehr bauen wird, auch mittelfristig werde dort vermutlich kein großes Flüchtlingsheim benötigt. r
975 Gründe zum Feiern
Stürmisch
Kirchengemeinde St. Jacobi Rodenberg begeht großes Jubiläum
Gegner machen mobil gegen Windräder
Rodenberg. Viel zu feiern hat
die evangelische Kirchengemeinde St. Jacobi in Rodenberg 2015. Dieses Jahr feiert die Gemeinde nämlich ihr 975-jähriges Bestehen. Mehr als 20 Aktionen und Veranstaltungen – über das Jahr verteilt – bilden den idealen Rahmen für diesen großen Anlass. Zu den Aktionen gehören unter anderem ein Jubiläums-Gottesdienst, geschichtliche Anspielungen, die die wichtigsten Ereignisse für die Kirchengemeinde in den Fokus rücken, ein Gospelworkshop sowie ein Festgottesdienst mit Landesbischof Ralf Meister am 13. September. In seiner Predigt geht dieser auch auf das die Medien bestimmende Thema Flüchtlinge ein. Für das Kirchweihfest Ende
Samtgemeinde
Landesbischof Ralf Meister hält beim Festgottesdienst im September die Predigt. ar
Juli denken sich die Organisatoren etwas Besonderes aus. Statt direkt in der St.-JacobiKirche zu beginnen, treffen sich die Teilnehmer zuerst zu einem gemeinsamen Frühstück in Algesdorf. Dabei soll an die historische Anbindung des Dorfes Algesdorf an die Grover Kirche erinnert werden. Danach geht
es auf dem „Algesdorfer Kirchweg“ gemeinsam zur St.-Jacobi-Kirche. Auch musikalisch hat das Jubiläumsjahr einige Schmuckstücke parat. Im vollbesetzten Gotteshaus spielt das Kammerorchester Langenhagen Werke von Vivaldi, Telemann und kle, r Bach.
Rodenberg.
Das Thema Windkraft bläst auch 2015 durch die Samtgemeinde Rodenberg. Die Gegner in Feggendorf und Hülsede, die sich bereits 2014 formiert hatten, machen weiterhin mobil gegen mögliche Windkraftanlagen in ihrer Nähe. Doch während zumindest die Pläne für die Windräder am Süntelhang bei Hülsede vom Tisch zu sein scheinen, braut sich neues Unheil zusammen, das auch die Gemeinde Messenkamp betrifft: Die Stadt Bad Münder will bei Eimbeckhausen eine Windenergie-Zone einrichten. Dort drehen sich zwar bereits Rotorblätter, doch die bestehenden Anlagen sind nur knapp 100 Meter hoch. Die Bürgerinitiative
Hülseder Gegenwind (BI) schlägt Alarm, dass bald doppelt so hohe Windräder dort stehen könnten. Besonders den Einwohnern Schmarries würden diese „Giganten“ gehörig auf den Pelz rücken. Und am dichtesten dran wäre der Außenbereich Bussenmühle. Weil es sich nicht um ein zusammenhängendes Siedlungsgebiet handelt, könnten die Windräder bis auf wenige Hundert Meter an die dortigen Häuser heranhrücken. Dies will die BI verhindern – unter anderem mit Hinweisen auf geschützte Tiere, die bei Eimbeckhausen leben. Im Herbst wird zudem bekannt, dass ein Investor auch Interesse bekundet hat, am Deister bei Rodenberg Windräder zu gus bauen.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
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MENSCHEN 2015
Janisch ist nicht mehr Kämmerer
Hoch über den Köpfen der Bürger vollführen die Artisten der Geschwister Weisheit ihre Kunststücke.
ar (2)
Rodenberg lässt die Korken knallen Veranstaltungsreihe „400 Jahre Stadtrechte“ wird zum Riesenerfolg Eine besondere Zahl bestimmt das Jahr 2015 in Rodenberg: die 400. Mit mehreren Festakten und Aktionen feiern die Bürger „400 Jahre Stadtrechte Rodenberg“. Den Anfang macht Ende April die Aktion „Wir machen das Licht an“. Hunderte von Menschen versammeln sich, um an dem Festakt teilzuhaben. Vor dem festlich beleuchteten Museum können die Besucher die Verleihung der Stadtrechte als Theatervorführung der Laienspielgruppe Soldorf miterleben. Als Höhepunkt verliest „Graf Ernst zu Holstein und Schaumburg“ die Urkunde.
Rodenberg.
Den Höhepunkt der Veranstaltungsreihe bildet die dreitägige Feier am ersten Maiwochenende. Bei traumhaftem Wetter strömen Tausende Menschen in die Rodenberger Innenstadt. Bunte Aktionen für Kinder, Kulinarisches auf der Gourmet-Meile und so mancher musikalische Leckerbissen sorgen für ein Fest, das die Stadt so wohl noch nie gesehen hat. Der größte Hingucker ist der Auftritt der Geschwister Weisheit mit ihrer Akrobatik auf dem Hochseil. Sogar auf Motorrädern fahren die Artisten mit bis zu 70 Stundenkilometern über das Drahtseil. Kräftig
„Graf Ernst zu Holstein und Schaumburg“ (links) verliest die Urkunde.
recken müssen die Zuschauer ihre Hälse, als Teammitglieder das Seil in 62 Metern Höhe
spannen und dort ihre atemberaubenden Kunststücke vollführen.
Einen fulminanten Schlusspunkt setzt die finale Veranstaltung im Oktober. Bereits vom Pausenhof der Julius-Rodenberg-Schule aus zieht ein mehr als 800 Teilnehmer umfassender Tross mit Laternen und Fackeln los, um an zwei imaginären Stadttoren das Licht des großen Festes „auszuknipsen“. Viele weitere Gäste kommen im Laufe der Zeit noch hinzu. Eine aus Stroh gefertigte 400 wird feierlich abgebrannt, am Abend lassen die Veranstalter – für die Organisation der 400Jahr-Feier wurde eigens ein Arbeitskreis gegründet – ein Höhenfeuerwerk hochgehen. kle
Apelern verliert Getränkeladen Kai Parno schließt Betrieb / Pläne für Dorfgeschäft und Sorge um Ärzte
Plötzlich ist Schluss: Der Getränkeladen in Apelern existiert nicht mehr. pr.
Springe
Apelern. Ein weiterer VorOrt-Versorger in Apelern schließt im Juni seine Pforten: der Getränkehandel am Marktplatz. Die Schließung kommt für die Bürger – selbst für Hauseigentümer Jürgen Peters – völlig unerwartet. Ein Nachfolger ist lange nicht in Sicht. Dazu bereitet der SPD
der drohende Wegfall medizinischer Versorgung im Ort Sorgen, im Herbst spricht sie das Thema an. Zumindest gibt der örtliche Allgemeinarzt, Wolfgang Tilgner, daraufhin bekannt, immerhin noch zwei weitere Jahre in Apelern praktizieren zu wollen.
Nicht erst seit dieser Geschichte möchte die Gemeinde die Ortskernentwicklung stärker in den Fokus rücken. Unter anderem werden im Herbst Überlegungen über die Ansiedlung eines Dorfladens laut, auch möchten sich Gemeinde und Politiker für die Sicherstellung der ärztlichen
Rodenberg
Versorgung vor Ort stark machen. Eine Immobilie an der Hauptstraße 13 in Apelern könnte in den Überlegungen der Verantwortlichen eine zentrale Rolle spielen. Für deren Erwerb hat der Gemeinderat extra 160 000 Euro in den Haushalt 2016 einstellen laskle sen.
Samtgemeinde Rodenberg. Sven Janisch (Bild) ist nicht mehr Kämmerer der Samtgemeinde Rodenberg. Diese Umbesetzung in der Verwaltung sorgt Ende April für Aufsehen. Überrascht zeigt sich von der Entscheidung auch der Betroffene selbst, der erst sehr kurzfristig über den Schritt informiert wird. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla betont, dass es sich nicht um eine Herabstufung Janischs handle. Bei der SPD stößt die Vorgehensweise auf Unverständnis – zumal Janisch im Wahlkampf um das Amt des Samtgemeindebürgermeisters Hudallas direkter Konkurrent gewesen ist. Der Fachbereich II fällt fortan in den Zuständigkeitsbereich von Rainer Langhals. Janisch übernimmt die Leitung eines neuen Fachbereichs, der unter anderem den EDV-Bereich und die Eigenbetriebe (Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung) umfasst. Dafür war bisher Langhals verantwortlich. r/pr.
Wilfried Mundt ist neuer Bürgermeister Lauenau. Der Feggendorfer Wilfried Mundt (Bild) wird Ende Februar zum neuen Lauenauer Bürgermeister gewählt. Der Sozialdemokrat übernimmt damit das Amt des verstorbenen Heinrich Laufmöller. Die SPD stellt den Feggendorfer zur Wahl auf, die CDU verzichtet auf einen eigenen Kandidaten und stimmt ebenfalls für Mundt. Dieser ist von Beruf Polizeibeamter und arbeitet im Kommissariat Bad Nenndorf. Im Ehrenamt fungiert er als Vorsitzender des Deister-Schützen-Corps Feggendorf. Zum stellvertretenden Bürgermeister wählt der Rat Wolfgang Kölling (SPD), der sich mit 8:7 Stimmen gegen seinen Mitbewerber Karl-Heinz-Strecker (CDU) durchsetzt. r/gus
DAS JAHR 2015 IN RODENBERG
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Vater missbraucht eigene Tochter 35-Jähriger zu fast sieben Jahren Haft verurteilt Rodenberg/Bad Nenndorf.
Ein brutaler Fall von Kindesmissbrauch im Osten Schaumburgs wird im Frühjahr vor Gericht verhandelt. Ein 35-jähriger Vater hat seine anfangs sechs Jahre alte Tochter vergewaltigt und dabei mit dem Handy gefilmt. Das Gericht verurteilt ihn dafür im April zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft. Die Taten – begangen in Rodenberg und Bad Nenndorf – werden durch Zufall aufgedeckt. Der Nenndorfer verlor in Ostdeutschland sein Handy. Nachdem das Mobiltelefon gefunden
wurde, untersuchten Leipziger Polizisten es eher routinemäßig, um Hinweise auf den Eigentümer zu bekommen. Dabei stießen sie auf die selbst gedrehten Filme und schickten die Dateien zu einer Stelle der Schaumburger Polizei, die Fälle von Kinderpornographie bearbeitet. In der Begründung des Urteils spricht das Gericht von „Taten, die tiefe Abgründe der menschlichen Seele offenbaren“. Der Angeklagte habe schwere Schuld auf sich geladen, Körper und Seele eines wehrlosen Kindes schwer r beschädigt.
VdK: Streit um Kasse, Rücktritt – und Wiederwahl
Ziemlich genau ein halbes Jahr dauern die Bauarbeiten an der Brücke über die K 60.
Party zur Halbzeit
Prüfung ergibt keine Beanstandungen Im Vorstand des VdK Rodenberg/Nenndorf ist die Entrüstung groß, als es im Frühjahr heißt, der prädestinierte neue Kreisvorsitzende Günther Ihloff möchte die Kassenbücher einsehen. Dies verweigert der Ortsvorsitzende Wolfgang Weber. Bei der Kreisverbandsversammlung kommt es zum Eklat: Die Abordnung um Weber verlässt den Saal. Weber und Kassenwartin Elfi Engert wollen den aus ihrer Sicht unberechtigten Eingriff in die Ortsverbandsgeschäfte nicht hinnehmen, Engert fühlt sich zudem bezichtigt, die Kasse nicht ordentlich zu führen.
Rodenberg/Nenndorf.
Zunächst werden die Unstimmigkeiten bei einem Gespräch mit der Kreisgeschäftsführung ausgeräumt, doch der Streit schwelt weiter. Weber gibt seinen Rücktritt bekannt. Über die Einladungsformalitäten zur vorgezogenen Hauptversammlung geraten Weber und Ihloff erneut aneinander. Bei der Versammlung tritt Weber dann doch an und wird auch ins Amt gewählt. Ein Kassenprüfer erklärt jedoch, nicht ausreichend Belege für eine eingehende Kontrolle vorgelegt bekommen zu haben. Der Landesverband ordnet eine erneute Prüfung an. Diese ergibt, dass die Kasse in Ordnung ist. gus
nah
Brücken-Neubau über der K 60 / Arbeiten sorgen halbes Jahr für Vollsperrung der B 442 Messenkamp. Die K 60 bekommt 2015 ihre neue Brücke. Die darüber führende B 442 wird für die Zeit der Bauarbeiten für den Verkehr komplett gesperrt. Die Umleitungen sorgen in den betroffenen Gemeinden – speziell in Messenkamp – für einige Unruhe. Trotzdem machen die leidgeplagten Messenkämper am Ende aus der Not eine Tugend und feiern im August eine „Halbzeit-Party“ auf der gesperrten Fahrbahn. Anfang Mai lässt die Landesbehörde für Straßenbau und
Lauenau
Verkehr die Bundesstraße 442 sperren, um die Fahrbahn zu erneuern und die Brücke über der Kreisstraße 60 zu sanieren. Die Umleitung verläuft von Bad Münder Richtung Lauenau durch Messenkamp, aus Richtung Lauenau nach Bad Münder über Pohle, Hülsede, Schmarrie Beber und Rohrsen zurück auf die B 442. Da sich jedoch viele Autofahrer den „Umweg“ über Lauenau sparen möchten und trotzdem durch Messenkamp fahren, sorgt die Baustelle bei den Anwohnern schnell für Unmut. Denn wegen der zum Teil
engen Fahrbahn muss der Verkehr durch Messenkamp über eine Strecke einspurig via Ampel geregelt werden. Als sich das Ganze etwas eingespielt hat, beschließt die Messenkämper Runde, aus ihrer Situation das Beste zu machen und organisiert in Absprache mit der Straßenbaubehörde eine Brückenparty auf der gesperrten Fahrbahn, um die Bauarbeiten doch noch in guter Erinnerung zu behalten. Gefeiert wird der – den Plänen nach – Abschluss der ersten Hälfte der Bauarbeiten.
Tatsächlich schreiten die Arbeiten durchgehend gut voran, Verzögerungen bleiben aus. Im Sommer werden die Fundamente und Stützen fertiggestellt, im August nimmt die Brücke bereits sichtbar Form an. Ende Oktober starten die Arbeiten an den Kappen – also an den leicht höher gelegenen Randbereichen neben der Fahrbahn. Den Abschluss bilden die Fahrbahnmarkierungen. Ende November schließlich wird die Sperrung ohne großen Festakt aufgehoben: Der Verkehr kann kle wieder fließen.
80 neue Bauplätze Rodenberg erweitert „Steinriesen“ Rodenberg. Die Stadt Roden-
berg soll ein neues Baugebiet bekommen. Pläne dafür spricht Baufachbereichsleiter Jörg Döpke im Sommer beiläufig an. Doch wie ernst es der Stadt ist, den Bereich „Steinriesen“ zu erweitern, lässt sich am Zeitplan ablesen: Bis zum Jahresende soll das Gebiet „Steinriesen IV“ mit 80 Bauplätzen zur Vermarktung bereit stehen. Im Oktober bekommt der Bauausschuss die Pläne zu sehen. Demnach soll hinter der jetzigen Bebauungsgrenze ein acht Hekt-
ar großes Areal neben der Kreisstraße 53 belegt werden. Die Grundstücke ziehen sich demnach bis zum asphaltierten Feldweg unterhalb der Braunschweiger Straße. Die Politiker äußern nur wenige Bedenken, unter anderem zur Breite der Straßen. Den Planern gelingt es, den Ausschuss zu überzeugen, dass eine Zufahrt zu dem neuen Gebiet vom Kreisel aus genügt. Im Dezember beschließt der Samtgemeinderat die erforderliche Änderung des Flächengus nutzungsplans.
Erstes neues Erntefest Apelern. Nachdem die Tradition vieler Orte in Schaumburg in Apelern lange brachgelegen hat, feiert der Heimatverein im Herbst ein erstes „neues“ Erntefest mit einem Brotbacktag. Damit will der Verein die Tradition dieses Festes im Ort wieder aufleben lassen. Jedes Jahr soll künftig ein anderes Nahrungsmittel aus der Erntezeit – und vor allem aus der Region – kle im Fokus stehen.
Beim ersten neuen Erntefest dreht sich alles ums Backen.
pr.
Sporthalle frisch saniert Rodenberg/Messenkamp. Die Sporthalle „Im Jagdgarten“ wird im September nach der Sanierung wieder für den Sportbetrieb geöffnet. Damit ist für die Dritt- und Viertklässler die Zeit des Pendelns nach Apelern beendet, wo sie während der Bauphase ihren Sportunterricht erhalten haben. Das Gebäude hat auch neue Umkleideräume, Duschen und Toiletten erhalten. Die Kosten für
die Stadt Rodenberg belaufen sich auf etwa 1,1 Millionen Euro. Eigentlich hätte das Gebäude schon wesentlich früher fertig sein sollen. Wegen Verzögerungen und spontanen Änderungs- und Erweiterungswünschen aus dem Rat ziehen sich die Arbeiten in die Länge. Die Messenkämper Turnhalle wird im Herbst zumindest mit einem neuen Boden ausgestattet. kle
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DAS JAHR 2015 IN BÜCKEBURG
Aus und vorbei
Rege Nachfrage im Baugebiet Bergdorfer Weg Symbolischer Spatenstich Bückeburg. Mit einem symbolischen Spatenstich bringen Bergdorfs Ortsvorsteher Gerd Vogel und Bürgermeister Reiner Brombach das Baugebiet „Am Bergdorfer Wege“ Anfang September offiziell auf den Weg. Auf dem westlich der Straße Am Eichholz gelegenen Areal sollen rund 30 Häuser errichtet werden. Die Fläche ist ungefähr drei Hektar groß. Die Grundstücke umfassen durchschnittlich 650 Quadratmeter. Laut Brombach und Vogel erfreut sich das von der Sparkasse Schaumburg und der Volksbank in Schaumburg gemeinsam vermarktete Gebiet reger Nachfrage. „Wir freuen uns, dass das Vorhaben jetzt endlich realisiert werden kann“, sagt Vogel, der dem Projekt durchweg positiv gegenüber steht. „Wir gehen davon aus, demnächst mehr als 100 Neubürger bei uns willkommen heißen zu können“, erklärt der Ortsvorsteher. „Bergdorf ist in den zurückliegenden Jahren ein wenig geschrumpft. Diesem Trend wollen wir entgegensteuern.“ Vogel macht während des Spatenstichs insbesondere auf die gute Anbindung zur Innenstadt und die ansprechende Gestaltung der Fläche mit Grüngürtel und Regenrückhaltebecken aufmerksam. „Eine gute Ergänzung zu den bestehenden Baugebieten“, nennt Brombach das Areal. Dieses werde nicht nur von den zukünftigen Bauherren, sondern auch von den Anwohnern bus sehr gut akzeptiert.
Gerd Vogel (links) und Reiner Brombach führen den symbolischen Spatenstich aus. bus
Trennung im Fürstenhaus Bückeburg. Im März geben
Nadja Anna (40) und Alexander zu Schaumburg-Lippe (56) ihre Trennung bekannt. „Nadja und ich sind schon seit mehr als einem Jahr getrennt“, bekundet der Bückeburger Schlossherr. „Bislang wollten wir die Trennung der Kinder wegen nicht öffentlich machen.“ Aus diesem Grunde werde sich auch in Zukunft zwischen beiden nicht so viel ändern, fügt er hinzu. „Unserer freundschaftlichen Beziehung hat das keinen Abbruch getan“, sagt Alexander zu Schaumburg-Lippe. „Sie ist eine tolle Frau und Mutter und eine noch wertvollere Freundin für mich.“ Das demonstrieren beide anschließend bei mehreren öffentlichen Auftritten: zum Beispiel beim Münchener Filmfest „Movie meets Media“ Ende Juni in der bayerischen Landeshauptstadt – dort, wo auch die beiden Töchter Felipa (6) und Philomena (3) bei ihrer Mutter thm/dpa leben.
Zwei Säulen unter einem Dach Heeresfliegerwaffenschule wird am 1. Juli zum Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum Bückeburg. Ende Juni endet die Ära der Heeresfliegerwaffenschule. Zum 1. Juli wird die Bundeswehreinrichtung in einem Festakt anlässlich des Internationalen Hubschrauberforums vor mehr als 300 Ehrengästen in Internationales Hubschrauberausbildungszentrum (IHAZ) umbenannt. Oberst Uwe Klein, General der Heeresflieger, sagt hierzu: „Wir treten in eine neue Phase ein. Die Umbenennung ist eine Neuaufstellung, ein altes Team mit einer neuen Philosophie und Ausrichtung.“ Von einst mehr als 1600 Sol-
Precima investiert 3,5 Millionen Euro Familienunternehmen erweitert Betriebsfläche Röcke. „Stolz und froh ist jeder
heut, der tüchtig mit am Werk gebaut“: Mit dieser traditionellen Handwerkerformulierung begrüßt Polier Klemens Ecken von der Osnabrücker Baufirma Köster die Besucher des Richtfestes beim Röcker Familienunternehmens Precima. „Wir wollen weiter wachsen und wir können weiter wachsen“, bekennt derweil Firmengründer Karl-Heinz Pape, der die jüngste Investition in Röcke auf rund 3,5 Millionen Euro beziffert. Mit diesem Betrag wird der Standort des 1981 aus der Taufe gehobenen Entwicklers
und Herstellers von Magnetbremsen, Kupplungen und Gleichrichtern erheblich erweitert worden. „Auf zwei Etagen um jeweils 1600 Quadratmeter“, so Pape. Nach der für Sommer 2016 geplanten Fertigstellung des neuen Gebäudes soll auch die bialang aus Platzgründen noch in Helpsen ansässige Magnetspulenfertigung in den Produktionsablauf in Röcke integriert werden. Laut Pape müssen bislang täglich rund 2000 dieser empfindlichen Spulen von Helpsen nach Röcke transportiert bus werden. Die Festgesellschaft applaudiert Polier Klemens Ecken, der die Feier mit traditionellen Handwerkersprüchen eröffnet. bus
daten ist das militärische Personal in den Monaten zuvor auf rund 1150 Dienststellen zurückgefahren worden, von den zivilen Mitarbeitern in den beiden Kasernen – Schäferkaserne Achum und Jägerkaserne in der Innenstadt – bleiben noch rund 350. Insgesamt bezeichnet Klein die Bundeswehrreform und die Überführung in das Internationale Ausbildungszentrum als gut: Fliegerische und technische Ausbildung und Schulung seien fortan in der Hand des Ausbildungszentrums vereint: „Die beiden großen Säulen Flug und Technik sind in einem Haus. So
In Reih’ und Glied: Die 14 Schulungshubschrauber EC-135 stehen auf dem Flugfeld in Achum. tol
muss es sein. Das ist Optimierung.“ Eine deutliche Stärkung erfährt Bückeburg dadurch, dass das IHAZ von der Luftwaffe die Luftfahrttechnische Ausbildung aus Faßberg übernommen hat.
„Technik- und Pilotenausbildung für den NH90 und den Kampfhubschrauber Tiger sind damit unter einem Dach“, sagt Klein. „Das ist quasi Hubschrauberkompetenz von der Heide bis rc ans Mittelmeer.“
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MENSCHEN 2015
Das hiesige Gesicht der Solartechnik Bückeburg. Großer Tag für Dieter Ahrens (Bild): Der Dachdeckermeister und Solarexperte wird Ende November mit dem Willi-Heineking-Ehrenpreis des Bezirksverbandes Hannover der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der niedersächsischen CDU ausgezeichnet. Der Preis würdigt laut MIT Unternehmer, die die Werte der Sozialen Marktwirtschaft vorleben, stärken und repräsentieren. Landrat Jörg Farr bezeichnet den Inhaber der Firmen Ahrens Solartechnik und Ahrens Dachtechnik als „das Gesicht Schaumburgs, wenn es um Solartechnik geht“. Als regionaler Marktführer beschäftigt Ahrens derzeit rund 40 Mitarbeiter. bus/bus
Pfarrer Bogdan Dabrowski geht Bückeburg. Pfarrer Bogdan Dabrowski (Bild) wird die katholische Kirchengemeinde St. Marien im Februar 2016 verlassen. Das teilt Patricia Böer, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, bei einer Pfarrversammlung im November mit. Der aus Polen stammende Geistliche ist 2009 offiziell als neuer katholischer Pfarrer in Bückeburg eingeführt worden und hatte damals die Nachfolge von Matthias Ziemens angetreten. Seitdem war Dabrowski als Pfarrer für alle drei Kirchen in Bückeburg, Obernkirchen und im Auetal zuständig und hatte nicht selten mehrere Gottesdienste täglich zu bestreiten. Im kommenden Jahr wechselt er auf eigenen Wunsch in eine kleinere Gemeinde des Bistums Hildesheim. Sein Nachfolger wird Thomas Thannippara. Der 1975 in Indien geborene Geistliche ist seit 2012 als Pastor der zum Dekanat Bremerhaven gehörenden katholischen Pfarrgemeinde Herz Jesu tätig. jp/jp
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Mitten auf dem Markt
Viele Hinweise, aber keine konkrete Spur
Bürgerschießen trifft mit neuem Konzept ins Schwarze Bückeburg. Mit einem Festakt vor dem Rathaus und dem Festumzug findet das Bürgerschießen 2015 Ende August seinen glanzvollen Höhepunkt und Abschluss. „488 Mann angetreten“, kann Hauptmann Heinz-Wilhelm Engelke als Chef vom Dienst vermelden – eine satte Steigerung gegenüber dem Bürgerschießen 2013, als 425 Teilnehmer gezählt wurden. Die tropische Atmosphäre mit mehr als 30 Grad Celsius lässt diesen letzten großen offiziellen Akt des Bürgerschießens für nicht wenige Schwarzbefrackte jedoch zu einem Kraftakt werden. Trotzdem fällt den meisten Chargierten und der Bataillonsspitze um Stadtmajor Martin Brandt angesichts des Wetters ein Stein vom Herzen – hat sich doch am frühen Morgen noch ein Gewitter mit Orkanböen und Starkregen über Bückeburg ausgetobt. Beim diesjährigen Bürgerschießen spielt sich erstmals ein Großteil der Programmpunkte auf dem Marktplatz unter großer Beteiligung der Bevölkerung ab – und das bereits seit dem Auftakt vier Tage zuvor im offenen Zelt auf dem Marktplatz. Und bereits am ersten
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Polizei fahndet nach versuchtem Vergewaltiger Im September treibt ein bislang unbekannter Mann sein Unwesen, der vier Frauen im Bereich der Bahnhofstraße und des Jahnstadions sexuell nötigt. Die Polizei veröffentlicht nach dem bislang letzten Vergewaltigungsversuch im Oktober ein Phantombild. Der gesuchte Mann ist laut einer Zeugin 20 bis 30 Jahre alt, zwischen 175 bis 185 Zentimeter groß und von schlanker Statur. Er trägt einen Oberlippenbart und dunkle Augen. Nach dem Fahndungsaufruf gehen bei der Polizei Bückeburg zahlreiche Hinweise ein. Eine konkrete Spur sei ist aber nicht dabei, teilt ein Pressesprecher mit. Hinweise nimmt nach
Bückeburg.
Am Ausmarsch nehmen deutlich mehr Menschen teil als vor zwei Jahren.
Abend steht fest: Den Volksfestcharakter, den das Bürgerbataillon mit diesem Umzug erreichen will, ist erreicht. Dem Namen des Festes entsprechend wird selbstverständlich auch geschossen: Georg Zwirkowski wird als neuer Bürgerkönig inthronisiert. Zwei Stechdurchgänge mit jeweils einer sicher getroffenen Zwölf bringen dem Chef der Schieß-
kommission und mit ihm dem Jetenburger Rott und der vierten Kompanie die Königswürde 2015 ein. Zweitbester Schütze – und damit Erster Ritter – wird Bürgermeister Reiner Brombach. Ihm folgt Tobias Heitmann (Drakenpohl-Rott) als Zweiter Ritter. Kinderkönigin wird Vanessa Nasemann. Magnus von Daake (Drakenpohl-Rott) avan-
pr.
Mit diesem Phantombild will die Polizei Bückeburg dem Sexualstraftäter auf die Spur kommen. Polizei
wie vor das Polizeikommissariat Bückeburg entgegen: Telefon rc (0 57 22) 9 59 30.
ciert zum Kinderkönig. Das Schießen um die Würde des Jugendkönigs kann Benedikt Lüders für sich entscheiden. Beim Schießen um den Damenpokal hat Dana Fischer das sicherste Händchen. Bester Schütze auf die Ehrenscheibe ist Heino Röwer (Minchen-Rott). Proklamiert werden alle Würdenträger auf dem Steintisch am Schießrc, jp stand Harrl.
In 40 Jahren 858 Kinder begleitet Im Kreis von Kindern, Eltern und Kolleginnen nimmt Renate Barkhausen Mitte Juli Abschied vom Kindergarten Petzen. Die von vielen Weggefährten als „Urgestein“ bezeichnete Erzieherin ist seit fast vier Jahrzehnten als Leiterin in der von der evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe getragenen Einrichtung be-
Petzen/Evesen.
Zum Abschied erhält Renate Barkhausen (hinten) rote Erinnerungsherzen von den Kindern. bus
schäftigt gewesen. „Genau betrachtet fehlen mir vier Monate zu 40 Jahren“, sagt Barkhausen während ihrer Abschiedsfeier. Die gebürtige Düsseldorferin startete ihren beruflichen Werdegant in der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt mit der Ausbildung bei strengen Diakonissinnen. Vor dem Engagement in Petzen folgten kurze Zwischen-
stationen in Hausberge und in Bückeburgs städtischem Kindergarten. Alles in allem begleitete Barkhausen nach eigener Rechnung in all den Jahren 858 Kinder auf dem Weg in die Schule. Anfang August tritt Marita Ruhe die Nachfolge von Barkhausen an. Sie ist bis dato als Leiterin des Familienzentrums „Leonhardi“ in Minden tätig bus gewesen.
Bückeburg
Ein Weltstar in der Residenzstadt Bückeburg. Wenn so ein großer Pianist wie Justus Frantz gleich zweimal innerhalb eines Jahres in Bückeburg zu Gast ist, darf man sich freuen – und ein wenig wundern. Was zieht den umjubelten Weltstar eigentlich immer wieder in die ehemalige Residenz? Diese Frage beantwortet der Maestro im Februar bei seinem Klavierabend – „Beethovens Weg in die eigene Klangwelt“ – im Festsaal des Schlosses. In Bückeburg habe er seine ersten Konzerterfahrungen gemacht, verrät Frantz dem Publikum. mig/mig
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DAS JAHR 2015 IN BÜCKEBURG
„Eine gute Heimat für die Heimat“
MENSCHEN 2015 Dies ist das Areal des geplanten Containerterminals: Rechts liegt der Hafen Berenbusch, links die Bahn- und Bundesstraßentrasse, im Hintergrund ist Cammer zu sehen. bus
Festakt zum 125-jährigen Bestehen des Schaumburg-Lippischen Heimatvereins Bückeburg. Ende Oktober feiert der SchaumburgLippische Heimatverein mit einem Festakt im Ratskeller sein 125-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass werden die Gäste am Eingang stilecht von „Soldaten“ empfangen: Es handelt sich um Mitglieder des historischen Infanterieregiments Graf Wilhelm. Drinnen bieten Frauen in prächtigen Schaumburger Trachten Sekt an. Die Gratulanten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens wissen viel Lobendes über den Verein und dessen Aktivitäten zu berichten. Das nimmt Heinz Brunkhorst, Vorsitzender des 1000 Mitglieder zählenden Vereins erfreut zur Kenntnis.
Die meisten Grußworte der Ehrengäste drehen sich um den Begriff „Heimat“. Beispielsweise sagt Schirmherr Alexander zu Schaumburg-Lippe: „Der Heimatverein ist eine gute Heimat für die Heimat.“ Gegründet wurde der Verein am 29. Oktober 1890 in Bückeburg als „Verein für Geschichte, Altertümer und Landeskunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe“. Und so waren seine ersten Jahre von der Geschichts- und Altertumsforschung und vom Zusammentragen von Sammlungsstücken, Büchern und Archivalien geprägt. Seinen heutigen Namen und eine breitere Ausrichtung bekam er kk 1959.
Verhärtete Fronten Planung für RegioPort Weser schreitet voran / BI klagt Minden/Bückeburg. Seit 2007 steht der RegioPort Weser in der öffentlichen Erörterung. Nach dem Willen der beteiligten Politiker soll dieses Großprojekt am Mittellandkanal in Berenbusch sowie in unmittelbarer Nähe der B 482 entstehen und die Region als Logistikund Hafenstandort profilieren. Hier die Chronologie der diesjährigen Ereignisse: Juni
Wie der Heimatverein gehören die Trachten zu Schaumburg-Lippe. Beim Festakt unterhalten die Trachtengruppen Lindhorst (Foto) und Nammen die Gäste – außerdem die Bückeburger Jäger und Rezitator Frank Suchland. kk
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Rund sechs Jahre nach ihrer ersten Zusammenkunft bringt die Versammlung des Planungsverbandes den geplanten Containerterminal „RegioPort Weser I“ formal auf den Weg. Das im Saal der Kreisverwaltung Minden-Lübbecke tagende Gremium votiert wäh-
rend seiner insgesamt 14. Sitzung mit großer Mehrheit für die Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplans. Mindens Bürgermeister Michael Buhre nennt dieses Ergebnis „einen vorläufigen Meilenstein“. Es gehe darum, Verkehr von der Straße aufs Wasser und die Schiene zu verlagern. September
Die Bürgerinitiative Containerhafen (Bicon) beabsichtigt, vor dem Oberverwaltungsgericht Münster gegen den Bebauungsplan für den Containerumschlagplatz eine Normenkontrollklage einzureichen. Die Klage soll laut Bicon von einem der betroffenen Grundstückeigentümer angestrengt werden. Die Initiative betrach-
Bückeburg
tet insbesondere das Ausbleiben der Trimodalität – also die Anbindung von Wasser, Straße und Bahnanschluss – als gravierenden Mangel: „Folglich wurde Fördergeld unter falschen Voraussetzungen beantragt und mit viel politischem Engagement genehmigt.“ Oktober
Die Bicon gibt in ihrer Jahreshauptversammlung bekannt, dass die Klage der Bürgerinitiative gegen die Errichtung des RegioPorts voraussichtlich auf zwei Kernpunkte abzielen wird: auf die grundsätzliche Legitimation des Planungsverbandes sowie Regelungen des Lärmschutzes. November
Die Planer des Containerterminals kalkulieren
die Kosten des ersten Bauabschnitts mit rund 22 Millionen Euro. Das ist das Ergebnis der 15. Sitzung des Planungsverbandes. Demnach wird das Vorhaben mit rund 17 Millionen Euro gefördert. Laufe alles nach Plan, dann könne der Regioport Ende 2017 seinen Betrieb aufnehmen, heißt es. Dezember
Die Bicon schlägt den Rechtsweg ein. Im Auftrag der Bürgerinitiative stellt ein Vertreter der Mindener Kanzlei Berg & Partner vor dem Oberverwaltungsgericht einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung. Diese enthält die Aufforderung, den Regioport-Bebauungsplan außer Vollzug zu setzen. bus
Führungswechsel in der Azubi-Werkstatt Bückeburg. In der Ausbildungswerkstatt des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums gibt es Mitte Juli einen Führungswechsel: Reinhold Neitzert (Bild links), der die Werkstatt seit 1987 federführend aufgebaut hat, geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger als Ausbildungsleiter wird Harald Habben (Bild rechts). „Wir haben damals mit sechs Auszubildenden begonnen“, erinnert sich Neitzert an die Anfänge der Ausbildungswerkstatt, die die Bundeswehr 1959 einrichtete. Heute werden in der Lehrwerkstatt 160 junge Menschen in den beiden Berufen Fluggerätemechaniker Instandhaltungstechnik und Fluggeräteelektroniker ausgebildet. Neitzert hat nach eigener Zählung seit 1987 insgesamt 450 junge Menschen ausgebildet. rc/rc (2)
www.sn-online.de
DAS JAHR 2015 IN BÜCKEBURG
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Auch Wulff und Weil gratulieren „Aktion Sonnenstrahl“ feiert zehnjähriges Bestehen mit Gartenparty im Schloss Zahlreiche Prominente geben sich Mitte Juni ein Stelldichein auf Schloss Bückeburg. Der Grund ist das zehnjährige Bestehen der „Aktion Sonnenstrahl“ (Hannover), dessen Schirmherr Alexander zu Schaumburg-Lippe ist. Unter den rund 350 geladenen Gästen der Gartenparty befinden sich unter anderem der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff mit Ehefrau Bettina, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok, Roncalli-Zirkusdirektor Bernhard Paul, der ehemalige 96Trainer Mirko Slomka, Fernsehmoderator HinBückeburg.
nerk Baumgarten und Bauunternehmer Günter Papenburg. Hinzu kommen viele weitere Unterstützer sowie mehr als 100 ehrenamtliche Helfer. Die „Aktion Sonnenstrahl“ hat nach Angaben der Initiatoren insgesamt eine Million Mittagessen an bedürftige Kinder in der Landeshauptstadt ausgegeben sowie mehr als 4,5 Millionen Euro an Geld- und Sachspenden eingenommen. Kinder erhalten zudem Hilfe bei den Hausaufgaben. Und Haupt- und Förderschüler der achten und neunten Klassen werden von ehrenamtlichen Mentoren auf dem Weg von der Schule ins Berufsleben untw terstützt.
Gemeinsam im Einsatz für den guten Zweck: Gastgeber Alexander zu Schaumburg-Lippe und der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff – im Hintergrund Ministerpräsident Stephan Weil. pr.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Der „Jetenburger Hof“ brennt – sieben Verletzte Großaufgebot der Feuerwehr kann Schaden nicht verhindern Bückeburg. Beim Brand des „Jetenburger Hofs“ werden Anfang August sieben Menschen verletzt. Fünf Angestellte erleiden Rauchgasvergiftungen, ein Feuerwehrmann kollabiert während der Löscharbeiten, eine weitere Angestellte stürzt und bricht sich den Fuß. Fast 150 Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis verhindern, dass das Hotel-Restaurant komplett ein Raub der Flammen wird. Das Feuer bricht mittags in der Restaurantküche aus, wo sich Fett in der Abzugsanlage entzündet. Die Flammen breiten sich über die Abluftrohre bis hinauf ins Dachgeschoss aus. Dort finden sie zwischen den Innenwandverkleidungen der Dachschrägen und den Dachziegeln immer neue Nahrung. Gäste befinden sich zum Zeitpunkt des Feuers glücklicherweise nicht in dem Gebäude. Um das Feuer in luftiger Höhe bekämpfen zu können, bringt die Einsatzleitung zwei Drehleitern aus Bückeburg und Rinteln sowie den Teleskopmast aus Stadthagen in Position. Immer wieder sausen Dachpfannen nach unten und zerbrechzen auf dem Gehweg. Im Innern des Gebäudes rücken immer wieder Trupps mit schwerem Atemschutzgerät bis ins Dachgeschoss vor, um auch von dort den Löschangriff voranzutreiben. Für die eingesetzten Kräfte bedeutet das in der sommerlichen Gluthitze Schwerstarbeit. Am Nachmittag heißt es schließlich: „Feuer aus“. Einige Tage später ermitteln Beamte des Polizeikommissariats Bückeburg die genaue Ursache des Feuers. Demnach ist der Brand auf einen überhitzten Motor in der Lüf-
Demnächst Abtanzen im Zuchthaus Disko- und Hotelpläne: Investor kauft ehemaliges Gefängnis Bückeburg. „So ein Objekt
Zwischen Dachhaut und innen liegender Wandverkleidung lodern die Brandnester immer wieder auf. thm
tungsanlage zurückzuführen. Fahrlässigkeit, vorsätzliches Handeln oder Unterlassen schließt die Polizei aus. Die Aufräumarbeiten gehen anschließend so schnell voran, dass eine gute Woche später der Betrieb
Bückeburg
bereits wieder aufgenommen werden kann. Biergarten, Wintergarten, die Kegelbahn und die sanitären Anlagen sind Mitte des Monats so weit hergestellt und vom Hauptgebäude getrennt, dass sie wieder genutzt rc werden können.
mit so einem Konzept gibt es deutschlandweit nicht“, sagt Waldemar Miller. Im März kauft er große Teile der ehemaligen Justizvollzugsanstalt und will dort eine Diskothek mit dem Namen „Zuchthaus“, ein Café mit dem Namen „Café Knast“, eine Herberge mit dem Namen „Knast-Hotel“ und eine Tanzschule mit dem Namen „MyDance“ eröffnen. Außerdem sollen Büroflächen entstehen – im alten Innenhof zudem eine Freifläche für Open-AirEvents. Die Diskothek sei in der alten Werkhalle und dem Betsaal auf rund 350 Quadratmetern geplant, so Miller. Drei Floors für Hip-Hop, Black Music, für Elektronik und für Chart-Musik sind vorgesehen. „Wir wollen jeden Geschmack treffen.“ Das Knast-Hotel soll Mitte 2016 an den Start gehen. Das Gebäude wurde bis Ende 2011 als Jugendarrestanstalt und Außenstelle der Jugendanstalt Hameln genutzt. Es bot Platz für rund 100 Häftlinge. Entsprechend der Nutzung hat es Vergitterungen, Überwachungsanlagen, Zellentüren aus Stahl, mit S-Draht gesicherte Dachrinnen und Zäune, eine Fahrzeugschleuse, einen Lastenaufzug, ein Notstromaggregat und einen Gefängnishof. rc
DAS JAHR 2015 IN BÜCKEBURG
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Ein Fest in Blau-Weiß-Rot
MENSCHEN 2015
Doppelter Kommandowechsel Bückeburg. An der Heeresfliegerwaffenschule gibt es Mitte Juni einen doppelten Kommandowechsel: Neuer Kommandeur der Lehrgruppe B wird Oberstleutnant Martin Kleist (Bild oben), der die Aufgabe von Oberstleutnant Rainer Lüttge (Bild links) übernimmt. Neuer Kommandeur der Luftfahrzeugtechnischen Abteilung ist Oberstleutnant Ingo Hahn (Bild links), der die Nachfolge von Oberstleutnant Marcus Steil (Bild unten) antritt. Letzterer führte die Abteilung viereinhalb Jahre und wechselt in das Bundesamt für Aufrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Sein Nachfolger schied 2013 im Rahmen des Strukturanpassungsgesetzes aus der Bundeswehr aus und leistet jetzt als Reservist seinen Dienst in der Abteilung. Lüttge wechselt als stellvertretender Kommandeur des deutschfranzösischen Heeresausbildungszentrums nach Le Cannet des Mortes. Kleist ist seit 38 Jahren Soldat und hat bereits Führungsverwendungen in mehreren Heeresfliegertruppen hinter sich. rc/rc (4)
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Land unter auf Großparkplatz
Autoschau der Superlative / „Kocht über“ punktet mit Frankreich-Flair Bückeburg. Mehr Aussteller, mehr Fläche, mehr Programm: Mit einem runderneuerten Konzept und vielen frischen Ideen geht Anfang August die Autoschau in der Fußgängerzone über die Bühne. Mit acht Firmen und einem umfangreichen Rahmenprogramm mit vielen weiteren Ausstellern präsentierten sich die heimischen Kfz-Spezialisten wie immer parallel zum Gourmet-Treff „Bückeburg kocht über“ – und das alles zusammen mit einem verkaufsoffenen Sonntag sowie flankiert von hochsommerlichen Temperaturen. Der Gourmettreff bietet den Besuchern derweil Genuss in BlauWeiß-Rot. Kein Wunder,
Die Kombination von Autoschau und „Bückeburg kocht über“ erweist sich als Volltreffer und Besuchermagnet. jp
lautet das Motto in diesem Jahr doch „Vive la France“. Folglich servieren die beteiligten Gastronomen überwiegend Spezialitäten aus dem Nachbarland: zum Beispiel Flammkuchen El-
sässer Art, Calvados-Parfait und Coq au vin. Aber auch eine Nudelpfanne provencale, Boeuf Bourguignon und Quiche Lorraine können genossen werden. Unter dem wolken-
freien Himmel gibt es zudem viele lobende Äußerungen über das musikalische Rahmenprogramm und den Gesamteindruck der Veranstaltung. Für Letzteren sorgt auch das farbliche Zusammenspiel
Ritterschlag für „Stonebreaker“ Fast 1800 Fans feiern im Steinbruch des Bergwerks eine Techno-Party Das fünfte Stonebreaker-Festival Mitte Juli im im Steinbruch des Kleinenbremer Besucher-Bergwerks
Kleinenbremen.
Die Lichteffekte im Steinbruch sind der Hit. Vor den Bühnen drängen sich die Fans und tanzen zu elektronischer Musik. ly
Hasengarten drei Tage zu
sorgt bei allen Beteiligten für strahlende Gesichter. In der einmaligen Location feiern und tanzen insgesamt 1800 Besu-
cher nach den Rhythmen elektronischer Beats und von Techno-Klänger – aufgelegt von 20 DJs. Hitverdächtig sind vor allem die professionellen Lichteffekte. „Wir haben mehr Technik, mehr Licht, mehr Sound aufgebaut als je zuvor“, erläutert Mitorganisator Martin Weber. Sein Fazit: „Wir sind begeistert. Ausverkauft, kein Stress, tolle Stimmung, wenig aggressive Leute - von Einzelfällen abgesehen.“ Und negative Meldungen von Anwohnern bleiben aus. ly
Bückeburg
von Trikolore und Schaumburg-Lippischen Landesfarben: Frankreichs Blau-Weiß-Rot und das heimische Weiß-Rot-Blau korrespondieren wunderbar jp, bus miteinander.
Bückeburg. Das regnerische Wetter Anfang Dezember hat zwar keine Auswirkungen auf die Besucherzahlen des Weihnachtszaubers, jedoch auf den Großparkplatz am Hasengarten. Der Untergrund ist zeitweise so aufgeweicht und verschlammt, dass viele Fahrzeuge das Gelände nicht mehr aus eigener Kraft verlassen können. Mehr als 100 Autos müssen mithilfe eines Rasentreckers der Hofkammer sowie mit Fahrzeugen des Technischen Hilfswerks freigeschleppt werden. „Das war schon ziemlich heftig“, sagt Schlossverwalter Alexander Perl. Nach drei Tagen wird das Areal schließlich wieder für befahrbar erklärt und geöffnet. „Das Gelände ist zwar noch nass, aber nicht mehr verschlammt und daher nur noch in einigen Teilbereichen gejp sperrt“, so Perl.
17 Millionen für Standort Achum Bückeburg. Gute Nachrichten für den Bundeswehr-Standort hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen Ende Juli bei einem Besuch in Bückeburg im Gepäck: Demnach sollen in den kommenden Jahren mindestens 17 Millionen Euro in die weitere Modernisierung des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums in Achum investiert werden. Nach einem Rundgang bezeichnet sie das Hubschrauberzentrum als „einzigartig in seiner Qualität in Europa“. Um die Menschen zu einer militärischen Berufsentscheidung zu bewegen, müssten die Attraktivität gestei-
Ursula von der Leyen lässt sich den Simulator erklären. tol
gert und die Standards erhöht werden. Wie „hochmodern“ der Standort sei, zeige die Tatsache, dass bereits zwölf Nationen ihre Piloten an der ehemaligen Heeresfliegerwaffenschule ausgebilrc det hätten.
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DAS JAHR 2015 IN BÜCKEBURG
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Es bleiben wehmütige Erinnerungen
70 Keller voller Wasser Dauereinsatz für Feuerwehr und THW
Kein Käufer: Achumer Mehrzweckhaus wird abgerissen Achum. Bei diesem Anblick dürfte im November so manchem Achumer wehmütig ums Herz werden: Das Mehrzweckhaus wird abgerissen. Viele Bückeburger erinnern sich gern an Grünkohlessen und Puppentheater sowie an Vereins- oder Familienfeiern in dem Gebäude. Doch das Interesse ließ immer mehr nach, während die Betriebskosten anstiegen. Die Stadt beschloss daher, das Gebäude zu verkaufen und stattdessen das Sportheim in Hevesen zu erweitern. Ein Käufer für Haus und Grundstück in Achum wird jedoch nicht gefunden – daher erfolgt im November der Abriss im Auftrag der Stadt Bückeburg. Baufachbereichsleiter Jörg Klostermann ist zuversichtlich, dass für das leere Grundstücke Interessenten gefunden werden können. Gedacht sei an Wohnbebauung, die sich in den örtlikk chen Rahmen einpasst.
Bückeburg. Die massiven Re-
Bückeburg gewinnt die NDR-Stadtwette Bückeburg. Bei der Stadtwette des NDR zeigt sich Bückeburg Ende August von seiner besten Seite: Der Marktplatz der Ex-Residenz verwandelt sich in eine wilde Daktari-Tierstation, so dass die Zuschauer live im Fernsehen verfolgen können, wie 528 Wildhüter, Löwen
& Co dafür sorgen, die angenommene Herausforderung zu bestehen und die Wette klar zu gewinnen. Hierfür erhält Bürgermeister Reiner Brombach stellvertretend für alle Bückeburger ein dickes Lob und einen RiesenTV-Tusch von den NDR-Moderatoren Kerstin
Werner und Arne-Torben Vogts. Kurz darauf drehen die Bands The Smashing Piccadillys, Sweety Glitter & The Sweethearts und Marquess (Bild) unter dem Jubel der vielen Tausend Zuschauer bei den abendlichen LiveGigs kräftig auf. r/tol
„Flower Power“ kommt fulminant an 26 000 Besucher genießen die Landpartie auf Schloss Bückeburg Bückeburg. „Flower Power 70-
Die Bagger sind angerückt: Das Achumer Mehrzweckhaus wird im November ein Fall für die Abrissbirne. Die Stadt sucht nun einen Käufer für das leere Grundstück. kk
er Jahre“: Mit diesem Motto begeistert die Landpartie auf dem Schloss-Areal Anfang Juni die Besuchermassen. Love&PeaceFahnen flattern im Park und auf der Schlossinsel, auf der Graft schwimmen bunte Strandinseln mit bunten Blumen und als Hippies gewandeten Puppen. Unter die klassischen mondänen Hüte mischen sich Blumenreifen und wallende bunte Gewänder. An den Ständen finden sich überall Motive aus der Hippiezeit. Und die Pflanzen und Blumen mit ihrer Blütenpracht sind ohnehin der Mag-
net einer jeden Landpartie. Gastgeber Alexander zu Schaumburg-Lippe schneidet in
diesem Jahr höchstpersönlich das obligatorische Band zur offiziellen Eröffnung durch. Aber
Die sommerliche Landpartie ist und bleibt ein Besuchermagnet.
Bückeburg
tol
auch seine von ihm getrennt lebende Frau Nadja-Anna sowie ihre beiden gemeinsamen Kinder sind zum Auftakt dabei. Nach vier Tagen Flower Power steht schließlich fest: Mit mehr als 26 000 Besuchern übertrifft die 16. Landpartie die Besucherzahlen aus dem Vorjahr. Für einen Allzeitrekord reicht es jedoch nicht: In den beiden Spitzenjahren 2011 und 2012 zahlten jeweils rund 28 000 Menschen Eintritt, um die bewährte Mischung aus Kunst, Kultur, Garten und Lebensart zu genießen. Die Landpartie 2016 ist übrigens auf die Zeit vom 26. bis rc 29. Mai datiert.
genfälle Mitte August bleiben nicht ohne Folgen. Insgesamt 70 Keller laufen voll Wasser. Die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk (THW) müssen mit 100 Kräften zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Laut Wetterdienst fallen 57 Liter Regen pro Quadratmeter: zu viel für zahlreiche Gullys und Abflüsse. Straßen und Keller stehen unter Wasser. Von 22.38 bis 4 Uhr morgens arbeiten die Einsatzkräfte 68 Einsatzstellen ab. Schwerpunktmäßig betroffen sind die Wohnhäuser im Petzer Feld. In einigen Kellern steht das Wasser mehr als 50 Zentimeter hoch. Auch der Keller des Feuerwehrhauses an der Röntgenstraße muss von den Einsatzkräften trocken gelegt werden. In Scheie und Röcke gibt es ebenfalls zahlreiche Einsatzstellen. Die Feuerwehren aus Bergdorf, Cammer, Evesen, Müsingen, Röcke und Scheie rücken aus, um die Kameraden aus der Kernstadt zu unterstützen. rc
Schnitzelhaus schließt Evesen. Völlig überraschend kündigt der Pächter des Eveser Schnitzelhauses zu Ende September seinen noch drei Jahre laufenden Pachtvertrag. „Aus Krankheitsgründen“, so Bürgermeister Reiner Brombach. Das Gebäude befindet sich im städtischen Besitz und gilt mit seinem großen Saal als eine Art Dorfgemeinschaftshaus, da es in Evesen keine größere Versammlungsstätte gibt. Der „Eveser Krug“ als Vorgänger ist laufend renoviert worden, vor allem wurde energetisch saniert. Nun wird ein neuer Pächter für das Traditirc onslokal gesucht.
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„Burgfräulein“ verurteilt Bückeburger Schlossherr als Zeuge vor Gericht Eine in den Medien als „Burgfräulein“ bekannt gewordene 36Jährige wird Anfang Juli wegen versuchter Erpressung von Alexander zu Schaumburg-Lippe vom Landgericht Paderborn zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Der Chef des Hauses Schaumburg-Lippe muss beim Prozess als Zeuge in eigener Sache aussagen. Erpresst haben soll ihn die Frau mit dem Verkauf eines Handys, auf dem angeblich 1000 SMS mit „brisanten Inhalten“ über ihn gespeichert sind. Die von der Regenbogenpresse einst als „Burgfräulein“ bezeichnete Dame will ein Verhältnis mit dem 56-Jährigen gehabt haben. Der Bückeburger bestreitet dies vor Gericht nicht gänzlich: Im Juni 2004 seien er und die Angeklagte intim geworden – „nur ein einziges Mal“. Eine gute Stunde lang muss Alexander zu Schaumburg-Lippe im Zeugenstand Fragen beantworten. Die Angeklagte bezeichnet er als „begabte Hochstaplerin“, die sich seines Wissens nach wohlhabenden Männern an den Hals werfe, um davon finanziell zu profitieren. Im Hin und Her mit den Verteidigern und einem 46-jährigen Mitangeklagten geht es um die Frage, ob dem Bückeburger Schlossherrn das besagte Handy unentgeltlich angeboten worden sei oder er es nur falsch verstanden habe, dafür 235 000 Euro bezahlen zu sollen, um in dessen Besitz zu gelangen. Die Strafkammer glaubt der Frau nicht, dass sie Alexander zu Schaumburg-Lippe das Handy habe schenken wollen, um eine Jahre währende persönliche Fehde versöhnlich zu beenden. Sie kommt mit einer einjährigen Bewährungsstrafe davon. Gegen ihren Mittäter wird eine Bewährungsstrafe von r neun Monaten verhängt. Bückeburg/Paderborn.
DAS JAHR 2015 IN BÜCKEBURG
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1000 Gäste bei der Landeskirche
Bückeburger unterstützen Portaner Wehr
Jahresempfang mit Gastvortrag von WDR-Intendant Tom Buhrow Landkreis. Als „eine Ka-
tastrophe für Europa“ bezeichnet Anfang September der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke das Sterben von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer und in Lastwagen von Schleusern. Den Rahmen für diese Anklage bildet der Jahresempfang der Landeskirche in der Bückeburger Stadtkirche, zu dem sich mehr als 1000 Gäste einfinden. Dankbar zeigt sich der Bischof, dass viele Menschen „bei der Unterstützung von Flüchtlingen in großartiger Weise helfen“. Im Konzert dieser Akteure wolle die Landeskirche mitwirken. Michael Fürst, Vorsitzender der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, übt in seinem Grußwort scharfe Kritik an der Reaktion von Politikern und Staatsbehörden auf Fremdenfeind-
Landkreis. Ende Oktober gibt
Mehr als 1000 Gäste genießen den Jahresempfang der Landeskirche rund um die Bückeburger Stadtkirche.
lichkeit. „Schwurbelige Sätze von Politikern ohne Konsequenzen kann ich nicht mehr hören“, donnert Fürst. Der als Gastreferent geladene WDR-Intendant Tom Buhrow widmet sich dem Thema „Die Macht der Bilder“.
Skeptisch betrachtet der frühere TagesthemenModerator dabei den Trend, dass Menschen immer hemmungsloser Bilder aus ihrem Privatleben ins Internet stellen. 60 geladene Chorleiter, Sänger und Musiker erhalten stellvertretend
für das Ehrenamt eine Anerkennung. „Musik spielend repräsentieren Sie die Kirche“, lobt Marianne Gorka, Landespastorin für Posaunenund Chorarbeit in der hannoverschen Landeskirche. Der Jahresempfang
rg
wird musikalisch umrahmt vom Jugendchor der Stadthäger St.-Martini-Gemeinde, dem Blechbläserensemble des Ratsgymnasiums Stadthagen sowie vom Posaunisten Jakob Meyer und der Pianistin Alvyda Zdaneviciuk.
Stadt ein riesiger Konzertsaal Bückeburg, wie es singt und summt: Chortage begeistern Sänger und Fans
Die Chöre aus ganz Niedersachsen begeistern ihr Publikum.
mig
Bückeburg. Mitte Juli ist die ehemalige Residenzstadt im wahrsten Sine des Wortes ein Wochenende lang „ganz Chor“. So lautet das Motto der Niedersächsischen Chortage, die in diesem Jahr in Bückeburg über die Bühne gehen. Das zeitgleich stattfindende Blindow-JazzMeetings tut ein Übriges. Die Chortage locken neben rund 2000 Sängerinnen und Sängern auch die vielfache Zahl an Zuhörern an. Dadurch verwandelt sich die Stadt in einen einzigen großen Konzertsaal. „Es ist einfach wunderschön
Bückeburg
hier“, sagen – stellvertretend für die vielen Besucher – Manfred und Erika Gerber aus Bad Oeynhausen. Den Schlusspunkt unter ein vielseitiges und sehr anspruchsvolles Programm setzt auf dem Marktplatz der Schütte Chor unter Leitung von Jürgen Schütte. Sein beschwingtes „Ging auf den Jahrmarkt“ lockt auch den letzten Musik-Muffel aus der Reserve. Bei „Weit, weit weg“ stimmen sowohl Jüngere als auch Ältere ein. Kurzum: Bückeburg zeigt zwei Tage lang, wie es kk, mig singt und summt.
die Feuerwehr bekannt, dass die Wehren in Bückeburg und Porta Westfalica künftig zusammenarbeiten. Politiker freuen sich über die Kooperation, die die Wehren auf beiden Seiten vorbereitet haben, und loben die landesübergreifende Zusammenarbeit. Feuerwehren haben oft Probleme mit der sogenannten Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte, weil ehrenamtliche Helfer nicht in ihrem Wohnort arbeiten. Nach Abschluss der Vereinbarung sollen die Ortsfeuerwehren Bückeburg-Stadt und Röcke dafür sorgen, dass ein rascher Einsatz in Porta gewährleistet ist. Eventuell könne die Zusammenarbeit später ausgebaut werden, sodass auch Portaner Kräfte bei Einsätzen in Bückeburg mithelmt fen, heißt es.
„Vögele“ geht, Drogerie kommt Bückeburg. Der Modefilialist
Vögele gibt im Januar bekannt, dass er sich aus der Fußgängerzone zurückziehen wird. Ende März soll Schluss sein an der Langen Straße. Die Gründe für den Rückzug sind unklar. Offenbar kann sich das Unternehmen mit dem Vermieter nicht über die Höhe der Miete einigen. Von allzu langer Dauer bleibt der Leerstand in dem Gebäude mit der Hausnummer 19 jedoch nicht: Die Drogeriekette Rossmann zieht dirt ein. Der alte Standort in der Innenstadt sei zu klein, heißt es: Der Drogeriemarkt braucht eine größere Verkaufsfläche. Die gibt es im 780 Quadratmeter großen Vögele-Haus. Der Rückzug des Schweizer Modeunternehmens trifft sieben Mitarbeiterinnen. Sie erhalten ihre schriftlichen Kündirc gungen.
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Soldat stirbt nach Kopfschuss
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Gastwirtschaft zu: Ende einer Ära Bückeburg. Mitte August werden die Zapfhähne abgedreht und die Türen für immer geschlossen: Das Gasthaus Fenkner an der Wallstraße stellt den Betrieb ein. „Aus Altersgründen“, wie Hermann Fenkner (Bild) sagt. Der Gastronom ergänzt jedoch: „Freude hat es uns bis zuletzt bereitet, aber der Abschied hat sich seit längerer Zeit abgezeichnet.“ Das Wirtshaus, dessen Existenz Dokumente im Staatsarchiv bereits für das Jahr 1730 belegen, war 1879 von Fenkners Urgroßvater Georg Wimmer erworben worden. 1909, drei Jahre nach dem Großvater Hermann Fenkner und dessen Frau Martha, (geborene Wimmer) die Regie übernommen hatten, erfolgte mit der Errichtung des großen Festsaales auf dem hinteren Grundstücksteil eine erste bemerkenswerte Baumaßnahme. Nach dem Tod des Großvaters bewirtschaftete Martha Fenkner den Betrieb bis 1935 allein. Im selben Jahr wurden Georg und Auguste Fenkner die neuen Inhaber, ehe sie den Familienbesitz 1967 an Hermann und dessen inzwischen gestorbene Ehefrau Brigitte weitergaben. Beide ließen eine moderne Kegelbahn errichten und modernisierten die Einrichtung und das Gebäude mehrfach. bus/bus
Polizei schließt Fremdverschulden aus
In der Schaufel des Schwimmbaggers befindet sich eine 1000-Kilo-Bombe, die einige Stunden später entschärft wird.
mt
Bombe in der Baggerschaufel 3000 Mindener müssen nach Fund evakuiert werden Minden. Eine 1000-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg sorgt im Februar an der Schachtschleuse für Wirbel. Die Besatzung eines Schwimmbaggers entdeckt sie bei Nassbaggerarbeiten. Alle
Mitarbeiter werden von der Baustelle abgezogen. Der mutmaßliche Sprengkörper bleibt in der Schaufel des Baggers auf dem Schwimmponton zurück. Die Stadt Minden richtet
umgehend einen Krisenstab ein und beginnt damit, den Bereich um den Bombenfundort zu evakuieren. Rund 3000 Menschen müssen ihre Häuser und Arbeitsplätze verlassen. Das Mindener Tierheim
wird geräumt. Auch eine Trauerfeier auf dem Mindener Nordfriedhof muss ausfallen. In der Nacht entschärfen Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes die Bombe. Damit ist die Gefahr gebannt. r
Aus Gerüchten wird Gewissheit Zwei Ehepaare aus Porta Westfalica kommen bei Germanwings-Absturz ums Leben Porta Westfalica. Erst sind es Ge-
rüchte, dann verdichten sie sich zur schrecklichen Gewissheit: Unter den Opfern des Germanwings-Flugzeugabsturzes in Südfrankreich befinden sich Ende
März vier Menschen aus Porta Westfalica. Es handelt sich um zwei Ehepaare, die gemeinsam ihren Urlaub in Spanien verbrachten. Zahlreiche Menschen in Porta Westfalica, denen die vier
Petershagen
Opfer gute Freunde, Bekannte und Verwandte waren, stehen unter Schock. Der vom Co-Piloten herbeigeführte Absturz der Maschine ist für viele, die im Laufe des Tages die Nachrichten verfol-
gen, zwar ein schreckliches Unglück, das sich aber relativ weit weg in Südfrankreich ereignet hat. Mit der Nähe zu den Opfern wächst jedoch die persönliche Bemt troffenheit.
Bückeburg. Ein Soldat der Heeresfliegerwaffenschule erleidet Mitte Juni bei einer Schussabgabe lebensgefährliche Kopfverletzungen. Er wird mit einem Rettungshubschrauber in die MHH Hannover geflogen, wo er einige Tage mit dem Tode ringt und kurze Zeit später stirbt. Die Polizei Bückeburg schließt Fremdverschulden und eine Straftat aus. Der Schuss wurde aus einer Dienstwaffe abgegeben, der Soldat war ein „berechtigter Waffenträger“. Das Vorkommnis ereignet in der Schäferkaserne auf dem Flugrc platz Achum.
Wieder hüllenlos Bückeburg. Die Vorbereitun-
gen für den 400. Geburtstag der Stadtkirche laufen auf Hochtouren – was äußerlich daran sichtbar ist, dass Ende April die Planen abgenommen werden, die bisher die Kirche während der Sanierung verhüllt haben. Zur Festwoche im Mai kann die Kirche wieder in voller Pracht bewundert werden. Im Zuge des Bundesprogramms „National wertvolle Kulturdenkmäler“ erhält die Stadtkirche für die Sanierung der Außenfassade rc weitere 75 000 Euro.
„Ein schlicht geniales Fest“ Rekordbesuch beim Spectaculum / Anwohnerin beklagt Rauchbelästigung Bückeburg. Mit Rekord-Besucherzahlen geht das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (MPS) im Juli zu Ende. Bei traumhaft sommerlichen Witterungsbedingungen bevölkern an beiden Wochenenden mehr Besucher das riesige Veranstaltungsareal rund um die Mausoleumswiese als je zuvor. „Es war schlicht ein geniales Fest“, schreibt Veranstalter Gisbert Hiller anschließend auf seiner Facebook-Seite. Und das, obwohl beide Sonntag eher an April-Wetter erinnern: Statt blauem Himmel und Sonne satt gibt es grauen Himmel und immer wieder Nieselregen. Absoluter Publikumsmagnet am zweiten Veranstaltungswochenende ist die Band „Faun“: Viele Tausend Fans verfolgen den Auftritt der Teilnehmer am diesjährigen Vorentscheid des „European Song Contests“. Ungeachtet des großen MPS-Erfolgs kommt diese Veranstaltung nicht überall gut an.
Faune, Elfen, Waldwesen: Fantasievolle Outfits gibt es zuhauf bei den Besuchern. jp
So beklagt sich beispielsweise eine Bückeburgerin hinterher über „Rauchbelästigung während der Ritterspiele“. Man sei gezwungen, sämtliche Fenster und Türen zu schließen, „da es sonst in der Wohnung stinkt wie in einer Brandruine“, so die Frau. „Die Nasenschleimhäute werden bis auf das Äußerste gereizt.“ Bei der Polizei geht jedoch keine entsprechende Anzeige ein. Die Beamten des Einsatzund Streifendienstes werden dennoch von Spectaculum-Besuchern auf Trab gehalten: Die Polizisten müssen sich mit der Aufnahme von Straftaten in puncto Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung befassen. Das nächste Mittelalterlich Phantasie Spectaculum in Bückeburg ist bereits terminiert: auf die Wochenenden 9. und 10. Juli sowie 16. und 17. Juli jp 2016.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
DAS JAHR 2015 IN EILSEN
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Anwohner stutzen drei Straßenbäume
Überfall auf Penny-Markt
Gemeinde erstattet Strafanzeige
Luhden. Ein unbekanntes Täter-
Bad Eilsen. Ende März nehmen Anwohner der ThomasMann-Straße eine Anleihe bei Wilhelm Buschs Lausbuben: „Max und Moritz, gar nicht träge, sägen heimlich mit der Säge…“. Sie greifen zu Fuchsschwanz und noch schärferem Gerät und stutzen drei auf öffentlichem Grund stehenden Straßenbäumen kurzerhand die Kronen. Das findet die Gemeinde Bad Eilsen gar nicht witzig. Sie erstattet Anzeige gegen unbekannt. Begründung: „Wer rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ So steht es im Paragrafen 303 des Strafgesetzbuches. Und die „fremde Sache“ (nämlich die gestutzten drei Bäume) gehört in diesem Fall der Gemeinthm de.
Anzeigen ganz einfach selbst aufgeben:
www.sn-online.de
SEK nimmt zwei Brüder fest Eine Spezialeinheit der Polizei nimmt im Mai zwei Brüder fest. Die Männer aus Rinteln und Bad Eilsen sollen zwei Kilo Rauschgift nach Deutschland geschmuggelt haben. Die Polizei fasst die 23 und 34 Jahre alten Geschwister schließlich kurz hinter der deutsch-niederländir schen Grenze. Eilsen/Rinteln.
Polizei schnappt Täter vier Wochen später
Feierliche Freigabe der K 73: Samtgemeindebürgermeister Bernd Schönemann (rechts) hebt die Vorteile für Ahnsen hervor.
„Ein Riesengewinn für Ahnsen“ Neubau der K 73 freigegeben / Klinikum angebunden und Verkehrssicherheit verbessert Ahnsen/Röhrkasten. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum neuen Klinikum Schaumburg und ein ebenso wichtiger Schritt für mehr Verkehrssicherheit in Ahnsen und Röhrkasten: Anfang Juli wird der Neubau der Kreisstraße 73 nach knapp zweijähriger Bauzeit offiziell eingeweiht. Die Straße stellt zudem die Anbindung des im Bau befindlichen Klinikums an das Stra-
ßennetz dar. Als Knotenpunkt dient ein neuer Kreisverkehr zum Anschluss an die K 11 Richtung Röhrkasten/Obernkirchen und Bad Eilsen/Ahnsen. Außerdem gibt es eine Einmündung in die L 451 Richtung Ahnsen und B 65. Der Eilsener Samtgemeindebürgermeister Bernd Schönemann lobt das Bauwerk: Die neue Straße verbessere die Verkehrssicherheit und ist „ein
Riesengewinn für Ahnsen“. Man könne fast schon von einer Umgehungsstraße für das Dorf sprechen. Den reibungslosen Ablauf der Straßenbauarbeiten heben Kreisbaudezernent Fritz Klebe und Markus Brockmann, Leiter des Geschäftsbereichs Hameln der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, hervor. Besonders erfreulich: Der prognostizierte Kostenrahmen von
Räuber drohen Angestellter mit Waffe Überfall auf Tankstelle Petzer Straße / Fahndungserfolg der Polizei Bückeburg. Zwei Männer überfallen Anfang April die Westfalen-Tankstelle an der Petzer Straße. Sie bedrohen die
Verkäuferin mit einer Waffe und flüchten mit Bargeld in unbekannter Höhe. Die beiden Männer betreten kurz vor La-
denschluss um 21.55 Uhr den Verkaufsraum und fordern die Herausgabe von Bargeld. Zwei Wochen später der Fahndungs-
Luhdener SV wird 50 / Festkommers würdigt die Verdienste der Gründer und Ehrenamtlichen
Beim Festkommers zum 50-jährigen Bestehen des Luhdener SV besonders geehrt: Hans Roth (von links), Rolf Günther, Konrad Voigt, KarlHeinz Voigt, Karl-Heinz Ahldag, Willi Struckmeier, Barbara Wolff und Hannelore Heckler. möh
6,45 Millionen Euro sei eingehalten worden. Für diesen Betrag sind 1,5 Kilometer Kreisstraße und 500 Meter Anbindungen entstanden. Die Straße ist 6,50 Meter breit – zuzüglich jeweils 1,50 Meter Bankett – und wird durchgehend von einem abgetrennten Radweg begleitet. 70 Prozent der Baukosten übernimmt das Land Niedersachkk sen.
Ein Domizil im Kirchturm Bad Eilsen. Der Kirchturm in
Ein Dorf feiert seinen Verein Luhden. Ein ganzes Dorf feiert Anfang Juli den Luhdener SV. Und dieser ist stolz auf seine stetige und positive Entwicklung in den vergangenen Jahren. 1965 von 13 begeisterten Tischtennisspielern als TTC aus der Taufe gehoben, zählt der Klub aktuell bereits seit vielen Jahren mehr als 500
kk
trio überfällt Ende Januar den Penny-Markt in Luhden. Drei maskierte Täter bedrohen zwei Mitarbeiterinnen mit einem Revolver, fesseln sie und erzwingen die Herausgabe des Tresorschlüssels und fesseln die Angestellten. Anschließend entkommen die Räuber mit einem vierstelligen Bargeldbetrag. Eine sofort eingeleitete Großfahndung bleibt ergebnislos. Polizeibeamte können am Tatort jedoch Spuren wie Fingerabdrücke sicherstellen, die in die überregionale Ermittlungsarbeit einfließen. Die Freude der Täter über den Überfall und die Beute währt aber nur wenige Wochen. Die Ermittlungen führen die Beamten zu fünf Männern: drei Heranwachsende und zwei Erwachsene – alle aus dem sauerländischen Arnsberg. Bei einem spektakulären Einsatz Ende Februar werden vier Personen dieses Quintetts von Beamten des Mobilen Einsatzkommandos Köln und des Spezialeinsatzkommandos Dortmund auf der Autobahn 44 in der Nähe von Werl festgenommen. Der Gruppe werden zudem mindestens acht weitere Überfälle in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen vorgeworfen. Die abschließenden Ermittlungen wegen „bandenmäßigen Raubes“ übernimmt die Staatsanwaltschaft Arnsthm, kk berg.
Mitglieder. Zudem erfüllt der LSV seine soziale Funktion als Anbieter von diversen Sportarten – sogar über die Grenzen der kleinen Gemeinde hinaus. Das 50-jährige Jubiläum geht mit einem Festkommers und im Beisein von vielen verdienten Mitgliedern und zahl-
reichen Ehrengästen über die Bühne. Seinen jetzigen Namen erhielt der Verein im Januar 1974. In seinem Festvortrag lässt Lutz Gräber die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren und wage auch einen Blick in die Zukunft. Bewährtes und Neues, so der Pastor, gehörten
im LSV einfach zusammen. Dazu übernehme der Vorstand eine wichtige Verantwortung, denn er sei schließlich der Motor, der den Gesamtverein antreibe. Er wünscht dem Verein, dass auch weiterhin Personen gefunden werden, die sich ehrenamtlich engagieren: „Das kann aber nur gelingen, wenn wir uns alle ansprechen lassen und auch zusammen helfen.“ Ein großes Dankeschön des jetzigen Vorstands geht an die drei Gründungsmitglieder Karl-Heinz Voigt, Willi Struckmeier und Karl-Heinz Ahldag. Letzterer wurde seinerzeit zum ersten Vorsitzenden des neu gegründeten Klubs gewählt. Ihm standen Schriftführer Rolf Koch und Kassierer Manfred Geweke zur Seite. Der aktuelle LSV-Vorstand besteht aus den gleichberechtigten Vorstandssprechern Thomas Graf von der Pahlen, Anke Völkening, Carsten Krug und Anja Hillmann. Komplettiert wird das Führungsgremium durch Schatzmeister Reiner Wömpner. möh
erfolg: Die Polizei nimmt zwei junge Männer (18 und 20) fest. Ihnen werden mehrere Überfälrc le zur Last gelegt.
Bad Eilsen bekommt im Mai einen neuen Schliff. Die Jungen und Mädchen des TeamerTurm-Treffs haben in zwei Etagenräumen unter den Glocken ihr Domizil, das sie verschönern. Nun gibt es neben neuer Farbe an den Wänden auch gemütliche Sitzecken im Kirchturm. Bei einer Einweihungsparty in der Christuskirche werden die neuen Räume der r Öffentlichkeit vorgestellt.
Samtgemeinde Eilsen
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MENSCHEN 2015
Hendrik Blank folgt auf Reiner Rinne Bad Eilsen. Ende Juli steht fest: Pastor Hendrik Blank (Bild oben) wird im März 2016 die Nachfolge von Reiner Rinne (Bild unten) antreten. Der bisherige Bad Eilser Seelsorger – und Superintendent – scheidet Ende 2015 nach knapp zehn Jahren als Pastor im Kurort aus dem Dienst aus und geht in den Ruhestand. Blank (51) wurde in Boppard am Rhein geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Lindhorst und Wendthagen. Nach dem Abitur am Stadthäger Ratsgymnasium studierte er Evangelische Theologie in Kiel und Göttingen. Anschließend war er in Stadthagen und Petershagen tätig. r/möh
Ein Leben für die Feuerwehr Ahnsen. Nach 27 Jahren als Ortsbrandmeister kündigt Werner Kording (Bild) Anfang Juni an, dass er im Herbst aus dem Dienst ausscheiden wird. Der 63Jährige sagt aus diesem Anlass aber auch: „Ich werde meine Wehr weiter aktiv unterstützen und immer zur Stelle sein, wenn man mich braucht. Kein Wunder: Kording trat bereits als Zehnjähriger der Jugendfeuerwehr bei und hat zudem 38 Jahre beruflich bei der Achumer Flugplatzwehr als Hauptbrandmeister gearbeitet. Kordings Nachfolger als Ahnser Wehrführer wird der 28-jährige Ole Grimmig. r/pr.
Einbiegen auf die B 83 wird sicherer / Umwege für Landwirte
Im Georg-Wilhelm-Saal dreht sich die Gala-Gesellschaft beschwingt im Walzertakt.
Veränderung und Neubeginn „Palais im Park“ im Beisein von 100 Gästen und mit festlicher Gala offiziell eröffnet Bad Eilsen. Dem offizi-
ellen Eröffnungsakt für das „Palais im Park“ wohnen Anfang September im Julianensaal 100 Ehrengäste bei. Samtgemeindebürgermeister Bernd Schönemann ruft – quasi als Hausherr – dabei in Erinnerung, welch anstrengenden, aber auch erfreulichen Weg das anspruchsvolle Vorhaben in den zurückliegenden Jahren genommen hat. Entstanden sei ein echtes Schmuckstück. „Traumhaft schön“, lautet folgerichtig auch die meistgetroffene Aussage der weit mehr als 300 Gäste bei der abendlichen und nächtlichen Gala. Das Sanierungs-
Eingedeckt: Im Georg-Wilhelm-Saal kann die Eröffnungs-Gala beginnen.
Samtgemeinde Eilsen
thm (2)
werk sorgt bei allen für glänzende Augen. Festlicher Tafelschmuck, silberne Kerzenleuchter und die dezente Beleuchtung tun ein Übriges, um Festlaune aufkommen zu lassen. Ein von der italienischen Küche inspiriertes Drei-Gänge-Menü, atemberaubende Akrobatik von „TJ Wheels“, eine Gesangseinlage von Voice-of-Germany-Star René Noçon, tanzbare Grooves der Musiker von „Sunrise“ und Hits am laufenden Band von DJ Frank sorgen ebenfalls dafür, dass das „Palais im Park“ mit seiner ersten Großveranstaltung einen perfekten thm Start hinlegt.
Abschied von einer Lebensaufgabe Tschernobyl-AG jetzt ohne Friedrich Winkelhake Bad Eilsen. Der Initiator der
Eilser Tschernobylhilfe macht Anfang des Jahres seinen Vorsatz wahr und legt die Verantwortung für diese Hilfsgemeinschaft in jüngere Hände: Friedrich Winkelhake will von nun an die von ihm 1992 gegründete Tschernobyl-Arbeitsgemeinschaft nur noch begleiten und nicht mehr leiten. Als wichtigster Ansprechpartner fungiert fortan der Luhdener Diakon Ingmar Everding, ein Enkel von Winkelhake. Dieser hat in all den Jahren zahlreiche Hilfsaktionen initiiert. Dazu gehören Ferienaufenthalte für Kinder aus dem
weißrussischen Patendorf Swonez sowie mehrfache Geldspenden für die dortige Dorfschule, den Kindergarten und die Krankenstation. „Wir wissen, dass die Folgen des Reaktorunglücks noch lange nicht überwunden sind“, sagt Winkelhake bei seinem Abschied. „Und deshalb sehen wir es als unsere Pflicht an, weiter Hilfe zu leisten.“ Wichtige Finanzierungsquellen sind die Benefizkonzerte und der Erlös aus dem alljährlichen Weihnachtsmarkt rund um die Christuskirche. Darüber hinaus gibt es auch immer wieder private sig Spender.
Glück im Unglück Auto rollt Hang hinab und bleibt vor Hauswand stehen Bad Eilsen. Glück im Unglück hat Ende September ein Mann aus Ahnsen, dessen Auto sich „selbstständig macht“, einen Zaun durchbricht, einen Hang hinabrollt und nur wenige Zentimeter vor einer Hauswand stehenbleibt. Verletzt wird glücklicherweise niemand. Das an der oberen Wilhelm-
straße abgestellte Fahrzeug setzt sich auf abschüssigem Gelände in Bewegung. Selbst ein Stromverteiler-Kasten kann das Auto nicht aufhalten: Es überquert die Fahrbahn, bevor es auf ein Nachbargrundstück gerät. Das Fahrzeug muss schließlich von einem Kranwagen geborgen sig werden.
Heeßen. Der Gefahrenschwerpunkt der Einmündung von der Auestraße auf die Bundesstraße 83 wird in diesem Jahr entschärft. Nur noch das Rechtsabbiegen ist nun noch möglich. Diesen Beschluss fasst im April eine Tagung im Stadthäger Kreishaus. An dieser Sitzung nehmen unter anderem die Kreispolizeibehörde, das Straßenverkehrsamt des Landkreises und die Landesbehörde für Verkehr (Hameln) teil. Die Fachleute kommen zu der Erkenntnis, dass nicht die Raserei auf der B 83 gefährlich sei, sondern einfach nur das Linksabbiegen. Daher dürfen die Autofahrer von der Auestraße kommend nur noch nach rechts auf die B 83 abbiegen. Der Mittelstreifen auf der Bundesstraße in Richtung Autobahn wird durchgezogen, sodass von dort auch kein Fahrzeug mehr nach links in die Auestraße einfahren darf. Wer die B 83 von der Autobahn kommend befährt, darf jedoch nach wie vor nach rechts in die Auestraße einfahren. Für die Landwirte aus Heeßen bedeutet dies: Sie müssen einen Umweg fahren, um mit ihrem Trecker auf die von ihnen bewirtschafteten Flächen auf der anderen Seite der Bundesstraße zu gelangen. Die Strecke führt nun über den Wiesengrund zur Ampelanlage Klein-Eilsen und von dort auf ihre Felder – ein wesentlich weiterer Weg, verbunden mit zusätzlichen Spritkosten. möh
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71 000 Euro zu wenig Etat nicht ausgeglichen / Pachteinnahmen fehlen Bad Eilsen. Der Gemeinderat
ist sich Anfang April einig: Er verabschiedet einstimmig den Etat 2015, obwohl dieser nicht ausgeglichen ist. Stattdessen will der Kurort im Laufe des Jahres 71 000 Euro mehr ausgeben, als er einnehmen wird. Gemeindedirektorin Svenja Edler zeigt sich in der Ratssitzung jedoch davon überzeugt, diesen „kleinen Fehlbetrag“ in den nächsten drei Jahren wieder auffangen zu können. Folglich sei Bad Eilsen nicht verpflichtet, ein Haushaltskonsolidierungskonzept aufzustellen. Dem umfangreichen Zahlenwerk zufolge stehen den geplanten Einnahmen von 1 600 100 Euro die vorgesehenen Ausgaben von 1 671 100 Euro gegenüber. Als eine Ursache für den nicht ausgeglichenen Etat gilt das „Haus des Gastes“. Dort habe die Kommune sehr viel Geld investiert – doch mangels Pächter fehlen die Einnahmen aus diesem Objekt „an allen Ecken möh und Enden“.
DAS JAHR 2015 IN OBERNKIRCHEN
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Giftige Gase: Ein Toter und elf Verletzte Obernkirchen. Ein Mann aus
Obernkirchen stirbt Ende April infolge einer KohlenmonoxidVergiftung in seiner Wohnung. Ein Großaufgebot an Feuerwehren und Rettungsdienst wird abends an die Straße „Am Steinbrink“ in der Innenstadt gerufen. Dort finden sie den leblosen Mann neben einem glimmenden Holzkohlegrill. Das giftige Gas dringt auch in andere Wohnungen des Mehrfamilienhauses, in dem der Tote lebte. Die Sanitäter behandeln insgesamt elf Hausbewohner. Acht von ihnen werden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Die betroffenen Wohnungen werden belüftet, die Bewohner evakuiert. Sie können nach einigen Stunden wieder in ihre Räume zurückkk kehren.
Erfolg für Streetdancer Obernkirchen. Das Streetdan-
ce-Team des MTV Obernkirchen feiert im Juni einen Sensationserfolg. Gleich drei Titel heimsen sie bei den Deutschen Meisterschaften ein. Verena Feldmann, Mareike Iselt, Lukas Schukowski, Linda Jakob, Sara Fricke, Noelle Sander, Maria Tonkunaite, Pia Godau, Blerina Durnishi und Salome Apriamashvili gewinnen in der Kategorie „Hip Hop Adults“. Zudem holen sich Verena Feldmann und Lukas Schukowski jeweils den Meistertitel peb im Solo-Wettbewerb.
Sichtbare Zeichen Obernkirchen. In der Bergstadt gründet sich Anfang März die Initiative „Stolpersteine für Obernkirchen“. Die Verlegung von sogenannten Stolpersteinen ist eine Form des Erinnerns an die Deportierung und Ermordung von Juden in der Nazi-Zeit. Zusammen mit der Stadt und den Kirchengemeinden hat sich die Initiative die Aufgabe gestellt, an den Lebens- und Arbeitsorten ehemaliger jüdischer Mitbürger ein sichtbares Zeichen tw zu setzen.
Seilgarten für Grundschüler Obernkirchen. Die Freude der rund 300 Obernkirchener Grundschüler kennt Ende April keine Grenzen mehr: Sie nehmen auf dem Pausenhof ihren soeben fertiggestellten Niedrigseilgarten in Beschlag. Für diesen haben sich die Kinder zuvor richtig ins Zeug gelegt: Bei einem Sponsorenlauf im Juli 2014 hatte sich jeder Schüler vorab Sponsoren (Eltern oder Großeltern) gesucht, die jede auf dem Pausenhof-Parcours gelaufene Runde mit mindestens 50 Cent honorierten. Die so erlaufenen Einzelbeträge – multipliziert mit der Zahl der Teilnehmer – ergaben am Ende einen Betrag von 10 500 Euro. Der Schulförderverein steuert weitere 1500 Euro bei. Die Sparkasse Schaumburg und Eltern stocken die Gesamtsumme auf 13000 Euro auf. Und weil das Ganze so gut funktioniert hat, sollen die Sponsorenläufe an der Grundschule von Zeit zu Zeit tw fortgesetzt werden.
Ausgelassene Bayern-Sause 700 Wiesn-Fans stehen beim Oktoberfest in der Liethhalle auf den Bänken Obernkirchen. Einmal mehr liefert das in der Liethhalle gefeierte Oktoberfest den Beweis, dass auch in Obernkirchen bajuwarische Lebensfreude zu finden ist. Zwar kann sich die mittlerweile 15. Auflage des alljährlichen Events rein von der Dimension her nicht mir den rund sechs Millionen Besuchern messen, mit denen das mehrwöchige Münchener Vorbild protzt. Was aber die Feierlaune der insgesamt 700 Gäste und das Flair der Mitte September in der Bergstadt über die Bühne gehenden Veranstaltung betrifft, braucht sich das hiesige Oktoberfest nicht hinter dem weltberühmten Original zu verstecken. Maßgeblichen Anteil daran hat erneut die Band „D’ bayrischen Hiatamadln“ (nebst deren Support-Musiker „Guntha“), die die erwartungsfrohe Festgemeinde bereits mit den ersten in den Saal geschmetterten „WiesnHits“ voll im Griff hat. Und so dauert es nicht lange, bis die ersten
Bis weit in die Nacht hinein herrscht eine ausgelassene, fröhliche Stimmung beim Obernkirchener Oktoberfest. wk
Gäste die Bänke der Bierzeltgarnituren erklimmen, um in luftiger Höhe „Die Hände zum Himmel“ zu reißen und gleichnamiges Lied sowie andere Ohrwürmer lautstark mitzusingen. Auch die große Tanz-
fläche ist den ganzen Abend über stark frequentiert. Die zünftig gekleideten Gäste – die „Buam“ mit krachledernen Hosen plus Trachten- oder Karohemd und die Madln mit feschen Dirndln – tragen
ebenfalls zum BayernFlair bei. Der zünftige BayernLook der Gäste, deren Fröhlichkeit sowie die mitreißende Musik der „Hiatamadln“ sind jedoch nicht die einzigen Kriterien, die zum Ge-
lingen der Veranstaltung beitragen. Nicht unerheblichen Anteil daran hat auch das frisch gezapfte und in Maßkrügen aufgetischte Bier, ohne das ein Oktoberfest kein Oktoberwk fest wäre.
Bergstadt erlebt im Juni ein turbulentes Schützenfest-Wochenende Obernkirchen. Mitte Juni
Stadtkommandant Klaus Scholz (links) freut sich mit dem neuen Schützenkönig Frank Gausmann. wk
von Traktoren gezogenen und bunt geschmückten Anhängern lassen sich die Kids zur Liethhalle kutschieren, wo nachmittags Spiele und ein Kinderkarussell für Kurzweil sorgten. Parallel dazu laufen drinnen die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des Bürgerschützenspielmannszugs.
„Der Bock ist gut gelungen“ Rund 400 Gäste feiern Starkbierfest in der Liethhalle Auch beim zweiten „Starkbierfest“ in der Liethhalle freuen sich die Starkbierfreunde Obernkirchen wieder über ein volles Haus. Rund 400 Männer und Frauen – jüngere und ältere – kommen Anfang November, um der Geselligkeit zu frönen, sich musikalisch vom Blasorchester des TSV Krainhagen unterhalten zu lassen und zu den von DJ Icke & Team aufgelegten Partyhits zu tanzen. Bevor das von der Vehlener
Obernkirchen.
Zwei neue Blitzer in Gelldorf Landkreis bezahlt 55 000 Euro für stationäre Starenkästen
Frank Gausmann erringt die Königswürde steht die Bergstadt ganz im Zeichen des Schützenfestes. Gefeiert wird in insgesamt zehn Rotts sowie abends in der Liethhalle. Dort heizt die Band „Champagne“ den Besuchern ordentlich ein. Zu den Höhepunkten des Festsonntags gehört der Kinderumzug: Mit
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Hausbrauerei Meier speziell für diesen Abend gebraute – und mit einem Alkoholgehalt von ungefähr sechs Volumenprozent aufwartende – Raptor-Starbier jedoch ausgeschenkt wird, steht eine kurze Begrüßungsrede von Christian Anke auf dem Programm: „Wir sind auf dem besten Wege, dieses Fest in Obernkirchen zu etablieren“, frohlockt der Vorsitzende der Starkbierfreunde beim Blick in die gut gefüllte Liethhalle.
Zahlreiche Gäste des Starkbierfestes lassen sich am späten Abend beim von DJ Icke aufgelegten Achim-Reichel-Hit „Aloha Heja He“ zu einer Ruder-Choreografie auf der Tanzfläche hinreißen. wk
„Obernkirchen hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Veranstaltungshochburg entwickelt“, betont Anke und verweist exemplarisch auf ebenfalls stark frequentierte Events wie die La-FlèchePark-Feste, das BarbarossaFest, die Public Viewings anlässlich der Fußball-WM in Brasilien und die beiden Starkbierfeste. Für den Fassanstich nach dem gut 90-minütigen Konzert der TSV-Bläser haben Anke & Co. diesmal eine Frau auserkoren: Julia Holtmann, Geschäftsführerin des Gelldorfer Möbelhauses Holtmann. Diese Aufgabe meistert sie mit Bravour: Bereits beim ersten Schlag mit dem großen Holzhammer sitzt der Zapfhahn nahezu perfekt. Nur ein dünner Strahl des Starkbiers spritzt heraus, der von ihr aber mit drei weiteren gezielten Hammerschlägen abgestellt wird. Und nachdem sie das frisch gezapfte Gebräu verkostet hat, stellte sie – sehr zur Freude von Holger Meier, dem Braumeister der Vehlener Hausbrauerei Meier – anerkennend fest: „Der Bock ist gut gelunwk gen.“
Den Abschluss dieses Tages bildet schließlich die Bekanntgabe des neuen Schützenkönigs: Stadtkommandant Klaus Scholz gratuliert um 18.30 Uhr Frank Gausmann vom Rott Rösehöfe zur neuen Würde. Tags drauf folgen die Proklamation und der Königswk ball.
Gelldorf. Zwei neue stationäre Blitzgeräte überwachen ab Anfang November die Geschwindigkeit in der Ortsdurchfahrt Gelldorf. Die zusammen 55 000 Euro teuren Starenkästen stehen vor den Häusern 24/26 und 43/45 und sind mit einer weißrot-weißen Warnschraffur kenntlich gemacht. Die Entscheidung dafür geht nach Angaben des Ersten Kreisrates Klaus Heimann auf die Empfehlung der Verkehrsunfallkommission des Landkreises zurück. Daher hatte die Landesverkehrsbehörde das Aufstellen von zwei Starenkästen genehmigt. Bei den jüngsten Kontrollen im September hätte die Polizei innerhalb von zwei Tagen 163 Verstöße festgestellt, berichtet Heimann. Erst am 5. Juni war es im Bereich Gelldorf an einer Einmündung auf die B65 zu einem Verkehrsunfall mit zwei Schwerverletzten gekommen. Nach Angaben der Polizei Bückeburg deuteten „aussagekräftige Spuren“ daraufhin, dass das Fahrzeug, das auf der Hauptstraße unterwegs war, erheblich zu schnell gewesen sein tw/ber könnte.
400 Jahre Stadtrechte Obernkirchen. Die Bergstadt feiert sich: Exakt 400 Jahre nach Verleihung der Stadtrechte durch Graf Ernst zu Holstein Schaumburg erinnert Bürgermeister Oliver Schäfer Ende Januar bei einem Festakt an die Privilegien. Gefeiert wird nicht-öffentlich im kleinen Kreis mit 66 Gästen, unter anderem mit Vertretern aus der Politik und aus der Partnerstadt La Fleche. Dem Stand der Stadtkasse angemessen gibt es im Obernkirchener Rathaus Kaltgetränke und tw Schnittchen als Festmahl.
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MENSCHEN 2015
Aus dem Hauptamt ins Ehrenamt Obernkirchen. Im Sommer geht Erhard Vinke (Bild) im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand. Der bei der Stadtverwaltung angestellte Stadtjugendpfleger füllt diese Funktion fast 38 Jahre aus. Vinke will dem Stadtjugendring jedoch als ehrenamtlicher Mitstreiter erhalten bleiben. wk/wk
Förderverein braucht neue Vorsitzende Obernkirchen. Amtsmüde sei er nicht, sagt Robert Rammelsberg (Bild oben), der Vorsitzende des Fördervereins Sonnenbrinkbad. Auch sein Stellvertreter Walter Ostermeier (Bild links) hat kein Motivationsproblem. Dennoch stellen beide im Oktober ihr Amt zur Verfügung. Begründung: „Wir brauchen jetzt einen Wechsel.“ Rammelsberg verweist einerseits auf sein Alter (69) und andererseits auf seine angeschlagene Gesundheit. Ostermeier hat seinen 70. Geburtstag bereits gefeiert. Seinen Entschluss teilt das Duo den Fraktionen und den Schwimmsport treibenden Vereinen im August mit – nachdem sie dies auch bei der vorigen Mitgliederversammlung bereits getan haben. Jedoch findet sich niemand aus den eigenen Reihen, der die Aufgaben übernehmen will. Daher gehen beide schließlich bewusst an die Öffentlichkeit. „Wir wollen mit diesem Schritt auch verhindern, dass durch ein plötzliches Ereignis die Aufgaben nicht mehr erfüllt werden und damit die Existenz des Bades von heute auf morgen infrage gestellt wird“, so Rammelsberg. Die Nachfolgefrage ist jedoch nach wie vor offen: Bislang hat immer noch niemand seine Bereitschaft signalisiert. rnk/rnk
DAS JAHR 2015 IN OBERNKIRCHEN
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Mehr als 100 Feuerwehrleute im Einsatz Großbrand im Haus Waldesruh: Nebengebäude steht im September in Flammen Krainhagen. Großeinsatz für die
Feuerwehren aus Obernkirchen und Bückeburg: 107 Einsatzkräfte müssen im September nach Krainhagen ausrücken, um einen Brand im Haus Waldesruh zu bekämpfen. Dabei haben alle Betroffenen Glück im Unglück: Das Nebengebäude des Wohn- und Pflegeheims, das in Flammen steht, ist nicht belegt. Verletzt wird niemand. Die Schadenshöhe schätzt die Polizei auf rund 80 000 Euro. Schon auf der Anfahrt sind eine große Rauchsäule und Feuerschein zu erkennen. Beim Eintreffen der ersten Kräfte brennt ein Gebäude des aus mehreren Teilen bestehenden Komplexes, Rauch quillt aus allen Fenstern und Türen. Umgehend wird die Alarmstufe erhöht und Vollalarm für alle Ortsfeuerwehren des Stadtgebiets ausgelöst, sodass Einsatzkräfte aus Röhrkasten, Gelldorf und Vehlen hinzugezogen werden. Da sich das Feuer von außen in den Dachstuhl gefressen hat, muss auch der Drehleiterzug der Feuerwehr Bückeburg alarmiert werden.
Der Brand in einem unbewohnten Gebäude des Therapiezentrums Haus Waldesruh hält mehr als 100 Feuerwehrleute fünf Stunden lang in Atem. pr.
Da anfangs nicht klar ist, ob und wie viele Personen vom Brand betroffen sind, entsendet die Einsatzleitstelle vier Rettungswagen und einen Notarztwagen. Diese können jedoch schnell wieder an ihre Standorte zurückkehren. Nachdem feststeht, dass sich im betroffenen Gebäude niemand aufhält, wird ein massiver Löschangriff eingeleitet: Mehrere Trupps unter Atemschutz gehen im Innen- und Außenangriff gegen die Flammen vor. Da sich das Feuer an unterschiedlichen Stellen bereits ins Dämmmaterial aus Styropor gefressen hat, steigt schwarzer, dichter Rauch gen Himmel. Die Brandbekämpfung gestaltet sich zudem als kompliziert, da es sich um ein Haus handelt, das teilweise mit Holz verkleidet ist. Nach knapp zwei Stunden meldet die Einsatzleitung „Feuer unter Kontrolle“. Weitere 90 Minuten später heißt es offiziell „Feuer aus“. Zu dieser Zeit ist es 4 Uhr morgens. Die Brandursache ist immer noch unklar. rnk
Außergewöhnliches Jubiläum
Die Neue ist da
Schützengemeinschaft Beeke-Schauenstein feiert 150-jähriges Bestehen
Zweite Pastorenstelle wieder besetzt
Obernkirchen. 150 Jahre Schützengemeinschaft Beeke-Schauenstein von 1865: Dieses außergewöhnliche Jubiläum feiert der Verein Ende Oktober im Schießsportzentrum auf der
Lieth. In seiner Festrede erinnert der Vorsitzende Horst Lahmann an die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen „1865 Schauenstein“. 2005 folgte die Fusion mit der
Der Vorsitzende Horst Lahmann (von links) sowie die beiden weiteren Vorstandsmitglieder Dirk Kallikat (Kassenwart) und Norbert Stuckenberg (Vize-Vorsitzender) freuen sich beim Jubiläum über die Präsente nebst Urkunde. wk
1968 gegründeten Schützengemeinschaft Beeke zum jetzigen Schützenverein. Wer mehr zur langen Historie des Vereins wissen wolle, könne ein Exemplar der fast 30 Seiten starken Festschrift zur Hand nehmen, in der die Vereinschronik in detaillierterer Form aufbereitet worden sei, so Lahmann. Bürgermeister Oliver Schäfer sagt, dass die 1970 von der Stadt erteilte Genehmigung zum Bau des Schießsportzentrums nur so lange gelte, wie dort auch tatsächlich Schießsport betrieben werde. Daher solle die aktuell 78 Mitglieder zählende Gemeinschaft weiterhin daran arbeiten, Schützen-Nachwuchs zu generieren und dieses Haus „mit sportlichem Leben“ zu füllen. Andernfalls müsse die Anlage eines Tages abgerissen werwk den.
Obernkirchen
Obernkirchen. Mit einem Gottesdienst wird Nora Johanna Haarmann, die neue zweite Pastorin der St.-Marien-Kirchengemeinde, Anfang November in ihr Amt eingeführt. Sie bekommt damit ihre Ernennung zum „Pfarrdienst auf Lebenszeit“ und übernimmt gleichzeitig die seit Juli unbesetzte Pfarrstelle. „So schnell kann das gehen“, sagt Superintendent Andreas Kühne-Gläser. Kurz zuvor habe man Haarmanns Amtsvorgänger Wilhelm Meinberg in den Ruhestand verabschiedet. Dass die Nachfolge so zügig geregelt werden kann, wertet der Superintendent als „Zeichen, dass auch unser aller Chef im Himmel“ Haarmann als neue zweite Pastorin in der Bergstadt haben wolle. Kühne-Glaser bitte die Kirchengemeinde, der neuen Pastorin „Zeit und vor allem Raum“
Die Pastoren Nora Johanna Haarmann und Herbert Schwiegk sind nun Kollegen. wk
zu geben, sich in die Gemeinde einzufinden. Denn angesichts der großen Beliebtheit ihres Amtsvorgängers werde dies für Haarmann sicher nicht leicht sein. Herbert Schwiegk, der andere Pastor an St. Marien, freut sich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Kollegin. „Das ist ein großes Geschenk, das wir auch in Zukunft zu würdigen wissen wk sollten.“
DAS JAHR 2015 IN OBERNKIRCHEN UND RINTELN
Gasthof „Vehlen.“ öffnet bald Pächter-Duo hat einiges vor / Volker Wehmeyer investiert mehr als eine Million Euro Vehlen. Es dauert nicht mehr
lange, dann gibt es eine neue gastronomische Adresse für Gesellschaftsfeiern in der Region: Gasthof „Vehlen.“ steht an dem Gebäude – mit Punkt und Gänsefüßchen. Was Frederick Schäfer (35) und Timo Tegtmeyer (38) ab März 2016 an der Bundesstraße 65 betreiben wollen, erläutern sie Mitte November. Mit dem Gasthof – Älteren noch als „Herz As“ in Erinnerung – übernimmt das Pächter-Duo eine Immobilie, die der Vehlener Volker Wehmeyer für mehr als eine Million Euro umfassend saniert. Dabei ist das Geld, das aus dem Programm zur Dorferneuerung kommt, noch nicht eingerechnet. „Wir sind kein Gasthof im klassischen Sinn, sondern eine Event-Location“, sagt Schäfer. „Wir fokussieren uns auf Familienfeiern wie Taufe, Kommunion, Konfirmation, Geburtstag, Silberne oder Goldene Hochzeit.“ Aber auch Firmenevents wie Tagungen, Produktpräsentationen und Weihnachtsfeiern haben die neuen Betreiber im Blick. „Möglich wird all das im 360 Quadratmeter großen Saal, in dem wir bis zu 280 Sitzplätze schaffen können“, schildert Tegtmeyer. Hinzu sollen im Frühjahr noch zwei kleinere Klubräume im Erdund Obergeschoss kommen,
die jeweils 20 bis 30 Gästen Raum bieten. Ergänzt werden die Angebote für Familien wie Firmen auf Wunsch um eine Kinderbetreuung und einen Shuttle-Service, bei dem für Entfernungen bis 25 Kilometer ein Multivan zum Einsatz kommen soll. Schäfer ist gelernter Großund Außenhandelskaufmann und stammt aus Hannover. Erfahrungen in der Gastronomie hat er mit dem „Löwenbräu“ am Berliner Gendarmenmarkt (600 Sitzplätze plus 200 im Biergarten) und dem SzeneTreff „Fire-Bar“ in der Altstadt von Hannover gesammelt. Tegtmeyer wurde in Stadthagen geboren und ist ausgebildeter Einzelhandelskaufmann. Bereits fertig und betriebsbereit sind der Saal und die zugehörigen Toiletten sowie die befestigte Parkfläche mit mehr als 100 Stellplätzen auf der Rückseite des Objekts. Gleiches gilt für die an den Saal angrenzende Außenfläche, auf der im Sommer Freiluft-Empfänge stattfinden können. „Wir haben die Sanierung des Gasthofs 2013 damit begonnen, dass wir zunächst die Außenfassade wieder hergestellt haben“, sagt Investor Wehmeyer. Anschließend ruhten die Arbeiten ungefähr ein Jahr. Inzwischen sind aber auch die Innenarbeiten in weiten Teilen abgeschlossen. tw
Polizei am Limit Mehr Aufgaben – weniger Personal Rinteln. Die Zahlen, die der
Rintelner Polizeichef Wilfried Korte im Juli nennt, klingen alarmierend: 4400 Überstunden im Jahr schieben seine Mitarbeiter und er vor sich her. Das entspricht der jährlichen Arbeitszeit von zweieinhalb Beamten. Drei von insgesamt 40 Mitarbeitern in Rinteln sind dauerkrank, die Aufgabenfelder seit Anfang des Jahrtausends mehr geworden: Cyber-Crime, Kin-
derpornografie, häusliche Gewalt und sogenannte Straftaten zum Nachteil älterer Menschen müssen neben der althergebrachten Polizeiarbeit zusätzlich bearbeitet werden. Die Sicherheit sei trotzdem gewährleistet, sagt Korte. Wenn die Rintelner Unterstützung bräuchten, könne man auf andere Dienststellen zurückgreifen. Das sei ein übliches Prozedere. „Der Bürger merkt davon pk nichts.“
777 Jahre St. Nikolai – Wette gewonnen Rinteln. Ein Meer von mindestens 780 Luftballons steigt im Juni auf in den Himmel, und ebenso viele Gratulanten singen zu Ehren der 777 Jahre alt gewordenen Stadtkirche ein Lied. Pastorin Sabine Schiermeyer gewinnt damit die Wette gegen Bürgermeister Thomas Prie-
mer: Die Zahl 777 wird an Sängern übertroffen. Und Priemer muss – beziehungsweise darf – demnächst für die Konfirmanden grillen. „Damit der Bürgermeister nicht auch noch die Würstchen bezahlen muss, gebe ich 250 Euro dazu“, sagt Landesbischof Ralf Meister. r
Impressum Weihnachtsgrüße Der SN-Jahresrückblick 2015 Gasthof-Investor Volker Wehmeyer (rechts) sowie das Pächter-Duo Frederick Schäfer (links) und Timo Tegtmeyer freuen sich auf den Neustart im ehemaligen „Herz As“ im März 2016. tw
Der gequälte Kater Steinbergen. Der kleine Kater
„Bob“ steckt im Juli voller Schrotkugeln. Was dem jungen Vierbeiner in Steinbergen widerfährt, lässt selbst einer erfahrenen Tierschützerin wie Monika Hachmeister, Vorsitzende des Tierschutzvereins Bückeburg-Rinteln, den Atem stocken. Ein Ehepaar aus dem Rintelner Ortsteil findet das Tier, das einen kranken und hilflosen Eindruck macht, auf sei-
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Das Röntgenbild zeigt es: Der Kater steckt voller Schrotkugeln. pr.
nem Grundstück und bringt es ins Tierheim. Eine Röntgenuntersuchung bringt dann Schreckliches zum Vorschein: Nicht nur der Kopf, auch der Rumpf und die Vorderläufe des Katers stecken voll mit Miniaturgeschossen. „Bob“ wird sofort notoperiert: Er überlebt. Hachmeister ist überzeugt: „Hier hat sich ein brutaler Sadist an einem jp hilflosen Tier ausgetobt.“
Obernkirchen
Eine Beilage der Schaumburger Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Vornhäger Straße 44, 31655 Stadthagen Redaktion: Marc Fügmann (verantwortlich), Heinz-Gerd Arning, Matthias Berger, Sebastian Blaumann, Tina Bonfert, Holger Buhre, Kirsten Elschner, Roger Grabowski, Verena Insinger, Babette Jakobs, Uwe Kläfker, Kathrin Klette, Stefan Lyrath, Jan-Christoph Prüfer, Virginé Rolke, Stefan Rothe, Jan Schaumburg, Guido Scholl, Benjamin Schrader, Vera Skamira, Friedhelm Sölter, Jan Peter Wiborg Produktion/Layout: Holger Buhre, Kirsten Elschner, Katharina Grimpe, Babette Jakobs, Uwe Kläfker, Kathrin Klette, Guido Scholl, Benjamin Schrader Titelbild: Sophia Dierks (Seggebruch) Titelgestaltung: Vera Elze Anzeigen: Arne Frank (verantwortlich) Druck: Dewezet Hameln
DAS JAHR 2015 IN RINTELN
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Keine Notfälle mehr in und nach Rinteln
MENSCHEN 2015
Meist reichen wenige Worte Rinteln. Sie spricht Französisch, Englisch und Afrikaans sowie ein paar Brocken Italienisch, Spanisch und Portugiesisch. Veronika Matamu (Bild) wird im Februar neue Flüchtlingssozialarbeiterin der Weserstadt. Sie muss sich trotzdem auch mit Händen und Füßen verständigen. „Manchmal sagt ein Handschlag oder eine Umarmung mehr als 1000 Worte.“ pk/pk
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Landkreis. Ab Juli gibt es keine
Auto an Auto: Zu den Hauptverkehrszeiten wird es voll auf Steinbergens Straßen.
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Den Steinbergern stinkt‘s Neu gegründete Bürgerinitiative fordert Ortsumgehungen
Der Klostermanager geht – und bleibt doch Möllenbeck. Pastor Roland Trompeter (Bild) scheidet im August mit Erreichen des 65. Lebensjahres offiziell aus dem Dienst aus. Inoffiziell bleibt er aber noch bis August 2016 der Manager im Kloster – allerdings in einem anderen Beschäftigungsverhältnis. Trompeter will sich jetzt verstärkt um das geplante Museum kümmern. Die Restaurierung der beiden Räume im Ostflügel, in denen die Restauratorin große Wandmalereien entdeckt hat, ist inzwischen abgeschlossen. Rund 100 000 Euro aus dem EU-Förderprogramm „Leader“ sind dafür eingesetzt worden. Nun müssen die Exponate fürs Museum zusammengestellt und aufgearbeitet werden. Sie kommen alle aus dem Kloster oder dem Pfarrhaus: der alte Spieltisch der Orgel, das Uhrwerk aus dem Klosterturm, eine umfangreiche Post- und Ansichtskartensammlung sowie Sandsteine mit Inschriften. wm/dil
Steinbergen. Fast 30 000 Kraft-
fahrzeuge, darunter 4000 Schwerlaster, die täglich durch den Ort rollen: Steinbergens Einwohnern stinkt das gewal-
tig. Sie fordern Umgehungsstraßen für ihr Dorf, das gleich zwei stark befahrene Bundesstraßen kreuzen. Im Januar gründet sich die
Bürgerinitiative Ortsumgehungen Steinbergen (kurz: BIOS). Rund 100 Steinberger kommen zu einer ersten Infoveranstaltung. Das erklärte Ziel von BI-
Gut angelegt
25 Jahre „MinniMax“
Stützpunktwehr freut sich über Löschfahrzeug Exten. Der Vorgänger hat
es in 27 Jahren auf 35 400 Kilometer gebracht – aber im Oktober gibt es endlich Ersatz für das alte Löschfahrzeug der Stützpunktfeuerwehr Exten. Das neue HLF 10 kostet 270 000 Euro, ist allradbetrieben und für Menschenrettung mit Zusatzausrüstung ausgestattet. Bürgermeister Thomas Priemer übergibt den Schlüssel an Ortsbrandmeister Christian Voß. Dieser freut sich zudem über 290 PS, 15,5 Tonnen Gewicht, einen 2000-Liter-Wassertank, einen LED-Lichtmast, tragbare Stromerzeuger, eine Schmutzwasserpumpe, eine Rettungsplattform, Wärmebildkamera,
Bürgermeister Thomas Priemer (rechts) übergibt den Schlüssel für das neue Fahrzeug an Extens Ortsbrandmeister Christian Voß. dil
und einen Wassersauger. All das hat das Hilfeleistungslöschfahrzeug an Bord. Ortsbürgermeister Thorsten Kretzer nennt die Übergabe einen „au-
OS: Die Ortsumgehungen müssen in den nächsten Bundesverkehrswegeplan aufgenommen und in absehbarer Zeit umgell setzt werden.
ßergewöhnlichen Tag für alle Bürger Extens“ – und meint mit Blick in die Zukunft:: „Damit werden noch die jetzigen Minis unserer heutigen Kinderfeuerwehr arbeiten.“ dil
Exten. Die 25-jährige Geschichte der Kindertagesstätte (Kita) „MinniMax“ liest sich wie ein Paradebeispiel für die Entwicklung moderner Kinderbetreuung in Deutschland. Als eine der beiden ersten städtischen Kindergärten – Engerns Kita „Zum Gänseblümchen“ stammt aus demselben Jahr – wurde die Kita 1990 gegründet. Das Jubiläum wird im September mit einem Tag der offenen Tür und einem abwechslungsreichen Programm gefeiert – und mit vielen Erinnerungen an früher. Anfangs gab es drei Gruppen bis 12.30 Uhr. Mittlerweile besteht „MinniMax“ aus fünf
Gruppen mit flexiblen Öffnungszeiten – davon zwei Ganztagsgruppen. Bemerkenswert ist nach Angaben von Leiterin Heidi Weber die intensive Zusammenarbeit mit der benachbarten Grundschule. Ein Brückenjahr sorge dafür, dass die Kita-Kinder heute einen sanften Übergang in das Schulleben erfahren. Das Fest zum 25. Geburtstag hält sich nicht lange mit Rückblicken und Lobesreden auf. „In erster Linie wollen wir heute einen schönen Tag mit unseren Kindern und Eltern und allen anderen Besuchern verbringen“, sagt Weber zur cm Begrüßung.
Rinteln
Notfallversorgung mehr im Krankenhaus Rinteln. Wie die Krankenhausprojektgesellschaft mitteilt, werden solche Patienten künftig in der Klinik in Stadthagen oder am Krankenhaus Bethel in Bückeburg behandelt. Internistische Notfälle werden nur noch aufgenommen, wenn sie vom niedergelassenen Hausarzt überwiesen wurden. Lediglich neurologische Fälle können in der Weserstadt nach Rücksprache mit Chefarzt Peter Lüdemann aufgenommen werden. Die Veränderung soll der Projektgesellschaft zufolge den für Dezember 2016 geplanten Umzug in das neue Gesamtklinikum Schaumburger Land vorbereiten. Der Verlust der Notfallambulanz im Rintelner Krankenhaus weckt Ängste. Wenn Patienten künftig nach Stadthagen gefahren werden müssen, sind Notarzt und Rettungstransportwagen (RTW) eine Stunde hin und zurück unterwegs. Kreisdezernentin Ursula Müller-Krahtz nimmt sich des Themas an. Problemfälle habe es in den ersten Wochen seit der Schließung der Notfallambulanz in Rinteln nicht gegeben, lautet ihre erste Zwischenbilanz. Bisher habe es ja auch Fahrten zu den umliegenden Krankenhäusern in Minden, Hameln und Hannover gegeben, argumentiert die Dezernentin. Die Lage könne sich zudem wieder entspannen, wenn das Klinikum in Vehlen 2017 fertig ist. „Dann werden zum Beispiel Fahrten zur Neurologie in Minr den weniger.“
Möllenbecker mag Marihuana Ein 32-jähriger Mann aus Möllenbeck steht in Verdacht, „Handel mit Marihuana in nicht geringer Menge betrieben zu haben“. Das teilt Staatsanwalt Nils-Holger Dreißig von der Staatsanwaltschaft Bückeburg im Mai mit. Die Rintelner Polizei findet zuvor in der Wohnung des Mannes Cannabispflanzen „in erheblicher Anzahl“. Aus Cannabis beziehungsweise Hanf werden unter anderem die illegalen Drogen Marihuana und Haschisch hergestellt. Laut Polizei hat sich der Tatverdächtige die MarihuanaPlantage mit Licht- und Entlüftungsanlagen in einem der Zimmer seiner Wohnung einr gerichtet.
Möllenbeck.
Ärger nach dem Osterfeuer Exten. Es ist wohl das größte
300-Kilo-Tresor weggeschleppt Rinteln. Einbrecher dringen im April in das Geschäft des Raiffeisen-Landbunds an der Dankerser Straße ein und stehlen einen Hunderte Kilogramm schweren Tresor. Durch ein kleines Hinterfenster verschaffen sich die Täter Zugang. Zwei Zimmer weiter finden sie den mit einer Höhe von knapp
1,70 Meter unübersehbaren und mehr als 300 Kilogramm schweren Tresorschrank, den sie durch ein Seitenfenster nach draußen hieven. Der Tresor wird am nächsten Tag im Wald aufgefunden (Bild) – allerdings aufgeflext und leer. Der Schaden beläuft sich auf rund 2300 Euro. r/pr.
Osterfeuer im Rintelner Stadtgebiet – und wird das mit dem größten Ärger. In Exten steht das Telefon bei Ortsbrandmeister Christian Voß nach Ostern zeitweise nicht mehr still: Es gibt Beschwerden über Rauch und Ascheflug sowie Forderungen nach Geld für Autowäschen. „Ich habe mir einige Fälle angesehen und konnte alle beruhigen – einige boten am Ende sogar Spenden an“, sagt Voß. Vom Ordnungsamt kommt Rückendeckung: Wer den Rauch nicht vertrage, müsse eben das Fensdil ter schließen.
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
DAS JAHR 2015 IN RINTELN
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Eine schallende Ohrfeige
Im Wald verhungert Rinteln/Hessisch
Keine Mehrheit für neue Stadträtin / Steinbeck folgt auf Schröder Rinteln. Schallende Ohrfeige für Rot-Grün und den Bürgermeister im Rat: Die Neubesetzung der Stelle des Ersten Stadtrats als Nachfolger von Jörg Schröder scheitert im Juni. Mit 17 Ja-Stimmen bei 14 Mal „Nein“ und einer Enthaltung ist wird die absolute Mehrheit der gewählten Ratsmitglieder – nämlich 18 – knapp verfehlt. Zuvor gibt es bereits heftigen Streit um die Rechtmäßigkeit der Ausschreibung, die auf Antrag der Grünen sogar mit einem knappen Mehrheitsbeschluss nachträglich sanktioniert wurde. Bürgermeister Thomas Priemer schlägt vor, Antje Höhl ab 1. Oktober für acht Jahre auf diesen Posten zu wählen. Dotiert ist die Nachfolge von Amtsinhaber Jörg Schröder, der nach 18 Jahren im Rathaus in die Privatwirtschaft wechselt, mit der Gehaltsgruppe B 2. Das macht ungefähr 132 000 Euro im Jahr. Höhl ist bisher stellvertretende Leiterin im Referat für Medien und Film der Niedersächsischen Staatskanzlei in Hannover. Dann die große Überraschung: Ratsvorsitzender Heiner Bartling teilt mit: „Frau Höhl ist nicht gewählt.“ Genugtuung in den Gesichtern der Opposition. Im Sommer ist sich der Rat dann einig: Als Führungskraft mit juristischem Sachverstand wird der Rintelner Joachim Steinbeck ins Rathaus beordert. Er nimmt die Stelle des „Stadtjuristen“ ein und tritt seinen Dienst im Rathaus am 1. Oktober an. dil
Jörg Schröder wechselt aus dem Rathaus in die Privatwirtschaft. Um die Frage seiner Nachfolge gibt es erheblichen Streit. tol
Ein Blick von der Drehleiter der Feuerwehr auf die ausgebrannte Dachgeschosswohnung an der Bäckerstraße in der Rintelner Altstadt.
pr.
Ein Toter nach Brand in der Altstadt 76-jähriger Bewohner stirbt an Rauchgasvergiftung / Leichnam völlig verkohlt Rinteln. Anfang Dezember hält
ein Brand in einem Haus an der Bäckerstraße die Feuerwehr in Atem. Helle Flammen schlagen nachts aus dem Dachgeschoss des Fachwerkgebäudes. Eine Seniorin im ersten Obergeschoss
kann in letzter Sekunde gerettet werden. Für den Bewohner der Dachgeschosswohnung kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Ein Leichenspürhund stößt tags drauf auf die bis zur Unkenntlichkeit
verbrannten Überreste des 76jährigen Mannes. Die Obduktion der Leiche in der Rechtsmedizin Hannover ergibt eine Rauchgasvergiftung als Todesursache. Als Ursache des Feuers stellen
die Brandsachbearbeiter der Polizei Rinteln und der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg einen technischen Defekt fest – und zwar in der völlig zerstörten Dachgeschosswohnung, wo das pk Feuer ausgebrochen ist.
Der Widerstand formiert sich Pläne zum Ausbau der Güterbahntrasse: Das Weserbergland protestiert Weserbergland. Die Planungen
des Bundesverkehrsministeriums zur angedachten Güterzugtrasse quer durchs Weserbergland werden Anfang des Jahres konkreter. Und damit wächst auch der Protest der betroffenen Menschen im Weserbergland. Die Stadt Rinteln gibt im Januar ein Gutachten in Auftrag, das die Folgen für das Weserbergland ermitteln soll. Bürgerinitiativen rufen dazu auf, dass die Menschen im ge-
Wohin die Reise in Sachen Güterzugtrasse geht, ist noch unklar.
Rinteln
tol
samten Weserbergland sich gemeinsam gegen den sogenannten Planfall 33 – den Ausbau der Strecke Löhne-Elze – wehren. Mehrere Informationsveranstaltungen, Kundgebungen und Unterschriftenaktionen sind geplant. Ende 2015 herrscht aber immer noch keine Klarheit. Das Bundesverkehrsministerium hat noch keine Vorschläge zum neuen Bundesverkehrswegeplan öffentlich gemacht. pk, ll
Oldendorf.
In einem Wäldchen bei Hessisch Oldendorf wird im Februar ein Mann tot aufgefunden. „Es handelt sich um einen 53Jährigen, der zuletzt in Rinteln gemeldet, jedoch danach offensichtlich wohnungslos war“, sagt Polizeioberkommissar Jens Petersen. Ein Jäger findet den Leichnam des Mannes zwischen Bäumen an einer Böschung zwischen Hessisch Oldendorf, Welsede und Rohden. Dort hat der Mann ein Zelt aufgeschlagen und ein Lager errichtet. Es muss sich um eine menschliche Tragödie handeln. Der Mann soll verhungert sein. „Bei der polizeilichen Leichenschau ergaben sich keine Anhaltspunkte, die auf ein Fremdverschulden schließen lassen“, so Petersen. „Nach einer ersten Einschätzung der möglichen Todesursache könnte es sich um eine Kombination aus Unterernährung und Unterkühlung handeln.“ Eine Untersuchung soll ergeben haben, dass der ursprünglich aus Rinteln stammende Mann extrem untergewichtig gewesen war. pk/fn
Unbekannte sägen Kinderrutsche an Exten. Unbekannte Täter sägen im Sommer eine metallene Rutsche auf dem öffentlichen Kinderspielplatz neben der Kindertagesstätte an. Einer der vier Pfosten ist fast vollständig „durch“. Wie sich im August – direkt nach dem Entdecken der Tat – herausstellt, sind die Sägespuren nicht frisch. Der Zeitpunkt der Sachbeschädigung müsse schon eine Weile zurückliegen, erläutert die Rintelner Polizei. Passiert ist bis dato glücklicherweise nichts. Kripo-Chef Jörg Stuchlik verurteilt die Tat. „Es ist erschreckend, dass jemand so etwas mit Vorsatz tut – denn man hat ja nicht ständig eine Säge bei sich.“ Hinweise auf den oder die Täpk ter gibt es nicht.
DAS JAHR 2015 IN RINTELN UND IM AUETAL
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Kaum Licht in Sicht
Schock im Stau Mietwagenfahrer fällt Schlange auf die Füße Auetal-Rehren. Mit dem Schre-
cken davon kommt im Mai der Fahrer eines Mietwagens auf der Autobahn 2: Er steht gerade im Stau Richtung Hannover, als er im Fußraum seines Autos eine einen Meter lange Boa Constrictor entdeckt. Er springt sofort aus dem Fahrzeug und ruft die Feuerwehr, die sich dazu ent-
Diese Boa Constrictor findet ein Mietwagenfahrer im Auto. pr.
scheidet, einen Sachverständigen hinzuziehen. „Er hatte gewaltiges Glück“, sagt Björn Wendt, Einsatzleiter der Feuerwehr Rehren/Westerwald. Wäre dem Mann die Schlange bei voller Fahrt auf die Füße gefallen, hätte die Situation deutlich gefährlicher werden können. Der Sachverständige der Wildtierstation Sachsenhagen, Florian Brandes, erkennt später allerdings, dass es sich um eine verhältnismäßig harmlose Würgeschlange handelt, setzt sich anschließend hinter das Steuer des Fahrzeugs und fährt dieses zu einer Werkstatt. Dort wird das Auto auseinandergenommen, damit die Schlange geborgen werden kann. Sie findet ihr neues Zuhause vorübergehend in der Wildjak tierstation Sachsenhagen.
Tödlicher Unfall in Bernsen 24-Jähriger aus Apelern stirbt in seinem Auto Auetal-Bernsen. Anfang August gleicht die Landesstraße 443 einem Trümmerfeld. Feuerwehrleute müssen einen Toten und einen Schwerverletzten aus einem Auto bergen. Ein 24-Jähriger aus Apelern ist mit seinem Audi A8 von Bernsen in Richtung Bernser Landwehr unterwegs, kommt nach rechts von der Fahrbahn ab und prallt gegen einen Baum. Laut Polizei sind vermutlich überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol im Spiel. Die Karosserie des Autos wird in zwei Teile ge-
rissen. Beide Insassen werden im Auto eingeklemmt. Ein Notarzt und Rettungssanitäter, die zufällig an der Unfallstelle vorbeikommen, leisten Erste Hilfe. Weitere Rettungswagen und die Feuerwehren aus Rehren-Westerwald, Bernsen und Rolfshagen werden alarmiert. Sie befreien den schwerverletzten 34-jährigen Rintelner aus dem Fahrzeug, der ins Hamelner Krankenhaus gebracht wird. Der Fahrer kann nur noch tot aus dem Audi ger borgen werden.
Bahnhofs-Unterführung in schlechtem Zustand / DB-Sprecherin: Zeitprobleme Rinteln. Die Bahn lässt
sich Zeit mit ihrer Arbeit an der Unterführung am Rintelner Bahnhof. Bereits im April lässt das Unternehmen Fliesen aus der Wand schlagen und die Deckenverkleidung abnehmen, da das Bauwerk auf seine Sicherheit überprüft werden soll. Doch Pustekuchen: Die Maßnahme wird immer wieder aufgeschoben – zunächst auf den August, dann auf unbestimmte Zeit. Eine Anfrage unserer Zeitung bei der Deutschen Bahn (DB) ergibt schließlich, dass es offensichtlich Schwierigkeiten in der Organisation der DB gibt. „Es scheint sich noch hinzuziehen“, sagt Sprecherin Sabine Brunkhorst im September. „Wir warten noch auf einen Termin des Bauwerkprüfers.“ Damit steht fest, dass Wände und Decke der Unterführung noch nicht wieder ansehnlich hergerichtet werden können. Denn nach der Prüfung wird laut Brunkhorst zunächst festgestellt, ob etwaige Mängel behoben werden
Seit April befindet sich die Unterführung am Rintelner Bahnhof in einem erbärmlichen Zustand. pk
müssen. Wenn ja, sei die Frage, wie lange die entsprechenden Arbeiten dann dauern. Sind diese abgeschlossen, steht zunächst eine weitere Bauwerkprüfung ins Haus. Und die kann auf sich warten lassen kann, wie sich an der Rintelner Bahnunterführung zeigt. Erst wenn es im Zuge der erneuten Bauwerkprüfung nichts
zu beanstanden gibt, ist laut Brunkhorst eine Instandsetzung von Decke und Wänden möglich. Immerhin: Ein bisschen sieht sich die Deutsche Bahn im Sommer doch in der Verantwortung, ihre Unterführung ansehnlich erscheinen zu lassen. Im Juli betont die Sprecherin noch, dass die Bahn in erster Linie der Sicherheit ih-
Der Kiesabbau endet AHE schließt nach 20 Jahren Gebiet in Hohenrode Hohenrode. 20 Jahre lang hat
Schrill, bunt und laut Rolfshagen. Das Auetal feiert im Juni den Schlager: Sie sind nicht zu überhören, die Lautsprecher auf den elf bunt geschmückten Wagen. „Atemlos“ geht es beim „Move“ durch die Straßen, und überall kommen die Anwohner aus ihren Häusern und winken dem gut gelaunten Partyvolk zu. Gefeiert wird bei einer Schlagerfete und der anschließenden Parade – bis in die Morgenstunden. rnk/rnk
der Bagger im Baggerloch gerattert. Doch Mitte Dezember ist Schluss: In Hohenrode wird zum letzten Mal Kies aus der Tiefe geholt, auf ein Flachschiff verladen, um den nassen Rohstoff zum Kieswerk Ahe auf der Nordseite der Weser zu schippern. „20 Jahre Abbau auf insgesamt 115 Hektar Fläche gehen am Südufer der Weser zu Ende“, sagt Sascha Wagner, Geschäftsführer der Firma AHE Weserkies. „Das war das größte Abbaugebiet in unserer Firmengeschichte.“ Nun beginne dort die Renaturierung, „die wir Ende 2016 abschließen wollen, denn auch dieser westlichste Teich fällt ins
neue Naturschutzgebiet Auenlandschaft Hohenrode, das inzwischen dem Nabu gehört“. Die Firma AHE Weserkies will im ersten Schritt Böschungen und Flachwasserzonen herstellen. „Wir halten uns dabei an das Konzept, das Landkreis und Nabu gemeinsam erstellt haben“, so Wagner. Der bereits laufende Abbau in Großenwieden ist deutlich kleiner: Er umfasst im ersten Schritt 50 Hektar. Seit 2014 baut das Unternehmen dort ab. Noch 25 weitere Jahre sind dort geplant. Wie es ab 2040 weitergeht, weiß Wagner ebenfalls schon: „Danach wollen wir in Ahe schräg gegenüber von Hohenrode ein weiteres Gebiet ausbagdil gern.“
Rehren
rer Anlagen verpflichtet sei. In Sachen der Ästhetik seien vielmehr die Kommunen selbst gefragt. So kompromisslos drückt sich die Sprecherin im September nicht mehr aus. Selbstverständlich sei es auch im Interesse der Bahn, dass ihre Anlagen ansehnlich seien. „Auch wir wollen eine optische Verbesse-
rung, sodass es wieder netter aussieht“, sagt Brunkhorst. Zugleich schränkt sie aber ein: „Wir werden keine aufwendige Sanierung vornehmen.“ Prinzipiell hat die Bahn bis 2018 Zeit: Denn spätestens dann steht die ohnehin geplante Sanierung des Rintelner Bahnhofs pk an.
Niemand will die Jugendherberge Verkauf platzt kurz vor Vertragsunterzeichnung Rinteln. „Eigentlich sollte am 1.
Juni der Kaufvertrag für die Jugendherberge unterzeichnet werden, alles war ausgehandelt“, schimpft Makler HansDieter Würsig Ende Mai. „Doch nach dem Gespräch mit der Stadt Rinteln in dieser Woche ist der Käufer doch noch abgesprungen. Jetzt fange ich wieder bei Null an.“ So wie diesem Interessenten sei es schon mehreren gegangen, erklärt Baudezernentin Elena Kuhls. Die Stadt lege immer die gleichen Informationen vor. Und für das Objekt gebe es nun mal zahlreiche Nutzungsbeschränkungen.
Kuhls erläutert, wo der Hase im Pfeffer liegt: „Das Grundstück befindet sich komplett im Hochwasserschutzgebietsplan des Landes Niedersachsen. Was dort heute nicht versiegelt ist, muss bleiben. Einen Balkon auf Stelzen oder einen Carport zu bauen, wäre aber möglich. Es darf nur keine Verdrängung von Hochwasser stattfinden.“ Die Stadt Rinteln besitzt ein Vorkaufsrecht für die Jugendherberge, will davon aber keinen Gebrauch machen. Das Fehlen einer Jugendherberge wird hingegen von Teilen der dil Politik beklagt.
DAS JAHR 2015 IM SCHAUMBURGER SPORT
VfL Bückeburg gewinnt das Hallenmasters Hallenfußball. Unter dem Hal-
lendach entwickelt sich der VfL Bückeburg einmal mehr zum Maß aller Dinge. Nach einem Qualifikations-Marathon zum Sparkassen-Hallenmasters gewinnt der VfL das Endspiel der Endrunde vor mehr als 600 Zuschauern in Obernkirchen mit 2:1 gegen das Überraschungsteam des TSV Eintracht Exten. Der große Rivale FC Stadthagen scheitert zuvor im Halbfinale am TSV und wird nach einer Niederlage gegen den Kreisligisten SV Engern nur Vierter. Die Bückeburger sind in der Halle das treffsicherste Team und gewinnen zudem die vom Fußballportal sn-sportbuzzer ausgelobte Kanone als „Ballermänuk ner“ der Hallensaison.
SVO holt die Meisterschaft Fußball. In der Kreisliga läuft
der SV Obernkirchen in der Rückrunde zur Hochform auf und sichert sich den Titel als Kreismeister. Der lange an der Tabellenspitze stehende SV Engern wird zudem noch vom TSV Algesdorf abgefangen, der als Vizemeister an der Relegation zur Bezirksliga teilnehmen darf, aber durch zwei klare Niederlagen der Kreisliga erhalten bleibt. Im Endspiel des Kreispokals in Enzen machen es die Algesdorfer besser und schnappen dem TuS SW Enzen im „Finale dahoam“ durch einen 2:1-Erfolg den Cup vor der Nase weg. Kreispokalsieger der Altherren wird der SC Möllenbeck durch einen Erfolg gegen den uk VfL Bückeburg.
Realität übertüncht das freudige Ereignis VfL Bückeburg ist als Meister der Landesliga in der Oberliga nicht konkurrenzfähig VON JÖRG BRESSEM
Autofahrer kennen das. Das naheliegende Objekt ist beim Blick in den Rückspiegel klar zu erkennen. Das weiter entfernte dagegen ist schon reichlich verschwommen und nur mit Anstrengung erkennbar. Im Fall des VfL Bückeburg ist es ähnlich. Die grausame aktuelle Abstiegsrealität überdeckt das freudige Ereignis der Meisterschaft. Widmen wir uns also zuerst der schwer erträglichen Gegenwart und lassen wir die erdrückenden Fakten sprechen: Der VfL Bückeburg ist in der Oberliga abgeschlagener Vorletzter. Für die Sicht auf das rettende Ufer ist bei 16 Punkten ein Fernglas erforderlich und die Torausbeute ist mit 13 Treffern sogar noch dürftiger als die des Leidensgenossen und Tabellenletzten SV Teutonia Uelzen. Um die Klasse zu halten, wäre in der Rückrunde ein beispielloser Eroberungsfeldzug durch Niedersachsen erforderlich, aber davon ist der VfL Bückeburg mit seinen Leistungen so weit entfernt wie Sepp Blatter vom Nobelpreis für Korruptionsabwehr. Nein, der Schaumburger Primus wird absteigen müssen, da hilft kein Gesundbeten. Denn selbst gegen mitbedrohte Gegner wie TB Uphusen und Arminia Hannover spielte der VfL Bückeburg mutlos. Gegen viele andere war der VfL chancenlos. Auf der hartnäckigen Suche nach einem noch so kleinen Hauch von Hoffnung kommt allenfalls der Heimsieg gegen den 1. FC Germania Egestorf/ Langreder in Erinnerung, dessen Entstehung aus heutiger Sicht rätselhaft anmutet. Der VfL Bückeburg passt mit seiner Art des schmucklosen Fußballs
Fußball.
Der VfL Bückeburg feiert im Sommer den Aufstieg in die Oberliga ausgelassen auf der Vornhäger Straße in Stadthagen.
nicht in die Oberliga. Die Gegner spielen zeitgemäßer, haben ein Mittelfeld, sind wendiger, geistesgegenwärtiger und athletischer. Der Rest der Saison kann allenfalls dazu genutzt werden, sich davon etwas abzuschauen, die Mannschaft zusammenzuhalten und durch Einbau von jungen Spielern oder eines anderen Systems womöglich zu der einen oder anderen frischen Einsicht zu kommen. Angesichts dieser nüchternen Realitäten fällt es schwer, auf die Euphorie der Meisterschaft umzuschwenken. Die Landesligasaison des VfL Bückeburg gleicht nämlich einem Autorennen. Zuerst kommt der Motor nicht recht auf Touren,
FC Stadthagen geht die Puste aus Drei Schaumburger Bezirksligisten steigen ab VON UWE KLÄFKER
Fußball. Die Serie 2014/15 steht
für den Schaumburger Fußball unter keinem guten Stern. Gleich drei Teams müssen den Gang in die Kreisliga antreten und lösen durch die gleitende Abstiegsskala auch im Kreisoberhaus einen kleinen Erdrutsch aus. Der FC Stadthagen ist in der Bezirksliga voll auf Kurs Landesliga, als das Unheil Ende März seinen Lauf nimmt. Nach dem 0:1 im Derby gegen den TSV Hagenburg ist von der Leichtigkeit aus der Vorrunde nichts mehr zu sehen. Es folgen neun sieglose Spiele in Serie, die den möglichen Aufstieg pulverisieren. Für die Kreisstädter reicht es dennoch noch zum dritten Rang. 23 Punkte Rückstand zum
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Meister und Aufsteiger TSV Barsinghausen sprechen aber eine deutliche Sprache. Den zweiten Platz im Schaumburger Bezirksliga-Ranking übernimmt überraschend die Reserve des VfL Bückeburg ein. Die Youngster werden von Trainer Martin Prange auf einen guten fünften Rang geführt. Auch der TSV Hagenburg spielt als Aufsteiger eine sehr gute Rolle und so bleibt der Begriff Abstiegskampf in der Seeprovinz ein Fremdwort. Allerdings hat Spielertrainer Christoph Lempert nach der Saison die Nase voll und übergibt das Amt im Sommer an Patrick Glawe. Apropos Abstiegskampf: Der SC Rinteln verliert im Winter Trainer Duran Gök, der beim Konkurrenten VfR Evesen anheuert. Das Duo mit dem ver-
Ärgerlich: Der FC Stadthagen vergeigt nicht nur den Aufstieg in die Landesliga. Auch beim Hallenmasters versagen dem Team von Trainer Steffen Mitschker die Nerven. uk
letzten Spieler Kastriot Hasani und dem Trainerfuchs Lutz Kreuz führt den Traditionsverein aus der Weserstadt am Ende der Saison in sichere Gefilde. Die erreicht nach der Trennung von Trainer Thorsten Westenberger auch der VfR Evesen. Der Klub aus dem Bückeburger Ortsteil muss allerdings mehr zittern als ihm lieb ist. Der VfR umgeht die Relegation erst am letzten Spieltag – durch einen 2:0-Erfolg gegen die SG Letter 05. Mit dem SV Nienstädt 09 schlittert ein weiterer Schaumburger Traditionsklub durch eine desaströse personelle Lage in höchste Abstiegsnot. Als der langjährige Spielertrainer Torben Brandt im Winter von Bord geht, ist das Unheil nicht mehr aufzuhalten. Die Interimstrainer Thomas Klatt und Bernd Junk versuchen, den Kahn noch einmal flott zu machen. Alles Bemühen stößt auf taube Ohren – am Ende geht der erneute Abstieg in die Kreisliga in die Annalen ein. Es kommt aber noch dicker für den Schaumburger Fußball. Mit dem TSV Eintracht Exten und dem TuS Niedernwöhren erweisen sich zwei weitere Teams als nicht konkurrenzfähig und steigen ab. Der TuS verliert Trainer Lars Reuther, der durch „Feuerwehrmann“ Dittmar Schönbeck ersetzt wird. Aber auch der routinierte Coach vermag nichts auszurichten und wird im Sommer von Dirk Sölter ersetzt.
doch als er im Winter-BoxenStop von Trainer Timo Nottebrock offensichtlich neu para-
„Wir versuchen es halt immer wieder.“ Timo Nottebrock (Trainer des Oberligisten VfL Bückeburg)
metriert wird, da rollt der VfL Bückeburg das Feld von hinten auf, kassiert einen Gegner nach dem anderen und setzt sich tatsächlich an die Spitze der Tabelle.
Beim Einbiegen auf die Zielgerade aber, da stottert das Triebwerk plötzlich. Entsetzen bei den VfL-Fans. Irgendetwas stimmt mit der Rennstrategie nicht. Der Tank scheint leer zu sein oder das Gemisch ist zu selbstgerecht eingestellt. Jedenfalls fährt der VfL Bückeburg am vorletzten Spieltag nur noch auf zwei Pötten. Grund genug für den Konkurrenten SV Ramlingen-Ehlershausen, bereits über Boxenfunk die Vorbereitung der Schampus-Feier anzuordnen. Doch das Rennen ist noch nicht vorbei. Nur wenige Meter vor der schwarz-weißen Zielflagge schaltet Grün-Weiß die fehlenden Zylinder plötzlich wieder zu, verheizt beim Finish-Sieg seine letzten Körner, während
uk
Ramlingens überhitzter Motor vor der Tribüne grandios abraucht. Was für ein historisches Finale! Der Große Preis geht an den VfL Bückeburg, der das altehrwürdige OSV-Stadion kurzerhand okkupiert und dessen pompöse Feier in Hannover sogar auf einer Briefmarke für die Nachwelt festgehalten wird. Für den VfL Bückeburg ist es somit ein Jahr der emotionalen Gegensätze. Der hannoversche Landesligaberg wird erneut erklommen, aber für die Ebene Niedersachsens reicht Spiel und auch Leidenschaft nicht – diesmal so drastisch wie nie zuvor. Aber wie formuliert es VfL-Trainer Timo Nottebrock treffend: „Wir versuchen es halt immer wieder.“
DAS JAHR 2015 IM SCHAUMBURGER SPORT
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Sportverein geht neue Wege
MENSCHEN 2015
Tom Reuther schwimmt in Tiflis Schwimmen. Mit einer Silbermedaille und vielfältigen Eindrücken kehrt der Stadthäger Tom Reuther (Bild) vom 13. European Youth Olympic Festival (EYOF) in der georgischen Hauptstadt Tiflis heim. Reuther ist Teil der 142-köpfigen deutschen Mannschaft und erreicht mit der 100-Meter-Freistilstaffel den 2. Platz. uk/pr.
Vereinigte Turnerschaft plant Gesundheitszentrum Rinteln. Das Sport- und Ge-
sundheitszentrum wird gebaut – das ist das Ergebnis der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Vereinigten Turnerschaft Rinteln (VTR) Ende Februar. 191 der 219 anwesenden Mitglieder stimmen für das zukunftsweisende Projekt an der Burgfeldsweide. „Die Gründungsinvestitionen belaufen sich auf 1,18 Millionen Euro und beinhalten die Kosten für den Anbau, für den Umbau des alten Vereinsheims, für die Anschaffung der Einrichtung für die verschiedenen Funktionsräume, für den Kauf der Fitness- und Kardiogeräte sowie für Marketing-, Anlaufund Nebenkosten“, erklärt der Vorsitzende Karl-Heinz Frühmark. Auf 350 Quadratmeter im alten Sportheim und 400 Quadratmeter im Neubau sollen großzügig bemessene Räume entstehen, die Sport für alle Altersgruppen ermöglichen. Die Finanzierung erfolgt auch unter anderem durch Zuschüsse der Stadt Rinteln sowie des Landespeb sportbunds.
Medaillen für Heine und Möller Taekwondo. André Möller von
der Schaumburger Kampfgemeinschaft darf sich Deutscher Meister nennen: Der 35-jährige Athlet holt sich den Titel bei den Deutschen Meisterschaften der Masters im bayerischen Schwabach bei Nürnberg. Möllers Trainingspartner Daniel Heine (ASC PollhagenNordsehl) startet im November bei der Europameisterschaft der Hochschulen in Kroatien und sichert sich die Bronzemedaille. Zur Seite steht ihm Möller als uk persönlicher Coach.
Rekord für Reineke Schwimmen. Er tut es schon
wieder: Marcus Reineke ist und bleibt ein exzellenter Eisschwimmer. Er bleibt im Februar 32:20,75 Minuten im 4,1 Grad kalten Wasser des Obernkirchener Sonnenbrinkbads und legt in dieser Zeit eine Strecke von 1925 Metern zurück. Das ist ein neuer deutscher Repeb kord.
Frank Carstens übernimmt GWD
Marco Schulz von der TWG Nienstädt/Sülbeck belegt bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Rang acht im Speerwerfen.
Starke Leistungen Schaumburger Leichtathleten sorgen im Senioren- und Juniorenbereich für Rekorde VON CAROLIN HAMPEL
Im Schaumburger Leichtathletikjahr 2015 gibt es sowohl im Jugend- als auch im Seniorenbereich herausragende Leistungen. M75Senior Horst Schäfer von der VT Rinteln gewinnt bereits bei den Deutschen Hallenmeisterschaften mit angeschlossenen Winterwurfmeisterschaften im Februar zwei Medaillen im 60Meter-Hürden-Sprint (Silber) und Speerwerfen (Bronze). Bei den Deutschen SeniorenFreiluft-Meisterschaften in Zittau im Juli läuft Schäfer über 80-Meter-Hürden in 15,38 Sekunden auf Rang zwei, nur 26 Hundertstelsekunden hinter dem klaren Favoriten Europameister und Deutscher Rekordhalter Guido Müller aus Vaterstetten. Mit der Zeit verbessert der Rintelner den niedersächsischen Landesrekord der Altersklasse M75 um mehr als zwei Sekunden. Zudem sichert sich Schäfer fünf Podestplätze bei Leichtathletik.
Landesmeisterschaften und erIn den Jugendklassen sind zielt drei Schaumburger Kreis- drei Leichtathleten bei den rekorde im Hürdensprint, Ku- Deutschen Jugendmeisterschafgelstoßen und Speerwerfen. ten erfolgreich. Merle Homeier Die Laufgruppe des VfL Bü- vom Post SV Stadthagen verckeburg stellt passt im Weitmit Aida sprung U18 Stahlhut und nur knapp eine Manfred HarPodestplatziemening sorung. Sie belegt wohl Schaumals Bestplatburgs Sportlezierte des jünrin als auch geren JahrSportler des gangs mit 5,83 Jahres 2014. Metern Rang Und auch im vier und kasJahr 2015 siert von Buntreibt der Erdes- und Lanfolgshunger destrainern die VfL-Läufer sehr viel Lob. zu HöchstleisIn ihrer Paratungen. Insgededisziplin samt 25 dem WeitSchaumburger Aida Stahlhut vom VfL Bückeburg sprung und Kreisrekorde auch dem stellt elf neue Kreisrekorde auf. erzielen die 100-MeterLäufer des VfL, elf davon er- Hürdensprint ist die junge Büneut Aida Stahlhut, neun ckeburgerin unangefochtene W60-Seniorin Hildegard Wal- Nummer eins in Niedersachsen. deck. Marco Schulz von der TWG
Quest wird im Februar zur „Kämpferin des Jahres“ gekürt. Das Judo-Nachwuchstalent aus Obernkirchen, das für die Wettkampfgemeinschaft Herford/Obernkirchen an den Start geht, bleibt im Jahr 2014 in der Altersklasse U 12 ohne Niederpeb lage.
Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Nach einer makellosen Saison mit 16 Siegen in 16 Spielen feiern die Handball-C-Juniorinnen der Handballsportgemeinschaft Exten/Rinteln Mitte März die Meisterschaft in der Regionslipeb ga.
Ehrung für 40 Jahre als Schiedsrichter Fußball. Im November wird der Nienstädter Wolfgang Praetorius (Bild) für vierzigjährige Tätigkeit als Schiedsrichter mit der Goldenen Ehrennadel des Niedersächsischen Fußballverbandes geehrt. uk/uk
Raphael Thölke tritt zurück Fußball. Der Kreisligist TSV Hagenburg tritt im Oktober zum Punktspiel in Algesdorf nicht an. Daraufhin erklärt Trainer Raphael Thölke (Bild) seinen Rücktritt. uk/uk
Oberliga wird über die Relegation erreicht
Judo. Starkes Mädchen: Nele
Handball.
Nienstädt/Sülbeck belegt bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Rang acht im Speerwerfen. Er verbessert den Schaumburger Kreisrekord um mehr als zwölf Meter auf 62,31 Meter. Bei den niedersächsischen Landesmeisterschaften wird Schulz Vizemeister im Speerwerfen. Im Bezirk Hannover gewinnt er die Meisterschaften im Speerwerfen und Weitsprung. Thorben Hast von der TWG Nienstädt/Sülbeck belegt bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften mit neuer persönlicher Bestleistung Rang 9 im Blockwettkampf Sprint/Sprung. Der KLV Schaumburg richtet im Jahr 2015 neun Veranstaltungen aus. Leider sind dabei stark rückläufige Teilnehmerzahlen zu beobachten. Die Schüler-Kreispokale 2015 gehen sowohl bei den Schülerinnen als auch den Schülern an den VfL Bückeburg. Von den Altersklassen-Pokalen holt sich drei der VfL, drei gehen an die TWG Nienstädt/ Sülbeck.
TSV Hagenburg schafft erneuten Aufstieg
Kämpferin des Jahres
Meisterschaft ohne Makel
cwo (2)
Handball. Im Februar übernimmt Frank Carstens (Bild) den Trainerposten beim vom Abstieg bedrohten Erstligisten TSV GWD Minden. Der ehemalige Mindener Spieler löst den glücklosen Kroaten Goran Perkovac ab. Durch zahlreiche Verletzungen gebeutelt, steht am Ende der Saison dennoch der erneute Abstieg in die zweite Liga. uk/dpa
Nacht des Sports im neuen Gewand Sportlerehrung. Die Schaumburger Sportler des Jahres 2014 heißen Aida Stahlhut und Manfred Harmening, beide aus der Leichtathletiksparte des VfL Bückeburg. Als Mannschaft des Jahres werden die Streetdancer des MTV Obernkirchen geehrt. Die neu konzipierte Nacht des Sports wird ein voller Erfolg. Im festlichen Bückeburger Rathaussaal wird Siegern und Nominierten die verdiente Ehre zuteil. Mit der
Sportlerehrung wolle man den Breitensport und die Attraktivität des Landkreises fördern, so Stefan Nottmeier aus dem Vorstand der Sparkasse Schaumburg. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung ist das kurzweilige Interview mit dem ehemaligen Zehnkämpfer und Olympia-Teilnehmer Frank Busemann, der nicht mit Anekdoten aus seiner erfolgreichen aktiven Laufbahn geizt. uk/rg
Tischtennis. Das Jahr 2015 steht ganz im Zeichen von TSV Hagenburg und TSV Algesdorf. Beide Mannschaften sorgen bis auf den letzten Drücker für jede Menge Spannung. Der Verbandsliga-Aufsteiger Hagenburg steht, ein bisschen erhofft, am Saisonende mit ganz oben und holt sich die Vizemeisterschaft. Der zweite Platz bedeutet aber auch: Die Seeprovinzler spielen in der Relegation um den Aufstieg in die Oberliga. In Hude dauert es viele Stunden, ehe Mannschaftskapitän Carsten Linke im letzten Einzel der Relegation um 22.33 Uhr den entscheidenden Punkt holt. Die Seeprovinzler jubeln und feiern den zweiten Aufstieg in Folge. Allerdings läuft die Wechselfrist kurz darauf ab. Dennoch gelingt dem TSV eine Neuverpflichtung, die es in sich hat. Mit Rimas Lesiv holen die Seeprovinzler ein erst 16-jähriges, aus Litauen kommendes Talent. Lesiv erweist sich als Glücksgriff. Er verleiht der Mannschaft die nötige Quali-
tätssteigerung. In Algesdorf wird bis zum Saisonende um den Klassenerhalt gezittert. Erst im letzten Saisonspiel schafft der TSV durch ein 8:8 den letzten Punktgewinn zum Klassenerhalt. Die Sommerpause bringt dann die große Überraschung: Algesdorf gibt die Verpflichtung von Lars Petersen und Patrick Schöttelndreier bekannt. Petersen wird die Mannschaft als Spielertrainer übernehmen, Unterstützung bekommt er von Christian Dröscher. Damit ändern sich die Verhältnisse in der Landesliga. Durch die Verpflichtung zweier Spieler mit Zweitund Drittliga-Erfahrung mutiert Algesdorf vom Abstiegskandidaten zum ersten Favoriten auf die Meisterschaft. Am Ende der Hinrunde hat Algesdorf alle Erwartungen erfüllt, führt die Liga mit 18:0 Punkten souverän an. In der Seeprovinz gehen TSV-Spielertrainer Stefan Bork und Co. locker in die Saison und beenden das Jahr 2015 auf dem hga fünften Tabellenplatz.
DAS JAHR 2015 IM SCHAUMBURGER SPORT
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Fabian Stapel übergibt an Volker Krause Für 16 Schaumburger Nachwuchsmannschaften endet die Saison 2014/15 mit Enttäuschungen – aber auch mit Erfolgen. So schaffen die A-Junioren des VfL Bückeburg gerade so den Klassenerhalt, bleiben einen Punkt über dem Strich. Da haben die A-Junioren der JSG Samtg. Niedernwöhren/Enzen eine ganz andere Bilanz vorzuweisen. Nach 18 Spielen stehen 17 Siege und ein Remis zu Buche. Das Torverhältnis stellt mit 92:4-Toren dabei eine Besonderheit dar. Mit dem Aufstieg in die Landesliga übergibt Fabian Stapel, der die Mannschaft von den C-Junioren an formte, das Amt des Trainers an Volker Krause. In der Landesliga steigen die Anforderungen, die Mannschaft steht zum Jahresende auf dem siebten Rang, drei Niederlagen stehen drei Siege sowie ein Remis gegenüber. Insgesamt gehen 15 Mannschaften – sechs A-Junioren, fünf B-Junioren, vier C-Junioren-Teams in die Saison. Die größten Veränderungen hat der VfL Bückeburg vorgenommen. Coach Thorsten Rinne übernimmt die Landesliga-B-Junioren, Falko Rohrbach die B-Reserve in der Bezirksliga. Ihre Nachfolge bei den C-Junioren treten Lars Reuther (C-Junioren-Landesliga) und Michael Eisenhauer (C-II-Junioren-Bezirksliga) an. In der A-Junioren-Bezirksliga liefert die JSG Hevesen/Hespe als Aufsteiger gute Leistungen ab und belohnt sich zur Winterpause mit dem siebten Platz und fünf Punkten Abstand zum ersten Abstiegsrang. Ähnlich gut positionieren sich die Bezirksliga-B-Junioren der JSG Deister United. Viel Moral und eine gute Einstellung zeigen die Bezirksliga-CJunioren der JSG Deister United, die nach ihrem Aufstieg auf den ersten Punkt warten. hga
Silke Fanslau übernimmt Handball. In der Landesliga der
Jugendfußball.
Beckedorfer feiern Aufstieg Tennis. Die Herren 60 des Beckedorfer SV schaffen in der Hallensaison durch ein 3:3 beim SV Ramlingen-Ehlershausen den Aufstieg in die Regionalliga. Da in dieser Spielklasse von sieben Mannschaften vier absteigen müssen, ist der Ausflug in die höchste Spielklasse zum Jahresende bereits wieder erledigt. Im Juli feiern die Damen 55 des TV Bergkrug nach fünf Siegen in Folge den Aufuk stieg in die Oberliga.
Spieler und Fans der HSG Schaumburg Nord feiern eine starke Saison in der Handball-Oberliga.
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Guter Gesamteindruck Oberligisten HSG Schaumburg Nord und MTV Großenheidorn spielen erfolgreich VON HEINZ-GERD ARNING
Handball. Die Rückrunde der
Saison 2014/15 hält so einiges an Überraschungen bereit. Für die HSG Schaumburg Nord und den MTV Großenheidorn verläuft die Saison erfolgreich. Der MTV Großenheidorn hat nach einer mäßigen Vorrunde keine allzu großen Erwartungen an den Rest der Saison. Doch es kommt anders. Die Seeprovinzler überraschen ihre Fans und auch Coach Goran Krka. Der allerdings traut der Sache anfangs nicht so richtig. 14 Siege gelingen der Mannschaft, die Saison wird letztlich auf dem dritten Rang beendet. Vom Tabellenzweiten MTV Vorsfelde trennt den
MTV ein Punkt, glücklicherweise. Denn sowohl der Meister HSG Nienburg als auch Vorsfelde verweigern aus finanziellen Gründen den Aufstieg und erhalten als Strafe für die kommende Saison herbe Punktabzüge. Die HSG mit ihrem Coach Jörg Hasselbring schafft in ihrer zweiten Oberliga-Saison ebenfalls eine gute Gesamtleistung, gewinnt in der Rückrunde elf Spiele und steht in der Abschlusstabelle auf dem sechsten Platz. Allerdings gibt es ein Spiel, dass die Rückrunde ein bisschen verdirbt. Im Derby gegen den MTV Großenheidorn zeigt die HSG in der Waltringhäuser Halle am Radbach keine gute Leistung. Die Seeprovinz-
ler revanchieren sich für die Niederlage im Hinspiel und gewinnen 33:23. Der Auftakt zur neuen Saison gelingt unterschiedlich. Die HSG bleibt sich treu und verliert beim VfL Hameln, die Seeprovinzler sind im Derby bei der HSG Nienburg erfolgreich. Dann dauert es nicht lange und die Wege trennen sich – zumindest tabellarisch. Sechs Spiele in Folge bleibt die HSG ungeschlagen, spielt konstant und nutzt die sich bietenden Chancen wie beim Sieg über den Northeimer HC. Beim Tabellenführer MTV Braunschweig endet die Serie, die Auswärtsniederlage kennzeichnet den Beginn einer Reihe von Spielen, in denen die Konstanz
nachlässt, alles mühsamer wird. Dazu gehört auch die ärgerliche 32:33-Derbyniederlage in Barsinghausen. Dennoch bleibt die HSG in der Spitzengruppe, hat immer noch die Option auf den zweiten Rang. Die Seeprovinzler hingegen stürzen in der Tabelle in völlig unbekannte Regionen ab. Von ständigen Ausfällen durch Verletzte gebeutelt, kassiert der MTV zuletzt fünf Niederlagen in Folge und fällt auf Rang 14 in die Abstiegszone zurück. Erst gegen das zu dem Zeitpunkt punktlose Schlusslicht TG Münden gelingt wieder ein Sieg, beim anschließenden 27:23-Derbyerfolg über den HV Barsinghausen zeigt der MTV weiter ansteigende Form.
Sportliches Wagnis gelingt Reserve der HSG Schaumburg Nord spielt in der Verbandsliga eine gute Saison Handball. Der Verbandsligist HSG Schaumburg Nord beginnt das neue Jahr auf dem neunten Tabellenplatz. Mit Verstärkung aus der Oberliga gewinnt die von Sebastian Reichardt trainierte Oberliga-Reserve wichtige Spiele und holt sich die für den Klassenerhalt nötigen Punkte. Das Saisonende sieht die HSG-Reserve auf dem sechsten
Rang. Damit endet ein von der HSG eingegangenes sportliches Wagnis, nach dem Zusammenschluss mit der SG HohnhorstHaste, eine Mannschaft in der fünften Liga zu melden, positiv. Doch in der Saison 2015/16 werden die Aufgaben nicht leichter. Marvan Blazek rückt in die Oberliga auf, Michael Peters beendet die sportliche Laufbahn, Christoph Kleine
kommt aus der OberligaMannschaft in die Reserve. Zudem steht Philipp Reinsch als Verstärkung aus der Oberliga-Mannschaft nicht mehr zur Verfügung. Die Mannschaft startet mit einem Heimsieg über den TSV Wietzendorf in die Saison. Es folgen Tiefpunkte wie die 13:30Pleite beim TV Jahn Duderstadt, wo auch die herausra-
gende Leistung von Torhüter Sebastian Wille nichts mehr rettet. Dem Kader fehlt es schlichtweg an Qualität. Die kommt jeweils durch Alexander Müller, Andreas Lüer und Marcel Rose – wenn die erste Mannschaft nicht zeitgleich in der Oberliga spielt. Das Jahr 2015 endet für die HSG-Reserve im Zeichen hga des Abstiegskampfes.
Winterpause im Mittelfeld Volleyball. Für den Frauen-
Verbandsligisten Team Schaumburg beginnt das Jahr mit einer Auswärtsniederlage bei GfL Hannover II. Das eigentliche Ziel des sofortigen Wiederaufstiegs kann endgültig zu den Akten gelegt werden. Denn es folgen zwar vier Siege in Folge, denen schließen sich zum Saisonende drei erneute Pleiten an. In der Gesamtabrechnung macht sich die zu schwache Hinrunde bemerkbar, die Mannschaft beendet die Saison auf dem fünften Tabellenplatz. Zur kommenden Spielzeit
verzeichnet Team Schaumburg mit Tanja Woitschützke und Nadine Thiem zwei Neuzugänge. Die neue Saison lässt auf sich warten, erst Ende Oktober startet die Mannschaft in die Punktspielserie. Und es gibt Parallelen zum Jahresanfang, beim ASC Göttingen 46 unterliegt Team Schaumburg knapp mit 2:3-Sätzen. Und wie zu Jahresbeginn lässt sich die Mannschaft nicht beeindrucken und legt vier Siege in Folge nach. Daraus ergibt sich die Chance, am zweiten Heimspielwochenende durch zwei weitere Siege die Tabellenführung zu übernehmen. Doch
Team Schaumburg bejubelt einen starken Saisonstart.
Lust auf Bewegung Laufserie. Wie immer startet die Schaumburger Laufserie mit dem Sparkassen-Bückeberglauf des TSV Eintracht Bückeberge. Während die Veranstaltung in die 13. Auflage geht, freut sich Bückeberge beim 16. Bückeberglauf über 440 Teilnehmer. Es wird ein abgespecktes Jahr,denn mit dem Bruno-Petzke-Lauf sowie dem Barbarossa-Lauf fallen zwei Events aus. Es fehlen die Macher, die vielen Helfer und Organisatoren, ohne die solche Veranstaltungen nicht machbar sind. Zwar verzeichnen Veranstalter und Organisatoren folgerichtig einen Rückgang auf knapp 3000 Teilnehmer für die sieben Läufe insgesamt. Doch bei zwei Läufen weniger zeigt sich, dass die Lust an der Bewegung ungebrochen ist. Mit 385 Teilnehmern nimmt der Friedrich-Wischhöfer-Lauf des TuS Niedernwöhren neben dem Bückeberglauf eine herausragende Position ein. Das wird auch im kommenden Jahr so sein, dann feiert der Wischhöfer-Lauf die 30. hga Auflage.
Veränderungen beim MTVO Handball. In der Landesliga der
Volleyballerinnen des Team Schaumburg verpassen bessere Platzierung / Männer ziehen zurück und spielen Bezirksliga VON HEINZ-GERD ARNING
Frauen vermeidet der MTV Auhagen den Abstieg, weil die HSG Laatzen-Rethen ihr Team zurückzieht. Die HSG Schaumburg Nord hingegen schlägt den entgegengesetzten Weg ein. Mit Beginn der Rückrunde fällt die HSG auf Rang acht zurück, dort beendet die Mannschaft auch die Saison. Zu viele Chancen bleiben ungenutzt, nach tollen Siegen über Spitzenmannschaften folgen prompt Pleiten gegen Abstiegskandidaten. Zur neuen Saison bekommen die Auhäger Frauen eine neue Verantwortliche auf der Bank. Wolfgang Eichner hört als Trainer auf, Silke Fanslau übernimmt. In Auhagen prägen Abgänge die Vorbereitung. Spielerinnen wie Nicole Sonntag, Alina Hoheisel oder Nicole Moses können nicht ersetzt werden. Mit ein wenig Unterstützung der Konkurrenz und einem klaren 32:24-Derbysieg über Auhagen schafft die HSG den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz, während der MTV erneut gegen den Abstieg kämphga fen muss.
hga
die Volleyballerinen enttäuschen mit zwei Heimniederlagen, nur eine Woche später folgt die dritte Pleite in Folge. Somit geht die Mannschaft wie im Vorjahr im Mittelfeld in die Winterpause. Bei den Männern erlebt Team Schaumburg zunächst die Freuden einer Meisterschaft. Team Schaumburg II steigt in die Verbandsliga auf. Doch die Freude währt nicht lange. Bedingt durch kurzfristige Abgänge kommt keine konkurrenzfähige Mannschaft zusammen, Team Schaumburg zieht zurück und spielt in der Bezirksliga weiter.
Herren gibt es zum Saisonende ein hörbares Aufatmen, weil der MTV Obernkirchen knapp die Spielklasse hält. Die neue Saison startet im September und bringt Veränderungen mit sich. Beim MTV geht Coach Mike Bezdicek, der Litauer Aleksandras Getautas übernimmt. Der neue Coach muss mit einem schmaleren Kader auskommen, Abgänge wie die von Lars Lehnhoff oder Martin Spitmann kann Obernkirchen nicht kompensieren. Zwar macht sich langsam die Arbeit von Getautas bemerkbar, die Mannschaft zeigt spielerisch einige Fortschritte. Aber es fehlt die Konstanz in den Leistungen, sodass Ernestas Vaicys und Co. im Abstiegskampf auf Platz hga zehn in die Pause gehen.
Daniela Kleinsorge Mediaberatung
Enrico Lang Grafik
Uwe Kläfker Sportredaktion Ellen Knipping Geschäftsstelle
Kristina Hoffmann Mediaberatung Claudia Watermann Mediaberatung Sebastian Blaumann Sportredaktion
Alina Buddensiek Mediaberatung
Kristina Dralle Geschäftsstell Heike Söchtig Verkaufsförderung Timo Nottebrock Mediaberatung
Lisa Littmann Auszubildende Mediaberatung
Mario Kirchner Mediaberatung
Doris Wilkening Verkaufsförderung Markus Bruns Verkaufsleitung
Katharina Grimpe Redaktion
Babette Jakobs Redaktion
Verena Insinger Redaktion
Ines Bauermeister Vertrieb
Melanie Ventur Controlling Roger Grabowski Fotoredaktion
Mareike Bödeker Festfabrik
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Nadja Asfahani-Detering Promotion
Vera Elze Grafik
Peter Knipping Promotion
Martina Koch Redaktion
Sarah Dittrich Festfabrik
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Nadine Struckmann Geschäftsstelle
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Jasmin Schaer SN-Online
Marianne Reese Sekretariat
Kirsten Elschner Redaktion
Dr. Jan Peter Wiborg Redaktion Andreas Harmening Fotobearbeitung e e
Marianne Widdel Geschäftsstelle
Friedhelm Sölter Redaktion Spätlese Matthias Berger Redaktion
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Michael Seidel Hausservice
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Jan-Christoph Prüfer Redaktion
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Jens Niggemeyer Produktion
Jan Schaumburg Redaktion Guido Scholl Redaktion
Benjamin Schrader Redaktion
Arne Frank Geschäftsführung
Kathrin Klette Redaktion
Virginé Rolke Redaktion
HOROSKOPE 2016
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Widder (21.3. - 20.4.) Liebe
Liierte sind Anfang des Jahres sehr verschmust und am liebsten zu Hause, während Singles sich nur allzu gern unter die Leute mischen und flirten, was das Zeug hält. Von Anfang März bis Ende Mai wirken Sie unter dem leidenschaftlichen Mars unwiderstehlich attraktiv und sind heiß begehrt. Die vielen anregenden Flirts und tollen Komplimente sorgen für Frühlingsgefühle. Und sollte es bis Mitte des Jahres nicht über Händchenhalten und ein paar Küsse hinausgegangen sein: Im Juni und Juli wird Ihnen nicht nur klar, dass Sie wirklich bereit sind, sich neu zu binden. Jetzt treffen Sie auf jemanden, dem Sie Ihr Herz schenken können. Paare, aufgepasst: Im Juli, August und September bieten Ihnen zuerst die Sonne, dann Venus und Mars ideale Voraussetzungen, um gemeinsame Pläne zu verwirklichen. Im Herbst neigen Sie zu Eifersucht, was für Streitereien sorgen kann.
Geld
In geschäftlichen Angelegenheiten spüren Sie 2016 stets, wann Veränderungen nötig sind und wann es besser ist, auf bewährte Strategien zu setzen. Dies schenkt Ihnen großes Selbstbewusstsein und lässt Sie überzeugend auftreten. Ihre beruflichen Projekte treiben Sie von März bis Mai so engagiert voran, dass Sie die Konkurrenz spielend abhängen. In der zweiten Jahreshälfte steht Ihnen Glücksstern Jupiter bei: Sie erreichen dann jedes noch so hochgesteckte Ziel. Finanziell sollten Sie etwas vorsichtiger sein: Sie neigen zu recht teuren Spontankäufen und schrecken nicht davor zurück, Risiken einzugehen. Dies könnten Sie im Nachhinein bereuen.
Gesundheit
Da 2016 Mars und Uranus einen starken Einfluss auf Sie haben, brauchen Sie sowohl Abwechslung und Action als auch Ruhe und Erholung. Saturn hilft Ihnen das ganze Jahr über, Ihre Grenzen richtig einzuschätzen. So ist die Gefahr gering, dass Sie diese überschreiten. Im Februar ist die Erkältungsgefahr erhöht: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, um Ihr Immunsystem zu stärken. Im April, August und September geht es Ihnen fantastisch. Juni und Juli sind ideale Monate, um Urlaub zu machen. Gegen Ende des Jahres dürfen Sie es ruhigen Gewissens ein bisschen langsamer angehen lassen. Wellnesstage, Dampfbäder und Massagen schenken Ihnen stets neue Kraft.
Stier (21.4. - 20.5.) Liebe
2016 ist ein Jahr der Veränderungen – im positiven Sinne. Liierte Stiere spüren, dass es ihrer Beziehung an Schwung fehlt, und ergreifen die Initiative. Mit immer neuen Ideen versüßen Sie Ihrem Schatz den Alltag. Wenn Sie noch nach einem Partner suchen, könnten Sie fündig werden. Mit Ihrem Charme verzaubern Sie Ihre Flirtpartner im Nu. Doch auch diejenigen, die ihr Singledasein nicht aufgeben möchten, erleben eine gute Phase: Viel Spaß mit Freunden, spannende Begegnungen und abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten sind garantiert. Liierte Stiere haben bis September eine Dauereintrittskarte für Wolke sieben und können ihr Liebesglück kaum fassen. Der Mai wäre ideal für einen Heiratsantrag, der August ist ein perfekter Monat für die Hochzeitsreise. Im Oktober ist es kurzzeitig vorbei mit der Flitterwochenstimmung, doch schon ab November sind Sie beide wieder ein Herz und eine Seele.
Zwillinge (21.5. - 21.6.) Liebe
Die Liebe ist für Sie alles andere als ein Selbstläufer. Beziehungen werden auf die Probe gestellt, das Flirten ist eine echte Herausforderung. Mit etwas Engagement können Sie jedoch alles zum Guten wenden. Liierte Zwillinge sollten sich nicht damit abfinden, dass es ihrer Partnerschaft an Spannung fehlt. Machen Sie Ausflüge zu zweit und verreisen Sie. Sie beide brauchen Abwechslung, um die Liebe lebendig zu halten. Singles erscheint die Partnersuche wie verhext: Haben sie Interesse, ist er oder sie schon vergeben. Und diejenigen, die Ihnen ihr Herz schenken möchten, sind nicht Ihr Typ. Gehen Sie dennoch aus und flirten Sie. Ab September kann sich das Blatt wenden. Wichtig ist, bis dahin keine unüberlegten und weitreichenden Entscheidungen zu fällen. Ihr persönliches Liebeshighlight ist der Dezember: Venus, Mars und Jupiter laden ein zum Kuscheln, Schmusen und Genießen.
Geld
Sie brauchen 2016 einiges an Geschick, um sich im Beruf einen Platz in der ersten Reihe zu sichern. Es scheint, als müssten Sie ein Vielfaches Ihres eigentlichen Pensums stemmen. Von März bis Mai machen Ihnen engstirnige Kollegen oder Vorgesetzte zu schaffen. Wichtig ist, stets freundlich und sachlich zu bleiben und klar zu kommunizieren. Venus schenkt Ihnen immer mal wieder großartige Ideen, die Ihnen helfen, Ihre Projekte voranzutreiben. Ab September ist auch endlich wieder für ein angenehmes Betriebsklima gesorgt. In der ersten Jahreshälfte sind finanziell weder größere Gewinne noch hohe Verluste zu erwarten. Ratsam ist, langfristige Verträge und Versicherungen nicht unüberlegt abzuschließen. Der goldene Oktober ist Ihr Monat: Merkur sorgt für Chancen, die Sie unbedingt ergreifen sollten.
Gesundheit
Um sich wirklich wohlzufühlen, sollten Sie 2016 einen gesünderen und bewussteren Lebensstil pflegen. Denken Sie einmal über Ihre Ernährungsgewohnheiten nach, informieren Sie sich über wichtige Nährstoffe und Vitamine – und erstellen Sie sich gegebenenfalls einen ganz neuen Speiseplan. Nutzen Sie Ihre Zeit sinnvoll, statt sie mit unnötigen Terminen oder Verabredungen mit oberflächlichen Bekanntschaften zu vergeuden. Besuchen Sie die Menschen, die Ihnen wirklich am Herzen liegen – die gemeinsamen Unternehmungen und die intensiven Gespräche schenken viel neue Kraft. März, April, Mai, August und September sind ideal für Wellness, Urlaub und Reisen.
Saturn garantiert viel Spaß und Abwechslung – Langeweile ist ein Fremdwort für Sie. Anfang des Jahres wartet in Beziehungen die ideale Mischung aus trauter Zweisamkeit und spannenden Aktivitäten, Singles können sich vor Verehrern kaum retten. Jedoch fühlen Sie sich als ungebundener Löwe ganz wohl, sodass es sich nur dann jemand in Ihrer Höhle gemütlich machen darf, wenn er oder sie das gewisse Etwas hat. Im Juli sind Unstimmigkeiten keine Seltenheit, doch schon im August liest Ihnen Ihr Schatz oder Schwarm schon wieder jeden Wunsch von den Augen ab. Spätestens im September ist es um ungebundene Löwen geschehen, denn Venus, Mars und Jupiter bieten die besten Liebeseinflüsse seit Langem. Bei Paaren lassen die innigen Gefühle und die romantische Stimmung bis Ende des Jahres nicht nach. Sie genießen jeden Tag, den Sie mit Ihrem Partner verbringen können.
Geld
Sie schaffen 2016 den Spagat zwischen Fortschritt und Tradition: Sie wissen genau, wann Neuerungen notwendig sind und welche der bewährten Strategien Sie auch weiterhin anwenden sollten. Bis Mai müssen Sie im Job viel Einsatz zeigen, was Ihnen jedoch dank der Unterstützung Ihrer Kollegen leichtfällt. In der zweiten Jahreshälfte macht Ihnen die Arbeit viel Freude, und Sie fahren einige Erfolge ein. Der strenge Saturn lässt Sie mit Ihrem Vermögen vernünftig umgehen. Besonders viel Finanzglück bescheren Ihnen die Sterne Ende März, Anfang April, Mitte Juni und in den letzten beiden Juliwochen. Ab September fördert die günstige Jupiter-Saturn-Position alles rund um das Thema Immobilien.
Gesundheit
Saturn hilft Ihnen, mit Ihren Kräften klug zu haushalten. Sie ernähren sich bewusst und halten sich mit viel Bewegung fit. Zwar sind Sie als typischer Löwe auch in diesem Jahr häufig unterwegs, doch Sie spüren nun, wann es Zeit ist, sich auszuruhen. Im Frühling ist Ihnen keine Hürde zu hoch, beim Sport erzielen Sie neue Bestmarken. Aber auch Wellness ist angesagt: Lassen Sie öfter mal die Seele baumeln, tun Sie sich etwas Gutes. Wichtig ist einfach, unnötige Belastungen zu vermeiden. Im Herbst sind Sie so energiegeladen, dass Sie ein sportliches Ventil brauchen, um nicht unruhig zu werden. Doch ab November sollten Sie auch auf einen erholsamen Schlaf achten.
Geld
Sie schmieden keine Luftschlösser, sondern setzen auf bodenständige Pläne – der Erfolg dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Im Beruf brauchen Sie viel Fingerspitzengefühl, um sich durchzusetzen und voranzukommen. Scheuen Sie aber nicht davor zurück, die Ellbogen einzusetzen, wenn es nötig ist. Eine Beförderung ist nicht ausgeschlossen. 2016 beantworten Sie Geldfragen äußerst vernünftig. Von August bis Oktober ist eine gute Phase für größere Investitionen. Sie wissen intuitiv, welche sich langfristig lohnen. Und im Dezember beschert Ihnen Merkur einige Glücksfälle, die Ihnen viel Geld einbringen können.
Gesundheit
Im Jahr 2016 wirkt Jupiter förderlich auf Ihre Konstitution. Bis Anfang März haben Viren und Bakterien dennoch leichtes Spiel, wenn Sie sich nicht vitaminreich ernähren. Setzen Sie also viel frisches Obst und Gemüse auf Ihren Speiseplan. Im April und Mai fühlen Sie sich topfit: Sie sind jeder Herausforderung gewachsen, vor die Sie der Alltag stellt. Im Juni und Juli brauchen Sie eine kleine Sommerpause. Neptun und Pluto raten außerdem zu Entspannungsübungen, die Ihnen helfen, sich zu erholen. Die zweite Jahreshälfte ist geprägt von großem Wohlbefinden. Als typischer Stier schöpfen Sie Kraft aus der Natur. Ausgiebige Spaziergänge und lange Wanderungen schenken außerdem viel innere Ruhe.
Krebs (22.6. - 22.7.) Liebe
2016 können Sie das ganz große Glück (wieder-)finden. Der partnerschaftliche Alltag gestaltet sich harmonisch wie lange nicht. Sie und Ihr Schatz ziehen an einem Strang, finden für jedes Problem eine Lösung und halten sich gegenseitig den Rücken frei. Für Singles gilt mehr denn je: harte Schale, weicher Kern. Bis März mimen Sie das toughe Supergirl oder den coolen Macho, doch sobald man Sie zärtlich umgarnt, ist es sofort um Sie geschehen. Im Sommer bringen Mars und Jupiter Appetitlosigkeit, Herzklopfen, Konzentrationsschwierigkeiten, weiche Knie und nasse Hände. Diagnose: Sie sind frisch verliebt – oder fühlen sich wieder so. Beziehungen werden auf eine kleine Probe gestellt. Sie bestehen sie, wenn Sie trotz all der anderweitigen Verpflichtungen Zeit füreinander finden. Im November ist es wichtig, viel miteinander zu reden, um nicht nur noch nebeneinander zu werkeln und zu leben.
Löwe (23.7. - 23.8.) Liebe
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Geld
Uranus und Pluto machen es Ihnen 2016 nicht leicht, den richtigen beruflichen Weg einzuschlagen. Einerseits sehnen Sie sich nach etwas Neuem, andererseits brauchen Sie Sicherheit. Doch Sie können Ihrer Intuition vertrauen, wenn Sie an einer Gabelung und vor einer Entscheidung stehen. Möglicherweise wird Ihnen mehr Verantwortung übertragen. Ihre kreativen Ideen helfen Ihnen, Ihre Projekte erfolgreich zum Ende zu bringen. Lassen Sie sich in diesem Jahr auf keine unnötigen Risiken ein und fällen Sie finanzielle Entscheidungen erst, wenn Sie sich ausreichend Informationen eingeholt haben. Von März bis Juli gehen Sie äußerst geschickt mit Ihrem Vermögen um, sodass Sie Gewinne verzeichnen. Im Oktober sind Sie etwas zu verschwenderisch, der graue November kann einen Geldregen mit sich bringen.
Gesundheit
Setzen Sie im Jahr 2016 verstärkt auf eine gesunde Ernährung. Schwere Kost am späten Abend vertragen Sie schlechter als sonst. Außerdem ist es ratsam, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen – und zwar Wasser, Tee oder verdünnte Säfte – nicht Alkohol. Dann bleiben Sie fit. Richtige Top-Sterne haben Sie von Mai bis August: Venus, Mars und Jupiter schenken Ausgeglichenheit, Kraft und jede Menge gute Laune. Besonders viel Freude machen Ihnen Ausflüge und Reisen. Muten Sie sich im Herbst nicht zu viel zu und ruhen Sie sich nach getaner Arbeit aus. Jupiter, Uranus und Pluto präsentieren Ihnen schnell die Rechnung, wenn Sie sich überanstrengen.
Jungfrau (24.8. - 23.9.) Liebe
Jupiter bringt Ihnen 2016 viel Liebesglück. Doch Sie müssen schon aktiv werden, um es voll auskosten zu können. Jungfrauen auf Partnersuche sollten sich zur Karnevalszeit unters verkleidete Volk mischen. Aus einem spannenden Flirt kann mehr werden. Paare haben die Chance, gemeinsame Großprojekte erfolgreich umzusetzen. Der Sommer hat es in sich: Liierte können kaum die Finger voneinander lassen. Und auf Singles warten kurze – aber dafür umso heißere – Nächte. Wichtig ist nur, sich nicht auf Flirtpartner einzulassen, die bereits vergeben sind. Im goldenen Oktober führen Sie mit Ihrem Schatz oder Schwarm intensive Gespräche, die Sie einander noch näherbringen – und für viele romantische und sinnliche Stunden zu zweit sorgen.
Geld
Sie trauen sich vieles zu und übertragen Ihren Optimismus auf Ihre Kollegen. Selbst Vorgesetzte sind beeindruckt. Sie gehen höchst motiviert an die Arbeit und kommen Ihren Karrierezielen einen großen Schritt näher. Sie avancieren zudem zu einem Verhandlungsgenie: Ideal, um dem Chef Ihre Ideen zu präsentieren oder um Gehaltsgespräche zu führen. Neues Wissen saugen Sie auf wie ein Schwamm. In Geldfragen ist es 2016 besonders wichtig, sorgfältig das Für und Wider abzuwägen, bevor Sie sich langfristig zu etwas verpflichten. Lassen Sie sich nicht von unrealistischen Versprechen blenden. Alles in allem haben Sie ein Händchen für finanzielle Angelegenheiten.
Gesundheit
Glücksstern Jupiter ist an Ihrer Seite. Nun können Sie Ihr Wohlbefinden fördern und Ihre Fitness verbessern. Selbst kleine Zipperlein oder Wehwehchen kurieren Sie aus. Als typische Jungfrau neigen Sie dazu, sich so sehr um das Wohl Ihrer Lieben zu kümmern, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen. Zwar fühlen Sie sich vital, aber es sollte auch viel Erholung auf dem Programm stehen. Bemerkenswert: Sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, vor welchen Herausforderungen Sie auch stehen. Und so meistern Sie jede mit Bravour. Schalten Sie am Jahresende einen Gang zurück und machen Sie es sich gemütlich.
HOROSKOPE 2016
DONNERSTAG, 24. DEZEMBER 2015
Waage (24.9 - 23.10.) Liebe
In der Liebe herrscht bei Ihnen 2016 ein stetes Auf und Ab. Beziehungen stehen auf einer stabilen Basis, Sie und Ihr Partner setzen viele Ihrer Pläne um. Singles freuen sich über die Komplimente ihrer Verehrer, lassen sich jedoch nur selten auf etwas Festes ein. Das Frühjahr gehört Ihren Freunden, da bleibt nicht viel Raum für Zweisamkeit. Im Sommer sorgen Sonne und Venus für viel Liebesglück. Ungebundene Waagen sollten Entscheidungen jedoch erst im Juli fällen: Erst jetzt wissen sie, für wen ihr Herz wirklich schlägt. Ein absoluter Supermonat ist der September, denn Liebesstern Venus und Glücksplanet Jupiter wandern durch Ihr eigenes Zeichen. Dank Jupiter und Saturn herrscht ab Oktober Harmonie – und Venus und Mars sorgen für ganz viel Herzklopfen.
Geld
Ihre diplomatische Art ebnet Ihnen 2016 den Weg. Saturn schickt Ihnen außerdem das nötige Durchhaltevermögen, um selbst hochgesteckte Ziele zu verfolgen. Zu Jahresbeginn kann es am Arbeitsplatz kleinere Differenzen im Kollegenkreis geben, die Sie jedoch recht leicht aus der Welt schaffen können. Von März bis Mai sind die Aufgaben im Handumdrehen erledigt. Je anspruchsvoller die Projekte, desto motivierter sind Sie. Nach dem Sommer können Sie dank Venus und Jupiter einfach jeden von sich, Ihren Fähigkeiten und Vorhaben überzeugen. Finanziell herrscht im ersten Halbjahr ein Auf und Ab. Zwar wissen Sie, wie man Geld am besten spart oder investiert, doch müssen Sie mit unvorhergesehenen Kosten rechnen. In der zweiten Jahreshälfte geht es aber deutlich bergauf.
Gesundheit
Sie starten geruhsam ins neue Jahr und setzen auf Erholung. Im März und im April wächst der sportliche Ehrgeiz. Sie erstellen sich ein Fitnessprogramm, stecken sich kleine Ziele und arbeiten daran, sie zu erreichen. Mit Ausdauer und Durchhaltevermögen können Sie auch anstrengende Tätigkeiten erledigen. Und selbst nach langen Tagen ist die Lust groß, sich zu bewegen. Im Sommer wäre eine Urlaubsreise perfekt, doch auch Ausflüge mit der Familie oder Freunden bereiten Ihnen viel Freude. Im weiteren Verlauf des Jahres fühlen Sie sich ausgeglichen und jeder Herausforderung gewachsen. Zudem kurieren Sie kleine Zipperlein aus. An Power fehlt es Ihnen jedoch noch bis Ende des Jahres nicht.
Skorpion (24.10. - 22.11.) Liebe
Auf Skorpione wartet 2016 viel Harmonie und Romantik. Singles haben aus ihren Erfahrungen gelernt, hören auf ihre innere Stimme und wissen recht schnell, mit welchen Flirtpartnern sie sich einfach nur ein bisschen vergnügen wollen. In Partnerschaften sorgen Venus und Mars für einen sehr verschmusten und beschaulichen Jahresanfang. Im Sommer warten prickelnde Erotik und heiße Sommernächte – sowohl auf liierte als auch auf ungebundene Skorpione. Letztere lassen sich dann schon einmal auf eine Affäre ein, doch stehen die Chancen auf eine neue Liebe ebenfalls gut. Paare genießen ihre gemeinsame Zeit, lachen viel und tauschen gerne Zärtlichkeiten aus. Wenn die Tage kürzer werden, sollten Sie es sich des Öfteren zu Hause gemütlich machen, statt mit Freunden um die Häuser zu ziehen. Zu viel Stress wirkt sich negativ auf die Beziehung aus.
Schütze (23.11. - 21.12.) Liebe
2016 sind Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl gefragt, um Schwung und Romantik in Ihr Liebesleben zu bringen. In Beziehungen sollten Sie sich liebevoll zeigen und darauf achten, sich bei all Ihren Pflichten genug Zeit für die Liebe zu nehmen. Singles haben so hohe Erwartungen, dass es den Sternen schwerfällt, sie zu erfüllen. Vergeuden Sie Ihre Zeit nicht, indem Sie auf Avancen von jemandem hoffen, der bereits vergeben ist. Im Frühling finden Liierte stets einen gemeinsamen Nenner, um Zukunftspläne zu schmieden und diesen gleich Taten folgen zu lassen. In der zweiten Jahreshälfte möchten Sie Ihrem (Flirt-) Partner am liebsten nicht mehr von der Seite weichen. Romantikstern Venus wandert zudem von Mitte Oktober bis Mitte November durch Ihr eigenes Zeichen. Singles könnten endlich auf ihren Traumprinzen oder ihre Märchenprinzessin treffen.
Geld
Einerseits reizt es Sie, etwas Neues zu wagen, andererseits wollen Sie auf Nummer sicher gehen. Für diese widersprüchlichen Wünsche sind im Jahr 2016 Saturn, Mars und Uranus verantwortlich. Sie arbeiten gern und viel und verfolgen ehrgeizige Ziele. Achten Sie auf einen freundlichen Umgangston, sonst können Ihnen empfindliche Kollegen das Leben schwer machen. Ab September steht Ihnen in beruflichen Belangen Glücksstern Jupiter bei, außerdem fördert Venus Ihren Ideenreichtum. Die Arbeit geht Ihnen leicht von der Hand. Auch kommt Ihnen Ihre Spontaneität zugute. Finanziell gilt aber: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Anfang des Jahres läuft es noch rund. Doch im weiteren Jahresverlauf sollten Sie Vorsicht walten lassen, denn Fehlinvestitionen kommen Sie teuer zu stehen.
Gesundheit
Ihr Optimismus hilft Ihnen, mit dem Einfluss des strengen Saturns zurechtzukommen. Dieser bestraft es nämlich sofort, wenn Sie mit Ihrer Gesundheit zu leichtfertig umgehen. Nehmen Sie also viel Flüssigkeit zu sich, bewegen Sie sich ausreichend und ernähren Sie sich gesund, ausgewogen und vitaminreich. Dann fühlen Sie sich wohl. Kleine Auszeiten vom Alltag schenken Wohlbefinden. Im zweiten Halbjahr geht es bergauf. Von Juli bis September dürfte es Ihnen nicht an Energie mangeln, ab Oktober geht es Ihnen blendend. Beim Sport erzielen Sie Bestleistungen, den Herausforderungen des Alltags sind Sie gewachsen – und auch die Freizeit gestalten Sie gern aktiv.
2016 brauchen Sie zwar viel Freiraum, doch sehnen Sie sich auch nach Nähe. Im Januar haben sowohl Singles als auch Liierte viel zu tun. Ihre Freizeit verbringen Wassermänner am liebsten mit Freunden. Von Februar bis Mitte März kehrt mit Venus die Romantik in Ihr Liebesleben zurück. Tipp für Singles: Faschingsfeiern und Après-Ski- Partys sind dank Venus echte Partnerbörsen. Der Mai gestaltet sich anstrengend: Wenn Sie nicht aufpassen, wirken Sie zu dominant. Zudem können Eifersucht und Missverständnisse für Unstimmigkeiten sorgen. Singles sollten ruhige Mußestunden nutzen, um darüber nachzudenken, was sie sich von einer neuen Beziehung erhoffen. Der Sommer bietet nur dann heiße Nächte, wenn Sie die Initiative ergreifen. Im September können Liebesträume wahrwerden: Ungebundene Wassermänner lernen ihren Traumpartner kennen, Liierte wagen den nächsten Schritt.
Geld
Saturn und Uranus bieten 2016 sehr gute Chancen, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Sie brauchen diese nur zu ergreifen. Haben Sie keine Angst vor Veränderungen: Ist der erste Schritt getan, verläuft alles zu Ihren Gunsten – selbst Dinge, denen Sie skeptisch gegenüberstehen. Sie sind kaum zu bremsen, auf Sie und Ihren Erfolg kann man nur neidisch sein. In der zweiten Jahreshälfte kommen Sie am besten als Einzelkämpfer voran. Sie genießen es, sich in Tempo und Arbeitsweise an niemandem orientieren zu müssen. Ab September sind Sie auf der Überholspur. Motiviert, wie Sie sind, können Sie Ihr großes Ziel endlich erreichen. 2016 macht es Ihnen nichts aus, den Gürtel ein bisschen enger zu schnallen – vor allem, wenn es um den Kauf technischer Geräte geht.
Gesundheit
Achten Sie darauf, sich Ihre Kraft sinnvoll einzuteilen. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und die wirklich wichtigen Aufgaben. Gestalten Sie Ihre Freizeit so, dass sie Ihnen Spaß macht: Gute Laune sorgt nun automatisch für eine stabile Gesundheit. Falls Sie tagsüber hauptsächlich sitzen, ist Bewegung besonders wichtig. Gelenkschonende Sportarten – zum Beispiel Walken oder Schwimmen – wären ideal für Sie. Sie sollten außerdem auf Wellness und Entspannung setzen. Unter dem Einfluss von Uranus übt alles Neue einen besonderen Reiz auf Sie aus. Versuchen Sie sich öfter an modernen Fitnesstrends oder nehmen Sie an Weiterbildungen und Kursen teil. So halten Sie Körper und Geist fit und beweglich.
Geld
Ihre Kollegen seien gewarnt: Ruhen diese sich auf ihren Lorbeeren aus, sind Sie nämlich zur Stelle und machen ihnen ihre Position streitig. Sie gehen mit so viel Schwung an die Arbeit, dass Sie andere mit Leichtigkeit überholen. Getoppt wird dieser Elan nur von dem Enthusiasmus, den Sie in der warmen Jahreszeit an den Tag legen: Man kann über Ihr Tempo und Ihren Ehrgeiz nur staunen. Außerdem stehen Jupiter, Neptun und Pluto in dieser Phase günstig. Sie dürfen mit geradezu bahnbrechenden Erfolgen rechnen. Später punkten Sie dank Ihrer kreativen Ideen. Es wäre ein Wunder, würde sich Ihre Einsatzfreude nicht auch positiv auf Ihre finanzielle Lage auswirken. Dennoch sollten Sie bodenständig planen und nicht ständig in die Vollen gehen. Im Dezember sind Sie der geborene Schnäppchenjäger.
Gesundheit
2016 können Sie viel für sich und Ihre Gesundheit tun. Sie achten auf einen vernünftigen Lebensstil und spüren intuitiv, was Ihnen guttut. Kraftplanet Mars im eigenen Zeichen macht Sie bis Anfang März superfit. Ob im Job oder im Alltag: Sie erreichen jedes noch so hochgesteckte Ziel. Wichtig ist nur, sich zwischendurch auch mal kleine Verschnaufpausen zu gönnen. Allzu lange halten Sie es auf dem Sofa jedoch nicht aus: Sie wollen sich bewegen. Ihr Fitnessprogramm macht Ihnen Spaß, abwechslungsreiche Unternehmungen mit Freunden sind ein Muss. Optimale Reisemonate sind Juni, August und September. Dann ist aber auch Wellness begünstigt. Im November und Dezember gilt es, Stress bewusst zu reduzieren, um zur Ruhe zu kommen.
Steinbock (22.12. - 20.1.) Liebe
Auf Sie ist 2016 mehr denn je Verlass – denn Sie schätzen Beständigkeit, können Freundschaften intensivieren und Ihre Beziehung auf eine solide Basis stellen. Mars und Venus sorgen für eine romantische und gleichzeitig sehr sinnliche Stimmung. Im März lernen Singles ihre Flirtpartner näher kennen, und Liierte genießen intensive Gespräche. Im April können mitunter kleine Streitigkeiten anstehen. Dafür bietet der Mai alles, wovon Sie sonst nur zu träumen wagen: Ungebundene Steinböcke können die große Liebe finden, Paare machen den nächsten Schritt. Im Juni und Juli machen Sie und Ihr Schatz sich daran, Ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen. Der August ist ideal für eine Urlaubsreise oder unvergessliche Flitterwochen. Ab September herrscht in Partnerschaften pure Harmonie. Singles lernen dank ihrer sympathischen Ausstrahlung interessante Menschen kennen.
Wassermann (21.1. - 19.2.) Liebe
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Geld
Neptun macht Sie kreativ. Und Jupiter hilft, den Überblick zu behalten. Dies sind ideale Voraussetzungen, um berufliche Vorhaben in die Tat umzusetzen. Besonders leicht gelingt Ihnen dies bis Mai und von August bis November. Dabei haben Sie nicht nur den Profit im Sinn: Das Menschliche und das Miteinander sind Ihnen äußerst wichtig. Sie gehen auf Kollegen ein und sind ein großartiger Teamplayer. In Verhandlungen können Sie mit den richtigen Argumenten jeden von Ihren Plänen überzeugen. Anspruchsvolle Projekte sollten Sie bis Oktober anstoßen, dann garantieren die Sterne ein gutes Gelingen. Finanziell stehen Ihnen sowohl Finanzstern Merkur als auch Glücksplanet Jupiter zur Seite: 2016 wird Ihr Jahr. Intuitiv wissen Sie, welche Chancen Sie ergreifen müssen, damit die Kasse klingelt. Die meiste Zeit des Jahres spinnen Sie selbst Stroh zu Gold.
Gesundheit
Mars, Jupiter und Neptun helfen Ihnen, an sich zu denken und rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, wenn das Tempo zu hoch wird. Von Januar bis Anfang März verfügen Sie über beneidenswert viel Energie. Von Ende Mai bis Anfang August könnten Sie ebenfalls nicht über fehlenden Elan klagen: Powerplanet Mars steht Ihnen schließlich zur Seite. Was auch immer Sie sich in diesen Phasen vornehmen: Sie schaffen es – sei es im ganz normalen Alltag oder beim Sport. Trotzdem ist die Gefahr gering, dass Sie sich zu viel zumuten. Denn die Jupiter-Neptun-Konstellation lässt Sie immer wieder Pausen einlegen und zur Ruhe kommen. Sie lassen gern die Seele baumeln und tanken so stets viel neue Kraft. Im Oktober und November sollten Sie umsichtiger sein. Unter dem Einfluss von Mars, Jupiter und Uranus ist die Verletzungsgefahr sowohl im Alltag als auch beim Sport leicht erhöht.
Fische (20.2. - 20.3.) Liebe
Sie besitzen ein einnehmendes Wesen und sind 2016 besonders sensibel und einfühlsam. Der Alltag hat Sie jedoch in seinen Fängen. Ergreifen Sie die Initiative, bringen Sie neuen Schwung in Ihr Liebesleben – so kehrt auch in langjährige Beziehungen die Romantik zurück. Singles könnten sich im ersten Quartal neu verlieben. Im März und April muss Ihr Schatz oder Schwarm viel Verständnis aufbringen, da Sie so eingespannt sind, dass nur wenig Zeit für Zweisamkeit bleibt. Anschließend ist die Sehnsucht nach (körperlicher) Nähe ist groß, und das zeigen Sie auch. Gemeinsame Vorhaben aller Art stehen unter guten Sternen. Bisweilen zweifeln Sie an sich und Ihrem Bauchgefühl – und wissen oft nicht, wem Sie vertrauen können. Sie wollen nicht enttäuscht werden. Es fällt Ihnen schwer, sich zu öffnen. Wichtig ist, sich nicht zurückzuziehen. Sprechen Sie über Ihre Gefühle, dann klärt sich alles.
Geld
Möglicherweise müssen Sie umdenken und sich neuen Gegebenheiten anpassen. Zwar dauert es ein bisschen, bis Sie sich orientiert haben, doch fühlen Sie sich letztlich sehr wohl mit den Veränderungen. Zunächst läuft es rund am Arbeitsplatz. Zeitweise erwartet Sie ein kleines Motivationstief, und der Joballtag gestaltet sich recht zäh. Von Mai bis August ist zwar viel Einsatz gefragt, doch zeigen Sie diesen gern, denn Ihr Engagement macht sich bezahlt. Sie punkten mit kreativen Ideen. Ihre besten Urlaubsmonate sind August und September, denn dann geht es beruflich nur schleppend voran. In finanziellen Angelegenheiten ist Weitblick gefragt. Sie würden es bereuen, dem kurzfristigen Erfolg nachgejagt zu haben. Vergleichen Sie auch Preise und Konditionen, bevor Sie Verträge abschließen.
Gesundheit
Viel frische Luft und Bewegung sollten selbstverständlich für Sie sein. Nehmen Sie sich zudem viel Zeit für Ihre kreativen Hobbys, und folgen Sie Ihrem Interesse an Kunst und Kultur. Dies sind Ihre Wunderwaffen gegen Stimmungsschwankungen. Bis Ende Februar schickt Mars mehr als genug Energie für den normalen Alltag und eine aktive Freizeit. Von März bis Mai dürfen Sie sich öfter mal verwöhnen (lassen): zum Beispiel mit Wellness, Massagen und Saunabesuchen. Im Sommer sind Sie topfit. Keine Hürde ist Ihnen zu hoch, Sie meistern jede Herausforderung. Und doch vernachlässigen Sie nicht Ihre eigenen Bedürfnisse. Je entspannter Sie den Sommer verbringen, desto besser. Ab Oktober gibt es dank Venus und Mars keinen Grund zu klagen.