Ein Magazin der Schaumburger Nachrichten | Mittwoch, 27. November 2013
Nienstädt MAGAZIN
Interessanter Lesestoff für alle Einwohner Dieses Magazin erhalten alle SN-Abonnenten und alle Haushalte der Samtgemeinde Nienstädt Samtgemeinde. Mehr als 10 000
Menschen leben in den Gemeinden Nienstädt, Helpsen, Hespe und Seggebruch. Sie alle genießen viele Vorzüge, die die rund 33 Quadratkilometer große Samtgemeinde Nienstädt bietet: einerseits die gute Infrastruktur und Lage zwischen Bückeburg, Obernkirchen und Stadthagen, andererseits die landschaftliche Idylle zwischen Bückeberg und Schaumburger Wald. Darüber hinaus wissen viele Einwohner die Vorteile ihrer
Heimatzeitung zu schätzen: In keiner anderen Samtgemeinde oder Stadt in der Region haben prozentual gesehen so viele Haushalte die Schaumburger Nachrichten abonniert wie hier. Der Vorteil für all diese SN-Leser: Sie erfahren stets aktuell, was es Berichtenswertes in und aus ihrer Gemeinde gibt. Morgens um 6 Uhr können Sie täglich aufs Neue nachlesen, was sich am Tage und am Abend zuvor in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ereignet hat.
In diesem Nienstädt-Magazin geht es allerdings weniger um das aktuelle Geschehen der vergangenen Tage, sondern vielmehr um bevorstehende Veranstaltungen und Hintergründiges. Zum Beispiel erhalten Sie Einblicke in das Innenleben ungewöhnlicher Vereine und Interessengruppen. Außerdem haben sich Gemeindebrandmeister Dieter Sebode und Unternehmer FritzHenning Paul den Fragen von SN-Mitarbeiter Holger Buhre gestellt. Die ausführlichen Inter-
views können Sie in diesem Magazin lesen. Übrigens: Diese Ausgabe des Nienstädt-Magazins erhalten nicht nur alle SN-Abonnenten, sondern alle Haushalte in den vier Gemeinden Helpsen, Hespe, Nienstädt und Seggebruch – und zwar kostenlos. Wer noch keine Zeitung abonniert hat, dem empfiehlt SN-Verlagsleiter Arne Frank ein 14-tägiges Probe-Abo – erhältlich unter der kostenfreien Telefonnummer (08 00) 1 23 40 21. hb
Der Männerchor „Liederkranz“ Enzen-Hobbensen singt am 3. Advent in pr. Seggebruch gemeinsam mit Stargast Kathy Kelly.
Weihnachtskonzert in Seggebruch Kathy Kelly Stargast am Sonntag, 15. Dezember Seggebruch. „Fröh-
lige Mitglied der liche Weihnacht“ Gruppe The Kelly heißt es am 3. AdFamily wird das vent in der SeggeKonzert musikabrucher Kirche. Der lisch und stimmMännerchor „Lielich bereichern. derkranz“ Enzen• Der Eintritt kostet Hobbensen unter 14 Euro. Der Vorder Leitung von verkauf hat bereits pr. Manfred Neumann Kathy Kelly. begonnen. Konwill alle Besucher ab 16.30 Uhr zertkarten gibt es in Stadthagen musikalisch auf die schönste Zeit bei der Tourist-Info (Am des Jahres einstimmen. Einlass Markt), bei Zigarren Niemeier ist um 16 Uhr. (Am Markt) und in der SN-GeGesangliche Unterstützung schäftsstelle (Vornhäger Straße / erfährt der Chor am 15. Dezem- Ecke Ostring) sowie bei allen ber von Kathy Kelly. Das ehema- „Liederkranz“-Sängern.
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Der Rock ist zwar hinüber, das Zierband jedoch nicht. Es wird fein säuberlich abgetrennt und kann wiederverwendet werden.
Der Umgang mit diesen feinen goldenen Zierperlen erfordert Ruhe, Konzentration und filigrane Handarbeit.
Hier greifen auch die Männer zu Nadel und Faden Bei der Schaumburger Tanz- und Trachtengruppe Seggebruch wird im Winter genäht VON VERA SKAMIRA
Seggebruch. An diesem kalten und stockdunklen Novemberabend sorgt nur der Lichtkegel der Taschenlampe für sicheren Schritt. Hier am Feld brennt keine Straßenlaterne. Beim Näherkommen auf dem schmalem Weg zum Haus werden Figuren im erleuchteten Fenster sichtbar. Um zwei Tische sitzen Frauen und Männer mit gesenkten Köpfen herum. Was geschieht hier in einem weißgetünchten ehemaligen Schweinestall? Nicht Konspiratives, Esoterisches oder Sektirerisches: Hier steht echte Handarbeit im Mittelpunkt. Und auch Männer beugen sich über ihr Werk mit Nadeln und Faden. Die Mitglieder der Tanzund Trachtengruppe Seggebruch reparieren ihre wertvollen Outfits, die bei Erntefesten so prächtig zur Geltung kommen: die roten Röcke, die Batistkragen, die Schürzen und Umschlagtücher, die Schlipse und Bänder. Und sogar die Flügelhauben mit dem über und über mit kleinsten Perlen bestickten „Plitt“. Eine original SchaumburgLippische Tracht – hier die „Bückeburger“ – ist nicht im Katalog zu bestellen. Die Trachtenteile haben viele Jahrzehnte auf dem Buckel. „Und die alten Sachen werden irgendwann morsch und zerbröseln“, erläutert Christine Kamp.
In trauter und produktiver Runde: Mitglieder der Tanz- und Trachtengruppe Seggebruch reparieren alte und sk (3) fertigen neue Trachtenteile.
Längst nicht alles kann einfach nachgeschneidert werden. Vielfach gibt es die Materialien gar nicht mehr. Sylvia Stahlhut trennt mit spitzer Schere ein Zierband von einem Rock, der „hinüber“ ist – aber das Band wird gerettet. Die Arbeit ist willkommen. „Man kann die Beine mit dem Rock zudecken, dann wird es wärmer.“ Der Raum ist noch nicht durchgeheizt. Alle 14 Tage trifft sich rund ein Dutzend Vereinsmitglieder zum Nähen:
von November bis ins Frühjahr hinein. Im Sommer ist keine Zeit dazu, und dann ist es auch zu warm: Mit schwitzenden Händen ist die filigrane Arbeit kaum zu bewerkstelligen. Die winzigen goldenen Perlen, die abgezählt für Blütenmuster auf eine noch feinere Nadel genommen werden, würden an den Fingern kleben. Die Perlen sind übrigens in keinem Bastelgeschäft erhältlich. Michael Daun bestellt sie in den USA.
Auch der Vereinsvorsitzende hat die Brille auf der Nase und hantiert mit festem Zwirn. Die Männerrunde widmet sich der Herstellung von neuen Flügelhauben. Es wird geklönt, und doch ist jeder konzentriert bei der Sache: ein friedliches Bild ohne Hektik und Hast. Man sitzt zusammen um eine Arbeit, genießt die Zufriedenheit, die die Handarbeit gibt, und die Gemeinschaft, die wärmt – und nach getaner Arbeit auch schon mal eine Schlachteplatte.
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„Alles hat seine Zeit“ Fritz-Henning Paul über Punkrock, sein Möbelhaus, das Familienleben und seine Wünsche auf jeden Fall der Golfplatz in Obernkirchen dazu. Wenn es die Zeit zulässt, sind die Bewegung in der Natur und die tolle Aussicht auf das Schaumburger Land der ideale Ort zum Energie tanken.
Sülbeck. Er ist Unternehmer
und Familienmensch, HobbyGolfer und Punkrock-Fan. Die Rede ist von Fritz-Henning Paul. Der 43-Jährige lebt gemeinsam mit Ehefrau Ada und den beiden Kindern Lina-Sophie (5) und Mats-Friedrich (3) in Sülbeck – dort, wo das 1926 von seinem Großvater Friedrich gegründete Möbelhaus seit jeher seinen Sitz hat. Im Interview mit SN-Mitarbeiter Holger Buhre gewährt der Geschäftsführer der Paul Home Company GmbH Einblicke in sein Privatleben und erläutert zudem, warum es den Namen „Möbel Paul“ nicht mehr gibt. Herr Paul, Sie gelten als eingefleischter Sülbecker. Warum ist das so?
Und Ihr Lieblingsort in Deutschland oder der Welt?
Die ostfriesischen Inseln gefallen meiner Familie und mir besonders gut. Auf der Insel Juist haben bereits meine Großeltern und Eltern ihren Urlaub verbracht. Es ist für mich fast schon ein Nachhausekommen.
Fritz-Henning Paul genießt speziell im Urlaub die Zeit mit seinen Kindern Lina-Sophie und Mats-Friedrich. Bei diesem Schnappschuss hat pr. Ehefrau Ada auf den Auslöser gedrückt.
be durch meine Mutter, habe Weil mein Opa auch schon ein ich mich schnell im Alltag als Geschäftsführer zurechtgefuneingefleischter Sülbecker war. den. Hatten Sie nie das Bedürfnis, woanders zu leben?
Natürlich hatte ich das. Und ich bin froh, dass ich nach meiner Ausbildung zum Tischler ein Gesellenjahr in Dänemark verbringen konnte. Anschließend folgte in Flensburg an der Werkkunstschule ein zweijähriges Studium zum „Gestalter in Handwerk“. Und danach zwei Jahre in Köln für ein Betriebswirtschaftsstudium an der Fachschule des Möbelhandels. Wann ist bei Ihnen der Entschluss gereift, die Unternehmer-Tradition Ihrer Familie in dritter Generation fortzuführen und in die Geschäftsführung von Möbel Paul einzusteigen?
Das war Ende der neunziger Jahre durch die Liebe zum Tischlerhandwerk und zum Möbeldesign. Aber auch der frühe Tod meines Vaters und später meines Stiefvaters haben wesentlich zu dieser Entscheidung beigetragen. Wie schwer ist Ihnen die Umstellung vom angestellten Tischler früherer Jahre zum Geschäftsmann gefallen?
Während meines Studiums konnte ich mich auf diese Aufgabe langsam vorbereiten. Anschließend, nach einer Überga-
Was war in diesem Zusammenhang besonders einfach, was besonders schwierig?
Die vertraute Umgebung im Familienunternehmen hat mir auf jeden Fall einen leichten Einstieg ermöglicht. Umso schwieriger war es aber auch, neue Arbeitsabläufe und neue Strukturen zu schaffen. Warum sind Sie Anfang 2010 das Wagnis eingegangen, sich von dem weit über Schaumburg hinaus bekannten Namen „Möbel Paul“ zu trennen und sich in „Paul Home Company“ umzubenennen?
Alles hat seine Zeit. Damit möchte ich sagen, dass wir in einer sehr schnelllebigen Zeit leben und mit unserem Unternehmen stetig auf dem neuesten Stand sein müssen. Über den Europa-Möbel-Verbund haben wir als Mitglied die Chance bekommen, uns der Home-Company-Gruppe anzuschließen. Es gibt inzwischen 15 Verbandshäuser in Deutschland, die gemeinsam dieses Marketingkonzept nutzen, erarbeiten und teilen. Das ist für mich als Unternehmer eine große Hilfestellung. Und die Arbeit in der Gruppe gibt immer wieder neue Impulse, die ich mir alleine so nicht erarbeiten könnte.
Welche prominente Person möchten Sie gern einmal persönlich kennenlernen?
Billy Bragg. Das ist ein Punkrock-Sänger und -Songwriter. Wäre das Konzept nicht auch oh- Der beeindruckt mich schon seit über 20 Jahren mit seinen ne Umfirmierung aufgegangen? Nein – entweder oder! Zu ei- intelligenten Texten und seiner nem neuen Konzept gehört tollen Musik. manchmal auch ein neuer Name. Dieser Schritt war notwen- Angenommen, Sie könnten für dig, um das Unternehmen für einen Tag mit einem Menschen die Zukunft auszurichten und Ihrer Wahl die Rollen tauschen: auch eine neue Zielgruppe zu In welche Haut möchten Sie mal erreichen. Die aus unserer Un- für 24 Stunden schlüpfen? ternehmenstradition und -phi- Ich würde gerne mal mit dem losophie bekannten Werte wie Vogelwart auf der ostfriesiEhrlichkeit und Zuverlässigkeit schen Insel Memmert tausind dabei aber natürlich erhal- schen. Außer ihm darf nämlich ten geblieben – trotz Umfir- niemand auf diese fünf Quadmierung. ratkilometer große Insel. Als Chef von 26 Mitarbeitern haben Sie eine große Verantwortung für Ihre Angestellten und deren Familien. Zugleich haben auch Ihre Kunden sicher hohe Ansprüche an die Qualität der Küchen und Möbel, die sie bei Ihnen kaufen. Können Sie angesichts dieser Ausgangssituation überhaupt abschalten und mal einen Tag gar nicht an die Firma denken?
Welches war der bislang schönste Tag in Ihrem Leben?
Wieviel Zeit bleibt für andere Dinge?
Abschließende Frage: Stellen Sie sich vor, Sie hätten drei Wünsche frei. Welche wären das?
Die Hochzeit mit meiner Frau. Am selben Tag haben wir zudem unsere Kinder taufen lassen. Wie sieht Ihr perfektes Wochenende aus?
Dazu gehört auf alle Fälle ein ausgiebiges Frühstück mit meiner Familie, nachmittags eine Das ist gar nicht so leicht und Golfrunde in Obernkirchen gelingt auch nur ganz selten – und abends ein Punkkonzert mit meinem Freund Moritz. am besten aber ganz weit weg.
Meine wenige Freizeit verbringe ich mit meiner Frau und un- Mein größter Wunsch ist naseren Kindern – und gerne türlich, dass meine Familie und auch mit Freunden. ich gesund bleiben. Ein weiterer Wunsch wäre ein monatelanger Urlaub auf Bora Bora. Haben Sie eigentlich einen Und drittens: Der FC St. Pauli Lieblingsplatz in Sülbeck gewinnt die Champions oder Umgebung? Seit eineinhalb Jahren gehört League… hb
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„Kontur hairdesign“ sammelt für Hospizarbeit Aktion zugunsten der Kinder-Trauerarbeit in Rinteln / Salon ab 9. Dezember auch montags geöffnet Helpsen. Der Hospizver-
ein Rinteln ist in diesem Jahr Empfänger der Spendenaktion von „Kontur hairdesign“ in Helpsen. Seit vielen Jahren sammelt das Team um Friseurmeisterin Jacqueline Briest in der Adventszeit für den guten Zweck. Das Geld, das die Kunden dort in die Sammelbüchse stecken, geht zu 100 Prozent nach Rinteln. Als Dankeschön spendiert das KonturTeam Frauen ein Makeup-Refreshing und Männern eine Kopfmassage. Über einen kleinen Artikel ist Briest auf die Hospizarbeit für Kinder in Rinteln aufmerksam geworden. „Das, was ich da gelesen habe, hat mich sehr berührt“, sagt die Mutter von zwei Kindern.
Jacqueline Briest (links) und ihre Mitarbeiterinnen sammeln für den Hospizverein Rinteln und wollen insbesondere die Kinder-Trauerarbeit unterstützen. pr.
In diesem Jahr hat der Hospizverein Rinteln seine erste Kindertrauergruppe ins Leben gerufen. Fünf Mädchen und zwei Jungen zwischen zehn und zwölf Jahren fanden dort einen Raum, um ihrer Trauer
Ausdruck zu verleihen. Dabei wurden sie professionell begleitet. „Gerade Kinder haben noch so viel Leben vor sich. Da ist es gut, wenn sie für ihre Trauer früh Worte finden können“, so Briest.
Der Rintelner Hospizverein kooperiert in der Kinder-Trauerarbeit mit dem Kinderhospiz „Löwenherz“ in Syke (bei Bremen). Das Hospiz nimmt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit tödlich verlaufenden Krankheiten auf, bei denen eine medizinische Heilung ausgeschlossen ist. Daneben gibt es den „Ambulanten Kinderhospizdienst Löwenherz Bremen und Umzu“, der schwerstkranke Kinder und Familien begleitet. In Niedersachsen kooperiert der Verein mit rund 30 ErwachsenenHospizdiensten und schult Ehrenamtliche in der Kinderhospizarbeit. Wer etwas spenden möchte, kann das zu den Kontur-Öffnungszeiten tun: dienstags
und mittwochs von 9 bis 18 Uhr, donnerstag und freitags ab 9 Uhr, sonnabends von 9 bis 14 Uhr. Ab dem 9. Dezember öffnet der Salon zusätzlich montags von 9 bis 18 Uhr. Am Heiligabend bleibt „Kontur hairdesign“ geschlossen. Zwischen Weihnachten und Silvester sind Jacqueline Briest und ihr Team wieder für die Kunden da. Termine und weitere Infos gibt es telefonisch unter der Nummer (0 57 24) 39 16 61. 4 Seit Anfang November ergänzt die Friseurin Isabel Boschet das Team von „Kontur hairdesign“. Damit könne man den Kunden nun „noch mehr Know-how zur Verfügung stellen“, freut sich Jacqueline Briest. r
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Übersichtlicher, gerechter und per Internet Ferienspaß 2014 kommt anders daher als in den vergangenen Jahren VON LENA MARIE HAHN
Samtgemeinde. Alles wird an-
ders beim Ferienspaß in der Samtgemeinde Nienstädt – zumindest in der Organisation. Übersichtlicher, gerechter und elektronisch soll es im nächsten Sommer werden, wenn Julia Ganz und Michael Klemer die Koordination des bunten Ferienprogramms übernehmen. Die beiden sind als Erzieher bei der Samtgemeinde angestellt, arbeiten in den Horten der Grundschulen und betreuen das Jugendcafé „frei.Raum“ in Helpsen. Somit sorgt das Duo nicht nur für frischen Wind, sondern auch für mehr Professionalität. „Bisher waren es Mütter, die den Ferienspaß von zu Hause aus ehrenamtlich vorbereitet haben“, erzählt Klemer. Stella Seifert und Sabine Loges waren das zuletzt, deren Kinder der Zielgruppe inzwischen entwachsen sind. Ganz und Klemer haben den beiden Müttern in den vergangenen Sommerferien noch einmal intensiv über die Schultern schauen dürfen. Die größte Änderung in der Abwicklung betrifft die Vergabe der Plätze. „Bis jetzt gab es immer zwei Anmeldetage, an denen man seine Zettelchen abgab. Dabei galt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, beschreibt Ganz. Künftig läuft die Anmeldung ausschließlich online, wie es beispielsweise auch in Stadthagen und Obernkirchen seit einigen Jahren mit Erfolg praktiziert wird. Die Vorteile liegen nicht nur in einer einfacheren Handhabung für die Organisatoren, son-
Ab sofort kümmern sich die beiden Hort-Betreuer Michael Klemer und Julia Ganz um den sommerlichen lmh Ferienspaß in der Samtgemeinde Nienstädt.
dern auch bei den Teilnehmern selbst: „Man kann Freundeslisten anlegen, so dass ich auswählen kann, ich nehme an einer Veranstaltung nur teil, wenn auch mein Freund mitmacht“, erklärt Ganz. Das bunte Heftchen mit den Beschreibungen der Angebote wird es nicht mehr geben. Statt-
dessen werden Flyer auf das Online-Programm aufmerksam machen. Werbefläche für Sponsoren stehe aber durchaus weiterhin zur Verfügung, winkt Ganz mit dem Zaunpfahl: „Wir sind auf Unterstützung angewiesen.“ Am Konzept selbst ändert sich ebenfalls nichts. „Wir haben die Feedback-Bögen der Veranstal-
ter mittlerweile gesichtet“, sagt Klemer. Bei der Frage, ob eine Teilnahme auch im kommenden Jahr gewünscht sei, habe niemand „Nein“ angekreuzt. 2013 umfasste der Ferienspaß der Samtgemeinde Nienstädt 45 Angebote verschiedener Vereine und Privatpersonen. Zielgruppe sind Kinder im Grundschulalter.
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Das Leben spielt sich in der Küche ab Mittlerweile fünf Hausgemeinschaften im Kreisaltenzentrum Helpsen / Nummer 6 startet im Januar Helpsen. Seit Anfang November sind im Kreisaltenzentrum zwei weitere Hausgemeinschaften im inzwischen komplett sanierten Altbau eingerichtet. Die Gemeinschaft im Obergeschoss ist bereits voll belegt. Im Januar kehrt auch ins Erdgeschoss Leben ein. Dort werden 13 Senioren einziehen. Sie wohnen nicht nebeneinander, sondern miteinander. Das zeigt ein Blick auf die zwölf Männer und Frauen, die seit Anfang des Monats das Obergeschoss bevölkern. Eine Frau sitzt am Fenster, in der Hand eine Zeitung, die sie durchblättert. Jedoch nicht allein in ihrem Zimmer, sondern in der geräumigen Wohnküche. Ein paar Meter weiter spielen vier andere Bewohner „Mensch ärgere dich nicht“. „Hier in der Wohn- und Essküche herrscht fast immer Betrieb“, sagt Elke Jama. Sie ist Präsenzkraft in der neuen Hausgemeinschaft. Die Küche sei das Zentrum der Gemeinschaft.
Zum Alltag der Bewohner und von Präsenzkraft Elke Jama gehören auch morgendliche Gymnastik- und Bewegungsrunden. hb
In der Küche übernehmen die Senioren Tätigkeiten des Alltags selbst, soweit es ihnen möglich ist: Kartoffeln schälen, den Tisch decken und die Spülmaschine ein- und ausräumen. Unterstützend steht dabei in jeder Hausgemeinschaft des Kreisaltenzentrums stets eine Präsenzkraft zur Verfügung, die auch das Mittagessen in der Wohnküche täglich frisch zubereit. „Diese Form des Zusammenlebens gibt es in Helpsen seit dem vergangenen Herbst und ist bei
Anzeigen ganz einfach selbst aufgeben: www.sn- online.de
den Senioren sehr beliebt“, sagt Geschäftsführer Christopher Merseburger. Die pflegerische Versorgung wird seinen Angaben zufolge durch qualifizierte Pflegefachkräfte sichergestellt und ist in den Alltag integriert. Als persönlicher Rückzugsraum steht jedem Mitglied der Hausgemeinschaften ein Einzelzimmer mit Bad zur Verfügung. Viele Bewohner haben ihre Zimmer mit eigenen, vertrauten und lieb gewonnenen Möbeln eingerichtet. Auch Haustiere sind nach
Absprache im Kreisaltenzentrum willkommen. Der Alltag in den Hausgemeinschaften habe sich eingespielt, freut sich Merseburger. „In den kleinen Gruppen ist jeder akzeptiert – auch derjenige, der kaum noch etwas selbst erledigen oder aktiv mitmachen kann.“ Dank der familiären Atmosphäre in den Hausgemeinschaften sei bereits nach wenigen Tagen eine Vertrautheit zu spüren, freut sich Pflegedienstleiterin Kerstin Lutter. Spannend sei vor allem, „dass jede unserer sechs Hausgemeinschaften individuell und anders ist“. Besuch wird Lutter zufolge überall gern gesehen und integriert: „Sei es, dass das Kind einer Mitarbeiterin durch die Räume wuselt oder Bekannte und Verwandte der Bewohner sich mit an den Tisch setzen.“ • Für weitere Infos und Anfragen zu Besichtigungen steht Kerstin Lutter zur Verfügung: Telefon (0 57 24) 39 90 90. r, hb
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„Ausbildungsstand gleicht dem von Berufsfeuerwehren“ Interview mit Samtgemeindebrandmeister Dieter Sebode (Helpsen) Samtgemeinde. 2099 – das ist
die aktuelle Gesamtzahl der Feuerwehrmitglieder in der Samtgemeinde Nienstädt. Davon gehören 256 (12,2 Prozent) zu den aktiven Einsatzkräften, die im Ernstfall retten, löschen, bergen und schützen. Organisiert sind sie in zehn ehrenamtlichen Ortsfeuerwehren. Dort engagieren sich zudem 104 Jugendliche und 52 Kinder für sportliche, feuerwehrtechnische und allgemeine Belange. Die sogenannte Altersgruppe besteht aus 154 Kameraden. Der große Rest (73 Prozent) gehört zu den passiven beziehungsweise fördernden Mitgliedern. Das Kommando über alle Feuerwehrleute hat Samtgemeindebrandmeister Dieter Sebode aus Helpsen. Der 57-Jährige arbeitet hauptberuflich im Außendienst als Werkskundendienst und Fachberater. Im Interview mit SN-Mitarbeiter Holger Buhre nimmt Sebode Stellung zur aktuellen Situation „seiner“ Feuerwehr und erläutert, welche Nachteile mit der Verschmelzung einzelner Ortsfeuerwehren verbunden sind. Herr Sebode, sind Sie mit dem aktuellen Leistungsstand Ihrer Einsatzkräfte zufrieden?
Der Ausbildungs- und Leistungsstand ist sehr gut. Alle Feuerwehren betreiben Ausbildung nach den gültigen Vorschriften und stellen das auch unter Beweis. Der Ausbildungsstand ist mit dem der Berufsfeuerwehren gleichzusetzen. Die Feuerwehren stützen sich auf einen breiten Stamm an Atemschutzgeräteträgern, die samtgemeindeweit eingesetzt werden. Wie gut ist aktuell der Brandschutz in den Orten der Samtgemeinde Nienstädt?
Der Brandschutz ist in allen Orten sichergestellt. Die Feuerwehren sind in Züge gegliedert und arbeiten gemeinsam. Sobald ein Ereignis mit größerer Ausdehnung eintritt, werden mehrere Wehren der Samtgemeinde nach
Als Samtgemeindebrandmeister hat Dieter Sebode das Kommando über rund 2100 Feuerwehrmitglieder.
rg
einer festgelegten Alarm- und chen in allen Bereichen den An- Können Politik und Verwaltung Ausrückeordnung durch die forderungen. dennoch noch etwas tun, um Einsatzleitstelle alarmiert. die Situation zu verbessern? Es bedarf aktuell keiner VerbesWie gut ist die technische serung. Die Zusammenarbeit Ausstattung? Ist die Einsatzbereitschaft Die technische Ausstattung ist zwischen Rat, Verwaltung und auch bei Alarmierungen am hervorragend. Die Samtgemein- den Feuerwehren ist ausgezeichTage gesichert? Die Einsatzbereitschaft am Tage de hat die Feuerwehren in den net. Die Feuerwehren sind dank ist abgesichert. Es gibt eine Ta- vergangenen Jahren immer gut der Unterstützung gut aufgegesbestückung von Feuerwehr- unterstützt und die Ausrüstung stellt. kameraden, die bei der Firma modern erhalten. Es zahlt sich Hautau oder der Samtgemeinde- aus, dass wesentliche Bereiche Wo können beziehungsweise verwaltung tätig sind und das der Beschaffung bereits seit Jah- sollten die Kameraden mehr Fahrzeug der Feuerwehr Kirch- ren zentral durch die Samtge- leisten als bislang? horsten besetzen. Auch Einsatz- meindefeuerwehr verwaltet wer- Das ist nicht nötig. Alle leisten leiter sind am Tage aus diesem den. Damit ist ein effizientes bereits jetzt einen enormen BeiKreis verfügbar. Im Übrigen gibt Einsetzen der Mittel gegeben, trag in ihrer Freizeit neben Beruf es eine Reihe von Schichtarbei- und die Überhänge werden mi- und Familie – und dies auch tern und in den Orten Tätigen, nimiert. noch zu jeder Tages- und Nachtdie in Tagesverfügbarkeitslisten zeit. Im Übrigen muss man ja aufgeführt sind. Am Tage wer- In welchen Bereichen gibt es auch immer noch Kraft- und den aufgrund der festgestellten dringenden Handlungsbedarf? Motivationsreserven für ExtremTagesverfügbarkeit aber mehr Es gibt keinen dringenden situationen zur Verfügung haFeuerwehren alarmiert als Handlungsbedarf. Es gibt immer ben: wenn mehrere Brände aufnachts. wieder neue Aufgaben und Her- einander folgen, eine große Kaausforderungen. Aber alle diese tastrophe – beispielsweise ein anstehenden Aufgaben – seien Bahnunglück passiert – oder länWie beurteilen Sie insgesamt sie personeller oder finanzieller ger andauernde Hochwassersitudie aktuelle Situation der FeuerNatur – werden innerhalb der ationen entstehen. wehren in der Samtgemeinde? In allen Bereichen gut bis sehr zur Verfügung stehenden Fristen gut. Die Feuerwehren entspre- angegangen und gelöst. (Fortsetzung auf der nächsten Seite)
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„Keine Feuerwehr arbeitet für sich allein“ Dieter Sebode: Bereitschaft zu diesem Ehrenamt wird noch lange erhalten bleiben (Fortsetzung von der vorherigen Seite)
In welchen Ortsfeuerwehren oder Bereichen hakt es personell?
In keiner Ortsfeuerwehr. Alle habe die Sollstärke der Aktiven nach Vorgabe des Brandschutzgesetzes. Wie schwer ist die Nachwuchsgewinnung vor Ort?
Solange die Feuerwehren in den Ortsgemeinschaften verankert sind und dort den Rückhalt der Bevölkerung haben, ist auch die Nachwuchsgewinnung gesichert. Man unterschätzt oft, wie sehr die Bindung der Eltern oder Großeltern zur Feuerwehr die Entscheidung der Kinder beeinflusst, ebenfalls zur Feuerwehr zu gehen. Das ist erfahrungsgemäß in den Orten mit intakter Dorfgemeinschaft und einer dort verankerten Freiwilligen Feuerwehr relativ gut abgesichert. Diese Orte gibt es in der Samtgemeinde Nienstädt. Die gegründeten Kinderfeuerwehren erfreuen sich eines guten Zuspruchs. Dort gibt es bereits Kooperationen mehrerer Ortsfeuerwehren. Besonders wichtig ist auch, dass wir gute Betreuer für diese Jugendlichen haben, die auch von beiden Seiten – den Eltern und den Jugendlichen – akzeptiert werden, und die wir bei ihrer Mehrfachbelastung nach Kräften unterstützen. Warum gibt es nicht in jedem Feuerwehrort auch eine Jugendfeuerwehr?
Es gibt eine Ortsfeuerwehr, die sich vor einigen Jahren entschieden hat, mit einer Jugendfeuerwehr des Nachbarortes zu kooperieren. Ein Beweis, dass dies kein Nachteil für diese Ortsfeuerwehr ist, ist die Tatsache, dass ihre Aktivenmannschaft zu den stärksten der Samtgemeinde zählt und diese auch nicht überaltert ist. Jugendfeuerwehren sind immer einem ständigen Auf und Ab in der Personalstärke unterworfen. Das ergibt sich aus der
Bei Alarmierungen sitzt Samtgemeindebrandmeister Dieter Sebode auch schon mal höchstpersönlich am rg Lenkrad und steuert das Feuerwehrfahrzeug zum Einsatzort.
Tatsache, dass Jugendliche nur sechs bis acht Jahre in der Jugendfeuerwehr bleiben, Aktive aber 40 Jahre. In den Orten ist der Anteil der Zehn-bis 16-Jährigen nicht immer gleich. Damit gibt es in den Jugendfeuerwehren immer auch Schwächephasen, die sich aber auch wieder ausgleichen. In diesen Phasen gibt es aber immer Kooperationen zwischen starken und temporär schwachen Jugendfeuerwehren, so dass niemand für die Feuerwehr verloren geht. Welche Ortsfeuerwehren sind nach derzeitigem Stand der Dinge dauerhaft allein überlebensfähig?
Alle! Die einzelnen Feuerwehren arbeiten mit einer guten Arbeitsteilung und sind spezialisiert auf bestimmte Fachgebiete: zum Beispiel Verkehrsrettung, Brandbekämpfung, Wasserförderung, Bahnrettung und Versorgung. Keine Feuerwehr arbeitet für sich allein. In einem Einsatzfall hat jede Ortsfeuerwehr ihre Spezialaufgaben, die sie zusätzlich zum Ersteinsatz zu erledigen hat. Das führt dazu, dass die
Feuerwehren in ihren Spezialgebieten samtgemeindeweit tätig sind und somit auch alle benötigt werden. Gibt es Ortsfeuerwehren, die angesichts ihrer derzeitigen Situation über eine Verschmelzung mit einer Nachbarwehr nachdenken beziehungsweise sich schon mal mit einem solchen Gedanken anfreunden sollten?
Die Verschmelzung ist eigentlich kein Thema, mit dem man sich mit Priorität beschäftigen sollte. Eine Verschmelzung bringt eigentlich keinen Nutzen, so lange Ortsfeuerwehren gesund sind und ihr Fahrzeug besetzen. Gegen ihren Willen zusammengeschlossene Feuerwehren verlieren den Rückhalt in ihrer Bevölkerung, was langfristig zu der Zerstörung der Nachwuchsgrundlage führen wird. Im Übrigen wird die Einhaltung der sogenannten Hilfsfristen – das ist die Zeit, die von Ausbruch eines Brandes bis zu Eintreffen vor Ort vergeht – enorm erschwert. Zentralisierte Gerätehäuser bedeuten für das erste Fahrzeug nicht nur einen weiteren Weg zum Einsatzort, auch die Feuerwehrleute haben
einen längeren Weg zum Gerätehaus, den sie sogar noch ohne Sondersignale zurücklegen müssen. Dabei kommen schnell die entscheidenden Minuten zusammen, die darüber entscheiden, ob eine Person im Rauch erstickt ist oder nicht. Wie lange wird der Brandschutz in der Samtgemeinde Nienstädt noch ehrenamtlich aufrechtzuerhalten sein?
Da sehe ich im Moment keinen Grund an dieser Situation zu zweifeln. Ich bin überzeugt, dass die Bereitschaft zu diesem Ehrenamt in den dörflichen Umgebungen noch lange erhalten bleiben wird. Abschließend noch eine persönliche Frage: Wie lange werden beziehungsweise wollen Sie die ehrenamtliche Funktion des Gemeindebrandmeisters noch ausüben?
Meine ehrenamtliche Dienstzeit läuft 2015 aus. Laut Niedersächsischem Brandschutzgesetz darf die Tätigkeit bis zum vollendeten 63. Lebensjahr ausgeübt werden. Ich könnte somit bei einer Wiederwahl noch weitere drei Jahre im Amt bleiben.
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20. Weihnachtsmarkt auf dem Bergkrug Am Sonnabend, 30. November, treffen sich Jung und Alt ab 11 Uhr an der Grünen Mitte Helpsen. Am Tag vor
dem 1. Advent verwandelt sich die Grüne Mitte in Helpsen einmal mehr in einen großen Weihnachtsmarkt. Dieser beginnt am Sonnabend, 30. November, um 11 Uhr. Veranstalter sind die Gemeinden Helpsen, Hespe und Seggebruch, die von zahlreichen örtlichen Vereinen und Einrichtungen unterstützt werden. Die Organisatoren haben erneut ein reichhaltiges Angebot an Bastel- und Handarbeiten, Mützen, Tücher und Schmuck, Kerzen und Körnerkissen sowie Advents- und Weihnachtsschmuck auf die Beine gestellt. Auch heiße und kalte Getränke, Kuchen, Kekse und Waffeln sowie deftigere Speisen
Im Zelt gibt es unter anderem Bastelund Handarbeiten.
Das Karussell beim Weihnachtsmarkt in Helpsen kann kostenlos genutzt werden. Die Kinder freut‘s, wie man sieht.
werden an den Hütten und im großen Zelt angeboten. Insgesamt sind mehr als 25 Aussteller mit von der Partie. Für die Kinder steht ein Karussell kostenfrei
zur Verfügung. Dosenwerfen und eine Tombola stehen ebenfalls auf dem Programm. Der Nikolaus hat seinen Besuch für 15.30 Uhr angekündigt. Die musikalischen Akzente bei der 20. Ausgabe dieses Weihnachtsmarktes setzt nicht allein der Posaunenchor Seggebruch, sondern ab 16 Uhr erstmals die Irish-FolkBand „Haggis“ – eine aus Polizisten bestehen-
de Amateur-Combo, die von einer Sängerin unterstützt wird. Die Auftritte erfolgen auf der neuen Bühne, die ab sofort für alle Veranstaltungen auf der Grünen Mitte genutzt werden kann. Das offizielle Ende des Weihnachtsmarktes ist für 18 Uhr vorgesehen. Doch das eine oder andere Getränk wird erfahrungsgemäß auch danach noch erhältlich sein. hb
Auch ein Schneemann ist Archiv (3) vor Ort.
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Hier geht‘s dem Schimmel an den Kragen Dirk Dehne aus Helpsen ist Experte für die Bekämpfung von Pilzen und Sporen
Geschäftsführer Dirk Dehne hat das Unternehmen gegründet. Tochter Katharina möchte eines Tages seine hb Nachfolge antreten.
Helpsen. Ohne Dirk Dehne hätten es Schimmelpilze leichter. Der Experte für Bautenschutz hat sich auf die Bekämpfung und Beseitigung dieser Mikroorganismen spezialisiert. „Staub, Tapeten, Teppiche, Holz, Wandfarben, Kleidung, Erde, Luft, Wasser, Lebensmittel und sogar einige Kunststoffarten werden gerne besiedelt“, weiß Dehne. „In Wohnräumen sind feuchte Wände ein idealer Lebensraum für Schimmelpilze.“ Die befallenen Stellen sind zunächst klein und punktförmig, dann werden sie größer und kreisrund. Schließlich verwachsen sie zu einem Pilzrasen. „Nach längerem Befall sind die betroffenen Baustoffe
zerstört.“ Mögliche Folgen: Tapeten lösen sich von der Wand, Putz und Farben blättern ab, Holz wird bröselig. Die Vermehrung der Pilze erfolgt Dehne zufolge über mikroskopisch kleine Sporen und sogenannte Konidien. „Diese werden in großer Anzahl produziert und in der Luft schwebend verbreitet.“ Pilze selbst sind laut Dehne relativ einfach zu beseitigen. „Ihre Sporen können jedoch auch extreme Bedingungen über Jahrzehnte überdauern.“ Fänden sie dann einen geeigneten Nährboden, vermehrten sie sich erneut. Das Vermeiden von feuchten Bauteilen in der Wohnung ist laut Dehne das wichtigste Element bei der Bekämp-
fung von Schimmelpilzbildung. • Weitere Infos gibt es bei der iB Injektions& Bautenschutz GmbH in Helpsen (Am Ihlpohl 38), Telefon (0 57 21) 8 98 90 58 sowie im Internet unter www.ibabdichtungen.de. hb
So wie auf diesem Bild kann eine von Schimmelpilzen befallene Zimmerecke aussehen. pr.
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Im Winter hat „Erwin“ Konjuktur Der Chor „Einigkeit Sülbeck von 1877“ freut sich über neue Mitglieder VON VERA SKAMIRA
Sülbeck. „Hoch am Himmel
fern leuchtet uns ein Stern“, singt der Chor, und es klingt schon sehr schön. Aber Dirigentin Olga Otkupchyk hat gute Ohren: „Der Ton muss höher sein“, weist sie den Sopran an und empfiehlt: „Nicht drücken die Stimmen.“ Leicht soll es klingen: Ganz einfach ist die unbekannte Weise nicht – das „Gloria“ nach einem polnischen Weihnachtslied. Aber schön. Und dafür lohnt die Konzentration. Jeden Mittwoch treffen sich Frauen und Männer des Chores „Einigkeit Sülbeck von 1877“ in der Alten Schule zum Üben. Die nächsten Lieder gehen „frisch von der Leber weg“: „Glockenklang aus der Ferne, über uns leuchten Sterne“, die deutsche Version vom „Winterwonderland“. „Erwin, der dicke Schneemann“ wird besungen, und dann klingen die „Jingle Bells“. Beim „Gloria“ steht ein Junge neben der Chorleiterin und
Singen beflügelt und entspannt: Erika Knickmeier (Dritte von links) und ihre Banknachbarinnen treffen den sk (2) richtigen Ton.
steuert seinen glockenhellen Knabensopran zum Gesamtklang bei. Felix Rabenhorst ist zwölf Jahre alt – und damit 60
Felix Rabenhorst (12) steuert seinen glockenhellen Sopran zum „Gloria“ bei, während Olga Otkupchyk dirigiert.
Jahre jünger als die Vereinsvorsitzende Erika Knickmeier. Die meisten Chormitglieder sind im Rentenalter, und die Sängerschar – 1877 als Männerchor gegründet – ist gegenüber früheren Jahrzehnten arg geschrumpft. Das Freizeitverhalten der Dörfler hat sich geändert. Und auch das Berufsleben verhindert oft genug eine regelmäßige Teilnahme an den Übungsabenden. Wer bis 22 Uhr an der Supermarktkasse sitzt, kann höchstens noch zum geselligen Teil des Abends vorbeischauen. Erika Knickmeier wünscht sich dringend mehr Chormitglieder: „Ich möchte, dass ein Ruck durch die Gemeinde geht.“ Der Chor übe in schönen Räumen. „Und es macht Spaß“, ermuntert die Vorsitzende zum
Mitsingen. Außerdem wird die Geselligkeit im Verein gepflegt. Der Chor trifft sich jeden Mittwoch ab 19.40 Uhr in der Alten Schule (Wilhelm-Wiegmann Straße 6). Um 20 Uhr beginnen dann die Proben – für etliche Auftritte im Jahr. „Konzerte sind etwas Wunderbares. Der originale Klang von Gesang an einem besonderen Ort ist immer ein großartiger Hörgenuss. Und ein Konzert bedeutet immer auch, sich Zeit nehmen, entspannen, sich konzentrieren und sich einlassen auf den Klang, die Musik, den Dialog zwischen Komponist und Singenden.“ Das schreibt Rudolf Conrad, der für den Verein eine übersichtliche und aussagekräftige Homepage pflegt, auf der es alle Infos gibt (www.einigkeit-suelbeck.de).
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Sporthalle als Abenteuer-Spielplatz Wenn die Vorschulkinder die Geräte erkunden, sind die Eltern unerwünscht VON LENA MARIE HAHN
Hespe. Mit einem kleinen Lä-
cheln krabbelt die zweijährige Laura die Mattenbahn hinauf. Oben auf dem Kasten angekommen, richtet sie sich auf. „Ganz schön hoch hier“, denkt sie wohl – denn sie zögert, bevor sie die Bank betritt, die sie hinüber zum anderen Kasten führen soll. „Du schaffst das“, versichert Übungsleiterin Daniela Aldag. Sie kennt ihre 28 Turnkinder und weiß genau, wen sie aus der Reserve locken muss und wer noch eine stützende Hand benötigt. Für Laura reicht die Ermutigung: Das kleine Lächeln ist wieder da, und Schritt für Schritt balanciert das Mädchen selbstständig über den Abgrund. Jeden Mittwoch treffen sich die Zwei- bis Sechsjährigen in der Turnhalle neben dem Kindergarten. Seit 17 Jahren leitet Aldag das Kinderturnen des TSV Hespe und sorgt für indivi-
Impressum Nienstädt-Magazin Eine Verlagsbeilage der Schaumburger Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Vornhäger Straße 44, 31655 Stadthagen Redaktion: Uwe Graells (verantwortlich), Holger Buhre Redaktionelle Mitarbeit: Sven Buchenau, Roger Grabowski, Lena Marie Hahn, Vera Skamira Produktion/Layout: Holger Buhre Titelbild: Vera Skamira (Nähgruppe der Schaumburger Tanz- und Trachtengruppe Seggebruch) Titelgestaltung: Vera Elze Anzeigen: Arne Frank (verantw.)
Beim Kinderturnen in Hespe hat der Nachwuchs sichtlich Spaß.
duelle Förderung – und vor allem für viel Spaß. Das hat sich herumgesprochen: Mittlerweile reisen auch Turnkinder aus Stadthagen und Bückeburg an. Und die Sparte ist so groß, dass zwei Gruppen daraus wurden. Um 16 Uhr sind die Kleineren dran, die Fünf- und Sechsjährigen folgen um 17 Uhr.
lmh
Dabei unterscheidet sich das Kinderturnen in Hespe im Prinzip wenig von den Angeboten anderswo. „Wir starten mit Aufwärmspielen, dann dürfen die Kinder loslegen und die Geräte erkunden“, schildert die Übungsleiterin. So liegt das Erfolgsrezept wohl eher in den Feinheiten, die auf den ersten
Blick gar nicht so ersichtlich sind. Aldag ist Erzieherin mit psychomotorischer Zusatzqualifikation. „Mir ist wichtig, dass die Kinder sich selbst frei ausprobieren“, sagt sie. Eltern duldet sie – je nach Alter des Kindes – nur die ersten paar Termine lang in der Halle. Ansonsten gibt es „Kaffeeklatsch“ in der Umkleidekabine. Freies Spiel entlang der Abenteuer-Aufbauten aus Geräten ist durchaus erwünscht. Jana-Timea (5), ihre Schwester Lea (4) und Bennet (4) haben sich am Ausgang eines Tunnels aus Matten postiert. „Wir bewachen hier einen Schatz“, erzählt Jana-Timea mit wichtiger Miene. „Die Daniela macht das ganz toll“, attestiert Nadine Wille aus Stadthagen, die ihre beiden Großen zum Turnen nach Hespe bringt. „Die Kinder freuen sich schon immer, wenn Mittwoch ist.“ Neue Turnkinder sind jederzeit willkommen. „Einfach mal vorbeikommen“ rät Aldag.
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Wo Generationen zueinanderfinden Seit 1957 treffen sich die Waldfreunde im Liekweger Forst / Karlshütte steht seit 51 Jahren VON SVEN BUCHENAU
Liekwegen. Vor mehr als 56 Jahren haben die Laernecker Männer, die sich regelmäßig in dem damaligen Gasthaus „Sonnige Höhe“ trafen, einen ganz besonderen Ort im Wald bei Liekwegen zu ihrem Treffpunkt auserkoren. Wanderer, die die Verlängerung des Mengelingschen Weges in südlicher Richtung betreten, finden nach einigen Hundert Metern linker Hand einen idyllischen Platz, der 1957 noch mit fünf mächtigen Buchen umrundet war. Im nahe gelegenen Gasthaus fassten die Männer den Entschluss, eine Hütte auf dem Platz zu errichten, der nach dem Aufstellen einer Ruhebank im Jahr 1961 als „Karls Ruh“ bekannt ist. Um den Bau zu finanzieren, „fütterten“ sie ein gemeinsames Sparschwein und konnten am 17. November 1962 die Karlshütte einweihen. Zehn Tage später folgte die Gründung der Laernecker Waldfreunde. Nicht als eingetrage-
Jörn Ellersiek (von links), Michael Wenn und Jochen svb (2) Helbig fühlen sich an der Karlshütte wohl.
Bis zu 150 Waldfreunde besuchen Jahr für Jahr das Pfingstkonzert an der Karlshütte – und genießen dann außer der Musik auch so manche Bratwurst.
ner Verein, sondern als Interessengemeinschaft dienen die Naturliebhaber dem Allgemeinwohl. Heute sind sie als Waldfreunde Liekwegen bekannt. Außer der Pflege und Erhaltung der Karlshütte ist es das
erklärte Ziel der Gemeinschaft, die Kommunikation unter den Generationen anzukurbeln. Dabei steht der Treffpunkt Wald im Vordergrund. Jörg Prietzel, Jochen Helbig, Marco Lege,
Thomas Schirrmacher, Michael Wenn und Jörn Ellersiek treffen sich von Mai bis Oktober an jedem ersten Sonnabend im Monat an der Hütte. Durchschnittlich 30 bis 40 Personen nutzen diese Gelegenheit, um sich in entspannter Atmosphäre der Kameradschaft und Geselligkeit zu widmen. Außerdem organisieren die sechs Waldfreunde jährlich ein Pfingstkonzert und das traditionelle Grünkohlessen, bei dem sich kürzlich 53 Naturfreunde die Delikatesse schmecken ließen. Der Nikolaus macht am 7. Dezember
Halt an der Karlshütte. „Das ist immer ein Riesenspaß für die Kinder“, sagt Ellersiek. Die offene Schutzhütte wird im Laufe eines Jahres bei Schnitzeljagden und Kindergeburtstagen sowie von allen übrigen Wanderern als eine willkommene Ruhestätte im Wald genutzt, auch wenn sie heute nur noch von zwei Buchen beschattet wird. „Sogar eine Eule hat in der Hütte genistet“, schildert Ellersiek – für die Waldfreunde ein Beweis, dass sich nicht nur Menschen dort wohlfühlen, sondern auch Tiere.
Weihnachts-Vorfreude am Waldesrand 5. Liekweger Weihnachtsmarkt am Sonnabend, 14. Dezember, an der Schierborner Höhe Liekwegen. Der 5. Weihnachtsmarkt an der Schierborner Höhe steht Mitte des kommenden Monats auf dem Programm: Am Sonnabend, 14. Dezember, läuten die Mitglieder des TSV Liekwegen mit allen sonstigen Interessierten den 3. Advent ein. Der Spaß für Jung und Alt beginnt um 15 Uhr oberhalb des Sportplatzes. Die Besucher wissen die idyllische Lage direkt am Waldrand ebenso zu schätzen wie die gediegenen Holzhütten, die ein ganz spezielles Flair erzeugen. Für dieses sorgt zudem ein nostalgisches Karussell, auf dem der Nachwuchs wieder seine Runden
drehen kann. Auch vergeht die Zeit bis zum Eintreffen des Weihnachtsmannes um 17 Uhr dann wie im Flug. Die Erwachsenen sind derweil eingeladen, von Hütte zu Hütte zu bummeln, deftige Hausmachergrütze oder selbstgebackenen Kuchen zum Kaffee zu genießen, sich an einem Grog oder Glühwein zu wärmen oder einen selbstgemachten Eierpunsch zu probieren. Kulinarisch sind außerdem Bratwurst, Pommes frites und Schmalzbrote sowie kühle Getränke mit und ohne Alkohol im Angebot. Süße Leckermäuler werden hingegen eher zu Crêpes,
An der Schierborner Höhe wird es am 14. Dezember wieder weihpr. nachtlich.
Muffins, Schoko-Obst oder Popcorn greifen. Wer noch etwas Schönes als Geschenk oder für die Weihnachtszeit sucht, wird ebenfalls fündig. Dafür sorgen unter ver-
schiedene externe Aussteller mit Schmuck und unterschiedlichen Bastelarbeiten. Auch die Musik kommt am 14. Dezember nicht zu kurz. Zum Auftakt spielt ab 15 Uhr der Spielmannszug des TSV Liekwegen. Um 16.30 Uhr erlebt das Kindertheaterstück „Bücki Fred“ von Krimhild Schmidt seine Uraufführung. Eine Stunde später folgt der Auftritt eines Jugendchors von Irene Buzalkowski. Ab 18 Uhr stimmt dann der Posaunenchor der Kirchengemeinden Sülbeck/Wendthagen die Besucher mit Weihnachtsliedern auf das bevorstehende Fest hb der Feste ein.
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