NEUERÖFFNUNG
AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG IN VEHLEN
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JANUAR 2018
Liebe Leserinnen und Leser!
Die Patienten haben unser neues Haus ohne Zögern angenommen
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as im Landkreis Schaumburg gelungen ist, dürfte in Deutschland wegweisend sein: Unterschiedliche Partner schließen sich zusammen, um im ländlichen Raum aus drei traditionsreichen Krankenhäusern einen komplett neuen Klinikstandort zu schaffen. Medizinische Versorgung auf hohem Niveau, wohnortnah und in einer architektonisch äußerst gelungenen Umgebung zu gewährleisten, ist für die Lebensqualität einer Region heute ein entscheidender Faktor. Dass dies mit einer Investition von rund 140 Millionen Euro gelingen konnte, dafür danke ich dem Land Niedersachsen und dem Landkreis Schaumburg. Schon nach wenigen Wochen zeigt sich, wie sinnvoll es war, dieses mutige Projekt im Landkreis Schaumburg anzugehen: Die Patienten haben unser neues Haus ohne Zögern angenommen. Wir sind auch überzeugt, dass die nun zeitgemäßen Rahmenbedingungen es erleichtern werden, exzellente Ärzte, Pflegekräfte und Mitarbeiter für die Region zu gewinnen. Der Umzug und die Integration bisher getrennter Teams in den neuen Klinikstandort war eine Mammutaufgabe. Wir sind froh, dass die Versorgung im Großen und Ganzen reibungslos fortgesetzt werden konnte. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Geschäftsführern danke ich an dieser Stelle für ihren enormen Einsatz. Die drei Eigentümer des nagelneuen Hauses verbindet das Ziel, die Patienten ganzheitlich zu heilen und zu pflegen: Menschen in ihrer spezifischen Situation stehen bei uns im Mittelpunkt. Wir freuen uns, Ihnen zu zeigen, was unser neues Klinikum alles zu bieten hat.
Dr. Markus Horneber Vorstandsvorsitzender AGAPLESION gAG
Ein Meilenstein in der Geschichte des Landkreises
Ein neues Haus der Schwerpunktversorgung
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ine moderne und zukunftsfähig aufgestellte Gesundheitsversorgung zu schaffen: Das war es, was den Kreistag im Jahr 2008 bewogen hat, ein neues Gesamtklinikum zu planen. Gemeinsam mit dem Agaplesion-Konzern und der Stiftung Bethel reifte der Plan, aus den drei „kleinen“ Häusern der Grund- und Regelversorgung ein neues Haus der Schwerpunktversorgung zu entwickeln. Heute ist es Realität geworden. Mit erweiterten medizinischen Leistungen, mit modernster Medizintechnik und hohem Komfort in Ein- und Zweibettzimmern bietet das neue Klinikum hervorragende Voraussetzungen für die nächsten Jahrzehnte. Für mich schon jetzt ein großer Erfolg: Mit der Perspektive des neuen Hauses haben sich wieder Ärzte entschieden, im Schaumburger Land zu praktizieren – und so entstehen 13 chefarztgeführte Fachabteilungen. Ich wünsche dem Team des neuen Klinikums – allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Medizin, Pflege, Technik, Funktionsdiensten, Service und Verwaltung – alles Gute für die herausfordernde Arbeit. Den Patientinnen und Patienten wünsche ich eine gute und schnelle Genesung. Natürlich haben wir auch – wie zugesagt – für eine gute Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr gesorgt. Dieses Haus bietet die besten Rahmenbedingungen.
Jörg Farr Landrat
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ie Einweihung des Klinikums ist ein Meilenstein in der Geschichte des Landkreises Schaumburg. Aus dem Zusammenschluss dreier Krankenhäuser mit unterschiedlicher Geschichte ist etwas Neues entstanden, das für die Gesundheitsversorgung und die Lebensqualität der Menschen in dieser Region von großer Bedeutung ist. Natürlich geht es um mehr als irgendeine „Versorgung“. Darum ist die Erwartung der Menschen an ein neues Krankenhaus verbunden mit Hoffnung auf Gesundheit an Leib und Seele. Das ist eine große Herausforderung für alle, die an diesem Krankenhaus in unterschiedlicher Verantwortung beteiligt sind: Die Mitarbeitenden aller beruflichen Herkunft, die aus den bisherigen Krankenhäusern in das neue Klinikum gezogen sind; die Gesellschafter, die das neue Projekt gewagt haben; die politisch Verantwortlichen auf der Ebene der Kommunen, des Landkreises und des Landes Niedersachsen. Im Eingang des neuen Klinikums ist die alte Steintafel aus dem Krankenhaus Bethel wieder eingefügt worden. Auf ihr steht das Bibelwort aus Psalm 124, Vers 8: „Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Die Stiftung Krankenhaus Bethel bringt in das neue Klinikum das Erbe einer fast 160-jährigen Geschichte ihres Krankenhauses ein. Sie tut es im Vertrauen, dass hier auf der grünen Wiese in Vehlen etwas Neues erbaut wurde, das unter dem Leitstern von Glaube, Hoffnung und Liebe steht. Möge es unter dem Segen Gottes ein Klinikum werden, das auch für die Menschen in der Heimat des Schaumburger Landes und darüber hinaus zum Segen wird.
Jürgen Johannesdotter Vorsitzender der Stiftung Krankenhaus Bethel
Impressum | Eröffnung des neuen Klinikums Schaumburg Eine gemeinsame Verlagsbeilage von Schaumburger Nachrichten (Vornhäger Straße 44, 31655 Stadthagen), Schaumburger Zeitung (Klosterstraße 32/33, 31737 Rinteln), Schaumburg-Lippische Landes-Zeitung (Lange Straße 20, 31675 Bückeburg) und Schaumburger Wochenblatt (Gutenbergstraße 1, 31552 Rodenberg) in Kooperation mit der AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG gemeinnützige GmbH (Zum Schaumburger Klinikum 1, 31683 Obernkirchen) Redaktion: Marc Fügmann (verantwortlich), Holger Buhre, Thomas Rocho (alle SN), Nina Bernard (Leiterin Unternehmenskommunikation Klinikum Schaumburg) | Fotos: Roger Grabowski (SN), Nina Bernard, Thomas Rocho, Agenturen, privat | Produktion u. Layout: Vera Elze (SN) | Anzeigen: Markus Bruns (verantwortlich) | Druck: DEWEZET-Druckzentrum Hottenbergsfeld, Carl-Wilhelm-Niemeyer-Straße 15, 31789 Hameln
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24 Stunden am Tag – 365 Tage im Jahr Von der „Zentralen Aufnahmestation“ zur „Zentralen Notaufnahme“ „Hierher kommen Patienten, bei denen wir davon ausgehen, dass sie länger als vier Stunden lang untersucht und beobachtet werden müssen“, schildert Brandes. „So können unsere Patienten in einer ruhigen Atmosphäre liegen, bevor sie auf die Stationen im Haupthaus verlegt werden. Außerdem möchten wir dadurch ausschließen, dass nachts Patienten auf die Stationen im Haus gebracht werden müssen.“
Von Nina Bernard
I
n 52 Wochen im Jahr, an sieben Tagen pro Woche und 24 Stunden am Tag ist die Notfallaufnahme die zentrale Anlaufstelle für alle Notfallpatienten. Deshalb wird sie zu Recht als „Visitenkarte“ eines jeden Krankenhauses gesehen. Wer bislang mit einer plötzlichen Erkrankung – oder auch mit Einweisung des Hausarztes – ins Krankenhaus kam, lernte unsere Krankenhäuser meistens über die Notaufnahme kennen: Es entstand eine Art „Flaschenhals“, durch den alle Patienten hindurch mussten, die behandelt werden wollten. Rund 40.000 Patienten pro Jahr werden das künftig voraussichtlich im „AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG“ sein. „Eine Trennung zwischen Notfallpatienten und Patienten, die mit einer durch den Hausarzt bereits gestellten Einweiser-Diagnose kamen, gab es lange Zeit nicht“, sagt Dr. Maik Brandes, Chefarzt der Pneumologie und der Zentralen Notaufnahme (ZNA). Es warteten also alle gemeinsam darauf, behandelt zu werden. Für die vielen Patienten gab es jedoch zu wenig Untersuchungszimmer, und auch die Logistik reichte nicht mehr aus. „Dadurch kam es immer wieder zu langen Wartezeiten“, erinnert sich Brandes. Die Folge: „Unsere Patienten waren oft genervt und verstanden nicht, warum manche Patienten – die zeitlich gesehen nach ihnen in die Klinik gekommen waren – vor ihnen behandelt wurden.“ Währenddessen mussten Ärzte, Krankenschwestern und Pflegekräfte oft in unruhiger und lauter Atmosphäre arbeiten. Daher wurde in den Krankenhäusern in Bückeburg und Stadthagen bereits reagiert. Eine Trennung von einbestellten („elektiven“) und ambulanten Patienten wurde geplant und umgesetzt, zuletzt in Stadthagen in Vorbereitung auf den Neubau, in dem eine strikte or-
„Die Alarmierungskette und die genau definierten Abläufe wurden bereits in Stadthagen trainiert und angewendet.“
Das Team der Zentralen Notaufnahme ist die erste Anlaufstelle für den Großteil der Patienten. ganisatorische Trennung zur Betriebsorganisation gehört. Im neuen Gesamtklinikum gibt es nun eine völlige Trennung zwischen den echten Notfällen und den elektiven Patienten – also Patienten mit Terminvergabe über den Hausarzt zur Aufnahme in die Klinik. „Die elektiven Patienten bekommen Termine im Ambulanten Zentrum, während in der Notaufnahme ausschließlich die Notfälle behandelt werden“, erläutert Holger Finkemeier, Leitender Oberarzt der ZNA.
Was passiert, wenn ich in die neue Zentrale Notaufnahme komme? Das Personal am zentralen Annahmetresen entscheidet, ob ein Patient überhaupt in der ZNA behandelt werden muss. Handelt es sich um leichte Erkrankungen wie Schnupfen oder Heiserkeit, können diese auch durch einen niedergelassenen Arzt behandelt werden. „Diese Patienten werden gegebenenfalls an die neue KV-Notfallsprechstunde im Haus weitergeleitet“, sagt Finkemeier.
Eine Trennung von einbestellten und ambulanten Patienten wurde umgesetzt.
FOTOS: GRABOWSKI
Mittels einer speziellen Software sind für jeden Patienten der Zeitpunkt seiner Ankunft sowie die Dringlichkeit seiner Behandlung fixiert. Alle Patienten, die in der ZNA aufgenommen werden, werden in den Untersuchungsräumen triagiert – also von geschultem Personal auf die Dringlichkeit der Behandlung eingeschätzt. Das bedeutet laut Finkemeier: „Ein Patient mit Symptomen, die ein sofortiges oder baldiges Eingreifen des Arztes notwendig machen, wird auch sofort innerhalb einer genau festgelegten Zeit behandelt.“ Dem zugrunde liegt das „Manchester Triage System“. Diese Einstufung ist übrigens unabhängig vom Zeitpunkt des Eintreffens. Mittels einer speziellen Software sind für jeden Patienten der Zeitpunkt seiner Ankunft sowie
In der ZNA-Leitstelle laufen alle Fäden dieser Abteilung zusammen. die Dringlichkeit seiner Behandlung fixiert. „Das gesamte therapeutische Team hat von jedem Arbeitsplatz aus die Möglichkeit, darauf zuzugreifen“, erläutert Finkemeier. „Durch die Software wird das Team gewarnt, wenn es im Zeitverzug ist – oder der Patient erneut begutachtet werden muss.“ Ein Chefarzt, ein leitender Oberarzt und ein weiterer Oberarzt sind im ärztlichen Bereich neben der pflegerischen Stationsleitung für den reibungslosen Ablauf verantwortlich. Die einzel-
Wir freuen uns über die Eröffnung des Agaplesion Ev. Klinikums Schaumburg in Obernkirchen und gratulieren! Stadt Obernkirchen Das Klinikum: Jetzt auch mit unserem Stadtbus „OKI“ erreichbar
nen Untersuchungsbereiche werden durch ein erweitertes Pflegeteam betreut.
Wieso gibt es zusätzlich noch einen ZNA-Spezialbereich? Im neuen Klinikum ist ein separater Bereich innerhalb der Notaufnahme entstanden, in dem die Patienten etwas länger zur Behandlung und Untersuchung bleiben. Hier finden sich acht Betten in modern ausgestatteten Zweibett-Zimmern mit eigener Nasszelle.
In der neuen ZNA befindet sich auch ein moderner Schockraum mit Beatmungsplatz und Direktzugang zum Computertomograph (CT), um die Behandlung schwerstverletzter Patienten im zukünftigen Traumazentrum hochqualitativ zu gewährleisten. „Die Alarmierungskette und die ganz genau definierten Abläufe wurden bereits in Stadthagen trainiert und angewendet“, macht Finkemeier deutlich. Patienten zur kardiologischen und neurologischen Überwachung werden schnellstmöglich in besondere Bereiche der Intensivebene verlegt: entweder in die sogenannten Chest Pain Unit (CPU) – sozusagen eine „Brustschmerz-Einheit“ – oder auf die Überwachungseinheit für Schlaganfallpatienten, die sogenannte Stroke Unit. Gemeinsam für Ihre Gesundheit: So arbeiten alle Mitarbeiter im „AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG“. Da macht die ZNA keine Ausnahme. „Unser Team der Zentralen Notaufnahme wird selbstverständlich durch eine ,24-Stunden-sieben-Tage-die Woche-365-Tage-im Jahr‘Bereitschaft von den Teams aus dem OP, dem Herzkatheter und der Endoskopie unterstützt“, so Finkemeier.
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30 Sekunden und „die fünf Momente“ Was das Klinikum Schaumburg in puncto Hygiene unternimmt / Nachgefragt bei Expertin Janine Bierwirth Das sterile OP-Besteck unterliegt besonderen hygienischen Kriterien.
Frau Bierwirth, bekanntermaßen werden die meisten Krankheitserreger über die Hände übertragen. Wie beugen Sie dem im neuen Klinikum Schaumburg vor? Die Hände spielen in der Tat eine große Rolle bei der Übertragung von Erregern in einem Krankenhaus. Den wirkungsvollsten Schutz davor bietet eine konsequent durchgeführte Händedesinfektion. Im Klinikum Schaumburg haben wir bei
der Platzierung von Händedesinfektionsmittelspendern gemeinsam mit den Mitarbeitern überlegt, wo diese sinnvoll und notwendig sind.
medizinische Versorgung benötigen, ergeben sich viele Indikationen. Hier müssen auch viele Händedesinfektionen durchgeführt werden.
In welchen Situationen müssen die Ärzte und Pflege-Mitarbeiter ihre Hände desinfizieren? Die Empfehlungen für die Händehygiene sind von der Weltgesundheitsorganisation WHO definiert worden und auch als „die fünf Momente der Händehygiene“ bekannt. Erstens: vor dem Patientenkontakt. Zweitens: vor aseptischen Tätigkeiten – zum Beispiel dem Aufziehen einer Infusion, einem Verbandswechsel. Drittens: nach Kontakt mit potenziell infektiösem Material – also beispielsweise nach dem Entsorgen einer benutzten Bettpfanne. Viertens: nach dem Patientenkontakt – also nach dem Versorgen eines Patienten. Und fünftens: nach dem Verlassen des Patientenzimmers. Wie lange dauert eine Händedesinfektion? Rund 30 Sekunden. In dieser Zeit sollte die Oberfläche der Hände vollständig mit Desinfektionsmittel benetzt sein. Auf wie viele Händedesinfektionen kommt man ungefähr pro Arbeitstag? Die Anzahl variiert stark nach Bereich und der Versorgungsintensität der Patienten. Ein Beispiel: Auf einer Station, auf der die Patienten sehr viel Hilfestellung und
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as A und O für ein Krankenhaus ist eine gute und korrekte Hygiene. Sie verhindert Infektionen und trägt damit entscheidend zum Behandlungserfolg und zur Gesundung der Patienten bei. Doch was genau tut das „AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG“ eigentlich genau in puncto Hygiene? Welche Regeln gelten für die Ärzte, das Pflegepersonal und die Reinigungskräfte? Wie soll die Übertragung von Krankheitserregern verhindert werden? Und was geschieht, wenn bei einem Patienten multiresistente Erreger entdeckt werden? Diese und weitere Fragen beantwortet Janine Bierwirth. Sie ist als Ärztin der Krankenhaushygiene beim Deutschen Beratungszentrum für Hygiene (BZH) in Freiburg tätig und betreut das Schaumburger Klinikum als externe Krankenhaushygienikerin. Die Fragen stellte Holger Buhre (Redaktion Schaumburger Nachrichten).
Janine Bierwirth arbeitet als Ärztin der Krankenhaushygiene beim Deutschen Beratungszentrum für Hygiene in Freiburg und betreut das Schaumburger Klinikum als externe Krankenhaushygienikerin.
Wie hoch war in den ersten Wochen am neuen Standort der Verbrauch von Mitteln zur Händedesinfektion? Der Verbrauch wird über die Nachbestellungsrate bestimmt. Da im Zuge des Einzugs alle Spender neu bestückt worden sind und die Stationen mit einem gewissen Vorrat ausgestattet sind, lässt sich der Verbrauch nicht wochenweise ablesen. Wir bekommen und bewerten diese Zahlen zweimal pro Jahr. Um eine Aussage zur Adhärenz bei der Händehygiene machen zu können, beobachtet das Hygieneteam des Hauses
die Mitarbeiter bei der Einhaltung der Händehygiene im klinischen Alltag. Wie stellen die Mitarbeiter des Klinikums sicher, dass sich keine multiresistenten Krankheitserreger im Gebäude beziehungsweise in einzelnen Fachabteilungen ansiedeln und ausbreiten? Die Händehygiene ist auch ein wichtiger Punkt in der Eindämmung von multiresistenten Erregern, um ihre Ausbreitung zu verhindern. Zudem stehen den Mitarbeitern auch noch auf die jeweiligen Erreger und deren Verbreitungsweg abgestimmte Hygienemaßnahmen zur Verfügung. Hierzu gehören das Tragen von Kittel, Handschuhen und Mundschutz sowie als weitere Barrieremaßnahme die Unterbringung in einem Einzelzimmer. Zusätzlich ist auch der Reinigungsund Desinfektionsplan des Hauses auf diese besonderen Erreger abgestimmt. Wie wird das Auftreten von multiresistenten Erregern überwacht? Das Auftreten dieser meistens von außen mitgebrachten Erreger überwachen wir anhand des sogenannten Aufnahmescreenings. Jeder Patient, der ins Haus aufgenommen wird, wird vom Arzt im Hinblick auf sein persönliches Risiko gescreent. Zusätzlich überwacht das Hygieneteam – zu dem auch die hygienebeauftragten Ärzte, die Hygienebeauftragten in der Pflege, die zwei inter-
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nen Hygienefachkräfte sowie Mitarbeiter vom Deutschen Beratungszentrum für Hygiene – noch alle im Haus erhobenen mirkobiologischen Befunde. Dabei wirken wir nicht nur mit, wenn ein Erre-
dieser problematischen Erreger im Krankenhaus. Die Behandlung jener Patienten, die eventuell auch noch eine Infektion mit den multiresistenten Bakterien haben, gestaltet sich schwieriger. Die Auswahl des richtigen Antibiotikums ist eine besondere Herausforderung, denn häufig schränkt sich die Palette der wirksamen Substanzen beim Auftreten von Resistenzen deutlich ein. In solchen Fällen kommt ebenfalls unser ABS-Team zum Einsatz.
Welche Bereiche im Haus werden besonders eng und streng überwacht?
Solche Händedesinfektionsmittelspender sind die wichtigsten Waffen im Kampf gegen Infektionsübertragungen im Krankenhaus. ger bereits Resistenzen aufweist, sondern auch schon im Vorfeld im Rahmen des Antibiotik-Stewardship-Teams. Durch die Bemühungen dieses ABS-Teams soll das Verordnungsverhalten von Antibiotika geschult werden. Dabei sollte der Einsatz von Antibiotika auf die Fälle beschränkt bleiben, die durch Bakterien verursacht werden und einer antibiotischen Therapie bedürfen. Wie reagieren Sie und das Personal, wenn der Ernstfall eintritt und multiresistente Krankheitserreger festgestellt werden? Der Patient bekommt Hygienemaßnahmen, die im Hygieneplan festgelegt worden sind. Die Versorgung und Pflege der Patienten stellt keine große Herausforderung dar. Desinfektionsmittel und die konsequent durchgeführte Händedesinfektion in Verbindung mit den festgelegten Hygienemaßnahmen bieten einen effektiven Schutz vor der Verbreitung
Besonders überwacht werden die Intensivstation und der OP-Bereich sowie die Funktionsbereiche – also beispielsweise das Herzkatheterlabor und die Endoskopie.
Gibt es spezielle Schulungen oder Vorschriften für das „normale“ Reinigungspersonal?
Im Reinigungs- und Desinfektionsplan haben wir festgelegt, welcher Bereich und welcher Gegenstand mit welchem Desinfektionsmittel wie häufig zu reinigen ist. Die Umsetzung der Reinigung und Desinfektion erfolgt im Klinikum Schaumburg durch eine Dienstleistungsfirma nach genau diesen Vorgaben. Mit dessen Leiterin stehen wir im engen und regen Austausch.
Abschließende Frage: Was genau sind Ihre Aufgaben als externe Krankenhaushygienikerin am Klinikum Schaumburg?
Eine meiner Hauptaufgaben ist es, die Geschäftsführung in krankenhaushygienischen Belangen zu beraten, Lösungen und Maßnahmenpläne zu entwerfen und deren Umsetzung zu koordinieren. Dabei ist der externe Blickwinkel wichtig im Sinne der Infektionsprävention und trägt zum Schutz der Patienten bei.
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Rund um die Uhr für Sie da
Was macht eigentlich eine Krankenschwester, wenn sie nicht bei den Patienten ist? Von Nina Bernard
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ine Krankenschwester – beziehungsweise Gesundheits- und Krankenpflegerin, wie die Berufsbezeichnung heute korrekt heißt – ist die Person, die mit den Patienten den meisten Kontakt hat. Die Vorstellung, die Krankenschwester sei „nur“ an Betten von Patienten zu finden, ist jedoch falsch. Denn „Pflege“ ist heutzutage viel mehr: 24 Stunden am Tag ist die Pflege anwesend – die examinierten Krankenschwestern und -pfleger koordinieren die Behandlung der Patienten, in dem sie zum Beispiel die unterschiedlichen Termine, die für Untersuchungen und Behandlungen anstehen, abgleichen und koordinieren. Auch sorgen sie für eine ausgeglichene Belegung der Zimmer – denn nicht jeder versteht sich mit jedem gut. Grundsätzlich gibt es auf jeder Station einen Ablaufplan, der auch eingehalten werden muss, damit der Arbeitsalltag nicht im Chaos versinkt.
maßlichen Krankheitsverlauf sowie die Pflege-Anamnese wird für jeden Patienten ein individueller Pflegeplan erstellt. Denn unser Ziel ist es, dass jeder Patient, der zu uns ins AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG kommt, das Maß an Unterstützung bekommt, das er braucht. Wir möchten, dass wir Ihnen so weit helfen können, dass Sie sich nach einem Aufenthalt bei uns möglichst (wieder) selbst versorgen
können. Sollte das aufgrund einer Erkrankung nicht möglich sein, schaltet die Pflegefachkraft – in der Regel nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt und dem jeweiligen Patienten selbst – unseren Sozialdienst und das Entlass-Management ein, damit eine Abschlussbehandlung stets sichergestellt ist.
Und dann ist da noch dieser Papierkram … Und dann ist da noch dieser „Papierkram“: Die Dokumentation der tatsächlichen Pflegeleistung und der täglichen Pflegeberichte nimmt einen großen Zeitraum im Tagesablauf ein.
Die Anordnungen der Ärzte aus der Visite werden ausgearbeitet sowie Medikamentenpläne täglich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die Medikamente werden für jeden einzelnen Patienten zusammengestellt: Dabei sind immer zwei examinierte Pflegende anwesend, damit für die Patientensicherheit gesorgt ist. Untersuchungen werden angefordert oder selbst eingeleitet. Das examinierte Personal unterstützt den Arzt bei Untersuchungen und Behandlungen: zum Beispiel bei Verbandswechseln und Punktionen. Jeder Patient wird über seine Lebensumstände befragt. Daraus erstellen die Schwestern und Pfleger dann die sogenannte Pflege-Anamnese – und das Pflegepersonal erfährt auf diesem Wege, in welchen Bereichen Patienten besonderen Unterstützungsbedarf haben. Durch Erfahrungen über den mut-
Die Dokumentation einzelner Behandlungsschritte – eine Arbeit, die immer größeren Umfang einnimmt.
Die Datenmenge ist in den vergangenen Jahren ständig größer geworden. Auch wenn sich alle Schwestern und Pfleger wünschen, mehr Zeit am Patienten verbringen zu können: Diese wichtige Arbeit muss erledigt werden – ansonsten dürfen Kliniken ihre erbrachten Leistungen bei den Krankenkassen nicht geltend machen.
Neben den examinierten Kräften gibt es noch die Pflegeassistenten. Sie sind die „helfenden Hände“ auf den Stationen: Sie unterstützen die examinierten Pflegekräfte bei der Grundpflege, beim Essen verteilen, schaffen Ordnung in den Nebenräumen und erledigen viele Laufwege, die täglich anfallen.
Die Vorbereitung von Infusionen und Medikamenten für die Patienten gehört zu den vielfältigen Aufgaben einer Krankenschwester.
Schwestern und Pfleger sind also rund um die Uhr für ihre Patienten da – auch wenn es manchmal einen Moment dauert, bis Sie jemanden sehen. Wenn es jedoch ganz dringend ist, dann sind wir sofort bei Ihnen.
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Ein dezentral organisierter Rettungsdienst mit 6 Rettungs wachen und ein modernes Krankenhaus der Schwerpunktver sorgung stehen jetzt allen zur Verfügung, die medizinische Hilfe benötigen. Ein wichtiger Schritt, um auch zukünftig hochwertige Gesundheitsleistungen und Sicherheit für die Schaumburger Bevölkerung zu gewährleisten.
Alles Gute zur Eröffnung des neuen
Gesamtklinikums Schaumburg wünschen
Kreisverwaltung und Kreistag. Krankenschwester Sonja Berlitz leitet die Stationen O 21 und O 22. FOTOS: GRABOWSKI
WESTKUBUS
| Intensive Pflege
Die Cafeteria ist ebenso im Erdgeschoss im Westkubus zu finden wie die Büros für die Seelsorgerin, die Geschäftsführung und die Verwaltung. Auch physiotherapeutische Räume gibt es hier. Direkt darüber befindet sich die Intensivstation mit insgesamt 43 Betten für alle Abteilungen. Die 2. Etage ist zwei Stationen mit Patientenzimmern vorbehalten. Im Obergeschoss befindet sich eine Komfortstation mit besonders ausgestatteten und geräumigen Zimmern.
14 Fachabteilungen unter einem Dach Wer die Zentrale Notaufnahme durchlaufen hat und stationär aufgenommen oder ambulant behandelt werden muss, wird je nach Erkrankung oder Verletzung in einer der insgesamt 14 Fachabteilungen medizinisch versorgt: ■
Allgemein- und Viszeralchirurgie
■
Urologie (ab dem 1. Juli 2018)
■
Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Spezielle Schmerztherapie
■
Kardiologie
■
Neurologie
■
Plastische, Ästhetische und Handchirurgie
■
Pneumologie, Intensiv- und Beatmungsmedizin
■
Diagnostische Radiologie
■
Gastroenterologie
■
Gefäßchirurgie
■
Geriatrie
■
Schulter- und Gelenkchirurgie
■
Gynäkologie und Geburtshilfe inkl. zertifiziertem Brustzentrum
■
Unfallchirurgie und Orthopädie
Hinzu kommen die HNO-Belegabteilung und die Pathologie sowie mehrere Praxen und klinische Kooperationspartner. Hierzu gehören unter anderem ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), die Physiotherapie „Elithera Gesundheitszentrum rehamed Rinteln“, das Gelenkzentrum Schaumburg und die Labormedizin.
NORDKUB
Im Nordkubus sin unter anderem de einmalige Hybrid Die OP-Räume b direkt über der Z dem Medizinisch
Auch die Zentral hat ihren Platz im das medizinische und steril verpack
In der 2. Etage sin das Brustzentrum
BUS
| Moderne Technik
nd insgesamt neun Operationssäle untergebracht – er hochmoderne und in weitem Umkreis d-OP. befinden sich in der 1. Etage – Zentrale Notaufnahme und hen Versorgungszentrum.
le Sterilgutversorgung für sämtliche Operationen m 1. Obergeschoss. In diesem Spezialraum wird e Besteck nach Operationen wieder sterilisiert kt.
OSTKUBUS
|Kurze Wege
Im Ostkubus-Erdgeschoss befinden sich das Ambulante Zentrum und der Chefärztebereich. Die Etage darüber beherbergt die Funktionsdiagnostik und zahlreiche Behandlungsräume. In den beiden oberen Geschossen sind die Patientenzimmer angesiedelt – verteilt auf jeweils zwei Stationen.
nd die Gynäkologie, die Geburtshilfe und m untergebracht.
NEBEN DER EINGANGSTÜR
Stiller Rückzugsort Für Patienten und Angehörige gibt es direkt neben dem Eingangsbereich einen Andachtsraum. Dieser ist derzeit noch im Bau und wird mit Obernkirchener Sandstein ausgekleidet. Wer möchte, kann sich dorthin zurückziehen – zum Beispiel für das Gebet – und ist dank einer Sichtschutzwand vor neugierigen Blicken von außerhalb geschützt. Der Andachtsraum steht Menschen jeder Konfession offen. Sonntags wird es alle 14 Tage einen öffentlichen Gottesdienst geben – teilweise auch mit Abendmahl. Zudem ist an jedem zweiten Mittwoch eine Abendandacht vorgesehen.
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Auf dem großen Monitor neben dem OP-Tisch können die operierenden Ärzte live verfolgen, wie sie den als Eisenbahnschiene dienenden Draht immer weiter Richtung Zielpunkt schieben.
Auf drahtigen Schienen zum Landepunkt Zwei SN-Redakteure sind live bei einer minimal-invasiven Stent-Operation im Hybrid-OP des neuen Klinikums dabei
Von Holger Buhre
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or knapp drei Jahren wurde bei Gustav Müller (Name geändert) eine ballonförmige Ausdehnung der unteren Bauchschlagader und der oberen Beckenarterie diagnostiziert. Diese sogenannten Aneurysmen können im schlimmsten Fall platzen und lebensgefährliche innere Blutungen verursachen. Um solche Folgen zu vermeiden, erhielt der Rentner 2015 zur Entlastung der geschwächten Stellen eine synthetische Schlauchprothese (Stent) in der Bauchschlagader mit einer zusätzlichen Verlängerung in der Beckenschlagader. Bei der regelmäßig erforderlichen Routinekontrolle – noch im Krankenhaus Be-
thel Bückeburg – stellt der Gefäßchirurg Dr. Günther Bauermeister im November 2017 jedoch fest, dass das Verlängerungsstück verrutscht ist. Um das dadurch deutlich gestiegene Gesundheitsrisiko für Müller zu minimieren, verständigen sich Arzt und Patient auf den Einbau eines neuen Stents in der geschwächten Arterie.
ermöglicht minimal-invasive Eingriffe ohne größere Operationswunden.
ne OP-Hosen und -Hemden überstreifen. Hinzu kommen Mundschutz und Haarhaube.
Und genau hiervon profitiert Müller als einer der ersten Patienten im Obernkirchener Klinikum. „Vor einigen Jahren hätten wir ihm noch die Bauchdecke aufschneiden müssen, um einen solchen Stent einzusetzen“, erläutert Bauermeister.
8.30 Uhr
Der erforderliche Eingriff erfolgt im hochmodernen Hybrid-OP des neuen „AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG“. Dieser besondere und in weitem Umkreis einzigartige Operationssaal ist mit einer Angiografie-Anlage ausgestattet, die nahezu komplett um den Operierten herumfahren und ihn schichtweise durchleuchten kann. Dieses medizinische Bildgebungsverfahren von Blutgefäßen
Bei der nun möglichen sogenannten endovaskulären Stengraft-Intervention platziert der Arzt den Stent – der durch ein Metallgerüst verstärkt ist – über kleine Einschnitte in beiden Oberschenkeln passgenau innerhalb des ausgewölbten Blutgefäßes. Die beiden SN-Reporter Holger Buhre (Text) und Roger Grabowski (Fotos) durften am 4. Januar live dabei sein und durch eine dicke Bleiglaswand zuschauen, wie diese Operation genau abläuft.
7.45 Uhr Chefarzt Dr. Günther Bauermeister und sein heutiges OP-Team – Oberarzt Gökhan Dumlu, OP-Schwester Annabelle Consignado-Meier und die Medizinisch-Technische Radiologie-Assistentin Raquel Lauterbach – besprechen die drei im Laufe des Tages anstehenden Operationen. Den Auftakt macht der 77-jährige Gustav Müller. 8.15 Uhr Das OP-Team durchläuft die Schleuse zum OP-Bereich. Alle Beteiligten müssen hier ihre normale Arbeitskleidung bis auf die Unterwäsche ablegen und sich grü-
Gustav Müller liegt bereits auf dem OP-Tisch und wird für den bevorstehenden Eingriff vorbereitet. 8.40 Uhr Die beiden Anästhesisten versetzen den Patienten in Vollnarkose. Lauterbach hat im Nebenraum – hinter einer dicken Bleiglasscheibe – Platz genommen, um von dort aus den OP-Verlauf digital zu dokumentieren und bei Bedarf aktuelle und frühere CT- und Röntgenbilder auf dem großen Bildschirm am OP-Tisch einzuspielen. 8.45 Uhr Der Patient wird rund um seine Leistengegend gründlich und großflächig desinfiziert.
Währenddessen legen sich alle Personen im OP-Raum Bleiwesten und einen Schilddrüsenschutz um, da im Laufe der Operation mehrfach Röntgenaufnahmen gemacht werden. Bauermeister, Dumlu und Consignado-Meier ziehen noch eine OP-Schürze darüber und auch Handschuhe an: Nur diese drei werden direkt am Tisch stehen und in Kontakt mit dem Patienten, dem OP-Besteck und dem einzusetzenden Stent kommen. 8.50 Uhr Bevor er mit der Punktion beginnt, macht Bauermeister noch eine kurze Ultraschall-Kontrolluntersuchung von Müllers Bauchraum. Das medizinische Gerät hat er zuvor in sterile Folie „verpackt“. 8.55 Uhr Es wird ernst: Der Chefarzt
Der freundliche Pflegedienst ganz in Ihrer Nähe Ambulantes Pflegeteam Möller Partner aller Kranken- und Pflegekassen 24 Stunden erreichbar Lindenbrink 2c – 31711 Luhden Tel.: 05722-28 500 38 • www.apm-pflegeteam.de
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Chefarzt Dr. Günther Bauermeister (links) und Oberarzt Gökhan Dumlu nehmen einen der benötigten Drähte aus der sterilen Verpackung.
Der Hybrid-OP-Saal gehört dank seiner technologischen Ausstattung zu den Highlights und Besonderheiten des Schaumburger Klinikums.
FOTOS: GRABOWSKI
Das OP-Team ist konzentriert bei der Sache.
Eine solche Schlauchprothese (Stent) platzieren die Ärzte während der Operation in der Beckenschlagader von Gustav Müller. Der Durchmesser des Stents beträgt rund zwölf Millimeter, während das eingebaute Exemplar nur ungefähr halb so lang ist wie dieses Modell.
legt an Müllers linker Leiste den Zugang zur Oberschenkel-Arterie und befestigt hier zudem die lediglich fünf Millimeter breite Schleuse, durch die später der Stent und alle erforderlichen Führungsdrähte Richtung „Landepunkt“ am unteren Ende der Bauchschlagader geschoben werden. An der rechten Leiste wird ein Katheter eingeführt, mit dem später Kontrastmittel gegeben wird. 9.05 Uhr Nach und nach führt Bauermeister vorsichtig die Drähte in Müllers Leiste ein – zunächst ganz dünne und darüber dann deutlich stabilere: „Die dienen gleich quasi als Eisenbahnschienen für den Stent.“ 9.15 Uhr Der Patient wird per Rotations-Angiografie durchleuchtet. Mit dieser Technik entstehen CT-ähnliche
9.25 Uhr
3D-Aufnahmen, indem das Gerät an einem fixen C-Bogen um den Patienten herumfährt und dabei eine Reihe von Bildern erstellt, aus denen dann ein Volumen-Datensatz rekonstruiert wird. Das so entstehende großformatige Gesamtbild lässt sich sofort aus jedem gewünschten Winkel und jeder erdenklichen 360-Grad-Perspektive betrachten. Lage und Verlauf der Drähte sind ausgezeichnet zu erkennen.
Das OP-Team vergewissert sich mit einer weiteren Patienten-Durchleuchtung live, ob die Positionen aller eingeführten Drähte passen. Ergebnis: „Alles perfekt.“ 9.30 Uhr Consignado-Meier entnimmt den steril eingeschweißten Stent aus seiner Verpackung und reicht ihn an die beiden OP-Ärzte weiter.
9.20 Uhr 9.35 Uhr Aus dem Nebenraum blendet Lauterbach die Livebilder aus Müllers Körper über dessen Untersuchungsaufnahmen aus dem November. „Dadurch müssen wir den Patienten heute einerseits nicht mehr so oft durchleuchten und brauchen andererseits viel weniger Kontrastmittel als früher“, erläutert Bauermeister zwei große Vorteile dieser Technologie.
Bauermeister führt den in einem langen dünnen Schlauch (Applikationskatheter) befindlichen Stent über die drahtigen Führungsschienen in die Beckenader ein, schiebt ihn langsam Richtung Landepunkt und legt die Gefäßprothese millimeChefarzt Dr. Günther Bauertergenau an der vormeister hat 33 Jahre Erfahrung gesehenen Stelle ab. als Gefäßchirurg.
Ausgezeichnet als babyfreundliche Geburtsklinik Das neue AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG darf das Qualitätssiegel „Babyfreundlich“ führen: Die geburtshilfliche Abteilung beweist bereits seit vielen Jahren – ab 2009 bis November 2017 im Krankenhaus Bet hel Bückeburg – dass sie die internationalen Vorgaben von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Unicef einhält, die zu einer innigen Bindung zwischen Mutter (beziehungsweise Eltern) und Kind führen. „Bindung statt Entbindung“, umschreibt Dr. Momme Arfsten die tägliche Arbeit im Kreißsaal und auf der Station. Als Beispiele nennt der Chefarzt, dass die Neugeborenen rund um die Uhr auf den Zimmern der Mütter bleiben, dass die Mütter ermuntert werden zu stillen, und dass Mutter und Kind sofort nach der Geburt Hautkontakt haben. „Selbst nach einem Kaiserschnitt legen wir in der Regel das Neugeborene auf die Brust der Mutter.“ Dieser Philosophie zugrunde liegen die sogenannten B.E.St.-Kriterien: Sie stehen für: Bindung ermöglichen, Entwicklung fördern, das Stillen fördern und unterstützen. Das gesamte Geburtshilfeteam setzt sich laut Arfsten für eine zeitgemäße, individuelle und natürliche Geburt ein. Medizinische Maßnahmen und selbstbestimmte Geburtshilfe werden miteinander in Einklang gebracht – gemäß dem Grundsatz „So natürlich wie möglich – und so sicher wie nötig“.
Anschließend zieht er den Katheter zurück und gibt den Stent frei, der sich sofort auf die gewünschte Größe ausdehnt. Auf dem Bildschirm sind zeitgleich die Live-Aufnahmen der in diesen Sekunden erfolgenden Durchleuchtung des Patienten zu sehen. 9.45 Uhr Bauermeister spritzt zur Kontrolle ein Kontrastmittel in die Bauchschlagader und verfolgt dessen Verteilung in der Aorta erneut per Live-Aufnahme auf dem OP-Monitor. Ergebnis: „Super. Der Schuss hat genau gesessen. Wir können uns zurückziehen.“ Der Stent dichtet das Aneurysma ab und bildet nun den neuen Kanal für den Blutfluss. 9.50 Uhr Dumlu zieht nach und nach alle Drähte vorsichtig durch Müllers Leiste aus dessen Körper.
9.55 Uhr Der Oberarzt und die OP-Schwester versorgen die beiden offenen Punktionspunkte. Müller hat bei dieser OP lediglich 0,1 Liter Blut verloren. „Bei einer offenen Stent-OP läge der Blutverlust deutlich höher – ebenso wie das Infektionsrisiko für den Patienten“, schildert Bauermeister. 10.00 Uhr Die Operation ist beendet. „Hat alles genau so geklappt wie geplant“, lautet Bauermeisters rundum zufriedenes Fazit. Sein Patient muss diesen Tag liegend verbringen. Bereits am nächsten Morgen darf Müller aufstehen und herumlaufen. Und nach drei weiteren Tagen darf der 77-jährige Rentner das Klinikum Schaumburg bereits wieder verlassen.
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Angekommen in der Neuzeit In der radiologischen Abteilung des neuen Klinikums behalten 20 Ärzte und Assistenten den Durchblick
Dr. med. Andreas Deeg ist Radiologie-Chefarzt im neuen Klinikum – gemeinsam mit Dr. med. Siamak Mahmoudi.
Von Thomas Rocho
Auf mannshohen Bildschirmen können die Ärzte im DemoRaum gemeinsam die Aufnahmen analysieren und besprechen. FOTOS: ROCHO
Psychoonkologie
C
hirurgie, Anästhesie, Notfallmedizin, Gynäkologie, Kardiologie, Neurologie, Orthopädie und mehr – im neuen Schaumburger Gesamtklinikum treffen viele verschiedene medizinische Fachbereiche aufeinander. Eine der zentralen Anlaufstellen für Patienten ist zudem die Radiologie. Diese bietet ein breites Spektrum an modernen Möglichkeiten: Röntgen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT).
fachliche Diskussionen unter den behandelnden Ärzten: Die technischen Voraussetzungen sind bestens. Ohne fachlich kompetente Mitarbeiter ist laut Deeg aber auch die beste Technik nur wenig von Nutzen.
„Wir sind hier technisch auf dem neuesten Stand“, sagt Dr. Andreas Deeg, der die Radiologie als Chefarzt gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Siamak Mahmoudi leitet. „Für uns ist das ein Schritt aus der radiologischen Steinzeit in die Neuzeit.“
Bei der Zusammenstellung des Radiologie-Teams wurden die Mitarbeiter aus den bestehenden Krankenhäusern zusammengeführt: vor allem aus Stadthagen und Bückeburg, aber vereinzelt ebenso aus Rinteln. Zusätzlich zu den zwei Chefärzten, die im Wechsel auch an ihrer bisherigen Arbeitsstelle in Holzminden tätig bleiben, gibt es zwei leitende Fachärzte sowie 15 medizinisch-technische Assistenten (MTA). Diese haben alle Hände voll zu tun: Ungefähr 20 CTs, 15 MRTs und 100 konventionelle Röntgenaufnahmen fertigen sie an einem normalen Arbeitstag an, schätzt Deeg.
Zwei volldigitale und vernetzte Arbeitsplätze mit Röntgengeräten, zwei CT-Scanner, ein Kernspin-MRT, ein Durchleuchtungsgerät, und Psychoonkologie zudem ein Demo-Raum für
„Unsere Mitarbeiter verdienen höchste Anerkennung“, lobt der Chefarzt. „Sie haben sich innerhalb kürzester Zeit von der händischen Bildentwicklung auf eine komplett
Eine Krebserkrankung ist immer ein einschneidendes Erlebnis im Leben. Das psychoonkologische Team bietet Ihnen und Ihren Angehörigen dabei Begleitung an. Je nach Wunsch erhalten Sie Informationen oder psychoonkologische Gespräche.
digitale Arbeitsweise umgestellt – und sich sehr darauf gefreut.“ Dennoch brauche es insbesondere in den ersten Wochen und Monaten Zeit für eine Lernphase. „Unsere behandelnden Ärzte haben alle schon mit modernster Technik gearbeitet, bei unseren MTAs wird sich das im Laufe des Jahres entwickeln.“ Das tut der professionellen Arbeit am neuen Klinikstandort selbstverständlich keinen Abbruch. Die beiden 128-Zeilen-CT-Scanner liefern detaillierte, hochauflösende 3D-Bilder vom Körper und ermöglichen zum Beispiel CT-gesteuerte Punktionen. Das 1,5-Tesla-Kernspin-MRT hilft bei der Suche nach Antworten auf neurologische Fragestellungen, kommt aber auch bei Problemen mit Gelenken, Bändern und Bauchspeicheldrüse zum Einsatz. In naher Zukunft soll zudem ein Kardio-CT hinzukommen. „Eine solche Untersuchung konnten wir bislang weder in Bückeburg noch in Stadthagen durchführen“, sagt Deeg über die deutlich gestiegenen Möglichkeiten seiner Fachabteilung.
Auf diesen Magnetresonanztomographen ist der Chefarzt ebenso stolz wie auf die unterschiedlichen Computertomographen. Beide Technologien kommen täglich mehrfach zum Einsatz und haben sich in den ersten Wochen bereits bewährt.
Die Arbeitsplätze in der Radiologie sind komplett digital ausgestattet. So lassen sich Untersuchungen „live“ verfolgen.
Dieses volldigitale Durchleuchtungsgerät gehört zu den Besonderheiten der neuen Radiologie.
KONTAKT
Ausgezeichnet: Strahlentherapie und Chemotherapie AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG immer ein einschneidenZum Schaumburger Klinikum 1 • 31683 Obernkirchen Brustzentrum Schaumburg Ist eine strahlentherapeutische Behandlung Das notwendig,
Eine Krebserkrankung ist des Erlebnis im Leben. Das psychoonkologische Team wird diese durch zwei kooperierende Fachpraxen am Ärztliche Leitung Brustzentrumdie Schaumburg Standort des ehemaligen Kreiskrankenhauses Stadthagen bietet Ihnen und Ihren Angehörigen dabei Begleitung an. Um Frauen mit Brustkrebserkrankungen Orientierung zu erleichtern, vergibt die Deutsche Krebsgesellschaft gemeinsam mit der Deutoder in Minden durchgeführt. Chemotherapien erhalChefarzt Dr. med. Momme Arfsten Je nach Wunsch erhalten Sie Informationen oder psychoschen Gesellschaft für Senologie ein spezielles Gütesiegel. Das „Brustzentrum Schaumburg“ – nunmehr Bestandteil des AGAPLESION EV. ten unsere Patientinnen in der onkologischen KooperaFacharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe KONTAKT KLINIKUM SCHAUMBURG – ist bereits seit 2006 zertifziert. onkologische Gespräche. tionspraxis, die sich auch am Standort des ehemaligen Stadthäger Krankenhauses befindet. Sekretariatfachliche Frauenklinik und qualitative Anforderungen erfüllen“, erläutert Chefarzt Dr. Momme Arfsten. „Zertifizierte Brustzentren müssen umfassende Sekretariat Brustzentrum Strahlentherapie und Chemotherapie AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG Nachsorge „Jedes Jahr müssen bestimmte werden – zum Beispiel 300 Mammographien und 150 Erstoperationen sowie T (05724)nachgewiesen 95 80 - 67 05 T (05724) 95 80 - 27 51 Mindestzahlen frauenklinik@ksl.agaplesion.de brustzentrum@ksl.agaplesion.de Zum Schaumburger Klinikum 1 • 31683 Obernkirchen jeweils 50 palliative und unterstützende Chemotherapien.“ Ein weiteres wichtiges Qualitätskriterium ist seinen Angaben zufolge die brusterStets in enger Ansprache mit den niedergelassenen ÄrztinIst eine strahlentherapeutische Behandlung notwendig, nen und Ärzten erfolgt die Nachsorge. haltende Operation. Hinzu komme, dass der gesamte Behandlungsablauf von der Diagnose zur Nachsorge nach geprüften Leitlinien und www.ev-klinikum-schaumburg.de Medizinische Exzellenz für bis Schaumburg wird diese durch zwei kooperierende Fachpraxen am Qualitätsstandards erfolgt. Für die hervorragende Arbeit hat das Brustzentrum Schaumburg – als Teil des „Netzwerks Brustkrebs“ – im vorigen Ärztliche Leitung Brustzentrum Schaumburg Standort des ehemaligen Kreiskrankenhauses Stadthagen Sprechzeiten nach Vereinbarung HAUPTKOOPERATIONSPARTNER Jahr den mit 20.000 Euro dotierten „Claudia von Schilling-Preis“ erhalten. Bei diesem Projekt arbeiten Mediziner und Wissenschaftler aus oder in Minden durchgeführt. Chemotherapien erhalChefarzt Dr. med. Momme Arfsten sieben Kliniken in Hannover und Umgebung daran, die Grundlagen zur Verbesserung der Brustkrebs-Diagnose und -Therapie zu schaffen. Strahlentherapie Minden-Schaumburg ten unsere Patientinnen in der onkologischen KooperaChristine Kahl, Dr. Martin Sure
IHR WEGund ZUGeburtshilfe UNS Facharzt für Gynäkologie
Fotolia.de - Urheber: SENTELLO
RAT UND HILFE BEI BRUSTKREBS
tionspraxis, die sich auch am Standort des ehemaligen Am Krankenhaus 1, 31655 Stadthagen, T (05721) 89 07 50 0 Stadthäger Krankenhauses befindet. Radiologische Diagnostik Sekretariat Brustzentrum
Sekretariat Frauenklinik
Nachsorge
T (05724) 95 80 - 67 05
Dr. Beate Paersch-Summer, Dr. Franz-Ulrich Oesterreich Marienstraße 28/28a, 32427 Minden, T (0571) 83 77 71 0
T (05724) 95 80 - 27 51
RAT UND HILFE
D b H D M
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Von Holger Buhre
Z
u den vielen Spezialeinrichtungen des neuen Klinikums gehört auch das Herzkatheterlabor im 1. Obergeschoss. Da den Medizinern hier zwei komplett eingerichtete Untersuchungsräume parallel zur Verfügung stehen, können akute Eingriffe
Allzeit bereit
Das Katheterlabor ist das Herzstück der Kardiologie am Herzen – zum Beispiel nach einem Infarkt – sowie planmäßige Untersuchungen stets parallel und ohne Zeitverlust durchgeführt werden. „Das ist ein erheblicher Vorteil gegenüber der Situation, die wir bislang im Kreiskrankenhaus Stadthagen hatten, wo es nur ein Herzkatheterlabor gab“, sagt Dr. Lutz Dammenhayn, Chefarzt der Fachabteilung für Kardiologie.
In den hochmodern eingerichteten Räumen erfolgen die minimal-invasiven Eingriffe über einen Katheter, der über eine Ader am Handgelenk eingeführt wird. „Das Ganze dauert im Normalfall 15 bis 20 Minuten und geschieht bei vollem Bewusstsein des Patienten, der alles auf einem großen Bildschirm live verfolgen kann“, erläutert Dammenhayn das Vorgehen. „Je nach Unter-
suchungsziel werden unterschiedliche Stellen im Herzen oder in den Herzkranzgefäßen angesteuert.“ Zugleich können beide Räume auch jederzeit für größere Operationen am Herzen genutzt werden: Für solche Fälle stehen stets eine Narkoseeinheit und – bei ganz schwerwiegenden OPs – eine Kunstherz-Apparatur bereit. „Und wenn wir je-
mandem einen Herzschrittmacher, einen Defibrillator oder einen Stent – also eine Gefäßstütze – einsetzen müssen, kann das auch direkt hier erfolgen, ohne dass wir den Patienten in einen anderen OP-Saal verlegen müssen“, freut sich Dammenhayn über einen weiteren Vorteil des „doppelten“ Herzkatheterlabors. Für
„normale“
Eingriffe
und Untersuchungen ist das Team in der täglichen Kernzeit von 8 bis 16 Uhr vor Ort. „Darüber hinaus haben wir eine 24-Stunden-Rufbereitschaft“, erläutert Dammenhayn. „Bei Notfällen am Abend, in der Nacht oder an Wochenenden ist unser Team innerhalb von 20 Minuten hier vor Ort einsatzbereit, um die Patienten umfassend medizinisch zu versorgen.“
Zur Ausstattung des Herzkatheterlabors gehört auch diese Narkoseeinheit. Falls erforderlich, kann sie jederzeit genutzt werden – beispielsweise bei Notfällen.
Das Herzkatheterlabor besteht aus zwei hochmodern eingerichteten Räumen, die jederzeit auch als OP-Saal dienen können. Geplante und spontane Eingriffe und Untersuchungen können dadurch parallel erfolgen. FOTOS: GRABOWSKI
Der hämodynamische Messplatz befindet sich zwischen den beiden Untersuchungsräumen. Hier werden alle Vorgänge im Herz-Kreislaufsystem des Patienten überwacht und aufgezeichnet. Die Messwerte werden in Echtzeit als Kurven oder Zahlen auf Monitoren dargestellt.
Als Chefarzt der Fachabteilung für Kardiologie ist Dr. Lutz Dammenhayn, ein ausgewiesener Experte bei allen Herz-Erkrankungen und -Untersuchungen.
Diese unspektakulär aussehende Apparatur rettet Leben: Es handelt sich um die Antriebseinheit für das Kunstherz, das bei schweren Operationen vorübergehend anstelle des menschlichen Herzens schlägt und dadurch die Körperfunktionen des Patienten aufrechterhält.
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Ergotherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen, z. B. mit Entwicklungsverzögerungen, Teilleistungsstörungen, Wahrnehmungsdefiziten, körperlichen und geistigen Behinderungen, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS), Attentioner Aufmerksamkeitstraining, Marburger Konzentrationstraining und Adlerauge Anyel zur Förderung der visuellen Wahrnehmung.
•
Ergotherapeutische Behandlung für Erwachsene im Bereich der Psychiatrie, z. B. Psychosen, Depressionen.
•
Behandlung bei neurologischen Erkrankungen auf neuropsychologischer und neuroanatomischer Grundlage.
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„Wo evangelisch drauf steht, muss auch evangelisch drin sein“ Interview mit Landesbischof Karl-Hinrich Manzke und Krankenhausseelsorgerin Elisabeth Garner-Lischka
Mein Gesundbrunnen
Anschlussreha - ambulant oder stationär Kommen Sie zur erfolgreichen Anschlussrehabilitation in die Bückeberg-Klinik! Das qualifizierte Reha-Team unserer Fachklinik ist seit über 30 Jahren auf die Behandlung orthopädischer Erkrankungen und Nachbehandlung bei Gelenkersatz jeder Art spezialisiert. Die Bückeberg-Klinik ist Partner aller Krankenkassen.
Was wünschen Sie dem neuen Krankenhaus in Obernkirchen?
Was erwarten Patienten und Angehörige von einem konfessionellen Krankenhaus?
Karl-Hinrich Manzke: Es wäre schön, wenn alle Schaumburger und auch Menschen über die Region hinaus dieses Klinikum als ihr gemeinsames Krankenhaus annehmen.
Manzke: Ich habe mit konfessionellen Häusern gearbeitet, aber auch mit Häusern in öffentlicher oder privater Trägerschaft. Das Verbindende ist bei allen immer die gute Medizin – und dass alle ihre Patienten gut behandeln wollen. Der Unterschied liegt in der Haltung: Hier wird von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konfessioneller Häuser erwartet, dass sie die christliche Prägung erkennen lassen. Mit „Haltung“ meine ich die Bereitschaft zur persönlichen Zuwendung und gutes Hinhören – und auch ansprechbar und auskunftsfähig auf die christliche Prägung zu sein.
Elisabeth Garner-Lischka: Alle Menschen, die dort ein- und ausgehen, sollen sich gut aufgehoben und willkommen fühlen. Ich wünsche mir, dass sich sowohl Patienten als auch Mitarbeiter geachtet und wahrgenommen fühlen. Welche Erwartungen haben Sie an das neue Haus?
Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns kostenfrei an: 0800 4 555 666 Bückeberg-Klinik GmbH & Co. KG Wiesenstraße 1 31707 Bad Eilsen info@bueckeberg-klinik.de www.bueckeberg-klinik.de
Manzke: Gute Medizin und gute Pflege – und dass alle hier arbeitenden Menschen auch genug Zeit haben, um ihren Anspruch, wie sie ihren Beruf leben wollen, auch umsetzen zu können. Und ich wünsche allen, die hier im Klinikum sind, Geduld. Denn das Krankenhaus ist noch im Aufbau, in der Gestaltung. Garner-Lischka: Ich erwarte, dass es hier eine medizinisch gute Versorgung gibt und das Klinikum dadurch für alle Schaumburger vertrauenswürdig wird. Es ist wichtig, dass Patienten, die hierher kommen, als ganzer Mensch gesehen werden und nicht nur als die Erkrankung, wegen der sie hier sind.
LIEBELT & KOLL. LIEBELT • MüsIng • gRosskELwIng • JakoBsohn BöLLERT-sTaUnaU
Notar Rechtsanwälte
Hans-Dieter Liebelt Notar, Rechtsanwalt
Hans-Dieter Liebelt
31675 Bückeburg ∙ Lange str. 77/78 Telefon 05722/4110 ∙ mail@kanzlei-liebelt.de www.kanzlei-liebelt.de
FOTO: PR.
Vorsorgevollmachten Patientenverfügungen Testamente
Garner-Lischka: Patienten, die schon einmal in einem konfessionellen Haus waren, bringen Erwartungen mit, die sie dort schon gemacht haben: zum Beispiel eine freundliche Begrüßung sowie dass die persönlichen Ängste und Sorgen angenommen werden. Die Erwartungshaltung nach dem Mehr an Zuwendung und besonderer Fürsorge: Ist sie angebracht? Darf man von einem Krankenhaus, das ein Ev. im Namen trägt, dieses Mehr erwarten?
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In Stein gemeißelt: „Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Dieser Psalm ist der Leitspruch des Schaumburger Klinikums. FOTOS: GRABOWSKI
Manzke: Ja, diese Erwartung ist gerechtfertigt: Wo evangelisch drauf steht, muss auch evangelisch drin sein. Damit dieses Mehr erwartet werden darf, müssen wir uns als Kirche auch einbringen. Wir haben als Landeskirche zum Beispiel die Palliativeinheit finanziell unterstützt, damit die Mitarbeitenden aus- und fortgebildet werden. Und letztendlich finanzieren wir auch ein Mehr an Zeit, da die Kostenträger keine auskömmliche Finanzierung anbieten. Außerdem wird das Klinikum voraussichtlich ab April zwei Seelsorgestellen haben. Somit haben wir eine große Präsenz vor Ort: nicht nur für Patienten und Angehörige, sondern auch für die Mitarbeitenden. Der Andachtsraum sowie die Abschiedssituationen für Angehörige von Verstorbenen werden mit besonderer Sorgfalt gestaltet und lassen die christliche Prägung des Hauses erkennen. Nicht jeder, der im „AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG“ arbeitet, lebt den christlichen Glauben: Es gibt hier Atheisten, Moslems und Buddhisten. Ist das ein Problem für Sie? Garner-Lischka: Das heißt natürlich nicht, dass alle Christen werden müssen, sondern dass man sich auf eine Kultur und auf ein Miteinander einlassen kann, die die christlichen Voraussetzungen mittragen. Andersgläubige dürfen dabei aber weder bevormundet noch weniger wertgeschätzt werden. Manzke: Jeder Mitarbeiter ist in seiner Prägung wertvoll und wird auch nicht bedrängt. Gleichwohl ist der Respekt vor der christlichen Prägung dieses Hauses und die Loyalität dazu erwartbar. Das bedeutet die Anforderung an den Krankenhausträger und an alle Verantwortlichen, die christliche Prägung dieses Haus an alle Mitarbeitenden weiterzugeben, sich für diesen Prozess Zeit zu nehmen und ihn mit großer Sorgfalt zu führen. Welche Kultur, welches Miteinander ist das? Können Sie das benennen? Garner-Lischka: Wie gehen wir miteinander um? Sind wir untereinander so vernetzt, dass wir einander den Rücken stärken wollen und nicht jeder nur auf seinen eigenen Bereich achtet? Welche Angebote werden den Mitarbeitenden gemacht, um ihre Arbeit mit Abstand zu reflektieren? Gibt es Momente der Unterbrechung während der Arbeitszeit? Wird der Aufbau eines Teams begleitet, unterstützt und gefördert? Auf den ersten Blick sind das alles keine konfessionsgebundenen Dinge, aber dennoch machen sie das Mehr eines christlichen Hauses aus.
Ist der Andachtsraum für alle offen, die Kontakt zu Gott beziehungsweise Ruhe und Stille suchen? Manzke: Selbstverständlich. Der Andachtsraum steht jeder Konfession offen, auch Atheisten, also jedem Menschen. Es ist ein Raum für Stille und für das Gebet. Der Andachtsraum, der durch das finanzielle Engagement der Landeskirche ermöglicht wurde, ist gelebte Gastfreundschaft allen Religionen gegenüber. Wir sind stolz darauf, dass hier in diesem Raum wirklich jeder Mensch seinen Glauben leben kann. Gibt es einen Bezug biblischer Aussagen zum beruflichen Alltag im Krankenhaus, der auch in den Anforderungen der heutigen Welt bestehen kann? Garner-Lischka: Das Dreifachgebot der Liebe: Du sollst Gott lieben und Deinen Nächsten wie Dich selbst. Der Aspekt der Nächstenliebe soll und will von allen gelebt werden, die diesen Beruf ergriffen haben. Aber – und darauf müssen auch die Träger von Krankenhäusern achten – Mitarbeitende müssen auch sich selbst lieben, also auf sich selbst achten. Wird es regelmäßige Gottesdienste im Klinikum geben? Garner-Lischka: Unser Andachtsraum soll pünktlich zur Einweihungsfeier am 18. Januar eröffnet werden. Dann wird es sonntags alle 14 Tage um 9.30 Uhr einen öffentlichen Gottesdienst geben. Wir werden an Gründonnerstag und am Bußund Bettag allen denen, die es wünschen, das Abendmahl an ihr Patientenbett bringen. Außerdem wird das Abendmahl auch gelegentlich in den Sonntagsgottesdiensten gefeiert. Diese Termine werden im kirchlichen Kalender und auf unserer Homepage (www.ev-klinikum-schaumburg.de) genannt. Zudem wird mittwochs – ebenfalls 14-tägig – um 18.15 Uhr eine Abendandacht angeboten. Frau Garner-Lischka, wann sind Sie als Krankenhausseelsorgerin persönlich im Obernkirchener Klinikum anzutreffen? Wie können Patienten oder Angehörige Kontakt zu Ihnen bekommen? Garner-Lischka: In der Regel bin ich wochentags in der Klinik und grundsätzlich über meine Handynummer kontaktierbar. Jeder Patient kann auf seiner Station alle Pflegenden nach mir fragen. Alle Kontakte und Daten stehen auch im Seelsorge-Flyer. Ich bin auch gerne dabei behilflich, den eigenen Seelsorger und die eigene Glaubensgemeinschaft zu kontaktieren. Gibt es einen Leit- oder Bibelspruch, den Sie diesem Haus – und damit all den Menschen, die hier arbeiten – abschließend mit auf den Weg geben möchten?
Dr. Karl-Hinrich Manzke ist Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe. Pastorin Elisabeth Garner-Lischka arbeitet als Krankenhausseelsorgerin im neuen „AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG“ in Vehlen.
Manzke: Das ist der Psalm 124, der im Eingangsbereich des Klinikums eingelassen ist. „Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Interview: Nina Bernard
Der Andachtsraum befindet sich direkt neben dem Haupteingang des Klinikums.
Neu ab April: Die Notfall-Bereitschaft und -Sprechstunden Das neue Klinikum hat eine umfangreiche Kooperation mit der Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) und den niedergelassenen Ärzten im Schaumburger Land geschlossen. Die kreisweit ansässigen Mediziner werden ab Mittwoch, 4. April, im Obernkirchener Neubau gemeinschaftlich eine Anlaufstelle für Notfälle betreiben. Dieser ärztliche Bereitschaftsdienst ist zuständig für nicht lebensbedrohliche Beschwerden. Hierzu zählen zum Beispiel Grippe, Fieber, starke Bauchschmerzen, Erbrechen sowie kleine Wunden, mit denen normalerweise ein niedergelassener Arzt in der Praxis aufgesucht werden würde – die Behandlung aber aus medizinischen Gründen nicht bis zum nächsten Tag warten kann. Die zentrale Bereitschaftsdienstpraxis befindet sich im Erdgeschoss des Klinikums und wird zu folgenden Zeiten geöffnet sein: mittwochs und freitags von 17 bis 21 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 14 Uhr und von 17 bis 20 Uhr. Darüber hinaus steht bei Bedarf immer mindestens einer der insgesamt 179 beteiligten Ärzte für zusätzliche Hausbesuche zur Verfügung. Hierfür gelten folgende Zeiten: montags, dienstags und donnerstags ab 19 Uhr; mittwochs und freitags ab 15 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen ab 8 Uhr (jeweils bis 7 Uhr des folgenden Tages). Die Verantwortlichen des Klinikums und der KVN erhoffen sich von dieser Kooperation eine noch bessere Verzahnung der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung im gesamten Schaumburger Land. Der kassenärztliche Bereitschaftsdienst ist unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116 117 erreichbar.
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Von Nina Bernard
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u den Besonderheiten des neuen Schaumburger Klinikums gehört unter anderem die Geriatrische Institutsambulanz (GIA). Diese Einrichtung ist einzigartig in ganz Niedersachsen. Das Besondere: Die Patienten werden hier innerhalb eines Tages von einem interdisziplinären Team untersucht – bestehend aus Fachärzten, Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten. Was Betroffene davon haben, erklären Geriatrie-Chefarzt Dr. Stephan Held sowie die Rintelner Fachärztin für Allgemeinmedizin, Dr. Renate Bölitz, im Interview. Hierin erläutern sie auch, warum die GIA eine so große Bedeutung für das Schaumburger Land hat. Herr Dr. Held, Sie haben die erste Geriatrische Institutsambulanz in Niedersachsen aufgebaut. Was war die ausschlaggebende Idee dazu?
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Stephan Held: Ich hatte von dem Konzept gehört, das in der Schweiz bereits seit Jahren erfolgreich umgesetzt wird. Wie wir alle wissen, altert unsere Gesellschaft – und wir sind gefordert, Konzepte zu entwickeln, mit dieser gesellschaftlichen Veränderung umzugehen. Als Mediziner sehen wir mit zunehmendem Lebensalter auch immer komplexere Krankheitsbilder, die letztlich immer öfter dazu führen, dass unseren Patienten ein Verlust ihrer Selbstständigkeit droht. Dies so lange wie möglich zu verhindern ist eine der Aufgaben einer Geriatrischen Institutsambulanz. In einer GIA werden die Patienten von einem interdisziplinären
Team untersucht – bestehend aus Fachärzten, Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten. Dabei werden Gesundheitszustand und Alltagskompetenzen beurteilt und für jeden Patienten individuell ein möglichst umfassender Therapieplan entwickelt. Dieses Zusammenspiel verschiedener Professionen mit dem gemeinsamen Ziel, die Selbstständigkeit älterer, erkrankter Menschen möglichst lange zu erhaltenen, hat mich fasziniert.
um uns einen Eindruck von der individuellen Einsatzfähigkeit notwendiger Hilfsmitteln zu machen. Ein weiterer Punkt ist die Versorgung der geriatrischen Patienten mit notwendigen Heilmitteln wie zum Beispiel Physiotherapien. Hier können wir durch exakte Untersuchungen und Befunderhebungen Langfristverordnungen sowohl für den Patienten als auch für den Hausarzt deutlich erleichtern. Gibt es weitere Vorteile?
Frau Dr. Bölitz, ist so eine GIA aus hausärztlicher Sicht eine gute Idee? Bietet eine Institutsambulanz für Ihre Patienten eine Unterstützung Ihrer Arbeit oder ist sie eher eine Konkurrenz? Renate Bölitz: Als mich mein Kollege das erste Mal auf die Idee GIA ansprach, war ich skeptisch. Ein Krankenhausmediziner wollte eine ambulante geriatrische Versorgung aufbauen – wo wäre der Nutzen für meine Patienten? Dann wurde mir schnell klar, dass es bei einer GIA vor allem darum geht, das Krankenhaus-Know-how und die ambulante hausärztliche Versorgung GEMEINSAM für eine noch bessere Patientenversorgung nutzen zu können. Als hausärztlich tätige Kollegin kann ich für meine Patienten auf spezielle geriatrische Krankenhausdiagnostik zurückgreifen – und in vielen Fällen den eigenen Patienten Therapien ermöglichen, die ohne Empfehlung des GIA-Teams von den Krankenkassen nicht unbedingt in vollem Umfang übernommen würden.
Beim großen Thema Altersdemenz mit zunehmendem Verlust der Alltagsfähigkeiten gelingt es uns häufig, durch gute Information und Einbindung der Angehörigen Hilfestellung zu geben und Ängste zu nehmen. Frau Dr. Rauch ist auch in Zukunft bereit, in diesen Fällen – als Neurologin auf ambulanter Seite – mitzubehandeln. Welche Schwerpunkte gibt es außerdem? Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die kritische Beurteilung der sogenannten Polypharmazie. Hierunter versteht man die Tatsache, dass geriatrische Patienten sehr häufig eine erhebliche Anzahl an Medikamenten zu sich nehmen müssen. Dies kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls die Vielzahl der Medikamente im medizinisch kontrollierten Rahmen zu reduzieren, ist ebenfalls
ein Ziel der Untersuchung der Patienten durch die GIA. Hier möchte ich besonders die gute Zusammenarbeit mit allen zuweisenden und niedergelassenen Kollegen hervorheben. Frau Dr. Bölitz, welchen „Mehrwert“ erkennen Sie und Ihre Patienten in dieser GIA? Renate Bölitz: Zuallererst möchte ich einen ganz anderen – aber wichtigen Pluspunkt der Geriatrischen Institutsambulanz hervorheben: Welcher Mensch ist schon gern im Krankenhaus? Oftmals erfordern aber die komplexen geriatrischen Krankheitsbilder ausführliche Untersuchungen, die bisher nur stationär in einem Klinikum möglich waren. Hier kann die GIA eine gute Alternative sein. Wer dorthin zur geriatrischen Untersuchung geht, weiß von vornherein, dass er dort maximal einen Tag verbringen muss. Abends ist jeder Patient wieder zu Hause. Beruhigend ist für meine Patienten auch, dass immer ein Angehöriger dabei sein kann – und dass ich als langjährige Hausärztin eng mit allen Therapeuten und Ärzten des Klinikums zusammenarbeite. Wobei kann die GIA sonst noch helfen? Sehr hilfreich ist es unter anderem, dass die in der GIA erstellten ausführlichen Untersuchungsprotokolle
und Auswertungen als Beurteilungsgrundlage dienen können, da den Empfehlungen des GIA-Teams häufig gefolgt wird – zum Beispiel, wenn die Begutachtung des Patienten bezüglich eines möglichen Pflegegrads durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen erfolgen muss. Dies entlastet nicht nur meine Patienten, sondern auch die Pflegenden und Familienangehörigen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für mich als behandelnde Hausärztin ist der von Dr. Held angesprochene Punkt der „kritischen Medikamentenüberprüfung“. Wenn Medikamente eventuell aufeinander abgestimmt werden oder sogar teilweise abgesetzt werden können, hat das für meine Patienten spürbare Vorteile. Nebenwirkungen werden verringert, und es geht ihnen besser. Zudem fühlen sie sich kräftiger und ausgeruhter und werden wieder mobiler.
Stephan Held: So ein Ergebnis ist natürlich das Beste, was wir gemeinsam für unsere Patienten erreichen können.
Renate Bölitz: Teamarbeit ist eben die beste Arbeit. Viele Augen sehen mehr. Wenn hier das Wissen der Hausärzte und die Erfahrung der Geriater zusammenkommen, können wir alle GEMEINSAM für die Gesundheit der uns anvertrauten Patienten einstehen. Und so soll es ja sein.
Herr Dr. Held, seit einem Dreivierteljahr gibt es die GIA jetzt in Schaumburg. Welche Erfahrungen haben Sie und Ihr Team bisher gemacht? Stephan Held: Unser Ziel war es unter anderem, bestehende Abgrenzungen zwischen der ambulanten und der stationären Versorgung aufzuweichen beziehungsweise beide Versorgungsarten noch besser zu verzahnen. Hierzu gehört es auch, starre Grenzen zu überschreiten. Zum Beispiel haben wir in Ausnahmefällen bei Patienten Hausbesuche durchgeführt,
Sie arbeiten zum Wohle der Patienten in der neuen Geriatrischen Institutsambulanz eng zusammen: Dr. Stephan Held (Chefarzt der Geriatrie des Klinikums), Dr. Renate Bölitz (Fachärztin für Allgemeinmedizin in Rinteln) und Dr. Dagmar Rauch (niedergelassenen Fachärztin für Neurologie in Rinteln). FOTO: BERNARD
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JANUAR 2018
Die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege befindet sich auf dem Grundstück des ehemaligen Kreiskrankenhauses Rinteln.
Die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege dauert drei Jahre und beginnt immer am 1. Oktober. Bewerbungen werden aber ganzjährig entgegengenommen. FOTOS: BERNARD
„Der Unterricht findet in Blöcken statt“
Ziel der Palliativmedizin ist es, schwerkranken Menschen mit einer begrenzten Lebenserwartung, die eine besonders aufwändige Versorgung benötigen, ein würdevolles Sterben in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen.
Interview mit Dominik Janze, Leiter der AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Rinteln
Du zählst, weil Du Du bist und Du wirst bis zum letzten Augenblick Deines Lebens eine Bedeutung haben.
Herr Janze, wann können sich Interessierte zur Ausbildung als examinierte Gesundheitsund Krankpfleger anmelden? Die Ausbildung bei uns beginnt immer am 1. Oktober eines Jahres und dauert drei Jahre. Jeder Bewerber muss einen Realschulabschluss oder eine gleichwertige abgeschlossene Schulbildung vorweisen können. Außerdem braucht man mindestens befriedigende Noten in den Hauptfächern und Naturwissenschaften, eine gesundheitliche Eignung – also ein ärztliches Attest – und Zuverlässigkeit. Bitte auch eine Bescheinigung über ein Pflegepraktikum in einem Krankenhaus oder einer Altenpflegeeinrichtung beilegen. Zudem braucht man einen Führerschein und ein Auto – wegen der vielen unterschiedlichen Einsatzorte während der Ausbildung.
Gibt es eine Probezeit? Und wie viele Urlaubstage gibt es während der Ausbildung?
Was passiert, wenn jemand die Zwischenprüfung nicht besteht?
Die Probezeit beträgt sechs Monate – und der Urlaubsanspruch 29 Tage pro Jahr.
Der Unterricht findet in Blöcken statt. Ein Unterrichtstag beginnt um 8 Uhr und endet um 15 Uhr.
Dann kann die Ausbildung trotzdem fortgesetzt werden. Betroffene sollten aber dringend an einem Beratungsgespräch mit den jeweiligen Prüferinnen und Prüfern teilnehmen, um ihre Leistungen im weiteren Ausbildungsverlauf verbessern zu können und die Abschlussprüfung nicht zu gefährden.
Gibt es neben dem Examen noch andere Prüfungen?
Kann das Examen wiederholt werden?
Das geht ganzjährig: entweder telefonisch unter der Nummer 0 57 51 / 93 15 40 oder per Mail an gkps-schaumburg@ksl.agaplesion.de.
Während der Probezeit und im zweiten Ausbildungsjahr führen wir eine Probezeitprüfung sowie eine Zwischenprüfung durch. Im Rahmen von Lernerfolgskontrollen und zur Orientierung im Ausbildungsverlauf gibt es zusätzlich regelmäßig schriftliche Leistungsüberprüfungen. Diese ermöglichen eine Bewertung des Ausbildungsverlaufs.
Die Prüfung setzt sich aus
Interview: Nina Bernard
Wie ist der theoretische Unterricht strukturiert?
einer praktischen Abschlussprüfung, drei Klausuren und drei mündlichen Prüfungen zusammen. Sie kann bei Nicht-Bestehen einmal wiederholt werden – und zwar jeweils nur der nicht bestandene Prüfungsteil.
Ambulanter Palliativdienst Schaumburg
Ambulanter Palliativdienst im Landkreis im Landkreis Schaumburg
- Cicely Saunders -
Am Stadtpark 10 · 31655 Stadthagen Telefon: 0 57 21 / 9 69 95 35 24-Stunden-Rufnummer: 0 57 21 / 9 69 95 33 www.ambulanter-palliativdienst-schaumburg.de
Wann und wo kann man sich bewerben?
Wir gratulieren dem Klinikum Schaumburg zur Neueröffnung und wünschen alles Gute! Unser Leistungsangebot:
Dominik Janze leitet die in Rinteln ansässige Gesundheitsund Krankenpflegeschule des „AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG“.
Dominik Janze ist 31 Jahre alt und wohnt gemeinsam mit seiner Ehefrau Sarah in Helpsen. Seine berufliche Laufbahn begann er 2006 mit der dreijährigen Ausbildung zum Gesundheitsund Krankenpfleger im Krankenhaus Bethel Bückeburg. Anschließend absolvierte er seinen Zivildienst in einer Reha-Klinik, bevor er in der geriatrischen Pflege einer Senioreneinrichtung tätig war. Nach der Rückkehr ans Krankenhaus Bethel arbeitete Janze bis Ende 2014 auf der Station für Innere Medizin. Parallel dazu absolvierte er berufsbegleitend ein Bachelor-Studium im Bereich „Medizinalfachberufe“ mit den Schwerpunkten „Lehre und Management“. Im Anschluss daran leitete er zahlreiche Kurse an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Rinteln, deren Leitung er kürzlich übernommen hat. Derzeit belegt er berufsbegleitend den Master-Studiengang „Medizinalfachberufe“, um sich weiteres Fachwissen anzueignen. Bei Anregungen, Fragen, Kritik und Wünschen ist Dominik Janze telefonisch (0 57 51 / 93 - 15 40) oder per Mail erreichbar (dominik.janze@krankenhaus-bethel.de).
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Wohnformen, die allen Ansprüchen gerecht werden! Kreiswohnungsbaugesellschaft mit beschränkter Haftung Schaumburg Enzer Straße 94 • 31655 Stadthagen Telefon: (0 57 21) 80 01-0 • Telefax: (0 57 21) 80 01-11
45.000
Quadratmeter Bruttogeschossfläche verteilen sich über alle Gebäudeteile und Ebenen.
100
Kilometer Rohrleitungen führen insgesamt durch die drei Gebäudeteile.
Das
Klinikum in Zah 437
9
Betten ste für Patien
Operationssäle befinden sich unter dem Dach des Klinikums – alle im 1. Obergeschoss des nördlichen Gebäudeteils.
24.000
Quadratmeter stehen im neuen Klinikum für medizinische und pflegerische Bereiche zur Verfügung. Die restlichen Flächen sind Verkehrswege, Technikzentralen, Büros, Sozialräume und dergleichen.
95 80-0 ist die zentrale Telefonnummer des Klinikums. Die zugehörige Obernkirchener Vorwahl lautet selbstverständlich 0 57 24.
160.000
betragen insgesamt die Aus in der näheren Umgebung.
1000
1100
Kilometer Stromkabel sind im neuen Klinikum verlegt worden.
kW leistet das Notstromaggregat, das als Netzersatzanlage dient, falls die Stromversorgung einmal komplett zusammenbrechen sollte.
50
Kilometer lang sind die Leitungen, die zur Versorgung der Fachabteilungen mit Sauerstoff, Lachgas, Druckluft und Vakuum dienen.
2
Blockheizkraftwerke erzeugen rund um die Uhr Energie und dienen zur Grundlastabdeckung (710 kW thermisch und 460 kW elektrisch).
hlen
ehen in dem Neubau nten zur Verfügung.
0
Quadratmeter sgleichsflächen .
14
Fachabteilungen – dazu die Belegabteilung HNO und ab Juli 2018 auch die Fachabteilung für Urologie – sorgen für eine umfassende medizinische Versorgung der Patienten.
80
Kilometer beträgt die Gesamtlänge der Lüftungskanäle.
80.000
Quadratmeter groß ist das Grundstück, auf dem das neue Klinikum gebaut wurde.
18
JANUAR 2018
Aus drei mach‘ eins Die Entstehung des Klinikums Schaumburger Land im Zeitraffer
des ersten Krankenhau1836 Fertigstellung ses in Rinteln – einem Vorläufer des
der „Bückeburger Heil- und 1860 Einweihung Pflegestätte“, aus der später das Evangeli-
2007
Dezember
Im Koordinationsausschuss zwischen dem Landkreis Schaumburg und der Stiftung Bethel wird erstmals offen über eine gemeinsame Trägerschaft der drei Krankenhaus-Standorte Bückeburg, Rinteln und Stadthagen gesprochen. Hieraus entsteht die Vision eines zentralen Krankenhaus-Neubaus im Schaumburger Land.
April
2010
Kreiskrankenhaus Stadthagen hervorgeht.
sche Krankenhaus Bethel Bückeburg wird.
späteren Kreiskrankenhauses Rinteln.
September
des Evangelischen Krankenhauses 1933 Errichtung Stadthagen, aus dem später das
2008
Der Kreistag beschließt den Bau eines Gesamtklinikums Schaumburger Land. In diesem sollen die drei Krankenhäuser Bückeburg, Rinteln und Stadthagen zusammengeführt werden. Als Hauptinvestor soll die gemeinnützige proDIAKO GmbH fungieren.
Abschluss des Architektenwettbewerbs zum Neubau des Klinikums Schaumburger Land und Präsentation der Gewinner. Der Entwurf des Münchener Architektenbüro „Schuster, Pechthold, Schmidt“ überzeugt durch seine nüchterne Effizienz und das Konzept der kurzen Wege. Hierfür sorgen drei quadratische, eng miteinander verzahnte und jeweils viergeschossige Karrees.
Juni
2009
Repräsentanten des Landkreises, der Stiftung Bethel und von proDIAKO unterzeichnen den Vertrag für das neue Schaumburger Zentralklinikum.
August
2011
Das Land Niedersachsen erteilt eine Förderzusage von 95 Millionen Euro für den Neubau, dessen Kosten insgesamt auf rund 135 Millionen Euro taxiert werden.
Herbst
2009
Die Ortschaft Vehlen kristallisiert sich als Standort für das neue Klinikum heraus: einerseits wegen der voraussichtlichen Patientenströme, andererseits wegen der zentralen Lage im Schaumburger Land.
August
2012
Der Frankfurter Gesundheitskonzern Agaplesion gAG übernimmt die proDIAKOGesellschaft und deren Anteile an der Schaumburger Krankenhausprojektgesellschaft.
20. November
März
2013
24. Juli
Der Landkreis Schaumburg erteilt die Baugenehmigung für das neue Klinikum in Vehlen.
2014
Spatenstich für den Bau des neuen Gesamtklinikums in Vehlen.
Juli
2014
Über dem Rohbau des neuen Klinikums weht der Richtkranz.
Januar
Oktober
2014
2014
Achim Rogge steigt als Sprecher in die Geschäftsführung der für den Klinikneubau zuständigen Krankenhausprojektgesellschaft ein.
Grundsteinlegung für das neue Gesamtklinikum Schaumburger Land.
2017
Ende November
2017
Die Krankenhäuser Bückeburg und Stadthagen ziehen um ins neue Gesamtklinikum nach Vehlen.
Der neue Name wird offiziell: AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG gGmbH
Ausgezeichnet: Das EndoProthetikZentrum Schaumburg Das AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG steht für hohe medizinische Ergebnisqualität gepaart mit zuverlässigen ärztlichen und pflegerischen Versorgungsstrukturen sowie eine sektorenübergreifende Organisation und menschliche Empathie. Das zeigt sich unter anderem am Zertifikat „EndoCert“, mit dem das „EndoProthetikZentrum Schaumburg“ des Klinikums von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) ausgezeichnet worden ist.
Drei Tage lang wurden Chefarzt Professor Michael Jagodzinski und sein Team sowie die zugehörigen Funktionsbereiche von drei unabhängigen Auditoren anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs auf das Genaueste geprüft. Deren Ergebnis freut Jagodzinski sehr: „Mit diesem Zertifikat wird unsere Arbeit – der Ersatz von Hüft- und Kniegelenken – ausgezeichnet und bietet den Patienten damit die Sicherheit, dass wir solche Eingriffe stets qualitativ hochwertig durchführen.“
19
JANUAR 2018
Im Brandfall bestens gerüstet Die Werkfeuerwehr des Klinikums Schaumburg übt regelmäßig für den Ernstfall Seine Truppe besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in unterschiedlichen Bereichen des Klinikums tätig sind. Ausgebildet wurde das Team in der Ausbildungsgemeinschaft der Lebenshilfe Rinteln, auf Landkreisebene und in der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK).
Von Thomas Rocho
E
in Brand in einem Krankenhaus, in dem sich hunderte Patienten, Besucher und Mitarbeiter aufhalten – ein Schreckensszenario. Im Ernstfall muss es ganz schnell gehen. Im neuen „AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG“ rückt die Werkfeuerwehr aus, wenn Alarm ausgelöst wird. Wie ihre lebensrettende Arbeit aussieht, war im November zu sehen: Die Truppe von Werkfeuerwehr-Leiter Carsten Everding hat gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden aus Obernkirchen und Vehlen kurz vor der Eröffnung den Ernstfall geprobt. Die Einsatzlage bei dieser Generalprobe scheint zunächst unübersichtlich: Feuer in einem Zimmer im zweiten Stock, zwei Personen vermisst, Rauchentwicklung bis in die Nebenräume, „Massenanfall von Verletzten“. Schon während der Erkundung treffen die Einsatzkräfte auf Hindernisse. Zwei Treppenhäuser sind wegen der noch laufenden Bauarbeiten unerwartet verschlossen. „Vor einer Dreiviertelstunde waren sie noch offen“, sagt Everding, der
Der Klinikums-Feuerwehr stehen im eigenen, unmittelbar anliegenden Gerätehaus ein Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12) sowie ein Einsatzleitwagen (ELW 1) zur Verfügung. Außerdem gibt es direkt in der Klinik eine Löschkarre für den Erstangriff.
Die Werkfeuerwehr probt regelmäßig für den Ernstfall.
FOTOS: GRABOWSKI
„Es ist unheimlich wichtig, dass wir uns blind verstehen.“
sich aber nicht aus der Ruhe bringen lässt. Letztlich können die Kameraden doch schnell einen Zugang finden, sich einen Überblick über die Lage verschaffen, den Löschangriff aufbauen – und die gesuchten Personen unter Atemschutz retten. „Für den ersten scharfen Schuss bin ich sehr zufrieden“, sagt Everding nach mehr als einer Stunde, in der die Kameraden den Ernstfall aus Sicht aller beteiligten Gruppen kennenlernen. „Wir sind noch nicht volle Pulle gefahren, sonst wäre die Übung in zehn Minuten
Die Lagebesprechung vorher und hinterher gehört immer dazu. beendet gewesen.“ Vielmehr sei es darum gegangen, das Zusammenspiel aller Kräfte zu üben: „Es ist unheimlich wichtig, dass wir uns blind verstehen.“ Im Brandfall gibt es im neuen Klinikum laut Everding einige Besonderheiten. Er und sein Team haben ein speziell auf das neue Klinikum zugeschnittenes Brandschutzkonzept entwickelt: „Immerhin sind wir als Werkfeuerwehr nur für dieses eine Objekt zuständig“, sagt der Leiter. So fahren die Kameraden aufgrund der Architektur
Auch auf besondere Herausforderungen ist das Team bestens vorbereitet.
des Klinikums einen bei normalen Feuerwehreinsätzen eigentlich unüblichen „Zangenangriff“: Sie bekämpfen den Brand nach Möglichkeit von zwei Seiten gleichzeitig. „Bei einer Brandausbreitung lässt sich das Feuer so besser eindämmen und Schaden abwenden“, erklärt Everding. Doch gibt es im Klinikum Schaumburg auch zahlreiche technische Vorkehrungen, die der Werkfeuerwehr bei ihrer Arbeit helfen können. Zum Beispiel sind die Aufzüge auch im Brandfall noch so lange nutzbar, bis sie automatisch mit „eiser-
Die Übungseinsätze erfolgen stets in voller Ausrüstung.
nen Vorhängen“ abgeriegelt werden. Ebensolche ermöglichen es auch, die einzelnen Gebäudeteile sowie auch einzelne Flure voneinander abzuschotten. Krankenhausbesucher, Patienten und Mitarbeiter können so im Notfall leichter den Weg in Sicherheit finden. „Mit der modernen Technik hier müssen wir uns nicht verstecken“, betont Everding.
Die Truppe besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in unterschiedlichen Bereichen des Klinikums tätig sind.
Wie bei jeder kommunalen Feuerwehr erfolgt auch die Alarmierung der Werkfeuerwehr über digitale Melder. Regelmäßig werden Übungsdienste mit wechselnden Zeiten abgehalten, sodass jedes Mitglied immer wieder daran teilnehmen kann. Zudem gibt es eine enge Abstimmung mit den Brandschutzbeauftragten des Klinikums. Dank der modernen Ausrüstung, des detaillierten Einsatzplans und der ständigen Perfektionierung der Zusammenarbeit im Ernstfall ist die Werkfeuerwehr des Klinikums bereits seit Mitte Oktober 2017 offiziell anerkannt. Ob Ausrüstung, Ausbildung, Organisation oder Einsatztaktik: In keinem Fall hatte der Prüfer von der Polizeidirektion Göttingen etwas zu beanstanden. „Das war ein hartes Stück Arbeit“, blickt der stellvertretende Leiter Gregor Zimmermann zufrieden zurück. Immerhin ist die Wehr mehr als zwei Jahre im Aufbau gewesen, fast zwei Drittel der 40 Kräfte sind in dieser Zeit von Grund auf ausgebildet worden. Wie wichtig diese Arbeit aber war, bringt Nina Bernard (Leiterin Unternehmenskommunikation) auf den Punkt: „Ohne die Werkfeuerwehr würde es kein Klinikum geben.“
Wir führten die Erschließung, den Kanalbau und den Straßenbau aus.
BAU
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Straßenbau • Tiefbau Rohrleitungsbau • Bodenstabilisierungen Welseder Straße 33 • 31840 Hessisch Oldendorf
Wir begrüßen Sie im neuen Klinikum und stehen Ihnen zur Verfügung:
A
B
C
Prof. Dr. Conny Bürk Chefarzt Allgemeinund Viszeralchirurgie Tel. (0 57 24) 95 80 - 62 05
Dr. Günther Bauermeister Chefarzt Gefäßchirurgie, endovaskuläre Chirurgie und Phlebologie Tel. (0 57 24) 95 80 - 63 05
Dr. Sören Schramm Chefarzt Plastische, Ästhetische und Handchirurgie Tel. (0 57 24) 95 80 - 65 05
Dr. Bartsch (A), Thielke (B), Barth (C) Leitende Ärzte Schulterund Gelenkchirurgie Tel. (0 57 51) 95 15 - 0
Prof. Dr. Michael Jagodzinski Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie Tel. (0 57 24) 95 80 - 64 05
Dr. Momme Arfsten Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe Ltg. Zertifiziertes Brustzentrum Tel. (0 57 24) 95 80 - 67 05
Dr. Lutz Dammenhayn Chefarzt Kardiologie Ärztlicher Direktor Tel. (0 57 24) 95 80 - 51 05
Dr. Michael Hecht Chefarzt Gastroenterologie und Palliativmedizin Tel. (0 57 24) 95 80 - 53 05
Dr. Maik Brandes Chefarzt Pneumologie Tel. (0 57 24) 95 80 - 52 05
Dr. Stephan Held Chefarzt Geriatrie Tel. (0 57 24) 95 80 - 54 05
Dr. Christoph Hunnius Chefarzt Allgemeine Innere Tel. (0 57 24) 95 80 - 54 05
Dr. Claudia Kube Komm. Chefärztin Neurologie Tel. (0 57 24) 95 80 - 54 05
Dr. Hubertus Finsterwalder Chefarzt Anästhesiologie, Intensivmedizin, Spezielle Schmerzmedizin und Notfallmedizin Tel. (0 57 24) 95 80 - 61 05
Dr. Siamak Mahmoudi und Dr. Andreas Deeg Chefärzte Radiologie Tel. (0 57 24) 95 80 - 68 05
AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG Zum Schaumburger Klinikum 1 | 31683 Obernkirchen-Vehlen Tel. (0 57 24) 95 80 - 0 | www.ev-klinikum-schaumburg.de