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DER HAALAND-KLON
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Groß, schnell und torgefährlich: Stürmer Dusan Vlahovic hat noch etwas Respekt vor dem norwegischen Überflieger, einem Vergleich weicht er aber nicht aus
Und täglich grüßt das Murmeltier, dürfte sich die serbische Nationalmannschaft rund um die Auslosung gedacht haben: Auf Brasilien und die Schweiz traf das Team schon bei der WM 2018 in Russland. Damals verloren die Serben das entscheidende Gruppenspiel gegen die Schweiz in der letzten Minute und schieden aus.
Jetzt ist die Qualität der Mannschaft deutlich höher. Aus einem Team von zahlreichen Individualisten sticht einer noch hervor: 1,90-MeterSturmkante Dusan Vlahovic weiß seinen Körper geschickt in Zweikämpfen einzusetzen, ist schnell und torgefährlich. Nicht umsonst gilt er unter vielen Experten als Haaland-Klon, eine Kopie des norwegischen Toptorjägers Erling Haaland. „Es mag vielleicht vermessen sein, doch mit harter Arbeit und der richtigen Einstellung kann auch ich sein Niveau erreichen“, sagte Vlahovic in einem Gespräch mit der Fifa.
Im Winter wechselte er in der italienischen Serie A vom AC Florenz für knapp 82 Millionen Euro zu Juventus Turin, wo er zum
Torgaranten geworden ist. Auch in der Nationalmannschaft weiß er, wo das Tor steht. In 16 Länderspielen gelangen dem 22-Jährigen acht Treffer.
Der Star
Dusan Vlahovic
SCHNELLCHECK
Größte Erfolge
Bislang zwei WM-Teilnahmen: zweimal Vorrunde (2010, 2018); als früheres Jugoslawien Olympiasieger 1960; zweimal WM-Vierter (1930, 1962) und zweimal EM-Zweiter (1960, 1968)
Fotos: IMAGO/Majerus, Bildbyran
Der Trainer
Dragan Stojkovic
(57) ist als Nationalcoach zugleich erstmals Trainer in seiner Heimat. Zuvor hatte er die Vereinsmannschaften Nagoya Grampus aus Japan und Guangzhou City aus China betreut. Nagoya führte er je einmal zur Meisterschaft (2010) und zum Superpokalsieg (2011).
Der Kader
Nr. Spielername
12 Predrag Rajkovic 1 Marko Dmitrovic 23 Vanja Milinkovic-Savic
15 Srdjan Babic 3 Strahinja Erakovic 2 Strahinja Pavlovic 4 Nikola Milenkovic 5 Milos Veljkovic 13 Stefan Mitrovic
26 Marko Grujic 25 Filip Mladenovic 6 Nemanja Maksimovic 8 Nemanja Gudelj
Alter Länderspiele
27 28 30 19 25 6
26 2 21 1 21 21 25 37 27 21 32 34
26 17 31 19 27 39 31 48
Verein
RCD Mallorca FC Sevilla FC Turin
UD Almería Roter Stern Belgrad Red Bull Salzburg AC Florenz Werder Bremen FC Getafe
FC Porto Legia Warschau FC Getafe FC Sevilla
Nr. Spielername
19 Uros Racic 16 Sasa Lukic 17 Filip Kostic 24 Ivan Ilic 20 Sergej Milinkovic-Savic 21 Filip Djuricic 22 Darko Lazovic
7 Nemanja Radonjic 9 Aleksandar Mitrovic 10 Dusan Tadic 11 Luka Jovic 14 Andrija Zivkovic 18 Dusan Vlahovic
Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
Alter Länderspiele
24 9 26 32 30 50 21 5 27 35 30 36 32 26
Verein
SC Braga FC Turin Juventus Turin Hellas Verona Lazio Rom Sampdoria Genua Hellas Verona
26 36 28 76 33 90 24 28 26 28 22 16 FC Turin FC Fulham Ajax Amsterdam AC Florenz PAOK Thessaloniki Juventus Turin
WM-Geschichte(n)
Die WM 1954 in der Schweiz wird in Deutschland für immer mit dem „Wunder von Bern“ verbunden sein. Sepp Herberger, Fritz Walter und das nach ihm benannte Wetter, Helmut Rahn, der aus dem Hintergrund schießen müsste. Man kennt das. In Österreich und der Schweiz ist ein Spiel ohne deutsche Beteiligung besonders in der Fußballerinnerung geblieben. Weil dort eine bis heute bei WM-Endrunden nie wieder erzielte Anzahl an Toren fiel und weil es bei derart unbarmherzigen Temperaturen ausgetragen wurde, dass es als „Hitzeschlacht von Lausanne“ in die Geschichte einging.
Es ist der 26. Juni 1954, im Stade Olympique de la Pontaise von Lausanne treffen im Viertelfinale die eidgenössischen Gastgeber auf die Nachbarn aus Österreich. Bei mehr als 40 Grad Celsius im Schatten wird der österreichische Torhüter Kurt Schmied bereits in der ersten Halbzeit von einem Sonnenstich erwischt. Da Auswechslungen zu dieser Zeit noch nicht erlaubt sind, muss er weiterspielen. Wie in Trance irrt der Schlussmann des First Vienna FC anschließend durch seinen Strafraum, in der Halbzeitpause bricht er bewusstlos zusammen. Der Teammasseur positioniert sich hinter dem Tor, um den Keeper zu dirigieren und ihn mit nassen Schwämmen zu versorgen.
Am Ende mit Erfolg. Zwar geht die Schweiz durch Schmieds Indisponiertheit mit 3:0 in Führung, doch die Österreicher behalten mit 7:5 die Oberhand. Der 2007 gestorbene Schmied bekommt davon bewusst nichts mit, erzählt später: „Alle anderen haben mir später immer in höchsten Tönen vorgeschwärmt, was das für ein großartiges Match war. Und ich habe halt immer drauf gesagt: ,Ihr könnt‘s mir eh alles erzählen, ich weiß ja nichts mehr.‘“
Mehr als 40 Grad im Schatten, zwölf Tore: Die „Hitzeschlacht von Lausanne“ zwischen der Schweiz und Österreich am 26. Juni 1954. Foto: IMAGO/Zuma Press