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EINE WUNDERTÜTE

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Ghanas Nationaltrainer Otto Addo hat eine Riege junger Talente mit deutschen Wurzeln und alten Hasen mit Legendenstatus um sich versammelt

Mit einem Mix aus Routine, jugendlichem Schwung und großem Selbstvertrauen ist Ghana eine der WMWundertüten. „Wenn wir bei 100 Prozent sind, können wir jeden schlagen“, hatte Nationaltrainer Otto Addo im RNDGespräch angekündigt. Der gebürtige Hamburger ist verantwortlich für die Euphorie in dem westafrikanischen Land.

Nach enttäuschender WMQuali als Aushilfe geholt, sicherten sich die „Black Stars“ unter seiner Führung in den Play-offs das Katar-Ticket. Das Engagement wurde bis Jahresende verlängert – parallel zu Addos Hauptjob in der BVBJugendabteilung. Und der frühere Bundesliga-Profi suchte in Europa nach unverhofften Verstärkungen, überzeugte auch in Deutschland einige Jugendnationalspieler vom Verbandswechsel. Aus der Bundesliga holte er am Ende allerdings nur den Freiburger Daniel-Kofi Kyereh in seinen WM-Kader. Bilbao-Star Inaki Williams gab außerdem trotz eines vorherigen Einsatzes für Spanien unter Addo sein Debüt für Ghana. Die Neuen sorgen für frischen Wind, die alten Hasen für Stabilität und Turniererfahrung. Mit gemeinsam über 180 Länderspielen genießen insbesondere die Ayew-Brüder André und Jordan in Ghana Legendenstatus.

Stars

Die AyewBrüder

SCHNELLCHECK

Größte Erfolge

Bislang drei WM-Teilnahmen: einmal Viertelfinale (2010), einmal Achtelfinale (2006), einmal Vorrunde (2014); Afrikameister 1963, 1965, 1978 und 1982

Fotos: IMAGO/PanoramiC, ANP

Der Trainer

Otto Addo (47) ist deutschen Fans vor allem aus seiner Zeit als Spieler bei Borussia Dortmund in Erinnerung, wo mehrere Kreuzbandrisse seine Karriere ausbremsten. Seit Februar 2022 ist der gebürtige Hamburger Cheftrainer von Ghanas Nationalteam, zudem kümmert er sich beim BVB weiter um die Talente.

Der Kader

Nr. Spielername

12 Ibrahim Danlad 1 Lawrence Ati Zigi 16 Abdul Nurudeen

2 Tariq Lamptey 3 Denis Odoi 4 Mohammed Salisu 14 Gideon Mensah 15 Joseph Aidoo 17 Abdul-Rahman Baba 18 Daniel Amartey 23 Alexander Djiku 26 Alidu Seidu

Alter Länderspiele

19 0 25 10 23 2

Verein

Asante Kotoko SC FC St. Gallen KAS Eupen

22 1 Brighton & Hove Albion 34 4 23 2 24 12 FC Brügge FC Southampton AJ Auxerre

27 10 28 46 27 43 28 18 22 3 Celta Vigo FC Reading Leicester City RC Straßburg Alsace Clermont Foot 63

Nr. Spielername

5 Thomas Partey 21 Salis Abdul Samed 24 Kamal Sowah 6 Elisha Owusu 8 Daniel-Kofi Kyereh 20 Mohammed Kudus

7 Issahaku Fatawu 9 Jordan Ayew 10 André Ayew 11 Osman Bukari 19 Inaki Williams 22 Kamaldeen Sulemana 25 Antoine Semenyo 13 Daniel Afriyie

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff

Alter Länderspiele

29 40 22 0 22 0 25 2 26 14 22 18

Verein

FC Arsenal RC Lens FC Brügge KAA Gent SC Freiburg Ajax Amsterdam

18 13 31 83 32 107 23 7 28 2 20 12 22 3 21 2

Sporting Lissabon Crystal Palace Al-Sadd SC Roter Stern Belgrad Athletic Bilbao FC Stade Rennes Bristol City Hearts of Oak

WM-Geschichte(n)

Drei der zu ihrer Zeit anerkanntermaßen besten Spieler der Welt liefen bei Fußball-Weltmeisterschaften im portugiesischen Trikot auf. Auf einen WM-Titel warten die Iberer immer noch: Portugals Abschneiden bei WM-Endrunden ist geprägt von großen Hoffnungen und mindestens ebenso großen Enttäuschungen.

Dabei verläuft der Auftakt der portugiesischen WMGeschichte vielversprechend. Mithilfe von Eusébio, einem dieser besten Spieler seiner Zeit, schafft die „Seleção“ 1966 bei der Endrundenpremiere den Sprung aufs Treppchen. Der Angreifer mit Wurzeln in Mosambik trifft in England neunmal in sechs Spielen, eine Niederlage gibt es nur gegen die Gastgeber im Halbfinale. Ergebnis: Platz drei, Eusébio wird Torschützenkönig.

Doch auf den vielversprechenden Start folgt eine Phase der Stagnation. Erst mit der „goldenen Generation“ Portugals um Luís Figo, den Weltfußballer von 2001, rechnen sich die Fans wieder Chancen aus. Doch auch Figo und seine Mitspieler Rui Costa, Joao Pinto und Fernando Couto scheitern 1998 in der Qualifikation, 2002 als Geheimfavorit in der Vorrunde und 2006 immerhin im Halbfinale an Frankreich. Gastgeber Deutschland verhindert im Spiel um Platz drei den Sprung der alternden „goldenen Generation“ aufs Siegerpodest. Gleichzeitig ist dieser vierte Platz bis heute die zweitbeste WM-Platzierung Portugals überhaupt.

Denn auch mit dem portugiesischen Idol schlechthin bleibt die Auswahl bei Weltturnieren titellos. Zwei Achtelfinalteilnahmen stehen mit Cristiano Ronaldo zu Buche. Immerhin bei der EM 2016 in Frankreich führt CR7 sein Team zum Titel – und krönt sich selbst zum bislang besten Spieler Portugals aller Zeiten. Trotz Eusébio, trotz Figo.

Kaum zu stoppen: Eusebio wird 1966 mit neun Treffern Torschützenkönig, trifft allein viermal im Viertelfinale gegen Nordkorea. Foto: IMAGO/United Archives International

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