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TITELBILD | Unser Titelbild zeigt die Vehlenerin Anna Psotta – fotografiert von Roger Grabowski.

Inhalt

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STILZEIT | Ausgabe 23 | Sommer/Herbst 2019

Geliebtes Brauchtum

Dorfjugend und Tracht – das passt: Anna Psotta ist 23 Jahre jung und trägt an Wochenenden gerne die traditionelle Schaumburger Kleidung. Wir haben sie begleitet, um uns von dem Reiz des Trachtentragens und Tanzens zu überzeugen.

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Nachts am DJ-Pult Die Welt ist das Zuhause von Timo Maas, denn der gebürtige Bückeburger ist ein erfolgreicher DJ. Seine musikalische Laufbahn begann in DorfDiscos. Heute legt er in Rom und Tokio auf und war für den Grammy nominiert. Ein Weg mit Rückschlägen und natürlich vielen Höhepunkten.

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Jung, weiblich, zielsicher

Mit 20 Jahren gehört Caren Raddatz auf den ersten Blick nicht zu den typischen Jägern. Sie berichtet vom Herzklopfen nach dem ersten Schuss und wie sie sich Akzeptanz unter den Jäger-Kollegen verschafft hat.

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Ein Leben mit Pippi Eine heile Bilderbuch-Welt erlebte Katrin Engelking in Bückeburg. Vielleicht war diese freie Kindheit der Auslöser für ihre heutige Arbeit als Kinderbuchillustratorin, die sie in Hamburg ausübt. Pippi Langstrumpf ist zu einem Teil ihres Lebens geworden.

Liebe Leserinnen und Leser! Ich bin immer wieder überrascht, was unsere Region zu bieten hat. Und damit meine ich nicht nur die Schönheiten der Natur zwischen Weser und Steinhuder Meer und das beeindruckendvielfältige kulturelle Angebot. Da gibt es auch immer wieder Menschen, die Großartiges leisten und damit zu Botschaftern Schaumburgs in aller Welt werden. Etwa DJ Timo Maas, der mit seiner Musik die großen Tanztempel zwischen Rom und Tokio füllt. Oder die heute in Hamburg lebende Buch-Illustratorin Katrin Engelking, die mit ihren Buntstiften so wunderbar die Helden unserer Kindheit zum Leben erweckt. Beide haben ihre Wurzeln in Bückeburg. Von den Wurzeln handelt auch unsere Geschichte über die Schaumburger Tracht. Dass sich in den vergangenen Jahren so viele junge Menschen die Traditionspflege auf die Fahnen geschrieben haben, ist ein tolles Bekenntnis zur Heimat. Und die Reportage über Jungjägerin Caren Raddatz zeigt ebenfalls, wie verbunden sich diese Generation mit Land und Leuten fühlt. Fasziniert hat mich die Geschichte über die vierbeinigen Hüter des Steinbruchs bei Liekwegen. Mal ehrlich, hätten Sie gewusst, dass dort eine seltene Wildpferdrasse lebt und einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieses Naturschutz-Reservats leistet? Es gibt so viel zu entdecken in der Region. Dazu zählt auch die Erkenntnis, dass man auf der Suche nach Ausgefallenem nicht zwangsläufig die großen Einkaufsmeilen in Berlin oder Düsseldorf ansteuern muss. Wer edle Maßschuhe sucht, handgefertigte Brillen oder Designer-Möbel – der wird auch hier fündig. Alles „Made in Schaumburg“. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser neuen STILZEIT – dem Magazin der Schaumburger Nachrichten für Lebensart. Genießen Sie den Sommer!

IMPRESSUM Verlag Schaumburger Nachrichten, Vornhäger Straße 44, 31655 Stadthagen Verantwortlich Marc Fügmann Creativ Director Vera Elze Fotos Roger Grabowski, privat, PR, iStock, fotolia Mitarbeit an dieser Ausgabe Holger Buhre, Vera Skamira, Arne Boecker, Joana Harmening, Bastian Borchers

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Marc Fügmann Chefredakteur Schaumburger Nachrichten

Sommer/Herbst 2019 STILZEIT

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BRAUCHTUM | Anna Psotta tanzt in der Schaumburger Tracht

LAGEN Von Vera Skamira

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Look


| BRAUCHTUM

Bis in die neunziger Jahre hinein war sie vereinzelt noch im Dorfbild zu sehen. Heute ist sie aus dem Alltag verschwunden. Aber wenn die Zeit der Erntefeste kommt, sieht man die roten Röcke nach wie vor fliegen. Anna Psotta aus Vehlen ist eine von immer mehr jungen Menschen im Landkreis, die zur Traditionspflege in die Schaumburger Tracht schlüpft und darin begeistert Achttourige tanzt.

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„Beim Erntefest sind alle gleich”

Anna Psotta ist Mitglied der Dorfjugend Vehlen und dort sogar im Vorstand tätig. Hochkonjunktur hat das Tragen der Tracht bei den jährlichen Erntefesten, an denen sich die Dorfjugend mit ihrem Erntewagen in die Umzüge der umliegenden Feiern

„Die Gemeinschaft ist schön. Und die Bewegung ich tanze sehr gern“, beschreibt Anna, warum sie in der Dorfjugend und beim gelebten Brauchtum mitmacht. Und ihr gefällt, dass man sich zum Wochenendvergnügen in der Erntefestzeit nicht stundenlang vor dem Kleiderschrank aufhalten muss. „Wir sind immer froh, dass wir nicht überlegen müssen, was wir anziehen sollen“, sagt die 23-Jährige und schmunzelt. Die Tracht habe einen weiteren Gemeinschaft stiftenden Vorteil: Keiner schaut nach dem Markenpullover des anderen. „Beim Erntefest sind alle gleich.“

n die Jeans steigen, dazu ein schickes T-Shirt, vielleicht eine Jacke drüber. Das Outfit für die Fete oder den Kinobesuch am Samstagabend ist fi x übergestreift. Wenn Anna Psotta (23) an bestimmten Wochenenden mit ihren Freunden in Schaumburg auf den Swutsch geht, dann dauert das Ankleiden hingegen länger. Stretchmaterialien und Reißverschluss gibt es nicht bei der Schaumburger Tracht. Schwere Wollstoffe, gestärkte Kragen und kapriziös-steife Details müssen angelegt, sorgsam gebunden oder ganz probat und versteckt mit Sicherheitsnadeln befestigt werden. Da dauert das Ankleiden seine Zeit, und ohne Hilfe geht es zumeist auch nicht bei der Bückeburger Festtagstracht.

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einreiht. Abgestiegen wird unterwegs zum Tanzen der Achttourigen, der traditionellen Trachtentänze. Den Start macht jedes Jahr im Juli das kleine Schierneichen, wie Vehlen eine Schützenfesthochburg . Es folgen weitere Orte, etwa Rusbend, Scheie, Cammer und Wiedensahl.


BRAUCHTUM

Beim Besuch von Erntefesten in der Nachbarschaft wird zumeist in Arbeitstracht ohne Flügelhaube und gestärkten Kragen mitgefeiert. Das habe den Vorteil, beweglicher zu sein, und auch das Anziehen dauert nicht ganz so lange. Anders ist das mit der prachtvollen Festtagstracht, die zum Beispiel beim eigenen Erntefest zum Einsatz kommt. Um das zu demonstrieren, hat sich Anna Psotta von SN-Fotograf Roger Grabowski beim Anlegen ablichten lassen. Teil für Teil. Mit dem „Drunter“ geht es los. Die Wäsche kommt züchtig daher: Anna steht in schwarzen Strümpfen im Studio, trägt darüber eine lange, weiße Unterhose mit Spitzenbesatz, aus altem Stoff, aber neu gefertigt. Ein langes Leinenhemd komplettiert normalerweise die Unterwäsche. Aber Anna trägt heute ein schlichtes T-Shirt – ein Tribut an die Bequemlichkeit. Leichter als ein Leinenhemd ist ein T-Shirt allemal. Das Gesamtgewicht der Festtagstracht schätzt Anna auf sechs bis acht Kilo.

Dann schlüpft die Vehlenerin in den Unterrock, gefertigt aus einem schweren braunen Wollstoff. „Er könnte auch pinkfarbig sein oder blau“, er­k ärt Anna die Varianten. Über dem Rocksaum sind mehrere schwarze, querlaufende Samtbänder aufgenäht. Deren Anzahl hat früher etwas über die wirtschaftliche Situation der Trägerin ausgesagt. Anna Psotta weiß: „Je mehr Bänder, desto reicher.“ Bei ihrem Rock, noch ein originales Exemplar, sind es sieben Samtbesätze. Sie hätte so früher als „eine gute Partie" gegolten. Über den Unterrock mit seinem Oberteil, dem Leibchen, kommt, was Schaumburg eine Bezeichnung gegeben hat: Land der roten Röcke. 50 oder 60 Jahre alt ist der rote Rock von Anna Psotta. Den unteren Rand ziert ein blaues Samtband mit floralem Muster. Die Farbe hat ihre Bedeutung: Ein blaues Band wurde nach einer zweijährigen Trauerzeit getragen, kennzeichnete also die Frau als Witwe. Die Farbe des Bandes auf dem roten Rock gibt den Familienstand an.

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„Je mehr Bänder, desto reicher.“

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| BRAUCHTUM

„Bitte nicht erwürgen” „Aber bitte nicht erwürgen“, fleht Anna spaßhaft ihre Schwester an. Diese legt Anna gerade den Schlips um, ein ebenfalls reich besticktes Gebilde, dessen Enden steif auf Pappe gearbeitet sind, und das mit Klettenband im Nacken zusammengehalten wird.

Nun wird der reich gewellte, gut gestärkte weiße Kragen umgelegt, und Anna streift das Wams über, das mit Ärmeln versehene Oberteil der Tracht. Darüber wird ein blaues Seidentuch drapiert. Es ist ein altes Tuch, das Anna geschenkt bekommen hat. Das Anlegen des Tuches, unter dessen Fransen die gestärkten Vorärmel des Wams noch zu sehen sein müssen, ist eine ziemliche Tüddelei. Ida, Annas Schwester, hilft beim Ankleiden. Das Tuch ist reich mit Perlen bestickt; alle sind von Hand aufgezogen. Hier wird deutlich, wieviel Arbeit im Anfertigen einer kompletten Tracht steckt. Wer heute eine Tracht tragen will, muss sich die einzelnen Teile zusammensuchen, nach noch verborgenen Schätzen fahnden. Um so mehr wird die Tracht gepflegt. In der Dorfjugend Vehlen kümmert sich jeder selbst um seine Tracht. Oft verwalten auch Vereine den kompletten Bestand. In Seggebruch zum Beispiel treffen sich die Mitglieder der Tanz- und Trachtengruppe im Winter regelmäßig, um Teile der Trachten auszubessern oder neu zu nähen.

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Schließlich schlüpft Anna in schwarze Schuhe, deren halbhohe Absätze meist nur zwei Saisons halten. Die blaue Schürze, die nun umgebunden wird, ist neu aus echtem Seidenstoff gearbeitet und unten am Rand mit breiter, historischer Spitze besetzt. Schürze, Tuch und das Band auf dem Rock: „Es muss immer alles die gleiche Farbe haben“, erläutert Anna. Die neu gefertigte Schürze inklusive der alten Spitze und der Näharbeit koste etwa 90 Euro. Eine komplette Festtagstracht beziffert Anna auf 800 bis 900 Euro. Um die Körpermitte wird nun straff ein reich verziertes Band gelegt, Bandelier oder Queder genannt. „Da muss man die Luft einziehen“, bekennt Anna. Danach streift sie die gehäkelten Hanschen über, die den Unterarm bedecken. Zum krönenden Abschluss setzt Ida ihrer Schwester die voluminöse, prächtige Flügelhaube auf - unsichtbar von einem Band (Anna: „der Sicherheitsgurt“ ) unter dem Kinn gehalten. Davor wird eine Schleife aus weißem Seidentuch gebunden und perfekt in Form gezupft. Fertig: Jetzt ist Anna Psotta komplett in Festtagstracht gekleidet, zu der auch noch passender Schmuck angelegt werden könnte, etwa eine Bernsteinkette.


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Mitglieder der Tanz- und Trachtengruppe Seggebruch reparieren alte und fertigen neue Trachtenteile.

Ob Festtags-, Sonntags- oder Alltagstracht: In der Regel stecken die Dorfjugendmitglieder beim Erntefest sechs bis acht Stunden am Stück in ihrem kiloschweren Outfit. Angesichts der dicken, warmen Kleidung, kräftezehrender Tänze und zumeist hochsommerlicher Temperaturen rinnt bei den Festen regelmäßig der Schweiß. Doch das gehört nun mal dazu. „Dann ist man froh, wenn man sich endlich wieder ausziehen kann”, gesteht Anna. Weiter gefeiert wird in Jeans und T-Shirt.

Ein neuer Blick Einen neuen Blick auf die Schaumburger Tracht haben vor einigen Jahren Studenten der Hochschule Hannover versucht. Sie haben sich mit der Geschichte der Tracht, mit ihren Materialien, Mustern, Schnitten und Farben beschäftigt – und diese in neuen Design-Ideen verarbeitet. Im Studiengang Modedesign entstanden so vier Kollektionen mit etwa 80 Modellen, darunter eine opulente Couture-Kollektion „Chez Schaumburg“. Festgehalten wurde die Mode in eindrucksvollen Fotos der Studenten für Fotojournalismus und Dokumentarfotografie. Die Modebilder sind veröffentlicht im Buch „Nach Neuem Trachten“, 2014 herausgegeben von der Schaumburger Landschaft im Völksener Zu-Klampen-Verlag.

Gewinnspiel Nach Neuem Trachten Wer in dem Buch „Nach Neuem Trachten” blättern und sehen möchte, wie die Designstudenten das Thema Schaumburger Tracht neu umgesetzt haben, kann an einem Gewinnspiel teilnehmen. Hierzu einfach das Stichwort „Tracht” per E-Mail an sn@madsack.de senden – oder per Karte an die Schaumburger Nachrichten, Vornhäger Straße 44, 31655 Stadthagen. Unter den Teilnehmern werden insgesamt fünf der Bücher verlost. Einsendeschluss ist der 15. Juli 2019. Die Gewinner werden ausgelost und benachrichtigt. Das großformatige Buch gibt es auch im Media Store der Schaumburger Nachrichten zum Preis von 29,80 Euro.

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SICHER INVESTIEREN

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Mieten sind die neuen Zinsen

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Immobilien-Fachmann Otmar Elze ist ein erfahrener Experte in puncto Kapitalanlage, Rendite-Optimierung und langfristiger Mietsicherheit.

er in eine Immobilie investieren möchte, hatte noch nie bessere Voraussetzungen als derzeit. „Auf Basis der aktuellen Niedrigzinsphase kann man bereits mit 10.000 Euro Eigenkapital innerhalb von 20 Jahren Eigentümer einer vermieteten schuldenfreien Wohnung werden“, sagt Otmar Elze. Wie das geht, erläutert der erfahrene Immobilienvermittler aus Rinteln allen Interessierten gerne in einem persönlichen Gespräch. Hierbei schildert der 55-jährige Fachmann unter anderem, was Kapitalanleger beachten müssen, welche Rolle die Lage Egge 4 · 31737 Rinteln 0 57 54 / 21 53 00 www.immobilien-elze.de

der Immobilie spielt, warum sich mit einem maßgeschneiderten Konzept eine her vorragende Rendite erzielen lässt und wieso immer mehr Menschen mit solchen Mieteinnahmen etwas für ihre Altersabsicherung tun. Und auch für Kapitalanleger, die einen sechs- oder siebenstelligen Betrag in Betongold investieren möchten, entwickelt Otmar Elze maßgeschneiderte ImmobilienLösungen. Großen Wert legt der Experte dabei stets auf eine erstklassige Lage sowie auf einen gehobenen Standard aller Objekte. „Ob ein Neubau beziehungsweise eine Bestands-, Pflege- oder kernsanierte Denkmalschutz-Immobilie das Richtige für den sicherheitsbewussten Anleger ist, der mehr aus seinem K apital machen möchte, kommt immer auf den jeweiligen Einzelfall an.“

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| GESUND & ENTSPANNT

Urlaub

vom Alltag

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er Alltag ist oft hektisch und stressig: ein dringendes Meeting hier, eine wichtige Verabredung dort, Termine immerfort. In solchen Momenten wäre eine Auszeit von all diesen Verpfl ichtungen einfach schön. Geht nicht? Doch: in der Landgrafentherme Bad Nenndorf. Dort zeigt sich das Element Wasser auf ebenso spektakuläre wie vielfältige Weise. Das Thermal-Solebad wird aus einer nahen Solequelle versorgt. Entspannen und die Seele baumeln lassen können die Besucher zudem in Whirlpools, auf Sprudelliegen und in der großen Saunalandschaft mit zahlreichen Aufguss-Zeremonien. Diese streicheln nicht nur die Seele, sondern stärken das Immunsystem und steigern das allgemeine Wohlbefinden. Auf angenehme Weise alle Sinne berührt zudem der Wellnessbereich: unter anderem mit der Schwitzkur Hamam, dem orientalischen Dampfbad Rhassoul sowie wohltuenden Massagen. Und auch die illuminierte Meersalzgrotte ist bekannt für ihre wohltuende Wirkung. Das alles lädt den Akku wieder auf und bringt neue Energie für den Alltag.

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In der Landgrafentherme dreht sich alles ums Entspannen und Wohlfühlen. • 4.7. bis 14.8. | Montags und mittwochs freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre (in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen) • 4.10. bis 18.10. | Mittwochs ab 14 Uhr freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre (in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen) • 22.11. | Lange Saunanacht (bis 23.30 Uhr) Kurhausstraße 2 · 31542 Bad Nenndorf 0 57 23 / 7 02-6 85 · www.landgrafentherme.de


IMMOBILIEN

Vertrauen steht über allem

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er sein Haus verkaufen möchte, wünscht sich nach Angaben der beiden Gründer des Immobilienmaklerbüros „Wohnen & Werte“, Daniel Breier und Dennis Roloff, vor allem eins: „Eine reibungslose Vermarktung zum bestmöglichen Preis.“ Das Team von „Wohnen & Werte“ – einem exklusiven Partner der Sparkasse Schaumburg – setzt deshalb in jedem Einzelfall auf eine professionelle und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Eigentümern: „Und zwar vom Erstgespräch bis zum erfolgreichen Verkauf – und gerne auch noch darüber hinaus.“

ist“, erläutert Kramer, die privat viel Zeit mit ihren Hunden verbringt und als leidenschaftliche Springreiterin aktiv ist. Was sich über das Verhältnis zwischen der 25-Jährigen und ihren Tieren sagen lässt, gilt nach Angaben der Bad Nenndorferin auch für ihren Beruf: „Vertrauen steht über allem.“ Denn der Erfolg als Immobilienberater gehe Hand in Hand mit der Zufriedenheit der Verkäufer und Käufer. „Und genau das ist unser erklärtes Ziel “, macht Kramer deutlich.

Weil sich das seit 2015 in Bückeburg ansässige Unternehmen in kürzester Zeit in der Region einen guten Namen als zuverlässiger Makler gemacht hat, expandierten Breier und Roloff im vergangenen Jahr nach Bad Nenndorf. Die dortige Niederlassung leitet Kim Adina Kramer – ebenfalls eine ausgewiesene Expertin, die sich nach ihrer Bank-Ausbildung zur Immobilienvermittlerin fortbildete und anschließend Immobilienwirtschaft und -management studierte. Die 25-jährige Fachfrau ist in der Kurstadt geboren und aufgewachsen – und fungiert genau hier nun als versierte Ansprechpartnerin für Haus- und Wohnungseigentümer aus Bad Nenndorf, Rodenberg, Lindhorst, Lauenau, Barsinghausen, Wunstorf und Umgebung, die mit dem Gedanken spielen, ihre Immobilie zu veräußern. „Die Grundlage hierfür bildet ein individuell optimiertes Verkaufskonzept, das an Ihren Bedürfnissen ausgerichtet

Ihr Team von „Wohnen & Werte”: Dennis Roloff, Maike Bünte, Kim Adina Kramer und Daniel Breier (von links).

Wohnen & Werte | Breier & Roloff Immobilien GbR Lange Straße 51 · 31675 Bückeburg · 0 57 22 / 2 81 10 38 Rodenberger Allee 2b · 31542 Bad Nenndorf · 01 51 / 54 67 85 21 www.wohnen-und-werte.de

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| KULTUR/TECHNO

Wenn alles funktioniert, gibt Timo Maas den Ton an – und die Menge tanzt.

KULTUR/TECHNO | Abends steht Timo Maas am Herd, nachts am DJ-Pult

Der Hit-Koch Von Arne Boecker

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ie könnte Sommer klingen, wenn er Musik wäre? Vielleicht so: Drängende, drängelnde Beats, Rhythmuswechsel, die einen nach Luft schnappen lassen, Hymnen, die dafür sorgen, dass Tänzer die Hände in die Luft werfen. Stillsitzen kann keine(r). „Ode an die Freude“ könnte man das Prinzip nennen, aber irgendwie will Ludwig van Beethoven hier nicht recht passen – wenn es doch eigentlich um einen Musikmacher gehen soll, der sehr im Heute verhaftet ist.

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Timo Maas, 49, gebürtig in Bückeburg, wohnhaft in Rinteln. Aber bei der Ortsangabe wird es schon kompliziert, ist Maas doch recht selten da anzutreffen, wo er behördlich gemeldet ist. Sein Beruf bringt es mit sich, dass die Welt sein Zuhause ist – mit allen Vor- und allen Nachteilen, die das mit sich bringt. Timo Maas ist DJ, was eigentlich für Disc-Jockey steht. Diesen Begriff benutzt aber kaum noch jemand, weil er nach Ilja Richter und dem ZDF-Vorabendprogramm klingt.


RUBRIK BENENNEN |

Timo Maas, 49, aufgewachsen in Bückeburg, wohnhaft in Rinteln.


| KULTUR/TECHNO

Vom Dorfgemeinschaftshaus in Achum nach Rom, Madrid und Tokio: Was so einfach und zwangsläufig klingt, war natürlich ein langer, harter Weg, inklusive der Rückschläge. DJs müssen sich ein Publikum „erarbeiten“, und dann müssen sie sich tüchtig anstrengen, um es zu halten. Im Club selbst ist der Austausch zwischen dem Mann (oder der Frau) auf der Musik-Kanzel und der Masse auf den Floors besonders wichtig. Gute DJs reagieren auf das, was die Tänzer wollen, sehr gute DJs machen ihnen mit großer Könnerschaft Vorschläge, was sie gut finden sollen. Zu Letzteren zählt Timo Maas.

Die Grammy-Nominierungen haben den Rintelner zu einem begehrten Gesprächspartner gemacht.

Er wird als DJ von Clubs in allen großen Städten dieser Welt gebucht – auf allen Kontinenten. Als DJ hat Timo Maas in den achtziger Jahren erste Schritte getan, ganz klassisch, in Dorfgemeinschaftshäusern wie dem in Achum. Nachdem er die Herderschule in Bückeburg hinter sich gebracht hatte, lernte er bei der Telekom das, was inzwischen „Kommunikationselektroniker“ genannt wird. Damals lautete die Bezeichnung noch „Fernmeldehandwerker“. Das Publikum in den Dorf-Discos ist eher konservativ, was den Musikgeschmack angeht. Es will die gängigen Hits hören, keinen neumodischen Kram. Das gefiel DJ Timo, wie er sich seinerzeit nannte, nicht so gut. Anfang der neunziger Jahre wirbelte der harte, lärmige Techno-Sound, der ursprünglich in Detroit zusammengerührt worden war, sein Leben als Musikfan durcheinander. Sowas wollte er auch machen. Äußerst angesagte Clubs wie der „Tunnel“ in Hamburg und die „Factory“ in Hannover gaben ihm Chancen – und Timo Maas nutzte sie. Seitdem wird er als DJ von Clubs in allen großen Städten dieser Welt gebucht, auf allen Kontinenten. Die Zahl der Länder, in denen der gebürtige Bückeburger seine Musik spielt, hat die 100 inzwischen überschritten.

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Geholfen hat ihm, dass er mit Remixen für Popgrößen wie Madonna oder Depeche Mode reüssieren konnte. Zweimal war er mit derartigen SoundFrickeleien, entstanden im Heimstudio, schon in den illustren Kreis jener eingeladen, die für einen Grammy vorgesehen sind. Das ist der wichtigste Preis, der im Musikbusiness vergeben wird. Gewonnen hat Maas den Grammy zwar nicht, aber schon die Nominierungen waren Ritterschläge. Apropos „Ritter“: Vor drei Jahren reichte er bei den Grammys einen Titel ein, der auf einem Song von Paul McCartney basiert. In diesem Zusammenhang konnte er Sir Paul, den Beatle, kurz sprechen. „Er ist sicher einer der lebensklügsten Menschen, die ich je getroffen habe“, sagt der Mann, der jedes Wochenende Dutzende Menschen kennenlernt.

Im besten Fall bestehen Clubnächte aus einer ganzen Reihe verschwitzter Stunden.


KULTUR/TECHNO

Gute DJs haben ein dichtes Netzwerk an Kontakten, das sich über die ganze Welt spannt.

Es ist mehr als Nostalgie, dass Timo Maas seit einigen Jahren wieder regelmäßig in seiner Heimat auflegt. „Ich liebe Schaumburg“, sagt er, „man kann hier wirklich gut leben.“ Und so hatten es die Jungs des Techno-Kollektivs Trampolinmusik nicht allzu schwer, Timo Maas zu Gigs zu verpflichten. „Er ist der unkomplizierteste Kollege, den man sich vorstellen kann“, bescheinigt Marius Lesemann, einer der Trampolinmusiker. Es hat sich eingebürgert, dass Trampolinmusik um Weihnachten/Silvester herum Timo Maas bittet, die Kronenwerke in Bückeburg in einen zuckenden, flimmernden Hexenkessel zu verwandeln. (Demnächst gibt es eine hochsommerliche Ausnahme – siehe Kasten.) Die Industriebrache hinter dem Bahnhof ist zu einem Mekka für Musikfans geworden. Trampolinmusik lockt die Techno-Jünger mit langen Nächten, die Schraub-Bar bietet Konzerte für die, die klassische Rockgitarren bevorzugen. Ein Nebeneffekt der jahrzehntelangen Rumreiserei, die dem DJ Timo Maas inzwischen in den Knochen steckt: Er kennt so ziemlich alle Küchen und kulinarischen Vorlieben, die es auf dem Erdenrund gibt. Nicht immer kann er das prallvolle Büfett

genießen, das ihm sein Beruf hinstellt. Der Alltag eines DJs sieht oft so aus, dass er von fremden, interessanten Städten nicht mehr sieht als Flughafen, Club und Hotelzimmer. Oft genug wird es dann halt doch das frostige Sandwich aus der Minibar. Um hier ein gesundes Gegengewicht zu schaffen, hat sich Timo Maas das Kochen beigebracht. Wenn er daheim in Rinteln ist, findet man ihn also in der Küche, und auch seine zahlreichen Freunde und Bekannten profitieren von dem Hobby. Moment: „Hobby“? Es scheint ein bisschen so, als habe Maas den Perfektionismus, den er beim Zusammenschrauben von Sounds und Tönen an den Tag legt, auch auf die Kocherei ausgedehnt. Davon kündet jedenfalls der Instagram-Account „Timolovescooking“. Was auffällt: Zum einen scheint er sein Handwerk tatsächlich zu beherrschen, zum anderen liebt er es, mal ein bisschen was auszuprobieren – hier eine überraschende Zutat, dort eine gewagte Veränderung übernommener Rezepte. Wir lernen: Der Koch Timo Maas hat offensichtlich viel Ähnlichkeit mit dem Musiker Timo Maas.

Am Samstag, 13. Juli, läuft das nächste „Wilde-3“-Festival an den Kronenwerken in Bückeburg. Neben den Veranstaltern von Trampolinmusik reisen einige Gast-Acts an, darunter aus der Nachbarschaft: Timo Maas. Bis 8 Uhr am Sonntagmorgen wird es viele Spielarten des Techno und verwandter Musikrichtungen auf die Ohren geben, dazu allerlei Kunst-Installationen und einen Street-Food-Markt. Tickets (15 Euro) gibt es bei den Touristinformationen in Bückeburg und Stadthagen, an allen Haltepunkten des „Burger-Schmieds“, im Magic Headshop Minden oder online unter www.trampolinmusik.de.

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Foto: Wodtke GmbH, Tübingen

| NACHHALTIG HEIZEN

„Die Kaminofenecke“ bringt mit Elektrokaminen des Herstellers „wodtke“ Feuer-Faszination und Wohlfühlwärme auch in Räume ohne Kaminanschluss.

Behagliche Wärme und Wohlfühlatmosphäre genießen W

Wer in einer Wohnung lebt oder aus anderen Gründen auf einen Schornstein verzichtet, für den eröff net sich trotzdem die Möglichkeit, sich an Feuer-Faszination und Wohlfühlwärme zu erfreuen. Mit Elektrokaminen von „Wodtke“ kann „Die Kaminofenecke“ über moderne LED-Technologie attraktive Flammenoptik in praktisch jeden R aum bringen, eine 230-Volt-Steckdose genügt. Bei den Elektrokaminen mit ihrer zeitlosen Optik in einer Preisklasse von unter 1200 Euro lässt sich Heizleistung hinzuschalten. So kann in der kühlen Jahreszeit „Die Kaminofenecke“ auch behagliche Wärsetzt auf Qualitätsme genossen werden. produkte wie die des dänischen Herstellers „Morsø“.

Krumme Straße 5 · 31655 Stadthagen 0 57 21 / 93 45 14 · www.kaminofenecke.com

Foto: Morsø Jernstoberi A/S DK-Nyköping

er dauerhaft die ganz einzigartige, behagliche Wärme und die Atmosphäre eines Kaminofens genießen will, ist beim Fachunternehmen „Die Kaminofenecke“ in Stadthagen genau an der richtigen Adresse. Axel Presuhn und Wolfgang Th ies verhelfen ihren Kunden auf Grundlage einer umfassenden Beratung zu Öfen von hoher Qualität. Dabei setzt „Die Kaminofenecke“ auf den dänischen Hersteller „Morsø“ sowie den norwegischen Lieferanten „Jøtul“. Beide Unternehmen fertigen Gusseisen-Öfen, für die „Morsø“ eine Garantie von zehn Jahren, „Jøtul“ von 25 Jahren einräumt. Gute Erfahrungen haben Presuhn und Thies ebenso mit Öfen von „Scan“ und „Jydepejsen“ gesammelt. Bei der Beratung profitieren die Kunden auch vom Fachwissen etwa zur Wahl des optimalen Standortes, zur Kombination mit dem passenden Anschluss sowie, falls nötig, zur Installation eines Schornsteinsystems.


NACHHALTIG RUBRIK BENENNEN WOHNEN |

Charakter statt Einheitslook

Nachhaltige Möbel aus Naturholz – wie der Nachttisch (Bild oben) und die Sitzbank (Bild unten) gehören zu den Spezialitäten der Blockmanufaktur.

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ie haben sich zwar nicht gesucht, aber sie haben sich gefunden. Und bei dieser Gelegenheit merkten die beiden Ingenieure Maximilian Höhnke (links) und Ole Vörsmann, dass sie viel mehr als der gemeinsame Job verbindet: nämlich die Liebe zum Werkstoff Holz sowie die Freude am handwerklichen Arbeiten. Zum Ausdruck bringen sie das in ihrer Blockmanufaktur, in der sie sich der Produktion von natürlichen und zeitlosen Möbeln widmen – immer mit der Überzeugung, „dass wir schonend und behutsam mit unserer Natur umgehen müssen“. Diesen Anspruch versuchen sie über die gesamte Wert-

schöpfungskette abzusichern. „Dazu gehört unter anderem die Pflege eines eigenen Forstes, sodass wir einen nachhaltigen Waldbau konsequent sicherstellen können“, erläutern Höhnke und Vörsmann ihre Philosophie. Das erklärte Ziel der beiden Geschäftspartner ist es, „möglichst vielen Menschen wieder ein besseres Gefühl für unsere wunderbare Natur zu vermitteln und diese zu schätzen und zu schützen“. Zugleich möchte das Blockmanufaktur-Team zeigen, dass Arbeit mit Holz viel mehr sein kann als kurzlebige Massenproduktion: „Charakter statt Einheitslook – dafür steht jedes unserer Produkte.“

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K R E AT I V E ZUSAMMENARBEIT 20 ·

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ie wollen einen Einblick in die kreative Zusammenarbeit zwischen Handel und Handwerk bieten und gleichzeitig zeigen, dass Leerstände in der Innenstadt individuell bestückt werden können. Dass das Projekt gut ankommt, hat sich erst jüngst gezeigt: Mit ihrem Popup-Store-Konzept „Stadtwohnung“ haben die Initiatoren beim Gründerwettbewerb „Start Stadthagen“ den Sonderpreis gewonnen. An der Niedernstraße 47 (neben Fischhaus Blanke) ist ein Pop-up-Store entstanden, der die nächsten vier Monate das hochwertige Warenangebot zeigen wird. Für eine ausführliche Beratung heißen die Firmen Kunden in den Fachgeschäften herzlich willkommen. Gleichzeitig wird der Leerstand durch die Einrichtung aufgewertet und mit Leben gefüllt. Geöffnet ist der Store immer samstags von 10 bis 14 Uhr und zu besonderen Gelegenheiten. Außerhalb dieser Zeiten lädt das hell erleuchtete Schaufenster ein, sich inspirieren zu lassen. Zusammengeschlossen für dieses Projekt haben sich das Einrichtungshaus Göbel, Schaumburger Wasserbetten, Korte Baustoffe, Küchen Brunsmann und RaumDesign Halastra (Malermeister). „Wir arbeiten im Schaumburger Raum schon lange erfolgreich zusammen, was das Thema ,Wohnen‘ angeht“, sagt Janett Grabowski vom Einrichtungshaus Göbel. Kunden finden bei den Kooperationspartnern das Knowhow über die Planung sowie die Umsetzung von Einrichtungs- und Renovierungsideen bis hin zur Dekoration der Wohnräume.

Die Kreativ-WG will mit der Stadtwohnung dem Leerstand in der Stadthäger Innenstadt entgegentreten: Frank Gröger (von links), Kai Brunsmann, Rafael Halastra, Karsten Scheibe, Ralf Windheim, Janett Grabowski, Fred Korte und Elke Gröger.

Ende Juni soll die offizielle Eröffnung des „Stadtwohnung“ gefeiert werden. Nach vier Monaten zieht die Kreativ-WG dann weiter. Das nächste Domizil steht bereits fest, verrät Grabowski, die hofft, dass weitere Vermieter auf das Projekt aufmerksam Sommer/Herbst werden und 2019ihre STILZEIT leer· stehen21 den Geschäfte anbieten.


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Natürlich schön, praktisch und zeitgemäß

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ie ist von den authentischen Materialien und dem rustikalen Charme ländlicher Küchen inspiriert. Gleichwohl fühlt sie sich – dank zeitgemäßer Interpretation – auch im urbanen Umfeld und in modernen Loft-Wohnungen zu Hause: die Küche namens „loft“ des österreichischen Naturholzmöbelherstellers TEAM 7.

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„Diese moderne Landhausküche ist genau das Richtige für kochbegeisterte Holzliebhaber, die echtes Handwerk und natürliche Materialien schätzen“, sagt FritzHenning Paul. Der Geschäftsführer der Paul Home Company zeigt das gesamte Ensemble in voller Schönheit in seinem Küchenhaus im Nienstädter Ortsteil Sülbeck (Sülbecker Straße 20-22). Als gelernter Tischler ist der Fachmann insbesondere von der klaren Linienführung und dem dezenten Kantenradius sowie von den aufwendigen und haltbaren Holzverbindungen dieser Küche begeistert.


Fotos: TEAM 7

Alltagstauglich, zeitgemäß und absolut natürlich: Die moderne Landhausküche „loft“ gehört zu den Highlights in der Küchenausstellung der Paul Home Company und vereint vermeintliche Stil-Gegensätze. Zudem wartet diese Küche mit vielen praktischen und technischen Details auf.

Diese ist laut Paul von der einfachen Küchenzeile bis zur Wohnküche mit Kochinsel frei planbar „und ermöglicht optimale Lösungen für ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Wohnraumsituationen“. Beispielhaft nennt der Experte den integrierbaren Esstisch mit Bestecklade und Ausziehplatte sowie ein offenes Regal, das bei Kochinseln ebenso eingesetzt werden kann wie bei Küchenzeilen. Und dank zahlreicher technischer Details werde „loft“ zu einer zeitgemäßen und alltagstauglichen Koch-Küche mit einem hohen Maß an Arbeitskomfort.

Wie bei allen Küchen von TEAM 7 werden auch die Holzoberfl ächen der „loft“ ausschließlich mit reinem Naturöl veredelt. „Auch deshalb ist diese Küche frei von Schadstoffen, duftet angenehm, hilft bei der Regulation der Luftfeuchtigkeit und dient beim Kochen als natürlicher Geruchsfi lter“, erläutert Paul. Seiner Ansicht nach vereint die Küche „loft“ vermeintliche Gegensätze: „Sie ist gleichermaßen urban und ländlich, modern und klassisch, zukunftsgewandt und traditionell – und genau diese Kombinationen sorgen für die Einzigartigkeit dieser Küche.“

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FRAU UND JAGD | Unterwegs mit einer Jägerin

„Waidmannsheil!

Caren Raddatz gehört mit ihren 20 Jahren zu den Youngstern in der Jägerschaft Schaumburg. Gleichzeitig ist sie eine von immer mehr Frauen, die sich für diese Freizeitaktivität entscheiden. Eine Momentaufnahme aus dem Alltag einer Jägerin.


FRAU UND JAGD |

Von Joana Harmening

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s beginnt zu nieseln. Ihren Rucksack und das Gewehr über die Schultern gehängt, marschiert Caren Raddatz am späten Nachmittag auf einem schmalen Pfad zwischen Weizen- und Rapsfeld in Richtung des in Sichtweite stehenden Hochsitzes. Das Rapsfeld hebt sich strahlend gelb vom Waldrand und dem dunkler werdenden Himmel ab. Heute will die junge Jägerin „auf Ansitz gehen“. „Am 1. April ist die Jagdsaison offi ziell eröff net worden. Seit dem 1. Mai sind jetzt Böcke und Schmalrehe zum Abschuss freigegeben“, erklärt sie, als sie den Hochsitz erreicht. 700 Hektar bejagbares Gebiet liegen zwischen Stadthagen und Sachsenhagen im Verantwortungsbereich eines Pächters. „Mein Vater und ich haben für unser Revier, Sachsenhagen Ost, einen Begehungsschein, der uns berechtigt, hier zu jagen“, erklärt Raddatz. Mit einem kurzen Tritt prüft sie, ob die Leiter an dem Hochsitz auch fest steht. Dicke Klumpen Erde fallen dabei aus dem Sohlenprofi l ihres braunen, fast kniehohen Stiefels hinab ins Gras. Sicheren Schrittes steigt sie die 13 Stufen der Leiter zur sogenannten Kanzel hinauf. Oben angekommen, schließt sie die Holztür zum kleinen Innenraum auf.

Der Jagdschein Mit 15 Jahren hat Caren Raddatz mit der Jagdausbildung begonnen. Mit 16 hat sie die Prüfungen für den Jagdschein abgelegt. Anschließend sammelte sie über weitere zwei Jahre in Begleitung anderer Jäger erste praktische Erfahrungen. „Das ist wie beim Führerschein mit 17“, vergleicht sie schmunzelnd, „man fühlt sich anfangs sicherer, wenn jemand dabei ist." Unterdessen hat sich die 20-Jährige auf der kleinen Holzbank in der Kanzel niedergelassen.

Wer den Jagdschein erwerben will, muss unter anderem eine schriftliche Prüfung ablegen, die sechs Themenfelder umfasst. Dazu zählen Waffenkunde, Jagdrecht, Naturschutz, Wildbrethygiene, Artenkunde und die Jagdhundausbildung. Hinzu kommen eine mündliche Revierprüfung und eine praktische Schussprüfung. „Ohne sich wirklich hinzusetzen und fleißig zu lernen, schafft man es nicht. Der Jagdschein wird nicht umsonst das ‚grüne Abitur‘ genannt“, sagt Raddatz, die inzwischen im sechsten Semester an der Medizinischen Hochschule in Hannover Zahnmedizin studiert. So gut wie jedes Wochenende fährt sie heim nach Stadthagen. „Im Revier gibt es immer etwas zu tun“, sagt sie. Ihre „Büchse 30.06“, eines der gängigsten Kaliber für die Ansitz-Jagd, hat sie inzwischen durch die vordere Sichtluke der Kanzel in Richtung des etwa 60 Meter entfernten Waldrandes positioniert. Vier lange, goldfarben glänzende Projektile schiebt sie in das Magazin, das sie an die Büchse setzt. Es klickt mechanisch. Durch das Fernglas sucht sie mit kundigem Blick den Waldrand ab. Jetzt werden sich die Rehe wahrscheinlich noch nicht blicken lassen. Erst, wenn die Sonne langsam untergeht und es dämmert, wagen sie sich mit ein bisschen Glück aus dem Wald. „Es kommt nicht selten vor, dass ich hier stundenlang sitze, ohne auch nur ein Tier gesehen zu haben“, erzählt die Studentin und fügt grinsend hinzu: „Das ist nichts für Menschen ohne Geduld.“

Der Abschussplan Heute hält Caren Raddatz besonders nach Böcken und einjährigen, sogenannten Schmalrehen, Ausschau. Für jedes Revier gibt es einen genauen Abschussplan, der besagt, wie viele Tiere einer Rasse „entnommen“ werden müssen, wie es in der Jägersprache heißt. Die Pächter jedes Reviers sprechen dafür eine Empfehlung an die Jagdbehörde aus. Der Mensch habe bereits so viel in die Natur eingegriffen, dass diese sich inzwischen gar nicht mehr selbst regulieren könne, meint die Jungjägerin. So entstünden Überpopu-

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Diese Ausrüstung hat die junge Jägerin immer im Rucksack dabei.

Wichtig für den Gehörschutz: Ihre pinken „Mäuse” setzt Caren Raddatz vor dem Schuss immer auf. Munition für die „Büchse 30.06”.

lationen. Der Mensch gestalte die Bedingungen in unserer heutigen Kulturlandschaft für die Tiere „zu optimal“, sagt Raddatz. Und nennt ein Beispiel: „Die vielen Maisfelder bieten hervorragende Bedingungen für Wildschweine. Deren Reproduktionsrate liegt inzwischen bei über 300 Prozent. Schon längst werden Frischlinge nicht mehr nur im Frühjahr geboren." Das sei auch der Grund, weshalb Frischlinge heute ganzjährig zum Abschuss freigegeben seien. Auch die Gefahr einer Seuche wachse, wenn zu viele Tiere einer Art im Revier leben. Die Schonzeit der älteren Wildschweine, ausgenommen davon sind führende Bachen, wurde im Hinblick auf die nahende Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest ausgesetzt. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Wildfleisch in den vergangenen Jahren gestiegen. In Zeiten, in denen bewusste Ernährung an Bedeutung gewinne, sähen viele Verbraucher im Wildfleisch eine ökologische und klimafreundliche Alternative zum Vegetarismus, ist Caren Raddatz überzeugt. Die Arbeit als Jägerin betrachte sie selbst immer auch unter dem Aspekt des Naturschutzes, betont sie. Sie sei sich durchaus ihrer Verantwortung bewusst, betont die 20-Jährige. Und diese ende nicht am Waldrand. „Wenn ich betrunken beim Autofahren

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erwischt werde, bin ich nicht nur meinen Führerschein, sondern wahrscheinlich auch meinen Jagdschein los.“ Die Zeiten, in denen Jäger mit einem Flachmann auf dem Hochsitz gesessen haben, seien lange vorbei.

Die Anfänge „Ich war noch sehr klein, als mein Vater seinen Jagdschein gemacht hat. Oft habe ich ihm damals die Meinung gesagt: Wehe, du schießt Tiere tot!“, erinnert sie sich lachend. Vom Töten wollte die schon immer tierliebe Jägerin nie etwas wissen. „Mein Vater hat mich dann öfter mit ins Revier genommen und mir gezeigt und erklärt, dass Töten eigentlich nur ein kleiner Teil dessen ist, was ein Jäger zur Aufgabe hat. Ich war interessiert an der Natur und den Arten in unserer Region. Den Jagdschein wollte ich später eigentlich nur für das Wissen machen“, sagt sie und deutet auf den Hasen, der unten vor der Kanzel durch das hohe Gras hoppelt. Erst nach und nach habe sie die Sinnhaftigkeit dahinter verstanden. Die „Hege“ des Wildes sei das oberste Gebot eines Jägers. Damit geht er die Verpflichtung ein, sich in erster Linie um das Wild zu kümmern und der Artenvielfalt des Waldes nicht zu schaden. „Ich schütze die Populationen davor, dass sie zu groß werden und andere Arten verdrängen. So verhindere ich auch, dass Seuchen entstehen.“


FRAU UND JAGD | An das erste Tier, dass sie erlegt hat, erinnert sich Caren Raddatz noch genau. „Es war ein Schmalreh und ich war die erste aus meinem Kurs, die Jagderfolg hatte. Ich weiß noch, wie mein Herz geklopft hat, als ich auf den Abzug gedrückt habe. Nach dem Schuss habe ich das Reh noch im Feld aufgebrochen, wie die Jäger das Entnehmen der Innereien bezeichnen. Im Kühlraum habe ich es dann „aus der Decke geschlagen“, also das Fell abgezogen, zerwirkt und einige Tage später schließlich meinem Biologiekurs in der Schule als Mittagessen serviert. Meine Lehrerin war ganz begeistert“, erzählt Caren Raddatz. „Mehr Bio geht nicht“, fügt sie bekräftigend hinzu. Anfangs musste sie sich innerhalb der Jägerschaft Akzeptanz verschaffen. „Das lag nicht unbedingt daran, dass ich eine Frau bin. Inzwischen sind Frauen in der Jägerschaft keine Seltenheit mehr. Die Tendenz ist sogar steigend. Aber als junges Mädchen musste ich mich erst einmal beweisen.“ Wenn man dann auf den einen oder anderen lockeren Spruch von Altjägern gut kontern könne, sei das natürlich von Vorteil. „Auch die Sau, die ich bei meiner ersten Drückjagd geschossen habe, hat Eindruck hinterlassen“, berichtet Caren Raddatz fast ein wenig stolz.

linie durchhängender als bei einem Schmalreh. Außerdem hatte es einen kugelrunden Bauch. „Ich schieße nur, wenn ich mir zu 110 Prozent sicher bin und ich genau weiß, dass ich treffe“, erklärt sie. Ein Tier nicht richtig zu treffen, bedeutet, dass es leiden muss. „Die Waidgerechtigkeit steht als Gesetz über allem, was wir als Jäger tun. Wir dürfen die Ehrfurcht vor Tieren nicht verlieren“, sagt die junge Jägerin eindringlich. Caren Raddatz entscheidet sich, den Ansitz für heute zu beenden. Fröstelnd packt sie ihre Sachen in den Rucksack. Als sie die Kanzel hinuntersteigt, hat sich die Dämmerung bereits über die Felder gelegt. Vor dem grauen Himmel sind nur noch die dunklen Umrisse der Baumwipfel zu erkennen.

Im Visier Plötzlich fällt krachend ein Schuss. Trotz wahrscheinlich mehrerer Kilometer Entfernung ist er deutlich zu hören. Caren Raddatz horcht auf, sitzt jetzt kerzengerade. „Das war in unserem Nachbarrevier“, flüstert sie, greift nach dem Fernglas neben sich auf der Bank und sucht damit den Waldrand ab. Es vergehen einige Minuten. Nur ein paar Vögel zwitschern. Der Wind pfeift kalt durch die Sichtluken der Kanzel. In der Ferne bewegt sich etwas. Die junge Jägerin legt langsam das Fernglas zur Seite und richtet ihre Büchse auf das Reh, das fast vorsichtig und geräuschlos aus dem Dickicht auf die Wiese tritt. Es knuspert ein paar frische Grashalme. Caren Raddatz beobachtet das Reh durch ihr Zielfernrohr genau. „Das ist eine Ricke“, flüstert sie schließlich und setzt die Waffe wieder ab. Ricken haben zurzeit zu fast 90 Prozent kleine Rehkitze oder sind tragend. „Darum dürfen wir sie nicht schießen.“ Sie nehme sich immer genug Zeit, um das Tier im Visier genau zu studieren. Dieses Reh sei schon vom Körperbau zu groß gewesen, die Vorderläufe weiter auseinander und die Rücken-

Von der Kanzel aus hat Caren Raddatz eine gute Sicht auf die umliegenden Felder.

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„Frische Ideen für Ihr Zuhause“ N

ordisch, unkompliziert und gemütlich: Wer so leben möchte, ist bei Michaela Strebost genau richtig. Die erfahrene Einrichtungsberaterin sprüht nur so vor Wohnideen – und präsentiert ihre schönsten Anregungen in ihrem FeinschliffShowroom in Stadthagen (Niedernstraße 45). Dort präsentiert die Expertin beispielsweise, wie sich mit Kissen und Decken, Lampen und Vasen dezente Akzente in den eigenen vier Wänden setzen lassen. „Alles, was ich hier verkaufe, gefällt mir auch persönlich“, sagt sie mit Blick auf die vielen schönen Dinge für Flur, Wohn- und Esszimmer. Wie sich diese Accessoires perfekt miteinander kombinieren lassen, zeigt Michaela Strebost ebenfalls in ihrem Showroom. Hinzu kommen Inspirationen für die aktuelle Outdoor-Saison. All das steht bei der Einrichtungsberaterin unter dem Motto „Frische Ideen für Ihr Zuhause“. Und diese sorgen bei ihren Kunden im Idealfall für ein bisschen UrlaubsFeeling in den eigenen vier Wänden. • Feinschliff HomeConcepts hat dienstags und donnerstags von 10.30 bis 17.30 Uhr geöffnet, samstags von 10 bis 13.30 Uhr. Persönliche Beratungen sind jederzeit nach vorheriger Terminvereinbarung möglich.

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Einrichtungsberaterin Michaela Strebost weiß, wie sich in Räumen und Wohnungen besondere Akzente setzen lassen.

Niedernstraße 45 · 31655 Stadthagen 0173 / 6 10 79 54 · www.feinschliff-homeconcepts.de


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2 SAILING 1 SITZPUFF PAD von Lokken, Farbe dusty, 179,50 Euro · Paul Home Company, Nienstädt 3 STROHTASCHEN SHOPPER 360° Set: Tasche und Shopper, 299 Euro · Paul Home Company, Nienstädt Wenn das nicht Lust auf Sommer macht: Strohtaschen für den Strand oder zum Shoppen oder einfach nur so, weil sie so schön sind. 49 Euro · Feinschliff HomeConcepts, Stadthagen

Stilvoll feiern im Schlösschen

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m Herzen des Kurparks Bad Nenndorf liegt eine architektonische Perle: das 1806 im klassizistischen Stil erbaute Schlösschen. Hier veranstaltete einst König Jérôme – Napoleon Bonapartes Bruder – prunkvolle und legendäre Feste. Nach liebevoller und aufwendiger Renovierung ist es heute eine gefragte Eventlocation für Anlässe, die ein besonderes Ambiente verdienen: Runde Geburtstage werden hier ebenso gefeiert wie Konfirmationen, Kommunionen, Firmenevents und Hochzeiten. Und wer der Liebe seines Lebens das Ja-Wort geben möchte, kann dies im stilvoll eingerichteten Trauzimmer oder unter freiem Himmel im Kurpark tun – und gerne auch direkt vor Ort übernachten: entweder in der eleganten Hochzeitssuite oder in einem der Doppelzimmer. 31542 Bad Nenndorf Im Kurpark 0 57 23 / 74 85 68 www.das-schloesschen.de


Wildp

NATUR | Vom Naturerlebnispfad aus können die Vierbeiner beobachtet werden

Die

Von Joana Harmening

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pferde von Schaumburg

Oben am Waldrand in Liekwegen, nur über einen schmalen Weg zwischen Sträuchern und Gräsern erreichbar, dürfen drei Pferde den Steinbruch ihr Zuhause nennen. Sie gehören zur Gattung der Sorraia Pferde, einer wildlebenden Rasse.

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NATUR

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eit 2010 ist der Steinbruch Liekwegen ein vom Landkreis Schaumburg ausgewiesenes Naturschutzgebiet. „Vom Aussterben bedrohte Arten sollen sich hier wieder erholen und ansiedeln können“, erklärt Bruno Scheel, Mitarbeiter des Naturschutzbundes Schaumburg. Das funktioniere auch sehr gut. Vier heimische Molcharten, Feuersalamander, Frösche, Kröten und auch die Gelbbauchunke seien hier wieder beheimatet. Scheel spricht von einem „Hotspot der Artenvielfalt.“ Der Steinbruch ist dafür jahrelang mit dem Radlader von jungen Bäumen und hochgewachsenen Sträuchern freigehalten worden. Regelmäßig wurde dabei der obere Boden abgeschoben. „Das konnten wir nicht ewig so weitermachen“, erzählt Scheel. „Da kam uns die Idee mit den Pferden, deren Aufgabe es sein sollte, den Steinbruch von Grünzeug freizuhalten.“

ten viele Fragen geklärt werden: Haben die Pferde hier genügend zu fressen? Muss zugefüttert werden? Ist ausreichend Wasser vorhanden? Finden die Tiere bei Bedarf Schutz? „Der Tiermediziner vom Kreisveterinäramt war sich schnell sicher: Nirgends haben es Pferde so gut wie hier. Sie haben so viel Platz und genügend zu fressen, sodass wir nur ab und an im Winter zufüttern müssen“, sagt Bruno Scheel und deutet auf die drei in der Sonne silbergrau glänzenden Tiere. Es sei ein Vorteil der Sorraia Pferde, dass sie genetisch noch so „ausgestattet“ sind, dass sie hervorragend in dieses Gelände passen. An vielen steilen Hängen sind Pfade zu erkennen, auf denen die Pferde im Laufe der Zeit häufig hochgeklettert und hinuntergestiegen sind.

Zuerst wurde das Projekt mit Hauspferden getestet. „Mit drei bis manchmal acht Tieren hatten wir hier zeitweise eine gut funktionierende Beweidung. Wir brauchten aber eine ganzjährige Lösung“ schildert der Naturschützer.

Weltweit leben von dieser Rasse noch rund 150 Tiere. Die Frage, welche Pferderasse am besten in den Steinbruch passt, war recht schnell beantwortet: die Sorraia Pferde. Weltweit leben von dieser seltenen Rasse nur noch rund 150 Tiere. 15 davon sind im Wisentgehege in Springe beheimatet. Daher stammen auch die drei Steinbruchbewohner Delia, Estrella und Conquestador. Seit November 2007 fressen die beiden Stuten und der Hengst auf einer Fläche von zwölf Hektar im Steinbruch nun Gräser und halten junge Bäume und Sträucher klein. Zuvor muss-

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Einmal am Tag kommt aus der dreiköpfigen Betreuergruppe jemand vorbei, um bei den Tieren nach dem Rechten zu sehen. Sie sind also an den Menschen gewöhnt und nicht mehr scheu. „Ein Halfter lassen sie sich jedoch nicht anlegen. In diesem Punkt sind sie wirklich noch wild“, sagt Scheel. Die drei Sorraia-Pferde grasen friedlich. Fast behutsam rupfen sie junge kleine Bäume aus der Erde. Wie auf ein lautloses Signal galoppiert die Stute Delia plötzlich mit gerecktem Kopf los. Erhaben sieht sie dabei aus. „Sie ist stolz auf ihren Lebensraum“, stellt Scheel zufrieden fest.


Maßschuhe aus Meisterhand I

m Keller lagern Hunderte von Leisten aus Holz und Kunststoff. Zugleich sind die Regale voll mit Rindsleder – in vielen verschiedenen Farben und mit unterschiedlicher Struktur. All das braucht Tim Wegener, um für seine Kunden Schuhe nach Maß zu fertigen.

In seiner Werkstatt im elterlichen Schuhgeschäft in Buchholz (Bückebergstraße 36) ist der Orthopädie-Schuhmachermeister in seinem Element. Hier kümmert er sich mit seinem Team um die erforderlichen Gipsabdrücke der Füße und das Erstellen der Leisten sowie ums Stanzen, Steppen und die Endmontage aller zuvor hergestellten Einzelteile. „Alles in allem kann das Ganze schon mal 40 Stunden dauern“, erläutert der 27-Jährige das zeitliche Spektrum dieser Maßarbeit, der prinzipiell keine kreativen Grenzen gesetzt seien. „Dann passen die Schuhe aber auch perfekt.“ Das Ergebnis dieses Handwerks beschreibt Wegener als „Qualität, die natürlich ihren Preis hat – die man aber auch am Fuß spürt“. Und genau hierüber freuen sich neben zahlreichen Menschen mit Fußschäden aller Art auch Stammkunden, die sich in Buchholz Schuhe nach Maß anfertigen lassen. Wer diesen Aufwand scheut, kann im Schuhhaus Wegener derzeit unter rund 20 bekannten Marken wählen. Damen werden in den Größen von 37 bis 41 fündig, Herren in den Größen von 41 bis 46: „Allesamt für orthopädische Einlagen geeignet, die wir hier ebenfalls nach Maß herstellen“, so Wegener.

Bei Tim Wegener ist kein Schuh eine Nummer zu groß – sondern alles passgenaue und handgefertigte Maßarbeit.

Bückebergstraße 36 · 31710 Buchholz 0 57 51 / 57 26 · www.wegener-schuhe.de

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Augenblick, Mehr als einen

bitte…

K

unden, die sich von Mike Barthel eine neue Brille anfertigen lassen möchten, brauchen vor allem eines: Zeit. Denn gutes Sehen gibt es nicht im Hauruck-Verfahren. „Von der ausführlichen Anamnese über die Untersuchung bis hin zur exakten Augenglasbestimmung können schon einmal zwei Stunden vergehen“, erklärt der Augenoptikermeister. Termine vergibt er aus gutem Grund nur nach Vereinbarung: Er nimmt sich dafür mehr als nur einen Augenblick. Barthel genießt den Ruf, selbst „schwierige Fälle“ lösen zu können. Menschen, die jahrelang Doppelbilder gesehen haben, Patienten mit neurologischen Erkrankungen oder anatomischen Veränderungen des Auges gehören zu seinen Kunden ebenso wie solche, die individuell angepasste Kontaktlinsen benötigen. Zum Teil nehmen sie weite Anreisen in Kauf, weil sie wissen, dass sie in dem

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Versteckt: Alle Brillenfassungen ruhen in maßangefertigten Schubladen.


GUT (AUS)SEHEN |

stilvoll gestalteten Geschäft in der Rathauspassage in den besten Händen sind – Barthel übt seinen Beruf mit Leidenschaft und Akribie aus. Regelmäßig bildet er sich rund um den Globus fort, arbeitet eng zusammen mit dem Optik-Geräte-Hersteller Carl Zeiss und ist auch mit Medizinern und Therapeuten eng vernetzt. Tatsächlich können seine Untersuchungsmöglichkeiten mit mancher Augenarztpraxis mithalten. Der 45-Jährige vermisst nicht nur die Sehkraft anhand von mehr als 130 Werten, sondern prüft auch Augenhintergrund, Innendruck, Macula und Sehnerv. Dabei erkennt er selbst kleinste Veränderungen im feinen Kapillarnetz der Augen. „Es kommt vor, dass ich einen Kunden zunächst zum Facharzt schicke, weil ich Auffälligkeiten entdecke, die bisher nicht diagnostiziert wurden.“ Der passionierte Optiker möchte jedem Kunden zu bestmöglichem Sehen verhelfen. Deshalb fragt er im Vorgespräch genau nach und erfasst während der Untersuchung selbst geringste Abweichungen der Augenbewegung. „Solche Details entscheiden, ob Brille oder Kontaktlinsen im Anschluss wirklich hundertprozentig auf die individuelle Sehkraft abgestimmt sind.“

Natürlich kennt sich der Fachmann auch bei der Wahl der optimalen Fassung aus. Dennoch versteckt er alle Modelle in Schubladen – und zieht dann mit schlafwandlerischer Sicherheit genau die Fassung heraus, die zum Stil des Kunden passt, ihm gefällt und es zulässt, die Gläser möglichst dünn zu schleifen. Wer mag, kann sogar dabei zusehen, wie in der offenen Werkstatt alles in Handarbeit zusammengefügt wird. „Ich habe ein Faible für besondere Fassungen und denke, ich konnte bisher jeden Kundenwunsch erfüllen“, erzählt Barthel nicht ohne Stolz. Sogar die Bitte um einen „Nachbau“ einer 30 Jahre alten Hornbrille, von der nur ein Foto existierte, hat er vor kurzem möglich gemacht. Ein rundum zufriedener und begeisterter Kunde spazierte aus dem Laden.“ Solche Augenblicke dürfen dann auch gern ein bisschen länger dauern…

Rathauspassage 3 · 31655 Stadthagen www.augenoptiker-barthel.de Terminabstimmung unter Telefon 05721-77400

Präzise: In seiner offenen Werkstatt fügt Mike Barthel Gläser und Fassung von Hand zusammen.

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5 1 KOLLEKTION „LANCETTE“  EIN STÜCK MINDENER DNA · Das ungewöhnliche Design greift auf die drei markanten Maßwerkfenster des Mindener Doms zurück. Collier aus 585er Roségold · 480 Euro · Juwelier Laufer, Minden | 2 BEQUEMER SNEAKER von Semler · 159,95 Euro · Wegener Schuhe und Orthopädie-Schuhtechnik, Buchholz | 3 BRILLE VON LINDBERG 18kt Echtgold mit Naturhorn · 3940 Euro als Einzelstück · DER AUGENOPTIKER Mike Barthel, Stadthagen | 4 VETSAK LARGE in Flokati · 549,90 Euro· Paul Home Company, Nienstädt | 5 MODISCHE SANDALETTE von Lazamani · 79,90 Euro · Wegener Schuhe und Orthopädie-Schuhtechnik, Buchholz

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Foto: Maggie Sottero

Alles für den

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Wow-Effekt

„Und zwar mit allem Drum und Dran“, sagt die Inhaberin, deren Kollektionen allesamt von namhaften und internationalen Designern stammen. „Wer es schlicht und einfach mag, wird bei uns ebenso fündig wie Brautpaare, die es luxuriös und ausgefallen mögen“, schildert Weiwei Lin-Riehl, deren vielfältige Auswahl sich bei Weitem nicht nur auf die Standardgrößen beschränkt. Selbiges gilt für die festlichen Kleider und Anzüge für andere feierliche Anlässe.

Auch Männder finden bei Lin-Riehl das passende Outfit für feierliche Anlässe. Und sollte ein Kleidungsstück mal nicht so ganz passen, sorgt das Team des Hochzeitshauses Lin-Riehl in kürzester Zeit für Abhilfe: „In unserer hauseigenen Schneiderei erhält jedes Outfit den letzten Schliff, damit am schönsten Tag im Leben wirklich alles perfekt ist.“

Foto: Anja Schneemann

Um genau dieses zu finden, müssen angehende Eheleute aus dem Schaumburger Land und angrenzenden Regionen nicht nach Düsseldorf, Hamburg oder Berlin fahren – denn mitten in Stadthagen gibt es ein Hochzeitshaus, das weit über die Kreisgrenzen hinaus als Ausstatter für Braut, Bräutigam und die gesamte Festgesellschaft bekannt ist: Zu Weiwei LinRiehl und ihrem Team kommen Frauen und Männer aus ganz Norddeutschland, um sich die gewünschte und passgenaue Ausstattung auszusuchen.

Foto: wilvorst

eans, Rock und Bluse: Solche Kleidungsstücke kauft man immer mal wieder. Anders – und zwar ganz anders – sieht es mit der Robe für die eigene Hochzeit aus. Diesen ganz besonderen Tag im Leben zelebrieren Braut und Bräutigam normalerweise in einem ganz besonderen Outfit.

Niedernstraße 49 31655 Stadthagen 0 57 21 / 98 20 17 www.linriehl-brautmode.de

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Besser geht immer W

er viel mit dem Auto unterwegs ist und ein vom Hersteller mitgeliefertes Infotainment-System nutzt, wird vermutlich schon mal gedacht haben: „Optimal ist das nicht“. Die Musik aus den Lautsprechern klingt blechern, die werkseitig eingebaute Ausstattung lässt sich nur umständlich nutzen und das eigene Smartphone ist nicht wirklich kompatibel mit der vorhandenen Technik. Aber lassen sich diese Dinge im Nachhinein noch verändern – und zwar zum Besseren?

Apple CarPlay: Mehr Apps für die Fahrt

„Auf jeden Fall“, sagt Frank Borris Baum. Der Inhaber der car akustik GmbH (Hameln) ist ein ausgewiesener Experte mit langjähriger Erfahrung in diesem Bereich. „Beim Einbau von Multimedia- und Navigationssystemen wollen wir immer ein High-End-System realisieren, das alle Erwartungen des jeweiligen Kunden übertriff t – und zwar völlig unabhängig vom Fabrikat des Autos.“ Hierzu kooperiert der Mobile-Media-Spezialist sowohl in puncto Navis und Freisprechanlagen als auch in den Bereichen Hifi und Multimedia sowie bei der nachträglichen Ausrüstung von Fahrzeugen mit Front- oder Rückfahrkameras ausschließlich mit den namhaftesten Marken und Herstellern. Denn nur so und in Verbindung mit erstklassigem Service sei gewährleistet, dass der Geschäftsführer und sein Team ihr erklärtes Ziel bei jedem einzelnen Kunden auch erreichen: „Erst wenn Sie zufrieden sind, sind wir es auch.“

Inhaber: Frank Borris Baum · Hastenbecker Weg 31c 31785 Hameln · 05151 / 8080 · www.car-akustik24.de

Dash-Cams: Einbau und Beratung

Nachrüstung einer Rückfahr- oder Frontkamera


PROFILE

Foto: Karin Gerdes

SCHAUMBURGER

KULTUR | Hier werden Kinderbuchhelden lebendig

Auf Entdeckungsreise


SCHAUMBURGER

PROFILE

Katrin Engelking studierte im fünften Semester und beteiligte sich mit einem Bild zu Lewis Carrolls Alice im Wunderland an einer Jahresausstellung der Hochschule, als sie die Aufmerksamkeit von Uwe Weitendorf, Chef des Oetinger Verlages, auf sich zog. Was folgte, waren Probeaufträge und schließlich die Chance, mit Bettina Obrechts Geschichte „Anna wünscht sich einen Hund“ ihr erstes Kinderbuch zu bebildern.

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igentlich sei sie schon so etwas wie eine Adoptivtochter. Pippi Langstrumpf, das wohl berühmteste Mädchen der Kinderliteratur, ist aus Katrin Engelkings Schaffen nicht mehr wegzudenken. Seit fast 15 Jahren malt die 49-Jährige die sommersprossige Heldin aus Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker für die im Oetinger-Verlag erschienenen Neuauflagen der Pippi-Geschichten. Und freut sich immer noch riesig über jedes neue Projekt, mit dem sie Pippi, Tommy und Annika mit Pinsel und Farbe zum Leben erwecken darf. Katrin Engelking ist freischaffende Kinderbuchillustratorin und arbeitet für renommierte Verlage wie Oetinger, Carlsen, Fischer und dtv. An ihrem Zeichentisch in Hamburg sind nicht nur die Villa Kunterbunt und ihre Bewohner, sondern auch die Kinder aus Bullerbü oder die Figuren aus Kirsten Boies Möwenweg-Geschichten entstanden. Malen, sagt die gebürtige Bückeburgerin, gehöre noch immer zu ihren liebsten Beschäftigungen. Schon als Kind habe sie leidenschaftlich gern gezeichnet, als Jugendliche alle nur erdenklichen Mal-Kurse der Volkshochschule abgeklappert. Dass sie später mal von ihren Bildern würde leben können, habe sie sich damals nicht träumen lassen. „Ich wollte alles Mögliche werden, Gärtnerin zum Beispiel oder Krankenschwester“, erinnert sich Katrin Engelking. Erst kurz vor dem Abi am Bückeburger Adolfi num sei sie darauf aufmerksam geworden, dass es einen Studiengang Illustration gibt. Nächste Station: die Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg.

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Noch lieber malt Katrin Engelking aber Erwachsene oder alte Menschen. Ihnen könne man schließlich viel mehr Charakter ins Gesicht zeichnen. Aus diesem Grund sei es ein Traum von ihr, einmal ein komplettes Michel-Buch zu bebildern. „Die Protagonisten sind so verschieden, das Personal so reichhaltig, das wäre wirklich ein Genuss.“

Foto: Karin Gerdes

Von Katharina Grimpe

Wie sie die Figuren eines Buches auf dem Papier lebendig werden lässt? Sie versuche, für jede Person in der Geschichte einen realen Menschen zu fi nden, an dem sie sich beim Zeichnen orientieren kann – ein Kind aus der Nachbarschaft oder ein Schauspieler mit einem typischen Gesichtsausdruck. Ihr Ziel: Das Aussehen der Kinder so zu malen, dass sich junge Leser mit ihren Helden im Buch identifi zieren können. Gleichzeitig sollen die Figuren einen unverwechselbaren Charakter bekommen. „Dem Lasse aus Bullerbü soll man eben gleich ansehen, dass er jede Menge Unsinn im Kopf hat.“

Handwerk pur: Die Illustrationen von Katrin Engelking entstehen nicht per Mausdruck am PC, sondern mit Bleistift, Pinsel und Farbe.


SCHAUMBURGER

PROFILE

Kisten und gehen auf Gespensterjagd. „Das wird richtig schön, sich auszudenken, was dort wohl alles rumliegen mag. Schließlich ist es der Dachboden eines Kapitäns.“

Die große Freude an ihrem Beruf ist Katrin Engelking durchs Telefon anzumerken. Etwa, wenn sie über ihr neues Projekt spricht: zwei Bilderbücher anlässlich der deutschen Ersterscheinung von Pippi Langstrumpf vor 70 Jahren, die 2020 gefeiert wird. „Das macht immer noch total Spaß, Pippi ist einfach eine tolle Figur“, betont die zweifache Mutter. Weil sie als Kind eher für die traurigen Lindgren-Geschichten wie die Brüder Löwenherz schwärmte, habe sie Pippi Langstrumpf durch ihre intensive Arbeit mit den Texten ganz neu für sich entdeckt. „Sie ist so unerhört lustig, frei und unglaublich modern, dass es nur schwer zu glauben ist, dass sie schon 70 Jahre alt sein soll.“ Was sie als Leserin begeistert, sei für ihre Arbeit als Illustratorin eine große Herausforderung. Immer wieder stellt sich Katrin Engelking während des Entstehungsprozesses ihrer Bilder die Frage, ob ihre Pippi-Version dem frechen Mädchen aus dem Text gerecht wird. Dafür lese sie das Buch intensiv, lasse sich ganz hineinsinken in die Geschichte und achte vor allem darauf, dass sich auch die kleinsten Details in den einzelnen Bildern wiederfi nden. „Bei Pippi gibt es so viele Bildanlässe im Text, es passiert so viel von einem Satz zum nächsten“, schildert die Künstlerin begeistert. Den Text im Bild weiter zu erzählen, darum gehe es in ihrer Arbeit. Ganz besonders freue sie sich zum Beispiel darauf, eine Szene auf dem Dachboden der Villa Kunterbunt zu illustrieren. Pippi, Tommy und Annika stöbern in den alten

Ein Beispiel für ein wirklich gutes Kinderbuch? „Rosa Räuberprinzessin“, sagt Katrin Engelking spontan. Die Bilder für die Geschichte der kleinen Rosa, die gemeinsam mit ihren Brüdern und Eltern auf einem Bauernhof lebt und davon träumt, eine Prinzessin zu sein, stammen aus ihrer Feder. „Rosa ist eine ganz starke Mädchenfigur, das Buch ist sehr witzig und schwungvoll geschrieben, einfach richtig klasse“, schwärmt die Künstlerin, die sich als Kind selbst durch die Regale der Bückeburger Stadtbücherei gelesen hat. In Bückeburg aufzuwachsen, das sei ganz toll gewesen, schildert Katrin Engelking. Sie habe schon als kleines Mädchen die Freiheit gehabt, ihre Umgebung auf eigene Faust zu entdecken und zu erleben. „Ich hatte so eine heile Bilderbuch-Kindheit und kann mich an vieles erinnern, an meine Beobachtungen und meine Empfi ndungen.“ Das helfe ihr auch oft bei der Arbeit – wenn sie das Kind in sich zu ihren Bildern befrage.

Die Illustratorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Foto: Hans-Joachim Bode

Heile Welt: Als Kind hatte Engelkind die Freiheit, Bückeburg auf eigene Faust zu erkunden. Die Illustration ihrer Heimatstadt ist in Kürze als Postkarte in den Bückeburger Buchhandlungen erhältlich.

Mit „Anne im Tal der 1000 Tropfen“ und „Albatros Alarm“ hat Katrin Engelking eigene Geschichten für Kinder erfunden. Für weitere Texte fehle ihr aktuell die Zeit, schließlich könne sie eine gute Idee nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln. „Es ist leider sehr schwer, einen eigenen und vor allem guten Plot zu entwickeln“, meint die WahlHamburgerin. Selbst die tollsten, lustigsten Bilder können ein langweiliges Buch nicht retten. „Ich habe höchsten Respekt vor Autoren, die es immer wieder schaffen, Kinder mit ihren Geschichten zu berühren.“

Sommer/Herbst 2019 STILZEIT

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TRADITION IN PERFEKTION – FÜR SIE IN MINDEN Professionalität, Präzision und Perfektion – diesen Werten fühlt sich unsere zertifizierte Uhrenwerkstatt verbunden, die das Vertrauen von großen Marken wie Rolex, Omega, Patek Philippe und Breitling genießt. Um diesen höchsten Standards weiterhin gerecht zu werden, haben wir die Uhrenwerkstatt für Sie neu gebaut. Große, moderne und helle Arbeitsplätze mit Überdruckräumen, die allen Anforderungen einer professionellen Uhrenwerkstatt gerecht werden, bilden den Kern unseres Kompetenzzentrums für alle Belange rund um Ihre Zeitmesser. Schauen Sie hinter die Kulissen und besuchen Sie uns zur Neueröffnung der Uhrenwerkstatt am 29. Juni in der Bäckerstraße 38 in Minden.

Wir sind autorisierte Uhrenwerkstatt für:

JUWELIER-LAUFER.DE



Auf der Pirsch mit dem neuen Audi e-tron. Der rein elektrische Audi e-tron* bringt Sie mit bis zu 300 kW (im Boost-Modus) durch nahezu jedes Gelände, beschleunigt in 5,7 Sekunden (im Boost-Modus) von 0 auf 100 km/h und ist dabei so leise, dass Ihnen alles andere laut vorkommt. Emissionsfrei fahren: Der neue Audi e-tron* elektrisiert mit sportlichem Antrieb, alltagstauglichem Ladekonzept, exklusivem Offroad-Look und beachtlichem Raumangebot. Ebenfalls mit an Bord: ein gutes Gefühl. Steigen Sie ein. * Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km1: 26,2 – 22,6 (WLTP); 24,6 – 23,7 (NEFZ) CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 0; Energieeffizienzklasse: A+. 1 Angaben in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.

Autohaus Glinicke GmbH Ringstraße 9, 32427 Minden Tel.: 05 71 / 88 87 - 70 glinicke-minden@glinicke.de, www.glinicke-minden.audi


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