2 minute read

Singen

Singen am WBG

Es kommt schon mal vor, dass bei der Einschulung der neuen fünften Klassen gar kein Chor auf der Bühne steht und trotzdem die ganze Aula mit Gesang gefüllt ist.

Advertisement

Von dieser Grundhaltung gehen wir bei der Chorarbeit am Wilhelm-Busch-Gymnasium aus: Jede und jeder, der mag, kann und darf singen!

Ob mit kleiner Band als ÜberraschungsAct beim Schulkonzert, ob im Lehrerchor zur Verabschiedung einer Kollegin oder als Mitglied des CorColores‘, dem Schulchor am WBG.

In der fünfzigjährigen Geschichte der Schule war ein vokales Ensemble fast durchgängig Teil der Schulgemeinschaft. Bis 1990 gab es sowohl einen Unterstufen- als auch einen Oberstufenchor. Zum klassischen Repertoire gehörten deutsche und europäische Volkslieder bis hin zur Aufführung von Bach-Kantaten.

Unter Petra Brauner-Reids Leitung gründete sich in den 80er Jahren eine Folk-AG. Hier standen Folk-Lieder und aktuelle Chart-Songs auf dem Programm. Da viele der Schülerinnen und Schüler auch gute Gitarristen waren, konnten zwei bis drei Konzerte im Jahr veranstaltet werden, bei denen die Sängerinnen und Sänger auch eigene Songs präsentierten.

Ab 1990 folgte ein Neu-Aufbau der Musik-AGs, der die musikpraktische Arbeit enger mit dem Musikunterricht verknüpfte. Ein Schwerpunkt wurde das Musik-Theater. Werke wie das Musical „West Side Story“ von Leonard Bernstein, „Kiss me Kate“ (Cole Porter) oder Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“ kamen zur Aufführung. Außerdem wurden moderne Gospels vierstimmig, also mit Frauen- und Männerstimmen, gesungen.

Aktuell gehören dem Schulchor CorColores ausschließlich Mädchen an. Das soll nicht für alle Zeit so bleiben, das Repertoire für diese Besetzung hat allerdings auch seinen ganz eigenen Charme.

Im CorColores lernen die Sängerinnen, ihre eigene Stimme wahrzunehmen, kennenzulernen und sie entsprechend den Anforderungen eines Stückes oder eines Stils einzusetzen. Außerdem liegt ein Fokus auf der Wahrnehmung des ganzen Körpers als Instrument. Die Verknüpfung von Gesang und Bewegung ist Teil der Einstudierung und häufig auch der Aufführung.

Zu den Programmen des CorColores‘ gehören sowohl Arrangements aktueller Popsongs, als auch Volkslieder – z. B. in der dreistimmigen Bearbeitung für Frauenchor von Johannes Brahms – sowie zeitgenössische Kompositionen wie zum Beispiel „Shopping“ von Gabriele Wüsthoff.

Diese Stilvielfalt bewegte die Organisatoren der Landesbegegnung „Schulen musizieren“ 2015 dazu, den Chor als Ensemble für Niedersachsen zur Bundesbegegnung „Schulen muszieren“ 2017 nach Karlsruhe zu entsenden, wo wir auf die unterschiedlichsten Ensembles aus ganz Deutschland trafen und mit großer Freude gemeinsam musizierten. Der CorColores wirkt natürlich bei den jährlichen Schulkonzerten mit, gerne auch bei einem gemeinsamen Stück von Orchester, Percussion und Chor, das auf der Probenfahrt im JBF-Centrum in Obernkirchen vorbereitet werden kann. Außerdem war der CorColores mehrfach Gast auf einer Bühne der „Fête de la Musique“ in Hannover und nimmt immer wieder an Workshops zu speziellen Themen wie zum Beispiel Improvisation oder Jazzgesang teil. Er konzertierte als Regionalchor auf dem Jazzchor-Festival „meervocal“ und gestaltet seit einigen Jahren die Veranstaltung der Stadthäger Schulen zum Holocaust-Gedenktag in der St. Martini-Kirche mit. Nicht zuletzt ist es zu einer liebgewonnenen Tradition geworden, kurz vor Weihnachten ein Adventskonzert für die Bewohnerinnen und Bewohner des nahegelegenen Josua-Stegmann-Heims zu geben.

Ein geeignetes Angebot soll mittelfristig natürlich auch Jungen für den Chor begeistern. Die Schülerinnen und Schüler widmen sich all diesen Aktivitäten meistens mit hoher Motivation, Sorgfalt und Freude.

Um die dabei zu machenden Erfahrungen weiterhin zu ermöglichen und den Stellenwert des Musizierens am WBG – im Chor oder an anderer Stelle – zu erhalten und weiter zu stärken, braucht es Engagement, Zeit und Raum, für welche wir als Schulgemeinschaft auch in Zukunft Verantwortung tragen.

Therese Büchner

This article is from: