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Vive la France! Vive la Suisse

Austauschfahrten ins französischsprachige Ausland haben eine lange Tradition am WBG. Eine moderne Fremdsprache zu unterrichten, ohne die SchülerInnen in authentische Gesprächssituation zu versetzen, ist eigentlich undenkbar. Daher gehört die Fahrt ins französischsprachige Ausland zu den pädagogischinhaltlichen Zielen, aber auch zu den persönlichen Highlights im Französischunterricht. C’est super!

Über einen langen Zeitraum begleiteten Irmtraud Bartels und Peter Born Austauschfahrten nach Vic-sur-Aisne. Das Städtchen im Umkreis der Schaumburger Partnerstadt Soissons punktete durch seine Nähe zu Paris und zur Champagne. So standen wiederholt Fahrten nach Paris und zu den Champagnerkellereien in Reims – damals noch nebst Verkostung - an. Santé! Diese Region, die besonders durch den Ersten Weltkrieg verwüstet wurde, bot auch historisch interessante Ausflugsziele, z.B. Verdon, Compiègne mit dem Zugwagon der Kapitulation, le Musée de l‘Armistice etc., die die SchülerInnen und Lehrerinnen nachhaltig beeindruckten. Impressionnant!

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Seit 2001 übernahmen dann Almut Lükemeier und Ulla Höpfner die Organisation und Leitung dieser Fahrt und führten die Jugendlichen in die fantastische Stadt Paris und ihre Sehenswürdigkeiten ein (Sacre-Cœur, Eiffelturm, Marais-Viertel, la Géode etc.). C‘était fantastique!

In einer Zwischenphase ohne Austausch boten die Kolleginnen der Fachschaft Französisch wiederholt Projektfahrten nach Paris an, um die SchülerInnen für Land, Leute und Sprache zu begeistern. Dieser Fahrten waren immer wieder Quell schöner Anekdoten. Écoutez! So gelang es Frau Lükemeier und Frau Buchmeier 2004 überraschend bezahlbare Opernkarten für die Opéra Garnier zu ergattern. Das Deckengemälde von Marc Chagall und die altehrwürdige Atmosphäre des Opernhauses ließen den Ballettabend zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Quel bonheur!

Oder sei es die Höhenangstpanikattacke einer Schülerin auf der Notre-Dame, ein gebrochener Arm beim Fußballspielen, das Verschwinden zweier Schüler in der Metro, abendliches Heimweh, bis die Schülerin von ihren Eltern aus Paris abgeholt werden musste,… diese Geschichten bleiben uns in Erinnerung. Quel malheur!

2005 konnten Frau Steinkopf und Gelhaar Kontakt zu einem Collège in Rungis in der Nähe von Paris herstellen, aus dem sich in den beiden folgenden Jahren ein erfolgreicher Austausch entwickelte. Das

französische Ehepaar, Alain und Joëlle Lepers, das mit dem WBG den Austausch leitete, ging leider nach zwei Jahren in Pension. Da kein Nachfolger gefunden wurde, mussten wir uns wieder nach einer neuen Partnerschule umsehen. Hélas!

Wie so oft entstand dieser Kontakt aus den privaten Beziehungen, diesmal durch unsere Kollegin Frau Steinkopf. Es verschlug uns nun in die Schweiz. Der kleine Ort Yverdon-les-Bains am Lac de Neuchâtel (Neuenburger See) im Kanton Waadt wurde für die nächsten zehn Jahre unser Anlaufpunkt. Ausflüge nach Genf, Lausanne, in die Alpen oder das Juragebirge, Besuche in einer Schokoladenfabrik, im Olympischen Museum oder die Verkostung eines Käsefondus nach einer langen Wanderung in den Bergen prägten unsere Eindrücke. Bon appétit! Seit 2019 kooperieren wir nun mit der Privatschule Sainte Marie Blancarde in Marseille in Südfrankreich. Den Kontakt verdanken wir der Mutter einer unserer Schülerinnen, die gebürtig aus Marseille stammt, und die Verbindung zu der französischen Kollegin Susanne Perez herstellte, die aus Bramsche kommt. Mit dem kleinen Collège konnten wir in diesem Jahr mit 21 SchülerInnen eine sehr erfolgreiche erste Austauschbegegnung verbringen. Bei traumhaften Wetter verbrachten wir eine phantastische Woche am Mittelmeer mit Besuchen in Arles, Aix-en-Provence, einer Wanderung in den Calanques und vielen tollen kulinarischen Eindrücken, wie z.B. der Bouillabaisse. C’était superbe! Den Sonnenbrand nahmen wir mit nach Hause. Der Gegenbesuch im Mai verlief harmonisch und wir werden alle zwei Jahre weitere Flüge in den Süden Frankreichs organisieren. Die Begeisterung und die positive Rückmeldung von Eltern- und Schülerseite bestärkt uns als Fachschaft immer wieder, den arbeitsreichen Weg der Organisation und Durchführung einer Austauschfahrt anzugehen. Wir sind überzeugt und wissen durch den eigenen Lebensweg, wie entscheidend und bereichernd diese Erfahrungen sind. Denn ohne den Austausch mit der Partnerstadt Romans des Gymnasiums Bad Nenndorf wäre Frau Gelhaar sicherlich nicht Französischlehrerin geworden. Vive la France!

Stephanie Gelhaar, OStR‘ Fachobfrau Französisch

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