SNOWTIMES Davos (2011)

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Snowtimes Das Wintermagazin

Ausgabe 2011 > Wintersport > Kongress > Kunst & Kultur




Ruf Lanz

Lassen Sie die Manieren nicht im Tal. Fahren Sie r端cksichtsvoll.


Parsenngebiet Kein Weg ist zu weit, die Faszination ‹Davos Klosters› zu erleben. Dürfen wir Sie ein Stück begleiten?

Maria und Urs Schmidt Geschäftsführer Parsennhütte. Der Mittelpunkt zwischen Davos und Klosters im Wintersportgebiet.


Davos Klosters ‹Der Weg zu allem Grossen geht durch die Stille. Die Seitentäler nach Sonnenaufgang sind jedes Mal ein schönes Erlebnis.›

Dario Cologna Schätzt das tägliche Training, draussen in der Natur. «Der Schnee, die Berge, der Wintersport – das ist doch fantastisch», sagt er. Seit vier Jahren wohnt er in Davos Klosters.


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Wild Girls on Snow The Grand Finale After 12 years the final curtain will come down on The Wild Girls on Snow annual charity ski event in March 2011. «The Grand Finale» is bringing together as many of the past participants as possible and reminiscing (and re-acting) the outlandish themes on the mountain over the years. Wild Girls on Snow has raised CHF 550ʼ000 for various children’s charities over the years and in 2011 the event will again benefit «time to care» – Kinderhospiz Verein Schweiz and «jacksplace», a hospice in the UK for young people. The event will open with a Carnival (Rio Style) parade through Klosters on Sunday 20th March and will end with a Carnival Extravaganza on the Parsenn on Tuesday 22nd March. www.wildgirlsonsnow.com



‹World’s Best› an der Eisgala Davos Die besten Eiskunstläufer der Welt kommen ins schönste Eisstadion Europas! Die Eisgala Davos präsentiert am 11. und 12. Februar 2011 die Showpremiere «World’s Best». Mit dabei sind die Olympiasieger Evgeny Plushenko (2006), Shizuka Arakawa (2006) und Shen Xue & Zhao Hongbo (2010) sowie die Weltmeister Stéphane Lambiel (2005/2006), Aljona Savchenko/Robin Szolkowy (2008/2009) und Isabelle Delobel/Olivier Schoenfelder (2008). So viele Champions in einer Show gab es im ganzen Alpenraum noch nie zu sehen. Als Special Guest tritt das Chaos-Theater Oropax auf. Tickets aller Kategorien sind bei Ticketcorner, über www.eisgaladavos.ch und bei den Infobüros der Destination Davos Klosters erhältlich. www.eisgaladavos.ch



WinterRAID – Rallye auf Schnee und Eis Der WinterRAID ist ein Oldtimerrennen der Extraklasse. Rund 60 Oldtimer legen in zweieinhalb Tagen 1’000 km durch Eis und Schnee zurück. Diese einzige grosse Oldtimerrallye in der Schweiz findet bereits zum achten Mal statt. Unter hochwinterlichen Verhältnissen überwinden die Fahrer jedes Jahr im Januar zahlreiche Pass- und Bergstrassen in Graubünden und in den Dolomiten. Der WinterRAID stellt an Fahrer und Fahrzeuge hohe Ansprüche. Am 13. Januar 2011 startet der WinterRAID traditionsgemäss in Klosters. Die Route führt in zwei Tagen über St. Moritz und Bormio erneut nach St. Moritz, dann durch die Dolomiten nach Bolzano und retour in die Lenzerheide. www. raid.ch


Farbenrausch trifft a weisse Winterlandsc Text: Christoph Siegert Fotos: Marcel Giger

Dr. Karin Schick 체ber Emil Nolde und seine Schweizer Bergaquarelle. Die Direktorin des Kirchner Museum Davos erkl채rt, warum Davos auch Kunstort ist und wie sie es sch채tzt, dass Bilder riechen.


auf chaft

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Dr. Karin Schick «Sonderausstellungen müssen stringent sein und zum Haus passen.»

Frau Schick, inwiefern passt eine Ausstellung über Emil Nolde nach Davos ins Kirchner Museum? Nun, Nolde war deutscher und dänischer Staatsbürger, geboren als Emil Hansen in dem Dorf Nolde. Er ist bekannt geworden mit Bildern der Landschaft Norddeutschlands, mit Figuren- und Gartenbildern, und auf einer Südseereise hielt er die Menschen und die Landschaften dort fest. Was aber nicht viele wissen: Nolde hatte über 50 Jahre hinweg ein enges Verhältnis zur Schweiz. Er als Norddeutscher in der Schweizer Bergwelt? Ja, richtig. Und er war nicht nur Betrachter, er hat die Landschaft hautnah erlebt. Nolde wurde Mitglied des SAC und bestieg hohe Berge, unter anderem den Monte Rosa, die Jungfrau und das Matterhorn. Über die Matterhornbesteigung hat er auch geschrieben. So, wie er uns überhaupt nicht nur Bilder, sondern oft aufschlussreiche Texte hinterlassen hat. Wie beschrieb er denn sein Verhältnis zur Schweiz? Er besang die Schweiz als Traumland und mögliche Heimat. Gerade auch in der dunklen Zeit des Nationalsozialismus, als er offiziell nicht malen durfte. Er befasste sich sogar mit der Schweiz, wenn er sich anderswo aufhält – dieses Land und die Berge waren ihm wichtig. Wie kam Nolde überhaupt mit der Schweiz in Berührung? Er war von 1892 bis 1897 Zeichenlehrer in St. Gallen. Von da an fühlte er sich verbunden mit der Schweiz und kehrte immer wieder hierher zurück, als Tourist und zur Genesung in Sanatorien. Was zeichnet Emil Nolde als Künstler aus? Er ist weltweit der wohl berühmteste Deutsche Expressionist. Viele Menschen schätzen die Sinnlichkeit seiner Bilder, sie sind farbintensiv und bieten einen leichten Zugang. In welcher Weise hat denn der Norddeutsche Nolde die Schweizer Landschaft festgehalten?

Emil Nolde at the Kirchner Museum Davos Forays into the dreamlike, the visionary or the fantastic are far from rules and rational knowledge. They are free, wonderful realms full of stimulus and shame in a bright, deep and intellectual experience. People unable to dream will be left behind. With Emil Nolde, Dr. Karin Schick, director of the Kirchner Museum Davos, has brought a classic to Davos. He is probably the best known German expressionist worldwide and praises Switzerland as a dreamland, a land of desire and a possible homeland. Mountains, snow and weather firs are the main focus of his work. english:


© Nolde Stiftung Seebüll

05.12 .10 – 03.04.11

Kirchner Museum Davos

Schneeberge Wolkenschönheit Wettertannen Emil Nolde in der Schweiz Ernst Ludwig Kirchner Platz Promenade 82 CH–7270 Davos Tel +41 81 410 63 00 www.kirchnermuseum.ch

Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag 10 –18 Uhr Montag geschlossen 31. Dezember 10 –16 Uhr 1. Januar 14 –18 Uhr


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In frühen Werken portraitierte er die Berge, als ob sie etwas Menschliches hätten. Seine Berge haben Gesichter Bild: Emil Nolde, Sonnenaufgang und unterschiedliche Charaktere; es sind groteske, mär1895, Aquarell mit Deckweiss, Nolde Stiftung Seebuell chenhafte Darstellungen. Jene Motive wurden auch als Postkarten gedruckt, und sie verkauften sich so gut, dass Nolde innerhalb von zehn Tagen wohlhabend war. Nur dadurch wurde es ihm, einem Bauernsohn aus bescheidenen Verhältnissen, möglich, freier Künstler zu werden. Und das ist nur ein Teil seiner Bilder, die wir in Ihrer Ausstellung zu sehen bekommen. Nolde hat die Schweiz immer wieder besucht und in unterschiedlichen Ansichten festgehalten. Während er aber die norddeutsche Landschaft oft in Öl malte, stellte er die Berge ausschliesslich mit den flüssigen Farben des Aquarells dar. Wie kommt das? Offensichtlich meinte er, dass die Lichtwirkungen und Farben der Berge im Aquarell am besten wirken. Noldes Werke bilden die Natur auch nicht exakt ab, sondern zeigen seine Empfindung vor der Natur mit fliessenden Formen und leuchtenden Farben, einen richtigen Farbenrausch. bar. Sich damit auseinanderzusetzen ist doch aufregend, Wie hat sich sein Blick auf die Berge im Laufe auch für die Einheimischen. der Zeit gewandelt? Ab 1941 hatte Nolde Malverbot, er hat aber dennoch Davos als Ort der Kunst hat also seine Berechtigung. weiter und heimlich kleine Werke gemalt, die sogenann- Absolut. Und stellen Sie sich vor: Wenn jemand über ten «Ungemalten Bilder». Sie sind nicht direkt vor der den renommierten Künstler Ernst Ludwig Kirchner Natur entstanden wie die grösseren Bilder der Ausstel- forscht, dann muss er genau hier hin, nach Davos, weit von den grossen Kunstzentren entfernt. Und obwohl unlung, sondern freie Erfindungen, Gedankenbilder. ser Museum etwas abseits liegt, sind wir doch sehr gut Und Sie sprachen ja auch davon, dass Nolde Texte vernetzt, haben zahlreiche internationale Kooperationen über seine Aufenthalte in der Schweiz verfasst hat... Genau, deshalb haben wir uns für die aktuelle Ausstel- und etwa 160 Leihgaben befinden sich pro Jahr ausser lung etwas Besonderes ausgedacht: Es gibt unzählige Haus und vertreten unser Museum sowie den Ort Davos Ausstellungskataloge zu Nolde, also haben wir ein in der ganzen Welt. handliches Lesebuch zusammengestellt mit seinen Und was für einen Charakter muss nun eine Schriften und Bildern – perfekt zum Schmökern auf ei- Ausstellung haben, damit sie nach Davos passt? Wir sind schon ein Künstler-Museum, unser Bezugsner Fahrt in der Rhätischen Bahn… punkt ist vor allem Kirchner. Deshalb sollten wir immer Gibt es etwas, das Ernst Ludwig Kirchner aus der Sammlung heraus denken; Sonderausstellungen und Emil Nolde verbindet? Nolde war eine kurze Zeit in der Künstlergruppe «Brü- müssen stringent sein und zum Haus passen. Wir wollen cke» um Kirchner, die beiden kannten dieselben Gale- Projekte machen, die nur hier im Kirchner Museum risten, Händler und Sammler. Allerdings waren sie kei- Davos Sinn machen und uns mit dem Ort identifizieren, ne engen Freunde, und Nolde hat Kirchner nie in an dem wir uns befinden. Und wir wollen uns der BevölFrauenkirch besucht. Die beiden Künstler stellen die kerung noch mehr öffnen als Museum – wobei gleichBergwelt auch sehr unterschiedlich dar. Das lässt sich in zeitig auch jeder Einzelne eine Verantwortung hat, sich unserer Ausstellung beobachten, in der wir parallel für Kultur zu interessieren. Was tun Sie im Kirchner Museum Davos, Bergbilder von Kirchner zeigen. um die Leute für Kunst zu begeistern? Mal ehrlich: Hat die Kunst denn überhaupt Etwa 80 Prozent unserer Besucher sind Touristen, je zur ihren Platz in Davos? Auf jeden Fall! Natürlich müssen wir kämpfen an einem Hälfte Schweizer und Ausländer, 20 Prozent sind EinOrt, den die Menschen in erster Linie mit Sport verbin- heimische. Von Anbeginn waren mir gerade auch die den. Aber unser Museum ist ein Symbol für 20 Jahre Einheimischen wichtig. Bereits in den letzten Jahren Leben und Arbeit Kirchners in Davos und macht einen sind wir deshalb Kooperationen mit Kindergärten und bedeutenden Teil der Davoser Kulturgeschichte erfahr- Schulen eingegangen und haben Workshops für Kinder


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‹Nolde und Kirchner stellen die Bergwelt unterschiedlich dar.›

Bild links: Emil Nolde, Berglandschaft mit Tanne, Aquarell, Nolde Stiftung Seebuell 1

Bild rechts: Emil Nolde, Skilaeufer, Aquarell, Nolde Stiftung Seebuell 1

angeboten. Wahrend der Nolde-Ausstellung können blikum sie versteht. Ein Museum ist ja immer gemeinjetzt erstmals auch Erwachsene an Workshops teilneh- nützig und richtet sich an die Gesellschaft, an alle Menmen und mit Aquarellfarben malen; ausserdem veran- schen, die sich für Kunst interessieren. stalten wir Lesungen, Musikprogramme und anderes. Und wie kamen Sie dann nach Davos? Mitglieder des Kirchner Verein Davos, der sich sehr für Zunächst wurde ich stellvertretende Direktorin am unser Museum engagiert, werden regelmässig über un- Kunstmuseum Stuttgart. Dort habe ich nicht nur Aussere Arbeit informiert und zu Previews vor Ausstel- stellungen konzipiert, sondern war auch für die Mitarbeiter, für Sponsoring, die Öffentlichkeitsarbeit und lungseröffnungen eingeladen. Wie war eigentlich Ihr persönlicher Weg zur Kunst? vieles andere verantwortlich. Ich habe also mein TätigIch habe unter anderem Kunstgeschichte studiert und keitsfeld wiederum erweitert. Mein Werdegang war über Paul Cézanne promoviert. Die Arbeit an der Uni hat vom grossen Museum in Hamburg über Stuttgart hin mir viel Freude gemacht, war aber auch sehr theoretisch. zum kleineren Kirchner Museum Davos. Eine wichtige Erfahrung war es dann, als ich als wissen- Worin unterscheidet sich die Arbeit in einem schaftliche Assistentin an der Hamburger Kunsthalle un- kleinen Museum von der in einem grossen? mittelbar mit originalen Kunstwerken konfrontiert wurde. Grosse Museen sind träger, die Entscheidungswege oft lang. In einem kleinen Betrieb lebt man das Haus. Mein Inwiefern? Sie merken, dass Kunstwerke Gegenstände und Materi- Arbeitsbereich als Direktorin im Kirchner Museum Daal sind. Dass man sie fühlen kann, dass sie ein Gewicht vos ist umfassend. Hier kann ich mich um alles kümhaben, Rückseiten und Unterseiten, ja, dass sie riechen. mern, von der Programmarbeit über die Klimaanlage Und man hat es immer mit Objekten zu tun, die es nur bis zur Pflege der Stiftungen, die uns unterstützen. ein einziges Mal auf der Welt gibt. In Hamburg habe ich Ich darf agil und kreativ sein, und wir müssen auch imden Museumsbetrieb von innen kennen gelernt, das mer neue Reize setzen, damit die Menschen erneut zu Sammeln, Bewahren und Forschen, und durfte auch oft uns kommen. Kunst ist für Menschen, nicht fürs Depot Hand anlegen, etwa Bilder tragen und hängen. Ich habe gemacht. Wir möchten sie allen Menschen, die Kultur dort gelernt, Ausstellungen zu gestalten und so über lieben, zugänglich machen – und allen Generationen Kunst zu sprechen und zu schreiben, dass ein breites Pu- Genuss bringen!


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Ich will die Fans des HC Davos stets begeistern Text: Tessa Marina Meier Fotos: Michael Berger, Claudia Thöny

Neue Aufgaben auf noch ungewohntem Terrain warten auf die legendäre Nummer 5. Der langjährige Captain ist nun Marketingverantwortlicher, sein Shirt unter dem Stadiondach.

wendig. Der Arzt stellte einen Heilungsprozess von zwei Jahren in Aussicht. «Aber in meinem Alter ist das zu lang, als dass ich noch mal einsteigen könnte», fügt Gianola an. Obwohl der Engadiner bereits vorher zu 20-30 Prozent im Marketing für verschiedene Sponsoren tätig war, hat sich Gianola im Marketing weitergebildet. Er unterstützt jetzt mit einem 100 Prozent-Pensum den Geschäftsleiter Peter Baetschi im Marketing. Trotz allem ist es eine grosse Herausforderung für den ehemaligen Profisportler. Doch die nimmt der frühere Captain gerne an. Die Vorbereitungen für den Spengler Cup sind längst zum Ganzjahresjob geworden. Während des Turniers

Marc Gianola kommt leicht verspätet zum verabredeten Termin. Aus gutem Grund. Zufrieden erklärt das HCD-Urgestein, während er sich setzt: «Good News. Ein paar Spieler haben soeben ihre Verträge verlängert.» Das Treffen mit dem langjährigen Captain findet an einem sonnigen Tag statt. Marc Gianola hat das «Time-out» als Treffpunkt vorgeschlagen – das HCD-Vereinslokal liegt gleich neben seinem Büro. Der sympathische Familienvater ist seit Mai 2010 Marketingverantwortlicher und bleibt damit dort, wo er hingehört: Beim Hockeyclubs Davos. Er hat viel zu tun, «jetzt kann es dann mal aufhören zu klingeln», sagt er, während er english: Thrilled Hockey Fans auf das Handy schaut. Trotzdem wirkt Marc Gianola loFor many years, Marc Gianola has been the capcker, er ist légère gekleidet und wird vom Wirt des blau- tain of the Hockey Club Davos. Now, his legendary gelb geschmückten Vereinslokals herzlich begrüsst. «Number 5» is hanging from the ceiling of the stadium – the greatest honour for any ice hockey player. At the age of 19, he joined the Hockey Club Davos and remained Eine grosse Umstellung: faithful to his team until his withdrawal from professiovom Eisfeld zum Bürotisch Über Gianolas Rückzug aus dem Profisport wurde nal sports. A knee injury forced the 37 years old player in den Medien viel berichtet. Grund war eine Kniever- to end his career. However, the goals for Marc Gianola letzung, die teils wegen Abnutzungserscheinungen und as marketing manager have stayed the same as the ones teils durch einen schweren Sturz auf dem Eis hervorge- of the National League A player in the rink: «I want to rufen wurde. Diagnose: Knorpel kaputt, Operation not- thrill our fans.»


Marc Gianola Als erster kommt ihm in Davos die grÜsste Hockey-Ehre zu: Sein Shirt hängt jetzt unter dem Stadiondach.


Hockey muss schnell und emotional sein

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Bild: «Wir bieten alles. Vom Spaghetti-Teller bis zum Rindsfilet.» Johannes Schimberg (l.) und Sven Kruschke, Gastgeber im Nordside, Höhenweg und Gipfelrestaurant Parsenn.

Selbstverständlich erinnert sich der 37-Jährige gerne an seine Zeit auf dem Eis. Als Neunzehnjähriger ist der in Samedan Aufgewachsene zum HC Davos gekommen. Für viele seiner Fans ist er der Inbegriff für Vereinstreue. Auch galt die ehemalige Nummer 5 der Verteidigung als fairer Spieler. Auf diese Aussage hin muss Marc Gianola lachen. «So, glaubt man das? Kommt immer darauf an, zu wem», fügt er an und seine Augen blitzen schalkhaft. Er sei sicher kein unfairer Spieler gewesen. «Aber beim Hockey ist es halt so, dass manchmal Emotionen ins Spiel kommen.» Aber so müsse Hockey eben sein: schnell und emotional. Besonders gerne erinnert sich der ehemalige Caporganisiert Gianola Events und Medienkonferenzen. tain an die Siege. «Die schönsten Momente waren, Nebenbei gleist er weitere Projekte auf, die für Eisho- wenn man am Ende des Spengler Cups den Pokal in den ckey-Fans regelrecht zugeschnitten sind. Zum Beispiel Händen halten konnte. Und vor allem die vier Meistertisogenannte VIP-Packages: Firmen und Gruppen etwa tel waren in meiner Karriere die Highlights.» Auch das können ein Gesamtpaket buchen inklusive Anreise, Di- Zusammensein mit seiner Mannschaft war für den Ennieren im Restaurant Nordside in der Vaillant Arena und gadiner wertvoll. «Eine sehr schöne Zeit. Wir sind zudem anschliessenden Besuch des Matches. Ski- und sammen gewachsen.» Prominenter Baumeister des Erfolgs: Arno del Snowboardfahren rundet ein solches Package stimCurto. Marc Gianola kennt den Meistertrainer gut. 14 mungsvoll ab. Trotz des noch etwas ungewohnten Arbeitsfelds: Jahre haben sie gemeinsam für ihren HC Davos geeine sehr spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit, kämpft. «Arno ist einfach einer, der nie zufrieden ist. Also im positiven Sinn. Er ist immer fordernd, will mit findet Gianola.

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seinem Team etwas erreichen.» Auch von den Trainingsmethoden Del Curtos ist Gianola begeistert: «Wenn du heute der Beste bist, musst du morgen noch besser werden.» Dies zeichnet die Legende Del Curto aus. «Mit dieser Taktik hat Arno als Trainer mit dem HC Davos die bisherigen grossen Erfolge erzielt. Und er wird auch in Zukunft siegreich sein.»

Bindeglied zwischen Mannschaft und Sponsoren

Etwas Wehmut ist da schon dabei, wenn der Bündner von den grossen Erfolgen seiner Karriere erzählt. «In seinem gewohnten Umfeld ist man halt am liebsten. 17 Jahre war das meine Umgebung und jetzt muss ich mich in eine neue einfügen. Und schauen, dass ich mich auch da komplett wohl fühle.» Auch für seine Freunde und Familie ist es eine Umstellung. «Ich bin noch weni-

ger Zuhause als während meiner Profisportlerkarriere. Dafür sind meine Wochenenden jetzt frei und da nutze ich die Zeit für meine Familie.» Für Gianola ist es der Anfang in seine berufliche Karriere nach dem Sport. «Die Zukunft wird zeigen, ob es das Richtige für mich ist.» Doch im Moment mache es grossen Spass. «Ich sehe mich als Bindeglied zwischen der Mannschaft und den Sponsoren.» Mit den ehemaligen Mitspielern ist er ständig in Kontakt; bei Heimspielen sitzt der ehemalige Captain nun immer im Publikum. Statt den Angriffen auf das gegnerische Tor, lanciert er Marketing-Offensiven. Statt der sicheren Verteidigung im ersten Block, formiert er Werbestrategien. Und eigentlich hat Marc Gianola auch als Marketingchef immer noch die gleichen Ziele wie zuvor als Nationalliga A-Spieler auf dem Eis: «Ich will die Fans des HCD begeistern.»

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Allegra auf den Bündner Schienen Text: Claudia Thöny Fotos: Michael Berger, Claudia Thöny

Stärker, schneller und komfortabler sind die 20 neuen Triebzüge der Rhätischen Bahn. In Kürze befahren sie vollzählig Graubündens Schienen. Eine Revolution auch für den Bernina Express, von Davos über St. Moritz nach Tirano.

Der Wind wirbelt die Schneeflocken stürmisch durch die kalte Luft. Es scheint, als wolle er mit dem stärksten Pferd des RhB-Stalls Kräfte messen. Der neue, rot leuchtende ALLEGRA-Triebzug ist soeben auf dem St. Moritzer Bahnhof eingefahren und wartet jetzt in seiner eindrücklichen Erscheinung auf seine Weiterfahrt nach Tirano. Nebenan auf dem Perron folgt Albino Bontognali mit Amusement den Anweisungen des Fotografen und posiert vor der 3ʼ200-PS-Maschine. Der 54-jährige Zugführer aus Poschiavo ist der Rhätischen Bahn schon über Jahrzehnte treu. «Im kommenden Jahr bin ich 40 Jahre dabei». An Energie fehlt es dem Bündner mit dem schönen italienischen Akzent nicht.

Generation durch Innovation

40-jährig ist auch das Rollmaterial der RhB. Dies zeugt zum einen von technischer Qualität. Zum anderen bedeutet es, dass die Zeit reif ist, zu modernisieren und Teile der Flotte zu ersetzen. Mit dem modernen Triebzug aus dem Werk der Stadler Rail AG ist dem Bündner Verkehrsunternehmen eine Innovation gelungen, die Effizienz, Stärke, Komfort und Design auf die Schienen bringt. Die Bahn spricht von einer «neuen Triebzuggeneration». Alle 15 ALLEGRAs werden ab März 2011 im Einsatz sein. Diese verkehren momentan hauptsächlich auf den Strecken Bernina, Arosa und Landquart-

Davos. Eine zweite Serie von fünf Zügen kommt ab 2011 hinzu und wird vor allem die stark frequentierten Pendlerstrecken zwischen Schiers und Thusis befahren. 100 Fahrgäste finden in einer Komposition der ersten Serie Platz. Zusätzliche Wagen können problemlos angehängt werden. Die Züge der zweiten Serie umfassen einen Wagen mehr und haben eine über 50% höhere Kapazität.

Multitalent auf Schienen

Ein wesentlicher Anspruch an die Ingenieure der neuen Zugkomposition bestand darin, dass sie auf dem ganzen Bündner Streckennetz tauglich ist. Was unser-

Stronger, faster and more comfortable – these are the features of the 20 new multiple units of the Rhaetian Railway. The modern dual voltage railcars can be used on the entire railway network of Grisons and are considered a technical masterpiece. They drive along the steep Bernina route at 1ʼ000 volts, able to tackle gradients of up to 70‰, and can reach up to 100 km/h on the 11ʼ000 volt main network. Due to this power increase, travel times will be shortened. In addition, the passengers will enjoy much more comfort: Panoramic windows offer a fantastic view, all window seats have sockets, the cars are handicapped accessible and equipped with modern information systems as well as air conditioning. Furthermore, first class passengers in the first carriage are able to see into the engine driver‘s cabin and, through the windscreen, onto the tracks of the route. english:


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Albino Bontognali Die zwei RhB Models posieren geduldig: der Zugführer und der ALLEGRA-Triebzug «Dario Cologna»


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eins als Selbstverständlichkeit betrachte, sei in Tat und beschäftigt, in Windeseile die Lok auszutauschen, das Wahrheit eine technische Meisterleistung, erklärt Bon- System neu aufzustarten und Bremstests durchzuführen. tognali «Die RhB-Züge meistern auf der Berninastre- «Das alles entfällt jetzt mit den neuen Zweispannungscke eine Steigung von 70‰ und bringen auf dem triebzügen. Für uns eine echte und Kosten sparende ErStammnetz gleichzeitig bis zu 100 km/h auf den Tacho». leichterung!» Albino Bontognali strahlt und macht eine Hinzu kommt, dass die Berninastrecke von Pontresina Bewegung, als danke er dem Herrn dafür. «Die zweite bis Tirano, im Gegensatz zum Stammnetz mit 11ʼ000 ALLEGRA-Serie wird allerdings nicht über den BerniVolt, nur mit 1ʼ000 Volt befahrbar ist. «Bisher mussten napass verkehren, da sich diese Züge nur für das 11ʼ000wir beim Bernina Express von Davos nach Tirano im- Volt-Netz eignen. mer in Pontresina die Lokomotive auswechseln. Für den Fahrgast bedeutete dies jeweils zehn Minuten Wartezeit Schöner fahren vor Ort.» Derweil waren zahlreiche Mitarbeiter damit Auch Paul Obwegesers Augen leuchten, als er, wie aus einem Guss, den Komfort des neuen Schienenwunders aufzählt: «Der Gast schaut durch Panoramafenster in die schöne Bündner Landschaft. Und wenn er während der Fahrt am Laptop arbeiten oder das Handy aufladen möchte, findet er unter jedem Fenster Steckdosen.» Sämtliche Wagen sind klimatisiert und behindertengerecht ausgestattet. «Und die Toiletten entsprechen in der Grösse beinahe meinem Badezimmer. Wer ausserdem im ersten Wagen der ersten Klasse sitzt, sieht direkt in den Führerstand des Lokomotivführers und durch die Frontscheibe auf die Fahrstrecke.» Der bald 54-jährige Davoser Zugführer ist ebenfalls ein alter Hase, wenn man das so sagen darf. Dass er für die Fahrgäste mehr als «nur» ein Kondukteur ist, wird auf der Fahrt von Davos nach Landquart deutlich. Aus jedem zweiten Abteil ertönt ein «Hallo Paul» und «Sali Paul, wie geht’s?» und während er von Fahrgast zu Fahrgast die Billette kontrolliert, erkundigt er sich da nach dem Paul Obwegeser Wohlbefinden, gibt dort einen lustigen Kommentar ab Stets gut gelaunt: und berät Touristen, die sich sichtlich überrascht und der Davoser Zuführer kurz vor der Abfahrt erfreut über den Service zeigen. «Auf dieser Zugstrecke nach Landquart. kennen mich etwa 80% der Fahrgäste, die öfters Zug fahren», verkündet er stolz. Auch mit dem neuen Informationssystem, das die Passagiere während der ganzen Fahrt über die Ankunftsorte und -zeiten informiert, verliert der persönliche Austausch mit den Fahrgästen nicht an Wichtigkeit.

Einsatz und Erfolg

‹Jetzt können wir von Davos nach Tirano durchfahren.›

Dass Menschlichkeit bei der Rhätischen Bahn einen hohen Stellenwert hat, beweisen auch die Namensgebungen der neuen Trieblokomotiven. Sie tragen Namen wie Carlo Janka, Giovanni Segantini und Anna von Planta. Auf die Frage, wie sie gerne eine der Loks tauften, antworten sowohl Paul Obwegeser wie auch Albino Bontognali unmittelbar: «Erwin Rutishauser!» «Ohne unseren Direktor, stünden wir jetzt nicht neben diesem ALLEGRA. Er ist quasi der Vater dieser neuen Triebzuggeneration und hat viel dazu beigetragen, dass die RhB heute ist, was sie ist.»


Das Lyceum Alpinum Zuoz ist eine der führenden Internatsschulen. Über 300 Schülerinnen und Schüler aus Graubünden und der ganzen Welt werden hier auf die Matura, das Abitur oder das International Baccalaureate vorbereitet. Unsere Schule ist geprägt von Traditionsbewusstsein und innovativem Denken. Sie vermittelt Werte wie Weltoffenheit, Fairplay und Leistungswille. Programm: • International Baccalaureate (Englisch sprachig) • Schweizer Matura • Deutsches Abitur • International Summer Camp & Junior Golf Academy

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Bild: Selbstdisziplin ist ein Pfeiler des Internatslebens am Lyceum Alpinum Zuoz.

A School for Life Text und Foto: Lyceum Alpinum Zuoz

Das Lyceum Alpinum Zuoz ist eine der führenden internationalen Internatsschulen und bildet rund 220 interne und 100 externe Schülerinnen und Schüler aus. Die Absolventinnen und Absolventen aus über 30 Ländern studieren weltweit an erstklassigen Universitäten. Die Schülerinnen und Schüler am Lyceum Alpinum erhalten eine ausgewogene intellektuelle, musische und physische Erziehung. In der Tradition des «Spirit of Zuoz» entwickeln sie die Kompetenz, in einer komplexen Welt als «Global Citizens» bestehen zu können. Das Lyceum Alpinum Zuoz ist zugleich traditionsbewusst und innovativ, gemäss dem «Spirit of Zuoz» mit seinen fünf Schlüsselbegriffen, die gleichzeitig die weltanschaulich unabhängigen Bildungs- und Erziehungsziele definieren: «Learning for Life», «Self-Discipline», «Commitment», «Fair Play» sowie «Cosmopolitanism».

Leistungsbereitschaft, kritisches Denken und Kreativität prägen das Lernen und Lehren. Im intensiven Austausch mit Lehrund Betreuungspersonen erkennen und entwickeln die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Stärken und lernen, ihre Schwächen durch Leistungsbereitschaft auszugleichen. Ein wichtiges Ziel des Internatslebens ist die Übernahme von Verantwortung für sich selbst und für andere. In der Freizeit wird intensiv Sport getrieben, aber auch die Theatergruppe «Shakespeare Company», die Schulband, der Chor, Kunstworkshops sowie das «Forum Alpinum» gehören zum Angebot. Zudem finden an etwa zehn gemeinsamen Wochenenden pro Jahr abwechslungsreiche Programme statt, von River Rafting und Bergtouren bis hin zu Besuchen von Musicals oder Theater. Im Sport werden nicht nur herausragende Einzelleistungen, sondern vor allem der Teamgedanke gefördert. 2009/10 haben die jungen Sportlerinnen und Sportler nationale (Eishockey, Golf) und kantonale Mei-

sterschaften (Fussball, Ski) gewonnen. Zum Sportangebot gehören u.a. Skifahren und Snowboarden im Winter, Fussball, Tennis und Golf im Sommer sowie Basketball, Volleyball und Unihockey im Frühjahr/Herbst. Das Lyceum Alpinum verbindet regionale Verwurzelung mit Internationalität und Weltoffenheit. Jungen und Mädchen sollen zu leistungsbereiten, verantwortungsvollen Weltbürgern heranwachsen, um die Zukunft positiv mit zu gestalten. Adresse: Lyceum Alpinum Zuoz AG 7524 Zuoz, Schweiz Tel +41 81 851 3000 www.lyceum-alpinum.ch admission@lyceum-alpinum.ch

The Lyceum Alpinum Zuoz is an international boarding school with a history stretching back over 100 years, located near St. Moritz in the Engadin. 220 boarders from around the world and 100 local day students study at our school for the Swiss Matura, the German Abitur and the International Baccalaureate. english:


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Warum so viel Leidenschaft für das Unternehmertum?

Text: artikuliert.ch Foto: I VE

Dr. Hans Ulrich Pestalozzi war lange Zeit im Ausland als Wirtschaftsanwalt und danach als Unternehmensführer einer international tätigen Handelsfirma in der Schweiz aktiv. 2004 errichtete er die gemeinnützige Stiftung IVE – Institut für wertbezogenes Unternehmertum. Ihm liegt vor allem am Herzen die Förderung einer jungen Generation, welche verantwortungsbewusst und wertebezogen Führungspositionen übernimmt als Jungunternehmer, als Manager oder gar als Nachfolger in einem Unternehmen. Jetzt sucht er selber einen operativen Nachfolger für die Stiftung. Herr Pestalozzi, ist Loslassen die Gewinnes zurückbesonnen hätten, wie dies schwierigste Handlung einer Führungsunsere Vorfahren praktizierten. Es ist richpersönlichkeit? tig, dass das Unternehmen Gewinn erzielen Loslassen ist überall immer schwierig. Jeder muss. Damit sichere ich die finanzielle Unmacht diese Erfahrung. Leider ziehen viele abhängigkeit ab, durch Investitionen die nicht die notwendige Konsequenz. Die gol- Nachhaltigkeit der Firma und sorge für Ardene Regel lautet: acht Jahre in derselben beitsstellen. Funktion ist genügend. Zwei Jahre zum Ler- Behaupten Sie damit, dass in den nen, drei Jahre innovatives und kreatives vergangenen Jahren verantwortungslos Wirken, um mit weiteren drei Jahren zu kon- gehandelt worden ist? solidieren. Verharrt man länger in der Funk- Jede Strategie zur Zweckerfüllung eines betion, beginnt man nach dem bekannten Re- stimmten Unternehmens richtet sich nach zept «das haben wir immer so gemacht» zu dessen Vision. Als Führungsperson stellt verwalten. sich deshalb immer die Frage, wie ich den Mittlerweile führen Sie selber bereits notwendigen Gewinn zur Verwirklichung sechs Jahre das IVE mit Erfolg ... der Vision erziele. So beinhaltet die Frage Deshalb Grund genug, sich nach einem «wie» immer ein wertebehaftetes Verhalten. Nachfolger für die Leitung des Institutes Die Führungsverantwortung hat deshalb umzusehen. nach meiner Erfahrung vier Dimensionen: Was hat Sie zur Gründung des IVE die soziale Dimension betrifft die Bezieüberhaupt motiviert? hung zu den Mitarbeitern und der GesellEinerseits waren meine Kurse «Leadership schaft / Staat allgemein, die wirtschaftliche aus der Sicht eines Praktikers» an der Uni- Dimension bezieht sich auf den Kunden, versität immer überbelegt. Andererseits ist den Markt und die zu verkaufenden Proin mir als im christlichen Glauben fest ver- dukte, die oekologische Dimension erankerte Person die feste Überzeugung he- schliesst die Ressourcen und die Umwelt, rangereift, dass die in den letzten Jahren die finanzielle Dimension den Gewinn. praktizierte Unternehmensführung in vielen Sie betonen das wertebehaftete VerhalFällen nach dem Motto «Was kann das Un- ten einer Person ... ternehmen für mich tun» anstelle der Frage Erstaunt Sie das? Jede Handlung beinhaltet «Was kann ich für das Unternehmen tun» Werte. Und ich denke, gerade die Vorkommder falsche Ansatz ist. nisse im Finanzbereich der letzten zwei JahDas ist eine provokative Aussage. Wie re unterstreichen diese Feststellung. Es ist verstehen Sie das? deshalb nicht erstaunlich, dass die jungen Ich meine, dass wir die Finanzkrise und die Menschen, Studierende an Hochschulen, folgende Wirtschaftskrise hätten vermeiden nach Werten hungrig sind. Entscheidend ist können, wenn wir uns als Führungskräfte die Grundlage der gelebten Werte. Und da auf die Verantwortung in der Erzielung des gibt es keinen Zweifel: es sind die der christ-

lich – abendländischen Kultur. Diese Kultur ist die einzige, welche den industriellen Unternehmer hervorgebracht hat. Er schuf den grossen Reichtum im Westen, dank dessen viele Staaten in Entwicklung einen Markt für ihre Rohstoffe überhaupt finden können. Erst die Globalisierung bringt grundsätzlich den industriellen Unternehmer auch in andere Kulturen. «Die Jungen sind hungrig nach Werten» – ihre Bilanz nach dem ersten Jahr in Ihrem Institut. Gilt das auch heute noch? Mehr denn je. Rund 900 Absolventen haben unseren Workshop «Was ein Jungunternehmer wissen muss» in Lausanne, Fribourg, Bern, Zürich oder St. Gallen besucht und dabei einen Businessplan ausgearbeitet. So will ich unter anderem zusammen mit dem Stiftungsrat und den Unterrichtenden, alles Praktiker, über das IVE Institut die Studierenden sensibilisieren auf jene Grundwerte, die einst unser Wirtschaftswachstum prägten. Die Nachfrage ist gross. Denn wo können sie diese Werte heute noch lernen? Dies ist der Grund, weshalb von Studierenden verschiedener Hochschulen die IVE Aktivitäten angefordert werden. IVE schlägt auf diese Weise die Brücke zwischen Hochschulen und der Praxis. Werte – dieser Begriff ist derzeit in aller Munde. Sie aber propagieren ihn seit Gründung Ihres Institutes und waren damit einer der ersten, als praktisch niemand davon sprach. Was sehen Sie im Vordergrund, wenn Sie von Werten sprechen? Es geht um das Führen mit Werten, das ist zentral. Darum geht es. Im Mittelpunkt steht die oben angesprochene Verantwortung. Verantwortung kann man abschieben… Eben nicht. Wo ich handle, bin ich dafür verantwortlich. Wo ich delegiere, bin ich mitverantwortlich. Darum herum komme ich nicht. Nur, die Praxis sieht in vielen Fällen anders aus. Geradestehen ist oft an kleiner Stelle im Gegensatz zur Beschuldigung anderer. Was zeichnet dann für Sie eine vorbildliche Persönlichkeit aus? Der Umgang mit Verantwortung. Zur Wahrheit stehen, Respekt für den Andern, Zuhören können, Geduld, mündliche und schriftliche Verpflichtungen einhalten, sich in der Sache engagieren. Jim Collins 1 sagt: «ein echter Leader will aus Leidenschaft etwas


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Bild: Dr. Hans Ulrich Pestalozzi hat auch schon in Klosters einen Workshop für Studierende durchgeführt.

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Ausserordentliches schaffen – er tut es nicht des Geld wegen!» Was ist Ihr Wunsch an die kommende Generation? Dass möglichst viele, die in Kontakt mit unserem Institut waren und sind, Vorbilder als Führungspersönlichkeiten sind. Dass sie sich an den Grundsatz halten, etwas Ausserordentliches leisten zu wollen. Statt einfach etwas zu leisten, das möglichst viel Geld bringt. Was sind ihre nächsten Ziele für das Institut? Wir sind in Fribourg gestartet und nun auch in Bern, Basel, Zürich, St. Gallen, Lausanne und eventuell 2011 auch in Genf aktiv – un-

ser Wachstum ist noch nicht abgeschlossen, wir wollen an weiteren Unis und Fachhochschulen präsent sein. Aus diesem Grund bauen wir jetzt eine von meiner Person unabhängige operative Organisation auf. Eine Erweiterung des Stiftungskapitals steht damit im Vordergrund. Wir wollen die Finanzierung langfristig zur nachhaltigen Wahrnehmung der IVE Aktivitäten absichern. Können sich auch externe Investoren an diesem Projekt beteiligen? Wenn sich die IVE Aktivitäten in derselben Proportion wie bis anhin vergrössern, ist das ein Muss. Jeder, der daran interessiert ist, dass wieder mehr echte, unternehmerisch handelnde Personen in Führungspositionen

Autor des Buches «Good to great» www.ive.ch

sind, ist zum Mitmachen eingeladen. Wir wollen ja, dass sich dieser Gedanke der wertebezogenen Führung wieder ausbreitet. Wer sich unter den Leserinnen und Lesern angesprochen fühlt, ermöglicht jungen Menschen, die unternehmerische Zukunft in einer lebenswerten Form abzusichern; Don’t wait for the future – create it. Wir stehen im Stiftungsrat oder mit unserer Internetadresse,2 gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung. Besten Dank für das aufschlussreiche Gespräch.


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Wertebezug

Risikotest per Mausklick Text und Foto: Suva

Bild: Jungunternehmer: Betriebswirt David Bachmann und Jurist Mathias Böhm

Mit einem persönlichen Risikoprofil und einer Abfahrt inklusive GPS-Gerät reduzieren Sie das Unfallrisiko im Schneesport. Beides ist von der Suva bereit gestellt. 70ʼ000 Unfälle ereignen sich jährlich auf Schweizer Skipisten. Kein Wunder, dass sich viele Schneesportler fürchten, Opfer einer Kollision zu werden. Doch neun von zehn Schneesportunfällen sind selbst verschuldet, meist weil die eigenen Fähigkeiten oder die Verhältnisse auf der Piste falsch eingeschätzt werden. Jeder Schneesportler hat grossen Einfluss auf sein Risikoverhalten.

Vor etwas mehr als 2 Jahren haben wir uns im IVE Jungunternehmerkurs kennengelernt und zusammen verschiedene Businesscases durchgerechnet. Wir waren bald von den Vorteilen des Geschäftsmodells Massanzüge überzeugt. Im Juni 2009 die GmbH gegründet, haben wir heute schon zehn Mitarbeiter und in Kürze die erste Million Umsatz erzielt. Seit Beginn weg mit einem Geschäftslokal in So reduzieren Sie Frick am Start, eröffneten wir im September das Risiko 2009 die erste Filiale im Zürcher Niederdorf. Um das eigene Risikoverhalten besser Nachdem sich herausstellte, dass das kennen zu lernen, hat die Suva einen online Geschäftsmodell funktioniert, werden wir Fragebogen für Skifahrer und Snowboarder mit Shop in Shops und Franchising weiter entwickelt, der vorhandene Schwachstellen wachsen. Der erste nimmt soeben in Basel aufzeigt und Informationen liefert, wie dieseine Geschäftstätigkeit auf, weitere Fran- se behoben werden können. Es werden Frachisenehmer sollen folgen – nicht nur in der Schweiz – auch international. In Oaxaca Mexico laufen die Vorbereitungen für einen Store auf Hochtouren. Jetzt sind wir auf der Suche nach weiteren Jungunternehmern. In der Schweiz sind Menschen, die den Mut zur Gründung des eigenen Geschäftes finden, eher spärlich gesät. Oft fehlt die Grundidee, aber auch das Know-how in Internetoptimierung, Supply chain oder Verkaufsstrategie. Dem wollen wir Abhilfe verschaffen und das Geschäftskonzept neuen Jungunternehmern zur Verfügung stellen. So kann auch ein Quereinsteiger den Traum – sein eigener Chef zu sein – verwirklichen, und auf das erfolgserprobte Verkaufskonzept von SuitArt Massanzügen und Accessoires aufspringen. 20101202_ZS_188x36_CMYK_17_08_ZS_188x36_CMYK 02.12.10 18:02 Seite 1

www.calida.com

gen zu verschiedenen Aspekten des Risikoverhaltens gestellt. Aus den Antworten wird ein persönliches Risikoprofil mit den entsprechenden Präventionsbotschaften erstellt. Erstellen auch Sie ihr persönliches Risikoprofil unter: www.suva.ch/risiko

Schneesport-Events der Suva

Um aufzuzeigen, wie die Geschwindigkeit den Fähigkeiten und den Verhältnissen angepasst werden können, organisiert die Suva diesen Winter Schneesport-Events. In 17 Schweizer Skigebieten werden den Schneesportlern GPS-Geräte zur Tempoaufzeichnung einer ganzen Pistenabfahrt abgegeben. Im persönlichen Gespräch wird die Differenz der Selbsteinschätzung und der gemessenen Geschwindigkeit besprochen, was zu verbessertem Tempogefühl führen soll. Die Abgabe der GPS-Geräte auf den Skipisten startet am 25. Und 26. Dezember in Elm. Unter www.suva.ch/schneesport finden Sie alle Daten und Austragungsorte aufgeführt.

CALIDA Store Davos Promenade 63 7270 Davos Platz 081 413 35 05


Freizeitspass und urbane Eleganz treffen sich im BMW X3

Publireportage: BMW (Schweiz) AG Fotos: BMW

Die zweite Generation des Sports Activity Vehicle BMW X3 versinnbildlicht in idealer Weise die Vielseitigkeit dieses Fahrzeugkonzepts. Neues Design, sportliche Formen, hochwertige Materialien sowie grössere Abmessungen steigern das Fahrvergnügen und die Effizienz gegenüber dem Vorgänger nachhaltig. Noch vor etwa 15 Jahren musste man sich eigentlich gleich mehrere Fahrzeuge leisten, wenn für jede Lebenssituation ein ideales Gefährt bereitstehen sollte. Doch dann entdeckte die Autoindustrie ein neues Fahrzeugkonzept mit ausreichend Platz, hoher Funktionalität und traktionssicherem Allradantrieb. Und BMW vermochte schon mit der ersten Generation des X3 diese Idee unter den markentypischen Vorzeichen der Fahrfreude und Umweltfreundlichkeit erfolgreich zu interpretieren.

Stilvoll und souverän auf jedem Parkett

Ob auf dem Weg zum Business-Meeting oder ins Familienwochenende: Der neue BMW X3 verbindet Eleganz und Alltagstauglichkeit. Licht und Schatten auf seinen gewölbten Flächen bringen Attraktivität ins Spiel; BMW typische Designelemente wie die leicht angewinkelten Doppelscheinwerfer und die horizontalen Leuchtkörper in den Heckleuchten sorgen für Markenidentität.

Funktionalität und Komfort für entspanntes Ankommen

Punkto Variabilität bietet der X3 die Qualitäten eines Familienkombis: Die Rücklehne der Fondbank kann im Verhältnis 40:20:40 geteilt umgelegt werden. Zahlreiche Ablagen und Staufächer bieten genug Platz für persönliche Dinge. Das Zentraldisplay für Navigation, Entertainment und Fahrzeugkonfiguration mit 8,8 Zoll Bilddiagonale rückte blendgeschützt und gut einsehbar in die Instrumententafel.

Leistungs- und traktionsoptimierte Antriebe

Im geräumigen Allradler sind geringer Verbrauch und Umweltfreundlichkeit von grosser Bedeutung. Der neue BMW X3 verbindet beides und bietet verschiedene Diesel- und Benziner-Motorisierungen an. Erstmals kommt eine Achtgang-Automatik

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zum Einsatz, die kurze Schaltzeiten und sanfte Gangwechsel bietet. Eine Fahrstabilitätsregelung und das ebenfalls neu konzipierte Fahrwerk mit optionaler Dämpferregelung sorgen dafür, dass der BMW X3 sich ebenso sportlich wie auch traktionssicher bewegen lässt.

Umweltfreundlichkeit wird gross geschrieben

Zahlreiche EfficientDynamics-Massnahmen senken trotz gesteigerter Fahrleistungen den Verbrauch des neuen BMW X3 erheblich. Eine Stopp-Start-Automatik stellt den Motor beim Halt am Rotlicht ab und startet ihn bei Grün automatisch wieder. Bremsenergie-Rückgewinnung und rollwiderstandoptimierte Reifen tragen neben den auf Effizienz getrimmten Motoren ebenso zur Verbrauchsreduktion bei. Denn umweltschonende Mobilität gehört zu den Kundenerwartungen eines BMW Kunden.

Bild oben: Sicheres Fahrgefühl auch auf Schnee.

Bild links: Der neue BMW X3 verbindet Eleganz und Alltagstauglichkeit.


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‹Wir brauchen eine ästhetische und ökologische Revolution›

Text: artikuliert.ch Foto: Michael Berger

Dr. Alfred Meili ist Unternehmer und Bauherr diverser Projekte in Davos und Klosters. In Zürich entsteht gerade der «Mobimo Tower», einer der beiden Türme, die Zürich ein neues Gesicht geben. Mit der Residenz Esplanade hat er auch in Davos einen neuen Akzent gesetzt. «In den Städten hat die Nachfrage nach Wohnimmobilien in den letzten Jahren stark angezogen», sagt der Unternehmer und Bauherr. Die Folge: Die Nachfrage nach sicherem Wohneigentum breitet sich aus. Auch in Landregionen werden Eigentumswohnungen gebaut, seit langem auch in Feriendestinationen. Im Vergleich zum Engadin, aber auch etwa zu Lenzerheide oder den bekannten Destinationen im Wallis sind die Preise in Davos relativ günstig. «Der Immo-

bilienmarkt in dieser Destination gehört angesichts der fantastischen Vorteile von Davos zu den attraktivsten der Schweiz.» Gleichzeitig stellt Dr. Alfred Meili aber «einen fragwürdigen Standard bezüglich ökologischem und ästhetischem Bauen» fest. Dies schrecke seiner Erfahrung nach einen Teil der finanzkräftigen Klientel aus dem Unterland davon ab, hier oben eine Liegenschaft zu erwerben. «Davos braucht eine ästhetische und ökologische Revolution – so steigen Ansehen und Wertschöpfung automatisch.»

Ökologie und Ästhetik als Chance nutzen

Für einen attraktiven Immobilienmarkt gibt es Grundregeln zu beachten. «Ich habe das Bauen auf drei Maximen reduziert: erstens Ökologie, zweitens Ästhetik und drittens Standardisierungen. In ökologischer Hinsicht haben wir diese Ziele seit 15 Jah-

Bild: «Die bestehenden Bauten müssen an Innovationskraft gewinnen», Dr. Alfred Meili.

ren, als noch niemand von erneuerbaren Energien sprach, in der Regel erreicht. Was das Ästhetische angeht, haben wir es zumindest immer versucht. Die von mir gegründete und heute börsenkotierte Immobiliengesellschaft MOBIMO hat viele schöne Bauten erstellt. Standardisiertes Bauen ist mir bisher jedoch noch nicht gelungen, da habe ich versagt. Die Architekten hatten 124 Begründungen, warum das jeweils nicht gehe, zu unterschiedlich seien die jeweiligen Bedingungen und Faktoren, zu individuell jedes Bauprojekt.» In Ökologie und Ästhetik sieht Dr. Meili vor allem auch sehr grosse Chancen für das regionale Gewerbe und die Behörden. «Wer jetzt auf diesen Zug aufspringt und Umbauten nach diesen Grundsätzen anbietet, dem stehen doch alle Türen offen.» Auch für die Gemeinde würde eine daraus florierende Bauwirtschaft Einnahmen ergeben, welche den Wegfall von Zweitwohnungen kompensieren könnten. Ökologische Mehrkosten (Fensterersatz, attraktive Fassadendämmungen, neue Heizungen etc.) seien auch vom Staat mit Subventionen gefördert. In Davos hat die Meili Unterneh-


mungen AG die Residenz Esplanade, halb- extremen Temperaturschwankungen. Ein Ge35 2 kreisförmig gelegen, am Fussweg zur hohen samtkonzept ist entscheidend, um den EnerPromenade erstellt. Sie wirkt imposant, aber gieverbrauch zu senken. Dr. Meili nennt die nicht protzig. Im Eingangsbereich erhält nötigen Schritte, welche durch die Gemeinde Künstler Rudolf Brem eine Plattform. Dr. zu initiieren wären: «Zuallererst müssten die Alfred Meili legt Wert auf solche Akzente. Energiekennzahlen ermittelt werden. Dafür Er selbst hat sich hier eine Wohnung reser- steht ein Bundesprogramm zur Verfügung. Als nächstes stellt sich die Frage, wie die Geviert, weil er mit Davos verbunden ist. meinde die Immobilienbesitzer dazu bringt, In die Fassade investieren aktiv zu werden.» Dabei gelte es, Anreize zu Ausführlich erwähnt er die vom Land- schaffen. «Optimal wäre natürlich, wenn die rat erlassenen Beschränkungen für Neu- Immobilieneigentümer auf freiwilliger Basis bauten. Es sei vernünftig, die Zahl der neu motiviert würden, Energiesparmassnahmen Text: Hans-Jürg Wasescha zu bewilligenden Zweitwohnungen zu be- vorzunehmen. Das bedingt bei Stockwerkei- Geschäftsführer Green Terra AG schränken. Man müsse in Davos aber nun gentum ein grosses Engagement der jeweiden Fokus ändern, meint der Investor, der ligen Verwaltungen». Im Übrigen würden Cancun ist bereits Geschichte und im für seine Weitsicht und sein nachhaltiges Kantonalbanken heute bei energiefreund- Gegensatz zu früheren Klimagipfeln zeigte Bauen bekannt ist. «Wenn die Zahl der Neu- lichen Bauten oder Sanierungen attraktivere sich, dass das Problem der Klimaerwärbauten weiter reduziert wird, von 12ʼ000 Hypothekarzinsen anbieten. Und mit einer mung endlich ernst genommen wird. Der pro Jahr auf 6ʼ000, später vielleicht auf Investition in die eigene Immobilie lassen Schreibende und sein Team nehmen die He3ʼ000, dann muss man jetzt den Bestand er- sich zudem auch Steuern sparen. rausforderungen an und investieren weiter neuern.» Er ruft dazu auf, die entspreintensiv in den Auf- und Ausbau ihres Unchenden Rahmenbedingungen zu schaffen. ternehmens. Erste Zeichen der AnstrenErfolgreich durch «Die Hülle ist der erste Eindruck einer Imgungen sieht man auch in Davos. Auf dem Klare Visionen mobilie, der Grundsatz gilt auch hier: Das Geschäftsmodell von Meili Unter- Jakobshorn hat Green Terra eine PhotovolKleider machen Leute. Wenn Sie als Eigen- nehmungen unterscheidet sich von anderen taikanlage der Würth Solar Technologie intümer eine Wertsteigerung erzielen wollen, Immobilien-Firmen. «Wir sind eine reine stalliert, und erzeugt damit grünen Strom. investieren Sie in die Hülle.» Der Anreiz Managementgesellschaft, beschäftigen 15 Auch mit den Bergbahnen wurde im neuen liegt also beim Inhaber, das Erscheinungs- Mitarbeiter in Zollikon, über 200 aber in Ho- Hotel Ochsen eine Wärmepumpe installiert. bild der Immobilie und damit einer ganzen tels und Tennisanlagen. Wir haben keine Erdwärme, zum Nutzen der Raumheizung Stadt zu verschönern. Da die Verkehrswerte Baufirma, keine Immobilienverwaltung, kei- mittels Wärmepumpen, ist bereits eine ausin ganz Davos gestiegen seien, dürfte auch ne Generalunternehmung, aber klare Visi- gereifte Lösung, die in praktisch allen Bedie Finanzierung durch die Banken in der onen. Wir lagern alle Tätigkeiten konsequent reichen einen sinnvollen Beitrag zur EntlaRegel kein Problem sein. aus, die andere besser oder gleich gut als wir stung der Umwelt leisten kann. An dieser ausüben können. Alle unsere Neubauten rea- Stelle muss man den Davos Klosters Berglisieren wir in der Regel mit etablierten Ge- bahnen AG gratulieren für ihre Bereitschaft, Im Sinne der Ökologie neralunternehmungen. Dank dieser Partner- auf die erneuerbaren Energien zu setzen. Anreize schaffen Anders beurteilt Alfred Meili die Situ- schaft entfallen für uns die Risiken Auch in weiteren geplanten Projekten, wie ation bezüglich Minergie-Neubauten. «Ich Kostenüberschreitung, Qualitätsmängel und z.B. im Cioccolino Wohn- und Geschäftsdarf aber darauf aufmerksam machen, dass Bauverzögerungen.» Und was ist die Strate- haus will man auf Erdwärme mit Wärmekonsequent ökologisches Bauen leider nicht gie dahinter? «Unsere Strategie lautet: Zwei pumpe setzen. Zu wünschen wäre, dass der zum ästhetischen Nulltarif zu haben ist. Drittel unseres Eigenkapitals halten wir in Funke auch auf das Segment PrivatkundWenn Form der Funktion folgt, dann werden Anlageliegenschaften, mit einem Drittel ma- schaft überspringt. Allzu oft wird immer die Neubauten der Zukunft sehr kompakt chen wir Neubauten. Die Anlageliegenschaf- noch der Brennstoff Öl eingesetzt, ohne zu ten garantieren Wertsicherheit und Ertrag, bedenken, dass solche Entscheidungen wedaher kommen müssen.» In der Schweiz beträgt der CO2 – Aus- bei der Promotion ist das Risiko bedeutend nig nachhaltig sind. Absehbare Verknapstoss pro Person jährlich noch immer 7 Ton- grösser.» Die Meili Unternehmungen inve- pung, sowie Preissteigerungen, welche die nen. «Das ist zu viel. Da müssen wir radikal stiert dort, wo eine grosse Wirtschaftskraft Erdöllobby zwecks Gewinnsteigerungen runter.» Häuser, die aus den Jahren vor 1970 vorhanden ist, also in den Städten. «Mit der anstrebt, werden früher oder später zu stammen, haben oftmals einen Ölverbrauch Feriendestination Davos Klosters bin ich einem Umdenken führen. Es ist langfristig von mehr als 15 Litern pro Quadratmeter im aber seit über 30 Jahren verbunden, weswe- mit Sicherheit günstiger, auf die neuen Jahr. Heute liegt der Standard bei 4 Litern. gen wir auch hier gerne investieren. Damit Technologien umzusteigen. Ich möchte den «Ich würde eine Steuer einführen, für alle, die die Region aber langfristig attraktiv bleibt, Leser ermuntern, sich mit diesem Thema einen unvernünftig hohen Ölverbrauch ha- beziehungsweise ihr Potenzial weiterhin anzufreunden. Die Umwelt, wie auch die ben.» Dabei sei doch gerade in den Alpen der ausschöpfen kann, müssen die bestehenden nachfolgenden Generationen werden es Ihnen danken. Energieverbrauch ohnehin höher, wegen der Bauten an Innovationskraft gewinnen.»

Die C0 Problematik


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‹Allein auf die Natur sollte Davos nicht setzen›

Text: artikuliert.ch Foto: Jürgen Staiger

Die AO Foundation ist der älteste Kongressveranstalter in Davos und hat die erste Grossveranstaltung im erweiterten Kongresszentrum durchgeführt. AO steht als Abkürzung für «Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen», sie widmet sich der Forschung, Entwicklung und Lehre im Bereich der chirurgischen Behandlung von Unfällen und Krankheiten des menschlichen Bewegungsapparates. Dr. Norbert Haas über die neuen Möglichkeiten im Kongresshaus, seine angelaufene Präsidialzeit und den weiteren AO-Verbleib in Davos. Herr Haas, was gefällt Ihnen an Davos? Die Schönheit der Berge, die Schönheit des Tales, aber auch die Geborgenheit des Tales, in Kombination mit dem internationalen Flair. Seit November 2010 ist das neue Kongresszentrum eröffnet. In Davos spricht man von einer Grossinvestition, in erster Linie, um die grössten beiden Kongresse zu halten. Also die AO Foundation, deren Präsident Sie sind und das World Economic Forum. Sind Sie zufrieden, wie es geworden ist? Das war eine wichtige Entscheidung. Der Dank geht an die Bürger von Davos, die für die Erweiterung gestimmt haben. Es ist der Beweis für deren hohes Verantwortungsbewusstsein. Die Funktionalität und Vielfältigkeit des Kongresshauses hat sich dramatisch verbessert. Und bei Grossveranstaltungen ist nicht mehr alles so eng. Vieles war verschachtelt, unübersichtlich, mit schmalen Wegen. Nun sind die Räumlichkeiten optimal, grosszügiger, wunderschön und einladend. Besonders der neue Vollversammlungsraum ist fantastisch, universell nützbar mit ausreichender Grösse. Das Davoser Kongresshaus ist mondän geworden mit traumhafter Lage. Welche neuen Möglichkeiten ergeben

sich für Sie konkret daraus? Variable Kursformate mit mehr Break-outSessions, das heisst mit verschiedenen parallel verlaufenden Diskussionsgruppen gleichzeitig. Die zugewonnenen Freiflächen nutzen wir für mehr wissenschaftliche, aber auch Industrieausstellungen. Ein Sponsor kann sich besser präsentieren. In diesem Jahr haben wir zum Beispiel die «AO World» aufstellen können. Das ist eine kompaktere Darstellung unserer Angebote und Leistungen für die teilnehmenden Ärzte im Foyer-Bereich. Das war vorher nicht möglich. Kongresse finden sonst in der Nähe von Flughäfen, in Grossstädten statt. Auch diese Städte haben aber ihre Nachteile. Welche? Die Teilnehmer verschwinden am Abend. Bei einem Kongress in Chicago, Paris oder Berlin gibt es viele Ablenkungsmöglichkeiten. Das ist nicht unbedingt förderlich, für das, was wir ja mit dem Treffen hier in Davos erreichen wollen. Die AO Foundation lebt vom «Spirit of Davos». Ist Davos ideal, um Netzwerke zu bilden? Ja. Nach den Kursveranstaltungen trifft man sich wieder, kann sich noch einmal persönlich unterhalten. Das ist wichtig für die Corporate Identity. Kongresse, bei denen man nur rein und sofort wieder raus geht, kann man ja auch im Internet abhalten. Nutzen Sie auch die Alpeninfrastruktur? Selbstverständlich. Im Winter gehe ich gerne skifahren, im Sommer golfen oder wandern. Während der Kongresszeit habe ich persönlich aber kaum Zeit für Tourismus. Ich bin nicht der Typ, der zwischen zwei Vorträgen schnell auf die Ski springt. Andere Kursteilnehmer nutzen dies und das ist natürlich schon etwas Grossartiges. Privat habe ich in Davos auch schon den Urlaub verbracht. Wieso haben Sie entschieden, das Amt des AO-Präsidenten anzunehmen? Man wächst im Laufe seiner Zeit mit seinen Aufgaben, mit der Verantwortung. Bei mir sind das über 30 Jahre. Man gestaltet mit, man wird gefragt, man steht an Weichenstellungen und denkt sich: In die Richtung sollte es gehen und setzt sich dafür ein. Wenn man die Mehrheit überzeugt, will diese, dass man die Entscheidungen dann auch

verantwortlich umsetzt. Ich werde also in die Pflicht genommen. Es ist eine grosse Verantwortung aber auch eine grosse Ehre, eine der grössten in meinem Gebiet. Was bringt Ihr Amt mit sich? Zuerst einmal natürlich viel Arbeit. Aber auch die Chance, der AO etwas zurückzugeben. Und für die Zukunft gestalterisch tätig zu sein. Die AO zukunftsfähig aufzustellen – eine grosse Herausforderung, zumal die Medizin ein sehr dynamischens Gebiet ist. Leider befindet sie sich auch in einem immer stärker regulierten Umfeld. Die Ausbildung der Ärzte ist und bleibt aber unsere wichtigste Aufgabe. Sie sagen, dass Sie den AO-Spirit unbedingt bewahren wollen, als einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren Ihrer Organisation. Was bewegt Sie sonst noch? Dass sich die Ärzte, Forscher und sonstigen Experten, die aus aller Welt kommen und teilweise zueinander in Konkurrenz stehen,


trotz all dem in der AO gemeinsam zum Auf alles. Und das ist ernst gemeint. Die AO Wohle der Patienten einbringen. Für die ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Die Behandlung der Patienten in der Klinik wer- Gründer der AO haben etwas Grosses für den immer stärker interdisziplinäre Teams die Menschheit geleistet. Sie haben die Welt notwendig. Wir sehen das zur Zeit besonders verändert. Die Zahl der behandelten Patiim Behandlungspfad von geriatrischen Pati- enten nach den Prinzipien der AO geht weltenten, also dem älteren Menschen. Dies weit in die Abermillionen. Aus meiner Sicht muss sich noch stärker in den Aktivitäten der sollte die AO den Nobelpreis erhalten. AO wiederfinden. Erste Schritte dazu sind Gehören die AO und Davos zusammen? schon sehr erfolgreich gemacht. Ausserdem Für mich schon, das kann ich gar nicht mehr möchte ich die AO stärker öffnen für Koope- trennen. Seit guten 30 Jahren komme ich jerationen mit anderen wissenschaftlichen den Dezember nach Davos. Und oft auch noch einmal während des Jahres. Es ist eine akademischen Organisationen, weltweit. Art Wallfahrtsort für mich. Und sicher für TauWas sind aktuell die grössten sende von anderen Ärzten, aus der ganzen Herausforderungen? Wie wohl überall die knappen Ressourcen. Welt. Aber Davos darf sich nicht darauf ausruAuch bei der AO ist das Geld beschränkt. hen. So wie die AO auch jeden Tag aufs Neue Wir müssen uns immer sehr gut überlegen, sich beweisen muss. welche Projekte wir durchführen und wel- Bleibt diese Zusammengehörigkeit che nicht. Ein Forschungsprojekt zum Bei- auch in Zukunft bestehen? spiel im Bereich der Biotechnologie geht Die Verbundenheit wird gross bleiben. Es schnell in die Millionen. Hier kann man sich gibt eindeutig den Geist von Davos, so wie auch beim World Economic Forum. Das keine falschen Entscheidungen erlauben. kann man nicht beschreiben, sondern nur Worauf dürfen Ihre Vorgänger erfahren. Die AO wird alles tun, um diesen stolz sein?

Spirit zu bewahren und die messbare 37 Qualität der Kurse hoch zu halten. Das Gleiche muss übrigens auch für die Landschaft Davos gelten. Also den attraktiven Standort Davos pflegen und weiterentwickeln. Leider sind in manchen Ländern gesetzliche Rahmenbedingungen geplant, die medizinische Kongresse im Winter in Skigebieten oder im Sommer in Feriengebieten einschränken wollen. Hier muss mit sachlichen Argumenten dagegen gearbeitet werden. Davos setzt nun alles daran, die neue Kongress-Infrastruktur auszulasten. Ist es für Sie ein Thema, im Sommer Unterkongresse durchzuführen? Die entscheidende Frage ist: Was bietet Davos im Sommer? Hier muss die Stadt innovativ sein. Aber die AO wird auch im Sommer die Angebote nutzen. So veranstalten wir zum Beispiel vom 31. August bis 3. September 2011 einen grossen Forschungskongress in Davos und im Juli 2012 das Stiftungsratstreffen. >>>

Bild: Prof. Dr. Norbert Haas, neuer Präsident AO, auf dem Dach des erweiterten Kongresszentrums


Was trägt das attraktive Rahmenangebot wie Skifahren, im Sommer Golf oder Wandern für einen gelungenen Kongress bei? Das Rahmenprogramm ist immer wichtig bei jedem Kongress. Aber allein auf die Natur sollte Davos nicht setzen. Es ist nicht jeder ein Skifahrer, Wanderer oder Golfspieler. Es braucht auch Kultur, zum Beispiel Sommerkonzerte. Was verbindet jemand sofort mit Davos, auch wenn er noch nie hier war? Den Roman «Der Zauberberg» von Thomas Mann. Aber was macht Davos konkret aus diesem Standortvorteil? Ich denke mit diesem Pfund sollte die Stadt viel mehr wuchern. Um den Sommer generell besser zu nützen, was muss Davos dafür tun? Es gibt Zeiten in Davos, da wirkt die Stadt ein bisschen ausgestorben. Viele Hotels, Restaurants und Läden sind zu. Vielleicht könnte man da kreative Lösungen finden. In Berlin werden zum Beispiel leer stehende Büros umsonst an Künstler vermietet, um auf den Standort aufmerksam zu machen. Warum nicht etwas Ähnliches in Davos versuchen? Und ganz dringend braucht Davos einen Biergarten. (lacht) Würden Sie auch anderen grossen Organisatoren empfehlen, in Davos den Kongress durchzuführen? Ja, natürlich. Nur schon aufgrund der kurzen Wege während der Veranstaltung. Aber auch wegen der Landschaft und der berühmten Luft. Kritiker bemängeln den langen Anfahrtsweg für Kongresse. Ist das für Sie ein grosses Problem? Ja, die Anfahrt ist sicher einer der grössten Standortnachteile von Davos. Aber auch hier sind bereits Verbesserungen erfolgt. Das Panoramazugabteil in der Rhätischen Bahn ist toll, dies sollte mehr eingesetzt werden. Vielleicht könnte Davos auch über einen Busshuttle-Service zum Flughafen nachdenken. Zumindest während grosser Veranstaltungen, als Teil eines Kongresspaketes. Viel diskutiert ist auch der Erweiterungsbedarf bezüglich Top-Unterkünften. Sind Sie zufrieden mit der Hotellerie in Davos Klosters? Ja. Die Hotellerie in Davos ist excellent und wird ja auch derzeit durch einige Grossprojekte erweitert, was ihre Spitzenposition festigen wird. end 38

Eine Kaffeepause ist kein Zufallsmoment

Bild: «Als absolute Verpflichtung empfinden wir unseren Umgang mit dem Kaffee», Orlando Caeiro und Svea Meyer. Text: artikuliert.ch / Svea Meyer Foto: Marcel Giger

Eine Stufe nach der andern haben sie genommen, das KaffeeKlatsch zu einem der berühmtesten «Coffeehouse» der Alpen gemacht. Svea Meyer und Orlando Caeiro sitzen auf der Treppe des Erfolgs. Svea Meyer erklärt warum. Am Anfang schlug mein Herz für den Kaffee. Jetzt gleichermassen für die Menschen. In den vergangenen Jahren haben wir Menschen aus unserer Mitte wegsterben sehen. Mein Pulsschlag für das Kaffeehaus hat sich ergänzt mit dem lautlosen Pulsschlag des Lebens. Ich glaube, wenn man sich als Teil eines Ganzen sieht, ergibt sich daraus der oft gesuchte, sehr persönliche Sinn des Lebens. Meiner ist es, etwas Gutes beizutragen: Aufmerksamkeit zu jeder Sekunde- zu diesem jetzt, welches in sich eine Einmaligkeit trägt. Unsersetzlich dann, wenn wir die Sekunden unachtsam vorüberziehen lassen. Vor Davos hatte ich in grossen Städten gelebt und gearbeitet. In der interessanten, sehr hektischen Geschäftswelt grosser Unternehmen hat mich oft der Drang eingeholt, nach Meditativem, nach Stille, nach Erholung. Aber wo findet denn diese Stille statt? Irgendwann in sich selbst, ja, darum gehe ich am Anfang und am Ende des Tages in die Davoser Wälder oder in eines der kraft-

vollen Seitentäler. Dort bin ich dem Puls des Lebens nahe, da entsteht Raum für Impulse, der Nährboden für die unverzichtbare Weiterentwicklung eines jeden Geschäftes und seiner Menschen. Ein Kaffeehaus ist nichts Zufälliges. Es ist eine Pause, die wir oft brauchen und uns manchmal gönnen. Wir selbst stellen, auch bisweilen als Gast, Anspruch an Form und Inhalt, ein Anspruch der sich mit jenem der Gäste deckt. Wir haben nur einen einzigen Moment dem Gast zu begegnen, ihn zu überraschen, und diesen Moment nutzen wir sehr bewusst: Wünsche werden möglich gemacht. Das KaffeeKlatsch hat eine Seele: der Verbund der Menschen, die es betreiben. Wenn wir jemanden einstellen, schauen wir kurz auf den Lebenslauf, aber was wirklich zählt, ist echte Freundlichkeit, Eigenverantwortung und ein gesundes Mass an Selbstdisziplin. Das ist unser oberstes Gebot, denn wir wissen um das Gesetz der Resonanz. Diese Seele aufrecht zu erhalten, ist mit En-


gagement verbunden. Wir sind 15 Stunden am Tag da und haben das ganze Jahr geöffnet. Da ist viel Leidenschaft dabei, ich glaube, das spürt man. Unser «Herz-Kaffee» ist gut. Aber nur, wenn man ihn mit Herz dem Gast übergibt. Achtsamkeit in jedem Moment unseres Tun’s ist wichtig. Wahrscheinlich führen Orlando und ich mit sehr viel Achtsamkeit, Rücksicht, Toleranz und Respekt. Jemandem ein Lächeln schenken, kostet nichts. Wenn das Lächeln authentisch ist, wirkt es nachhaltig. Hinhören, hinschauen, den Gast beachten, gerade bei hoher Frequenz. Als absolute Verpflichtung empfinden wir unseren Umgang mit dem Kaffee, von der Plantage bis in die Tasse. Vor Ort ist es im Besonderen die erlernte Technik, Kaffee auf hohem Niveau zuzubereiten. Wir müssen sie jeder Zeit im Griff haben, als eingeimpftes must. Der gelehrte, aktuelle Stan-

Bild: Produkte aus der Region verwenden, um das einheimische Gewerbe zu stärken.

dard wird strikte eingehalten, damit ein guter Kaffee keinen bitteren Zufallscharakter bekommt. Heute kann ich sagen: Es ist möglich! Mit ganz schlichten Mitteln: Wir mögen Menschen, wir dienen gerne, wir sind freundlich und aufmerksam. Die Qualität hat immer Priorität. Wir sind zufrieden, für den Arbeitsmarkt Davos nach 7 Jahren das Dreifache an Vollzeitstellen geschaffen zu haben. Nach Davos bin ich gekommen weil ich in die Berge wollte. Aber nicht irgendwo an einen Waldrand. Hier habe ich beides: Es ist ländlich und international. Diese Polarität enthält ein grosses Mass an Herausforderung. Eine unerlässliche Haltung hierzu ist, alle Starrheit abzulegen und flexibel zu sein. Sich selbst sein ist wohl das Wichtigste für ein ausdauerndes, charaktervolles Tun und Lassen. Mein Vater Hans-Ruedi ist Medizi-

ner und betete uns Kindern ständig fol- 39 gendes vor: «Wer seinen Charakter nicht lebt, wird krank. Jener, der sich selbst ein Leben lang studiert und erkennt, wer er ist, der wird glücklich.» 90 Prozent unserer Lieferanten sind von hier. Es ist uns sehr wichtig, Produkte aus der Region zu beziehen, um so das einheimische Gewerbe zu schützen und zu stärken, damit wir auch in Zukunft seine Resourcen nutzen können. Natürlich ist ein Betrieb, wie wir ihn aufgebaut haben, nur mit einer guten, ausdauernden Mannschaft möglich. Orlando und ich geben erst Wissen ab, dann Vertrauen und den Spielraum zur Handlung, damit Erfahrungen gemacht werden können. So lassen wir die Menschen mit uns und mit dem KaffeeKlatsch wachsen; so bleibt der gute Beitrag an das Leben der Menschen stets im Fluss.


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‹Mein Wunsch? Der Campus Tourismus Graubünden als Perpetuum Mobile›

Text: Claudia Thöny Foto: Michael Berger

Dr. Ursula Gehbauer Tichler über zusammengelegte Strukturen, Tourismus und den Bildungs- und Forschungsplatz Graubünden. Die Geschäftsleitung des Campus Tourismus hat soeben den «Wertschöpfer» –Anerkennungspreis 2010 erhalten. Frau Dr. Gehbauer, was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung, «Wertschöpfer» 2010? Es ist eine Anerkennung, dass das Projekt Campus Tourismus Graubünden wirklich Wert schöpft. Die Auszeichnung ist aber auch für uns ein motivierender Zwischenerfolg. Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und unsere eingeschlagene Richtung weiter verfolgen sollen. Sie wollen den Bildungs- und Forschungsplatz im Bereich Tourismus nachhaltig fördern. Macht das Sinn? Ja absolut. Wo denn sonst, wenn nicht in Graubünden? Welche weiteren Ziele verfolgt das Projekt? Campus Tourismus Graubünden bringt die drei Bildungsinstitutionen im Bereich Tourismus und Hotellerie unter ein Dach: die Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur (HTW), die Höhere Fachschule für Tourismus Graubünden an der Academia Engiadina, Samedan (HFT GR) und die Swiss School of Tourism and Hospitality, Passugg (SSTH) – dabei ist auch das Amt für höhere Bildung. Dank diesem Schulterschluss haben wir ganz neue Möglichkeiten. Welche Möglichkeiten? Graubünden soll durch attraktive Studienangebote zur führenden Bildungsdestination in Europa im Bereich Tourismus werden. Bildung stärkt die Branche und umgekehrt. Im weitesten Sinn geht es natürlich um Standortförderung. Zum einen können wir unserem Gast als Ferienkanton sehr gute Produkte und einmalige Erlebnisse bieten und zum anderen sind wir aber auch als Ausund Weiterbildungsplatz für StudentInnen aus der Schweiz und dem Ausland überaus attraktiv. Inwieweit sind diese Ziele bereits erreicht? Die drei Institutionen HTW Chur, SSTH

Passugg und die HTF GR Samedan haben ihre Sortimente verglichen und aufeinander abgestimmt. Dabei konnten Schnittstellen

behoben werden. Gleichzeitig haben wir Brücken zwischen den Schulen und vor allem zwischen den Bildungsstufen gebaut. Eine solche Neuorientierung ist ein grosser Schritt, bestimmt stossen Sie nicht überall auf Zustimmung, wenn es darum geht, etwas Bestehendes zu verändern. Es gibt immer Menschen, die Veränderungen gegenüber kritisch eingestellt sind. Wir möchten deshalb zeigen, dass der Campus Tourismus eine Win-Win-Situation sowohl für die Schulen und die Studierenden wie auch für die Tourismusbranche bedeutet. Auf welche konkreten Massnahmen sind Sie besonders stolz?

Bild: «Graubünden zur führenden Bildungsdestination im Bereich Tourismus machen»: Dr. Ursula Gehbauer Tichler. Vorsitzende des Campus Tourismus Graubünden und Rektorin der Höheren Fachschule für Tourismus Graubünden an der Academia Engiadina Samedan.


Studierende können nun beispielsweise durch eine attraktive Passerelle nach einer praxisorientierten Ausbildung an der höheren Fachschule in die Fachhochschule eintreten und einen Bachelor erwerben. Ebenfalls bieten wir Kurse neu in Kooperation und Diplome mit breiter Anerkennung an. Das Studienangebot wird durch diese Multioptionalität sehr viel attraktiver und dem Studierenden öffnen sich dadurch neue Türen. Das ist ein wesentlicher Mehrnutzen. Unter dem Dach des Campus Tourismus können wir Schulen jetzt eine ganze Klaviatur an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten präsentieren. Wer also Tourismus studieren möchte, ist in Graubünden am richtigen Ort. Hilft der «Wertschöpfer» für die Realisierung weiterer Ziele? Ja, die Auszeichnung gilt als Gütesiegel für unser Projekt. Gleichzeitig berichten die Medien darüber. Das hat zur Folge, dass über den Campus Tourismus gesprochen und das Projekt bekannt wird. Das Fundament des Campus Tourismus steht. Mit der Anbindung an die Marke Graubünden ist auch die Markenfrage geklärt. Heisst das, Sie kommen bald mit einem neuen Auftritt daher? Wie ein gemeinsamer Auftritt zum Beispiel an Messen aussehen kann, diskutieren wir gerade. Zudem haben Sie einen «Letter of Intent» mit Graubünden Ferien abgeschlossen. Ja, der «Letter of Intent» ist eine Grundsatzvereinbarung, in welcher Graubünden Ferien und der Campus Tourismus ihre gemeinsamen Interessen ausdrücken. Mit der Zusammenarbeit gewährleisten wir die Anbindung an den Branchenverband. Wir arbeiten Hand in Hand an der Stärkung unseres Tourismuskantons. Was wünschen Sie sich persönlich für die Zukunft des Campus Tourismus Graubünden? Ich wünsche mir, dass sich der Kooperationswille über den Konkurrenzgeist hinwegzusetzen vermag. Und dass sich das Projekt zu einem Perpetuum Mobile entwickelt, also dass der Gedanke des Campus Tourismus zu einer Selbstverständlichkeit wird und eine positive Eigendynamik annimmt. Schön wäre, wenn Graubünden das Mekka der Tourismusbildung würde und als Bildungsdestination im Bereich Tourismus eines Tages europaweit an erster Stelle stünde. end

Im sternenklaren Münstertal das Weltall entdecken

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Text: aufgezeichnet von Alexandra Kohler Foto: Daniel Amman

Wir lieben die Fotografie und den Weltraum. Die Astrofotografie vereint unsere beiden Leidenschaften. Lange haben wir als Neurowissenschaftler in den U.S.A. gelebt, und betrieben auch dort dieses ungewöhnliche Hobby. Als wir unsere Forschungsprojekte abgeschlossen hatten, wollten wir nach Europa zurück. Und ein Astrofotografiezentrum eröffnen. Doch wo gibt es einen Ort mit wenig Luftverschmutzung, der hoch gelegen, dunkel und das ganze Jahr erreichbar ist, haben wir uns gefragt? Lü im Münstertal schien der perfekte Ort zu sein. Bis zu 250 Sonnentage und 130 sternenklare Nächte pro Jahr gibt es in dem idyllischen 50-Seelen-Dorf. Heute bieten wir hier, in unserem Zentrum «Alpine Astrovillage» Lü-Stailas, AmateurAstrofotografen und Naturliebhabern einen Ort, um zu entspannen und dem Weltall näher zu kommen. Wir vermieten Unterkünfte und auch hochwertige Teleskope, mit denen man Aufnahmen von weit entfernten Galaxien und Nebeln machen kann. Anfängern ermöglichen wir Kurse, in denen man die Astrofotografie erlernt. Zuerst lernen sie den Himmel kennen, dann wie man die Teleskope bedient und schliesslich wie man Fotos vom Sternenhimmel macht. Neu organisieren wir Wochenaufenthalte, in denen man den Genuss der Natur

Bild: Das Weltall entdecken am sternenklarsten Ort der Schweiz, Dres. Jitka und Václav Ourednik.

und Outdoor-Aktivitäten mit Himmelsbeobachtungen verbindet. Tagsüber geht man Skifahren, Langlaufen, Schneeschuhwandern und geniesst die wunderschöne Umgebung des Münstertals. Abends organisieren wir Vorträge und Beobachtungen des Himmels. Die unendliche Weite des Weltalls bietet immer wieder Neues zu entdecken. Genauso wie das Münstertal, das seit 2010 zu den UNESCO-Biosphärenreservaten gehört. Wenn wir in der Nacht einen fantastischen Nebel im Teleskop beobachten, und am Morgen früh aufstehen und Adler vor dem Hintergrund eines traumhaften Bergpanoramas unsere Kuppeln umkreisen, dann sind wir uns sicher: zum Glück haben wir unser Hobby zum Beruf gemacht. Kontakt: Dres. Jitka und Václav Ourednik eröffneten im Dezember 2009 die in Europa einzigartige «Alpine Astrovillage» in Lü-Stailas im Münstertal. Ursprünglich stammen beide aus der tschechischen Republik und der Schweiz. 12 Jahre forschten und lehrten die Neurowissenschaftler an der Harvard Universität und der Iowa-State-Universität. Mehr Informationen unter: www.alpineastrovillage.com


Berenberg Snow-Polo Klosters Sternenhimmel, ein Schneefeld, erhellt durch schwebende Leuchtluftballone, und am Rand die faszinierten Zuschauer, die gebannt das dynamische Spiel von Pferden und Reitern verfolgen. Am Berenberg Snow-Polo in Klosters treffen sich jedes Jahr im Januar nationale und internationale Top-Polo-Teams und spielen um die Alpine Trophy. Das sportliche Spektakel beginnt bei Anbruch der Dunkelheit. Es ist weltweit das erste Turnier, das bei Nacht ausgetragen wird. Das Turnier in Klosters läutet jeweils traditionell die Polosaison in der Schweiz ein. Vom 20. – 23. Januar 2011 findet das Berenberg Polo on Snow zum siebten Mal statt. www.klosterspolo.com




Blues King of Switzerland Philipp Fankhauser kommt nach Davos. «Das Zelt» verspricht ausserdem: Zehn Tage, elf Veranstaltungen hochkarätiger Unterhaltung – Musik, Kabarett, Comedy, Familienprogramm. Programm und Tickets unter www.daszelt.ch


Sports by night Nächtlicher Winterspass im Schnee und auf dem Eis hat einen ganz besonderen Reiz. In Davos Klosters locken beleuchtete Pisten, Loipen, Schlittelwege und Eisbahnen Nachtvögel an die frische Luft. Skifahrer und Snowboarder profitieren auf Parsenn – das Restaurant Höhenweg ist geöffnet – und in Selfranga in Klosters vom abendlichen Sportangebot. Die Monsterpipe auf Bolgen steht ebenfalls für nächtliche Jumps offen. Langläufer drehen abends ihre Runden auf den Nachtloipen in Davos und Klosters. Wer es weniger streng, dafür umso rasanter haben möchte, schlittelt bei Mondschein und Sternenhimmel von der Schatzalp nach Davos oder vom Rinerhorn hinunter nach Glaris. Und die Eisprinzessinnen und Eisläufer gleiten auf der grössten Natureisbahn Europas und auf den Kunsteisbahnen in Davos und Klosters übers Eis. www.davos.ch



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Eine wahre Perle im Sommer entdecken Sie im Golfclub Davos Text: artikuliert.ch Fotos: swiss-image.ch/Andi Mettler

Der Dischmabach durchfliesst die neue Anlage. Seit der renommierte Davoser Golfplatz wiedereröffnet ist, gilt er in Fachkreisen als Geheimtipp und einer der besten in den Bergen. Jetzt will Patrik Wagner den Sommertourismus neu definieren.

Herr Wagner, im Winter gehört Davos / Klosters zu den attraktivsten Destinationen weltweit. Wie sieht es im Sommer aus? Eigentlich verrückt, aber der Sommer ist noch viel schöner. Interessanter, vielfältiger. Ganz zu schweigen vom goldenen Herbst. Mit dem neuen Golfplatz ist alles noch attraktiver. Was sind genau die Verbesserungen? Unser Golfplatzdesigner Kurt Rossknecht spricht von einem Quantensprung, einem Aufstieg in eine neue Liga. Weil in der Golfanlage mehr Spannung drin ist und acht Löcher ein neues Gesicht bekommen haben. Unsere Anlage ist ein ausgewachsener 68er Platz mit beachtlicher Länge von 5‘465 m geworden, dennoch ein Platz für jede Spielstärke. Das Angebot für Anfänger ist stark ausgebaut worden. Wie wichtig ist es, den Wintergästen auch den Sommer schmackhaft zu machen? Sehr wichtig. Aber es braucht Anstrengungen, um die Qualität in allen Belangen zu steigern und auf Kunden-

bedürfnisse eingehen zu können. Dann kann das geschaffene Angebot zielgerecht vermarktet und Gewinn für weitere Investitionen erzielt werden. Dafür müssen wir in einem ersten Schritt Marketinggelder vom Winter auf den Sommer umpolen. Sie haben den Golfclub massiv vorwärts getrieben. Sie sind Anwalt und Notar. Sie sind Einheimischer. Sind Sie ein typischer Davoser? Ich bin in Davos geboren und aufgewachsen und habe meine Schulzeit hier verbracht. Die Berge, die frische

Golfing Experience in Davos «This might sound strange, but Davos is even more beautiful in summer. More interesting and diverse,» says Dr. Patrik Wagner. «And with the new golf course, the region has become even more attractive.» Golf course designer Kurt Rossknecht refers to a quantum leap, a promotion to a higher league, as the golf course has become more exciting and eight holes have had a total makeover. The course has been extended to a par 68 facility with a remarkable length of 5ʼ465 meters, but is still a course for all levels. The offer for beginners has been expanded significantly. english:


Patrik Wagner Präsident Golf Club Davos (Handicap 5,7) «Erst bauen, dann vermarkten.»


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Bild: Das neue, attraktive Green vom Loch 16.

Luft und die Natur prägen einen. Sie geben einem innere Ruhe und Heimatgefühl. Aufgrund meiner Ausbildung bin ich aber auch ein weltoffener Geist, ich behaupte, ein Kosmopolit zu sein. Ich bin offen für Neues und lerne gerne fremde Leute kennen. Davos fasziniert mich, weil der Kontakt mit Gästen sehr erfrischend und lehrreich ist. Sie könnten nie in einer Stadt im Unterland leben? Ich muss die dörfliche Enge in Davos ab und zu verlassen. Ich geniesse es, das Weltbild regelmässig zu erweitern und fremde Luft zu schnuppern. Aber dann komme ich immer wieder sehr gerne zurück. Und freue mich, in Davos Zuhause zu sein. In einer grossen Stadt würde ich mich nicht wohl fühlen. Das Davoser Stimmvolk zeigte sich in der jüngsten Vergangenheit weitsichtig und investitionsfreudig – zu Recht? Ja, ich meine, es war sogar dringend notwendig.

Wieso? Man hat sich klar zum Tourismus bekennt. Das ist typisch davoserisch (lacht), aber das ist mit Kosten verbunden. Vor allem ist es nachhaltig. Zuerst ein qualitativ hochstehendes Angebot schaffen, also zuerst in die Zukunft investieren. Wir müssen Mehrwerte schaffen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Und dann stets an der Qualität und am Service arbeiten, das geschaffene Angebot immer topaktuell halten. Das gilt zum Beispiel für das Kongresshaus, aber auch für das Spital und andere Sportanlagen. Die Renovation des Golfplatzes wurde von der Stimmbevölkerung ebenfalls gutgeheissen. Wie ist die Resonanz nach dem Umbau? Wir haben durchwegs nur positive Rückmeldungen. Des Lobes voll sind vor allem Golfjournalisten aus dem Inund Ausland. Sie beurteilen unseren Davoser Platz als anspruchsvoll, fair, attraktiv und als etwas Besonderes mit Stadt, Land und Berge. In Fachkreisen heisst es, den neuen Davoser Golfplatz muss man mal gespielt haben. Das schönste Kompliment, das ich erhalten habe, ist von einer Dame, die sagte: oh der Platz ist schwierig geworden, fast zu schwierig für mich – aber ihn zu spielen, macht echt Spass. Besonders wurde auch der ausgezeichnete Pflegezustand der Anlage gerühmt. Insbesondere von Greenkeepern, die Mitte Oktober in Davos ihren dreitägigen Verbandskongress durchgeführt haben. Seit der Neu-Eröffnung Ende Juli 2010 konnten Sie deutlich mehr Greenfees verkaufen – die Tageskarten für Gästegolfer. Selbst im wettermässig ausnahmsweise schlechten September. Das ist sehr erfreulich und zeigt, dass unser Angebot marktgerecht ist. Wie ist Ihr Verhältnis zum Golfclub Klosters? Meiner Meinung nach ist es sehr wertvoll, eine zweite Golfanlage in unmittelbarer Nähe zu haben. Das erhöht das golferische Angebot der Destination Davos Klosters. Der unermüdliche Einsatz der Crew in Klosters ist lobenswert. Aber auch sie merken, dass es mit Pioniergeist und einer Anlage alleine nicht gemacht ist. Eine ausreichende Auslastung mit Neumitgliedern und Gastspielern ist immer wieder mit immensen Anstrengungen verbunden. Sowohl in Klosters, als auch in Davos. Es kann nicht sein, dass zwei Golfanlagen auf so engem Raum getrennt geführt werden. Die Betriebszusammenlegung mit einer Telefonnummer, einem Manager, einem Greenkeeper, gemeinsamer Vermarktung der 27 Löcher mit zwei Driving Ranges und einer Golfschule ist dringender denn je. In Davos ist dies erkannt, der Golfclub Davos streckt die Hand aus – ich hoffe, dass diesbezüglich weitere Gespräche stattfinden. Eine Fusion der beiden Golfclubs ist hingegen kein Thema. Welche Rolle wünschen Sie sich für den Golfclub Davos im Tourismusangebot? Dass der Golfsport als einer der Hauptmotoren im Sommertourismus wahrgenommen wird. Golf zieht qualita-


‹Die erste grosse Bauphase ist gerade abgeschlossen.› tiv gute Gäste an. Und nun sehen wir, dass nach den Investitionen die Frequenzen laufend steigen. Es lohnt sich, weiter an dieser Erlebniswelt zu arbeiten und in der Destination ein tolles Golferlebnis zu bieten. Was macht die Destination erfolgreich? Davos zeichnet sich durch eine Vielfalt aus, die einzigartig ist. Der persönliche Einsatz dafür ist spannend. Es gibt viele Einzelinitiativen, die Davos erfolgreich machen. Vielleicht geht der Gemeinschaftssinn vielen noch ab. Hier besteht Verbesserungspotential. Und manchmal kommt bei den vielen guten Einzelinitiativen die Unterstützung und Mithilfe des «offiziellen Davos» etwas spät. Erst dann, wenn die Aktivitäten Erfolg zeigen. Was sind die nächsten Ziele des Golfclubs? Wir wollen die Golfanlage Davos weiterhin als Unternehmen wahrnehmen, gewinnbringend arbeiten und aus eigener Kraft weiter investieren. Wir müssen am Ball bleiben und dem Auftrag eines touristischen Dienstleistungsanbieters für ganz Davos vollumfänglich gerecht werden. Viele Golfer sagen, auf dem Platz liesse sich gut entspannen. Was fasziniert Sie persönlich am Golfspiel? Golf ist für mich die einzige Tätigkeit, bei der ich abschalten kann. Wenn ich am Tee 1 abschlage, vergesse ich meine Sorgen, konzentriere mich auf den Ball und erkenne trotzdem noch jedes Mal neue, mir bis anhin nicht bewusst gewordene Details in der Natur. Und dann zum Schluss, beim Einlochen am Green 18, habe ich es genossen, ich trauere keinem Fehlschlag nach, vergesse sogar die guten Schläge und freue mich auf die nächste Runde. Als Sie vor acht Jahren die Führung des Golfclubs Davos übernahmen, war von einer Revolution die Rede. Was hat sich alles verändert? Seit 2001 haben wir sehr stark in die Infrastruktur investiert, in Gebäude und Golfplatz. Es bestand ein hoher Nachholbedarf – gegen die zahlreich neu aus dem Boden gestampften Golfplätze waren wir nicht mehr konkurrenzfähig. Wir mussten also unsere Anlage auf die

Bedürfnisse des Marktes ausrichten. Zudem haben sich die Ansprüche der vielen Neugolfer verändert. Erwartet wird heute eine erstklassig bespielbare Anlage mit Herausforderungen, tollem Service und ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis. Wir haben immer wieder gepredigt: Erst aufgrund des Schaffens, also konsequenten Verbesserns des Angebotes, können wir ernten. Wenn es uns gelingt, das Golferlebnis zu steigern, von der Ankunft mit herzlicher Begrüssung, über die Pros, Kurse, Driving Range, und den Golfrunden, bis hin zur gehobenen Küche im Restaurant, als Abschluss des Golferlebnisses, dann wird der Preisgedanke sekundär. Ich bin überzeugt, eine wahre Perle im Sommer entdecken Sie im Golfclub Davos. Und tatsächlich sind neue Erträge aus Mitgliederaufnahmen und das zunehmende Gästeaufkommen das erfreuliche Resultat. Was war die grösste Herausforderung in dieser Zeit? Die Clubmitglieder von dieser Vorwärtsstrategie zu überzeugen. Dass man handeln und nicht reagieren muss, ja sogar für den Neubau des Werkhofes eine Hypothek aufnehmen. Unternehmerisches Denken ist gefragt. Was bedeutet für Sie unternehmerisches Denken? Wir sind der einzige Verein in Davos, der auf eigene Verantwortung und ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand selber eine Sportanlage betreibt. Das heisst, wir müssen uns auf die Markt- und Kundenbedürfnisse ausrichten, Trends erkennen und Handlungsspielräume nutzen, mit einer zielgerichteten Strategie. Wir müssen den Mut aufbringen, mittels eines kalkulierten Risikos in die Vorleistung zu gehen, um Marktchancen zu nutzen und Gewinn zu erwirtschaften. So haben wir beispielsweise den gesamten Betrieb auch zertifizieren lassen. Mit dem Iso Zertifikat. Was ist der nächste Schritt? Die erste grosse Bauphase ist gerade abgeschlossen, es ist ein sportlicher anspruchsvoller Platz geworden. Die besondere Stadt-Land Wechselwirkung bietet einmalige Erlebniswerte. Jetzt erneuern wir einige ältere Greens und vermarkten dieses wunderbare Golferlebnis.

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www.snow-world.ch Marcel Giger: «Egal, was die andern sagen.»


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Liebe geht durch den Magen!

Text: artikuliert.ch Foto: Jürgen Staiger

Kochen ist heute oft Sache der Ernährungswissenschaft. Für uns aber vor allem Kunst, Abenteuer und Vergnügen! Das Vergnügen an der Herausforderung spornt uns an. Das Abenteuer, den täglichen Ansturm bewältigen zu können, fordert uns immer wieder heraus. Die Kunst ist es, allen und allem gerecht zu werden, die nötige Qualität zu erreichen, und nicht zuletzt immer ein offenes Ohr für die Anliegen unserer Gäste und Mitarbeiter zu haben. Vierzehn Jahre schon begrüssen wir Gäste aus nah und fern in der Parsennhütte. Viele Freundschaften und unzählige Bekanntschaften sind geschlossen worden. Wir sind gerne Ihre Gastgeber und freuen uns schon heute auf Ihren nächsten Besuch in der Clubhütte des Skiclub Davos. Urs Schmidt, Geschäftsführer

Rezept Gerstensuppe (ca. 400 Portionen à 3 dl)

Diese Rezeptur produzieren wir mindestens zweimal wöchentlich. Die Zutatenmengen für ca. 10 Portionen finden Sie in Klammern hinter den «Parsennhüttenmengen». Die Zubereitung bleibt sich gleich. Wir behaupten aber; je grösser die Menge, desto besser das Endprodukt.

Zubereitung ­2,5kg Perlbohnen weiss getrocknet(60gr)

2,5kg > 7,5kg > 2,5kg 2,5kg 2,5kg > > > > 10 kg 3kg 3kg 2kg 2kg > > >

Bohnen rot getrocknet (60gr) Über Nacht in genügend kaltem Wasser quellen lassen und anschliessend abschütten. Rollgerste (190gr) Abwaschen Bündnerfleisch (60gr) Rohschinken (60gr) Salsiz (60gr) In feine Würfel geschnitten Bohnen, Gerste und das Fleisch in wenig Fettstoff farblos anziehen. Mit 50lt (1,25lt) heissem Wasser auffüllen und ca. 30 Minuten unter gelegentlichem Rühren leicht köcheln lassen. Regelmässig Trübstoffe an der Oberfläche mit einer Schaumkelle abschöpfen. Mit 60lt (1,5lt) leichter Gemüsebrühe auffüllen und ca. 1 Stunden köcheln lassen. kleine Gemüsewürfel (250gr) Lauch (75gr) Karotten (75gr) Sellerie (50gr) Pfälzer Karotten dazugeben und ca. 20 Minuten ziehen lassen (50gr) Mit Salz, weissem, gemahlenem Pfeffer, 10 (¼) gepressten Knoblauchzehen und wenig gemahlenem Muskat nach Wunsch abschmecken. Schnell abkühlen lassen und vakuumieren. Vor dem Servieren mit einer Rahmrosette und fein geschnittenem Schnittlauch garnieren.

Rezept «Penne Vasco da Gamma» (für 4 Personen) Zubereitung ­20gr. Butter

1Stk. > > > > > > > > > > >

Schalotte fein geschnitten Glasig anschwitzen mit 20gr. Mehl, bestäuben Zesten einer ½ Zitrone dazugeben (nicht mit anschwitzen) mit 1dl Weisswein ablöschen und aufkochen lassen 1dl Hühnerbouillon dazugeben und köcheln lassen 1 Messerspitze Curcuma dazugeben Saft der Zitrone beigeben und aufkochen lassen Zum Schluss 1,5dl flüssigen Rahm beigeben und erhitzen (aber nicht kochen) Abschmecken nach Wunsch mit Salz, Zucker, Cayenne- Pfeffer, Chilifäden und wenig Knoblauch. Gewünschte Teigwaren (80gr. rohe Teigwaren pro Person) al dente kochen (nicht mit kaltem Wasser abschrecken) und mit der Sauce mischen. 200gr. Crevetten aus der Lacke dazugeben. Als Garnitur verwenden Sie Kroepoek (Crevetten- Crackers), frittierter Rucola und Gemüsewürfelchen.

Kalbskopfbäggli Zubereitung

Bäggli ­> 200gr 200gr 1 2 > 700gr > >

Einen Topf mit Wasser (ca.5 Liter) aufsetzten, gut salzen, 2 Lorbeerblätter, 6 Wachholderbeeren und aufkochen. Karotten Sellerie Lauchstange Zwiebeln Das Gemüse in grobe Würfel schneiden und ins Wasser geben. Kalbskopfbäggli Ins Wasser geben und ca. 1 ½ bis 2Stunden leicht köcheln lassen. Nicht sprudelnd kochen lassen! Gelegentlich den entstehenden Schaum an der Oberfläche mit einer Schaumkelle entfernen. Wenn die Bäggli lind sind herausnehmen, abkühlen lassen und anschliessend gegen die Faser in ca.1cm grobe Scheiben schneiden. Die Scheiben mit Salz und Pfeffer würzen, im Mehl wenden, abklopfen durchs aufgeschlagenes Ei ziehen und mit feinem, hellem Paniermehl panieren.

Linsensalat 200gr Linsen braun über Nacht in Wasser einlegen und anschliessen das Wasser abgiessen. 1 Schalotte in wenig Olivenoel glasig anschwitzen. 2 EL Balsamico Essig (hochwertig!) dazugeben 5dl Gemüsefond dazugeben und Alles 45 Minuten leicht köcheln lassen. > Die Linsen abkühlen lassen. 2 EL Weissweinessig 1 EL Olivenoel > Beides unter die Linsen heben nach Wunsch mit Salz, Knoblauch und weissem Pfeffer abschmecken. 1 Karotten ¼ Stangensellerie ¼ Lauch (nur das Weisse) > In feine Würfelchen schneiden und roh unter den Linsensalat heben. Champagner- Vinaigrette 1 Schalotte fein geschnitten 3 EL grobkörniger Senf 4 EL Champagner oder Prosecco 2 EL Orangensaft 2 EL Olivenoel > wenig Zucker beigeben > Nach Wunsch abschmecken. Und wie auf dem Bild abgebildet anrichten.


Mehr auf der Piste Energie tanken als zu Hause in Davos

Foto: Claudia Thöny Emil Wehrli («Schnüzli») beendet jeden Skitag mit einer Einkehr in der Parsennhütte.

Rein in die Bindung und mit Schwung den Hang hinunter. Auf der Piste verbringe ich jede freie Minute. Etwas Schöneres kann ich mir nicht vorstellen. Das Skifahren ist meine Leidenschaft und gehört zu meinem Alltag, wie mein Beruf als Buschauffeur. Mein zu Hause befindet sich in Saas, doch mehr Zeit verbringe ich wohl auf Parsenn. Und was daheim meine Stube ist, ist auf dem Berg die Parsennhütte. Der Unterschied ist nur, dass ich in meinem Stammlokal – kaum komm ich zur Tür rein – schon von weitem mit einem herzlichen Rezept Fleischknödeli «Sali, wie geht’s dir?» begrüsst werde. Auf «Parsennhütte» Parsenn sind Urs und Maria Schmidt, das (ca. 1'500 Knödeli à 20gr) Die Rezeptur für ca. 5 Personen à 10 Knödel Wirtepaar, quasi meine Familie. Seit über finden Sie in Klammern hinter der (Parsenn- 16 Jahren sind wir befreundet. Damals kamen die beiden nach Davos und führten das hüttemenge) Bergrestaurant «Weissfluhjoch». Als sie später in die Parsennhütte wechselten, verZubereitung 1­0kg Schweinehackfleisch fein (1kg) legte ich mein Stammlokal ein paar Höhen10kg Kalbshackfleisch fein (1kg) 10kg Rindshackfleisch fein (1kg) meter nach unten. Seither lasse ich jeden 2,5kg Zwiebeln fein geschnitten (250gr) 15Stk Knoblauchzehen fein gehackt oder gepresst (1,5Stk) Skitag bei den beiden ausklingen. Ich nutze 3kg Paniermehl hell (300gr) 500gr Petersilie fein gehackt (50gr) jeweils die Zeit, in der im Restaurant Hoch500gr Schnittlauch fein geschnitten (50gr) 30Stk Eier (3) betrieb herrscht. Dann mache ich meine Ab60gr Oregano (1TL) 20gr Paprikapulver mild (½ TL) fahrten und wenn die grosse Gästeschar ge> Salz, Pfeffer weiss gemahlen, Tabasco nach eigenem Geschmack > Alle Zutaten gut vermengen und im Kühlschrank abgedeckt gangen ist, haben auch meine Freunde und für eine Stunde ruhen lassen. > Anschliessend von Hand aus der Masse Kugeln von ca.20gr. formen. Gastgeber einen Augenblick Zeit, uns Dabei mit genügend Druck formen, dass eine kompakte Kugel entsteht. Die Kugeln auf ein Blech absetzen. Stammgästen etwas Gesellschaft zu leisten. > Die Knödel roh einfrieren. Diese Momente möchte ich nicht missen. Am Folgetag: > Bratbutter in Bratgeschirr erhitzen und die gefrorenen Knödel Auch im Sommer nicht. Dann fahre ich chargenweise rundherum kräftig anbraten und herausnehmen. > Bratensatz mit 4lt (4dl) Rotwein ablöschen und einreduzieren lassen. meist mit dem Bike nach Parsenn. Die Ber> Mit 5lt (5dl) Rindsbouillon und 10lt (1lt) Demi- glace (Bratensauce) und 2lt (2dl) Tomatensauce auffüllen. Aufkochen lassen. ge, die Bewegung und die wertvolle Freund> Die Knödel sorgfältig beigeben und ca. 45 Minuten durchziehen lassen. Zum Schluss die Sauce wenn nötig mit Maizena nachbinden. schaft mit Urs und Maria, die beide mit so > Mit Kartoffelstock einen Kranz auf den Teller spritzen und die Knödel mit genügend Sauce im Inneren des Kreises anrichten. viel Herzblut ihre Gäste bewirten, das ist für > Garnieren mit wenig Paprikapulver und fein geschnittenem Schnittlauch. > Bei kleineren Mengen kann auf das Einfrieren der Knödel mich echte Lebensqualität. Ich wünsche mir, verzichtet und diese direkt nach der Produktion angebraten werden. dass dies auch in Zukunft noch lange währt.

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Foto: Reto Martin Lothar Mülbert, ein langjähriger Stammgast auf Parsenn.

Wenn der Rhein – und Flachländer aus dem grauen Unterland in der trockenen, klaren, fast immer nebelfreien Bergluft auftaucht, aufatmet und geniesst, erwachen seine Lebensgeister. Seit 1972 komme ich nach Davos. Damals war ich 22 Jahre alt und hätte nicht damit gerechnet, dass ich mich heute – fast 40 Jahre später – jede Saison lieber auf diesen verschneiten Hängen tummle. Bequemer als in Davos kann man es nicht haben. Mit dem Bus zur Talstation, in die bereitstehenden Stiefel beim Skiverleih geschlüpft und ab in die Parsennbahn. Die schnellen Verbindungen, auch auf den Berg, sind fantastisch. Dass hier etwas investiert wird, nicht einfach gewartet, fällt auf. Ich bin Kaufmann von Haus auf. Umso mehr weiss ich, was dahinter steckt. Mir gefällt, dass Davos voller Gegensätze ist und so viel zu bieten hat: stille Winterwanderungen im Seitental oder der Besuch von turbulenten Events, wie dem Spengler Cup. Erholsame Gemächlichkeit und aufregendes Tempo nebeneinander. Als junger Mann liebte ich die Geschwindigkeit. Ich fuhr beruflich Motorradstrassenrennen. Jetzt mag ich Carving und «Genuss Ski», ohne Eile. Die langen Abfahrten geniesse ich hier auf Parsenn genauso, wie den Einkehrschwung von der Totalp zur Parsennhütte, meinem Stammlokal. Selbst in den hektischsten Zeiten hört man von Urs und Maria stets ein herzliches Hallo und ein persönliches Wort. Auch die Qualität und das Preisleistungsverhältnis sind top. Die Einkehr in der Parsennhütte gehört einfach zum perfekten Skitag.


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Eine Meisterleistung

Text: artikuliert.ch Fotos: Urs Schmidt

Markus Good, Sie sind technischer Betriebsleiter der Bergbahnen Davos, Klosters. Das Umbauprojekt «Standseilbahn Sektion zwei» war für jeden Beteiligten und für den ganzen Betrieb eine grosse Herausforderung, der Terminplan ambitiös. Ist alles gut gelaufen? Wie geplant startete am 3. Dezember der Betrieb, der neuen Bahn. Was ist alles neu? Der ganze seilbahntechnische Teil - die Wagen, Antriebe, Steuerungen, Geleise und der Oberbau des Trasses. In den Stationen legten wir die Schwerpunkte auf Böden, Treppen und optimale Ausleuchtung. Dann die neue Güterkrananlage in der Mittelstation und die Wagenfronten der ersten und zweiten Sektion sind nun auf gleicher Höhe, was auch den Personenfluss begünstigt. Die Galerien auf der Stecke wurden abgebrochen und der Gast hat nun auf der ganzen Fahrt uneingeschränkte Sicht auf die umliegenden Berge. Wie erfolgte der Transport der neuen Wagen? Mit einem speziell langen Sattelschlepper von Bern nach Davos, ab Wolfganpass mit einem Spezialfahrzeug via Parsennhütte übers Weissfluhjoch zur Weiche der Standseilbahn. Zu bewältigen gab es insbesondere die steilen und schmalen Strassenverhältnisse auf den Berg hinauf. Dieser schwierige Transport erforderte von allen beteiligten Mut und auch eine gewisse Kühnheit. Und dann lag zwei Tage vor dem Transport oben auch noch Schnee. Wieso kam kein Heli zum Einsatz? In unseren Betrieben bewerkstelligen wir sehr viele Transporte in der Luft. In diesem Fall haben sich aber die Strasse und das spezielle Transportfahrzeug als geeignet erwiesen. Was ist genau der Vorteil der neuen Wagen und Schienen? Sie bieten unseren Gästen zeitgemässen Fahrkomfort, analog der Sektion eins. Die

Geleise entsprechen dem Stand der Technik und den heute geltenden Normen. Was sind die Vorteile für die Wintersport-Gäste? Der Fahrkomfort, die kurze Fahrzeit von 5 Minuten bei voller Geschwindigkeit und die Panoramaaussicht. Gab es Momente, wo Sie an der rechtzeitigen Fertigstellung zweifelten? Während der ganzen Bauzeit pflegten wir mit den Ingenieuren und Unternehmern und vor allem auch allen Mitarbeitern, die unermüdlich dieses Projekt vorantrieben, eine sehr angenehme und schöne Zusammenarbeit. Deshalb blieb der Umbau auch in manchmal schwierigen Zeiten immer auf Kurs. Wie wurde das alles geplant? Wir begannen mit der Planung im Jahr 2007 in Form einer Projektstudie, mit den Arbeiten für die Plangenehmigung Mitte 2008. Nach der Baubewilligung, im August 2009, konnten wir die Detailpläne fürs ganze Projekt ausarbeitet. Auch die Betriebsabläufe im Bereich Logistik wurden zusammen mit dem Bauunternehmer sauber aufgezeichnet und dann in die Umsetzung gebracht. So transportierten wir beispielsweise mit der ersten Sektion der Standseilbahn rund 13ʼ000 Tonnen Baumaterial zum Höhenweg. Für die Montage der Geleise auf dem Trasse gab es ungefähr 11ʼ000 Bohrungen. Und wie bereits erwähnt, funktionierte die Zusammenarbeit der beteiligten Spezialisten hervorragend. Ich glaube rückblickend darf ich im Namen aller Beteiligten sagen: Dieses Werk ist eine logistische und Bautechnische Meisterleistung.

Bilder: Die Fahrgeschwindigkeit der zweiten Sektion Parsennbahn ist von sechs auf neun Metern pro Sekunde erhöht, die Förderleistung von rund 700 auf 1’000 Personen pro Stunde.


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‹Wenn Franco Cavegn drauf steht, ist auch Franco Cavegn drin›

Bild: Skifahren konnte Franco Cavegn schon immer. Jetzt hat er auch noch seinen eigenen Ski entwickelt.

Mehr Informationen unter: www.francocavegn.ch

Text: Claudia Thöny Foto: Pit Wolf Chur

damals wortwörtlich die gleiche Sprache», erinnert sich Franco Cavegn. Als Jacomet die Skimanufaktur zai gründete und später einen Tester und Entwickler gut gebrauchen konnte, war der Fall klar: Cavegn und Jacomet fanden sich wieder. Es lag auf der Hand, dass Jacomet ihn nach dem Ende seiner Die Entwicklung eines neuen Ski ver- Sportlerkarriere als Tester und Entwickler bis sehr gute Skifahrer begeistern soll. Maläuft in vielen Phasen: entwickeln, testen, in der Manufaktur einspannte. Und so ist terialien wie Zedernholz, Stahl, Carbon und weiterentwickeln, testen, perfektionieren. Franco Cavegn noch lange nicht skimüde. Gummi, vulkanisierter Naturkautschuk und Franco Cavegn wollte das Rad nicht neu er- Im Gegenteil. zaiira ® sind in dem Hightech-Werk enthalfinden. «Ich habe aber versucht, aus allen Der neue Partner ist auch Ausrüster ten. Entwickelt wurden sowohl ein MännerSki, die ich bisher gefahren bin, das Beste der Skievents, die Franco Cavegn mit der wie ein Frauenmodell, allerdings in limiherauszunehmen und in meinem Modell zu eigenen Eventfirma im In- und Ausland or- tierter Stückzahl. vereinen.» Als ehemaliger Abfahrtsprofi ganisiert. Und der bisherige Höhepunkt dieweiss er, wovon er spricht. ser Bündner Oberländer Zusammenarbeit: Ein eingespieltes Team «zai for franco cavegn» – das erste eigene Ob es künftig weitere Versionen des Skimodell. Cavegn-Modells geben wird, steht momenDie gleiche Sprache tan noch in den Sternen. Sicherlich währt Angefangen hat es noch zur Aktivzeit. aber die Zusammenarbeit mit der SkimanuSimon Jacomet begleitete die Schweizer Handmade und Hightech Ski-Nationalmannschaft als Technikcoach. Wie alle Produkte der Disentiser Ski- faktur. Franco Cavegns Skisport-ErfahEr und Franco Cavegn verstanden sich aus- produzenten sind auch die neuen Cavegn- rungen und das Produktions- und Designgezeichnet, kein Wunder, die zwei Ski- Ski handgefertigte Einzelstücke aus qualita- Know-how von zai ergänzen sich perfekt. Freaks aus dem rätoromanischen Bündner tiv hoch stehenden, speziell entwickelten «Für uns ist alles möglich, und das schätze Oberland hatten das Heu von Anfang an auf Materialien. Der Ex-Skiprofi hat einen ich. Wenn wir so weitermachen wie bisher, der gleichen Bühne: «Wir sprachen schon Sportski entwickelt, der durchschnittliche haben wir eine schöne Zukunft vor uns».

Der ehemalige Schweizer Abfahrtsspezialist trat vor vier Jahren aus dem Skizirkus zurück. Jetzt bringt er seinen eigenen Ski auf den Markt, Swissmade aus dem Bünderland.


Die schönsten Momente im Schnee, festgehalten mit der Canon IXUS 1000 HS

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Publireportage: artikuliert.ch / Canon Foto: Canon IXUS 1000 HS

Zum 10-jährigen Jubiläum seiner eleganten IXUS-Digitalkameras präsentiert Canon die bemerkenswerte IXUS 1000 HS. Sie eignet sich besonders für Winteraufnahmen in den Schweizer Alpen.

Einsteiger und Profis

Die IXUS 1000 HS bietet auch Einsteigern das richtige Mass an Komfort. Im intelligenten Auto-Modus wählt sie automatisch die für die Aufnahme am besten geeignete Einstellung und unterscheidet bis zu 28 verschiedene Situationen. Das ist derzeit die höchste Zahl an erkannten und angeGanz in bewährter IXUS-Tradition zeigten Motivkategorien auf dem Markt. beherbergt die ungemein kompakte Kamera Die intelligente Blitzbelichtung ist ebenfalls eine Reihe innovativer Leistungsmerkmale. Bestandteil der Automatik und steuert die Mit ihrem schlanken Gehäuse passt sie Blitzintensität unter Berücksichtigung der bequem in jede Hand-, Jacken- oder Hosen- Aufnahmesituation. Harte Schatten werden tasche.

Schwung auf der Piste

Das leistungsstarke Objektiv beherbergt ein 10-fach optisches Zoom, der Bildstabilisator reduziert Verwacklungsunschärfen. Schwierige Lichtverhältnisse im Schnee können jederzeit ausgeglichen werden - ideal für gestochen scharfe Aufnahmen. Reihenaufnahmen halten schnelle Motive mit maximaler Detailgenauigkeit fest. So kann jeder wichtige Moment problemlos festgehalten werden, beispielsweise der dynamische Schwung auf der Piste, eine lustige Handbewegung oder der optimale Gesichtsausdruck. Bei 8,8 Bildern pro Sekunden ist garantiert das richtige dabei. Auf der Suche nach dem Idealbild hilft die Kamera mit – das erspart zeitraubendes Navigieren durch Hunderte ähnlicher Bilder.

Personen und Landschaften

Tolle Aufnahmen sind mit diversen kreativen Aufnahmemodi leicht gemacht und ein echtes Vergnügen. Der FischaugenEffekt beispielsweise sorgt speziell bei Personen- und Landschaftsaufnahmen für überraschende Resultate. Praktisch ist auch der intelligente Selbstauslöser. Ideal, wenn der Fotograf mit auf das Bild möchte. Neu: Auf Wunsch ist die Auslösung erst aktiviert, nachdem die Kamera ein neues Gesicht, ein Lächeln oder Zwinkern erkennt. SD-Karten bis zu zwei Terabyte ermöglichen das Speichern Tausender Bilder vor Ort.

Bild: Bei 8,8 Bildern pro Sekunden ist garantiert das richtige dabei.

in einem Gesicht erkannt und durch den Korrekturblitz ausgeleuchtet.

548.– Franken

Erhältlich in den Farbausführungen Silber, Braun und Pink ist die IXUS 1000 HS die zweite IXUS mit dem innovativen Canon-HS-System und kombiniert einen hochempfindlichen 10-Megapixel- CMOSSensor und den leistungsstarken DIGIC-4Bildprozessor für überzeugende Bildqualität und hohe Aufnahmegeschwindigkeit. Die IXUS 1000 HS ist im Einzelhandel ab 548.– erhältlich. (UVP inkl. MwSt. Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten.)


Der kürzlich vergrösserte und neu gestaltete 18-Lochplatz Davos verspricht ein unvergessliches Erlebnis für alle Golferinnen und Golfer.

Entdeckungs-Geschenk: Beim Kauf einer Greenfee schenken wir Ihnen eine zweite für Ihre mitspielende Begleitperson. Offerierte Greenfee mit dieser Anzeige einlösen. Gültig bis 8. Juli 2011. www.golfdavos.ch

snowtimes

Tee-Time auf dem Zauberberg: die neue Faszination vom Golfplatz Davos entdecken


Weine der Saison

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Text: Anna Manetsch Fotos: Kaufmann Weine

Ein gutes Essen und dazu ein würdiger Tropfen Wein, schöner kann der Winterabend nicht enden. Zum Beispiel mit einer Empfehlungen aus der Weinhandlung Kaufmann.

2.

Graubünden 1. Fläscher Pinot Noir AOC, Jann Marugg Qualitativ hochstehender, typischer Pinot Noir. Fruchtig in der Nase, im Gaumen ausgewogen und harmonisch. Malanser«Auslese» Pinot Noir, Barrique, Cottinelli Besondere Auslese aus dem Barrique, in welche nur Trauben aus besten Malanser Lagen gelangen. Überrascht und überzeugt mit seinen vielen Finessen und seiner angenehmen Korpulenz. 2.

3.

Tria Canor, Trimmiser Cuvée, Cottinelli Cuvée aus Pinot Noir, Merlot und Cabernet Dorsa. Blumiges fruchtbetontes Aroma. Kräftige Holznote mit Brombeer und Cassis Aromen, im Gaumen breite Frucht mit Tabaknoten und Vanille. Lang anhaltend im Abgang. 3.

Valtellina 4. «Intrigo», Nebbiolo/Pinot Noir, vino rosso da tavola, Plozza Vini Assemblage aus Veltliner Nebbiolo-Trauben und Bündner Pinot Noir. Duft von Walderdbeeren, Cassis und Pfeffer. Im Gaumen feine, leicht staubige Gerbstoffe gemischt mit blumigen Noten. Finale hat Eleganz, Finesse und Intellekt.

4.

5.

Numero uno «N°1», Nebbiolo di Valtellina IGT, Plozza Vini Spektakulärster Plozza-Wein. Verknüpfung von 50 Jahre alten Reben mit 90-jähriger Tradition, 2̓000 Stunden Arbeit und echter Innovation. Festlicher, stolzer und würdiger Wein. 5.

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Davos Klosters: vom Virus anstecken lassen Text: artikuliert.ch Foto: Walter Senn

Es sei schwer, Davos Klosters zu beschreiben. «Man muss es erleben.» Reto Branschi freut sich über die vielfältigen Neuheiten dieser Saison. Wintersport, Kongress, Kultur – die Destination will an verschiendenen Fronten zu den «Top Fünf» der Alpen gehören.

«Die Saison hat hervorragend angefangen, Schnee, Natureis am Anfang – was will man mehr.» Reto Branschi, CEO von Davos Klosters, ist glücklich über die neue, schnellere Bahn auf Parsenn, einige ganz wichtige Entscheide im Bezug auf die Hotelinfrastruktur und «natürlich unser neues Markenzeichen, das Kongresszentrum.» Es hilft, den Kongressmarkt zu erobern. «Rein von der Infrastruktur und von der Ästhetik gibt es nicht viele Kongresszentren, die so viel bieten. Gleichzeitig steigen wir auf in eine neue Liga.» Kongresse bis 5’000 Personen sind jetzt möglich, für mehrtätige Veranstaltungen wird Davos damit noch interessanter. Davos Klosters zu vermarkten, sei aber nicht einfacher geworden, die Destination besticht weiterhin durch Vielseitigkeit. Winter- und Sommersport, Kongresse, Kultur. «Trotz des topmodernen Kongresshauses: Wintersport ist nach wie vor unser Hauptfokus.» Reto Branschi zitiert eine Studie, wonach beispielsweise Langlauf viel mehr Wertschöpfung generiert als erwartet. «Auch im Sommer sind wir stärker, als gemeinhin angenommen.» Dazu gibt es über 90 Vereine in der Destination, alle mit einem spezifischen Angebot. «In Davos können

Sie einfach alles machen. Entsprechend ist es für uns eine Herausforderung, in der Vermarktung alle unter einen Hut zu bringen.» Aber Reto Branschi sieht darin auch einen klaren Vorteil. «Jeder, der in unsere Region kommt, ist früher oder später vom Virus Davos Klosters infiziert.» Bei Gästen, welche die Destination noch nicht kennen, beobachte man hin und wieder etwas Skepsis. «Aber wenn sie sehen, was hier alles möglich ist, die städtische Infrastruktur und das Angebot, rundherum die freie Natur, die Berge, die Stille, dann sind sie begeistert.» Langeweile kommt in Davos bestimmt nicht auf. «Hier verbringen Sie erlebnisreiche Ferien,» sagt Reto Branschi. Und schaut mit ambitioniertem Optimismus in die Zukunft. «Unser absolutes Ziel: zu den Top Fünf der Alpen zu gehören.»

Congress Centre and Winter Sports Reto Branschi, CEO of Davos Klosters, is very pleased with the new and faster cableway to Parsenn, a few very important decisions in respect of the hotel infrastructure and, «of course, Davos’ new landmark, the congress centre.» However, marketing Davos Klosters did not become easier, even though the destination still impresses with its diversity. Winter and summer sports, congresses and culture. «Despite the state-of-the-art congress centre, winter sports remain our main focus.» english:


Reto Branschi CEO Davos Klosters

Bild: «In der Destination Davos Klosters gibt es für jeden Gast etwas, das ihm zusagt, das auf ihn zugeschnitten ist. Zum diesjährigen Highlight zählt sicher das wiedereröffnete Kongresszentrum.»


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Bündner Akzente setzen für Olympia 2022 Text: artikuliert.ch Foto: Michael Berger

Gibt es 2022 Olympische Winterspiele in Davos und St. Moritz? Wenn es nach Nationalrat Tarzisius Caviezel geht, überwiegen die positiven Argumente. In den kommenden Monaten will er weiter Überzeugungsarbeit leisten.

struktur.» Pisten, Bahnen, Stadien und die Hotellerie. «St. Moritz hat eine Ski -WM durchgeführt. Was denken Sie, was da noch der Unterschied ist zu den Rennen an Olympia? Keinen. Es sind die gleichen Disziplinen, es «Alle wollen wissen, was es mit diesen Zahlen auf könnte alles wiederverwendet werden. Auch die Untersich hat», sagt Tarzisius Caviezel. Vancouver, Austra- künfte sind in Davos, St. Moritz und Umgebung für eigungsort der letzten Spiele, kalkulierte mit Einnahmen nen solchen Anlass vorhanden.» von 1,7 Milliarden Franken aus Ticketverkäufen und dem Erlös der weltweiten Medienberichterstattung. GleichGraubünden stark machen wohl enthielt der Businessplan ein Minus von 600 Milli«Wir waren Wintersportort Nummer eins – nach onen – die Provinz British Colombia und das Land Kana- einer olympischen Kunstpause von mehr als einem halda kamen je zur Hälfte dafür auf. Der Gegenwert: neue ben Jahrhundert, sollten wir uns jetzt daran erinnern, Anlagen und Verkehrswege, Emotionen, Werbung. dass unser Winter mit olympischen und wirtschaftlichen Qualitäten brillieren kann. Ganz besonders in den aufstrebenden Touristikmärkten in Asien, und vor allem Infrastruktur ist vorhanden «Ich glaube nicht, dass diese Zahlen auch für die China.» Tarzisius Caviezel ruft auf, in grösseren DimenSchweiz Gültigkeit haben.» Jedenfalls dann nicht, wenn von der Kandidatur Davos/St. Moritz gesprochen wird. «Wir wollen ja eben weg von diesem Gigantismus, zu- english: Grisons as Candidate for Olympic Games rück zum olympischen Geist.» Sollte das Internationale Will there be Olympic Winter Games in Davos and Olympische Komitee (IOC) wirklich bereit sein, weg St. Moritz in 2022? If the International Olympic Commitvon Grossstädten wie Turin und Vancouver zu gehen, tee (IOC) is willing to move from large cities such as hin zu ländlichen Gebieten, dann haben Davos und Turin or Vancouver to the countryside, then Davos and St. Moritz hervorragende Chancen. «Einige Mitglieder St. Moritz offer the best conditions. «Some of the memdes Gremiums haben klar diesen Wunsch geäussert». bers of the committee have clearly expressed the wish for Und deshalb spricht Tarzisius Caviezel von «weissen such a change.» This is why Tarzisius Caviezel refers to Spielen». Vom puren Wintersporterlebnis. Und dafür sei «White Games» – a pure winter sports experience for Graubünden geradezu prädestiniert. Die Region lebe which the Grisons is ideally suited. During the next few schliesslich vom Tourismus, vom Sport, insbesondere months, Caviezel will make even more of an effort and vom Wintersport. «Es ist ja alles da, die ganze Infra- use his power of persuasion.


Tarzisius Caviezel «Die Olympia-Kandidatur ist wertvoll, um neue Touristikmärkte in Asien zu erobern.» Er will Davos und St.Moritz näher zusammen bringen.


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sionen zu denken. «Graubünden als Marke aufbauen, dann die Schweiz als Top-Tourismusdestination – das ist doch sinnvoller, als wenn jede Region für sich alleine kämpft.» Als Liberaler befürwortet er schlanke Strukturen. Die Reisemärkte lassen sich gemeinsam einfacher erobern. Noch umfasst der Kanton 180 Gemeinden, jede mit eigener Verwaltung. «Das verursacht immense Kosten – wie will man da langfristig überleben?» Eine Olympia-Kandidatur bringt frischen Wind, neue Ideen. «Stellen Sie sich vor, was das für eine Dynamik entwickelt, wenn die Medien auf der ganzen Welt über unsere Kandidatur und Graubünden berichten. Oder wenn neue Verkehrswege entstehen. Da machen wir einen riesigen Schritt vorwärts.»

Anregung vom Bundesrat

Die Idee für Olympische Spiele in Davos und St. Moritz stammt von Ueli Maurer. Der Schweizer Bundesrat lud bei seinem Besuch in Davos, anlässlich des Nordischen Weltcups 2009, eine Delegation, bestehend aus Landammann, Tourismusvertretern und Eventchefs zum Essen ein und zeigte sich begeistert über die Durchführung des Langlaufanlasses. Bereits da sicherte der Sportminister die Unterstützung für ein solches Projekt zu, sollte es weiterverfolgt werden. Als Ueli Maurer im Rahmen des Spengler Cups erneut eine mögliche Olympia-Kandidatur erwähnte, war auch Tarzisius Caviezel davon begeistert. Im Juni 2010 reichte der Parlamentarier eine offizielle Anfrage an den Bundesrat ein, im Herbst sprachen 82 Schweizer Sportverbände unter dem Dach von Swiss Olympic einstimmig die Unterstützung für eine Winter-Kandidatur aus. Impressum

Snowtimes «das Wintermagazin» Auflage: 10’000 Chef Redaktion: Claudia Thöny Fotos: Marcel Giger, Michael Berger, Reto Martin. Grafik: Dominic Rechsteiner Inseratemöglichkeit: www.snowtimes.ch wollen auch Sie ein solches Magazin? www.artikuliert.ch

Aufbauarbeit bis 2015

Landesweit Anerkennung findet diese gewählte Vorgehensweise, von oben nach unten, mit bereits zugesicherter Unterstützung durch den Bundesrat. Dies dürfte einige Hürden ersparen, die sonst regelmässig bei Grossveranstaltungen zu nehmen sind. «Zuerst national überzeugen. Es soll eine gesamtschweizerische Kandidatur sein. Dann die Region bestimmen und möglichst viel von vorhandenen Anlagen nutzen.» Im Moment gehe es darum, eine Arbeitsgruppe innerhalb des Kantons zu bilden, St. Moritzer und Davoser zusammen zu bringen. «Einheimische, Leute mit Enthusiasmus und Leidenschaft.» Die zudem die Sprache sprechen, um im ganzen Kanton überzeugen zu können. «Auch Italienisch und Rätoromanisch. Und dann wollen wir 2015 eine Topkandidatur präsentieren.» Eine Interessenmeldung der Bündner Regierung liegt bereits vor. Ebenfalls für eine Kandidatur ins Spiel gebracht, haben sich Andermatt und Genf mit dem Wallis.

Weitermachen und durchziehen

Tarzisius Caviezel sieht die grössten Chancen, wenn Davos und St. Moritz zusammen spannen. Ander-

matt – auftstrebende Tourismusmetropole – in der Zentralschweiz hat für ihn nicht eine so grosse Durchschlagskraft wie Graubünden. Selbst wenn der neue Eisenbahntunnel durch die Alpen (NEAT) und Beschleuniger zwischen Mailand und Zürich fertig gestellt ist. «Ich glaube nicht, dass ich die Porta Alpina noch erlebe – das ist etwas für die nächste Generation.» Mit einem solchen Verkehrsanschluss wäre Andermatt im Vorteil. Wie lange begleiten Sie das Olympia-Projekt überhaupt? «Sie meinen, der Caviezel ist 2022 ein alter Mann? – Mag sein. Aber das ziehe ich durch. Bis zum Schluss», sagt der 56-Jährige und lacht.

Kurze Anfahrt

Er ist Lokalpatriot, er liebt die Berge. Er hat ein Elektrogeschäft aufgebaut und dann als CEO 2500 Mitarbeiter geführt. «In Davos habe ich eine einmalige Kombination zwischen Stadt und Natur. Dazu eine relativ kurze Anfahrt aus dem Unterland.» Das Sportangebot, besonders im Winter, kostet er nach Möglichkeit voll aus. «Gerade komme ich von einer Skitour zurück, den Tag so zu beginnen ist doch fantastisch.» Es ist Sonntag. Und trotzdem nimmt er am Nachmittag einen Termin nach dem anderen wahr. Am nächsten Tag steht für den Nationalrat die Wintersession in Bern an. Am Abend zuvor hat der HC Davos den Tabellenführer geschlagen – eine Selbstverständlichkeit, dass Tarzisius Caviezel, der Präsident, auf der Tribüne mitfiebert.

Weltweites Ansehen

Und St. Moritz? «Das ist doch dasselbe – es lebt genauso vom Sport, insbesondere vom Wintersport und kommt mit seiner Infrastruktur und dem fantastischen Namen jederzeit für eine Olympia-Kandidatur in Frage.» Ein Davoser spricht es nie direkt aus, aber insgeheim bewundert er den Engadiner, weil er noch einige Höhenmeter weiter oben wohnt, in einem Tal, das grösser ist. Der Engadiner dagegen bewundert den Davoser, weil er vielleicht etwas urbaner ist, mit dem neuen Kongresshaus noch weltoffener, noch informierter und gewiss eine Stunde schneller in Zürich. Offiziell sagt aber auch der Engadiner sowas nie.

Verschiedene Einschätzungen

Olympische Spiele durchführen ist freilich eine Herausforderung. Einnahmen und Ausgaben gilt es aufeinander abzustimmen – vorausgesetzt, man kann das Olympische Komitee überhaupt für sich gewinnen. Und hier scheiden sich die Geister, wie hoch die zu tätigenden Investitionen sein werden. Tarzisius Caviezel verweist auf die aus seiner Sicht falschen Argumente der Gegner: «Diese rechnen dann einfach auf, was sonst noch gebaut wird und kommen so zu einer hypothetischen Zahl, die abschreckt. Wenn man aber genau abwägt, was alles rausschaut, dann wird es ein vertretbarer Preis sein.»


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Wie keine andere Uhr steht eine Rolex für technische Innovation. Die 1945 vorgestellte Datejust war die erste Armbanduhr mit automatisch wechselnder Datumsanzeige, ablesbar durch ein Sichtfenster im Zifferblatt. Die wenige Jahre später eingeführte Zykloplupe zählt zu den unverwechselbaren Markenzeichen von Rolex. Als konsequente Weiterentwicklung des Klassikers beeindruckt die Datejust II heute mit einem Gehäusedurchmesser von 41 mm. Gezeigt wird die Datejust II hier in dem für Rolex charakteristischen Rolesor gelb, einer einzigartigen Materialkombination aus Edelstahl 904L und 18 Karat Gelbgold.

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