Snowtimes Das Wintermagazin
Ausgabe 2011 Saanenland > Eine neue Vision > Natur & Bergparadies > Wintersport
Der neue BMW X3
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Freude am Fahren
FREUDE IST GRENZENLOS.
Ein sportlicher und eleganter Auftritt, gepaart mit Innovationen und Funktionalit채t: Der neue BMW X3 체berzeugt in jeder Situation. Leistungsstarke, effiziente Aggregate und ein umfangreiches Massnahmenpaket von BMW EfficientDynamics machen ihn punkto Leistung und Verbrauch zum Besten seiner Klasse. Zudem begeistert das neuste Mitglied der BMW X Familie mit einem hervorragenden Platzangebot im hochwertigen und harmonischen Innenraum. Entdecken Sie den neuen BMW X3 bei Ihrem BMW Partner oder unter www.bmw.ch/X3
DER NEUE BMW X3.
Jungunternehmerin Die Symbiose zwischen Einheimischen und ‹Wahlheimischen› ist unsere Kundin und nicht die Verherrlichung einer wirtschaftlichen Abhängigkeit. Annabel Zingre Die Innenarchitektin aus Saanen führt ein Familienunternehmen in der dritten Generation.
eines Tages tatsächlich das Erdöl ausgeht, haben wir vorgesorgt. Ich glaube, wir müssen jetzt umdenken. Sonst ist es dann irgendwann zu spät. Was sind weitere Innovationen in Ihrem Haus? Wir wollen ja das Rad nicht neu erfinden, aber es tut sich ständig etwas. So haben wir unser Restaurant umgebaut, organisieren gerade den 40. Geburtstag des Greengo-Clubs mit Spezial-Uhren von Hublot, bieten neu 250 Satellitenkanäle gratis an und haben umgestellt auf Holzschnitzel-Heizung, was zwar etwas teurer ist, aber unsere grüne Ader unterstreicht. Nebst einigen getätigten Investitionen in die Hotelinfrastruktur, sind wir auch sehr daran interessiert, Gstaad und das Saanenland als Ganzes weiter zu bringen. Da macht man sich natürlich ständig Gedanken, wie es weiter gehen soll. Erkennen Sie auch den Trend, dass Bild: «Ich erinnere mich gerne zurück wieder vermehrt die Einfachheit gesucht an die 80er Jahre», wird, zurück zur Natur – sozusagen Andrea Scherz. als Gegenbewegung zur Globalisierung, die vielen, insbesondere den Touristikern, einen aussergewöhnlichen Fortschritt gebracht hat? Absolut, ja. Wir sehen dies zum Beispiel bei unserem Berghütten-Erlebnis, das wir seit Sommer 2008 anbieten – ohne Warmwasser, ohne Strom, geschlafen wird in antiken Betten. Das hat eingeschlagen wie eine Bombe, die Nachfrage ist gross. Ich bin ausserdem ein absoluter Verfechter von Ethik und wünsche mir, dass sie wieder vermehrt zum Zug kommt. Text: artikuliert.ch Eigentlich verrückt, dass man Foto: Palace Hotel sich heute darüber unterhalten und sich dafür einsetzen muss. Palace-Direktor Andrea Scherz über Innovationen, Noch immer vermisse ich gewisse Tugenvermisste Ethik und das wiedererwachte den im Alltag, die einst als SelbstverständSelbstwertgefühl der Einwohner im Saanenland. lichkeit galten. Herr Scherz, verfolgen Sie die Tennismotivieren. Auf höchstem Niveau immer Werden Sie oft angelogen? Weltrangliste? wieder am Gleichen arbeiten, gleiche Fehler Darüber möchte ich mich öffentlich nicht Sicher, ja. korrigieren und die Perfektion suchen. Und äussern. Aber es werden tatsächlich nicht immer alle Vereinbarungen eingehalten. So, Die Nummer eins zu werden, gilt daneben muss man noch innovativ sein. wie es eigentlich zu erwarten wäre. als ausgesprochen schwierige Aufgabe. Sie waren einer der ersten, der Als führender Dienstleister sind Man sagt, die Nummer eins zu kabelloses Internet gratis für alle Gäste Sie aber stets gefordert, besten Service bleiben, sei aber noch viel schwieriger. zur Verfügung stellte. Jetzt rüsten und Top-Qualität zu bieten. Müssen Teilen Sie diese Meinung? Sie Ihre Hotelgarage auf für ElektroSie dann Frust umwandeln in positive Da bin ich ganz einverstanden. Das sage ich mobile. Erwarten Sie, dass viele Energie? übrigens auch meinem Team immer wieder. Besucher bald mit einem Elektro-Auto Unbedingt, ja. Das ist sicherlich eine der anWas macht es denn so schwierig? nach Gstaad kommen? Einerseits muss man selber die Energie ha- Wieso nicht? Es ist eine zukunftsfähige Lö- spruchsvollsten Aufgaben. ben, sich stets zu verbessern. Eben, die sung. Wir unterstützen damit ein innovatives Wie erklären Sie das den Mitarbeitern? Nummer eins zu bleiben. Andererseits gilt Projekt und wollen mithelfen, dass die Um- Ich glaube, es ist nur nachhaltig, wenn man es, ein Team zu führen, es immer wieder zu welt sauber und gesund bleibt. Wenn uns es vorlebt und predigt.
Eine Vision fürs Saanenland
führen. In diese Richtung jedenfalls gehen Sie haben kürzlich gesagt, Gäste kommeine Ambitionen, hier im Palace. Das men nicht nach Gstaad, um hier schulde ich auch meinen Vorfahren. Es ist den Luxus zu suchen, sondern weil allerdings keine einfache Aufgabe, angesie die Natur geniessen und ein sichts zunehmender Gesetze, Vorschriften authentisches Bergdorf erleben wollen. und administrativem Aufwand. Allein dafür Eine sehr provokative Aussage. Vielleicht habe ich es nicht genau so gesagt, sind ständig mehr Mitarbeiter nötig. Die aber ich erinnere mich gerne zurück an die Luft wird dünner. 80er Jahre. Damals fanden hier in Gstaad Können Sie uns noch einmal ein Begegnungen der besonderen Art statt. Man paar Details schildern zum Elektrobegegnete sich in einer gemütlichen, famili- Auto, das Sie unterstützen? ären Atmosphäre. Einheimische und weltbe- Wir arbeiten mit Teslar zusammen, einer rühmte Namen. Und es ist einem damals amerikanischen Firma, die aktueller Marktleader ist. Die Autos brauchen normale selten aufgefallen, dass jemand protzte. Steckdosen, aber noch besser 380-Volt-, beDie Entwicklung in den letzten Jahren ziehungsweise 32-Ampère-Steckdosen. Es hat unter anderem im Immobiliensind also spezielle Steckdosen, die wir dafür bereich viele Neu- und Umbauten herin unserer Hotelgarage installieren. Weil vorgerufen. Strukturen wirken aber das Stromnetz in der Garage nicht im zum Teil etwas starr und festgefahren. Stande ist, sämtliche neuen Steckdosen auf Kann man angesichts dieses Umeinmal mit Starkstrom zu versorgen, müssen feldes überhaupt noch fruchtbares wir die ganze Infrastruktur ausbauen. Das ist Wachstum schaffen? Was wollen Sie tun? Alles abreissen und neu natürlich mit Kosten verbunden, die man beginnen? (lacht) Nein. Vielleicht braucht es aber gerne trägt. Eben hatte ich die Gelegengar nicht immer Wachstum. Es ist ja bereits heit, mit einem solchen Elektro-Auto Probe eine Herausforderung, Aufgebautes zu erhal- zu fahren. Es beschleunigt in 3,7 Sekunden ten und in bestmöglicher Qualität weiter zu von Null auf 100 Kilometer pro Stunde. Und
das mit null Umweltverschleiss. Ein 7 wirklich gutes Gefühl. Sie sind Palace-Direktor, aber auch aktiv mitbeteiligt an der weiteren Entwicklung der Tourismus-Strategie im Saanenland. Wohin soll die Reise gehen? Gerade erarbeiten wir einen Gesamtregionenvertrag. Alle Akteure, die vom Tourismus betroffen sind, sollen darin enthalten sein. Auch den Einheimischen wollen wir wieder mehr Gewicht geben. Insbesondere geht es aber um die Fragen: Was soll Gstaad werden? Was sind unsere Werte? Wohin wollen wir? In einem zweiten Schritt kann man daraus dann hoffentlich auch eine gemeinsame Vision für das ganze Saanenland formulieren.
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Bild: «Auf kleinem Raum sehr vieles vereint», Bernhard Tschannen.
Bernhard Tschannen Ist seit dem 1. Januar 2010 CEO der Gstaad 3000 AG, der Betreibergesellschaft des Glacier 3000 DiableretsGstaad. Der 33-Jährige hat die Geschäftsleitung von Marcel Bach übernommen. Tschannen war bereits seit Oktober 2006 als Leiter Marketing und Verkauf im Unternehmen tätig.
Es ist und bleibt eine harte Aufbauarbeit Text: Matthias Raaflaub Foto: Gstaad 3000 AG
Vor fünf Jahren stand das UnterWie löst man dieses Paradoxon? nehmen Glacier 3000 vor dem Konkurs. Wir suchen mit den Partnerbergbahnen und Seither sind die Investoren Marcel den beteiligten Gemeinden nach Lösungen. Bach, Jean-Claude Mimran und Bernie Man muss sich fragen: Will man das GlaEcclestone am Ruder. Welche cier-Angebot? Wenn ja, so muss man einen Rolle spielt der Glacier 3000 heute Weg finden, es zu betreiben und zu bezahlen. in der Tourismus-Region? Wie läuft das Geschäft im Sommer? Im Winter sind alle froh, dass es den Glet- Als Sommerausflugsziel kann der Glacier scher gibt. Er bietet Schneesicherheit. Auch 3000 für die Region neue Märkte erschlieswenn einmal zuwenig Schnee für guten sen. Wir haben das Tourismusgeschäft mit Pistenbetrieb fällt, auf dem Gletscher ist es Asien aufgebaut, insbesondere in Indien. immer weiss. Und gleichzeitig ist man in Von dort kommen nicht nur günstige Grupder Region froh, wenn man diese Versiche- penreisende im Saanenland an, die fünfrung nicht in Anspruch nehmen muss. Da- Sterne-Hotels verzeichnen auch schon Indiraus ergibt sich aber ein paradoxes Problem: vidualgäste. Der Glacier ist für Gstaad und In einem durchschnittlichen Winter mit ge- das Saanenland ein USP, wie man in der nügend Schnee kann das Winterangebot auf Touristik sagt, ein Alleinstellungsmerkmal. dem Glacier 3000 nicht kostendeckend sein. Es gibt sonst nirgendwo einen Gletscher, Dabei gehört der Glacier zum den man bequem in einer Viertelstunde erTarifverbund der Bergbahnen reichen kann. Destination Gstaad und der Sie bieten den Gästen auf dem Glacier Alpes Vaudoises. Genügt das für mit Schlittenhunde-Fahrten, dem ein rentables Geschäft nicht? Snowbus und der höchstgelegenen Obwohl der Glacier zu zwei Skigebieten ge- Rodelbahn, dem Alpine Coaster, hört, haben wir enorme Umsatzschwan- eine breite Erlebnis-Palette an. Daneben kungen. Die Besucherzahl kann in einer finden aber auch GrossveranstalWintersaison zwischen 60ʼ000 und 160ʼ000 tungen statt. Gästen variieren. Die meisten Kunden ha- Neben den regulären Aktivitäten auf dem ben wir, wenn es nicht schneit. Nur wün- Gletscher haben wir drei Hauptevents: Der schen wir das der Region natürlich nicht. «Glacier-3000-Run» im August, das Snow-
board-Freestyle-Event «Glacier-3000-Invitational» mit internationalen Freestyle-Stars, und die «Freeride-Days.ch». Dort nehmen wir anfangs April jeweils die Gäste in Begleitung von Bergführern und Pro-Ridern in den Tiefschnee mit und weisen sie so auf die Schönheiten und Gefahren des Freeriden hin. Als Highlight können sie sich dabei 80 Meter am Fels abseilen. Die Eventkultur in den Bergen nimmt generell zu. Reicht heute die Natur allein zur Vermarktung nicht mehr aus? Nein. Es braucht solche Zusatzaktivitäten. Wir gehören zu den wenigen Gletscherausflugszielen, welche über das ganze Jahr Schnee haben. Darum spielen wir in der höchsten Liga mit. Unsere direkte Konkurrenz sind das Jungfraujoch und der Titlis, je nach Marktsegment gehört auch Zermatt dazu. Darum müssen wir den Gästen etwas bieten, das sie auf den anderen Bergen nicht finden. Kann der Glacier 3000 in dieser Liga denn mitspielen? Ja. Neben der schnellen Erreichbarkeit und den Events gehört zu unseren Vorteilen, dass die Gäste vom Gletscher aus das Jungfraujoch, das Matterhorn und auch den Mont Blanc sehen können. Darum auch der Slogan «Glacier 3000 – the View of the
Alps». Als Ausflugsziel ist der Gletscher ein Topprodukt, schweizweit und europaweit. Er ist ein Magnet, der im Sommer wie im Winter viele Gäste in die Region bringen kann. Hat dieses Konzept schon Erfolge gezeitigt? Das Gruppengeschäft entwickelt sich gut. In den letzten vier Jahren konnten wir den Umsatz verfünffachen. Natürlich, wir haben nicht auf einem sehr hohen Niveau begonnen. Aber wir sind auf gutem Wege. Allerdings ist es nicht einfach, diese Kunden von der Zentral- in die Westschweiz herüber zu locken. Man muss die Kundschaft vor Ort gewinnen. Es ist und bleibt noch eine harte Aufbauarbeit. Welches strategische Ziel haben Sie sich als neuer CEO gesetzt? Unsere Hauptpriorität ist, den Glacier als Ganzjahres-Ausflugsziel mit Schnee aufzubauen. Wir suchen auch eine engere Zusammenarbeit mit den Bergbahnpartnern und den Tourismus-Organisationen. Wie könnte diese Zusammenarbeit in Zukunft aussehen?
Im Angebot kann man Synergien suchen. Das beruht auf einem Geben und Nehmen. So bietet der Glacier zu Beginn und zum Ende der Saison dem Kunden unbestritten die besten Bedingungen. Darum könnte man die übrigen Bahnen auch später im Jahr öffnen. Im Gegenzug würde der Glacier 3000 das Angebot reduzieren, wenn die Schneebedingungen weiter unten gut sind. Dass unsere Interessen aber, wie gesagt, vielerorts gegensätzlich sind, macht die Arbeit jedoch bestimmt nicht einfacher. Hinzu kommt, dass tiefer gelegenen Skigebieten wie dem Saanenland langfristig Schneemangel prognostiziert wird. Es gibt diese Prognosen. Die BDG haben in den vergangenen Jahren ja auch deshalb gross in die Beschneiungsanlagen investiert. Mit diesen massiven Investitionen hat man nun mittelfristig vielleicht das Gefühl, es brauche den Gletscher weniger als auch schon. Aber es kann auch zu warm sein, als dass man beschneien kann. Wenn die Voraussagen zutreffen, wird der Glacier in Zukunft eine noch grössere Bedeutung haben.
Wie sollte sich die Tourismusregion 9 entwickeln? Gstaad soll den Status des Exklusiven beibehalten und im qualitativen Tourismus bleiben. Aber die Grenzen der Tourismusregion können nicht dieselben wie heute sein. Wir arbeiten gut mit den Partnern in der Waadt zusammen. Es wäre an der Zeit, mit Lausanne und Montreux eine neue Schweizer Destination aufzubauen. Eine dritte grosse nach Interlaken und Luzern. Was würde diese Destination von den Konkurrentinnen unterscheiden? Man erreicht sie schnell von Paris aus. In Lausanne hat man, wie in Luzern, See, Stadt und Berge. Aber darüber hinaus auch den schönsten Abschnitt des Golden Pass Express, die Weinberge des Lavaux, das Schloss Chillon. Das Saanenland und den Glacier 3000 eingeschlossen, haben wir hier auf kleinem Raum sehr vieles vereint von dem, was die Schweiz touristisch bieten kann.
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Herzlich willkommen im Jam Pub Text: Daniel von Grünigen Foto: Anja Tanner
Kritiker bemängeln, dass es im Saanenland zu wenige Ausgehmöglichkeiten für Junge und Junggebliebene gibt. Drei junge Saaner beweisen mit ihrem innovativen Konzept das Gegenteil.
philosophieren oder mal wieder das Tanzbein zu schwingen. Im Restaurant verwöhnt Thomas seine Gäste mit einer speziellen Auswahl an Gerichten. Sein Credo: «Es braucht Junge, die etwas bewegen wollen und «Für jeden Geschmack etwas, immer wieder Neues ausdie Initiative ergreifen», sagt Thomas Mösching. Zusam- probieren und Ideen verwirklichen.» men mit Samuel Moor und Simon Bolten hat er dem Saanen Pub neues Leben eingehaucht und die kalten Einmalige Burgerkarte Winternächte im Saanenland ein wenig wärmer gestaltet. Der Koch offeriert natürlich vor allem Speisen, die er auch selber gerne mag. Wenn Thomas dies erklärt, sagt er es mit einem Lachen. «In einem Pub gibt es aber auch Das Feuer brennt «Es war bereits vor der Eröffnung eine grosse Mo- einige traditionelle Gerichte, die gehören einfach dazu.» tivation für uns, dass viele Freunde mitgeholfen haben, Beispielsweise die «Burger-Karte». Es wäre aber nicht die Lokalität sanft zu renovieren und ein wenig umzuge- das Jam Pub, hätte sich Thomas nicht noch etwas Spezistalten. Dann ging es los. Es kamen überraschend viele elles einfallen lassen: So kreuzt jetzt jeder Gast bei einer Leute zur Eröffnung und heute, nach zwei Jahren, sind Auswahl an Zutaten selber an, was er drin haben möchte. wir Teil eines Motors, der das Saanenland zum Laufen Gurke, Salat, Chili – die Liste ist lang und sollte unbedingt bringt». Unter dem Namen Jam Pub findet Frau und Mann im Herzen von Saanen nun ein gemütliches Ausgehlokal und Restaurant in einem. «Heute ist das Team english: Jam Pub in Saanen und die Arbeit hier meine Motivation», meint Thomas. «It takes young people who want to change things «Jeden Morgen freue ich mich aufzustehen und mich in and take the initiative», says Thomas Mösching. Togedie Arbeit zu stürzen.» Wer durch die Klapptüren ins ther with Samuel Moor and Simon Bolten, he has brought Jam Pub eintritt, merkt das auch und wird sofort vom new life into the Sannen Pub. They offer dishes they like freundlichen Personal und von der Wärme des Chemi- themselves, such as the special «burger menu». The nee-Feuers begrüsst. Im Innern des Lokals schlagen guests themselves choose their favourite ingredients zwei Herzen – die Bar im Eingangsbereich und das Re- from the menu to be included in their burger. In addition, staurant im hinteren Teil. Auffällig sind die bequemen it is very important to the young crew from Saanen to run Ledersitze, hochgezogen, direkt aus England importiert. a pub where everyone feels welcome. «We would like to Die Bar bietet die Gelegenheit, etwas zu trinken und zu see a good mix of guests and locals, just as it used to be.»
Thomas Mösching «Erstaunt, dass es das noch nicht öfters gibt»
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einmal ausprobiert werden. «Ich bin erstaunt, dass es das diese Feste stattfinden! Vom DJ über Karaokesingen bis noch nicht öfters gibt. Das wäre doch naheliegend. Jeder hin zu unvergesslichen Livekonzerten findet sich alles, hat andere Präferenzen, wenn es um den «perfekten» Bur- was ein noch nicht Schlafen-gehen-wollendes-Herz beger geht. Bei uns kriegt jeder seine Wunsch-Zutaten.» Am gehrt. «Wir alle waren früher selber Gäste hier. Nun ist Anfang sei dies zwar etwas komplizierter – insbesondere es schön, als Einheimische in diesem Lokal zu wirken.» neue Mitarbeiter tun sich in den ersten zwei Wochen Den jungen Saanern liegt viel daran, ein Lokal zu sein, schwer, wenn sie jedem einen persönlichen Hamburger wo sowohl der Büetzer wie auch die Dame mit Luxuszubereiten sollen. «Aber dann funktioniert es nach Sy- Ansprüchen willkommen sind. «Es soll wieder eine gute stem. Und Mitarbeiter wie Gäste sind zufrieden.» So hat Durchmischung zwischen Gästen und Einheimischen sich mittlerweile herumgesprochen, dass es die saftigsten geben, so wie wir es von früher kennen.» Und tatsächBurger bei Thomas Mösching gibt. Besonders beeindruckt lich: Beide kommen, werden von der eifrigen Equipe ist der Gast, wenn er auf seinem Teller den eigenen Na- verwöhnt und haben Spass daran. «Wir sind das ganze men geschrieben sieht. Auf einer Fahne, freundschaftlich Jahr für unsere Gäste da. Das ist natürlich sehr aufwäneingesteckt im knusprig angerösteten Hamburgerbrot. dig,» erklärt Thomas. «Aber es lohnt sich.» Man spürt, dass hier mit viel Herz und Liebe zum Detail gekocht wird. Dorfleben darf nicht aussterben Auf die Frage, was seine Gedanken zur Zukunft von Saanen sind, antwortet er etwas nachdenklich: «Das SaaNeuer alter Austausch Für viele Generationen war das Pub in Saanen ein nenland hat einen unglaublichen Charme. Ganz besonders Ort, wo so manches rauschende Fest stattfand. Umso das Dorf Saanen, mit all den wunderschönen, alten Häuschöner, dass das Jam Pub heute wieder der Ort ist, wo sern. Aber damit dieser Charme erhalten bleibt, braucht es mehr Initiativen und mehr Einheimische.» Er äussert Bedenken gegenüber einer zunehmenden Verarmung des Dorflebens. «Wir haben heute ein grosses Problem, weil die lokale Bevölkerung keine Wohnungen mehr findet.» Seiner Meinung nach nehme das Problem weiter zu, wenn immer mehr langjährige Bewohner wegziehen. «Es sollte gerade den Einheimischen unbedingt möglich sein, in der Region bleiben und die Zukunft des Sannenlandes aktiv mitgestalten zu können.» Das Dorf Saanen hat viel Potenzial. Seit die neue Umfahrungstrasse eröffnet ist, kämpfen die Läden im Dorfkern mit einer zurückgehenden Kundschaft. «Es ist jetzt wichtig, dass das Dorf belebt und gestaltet wird. Wir müssen wieder Gäste und Einheimische nach Saanen holen und uns für die Schönheit dieses Ortes einsetzen». Thomas Mösching ist allen dankbar, die mitgeholfen haben, seine Initiative zu ermöglichen und will Nachahmer ermuntern. «Wenn hier weitere Restaurants und Angebote entstehen, stört mich das nicht. Im Gegenteil: Je mehr, desto besser. Es soll wieder richtig Leben einkehren.»
Es soll wieder jugendliches Leben in Saanen einkehren. Bild: Bequem, stilvoll, gemütlich – essen im Saanenpub.
Treffpunkt
Das Jam-Pub-Team hat es geschafft, einen ersten Schritt zu machen, um Saanen wieder jugendliches Leben einzuhauchen. «Ich konnte es zuerst fast nicht glauben, als ich gehört habe, dass wir das Saanenpub übernehmen können. Ich bin noch heute begeistert, weil es das Lokal ist, das wir alle so gern haben». Dies merkt jeder Besucher, wenn zu fortgeschrittener Stunde Bar und Restaurant des Jam Pubs langsam verschmelzen und dann stets diese wunderbare lebendige Stimmung aus Musik, Gelächter und klingenden Gläsern entsteht.
Ruf Lanz
Lassen Sie die Manieren nicht im Tal. Fahren Sie r端cksichtsvoll.
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Skifahrerschaden im Aufsichtskreis Nummer dreissig Text: Hanna Jordi Foto: Marco Felix
Rolf Zumbrunnen ist als Wildhüter um das Wohl der Wildtiere im Saanenland besorgt. Unterstützt wird er dabei von seiner Hündin Taiga, einer Batterie Informationsbroschüren und einer guten Portion Idealismus.
tigen Gesellschaft keinen besonders hohen Stellenwert hat». Der gebürtige Gstaader hat es sich, getreu seinem Berufsstand, zum Ziel gemacht, die Artenvielfalt der einheimischen Tierwelt zu schützen und zu erhalten.
Das Wild vor Stress bewahren
Rolf Zumbrunnen ist das, was man sich unter einem Naturburschen vorstellt. Wenn es nach ihm ginge, dann wäre er den ganzen Tag im Gelände unterwegs: Er würde mit der Diensthündin Taiga bei Nachsuchen verletztes Wild aufspüren, Kontrollgänge durch Wildruhezonen unternehmen oder kontrollieren, ob die Jäger die Regeln einhalten. «Doch leider», sagt Zumbrunnen, «gibt es auch hin und wieder Büroarbeit zu erledigen». Da gilt es dann, Anzeigen zu prüfen, Nachtansitzorte von Jägern einzutragen oder Gutachten zu verfassen: Ob die geplante Beschneiungsanlage an diesem Standort wohl vertretbar ist? Oder könnten sich die Wildtiere allenfalls gestört fühlen? Zumbrunnen ist als Wildhüter verantwortlich für den Aufsichtskreis Nummer dreissig im Kanton Bern: Er ist die rechte Hand des Jagdinspektorats auf einer Fläche von 20ʼ000 Hektaren in den Gemeinden Gsteig, Saanen und Lauenen. «Man muss ein Stück weit Idealist sein, um diese Arbeit zu machen», sagt Zumbrunnen, «denn man setzt sich für eine Sache ein, die in der heu-
Wenn Zumbrunnen von seiner Arbeit erzählt, dann muss er meist zuerst mit ein paar Vorurteilen aufräumen. Wildtiere schützen, das heisst nicht etwa, ihnen im Winter die Futtersuche zu erleichtern und Nahrung auszulegen. «Das wäre gegen die Natur», sagt er. Zwar haben es die Rehe, Hirsche und Gämsen im Winter schwerer, als im Sommer, doch ihr Körper ist darauf eingestellt: Ihr
Protecting game from stress As a gamekeeper, Rolf Zumbrunnen takes care of the game at the Saanenland. Of great help are his dog Taiga and a good portion of idealism. He is responsible for district number thirty in the canton of Berne and is the right hand of the hunting supervisor over an area of 20ʼ000 hectares including the communities Gsteig, Saanen and Lauenen. The goal of the native Gstaader is to protect and preserve the biodiversity of the indigenous fauna. With flyers and brochures also available at the ski lifts of the region, the gamekeeper explains the importance of quiet game reserves. english:
Wildhüter Rolf Zumbrunnen «Die Futtersuche erleichtern wäre gegen die Natur»
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Mit Flyern und Broschüren erklärt der Wildhüter die Bedeutung der Wildruhezonen an den Skiliften der Region. Magen zieht sich zusammen und der Organismus passt sich den geringen Energiemengen an. Entsprechend sind die Tiere im Winter darauf angewiesen, ihre Kräfte zu schonen: Ein Skifahrer oder Snowboarder, der beim Freeriden in eine Wildruhezone einbricht, kann ein Reh aus seinem angestammten Wohngebiet verscheuchen. Von der Flucht geschwächt, sterben diese Tiere oft innerhalb von kürzester Zeit. Wenn nicht vor Hunger, dann vielleicht an einer Lungenentzündung. Zumbrunnens Mission liegt deshalb auf der Hand: Wildtiere schützen, das heisst in erster Linie, ihre Lebensräume zu bewahren. Deshalb ist er im Winter oft an den Skiliften der Region anzutreffen, wo er den Wintersportlern mit Flyern und Broschüren die Bedeutung der Wildruhezonen erklärt. Nicht immer seien die angesprochenen Personen gewillt, die mit Tafeln gekennzeichneten Wildruhezonen bei ihren Abfahrten zu meiden, sagt Zumbrunnen bedauernd: «Solange der Fun gross ist,
Bild: Wenn immer der Wildhüter unterwegs ist, hält er Ausschau nach Tieren.
vergessen viele, dass sie der Natur gegenüber eine gewisse Verantwortung haben.» Davon zeugt zum Beispiel der Bestand der Raufusshühner in der Region: Seine Populationen sind stark gefährdet, weil der Mensch immer weiter in seine Lebensräume eingedrungen ist.
Das saisonale Pflichtenheft
Ist die Wintersaison erst einmal vorbei, nimmt auch der Druck auf die Wildtiere und Wildruhezonen ab. Zumbrunnen wechselt die Skier gegen die Bergschuhe aus und widmet sich seinem übrigen Pflichtenheft: Geht mit Taiga auf die Pirsch, um angefahrene Rehe, Füchse und andere Tiere von ihrem Leiden zu erlösen. Ermittelt die Bestandesgrössen der verschiedenen Wildarten. Berät die Bevölkerung bei Wildschaden. Legt Dufstoffe aus, um vorwitzige Nager vom Kabelknabbern in Autos abzuhalten. Um dazwischen hin und wieder an den Schreibtisch zu verschwinden, wenn die Bürokratie ruft.
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Sehnsüchtig hin und her gerissen Text: Hanna Jordi Foto: Marco Felix
Steve Walker hat das Saanenland verlassen, um Filmemacher zu werden. Heute preist er die Vorzüge der Region vom Flachland aus.
Als Snowboarder der ersten Stunde – die Ausrüstungen waren damals noch nicht so ausgeklügelt und Boarder auf der Piste hatten noch Seltenheitswert – verbrachte Steve Walker jede freie Minute mit Freeriden an den Berghängen des Saanenlands. «Alles drehte sich ums Snowboarden», erinnert sich der 37-Jährige. Es fällt ihm leicht, das Lebensgefühl von damals heraufzubeschwören: «Snowboarden hatte einen rebellischen Anstrich. Das reichte bis hin zur Kleidung, obenrum trugen wir nichts als diese karierten Flanellhemden auf der Piste.» Seine Eltern hätten sich jeweils an den Kopf gelangt und Nierenversagen samt Lungenentzündung prophezeit, erfolglos. Gute Erinnerungen, allesamt. Dennoch gehört Walker zu denen, die schliesslich die Landflucht ergriffen haben. Im Saanenland aufgewachsen, hat er die Vorzüge der Region genossen, bis er vor zehn Jahren aus beruflichen Gründen in die urbanen Zentren der Schweiz abgewandert ist.
Werbung aus dem Flachland
Als er aus Gstaad wegzog, um die Matura nachzuholen und in Zürich Film zu studieren, wurde er regelmässig mit Vorurteilen über die alte Heimat konfron-
tiert. «Dauernd musste ich das Saanenland verteidigen», sagt Walker, «erklären, dass es mehr zu bieten hat, als Pelzmäntel und Champagnerpartys». Heute lebt Walker in Bern. Er ist Mitglied des sechsköpfigen Filmkollektivs «Voltafilm», welches ein breites, filmisches Spektrum abdeckt: Voltafilm dreht Kurzfilme, Dokumentarfilme und Werbefilme, zeigt surfende Aussteiger, sensible Hünen oder engagierte Wirtschaftsprüfer. In seiner Funktion als Werbefilmer nimmt Walker die Gelegenheit wahr, das Image des Saanenlands etwas mitzuprägen. Etwa, wenn er für alte Jugendfreunde einen Spot dreht, um Sponsoren für einen Freestyle-Anlass anzuwerben (vgl. High Fly, Seiten 28 / 29). Oder wenn er in einem Film über die Region die Kamera erst ab
The best story is the one already known Steve Walker has left the Saanenland to become a film-maker. Today, he praises the advantages of the region from far. When he left Gstaad to sit his A levels and study film in Zurich, he was regularly confronted with prejudices about his old home. «Incessantly, I had to defend the Saanenland», says Walker. In his position as an advertising film-maker, he now takes the opportunity to help shaping the image of the Saanenland. In one of his latest movies about the Saanenland, he shows what makes the region so attractive for tourists: the mountains and the climate. english:
Steve Walker ÂŤDauernd musste ich das Saanenland verteidigenÂť.
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Bild: Steve Walker ist im Saanenland aufgewachsen und verpackt es nun in Werbefilme.
Die beste Geschichte ist das, was man kennt. einer Höhe von 1ʼ400 Metern, gut 300 Meter über dem berühmten Wintersportort, auspackt und zeigt, was die Region für Touristen ursprünglich so attraktiv gemacht hat: nämlich die Bergwelt und ihr Klima.
Vom höchsten Sprung zur besten Geschichte
Zum Film verschlägt es Walker auf Umwegen. Durch ein Rückenleiden kann er die «krassen Sachen» beim Freeriden mit Freunden plötzlich nicht mehr mitmachen. Also beschränkt er sich fortan darauf, diese zu dokumentieren: Er fängt die Tiefschneeschwünge und Jumps seiner Freunde mit der Kamera ein und verkauft die Fotos an Snowboardmagazine. «Das Fotografieren war für mich quasi die Legitimation dazu, weiterhin mit von der Partie zu sein», sagt Walker. Bald merkt er aber, dass seine persönlichen Ansprüche an die Fotos von denen seines Publikums abweichen – denn in seinen Au-
gen ergibt der höchste Sprung noch lange nicht das beste Bild. «Ich erkannte, dass ich mir ein neues Publikum suchen musste», sagt Walker. Sein literaturbesessener Deutschlehrer an der gestalterischen Berufsmaturschule erkennt schnell sein Talent, Bilder zu einer Geschichte zusammenzusetzen. Und bestärkt ihn in der Absicht, an der Zürcher Hochschule der Künste Film zu studieren. Der Reiz des Filmemachens liegt für Walker in der Vielfältigkeit der Arbeitsschritte, damals wie heute: «Mal steht das Drehbuch im Vordergrund, dann die Dreharbeiten oder der Schnitt. Das gefällt mir.» Der Schritt vom statischen zum bewegten Bild scheint sich für den ehemaligen Typografen gelohnt zu haben: Gerade hat er ein Weiterbildungsstipendium der Berner Filmförderung in der Sparte Drehbuch erhalten.
Ein Alpenthriller?
Manchmal, wenn Walker in seinem Büro vor dem Bildschirm sitzt und aus dem Fenster in den Berner Nebel schaut, dann sehnt er sich auf die sonnenverwöhnten Bergspitzen des Saanenlands zurück. Doch dem Vater von zwei Töchtern bleibt kaum mehr die Zeit, wieder mal aufs Board zu steigen. Wenn es einmal reicht, dann reist er zurück in sein angestammtes Skigebiet: «Man muss nie lange Schlange stehen an den Liften und die Hänge sind fast unberührt», rühmt Walker das «entspannte Freeriden» im Saanenland. Vorerst widmet sich Walker aber seinen nächsten Filmprojekten. Aktuell gilt es, 120 Stunden Filmmaterial für einen Kino-Dokumentarfilm zu sichten, in dem die Rocker der Band «Kummerbuben» auf das Berner Balletensemble treffen. Und dann wäre da noch Walkers Wunschszenario. Ihm steht der Sinn nach einem Spielfilm, einer Art «Fargo» im Berner Oberland: Skurrile Gestalten, die sich in ihrem Bergbiotop zurechtfinden oder auch nicht. «Man muss von dem erzählen, was man kennt. Das ergibt die besten Geschichten», sagt Walker und zupft seinen karierten Hemdkragen zurecht.
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Warum so viel Leidenschaft für das Unternehmertum?
Text: artikuliert.ch Foto: I VE
Dr. Hans Ulrich Pestalozzi war lange Zeit im Ausland als Wirtschaftsanwalt und danach als Unternehmensführer einer international tätigen Handelsfirma in der Schweiz aktiv. 2004 errichtete er die gemeinnützige Stiftung IVE – Institut für wertbezogenes Unternehmertum. Ihm liegt vor allem am Herzen die Förderung einer jungen Generation, welche verantwortungsbewusst und wertebezogen Führungspositionen übernimmt als Jungunternehmer, als Manager oder gar als Nachfolger in einem Unternehmen. Jetzt sucht er selber einen operativen Nachfolger für die Stiftung. Herr Pestalozzi, ist Loslassen die Gewinnes zurückbesonnen hätten, wie dies schwierigste Handlung einer Führungsunsere Vorfahren praktizierten. Es ist richpersönlichkeit? tig, dass das Unternehmen Gewinn erzielen Loslassen ist überall immer schwierig. Jeder muss. Damit sichere ich die finanzielle Unmacht diese Erfahrung. Leider ziehen viele abhängigkeit ab, durch Investitionen die nicht die notwendige Konsequenz. Die gol- Nachhaltigkeit der Firma und sorge für Ardene Regel lautet: acht Jahre in derselben beitsstellen. Funktion ist genügend. Zwei Jahre zum Ler- Behaupten Sie damit, dass in den nen, drei Jahre innovatives und kreatives vergangenen Jahren verantwortungslos Wirken, um mit weiteren drei Jahren zu kon- gehandelt worden ist? solidieren. Verharrt man länger in der Funk- Jede Strategie zur Zweckerfüllung eines betion, beginnt man nach dem bekannten Re- stimmten Unternehmens richtet sich nach zept «das haben wir immer so gemacht» zu dessen Vision. Als Führungsperson stellt verwalten. sich deshalb immer die Frage, wie ich den Mittlerweile führen Sie selber bereits notwendigen Gewinn zur Verwirklichung sechs Jahre das IVE mit Erfolg ... der Vision erziele. So beinhaltet die Frage Deshalb Grund genug, sich nach einem «wie» immer ein wertebehaftetes Verhalten. Nachfolger für die Leitung des Institutes Die Führungsverantwortung hat deshalb umzusehen. nach meiner Erfahrung vier Dimensionen: Was hat Sie zur Gründung des IVE die soziale Dimension betrifft die Bezieüberhaupt motiviert? hung zu den Mitarbeitern und der GesellEinerseits waren meine Kurse «Leadership schaft / Staat allgemein, die wirtschaftliche aus der Sicht eines Praktikers» an der Uni- Dimension bezieht sich auf den Kunden, versität immer überbelegt. Andererseits ist den Markt und die zu verkaufenden Proin mir als im christlichen Glauben fest ver- dukte, die oekologische Dimension erankerte Person die feste Überzeugung he- schliesst die Ressourcen und die Umwelt, rangereift, dass die in den letzten Jahren die finanzielle Dimension den Gewinn. praktizierte Unternehmensführung in vielen Sie betonen das wertebehaftete VerhalFällen nach dem Motto «Was kann das Un- ten einer Person ... ternehmen für mich tun» anstelle der Frage Erstaunt Sie das? Jede Handlung beinhaltet «Was kann ich für das Unternehmen tun» Werte. Und ich denke, gerade die Vorkommder falsche Ansatz ist. nisse im Finanzbereich der letzten zwei JahDas ist eine provokative Aussage. Wie re unterstreichen diese Feststellung. Es ist verstehen Sie das? deshalb nicht erstaunlich, dass die jungen Ich meine, dass wir die Finanzkrise und die Menschen, Studierende an Hochschulen, folgende Wirtschaftskrise hätten vermeiden nach Werten hungrig sind. Entscheidend ist können, wenn wir uns als Führungskräfte die Grundlage der gelebten Werte. Und da auf die Verantwortung in der Erzielung des gibt es keinen Zweifel: es sind die der christ-
lich – abendländischen Kultur. Diese Kultur ist die einzige, welche den industriellen Unternehmer hervorgebracht hat. Er schuf den grossen Reichtum im Westen, dank dessen viele Staaten in Entwicklung einen Markt für ihre Rohstoffe überhaupt finden können. Erst die Globalisierung bringt grundsätzlich den industriellen Unternehmer auch in andere Kulturen. «Die Jungen sind hungrig nach Werten» – ihre Bilanz nach dem ersten Jahr in Ihrem Institut. Gilt das auch heute noch? Mehr denn je. Rund 900 Absolventen haben unseren Workshop «Was ein Jungunternehmer wissen muss» in Lausanne, Fribourg, Bern, Zürich oder St. Gallen besucht und dabei einen Businessplan ausgearbeitet. So will ich unter anderem zusammen mit dem Stiftungsrat und den Unterrichtenden, alles Praktiker, über das IVE Institut die Studierenden sensibilisieren auf jene Grundwerte, die einst unser Wirtschaftswachstum prägten. Die Nachfrage ist gross. Denn wo können sie diese Werte heute noch lernen? Dies ist der Grund, weshalb von Studierenden verschiedener Hochschulen die IVE Aktivitäten angefordert werden. IVE schlägt auf diese Weise die Brücke zwischen Hochschulen und der Praxis. Werte – dieser Begriff ist derzeit in aller Munde. Sie aber propagieren ihn seit Gründung Ihres Institutes und waren damit einer der ersten, als praktisch niemand davon sprach. Was sehen Sie im Vordergrund, wenn Sie von Werten sprechen? Es geht um das Führen mit Werten, das ist zentral. Darum geht es. Im Mittelpunkt steht die oben angesprochene Verantwortung. Verantwortung kann man abschieben… Eben nicht. Wo ich handle, bin ich dafür verantwortlich. Wo ich delegiere, bin ich mitverantwortlich. Darum herum komme ich nicht. Nur, die Praxis sieht in vielen Fällen anders aus. Geradestehen ist oft an kleiner Stelle im Gegensatz zur Beschuldigung anderer. Was zeichnet dann für Sie eine vorbildliche Persönlichkeit aus? Der Umgang mit Verantwortung. Zur Wahrheit stehen, Respekt für den Andern, Zuhören können, Geduld, mündliche und schriftliche Verpflichtungen einhalten, sich in der Sache engagieren. Jim Collins 1 sagt: «ein echter Leader will aus Leidenschaft etwas
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Bild: Dr Hans-Ulrich Pestalozzi hat sein Institute für Jungunternehmer in Fribourg gegründet
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Ausserordentliches schaffen – er tut es nicht des Geld wegen!» Was ist Ihr Wunsch an die kommende Generation? Dass möglichst viele, die in Kontakt mit unserem Institut waren und sind, Vorbilder als Führungspersönlichkeiten sind. Dass sie sich an den Grundsatz halten, etwas Ausserordentliches leisten zu wollen. Statt einfach etwas zu leisten, das möglichst viel Geld bringt. Was sind ihre nächsten Ziele für das Institut? Wir sind in Fribourg gestartet und nun auch in Bern, Basel, Zürich, St. Gallen, Lausanne und eventuell 2011 auch in Genf aktiv – un-
ser Wachstum ist noch nicht abgeschlossen, wir wollen an weiteren Unis und Fachhochschulen präsent sein. Aus diesem Grund bauen wir jetzt eine von meiner Person unabhängige operative Organisation auf. Eine Erweiterung des Stiftungskapitals steht damit im Vordergrund. Wir wollen die Finanzierung langfristig zur nachhaltigen Wahrnehmung der IVE Aktivitäten absichern. Können sich auch externe Investoren an diesem Projekt beteiligen? Wenn sich die IVE Aktivitäten in derselben Proportion wie bis anhin vergrössern, ist das ein Muss. Jeder, der daran interessiert ist, dass wieder mehr echte, unternehmerisch handelnde Personen in Führungspositionen
Autor des Buches «Good to great» www.ive.ch
sind, ist zum Mitmachen eingeladen. Wir wollen ja, dass sich dieser Gedanke der wertebezogenen Führung wieder ausbreitet. Wer sich unter den Leserinnen und Lesern angesprochen fühlt, ermöglicht jungen Menschen, die unternehmerische Zukunft in einer lebenswerten Form abzusichern; Don’t wait for the future – create it. Wir stehen im Stiftungsrat oder mit unserer Internetadresse,2 gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung. Besten Dank für das aufschlussreiche Gespräch.
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Risikotest per Mausklick
Wertebezug
film your style – style your film! mit dem SNOWLIVE Video Contest
Bild: Jungunternehmer: Betriebswirt David Bachmann und Jurist Mathias Böhm Text und Foto: Suva
Vor etwas mehr als 2 Jahren haben wir 70ʼ000 Unfälle ereignen sich jährlich uns im IVE Jungunternehmerkurs kennengeauf Schweizer Skipisten. Kein Wunder, dass lernt und zusammen verschiedene Busisich viele Schneesportler fürchten, Opfer ei- nesscases durchgerechnet. Wir waren bald ner Kollision zu werden. Doch neun von von den Vorteilen des Geschäftsmodells zehn Schneesportunfällen sind selbst ver- Massanzüge überzeugt. Im Juni 2009 die GmbH gegründet, haschuldet, meist weil die eigenen Fähigkeiten oder die Verhältnisse auf der Piste falsch ben wir heute schon zehn Mitarbeiter und in eingeschätzt werden. Jeder Schneesportler Kürze die erste Million Umsatz erzielt. Seit hat grossen Einfluss auf sein Risikoverhalten. Beginn weg mit einem Geschäftslokal in Frick am Start, eröffneten wir im September Reduzieren Sie das Risiko 2009 die erste Filiale im Zürcher Niederdorf. Nachdem sich herausstellte, dass das Um das eigene Risikoverhalten besser kennen zu lernen, hat die Suva einen online Geschäftsmodell funktioniert, werden wir Fragebogen für Skifahrer und Snowboarder mit Shop in Shops und Franchising weiter entwickelt, der vorhandene Schwachstellen wachsen. Der erste nimmt soeben in Basel aufzeigt und Informationen liefert, wie die- seine Geschäftstätigkeit auf, weitere Franse behoben werden können. Es werden Fra- chisenehmer sollen folgen – nicht nur in der gen zu verschiedenen Aspekten des Risiko- Schweiz – auch international. In Oaxaca verhaltens gestellt. Aus den Antworten wird Mexico laufen die Vorbereitungen für einen ein persönliches Risikoprofil mit den ent- Store auf Hochtouren. Jetzt sind wir auf der Suche nach weisprechenden Präventionsbotschaften erstellt. Erstellen auch Sie ihr persönliches Risiko- teren Jungunternehmern. In der Schweiz sind Menschen, die den Mut zur Gründung profil unter: www.suva.ch/risiko des eigenen Geschäftes finden, eher spärlich gesät. Oft fehlt die Grundidee, aber auch das Schneesport-Events Um aufzuzeigen, wie die Geschwindig- Know-how in Internetoptimierung, Supply keit den Fähigkeiten und den Verhältnissen chain oder Verkaufsstrategie. Dem wollen angepasst werden können, organisiert die wir Abhilfe verschaffen und das GeschäftsSuva diesen Winter Schneesport-Events. In konzept neuen Jungunternehmern zur Verfü17 Schweizer Skigebieten werden den gung stellen. So kann auch ein QuereinsteiSchneesportlern GPS-Geräte zur Tempoauf- ger den Traum – sein eigener Chef zu sein zeichnung einer ganzen Pistenabfahrt abgege- – verwirklichen, und auf das erfolgserprobte ben. Im persönlichen Gespräch wird die Dif- Verkaufskonzept von SuitArt Massanzügen ferenz der Selbsteinschätzung und der und Accessoires aufspringen. gemessenen Geschwindigkeit besprochen, was zu verbessertem Tempogefühl führen soll. Die Abgabe der GPS-Geräte auf den Skipisten startet am 25. Und 26. Dezember in Elm. Unter www.suva.ch/schneesport finden Sie alle Daten und Austragungsorte aufgeführt.
Weitere Infos findest du unter: www.snowlive.ch
Interessierte Amateure und ambitionierte Hobbyfilmer aufgepasst: Anfangs Februar 2011 wird mit dem SNOWLIVE Video Contest der grösste Videowettbewerb für Wintersportler lanciert. Ins Leben gerufen durch die Videoacademy und Sony, soll der Wettbewerb Skifahrern und Snowboardern die Freude am Filmen vermitteln. Also, pack deine Kamera ein, ab auf die Piste, den Park oder ins Backcountry und fang deine besten Momente ein. Immer gemäss dem Moto: film your style – style your film! Videos können ab Februar 2011 eingereicht werden. Anschliessend werden die eingesandten Kurzfilme über die Online Plattform veröffentlicht. Die Gewinner werden über das Publikums-Voting, eine Beurteilung durch die Jury und über das Los ermittelt. Neben Ehre und Ruhm winken den Auserkorenen jeweils ein Video Workshop der besonderen Art sowie eine Handycam der neusten Generation. Das Motto: Zeige uns in Deinem eigenen Video, was Du drauf hast. Lade Deinen Film (60 Sekunden) bis zum 31. März 2011 auf die Online-Plattform und stelle Dich dem Auswahlverfahren. Dabei kannst Du nur gewinnen: Ruhm, Ehre und attraktive Preise.
Freizeitspass und urbane Eleganz treffen sich im BMW X3
Publireportage: BMW (Schweiz) AG Fotos: BMW
Die zweite Generation des Sports Activity Vehicle BMW X3 versinnbildlicht in idealer Weise die Vielseitigkeit dieses Fahrzeugkonzepts. Neues Design, sportliche Formen, hochwertige Materialien sowie grössere Abmessungen steigern das Fahrvergnügen und die Effizienz gegenüber dem Vorgänger nachhaltig. Noch vor etwa 15 Jahren musste man sich eigentlich gleich mehrere Fahrzeuge leisten, wenn für jede Lebenssituation ein ideales Gefährt bereitstehen sollte. Doch dann entdeckte die Autoindustrie ein neues Fahrzeugkonzept mit ausreichend Platz, hoher Funktionalität und traktionssicherem Allradantrieb. Und BMW vermochte schon mit der ersten Generation des X3 diese Idee unter den markentypischen Vorzeichen der Fahrfreude und Umweltfreundlichkeit erfolgreich zu interpretieren.
Stilvoll und souverän auf jedem Parkett
Ob auf dem Weg zum Business-Meeting oder ins Familienwochenende: Der neue BMW X3 verbindet Eleganz und Alltagstauglichkeit. Licht und Schatten auf seinen gewölbten Flächen bringen Attraktivität ins Spiel; BMW typische Designelemente wie die leicht angewinkelten Doppelscheinwerfer und die horizontalen Leuchtkörper in den Heckleuchten sorgen für Markenidentität.
Funktionalität und Komfort für entspanntes Ankommen
Punkto Variabilität bietet der X3 die Qualitäten eines Familienkombis: Die Rücklehne der Fondbank kann im Verhältnis 40:20:40 geteilt umgelegt werden. Zahlreiche Ablagen und Staufächer bieten genug Platz für persönliche Dinge. Das Zentraldisplay für Navigation, Entertainment und Fahrzeugkonfiguration mit 8,8 Zoll Bilddiagonale rückte blendgeschützt und gut einsehbar in die Instrumententafel.
Leistungs- und traktionsoptimierte Antriebe
Im geräumigen Allradler sind geringer Verbrauch und Umweltfreundlichkeit von grosser Bedeutung. Der neue BMW X3 verbindet beides und bietet verschiedene Diesel- und Benziner-Motorisierungen an. Erstmals kommt eine Achtgang-Automatik
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zum Einsatz, die kurze Schaltzeiten und sanfte Gangwechsel bietet. Eine Fahrstabilitätsregelung und das ebenfalls neu konzipierte Fahrwerk mit optionaler Dämpferregelung sorgen dafür, dass der BMW X3 sich ebenso sportlich wie auch traktionssicher bewegen lässt.
Umweltfreundlichkeit wird gross geschrieben
Zahlreiche EfficientDynamics-Massnahmen senken trotz gesteigerter Fahrleistungen den Verbrauch des neuen BMW X3 erheblich. Eine Stopp-Start-Automatik stellt den Motor beim Halt am Rotlicht ab und startet ihn bei Grün automatisch wieder. Bremsenergie-Rückgewinnung und rollwiderstandoptimierte Reifen tragen neben den auf Effizienz getrimmten Motoren ebenso zur Verbrauchsreduktion bei. Denn umweltschonende Mobilität gehört zu den Kundenerwartungen eines BMW Kunden.
Bild oben: Sicheres Fahrgefühl auch auf Schnee.
Bild links: Der neue BMW X3 verbindet Eleganz und Alltagstauglichkeit.
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Das Abenteuer eingetauscht
Bild: «Immer in Bewegung sein», Familie Buchs.
Personen von l. nach r.: Simon u Nick Buchs, Eric Pyrolle und Marc Flageul
Text: Matthias Raaflaub Foto: Nik Buchs
Nik und Simon Buchs präsentieren auf dem Wasserngrat Berghüttenküche mit Anspruch. Seit sie von 3’000 auf 2’000 Meter über Meer umgezogen sind, haben sie im Winter auch regelmässig geöffnet. Es «hudlet» wieder einmal im Saanenland. Und erst recht auf dem Gipfel der Wasserngrat auf 1940 Meter über Meer. Selbst auf der Türkante des Berghauses liegt Neuschnee.
Erfahrungen mitgenommen
Anders als die wenigen Skifahrer, die um den Mittag ins Bergrestaurant geflohen sind, lassen sich Nik und Simon Buchs davon nicht mehr beeindrucken. Schliesslich haben die Wirte ihre Gäste auch schon in ruppigerem Gebiet empfangen. Während acht Jahren im «Refuge» auf dem Diablerets-Gletscher. In einer spärlichen Baracke. Auf 3ʼ000 Metern den Elementen ausgeliefert. Öffnet der Gast die Türe zum Berghaus, heisst ihn das Haus noch vor dem Servicepersonal willkommen. Das Bergrestaurant ist behutsam eingerichtet, das Holzinterieur stimmungsvoll beleuchtet. Den kleinen Salon erhellt das Feuer aus dem
Cheminée. Fünf Jahre ist es her, seit Küchenchef Nik und Innendekorateur Simon Buchs vom «Refuge» auf die «Wassern» gezügelt sind. Damit haben die Brüder ein Stück Abenteuer gegen mehr Stabilität getauscht. «Auf dem Gletscher lernst du, flexibel zu sein», sagt Nik Buchs rückblickend. Wo das Wetter von Tag zu Tag bestimmt, ob der Herd angeworfen und der Weisswein kaltgesellt werden kann, komme man gar nicht zurecht, wenn man mit dem Unerwarteten nicht umgehen könne.
chen, auch wenn darum auch schon einmal heisse Luft gemacht wird. «In der Gastronomie geht es um Gastfreundschaft», sagt Nik Buchs. Ob auf 3ʼ000 oder 2ʼ000 Höhenmetern, das spiele keine Rolle. Hauptsachte, der Gast fühle sich wohl.
Immer wieder überzeugend
Ihr jetziger Arbeitsplatz ist das beste Zeugnis. Trotz der stilvollen Ausstattung und dem Sinn für Details und das Schöne, findet der Gast auf der Mittagskarte des Berghauses gutbürgerliche Speisen wie Konstantes Taktgefühl Nicht jeder wäre dem aussergewöhn- Pouletschenkel, Berner Platte oder Rösti lichen Projekt gewachsen gewesen. Nicht mit Bratwurst. Trotz? Nik scheut sich nicht, umsonst klingt ihr Bericht davon so, als sein Angebot als «Regionale Berghüttenkükäme er von zwei Alpinisten. Und dennoch: che» zu umschreiben. Warum sollte er auch. Nik und Simon sind ruhige Typen. Bei den Schliesslich weiss er, was dahinter steckt: beiden findet man weder einen aufgeregten «natürliche Grundformen und topfrische Eventgeist, noch eine überhebliche Haute- Spitzenprodukte.» Die Berghütten-Gastronomie habe zu Cuisine-Manière. Stattdessen stellen sie gerne klar, dass sie auch nur mit Wasser ko- Unrecht einen schlechten Ruf, sagt er. Nik
Buchs weiss deren Einfachheit zu schätzen. Er pflege ihre «Traditio», wie er sagt. Dennoch nimmt sich der 37-Jährige die Freiheit, den Gästen Tag für Tag eine neue Auswahl an Hauptgängen zu präsentieren. Schmecken soll es im Berghaus dem Gourmet ebenso wie der Familie. Ihr Publikum sehen die Brüder Buchs in erster Linie wie sich selbst. Als «Genussmenschen».
Umfassendes Sinneserlebnis
Auf dem Wasserngrat setzen Nik und Simon das Konzept «Art & Food» fort, mit welchem sie vor neun Jahren in die Selbstständigkeit gestartet sind. Von einer langen Asienreise heimgekehrt, war es beiden nicht danach, sesshaft zu werden. «Wir wollten unseren Job dort verrichten, wo es sich gerade ergeben würde. Immer in Bewegung sein», sagt Simon Buchs. So verbanden sie ihre Talente zu einem neuen Geschäftsmodell, einem Event-Catering ohne Restaurant. Wo immer eine Anfrage kam, reisten die Brüder hin, um ihre Zelte aufzuschlagen. Das «Refuge» auf dem Gletscher war ein erster stationärer Ableger der Idee, mitinitiiert vom Schönrieder Event-Unternehmen «Experience.» Auch die Werke des Vaters Herbert, Künstler mit Atelier in Saanen, fanden in der Idee Eingang. Seither organisiert der Familienbetrieb regelmässig ge-
Bild: Tradition und Moderne – eine einmalige Kombination an einem wunderschönen Ort.
meinsame Anlässe oder Vernissagen. Auch das Berghaus Wasserngrat schmücken Bilder von Herbert Buchs.
Das Zelebrieren der Vielfalt
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Was braucht es zum Erfolg?
Bereits planen Simon und Nik den nächsten Streich: In Saanen wollen sie einen Ganzjahres-Betrieb eröffnen. Werden die rastlosen Brüder nach ihren Abenteuern sesshaft? «Einen festen Betrieb sein Eigen nennen zu können, hat seine Vorteile», sagt Simon. «Man kann seine Arbeit täglich pflegen.» «Marktpositionierung», auch so ein Wort, das die Buchs-Brüder im Gegensatz zu manchen Branchenkollegen nicht in den Mund nehmen. «Konkurrenz belebt das Geschäft», sagt Nik. Und das meint er ernst: «Das Saanenland hat auf kleinstem Raum eine aussergewöhnlich gute Gastronomie. Und überdies das Glück, ein Publikum zu bedienen, das das Schöne und Gute zu schätzen weiss.» Nik und Simon Buchs glauben, dass es zum Erfolg nichts Verrücktes, nur gute Qualität braucht. Die kleine, aber feine Karte im Berghaus spiegelt ihre Philosophie. «Die am wenigsten erfolgreiche Speise fällt jedes Jahr aus dem Angebot», erklärt Nik. Und so behauptet dort bis heute auch die asiatische Suppe ihren Platz neben der Rösti.
Text: Kommentar von Christiane Zingre zur Zukunft der Schulen im Saaneland
Kinder und Jugendliche haben hier im Saanenland ein wunderbares Aufwachsen. Die Region bietet viele Möglichkeiten, seine sportlichen und musikalischen Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Auch die Jugendarbeit Saanen trägt viel zur Freizeitgestaltung für Jugendliche bei. Mein Blick aber schweift in die Zukunft: Wie wird die Erziehung und Bildung von Morgen aussehen? Bereits heute kennen wir das Problem der Klassenschliessungen mangels Kinder. Politische Parteien machen sich stark, damit die Schulhäuser nicht vollends geschlossen werden. Doch andererseits müssen so einige Schulen Klassen mit über 26 Kindern in mehrstufigem Unterricht führen. Da bleibt die Frage, ob die Chancengleichheit noch gewährt ist? Angesichts der weiteren, noch bevorstehenden Klassenschliessungen, sollte man doch unseren Kinder zu liebe endlich eine richtige Lösung finden und dementsprechend handeln. Das neueröffnete Jugendzentrum zeigt auf, dass ein gemeinsames Anpacken für Begeisterung bei Jung und Alt sorgt. Dies muss auch Ziel der Schule von Morgen werden. Die heutige Gesellschaft hat das Potential der Gemeinschaft vergessen. «Wir» packen gemeinsam an. Die eigenen Interessen müssen für das Allgemeinwohl Platz machen. So hoffe ich, dass in nicht allzu ferner Zukunft das Saanenland seine Schulen zusammenlegt und so in den Besitz eines einzigen Schulhauses kommt. Ein Schulhaus, in dem das Wir und die Vielfalt stark sind. Alle ziehen am gleichen Strang. Kinder lernen primär das, was man ihnen vorlebt. Klein und Gross könnten sich gegenseitig unter die Arme greifen. Das Akzeptieren der Vielfalt kann zum Kapital der Region Saanenland werden. Lehrpersonen von gestern unterrichten Kinder von Heute für das Morgen – setzen wir diesem veralteten System ein Ende und gestalten die Zukunft zusammen, Kinder, Jugendliche, Lehrpersonen und Eltern aus dem Saaneland, alle an einem Ort.
High Fly – das Fest der Überflieger Februar 1999, am Rande eines BoardercrossEvents auf dem Gstaader Hausberg Eggli: 120 Schaulustige sehen zu, wie eine Handvoll Snowboarder auf einer Quarterpipe ihre Sprünge vollführt. Der Event heisst «High Fly». Die jungen Initianten Guido van Meel, Steve Walker, Simon Bolton und Oliver Waser haben zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung davon, dass sich ihr Projekt dereinst selbst zum Überflieger entwickeln wird. Inzwischen musste das «High Fly» längst den Austragungsort vom Eggli zur Talstation verlegen. Aus Platzgründen. Denn was als Fest für junge Leute aus der Region begann, gehört heute zu den prägendsten Sportanlässen der Region: An die hundert Fahrer aus ganz Europa messen sich jedes Jahr im Februar in Akrobatik und Wagemut, jagen mit ihren Boards, Skiern, Motorrädern und Gleitschirmen über die Köpfe von mehreren Tausend Zuschauern hinweg. Mitorganisator Guido van Meel ist selbst angefressener Snowboarder und weiss, wie das «High Fly» vom regionalen Anlass zum Publikumsmagnet mit nationaler Anziehungskraft werden konnte: «Die Stimmung ist einzigartig. Die Partys im Anschluss an die Wettkämpfe haben inzwischen einen Ruf, der weit übers Saanenland hinausreicht.» Eine Party, die sich auch die Gstaader Jugend nicht entgehen lassen will: An die hundert junge freiwillige Helferinnen und Helfer sorgen jedes Jahr dafür, dass der Event ein Erfolg wird. «Wir sind in Gstaad gut aufgehoben. Nicht nur die vielen Volunteers, sondern auch das lokale Gewerbe tragen den Event mit», sagt van Meel. Gegen oben hin scheinen dem «High Fly» also keine Grenzen gesetzt. Der Event ist allerdings schon heute kaum an Dramatik zu überbieten: Als wäre die Luftakrobatik für die Zuschauer nicht schon aufreibend genug, sorgt eine Feuerwerkshow nebenbei noch für den gewissen Knalleffekt.
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Die Zukunft mitgestalten
Text: Kommentar von Matthias Raaflaub zur künftigen TourismusEntwicklung im Saanenland. Er ist in Schönried aufgewachsen und studierte in Fribourg und Bern Geschichte und Kommunikations-Wissenschaften.
Text: Matthias Raaflaub Foto: Marco Felix
Im gleichen Masse, wie der Wettbewerb der europaweiten Tourismusdestinationen wächst, schwindet die Bedeutung der einzelnen Kurorte. Gstaad reisst allein auch für das Berner Oberland keine Stricke mehr. Der Gast mag die Exklusivität seines Gstaader Hotels schätzen, seine Lieblingspiste führt aber vielleicht nach Zweisimmen. Denkt man in der Grösse des Skigebiets, ist das längst klar. Doch um in Zukunft zu bestehen, muss das Tourismusgebiet weiter wachsen. Und so müssen sich auch das Obersimmental und das Pays d’Enhaut fragen, welche Rolle sie in einer grösseren Region, die sich vom Genfersee bis nach Boltigen erstrecken könnte, spielen wollen. Es wäre nicht erstaunlich, wenn das Saanenland auch in jenen grösseren
Grenzen einen Führungsanspruch unter den einzelnen Destinationen verteidigen könnte. Es waren die Bauern, welche zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Herbergen und als Skilehrer die ersten Alpintouristen ins Saanenland einluden. Sie starteten die jahrelangen Bemühungen, Gstaad internationales Renomee zu verschaffen. Der Mut, die Kreativität, die Entschlossenheit und die Geduld jener Anfänge ist auch dem heutigen Tourismus im Saanenland noch Fundament. Jene Strukturen machen möglich, dass sich Kreativität und Innovation in der Region regelmässig mit Erfolg bezahlt machen: Ein äusserst fruchtbarer Boden für die Entwicklung des ganzen Berner Oberlands. Doch die Idee einer grösseren Region bleibt nur Vorstellung, solange sich das
Obersimmental und das Saanenland in den Haaren liegen. Dabei wird gerade bei den vor kurzem hart geführten Politdisskussionen offensichtlich, dass das Obersimmental und das Saanenland gescheitert sind, eine Vision für die eigene Region zu schaffen. Verloren hat am Ende der Tourismus. Das legt die echte Schwierigkeit zur Einigkeit offen: Der Profit aus den Winter- und Sommergästen kommt nicht ohne persönliche Opfer. Doch auch wer zu Gunsten des Tourismus seine eigenen Interessen zurücksteckt, kann gewinnen. Nur vielleicht nicht sofort. Eine Tourismusregion, welche so lokal geprägt ist wie das Saanenland, muss die heikle Balance finden zwischen Eigenheit und Angebot. Zwischen bewahren und vermarkten. Zwischen geben und nehmen. Dass es dabei nicht ganz zum Rechten steht, machte ein alarmierendes Signal Ende April 2009 deutlich. 80 Jugendliche setzten ihre Unterschrift unter einen offenen Brief, der sich gegen den «Ausverkauf der Heimat» stellte. Das dortige Interesse an wohlhabenden und exklusiven Gästen sorgt insbesondere in Gstaad dafür, dass die Jugend kaum noch Orte findet, wo sie etwa zu zahlbaren Preisen ausgehen kann. Die, verglichen mit Interlaken oder Davos, bewahrte Ursprünglichkeit und Ruhe macht Gstaad zum Magneten für wohlhabende Gäste. Es gibt keine Alternative, als dass sich der Saaner Tourismus langfristig auf diese Stärke stützen muss. Auch im Tourismus spricht man heute von Nachhaltigkeit. Doch was ist diese Nachhaltigkeit ohne Jugend? In einer dynamischen und weiterhin kreativen Tourismusregion müssen Junge Leute eine bedeutsamere Rolle spielen als sie dies heute tun können. Nur, wenn sich auch sie mit der Region identifizieren, sich dort zuhause fühlen können, werden sie bereit sein, an der Zukunft des Tourismusgebiets mitzuarbeiten.
Die schönsten Momente im Schnee, festgehalten mit der Canon IXUS 1000 HS
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Publireportage: artikuliert.ch / Canon Foto: Canon IXUS 1000 HS
Zum 10-jährigen Jubiläum seiner eleganten IXUS-Digitalkameras präsentiert Canon die bemerkenswerte IXUS 1000 HS. Sie eignet sich besonders für Winteraufnahmen in den Schweizer Alpen.
Einsteiger und Profis
Die IXUS 1000 HS bietet auch Einsteigern das richtige Mass an Komfort. Im intelligenten Auto-Modus wählt sie automatisch die für die Aufnahme am besten geeignete Einstellung und unterscheidet bis zu 28 verschiedene Situationen. Das ist derzeit die höchste Zahl an erkannten und angeGanz in bewährter IXUS-Tradition zeigten Motivkategorien auf dem Markt. beherbergt die ungemein kompakte Kamera Die intelligente Blitzbelichtung ist ebenfalls eine Reihe innovativer Leistungsmerkmale. Bestandteil der Automatik und steuert die Mit ihrem schlanken Gehäuse passt sie Blitzintensität unter Berücksichtigung der bequem in jede Hand-, Jacken- oder Hosen- Aufnahmesituation. Harte Schatten werden tasche.
Schwung auf der Piste
Das leistungsstarke Objektiv beherbergt ein 10-fach optisches Zoom, der Bildstabilisator reduziert Verwacklungsunschärfen. Schwierige Lichtverhältnisse im Schnee können jederzeit ausgeglichen werden - ideal für gestochen scharfe Aufnahmen. Reihenaufnahmen halten schnelle Motive mit maximaler Detailgenauigkeit fest. So kann jeder wichtige Moment problemlos festgehalten werden, beispielsweise der dynamische Schwung auf der Piste, eine lustige Handbewegung oder der optimale Gesichtsausdruck. Bei 8,8 Bildern pro Sekunden ist garantiert das richtige dabei. Auf der Suche nach dem Idealbild hilft die Kamera mit – das erspart zeitraubendes Navigieren durch Hunderte ähnlicher Bilder.
Personen und Landschaften
Tolle Aufnahmen sind mit diversen kreativen Aufnahmemodi leicht gemacht und ein echtes Vergnügen. Der FischaugenEffekt beispielsweise sorgt speziell bei Personen- und Landschaftsaufnahmen für überraschende Resultate. Praktisch ist auch der intelligente Selbstauslöser. Ideal, wenn der Fotograf mit auf das Bild möchte. Neu: Auf Wunsch ist die Auslösung erst aktiviert, nachdem die Kamera ein neues Gesicht, ein Lächeln oder Zwinkern erkennt. SD-Karten bis zu zwei Terabyte ermöglichen das Speichern Tausender Bilder vor Ort.
Bild: Bei 8,8 Bildern pro Sekunden ist garantiert das richtige dabei.
in einem Gesicht erkannt und durch den Korrekturblitz ausgeleuchtet.
548.– Franken
Erhältlich in den Farbausführungen Silber, Braun und Pink ist die IXUS 1000 HS die zweite IXUS mit dem innovativen Canon-HS-System und kombiniert einen hochempfindlichen 10-Megapixel- CMOSSensor und den leistungsstarken DIGIC-4Bildprozessor für überzeugende Bildqualität und hohe Aufnahmegeschwindigkeit. Die IXUS 1000 HS ist im Einzelhandel ab 548.– erhältlich. (UVP inkl. MwSt. Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten.)
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Ein von der Natur beherrschtes Königreich
Text: artikuliert.ch Bilder: Marco Felix
Willi Romang ist SAC-Hüttenwart auf dem Wildhorn. Aus Schnee kocht er im Frühjahr das erforderliche Wasser, Nachschub kommt auf dem Rücken der Pferde. Den Winter verbringt er als Skilehrer im Tal. Eine ganz besondere Aufmunterung ist jeweils im Sommer das morgendliche Alpenpanorama. Willi Romang geniesst es jedes Mal, wenn bereits um 5.40 Uhr die Sonne aufgeht. Dann haben seine Gäste längst gefrühstückt, sind unterwegs auf die Bergspitzen. Zumindest die normalen Gäste der Wildhorn-Hütte. Denn: «SAC steht für Bergsteiger», erklärt Willi Romang. Während er genüsslich ein Bier trinkt. Jetzt, in der Wintersaison, kann der 55-Jährige Saanenländer durchatmen. Er arbeitet als Skilehrer im Tal, ist in der Nähe der Familie. Sobald die Temperaturen etwas wärmer werden, der Föhn durchs Tal zieht und die ersten Skitouren-Gänger den Frühling erobern, bricht er auf zur Wildhornhütte. Und schaut zum Rechten. Im März und April ist dabei der Schnee noch einer der treuesten Gäste, das ganze Gebiet weiterhin eingedeckt, was Willy Romang zur planmäßigen Wasserzufuhr nutzt. Schaufelweise kommt der Schnee in die Pfannen, wird auf dem Herd geschmolzen, aufgekocht und dann zu Suppe, Kaffee oder Polenta weiter verarbeitet. «Mit der Säge schneide ich Blöcke, die vor dem Fenster gelagert werden», erklärt der Hüttenwart. Erneut am Bier nippend meint er, bevor er weiterfährt: «Ich bin übrigens der Willi. Alle nennen mich so. Sie können mir ruhig Du sagen.» Es ist wie ein eigenes Königreich da oben, auf der Wildhornhütte, eingebettet «in dieser lieblichen Gegend – mit den Dreitausendern im Hintergrund. Das ist einfach fantastisch.» Willi ist «im Grossen und Ganzen mit den Gästen zufrieden», die ihn besuchen. Die meisten sind unkompliziert. Übernachtet wird unter Duvets oder in Schlafsäcken, die Matratzen bleiben die gleichen. «Die Hygiene ist auch dadurch gewährleistet,
Bild: «Pünktlich um 19.00 Uhr wird gegessen», SAC Hüttenwart Willi Romang.
dass jeder sein eigenes Pyjama oder den Trainer mitbringt.» Darin wird geschlafen. 96 Plätze hat die Wildhornhütte insgesamt, in der sommerlichen Hochsaison sind diese heiss begehrt. 3800 Gäste beherbergt Willi durchschnittlich jedes Jahr. 2009 erzielte er einen Umsatzrekord, danach wollten viele Bergsteiger die neue Monte Rosa Hütte in
Zermatt erkunden, weshalb die Besucher- gen wurde und ein paar Eimer Sand. «Im zahlen 2010 zurückgingen. Aber Willi bleibt neuen Holzschopf haben wir etwas Platz zuversichtlich: «Wenn dieser Boom vorbei schaffen können, aber noch immer ist alles sehr eng.» Einmal wöchentlich kommen ist, legen wir hier wieder zu.» Im Winter empfiehlt er die Ski-Abfahrt Nahrung und die wichtigsten Versorgungsnach Sion. «Eine wunderbare Route.» Im mittel per Helikopter. Solange wartet das Sommer sei die «Tour de Wildhorn» beson- Leergut auf den Abtransport. Wenn immer ders zu empfehlen oder die Wanderung nach möglich geht Willi selber im Tal einkaufen Lenk. Willi beginnt seinen Tag jeweils um und richtet die grosse Lieferung auf einem 4.00 Uhr in der Früh, serviert das stärkende Tuch für den Helikopter-Flug. Unterstützt Hütten-Frühstück eine Stunde später und wird der Transport auch von der Armee. geht dann hie und da gleich selber auf das Zum Teil mit Pferden: Getränke, Essen, Wildhorn. «Aber erst, wenn alle Gäste geges- Heizöl, Gas. Dennoch möchte Willi in naher sen haben.» An andern Tagen ist er ununter- Zukunft vergrössern. «Nicht ein Berghotel brochen mit den Hüttenaufgaben beschäftigt. werden. Aber den gestiegen Ansprüchen der Erst um 22.00 Uhr ist Lichterlöschen. Am Gäste gerecht werden.» Als Hüttenwart ist Willi auch für das liebsten kocht er am frühen Abend eine Suppe und Polenta. Dann bereitet er ausserdem Verarzten von kleinen Wunden zuständig. meist Fleisch, Salat und einen Dessert zu. «Wir helfen, wo wir können», sagt Willi. Es «Und pünktlich um 19.00 Uhr wird geges- gab aber auch schon Momente, da kam jede Hilfe zu spät. Wenn Bergsteiger abstürzen, sen», erklärt Willi. Seit acht Jahren ist er nun auf der ihr Leben lassen, dann kehren selbst für eiWildhornhütte, kürzlich hat er angebaut. nen erfahrenen Berggänger stille AugenMit Steinen aus dem nahegelegen Stein- blicke ein, die Zeit wird zum unendlichen bruch, Holz von einer Tanne die hochgeflo- Begleiter. Als Hüttenwart wird man mit
einem solchen Ereignis unweigerlich 33 konfrontiert. Meistens waren die Verunfallten kurz davor noch Gäste in einer SAC-Hütte. Eine Übernachtung auf dem Berg kostet um die 60 Franken, für SAC und andere Mitglieder von anerkannten Vereinigungen gelten Spezialpreise. Die Wildhornhütte gilt als nicht besonders gefährlich. Sie ist auch ideal für Familenwanderungen. Klettern ist nur bei wenigen Routen vorgesehen. Auf dem Schnidejoch sind in den letzten Jahren immer wieder Relikte aus der Steinzeit aufgetaucht: Pfeil und Bogen, ein Stück einer Lederhose, Münzen und Schmuck. In einem solchen Fall rät Willi, den archäologischen Dienst zu kontaktieren, «die sind ganz interessiert, was da sonst noch alles zum Vorschein kommt.» Die Wildhornhütte ist von Mitte März bis jeweils Mitte Oktober geöffnet.
Bild: In den von Simon Bolton organisierten Lagern wird das Fahren abseits der Piste erlernt.
Freeride-camps.ch Text: Daniel von Grünigen Foto: freeride-camps.ch
unbändiges Verlangen nach Fahren abseits der präparierten Pisten, nahe an der Natur. Besonders bei Neuschnee. Es ist aber auch teilweise mit Risiko verbunden. Simon Bolton, selbst mit Freunden auf Die freeride-camps.ch bilden die Grundlage den Berg gehen und dann seine für risikobewusstes und selbständiges FahSpuren in verschneite Hänge ziehen. ren und Verhalten mit Schneesportgeräten Respektvoll die Natur geniessen, mit den in den Bergen, abseits von den gesicherten Elementen spielen. Oder einfach ein Pisten. Die Teilnehmer werden in Theorie gemeinsames Erlebnis mit Freunden in und Praxis ausgebildet. Das Theoretische der Natur – kann man so die Fasziwird dann direkt im Gelände vor Ort angenation Freeriden umschreiben? wandt. Kombiniert mit viel FreeridevergnüJa, wahrscheinlich schon. gen, bilden wir das Können und Wissen der Du bist ausgebildeter Bergführer und Teilnehmer weiter. Aber klar: Wie in jeder bietest dieses Jahr zum ersten Mal Sportart, besteht auch beim Freeriden stets die freeride-camps.ch an, als «Erlebnisein Restrisiko, das nicht zu unterschätzen urlaub der natürlichen Art». ist. Was man zu beachten hat, lernt man in Welches Motto steckt hinter dem unseren Camps. noch jungen Projekt? Freeriden mit Freunden und dabei von den Wie bist Du eigentlich auf die Bergführen noch etwas lernen. Als Teilneh- Idee gekommen, daraus ein Business mer wünschen wir uns vor allem junge oder zu machen? junggebliebene Freerider, die eine grosse Das war als Bergführer und begeisterter Motivation für ein Erlebnis-Camp mitbrin- Freerider naheliegend. Wo führst Du die freeride-camps.ch gen und noch etwas dazu lernen möchten. überall durch? Man sagt, wer es einmal gemacht hat, Angefangen in Gstaad, finden die Camps in der wird davon nicht mehr losgelassen. Davos, Arolla und les Diablerets statt – damit Viele Wintersportler spüren ein
Eine Initiative aus dem Saanenland für die ganze Alpenwelt.
verbunden ist der Wille, den Gedanken in verschiedene Kantone zu tragen: Graubünden, Waadt, Wallis und Bern. Nächstes Jahr sollen noch weitere Regionen dazukommen. Welche? Das verraten wir noch nicht… Impressum
Snowtimes «das Wintermagazin» Auflage: 10’000 Chef Redaktion: Daniel von Grünigen, Redaktion: Matthias Raauflaub, Hanna Jordi, Cristiane Zingre Fotos: Marco Felix, Anja Tanner Grafik: Dominic Rechsteiner Herausgeber: Marco Meyer, Martin Fuchs Inseratemöglichkeit: www.snowtimes.ch wollen auch Sie ein solches Magazin? www.artikuliert.ch
der feine unterschied ist exklusiv. exklusiv heisst: nicht f‹r alle, exklusiv ist individuell. exklusiv heisst: reserviert f‹r menschen, die das besondere zu schƒtzen wissen. exklusiv heisst: nur f‹r sie.
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