12 CHF / 9 €
Snowtimes Das Wintermagazin 2012
Saanenland
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Isabelle von Siebenthal
Die neue Rolle steht ihr gut 2
Rega 14
Innerhalb von fünf Minuten in der Luft 3
Michael Gehret
Alpin Design – die Jungen und die Architektur 4
MOB
Eine Liebeserklärung
Eine Marke der Daimler AG
Nachhaltig bei Eindruck und Verbrauch. Die neue M-Klasse. Permanent souverän. In der neuen M-Klasse steckt die für Mercedes-Benz typische Mischung aus Designbegeisterung und Ingenieurskunst. Daher gibt es an ihr keine Form, keine Linie, die nicht zugleich auch eine Funktion hat – wie zum Beispiel eine Verringerung des Luftwiderstands und damit des Verbrauchs. Herausragend dabei ist der souveräne ML 250 BlueTEC 4MATIC mit 204 PS und einem Verbrauch von 6,0 l auf 100 km*. Erleben Sie selbst, wie sich der Premium-SUV anfühlt, und vereinbaren Sie gleich eine Probefahrt bei Ihrem Mercedes-Benz Partner oder unter www.mercedes-benz.ch/m-klasse
* ML 250 BlueTEC 4MATIC, 2143 cm3, 150 kW/204 PS, Treibstoff normverbrauch: 6,0 l/100 km, CO2-Emission: 158 g/km, durchschnittliche CO2-Emissionen aller in der Schweiz angebotenen Neuwagen-Modelle: 188 g/km, Energieeffizienz-Kategorie: A.
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Bild: «Einen faszinierenden Job in einer phantastischen Region,» Martin Bachofner, Direktor Gstaad Saanenland Tourismus.
Das letzte Paradies in einer verrückten Welt Interview: artikuliert.ch Foto: Susanne Bär
Martin Bachofner liess im vergangenen Winter 43 Mitbewerber hinter sich, als sein heutiger Job ausgeschrieben war, und ist nun daran, die komplexe Ferienregion Gstaad weiterzuentwickeln. Der Direktor von Gstaad Saanenland Tourismus über die Tourismuskrise, Gegenrezepte, seine persönliche Zwischenbilanz nach den ersten Monaten und die Stärken der Destination im internationalen Wettbewerb. so vielseitiger Aufgabenbereich sein würde. Martin Bachofner, Sie sind nun mehr Auf der einen Seite führe ich einen KMUals acht Monate im Amt. Entspricht Betrieb mit rund 40 Mitarbeitern in den Bedie Arbeit als Tourismusdirektor dem, reichen Guest Relations, PR, Infrastrukwas Sie erwartet haben? Ich habe eine herausfordernde Management- turen, Finanzen und Marketing. Diese aufgabe in einem heterogenen und komple- Verantwortung ist mehrheitlich durch operaxen Umfeld erwartet. So betrachtet sind mei- tive Führungsaufgaben geprägt. Auf der anderen Seite darf ich zusammen mit meinem ne Erwartungen zu hundert Prozent erfüllt. Vorstand und weiteren Anspruchsgruppen Sind Sie überrascht von die strategische Weiterentwicklung der Deder Vielseitigkeit? Nein. Es war von Anfang an klar, dass es ein stination vorantreiben. In all diesen Tätig-
keiten habe ich es mit Menschen verschiedener Herkunft und Mentalitäten zu tun. Dieses Zusammenarbeiten ist höchst befriedigend und inspirierend. Man kannte Sie bereits aus dem Fernsehen. Ein Vorteil? Viele kannten meinen Namen. Auch die, die ich noch gar nicht kennen gelernt habe. Da tue ich mich selber noch etwas schwer mit meinem Namensgedächtnis. Aber wir arbeiten daran. Und die vielen Ratschläge, die Sie bestimmt schon erhalten haben. Können Sie diese überhaupt einordnen? Es hilft mir, ein möglichst ganzheitliches Bild der Destination zu finden und dabei Prioritäten zu setzen, was man anpacken kann und was nicht. Natürlich profitiere ich sehr von der touristischen Erfahrung vieler Einheimischer. Worüber freuen Sie sich an Ihrem neuen Arbeitsort am meisten? Jeden Tag aufzustehen und zu denken: Wow, habe ich einen faszinierenden Job in einer phantastischen Region. Kürzlich haben Sie öffentlich darauf hingewiesen, dass prominente Gäste diskret behandelt werden wollen. Warum war das nötig? Weil wir unbedingt darauf achten sollten, mit Informationen über unsere Gäste diskret umzugehen, auch in Zukunft. Diskretion und Privacy ist ja auch in der Interpretation des Begriffes Swissness zu finden, nebst Qualität und Leistung. Das sind alles Werte, die auf die Schweiz als Marke einzahlen. Sie sollten eine Selbstverständlichkeit sein.
Titelbild: Marco Felix
Bild: Marco Felix
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Aber man muss die wichtigsten Prinzipien Was sind dabei die Stärken von hin und wieder ins Bewusstsein rufen, damit Gstaad Saanenland Tourismus? man sie leben kann. Die Ferienregion Gstaad verfügt über drei Im Saanenland stehen die grossen wesentliche Alleinstellungsmerkmale – PreInteressenvertreter wie die Gemeinde stigewert, die Philosophie hinter dem SloSaanen, die Bergbahnen, der Gegan «Come up slow down» und alpine Echtwerbeverein, die Hotellerie oder aber heit. Einzigartig ist die Kombination dieser auch der landwirtschaftliche Verdrei Merkmale. Sie findet sich so in keiner band besonders hinter dem Wert der anderen alpinen Ferienregion und macht Diskretion. Gstaad – frei nach dem Zitat von Stammgast Und nicht nur die. Auch der Verein Gstaad Julie Andrews – zum «last paradise in a Saanenland Tourismus hat Diskretion in sei- crazy world». nem Leitbild verankert. Es gehört zu meinen Wofür stehen diese Schlagwörter genau? Aufgaben als Geschäftsführer darauf zu ach- Der Prestigewert meint, dass es bei uns die ten, dass das Leitbild in die Praxis umgesetzt Möglichkeit gibt, dasselbe zu erleben, wie wird. Die Reaktionen auf meine Kolumne Promis, die hier diskret Ferien machen. fielen übrigens durchwegs positiv aus, mit «Come up, slow down» steht für den GegenAusnahme von einem oder zwei People- trend zur allgemeinen Hektik in der GesellJournalisten. Aber damit kann ich sehr gut schaft, immer mehr in immer kürzerer Zeit leben. Und das Saanenland wohl auch. erleben zu «müssen» . Wir setzen darauf, Weniger erfreulich waren die schweizdass unser sehr diversifiziertes Angebot in weiten Tourismusprognosen zu Ruhe und Gelassenheit konsumierbar ist. Beginn dieses Winters. Haben sich die Und die alpine Echtheit spricht eigentlich für vielfach geäusserten Befürchtungen sich: Trotz langer Tourismusgeschichte gibt tatsächlich bestätigt? es in der Region 150 LandwirtschaftsbeBetrachtet man die touristische Grosswet- triebe, 80 noch betriebene Alpen und etwa terlage, so ist der Schweizer Franken noch 7‘000 Kühe. Die alpine Tradition wird aktiv immer zu stark und die wirtschaftlichen gelebt und lokale Produkte, wie Käse, Prognosen noch immer zu düster. Damit Fleisch und Handwerk, stehen hoch im Kurs. müssen wir umgehen. Kurzfristig gesehen Wieso sollen Wintergäste auch sind aber gute Wetter- und Schneeverhält- im Sommer kommen? nisse für das Wintergeschäft wichtiger als Weil wir dann genauso viel bieten, wie im ein starker oder schwacher Schweizer Fran- Winter. Ich freue mich beispielsweise auf ken. Leider müssen wir aber in der Schweiz das Mountainbiken in der Region, auf ausim gesamten alpinen Destinationsraum in giebige Wanderungen, auf die Sommeraden klassischen europäischen Herkunftslän- bende, wo man hier in unserer Region noch dern wie Deutschland, Belgien, Holland, draussen auf der Terrasse essen kann, auf England oder Frankreich ein Rückgang an die zahlreichen Top Events, wie das Beach Logiernächten verzeichnen. Auch das Saa- Volleyball Grand Slam Turnier, das ATPnenland blieb dabei nicht verschont. Tennisturnier, das Menuhin-Festival, das Gehen Sie von einer weiteren Polo-Turnier und die Country Night. Nebst Verschärfung der Krise aus? den eben erwähnten Top Events lebt unsere Glaubt man den Prognosen, so dürfte es tou- Sommersaison auch von zahlreichen ristisch in den Jahren 2013, beziehungswei- kleineren, aber nicht minder unterhaltsamen se 2014 wieder aufwärts gehen. Aber ich bin Events und dem Charme der alpinen Echtgrundsätzlich kein Anhänger der grossen heit. Am besten schaut man einfach in unKristallkugel. Wir müssen einfach alle unse- seren Veranstaltungskalender. 1 re Arbeit weiterhin auf hohem Niveau ma- Worauf sind Sie in Gstaad chen. Und weiterhin an der Qualität arbeiten. besonders stolz? Dabei die Innovation fördern und das Ge- Auf meine hervorragenden Mitarbeiter samtpaket mit genügend Marketingmitteln bei Gstaad Saanenland Tourismus und auf in den richtigen Zielmärkten vermarkten. die offene und konstruktive KommunikatiUnsere Gäste sind unsere Botschafter und onskultur zwischen den verschieden Stakedeshalb die idealen Werbeträger. Sie gilt es holdern. zu gewinnen, zu überzeugen, zu halten und 1 www.gstaad.ch. zu multiplizieren.
Editorial
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Liebe Leserinnen und Leser, Nebst der Ausgabe im Saanenland, finden Sie Snowtimes auch in den Destinationen Davos Klosters und Engadin St. Moritz. Hinter dem, von Jungunternehmern initiierten Projekt, steckt eine wachsende Erfolgsgeschichte. Das Kredo: Mit viel Willenskraft zum Erfolg! Snowtimes. Synonym, für ein Produkt, aus der Feder eines motivierten und innovativen Teams. Schreiber und Fotographen, alle zusammen Träumer und Realisten zugleich, verbunden durch die Liebe zur Natur und zu unserer Heimat. Wir freuen uns, Ihnen mit diesem Heft die Zweitausgabe von Snowtimes Saanenland präsentieren zu dürfen. Beim Durchlesen finden Sie erneut interessante Portraits von Persönlichkeiten aus den verschiedensten Lebenssparten. Eingefangen durch ein junges Team. Snowtimes im Gespräch mit Patrick Odier, dem Präsident der Schweizerischen Bankiersvereinigung. Oder – passend zu den herrlichen Bedingungen auf und neben der Piste – mit Willy Bogner, den wir in München besuchen durften. Erfahren Sie aber auch von Jungunternehmern aus dem Saanenland etwas über deren zukunftsgerichtete Philosophie. Tauchen Sie ein in das Leben von Künstlern, Schauspielerinnen, grünen Feen und lernen Sie einen Kriminalpolizisten besser kennen. Machen Sie gemeinsam mit Snowtimes eine Reise in der Montreux-Oberland-Bahn. Oder einen HeliFlug mit der Rega – ohne gebrochenes Bein. Sogar Après-Ski vom Feinsten können wir Ihnen in dieser Ausgabe anbieten. Dies und noch vieles mehr wartet auf Sie. Hoffentlich haben wir Ihr Interesse geweckt, das Saanenland für einmal durch die «Snowtimesbrille» zu sehen. Das Risiko, dabei von Schönheit geblendet zu werden, übernehmen wir! Daniel von Grünigen, Snowtimes Saanenland, Ausgabe 2012
Bild: «Ein Traumjob», Adrian von Siebenthal.
Rega 14, bitte kommen Text: Hanna Jordi Foto: Marco Felix
Wenn einmal der Alarm geht, gilt kein Zaudern: Innerhalb von fünf Minuten müssen Pilot Adrian von Siebenthal und sein Team in der Luft sein. Wer, wie er, viel Zeit im Cockpit eines Regahelikopters verbringt, hat massenhaft Geschichten zu erzählen: Manche davon sind schön, andere sind todtraurig. «Der 12. März 2011 war mit Sicherheit ein sonniger Tag», sagt Adrian von Siebenthal mit Blick auf den Einsatzkalender des letzten Jahres. Denn das Wetter spielt bei der Arbeit der Luftrettung eine grosse Rolle: Je schöner das Wetter, umso mehr Menschen verbringen ihre Freizeit in den Bergen. Und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Unfälle ereignen. Am 12. März 2011 musste die Rega von der Basis in Zweisimmen aus neunmal ausrücken – so oft wie sonst nie in diesem Jahr. Es herrschte strahlender Himmel, die Pisten waren schon etwas aufgeweicht von der vorfrühlingshaften Sonne, der Schnee schwer und nass und wie gemacht, um sich darin die Beine zu verdrehen. An solchen Tagen herrscht in Zweisimmen Hochbetrieb. Rega, so nennt sich die Schweizerische Rettungsflugwacht im Volksmund,
des Typs Agusta Westland Da Vinci, sein Winterquartier in den Bergen. Für von Siebenthal bedeutet das: Sein Arbeitsweg wird angenehm kurz. Der 37-Jährige stammt aus Saanemöser, wohnt da mit seiner Familie, und wenn er im Winter die Region einmal verlässt, dann meist, um einen Patienten von der Skipiste in das grösste Spital der Region, das Inselspital in Bern, zu bringen. Die Strecke von 70 Kilometern – beziehungsweise die Luftlinie von 40 Kilometern – ist im Helikopter in 14 Minuten zu schaffen.
bringt medizinische Hilfe aus der Luft. Egal, an welcher unwegsamen Stelle in der Schweiz sich der Verletzte befindet, die Rettung ist schnell vor Ort. Möglich machen das die über das ganze Land verstreuten 12 Regastationen. Die Regastation Nummer 14 in Zweisimmen hat zwischen dem ersten Januar und Ende November 2011 314 Ziele angefloEin Himmelfahrtsgen. Viele davon hat Adrian von Siebenthal kommando begleitet. Es ist heuer sein dritter Winter als Der Traum vom Fliegen ist Alltag für Basisleiter und Pilot im gedrungenen Häus- den jungen Mann mit dem breiten Oberlänchen neben dem Helikopterhangar. der Dialekt und dem freundlichen Lächeln. In den Sommermonaten wird die Re- Doch er kann sich gut an die Zeit erinnern, gion von der Basis in Interlaken aus angeflo- als sein Beruf noch ein Bubentraum war. gen, Hubschrauber-Pilot von Siebenthal ist Militärpilot wollte er einmal werden. Im Judann jeweils Saisonnier in der dortigen Sta- gendalter rückte dieser Traum zugunsten tion. Am ersten Dezemberwochenende des eines neuen in den Hintergrund: SnowJahres beginnt die Saison in Zweisimmen. boardprofi sollte es sein. Während der junge Dann bezieht der Helikopter, eine Maschine Adrian die Lehre zum Hochbauzeichner ab-
solvierte, trainierte er verbissen, und nur knapp verfehlte er sein Ziel, die Top Ten der Weltrangliste zu knacken. Wie ihm während eines Trainings in Zermatt die Helis um den Kopf flogen, entschied er sich zur Ausbildung zum Helikopterpilot. «Es war ein Himmelfahrtskommando im wahrsten Sinne des Wortes», sagt von Siebenthal, «denn die Ausbildung ist teuer und Stellen gibt es kaum». Mit 24 war er Berufspilot ohne Anstellung. In den USA, wo die Flugstunden billiger waren, machte er die Fluglehrerlizenz, brachte den Amis das Fliegen bei, und kam mit der nötigen Erfahrung zurück in die Schweiz. Heliswiss engagierte ihn, dann die Air Glacier und schliesslich, vor drei Jahren, die Rega. «Ein Traumjob», sagt von Siebenthal. «Dass wir Menschen in Not helfen können, gibt der Arbeit unheimlich viel Sinn», sagt er. Während einer Schicht besteht jedes Einsatzteam aus drei Mitarbeitern: Dem Pilot, dem Rettungssanitäter und dem Arzt. Als Teamleiter konsultiert von Siebenthal jeden Morgen das Lawinenbulletin und die Wetteraussichten, als Pilot hat er bereits die Maschine kontrolliert. Sobald durch das Funkgerät der Ruf schallt: «Rega 14, bitte kommen», hat das Team fünf Minuten Zeit, um in der Luft zu sein. «Damit das klappt, müssen wir stets vorbereitet sein», sagt von Siebenthal.
«Unterschenkelfraktur im Hahnenmoos»
Doch nicht immer gestaltet sich eine Rettung so reibungslos. Manchmal hat das Herz des Gestürzten bereits aufgehört zu schlagen, wenn die Rega eintrifft. Dann muss die Person reanimiert werden. Manchmal hilft alles nichts. Dann muss der Arzt noch vor Ort den Tod feststellen. Herzzerreissende Szenen bieten sich dem Team, wenn anwesende Angehörige vom Unglücksfall unterrichtet werden. «Selbst wenn man rein intellektuell weiss, dass der Tod zum Leben gehört – emotional setzt einem eine solche Situation stark zu.» Der schmale Grat zwischen Leben und Tod – von Siebenthal kennt ihn. Schön
Am häufigsten rücken von Siebenthal Bild: Rückt am häufigsten für und sein Team für klassische Sportverletklassische Sportverletzungen aus: Rega 14. Basis Zweisimmen. zungen aus: Ein Unterschenkelbruch, eine ausgekugelte Schulter etwa oder eine Hirnerschütterung. Der Notruf durch das Funkgerät erfolgt in Regasprache: «Unterschenkelfraktur im Hahnenmoos, 50 Jahre, ist es zu erleben, wenn nach minutenlangem männlich, Metschstand, obere Hälfte». Kampf das Leben über den Tod siegt. «EinÜbersetzt heisst das: Ein Mann hat sich den mal waren wir auf Reanimations-Einsatz in Unterschenkel gebrochen, und das in der Adelboden, eine Frau war in ihrem Chalet oberen Hälfte der Piste bei der Metschstand- kollabiert. Es ging um jede Sekunde, wir Seilbahn in der Lenk. «Es hilft, aus der Re- massierten ihr Herz, haben dreimal defibrilgion zu sein», sagt von Siebenthal lachend, liert. Und tatsächlich kam der Puls wieder. «wir wissen meistens, wo wir den Verletzten Wir brachten sie ins Spital.» Aus den Augen, suchen müssen.» Wenn das Team im Heli aus dem Sinn? Weit gefehlt: «Nach zwei einmal über dem betreffenden Pistenstück Monaten meldete sich am Telefon eine symkreist, fällt es leicht, die verletzte Person pathische Frauenstimme. Es war die Dame ausfindig zu machen. Wenn das Pistenstück aus Adelboden. Sie wollte uns danken. Seit dann auch noch nicht allzu steil ist, und der dem Unfall habe sie ihr Leben total umgeHeli landen kann, handelt es sich um einen krempelt. Zwar habe sie noch Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis, doch sie könne am alltäglichen Einsatz der Rega.
Montag endlich wieder arbeiten ge9 hen», erzählt von Siebenthal. Es sind Erlebnisse wie dieses, die ihn bisweilen über die schmerzlichen Zwischenfälle hinwegtrösten.
Leben retten – aber nicht um jeden Preis
Ob ein Einsatz stattfindet oder nicht, entscheidet Teamleiter von Siebenthal. Ist es für den Helikopter zu gefährlich, zu landen, weil die Sicht schlecht ist oder herber Wind geht, dann geht die Rega keine unnötigen Risiken ein: «Wir wollen Menschenleben retten», sagt von Siebenthal ernst, «doch es ist keinem geholfen, wenn am Ende noch das Rettungsteam zu schaden kommt». Mit kummervollen Augen erinnert sich von Siebenthal an jenen schwarzen Tag vor drei Jahren, als bei einem Einsatz der Rega-Arzt ums Leben kam. Während der Lawinenrettung löste sich eine gewaltige Nachlawine, sieben Menschen starben, darunter von Siebenthals Kollege. Das Team hatte nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, war keine unnötigen Risiken eingegangen, und hatte trotzdem Menschenleben zu beklagen. Wenn sich also Risiken im Vornherein erkennen lassen, dann werden sie tunlichst vermieden. «Da müssen wir uns selber lieb sein – schliesslich haben auch meine Teammitglieder Familie und würden schmerzlich vermisst, falls es zum Schlimmsten kommen sollte.» Auch von Siebenthal hat Familie. Die zwei Kinder, das dreijährige Mädchen und der fünfjährige Bub, sind noch zu jung, um zu wissen, dass ihr Vater bei der Arbeit Gefahren ausgesetzt ist, denen die meisten Menschen geflissentlich ausweichen. Seine Frau hingegen mache sich manchmal durchaus Sorgen, sagt von Siebenthal. Etwa wenn sie sieht, dass das Wetter umschlägt, und ihr Mann sich noch nicht wieder vom Einsatz zurückgemeldet hat. «Da ist die Erleichterung in ihrer Stimme hörbar, wenn ich mich kurz per Telefon bei ihr melde», sagt von Siebenthal. Er selbst dagegen findet seinen Beruf nicht gefährlicher als andere: «Es ist wohl wahrscheinlicher, dass ich auf der Autofahrt zur Arbeit oder zurück in einen Unfall verwickelt werde, als im Helikopter», sagt er. «In der Luft bin ich nur von mir selbst abhängig – im Strassenverkehr dagegen agieren viele andere Menschen, deren Verhalten ich nicht kontrollieren kann.»
«Das alte Holz, in seiner natürlichen Farbe, kombiniert sich wunderbar mit Beton, schwarzem Schiefer und anderen natürlichen Stoffen»
Bild: «Vom Chalet bis in die Stadtwohnung», Michi Gehret, Innenarchitekt und Betreiber des Showrooooms in Saanen über Verwendungszwecke seiner Kreationen.
Text: artikuliert.ch Foto: Marco Felix
Michael Gehret vereint traditionelle Formen mit moderner Eleganz. Der Innenarchitekt über sein Alpin Design, aktuelle Möbelstücke und Bilder, die in seinem Laden in Saanen zu haben sind, sowie die Auseinandersetzung der Jungen mit der traditionellen Architektur. Michi Gehret, Sie betreiben den Showrooom in Saanen. Was verkaufen Sie hier alles? Wir möchten aussergewöhnliches anbieten, weit weg vom Einheitsbrei. Einen Kontrapunkt setzen, zu grossen Kaufhäusern und Einkaufstrassen der Städte, die sich immer mehr gleichen. Was sind Ihre Lieblingsstücke, die derzeit im Laden ausgestellt sind? Vor allem die Möbel. Einerseits normale Kommödli, die ich mit Messer und Spraydose von ihrem muffigen Dasein befreite und ihnen einen neuen Charakter einhauchte. Anderseits meine Beistelltische auf Astbeinen. Das sind fast kleine Haustiere. Sie bezeichnen sich als Designer. Aber auch Architektur, Interior und Graphic steht auf Ihrer Visitenkarte. Inwiefern
unterscheiden sich diese Begriffe? Sie unterscheiden sich immer weniger. Man arbeitet überall mit derselben Entwurfshilfe, dem Computer. Gerade in den ersten Schritten dominiert überall die Gestaltung eines Etwas, das eine Geschichte schreibt oder schreiben lassen kann. Zudem arbeiten heute alle in drei Dimensionen. Klar Unterscheiden sich alle Bereiche erst in der Ausführung. In der Grafik geht’s vom Dreidimensionalen ins zwei Zweidimensionale, bei der Architektur umgekehrt. Der Zimmermeister hat früher die Chalets im Saanenland geplant und gebaut. Wie ist das heute? Das sogenannte Zimmermanns-Chalet ist nur mehr der Hut des ganzen Bauprojektes. Darin sind etliche Planer involviert. Die Architekten haben nun die Hölzigen abgelöst
und managen das ganze Konzept. Leider wird da die Innenarchitektur, mein Spezialgebiet, erst ganz am Schluss einbezogen. Aber mit meiner soliden Lehre als Bauzeichner und dem Aufwachsen in einer Bauunternehmung, habe ich viel Background, um auch bei der Gesamtprojektierung ein Wörtchen mitreden zu können. Woher holen Sie eigentlich die Inspiration, wenn Sie eine Skizze machen? Eine Skizze entsteht. Jeder Strich ist die Inspiration für den nächsten. Setzen Sie die angefertigten Skizzen dann auch um, also bauen das, was Sie vorher gezeichnet haben? Ja, und das ist für mich das Spannendste an allem. Wenn meine Skizzen gefallen, freut es mich natürlich, diese in die Wirklichkeit umzusetzen. Eine Visualisierung beinhaltet bereits viel vom fertigen Entwurf. Im Prozess des Baus geht allerdings einiges von der ursprünglichen Idee verloren, wenn zu viele Parteien reinreden. Wenn ich hingegen
den ganzen Prozess führe, kann ich das beste Resultat erzielen. Wer Ihren Shop in Saanen betritt, erkennt sofort die vielen besonderen Einzelobjekte, mit denen man ein Chalet oder auch eine Stadtwohnung besonders schmücken kann. Wer ihre Skizzen für Neubauten betrachtet, sieht das einzigartige Zusammenspiel von Tradition und Moderne. Das alles fassen Sie zusammen als Alpines Design? Genau. Meine alpinen Entwürfe greifen immer die Schönheit unserer Gegend auf. Sei es durch verlebtes Holz, durch Bergkulissen, einheimische Tiere und andere Motive. Das ist Inspiration pur. Früher schlenderte ich durch Seitengassen der grossen Städte und sammelte Ideen. Hier ersetze ich das durch Wanderungen und Entdecken unserer wunderbaren Natur. Davor haben Sie Erfahrungen im Unterland gemacht. Jeder Bewohner einer Bergregion müsste einmal einen Aufenthalt in der Stadt absolvieren. Im Bereich des Designs ist die Stadt natürlich ein Sammelbecken des Kreativen. Da entstehen die Trends und alles Neue, allerdings abseits des Rummels. Mit meinem Computer bin ich zum Glück auch hier in den Bergen immer mit der Welt und den Städten verbunden. Was hat sich in Ihrer Tätigkeit geändert, mit der Rückkehr ins Saanenland? Hier geht es primär darum, mit der Strenge der Bergwelt umzugehen. Und es ist eigentlich ein steter Versuch, hier gute Aspekte des Unterlandes einfliessen zu lassen, natürlich in Kombination mit dem Vorhandenen. Sie sind hier konfrontiert mit einem sehr strikten Baureglement. Inwiefern können Sie trotzdem kreativ sein? Es braucht Grenzen, um kreativ zu sein. Für mich ist das leere Blatt ein Horror. Ich brauche Regeln, Geschichten und einen roten Faden. Erst dann kann ein Projekt gut werden. Wann gefällt Ihnen Architektur? Architektur in der Stadt wird derzeit überbewertet. Jeder will den Hammerentwurf machen. Grundsätzlich gefällt mir Architektur, wenn sie nicht zu sehr auffällt. Ein Gebäude soll wirken, wie von selbst gewachsen. Im Saanenland müssen wir aufpassen, dass wir nicht zu exakt festlegen, was ein gutes Chalet ist. Dies führt zu einem Einheitsbrei. Wenn
jedes Chalet gleich aussieht, dann haben wir bald einen architektonischen Campingplatz. Sie sagen, Sie mögen moderne Architektur – aber immer mit altem Holz, damit es schön wirkt. Wo lässt sich dieser Grundsatz überall anwenden? Ich mag den Mix, ich liebe klassische Formen an neuen Materialien. Aber auch klare moderne Architektur mit natürlichen Materialien. Derzeit bauen wir die Chalets in Gstaad im Innern sehr modern, das heisst wenig Zierde, klare Linien. Kombiniert mit dem Leben des Altholzes gibt das wunderbare Räume. Das alte Holz in seiner natürlichen Farbe, kombiniert sich wunderbar mit Beton, schwarzem Schiefer und anderen natürlichen Stoffen. Was bedeutet Ihnen Tradition? Die Tradition hier im Saanenland ist geprägt durch Ihre Einfachheit und durch die Natur. Wir können viel von ihr lernen. Was bedeutet Ihnen Innovation? Ist super spannend. Innovationen können nur aus der Kreativität entstehen. Wie bringt man diese Begriffe zusammen? Indem man Baustoffe und Ideen in der Tradition sucht, für Innovationen. Was mögen Sie am Saanenland? Das ist unbeschreiblich. Man muss es selber sehen. Welche Projekte begleiten Sie in den nächsten Monaten? Ein wunderbares kleines Chalet im Zentrum von Gstaad. Darin wird ein Shop und Living ideal und spannend kombiniert. Die Bauherrschaft ist super und lässt mir viel Spielraum. Dann die Eröffnung eines Range Rover Showrooms in Feutersoey, mit reizvoller Verbindung vom Industriellen zum Chalet. Dann natürlich die Grafikarbeiten für High Fly, garantiert die beste Freestyle Show im Land (lacht). Und schliesslich zwei spannende Chalets für Einheimische. Was machen Sie am liebsten? Ich liebe die Abwechslung, die meine Arbeit mit sich bringt. Dies hilft auch, in den verschieden Arbeiten besser zu werden. Was haben Sie zurzeit alles für Bilder im Laden? Mehrere Bilder sind von der Streetart inspiriert, hier führt eine einfache Produktionsweise zu einem schönen Bild und zu einem vernünftigen Preis. Das sind Bilder, die im Preis fast IKEA Poster konkurrenzieren.
Aber viel persönlicher und alpiner. Da- 11 neben gibt es noch meine Blechbilder, die das Industrielle mit der Natur verbinden. Am liebsten sind mir aber meine Jodler und Schwinger. Das sind Bilder, in denen ich die einfache Schönheit des Saanenlandes und der Tradition gut fangen kann. Welche weiteren Objekte stehen sonst noch gerade im Laden? Eine Menge. Kommen sie zum Stöbern. (lacht) Wieso sollen Einheimische und Touristen bei Ihnen kaufen? Weil wir auch viele schöne Produkte haben, die nicht mehr als in der Migros kosten. Und weil wir einzigartiges haben. Wieso bieten Sie das alles in Saanen an? Saanen ist derzeit im Umbruch. Hier konnte ich mich auf mein Experiment Showrooom einlassen. Der Name meines Shops kommt übrigens von der früheren Strasse und des Whroooms der Autos, gemäss Andy Warhol. Showrooom wird daher mit drei O geschrieben. Saanen ist für mich das schönste Dorf im Saanenland. Leider ist es stets ein Wenig im Schatten von Gstaad. Was wünschen Sie sich als künftige Verbesserung für den Ort? Noch mehr Auseinandersetzung mit der Architektur. Wie kann man mehr Junge ins Dorf bringen? Indem wir laut sagen, dass wir immer freie Pisten haben. Und natürlich coole Clubs. Wie erleben Sie das Nebeneinander von Prominenten und Einheimischen? Bei uns im Saanenland wird kein Rummel um Prominente gemacht. Das gefällt mir, wir sollten unbedingt an diesem Wert festhalten. Denn die heutige Welt fokussiert sich immer mehr auf Einzelpersonen, was meiner Meinung nach keine gute Entwicklung ist. Findet sich dieses Zusammentreffen auch in der Architektur wieder? Zum Teil. Wir errichten für Gäste wunderbare Refugien. Einheimische bauen selten. Wenn, dann riesige Scheunen. Oder unter der Doktrin der teuren Chalets. Losgelöst von jeder Reglementierung und Sinn für Gestaltung. Was würden Sie im Saanenland gerne noch bauen? Es wäre schön, wenn das Know-how der Einheimischen auch bei der Gemeinde vermehrt Beachtung fände. Auch für grosse Projekte in Gstaad und Umgebung.
Ansprüche steigen von Jahr zu Jahr
Dies kommt auch den nationalen und internationalen Gästen der Region zu Gute. Auf dem Hornberg schätzen diese die gutbürgerliche, rustikale Küche, die schöne Aussicht, sowie die gute Atmosphäre im Sommer, wie im Winter. Dennoch sei es schwieriger geworden. «Die Anforderungen an die Gastfreundschaft sind gestiegen, die Besucher anspruchsvoller», sagt Jean Claude Kübli. Und: «Am meisten Freude bereitet es, wenn die Leute die Terrasse zufrieden verlassen.» Franziska ergänzt: Auch ein Lob oder eine Dankeskarte erfüllen mit Befriedigung und tragen zur Motivation wesentlich bei.» Bild: «Grösserer Zusammenhalt. Nicht nur für uns. Auch für das ganze Saanenland», Franziska Kübli und Jean Claude Kübli.
Die Jungen vom Hornberg Text: Carola Studer Foto: Carola Studer
Als Kinder haben sie zusammen gestritten und gespielt wie Geschwister. Heute sind Franziska Kübli im Berghotel Hornberg und Jean Claude Kübli im Hotel Restaurant Hornfluh daran, allmählich die Verantwortung zu übernehmen. Als direkte Gastronomie-Nachbarn. Konkurrenz ist trotzdem kein Thema. Ist viel los, haben alle genug zu tun. gen beide und freuen sich, dass der erste Wenn das Wetter schlecht ist, warten sie ge- Schritt mit der Heimkehr gemacht ist. meinsam, bis es wieder besser ist. Weit ent- «Grundsätzlich ist es so, dass es in einem Fafernt sind die zwei sogar verwandt mitei- milienbetrieb einfach alle braucht.» nander.
Erfahrungen sammeln
Nach Jahren, die sie ausserhalb des Familienbetriebes verbrachten, sind nun sowohl Franziska, als auch Jean Claude auf den Hornberg zurückgekehrt. Von der VorgängerGeneration erfolgt eine schrittweise Übergabe der Betriebe, beim Berghotel Hornberg ist der Betrieb in der vierten Generation, beim Hotel Restaurant Hornfluh sogar in der fünften. «Bis aber der Generationenwechsel definitiv vollzogen wird, müssen wir noch viel von den Eltern lernen. Dann können wir zunehmend Verantwortung übernehmen», sa-
Für eine geschlossene Zusammenarbeit im Saanenland
Nebst frischem Wind soll mit dem Einstieg der Jungen auch eine intensivere Zusammenarbeit der beiden Familien einziehen. Ein grösserer Zusammenhalt, davon sind Franziska und Jean Claude überzeugt, steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Diesen Wunsch beziehen sie nicht nur auf sich, sondern auf das ganze Saanenland. Nach vielen guten Jahren kämen schwierigere Zeiten auf alle zu, da sei es wichtig, als Region geschlossen gegen Aussen aufzutreten.
Felle, unberührter Tiefschnee und eine Bauernstube
Ihre Arbeit verbinden Franziska und Jean Claude mit viel Herzblut und Liebe zum Saanenland. Das Konzept geht auf. Man sieht es daran, dass manche Familien seit Jahren bei ihnen zu Gast sind und auch da eine Generation die nächste ablöst. Einst haben die Vorfahren klein angefangen. Als Bauern kümmerten sie sich auf dem Hornberg um Land und Vieh, nebenbei offerierten sie einzelnen Gästen im Stübli eine einfache Verpflegung. Überhaupt herrschten andere Dimensionen: Die ersten Wintertouristen waren mit Fellen unterwegs, die Pisten nur spärlich präpariert. Die Abfahrten führten hauptsächlich durch unberührten Pulverschnee.
Ausbau, nicht nur der Zufahrtswege
Ende der 30er Jahre gelangten mit den beiden seilbetriebenen Schlitten namens Janette und Rosmarie erstmals grössere Menschenmengen auf den Berg. In den 80er Jahren entstanden die Gondelbahn auf das Saanersloch und die Sesselbahn zum Hornberg. Die Strasse, die zu den Familienbetrieben führt, ist über die Jahre fester geworden und mit dem wachsenden Strom an Besuchern, vergrösserten die Familien ihre Bewirtungsmöglichkeiten kontinuierlich. Auch ein Übernachtungsangebot entstand. In den nahezu 100 Jahren, in denen die Küblis ihre Betriebe auf dem Berg bewirtschaften, ist Rivalität nie ein Thema gewesen.
«Zuhause fühle ich mich wieder wie früher»
Werke ein. «Mich interessiert Zeugs, das früher einen anderen Zweck hatte.
Text: Debora Leuenberger Foto: Marco Felix
Für die Ausstellung über Gerüchte im Berner Museum für Kommunikation hat er unter anderem die römische Göttin Fama gemalt, für das Cover des Rappers Stress die Schlacht von Sempach neu adaptiert. Michael Raaflaub sprüht vor Inspiration, wenn es um seine Bilder geht – und das sieht man seinen Werken auch an. Sie reissen mit.
Der Schönrieder Michael Raaflaub ist nach Luzern und Bern ausgezogen, um sich selbständig zu machen. Er will nach New York, um von den Besten zu lernen. Bereits heute illustriert er auf ganz individuelle Weise. Es ist ein typischer Wintertag in Bern. brochen hat, seinen Militärdienst leistete Kurzer Sonnenschein und mit einer Bise, die und mehrere Jahre an der Kasse des damatrotz Wintermantel unter die Haut fährt. «In ligen Pick Pay in Gstaad sass, war klar, dass der Hauptstadt hat die kalte Jahreszeit auch «es das nicht sein kann». Michael ging nach ihren Reiz», sinniert Michael Raaflaub «aber Luzern. An die Kunsthochschule. «Dort gibt im Saanenland ist es natürlich am schönsten.» es eine der besten Ausbildungen für meinen Der gebürtige Schönrieder hat vor drei Jah- Traumberuf.» ren den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und arbeitet heute als freier Illustrator Die Geschichte fasziniert in Bern. Während er kaum stillsitzen kann und immer wieder ein verschmitztes Lachen hören lässt, streift vieles von dem, was er erzählt, «Ich will zeichnen.» Dass er Zeichnen will, wusste Michael ernste Themen. «In meinen Bildern will ich schon immer. Am Vorkurs der Hochschule die Welt wiedergeben, wie ich sie sehe.» Und für Künste in Bern entdeckte er, dass es ei- dabei denkt er nicht nur an das Heute – die nen eigenständigen Beruf für seine Leiden- Geschichte der Menschheit fasziniert ihn. schaft gibt. Nach einer – wie er sagt – «Sturm Wenn er sie auch nicht bewusst als Inspiration und Drang-Phase», in der er das Gymnasium für seine Bilder sieht, fliessen Gelesenes und und beim ersten Mal auch den Vorkurs abge- selber Gesehenes automatisch in Michaels
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Cover für Rapper Stress
Es zieht ihn weg von der Heimat
Er selber sei noch zu jung für eine Lebensgeschichte, sagt er bescheiden. Als kritischer Zeitgeist hat er dennoch bereits viel zu erzählen. Michaels Sicht auf die Welt ist so weitläufig, wie seine Fantasie und das Spektrum seiner Motive. Und so hält es ihn heute kaum mehr im Saanenland. Zwar zieht es ihn – vor allem im Winter – regelmässig heim nach Schönried, aber er sieht in der Heimat noch Verbesserungspotential. Ganz zurück möchte er derzeit nicht. «Das Saanenland bedeutet für mich Kind sein. Und wenn ich Zuhause bei meinen Eltern bin, dann fühle ich mich wieder wie früher.»
Hohe Ambitionen
Die Ausstellung zum Thema Gerüchte, an der Michael Raaflaub beteiligt ist, konnte nach Bern auch während fünf Monaten in Berlin bewundert werden, das Album von Stress befand sich wochenlang auf den vordersten Plätzen der Hitparade. Trotzdem: Michael kann erst bedingt von seiner Kunst leben. Zu seinen Aufträgen kommt er über Mund-zu-Mund-Propaganda.
Ziel: New York und Ausstellung im Saanenland
Bild: Hat für den Schweizer Hitparadenstürmer «Stress» sein neuestes Album künstlerisch gestaltet: Michael Raaflaub, aus Schönried.
Dabei lassen sich seine Bilder in keine Schublade stecken. Er ist immer auf der Suche nach einer «Voice», einer Handschrift, an der er klar zu erkennen ist. Und er schwankt, zwischen Einfachheit und Ehrgeiz. Aber der Anspruch an das eigene Schaffen bleibt hoch: «Meine Zeichnungen sollen eine gewisse Qualität haben, ich will damit etwas Einzigartiges auslösen und nicht bloss zieren.» Er will nach New York, an die Hochschule der Künste in Manhattan, um von den Besten zu lernen. Und danach will er irgendwann im Saanenland ausstellen.
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Eine versierte Novizin Text: Hanna Jordi Foto: Marco Felix
Während ihre Gäste in die Sonne blinzeln, packt sie im Betrieb mit an: Die Schauspielerin Isabelle von Siebenthal führt seit Kurzem zusammen mit ihrem Mann Hans Schenker das Hotel Wildhorn in Lauenen bei Gstaad. Die neue Rolle steht ihr gut.
Es brennt in der Küche. Nicht wortwörtlich, aber etwas brenzlig ist die Situation schon, nun, da sich ein Koch kurzfristig krankgemeldet hat, vor dem Mittagsgeschäft. Ausgerechnet: Der junge Chefkoch ohne Sous-Chef, während sich draussen an der Sonne die Terassensitzplätze langsam füllen. Wirtin Isabelle von Siebenthal ist noch kein Jahr im Gastronomiegeschäft, doch eine wichtige Lektion hat sie bereits verinnerlicht: Es hilft jetzt nichts, sein Geschick zu verfluchen und am Ende gar den Kopf in den Sand zu stecken. Stattdessen hilft sie tatkräftig mit, den Betrieb am Laufen zu halten, springt im Service ein, erkundigt sich in der Küche nach dem Ergehen der Rösti und im Saal nach demjenigen der Gäste.
Überraschende Kehrtwendung
Bis vor Kurzem war Isabelle von Siebenthal auf Schweizer und deutschen Theaterbühnen und in populären TV-Produktionen wie der Familienserie «Lüthi und Blanc» Zuhause. Im Gastgewerbe ist sie ein «Greenhorn», wie sie selbst sagt, das Wirtepatent hat sie soeben erst absolviert. Das Projekt Hotel Wildhorn kam überraschend: «Noch vor einem Jahr hätte ich nie gedacht, dass ich einmal ein Hotel eröffnen würde», sagt sie mit ihrer angenehmen Stimme und der bühnengeschulten Diktion.
Gastgeberin sein, damit habe sie schon länger geliebäugelt, aber ihr stand der Sinn eher nach etwas Kleinem, ein Kaffee in Nizza vielleicht, ihrem zweiten Zuhause. Dass es dann das Hotel Wildhorn im bernischen Lauenen geworden ist, einem 800-Seelen-Dorf zehn Autominuten von Gstaad entfernt, war Zufall. Eine Freundin erzählte ihr vom bevorstehenden Pächterwechsel im Hotel Wildhorn. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schauspieler Hans Schenker, entschied sie sich für eine Bewerbung. Und erhielt prompt den Zuschlag.
Vom mondänen Nizza in beschaulichere Gefilde
War es wirklich nur Zufall? Nicht ganz. «Das gleiche Haus an einer anderen Stelle hätte ich nicht übernommen», sagt Isabelle von Siebenthal. In Gstaad aufgewachsen, kannte sie das im Jahr 1900 erbaute Gasthaus noch von Besuchen aus Kindertagen. «Der Ort hat Sinn
Actress in a new role Isabelle von Siebenthal is not only taking care of the hash browns in the kitchen but also also the well-being of her guests. The actress, born and grown up in Gstaad, is running the Hotel Wildhorn in Lauenen together with her husband Hans Schenker. They are offering cultural highlights as well as culinary delicacies. english:
Isabelle von Siebenthal Der Ruf des Hauses, die Investitionen, die Stellen der Mitarbeiter, alles hängt von unserer Performance ab, Isabelle von Siebenthal und Hans Schenker.
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gemacht», erzählt sie. «Es ist eine Art Heimkehr in die Heimat, auch wenn Heimat für mich ein dehnbarer Begriff ist, so oft, wie ich in meinem Leben schon umgezogen bin.» An ihre Kindheit im Saanenland hat sie glückliche Erinnerungen. «Wir Kinder konnten uns frei bewegen – die höchste aller Gefahren bestand darin, sich im Lauenenbach einen Satz nasse Füsse zu holen oder beim Skifahren das Handgelenk zu verstauchen», lacht sie. Seit April 2010 wohnt sie nicht mehr in Frankreich, sondern im Häuschen neben dem Hotel. Drei Monate lang setzte das frischgebackene Wirtsehepaar den Betrieb frisch in Stand, im Juni feierten sie Eröffnung.
Gekonnter Ballettanz auf der eigenen Bühne
Von den Einheimischen fühlte sich Isabelle vonn Siebenthal von Anfang an gut aufgenommen. Ihr Betrieb macht hier niemandem die Existenz streitig: Neben dem übrigen Gewerbe im Dorf – ein kleiner Laden, eine Handwerksboutique, ein einfaches Wander- und ein Dreistern-Hotel – hat es genügend Kapazität für ein charmantes Gasthaus mit bodenständigen Preisen, einfachen, aber liebevoll eingerichteten Zimmern und einem Restaurant, welches von Kalbslebergeschnetzeltem über Chateaubriand bis hin zum Kürbis-IngwerCappuccino jedes Bedürfnis befriedigt.
Das gleiche Haus an einer anderen Stelle hätte ich nicht übernommen.
Die Terrasse ist jetzt ordentlich gefüllt. Die Gäste blinzeln in die Sonne, dem Wildhornmassiv entgegen. Silberhaarige Ehepaare gönnen sich einen zweier Weissen, kleine Kinder machen sich mit Farbstiften an den papiernen Tischsets zu schaffen. Überhaupt herrscht eine Idylle, die nicht vermuten liesse, dass einige der Gäste schon ein Weilchen auf das Essen warten. An der friedlichen Stimmung ist Isabelle von Siegenthal nicht unschuldig: Sie mäandriert leichtfüssig zwischen den Tischen – vielleicht kommt ihr hier die Balletausbildung in Übersee und Monaco zugute –, richtet hier ein freundliches Wort, da einen anerkenndenden Kommentar über eine besonders gelungene Zeichnung an die Gäste. «Mir ist es wichtig, dass ein Betrieb, der stark mit Namen verbunden ist, auch die Gesichter dazu bietet», sagt sie.
Wie früher der Applaus
Das umtriebige Schauspielerehepaar hatte von Anfang an ein volles Haus: «Viele waren neugierig, was die von Siebenthal und der Schenker da so anstellen», sagt sie über den anfänglichen Promibonus. Jetzt gilt es laut von Siebenthal, sich nicht auf dem Bonus auszuruhen. Die Angst, mit dem Gastroprojekt zu scheitern, schwingt mit, gibt sie offen zu. Sie zieht ihre Theatererfahrung zu einem Vergleich heran: «Ein in den Sand gesetzter Auftritt ist nicht nachhaltig, das verpufft bald. Aber hier – der Ruf des Hauses, die Investitionen, die Stellen der Mitarbeiter, alles hängt von unserer Performance ab.» Dass die Geschäftszahlen ihre Befürchtungen Lügen strafen, hat seinen Preis: Seit der Eröffung im Juni hatte sie nur zwei Tage frei. «Doch es lohnt sich. Die Arbeit im Hotel ist wahnsinnig bereichernd. Zufriedene Gäste, das ist wie früher der Applaus im Theater.»
Bündige Reise ins Untergeschoss
A propos Theater. Ist ihr neuer Beruf so einnehmend, dass keine Bühne, keine Produktion je wieder mit der charismatischen Mimin rechnen darf? Isabelle von Siebenthal winkt ab. «Ich dachte immer, es sei ein Klischee, doch gerade erfahre ich es am eigenen Leib: Ich befinde mich als weibliche Schauspielerin in einem Alter, in dem die Rollenangebote ausdünnen. Besser wird es erst wieder in ein paar Jahren, wenn ich Grossmütter spielen kann», sagt die 54-Jährige mit einem Augenzwinkern. «Momentan hätte ich ohnehin keine Zeit. Erst in einem Jahr etwa, wenn das Geschäft sich richtig eingependelt hat, bin ich wieder offen für Projekte». Allzuweit müsste sie dafür nicht reisen: Als kulturaffine Menschen haben Hans Schenker und Isabelle von Siebenthal im Untergeschoss ihres Hotels eine Bühne eingerichtet. KiWi – Kultur im Wildhorn – zeigt kleinere Produktionen, wenn auch noch ohne die Stargäste. Plötzlich hellt sich Isabelle von Siebenthals schönes Gesicht auf: Rundherum trifft das Essen ein. Die Gäste sind glücklich, und mit ihnen die Wirtin.
der feine unterschied ist exklusiv. exklusiv heisst: nicht f‹r alle, exklusiv ist individuell. exklusiv heisst: reserviert f‹r menschen, die das besondere zu schƒtzen wissen. exklusiv heisst: nur f‹r sie.
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Die bezaubernde Verbindung mit dem Rest der Welt Text: Debora Leuenberger Fotos: Susanne Bär
Mit dem Bau der Montreux Oberland Bahn eröffneten sich neue Möglichkeiten für das bis dahin noch unbekannte Saanenland. Heute bringt die Schmalspurbahn jährlich zehntausende Touristen in die Region und verbindet die Einheimischen mit dem Rest der Welt. Eine Liebeserklärung an die Montreux Oberland Bahn (MOB) – das zentrale öffentliche Verkehrsmittel im Saanenland.
ne verlangten den Ingenieuren dieser Zeit einiges ab. Die Steigungen und die engen Kurven stellten hohe Ansprüche an die elektrisch betriebene Bahn. In Frage kam nur eine Schmalspurbahn, deshalb verkehrt die MOB bis heute auf Meterspur. Um Punkt 13.05 Uhr setzen sich die blauen Wagen der Montreux Oberland Bahn (MOB) in Bewegung und fahren aus dem Bahnhof Zweisimmen ab. Langsam und gemütlich zuerst, gewinnen sie immer mehr an Fahrt und biegen schliesslich pfeifend ein, in den Tunnel Richtung Saanenland. Rund 106 Jahre ist es her, dass die MOB das erste Mal die gesamte Strecke in umgekehrter Richtung von Montreux nach Zweisimmen fuhr und damit den Beginn einer neue Epoche einläutete.
In Meterspur durch enge Kurven
«Die MOB hat die Region erschlossen», sagt Walter Schläppi, seit zwölf Jahren Leiter des Bahnhofs Gstaad. Bereits vor über hundert Jahren, als die Eisenbahngesellschaft eine direkte Verbindung zwischen dem Genfersee und dem Berner Oberland andachte, war das Ziel, neben der Verbesserung der Erreichbarkeit auch die herrliche Landschaft bekannter zu machen. Die Plä-
Lebensader für den Tourismus
Mit dem Bau der Strecke, die ursprünglich nicht nach Gstaad, sondern von Saanen direkt nach Schönried führen sollte, kam auch der Aufschwung im Fremdenverkehr. Der Zug erfüllte anfänglich auch eine Transportfunktion für den Güter- und Stückgutverkehr. «Die MOB war aber immer schon eine Touristenbahn.» Für Schläppi ist es «der Lebensnerv, die Lebensader für den Tourismus.» Im ersten Jahrzehnt nach der Einweihung der Strecke von Gstaad nach Zweisimmen eröffneten
MOB – The main public transport in Saanenland MOB is offering the ultimate travel comfort with its panoramic trains. This is why 20% of all vacationers travel to Saanenland by train. To all winter sport fans: Free use of trains is included in the ski passes! Experience one of the most scenic railway lines in Switzerland. english:
Walter Schläppi «Steigen Sie ein. Und erleben Sie die einzigartige Fahrt im Cockpit unserer Panoramawagen», Walter Schäppi, Leiter MOBBahnhof Gstaad.
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Bild: Vor dem Bau der Eisenbahn war das Saanenland nur mit der Postkutsche erreichbar.
Einheimische in Gstaad insgesamt zehn Hotels und Pensionen, die mit ihren Kapazitäten bald an Grenzen stiessen. Erste Gäste mussten aufgrund der vollen Betten sogar abgewiesen werden. Dies hatte in Gstaad und den umliegenden Dörfern fortlaufende Bemühungen zur Folge, das bereits zuvor bei vielen Auswärtigen als sehr erholsam und wunderschön beschriebene Saanenland einladender zu gestalten und den Gästen noch mehr Möglichkeiten zu bieten.
haben. Mit der Einführung der Panoramic-Wagen und dem zunehmenden Reisekomfort, wandelte sich die MOB noch mehr zur Touristenattraktion. Diese Veränderung habe er in den 43 Jahren seiner Karriere als Angestellter der MOB gut beobachten können, sinniert Schläppi. «Es ist ein Phänomen, wie die Leute – Einheimische wie Touristen – von der MOB fasziniert sind.» Der Bähnler, der seit 1976 im Bahnhof Gstaad arbeitet, hat schon viel gesehen. «Die Faszination hat mit den Jahren immer mehr zugenommen», sagt er. Auch zeige sich, dass die Einheimischen vermehrt Der Unterschied? «Die Strecke.» 13.19 Uhr. Der Zug hält in Saanenmöser, ein Ge- Ausflüge mit «ihrer» Bahn unternehmen. Eine Antwort spann des Golden Pass Panoramic kommt entgegen. auf die Frage, was die MOB im Unterschied zu andeZwei ältere, englischsprachige Eheleute staunen. Und ren Bahnen so besonders macht, muss sich Schläppi sind insgeheim – wie viele kleine Kinder – etwas ent- nicht lange überlegen: «Es ist die Strecke – sie ist eintäuscht, dass sie nun eben nicht diesen Zug erwischt fach bezaubernd.»
ler, die von den Gruben ins Tal donnerten. Heute ist die Zugfahrt in allen Skiabonnementen inbegriffen.
An den Sitzen ordentlich festhalten
Inzwischen hat der Zug auch Schönried hinter sich gelassen und ruckelt gemütlich um die weiten Kurven, die eine nach der anderen einen neuen Ausblick auf – wie es Schläppi strahlend betont – «eine der schönsten Gegenden der Schweiz» offenbaren. Bereits ein Jahr nach der Eröffnung 1905 hatte sich herumgesprochen, dass die neue Bahnstrecke durch das Berner Oberland ein tolles Panorama bietet – auch wenn sich einer der Fahrgäste in einem Leserbrief noch über das «unsinnig rasche Tempo» beklagt hatte, bei dem er sich «an den Sitzen ordentlich festhalten» musste. «Aufgrund der Möglichkeit einer Rundreise, kommen auch viele Tagestouristen, die sich bei uns am Schalter nach der Promenade erkunden oder fragen, wo man fein Mittagessen kann», fügt Schläppi stolz an und freut sich, dass mit dem kürzlich umgebauten Bahnhof und den offener gestalteten Schaltern auch der Kontakt zu den Kunden persönlicher geworden ist. «Das kommt wahnsinnig gut an, insbesondere auch bei den langjährigen Feriengästen», stellt er fest.
Für die Einwohner das Tor zur Welt
Im Skiabonnement inklusive
Vor dem Bau der Eisenbahnstrecke war das Saanenland nur mit der Postkutsche erreichbar, wobei die Reisenden mit einer Fahrt von zehn bis zwölf Stunden rechnen mussten. Heute bringt die Bahn jeden Tag Schüler und Pendler innerhalb kurzer Zeit zur Schule oder zur Arbeit. Gerade für viele junge Leute ist die MOB zum zentralen öffentlichen Verkehrsmittel geworden. «Es gibt bestimmt keinen Einheimischen, jung oder alt, der nicht mindestens ein Mal in seinem Leben mit der MOB gefahren ist», sagt Schläppi und denkt unter anderen an die erste Schulreise. Bringt die MOB auf der einen Seiten Jahr für Jahr hunderte von Menschen nach Gstaad – über 20% aller Feriengäste reisen nach wie vor mit der MOB an – verbindet sie auf der anderen Seite die Saanenländer mit dem Rest der Welt.
Ein wesentlicher Faktor, warum die Bergregion bei den Touristen so geschätzt wird, ist nach wie vor der zu Beginn des 20. Jahrhunderts neu aufkommende «Volkssport»: Das Skifahren. Vorbei an fleissigen BauFrohlockende Eisenbahn arbeitern, zum lüften geöffneten Fenstern und spazieEs ist kurz nach halb zwei. Der Zug kommt in renden Pärchen, zieht die Bahn und offenbart einen Gstaad an und hält ein paar Minuten länger. Nun bietet Blick auf Balkone, auf denen das Snowboard für den sich die Möglichkeit, den von 2007 bis 2009 umgebauten nächsten Einsatz bereit steht. Genau wie damals, nutzen Bahnhof zu bewundern. Man ist sich einig: Das war neben den Feriengästen gerade die jungen Einheimi- schon länger nötig – die Infrastruktur entsprach zum Teil schen die MOB, um schnell und unkompliziert in die noch immer dem 1903 erbauten Gebäude. «Es lebe das verschiedenen Skigebiete zu gelangen. Da die Schnee- Saanenland, die Einigkeit, die Eisenbahn!», dichtete der sportler schon immer einen grossen Teil der Fahrgäste «Anzeiger für Saanen und Obersimmenthal» damals und ausmachten, bemüht sich die MOB, den Bedürfnissen prognostizierte, was über ein Jahrhundert später trotz der Wintersportler gerecht zu werden. Eine Zeit lang den vielen Neuerungen noch immer zutrifft: Die MOB gab es sogar eine extra Haltestelle im Ebnit. Für Schlitt- verbindet, und zwar auf alle möglichen Weisen.
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Eine schillernde Erfolgsgeschichte. Auf verschiedenen Bühnen. Text: Ernesto Kellenberger Foto: Copyright Bogner
Ehemaliger Spitzen-Skirennfahrer, Unternehmer, Kameramann, Regisseur, Creative Director. Kompromisslose Leidenschaft für Sport, Film und Mode. Ein Tausendsassa. Willy Bogner. Dieser Beitrag entstammt der SNOWTIMES Ausgabe St. Moritz. Die Marke BOGNER ist aber auch im Saanenland präsent. Und weil die beiden Destinationen Engadin St. Moritz und Gstaad Saanenland immer wieder zusammenarbeiten, ist dieser Beitrag auch für das Saanenland aktuell.
begleitet und eine wichtige Rolle gespielt. BOGNER und das Engadin. Beides Top-Marken, die gleich positioniert sind. Beide bürgen für Exklusivität und Hochwertigkeit!
Viele Gründe zum Feiern
Das Jahr 2012 hat es in sich. Zeit, auch zurück zu Nach dem morgendlichen Nebel von Sonnenlicht schauen. 80 – 70 – 50 – 40 Jahre. Auf den ersten Blick durchflutet. Weiträumig. Grosszügig. Willy Bogners Ar- nackte, runde Zahlen. Dahinter steht aber eine eindrückbeitsplatz im Headquarter in München. Eine riesige liche Erfolgsstory! Das von seinem Vater – ebenfalls Farbaufnahme mit dem furchterregenden, turmähn- Willy – gegründete Unternehmen kann sein 80-jähriges lichen Ago Di Sciora im Bergell und imposantem Pano- Bestehen feiern. Im Jahre 1972 stieg Willy jun. in die rama ziert eine Wand. Symbolisch für klare Horizonte, elterliche Firma ein. Im selben Jahr – also vor 40 Jahren – heiratete er seine charmante brasilianische Frau Sônia. Höhenflüge, Erfolg und Weitsicht von Willy Bogner. Unweigerlich entstehen Assoziationen zum Enga- Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1977 die Leidin. Die Weite und Offenheit des Tals, das immer wieder tung des Unternehmens. Heute gilt BOGNER mit den beschriebene ganz besondere Licht. Wenn von Skisport Marken «Bogner», «Sônia Bogner» und «Bogner Fire + die Rede ist, fällt im gleichen Atemzug der Name Willy Ice» als eine der führenden internationalen LifestyleBogner. Vielen noch als 18-jähriger sensationeller Sie- Marken in Skimode und Sportswear. Die Liste wäre unger der Lauberhorn-Abfahrt 1960 in Erinnerung. Inzwischen hat er sich in verschiedenen Bereichen einen grosenglish: sen Namen gemacht. A glittering success story Kaum zu glauben. Dieser Mann soll im Jahre Willi Bogner is considered one of the leading inter2012 seinen 70. Geburtstag feiern. Jugendliche Aus- national lifestyle brands in ski- and sportswear. He is strahlung, sportlich schlank, voller wegweisender Ideen, a jack of all trades, former top ski racer, entrepreneur, unkonventioneller Visionen und sprudelnder Kreativität. cameraman, director and creative director. He has an Seine ausgeprägte Affinität zum Engadin lässt er immer hard line passion for sports, film and fashion. He feels at wieder durchblicken. Es hat ihn auf seinem Weg ständig home in Engadin.
Willy Bogner Tollkßhne Filmaufnahmen im Eiskanal des St.Moritzer Olympia Bob Run – an der Kamera Willy Bogner.
ten wird. Wir sind gespannt – genauso wie die über zwei Milliarden Fernsehzuschauer. Als ehemaliger Olympionike stehen ihm die Olympischen Spiele besonders nahe. So sieht er nur schon in einem Bewerbungsprozess ein enormes Medi-enecho. Er vertritt zudem die Meinung, dass Spiele mit einem ausgeglichenen Finanzergebnis grundsätzlich machbar sein sollten.
«Mein Name ist Bogner, Willy Bogner»
Bild: Willy Bogner mit seiner Frau Sônia in ihrem St. Moritzer Haus.
vollständig ohne Willy Bogners grosse Leidenschaft: Das Filme machen! Vor 50 Jahren war der Start in seinem geliebten Metier. Er erreichte grösste internationale Anerkennung als Action-Filmer. Immer wieder überrascht er mit revolutionären technischen Innovationen. Schubladendenken ist nicht sein Ding. Die Jubiläen verdeutlichen: Der Schlüssel zum Erfolg liegt im langjährigen, harmonischen Zusammenspiel verschiedenster Faktoren. Nicht zuletzt auch der Spitzensport mit seinen vielen Facetten. Für Willy Bogner eine wichtige Phase. Eine wegweisende Lebensschulung.
Quality sells
Kunstvolle Stickereien und exklusive Details und Materialien kennzeichnen die Bogner-Modelle. Zum Teil stehen 150 Stunden Handarbeit in Stickereikunst hinter einer glamourösen Damen-Skijacke. Das DesignTeam kreiert jedes Jahr rund 1700 vollkommen neue Styles. Insbesondere legt auch die asiatische Kundschaft grossen Wert auf europäische Qualität. Zu den prominenten Bewunderern und Trägern von BOGNER-Outfits zählen u.a. auch Wladimir Putin und Dmitrij Medwedew. Für Willy Bogner der beste «Catwalk» für seine Skifashion: Die Skipiste. Aus Anlass des 80-jährigen Bestehens von BOGNER wird für die Saison 2012/13 eine Heritage-Collection mit Highlights aus allen Dekaden lanciert. Das Beispiel BOGNER veranschaulicht deutlich: PremiumMarken arbeiten auch in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich. Im Geschäftsjahr 2010/11 wird der Umsatz eine Rekordmarke von über € 200 Mio. erreichen.
Olympisches Highlight
Bereits bei 17 olympischen Winterspielen war BOGNER offizieller Ausrüster der deutschen Mannschaft. Mit berechtigtem Stolz und einem Funkeln in den Augen verkündet Willy Bogner, dass bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London die deutschen Athleten erstmals mit BOGNER-Outfits einmarschieren werden. Mit einem geheimnisvollen Lächeln lässt er durchblicken, dass er mit einer genialen Lösung aufwar-
Erinnerungen an James Bond Filme werden wach. Acht Wochen tollkühne Szenen im Gletscherlabyrinth am Fuss des Piz Palü. Am Set 120 Personen im Einsatz. An der Kamera: Willy Bogner. Klingende Filmtitel fallen, für deren Action-Aufnahmen er die Kamera führte: «Im Geheimdienst Ihrer Majestät», «Der Spion, der mich liebte», «In tödlicher Mission», «Im Angesicht des Todes». Über 30 Filme hat Willy Bogner im Engadin gedreht, u.a. auch «Feuer und Eis». Der erfolgreichste Sportfilm, der je in die Kinos kam. Mit dem kürzlich gedrehten Film «B in 5-D – Testfahrt in die 5. Dimension» hat er die Fachwelt und die Zuschauer erneut ins Staunen versetzt. Damit hat er zwei Dimensionen, nämlich die Geschwindigkeit (Zeitelement) und das 360-Grad-Erlebnis hinzugefügt. Mit 20 kleinen Kameras rund um den Helm montiert, wurden packende Rundum-Szenen eingefangen. Was fasziniert Willy Bogner an der Filmerei? Die Schritte von der Idee, über die Finanzierung des Projektes, bis zum Zeitpunkt der konkreten Umsetzung und das erlösende: «Ja… es funktioniert!» Sein oberstes Ziel: «Ich will die Leute auf den Skiern mitnehmen. Sie sollen Teil des Geschehens sein. Mitfühlen.» Im Hinblick auf das BOGNER-Jubiläum wird zudem ein spezieller Film über deren Geschichte und den «State-of-theArt heute» in 3-D entstehen. Der Sonneneinfall in Bogners Büro lässt den goldenen «Bambi» in einem ganz besonderen Glanz erstrahlen und noch graziler erscheinen. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er diesen Preis 1985 für seine beste Kameraarbeit im James Bond-Film «Im Angesicht des Todes». Klappe… Szenenwechsel!
Corvatsch, eine Inspirationsquelle
Seit Anfang der 60er Jahre geniesst er von seinem idyllisch gelegenen Haus in St. Moritz immer wieder den Blick auf den markanten, inspirierenden Piz Corvatsch. Die Frage nach seinem Lieblingsskigebiet erübrigt sich schon fast. «Ja, so ist es. Die Hänge am Corvatsch.» Dort steht auch seine Lieblingshütte, Dorigos rustikale, urtümliche «Alpetta». Und abends wird er auch diesen Winter wieder seine Lieblingsrestaurants u.a. den «Veltlinerkeller» und «La Baracca» besuchen. In St. Moritz, seiner zweiten Wahlheimat.
Die Besten Text: Janine Birrer Fotos: Corinne Fröhli
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Zur Person: Patrick Odier (1955) ist Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) und Senior Partner der Genfer Privatbank Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. Nach dem Wirtschaftsstudium an der Universität Genf absolvierte Patrick Odier einen MBA in Finanzwissenschaften der Universität von Chicago. Er kam 1982 zu Lombard Odier & Cie und vervollständigte seine Ausbildung in Zürich, New York und Montreal, bevor er 1986 zum geschäftsführenden Teilhaber ernannt wurde. Seit dem 1. Juli 2008 ist er Senior Partner bei Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. Patrick Odier ist seit dem 17. September 2009 Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung. Bei verschiedenen in- und ausländischen akademischen Institutionen und NonProfit-Organisationen ist Patrick Odier Mitglied des Verwaltungsrates. Zusätzlich ist er stellvertretender Vorsitzender der economiesuisse (Verband der Schweizer Unternehmen).
Schweizer Banken sind am besten kapitalisiert und charakterisieren sich durch starke Diversifikation Text: artikuliert.ch Foto: z.V.g.
Nicht nur der Tourismus, auch der Schweizer Finanzplatz kämpft gegen die weltweite Krise. Die überzeugenden Gegenrezepte hat Patrick Odier (mit-) entwickelt, seit 2009 Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung. Ein Musterbeispiel, wie man in schwierigen Situationen führt und kommuniziert.
Sie sind Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung und haben ein neues Konzept zur Stärkung des Finanzplatzes Schweiz entworfen. Wie sieht dieses Konzept genau aus? Ziel ist es, den Erhalt und das Wachstum der Wertschöpfung in der Schweiz sicherzustellen. Die Finanzplatzstrategie 2015 definiert,
wie sich der Finanzplatz Schweiz in Zu- kompetente und talentierte Mitarbeitende kunft positioniert. Sie beruht auf vier Pfei- auf allen Stufen. lern: Zum ersten konzentrieren sich die Der Schweizer Finanzplatz gilt Schweizer Banken künftig auf die Akquisi- weltweit als Vorzeigemodell. Wieso? tion und Verwaltung versteuerter Vermögen. Aufgrund der vorher genannten Kernwerte. Ein zweiter Pfeiler der Strategie besteht in Überdies spielt der Finanzplatz in der der Regularisierung bislang unversteuerter Schweiz eine Schlüsselrolle, da sich das Vermögen. Den dritten strategischen Pfeiler Land durch sehr starke Grundlagen ausbildet der auch weiterhin geltende Schutz zeichnet. Hier möchte ich unter anderen die von privaten Informationen über Vermö- politische Stabilität, die Rechtssicherheit gensverhältnisse von Kunden. Einen auto- oder die Währungsstabilität anführen. matischen Informationsaustausch über Ver- Gilt dies auch für die mögen aus dem Ausland wird es auch in vorherrschende Krise? Zukunft nicht geben. Viertens setzen sich Wie viele andere Staaten, wurde auch unser Schweizer Banken für eine Verbesserung Land von der Krise beeinträchtigt. Allerder Konkurrenzfähigkeit durch optimale dings, haben sich die Schweiz und ihr FiRahmenbedingungen im Inland und er- nanzplatz als ausserordentlich widerstandsleichterten Marktzugang in anderen Län- fähig erwiesen. Aufgrund der verschiedenen dern ein, um Wachstumschancen in etablier- Bankenmodelle wurden die Risiken diversiten und aufstrebenden Regionen der Welt fiziert und unsere Banken gehören zu den am besten kapitalisierten Instituten weltweit. optimal nutzen zu können. Worin bestehen die WachstumsInwiefern ist der Schweizer Finanzplatz chancen des Finanzplatzes Schweiz dadurch noch konkurrenzfähiger? Der Schweizer Finanzplatz ist und bleibt in der Zukunft? weiterhin extrem konkurrenzfähig. Er ba- Um unsere führende Wettbewerbsposition siert auf vier Kernwerten: Stabilität, Univer- weiter zu verstärken, müssen die rechtlichen salität, Verantwortlichkeit und Exzellenz. und steuerlichen Rahmenbedingungen lauSie ermöglichen Swiss Banking erst die not- fend verbessert und auch neue Wachstumswendige Differenzierung und erlauben uns felder identifiziert und entwickelt werden. dadurch eine einzigartige Positionierung im Die Schweiz war mit ihrer pragmatischen internationalen Wettbewerb. Stabilität zeigt Gesetzgebung und Regulierung stets fühdabei auf, dass der Finanzplatz stark von rend. Um Wachstum zu erzielen, braucht es Schweizer Werten geprägt ist. Gerade im vor allem in potentiell attraktiven GeAusland sind die politische Stabilität, die schäftsfeldern, wie beispielsweise dem AsRechtssicherheit oder die Währungsstabili- set Management, günstige Rahmenbedintät wichtige Faktoren. Universalität zeich- gungen. Andererseits soll aber auch die net die globale Dienstleistungspalette der Möglichkeit geschaffen werden, neue marBanken in der Schweiz aus. Universalban- genträchtige Produkte beispielsweise im ken sichern den Erfolg des Finanzplatzes. Bereich der Hedgefonds oder Private Equity Hohe Diversifikation, Offenheit und Vernet- aus der Schweiz anzubieten. Im Übrigen zung sind weitere Ausprägungen. Wir agie- bietet das Asset Management bedeutende ren global und lokal. Die Verantwortlichkeit Synergien mit dem traditionellen Private umschreibt die Haltung der Akteure auf un- Banking, wo unsere Expertise einzigartig serem Finanzplatz. Wir verhalten uns regel- ist. Die Schweiz – als Weltmarktführerin in konform im In- und im Ausland. Die Inte- der grenzüberschreitenden Vermögensverressen unserer Kunden sind für uns zentral waltung mit einer Jahrhunderte alten Tradiund das Recht auf Schutz der Privatsphäre tion und Expertise – befindet sich in der bleibt – wie vorher erläutert – ein wichtiger einzigartigen Position, um in der VerwalPfeiler. Auch nehmen wir unsere Verantwor- tung neu geschaffener Vermögen eine fühtung gegenüber der Gesellschaft, anderen rende Rolle zu spielen. Wirtschaftsakteuren und der Umwelt wahr. Was sind die Herausforderungen, Exzellenz steht für unsere professionellen, denen zukünftige Generationen von hochstehenden und innovativen Dienstlei- Bankiers gegenüberstehen werden? stungen, die sich an der Performance für un- In einem Umfeld, das von Konkurrenzdruck sere Kunden ausrichten. Um dies zu errei- und immer komplexeren Produkten, sowie chen, stützen wir uns auf gut ausgebildete, einer zunehmenden Reglementierung ge-
prägt ist, muss der Bankier der Zu- 27 kunft sowohl über ein breites als auch ein spezialisiertes Fachwissen verfügen. Der Finanzplatz und die einzelnen Banken, die vor Jahren mit dem Swiss Finance Institute (SFI) und anderen Hochschulen eine wichtige Grundlage für die Förderung von Talenten gelegt haben, müssen noch mehr Mittel in die Ausbildung stecken. In diesem Zusammenhang sollten auch die verschiedenen Qualifizierungs- und Zertifizierungsverfahren für Bankmitarbeitende wie sie bei den Banken bereits existieren, zentral akkreditiert werden. Inwieweit kann sich der Finanzplatz Schweiz noch verbessern? Der Finanzplatz muss sich besser präsentieren, und zwar im In- und Ausland. Das 100-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen Bankiervereinigung im nächsten Jahr wird eine Bühne dafür bieten. Wir müssen unser Licht nicht immer unter den Scheffel stellen. Diskretion im Interesse der Kundschaft ist gut, Offenheit und Selbstbewusstsein gegenüber den Herausforderungen ist noch besser. Wir müssen selbstsicher und nicht arrogant, partnerschaftlich und nicht egoistisch, offensiv und nicht defensiv auftreten. Wir haben viele Leser- und Leserinnen aus Deutschland. Wieso ist die Schweiz weiterhin ein attraktiver Ansprechpartner für Finanzdienstleistungen für Kunden aus Deutschland? Der Finanzplatz Schweiz hat sich stets durch seine Internationaliät ausgezeichnet. Diese Offenheit widerspiegelt sich auch in vielen anderen Wirtschaftsbereichen in der Schweiz. Dadurch ist es uns möglich, eine erstklassige Dienstleistungspalette für die anspruchsvollsten Kunden der Welt anzubieten. Die deutschen Kunden schätzen – ebenso wie Kunden aus anderen Staaten – unsere Dienstleistungen, die wir bereits seit mehreren Generationen von Bankiers anbieten und weitentwickeln. Die Schweizer Banken sind nicht nur am besten kapitalisiert, sondern charakterisieren sich auch aufgrund ihrer starken Diversifikation: Neben den klassischen Sektoren wie Vermögensverwaltung, Privat- und Firmenkundengeschäft, Asset Management und Investmentbanking umfassen unsere Dienstleistungen auch sich dynamisch entwickelnde Services wie Rohstoffhandel, Handelsfinanzierung und alternative Vermögensverwaltungsdienstleistungen.
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Pure, der Snowboardspezialist
Text: artikuliert.ch Foto: Susanne Bär
Geht’s um Snowboard im Saanenland ist man im Pure Snowboard Shop an der richtigen Adresse. David Schmid und sein Team sind Ansprechpartner für den Kauf von Brettern, Schuhen, Bindungen oder Zubehör. Eine grosse Auswahl an technischer Bekleidung, und Accessoires lassen Snowboard- und Freestyleherzen höher schlagen. Mit der eigenen Snowboardschule bietet der Pure Snowboard Shop professionellen Snowboardunterricht zum Erlernen oder Verbessern der Fahrtechnik. Auch bei der Snowboardvermietung bietet der Shop ein umfassendes Sortiment für alle Bedürfnisse an. Die «Highlights» diesen Winter im Shop sind die Boards mit «Rocker»-Technologie. «Diese Bretter sind wendiger, verzeihen Fehler und verleihen im Tiefschnee mehr Auftrieb», erklärt David Schmid. Für Anfänger erleichtert die Rocker-Technologie die ersten Abfahrten. Für Fortgeschrittene bedeutet sie mehr Fahrspass. Dank den guten Schneeverhältnissen sind Freeride-Artikel, insbesondere Lawinenverschüttengeräte und Zubehör, diesen Winter häufig gefragt.
Pure Snowboard-Schule: 033 744 75 70
Auch als Snowboard-Schule hat sich das Pure bewährt. Privat-Unterricht oder Klassen-Unterricht erhöhen das Fahrgefühl und die persönliche Sicherheit. Das neue Freestyle-Training ist ein Update für Fortgeschrittene. «Erlernen Sie die neusten Tricks für auf die Piste und im Park», empfehlen David Schmid und sein Team.
Spezialist im Saanenland
Im Pure wird auf Bodenständigkeit Wert gelegt. «Die Einheimische Kundschaft ist uns wichtig, durch Ihre Feedbacks und Wünsche bestimmt Sie unser Sortiment. Ist der Einheimische zufrieden empfiehlt er uns weiter», ist Schmid überzeugt. «Wir passen unser Sortiment und unser Angebot ständig den Kundenbedürfnissen an. Ein RundumSnowboard-Service, der sich durch Professionalität auszeichnet, ist unser Ziel. Wir sind Spezialisten in einem Nischenmarkt, das zeichnet uns aus und dafür werden wir geschätzt», erklärt Schmid
Bild: «Testen Sie bei uns bequem die neuesten Boards. Wir haben auch für Sie das Passende im Sortiment,» David Schmid, Betreiber des Pure Snowboard Shops an der Promenade Gstaad.
dem Surf- und Skatesport identisch und schlage sogar Wurzeln in der Kunst und der Musikszene. Zu diesem Lifestyle gehören natürlich auch die passenden Accessoires. Vis-a-vis, auf der andern Strassenseite vom Pure Snowboard Shop findet man im «Pure Street» alles, was neben der Piste getragen werden kann. Von der modischen Freizeitjacke zur passenden Brille, Mützen oder Pullover, ist je nach Kundenwunsch alles erhältlich.
Wie eine Familie
Besonders stolz ist David Schmid, dass er noch nie einen Mitarbeiter entlassen musste. Er pflegt einen familiären Umgang mit seinem Team. Dieses zahlt es ihm mit Lifestyle – Boardsport «Früher war Snowboarden etwas für In- Einsatz und Leidenschaft zurück. Auch desdividualisten. Dann wurde es eine Trend- halb bietet das Pure als der Snowboardspesportart. Heute ist es ein Lifestyle», ergänzt zialist der Region ein Sortiment mit grosser der Shop-Betreiber. Dieser Lifestyle sei mit Auswahl und professioneller Beratung.
Snowboard Test und Vermietung
Der Pure Snowboard Shop verfügt über eine grosse Auswahl an Mietmaterial. Zudem kann man die neusten Boards testen. «Wer also Lust hat, die neue Rocker-Technologie auszuprobieren oder einmal ein spezifisches Freeride- oder Freestyleboard fahren möchte, kann bei uns vorbei kommen.» Interessierte haben zudem die Möglichkeit, direkt auf der Piste an der Schneebar «Pasatiempo» auf dem Saanersloch und auf dem Eggli, bei der Bar «Mojo», ein Board aus dem Sortiment kostenlos und jederzeit zu testen.
Früher war Snowboarden etwas für Individualisten. Dann Trendsportart. Heute ist es ein Lifestyle.
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AK: Mit Pioniergeist zum State-of-the-Art Ski
Text: Ernesto Kellenberger Fotos: Ernesto Kellenberger
Er spielt in der Königsklasse. Symbiose von Kreativität und dynamischer Eleganz. Handarbeit. Der AK Ski. Das Kürzel steht für Aldo Kuonen. Ein unvergleichlich berauschendes Gefühl am frühen Morgen. Über die frisch präparierte Piste getoppt mit einem jungfräulichen Schäumchen carven. Wie reagiert der Ski auf dem leichten Neuschnee oder auf der kompakten Unterlage? Bei jeder Bewegung spürt, fühlt man: Die Laufruhe, die Stabilität, die gedämpften Schläge und Vibrationen. Das Greifen der Kanten. Die Beschleunigung. «Eifach soo e geil’s G’fühl» beschreibt es Tochter Francesca treffend mit einem gewinnenden Lächeln. Aldo Kuonen nickt bestätigend. Schnell fällt man ein Urteil. Liegt es am Ski, an der körperlichen Verfassung oder der persönlichen Einstellung. Zahlreiche Erkenntnisse, die in einen Ski einfliessen. Hohe Anforderungen an einen Skibauer. Ein starkes Mass an Knowhow und «Gspüri» ist gefragt. Attribute die auf Aldo Kuonen zutreffen.
Know how, know how…
Wenn einer die Bedürfnisse der Skifahrer à fond kennt, ist es Aldo Kuonen. Ein Rucksack voller Erfahrungen und ein riesiges know how aus dem Skirennsport. Spannung, Torsion, Laufruhe, Schonung der Gelenke haben bei ihm hohe Priorität. Eigenschaften, die der Skifahrer unmittelbar wahrnimmt. Bei Rossignol war er verantwortlich für den Rennservice. Persönliche Kontakte zu Fahrern wie Michael von Grünigen, Michela Figini, Daniel Mahrer u.v.m. Ein enormes Fachwissen sammelte sich an. Bei Atomic war er zudem Verkaufsund Marketingleiter.
Schwarz, immer wieder kopiert
So fühlte er sich vor 15 Jahren im Alter von 44 Jahren als «Jungunternehmer» berufen, seinen eigenen Ski zu bauen. Reaktion von Kollegen: «Du spinnst ja, solch ein
Bild: Der Nachwuchs legt Hand an. Sohn Marco Kuonen im Element.
Wagnis einzugehen». Risiko hin oder her. Der Pionier in ihm war stärker, der richtige Riecher. Er stellte an sich selbst die höchsten Ansprüche. Bester Kern – bester Belag. Das Innenleben des Menschen soll übertragbar sein auf das Innenleben des Skis. Spürbar sein. Und seinem Credo blieb er bis heute treu. Mit Akribie für Details machte er sich dahinter und entwickelte Skis, welche die Fachwelt ins Staunen versetzte. Pionier in vielerlei Hinsicht. Seine Analysen brachten ihn auf die Idee, Belag und Oberfläche mit dem gleichen Material auszustatten. Die Farbe schwarz hat sich geradezu aufgedrängt. Inzwischen hat er verschiedenste Nachahmer gefunden. Bekanntlich werden ja nur herausragende, erfolgreiche Produkte kopiert. Das spezielle, schwarze Design (z.T. auch in Weiss) gibt den Skiern inmitten des vielfarbigen Ski-Dschungels nach wie vor einen zurückhaltenden, edlen touch.
Die Jungen ziehen mit
Wurde Aldo Kuonen beim Design vielleicht sogar von seiner gertenschlanken, bildhübschen Tochter Francesca inspiriert? Dritte der Miss Schweiz Wahlen 2004 und im Jahre 2000 Vize-Junioreneuropameisterin im Rudern. Zusammen mit ihrem Bruder Marco ist der Nachwuchs bereits voll im Familienunternehmen integriert. Sie legen bereits kräftig Hand an. So auch im Zusammenhang mit dem Geschäftsneubau in Stansstad. Von Nachfolgeproblemen befreit, kann sich der Vater bald wieder vermehrt seinen alten Porsches widmen. Dazu gesellt sich auch Aldos Ehefrau Hillary, gebürtige Engländerin. Zuständig für die Administration.«Kleines Geschäft, grosse Familie», stellt Sohn Marco treffend fest. Die sympathische Kuonen-Familie entwickelte sich mit ihren Kunden zu einer veritablen GrossFamilie.
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Bild: Teamwork gross geschrieben. Die Kuonenfamilie mit Marco, Hillary, Aldo und Francesca (v.l.)
schäfte im In- und Ausland. Er legt jedoch Wert darauf, dass je Ort nur ein Geschäft exklusiv seine AK anbietet.
18-Karat Gold-Plakette in kyrillischer Schrift
ständlichen Attributen angepriesen wird. Obwohl Aldo Kuonen in jungen Jahren Mit nach wie vor grossem Enthusiasmus schildert Aldo in unverfälschtem Walli- nach der Werbefachschule im PR-Bereich täser Dialekt seine neue Technologie. Ein tig war, macht er jetzt was anderes. Er setzt Material auf Gummibasis (Elastak). Dieses voll auf die Mund-zu-Mund Propaganda. Die bringt dem Ski vermehrt Stabilität und Lauf- Nähe zum Kunden ist oft ein Schlagwort. Bei ruhe und wirkt gelenkschonend. Der Kern AK wird dies in eindrücklicher Art und Weise besteht aus verschiedenen vertikal lami- gelebt. Viele Ex-Skirennfahrer sind von seinierten Schweizer Holzlamellen von hoher nen Produkten überzeugt und zählen zu seiQualität. Ein Rennski für jedermann. Jeder nen Kunden. Zurzeit produziert er jährlich Arbeitsschritt von Hand. Ein Ski, der nicht zwischen 2000 und 2500 Skis (für Piste und mit verwirrenden Abkürzungen und unver- Touren). Der Verkauf erfolgt durch Sportge-
Exklusivität bewahren
Im Saanenland exklusiv bei
Massenproduktion ist Aldo Kuonen ein Dorn im Auge. Er wird seiner Philosophie der Exklusivität treu bleiben und strebt keine Erhöhung der Produktion an. Vor Spezialwünschen schreckt man jedoch nicht zurück. Für einen Geschäftsmann aus Kasachstan hat er mal auf Wunsch ein Unikat angefertigt. Ein Modell mit einer 18-Karat Gold-Plakette in kyrillischer Schrift! Ein eigenes, individuelles Exemplar, das es weltweit nur einmal gibt. Entsprechend ging der Preis in die Tausende von Franken. Aldo Kuonen selbst hat einst das Skilehrerpatent erlangt. Aga Khan zählte unteren anderen zu seinen Schülern. Wie der Vater so der Sohn. Marco erwarb sein Diplom ebenfalls. Mit seinen prominenten Gästen wird er auch diesen Winter auf den verschneiten Hängen bestimmt als erfolgreicher Markenbotschafter wirken. Kleines Unternehmen – eine grosse Familie. Ein Glücksgefühl, ein Teil davon zu sein. Mit einem exklusiven Ski!
Bild: Unter dem Teil der ausländischen Bevölkerung im Saanenland sind die Portugiesen in der Überzahl. Die meisten arbeiten im Gastgewerbe und ziehen ihre Familien nach.
Eine bessere Zukunft für uns Kinder Text: Christiane Zingre Foto: z.V.g.
In der Einwohnergemeinde Saanen leben Menschen aus 63 Ländern. Zurzeit gehören 28 Prozent ausländische Mitbewohner zur Saaner Bevölkerung. Davon sind die Portugiesen/innen mit 29,5 Prozent an erster Stelle, gefolgt von den Deutschen, mit 19 Prozent und Italienern/innen mit 8,3 Prozent. Im Herzen bleiben wir immer Portugiesinnen, sagen die zwei 15 jährigen aufgestellten jungen Damen in schönstem Saanerdialekt.
«Einheimisch mit portugiesischem Herz»
Beide können sich kaum vorstellen, jemals nach Portugal auszuwandern, obwohl ihre ganze Verwandtschaft zum grössten Teil dort lebt. Marisa wurde im Jahre 1997 in Chateau d`Oex geboren. Cristiana erzählt, dass sie in Portugal geboren ist und dann mit 3 Jahren in die Schweiz kam. Beide haben es ihrem Vater zu verdanken, dass ihre Familien nun schon über zwanzig Jahre hier leben.
«Geld alleine macht nicht glücklich»
Marisa meint: «Portugiesisches Blut gibt uns die innere Zufriedenheit, mit Geld werden wir nicht glücklicher, obwohl unsere Eltern in die Schweiz ausgewandert sind um mehr zu verdienen. Eine bessere Zukunft ist das Ziel. Das heisst, uns Kinder eine gute Bildung zu ermöglichen.» Cristiana erzählt freudig:» Ich habe eine ältere Schwester, die eine kaufmännische Lehre absolviert. Ich möchte eine Lehre im Spital
Saanen als Pflegeassistentin beginnen, mache ab diesem Sommer aber noch das zehnte Schuljahr in Zweisimmen.» Marisa macht sich noch etwas Sorgen um ihre zukünftige Lehrstelle und sagt: »Ich habe die Schule im letzten Jahr ein bisschen vernachlässigt und habe nun Bedenken, ob ich meine Wunschlehrstelle im Kaufmännischen- oder Versicherungsbereich erhalte. Sonst werde ich halt noch ein «Welschlandjahr» anhängen.» Sie will in ihrem letzten Schuljahr nochmals alles geben, um ihre Noten zu verbessern.
«Saanerleben bereichert mit südländischem Temperament»
«In der Schule kennen wir keine ausländerfeindliche Ausgrenzung», hier sind sich die beiden modisch gekleideten Mädchen einig. Trotzdem ist es nicht immer ganz einfach, da ihre Eltern die deutsche Sprache nicht gut beherrschen.«Bei den Elterngesprächen, ist aber immer jemand dabei, der meinen Eltern beim Übersetzen hilft» ergänzt Marisa. Der Freundeskreis ihrer Eltern richtet sich primär nach der französischen oder portugiesischen Sprache aus, stellen beide Mädchen fest. Die Lebensweise ihrer Familien ist offensichtlich «portugiesisch». «Wir essen zum Beispiel das
Abendessen viel später als die Familien unserer Schweizerfreunde.» Ansonsten finden die Mädchen, dass sich ihr Alltagsleben kaum vom Schweizerrythmus unterscheidet. Marisa fügt an, dass sie den Eindruck hat, mehr Zeit für das gemütliche Zusammensein zu haben, denn die Schweizer Freunde würden meistens nach der Schule von ihren Eltern an verschiedenste Sportveranstaltungen oder andere Freizeitangebote gefahren und hätten so ihren Tag durchgeplant. «Unsere Familien kennen keine Eifersucht gegenüber Wohlhabenderen», sagt Cristiana, klar lästere man ab und zu am Familientisch über das Dorfgeschehen, aber Neid gegenüber anderen gebe es keinen. Marisa lächelt und meint: »Nebst unserem südländischen Temperament sind wir gewöhnliche Einheimische, wie alle anderen.»
«Sich stark machen für die Heimat»
«Da meine Eltern wegen des Ausländerausweises C keinen Einfluss auf regionale Politik nehmen können, setzen sie sich auch nicht so dafür ein», bemerkt Marisa bekümmert. Deshalb hofft sie, mit 18 Jahren eingebürgert zu werden und den Schweizerpass zu erhalten, um so selbst mehr mitreden zu dürfen. Strahlend verkünden Marisa und Cristiana, dass sie aber überglücklich seien und sich keine andere Heimat wünschen würden, als das Saanenland. Schliesslich seien sie stolze portugiesische Saanerinnen.
Ganz schön wild
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Text: artikuliert.ch Foto: z.V.g.
Die Verbindung von Natur und Luxus ist die Leidenschaft zweier Jungunternehmerinnen, die unter dem Namen WILD Couture firmieren. Im Vordergrund steht die Veredelung und Verarbeitung von Geweih und Gehörn jeglicher Art.
WILD Couture Am Wasserstollen 13a 67705 Trippstadt
«Wir sind zwei Frauen, die vor kurzem ein Unternehmen für ungewöhnliche Wohnaccessoires gegründet haben», stellen sich Melanie Rosenberger und Ulrike Eschbach vor. Melanie agiert dabei als Creativ Head. Ulrike ist Sales Manager. Die Idee: Die Veredelung und Verarbeitung von Geweihen jeglicher Art. «Das ist unsere Leidenschaft», sagt Melanie Rosenberger. »Es kommen die unterschiedlichsten Materialien und Techniken zum Einsatz.»
www.wild-couture.de info@wild-couture.de
Handgefertigte Naturstücke
Die ungewöhnlichen Wohnaccessoires wirken edel und polarisierend zugleich; wie das mit Swarovski-Kristallen veredelte Hirschgeweih, die Kaminholztasche aus Fell und Filz, oder der mit Urban-Airbrush-Design gesprayte Kuhschädel. Das Ergebnis sind handgefertigte Unikate im Luxusdesign. «Ein Stück Natur im Wohnzimmer», verspricht Ulrike Eschbach.
Aus der Jagdszene
Für die ungewöhnlichen Kreationen werden keine Geweihe von seltenen oder vom Aussterben bedrohte Tierarten verarbeitet. Die WILD Couture-Unternehmerinnen – beide mit der Jagdszene verbunden – legen großen Wert auf diese Feststellung, dass die Geweihe ausschließlich aus forstlichen Betrieben, sowie von befreundeten Züchtern stammen. Melanie: «Die Geweihe fallen im Rahmen der üblichen Hege und Pflege der Bestände an. Dabei ist anzumerken, dass viele Designstücke aus Abwurfstangen entstehen, welches vom Rotwild alle drei Monate abgeworfen wird und nachwächst.»
Rehbockschädel mit Swarovski-Kristallen
Die angefertigten Schmuckstücke sind alles Unikate. So sind bisher entstanden: Ein Schmuckanhänger aus Rose vom Rotwild, ein Windlicht aus Abwurfstangen vom Dam-
wild, ein Schmuckständer vom Damwild mit Blattgold veredelt, ein Rehbockschädel mit über 10‘700 Swarovski-Kristallen veredelt, ein Kuhschädel und afrikanischer Springbockschädel im Urban-Airbrush-Design, sowie eine Kaminholztasche aus Filz und Kuhfell mit Edelstahlgriffen.
Telefon +49 – 6306 – 992496 Fax +49 – 6306 – 992497
Bild: Die angefertigten Schmuckstücke sind alles Unikate.
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Auf den Spuren der grünen Fee Text: Daniel von Grünigen Fotos: Marco Felix / René Wanner
Nebelschwaden verhüllen die Strasse und im Rückspiegel des Autos tanzen einzelne Sonnenstrahlen auf der Oberfläche des Neuenburgersees. SNOWTIMES besucht die grüne Fee. Unterwegs im Val-de-Travers, mit René Wanner, dem pensionierten Kriminalpolizisten, der mit dem Saanenland verbunden ist, gerne jodelt und Alphorn spielt und schon 18 Goldmedaillen erhalten hat. Für seine Absinth-Produkte.
Travers gerade zu charakteristisch ist. Er stellt den sagenumwobenen Absinth her. Mit viel Liebe und Feingefühl. Und ohne sich dabei verstecken zu müssen. René steht im Garten vor dem Elternhaus und hat eine schwarze Schürze umgebunden. Der Empfang ist herzlich: «Willkommen im Traverstal! Venez – kommt, die Vorbereitungen für unseren Ausflug sind getroffen». Er steigt hinab ins das Kellergeschoss des Hauses, an der Rue Emer-de-Vattel. In Couvet.
Duft bereits im Eingangsbereich
Eine lange Geschichte und ein gut gehütetes Geheimnis
Nachdem das Kühlwasser aufgedreht, die Flamme unter dem Alambic entfacht und die Temperatur gemessen ist, nimmt sich René Zeit, die Geschichte des Absinths zu erläutern. Vom Heilmittel in der Antike – bereits 65 nach Christus beschrieb der griechischen Arzt und Pharmakologe Dioskurides die Wermutpflanze als Heilpflanze – bis hin zur Spirituose Absinth. Nach den Inhaltsstoffen gefragt, verrät Rene Wanner: «Die wichtigste Ingredienz des Absinths ist der Wermut, auf Latein Artemisia Absinthium, oder auch Grossabsinth genannt. Hinzu kommen Grünanis und Fenchel.» Je
Unterwegs auf der Treppe die erste flüchtige Begegnung mit der Fee. In Form eines verführerisch-bitter-süsslich riechenden Dufts – sie tänzelt graziös, aber noch ein wenig unbeholfen durch die Nasenflügel. «Entrez- tretet ein». René führt durch die Waschküche in den Keller. Volkstümliche Musik dringt aus dem kleinen Radio. Auf dem Boden ein Kupferbottich, der sofort auffällt. «Regardez, das Gefäss nennt man ein Alambic. english: Absinth a drink with a long tradition Darin habe ich die Fee angesetzt – sieht wundervoll aus Prohibited in Switzerland between 1910 and 2005, the und riecht doch schon traumhaft», sagt er. Im Alambic Absinth is enjoying increasing popularity. René Wanner, befindet sich ein Gemisch aus Kräutern, aufgegossen a former criminal investigator, passionate alpine horn mit reinem Alkohol und destilliertem Wasser. Die grüne player and yodeler, distilles the «green fairy» after a secret Fee ist also keine Märchenfee, sondern ein Getränk. recipee. He has won 18 gold medals with his product and Und René übt ein Handwerk aus, das für das Val-de- he’s called the king of Absinthe by the Swiss press.
René Wanner «Die exakte Zusammensetzung bleibt ein wohl gehütetes Geheimnis des Destillateurs,» René Wanner, der «König» des Absinths.
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Daniel-Henri Dubied in den Besitz der Geheimrezeptur und stellte den ersten industriell produzierten Absinth im Traverstal her.
Populär in Frankreich
Damit war der Grundstein für den Aufschwung der regionalen Absinthproduktion gelegt. Der Durchbruch erfolgte im Algerien-Krieg der Franzosen, in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die französischen Soldaten erhielten Absinthrationen – je nach Situation ein Desinfektionsmittel oder Mutmacher. Rasch eroberte das, abhängig vom Lichteinfluss, milchig oder grünlich schimmernde Getränk, auch die Cafés, Bars und Bistros in Frankreich selbst. Es entstand die «l’heure verte», gemeinsamer Absinthgenuss in den namhaftesten Lokalen. Der Absinth avancierte vom Soldatentrunk zum Kultgetränk und zog Bohemiens und Künstler gleichermassen in seinem Bann. Selbst Oscar Wilde kam auf den Geschmack: «Absinthe has a wonderful color, green. A glass of Absinthe is as poetical as anything in the world», schrieb er. René Wanner zitiert und überwacht nun gleichzeitig den Brennproszess.
Konsumation in Grenzen halten
Bild: Es steckt ein Geheimnis dahinter, was es alles braucht, bis der fertige Absinth aus dem Alambic fliesst.
Mit der zunehmenden Beliebtheit stieg die Nachfrage. Europaweit. Rasant. Auch in der Schweiz. Der Anbau von Wermuthpflanzen entwickelte sich im Valde-Travers zur wichtigsten Erwerbsquelle. René wischt beide Hände an seiner Schürze ab und greift nach den Wermutpflanzen, die er selbst zum Trocknen aufgehängt hat. «Des einen Glück, ist des andern Leid – nicht alle hatten Freude daran. Die Winzer etwa bangten um ihre Einkünfte.» Denn die Weinpreise stiegen zu jener Zeit in Folge einer Dürreperiode. Der Absinth hingegen war immer günstiger zu haben, der Herstellungsprozess ein nach Rezeptur werden andere Kräuter, wie Kleinabsinth, Teil der Industrialisierung. «Hinzu kam, dass es verMelisse, Angelika oder Pfefferminze beigefügt. «Die mehrt Stimmen gab, die vor den Sinnesveränderungen, exakte Zusammensetzung bleibt aber stets ein wohl ge- die der Konsum von Absinth beim Menschen auslöse, warnten», ergänzt René. Wermutextrakt, das zur Herhütetes Geheimnis des Destillateurs», ergänzt René. stellung von Absinth gebraucht wird, enthält Thujon. Absinth, eine Droge? René schüttelt verneinend den «Papst des Absinth» Sein Geheimnis muss ein ganz besonderes sein. Kopf. «Die jüngsten wissenschaftlichen Ergebnisse be34 Auszeichnungen hat er bereits bekommen, darunter zweifeln, dass der Thujongehalt eine Gefahr für die Ge18 Goldmedaillen, für insgesamt acht Produkte, die er sundheit der Menschen darstellt. Aber im Übermass unter dem Namen Absintissimo vermarktet. Und dies sollte man den Absinth nicht konsumieren.» Wenn man nach gerade einmal fünf Jahren als Absinthbrenner – so das Mass nicht hat, kann sich jedes Genussmittel zu eizumindest die offizielle Version. Die Waadtländer Pres- ner Droge entwickeln. se bezeichnete ihn als König. Oder sogar Papst des Absinth. Denn René Wanner verfügt nicht nur über ein golIm Kampf mit den Weinbauern denes Händchen, wenn es darum geht, den besten In der Zeit um die Mitte des 19. Jahrhundert waAbsinth herzustellen – er weiss auch viel über dessen ren in Europa grosse Teile der Bevölkerung von unbebewegte Vergangenheit im Val-de-Travers: 1769 war- schreiblicher Armut betroffen. Ein Brot kostete 40 Rapben die beiden Henriod-Schwestern in Neuchâtel für ein pen, eine Flasche Schnaps die Hälfte. Wer es sich nicht von ihnen selbsthergestelltes Allheilmittel. Die Rezep- leisten konnte, stillte den Hunger mit Alkohol. Am 28. tur übernahm Dr. Pierre Ordinaire, ein französischer Re- August 1905 ermordete der Weinbergarbeiter Jean Lanvolutionsflüchtling. Schliesslich gelangte der Major fray in Commungny bei Nyon seine beiden Kinder und
die schwangere Ehefrau. Der Verdacht: Lanfray soll im Absinthrausch gehandelt haben. Die Bevölkerung war entrüstet, der Konsum und die Produktion von Absinth in der gesamten Schweiz ab 1910 verboten. Die grüne Fee verbannt in die Nebelschwaden der Illegalität. Verheimlicht wurde jedoch, dass der Mörder täglich mehrere Flaschen Wein trank.
Ganze Region litt darunter
Durch die Absinth-Prohibition mussten im Traverstal 50 Destillerien ihre Tore schliessen. Gegen 300 Arbeitsplätze gingen verloren. Für die Region ein herber Rückschlag. Aus der Fee wurde la Clandestine – die Illegale und in Scheunen, Höhlen oder zu Hause in der Küche trotz des Verbotes heimlich weitergebrannt. Im Traverstal lag eine Spannung in der Luft. «Man musste sich verstecken. Alle wussten es. Aber man sprach nicht darüber.» Wenn René für das Delikatessengeschäft der Eltern ins Dorf auslieferte, kam es schon mal vor, dass er an einer Lieferadresse die Leute beim heimlichen Absinthbrennen überraschte. Anstelle von zehn Rappen Trinkgeld erhielt er dann jeweils ein Vielfaches, mit dem Hinweise, das Gesehene müsse er unbedingt für sich behalten. «Der Absinth war im Traverstal, so lange ich mich entsinnen kann, immer präsent. Als Kinder konnten wir den Duft der Fee manchmal in den Gässchen von Couvet riechen.» Die erste Bekanntschaft mit der Nase, als Volljährige dann durch den Gaumen. Und der Absinth begleitet die Kinder von Couvet ein Leben lang. «Im Militär hatte ich la Clandestine sogar in meiner Feldflasche dabei, bot sie den Kameraden zum Probieren an. Im Gegenzug trank ich von ihrem Wasser.» Die Armee habe indirekt dazu beigetragen, den Absinth schweizweit wieder bekannt zu machen. Aber auch die Polizei war Infomiert, vor allem im Traverstal: «Entweder hatten sie selbst den Besten oder aber bestimmt gewusst, wo er hätte gekauft werden können».
Ein jodelnder Kriminalpolizist
René reguliert ein letztes Mal vorsichtig die Wasserkühlung. Dann beginnt die Fee, in ihrem weisslichen Kleid, in den Auffangbehälter zu fliessen. Mit einer gleichmässigen Langsamkeit. Die Augen von René glänzen freudig. «Et voilà! Jetzt dauert es aber eine Weile, bis der letzte Tropfen kommt». Genug Zeit, um noch etwas mehr über René Wanner selbst in Erfahrung zu bringen, machte er doch in jungen Jahren eine Banklehre im Tessin, besuchte anschliessend eine Sprachschule in England und bewarb sich dann bei der Kriminalpolizei in Genf, um gleich in der Brigade aufgenommen zu werden. «Weil ich der einzige war, der vier Sprachen beherrschte.» Einer seiner Aufträge: Flugbegleiter. Als Zivilpolizist sorgte er für die Sicherheit der Passagiere. Damals ging es der Swissair und somit auch René Wanner überaus gut. In der First Class gab es Kaviar
und dicke Havanna Cigarren. René konnte auf über 11‘000 Meter über Meer Raclette essen, «das war der Hit», schwärmt er noch heute. Am Boden in Genf kam der Kriminalpolizist auch als Personenschützer von internationalen Persönlichkeiten zum Einsatz. So beschützte er etwa die Königin von England, den König von Spanien, den Papst, Jassir Arafat und Koffi Annan. 2005: Der Absinth wird in der Schweiz wieder legalisiert und René geht in Pension. Von da an trägt er, wenn er auf Reisen geht, nicht mehr seine Dienstwaffe auf sich, sondern ein Alphorn. Es ist seine dritte Leidenschaft. In Kombination mit Jodeln.
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Bild: René Wanner, der Absinth-König, war jahrelang als Kriminalpolizist und Personenschützer in Genf tätig. Hier ist er gerade mit der Englischen Königin unterwegs.
Verbindung zum Saanenland
Zusammen mit dem «Schweizer Urinstrument» ist er schon bis nach Amerika gereist und hat das Publikum mit Alphornklängen verzaubert. Er zeigt auf den Alambic und ergänzt: «Aber der Export von Absinth verzaubert Menschen weltweit». Folklore und Absinth, René sorgt auch hier für Einklang. Zum 100-Jahr Jubiläum des Eidgenössischen Jodler Verbands hat er den «Alpsainte» hergestellt. Die Flasche hat Aussehen und Form eines Alphorns. «Ein richtiges chef-d’oeuvre.» Renés Schwester wohnt in Gsteig, deshalb kommt er regelmässig ins Saanenland. «Ich habe viele liebe Bekanntschaften hier und erfreue mich stets von Neuem an der herrlichen Bergwelt.» Seit 2006 ist er zudem Spielerfahrer am sommerlichen Tennisturnier. «Da kann ich den Absinth sogar den Tennisprofis schmackhaft machen», sagt er. «Aber natürlich nicht als Energiegetränk zur Leistungssteigerung.» Er blinzelt verschmitzt mit den Augen.
Renés Produkte sind im Internet, unter: www.absintissimo.ch oder in der Würzbar Gstaad erhältlich. Oder besuchen Sie René ganz einfach selbst. Er weiss viel Spannendes zu erzählen und versteht es am besten, den Absinth zu charakterisieren.
Impressum Snowtimes «Das Wintermagazin» in Davos Klosters, St.Moritz / Engadin und Saanenland Auflage: 12’000 pro Region Redaktion: Daniel von Grünigen, Chefredaktor Hannna Jordi Carola Studer Debora Leuenberger Christiane Zingre Marco Meyer Ernesto Kellenberger Fotos: Marco Felix Susanne Bär Grafik: Dominic Rechsteiner Herausgeber: www.snowtimes.ch Inseratemöglichkeit: www.snowtimes.ch
Ausklang im Pasatiempo Text: Daniel von Grünigen Foto: z.V.g.
Das Gebiet Saanerslochgrat und Hornberg ist das Zentrum der grössten Skiarena der Region. Mittendrin die Skibar, die längst mehr als ein Insidertip ist. Wer vom Saanerslochgrat zum Hornberg hinüber fährt, kommt beim Pasatiempo vorbei. Es duftet nach Glühwein, heisser Schokolade und Kaffee. Zuerst stand ein bunt bemalter Zirkuswagen am Rande der roten Piste – Gäste der ersten Stunde erinnern sich, wie beim grossen Schnee die Türen des Zirkuswagen gemeinsam von Daniel Brand und Samuel Moor geöffnet wurden – heute ist ein kleines Chalet daraus geworden. Aus den Boxen ertönt ein Mix aus guter Musik und vor der Terrasse stehen unzählige Skier und Snowboards. Sie warten hier zuverlässig auf die Wintersportler, wie
einst Jolly Jumper vor dem Saloon auf Lucky Luke. Über die Jahre hinweg hat die Anzahl Liegestühle auf der Schneeterrasse zugenommen. Und das Angebot an Speis und Trank ist nebst einer Vielzahl an Getränken, mit Fondue, selbst gemachten Pizzen und Kuchen bestückt worden. Es wird entspannt, gelacht, gefeiert – wahrlich ein gemütlicher Treffpunkt in der Schneesportarena. Pasatiempo kommt aus dem Spanischen und bedeutet Zeitvertreib. Die Zeit muss hier aber nicht vertrieben sein – sie vergeht von selbst wie im Flug. Ein stimmungsvoller Tag im Schnee klingt im Liege-
Bild: Die Schneesportarena begeistert. Mitten drin das Pastiempo.
stuhl oder an der Schneebar auf spezielle Art und Weise aus. Daniel Brand und Samuel Moor haben das Pasatiempo zu einem Treffpunkt gemacht, wo sich Skifüchse und Schneehasen gute Nacht wünschen. Dann, wenn der Himmel langsam sein abendrötliches Kostüm anzieht, schauen sich Verliebte in die Augen, träumen in Richtung Rüblihorn und fangen den Augenblick ein. In der wunderbaren Winterlandschaft, umgeben von einer einzigartigen Berglandschaft. Zum Schluss, der Teil, der irgendwie einfach dazugehört: Der verdiente Schlummertrunk nach gestandenen Tricks oder einem erfolgreichen Tag auf der Piste. Es ruft in einem immer wieder hervor, wieso man so gerne im Schnee und im Saanenland ist – für viele die beste Zeit des Jahres.
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