12 CHF / 9 â‚Ź
Snowtimes Das Wintermagazin 2012
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Willy Bogner
Eine schillernde Erfolgsgeschichte 2
Skischule St. Moritz
Schweizer Meisterinnen im Demo Team 3
Dr. Roland Kovac
Pistenfeeling zwischen Musik und Bridge 4
Tourismus Chancen
Rezepte von Ariane Ehrat, Martin Berthod, Christian Meili und vielen mehr‌
Eine Marke der Daimler AG
Nachhaltig bei Eindruck und Verbrauch. Die neue M-Klasse. Permanent souverän. In der neuen M-Klasse steckt die für Mercedes-Benz typische Mischung aus Designbegeisterung und Ingenieurskunst. Daher gibt es an ihr keine Form, keine Linie, die nicht zugleich auch eine Funktion hat – wie zum Beispiel eine Verringerung des Luftwiderstands und damit des Verbrauchs. Herausragend dabei ist der souveräne ML 250 BlueTEC 4MATIC mit 204 PS und einem Verbrauch von 6,0 l auf 100 km*. Erleben Sie selbst, wie sich der Premium-SUV anfühlt, und vereinbaren Sie gleich eine Probefahrt bei Ihrem Mercedes-Benz Partner oder unter www.mercedes-benz.ch/m-klasse
* ML 250 BlueTEC 4MATIC, 2143 cm3, 150 kW/204 PS, Treibstoff normverbrauch: 6,0 l/100 km, CO2-Emission: 158 g/km, durchschnittliche CO2-Emissionen aller in der Schweiz angebotenen Neuwagen-Modelle: 188 g/km, Energieeffizienz-Kategorie: A.
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Bild: Gibt im Beruf und auf den Skiern Gas: Ariane Ehrat, ExSkirennfahrerin und CEO von Engadin St. Moritz, am St. Moritz City Race.
«Die Hauptdarstellerin ist und bleibt die Natur» Interview: Claudia Thöny Foto: Michael Berger
Ariane Ehrat, CEO Engadin St. Moritz, beschreitet viele Pfade, wenn es darum geht, sich auf den hohen Gipfeln der Tourismuswelt zu behaupten. Ein Gespräch über warme Herzen, kühle Winde und eisige Unterkünfte.
SNOWTIMES: Frau Ehrat, haben Ihre Mitarbeiterinnen ein besonderes Herz für Journalisten? Oder haben Sie sich hier im Head Office «Freundlichkeit» gross auf die Fahne geschrieben? Ariane Ehrat: Beide Fragen kann ich mit einem deutlichen Ja beantworten. (lacht)
Das ist übrigens ein gutes Stichwort, denn eines unserer aktuellen Projekte widmet sich genau diesem Thema: der Herzlichkeit. «Herzlichkeit» als Projekt? Ja. Im Rahmen der neuen Markenstrategie von Engadin St. Moritz ist die Bevölkerung des Oberengadins in den Entwicklungsprozess eingebunden. Aus den geführten Werte-
Titelbild: Copyright Bogner
Bild: Photo Credit, Stefan Schlumpf
DER NEUE RANGE ROVER EVOQUE
THE POWER OF PRESENCE Machen Sie sich auf einen unvergesslichen Auftritt gefasst. Der kompakteste, leichteste und effizienteste Range Rover aller Zeiten fährt vor und gibt gleich von Anfang an den Ton an, als 3-Türer Coupé oder als 5-Türer. Unverkennbar im Design und nur gerade 435 cm lang, ist der neue Range Rover Evoque äusserst agil und gleichzeitig im luxuriösen Innenraum überraschend geräumig. Mehr Informationen auf www.rangerover.ch oder bei Ihrem Range Rover-Fachmann.
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diskussionen mit den Einheimischen resultierte unter anderen das Projekt «Herzlichkeit», wobei es um die Frage geht, wie wir Gästen noch mehr Herzlichkeit entgegenbringen können. Doch weiche Faktoren allein reichen nicht aus, um Gäste anzulocken. Nein, erst recht nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Es weht ein kühler Wind. Die drei «W», die unsere Branche wesentlich beeinflussen, nämlich Wirtschaft, Währung und Wetter, waren nie so komplex wie momentan. Die Frankenstärke und die täglichen Schlagzeilen rund um die Schuldenkrise drücken auf die Konsumlust. Die Herausforderungen für uns Tourismusdestinationen sind zurzeit besonders gross. Die Briten scheinen sich der Qualitäten von Engadin St. Moritz immerhin sehr bewusst zu sein. In der Tat. Unsere Region wurde kürzlich anlässlich der British Travel Awards 2011 als «Best European Ski Resort» ausgezeichnet. Wir sind sehr stolz auf diesen Award. Gerade deshalb, weil St. Moritz und die britischen Gäste eine lange historische Tradition verbindet. Doch ausruhen können wir uns nicht darauf. Im Gegenteil. Wie gesagt, wir sind gefordert. Die Tourismusbranche hat auch schon angenehmere Zeiten erlebt. Wie begegnet Engadin St. Moritz dieser wirtschaftlich ungünstigen Situation? Proaktiv. Wir setzen auf verschiedene Massnahmen. Zum einen arbeiten wir weiterhin intensiv an der Weiterentwicklung der starken Marke St. Moritz und ebenso der Marke Engadin St. Moritz. Zum anderen heben wir in der Kommunikation und Promotion die Preisvorteile, die unsere kontrastreichen Angebotspakete bieten, deutlich hervor. Sind Preissenkungen oder die Festlegung eines Wechselkurszieles im Oberengadin kein Thema? Wir haben mit der Hotellerie Aktionen dieser Art diskutiert, doch momentan verfolgen wir dies nicht weiter. Der hochgerechnete Währungsdifferenzbetrag allein für die Märkte Deutschland, Italien und Grossbritannien war so immens, dass wir von dieser Lösung absehen mussten. Zudem sind wir der Meinung, dass in dieser Hinsicht jedes Hotel für sich bestimmen soll, ob es die Preise nach unten anpasst oder nicht, hier entscheiden wir nicht über die Köpfe der Hoteliers hinweg. Nun wäre doch der Zeitpunkt, sich
Editorial
Text: Ernesto Kellenberger, Mitglied der Redaktion Foto: Dorli Kellenberger
Liebe Leserinnen und Leser Risiko?! Nicht nur ein Schlagwort im derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Zum alltäglichen Begriff geworden. Kürzlich erwischte auch ich mich beim Gedanken und der Frage: «Nein, dieses Risiko gehe ich nicht ein… oder soll ich es doch wagen?» Fehlte es am Mut zum Risiko oder ist es einfach nur der Respekt davor? Mit dieser Abwägung haben sich die Protagonisten der vorliegenden Ausgabe des SNOWTIMES bereits in jüngeren Jahren immer wieder auseinandergesetzt. Sie wussten damit umzugehen und tun es heute noch. Unternehmer, Pioniere, Gurus, Künstler, Skilehrerinnen, Ex-Spitzensportler, stille
Schaffer, Legenden, Visionäre. Allen 7 ist etwas gemeinsam: Sie wissen sich durchzusetzen. Mit grosser Willenskraft zum Erfolg! Sie begegnen Menschen verschiedenen Alters. Interessanten Menschen, die auf Beachtung und Anerkennung stossen. Personen mit Leidenschaft und Enthusiasmus. Von ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung überzeugt. Der damit einher gehenden Verantwortung bewusst. Sie sind in der Lage, mit Risiken umzugehen und richtig einzuschätzen. Es sind dies u.a.: Unternehmer und Action-Filmer Willy Bogner, Skipionier Aldo Kuonen (AK Skis), zwei attraktive Skilehrerinnen der Skischule St. Moritz, Gastronom und «Swiss Sliding» Präsident Christian Meili, Finanz-Guru Dr. Marc Faber und Musiker Dr. Roland Kovac. Und natürlich zwei, die sich täglich voll für St. Moritz und das Oberengadin einsetzen und dessen Ausstrahlung prägen: Ariane Ehrat und Martin Berthod. Diese Begeisterung, diese Leidenschaft, diese Kreativität, diese Kraft. Sie schöpfen sie nicht zuletzt aus der Magie des Engadins. Sie leben hier oder kehren immer wieder hierher zurück. Auch SNOWTIMES will bei Ihnen Emotionen wecken und auslösen… das «Risiko» tragen wir. Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann haben wir schon mal ein erstes Ziel erreicht. Viel Spass beim Lesen.
se atemberaubende Winterwelt und unsere vermehrt auch auf neue, aufstrebende Schneesport-Infrastruktur faszinieren auch Märkte zu konzentrieren? Ja, dies ist ebenfalls ein Punkt auf unserer den Stammgast jedes Jahr wieder aufs Neue. Massnahmencharta. Wir haben vor einigen Die Hauptdarstellerin im Oberengadin ist Monaten beschlossen, die viel verspre- und bleibt die Natur. Und die Natur ist auch chenden Märkte Brasilien und Indien zu ge- die Bühne, auf welcher unsere hochkarätigen winnen. Ausserdem sind wir in nächster Anlässe wie der St. Moritz Polo World Cup Zeit in den Beilagen der auflagenstarken on Snow, die White Turf Pferderennen, die Printmedien im In- und Ausland stark prä- Nerven kitzelnden Rennen am Bob- und Skesent. Damit schärfen wir das Profil in den leton-Weltcup oder das Gourmetfestival Stammmärkten und verankern die Destina- stattfinden. Und die neuen Unterkünfte, die tionsangebote zusätzlich. Mit der Kommu- wir begrüssen dürfen, sind ein gutes Beispiel nikation allein ist es aber nicht getan. Wir für die Vielfalt und Breite unserer Übernachsind hier ständig in Bewegung. Schaffen tungshäuser: Mit dem komplett renovierten Neues, verbessern Bestehendes, und pflegen Giardino Mountain in Champfér – ehemals 4*-Hotel Chesa Guardalej – erhält die Regiund erhalten Bewährtes. on Engadin St. Moritz das achte 5*-Hotel. Was heisst das für die Wintersaison Wer hingegen auch im Schlaf nicht auf das 2011/2012? Engadin St. Moritz ist die grösste Winter- Schneeerlebnis verzichten möchte, der findet sportregion der Schweiz: 350 Kilometer im Iglu-Dorf auf Muottas Muragl neu einen schneesichere Pisten, 150 km Winter-Wan- wortwörtlich eisigen aber ebenso herzlich derwege und 200 km Langlauf-Loipen. Die- warm geführten Übernachtungsort.
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Bild: «Endlich wieder Rennrodel-Weltcup auf der letzten Natureisbahn der Welt», Sepp Benz.
«Ich freue mich, dass wir den Event zurückholen konnten» Text: Alexandra Widmer Foto: zVg.
St. Moritz hat den Weltcup im Rennrodeln wieder. Auch dank Sepp Benz. Der mehrfache Bob-Weltmeister und Olympiasieger setzt sich mit viel Herzblut für den Rodelsport ein. Herr Benz, wieso haben Sie den Bob gegen den Schlitten getauscht? Nun, das war eher ein lustiger Zufall. Inwiefern? Während meiner aktiven Bobkarriere meinte ich einmal in einem Gespräch, dass man den Rodelsport in der Schweiz tatkräftig unterstützen sollte. Nach meiner Zeit als Leistungssportler klingelte dann eines Tages mein Telefon. Und der Chef des Schweizer Rodelverbands holte mich ins Boot. Sie wollten sich zuerst ganz vom Spitzensport verabschieden? Ja. Aber meistens kommt alles anders als man denkt. Aus den vier geplanten Jahren beim Rodelverband sind 25 interessante Jahre geworden. Ihre Karriere als Bobfahrer dauerte nicht so lange. Dafür war sie intensiv und steil. Das hängt damit zusammen, dass ich erst mit 30 Jahren in das «Bob-Business» eingestiegen bin. Danach konnte ich innerhalb von sieben Jahren einige Erfolge mit
meinem Team-Kollegen, Erich Schärer, feiern. Ich erinnere mich gerne an diese intensive und erlebnisreiche Zeit. Das Zusammentreffen mit anderen Spitzensportlern und der Wettkampfgeist an den Olympischen Spielen haben mich immer wieder zu Höchstleistungen angetrieben. Nach sieben Jahren hatten Sie dann genug vom Eiskanalsport? Nein, nicht ganz. Ich hörte zwar auf, selber Bob zu fahren, trainierte jedoch noch einige Jahre das deutsche Bob-Team. Rückblickend brachte mir diese Zeit viele wertvolle Kontakte, die ich später im Rodelsport nutzen konnte. Um den Nachwuchs optimal und professionell trainieren und fördern zu können, sind wir mit den Deutschen Partnerschaften eingegangen. Wie muss man sich das Rodeln vorstellen? In der Schweiz nennen wir es auch Schlitteln. Es ist eine Sportart, die jedermann im Winter ausüben kann. Beim Rodeln fahren die Sportler in einer aerodynamischen, flachen Position auf dem Rodel und versuchen ihren Kopf unten zu halten. Der Athlet steuert durch Verlagerung des Körpergewichtes und durch Druck auf die Kufen. Für mich ist es ein sehr ästhetischer Sport. Der Bobsport geniesst in der Schweiz einen guten Ruf. Vom Rodelsport hört man wenig. Wieso?
Rodeln ist als Spitzensport noch zu 9 wenig bekannt bei uns. Zurzeit fahren sechs bis acht Rodler international für die Schweiz. Wir kämpfen immer noch um Geld, genügend Funktionäre und Anerkennung. Und es fehlt – wie in anderen Sportarten – an Nachwuchs. Um im Spitzensport erfolgreich zu sein, braucht es aber eine frühe Förderung. Am besten beginnen die Kinder mit elf bis zwölf Jahren. Als ich das Amt des Funktionärs übernommen habe, suchte ich auf der Strasse nach neuen Talenten. Nach einem Schnuppertraining sind dann tatsächlich einige auf den Zug bzw. den Schlitten aufgesprungen. Ihnen liegt der Rodelsport offensichtlich am Herzen. Welche Bedeutung hat die Sportart für Sie? Es macht mir Freude, diese Sportart weiter zu entwickeln und junge, sportbegeisterte Menschen auf ihrem Weg zu begleiten. Athleten, die engagiert sind und etwas erreichen wollen, motivieren mich. Die ganze Arbeit ist ehrenamtlich, da verbringt man gut und gerne mal 120 Tage unterwegs an Wettkämpfen, Trainingslagern und Olympischen Winterspielen. Die jungen Leute halten mich auf Trab. Was hat Sie motiviert, international mitzumachen? Ich bin gerne direkt am Drücker und möchte etwas bewegen. Im internationalen Verband habe ich mehr Kompetenzen, kann mitreden und mitbestimmen bei der Planung und bei Wettkämpfen. Im Januar findet der Weltcup wieder in St. Moritz statt. Was bedeutet dieser Event für die Region? Es ist grossartig, dass wir den Event wieder nach St. Moritz holen konnten. Einzigartig ist, dass hier die letzte Natureisbahn der Welt steht. Dies ist nicht nur für die Athleten und die Zuschauer, sondern auch für die Sponsoren attraktiv. Was gefällt Ihnen an St. Moritz? St. Moritz, mit der schönen Landschaft, ist natürlich ein Anziehungspunkt für Touristen. Ich selber bin sehr gerne im Herbst in St. Moritz, wenn sich die Bäume verfärben. Was wünschen Sie sich für die nächste Generation und den Rodelsport? Ich wünsche mir für den Verband mehr Funktionäre, die den Nachwuchs professionell ausbilden. Und natürlich Sponsoren, welche die Athleten vermehrt unterstützen.
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31.10.2011 19:13:00 Uhr
Bündner Bergluft fürs olympische Feuer Text: Renato Steck Foto: swiss-image.ch
Nachdem mit Tarzisius Caviezel einer der Mitinitianten bereits in der letzten Ausgabe von SNOWTIMES Stellung bezogen hatte, ging das Projekt Davos/St. Moritz als Siegerin aus der nationalen Ausmarchung für die Olympischen Winterspiele 2022 hervor. Der definitive Entscheid über eine Schweizer Kandidatur wird am 27. April 2012 fallen. Was dürfen wir uns davon versprechen? Man schrieb den 11. August und es war definitiv kein winterlicher Tag, als der Davoser Tagesschausprecher Urs Gredig über den Entscheid des Exekutivrats von Swiss Olympic berichtete. Temperaturen von weit über 20 Grad liessen die meisten Schweizerinnen und Schweizer eher von einem flammenden Grill als vom olympischen Feuer träumen. Doch nicht nur deshalb stiess Swiss Olympic Präsident Jörg Schild mit seiner Losung «zurück in den Schnee» an jenem Abend bei vielen Zuhörern auf taube Ohren. Denn alle wussten: Olympische Spiele bringen auch gewaltige Herausforderungen mit sich.
Höhenfeuer kontra Jet-Set-Feier
Dementsprechend nüchtern fiel das Presseecho am darauf folgenden Tag aus: Es war von Protest-Höhenfeuern, horrenden Kandidatur-Kosten und von einem olympischen Feuer die Rede, das nur schwach in den Schweizer Herzen brenne. Darüber hinaus wurden Zweifel an der Solidarität der übrigen Bündner Dörfer mit den «Jet-SetDestinationen» St. Moritz und Davos laut. Und in der Tat wären dort wohl die – zumindest kurzfristig – grössten Profiteure olympischer Winterspiele zu suchen, namentlich im Tourismus, im Detailhandel sowie im Bau- und Gastgewerbe. Andere hingegen müssten trotz oder gerade wegen des immensen Besucheransturms mit erheblichen Einschränkungen und Einnahmeausfällen
rechnen. Hinzu riskiere man laut Stefan Grass vom Komitee olympiakritisches Graubünden grosse landschaftliche Zerstörungen und eine drückende Schuldenlast für den gesamten Kanton. Dass die Durchführung ökonomisch und ökologisch nachhaltiger Spiele in den vergangenen Jahren beinahe ein Ding der Unmöglichkeit zu sein schien, wissen auch die Befürworter. Tarzisius Caviezel wird deshalb als Vorsitzender der Arbeitsgruppe «XXIV. Olympische Winterspiele Graubünden 2022» nicht müde zu betonen, dass man mit der Bündner Kandidatur ganz bewusst in eine andere Richtung gehen wolle: weg vom Gigantismus, zurück zum Ursprung. Zu diesem Konzept zählt neben den kurzen Transportwegen sicherlich auch die sinnvolle (Um-)Nutzung der bestehenden Infrastruktur wie beispielsweise des erweiterten Davoser Kongresszentrums.
mal geschafft, Olympische Winterspie- 11 le durchzuführen, die weder in den finanziellen Ruin noch zu einem ökologischen Kollaps führten. Suvretta House, St. Moritzersee und Cresta Run wurden auf einen Schlag weltberühmt und der kleine Ort im Oberengadin damit zum Symbol für den alpinen Wintersport – was man von möglichen Konkurrenzkandidaturen wie München oder Barcelona wohl kaum behaupten kann.
Bündner Röteli für die Funktionäre
Vielleicht wäre es nach einem mehr als 60-jährigen Winterschlaf wieder einmal an der Zeit aufzuwachen. Zeit, dem Rest der Welt zu beweisen, dass der Geist der olympischen Tradition nicht auf Grossstadt-Hektik und Marketingexzessen fusst, sondern auf der Liebe zum Wintersport im ursprünglichen Sinn. Vielleicht sitzt die Enttäuschung von 1999 aber bei vielen auch noch zu tief, als mit Sion die augenscheinlich beste Kandidatur für die Spiele 2006 an derjenigen einer norditalienischen Industriestadt scheiterte. So gut das Projekt nämlich auch sein mag, das Davos und St. Moritz präsentieren werden, am Schluss steht und fällt alles mit dem Wohlwollen der IOC-Funktionäre. «Es Wenn nicht wir, könnte passieren, dass die Frau eines IOCwer dann? Angesichts der enormen Dimensionen, Mitglieds gerne in Paris shoppen geht und welche die Spiele in den vergangenen Jahren deshalb Paris die Spiele bekommt, oder er angenommen haben, wird das vermutlich liebt die französische Küche», erklärte der nicht ausreichen. So fällt es vielen schwer zu St. Moritzer FIS-Präsident Gian-Franco glauben, dass ausgerechnet St. Moritz und Kasper im Zusammenhang mit der KandidaDavos eine Kehrtwende beim IOC herbeifüh- tur München 2018 unlängst der Frankfurter ren können. Doch vielleicht liegt gerade in Allgemeinen Zeitung: Bleibt den Befürworder mangelnden Vorstellungskraft auch unser tern die Hoffnung, dass sich diese Mitglieder zentrales Problem. Allen Unkenrufen zum auch von Bündner Spezialitäten überzeugen Trotz hat St.Moritz es nämlich schon zwei- lassen – viva!
Bild: Olympische Winterspiele bringen weltweite Aufmerksamkeit. Weil vieles von der Infrastruktur bereits vorhanden ist, rechnen Experten mit einer ausgeglichenen Gesamtrechnung.
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AK: Mit Pioniergeist zum State-of-the-Art Ski
Text: Ernesto Kellenberger Fotos: Ernesto Kellenberger
Er spielt in der Königsklasse. Symbiose von Kreativität und dynamischer Eleganz. Handarbeit. Der AK Ski. Das Kürzel steht für Aldo Kuonen. Ein unvergleichlich berauschendes Gefühl am frühen Morgen. Über die frisch präparierte Piste getoppt mit einem jungfräulichen Schäumchen carven. Wie reagiert der Ski auf dem leichten Neuschnee oder auf der kompakten Unterlage? Bei jeder Bewegung spürt, fühlt man: Die Laufruhe, die Stabilität, die gedämpften Schläge und Vibrationen. Das Greifen der Kanten. Die Beschleunigung. «Eifach soo e geil’s G’fühl» beschreibt es Tochter Francesca treffend mit einem gewinnenden Lächeln. Aldo Kuonen nickt bestätigend. Schnell fällt man ein Urteil. Liegt es am Ski, an der körperlichen Verfassung oder der persönlichen Einstellung. Zahlreiche Erkenntnisse, die in einen Ski einfliessen. Hohe Anforderungen an einen Skibauer. Ein starkes Mass an Knowhow und «Gspüri» ist gefragt. Attribute die auf Aldo Kuonen zutreffen.
Know how, know how…
Wenn einer die Bedürfnisse der Skifahrer à fond kennt, ist es Aldo Kuonen. Ein Rucksack voller Erfahrungen und ein riesiges know how aus dem Skirennsport. Spannung, Torsion, Laufruhe, Schonung der Gelenke haben bei ihm hohe Priorität. Eigenschaften, die der Skifahrer unmittelbar wahrnimmt. Bei Rossignol war er verantwortlich für den Rennservice. Persönliche Kontakte zu Fahrern wie Michael von Grünigen, Michela Figini, Daniel Mahrer u.v.m. Ein enormes Fachwissen sammelte sich an. Bei Atomic war er zudem Verkaufsund Marketingleiter.
Schwarz, immer wieder kopiert
So fühlte er sich vor 15 Jahren im Alter von 44 Jahren als «Jungunternehmer» berufen, seinen eigenen Ski zu bauen. Reaktion von Kollegen: «Du spinnst ja, solch ein
Bild: Der Nachwuchs legt Hand an. Sohn Marco Kuonen im Element.
Wagnis einzugehen». Risiko hin oder her. Der Pionier in ihm war stärker, der richtige Riecher. Er stellte an sich selbst die höchsten Ansprüche. Bester Kern – bester Belag. Das Innenleben des Menschen soll übertragbar sein auf das Innenleben des Skis. Spürbar sein. Und seinem Credo blieb er bis heute treu. Mit Akribie für Details machte er sich dahinter und entwickelte Skis, welche die Fachwelt ins Staunen versetzte. Pionier in vielerlei Hinsicht. Seine Analysen brachten ihn auf die Idee, Belag und Oberfläche mit dem gleichen Material auszustatten. Die Farbe schwarz hat sich geradezu aufgedrängt. Inzwischen hat er verschiedenste Nachahmer gefunden. Bekanntlich werden ja nur herausragende, erfolgreiche Produkte kopiert. Das spezielle, schwarze Design (z.T. auch in Weiss) gibt den Skiern inmitten des vielfarbigen Ski-Dschungels nach wie vor einen zurückhaltenden, edlen touch.
Die Jungen ziehen mit
Wurde Aldo Kuonen beim Design vielleicht sogar von seiner gertenschlanken, bildhübschen Tochter Francesca inspiriert? Dritte der Miss Schweiz Wahlen 2004 und im Jahre 2000 Vize-Junioreneuropameisterin im Rudern. Zusammen mit ihrem Bruder Marco ist der Nachwuchs bereits voll im Familienunternehmen integriert. Sie legen bereits kräftig Hand an. So auch im Zusammenhang mit dem Geschäftsneubau in Stansstad. Von Nachfolgeproblemen befreit, kann sich der Vater bald wieder vermehrt seinen alten Porsches widmen. Dazu gesellt sich auch Aldos Ehefrau Hillary, gebürtige Engländerin. Zuständig für die Administration.«Kleines Geschäft, grosse Familie», stellt Sohn Marco treffend fest. Die sympathische Kuonen-Familie entwickelte sich mit ihren Kunden zu einer veritablen GrossFamilie.
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Bild: Teamwork gross geschrieben. Die Kuonenfamilie mit Marco, Hillary, Aldo und Francesca (v.l.)
nach der Werbefachschule im PR-Bereich täMit nach wie vor grossem Enthusias- tig war, macht er jetzt was anderes. Er setzt mus schildert Aldo in unverfälschtem Walli- voll auf die Mund-zu-Mund Propaganda. Die ser Dialekt seine neue Technologie. Ein Nähe zum Kunden ist oft ein Schlagwort. Bei Material auf Gummibasis (Elastak). Dieses AK wird dies in eindrücklicher Art und Weise bringt dem Ski vermehrt Stabilität und Lauf- gelebt. Viele Ex-Skirennfahrer sind von seiruhe und wirkt gelenkschonend. Der Kern nen Produkten überzeugt und zählen zu seibesteht aus verschiedenen vertikal lami- nen Kunden. Zurzeit produziert er jährlich nierten Schweizer Holzlamellen von hoher zwischen 2000 und 2500 Skis (für Piste und Qualität. Ein Rennski für jedermann. Jeder Touren). Der Verkauf erfolgt durch SportgeArbeitsschritt von Hand. Ein Ski, der nicht schäfte im In- und Ausland. Er legt jedoch mit verwirrenden Abkürzungen und unver- Wert darauf, dass je Ort nur ein Geschäft exklusiv seine AK anbietet. In St. Moritz ist ständlichen Attributen angepriesen wird. Obwohl Aldo Kuonen in jungen Jahren dies «Boom Sport».
Exklusivität bewahren
In St. Moritz exklusiv bei
Mit dem Engadin verbunden
Massenproduktion ist Aldo Kuonen ein Dorn im Auge. Er wird seiner Philosophie der Exklusivität treu bleiben und strebt keine Erhöhung der Produktion an. Vor Spezialwünschen schreckt man jedoch nicht zurück. Für einen Geschäftsmann aus Kasachstan hat er mal auf Wunsch ein Unikat angefertigt. Ein Modell mit einer 18-Karat Gold-Plakette in kyrillischer Schrift! Ein eigenes, individuelles Exemplar, das es weltweit nur einmal gibt. Entsprechend ging der Preis in die Tausende von Franken. Aldo Kuonen bezeichnet das Engadin als seine zweite Heimat, hat er doch seinerzeit in St. Moritz das Skilehrerpatent erlangt. Aga Khan zählte u.a. zu seinen Schülern. Wie der Vater so der Sohn. Marco erwarb sein Diplom ebenfalls in St. Moritz. Mit seinen prominenten Gästen wird er auch diesen Winter auf den Corviglia-Hängen bestimmt als erfolgreicher Markenbotschafter wirken. Sein Lieblingsgelände, die anspruchsvolle, coupierte Weltcup-Strecke ruft. Kleines Unternehmen – eine grosse Familie. Ein Glücksgefühl, ein Teil davon zu sein. Mit einem exklusiven Ski!
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Skischule St.Moritz Gruppenlektion oder lieber Einzelunterricht? Text: Martina Schnelli Fotos: Arnaud Delalande (Portrait), Alexis Rousseau
Erhöhen Sie das Fahrgefühl und Ihre persönliche Sicherheit bei den roten Legenden. Zum Beispiel mit Erica Curti oder Martina Crüzer. Die beiden Schneesportprofis kennen die schönsten Pisten. Und vermitteln zusammen mit 400 Mitarbeitern Tradition und echte Schweizer Qualität.
Tägliches Techniktraining
Dabei könnte ihr Anfang auf den Brettern unterschiedlicher nicht sein: Die eine stand in der Kindheit aus Lust, die andere aus Frust auf den Skiern. Heute üben Martina Crüzer und Erica Curti den Job gleichermassen begeistert und leidenschaftlich aus. Das Skilehrer-Diplom erlangten sie zusammen. Erica: «Zum Glück hatten wir einander. So konnten wir uns gegenseitig motivieren.» Martina ergänzt: «Allein die Stufe eins beinhaltet acht Prüfungen.»
Grösste Skischule in Europa
Nun sind sie Expertinnen auf allen Pisten, ausgebildet in Tourismusfragen, bewährte Freizeitgestalter und beherrschen Sicherheit und Rettung. Für die sportlichen Frauen war es nicht immer einfach, bei Wind, Kälte und Schneesturm vor ständig neue Herausforderungen gestellt zu werden. Aber sie sind jung, dynamisch und attraktiv. Und sie gehören zum Team der Roten Legenden, den renommiertesten Skilehrern der Schweiz. Das alleine ist Genugtuung, schliesslich ist die Skischule St. Moritz nicht nur die älteste der Schweiz, sondern auch die grösste in Europa. Die «Roten» haben eine über achtzigjährige Tradition und sind mit dem Engadin stark verbunden.
Vor der grossen Hektik und dem Getümmel auf den schneebedeckten Hängen, treffen sich Martina und Erica oftmals am Morgen früh auf der Piste. Gemeinsam geht es auf den Gipfel. Und dann geniessen sie bei gut präpariertem Schnee die schwungvolle Abfahrt ins Tal, feilen an der eigenen Technik. «Das obligatorische Training am Morgen gibt uns die nötige Frische, die wir tagsüber für die Lektionen mit den Gästen brauchen», erklärt Erica. «So sind wir technisch immer auf dem neusten Stand.» Und das alte Skilehrer-Image «Sun, Fun and nothing to do» ist definitiv Schnee von gestern. Die Anforderungen an die Mitarbeiter der Schweizerischen Skischule St. Moritz sind hoch – ihr Beruf hat sich zum Allrounderjob auf hohem Serviceniveau gewandelt.
Für Anfänger und Fortgeschrittene
«Am Abend vor dem ersten Skitag kontaktiere ich meinen Gast und erkundige mich nach seinem Können
Will it be group or private lessons? Increase the driving experience and your personal safety at the «Red Legends» with Erica Curti and Martina Crüzer. The two snow professionals know the best slopes. With their 400 staff they provide tradition and real Swiss quality. english:
Klassenunterricht, Privatunterricht, Kinderland mit Betreuung «Bei uns sind Skifahrer und Snowboarder an der richtigen Adresse.» Erica Curti (links) und Martina Crüzer, Mitglieder im Demoteam der Skischule St. Moritz.
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‹Wir haben einen Traumjob bei der grössten Skischule der Schweiz › und seinen Wünschen. Dann kann ich mir bereits einige Übungen ausdenken», sagt Martina. Doch manchmal muss man als Schneesportlehrer schnell umdenken und seinen Unterricht spontan den Bedingungen anpassen. Gerade die unterschiedlichen Anforderungen und das unterschiedliche Niveau der Gäste gefällt der 23-Jährigen: «So kommt keine Routine auf. Ich mag den Wechsel von Kindergruppen, Anfängern und Fortgeschrittenen.» Und falls bei einem Gast doch mal der Einzug von Monotonie droht, «dann schauen wir schon, dass es spannend bleibt.» Dann würden sie Abwechslung in den Unterricht bringen, basierend auf den Insiderkenntnissen. Das glaubt man den beiden gern.
Bild: Technisch stets auf dem neuesten Stand, dank interner Fortbildung. Jeweils am Morgen feilen die Roten Legenden an ihrer Technik. Danach geben sie Unterricht. Women Demo Team Swiss Champion 2009, 2010, 2011
Freizeitgestalter bei jedem Wetter
Die Skischule St. Moritz steht aber auch für Beständigkeit. Zuverlässig betreut Martina regelmässig ein elfjähriges Mädchen aus Italien, das immer wieder professionelle Betreuung wünscht. Vor dem Haus des Gastes, wartet Martina Crüzer dann in der Pferdekutsche, um sogleich zusammen ins Skigebiet zu fahren. Der nächste Schritt führt ins Café, statt zur Gondelbahn, um in aller Ruhe einen Kakao zu trinken. Erst danach geht es auf die Ski. In dieser Saison besonders trendig: Das Freeriden – fahren abseits der Pisten. Und sollten selbst im sonnigen St. Moritz die Wolken auftauchen, dann heisst es für Martina: ein Alternativprogramm ausdenken. Auch bei schlechtem Wetter sorgen die Roten Legenden für Spass: Bei einem Tennismatch, Hallenbadbesuch oder Schlittelplausch.
Nicht immer dieser Ansicht war die blonde Erica. «Als kleines Kind mochte ich es nicht. Zu viel Frust.» Doch mit der Übung kam auch Freude. Und irgendwann, als das Skifahren zu ihrem liebsten Hobby wurde, sagte sie sich: «Bald soll das mein Job sein!» Beide haben ihr Ziel erreicht. Seit fünf Saisons sind sie von der Piste und der Skischule St. Moritz nicht mehr wegzudenken. Für die in Italien aufgewachsene Erica Curti mit Schweizer Wurzeln ist das Oberengadin ihr zweites Zuhause. Und in dieser Saison gibt’s Familienzuwachs: Auch ihr Bruder ist neu im Team «der Roten.» Bis zu 400 Frauen und Männer gehören jede Wintersaison dazu. Das Ziel: Top Service auf den schneebedeckten Hängen von St. Moritz und Celerina. «Und immer ein bisschen besser sein, als die Konkurrenz», sagt Erica mit einem Augenzwinkern. Besser als die Konkurrenz Dieser Vorsprung soll augenfällig sein. Abends ab Schon als Kind wusste Martina, was sie wollte: «Skilehrerin werden! Ich bin ja in St. Moritz aufgewach- 19.00 Uhr werden die legendären Skilehreranzüge nicht sen. Und bestens bekannt mit den örtlichen Gegeben- mehr getragen. Im Ausgang fallen sie durch andere Quaheiten.» So habe sie ein Büro an der Sonne, sagt sie. litäten auf. «Wir müssen schon mehr können, als nur die «Hier ist es doch am schönsten. Was will ich mehr, als rote Jacke anhaben», sagt Martina. Dann stapfen beide Zuhause meine Leidenschaft zum Beruf machen?» im Schnee davon. Das nächste Techniktraining wartet.
Bild: Lassen Sie sich vom Charme der roten Legenden verführen. Die älteste und grösste Skischule der Schweiz legt besonderen Wert auf professionellen und qualitativ hochstehenden Unterricht.
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Eine schillernde Erfolgsgeschichte. Auf verschiedenen Bühnen. Text: Ernesto Kellenberger Fotos: Copyright Bogner
Ehemaliger Spitzen-Skirennfahrer, Unternehmer, Kameramann, Regisseur, Creative Director. Kompromisslose Leidenschaft für Sport, Film und Mode. Ein Tausendsassa. Willy Bogner.
Seine ausgeprägte Affinität zum Engadin lässt er immer wieder durchblicken. Es hat ihn auf seinem Weg ständig begleitet und eine wichtige Rolle gespielt. BOGNER und das Engadin. Beides Top-Marken, die gleich positioniert sind. Beide bürgen für Exklusivität und Hochwertigkeit! Nach dem morgendlichen Nebel von Sonnenlicht Viele Gründe zum Feiern durchflutet. Weiträumig. Grosszügig. Willy Bogners ArDas Jahr 2012 hat es in sich. Zeit, auch zurück zu beitsplatz im Headquarter in München. Eine riesige schauen. 80 – 70 – 50 – 40 Jahre. Auf den ersten Blick Farbaufnahme mit dem furchterregenden, turmähn- nackte, runde Zahlen. Dahinter steht aber eine eindrücklichen Ago Di Sciora im Bergell und imposantem Pano- liche Erfolgsstory! Das von seinem Vater – ebenfalls rama ziert eine Wand. Symbolisch für klare Horizonte, Willy – gegründete Unternehmen kann sein 80-jähriges Höhenflüge, Erfolg und Weitsicht von Willy Bogner. Bestehen feiern. Im Jahre 1972 stieg Willy jun. in die Unweigerlich entstehen Assoziationen zum Enga- elterliche Firma ein. Im selben Jahr – also vor 40 Jahren din. Die Weite und Offenheit des Tals, das immer wieder – heiratete er seine charmante brasilianische Frau Sônia. beschriebene ganz besondere Licht. Das Engadin, die Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1977 die LeiWiege des Wintersports. Wenn von Skisport die Rede tung des Unternehmens. Heute gilt BOGNER mit den ist, fällt im gleichen Atemzug der Name Willy Bogner. Vielen noch als 18-jähriger sensationeller Sieger der Lauberhorn-Abfahrt 1960 in Erinnerung. Inzwischen english: A glittering success story hat er sich in verschiedenen Bereichen einen grossen Willi Bogner is considered one of the leading interNamen gemacht. national lifestyle brands in ski- and sportswear. He is Kaum zu glauben. Dieser Mann soll im Jahre a jack of all trades, former top ski racer, entrepreneur, 2012 seinen 70. Geburtstag feiern. Jugendliche Aus- cameraman, director and creative director. He has an strahlung, sportlich schlank, voller wegweisender Ideen, hard line passion for sports, film and fashion. He feels at unkonventioneller Visionen und sprudelnder Kreativität. home in Engadin.
Willy Bogner Tollkßhne Filmaufnahmen im Eiskanal des St.Moritzer Olympia Bob Run – an der Kamera Willy Bogner.
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Marken «Bogner», «Sônia Bogner» und «Bogner Fire + Marken arbeiten auch in einem schwierigen MarktIce» als eine der führenden internationalen Lifestyle- umfeld erfolgreich. Im Geschäftsjahr 2010/11 wird der Umsatz eine Rekordmarke von über € 200 Mio. erreiMarken in Skimode und Sportswear. Die Liste wäre unvollständig ohne Willy Bogners chen. grosse Leidenschaft: Das Filme machen! Vor 50 Jahren war der Start in seinem geliebten Metier. Er erreichte grösOlympisches Highlight ste internationale Anerkennung als Action-Filmer. Immer Bereits bei 17 olympischen Winterspielen war wieder überrascht er mit revolutionären technischen Inno- BOGNER offizieller Ausrüster der deutschen Mannvationen. Schubladendenken ist nicht sein Ding. schaft. Mit berechtigtem Stolz und einem Funkeln in Die Jubiläen verdeutlichen: Der Schlüssel zum den Augen verkündet Willy Bogner, dass bei den OlymErfolg liegt im langjährigen, harmonischen Zusammen- pischen Sommerspielen 2012 in London die deutschen spiel verschiedenster Faktoren. Nicht zuletzt auch der Athleten erstmals mit BOGNER-Outfits einmarschieren Spitzensport mit seinen vielen Facetten. Für Willy Bog- werden. Mit einem geheimnisvollen Lächeln lässt er ner eine wichtige Phase. Eine wegweisende Lebens- durchblicken, dass er mit einer genialen Lösung aufwarschulung. ten wird. Wir sind gespannt – genauso wie die über zwei Milliarden Fernsehzuschauer. Als ehemaliger Olympionike stehen ihm die Olympischen Spiele besonders nahe. So sieht er nur schon in einem Bewerbungsprozess ein enormes Medienecho. Er vertritt zudem die Meinung, dass Spiele mit einem ausgeglichenen Finanzergebnis grundsätzlich machbar sein sollten.
«Mein Name ist Bogner, Willy Bogner»
Bild: Eleganz und Anmut auf den Pisten
Quality sells
Kunstvolle Stickereien und exklusive Details und Materialien kennzeichnen die Bogner-Modelle. Zum Teil stehen 150 Stunden Handarbeit in Stickereikunst hinter einer glamourösen Damen-Skijacke. Das DesignTeam kreiert jedes Jahr rund 1700 vollkommen neue Styles. Insbesondere legt auch die asiatische Kundschaft grossen Wert auf europäische Qualität. Zu den prominenten Bewunderern und Trägern von BOGNER-Outfits zählen u.a. auch Wladimir Putin und Dmitrij Medwedew. Für Willy Bogner der beste «Catwalk» für seine Skifashion: Die Skipiste. Aus Anlass des 80-jährigen Bestehens von BOGNER wird für die Saison 2012/13 eine Heritage-Collection mit Highlights aus allen Dekaden lanciert. Das Beispiel BOGNER veranschaulicht deutlich: Premium-
Erinnerungen an James Bond Filme werden wach. Acht Wochen tollkühne Szenen im Gletscherlabyrinth am Fuss des Piz Palü. Am Set 120 Personen im Einsatz. An der Kamera: Willy Bogner. Klingende Filmtitel fallen, für deren Action-Aufnahmen er die Kamera führte: «Im Geheimdienst Ihrer Majestät», «Der Spion, der mich liebte», «In tödlicher Mission», «Im Angesicht des Todes». Über 30 Filme hat Willy Bogner im Engadin gedreht, u.a. auch «Feuer und Eis». Der erfolgreichste Sportfilm, der je in die Kinos kam. Mit dem kürzlich gedrehten Film «B in 5-D – Testfahrt in die 5. Dimension» hat er die Fachwelt und die Zuschauer erneut ins Staunen versetzt. Damit hat er zwei Dimensionen, nämlich die Geschwindigkeit (Zeitelement) und das 360-Grad-Erlebnis hinzugefügt. Mit 20 kleinen Kameras rund um den Helm montiert, wurden packende Rundum-Szenen eingefangen. Was fasziniert Willy Bogner an der Filmerei? Die Schritte von der Idee, über die Finanzierung des Projektes, bis zum Zeitpunkt der konkreten Umsetzung und das erlösende: «Ja… es funktioniert!» Sein oberstes Ziel: «Ich will die Leute auf den Skiern mitnehmen. Sie sollen Teil des Geschehens sein. Mitfühlen.» Im Hinblick auf das BOGNER-Jubiläum wird zudem ein spezieller Film über deren Geschichte und den «State-of-theArt heute» in 3-D entstehen. Die angenehme und zuvorkommende Zusammenarbeit mit Einheimischen des Engadins weiss Willy Bogner sehr zu schätzen. Mit den Gemeindebehörden, Hansueli Bärfuss (Heli Bernina), Leo Blättler (The St. Moritz Experience), Snowboarder Reto Lamm u.a.
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Der Sonneneinfall in Bogners Büro lässt den goldenen «Bambi» in einem ganz besonderen Glanz erstrahlen und noch graziler erscheinen. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er diesen Preis 1985 für seine beste Kameraarbeit im James Bond-Film «Im Angesicht des Todes». Klappe… Szenenwechsel!
Corvatsch, eine Inspirationsquelle
Seit Anfang der 60er Jahre geniesst er von seinem idyllisch gelegenen Haus in St. Moritz immer wieder den Blick auf den markanten, inspirierenden Piz Corvatsch. Die Frage nach seinem Lieblingsskigebiet erüb-
rigt sich schon fast. «Ja, so ist es. Die Hänge am Corvatsch.» Dort steht auch seine Lieblingshütte, Dorigos rustikale, urtümliche «Alpetta». Und abends wird er auch diesen Winter wieder seine Lieblingsrestaurants u.a. den «Veltlinerkeller» und «La Baracca» besuchen. In St. Moritz, seiner zweiten Wahlheimat.
Bild: Willy Bogner mit seiner Frau Sônia in ihrem St. Moritzer Haus.
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Die Schlittelwelt der Rhätischen Bahn, Zentrum im Weltkulturerbe Text: artikuliert.ch Fotos: Marco Felix
Auf weltberühmten Schienen zum einzigartigen Vergnügen auf Kufen. Das bietet das Schlittelabenteuer Preda / Darlux – Bergün. Nachts ist die Piste beleuchtet. Ab St. Moritz verkehrt stündlich ein Schlittelzug. Hin und zurück.
Die Rekordzeit liegt unter fünf Minuten, die meisten aber geniessen eine Abfahrt über 20 Minuten lang. Die rund sechs Kilometer lange Schlittelbahn von Preda nach Bergün ist eine besondere Attraktion in den Schweizer Alpen.
Schnelle Anfahrt mit dem Zug
Wer mit dem eigenen oder vor Ort gemieteten Schlitten ins Tal braust, erlebt ein unikales Vergnügen. Mit der Rhätischen Bahn ist die Schlittelpiste bequem in wenigen Minuten ab St. Moritz erreichbar. Nach erfolgter Abfahrt geht es wiederum mit der Rhätischen Bahn hinauf zum Start.
Zwei Schlittelbahnen
«Ein Tagesausflug zu uns lohnt sich immer,» ist Stefan Steiner überzeugt. Er muss es wissen. Als Geschäftsführer Bergün Filisur Tourismus, sowie als Chef
des örtlichen RhB-Dienstleistungszentrums, behält er trotz Doppelbelastung den Überblick. Mehr als 100‘000 Schlittler kommen jedes Jahr. Seit auf Darlux eine zweite, rund vier Kilometer lange Schlittelbahn hinunter ins Dorf führt, ist die Schlittelwelt perfekt. Den Tourismusdirektor freuts. Er kam vom Unterland, weil er «im Albulatal etwas bewegen kann.»
«Bahndorf» Bergün Filisur
Als Tourismusfachmann und gelernter Betriebsdisponent bei den Schweizerischen Bundesbahnen, bringt er viel Zug in die hiesige Angebotsoffensive. «Im
The world of sledding with the Rhätischen Bahn On world-famous tracks to the unique pleasure on silver blades. This is what the sledding adventure Preda / Darlux – Bergün has to offer. At night the runway is lit. Every hour a «sledding train» goes back and forth from St. Moritz. Stefan Steiner, the director of tourism Bergün Filisur shows the two sledges which can be hired locally. english:
Stefan Steiner Heisse Schlitten: Freizeitund Carving-Rodel. «Sie lösen je länger je mehr den traditionellen Davoser ab», erklärt Stefan Steiner, Tourismusdirektor Bergün Filisur.
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Sommer 2012 eröffnen wir das Bahnmuseum.» Bald eine Attraktion: Sonderfahrten mit historischen Fahrzeugen der Rhätischen Bahn. Im Museum sind Details zum Bau der Albulaline zu besichtigen. «Und entlang der Eisenbahnstrecke entsteht der neue Erlebniswanderweg.» Seit die ungewöhnliche Linienführung der Rhätischen Bahn durchs Albulatal – mit imposanten Viadukten, schwindelerregenden Kehrtunnels und erstaunlicher Höhengewinnung – die Bezeichnung Unesco Weltkulturerbe erhalten hat, wird in der Region von Alvaneu, Filisur, Bergün bis Preda weiter eifrig an einer eindrucksvollen Erlebniswelt für Kultur-, Sport-, und Geschichtsinteressierte gearbeitet. Andreas Dürst, Präsident von Filisur Bergün Tourismus, bezeichnet die Entwicklung als «Projektstau», der sich nun löse. Plötzlich gehe alles schnell, für manche vielleicht sogar zu schnell.
Zur Auswahl stehen drei verschiedene Schlittentypen
Auf der Schlittelpiste ist das Tempo für jeden Wintersportler frei wählbar. Die Art des Schlittens beeinflusst wesentlich die Fahrgeschwindigkeit. Im Angebot stehen drei verschiedene Schlittel-, beziehungsweise Rodelgeräte. Der Bergüner Holzschlitten, auch als «Davoser» bekannt, ist der langsamste. «Er wird je länger je mehr durch den Freizeit- und Carving-Rodel abgelöst», stellt Stefan Steiner fest. «Beide sind einfacher zu steuern und mit einem komfortableren Sitzpolster ausgerüstet.» Der Carving-Rodel gleitet gar auf Kuven. «Da geht die Post ab.» Und auf Darlux ist der Carving-Rodel verboten. So schnell ist er. Sowieso gilt die Schlittelbahn Darlux-Bergün als das Lauberhorn der Schlittelbahnen: Etwas steiler und enger als von Preda hinunter, der Nervenkitzel umso grösser. Gemütlicher die Bergfahrt. Nach Darlux mit der Sesselbahn, nach Preda alle 30 Minuten im Schlittelzug. Zumindest während der Hochsaison.
Mitten durch das Herzstück des Unesco Weltkulturerbes
Der Schlittelzug verkehrt direkt über das Herzstück, der von der Unesco ausgezeichneten Eisenbahnstrecke. Die Lokomotive muss ganze Arbeit leisten, wendet sich auf den kurvenreichen Geleisen von einer Talseite auf die andere, bis die Höhenmeter von Bergün, 1372 m.ü.M., nach Preda, 1789 m.ü.M., endlich geschafft sind. Kurz vor dem Eingang in den fünfeinhalb Kilometer langen Albulatunnel stoppt sie, unzählige Schlittler steigen aus und stürmen los. Wer als erster auf der Piste ist, hat freie Fahrt. Danach verschwindet der Zug im Tunnel, um im Engadin wieder ans Tageslicht zu gelangen oder rollt die ganzen Kurve zurück, hinunter nach Bergün, wo die nächste Ladung unermüdlicher Wintersportler wartet.
Geheimtipp: Nachtschlitteln
Bild: Ab auf den Zug und rein ins Vergnügen. Schlittler zwischen Preda und Bergün, dahinter die Rhätische Bahn.
Auf dem Schlitten ist man plötzlich mitten drin, im spektakulärsten Teil der Albulabahn. Mal ist der Zug links, dann rechts, dann weit hinten und schliesslich über einem. Ein spannendes Wettrennen, das bis zum Endziel, dem Bahnsteig, immer die RhB für sich entscheidet. Ein besonderer Reiz ist das Nachtsschlitteln, mit spezieller Beleuchtung. Aber Vorsicht: Der letzte Zug nach St. Moritz über die Unesco Welkulturerbe Albula-Strecke fährt gemäss Fahrplan. Und wartet nicht. Wer ihn verpasst, nächtigt im Bergüner Massenlager. Stefan Steiner empfiehlt gute Vorbereitung auch anderswo: «Wenn Sie den Carving-Rodel, den schnellsten unserer drei Schlitten, ausprobieren, sollten Sie zuerst ein technisches Training absolvieren. Sonst kriegen Sie die Kurven kaum.»
Sam Francis 17. Dezembe r 2011 – 21. Ja nu a r 2012 und 30. Ja nu a r – 7. A p r i l 2 012 Montag bis Freitag 14.30 –18.30 Samstag 10.00–12.00 und 14.30–17.00
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Bild: Kontrollierte Eleganz. Roland Kovac musikalisch inspiriert.
Pistenfeeling zwischen Musik und Bridge Text: Ernesto Kellenberger Foto: Ernesto Kellenberger
Dr. Roland Kovac – vom Wiener Sängerknaben zum Jazzpianist, Komponist, Arrangeur. Vielseitigkeit und breites Wissen, gepaart mit Wiener Charme. Pünktlich um 13 Uhr erscheint er auf der Terrasse der legendären Alpina-Hütte im Corviglia Gebiet. Mit federndem Gang schreitet er in Richtung seines Stammplatzes. Unterwegs beglückt er die Damen mit stilechtem Handkuss. Ein Gentleman alter Schule. Mancher Schneesportler hat sich auf der Piste schon gefragt. «Wer ist dieser elegante Skifahrer in seinem gefiederten Jet Set Anorak? Wie ein Skiballett-Tänzer vollführt er seine Pirouetten. Seine Spezialität: Der «Reuel (Royal) Schwung». Kunstvoll, kreativ… und das im Alter von 84 Jahren. Seine Erscheinung schliesst auf einen Künstler. SNOWTIMES lüftet des Rätsels Lösung.
Das schönste Skigebiet der Welt
Mit wachem, erwartungsvollem Blick sitzt er mir gegenüber. Weisses Hemd, Seidenfoulard, gelber Debardeur und eine in
wortet er meine naheliegende Frage, ob er das absolute Musikgehör besitzt, mit einem fast selbstverständlich klingenden «Ja!».
der Sonne funkelnde goldene Kette um den Musiker und Arrangeur Hals. Man spürt es förmlich. Er geniesst jedes Jahres den Tag das traumhafte Panorama vom Piz Seine geliebten «Gambas al’ajillo» da la Margna bis zur Muottas Muragl. Wie (Riesencrevetten in Olivenöl mit Knoblauch sagt er doch zutreffend: «Das schönste Ski- und Peperoncini) hat er bereits bestellt. In gebiet der Welt. Das grösste Glück ist doch, Nostalgie schwelgend kommen wir auf die ins Land reinzuschauen.» Mit ein Grund, für ihn wegweisenden 50er und 60er Jahre weshalb er seit den 60er Jahren in der zu sprechen. Klingende Namen fallen: Schweiz hängengeblieben ist. Das logische Klaus Doldinger, Albert Mangelsdorff, Resultat: Er ist Doppelbürger Österreichs Hans Koller, Lee Konitz, Chet Baker, Zoot und der Schweiz. Sims, Kenny Clarke, Charly Antolini. Mit Es fällt mir nicht leicht, den richtigen ihnen hat er zusammengespielt. Gerne erinEinstieg in das Gespräch mit dem in Wien nert sich Kovac an die Jahre 1960-62. geborenen Jazzmusiker Dr. Roland Kovac Als Leader der SFB-Big Band, Berlin, war zu finden. Die Offenheit von «Roly», wie er er Vorgänger des legendären Paul Kuhn von seinen Freunden genannt wird, ist aber («Der Mann am Klavier»). In dieser Zeit verblüffend. So auch die Vielseitigkeit sei- schrieb er über 400 Arrangements. Natürnes Leistungsausweises. Wiener Sängerkna- lich nicht am Computer, sondern zum Teil be, Studium in Musikwissenschaft – Promo- im Kaffeehaus – also ohne Zugriff zu einem tion «Über die Harmonik in der Musik des Piano. Was verschaffte ihm das süchtig maSpätbarocks», Tänzer, Jazzpianist, Kompo- chende Adrenalin? «Immer neue Herausfornist, Arrangeur. Nicht überraschend beant- derungen auf allen Gebieten der Musik!» In
den 60er Jahren wurde er zum «Musiker des Jahres (zusammen mit Hans Koller, Tenorsaxofon) und zum «Arrangeur des Jahres» ausgezeichnet.
Stimmungen und Gefühle
Filmmusik, ein dramaturgischer Bestandteil der Handlung. Sie soll Stimmungen erzeugen und Gefühle wecken. Das faszinierte ihn. Für Fernsehserien wie «Derrick», «Der Alte», «Der Kommissar», «Gestatten, mein Name ist Cox», «Schloss Hohenstein» schrieb er die Musik. Hinzu kamen u.a. Kinofilme wie «Das Totenschiff» (mit Horst Buchholz/Mario Adorf/Elke Sommer), «Deine Zärtlichkeiten» (mit Doris Kunstmann), «48 Stunden bis Acapulco» (Regie Klaus Lemke mit Christiane Krüger, Alexander Kerst). Auch für die Filme «Breathless» (mit Richard Gere) und «Pulp Fiction» (mit John Travolta/Quentin Tarantino) wurde auf Kovacs Musik zurückgegriffen. Bereits ab dem jungen Alter von 15 Jahren schrieb er Orchestrierungen von Revuen und Operetten. So kommt es auch immer mal wieder zu überraschenden Begegnungen mit seinen Schöpfungen. Eine länger zurückliegende Episode, die er mit Schalk im Nacken erzählt: «In Begleitung einer Freundin besuchte ich ein einschlägiges Kino auf der Hamburger Reeperbahn. Für einen Pornofilm. Was denkst Du, welches Erlebnis mir da geboten wurde? «Zur heissesten Szene ertönte… meine Musik!»
Es wird immer wieder geklaut
Als Komponist ist man doch ständig mit der Gefahr des Missbrauchs des geistigen Eigentums konfrontiert? «Ja, sicher. Das Klauen von bis zu drei Takten wird ja noch toleriert. Aber wenn es mehr sind, kann es zu langwierigen, mehrjährigen Pro-
zessen kommen.» Kovac hat diesbezüglich Erfahrung. Der Hit «Still Got the Blues» des im Februar 2011 verstorbenen Gitarristen Gary Moore soll aus der Feder von Roland Kovac stammen. Verschmitzt meint er: »Ich habe ja erst gemerkt, wie gut meine Komposition aus dem Jahre 1972 ist, als der Moore dann einen Hit draus gemacht hat.» Zahlreiche seiner Kompositionen finden sich auch unter verschiedenen Pseudonymen u.a. Pietro Leguani, Luis Meguel, Eda Terberg, Bob Elger und Pierre Tissin (zu hören z.B. auf der CD «A Touch of Classic»)
Musik und Bridge
«Und was machst Du heute Nachmittag nach dem Skifahren? «Bridge spielen, wie jeden Tag!», kommt es ohne zu zögern und mit spürbarer Vorfreude aus seinem Mund. Wie kommt ein Musiker zum Bridge? Gibt es denn Assoziationen zur Musik? «Im Bridge geht es darum, sich Zahlen zu merken. Zwischen Musik und Mathematik/Physik besteht ebenfalls eine enge Verwandtschaft. Zudem spielt die Intuition sowohl bei der Musik (Improvisation) als auch beim Bridge eine wesentliche Rolle», argumentiert er überzeugend. Entsprechend gestaltet sich sein Tagesablauf: Frühmorgens am Piano, nachmittags beim Bridge mit internationalen Gästen und Einheimischen. Und dazwischen spielerisches, kunstvolles Skifahren. Das heutige Gespräch mit Roly könnte noch stundenlang fortgeführt werden. Mit immer wieder neuen, ergreifenden Episoden und Momenten, gespickt mit aufblitzender Schlitzohrigkeit, tiefgründigem Sprachwitz und Selbstironie. Wie hat ihn doch mal das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» beschrieben: «Gesegnet mit der charmanten Durchtriebenheit des SchlaWieners…»
Inzwischen sind die Gambas im 27 heissen Pfännchen eingetroffen. Das Brutzeln erzeugt Töne und einen Rhythmus, die Roly Kovac interessiert in sich aufnimmt. Ich weiss, er will jetzt nicht mehr gestört werden. Beobachte ihn aber, wie sein Blick immer wieder genussvoll in die herrliche Engadiner Szenerie ausschweift. Über dem Piz Corvatsch formieren sich malerische Wolkenbilder. Ein leichtes Lüftchen streichelt die voll besetzte Terrasse. Und die verführerischen Gambas brutzeln immer noch. Stimmungen, wie sie Roland Kovac liebt. Sie rufen geradezu nach einer musikalischen Untermalung. Was meint Klaus Doldinger 1 In einem Musikerleben auch nach 50 Jahren noch mit einigen Kollegen befreundet zu sein, ist etwas Aussergewöhnliches. Insbesondere wenn man damals eventuell nur über einen kürzeren Zeitraum zusammen musiziert hat. Auf jeden Fall gilt dies für meine freundschaftliche Beziehung zu Roland Kovac, einem der bedeutendsten Pianisten des Cool Jazz. Seine bewahrte Jugendlichkeit versetzt mich immer wieder ins Staunen. So seine Fähigkeit, noch Ski zu laufen, wie ein junger Mann. Er ist ein äusserst humorvoller Mensch, der allerdings auch ohne weiteres von einem Moment zum andern in eine Art Blues verfallen kann. Sicher nichts Aussergewöhnliches für unseren Berufsstand. Hervorheben möchte ich seinen äusserst hohen Bildungsstand in Sachen Musik, sein auffälliges Erscheinungsbild und sein typisch wienerisches, von Humor geprägtes Sprachvermögen. 1 Klaus Doldinger ist einer der bedeutendsten JazzSaxofonisten und Bandleader Deutschlands. Er machte sich auch einen Namen als Komponist u.a. der Titelmusik zum Film »Das Boot», zu den Krimiserien »Tatort» und »Ein Fall für Zwei» sowie der Filmmusik zu »Die unendliche Geschichte». Mit seiner 1971 gegründeten legendären Band «Passport» (damals mit Schlagzeuger Udo Lindenberg) ist er ein regelmässiger Gast an Jazzfestivals. So auch am »Festival da Jazz 2011» in St. Moritz.
Zur Person: Marc Faber, 1946 in Zürich geboren, studierte an der Universität Zürich Wirtschaft. Im Alter von 24 Jahren promovierte er zum Ph.D in Wirtschaftsgeschichte mit «magna cum laude». 1970-78 bei White Weld in New York, Zürich und Hongkong (als Bondhändler zum Teil Pult an Pult mit Aktienhändler Oswald Grübel, ex CEO der UBS). 1978-90 Managing Director Drexel Burnham, 1990 gründete er die Investmentgesellschaft Marc Faber Ltd., publizierte verschiedene Bücher u.a. «Tomorrow’s Gold – Asia’s Age of Discovery» mit Übersetzungen in Japanisch, Chinesisch, Koreanisch, Thai und Deutsch. Privat unterstützt er die von zwei Schweizern gegründete «Childs Dream Charity» (für unterprivilegierte Kinder). Eine Institution mit einer schlanken Kostenstruktur (Verwaltungsaufwand 7%). Er wohnt seit rund 12 Jahren mit seiner Frau Supatra in Chiang Mai, Thailand, wenn er nicht zu 90 % beruflich auf Reisen ist. Sein Büro hat er in Hongkong. Die Tochter ging in Zuoz zur Schule und lebt heute in Europa. www.gloomboomdoom.com www.childsdream.org
Ein Original aus dem Fernen Osten mit Schweizer Wurzeln
Marc Faber, auch bekannt als Dr. Doom («Untergang»). Obwohl, er ist nicht durchwegs nur Pessimist. Der Tag unseres Gesprächs auf der Corviglia scheint aber fast symptomatisch. Nach einer längeren SchönText: Ernesto Kellenberger wetterperiode ziehen heute ein paar schwere, Foto und Illustration: Ernesto Kellenberger dunkle Wolken auf, unterstützt von kräftigen Windböen. Symbolisch für die derzeit geDr. Marc Faber, Schweizer Investmentguru und drückte Börsenstimmung? Anlagestratege mit internationaler Ausstrahlung. Das schelmische, verschmitzte LäFern von der Hektik an den internationalen cheln verleiht seinen Augen immer wieder Finanzmärkten stürzt er sich jeweils Ende Dezember einen leicht asiatischen touch. Der Schalk und Anfang Januar die WM-Pisten im St. Moritzer sitzt ihm im Nacken. Aber schon weiten sich Corviglia-Gebiet runter. seine Augen wieder. Sie wecken die volle Inmitten der gestylten Skifahrer in ih- schwänzchen gebunden – lässt aber doch auf Aufmerksamkeit des Zuhörers. Er nimmt ren trendigen Outfits fällt er sofort auf. Der Eitelkeit schliessen. Erinnerungen werden sprichwörtlich kein Blatt vor den Mund. Ski-Anorak aus den 80er-Jahren, körperanlie- wach. Bereits in seiner Kindheit stand er im Eine faszinierende, viel belesene Persönlichgend, wie massgeschneidert. Die 40-jährige Engadin oft auf den Skiern. Erfolge im Ski- keit. Ein «alter» abgeklärter Fuchs in seinem Ski-Hose, mit seitlichem Elast-Einsatz, ist ein rennsport liessen nicht lange auf sich warten. Metier. Sieht er einen Zusammenhang zwiRelikt aus seinen Aktiv-Zeiten als Alpin-Ski- Mitglied des B-Nationalkaders. Schweizer schen Alter und Erfahrung? «Jüngere Analyrennfahrer. Die Skischuhe dagegen sind eher Hochschulmeister, dreimal Gewinner der sten können ihre mangelnde Erfahrung zwar neueren Datums. Sie zieren «lediglich» seit Anglo-Swiss University Races. Durch den Er- zum Teil durch die Literatur wettmachen. rund 25 Jahren seine Füsse. Seine Frisur – die werb von Wohneigentum entstand noch eine Ich dagegen sehe die Entwicklung an den Finanzmärkten seit 1968 bis heute immer wiesich lichtenden Haare zu einem Pferde- engere Beziehung zu St. Moritz.
Dr. Doom – auch auf den Skipisten steil bergab
der wie einen Film vor mir ablaufen.» Er kann somit aus einem immensen Erfahrungsschatz schöpfen. Sein geniales Gedächtnis für Zahlen und Daten ist beeindruckend. «Grundsätzlich hat jeder Zugang zu allen Informationen. Doch die Gestaltung und Interpretation dieser Informationen sind schliesslich von Bedeutung», ist Faber voll überzeugt. Kurz: Erfahrung, gepaart mit unkonventionellen Ideen!
Gloom, Boom, Doom
Seine Aussagen schlagen immer wieder hohe Wellen. Durch seine pointierten, ja oft konträren Prognosen zu gängigen An- miertesten internationalen Medien zitieren sichten hat er sich international einen klin- ihn regelmässig. Immer wieder macht er genden Namen geschaffen. Diese finden ih- neue Anlage-Regionen ausfindig und qualiren Niederschlag u.a. in seinem monatlich fiziert sie als attraktiv – lange bevor sich jeerscheinenden «Gloom, Boom, Doom Re- mand überhaupt dafür interessieren oder jeport». Ein Wirtschaftsbrief, der längst Kult- manden locken könnte. Nicht ohne Stolz status und ein grosses Ansehen unter Profis schaut er zurück auf seinen «Track-Record». geniesst. Die weltweite Leserschaft hat ihren So zum Beispiel seine seit 10 Jahren geSchwerpunkt mit 50% Anteil in den USA. machten Empfehlungen mit Schwerpunkt Rufen seine kernigen Aussagen auch manch- Rohstoffe. Auch für die von ihm seit langem mal emotionale, gar geharnischte Reakti- favorisierten Immobilien-Anlagen ist er onen hervor? Begleitet von einem herzhaften nach wie vor positiv. Darum wird er sich beLachen gesteht er: «Ja, immer mal wieder. stimmt auch nicht von seinem St. Moritzer Kürzlich kontaktierte mich der CEO der Standbein trennen. grössten U.S. Bank per E-mail und Telefon. Es ist Jahresende. Zeit für Rück- und Er konnte meine geäusserten Zweifel an den Ausblick, Hochsaison bei WirtschaftsproHandelsgewinnen des Instituts, aber auch gnostikern. Marc Faber macht keinen Hehl durch seine Argumente natürlich nicht aus- daraus. Er steht Theorien skeptisch gegenüräumen.» Wenn bei umstrittenen Fragen alle ber, die auf komplexen Computermodellen einer Meinung sind, ist an mit Sicherheit basieren. Schmallippig konstatiert er: «Ja, grenzender Wahrscheinlichkeit etwas faul. ja… für gesunden Menschverstand wurde Diese Regel bestätigt sich immer wieder. eben noch nie ein Nobelpreis verliehen». Wie recht er doch hat!
Marc Faber, Warren Buffet, Bill Gates…
Fabers Stellenwert und seine Akzeptanz in der Finanzwelt unterstreicht die Tatsache, dass er in Erhebungen von «Bloomberg» (grösste Finanznachrichten-Agentur) in einem Zug mit Namen wie Warren Buffet, Bill Gates etc. genannt wird. Die renom-
Mache, wozu ich Lust habe
Im Verlaufe des Gesprächs kommt immer wieder der Privatmensch zum Vorschein. Höchste Priorität legt er in seinem Leben auf die persönliche Freiheit. «Ich mache das, worauf ich gerade Lust habe. Rau-
chen, Trinken… Frauen», betont er 29 mit einem breiten Grinsen im Gesicht. «Deshalb gehe ich jetzt rasch an die kalte, frische Luft raus. Für ein paar Zigarettenzüge.» Dieses Prozedere wiederholt er eine halbe Stunde später nochmals. Wie sieht eigentlich ein normaler Arbeitstag bei Marc Faber aus? Grundsätzlich gilt für ihn: «Ich gehe nur schlafen, wenn ich müde bin. Mein Arbeitsablauf richtet sich nach dem amerikanischen Markt. Tagwache um 11.00 Uhr, Arbeit bis 15.00 Uhr, anschliessend Thai-Stunde, relaxen. Von ca. 21.00 bis ca. 05.00 Uhr morgens arbeiten (oft unterbrochen mit Kurzbesuchen in Bars). Auch in den Ferien, wie jetzt in St. Moritz, ist er immer voll auf Achse. Im Gegensatz zu Private Bankern, die sich täglich in den Lobbys der 5-Sterne-Hotels rumtreiben, ist er aber nicht mehr auf der Suche nach neuen Kunden. Stattdessen schätzt er den Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung vom Unternehmer bis zum Mann von der Strasse. «Da spürt man den Puls des Volkes», ist er überzeugt. Könnte bald wieder ein neues Buch aktuell werden? «Ja, aber nur im Eigenverlag. Sonst streichen sie mir zu viel raus». Und anschliessend wirst Du definitiv in die Schweiz zurückkehren? «Nein, ich beabsichtige nicht, in einem schweizerischen Altersheim zu sterben. Dann doch lieber in einem thailändischen Massagesalon.» Typisch Marc Faber. Es ist kurz vor zwölf – nein, nicht in der Börsensprache. Bereit zur Abfahrt. Er mit 2.20 m langen Latten unter den Füssen, Wollmütze und grosser Schneebrille. Eigentlich habe ich noch vergessen, ihn nach seiner Einschätzung der kurz- bis mittelfristigen Börsenaussichten zu fragen. Seine Antwort wäre wohl: «Die Muntanella-Piste, die wir jetzt entlang der Corviglia- Bahn runter brettern werden, ist recht steil. Das Börsenbarometer zeigt ebenfalls in diese Richtung.»
Pulver gut…? Der St. Moritzer Kriminalroman von Ernesto Kellenberger Erhältlich direkt beim Autor ernesto.kellenberger@bluewin.ch oder im Buchhandel. www.ernesto-kellenberger.ch
Bild: Christoph Rücker (links) und Hans-Martin Heierling mit ihren exklusiven Produkten.
Bild: Das neue Logo von Heierling ist bereits bekannt.
Ein individuell angepasster Mass-Skischuh von Heierling bringt Körper und Ski in Einklang Text: artikuliert.ch Fotos: Michael Berger
Heierling ist der älteste Skischuh-Hersteller der Welt und bietet dem Skifahrer das passende Top-Produkt. Das Bündner Traditionsunternehmen legt grossen Wert auf Qualität und individuelle Komfortsteigerung. Schale, Einlage und Innenschuh – das passt nur bei den wenigsten Skifahrern optimal. Wer aber die einfachen Grundprinzipien von Heierling befolgt, erzielt mit wenig Aufwand ein deutlich komfortableres Fahrgefühl. In den nächsten Jahren will Heierling den Skischuhmarkt revolutionieren. Gerade in der Hochsaison lohnt es sich, eine Beratung frühzeitig abzumachen. Die Telefonnummer 081 416 31 30 ist der direkte Draht zu Sportorthopädie und Ski Boot Fitting. Skifahren wird zur Leichtigkeit des Seins, wenn das Material optimal auf den Körper abgestimmt ist. «Nur ist dies beim Kauf ab Regal selten der Fall», sagt Geschäftsinhaber Hans-Martin Heierling. Die Anforderungen an einen Skischuh sind für ihn klar: problemloses Einsteigen und zweckmässiger Bedienungskomfort. «Der
auf das Rennvelo oder surft irgendwo auf dem Meer, wenn er gerade in den Ferien ist. «In der Sport-Technik kenne ich mich aus», sagt er. Und setzt ein selbstbewusstes, herzliches Lächeln auf.
Zwei Jahre Garantie
Er hat keine Zweifel, wenn er den Kunden, die den Service bei Heierling in Schuh muss sämtliche Stabiliäts- und Kom- Anspruch nehmen, verspricht: Zwei Jahre fortansprüche erfüllen. Dann ist der Schnee- Garantie. Und kostenloser Nachservice. «Wir wissen, dass es funktioniert. Dank hospass grenzenlos.» her Qualität vertrauen Kunden uns.» In den Kenner der Sport-Technik zehn Jahren, seit er für jeden (Winter-) Christoph Rücker, Geschäftsführer Sportler den perfekten, individuell angebei Heierling, kennt die Druckstellen, die passten Mass-Skischuh produziert, hat er beim Sport entstehen. Er hat einst beim nur eine einzige Situation erlebt, wo eine EHC Kloten Eishockey gespielt, eigene Kundin unzufrieden war. «Das war ein komSnowboards gebaut, fährt Ski wie ein Profi, plizierter Fall. Sie wollte eigentlich gar betreibt im Sommer Ausdauersport – zum nicht Skifahren und wurde von ihrem BeBeispiel Triathlon und Ironman – setzt sich gleiter überredet.»
relange Erfahrung und modernste technische Geräte. Wenn Sie eine Feinabstimmung machen wollen, dann kommen Sie zu uns. Und nicht zu jemand anderem, der das nebenamtlich macht», rät Christoph Rücker. Heierling liefert dem Skifahrer sein angepasstes Top-Produkt. Abgestimmt auf die bereits gekaufte Ausrüstung. Für alle anderen stellt Heierling selbst den passenden Skischuh her.
Beseitigung von Druckstellen
Skischuhe als Kerngeschäft. Ob Rennfahrer oder «Normalverbraucher» – Heierling liefert die passende Qualität. «Druckstellen?», fragt Christoph Rücker «das gibt es bei uns nicht.» Das richtige Know-how beseitige diese relativ einfach und schnell. Der Service bei Heierling geht aber weit über Druckstellen hinaus.
Fast automatische Kurven
Eigenproduktion
Weltweite Vernetzung. Zusammenarbeit mit Universitäten. Und Verwendung von neuesten Materialien. Das sind die Schlagwörter, die Heierling je länger je mehr wieder zu einem der innovativsten Hersteller von Skischuhen machen sollen. Treibende Kraft ist Hans-Martin Heierling selbst, der Geschäftsinhaber. Er hat bereits in den vergangenen Jahren für andere Marken Top-Skischuhmodelle entworfen und diese im Lizenz-Verfahren auf den Markt gebracht. Die von Heierling entwickelten Produkte gewannen den ISPO Award und wurden als Nummer eins in Stiftung Warentest 2010 prämiert «Diese Erfahrung kommt uns jetzt natürlich zu Gute», gesteht HansMartin Heierling. «Wir wollen wieder einen festen Platz haben im Wintersport-Markt. Unsere Tradition aufleben lassen, mit neuester Technologie.»
Möglichst direkte Kraftübertragung lässt einen Ski beim kleinsten Steuerimpuls reagieren, so entstehen – bei entsprechender Individualanpassung – das perfekte Gefühl und die totale Sicherheit für den Schnee. «Statt Kraft sollten nur noch Impulse die Kurven auf der Piste auslösen. Wenn Sie an die Kurve denken, dann haben Sie diese bereits gemacht. Das ist unser Qualitätsanspruch», erklärt Rücker.
Exakte Körperausmessunng
Weil die Fussstellung bei jedem Menschen persönlich und individuell ist, lohnt sich auch eine individuelle Materialabstimmung. «So, wie ein eigener Fingerabdruck, hat jeder den eigenen Fussabdruck», sagt Rücker. Mit modernster Technik misst er die Fussstellung. Zum Einsatz gelangt dabei der von Heierling weiterentwickelte Gravitationslaser. «Aber es kommt eben auch auf die Hüftachse, die Gesamtkörperachse und natürlich den Knieansatz an.»
Innovationspotential
«Durch die Polarisierung der Marktindustrie haben sich Skischuhe in den vergangenen Jahren nur wenig weiterentwickelt. Der Schuh, den Sie heute im grossflächigen Handel sehen, ist von der Grundtechnologie immer noch derselbe, wie vor 30 Jahren. Das wollen wir ändern.» Langlebigkeit und Nachhaltigkeit sind weitere Ziele, die sich Hans-Martin Heierling für seine Produkte gesetzt hat. «Wir wollen das Bewusstsein für einen neuen Zeitabschnitt bei den Skischuhen schaffen. Was wir hier anfertigen, das gab es noch nie.» In Amerika, Italien, Slovenien, Österreich und Deutschland sind bereits Zusammenarbeitsverträge mit Heierling am Laufen. Der Hauptsitz bleibt in Graubünden (Davos), ebenso die Entwicklung.
Logo, Corporate Design
«Kommen Sie vorbei und schauen Sie, was unser aktuellster Stand ist», empfiehlt der Chef. «Sie werden staunen, was bei den Marke neu positionieren Aber der Weg zurück in den Markt ist Skischuhen noch alles möglich ist.» Auf dieeine Herausforderung. «Wenn ich von An- se Saison hin hat Heierling bereits das neue fang an gewusst hätte, wie viel Arbeit tat- Logo eingeführt. Schlicht, klassisch, elegant. sächlich dahinter steckt, auch administra- «Und natürlich mit Schweizerkreuz», ertiver Art, Patente, TÜV-Tests und so weiter, gänzt er. Das passe. Und es sei ein Zeichen dann hätte ich es mir vielleicht zwei Mal für Innovation und beste Qualität. Heierling überlegt.» Hans-Martin Heierling überlegt ist auf dem Weg, an die alte Tradition anzukurz, wenn er dies sagt. Dann fährt er fort: knüpfen. Und zum international exquisiten «Bis ein neues Modell auf dem Markt ist, Skischuhproduzenten. Schritt für Schritt.
Schale, Einlage, Innenschuh
Es gebe so viele Produkte auf dem Markt, da wisse der Käufer oft nicht genau, was die Unterschiede sind. «Wir beraten, wählen die passende Schale oder stellen eine solche her.» Danach geht’s ans Herzstück, die orthopädische Einlage. «Diese wird anhand der Fussstellung passgenau gefertigt. Schliesslich folgt der Innenschuh, der ebenfalls genau der Fussform entspricht. «Fest und warm eingebettet sein, bei freier Blutzirkulation, das ist das Ziel.»
braucht es eine lange Entwicklungs- 31 zeit.» Zehn Schuhgrössen wollen ausgeklügelt sein und die richtige Form ausgewählt. «Dann haben Sie aber noch keine Produktion und kein Marketing.» HansMartin Heierling will sich nicht genau festlegen, wann er mit seinem nächsten Coup herausrückt. Aber er spricht von einer Revolution, die auf dem Skischuh-Markt anstehe.
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Die Ausstellung dauert vom 4.12.11 – 15.04.12 Davoser Kunstwissenschaft in zukunftsweisender Form. Lassen Sie sich diese bemerkenswerte Gelegenheit nicht entgehen!
Ernst Ludwig Kirchner: «Keiner hat diese Farben wie ich.» Text: artikuliert.ch Foto: zVg., Marco Felix
Jetzt ist sie da: Bündner Kunstwissenschaft in zukunftsweisender Form. Überraschend. Zauberhaft. Sensationell! Am 19. Juni 1931 besuchte der in Graubünden lebende Maler Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) mit seinem Mäzen Carl Hagemann die Ausstellung «Vom Abbild zum Sinnbild» im Städel Museum, Frankfurt. Neben Werken anderer Künstler der Moderne waren dort sechs Gemälde von ihm zu sehen, darunter zwei Porträts seiner Lebenspartnerin Erna Schilling. Am Abend dieses erfüllten Tages schrieb Kirchner an seine Erna: «Meine Bilder sehen allerdings wunderbar heraus.» Und: «Keiner hat diese Farben wie ich.»
antin. Zahlreiche seiner Werke restaurierte Kirchner nach 1920 selbst. In diesem Zuge überarbeitet er die Bilder entsprechend seiner neuen Vorstellungen.
Malweise, Maltechnik, Schaffensprozess
Dies nahmen nun verschiedene Fachbereiche und international renommierte Kunstinstitute – vereint im Bunde der Kunstwissenschaft – zum Anlass, zahlreiche Gemälde Kirchners unter den Aspekten von Malweise, Maltechnik und Schaffensprozess zu untersuchen.
Bemerkenswert: Achtzig Jahre später Graubünden in Kunstwidmet sich Kirchners vielschichtiger Malewissenschaft ausführlich rei ein mehrjähriges interdisziplinäres Forerforscht schungsprojekt. Federführend sind die DiDamit hat sie wesentlich dazu beigeAusstellung vom 4.12.2011 rektorin des Kirchner Museum Davos, Dr. tragen, dass Graubünden und sein berühmbis 15.4.2012 Karin Schick, und die Diplomrestauratorin tester Künstler auf höchster kunstwissenMit der diesjährigen Ausstellung Heide Skowranek, die beide auch Kurato- schaftlicher Ebene übernational Thema sind. «‹Keiner hat diese Farben wie ich.› Kirchner rinnen der aktuellen Ausstellung sind. «Erst- «Für die Gemälde Kirchners ist diese Tie- malt» eröffnet das Kirchner Museum Davos malig wird damit die Kunst eines Vertreters fenerforschung besonders sinnvoll und viel faszinierende Einblicke in die ersten Resuldieser Epoche systematisch kunsttechnolo- versprechend, da sie häufig mehr als eine tate der mit viel Aufwand, Herzblut und mogisch erforscht», freut Karin Schick sich. Aussage in sich tragen», erklärt die Mitiniti- dernster Technik betriebenen Forschungsar-
beit. Wie Ernst Ludwig Kirchner zu seinen Bildern fand, wie er beim Malen die Materialien einsetzte, welche Wirkung er für seine Gemälde beabsichtigte, wie sich Malweise und Arbeitsprozess über drei Jahrzehnte hinweg veränderten – diesen und weiteren Fragen geht die Ausstellung erstmals nach. Der Besucher begegnet in ihr nicht nur 150 sprechenden Objekten, sondern kann an Touchscreens auch hautnah die Untersuchungen zur Kunst erleben.
Majestätisches Bündnerland
Kirchner selbst zeigte sich sehr angetan von der Landschaft in Graubünden. Bereits im Oktober 1918 schwärmte er: «Die Farben hier sind wunderbar, wie alter dunkelroter Samt. Unten im Tal stehen die Hütten in kräftigstem Pariser blau auf den gelben Wiesen. Man lernt überhaupt erst hier den Wert der einzelnen Farben kennen.»
Sanatorium und heilende Bergluft
Nach einem Zusammenbruch während der Ausbildung zum Soldaten im September 1915 und anschliessendem Aufenthalt in Sanatorien, zog sich Ernst Ludwig Kirchner ins Landwassertal zurück. Die Bergwelt, das Leben der Alpbauern und die Rhythmen der Natur faszinierten ihn, und er malte Menschen bei der Arbeit, Tiere beim Grasen, Berge, Pflanzen und Wolkenformationen. Um 1915 begann er damit, Farben in grossen und kleinen Flächen kontrastierend neben- und übereinander zu setzen und so seine Kompositionen zu bauen.
Ausgewählte Werke in Details zerlegt
Zum anderen untersuchte das Forschungsteam ausgewählte Werke des Künstlers aus dem Bestand des Kirchner Museum Davos und der Pinakothek der Moderne in München. Zum Einsatz gelangten hierfür modernste Hilfsmittel, ein Besuch im Kirchner Museum Davos hilft garantiert, sich mit schwierigen technologischen Begriffen auf verständliche Art und Weise auseinander zu setzen. Analysiert wurden an den Gemälden vor allem: Pigmente und Bindemittel, Farbauftrag und Malschichtenfolge, Unterzeichnungen und Übermalungen.
Karin Schick: Wir möchten allen Besuchern die Möglichkeit bieten, Malerei wirklich zu betrachten, zu geniessen und zu verstehen.
gnante Kompositionen und matte, 33 nicht glänzende Oberflächen an. Vor allem aber suchte er: ein reiches Spektrum und eine hohe Leuchtkraft von Farben. «Dies ist nicht nur seinen Äusserungen zu entnehmen, sondern unmittelbar auch den Werken abzulesen», erläutert die Direktorin des Kirchner Museum Davos.
Kunstschatz für kommende Generationen
Die im Forschungsprojekt gewonnenen Erkenntnisse zu den besonderen Eigenschaften von Kirchners Malerei dienen als Grundlage für den Erhalt eines bedeutenden malerischen Erbes in der Zukunft. «Was man gut kennt, kann man besser bewahren», findet Karin Schick.
Fortsetzung des Projektes
Der Forschungsprozess bringe Ergebnisse, werfe aber auch wieder neue Fragen auf. So ist die Untersuchung der Malerei Ernst Ludwig Kirchners aktuell nicht beendet. Neue Aspekte des Themas versprechen ein Symposium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, eine weitere Ausstellung in der Pinakothek der Moderne in München und die bald folgende Dissertationsschrift von Heide Skowranek.
Buch
Umfassendes Verständnis erzeugen
Mit einer Fülle an Texten und Bildern will auch das parallel zur Ausstellung erschienene Buch einladen, genau hinzusehen, Malerei wirklich zu betrachten und den Spuren der künstlerischen Arbeit nachzugehen. «Es wendet sich dabei bewusst nicht an Wissenschaftler, sondern an alle interessierte Gäste», sagt Karin Schick.
Kirchner als Schriftsteller Denn nicht nur der Inhalt und die «In den vergangenen Jahren haben wir Komposition eines Bildes bestimmen die zum einen die Schriften Kirchners ausge- persönliche Handschrift eines Malers und wertet, in denen er sich zu maltechnischen die Aussagen und Wirkungen seiner GemälEin Besuch lohnt sich Fragen äusserte», fasst Karin Schick zusam- de, sondern auch die Technik und der ProDamit eröffnen sich dem Besucher men. Das Tagebuch und die zahlreichen zess des Arbeitens. «Da ein Künstler sein völlig neue Perspektiven und BetrachtungsSkizzenbücher, Korrespondenzen und Texte, Material bewusst einsetzt und ein be- weisen. Das Kirchner Museum Davos prädie er als aktiver Kritiker und Historiker der stimmtes Ergebnis anstrebt, lässt die Mal- sentiert in diesem Winter eine noch nie eigenen Kunst unter seinem Namen sowie weise Rückschlüsse auf seine künstlerischen dagewesene Fülle und Tiefe an Hintergrünunter dem Pseudonym Louis de Marsalle Absichten zu. Und die materielle Beschaf- den. Vergleichen Sie diese bemerkenswerte veröffentlichte, seien durchaus kritisch zu fenheit der Werke ist auch ein Fenster zu de- Ausstellung mit herkömmlichen Medien. lesen. «Sie geben aber auch wichtigen Ein- ren Verständnis», ist Karin Schick überzeugt. Denn Grundlage jeder Kunstbetrachtung ist blick in Kirchners künstlerische Ziele und das Schauen und das wichtigste Instrument die beabsichtigten Wirkungen seiner Gemäldas Auge. Ihre Chance: Die Ausstellung ist Hohe Leuchtkraft de.» Dabei war die fächerübergreifende Arbis zum 15. April 2012 geöffnet. Der Kander Farben beit erhellend – die beteiligten Fachbereiche Ernst Ludwig Kirchner strebte für sei- ton Graubünden kann wahrlich stolz sein werteten diese Texte oft unterschiedlich aus. ne Malerei moderne Flächigkeit, klare, prä- auf seinen bedeutenden Kunstbestand.
Bild: Marco Felix
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Am Berg, im Eiskanal, auf dem roten Teppich Text: Ernesto Kellenberger Foto: Michael Berger
Als Unternehmer, als oberster Chef der Eiskanalsportler oder inmitten gekrönter Häupter – Christian Meili stellt überall seinen Mann. Philosophie gibt ihnen recht. Mit rund Fr. 15 Mio erwirtschaften die erfolgreichen Gastrobetriebe rund 30 % des Gesamtumsatzes.
Ein Bijou mit Auszeichnungen
Er ist 48-jährig, trendig mit kahlrasiertem Kopf, schlank und sportlich. Christian Meili, vielen ist sein Name noch als international erfolgreicher, verwegener Bobpilot geläufig. In der Bar Lounge des Celeriner All in one Hotels «Inn-Lodge» herrscht um 8.00 Uhr bereits emsiges Treiben. Das traumhafte Engadiner Wetter lockt die zahlreichen Gäste in die freie Natur. Christian Meili ist sich als ehemaliger Spitzenbobfahrer ebenfalls gewohnt, früh aus den Federn zu steigen. Aufwärmen, kurze Sprints, Lockerungsübungen in klirrender Kälte. Auch in seiner heutigen Funktion ist volle Konzentration und Präsenz täglich gefordert. Er pendelt zwischen Celerina, Marguns, Glüna, Corviglia, Diavolezza, Piz Lagalb und Muottas Muragl. Mit geschickter Hand managt Christian Meili als Chef Gastronomie/ Lodging die betriebseigenen Lokalitäten der Bergbahnen ENGADIN St. Moritz (BEST AG). Die meisten der elf Gaststätten und Hotels werden in eigener Regie geführt, d.h. sie fungieren als Gastgeber. Ihre Devise: Man möchte allen Gästebedürfnissen gerecht werden. Also keine «Klassen» schaffen. Jedes Haus soll jedoch seinen eigenen Charakter haben. Verschiedene Bedürfnisse greifen ineinander. Wenn in der Pizzeria «Chadafö» mal ein teurer Vega Sicila Wein gewünscht wird, ist man nicht verlegen. Oder Kaviar…? Dann beschafft man sich diesen einfach im «Marmite» von «Mathis Food Affairs» auf Corviglia. – Mit der Sesselbahn hoch und mit schnellen Skis wieder zurück nach Marguns. Jeder soll sich wohl fühlen. Ihre
Von Celerina schweift der Blick unweigerlich immer wieder hinauf zur Muottas Muragl. Einem der schönsten Aussichtsberge auf 2‘456 m.ü.M. Mit dem renovierten, umgebauten und im Winter 2010/11 wieder neu eröffneten Romantik Hotel Muottas Muragl hat man wahrlich ein Bijou geschaffen. Das Mitglied der renommierten internationalen Gruppe «Romantik Hotels», ist das erste Plusenergie-Hotel im Alpenraum. Auch unter ökologischen Aspekten voll im Trend. Beeindruckend ist die jährliche Einsparung des Gesamtenergiebedarfs um 64 Prozent und die positive Energieeigenversorgung von 105 Prozent. Im Oktober durfte die BEST AG aus den Händen von Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey den Solarpreis 2011 entgegen nehmen. Mitte November erfolgte eine weitere Auszeichnung: Das Romantikhotel Muottas Muragl erhielt von Schweiz Tourismus den «Milestone 2011» im Bereich Umwelt.
Der Mann für alle (Not-)Fälle?
Beim Stichwort Bob leuchten seine blauen Augen. Seine Identifikation mit diesem Sport stellt er immer wieder unter Beweis. Ende Saison 2010 stand der Bob-
On the mountain, in the ice, on the red carpet As an entrepreneur, as supreme head of the ice tunnel or in midst crowned heads – Christian Meili is everywhere holding his own. His name is still known as an internationally successful bob pilot. Today he manages the company-owned locations of the cable car Engadin St. Moritz. (BEST) english:
Christian Meili Mit klarem Blick und ÂŤaus gutem Holz geschnitztÂť
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verband mit fast leeren Taschen da. Keine VertragsverAuf fürstlichem Boden längerung der bisherigen Hauptsponsoren. Meili konnte Fürst Albert von Monaco, ehemaliger Bobpilot dem drohenden Aus nicht tatenlos zuschauen. Als Retter und immer noch vom Bobsport begeistert. Er hat bereits (auf Zeit) erwiesen sich schliesslich Engadin St. Moritz Erfahrung im Sinne eines «Monobobs». Als alleiniger Mountains, deren Geschäftsleitung Meili angehört. Die «Pilot», ohne Teamunterstützung, wagte er im Sommer Suche nach Sponsoren ist also nach wie vor im Gange. mit Charlene den Gang zum Traualtar. Hat er sich vorgängig beim seit Jahren glücklich verheirateten Christian Meili wohl noch Rat und Tipps eingeholt? Wie in Eine neue Ära ist angebrochen Während vieler Monate war der Posten des Bob- früheren Zeiten, als der langjährige Freund Meili noch verbands-Präsidenten verwaist. Meili konnte die Dele- sein Coach war. Jedenfalls konnte er sich darüber freugierten von seinem Konzept mit schlankeren Strukturen en, wie der Celeriner mit seiner Frau Chantal im eleüberzeugen. Im Juni wurde er zum neuen Präsidenten ganten Frack auf dem roten Teppich eine gute Figur von «Swiss Sliding» (neuer Name) gewählt. Unterneh- machte. Christian Meili als einziger Vertreter aus der mer und ehemaliger Spitzensportler: Eine ideale Kom- Schweiz bei der Fürstenhochzeit in Monaco. Ein guter bination. Damit konnte auch ein Generationenwechsel Repräsentant und Botschafter! Auf der Rückfahrt nach St. Moritz entlang der Bobeingeläutet werden. Das Konzept des fünfköpfigen Vorstandes basiert auf einer strategischen und operativen bahn. Die Pistenbauer aus dem Südtirol haben ausgangs Führung. Dabei darf Christian Meili u.a. auf zwei ehe- «Sunny Corner» den Bau der Bahn bereits in Angriff gemalige Bobcracks zählen: Weltmeister Reto Götschi nommen. Die eindrückliche, fast 7 Meter hohe 180 Grad (vollamtlicher Geschäftsführer) und Olympiasieger, so- Kurve «Horse Shoe» präsentiert sich dagegen noch eiswie Weltmeister Erich Schärer. Die Chancen stehen gut, frei und harmlos. Vorfreude auf halsbrecherische Fahrten dass Swiss Sliding sowohl sportlich als auch wirtschaft- kommt auf – die Suche nach der schnellsten Linie. Chrilich wieder an die erfolgreichen Zeiten anknüpfen kann. stian Meili kennt sie. Als Pilot auf seinen Taxifahrten steht aber die Sicherheit der Gäste im Vordergrund. Nicht Als Erfolgsgarant bei WM und Olympischen Spielen! Meili ist bestrebt, St. Moritz zum eigentlichen nur ein Adrenalinkick, sondern auch ein unvergessliches Kompetenzzentrum auszubauen. Dies bedeutet eine enge Erlebnis! Zur vollen Zufriedenheit der Kunden. Wie Zusammenarbeit zwischen dem Verband und den Betrei- Meili sich das auch als umsichtiger Gastronom hinter die bern der Bobbahn. Die Ausstrahlung der ältesten und zu- Ohren geschrieben hat. dem noch einzigen Natureis-Bobbahn der Welt und deren grossen Werbeeffekt gilt es zu nutzen. Nicht zuletzt auch unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit.
Monobob mit Zukunft
An den Olympischen Spielen 1928 in St. Moritz wurde noch ein Wettkampf im Fünfer-Bob (bäuchlings im Schlitten) ausgetragen. Neuerdings hat man die Besatzung auf einen Fahrer reduziert. Monobob, ein EinPersonen-Schlitten! Der Pilot ist Lenker und Bremser in einem – also nur für sich selbst verantwortlich. Der Gedanke dahinter: Den Bobsport populärer machen. Breitere Massen für den Eiskanalsport begeistern. Die Idee faszinierte auch Nick Hayek, Swatch-Chef. In St. Moritz sind für diese Saison bereits Rennen in dieser Disziplin geplant. Zusammen mit Christian Meili und Ivo Ferrari, Präsident des Internationalen Bobverbandes (FIBT) strebt Hayek die Einführung auf ausländischen Bahnen an. Mit einer internationalen Rennserie. Dank dem OMEGA-Engagement wird die neue Sportart vielleicht mal WM-tauglich oder sogar olympisch! Christian Meili betont mit Begeisterung, dass der Monobob für jedermann (auch Frauen) geeignet ist. Nach einer kurzen Einführungsphase kann die Fahrt ab Monti’s Bolt, dem zweiten Streckenteil (Juniorstart am Sunny Corner) in Angriff genommen werden. Von ganz oben ist eine intensivere Schulung erforderlich.
Bob-Legenden erinnern sich Christian Meili: Zahlreiche Stürze in Cervinia, Abbruch des Rennens, Bahnkorrekturen, Wiederaufnahme des Rennens am folgenden Tag: Anweisung an Piloten: An gewissen Stellen bremsen. Kam für Meili-4-er Bob nicht in Frage. Sturz – Seitenlage – wieder aufgestellt – auf allen Kufen durchs Ziel. Resultat: Zweitbeste Laufzeit! Christian Reich: Medaillen-Gewinner an WM und OS, Vizepräsident Int. Bobverband (FIBT) Vor Jahren als Trainer vom Monaco-Bobteam. Besuch Formel 1 Rennen in Monaco mit Christian Meili. Während Nachtessen wurde Meilis Auto geklaut. Auf zur Polizei. Mit meinem Roller, Meili hinten. Seine Reaktion im Anschluss: «Du fährst ja verreckter als ich, wenn Du hinten auf meinem Bob sitzt. Wieso? Schau mal die dunklen Streifen auf meiner beigen Hose. Wir haben seitlich ein Auto touchiert…!» Reto Götschi: WM 1997 im Zweier, Medaillen-Gewinner an WM und OS Topzeit oder Flop: Oft täuscht der Eindruck während der Bobfahrt. Tatort St. Moritz: Ich spürte, jede Kurve, jede Linie, absolut perfekt gefahren. Ein seltenes Glücksgefühl. Es täuschte nicht. Resultat: Der Sieg! Hausi Leutenegger: Bob-Olympiasieger Sapporo 1972 Ich lud Schauspieler Bruno Ganz zur Bobfahrt nach St. Moritz ein. Ich an der Bremse. Am Ziel fragt er: «Sind wir schon unten?» Beim Aussteigen bemerkte ich, dass Ganz im… Mantel eine Rotwein-Flasche bei sich trug! Später im Auto einer Journalistin übergab er sich…!
Die Besten Text: Janine Birrer Fotos: Corinne Fröhli
cp carbolito Der neue Hi-End Winterhelm von cp hat eine Oberschale aus edelstem Carbon, der untere Teil ist im Inmoldverfahren gefertigt mit einer hochwertigen Polycarbonatschale. Im COOLMAX-Innenfutter ist eine plus4 – Folie eingearbeitet. Wissenschaftlich belegt ist die vierfach positive Wirkung auf den Helmträger: Verbesserung der Balancefähigkeit, erhöhte Speicherfähigkeit der Körperenergie, optimierte Leistungsfähigkeit und ein generell besseres Körpergefühl. Eingelassene Lüftungskanäle und 20 variable Öffnungen sorgen für eine optimale, individuell anpassbare Lüftung und Kühlung. Den cp carbolito gibt‘s in 4 Grössen und 3 Farbvarianten für CHF 499.– im Fachhandel. 1.
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Zur Person: Patrick Odier (1955) ist Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) und Senior Partner der Genfer Privatbank Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. Nach dem Wirtschaftsstudium an der Universität Genf absolvierte Patrick Odier einen MBA in Finanzwissenschaften der Universität von Chicago. Er kam 1982 zu Lombard Odier & Cie und vervollständigte seine Ausbildung in Zürich, New York und Montreal, bevor er 1986 zum geschäftsführenden Teilhaber ernannt wurde. Seit dem 1. Juli 2008 ist er Senior Partner bei Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. Patrick Odier ist seit dem 17. September 2009 Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung. Bei verschiedenen in- und ausländischen akademischen Institutionen und NonProfit-Organisationen ist Patrick Odier Mitglied des Verwaltungsrates. Zusätzlich ist er stellvertretender Vorsitzender der economiesuisse (Verband der Schweizer Unternehmen).
Schweizer Banken sind am besten kapitalisiert und charakterisieren sich durch starke Diversifikation Text: artikuliert.ch Foto: z.V.g.
Nicht nur der Tourismus, auch der Schweizer Finanzplatz kämpft gegen die weltweite Krise. Die überzeugenden Gegenrezepte hat Patrick Odier (mit-) entwickelt, seit 2009 Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung. Ein Musterbeispiel, wie man in schwierigen Situationen führt und kommuniziert.
Sie sind Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung und haben ein neues Konzept zur Stärkung des Finanzplatzes Schweiz entworfen. Wie sieht dieses Konzept genau aus? Ziel ist es, den Erhalt und das Wachstum der Wertschöpfung in der Schweiz sicherzustellen. Die Finanzplatzstrategie 2015 definiert,
wie sich der Finanzplatz Schweiz in Zu- kompetente und talentierte Mitarbeitende kunft positioniert. Sie beruht auf vier Pfei- auf allen Stufen. lern: Zum ersten konzentrieren sich die Der Schweizer Finanzplatz gilt Schweizer Banken künftig auf die Akquisi- weltweit als Vorzeigemodell. Wieso? tion und Verwaltung versteuerter Vermögen. Aufgrund der vorher genannten Kernwerte. Ein zweiter Pfeiler der Strategie besteht in Überdies spielt der Finanzplatz in der der Regularisierung bislang unversteuerter Schweiz eine Schlüsselrolle, da sich das Vermögen. Den dritten strategischen Pfeiler Land durch sehr starke Grundlagen ausbildet der auch weiterhin geltende Schutz zeichnet. Hier möchte ich unter anderen die von privaten Informationen über Vermö- politische Stabilität, die Rechtssicherheit gensverhältnisse von Kunden. Einen auto- oder die Währungsstabilität anführen. matischen Informationsaustausch über Ver- Gilt dies auch für die mögen aus dem Ausland wird es auch in vorherrschende Krise? Zukunft nicht geben. Viertens setzen sich Wie viele andere Staaten, wurde auch unser Schweizer Banken für eine Verbesserung Land von der Krise beeinträchtigt. Allerder Konkurrenzfähigkeit durch optimale dings, haben sich die Schweiz und ihr FiRahmenbedingungen im Inland und er- nanzplatz als ausserordentlich widerstandsleichterten Marktzugang in anderen Län- fähig erwiesen. Aufgrund der verschiedenen dern ein, um Wachstumschancen in etablier- Bankenmodelle wurden die Risiken diversiten und aufstrebenden Regionen der Welt fiziert und unsere Banken gehören zu den am besten kapitalisierten Instituten weltweit. optimal nutzen zu können. Worin bestehen die WachstumsInwiefern ist der Schweizer Finanzplatz chancen des Finanzplatzes Schweiz dadurch noch konkurrenzfähiger? Der Schweizer Finanzplatz ist und bleibt in der Zukunft? weiterhin extrem konkurrenzfähig. Er ba- Um unsere führende Wettbewerbsposition siert auf vier Kernwerten: Stabilität, Univer- weiter zu verstärken, müssen die rechtlichen salität, Verantwortlichkeit und Exzellenz. und steuerlichen Rahmenbedingungen lauSie ermöglichen Swiss Banking erst die not- fend verbessert und auch neue Wachstumswendige Differenzierung und erlauben uns felder identifiziert und entwickelt werden. dadurch eine einzigartige Positionierung im Die Schweiz war mit ihrer pragmatischen internationalen Wettbewerb. Stabilität zeigt Gesetzgebung und Regulierung stets fühdabei auf, dass der Finanzplatz stark von rend. Um Wachstum zu erzielen, braucht es Schweizer Werten geprägt ist. Gerade im vor allem in potentiell attraktiven GeAusland sind die politische Stabilität, die schäftsfeldern, wie beispielsweise dem AsRechtssicherheit oder die Währungsstabili- set Management, günstige Rahmenbedintät wichtige Faktoren. Universalität zeich- gungen. Andererseits soll aber auch die net die globale Dienstleistungspalette der Möglichkeit geschaffen werden, neue marBanken in der Schweiz aus. Universalban- genträchtige Produkte beispielsweise im ken sichern den Erfolg des Finanzplatzes. Bereich der Hedgefonds oder Private Equity Hohe Diversifikation, Offenheit und Vernet- aus der Schweiz anzubieten. Im Übrigen zung sind weitere Ausprägungen. Wir agie- bietet das Asset Management bedeutende ren global und lokal. Die Verantwortlichkeit Synergien mit dem traditionellen Private umschreibt die Haltung der Akteure auf un- Banking, wo unsere Expertise einzigartig serem Finanzplatz. Wir verhalten uns regel- ist. Die Schweiz – als Weltmarktführerin in konform im In- und im Ausland. Die Inte- der grenzüberschreitenden Vermögensverressen unserer Kunden sind für uns zentral waltung mit einer Jahrhunderte alten Tradiund das Recht auf Schutz der Privatsphäre tion und Expertise – befindet sich in der bleibt – wie vorher erläutert – ein wichtiger einzigartigen Position, um in der VerwalPfeiler. Auch nehmen wir unsere Verantwor- tung neu geschaffener Vermögen eine fühtung gegenüber der Gesellschaft, anderen rende Rolle zu spielen. Wirtschaftsakteuren und der Umwelt wahr. Was sind die Herausforderungen, Exzellenz steht für unsere professionellen, denen zukünftige Generationen von hochstehenden und innovativen Dienstlei- Bankiers gegenüberstehen werden? stungen, die sich an der Performance für un- In einem Umfeld, das von Konkurrenzdruck sere Kunden ausrichten. Um dies zu errei- und immer komplexeren Produkten, sowie chen, stützen wir uns auf gut ausgebildete, einer zunehmenden Reglementierung ge-
prägt ist, muss der Bankier der Zu- 41 kunft sowohl über ein breites als auch ein spezialisiertes Fachwissen verfügen. Der Finanzplatz und die einzelnen Banken, die vor Jahren mit dem Swiss Finance Institute (SFI) und anderen Hochschulen eine wichtige Grundlage für die Förderung von Talenten gelegt haben, müssen noch mehr Mittel in die Ausbildung stecken. In diesem Zusammenhang sollten auch die verschiedenen Qualifizierungs- und Zertifizierungsverfahren für Bankmitarbeitende wie sie bei den Banken bereits existieren, zentral akkreditiert werden. Inwieweit kann sich der Finanzplatz Schweiz noch verbessern? Der Finanzplatz muss sich besser präsentieren, und zwar im In- und Ausland. Das 100-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen Bankiervereinigung im nächsten Jahr wird eine Bühne dafür bieten. Wir müssen unser Licht nicht immer unter den Scheffel stellen. Diskretion im Interesse der Kundschaft ist gut, Offenheit und Selbstbewusstsein gegenüber den Herausforderungen ist noch besser. Wir müssen selbstsicher und nicht arrogant, partnerschaftlich und nicht egoistisch, offensiv und nicht defensiv auftreten. Wir haben viele Leser- und Leserinnen aus Deutschland. Wieso ist die Schweiz weiterhin ein attraktiver Ansprechpartner für Finanzdienstleistungen für Kunden aus Deutschland? Der Finanzplatz Schweiz hat sich stets durch seine Internationaliät ausgezeichnet. Diese Offenheit widerspiegelt sich auch in vielen anderen Wirtschaftsbereichen in der Schweiz. Dadurch ist es uns möglich, eine erstklassige Dienstleistungspalette für die anspruchsvollsten Kunden der Welt anzubieten. Die deutschen Kunden schätzen – ebenso wie Kunden aus anderen Staaten – unsere Dienstleistungen, die wir bereits seit mehreren Generationen von Bankiers anbieten und weitentwickeln. Die Schweizer Banken sind nicht nur am besten kapitalisiert, sondern charakterisieren sich auch aufgrund ihrer starken Diversifikation: Neben den klassischen Sektoren wie Vermögensverwaltung, Privat- und Firmenkundengeschäft, Asset Management und Investmentbanking umfassen unsere Dienstleistungen auch sich dynamisch entwickelnde Services wie Rohstoffhandel, Handelsfinanzierung und alternative Vermögensverwaltungsdienstleistungen.
Bild: «Das alles machen wir nur für gelb-blau», Arno Del Curto.
Der Schweizer Trainer des Jahres Text: artikuliert.ch Foto: z.V.g.
Fünf Schweizermeistertitel hat Arno Del Curto mit dem HC Davos inzwischen geholt. Drei weitere Male stiess der gebürtige St. Moritzer bis ins Playoff-Finale vor. Dies ist umso erstaunlicher, als die Gegner teilweise über grössere Budgets und mehr wirtschaftliche Ressourcen verfügen. So etwas hat es im Schweizer Eishockey noch nie gegeben. Arno Del Curto; Womit fangen wir an? Anknüpfen am letzten Interview? Was habe ich da gesagt? Zum Beispiel haben Sie uns die Entwicklung des Eishockeys erklärt. Ach so, ja. Also die ist natürlich schon wieder weit fortgeschritten. Wir sind ständig daran, uns weiter zu entwickeln. Jeden Tag. Überhaupt ist das Leben eine immer andauernde Suche. Eine Entwicklung. Man verbessert sich. Und sucht weiter. Ich will immer besser werden, zusammen mit der Mannschaft. Sie weiter bringen. Von einem Punkt zum nächsten. Und wenn man intensiv sucht, dann findet man auch. Vor ein paar Tagen haben Sie in einem Interview gesagt, die Mannschaft sei gerade daran, das Spielsystem zu verändern. Wir arbeiten an Details. Die ganze Sportart können wir ja nicht neu erfinden, da hat sich in den letzten Jahren so viel getan. Also ver-
feinert man. Arbeitet an Finessen. Und da gibt es schon immer wieder Ideen. Und die probiert man aus. Sind es die Pässe aus der Verteidigung, die anders kommen sollen? Nein, wir arbeiten an den Laufwegen. Heute im Training haben Sie mehrmals die Übungen unterbrochen und vorgezeigt, was Sie genau von den Spielern verlangen. Genau. Einmal sind Sie in der Mittelzone von der rechten Seite ins Zentrum gefahren, haben einen Kreis gezogen, dann nach links weiter, um vor der blauen Linie wieder einen Bogen zu machen. Das alles in vollem Tempo. Und mit lautstarken Rufen. Da wollte ich nur zeigen, wie es in dieser Situation optimal gewesen wäre. Dann war das nicht die Neuerung? Nein, das war sie nicht. Und das kann ich so
schnell sowieso nicht erklären. Es ist ein Prozess, in dem wir drin stecken und an dem wir jeden Tag arbeiten. Man muss immer rennen. Hundertprozent Einsatz geben, die Spieler müssen auf dem Eis rastlos sein. Und dann müssen die Pässe haargenau kommen. Im richtigen Moment. Die Spieler müssen hellwach sein. Mit der Scheibe. Ohne Scheibe. Laufen. Schauen. Spielen. Ich will ständige Bewegung im Spiel. Dann entstehen freie Räume in der Mittelzone. Und das gibt Platz für Angriffe. Aber das ist wirklich schwierig zu erklären. Wie kapiert es die Mannschaft? Es geht da nicht um kapieren. Das ist das falsche Wort. Wir machen Fortschritte, weil wir hart arbeiten. Jeden Tag. Als wir Sie das letzte Mal zum Interview trafen, hatten Sie gerade der Nationalmannschaft abgesagt. Wir vertreten nach wie vor die Meinung, dass Sie der beste und einzige Trainer für die Schweizer Nationalmannschaft sind – natürlich nur als Zweitaufgabe, nebst dem HC Davos. Das waren damals einige Gespräche, die viel Zeit gekostet haben. Das Resultat kennen wir. Kurz davor sind Sie Schweizer Meister
geworden, hatten über den Sommer gewichtige Abgänge im Kader und standen dennoch gleich wieder an der Tabellenspitze zu Beginn der Folgesaison. Dann kam dieses Ereignis mit der Nationalmannschaft und dann fiel Ihr Team plötzlich in ein Loch. Hat Sie das ganze doch mehr mitgenommen, als gemeinhin angenommen? Nein, das war, weil wir viele Verletzte hatten. Hören Sie jetzt auf mit der Nationalmannschaft. Das Thema ist vom Tisch. Um unnötige Polemiken zu vermeiden, will ich jede Diskussion zu diesem Thema gleich im Keim ersticken. In der vergangenen Saison sind Sie wieder Schweizer Meister geworden. Was braucht es für Erfolg? Harte Arbeit. Immer wieder harte Arbeit. Und man muss innovativ sein. Aber auch mutig. Und beharrlich. Und dann braucht es auch noch Glück, damit man Erfolg hat. Aber das wichtigste ist sicherlich die ehrliche, konsequente Arbeit und vor allem viel Spass. Führen Sie eigensinnige Charaktere, indem Sie ihnen grössere Verantwortung geben oder indem Sie ihnen möglichst präzise Vorgaben machen? Ist das jetzt eine Fangfrage? Also dann beenden wir gleich das Interview. Nein, das ist einer der Punkte, in denen wir Sie am meisten bewundern. Ich habe kein Problem mit schwierigen Charakteren. Im Gegenteil. Oftmals sind genau diese Spieler Winnertypen, die man einfach ab und zu bremsen muss. Das sollte auf keinen Fall eine Provokation sein. Wenn Jemand zu mir kommt und eine gute Idee bringt, dann nehme ich diese Idee natürlich auf. Aber ich frage Sie, was sollte es denn für andere Ziele geben, als das Spiel schneller und kreativer zu machen? Okay, Sie sind ja kein Sportjournalist, Sie geben da Ihre Hefte heraus. Vielleicht fragen Sie mich deshalb so etwas. Aber im Sport gibt es eben keine Zwischenlösungen. Das ist nicht wie in der Politik, wo man diskutiert und dann Kompromisse macht. Was zählt, ist Sieg oder Niederlage. Ja, aber Sie sind erfolgreicher als andere. Und das über Jahre. Obwohl Ihnen immer wieder Leistungsträger weggekauft werden. Wir müssen mit Jungen arbeiten. Weil wir
nicht über dieselben finanziellen Mittel verfügen, wie die Konkurrenz. Umso wichtiger, dass sich das Team stets weiterentwickelt. Selbst, wenn Leistungsträger uns verlassen, weil sie an anderen Orten mehr Geld verdienen. Sehen Sie gerade heute habe ich das wieder mit der Mannschaft besprochen: Wie machen das andere? Beispielsweise Fussballteams. Der FC Barcelona spielt konstant auf hohem Niveau. Die sind nicht nur erfolgreich, die bieten auch noch dem Publikum etwas. Oder ein Spiel von Chelsea habe ich ebenfalls kürzlich gesehen, wie die gekämpft haben, obwohl sie eigentlich alle mehr als genug verdienen, das hat mich beeindruckt. Oder haben Sie die RugbyWeltmeisterschaften in Australien verfolgt? Die gehen immer voll zur Sache. Sowas diskutiere ich auch mit meinen Spielern. Wie kann man nach so viel Arbeit und so vielen Titeln trotzdem noch härter arbeiten? Das sind für mich gute Beispiele. Und da lasse ich mich gerne inspirieren. Von den Besten. Wir wollen ja auch die besten sein. Finden Sie diese Ideen vor allem, wenn Sie alleine sind? Ich suche und finde die Ideen einfach. Manchmal erzähle ich den Spielern von meinen Ideen, spreche mit ihnen darüber und bekomme so gute Details zurück, von welchen ich mich inspirieren lasse und sie einbringen kann. Der HC Davos ist gerade 90 jährig geworden. Inwiefern bewegt Sie das? Hier wurde über all die Jahre etwas aufgebaut, worauf man stolz sein kann. Früher haben wir immer gesagt, wenn man im Eishockey etwas lernen will, dann muss man nach Amerika fahren, in die NHL. Aber ich glaube mittlerweile könnten sie eigentlich zu uns kommen, nach Davos. Was hier in Sachen Eishockey geboten wird, ist einmalig. Und dafür setzen wir uns täglich ein. Die ganze Arbeit, das ganze Drumherum, die vielen aussergewöhnlichen Menschen, die sich schon für diesen Club zerrissen haben – das alles machen wir nur für gelbblau. Mit Gaudenz Domenig hat der HC Davos seit dieser Saison einen neuen Präsidenten. Kann er das? Machen Sie mich jetzt nicht rasend. Das ist eine ganz schlechte Frage. Aber es ist wohl so, in der Medienlandschaft – es gibt keine Kathedrale, an die nicht drangepinkelt wird. Ich kenne das Spiel der Medien. Da wird
irgendwo drein geschossen, man sucht 43 förmlich nach Polemik, um die Aufmerksamkeit der Leser zu haben. Und dann besänftigt man wieder. Aber da spiele ich nicht mit. Die Frage stammt ja eigentlich auch nicht von uns, sondern von einem Churer Journalisten, der danach gefragt hat. Das gehört sich nicht. Das ist nicht das Verhalten eines Ehrenmannes. Stellen Sie sich vor, Tarcisius Caviezel, der scheidende Präsident, der so viel für den Verein geleistet hat und bei der Sanierung des HC Davos vor einigen Jahren eine tragende Rolle einnahm, würde so seinen Nachfolger desavouieren. Das geht doch nicht. Das müssen auch die Medien respektieren. Wie ist Gaudenz Domenig damit umgegangen? Er ist ein Gentleman. Ein echter Gentleman. Ein fantastischer neuer HCD-Präsident. Wobei er vorher als Vize-Präsident ja schon immer bei den wichtigsten Entscheidungen dabei war. Er vertrat Tarcisius Caviezel jeweils, wenn dieser mit anderen Aufgaben innerhalb seiner vielen Mandate beschäftigt war. Gaudenz Domenig hat etwas, das ich vielleicht noch lernen muss. Wenn ich angegriffen werde, dann schlage ich meistens auch zurück. Er aber bleibt auch in einer solchen Situation ganz ruhig und sachlich. Er ist für mich eine grossartige Respektsperson. Was halten Sie als gebürtiger St. Moritzer und langjähriger DavosTrainer von der gemeinsamen Olympia-Kandidatur? Es ist noch zu früh, dass ich mich dazu äussere. Da gibt es zahlreiche andere, die sich diesem Thema widmen und die das sicher gut machen. Meine Aufgabe als Trainer des HC Davos lässt es nicht zu, dass ich mich da momentan gross involviere. Wenn es nötig ist, werde ich die Kandidatur sicherlich unterstützen, mit einem Statement oder einem ähnlichen Beitrag – ich kenne ja alle persönlich, die sich für Olympia in Davos und St. Moritz einsetzen. Aktuell gibt es keinen auffälligeren Kommentar, den wir dazu schreiben können? Nein. Doch – schreiben Sie, ich wünsche allen, die sich für eine Olympiakandidatur von St. Moritz und Davos einsetzen, viel Glück. Und viel Kraft.
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Am Puls des Geschehens Text: Ernesto Kellenberger Foto: Michael Berger
Er spurt vor. Ebnet den Weg. Schafft Voraussetzungen für den Erfolg von Veranstaltungen. Für eine positive Ausstrahlung und Werbewirksamkeit von St. Moritz und des Oberengadins. Stets für die Sache, nicht für das Ego. Martin Berthod, ein Macher!
laut Berthod bekanntlich eine besondere Anziehungskraft aus. Man glaubt vielleicht, hier leichter Geld machen zu können. Im Trend sind zurzeit Charity-Veranstaltungen und sorgen für Gesprächsstoff.
Ein offenes Ohr für alle Ideen
Ist Martin Berthod ein Mann, der nur schwerlich «Nein» sagen kann? «Ja, so ist es», gesteht er mit einem Hauptdarstellerin im Oberengadin ist zwar die schelmischen Lächeln im Gesicht. Mit andern Worten Natur. Doch was wäre St. Moritz ohne die Fülle von heisst dies auch, dass er sich nicht scheut, unter Druck hochklassigen Sport- und Kultur-Events. Eine Dichte zu arbeiten und sich in schwierigen Fällen zu engagievon Highlights reiht sich aneinander. Veranstaltungen ren. Jedenfalls hat er für alle Ideen ein offenes Ohr. Er mit einer weltweiten Ausstrahlung. Diese gilt es zu ko- legt jedoch Wert darauf, etwas Spezielles zu bringen. So ordinieren, zu betreuen, zu begleiten, zu organisieren misst Berthod der guten Zusammenarbeit mit den Gemeinden eine besondere Bedeutung zu. Wichtige Fäden und Anschubhilfe zu leisten. Der starke Mann dahinter: Martin Berthod, laufen bei ihm zusammen. Fazit: An Martin Berthod 57-jährig. Seit 30 Jahren beim Kurverein St. Moritz, hat kommt keiner vorbei. er wesentlich zur sportlichen und kulturellen Entwicklung von St. Moritz beigetragen. Losgelöst von einem WM 2017 – Der Countdown läuft Horoskop würde ihn ein astrologisches Gutachten in Bereits stehen die Damen-Weltcuprennen vor der etwa wie folgt beschreiben: Zielstrebig, visionär, geht Tür. Die jährlich im fixen Weltcup-Kalender stehenden Probleme an, hartnäckig, unermüdlicher Schaffer, fein- Wettkämpfe werden erneut im Schaufenster des alpinen fühlig. Als Direktor bekleidet er sozusagen die Funktion Rennsports stehen. Die Gelegenheit für die St. Moritzer eines Dirigenten, Regisseurs oder Arrangeurs im Be- Organisatoren, ihr grosses, mehrfach erprobtes Knowreich Sport und Kultur. In verschiedenen Gremien und how und ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen. Nicht Projektgruppen nimmt er eine tragende und wegwei- zuletzt im Hinblick auf die WM-Kandidatur 2017. Im sende Rolle ein. 15-Stundentage sind oft die Regel. Ein Oktober 2011 vermochte das St. Moritzer-OK die Fachenormes Pensum, welches er mit einem starken, achtköpfigen Team nur dank grosser Routine und Erfahrung bewältigt. Für die bereits zur Tradition gewordenen An- english: Close to the action lässe «St. Moritz Gourmet-Festival» und «British ClasHe spurts forward. Paves the way, creates condisic Car Meeting» stellt der Kurverein z.B. auch das Se- tions for the success of events. For a positive attitude kretariat zur Verfügung. Könnte der vielfältige and publicity value of St. Moritz and the Upper EngadiEventkalender sowohl im Winter wie auch im Sommer ne. Always for the cause, not for the ego. Martin Berthod, bald mal übersättigt sein? Der Name «St. Moritz» strahlt a doer!
Martin Berthod Auch beim St. Moritz City Race legt Martin Berthod Hand an.
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Der Name «St. Moritz» strahlt eine besondere Anziehungskraft aus.
Impressum Snowtimes «Das Wintermagazin» in St.Moritz / Engadin, Davos Klosters und Saanenland Auflage: 12’000 pro Region Redaktion: Marco Meyer, Ernesto Kellenberger Claudia Thöny, Alexandra Widmer, Martina Schnelli Fotos: Michael Berger, Marco Felix, Ernesto Kellenberger Grafik: Dominic Rechsteiner Herausgeber: Marco Meyer, Snowtimes GmbH, 7270 Davos Platz Inseratemöglichkeit: www.snowtimes.ch
spezialisten der FIS Inspection Group mit einem qualitativ hochstehenden Dossier zu beeindrucken. Dennoch wird die definitive Ausmarchung Ende Mai 2012 in Südkorea nicht zu einem Spaziergang werden. Insbesondere Are (Schweden) könnte sich als nicht zu unterschätzender Konkurrent erweisen. Das OK ist identisch mit demjenigen der WM 2003. Ein Vorteil? Zweifellos, auch wenn die nächste WM neu inszeniert wird. Eine äusserst wertvolle Funktion spielt dabei erneut Martin Berthod. Als Technischer Delegierter (TD) der FIS weiss er z.B. die direkten Kontakte zu Renndirektoren zu pflegen und zu nutzen. Der unmittelbare Zugang zu Informationen u.a. in Sachen Reglementänderungen ist von grossem Wert.
Auf dem Weg zum Wintersport-Kompetenzzentrum
Neben der Ausrichtung (bei positivem Entscheid) der WM 2017, warten auf St. Moritz im sportlichen Bereich weitere grosse Herausforderungen. Obwohl Martin Berthod, als ehemaliger Weltcup-Abfahrer, seine Wurzeln im alpinen Skirennsport hat, ist er vehementer Verfechter einer Skisprunganlage. Das Projekt für eine Normalschanze mit grösstmöglicher Sprunglänge steht. Zurzeit wird dieses von Umweltorganisationen begutachtet. Die Volksabstimmung soll für das erste Halbjahr 2012 angestrebt werden. Dies ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem Wintersport-Kompetenzzentrum. St. Moritz als Magglingen des Wintersports – mit dem zusätzlichen Höhentrainings-Effekt! Alpiner Skisport, nordischer Skisport (inkl. Skisprung und Biathlon), Bob, Skeleton, Rodeln. Ganz im Sinne von Swiss Olympic und Magglingen. Selbst Eisschnellläufer aus Holland, Russland und Norwegen haben die Kunsteisbahn
(im Sommer) als Trainingsbasis entdeckt. Gian Gilli, Sportdirektor Swiss Olympic, ist geradezu begeistert von der Idee eines «Magglingen des Wintersports». Für die Region Südbünden würde dies zweifellos spürbaren Mehrnutzen und eine wesentliche Wertschöpfung bringen. Das grosse Potential gilt es zu nutzen.
Herausforderung Höhentraining
Als führender Ort für das Höhentraining im Sommer stehen einige dringend notwendige infrastrukturelle Aufgaben an: u.a. bei der Leichtathletik-Anlage. Es gilt, die Einmaligkeit und die Anziehungskraft von St. Moritz als das beste Höhentrainingszentrum zu erhalten. Andere, ebenfalls auf dieser Höhe gelegene (ausländische) Stationen würden allzu gerne in die Fussstapfen von St. Moritz treten. Für nächsten Sommer sind bereits Reservationen verschiedenster Nationen für diverse Sportarten eingegangen. Die Olympischen Spiele in London 2012 werfen ihre Schatten voraus. Diskussionen über eine allfällige Luftbrücke London-Samedan kommen ins Spiel. Noch hat aber das vollbepackte Winterprogramm erste Priorität. Damen-Ski-Weltcuprennen, Schweizer Meisterschaften und Weltcuprennen der Bob- und Skeletonfahrer und der Rodler, White Turf, Polo World Cup on Snow, Gourmet Festival u.v.a. Martin Berthod schaut mit Vorfreude und Befriedigung auf den Grossbildschirm. Live-Webcam von den Corviglia Hängen. Die Temperaturen sind tief. Die Schneeanlagen beschneien die Weltcup-Piste. Für ihn auch persönlich die Lieblingsstrecke, wenn er mal zum freien Skifahren kommt. Er ist gut gerüstet für die kommenden Aufgaben und Herausforderungen. Martin Berthod, der Mann, der anpackt. Mit sportlichem Ehrgeiz zum Erfolg! Nachgefragt bei… Christian Jott Jenny: Gründer und Künstlerischer Leiter Festival da Jazz St. Moritz «Martin Berthod? – Als Kulturschaffender immer schwierig, wenn man es üblicherweise mit Sportsmenschen zu tun bekommt. Nicht aber so bei Martin Berthod: Von allem Anfang an war er ein engagierter, loyaler Partner für das Festival da Jazz. Stets war für (fast!) jedes Anliegen die Tür offen, sein Team offen für Neues und, das zeichnet ihn besonders aus, er nimmt am Geschehen persönlich teil. Er weiss, für was oder wen er sich engagiert. – nämlich vor allem fürs Engadin. Und das alles als Berner Oberländer...!» Danke Martin für Deinen unermüdlichen Einsatz. Stets Dein Christian Gian Gilli: Sports Director Swiss Olympic «Stark im Gedanken – fleissig in der Ausführung», so lebt und funktioniert Martin Berthod seit vielen Jahren für den Sport und für St. Moritz. Sein Einsatz ist enorm, seine Leidenschaft speziell für den Skisport unerschöpflich. Martin verdient grosse Anerkennung.
der feine unterschied ist exklusiv. exklusiv heisst: nicht f‹r alle, exklusiv ist individuell. exklusiv heisst: reserviert f‹r menschen, die das besondere zu schƒtzen wissen. exklusiv heisst: nur f‹r sie.
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