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Snowtimes Das Wintermagazin 2012
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Der Zauberbergtunnel
Die Lösung für das Verkehrsproblem
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Keiner hat diese Farben wie ich
Ernst Ludwig Kirchner Malweise, Maltechnik, Schaffensprozess 3
Arno Del Curto
Der Schweizer Trainer des Jahres 4
AO Foundation
Stärkt das Kongresswesen, nachhaltig und langfristig
Eine Marke der Daimler AG
Nachhaltig bei Eindruck und Verbrauch. Die neue M-Klasse. Permanent souverän. In der neuen M-Klasse steckt die für Mercedes-Benz typische Mischung aus Designbegeisterung und Ingenieurskunst. Daher gibt es an ihr keine Form, keine Linie, die nicht zugleich auch eine Funktion hat – wie zum Beispiel eine Verringerung des Luftwiderstands und damit des Verbrauchs. Herausragend dabei ist der souveräne ML 250 BlueTEC 4MATIC mit 204 PS und einem Verbrauch von 6,0 l auf 100 km*. Erleben Sie selbst, wie sich der Premium-SUV anfühlt, und vereinbaren Sie gleich eine Probefahrt bei Ihrem Mercedes-Benz Partner oder unter www.mercedes-benz.ch/m-klasse
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Bild: «So facettenreich wie unsere Berge, ist auch das Angebot abseits der Skipiste», Annemarie Meyer.
Die Herausforderungen gemeinsam angehen Text: Claudia Thöny Foto: Michael Berger
Der Schweizer Tourismus ist zurzeit einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Annemarie Meyer, Vizedirektorin der Destination Davos Klosters, steckt deswegen nicht den Kopf in den Schnee. Ein Gespräch über Berge, Gratisskipässe und Winterspektakel.
unserer Facebook-Seite machen wir WettbeSNOWTIMES: Frau Meyer, werbe und informieren über unsere Events. nutzen Sie Facebook? Annemarie Meyer: Natürlich, wer tut dies Ausserdem tauschen sich unsere Gäste daheutzutage nicht? Facebook ist für mich rauf aus. Wir haben knapp 17‘000 Fans und eines von vielen Kommunikationsinstru- sind eine der beliebtesten Wintersportorte menten und hat ja nicht nur privat, sondern der Alpen. vor allem auch geschäftlich viel Potential. Zum neuen SaisoneröffnungsZum Beispiel als interaktive Plattform für angebot gab es viele positive eine Destination wie Davos Klosters. Auf Reaktionen auf der Pinnwand.
Titelbild: Emile Cardinaux, Davos color lithograph, 127 x 90 cm, 1918
Bild: Marco Felix
DER NEUE RANGE ROVER EVOQUE
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Solche Angebote scheinen professionellen Einrichtungen wie das Kon9 Anklang zu finden. gresszentrum und gute Hotels, zudem AngeJa, dank der guten Zusammenarbeit von Ho- bote rund um den «Kongresstourismus» und tellerie, Bergbahnen und Tourismusorgani- ganz wichtig natürlich auch eine gewährleisation können wir in der Vorsaison bis kurz stete Sicherheit. Liebe Leserinnen und Leser, vor Weihnachten künftig leistungsstarke Das Kongresszentrum wurde vor SNOWTIMES geht bereits in seinen und kontrastreiche Angebotspakete lancie- einem Jahr erweitert. Zahlt sich diese fünften Winter. Und noch immer haben wir ren, die den Skipass bereits ab einer Über- Investition aus? kein jüngeres Team gesehen, das ein ähnnachtung gratis mit drin haben. Der aktu- Der Umbau des Kongresszentrums bewährt liches Produkt heraus gibt. Unsere Redaktion ellen Euro- und Dollarschwäche gegenüber sich auf jeden Fall. Die Resonanz ist äus- besteht aus Studenten, Jung-Unternehmern, dem Franken begegnen wir mit Mehrwert- serst positiv und die Anfragen hoch. Trotz Wintersportlern, stillen Schaffern, KunstinteAngeboten, wie dem geschenkten Skipass. der aktuellen Wirtschaftskrise, die sich ge- ressierten und Ästheten. Weil es uns Spass Solche Angebote wollen wir auch während nerell auch auf den Markt des Businesstou- macht. Und weil wir die Schweiz, die Berge der Saison vermehrt anbieten. Dank dieser rismus niederschlägt, konnte Davos Con- und unsere Heimat lieben. neuen Kampagne mit der Hotellerie kom- gress im ersten Betriebsjahr 50 neue SNOWTIMES ist ein Produkt aus men sowohl die jüngeren Generationen, Fa- Veranstaltungen mit rund 20‘000 zusätz- Davos Klosters. So vielfältig wie Davos milien sowie Wintersport-Geniesser zu ver- lichen Gästen und 35‘000 Logiernächten Klosters. Mit schönen Uhren, schnellen Auhältnismässig günstigen Preisen auf ihre gewinnen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, tos, schicken Immobilien, der Rhätischen Kosten. dass eine Destination diversifiziert und sich Bahn, dem HC Davos, dem Kirchner MuseDecken denn Davos und Klosters ständig weiterentwickelt. Auch dann, wenn um, Kunstexperten, Kongressexponenten, die unterschiedlichen Ansprüche dieser das Wort «Wirtschaftskrise» schon zum Visionären, Skifahrern, Snowboardern, Lanverschiedenen Alters- und LifestyleDauerbrenner gehört. gläufern, Gastronomen, atemberaubenden Gruppen ab? Das sagten sich auch einige Winter- und Sommerlandschaften und vielen, Im Vergleich zu anderen Tourismusregi- Hoteliers in Davos. vielen mehr. onen positioniert Davos Klosters im Winter Ja, mit dem Hotel Grischa und dem DesignSNOWTIMES ist in den letzten Jahren neben dem Ort auch die Berge, im Sinne hotel fiftyone gewinnt Davos gleich zwei gewachsen. In weiteren bekannten Wintervon «Jedem sein Berg». Da wäre zum Bei- hervorragende neue Vierstern-Hotels. Aus- sportorten konnte dasselbe Konzept umgespiel das Jakobshorn mit Halfpipe, Funpark, serdem hat das Turmhotel Victoria aufge- setzt werden, das in Davos Klosters erprobt HipHop-Musik und Parties für Leute die stockt und auf der «Belle Etage» neue Zim- und bewährt ist. Dafür möchten wir uns bei das lieben. Oder das Pistenparadies Parsenn mer und grosszügige Suiten geschaffen. allen bedanken, die uns unterstützt und uns für jene, die die Vielfalt, das Traditionellere Apropos grosszügig: Umfassend weiter angetrieben haben. Ohne sie gäbe es und klassische Skierlebnis schätzen. Oder ist auch das alljährliche Programm kein SNOWTIMES. dann die familiären Gebiete wie Rinerhorn, der Winterhappenings. Risiko?! Nicht nur ein Schlagwort im Madrisa oder den Slow Mountain, die Allerdings. Auf der Showbühne Davos aktuellen wirtschaftlichen Umfeld. Zum allSchatzalp. Neben den zahlreichen Skigebie- Klosters fehlt auch dieses Jahr keine unserer täglichen Begriff geworden. Auch wir haben ten hat unsere Destination zudem das Glück, bekannten Topveranstaltungen. Davos Nor- es uns in diesem Winter zum Thema gemacht. mit den zwei unterschiedlichen Orten dic, der Spengler Cup, die O’Neill Evoluti- Mit grosser Willenskraft zum Erfolg! Sie beDavos und Klosters und deren Angeboten on, die Eisgala und das Klosters Snow-Polo gegnen Menschen verschiedenen Alters. eine grosse Bandbreite von Gästen anzu- bescheren unseren Gästen Jahr für Jahr Interessanten Menschen, die auf Beachtung sprechen. Klosters findet bei jenen Gästen spektakuläre Momente. Letzteres bringt mit und Anerkennung stossen. Personen mit LeiAnklang, die das Traditionelle, Rustikale, der legendären Britischen Musikgruppe denschaft und Enthusiasmus. Von ihrem Prodas Klassische und das Ländliche suchen. Duran Duran neben Pferden und Spielern dukt oder ihrer Dienstleistung überzeugt. Diese Gruppe zieht die «Selektion» dem auch Rockgrössen in die Region. Wer eige- Der damit einhergehenden Verantwortung riesigen Angebot vor. Davos hingegen ist ne Aktionen dem Zuschauerdasein vorzieht, bewusst. Sie sind in der Lage, mit Risiken ein Ort der vielen Möglichkeiten und spricht kann sein Können an zahlreichen Mitmach- umzugehen und richtig einzuschätzen. Diese aufgrund der Grösse und der Vielfalt ebenso Events messen. Einige davon sind beispiels- Begeisterung, diese Leidenschaft, diese Kreheterogene Zielgruppen an. Jene Gäste weise das neue Zipfelbob-Rennen oder das ativität, diese Kraft. Sie schöpfen sie nicht schätzen die Berge und die urbane Infra- Fear Nada, die Schneerallye mit den ausge- zuletzt aus der Magie des Landwassertals. struktur zugleich. fallenen Rennobjekten.. Und natürlich Sie leben hier oder kehren immer wieder Letztere Qualitäten scheinen kommt mit unseren Museen wie dem re- hierher zurück. Auch SNOWTIMES will bei auch den Businesstourismus zu nommierten Kirchner Museum Davos, dem Ihnen Emotionen wecken und auslösen, das überzeugen. Wintersport- und Spielzeug- oder dem neu- «Risiko» tragen wir. Haben wir Sie neugierig Ganz klar, doch das allein reicht noch nicht, en Grammophon- und Rundfunk Museum gemacht? Dann haben wir schon mal ein um Symposien, Kongresse und andere ge- Serneus auch Kunst und Kultur nicht zu erstes Ziel erreicht. Viel Spass beim Lesen. schäftliche Veranstaltungen nach Davos zu kurz. So facettenreich wie unsere Berge, ist Marco Meyer, Ernesto Kellenberger, holen. Dafür braucht es die entsprechenden also auch das Angebot abseits der Skipiste. Mitglieder der Redaktion
Editorial
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Bild: Die neue Umfahrung Saas beschleunigt die Anreise nach Davos Klosters um 15 Minuten.
«Die Saaser dürfen endlich tief einatmen» Text: Claudia Thöny Foto: Michael Berger
Auf jeden Fall. Die Reisenden nach Davos und Klosters erreichen die beiden Orte nun auf direkterem, rascherem und sichererem Wege. So mancher erinnert sich an stockende Fahrten zwischen Klosters und Küblis. Ja, vor allem an den Winterwochenenden. Dank der Umfahrung kommen die Verkehrsteilnehmer nun entspannter und mit weniger Ärger – zumindest was den Verkehr angeht – zu Hause oder in den Ferien an. SNOWTIMES: Herr Dicht, vor Birgt die Umfahrung, zum kurzem wurde die Umfahrung Saas Beispiel für das Gewerbe vor Ort, mit Paukenschlag und Trompeten auch Gefahren? eingeweiht. Wurde Ihnen, als OberDas Saaser Gewerbe und die wenigen Gastingenieur, zum Dank die Bürgerstätten haben in der Vergangenheit kaum schaft angeboten? Heinz Dicht: (lacht) Nein, nicht ganz. Aber vom Durchgangsverkehr profitiert. Die Entnachdem ich nun mehr als 30 Jahre in dieses lastung von den Blechlawinen stellt vielmehr regionale Projekt involviert war, fühle ich eine Chance, denn eine Gefahr dar. Saas kann mich in Saas tatsächlich auch ein wenig zu sich als ruhiger, sonniger und sehr nahe an der Destination Davos Klosters gelegener Hause. Wohn- und Ferienort neu positionieren. Die Freude über die neue Umfahrung Wie steht es um die Sicherheit unter der Bevölkerung ist gross. Und wie. Die Saaser können endlich aufat- des neuen Tunnels? men bzw. wieder tief einatmen, denn die Die sehr aufwändigen baulichen und elektroBelastung durch Abgase und Verkehrslärm mechanischen Einrichtungen entsprechen hat seither wesentlich abgenommen. Die den aktuellen Anforderungen der schweizebisherige Strasse als Hauptverkehrsader hat rischen Normen und den Vorgaben des Bundas Dorf komplett entzweit. Jetzt gehört sie desamtes für Strassen. Im Ereignisfall werprimär den Einwohnerinnen und Einwoh- den alle nötigen Massnahmen wie Absaugung nern. In Saas ist Ruhe eingekehrt und der der Brandgase, Alarmierung der Feuerwehr Schulweg für die Kinder sicherer geworden. und Polizei, Inbetriebnahme der NotbeleuchDie Bewohner von Saas haben wesentlich tung, Information der Automobilisten automatisch aktiviert. Die schweizerischen Sian Lebensqualität gewonnen. cherheitsvorschriften im Tunnelbau sind Und die Gäste der Region Davos weltweit auf höchstem Niveau. Klosters? Profitieren auch sie davon?
Nach 27 Jahren durfte die Gemeinde Saas vor wenigen Wochen die Eröffnung der langersehnten, neuen Umfahrung feiern. Mit dem Ende des Projekts fällt nicht nur Heinz Dicht, Oberingenieur des Tiefbauamts Graubünden, ein Stein vom Herzen.
Und wer trägt die Kosten dieses Projekts? Wenn wir von Kosten sprechen: Die Gesamtkosten von ca. 253 Mio. werden den Kostenvoranschlag von 267 Mio. Franken um mindestens 5 % unterbieten. Das ist eine Erwähnung wert, da andernorts viele grosse Bauprojekte am Ende den Budgetrahmen sprengen. Weil die Prättigauerstrasse Bestandteil des Nationalstrassennetzes ist, werden die Umfahrung Saas sowie die weiteren noch vorgesehenen Neubauten zu 92% durch die Schweizerische Eidgenossenschaft finanziert. Der Kanton übernimmt die restlichen 8%. Sind jetzt alle Arbeiten abgeschlossen? Was die eigentliche Umfahrung betrifft, ja. Im nächsten Jahr sind lediglich noch Fertigstellungsarbeiten ausserhalb der Fahrbahn erforderlich. Dies tangiert den Verkehr nicht. Allerdings ist Saas nur ein Teil des Gesamtprojektes «Küblis – Klosters». 2005 wurde mit der Klosterser Sunnibergbrücke die erste der drei Dorfumfahrungen eröffnet. Saas ist nun die zweite und 2016 wird Küblis vom Durchgangsverkehr erlöst sein. Dann darf sich auch Küblis bald wieder als vereintes Dorf fühlen. So ist es. Und mit der Eröffnung der Umfahrung Küblis in fünf Jahren wird die Destination Davos Klosters und das Unterengadin endlich über eine den heutigen Bedürfnissen entsprechende Strassenerschliessung verfügen.
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Bündner Bergluft fürs olympische Feuer Text: Renato Steck Foto: Michael Berger
Nachdem mit Tarzisius Caviezel einer der Mitinitianten bereits in der letzten Ausgabe von SNOWTIMES Stellung bezogen hatte, ging das Projekt Davos/St. Moritz als Siegerin aus der nationalen Ausmarchung für die Olympischen Winterspiele 2022 hervor. Der definitive Entscheid über eine Schweizer Kandidatur wird am 27. April 2012 fallen. Was dürfen wir uns davon versprechen? Man schrieb den 11. August und es war definitiv kein winterlicher Tag, als der Davoser Tagesschausprecher Urs Gredig über den Entscheid des Exekutivrats von Swiss Olympic berichtete. Temperaturen von weit über 20 Grad liessen die meisten Schweizerinnen und Schweizer eher von einem flammenden Grill als vom olympischen Feuer träumen. Doch nicht nur deshalb stiess Swiss Olympic Präsident Jörg Schild mit seiner Losung «zurück in den Schnee» an jenem Abend bei vielen Zuhörern auf taube Ohren. Denn alle wussten: Olympische Spiele bringen auch gewaltige Herausforderungen mit sich.
Höhenfeuer kontra Jet-Set-Feier
Dementsprechend nüchtern fiel das Presseecho am darauf folgenden Tag aus: Es war von Protest-Höhenfeuern, horrenden Kandidatur-Kosten und von einem olympischen Feuer die Rede, das nur schwach in den Schweizer Herzen brenne. Darüber hinaus wurden Zweifel an der Solidarität der übrigen Bündner Dörfer mit den «Jet-SetDestinationen» St. Moritz und Davos laut. Und in der Tat wären dort wohl die – zumindest kurzfristig – grössten Profiteure olympischer Winterspiele zu suchen, namentlich im Tourismus, im Detailhandel sowie im Bau- und Gastgewerbe. Andere hingegen müssten trotz oder gerade wegen des immensen Besucheransturms mit erheblichen Einschränkungen und Einnahmeausfällen
rechnen. Hinzu riskiere man laut Stefan Grass vom Komitee olympiakritisches Graubünden grosse landschaftliche Zerstörungen und eine drückende Schuldenlast für den gesamten Kanton. Dass die Durchführung ökonomisch und ökologisch nachhaltiger Spiele in den vergangenen Jahren beinahe ein Ding der Unmöglichkeit zu sein schien, wissen auch die Befürworter. Tarzisius Caviezel wird deshalb als Vorsitzender der Arbeitsgruppe «XXIV. Olympische Winterspiele Graubünden 2022» nicht müde zu betonen, dass man mit der Bündner Kandidatur ganz bewusst in eine andere Richtung gehen wolle: weg vom Gigantismus, zurück zum Ursprung. Zu diesem Konzept zählt neben den kurzen Transportwegen sicherlich auch die sinnvolle (Um-)Nutzung der bestehenden Infrastruktur wie beispielsweise des erweiterten Davoser Kongresszentrums.
mal geschafft, Olympische Winterspie- 13 le durchzuführen, die weder in den finanziellen Ruin noch zu einem ökologischen Kollaps führten. Suvretta House, St. Moritzersee und Cresta Run wurden auf einen Schlag weltberühmt und der kleine Ort im Oberengadin damit zum Symbol für den alpinen Wintersport – was man von möglichen Konkurrenzkandidaturen wie München oder Barcelona wohl kaum behaupten kann.
Bündner Röteli für die Funktionäre
Vielleicht wäre es nach einem mehr als 60-jährigen Winterschlaf wieder einmal an der Zeit aufzuwachen. Zeit, dem Rest der Welt zu beweisen, dass der Geist der olympischen Tradition nicht auf Grossstadt-Hektik und Marketingexzessen fusst, sondern auf der Liebe zum Wintersport im ursprünglichen Sinn. Vielleicht sitzt die Enttäuschung von 1999 aber bei vielen auch noch zu tief, als mit Sion die augenscheinlich beste Kandidatur für die Spiele 2006 an derjenigen einer norditalienischen Industriestadt scheiterte. So gut das Projekt nämlich auch sein mag, das Davos und St. Moritz präsentieren werden, am Schluss steht und fällt alles mit dem Wohlwollen der IOC-Funktionäre. «Es Wenn nicht wir, könnte passieren, dass die Frau eines IOCwer dann? Angesichts der enormen Dimensionen, Mitglieds gerne in Paris shoppen geht und welche die Spiele in den vergangenen Jahren deshalb Paris die Spiele bekommt, oder er angenommen haben, wird das vermutlich liebt die französische Küche», erklärte der nicht ausreichen. So fällt es vielen schwer zu St. Moritzer FIS-Präsident Gian-Franco glauben, dass ausgerechnet St. Moritz und Kasper im Zusammenhang mit der KandidaDavos eine Kehrtwende beim IOC herbeifüh- tur München 2018 unlängst der Frankfurter ren können. Doch vielleicht liegt gerade in Allgemeinen Zeitung: Bleibt den Befürworder mangelnden Vorstellungskraft auch unser tern die Hoffnung, dass sich diese Mitglieder zentrales Problem. Allen Unkenrufen zum auch von Bündner Spezialitäten überzeugen Trotz hat St.Moritz es nämlich schon zwei- lassen – viva!
Bild: Olympische Winterspiele bringen weltweite Aufmerksamkeit. Weil vieles von der Infrastruktur bereits vorhanden ist, rechnen Experten mit einer ausgeglichenen Gesamtrechnung.
Die Geburt einer Legende InterContinental Davos Resort & Spa, die Perle der Alpen Text: Lüchinger Est. Foto: Raumgleiter
Davos schreibt einmal mehr Geschichte. Mit 216 Zimmern und Suiten, 38 exklusiven Residenzen sowie höchstem Qualitätsanspruch an Bau und Betrieb entsteht im Landwassertal das aufsehenerregende Hotel-Resort der Alpen.
Müsste höchstklassige Hotellerie mit einem einzigen Bild dargestellt werden – jenes des InterContinental Davos Resort & Spa würde reichen. Eingebettet zwischen dem idyllischen Davosersee, Nadelwäldern und umgeben von hohen Bergen wächst das Resort wie eine goldene Perle aus dem Bündner Granit. Nach herkömmlichen Massstäben ist das InterContinental Davos Resort & Spa über der Fünf-Sterne-Kategorie angesiedelt – mit höchstklassiger Gastro-Art sowie kompromisslosem Anspruch an Service und Infrastruktur. Wie der Name bereits verrät,
bietet das Hotel neben Suiten, Restaurants, Lounges und Konferenzsälen auch eine grosszügige Spa- und Wellness-Landschaft, die höchste Ansprüche an Entspannung und Badekultur erfüllt.
Das eigene Paradies
Doch das InterContinental Davos Resort & Spa ist mehr als Spitzenhotellerie mit Wellness-Oase. Dem Hotel vorgelagert und unterirdisch damit verbunden sind 38 Residenzen, die das Beste zweier Welten vereinen: die Individualität der eigenen Wohnung
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Bild: Ihre private Wellness-Oase in den Alpen.
Bild: Mit dem InterContinental Davos Resort & Spa schreibt man in Davos Geschichte.
mit dem erstklassigen Service eines internationalen Hotels. Entsprechend können die Bewohnerinnen und Bewohner der Residenzen die gesamte Infrastruktur und Dienstleistungen des Hotels nutzen – von den Restaurants bis zum Zimmerservice. Die Grösse der Residenzen reicht von 2 bis 4 Zimmern, wahlweise sogar mit eigenem Spa. Wie beim Hotel gelten höchste Standards für Materialien und Verarbeitung aber auch bezüglich Nachhaltigkeit: So wird das gesamte Davos Resort & Spa nach dem Minergiestandard gebaut und zu 90 Prozent mit erneuerbarer
Bild: Der exklusive Innenausbau der InterContinental Residences Davos lässt Wohnträume wahr werden.
Energie beheizt. Baumaterialien wie Holz und Stein, stammen vorzugsweise aus regionalen oder lokalen Vorkommen. Einen Eindruck des Davos Resort & Spa und der Residenzen gewinnt man online unter «residences-davos.ch».
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Der Zauberberg-Tunnel Text: artikuliert.ch Fotograf: Michael Berger
Ist die Promenade eine Kantons- oder sogar Nationalstrasse? «Ja», sagt Dr. Volker Graf, Physiker und Wahldavoser. Damit wäre das Davoser Verkehrsproblem elegant gelöst. Vorausgesetzt, der Zauberberg-Tunnel kommt. Das Gespräch führt Erich Chiavi.
Dr. Volker Graf, was genau ist der Zauberberg-Tunnel? Im Grunde genommen nichts anderes, als die Tieferlegung der Promenade um rund 15 Meter ins Erdinnere, also nach unten. Der gesamte Verkehr ginge durch diesen Tunnel? Ja. Wieso der Name Zauberberg-Tunnel? Weil es eine spezielle Davoser Lösung ist. Das Projekt sieht vor, dass im Tunnel drei Spuren vorhanden sind. Eine Spur für den Verkehr. Eine zweite für ein durchgehendes Parkplatzsystem. Und die dritte für Service. In diesem Tunnel gibt es auch Parkplätze? Ja. Eine der drei Spuren ist eine reine Parkingzone. In Davos sind aber gerade mehrere Parkhäuser geplant. Das zeigt doch nur, wie akut das Problem ist. Gegenüber solchen Einzelprojekten bin ich aber skeptisch. Denn das grundlegende Problem, die Überbelastung der Promenade, wird dadurch nicht gelöst.
Sie würden also auf die Parkhäuser verzichten? Nicht ganz. Der Zauberberg-Tunnel enthält mehrere Seiten-Verbindungen. Ein Schwerpunkt ist sicherlich die Parsenn-Talstation. Ein zweiter zwischen Kongresszentrum und Eishockeystadion. Und ein dritter bei der Jakobshornbahn. Hier sind spezielle Ausgänge nötig. Und für die Schatzalp? Da natürlich auch. Wobei die Talstation der SchatzalpBahn ja direkt an der Promenade liegt. Und die verschiedenen Hotels entlang der Promenade? Für die sind Seitenzugänge vorgesehen. Die Hotels sind also direkt an den Zauberberg-Tunnel angeschlossen, mit entsprechenden Parkplätzen.
A magic mountain tunnel Davos has a traffic problem. A solution could be the magic mountain tunnel, which lies directly below the promenade and takes the strain from high volume of traffic and includes also a parking lane. At the moment it is still an idea of Dr. Volker Graf. SNOWTIMES believes that this is the best idea so far. english:
Erich Chiavi (links) und Dr. Volker Graf «Die Idee ist in einer gemeinsamen Diskussion entstanden und bereits mit diversen Fachleuten besprochen, um mögliche technische Showstoppers vorzeitig lösen zu können.»
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Profitieren auch Häuser an den Hanglagen von der Idee? Ja. Es entstehen neue Erschliessungsmöglichkeiten, gerade an steilen Hanglagen. Allenfalls auch für den Schatzalp-Turm. Durch einen Lift können diese Bauten ebenfalls an den Tunnel angeschlossen sein. Allerdings ist hier die Kostenverteilung etwas anders, als beim Gesamt-Tunnel. Wieso? Sehen Sie, das ist der Punkt, wo ich am meisten erstaunt bin. Die Promenade ist eigentlich eine Kantonsstrasse. Das heisst, sämtliche Kosten bei einer Gesamterneuerung übernimmt der Kanton. Nun haben Abklärungen in Chur ergeben, dass sogar die Bezeichnung Nationalstrasse in Frage kommt. Dies würde bedeuten, dass auch der Bund die Kosten teilweise oder ganz übernimmt. Dafür muss die Gemeinde Davos aber entsprechende Schritte vornehmen, was bis heute noch nicht geschehen ist. Die Landschaftsgemeinde Davos ist nach dem Bau des neuen Kongresshauses verschuldet. In einer solchen Situation sind die Einwohner verständlicherweise skeptisch gegenüber weiteren Investitionen. Ja. Aber es muss etwas geschehen, um das Verkehrsproblem zu lösen. Wenn der Kanton oder sogar der Bund die Kosten für den Bau einer Gesamtlösung übernimmt, dann muss doch auch die Davoser Bevölkerung dem Vorhaben zustimmen, oder? Ist ein Tunnel die Lösung für alles? Mit entsprechender Ankopplung von Hotels und Parking kann Davos sich grundlegend zum Besseren ändern und neue Möglichkeiten bieten. Klosters hat seine Umfahrung. Saas hat seine Umfahrung. Und Küblis hat bald seine Umfahrung. Nur in Davos geht der gesamte Verkehr noch mitten durch das Dorf. Der Zauberberg-Tunnel befreit die Innenstadt vom Verkehr. In der Hochsaison sind das schätzungsweise 3000 bis 4000 Fahrzeuge pro Stunde. Eine autofreie Promenade ist attraktiver für Davoser Touristen und beschert den Geschäften mehr Umsatz. Andere bekannte Schweizer Tourismusdestination wie Gstaad oder Zermatt haben diesen Effekt bereits. Kritiker befürchten, dass mit dem Wegfall des Verkehrs auf der Promenade auch die Kunden ausfallen. Haben diese Stimmen wirklich unrecht? Pessimisten gibt es immer. Sie werden beide Meinungen finden: Jene, die sagen, die Kunden nehmen ab. Und jene, die an eine Zunahme glauben. Ich bin klar der Meinung, dass die Geschäfte und Boutiquen an der Promenade vom Zauberberg-Tunnel profitieren. Er bringt genügend Parkplätze, die Kunden können direkt unterhalb anhalten. Das ist ja jetzt auf den Trottoirs meistens unmöglich.
Saanen im Berner Oberland oder auch Klosters sind Beispiele, wo der umgeleitete Verkehr eine Abnahme der Geschäftstätigkeit im Dorfkern zur Folge hatte. Das sind vielleicht kurzfristige Auswirkungen. Langfristig wird sich die zurückgewonnen Idylle im Dorfkern für den Tourismus allemal bezahlt machen. Der Gast schätzt es enorm, wenn er beim Spazieren und Shoppen im Dorfkern nicht ständig eine Blechlawine vor sich hat. Und vergleichen Sie keine Äpfel mit Birnen. Im Berner Oberland ist Gstaad Zielort des Verkehrs, nicht Saanen. Hier ist es Davos. Sie meinen, Klosters hat jahrelang vom Durchgangsverkehr profitiert. Oder eben darunter gelitten, je nach Sichtweise? Richtig. In Davos ist es eine andere Situation als in Klosters. Hier gibt es keinen Durchgangsverkehr von potentiellen Kunden. Davos ist ja Zielort dieses ganzen Verkehrs. Wie Gstaad oder Zermatt. Und diese beiden Destinationen haben grossen Erfolg mit der autofreien Gewerbezone. Was sind die nächsten Schritte zur Umsetzung des Zauberberg-Tunnels? Dringend nötig ist die Qualifizierung der Promenade als Nationalstrasse. Dies kann nur die Gemeinde forcieren, in Zusammenarbeit mit dem Kanton. Dann ist sicherlich eine öffentliche Diskussionsrunde notwendig, wo jede Interessensgruppen ihre Anliegen einbringen kann. Ist das realistisch, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen? Es ist eine Bedingung. Der Zauberberg-Tunnel ist eine klassische win /win Situation für alle Interessensgruppen. Es ist wichtig, dass Davos in solchen Entscheidungen gemeinsam agiert. Lösungen, die nur zugunsten von Einzelinteressen gehen, helfen nicht. Der Slogan kann nur lauten: Gemeinsam jetzt planen für morgen, die Destination und den Ort stärken. Sozusagen gemeinsam in die Zukunft tunneln. Denn die Konkurrenz auf dem Tourismusmarkt hat das Verkehrsproblem schon gelöst. Wo wäre der Eingang zum Tunnel? Das müssten die Geologen entscheiden. Die haben übrigens bereits das Gestein untersucht und kommen zum Schluss, es ist machbar. Auch eine international bekannte Tunnelbaufirma schätzt den Zauberberg-Tunnel so ein, dass er mit der heutigen Technik relativ einfach zu realisieren ist. Ein Portal könnte bei der bereits bestehenden Galerie hinkommen. Wie wirkt sich ein solches Projekt auf die Ortsplanung aus? Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch die Tieferlegung des Verkehrs ist eine bessere und schönere Ortsplanung möglich. Durch Landgewinn und bessere Erschliessung entstehen wirtschaftliche Wachstumsmöglichkeiten. Und weil man die Abgase im Tunnel mit modernen Filtern aufsaugen und entsorgen kann, erhält der Begriff Luftkurort Davos eine völlig neue Bedeutung.
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Von den Gletschern zu den Palmen Chur / Davos / St. Moritz — Tirano — Lugano
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Ernst Ludwig Kirchner: ‹Keiner hat diese Farben wie ich.› Text: artikuliert.ch Fotograf: zVg., Marco Felix
Jetzt ist sie da: Davoser Kunstwissenschaft in zukunftsweisender Form. Überraschend. Zauberhaft. Sensationell! Am 19. Juni 1931 besuchte der in Davos lebende Maler Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) mit seinem Mäzen Carl Hagemann die Ausstellung «Vom Abbild zum Sinnbild» im Städel Museum, Frankfurt. Neben Werken anderer Künstler der Moderne waren dort sechs Gemälde von ihm zu sehen, darunter zwei Porträts seiner Lebenspartnerin Erna Schilling. Am Abend dieses erfüllten Tages schrieb Kirchner an seine Erna: «Meine Bilder sehen allerdings wunderbar heraus.» Und: «Keiner hat diese Farben wie ich.»
schung besonders sinnvoll und viel versprechend, da sie häufig mehr als eine Aussage in sich tragen», erklärt die Mitinitiantin. Zahlreiche seiner Werke restaurierte Kirchner nach 1920 selbst. In diesem Zuge überarbeitet er die Bilder entsprechend seiner neuen Vorstellungen. Bemerkenswert: Achtzig Jahre später widmet sich Kirchners vielschichtiger Malerei ein mehrjähriges interdisziplinäres Forschungsprojekt. Federführend sind die Direktorin des Kirchner Museum Davos, Dr. Karin Schick, und die Diplomrestauratorin Heide Skowranek, die beide auch Kuratorinnen der aktuellen Ausstellung sind. «Erstmalig wird damit die Kunst eines Vertreters dieser Epoche systematisch kunsttechnologisch erforscht», freut Karin Schick sich.
Davos in Kunstwissenschaft ausführlich erforscht
Damit hat sie wesentlich dazu beigetragen, dass Davos und sein berühmtester Künstler auf höchster kunstwissenschaftlicher Ebene übernational Thema sind. «Für die Gemälde Kirchners ist diese Tiefenerfor-
Malweise, Maltechnik, Schaffensprozess
Dies nahmen nun verschiedene Fachbereiche und international renommierte Kunstinstitute – vereint im Bunde der Kunstwissenschaft – zum Anlass, zahlreiche
No one has colors as I Ernst Ludwig Kirchner is one of the greatest artists of the 20th Century. The Kirchner Museum Davos presents this winter a remarkable exhibition on painting style, technique and creative process. This theme is subject to an international research project which brings up completely new ways. Fine arts in Davos sets trends. Surprising, enchanting, sensational! english:
Die Ausstellung dauert vom 4.12.11 – 15.04.12 Davoser Kunstwissenschaft in zukunftsweisender Form. Lassen Sie sich diese bemerkenswerte Gelegenheit nicht entgehen!
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Gemälde Kirchners unter den Aspekten von Malweise, Maltechnik und Schaffensprozess zu untersuchen.
Ausstellung vom 4.12.2011 bis 15.4.2012
Mit der diesjährigen Ausstellung «‹Keiner hat diese Farben wie ich.› Kirchner malt» eröffnet das Kirchner Museum Davos faszinierende Einblicke in die ersten Resultate der mit viel Aufwand, Herzblut und modernster Technik betriebenen Forschungsarbeit. Wie Ernst Ludwig Kirchner zu seinen Bildern fand, wie er beim Malen die Materialien einsetzte, welche Wirkung er für seine Gemälde beabsichtigte, wie sich Malweise und Arbeitsprozess über drei Jahrzehnte hinweg veränderten – diesen und weiteren Fragen geht die Ausstellung erstmals nach. Der Besucher begegnet in ihr nicht nur 150 sprechenden Objekten, sondern kann an Touchscreens auch hautnah die Untersuchungen zur Kunst erleben. Bild: Dr. Karin Schick, Kuratorin der Ausstellung und Mitinitiantin des Forschungsprojektes
Majestätisches Bündnerland
Kirchner selbst zeigte sich sehr angetan von der Landschaft in Davos. Bereits im Oktober 1918 schwärmte er: «Die Farben hier sind wunderbar, wie alter dunkelro-
ter Samt. Unten im Tal stehen die Hütten in kräftigstem Pariser blau auf den gelben Wiesen. Man lernt überhaupt erst hier den Wert der einzelnen Farben kennen.»
Sanatorium und heilende Bergluft
Nach einem Zusammenbruch während der Ausbildung zum Soldaten im September 1915 und anschliessendem Aufenthalt in Sanatorien, zog sich Ernst Ludwig Kirchner ins Landwassertal zurück. Die Bergwelt, das Leben der Alpbauern und die Rhythmen der Natur faszinierten ihn, und er malte Menschen bei der Arbeit, Tiere beim Grasen, Berge, Pflanzen und Wolkenformationen. Um 1915 begann er damit, Farben in grossen und kleinen Flächen kontrastierend neben- und übereinander zu setzen und so seine Kompositionen zu bauen.
Kirchner als Schriftsteller
«In den vergangenen Jahren haben wir zum einen die Schriften Kirchners ausgewertet, in denen er sich zu maltechnischen Fragen äusserte», fasst Karin Schick zusammen. Das Tagebuch und die zahlreichen Skizzenbücher, Korrespondenzen und Texte, die er als aktiver Kritiker und Historiker der eigenen Kunst unter seinem Namen sowie unter dem Pseudonym Louis de Marsalle veröffentlichte, seien durchaus kritisch zu lesen. «Sie geben aber auch wichtigen Einblick in Kirchners künstlerische Ziele und die beabsichtigten Wirkungen seiner Gemälde.» Dabei war die fächerübergreifende Arbeit erhellend – die beteiligten Fachbereiche werteten diese Texte oft unterschiedlich aus.
Ausgewählte Werke in Details zerlegt
Zum anderen untersuchte das Forschungsteam ausgewählte Werke des Künstlers aus dem Bestand des Kirchner Museum Davos und der Pinakothek der Moderne in München. Zum Einsatz gelangten hierfür modernste Hilfsmittel, ein Besuch im Kirchner Museum Davos hilft garantiert, sich mit schwierigen technologischen Begriffen auf verständliche Art und Weise auseinander zu setzen. Analysiert wurden an den Gemälden vor allem: Pigmente und Bindemittel, Farbauftrag und Malschichtenfolge, Unterzeichnungen und Übermalungen.
Umfassendes Verständnis erzeugen
Denn nicht nur der Inhalt und die Komposition eines Bildes bestimmen die persönliche Handschrift eines Malers und die Aussagen und Wirkungen seiner Gemälde, sondern auch die Technik und der Prozess des Arbeitens. «Da ein Künstler sein Material bewusst einsetzt und ein bestimmtes Ergebnis anstrebt, lässt die Malweise Rückschlüsse auf seine künstlerischen Absichten zu. Und die materielle Beschaffenheit der Werke ist auch ein Fenster zu deren Verständnis», ist Karin Schick überzeugt.
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Karin Schick: Wir möchten allen Besuchern die Möglichkeit bieten, Malerei wirklich zu betrachten, zu geniessen und zu verstehen.
Hohe Leuchtkraft der Farben
Ernst Ludwig Kirchner strebte für seine Malerei moderne Flächigkeit, klare, prägnante Kompositionen und matte, nicht glänzende Oberflächen an. Vor allem aber suchte er: ein reiches Spektrum und eine hohe Leuchtkraft von Farben. «Dies ist nicht nur seinen Äusserungen zu entnehmen, sondern unmittelbar auch den Werken abzulesen», erläutert die Direktorin des Kirchner Museum Davos.
Kunstschatz für kommende Generationen
Die im Forschungsprojekt gewonnenen Erkenntnisse zu den besonderen Eigenschaften von Kirchners Malerei dienen als Grundlage für den Erhalt eines bedeutenden malerischen Erbes in der Zukunft. «Was man gut kennt, kann man besser bewahren», findet Karin Schick.
Fortsetzung des Projektes
Der Forschungsprozess bringe Ergebnisse, werfe aber auch wieder neue Fragen auf. So ist die Untersuchung der Malerei Ernst Ludwig Kirchners aktuell nicht beendet. Neue Aspekte des Themas versprechen ein Symposium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, eine weitere Ausstellung in der Pinakothek der Moderne in München und die bald folgende Dissertationsschrift von Heide Skowranek.
Buch
Mit einer Fülle an Texten und Bildern will auch das parallel zur Ausstellung erschienene Buch einladen, genau hinzusehen, Malerei wirklich zu betrachten und den Spuren der künstlerischen Arbeit nachzugehen. «Es wendet sich dabei bewusst nicht an Wissenschaftler, sondern an alle interessierte Gäste», sagt Karin Schick.
Ein Besuch lohnt sich
Damit eröffnen sich dem Besucher völlig neue Perspektiven und Betrachtungsweisen. Das Kirchner Museum Davos präsentiert in diesem Winter eine noch nie dagewesene Fülle und Tiefe an Hintergründen. Vergleichen Sie diese bemerkenswerte Ausstellung mit herkömmlichen Medien. Denn Grundlage jeder Kunstbetrachtung ist das Schauen und das wichtigste Instrument das Auge. Ihre Chance: Die Ausstellung ist bis zum 15. April 2012 geöffnet. Die Landschaft Davos und die Destination Davos Klosters können wahrlich stolz sein auf ihren bedeutenden Kunstbestand.
Bild: Ernst Ludwig Kirchner Der Maler 1920/1921 Öl auf Leinwand 86.5 x 56 cm Kirchner Museum Davos
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Die Schlittelwelt der Rhätischen Bahn, Zentrum im Weltkulturerbe Text: artikuliert.ch Fotos: Marco Felix
Auf weltberühmten Schienen zum einzigartigen Vergnügen auf Kufen. Das bietet das Schlittelabenteuer Preda / Darlux – Bergün. Nachts ist die Piste beleuchtet. Ab Davos verkehrt stündlich ein Schlittelzug, mit Umsteigen in Filisur. Hin und zurück.
Die Rekordzeit liegt unter fünf Minuten, die meisten aber geniessen eine Abfahrt über 20 Minuten lang. Die rund sechs Kilometer lange Schlittelbahn von Preda nach Bergün ist eine besondere Attraktion in den Schweizer Alpen.
Schnelle Anfahrt mit dem Zug
Wer mit dem eigenen oder vor Ort gemieteten Schlitten ins Tal braust, erlebt ein unikales Vergnügen. Mit der Rhätischen Bahn ist die Schlittelpiste bequem in wenigen Minuten ab Davos erreichbar. Nach erfolgter Abfahrt geht es wiederum mit der Rhätischen Bahn hinauf zum Start.
Zwei Schlittelbahnen
«Ein Tagesausflug zu uns lohnt sich immer,» ist Stefan Steiner überzeugt. Er muss es wissen. Als Geschäftsführer Bergün Filisur Tourismus, sowie als Chef
des örtlichen RhB-Dienstleistungszentrums, behält er trotz Doppelbelastung den Überblick. Mehr als 100‘000 Schlittler kommen jedes Jahr. Seit auf Darlux eine zweite, rund vier Kilometer lange Schlittelbahn hinunter ins Dorf führt, ist die Schlittelwelt perfekt. Den Tourismusdirektor freuts. Er kam vom Unterland, weil er «im Albulatal etwas bewegen kann.»
«Bahndorf» Bergün Filisur
Als Tourismusfachmann und gelernter Betriebsdisponent bei den Schweizerischen Bundesbahnen, bringt er viel Zug in die hiesige Angebotsoffensive. «Im
The world of sledding with the Rhätischen Bahn On world-famous tracks to the unique pleasure on silver blades. This is what the sledding adventure Preda / Darlux – Bergün has to offer. At night the runway is lit. Every hour a «sledding train» goes back and forth from St. Moritz. Stefan Steiner, the director of tourism Bergün Filisur shows the two sledges which can be hired locally. english:
Stefan Steiner Heisse Schlitten: Freizeitund Carving-Rodel. «Sie lösen je länger je mehr den traditionellen Davoser ab», erklärt Stefan Steiner, Tourismusdirektor Bergün Filisur.
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Sommer 2012 eröffnen wir das Bahnmuseum.» Bald eine Attraktion: Sonderfahrten mit historischen Fahrzeugen der Rhätischen Bahn. Im Museum sind Details zum Bau der Albulaline zu besichtigen. «Und entlang der Eisenbahnstrecke entsteht der neue Erlebniswanderweg.» Seit die ungewöhnliche Linienführung der Rhätischen Bahn durchs Albulatal – mit imposanten Viadukten, schwindelerregenden Kehrtunnels und erstaunlicher Höhengewinnung – die Bezeichnung Unesco Weltkulturerbe erhalten hat, wird in der Region von Alvaneu, Filisur, Bergün bis Preda weiter eifrig an einer eindrucksvollen Erlebniswelt für Kultur-, Sport-, und Geschichtsinteressierte gearbeitet. Andreas Dürst, Präsident von Filisur Bergün Tourismus, bezeichnet die Entwicklung als «Projektstau», der sich nun löse. Plötzlich gehe alles schnell, für manche vielleicht sogar zu schnell.
Zur Auswahl stehen drei verschiedene Schlittentypen
Auf der Schlittelpiste ist das Tempo für jeden Wintersportler frei wählbar. Die Art des Schlittens beeinflusst wesentlich die Fahrgeschwindigkeit. Im Angebot stehen drei verschiedene Schlittel-, beziehungsweise Rodelgeräte. Der Bergüner Holzschlitten, auch als «Davoser» bekannt, ist der langsamste. «Er wird je länger je mehr durch den Freizeit- und Carving-Rodel abgelöst», stellt Stefan Steiner fest. «Beide sind einfacher zu steuern und mit einem komfortableren Sitzpolster ausgerüstet.» Der Carving-Rodel gleitet gar auf Kuven. «Da geht die Post ab.» Und auf Darlux ist der Carving-Rodel verboten. So schnell ist er. Sowieso gilt die Schlittelbahn Darlux-Bergün als das Lauberhorn der Schlittelbahnen: Etwas steiler und enger als von Preda hinunter, der Nervenkitzel umso grösser. Gemütlicher die Bergfahrt. Nach Darlux mit der Sesselbahn, nach Preda alle 30 Minuten im Schlittelzug. Zumindest während der Hochsaison.
Mitten durch das Herzstück des Unesco Weltkulturerbes
Der Schlittelzug verkehrt direkt über das Herzstück, der von der Unesco ausgezeichneten Eisenbahnstrecke. Die Lokomotive muss ganze Arbeit leisten, wendet sich auf den kurvenreichen Geleisen von einer Talseite auf die andere, bis die Höhenmeter von Bergün, 1372 m.ü.M., nach Preda, 1789 m.ü.M., endlich geschafft sind. Kurz vor dem Eingang in den fünfeinhalb Kilometer langen Albulatunnel stoppt sie, unzählige Schlittler steigen aus und stürmen los. Wer als erster auf der Piste ist, hat freie Fahrt. Danach verschwindet der Zug im Tunnel, um im Engadin wieder ans Tageslicht zu gelangen oder rollt die ganzen Kurve zurück, hinunter nach Bergün, wo die nächste Ladung unermüdlicher Wintersportler wartet.
Geheimtipp: Nachtschlitteln
Bild: Ab auf den Zug und rein ins Vergnügen. Schlittler zwischen Preda und Bergün, dahinter die Rhätische Bahn.
Auf dem Schlitten ist man plötzlich mitten drin, im spektakulärsten Teil der Albulabahn. Mal ist der Zug links, dann rechts, dann weit hinten und schliesslich über einem. Ein spannendes Wettrennen, das bis zum Endziel, dem Bahnsteig, immer die RhB für sich entscheidet. Ein besonderer Reiz ist das Nachtsschlitteln, mit spezieller Beleuchtung. Aber Vorsicht: Der letzte Zug nach nach Davos über die Unesco Welkulturerbe Albula-Strecke fährt gemäss Fahrplan. Und wartet nicht. Wer ihn verpasst, nächtigt im Bergüner Massenlager. Stefan Steiner empfiehlt gute Vorbereitung auch anderswo: «Wenn Sie den Carving-Rodel, den schnellsten unserer drei Schlitten, ausprobieren, sollten Sie zuerst ein technisches Training absolvieren. Sonst kriegen Sie die Kurven kaum.»
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Mir liegt eine Ladengalerie am Herzen
Text: artikuliert.ch Foto: Marco Felix
Iris Wazzau, sportlich und kunstbesessen, ist zu einer renommierten, nie kleinlauten Davoser Geschäftsinhaberin geworden. An der Promenade 72 feiert ihre Galerie demnächst einen veritablen runden Geburtstag. Eine kunstreiche Bestandsaufnahme. Frau Wazzau, herzliche Gratulation heit auf einem Dachboden. Seit 1975 bringe zu Ihrem 40 Jahre Jubiläum. ich ihn und sein künstlerisches Werk zurück Danke. in die Kunstwelt. Ernst Ludwig Kirchner prägte von Zusammen mit Prof. Dr. Dr. Gerd Anfang an Ihr Galerieprogramm. Presler arbeiten Sie am Werkverzeichnis Zeigen Sie ihn auch in diesem Winter? der Gemälde von Philipp Bauknecht. Ja. Wie muss man sich eine solche ZusamWas bedeutet er für Sie? menarbeit vorstellen? Ernst Ludwig Kirchner gehört zu den welt- Ein grosser Teil der Öl-Bilder von Philipp weit bekanntesten Künstlern des 20. Jahr- Bauknecht ging durch meine Hände. So erghunderts und hat 20 Jahre in Davos gelebt ab sich der Grundstock für ein Werkverund gearbeitet. Das ist noch heute eine nicht zeichnis. Prof. Dr. Dr. Gerd Presler erarbeibezahlbare Werbung für uns alle. tet den wissenschaftlichen Teil. Welche weiteren Kunstwerke haben Sie Die Schweizer Expressionisten Hermann in diesem Winter in der Galerie? Scherer, Albert Müller und der hollänIm Erdgeschoss eine Sam Francis-Ausstel- dische Expressionist Jan Wiegers lung aus Anlass des Erscheinen des Werk- sind und waren Schwerpunkte in Ihrem Verzeichnisses der Gemälde. Im Oberge- Angebot. Inwiefern weisen Sie noch schoss sehen Sie wie erwähnt, unter anderem immer den Weg? Kirchner, Heinrich Campendonk, Giovanni Alle Genannten haben in Davos wichtige Giacometti, Gottfried Honegger, C. W. Liner, Werke geschaffen. Es ist immer wieder ein Heinz Mack, Niki de Saint-Phalle, Varlin und Highlight, ein solches Werk zurück zu holen Philipp Bauknecht. und am Ort der Entstehung anzubieten. Sie verwenden die Begriffe Galeristin Verkaufen Sie lieber Kunstwerke und Kunsthändlerin. Was ist eigentlich oder betrachten Sie sie lieber? der Unterschied? Beides. Galerien machen Ausstellungen und verkau- Wenn Sie verkaufen, was geben Sie weiter? fen aus den Ausstellungen im Namen und Ein Kunstwerk. Aber Kunst ist nie rational. Auftrag der Künstler. Kunsthändler kaufen Jeder Mensch empfindet anders. Und wenn Kunst und hoffen, diese irgendwann verkau- Sie wissen wollen, ob es dem Betrachter fen zu können. möglich ist, exakt nachzuvollziehen, was Was sind Sie? der Künstler aussagen wollte, dann frage ich Beides. Sie, warum «muss» er das? Für Ihre Galerie schicksalhaft ist Ist sich der Künstler überhaupt bewusst, Philipp Bauknecht, seit 1975 betreuen dass er mit seiner Kunst so viele Sie dessen Nachlass. Verraten Betrachtungen und Emotionen auslöst? Sie uns einige Gedanken zu ihm Ich glaube nicht. und seinen Kunstwerken? Vor mittlerweile 40 Jahren gründeten Das ganze künstlerische Schaffen von Phi- Sie die eigene Galerie, ein Jahr später lipp Bauknecht entstand in Davos. Hier übernahmen Sie die alleinige Verantlebte er von 1910 bis 1933. Bei seinem Tod wortung. Was brauchte es dazu? kam der künstlerische Nachlass nach Hol- Sicherlich kaufmännische Fähigkeiten, aber land. Da überstand er die Wirren vor und auch ein gutes Kunstverständnis und die Bewährend dem zweiten Weltkrieg in Sicher- reitschaft, für viel Arbeit nicht immer ent-
schädigt zu werden. Der Anfang war schwierig. Würden Sie wieder in Davos eine Galerie gründen? Wenn Sie ihre Frage auf meine Gründungszeit beziehen, also vor 40 Jahren, dann lautet die Antwort klar ja. Wenn Sie die Frage auf heute beziehen, dann nein. Der Kunstmarkt und die Situation vor Ort haben sich stark verändert. Wieso? Beispielsweise die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Sie war viele Jahre die wichtigste und umsatzstärkste des Jahres. Heute ist sie nur noch von marginaler Bedeutung. Das Zentrum von Davos-Platz verwandelt sich in dieser Zeit in ein Ballermannzentrum, das von andern Gästen gemieden wird. Und die Wochen vor, während und nach dem WEF sind für die lokalen Geschäfte leider zunehmend bedeutungslos, weil die Kongressteilnehmer keine Zeit zum Einkaufen haben und auch nicht mehr zu Fuss unterwegs sind. Zusammengerechnet sind das viele Wochen von verlorenem Potential. Wieso sind viele Menschen bereit, ein Vermögen für Kunst auszugeben? Kunst muss kein Vermögen kosten. Gegenfrage: Was ist Vermögen? Das wirtschaftliche Bedürfnis, einen Wert erhalten oder vermehren zu können? Nein. Ich habe noch nie ein Kunstwerkt verkauft und eine mögliche Rendite mit auf den Weg gegeben. Entsprechende Fragen beantworte ich dahingehend, dass ich den Weg zur nächsten Bank erkläre. Ein berühmter Investor hat einmal in einem Interview gesagt, er bringe sein Vermögen zu einem Drittel auf die Bank. Einen Drittel investiere er in Unternehmen. Und einen Drittel investiere er in Kunst. Das sei bisher die beste Erkenntnis, die er zum Thema Vermögens-anlegung gehabt habe. Hat er recht? Ja. Was waren für Sie die schönsten Erfahrungen in diesen 40 Jahren Selbständigkeit? Die Tatsache, dass es meine Galerie auch nach 40 Jahren immer noch gibt. Das ist eine gute Leistung. Würden Sie heute jemand anderem empfehlen, sich selbständig zu machen?
Könnte Davos mit seinem Auch das ist eine relative Frage. Für mich Bis vor wenigen Jahren gehörten 29 Kongresshaus auch einmal eine Messeteilnahmen auf der Art Basel, persönlich ja. Kunst-Messe durchführen? Was sind Ihrer Meinung nach die Voraus- Art Cologne, oder Art Chicago zu Obwohl ich ein optimistischer Mensch bin, Ihrem festen Jahresprogramm. setzungen, die jemand mitbringen muss, muss ich Ihnen mit nein antworten. Wir waren leider noch nie dort. um sich selbständig zu machen? Was schätzen Sie an Davos? Das ist wohl in erster Linie die Bereitschaft, Verraten Sie uns, wie es an diesen Die Natur und die Möglichkeiten, die sich mehr zu leisten, als ein Angestellter und es Messen ausschaut? dadurch ergeben. Ich rate Ihnen: Besuchen Sie Kunstmessen, durchzustehen. es gibt sie überall. Die Schönste aller Messen Was muss Davos für die Zukunft tun? Was ist der Unterschied zwischen ist die European Fine Art Fair in Maastricht, Die Herausforderungen annehmen und die Erfolg und Misserfolg? Diesen Unterschied gibt es für mich nicht. Holland. Sie findet jeweils im März statt. Da Gäste so behandeln, wie wir selber behandelt werden möchten. sehen Sie Kunst aus allen Jahrhunderten. Negatives hat immer auch Positives. Haben die neuen Medien Ihre Geschäftstätigkeit verändert? Eine informative Homepage ist wichtig, Sie ist die Visitenkarte eines Unternehmens. Die Kommunikation mit der ganzen Welt ist innerhalb von Sekunden möglich. In dieser Hinsicht hat sich in den letzten Jahren sicherlich vieles verändert. Aber übers Internet, wie oft vermutet wird, tätige ich keine Geschäfte. Ich akzeptiere noch heute keine Kreditkarten. Auch was ich direkt über die Ladentüre verkaufe, hält sich in Grenzen. Ich lebe von meiner Bekanntheit und meinen weltweiten Beziehungen. Dennoch liegt mir eine Ladengalerie am Herzen, denn der offene Kontakt mit Kunstinteressierten ist mir ein Anliegen – auch wenn meine Öffnungszeiten weniger geworden sind. Und last but not least: Die Werke, die ich verkaufe, möchte ich real zeigen können. Thematische Ausstellungen haben Sie immer fasziniert. Welche sind in besonderer Erinnerung? Eigentlich alle. Spontan vielleicht: Die Farbe Blau, Davos zur Zeit von E.L. Kirchner, Winterbilder und Dialoge. Sie sagen, die Möglichkeiten dabei seien unbegrenzt. Nach welcher Methodik gehen Sie vor? Ich gebe mir ein Thema und versuche dann eine Ausstellung zusammen zu stellen. Natürlich mit Künstlern, die in mein GalerieProgramm passen. Ebenfalls stammt der Satz von Ihnen «In der Gegenüberstellung ergibt sich das Qualitätsmass für Werk und Künstler.» Machen Sie uns zu dieser Erkenntnis ein Beispiel? Wenn – sagen wir 15 Kunstwerke miteinanBild: «Dass es die Galerie auch nach der harmonieren – fällt ein Werk, das nicht 40 Jahren noch gibt, ist eine gute Leistung», dieselbe Qualität hat, ab. Und noch schlimIris Wazzau. mer, es macht die ganze Gruppe kaputt. Eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied.
Bild: Christoph Rücker (links) und Hans-Martin Heierling mit ihren exklusiven Produkten.
Bild: Das neue Logo von Heierling ist bereits bekannt.
Ein individuell angepasster Mass-Skischuh von Heierling bringt Körper und Ski in Einklang Text: artikuliert.ch Foto: Michael Berger
Heierling ist der älteste Skischuh-Hersteller der Welt und bietet dem Skifahrer das passende Top-Produkt. Das Bündner Traditionsunternehmen legt grossen Wert auf Qualität und individuelle Komfortsteigerung. Schale, Einlage und Innenschuh – das passt nur bei den wenigsten Skifahrern optimal. Wer aber die einfachen Grundprinzipien von Heierling befolgt, erzielt mit wenig Aufwand ein deutlich komfortableres Fahrgefühl. In den nächsten Jahren will Heierling den Skischuhmarkt revolutionieren. Gerade in der Hochsaison lohnt es sich, eine Beratung frühzeitig abzumachen. Die Telefonnummer 081 416 31 30 ist der direkte Draht zu Sportorthopädie und Ski Boot Fitting. Skifahren wird zur Leichtigkeit des Seins, wenn das Material optimal auf den Körper abgestimmt ist. «Nur ist dies beim Kauf ab Regal selten der Fall», sagt Geschäftsinhaber Hans-Martin Heierling. Die Anforderungen an einen Skischuh sind für ihn klar: problemloses Einsteigen und zweckmässiger Bedienungskomfort. «Der
auf das Rennvelo oder surft irgendwo auf dem Meer, wenn er gerade in den Ferien ist. «In der Sport-Technik kenne ich mich aus», sagt er. Und setzt ein selbstbewusstes, herzliches Lächeln auf.
Zwei Jahre Garantie
Er hat keine Zweifel, wenn er den Kunden, die den Service bei Heierling in Schuh muss sämtliche Stabiliäts- und Kom- Anspruch nehmen, verspricht: Zwei Jahre fortansprüche erfüllen. Dann ist der Schnee- Garantie. Und kostenloser Nachservice. «Wir wissen, dass es funktioniert. Dank hospass grenzenlos.» her Qualität vertrauen Kunden uns.» In den Kenner der Sport-Technik zehn Jahren, seit er für jeden (Winter-) Christoph Rücker, Geschäftsführer Sportler den perfekten, individuell angebei Heierling, kennt die Druckstellen, die passten Mass-Skischuh produziert, hat er beim Sport entstehen. Er hat einst beim nur eine einzige Situation erlebt, wo eine EHC Kloten Eishockey gespielt, eigene Kundin unzufrieden war. «Das war ein komSnowboards gebaut, fährt Ski wie ein Profi, plizierter Fall. Sie wollte eigentlich gar betreibt im Sommer Ausdauersport – zum nicht Skifahren und wurde von ihrem BeBeispiel Triathlon und Ironman – setzt sich gleiter überredet.»
relange Erfahrung und modernste technische Geräte. Wenn Sie eine Feinabstimmung machen wollen, dann kommen Sie zu uns. Und nicht zu jemand anderem, der das nebenamtlich macht», rät Christoph Rücker. Heierling liefert dem Skifahrer sein angepasstes Top-Produkt. Abgestimmt auf die bereits gekaufte Ausrüstung. Für alle anderen stellt Heierling selbst den passenden Skischuh her.
Beseitigung von Druckstellen
Skischuhe als Kerngeschäft. Ob Rennfahrer oder «Normalverbraucher» – Heierling liefert die passende Qualität. «Druckstellen?», fragt Christoph Rücker «das gibt es bei uns nicht.» Das richtige Know-how beseitige diese relativ einfach und schnell. Der Service bei Heierling geht aber weit über Druckstellen hinaus.
Fast automatische Kurven
Eigenproduktion
Weltweite Vernetzung. Zusammenarbeit mit Universitäten. Und Verwendung von neuesten Materialien. Das sind die Schlagwörter, die Heierling je länger je mehr wieder zu einem der innovativsten Hersteller von Skischuhen machen sollen. Treibende Kraft ist Hans-Martin Heierling selbst, der Geschäftsinhaber. Er hat bereits in den vergangenen Jahren für andere Marken Top-Skischuhmodelle entworfen und diese im Lizenz-Verfahren auf den Markt gebracht. Die von Heierling entwickelten Produkte gewannen den ISPO Award und wurden als Nummer eins in Stiftung Warentest 2010 prämiert «Diese Erfahrung kommt uns jetzt natürlich zu Gute», gesteht HansMartin Heierling. «Wir wollen wieder einen festen Platz haben im Wintersport-Markt. Unsere Tradition aufleben lassen, mit neuester Technologie.»
Möglichst direkte Kraftübertragung lässt einen Ski beim kleinsten Steuerimpuls reagieren, so entstehen – bei entsprechender Individualanpassung – das perfekte Gefühl und die totale Sicherheit für den Schnee. «Statt Kraft sollten nur noch Impulse die Kurven auf der Piste auslösen. Wenn Sie an die Kurve denken, dann haben Sie diese bereits gemacht. Das ist unser Qualitätsanspruch», erklärt Rücker.
Exakte Körperausmessunng
Weil die Fussstellung bei jedem Menschen persönlich und individuell ist, lohnt sich auch eine individuelle Materialabstimmung. «So, wie ein eigener Fingerabdruck, hat jeder den eigenen Fussabdruck», sagt Rücker. Mit modernster Technik misst er die Fussstellung. Zum Einsatz gelangt dabei der von Heierling weiterentwickelte Gravitationslaser. «Aber es kommt eben auch auf die Hüftachse, die Gesamtkörperachse und natürlich den Knieansatz an.»
Innovationspotential
«Durch die Polarisierung der Marktindustrie haben sich Skischuhe in den vergangenen Jahren nur wenig weiterentwickelt. Der Schuh, den Sie heute im grossflächigen Handel sehen, ist von der Grundtechnologie immer noch derselbe, wie vor 30 Jahren. Das wollen wir ändern.» Langlebigkeit und Nachhaltigkeit sind weitere Ziele, die sich Hans-Martin Heierling für seine Produkte gesetzt hat. «Wir wollen das Bewusstsein für einen neuen Zeitabschnitt bei den Skischuhen schaffen. Was wir hier anfertigen, das gab es noch nie.» In Amerika, Italien, Slovenien, Österreich und Deutschland sind bereits Zusammenarbeitsverträge mit Heierling am Laufen. Der Hauptsitz bleibt in Graubünden (Davos), ebenso die Entwicklung.
Logo, Corporate Design
«Kommen Sie vorbei und schauen Sie, was unser aktuellster Stand ist», empfiehlt der Chef. «Sie werden staunen, was bei den Marke neu positionieren Aber der Weg zurück in den Markt ist Skischuhen noch alles möglich ist.» Auf dieeine Herausforderung. «Wenn ich von An- se Saison hin hat Heierling bereits das neue fang an gewusst hätte, wie viel Arbeit tat- Logo eingeführt. Schlicht, klassisch, elegant. sächlich dahinter steckt, auch administra- «Und natürlich mit Schweizerkreuz», ertiver Art, Patente, TÜV-Tests und so weiter, gänzt er. Das passe. Und es sei ein Zeichen dann hätte ich es mir vielleicht zwei Mal für Innovation und beste Qualität. Heierling überlegt.» Hans-Martin Heierling überlegt ist auf dem Weg, an die alte Tradition anzukurz, wenn er dies sagt. Dann fährt er fort: knüpfen. Und zum international exquisiten «Bis ein neues Modell auf dem Markt ist, Skischuhproduzenten. Schritt für Schritt.
Schale, Einlage, Innenschuh
Es gebe so viele Produkte auf dem Markt, da wisse der Käufer oft nicht genau, was die Unterschiede sind. «Wir beraten, wählen die passende Schale oder stellen eine solche her.» Danach geht’s ans Herzstück, die orthopädische Einlage. «Diese wird anhand der Fussstellung passgenau gefertigt. Schliesslich folgt der Innenschuh, der ebenfalls genau der Fussform entspricht. «Fest und warm eingebettet sein, bei freier Blutzirkulation, das ist das Ziel.»
braucht es eine lange Entwicklungs- 31 zeit.» Zehn Schuhgrössen wollen ausgeklügelt sein und die richtige Form ausgewählt. «Dann haben Sie aber noch keine Produktion und kein Marketing.» HansMartin Heierling will sich nicht genau festlegen, wann er mit seinem nächsten Coup herausrückt. Aber er spricht von einer Revolution, die auf dem Skischuh-Markt anstehe.
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Jahrelange Erfahrung
Christoph Rücker nimmt einen Schuh aus dem Regal und zeigt, wie das gemeint ist. «Wir machen das jeden Tag, haben jah-
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Race
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Froh, ein bisschen Reserve geschafft zu haben
Text: artikuliert.ch Fotos: Marco Felix
Auch oben auf dem Berg ist die Luft wegen d端steren Wirtschaftsprogosen etwas d端nner geworden. Was ist in einer allgemein als schwierig eingestuften Tourismus-Saison der kleine Unterschied zum Erfolg? Urs und Maria Schmidt, in der Parsennh端tte, leben es vor.
Bild: Die Touristiker in Davos Klosters sind mit d端steren Prognosen konfrontiert.
Ebenso viele Saisons wie Arno Del Curto als Trainer des HC Davos, hat das Wirtehepaar in der Parsennhütte hingelegt. Die Freude an der Herausforderung im Skigebiet bleibt ungemindert, die Erwartungshaltung nach einem rekordverdächtigen, vergangenen Winter steigt. «Mit Qualität überzeugen», lautet auch im Winter 2012 das Motto. Urs Schmidt bleibt aber realistisch: «Eine schwierige Saison, die Turbulenzen im Euro-Raum bereiten uns Sorgen.» Eine besondere Herausforderung ist die Budgetierung. «Wir müssen ja stets genügend Essen und Trinken für die Gäste haben.» Aber die Einkellerung von Grundnahrungsmitteln erfolgt bereits lange vor dem ersten grossen Schnee. Da braucht es Erfahrung, eine unangenehme Überraschung will verhindert sein. «Berghäuser sind abhängig vom Tagestourismus,» sagt Schmidt. «Wer aber garantiert uns schönes Wetter? Und wie wirkt sich nun die Krise genau aus?» Keine einfachen Fragen. Vor allem, wenn es vor der Saison darum geht, Löhne, Infrastruktur, Bestellungen und Nebenkosten zu kalkulieren. Die Lösung: «Drei Budgets machen. Ein Optimum. Ein Minimum. Und ein Mittelweg.» Die Parsennhütte ist der grösste Gastro-Bergbetrieb in Davos Klosters. Für Urs Schmidt ist klar: «Es geht nur über Qualität.» Damit meint er die Bewältigung einer Krise. Dieses Wort mag zwar niemand hören. Aber hinter vorgehaltener Hand hört man es eben doch. «Die Gäste können sehr wohl unterscheiden, zwischen ehrlicher, leidenschaftlicher Arbeit. Und unseriöser Abfertigung.», betont Urs Schmidt. Deshalb hat er bereits vor Jahren gewisse Grundregeln eingeführt: «Herzblut, Lockerheit und Chef und Chefin sind jeden Tag da.» Das überträgt sich auf die Angestellten. «Denn die müssen schon motiviert sein.» Ein Schlüsselfaktor. Das gehe eben nicht nur über den Lohn, «aber auch über den Lohn.» Für ein Butterbrot arbeite heute in der Gastronomie keiner mehr. Die Schweiz ist für alle Eurokunden teuer geworden. Aber auch für Engländer. Zur Parsennhütte hoch kommen die einen hauptsächlich aus Klosters. Die anderen von Davos. In diesem Jahr bleiben sie vieleicht öfters aus. Überall. «Da ist man froh, in den guten Jahren ein bisschen Reserve geschaffen zu haben.» Die Betreiber der
2200 Meter über Meer gelegenen Skihütte geniessen es, in der Mitte zu sein, zwischen Davos und Klosters. Hoch oben. Da bekommt man allerhand mit. Dorfpolitisches. Meinungen. Prognosen. Sie selber bleiben auf Distanz. Ein Top-Tourismusprodukt liegt ihnen gleichwohl am Herzen. «Wir machen jeden Tag unsere Fehler. Aber man sollte schauen, dass man die gleichen nicht regelmässig macht,» dies ein weiterer Grundsatz von Urs Schmidt. Bezogen auf die Parsennhütte bedeute dies, «eine reine Organisationsfrage. Alles Logistik. Frühzeitig planen. Und gute Mitarbeiter haben, die das mit Liebe machen.» «Schlafen Sie auch da?», fragen Gäste oft. «Anders ginge es nicht», jeweils die Antwort vom Chef. Um 8.30 Uhr kommt die erste Bahn in der Parsennhütte vom Tal an. «Um 9.30 verkaufen wir die erste Suppe. Und die letzte Bahn zurück fährt um 16.30 Uhr.» Dazwischen muss der Betrieb laufen wie am Schnürchen. Auch bei Grossandrang. Erfolg bedeutet für Urs und Maria Schmidt Gäste, die immer wieder kommen. «Das macht Freude. Aber jedem machen wir es nicht recht.» Auch das gehört zum Business. Der Kunde bleibt trotzdem König. Eigentümer der Parsennhütte ist der Skiclub Davos, «auf diesen Partner ist Verlass», weiss Urs Schmidt. «Über die Jahre
haben wir viel gegenseitiges Vertrauen 33 entwickelt.» So verlief auch der Ersatzbau der Aussenterrasse problemlos. Die Gastgeber haben nun 90 Restaurantplätze mehr. «Der Wintergarten ist schön geworden, passt zum Haus», sind sich beide einig. Aber wie baut man mitten im Skigebiet ein solches Werk? «Wir haben im Tal alles vorproduzieren lassen. Das Material kam danach per Lastwagen über den Wolfgang hoch», berichtet Urs Schmidt. «Natürlich im Sommer, als noch kein Schnee da war.» Die Infrastruktur auf dem Berg ist somit erneut aufgerüstet. Die Murmeltiere, Wanderer, Biker und Steinböcke fanden wiederum keine Sommerruhe. Waren es im Jahr zuvor die neuen Kabinen für die zweite Sektion der beschleunigten und modernisierten Standseilbahn, ist in diesem Jahr lastwagenweise Stoff für den Ausbau der Terrasse über die steilen und engen Kurven des Zufahrtsweges angeliefert worden. «Die Bergbahnen machen einen hervorragenden Job», wird Urs Schmidt nie müde, zu betonen. «Wir verfügen über sehr schöne Pisten. Regelmässige Investitionen werden vorgenommen. Man schaut, dass der Gast eine erstklassige Infrastruktur vorfindet.» Parsenn ist ein international bekanntes Gebiet. «Und das wollen wir auch bleiben.»
Bild: «Qualität hochhalten», Urs und Maria Schmidt im neu erstellten Wintergarten der Parsennhütte.
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AK: Mit Pioniergeist zum State-of-the-Art Ski
Text: Ernesto Kellenberger Fotos: Ernesto Kellenberger
Er spielt in der Königsklasse. Symbiose von Kreativität und dynamischer Eleganz. Handarbeit. Der AK Ski. Das Kürzel steht für Aldo Kuonen. Ein unvergleichlich berauschendes Gefühl am frühen Morgen. Über die frisch präparierte Piste getoppt mit einem jungfräulichen Schäumchen carven. Wie reagiert der Ski auf dem leichten Neuschnee oder auf der kompakten Unterlage? Bei jeder Bewegung spürt, fühlt man: Die Laufruhe, die Stabilität, die gedämpften Schläge und Vibrationen. Das Greifen der Kanten. Die Beschleunigung. «Eifach soo e geil’s G’fühl» beschreibt es Tochter Francesca treffend mit einem gewinnenden Lächeln. Aldo Kuonen nickt bestätigend. Schnell fällt man ein Urteil. Liegt es am Ski, an der körperlichen Verfassung oder der persönlichen Einstellung. Zahlreiche Erkenntnisse, die in einen Ski einfliessen. Hohe Anforderungen an einen Skibauer. Ein starkes Mass an Knowhow und «Gspüri» ist gefragt. Attribute die auf Aldo Kuonen zutreffen.
Know how, know how…
Wenn einer die Bedürfnisse der Skifahrer à fond kennt, ist es Aldo Kuonen. Ein Rucksack voller Erfahrungen und ein riesiges know how aus dem Skirennsport. Spannung, Torsion, Laufruhe, Schonung der Gelenke haben bei ihm hohe Priorität. Eigenschaften, die der Skifahrer unmittelbar wahrnimmt. Bei Rossignol war er verantwortlich für den Rennservice. Persönliche Kontakte zu Fahrern wie Michael von Grünigen, Michela Figini, Daniel Mahrer u.v.m. Ein enormes Fachwissen sammelte sich an. Bei Atomic war er zudem Verkaufsund Marketingleiter.
Schwarz, immer wieder kopiert
So fühlte er sich vor 15 Jahren im Alter von 44 Jahren als «Jungunternehmer» berufen, seinen eigenen Ski zu bauen. Reaktion von Kollegen: «Du spinnst ja, solch ein
Bild: Der Nachwuchs legt Hand an. Sohn Marco Kuonen im Element.
Wagnis einzugehen». Risiko hin oder her. Der Pionier in ihm war stärker, der richtige Riecher. Er stellte an sich selbst die höchsten Ansprüche. Bester Kern – bester Belag. Das Innenleben des Menschen soll übertragbar sein auf das Innenleben des Skis. Spürbar sein. Und seinem Credo blieb er bis heute treu. Mit Akribie für Details machte er sich dahinter und entwickelte Skis, welche die Fachwelt ins Staunen versetzte. Pionier in vielerlei Hinsicht. Seine Analysen brachten ihn auf die Idee, Belag und Oberfläche mit dem gleichen Material auszustatten. Die Farbe schwarz hat sich geradezu aufgedrängt. Inzwischen hat er verschiedenste Nachahmer gefunden. Bekanntlich werden ja nur herausragende, erfolgreiche Produkte kopiert. Das spezielle, schwarze Design (z.T. auch in Weiss) gibt den Skiern inmitten des vielfarbigen Ski-Dschungels nach wie vor einen zurückhaltenden, edlen touch.
Die Jungen ziehen mit
Wurde Aldo Kuonen beim Design vielleicht sogar von seiner gertenschlanken, bildhübschen Tochter Francesca inspiriert? Dritte der Miss Schweiz Wahlen 2004 und im Jahre 2000 Vize-Junioreneuropameisterin im Rudern. Zusammen mit ihrem Bruder Marco ist der Nachwuchs bereits voll im Familienunternehmen integriert. Sie legen bereits kräftig Hand an. So auch im Zusammenhang mit dem Geschäftsneubau in Stansstad. Von Nachfolgeproblemen befreit, kann sich der Vater bald wieder vermehrt seinen alten Porsches widmen. Dazu gesellt sich auch Aldos Ehefrau Hillary, gebürtige Engländerin. Zuständig für die Administration.«Kleines Geschäft, grosse Familie», stellt Sohn Marco treffend fest. Die sympathische Kuonen-Familie entwickelte sich mit ihren Kunden zu einer veritablen GrossFamilie.
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Bild: Teamwork gross geschrieben. Die Kuonenfamilie mit Marco, Hillary, Aldo und Francesca (v.l.)
schäfte im In- und Ausland. Er legt jedoch Wert darauf, dass je Ort nur ein Geschäft exklusiv seine AK anbietet. In St. Moritz ist dies «Boom Sport».
Mit dem Engadin verbunden
ständlichen Attributen angepriesen wird. Obwohl Aldo Kuonen in jungen Jahren Mit nach wie vor grossem Enthusiasmus schildert Aldo in unverfälschtem Walli- nach der Werbefachschule im PR-Bereich täser Dialekt seine neue Technologie. Ein tig war, macht er jetzt was anderes. Er setzt Material auf Gummibasis (Elastak). Dieses voll auf die Mund-zu-Mund Propaganda. Die bringt dem Ski vermehrt Stabilität und Lauf- Nähe zum Kunden ist oft ein Schlagwort. Bei ruhe und wirkt gelenkschonend. Der Kern AK wird dies in eindrücklicher Art und Weise besteht aus verschiedenen vertikal lami- gelebt. Viele Ex-Skirennfahrer sind von seinierten Schweizer Holzlamellen von hoher nen Produkten überzeugt und zählen zu seiQualität. Ein Rennski für jedermann. Jeder nen Kunden. Zurzeit produziert er jährlich Arbeitsschritt von Hand. Ein Ski, der nicht zwischen 2000 und 2500 Skis (für Piste und mit verwirrenden Abkürzungen und unver- Touren). Der Verkauf erfolgt durch Sportge-
Exklusivität bewahren
Massenproduktion ist Aldo Kuonen ein Dorn im Auge. Er wird seiner Philosophie der Exklusivität treu bleiben und strebt keine Erhöhung der Produktion an. Vor Spezialwünschen schreckt man jedoch nicht zurück. Für einen Geschäftsmann aus Kasachstan hat er mal auf Wunsch ein Unikat angefertigt. Ein Modell mit einer 18-Karat Gold-Plakette in kyrillischer Schrift! Ein eigenes, individuelles Exemplar, das es weltweit nur einmal gibt. Entsprechend ging der Preis in die Tausende von Franken. Aldo Kuonen bezeichnet das Engadin als seine zweite Heimat, hat er doch seinerzeit in St. Moritz das Skilehrerpatent erlangt. Aga Khan zählte u.a. zu seinen Schülern. Wie der Vater so der Sohn. Marco erwarb sein Diplom ebenfalls in St. Moritz. Mit seinen prominenten Gästen wird er auch diesen Winter auf den Corviglia-Hängen bestimmt als erfolgreicher Markenbotschafter wirken. Sein Lieblingsgelände, die anspruchsvolle, coupierte Weltcup-Strecke ruft. Kleines Unternehmen – eine grosse Familie. Ein Glücksgefühl, ein Teil davon zu sein. Mit einem exklusiven Ski!
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Die Besten Text: Janine Birrer Fotos: Corinne Fröhli
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Bild: Michael Berger
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Aktives, visionäres Vorgehen ist gefragt. Für die AO und für Davos. Text: artikuliert.ch Foto: Jürgen Staiger
Die AO Foundation ist der älteste Kongressveranstalter in Davos und zusammen mit dem World Economic Forum der grösste Nutzniesser des erweiterten Kongresszentrums. AO steht als Abkürzung für «Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen», sie widmet sich der Forschung, Entwicklung und Lehre im Bereich der chirurgischen Behandlung von Unfällen und Krankheiten des menschlichen Bewegungsapparates. Prof. Dr. Norbert Haas sprach mit uns über die neuen Möglichkeiten im Kongresshaus, seine bald ablaufende Präsidialzeit und den weiteren AO-Verbleib in Davos.
Als die AO bereits zum zweiten Mal ihre Grossveranstaltung im erweiterten Davoser Kongresszentrum durchführt, ist Prof. Dr. Norbert Haas bereits 16 Monate im Amt als AO-Präsident. «In dieser Zeit hat sich schon wieder viel entwickelt», sagt er. Synthes, das schweizerisch-US-amerikanische Medizintechnikunternehmen, das oft Hand in Hand mit der AO zusammen arbeitet, wird beispielsweise durch Johnson & Johnson übernommen. «In dieser Zeit gab es aber auch viele technische Neuerungen, Änderungen in der Medizin, die die Welt wesentlich beeinflussen und wo die AO beteiligt oder gar führend ist», sagt Norbert Haas. Davos sei das Herz und das Zentrum der AO. «Mit den neuesten Entwicklungen innerhalb der AO wird diese Zusammenarbeit
verstärkt. Neue Möglichkeiten weltweit eröffnen sich», ist Haas überzeugt. Er selber schätzt in Davos die Schönheit der Berge, die Schönheit des Tales, «aber auch die Geborgenheit des Tales, in Kombination mit dem internationalen Flair.» Zur Kongresshauserweiterung, eine beachtliche Verschuldung für die Gemeinde, gleichwohl aber ein klares Bekenntnis zu ihren wichtigsten Kongressen, AO Kurse und WEF, meint Norbert Haas: «Das war eine wichtige Entscheidung. Der Dank geht an die Bürger von Davos, die für die Erweiterung gestimmt haben. Es
What we need is an active, visionary approach for the AO and for Davos Professor Norbert Haas, President of the AO Foundation talks about the future. «Davos is the heart of the AO and we will continue to build on what we offer both within the AO and at the Congress Center.» Both institutions will have many new opportunities in the future and we must seize these chances. english:
Prof. Dr. Norbert Haas «Wenn man die Mehrheit überzeugt, will diese, dass man die Entscheidungen dann auch verantwortlich umsetzt», Prof. Dr. Norbert Haas, Präsident AO.
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ist der Beweis für deren hohes Verantwortungsbewusst- so eine Grossveranstaltung von weltweiter Bedeutung sein. Die Funktionalität und Vielfältigkeit des Kon- entstanden», erklärt Norbert Haas. Er denkt aber auch gresshauses hat sich dramatisch verbessert.» an Kunst. «Wieso nicht einen European Award auf die Im vergangenen Jahr erlaubte sich SNOWTIMES Beine stellen? In der Klassik, im Jazz oder für andere die Frage, ob denn die AO nun mithelfe, das moderni- Künstler. Das bringt viele Leute. In Deutschland gibt es sierte Kongresshaus weiter auszulasten, zum Beispiel zum Beispiel den Preis des goldenen Lenkrades, für die mit zusätzlichen Kursen im Frühling und im Sommer. Autoindustrie.» Darauf sagte Professor Haas: «Die entscheidende Frage Und falls es irgendwo eine leer stehende Räumist: Was bietet Davos im Sommer? Hier muss die Stadt lichkeit gibt, die gerade ungenutzt ist, wünscht sich Proinnovativ sein. Aber die AO wird auch im Sommer die fessor Haas, dass darin eine «Szene für Künstler – wriAngebote nutzen.» Jetzt steht fest: Die AO baut ihre ting-artists, painting-artists oder jazz-artists» entsteht. Kurse und Events aus und stützt damit den Standort Da- «Die könnten doch über den Sommer hier her in die vos. «Aber auch als Forschungsplatz entstehen neue schönen Berge fahren, die Stadt mit Ihren Künsten beMöglichkeiten», so Haas. Die AO ist in der Medizinal- reichern und das eine oder andere Werk hinterlassen. In forschung weltweit führend und hat in Davos den Sitz anderen Städten gibt es das auch. Und das funktioniert.» des wichtigen AO Forschungsinstitutes Wenn immer möglich, nutzt Dr. Norbert Haas Für den AO-Präsidenten ist aber auch klar, dass selbst die Alpeninfrastruktur, rund um Davos. «Im Winsich niemand auf den Lorbeeren ausruhen kann. «Wir ter gehe ich gerne skifahren, im Sommer golfen oder bei der AO müssen uns ständig vorwärts entwickeln, wandern. Während der Kongresszeit habe ich persönbesser werden. Diesen Grundsatz sollte auch Davos be- lich aber kaum Zeit für Tourismus. Ich bin nicht der Typ, herzigen. Aktives, visionäres Vorgehen ist gefragt.» Er der zwischen zwei Vorträgen schnell auf die Ski springt. denkt an zusätzliche Standbeine, die Davos weiterhel- Andere Kursteilnehmer nutzen dies und das ist natürlich fen könnten. «Berlin hat jetzt den World Health Summit schon etwas Grossartiges. Privat habe ich in Davos auch aufgebaut. Eine Abkoppelung des World Economic schon den Urlaub verbracht.» Forums für die Medizin. Sowas sollte Davos auch maFür seine verbleibende Zeit als AO-Präsident – chen.» Es brauche dafür zwar viel Aufbauarbeit und das Amt läuft im Sommer 2012 nach zwei Jahren bereits «die richtigen Teilnehmer, die eingeladen werden», aber wieder ab – will Norbert Haas den AO-Spirit unbedingt der Aufwand lohne sich. «Innerhalb von drei Jahren ist bewahren – als einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren der Organisation. Dazu gehört auch, dass sich die Ärzte, Forscher und sonstigen Experten, die aus aller Welt kommen und teilweise zueinander in Konkurrenz stehen, trotz all dem in der AO gemeinsam zum Wohle der Patienten einbringen. «Für die Behandlung der Patienten in der Klinik werden immer stärker interdisziplinäre Teams notwendig. Wir sehen das zurzeit besonders im Behandlungspfad von geriatrischen Patienten, also dem älteren Menschen. Dies muss sich noch stärker in den Aktivitäten der AO wiederfinden.» Erste Schritte dazu sind schon sehr erfolgreich gemacht. Ausserdem möchte er die AO stärker öffnen für Kooperationen mit anderen wissenschaftlichen akademischen Organisationen, weltweit. Präsident der AO zu sein, bringt neben den bereits existierenden Verpflichtungen als einer der renommiertesten Ärzte weltweit viel Arbeit mit sich. Wieso er sich entschied, das Amt des AO-Präsidenten anzunehmen, wollten wir noch wissen. Die Antwort von Dr. Norbert Haas: «Man wächst im Laufe seiner Zeit mit seinen Aufgaben, mit der Verantwortung. Bei mir sind das über 30 Jahre. Man gestaltet mit, man wird gefragt, man steht an Weichenstellungen und denkt sich: In die Richtung sollte es gehen und setzt sich dafür ein. Wenn man die Mehrheit überzeugt, will diese, dass man die Entscheidungen dann auch verantwortlich umsetzt. Ich werde also in die Pflicht genommen. Es ist eine grosse Verantwortung aber auch eine grosse Ehre, eine der grössten in meinem Gebiet.»
Wieso nicht einen European Award auf die Beine stellen? Und verschiedene Künstler im Sommer nach Davos holen?
Durch Stadt und Land Golfen Eine Golfrunde an der Davoserluft wirkt wie eine Verj端ngungskur Bild: Marcel Giger, snow-world.ch
Bild: «Davos Klosters ist für Sommerferien noch attraktiver geworden», Patrick Wagner.
Sommer und Herbst sind bei uns fast noch schöner – probieren Sie es aus. Text: artikuliert.ch Fotos: Marco Felix
Ein Rat für Sie: Kommen Sie auch im Sommer nach Davos Klosters. Die Destination hat jetzt noch mehr zu bieten. Zum Beispiel eine weltweit einzigartige Golfanlage für Anfänger und Fortgeschrittene.
Patrik Wagner, Sie sind Präsident des Golf Clubs Davos. Wieso ist der Golf Club Davos eine Perle in den Alpen? Die Golfanlage Davos gilt heute als eine der besten in den Alpen. Einmalig ist die besondere Davoser Kulisse. Mit einem ParklandGolfplatz, mitten in der höchstgelegenen
Stadt Europas – und doch zentral in der Natur, auf 1560 m.ü.M. Umrahmt vom unverkennbaren Bergpanorama. Eine Golfrunde in Davos kommt einer Frischluftkur gleich? Sowieso. Und das Beste: Unsere Anlage ist für jeden Golfer jeder Klasse im flachen Gelände eine unvergessliche sportliche Herausforderung. Sie ist fair, gibt jedem Golfer seine Chance. Und wenn es einmal nicht klappt, dann stellt ihn die gehobene Davoser Golfgastronomie wieder auf. Worauf sind Sie am meisten stolz?
Es ist uns mit unserer Vorwärtsstrategie ge- Wie verlief die vergangene lungen, ein neues, umfassendes und konkur- Sommersaison? renzfähiges Golfangebot zu schaffen, das Wir blicken auf eine sehr erfolgreiche Golflandesweit Anerkennung findet. Mit stark saison in sportlicher, gesellschaftlicher und modifiziertem und erweitertem Platz. Mit In- finanzieller Hinsicht zurück. Erstmals konnvestitionen in die Gebäudeinfrastruktur. Und ten alle neuen Spielbahnen über die ganze starker touristischer Öffnung. Zudem sind Saison gespielt werden. Der Platz präsenwir nun mit kommerziellem Handeln in der tierte sich in einem hervorragenden Zustand. Lage, mit der Golfanlage Gewinne zu reali- Es gab nur positive Rückmeldungen von sieren. Dass ist nur möglich in einer Touris- Mitgliedern und Gästen. Umsatzmässig hamusregion, die marktgerecht und kommerzi- ben wir in einem wirtschaftlich ungünstigen ell denkend ausgerichtet ist. Schliesslich Umfeld sogar die Rekordjahre 2009 und ändert sich der Golfmarkt rasant. Da gilt es, 2010 leicht übertreffen können. Was kann ein Wintergast im weiterhin am Ball zu bleiben. Sommer in Davos entdecken? Was hat sich in den letzten Sommer und Herbst sind bei uns fast noch zehn Jahren verändert? Der Golfmarkt hat sich seit rund 20 Jahren schöner als der Winter. Die Berge, die Natur, verändert, zuerst langsam und dann immer Fauna und Flora – das ist fantastisch. Und schneller. Wir mussten uns fliessend an die die angenehme Wärme, selten Hitze, ist auf veränderten Verhältnisse anpassen und eine jeden Fall ein Wohlfühlfaktor. Welches Sommerprogramm neue Strategie entwickeln. empfehlen Sie? Nun ist Davos ein echter und attrakIm Sommer lässt sich viele mehr machen, tiver Golfplatz in den Alpen geworden, als im Winter. Wandern, Biken, Segeln – alder sich sehen lassen kann. Und den es sich auf jeden Fall zu spielen les ist viel abwechslungsreicher. Und mit lohnt. Aber da steckt viel Fleiss und harte dem Golfen kann man fast alles verbinden. Zum Beispiel vormittags eine Wanderung Arbeit dahinter.
und gegen Abend noch 18 Loch spie- 47 len. In Davos sind die Wege so nah, in drei Minuten sind Sie von überall her auf dem Golfplatz. Wo gibt es denn das? Ich würde heute sagen, das ist doch viel schöner, als irgendwo ans Mittelmeer an den überfüllten Strand zu fahren. In Davos haben Sie viele Möglichkeiten, sich zu erholen. Während aktiven Sommerferien. Oder am Wochenende. Zusammenfassend: Haben sich die vielen Investitionen in den Golfplatz gelohnt? Ja, auf alle Fälle. 5.5 Millionen sind investiert, ohne den Club zu verschulden. Und ohne von unseren Mitgliedern hohe Baukostenbeiträge abzuverlangen. Davos hat im Sommer einen erheblichen Mehrwert erfahren. Das Interesse von Neumitgliedern ist ungebrochen gut. Davos als Golfhub, mitten in Graubünden, mit neun weiteren Golfplätzen in unmittelbarer Nähe, ist für Sommerferien noch attraktiver geworden. Was schätzen Sie persönlich an Davos? Das unübertreffbare Zusammenwirken von Stadt und Land. Die Angebotsvielfalt. Die frische und gesunde Luft. Und das internationale Flair.
04.12 .11 –15.04.12 » Keiner hat diese Farben wie ich.« Kirchner malt
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31.10.2011 19:13:00 Uhr
Zur Person: Patrick Odier (1955) ist Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) und Senior Partner der Genfer Privatbank Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. Nach dem Wirtschaftsstudium an der Universität Genf absolvierte Patrick Odier einen MBA in Finanzwissenschaften der Universität von Chicago. Er kam 1982 zu Lombard Odier & Cie und vervollständigte seine Ausbildung in Zürich, New York und Montreal, bevor er 1986 zum geschäftsführenden Teilhaber ernannt wurde. Seit dem 1. Juli 2008 ist er Senior Partner bei Lombard Odier Darier Hentsch & Cie. Patrick Odier ist seit dem 17. September 2009 Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung. Bei verschiedenen in- und ausländischen akademischen Institutionen und NonProfit-Organisationen ist Patrick Odier Mitglied des Verwaltungsrates. Zusätzlich ist er stellvertretender Vorsitzender der economiesuisse (Verband der Schweizer Unternehmen).
Schweizer Banken sind am besten kapitalisiert und charakterisieren sich durch starke Diversifikation Text: artikuliert.ch Foto: z.V.g.
Nicht nur der Tourismus, auch der Schweizer Finanzplatz kämpft gegen die weltweite Krise. Die überzeugenden Gegenrezepte hat Patrick Odier (mit-) entwickelt, seit 2009 Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung. Ein Musterbeispiel, wie man in schwierigen Situationen führt und kommuniziert.
Sie sind Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung und haben ein neues Konzept zur Stärkung des Finanzplatzes Schweiz entworfen. Wie sieht dieses Konzept genau aus? Ziel ist es, den Erhalt und das Wachstum der Wertschöpfung in der Schweiz sicherzustellen. Die Finanzplatzstrategie 2015 definiert,
wie sich der Finanzplatz Schweiz in Zu- kompetente und talentierte Mitarbeitende kunft positioniert. Sie beruht auf vier Pfei- auf allen Stufen. lern: Zum ersten konzentrieren sich die Der Schweizer Finanzplatz gilt Schweizer Banken künftig auf die Akquisi- weltweit als Vorzeigemodell. Wieso? tion und Verwaltung versteuerter Vermögen. Aufgrund der vorher genannten Kernwerte. Ein zweiter Pfeiler der Strategie besteht in Überdies spielt der Finanzplatz in der der Regularisierung bislang unversteuerter Schweiz eine Schlüsselrolle, da sich das Vermögen. Den dritten strategischen Pfeiler Land durch sehr starke Grundlagen ausbildet der auch weiterhin geltende Schutz zeichnet. Hier möchte ich unter anderen die von privaten Informationen über Vermö- politische Stabilität, die Rechtssicherheit gensverhältnisse von Kunden. Einen auto- oder die Währungsstabilität anführen. matischen Informationsaustausch über Ver- Gilt dies auch für die mögen aus dem Ausland wird es auch in vorherrschende Krise? Zukunft nicht geben. Viertens setzen sich Wie viele andere Staaten, wurde auch unser Schweizer Banken für eine Verbesserung Land von der Krise beeinträchtigt. Allerder Konkurrenzfähigkeit durch optimale dings, haben sich die Schweiz und ihr FiRahmenbedingungen im Inland und er- nanzplatz als ausserordentlich widerstandsleichterten Marktzugang in anderen Län- fähig erwiesen. Aufgrund der verschiedenen dern ein, um Wachstumschancen in etablier- Bankenmodelle wurden die Risiken diversiten und aufstrebenden Regionen der Welt fiziert und unsere Banken gehören zu den am besten kapitalisierten Instituten weltweit. optimal nutzen zu können. Worin bestehen die WachstumsInwiefern ist der Schweizer Finanzplatz chancen des Finanzplatzes Schweiz dadurch noch konkurrenzfähiger? Der Schweizer Finanzplatz ist und bleibt in der Zukunft? weiterhin extrem konkurrenzfähig. Er ba- Um unsere führende Wettbewerbsposition siert auf vier Kernwerten: Stabilität, Univer- weiter zu verstärken, müssen die rechtlichen salität, Verantwortlichkeit und Exzellenz. und steuerlichen Rahmenbedingungen lauSie ermöglichen Swiss Banking erst die not- fend verbessert und auch neue Wachstumswendige Differenzierung und erlauben uns felder identifiziert und entwickelt werden. dadurch eine einzigartige Positionierung im Die Schweiz war mit ihrer pragmatischen internationalen Wettbewerb. Stabilität zeigt Gesetzgebung und Regulierung stets fühdabei auf, dass der Finanzplatz stark von rend. Um Wachstum zu erzielen, braucht es Schweizer Werten geprägt ist. Gerade im vor allem in potentiell attraktiven GeAusland sind die politische Stabilität, die schäftsfeldern, wie beispielsweise dem AsRechtssicherheit oder die Währungsstabili- set Management, günstige Rahmenbedintät wichtige Faktoren. Universalität zeich- gungen. Andererseits soll aber auch die net die globale Dienstleistungspalette der Möglichkeit geschaffen werden, neue marBanken in der Schweiz aus. Universalban- genträchtige Produkte beispielsweise im ken sichern den Erfolg des Finanzplatzes. Bereich der Hedgefonds oder Private Equity Hohe Diversifikation, Offenheit und Vernet- aus der Schweiz anzubieten. Im Übrigen zung sind weitere Ausprägungen. Wir agie- bietet das Asset Management bedeutende ren global und lokal. Die Verantwortlichkeit Synergien mit dem traditionellen Private umschreibt die Haltung der Akteure auf un- Banking, wo unsere Expertise einzigartig serem Finanzplatz. Wir verhalten uns regel- ist. Die Schweiz – als Weltmarktführerin in konform im In- und im Ausland. Die Inte- der grenzüberschreitenden Vermögensverressen unserer Kunden sind für uns zentral waltung mit einer Jahrhunderte alten Tradiund das Recht auf Schutz der Privatsphäre tion und Expertise – befindet sich in der bleibt – wie vorher erläutert – ein wichtiger einzigartigen Position, um in der VerwalPfeiler. Auch nehmen wir unsere Verantwor- tung neu geschaffener Vermögen eine fühtung gegenüber der Gesellschaft, anderen rende Rolle zu spielen. Wirtschaftsakteuren und der Umwelt wahr. Was sind die Herausforderungen, Exzellenz steht für unsere professionellen, denen zukünftige Generationen von hochstehenden und innovativen Dienstlei- Bankiers gegenüberstehen werden? stungen, die sich an der Performance für un- In einem Umfeld, das von Konkurrenzdruck sere Kunden ausrichten. Um dies zu errei- und immer komplexeren Produkten, sowie chen, stützen wir uns auf gut ausgebildete, einer zunehmenden Reglementierung ge-
prägt ist, muss der Bankier der Zu- 49 kunft sowohl über ein breites als auch ein spezialisiertes Fachwissen verfügen. Der Finanzplatz und die einzelnen Banken, die vor Jahren mit dem Swiss Finance Institute (SFI) und anderen Hochschulen eine wichtige Grundlage für die Förderung von Talenten gelegt haben, müssen noch mehr Mittel in die Ausbildung stecken. In diesem Zusammenhang sollten auch die verschiedenen Qualifizierungs- und Zertifizierungsverfahren für Bankmitarbeitende wie sie bei den Banken bereits existieren, zentral akkreditiert werden. Inwieweit kann sich der Finanzplatz Schweiz noch verbessern? Der Finanzplatz muss sich besser präsentieren, und zwar im In- und Ausland. Das 100-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen Bankiervereinigung im nächsten Jahr wird eine Bühne dafür bieten. Wir müssen unser Licht nicht immer unter den Scheffel stellen. Diskretion im Interesse der Kundschaft ist gut, Offenheit und Selbstbewusstsein gegenüber den Herausforderungen ist noch besser. Wir müssen selbstsicher und nicht arrogant, partnerschaftlich und nicht egoistisch, offensiv und nicht defensiv auftreten. Wir haben viele Leser- und Leserinnen aus Deutschland. Wieso ist die Schweiz weiterhin ein attraktiver Ansprechpartner für Finanzdienstleistungen für Kunden aus Deutschland? Der Finanzplatz Schweiz hat sich stets durch seine Internationaliät ausgezeichnet. Diese Offenheit widerspiegelt sich auch in vielen anderen Wirtschaftsbereichen in der Schweiz. Dadurch ist es uns möglich, eine erstklassige Dienstleistungspalette für die anspruchsvollsten Kunden der Welt anzubieten. Die deutschen Kunden schätzen – ebenso wie Kunden aus anderen Staaten – unsere Dienstleistungen, die wir bereits seit mehreren Generationen von Bankiers anbieten und weitentwickeln. Die Schweizer Banken sind nicht nur am besten kapitalisiert, sondern charakterisieren sich auch aufgrund ihrer starken Diversifikation: Neben den klassischen Sektoren wie Vermögensverwaltung, Privat- und Firmenkundengeschäft, Asset Management und Investmentbanking umfassen unsere Dienstleistungen auch sich dynamisch entwickelnde Services wie Rohstoffhandel, Handelsfinanzierung und alternative Vermögensverwaltungsdienstleistungen.
Bild: «Das alles machen wir nur für gelb-blau», Arno Del Curto.
Der Schweizer Trainer des Jahres Text: artikuliert.ch Foto: z.V.g.
Fünf Schweizermeistertitel hat Arno Del Curto mit dem HC Davos inzwischen geholt. Drei weitere Male stiess der gebürtige St. Moritzer bis ins Playoff-Finale vor. Dies ist umso erstaunlicher, als die Gegner teilweise über grössere Budgets und mehr wirtschaftliche Ressourcen verfügen. So etwas hat es im Schweizer Eishockey noch nie gegeben. Arno Del Curto; Womit fangen wir an? Anknüpfen am letzten Interview? Was habe ich da gesagt? Zum Beispiel haben Sie uns die Entwicklung des Eishockeys erklärt. Ach so, ja. Also die ist natürlich schon wieder weit fortgeschritten. Wir sind ständig daran, uns weiter zu entwickeln. Jeden Tag. Überhaupt ist das Leben eine immer andauernde Suche. Eine Entwicklung. Man verbessert sich. Und sucht weiter. Ich will immer besser werden, zusammen mit der Mannschaft. Sie weiter bringen. Von einem Punkt zum nächsten. Und wenn man intensiv sucht, dann findet man auch. Vor ein paar Tagen haben Sie in einem Interview gesagt, die Mannschaft sei gerade daran, das Spielsystem zu verändern. Wir arbeiten an Details. Die ganze Sportart können wir ja nicht neu erfinden, da hat sich in den letzten Jahren so viel getan. Also ver-
feinert man. Arbeitet an Finessen. Und da gibt es schon immer wieder Ideen. Und die probiert man aus. Sind es die Pässe aus der Verteidigung, die anders kommen sollen? Nein, wir arbeiten an den Laufwegen. Heute im Training haben Sie mehrmals die Übungen unterbrochen und vorgezeigt, was Sie genau von den Spielern verlangen. Genau. Einmal sind Sie in der Mittelzone von der rechten Seite ins Zentrum gefahren, haben einen Kreis gezogen, dann nach links weiter, um vor der blauen Linie wieder einen Bogen zu machen. Das alles in vollem Tempo. Und mit lautstarken Rufen. Da wollte ich nur zeigen, wie es in dieser Situation optimal gewesen wäre. Dann war das nicht die Neuerung? Nein, das war sie nicht. Und das kann ich so
schnell sowieso nicht erklären. Es ist ein Prozess, in dem wir drin stecken und an dem wir jeden Tag arbeiten. Man muss immer rennen. Hundertprozent Einsatz geben, die Spieler müssen auf dem Eis rastlos sein. Und dann müssen die Pässe haargenau kommen. Im richtigen Moment. Die Spieler müssen hellwach sein. Mit der Scheibe. Ohne Scheibe. Laufen. Schauen. Spielen. Ich will ständige Bewegung im Spiel. Dann entstehen freie Räume in der Mittelzone. Und das gibt Platz für Angriffe. Aber das ist wirklich schwierig zu erklären. Wie kapiert es die Mannschaft? Es geht da nicht um kapieren. Das ist das falsche Wort. Wir machen Fortschritte, weil wir hart arbeiten. Jeden Tag. Als wir Sie das letzte Mal zum Interview trafen, hatten Sie gerade der Nationalmannschaft abgesagt. Wir vertreten nach wie vor die Meinung, dass Sie der beste und einzige Trainer für die Schweizer Nationalmannschaft sind – natürlich nur als Zweitaufgabe, nebst dem HC Davos. Das waren damals einige Gespräche, die viel Zeit gekostet haben. Das Resultat kennen wir. Kurz davor sind Sie Schweizer Meister
geworden, hatten über den Sommer gewichtige Abgänge im Kader und standen dennoch gleich wieder an der Tabellenspitze zu Beginn der Folgesaison. Dann kam dieses Ereignis mit der Nationalmannschaft und dann fiel Ihr Team plötzlich in ein Loch. Hat Sie das ganze doch mehr mitgenommen, als gemeinhin angenommen? Nein, das war, weil wir viele Verletzte hatten. Hören Sie jetzt auf mit der Nationalmannschaft. Das Thema ist vom Tisch. Um unnötige Polemiken zu vermeiden, will ich jede Diskussion zu diesem Thema gleich im Keim ersticken. In der vergangenen Saison sind Sie wieder Schweizer Meister geworden. Was braucht es für Erfolg? Harte Arbeit. Immer wieder harte Arbeit. Und man muss innovativ sein. Aber auch mutig. Und beharrlich. Und dann braucht es auch noch Glück, damit man Erfolg hat. Aber das wichtigste ist sicherlich die ehrliche, konsequente Arbeit und vor allem viel Spass. Führen Sie eigensinnige Charaktere, indem Sie ihnen grössere Verantwortung geben oder indem Sie ihnen möglichst präzise Vorgaben machen? Ist das jetzt eine Fangfrage? Also dann beenden wir gleich das Interview. Nein, das ist einer der Punkte, in denen wir Sie am meisten bewundern. Ich habe kein Problem mit schwierigen Charakteren. Im Gegenteil. Oftmals sind genau diese Spieler Winnertypen, die man einfach ab und zu bremsen muss. Das sollte auf keinen Fall eine Provokation sein. Wenn Jemand zu mir kommt und eine gute Idee bringt, dann nehme ich diese Idee natürlich auf. Aber ich frage Sie, was sollte es denn für andere Ziele geben, als das Spiel schneller und kreativer zu machen? Okay, Sie sind ja kein Sportjournalist, Sie geben da Ihre Hefte heraus. Vielleicht fragen Sie mich deshalb so etwas. Aber im Sport gibt es eben keine Zwischenlösungen. Das ist nicht wie in der Politik, wo man diskutiert und dann Kompromisse macht. Was zählt, ist Sieg oder Niederlage. Ja, aber Sie sind erfolgreicher als andere. Und das über Jahre. Obwohl Ihnen immer wieder Leistungsträger weggekauft werden. Wir müssen mit Jungen arbeiten. Weil wir
nicht über dieselben finanziellen Mittel verfügen, wie die Konkurrenz. Umso wichtiger, dass sich das Team stets weiterentwickelt. Selbst, wenn Leistungsträger uns verlassen, weil sie an anderen Orten mehr Geld verdienen. Sehen Sie gerade heute habe ich das wieder mit der Mannschaft besprochen: Wie machen das andere? Beispielsweise Fussballteams. Der FC Barcelona spielt konstant auf hohem Niveau. Die sind nicht nur erfolgreich, die bieten auch noch dem Publikum etwas. Oder ein Spiel von Chelsea habe ich ebenfalls kürzlich gesehen, wie die gekämpft haben, obwohl sie eigentlich alle mehr als genug verdienen, das hat mich beeindruckt. Oder haben Sie die RugbyWeltmeisterschaften in Australien verfolgt? Die gehen immer voll zur Sache. Sowas diskutiere ich auch mit meinen Spielern. Wie kann man nach so viel Arbeit und so vielen Titeln trotzdem noch härter arbeiten? Das sind für mich gute Beispiele. Und da lasse ich mich gerne inspirieren. Von den Besten. Wir wollen ja auch die besten sein. Finden Sie diese Ideen vor allem, wenn Sie alleine sind? Ich suche und finde die Ideen einfach. Manchmal erzähle ich den Spielern von meinen Ideen, spreche mit ihnen darüber und bekomme so gute Details zurück, von welchen ich mich inspirieren lasse und sie einbringen kann. Der HC Davos ist gerade 90 jährig geworden. Inwiefern bewegt Sie das? Hier wurde über all die Jahre etwas aufgebaut, worauf man stolz sein kann. Früher haben wir immer gesagt, wenn man im Eishockey etwas lernen will, dann muss man nach Amerika fahren, in die NHL. Aber ich glaube mittlerweile könnten sie eigentlich zu uns kommen, nach Davos. Was hier in Sachen Eishockey geboten wird, ist einmalig. Und dafür setzen wir uns täglich ein. Die ganze Arbeit, das ganze Drumherum, die vielen aussergewöhnlichen Menschen, die sich schon für diesen Club zerrissen haben – das alles machen wir nur für gelbblau. Mit Gaudenz Domenig hat der HC Davos seit dieser Saison einen neuen Präsidenten. Kann er das? Machen Sie mich jetzt nicht rasend. Das ist eine ganz schlechte Frage. Aber es ist wohl so, in der Medienlandschaft – es gibt keine Kathedrale, an die nicht drangepinkelt wird. Ich kenne das Spiel der Medien. Da wird
irgendwo drein geschossen, man sucht 51 förmlich nach Polemik, um die Aufmerksamkeit der Leser zu haben. Und dann besänftigt man wieder. Aber da spiele ich nicht mit. Die Frage stammt ja eigentlich auch nicht von uns, sondern von einem Churer Journalisten, der danach gefragt hat. Das gehört sich nicht. Das ist nicht das Verhalten eines Ehrenmannes. Stellen Sie sich vor, Tarcisius Caviezel, der scheidende Präsident, der so viel für den Verein geleistet hat und bei der Sanierung des HC Davos vor einigen Jahren eine tragende Rolle einnahm, würde so seinen Nachfolger desavouieren. Das geht doch nicht. Das müssen auch die Medien respektieren. Wie ist Gaudenz Domenig damit umgegangen? Er ist ein Gentleman. Ein echter Gentleman. Ein fantastischer neuer HCD-Präsident. Wobei er vorher als Vize-Präsident ja schon immer bei den wichtigsten Entscheidungen dabei war. Er vertrat Tarcisius Caviezel jeweils, wenn dieser mit anderen Aufgaben innerhalb seiner vielen Mandate beschäftigt war. Gaudenz Domenig hat etwas, das ich vielleicht noch lernen muss. Wenn ich angegriffen werde, dann schlage ich meistens auch zurück. Er aber bleibt auch in einer solchen Situation ganz ruhig und sachlich. Er ist für mich eine grossartige Respektsperson. Was halten Sie als gebürtiger St. Moritzer und langjähriger DavosTrainer von der gemeinsamen Olympia-Kandidatur? Es ist noch zu früh, dass ich mich dazu äussere. Da gibt es zahlreiche andere, die sich diesem Thema widmen und die das sicher gut machen. Meine Aufgabe als Trainer des HC Davos lässt es nicht zu, dass ich mich da momentan gross involviere. Wenn es nötig ist, werde ich die Kandidatur sicherlich unterstützen, mit einem Statement oder einem ähnlichen Beitrag – ich kenne ja alle persönlich, die sich für Olympia in Davos und St. Moritz einsetzen. Aktuell gibt es keinen auffälligeren Kommentar, den wir dazu schreiben können? Nein. Doch – schreiben Sie, ich wünsche allen, die sich für eine Olympiakandidatur von St. Moritz und Davos einsetzen, viel Glück. Und viel Kraft.
Duran Duran am Klosters Snow Polo Text: Markus Unterfinger Fotos: Klosters Snow Polo
Spektakuläres Pferdepolo, charismatische Bands und viel chicer Lifestyle verwandeln Klosters in ein exklusives Winterwunderland. Im Rahmen des Klosters Snow Polo geht erstmals das Altitute Festival mit der britischen PopIkonen Duran Duran über die Bühne. Der Ticketerlös kommt einem südafrikanischen Hilfswerk zu Gute, gegründet vom britischen Königshaus.
The annual Klosters Snow Polo is a winter event that is rather different – combining the beautiful sport of snow polo with a chic winter festival atmosphere in including live music concerts. It has a global reputation for being one of the world‘s most beautiful Snow Polo tournaments, and recognized on an international sports level. This arena set polo tournament though has a unique twist with english:
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Bild: Duran Duran ist mit ihren über 80 Millionen weltweit verkauften Alben der Top-Act des Festivals.
Acht Teams aus aller Welt spielen um die «Alpine Polo Trophy». Neuauflagen von legendären Matches wie Argentinien gegen Mexiko oder England gegen Deutschland inklusive. Die Polo-Arena ist am Dorfrand von Klosters aufgebaut. Auf dem Gelände können Besucher auf einem Simulator selber Polo spielen, es gibt verschiedene Gourmetzelte und VIP-Bars, Unterhaltung für die Kleinen und live Auftritte von Bands und DJs.
Für Hilfswerk von Prinz Harry
a number of games played after dark, which gives it an excitement and entertaining edge attracting a wide range of international society, media, royalty and leading business figures. The tournament was established some seven years ago by the Alpine Polo Club who are passionate about this event and it‘s aspect of making polo more accessible and entertaining for the larger public.
Das Snow Polo Klosters hat sich zu einem Top-Event im Winterkalender des internationalen Jet-Set entwickelt – und lockt bei der achten Ausgabe zusätzlich ein poppiges und königliches Publikum nach Klosters. Denn der Gewinn aus dem Ticketverkauf und die Einnahmen des Gala-Abends erhält das südafrikanische Hilfswerk Sentebale. Dieses hat Prinz Harry vom englischen Königshaus 2006 gegründet. Die Hilfsorganisation setzt sich in Südafrika für Waisen und AIDS gefährdete Kinder ein.
Festival Altitude mit britischen Superstars
In der Arena des Snow Polo findet zum ersten Mal das Altitude Festival statt und bringt Weltstars nach Klosters. Die Festival-Organisatoren holen ganz bewusst die britische Kultband der 80er-Jahre in die Bündner Berge: Duran Duran ist mit ihren über 80 Millionen weltweit verkauften Alben der Top-Act des Festivals. Klosters ist als der Winterferienort der britischen High Society und königlichen Familie berühmt. Eröffnet wird das Altitude Festival von der Schweizer Popgruppe Pegasus aus Biel, die ihren grossen Durchbruch kürzlich als Vorgruppe von Coldplay hatten. 2010 gewann Pegasus den Swiss Music Award als beste nationale Newcomer. Der Abend klingt im einzigartigen Pop-up Club «Alpine Soul Kitchen» aus, der kurzfristig aufgebaut wird. Program & Tickets Snow Polo Klosters www.klosterspolo.com Program & Tickets Altitude Festival www.altitudeklosters.com
Impressum Snowtimes «Das Wintermagazin» in Davos Klosters, St.Moritz / Engadin und Saanenland Auflage: 12’000 pro Region Redaktion: Marco Meyer, Ernesto Kellenberger Claudia Thöny, Alexandra Widmer, Martina Schnelli Fotos: Michael Berger, Marco Felix, Ernesto Kellenberger Grafik: Dominic Rechsteiner Herausgeber: Marco Meyer, Snowtimes GmbH, 7270 Davos Platz Inseratemöglichkeit: www.snowtimes.ch
Bild: Unter urchigem Gebälk Geist und Gaumen erfreuen und die Glieder wärmen.
Hüttenplausch in Selfranga Text: Claudia Thöny Foto: Jakob Jägli
Der Name lässt im Skigebiet SelfranUnd während die Erwachsenen auf ga einen braunen Fellriesen mit Tatzen ver- der grosszügigen Sonnenterasse noch ein muten. Dies ist nicht der Fall. Ebenso wenig wenig ausruhen und dabei ihren Teint auffriwird den Gästen in «Bär’s Hütte» einen schen, flitzen die Jüngeren derweil die Piste Bären aufgebunden, dafür aber mit Sicher- hinab oder lassen ihrer Energie nebenan am heit eines jeden Bärenhunger und -durst Ponylift oder auf dem grossen Trampolin gestillt. Gerhard Haas, «Bär» genannt, und und dem Spielplatz freien Lauf. Sobald sich seine Frau Sandy, gehören seit vielen Jahren der Selfrangalift morgens um 10.00 Uhr in zu den Klosterser Gastronomen und sind Bewegung setzt, öffnet auch «Bär’s Hütte». nun seit Sommer 2011 die Gastgeber der «Doch wenn der Lift am Abend um 16.00 Selfranga Hütte. Im rustikalen Holzhaus Uhr schliesst, schicken wir die Gäste deswebewirten sie ihre grossen und kleinen Gäste gen nicht schon nach Hause», versichert täglich mit frisch zubereiteten Hüttenge- Gerhard Haas. In «Bär’s Hütte» lässt sich richten, kleinen Speisen sowie Kaffee- und der Tag im Schnee bestens beim Après-Ski Teespezialitäten. Auf den Tisch kommen ausklingen und der endet erst, wenn’s auch hauptsächlich regionale Produkte. Aus den letzten Gast nach Hause zieht. Zum Schweizer Fleisch ist auch die beliebte Cur- «Znacht» in die warme Stube lädt «Bär» jerywurst mit hausgemachtem Ketchup. weils an den Dienstag- und Freitagabenden,
wenn das Nachtskifahren auf der Selfranga stattfindet. Und an den anderen Abenden öffnet er gegen Voranmeldung für Gruppen und kocht Fondue, Fleischspezialitäten oder spezielle Menüs auf Wunsch. Das Restaurant ist auch das Ziel der Schneeschuhwanderungen, welche die Klosterser Skischule in dessen Zusammenarbeit anbietet. Eine Stunde Schneestapfen wird mit einer leckeren Jause in der Wärme belohnt. Auf den Skiern oder dem Snowboard ist die Hütte über den Skilift Selfranga, von Gotschna und Schwarzseealp aus über die Abfahrtspiste Nummer 49 erreichbar.
Bär’s Hütte, Selfranga, Klosters www.selfrangalift.ch
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