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Pink Floyd An der Grenze der Unschuld: mit Pink Floyd wurde die Rockmusik ein bisschen erwachsen

Außerdem: Die letzte Konzertreise der Beatles; die Festhalle in Frankfurt im Portrait Special Service: Die CD-Neuheitenliste für Pop, Rock, Klassik, Jazz & Co.


Pink Floyd im November 1972 in Kopenhagen: Nach dem Durchh채nger sprudelten die Ideen wieder, im Studio wie auch auf der B체hne

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Erfolg und Wahnsinn

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Nein, kein Jubiläum! Auch keine Reunion, aber dafür wurde das Gesamtwerk der Bombastrocker technisch aufwendig restauriert. Und bei dieser Gelegenheit bietet es sich an, einen Blick auf die Glanzlicher und schwarzen Löcher der Band­geschichte zu werfen. Von Wolf Kampmann

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Glückliche Freaks: Roger Waters, Nick Mason, Syd Barrett und Rick Wright im Sommer 1967, bevor Barretts Psychosen übermächtig wurden

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Wer aber waren diese Pink Floyd wirklich? Wie konnte es den insgesamt fünf Musikern gelingen, mit radikalen ästhetischen Neuerungen im Pop, die bis zur totalen Atonalität gingen, einen derart starken Einfluss auf den Mainstream zu gewinnen? Waren sie wirklich Vordenker oder eher typische Repräsentanten ihrer Zeit, die nur etwas mehr Glück hatten als andere? Wie lange waren sie innovativ, und wann begannen sie sich selbst zu blockieren? Und vor allem: worauf begründet sich der einzigartige Mythos, der die Band umgibt?

Psycho Die Geschichte von Pink Floyd beginnt wie die vieler Bands der damaligen Zeit. In der behüteten Idylle von Cambridge experimentierte der heranwachsende Roger Barrett auf seiner Gitarre herum. Im Haus seiner Mutter probte er mit der Schülerband Geoff Mott & The Mottoes. Sein präzises Rhythmusgefühl trug ihm den Spitznamen Syd the Beat ein. Gern gesehener Gast bei diesen Sessions war der zwei Jahre ältere Mitschüler Roger Waters. Barrett studierte nicht Musik, sondern Kunst. Vielleicht war es daher kein Zufall, dass er seine Liebe zur Musik nicht mit Musikern zelebrierte, sondern mit einem Häuflein Architekturstudenten. 1964 hatte Barretts Freund Waters mit den zwei anderen angehenden Architekten Nick Mason und Rick Wright die Amateurband Sigma 6 gegründet, mit der er die

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in weißer Lichtstrahl, der auf schwarzem Untergrund durch ein weißes Prisma geleitet in seine Spektralfarben zu einem glattgezogenen Regenbogen aufgebrochen wird. Das Cover-Image von Pink Floyds „The Dark Side Of The Moon“ ist so bekannt wie Leonardo da Vincis Mona Lisa. Doch wer „Dark Side“, „Wish You Were Here“ oder „The Wall“ sagt, muss noch lange nicht „The Piper Of The Gates Of Dawn“, „Ummagumma“ oder „Animals“ sagen. Das Gesamtwerk von Pink Floyd ist so heterogen wie widersprüchlich. Vor allem ist es abgeschlossen, denn nach dem Tod von Keyboarder Rick Wright ist eine Reunion der zerstrittenen Restmitglieder mehr als unwahrscheinlich. Pink Floyd waren unabhängig von ihrem gigantischen kommerziellen Erfolg eine besondere Band. Sie passen in kein Genre, sondern sind ein Genre für sich. Man muss nicht alle Platten von Pink Floyd mögen, und nur kritiklose Hardcore-Fans können ausnahmslos allen Perioden der Bandgeschichte etwas abgewinnen. Aber Pink Floyd haben nicht nur das Instrumentarium und die Hörgewohnheiten nachhaltig verändert, sie haben Mitte bis Ende der 70er Jahre einen ganz neuen Maßstab für Massengeschmack gesetzt. Nicht jede ihrer Veröffentlichungen war innovativ, am Ende erstickten sie in bombastischen Selbstzitaten, aber der Einfluss auf die Entwicklung der Rockmusik bleibt immens.


Chart-Hits rauf und runter spielte. Nachdem die Gruppe sich in The Abdabs umbenannt hatte, stieß Syd Barrett hinzu. Verschiedene Mitglieder kamen und gingen, doch der harte Kern von Barrett, Waters, Mason und Wright blieb erhalten und nannte sich als Hommage an die beiden Bluesmusiker Pink Anderson und Floyd Council zunächst The Pink Floyd Sound, woraus The Pink Floyd und schließlich Pink Floyd wurde. Anfangs stand das Quartett noch unter dem Einfluss des Bluesrock. Zu den ersten Demos gehört eine Aufnahme von „I’m A King Bee“. Live spielten die Newcomer Covers von den Rolling Stones und anderen angesagten Bands, doch sie ließen keinen Zweifel daran, dass diese Songs nur das Ausgangsmaterial für experimentelle Soundorgien waren, die viel stärker unter dem Einfluss des deutschen Avantgardisten Karlheinz Stockhausen standen. Eine Gruppe, die häufig mit den frisch aus dem Ei geschlüpften Pink Floyd gemeinsam auftrat, war Joker’s Wild mit einem Gitarristen namens David Gilmour, der in unmittelbarer Umgebung von Barrett und Waters aufgewachsen war. London war Mitte der 60er Jahre eine Stadt, in der nichts unmöglich schien. Viele amerikanische Musiker und Künstler starteten ihre Karriere in England, der abstrakte Expressionismus aus den USA feierte seinen Siegeszug von London aus, und die Bluesrock-Szene von der Themse eroberte unter dem Motto British Invasion die ehemaligen Kolonien. Das Wort vom Spontanen Underground machte die Runde,

Besser als jeder Kostümfundus: Der legendäre Klamottenladen „Granny Takes A Trip“ wurde für Syd Barrett zur zweiten Heimat

London repräsentierten. Und doch gaben sie Richtungen vor, wenn auch nicht ohne Folgen für die Bandmitglieder. Denn Syd Barrett geriet zusehends in den Sog psychedelischer Drogen. Er experimentierte mit LSD und avancierte zur Kultfigur der Studentenszene von London und Cambridge. In dem psychedelischen Klamottenladen „Granny Takes A Trip“ deckte er sich obendrein mit schrillem Outfit ein, das seine immer zahlreicher erscheinenden Apostel von Show zu Show aufs Neue überraschte. Vor allem seinem exzentrischen Auftreten war es zu verdanken, dass Pink Floyd in kurzer Zeit erheblich an Bekanntheit zulegten, und das obwohl sie noch nicht einmal eine Single auf dem Markt hatten.

Freaks mit Ideen

Lightshow, Quadrophonie, Größenwahn: Pink Floyd proben für ihr erstes Konzeptkonzert am 12. Mai 1967 in der Queen Elizabeth Hall

der nicht nur Bands wie Pink Floyd und Soft Machine hervorbrachte, sondern auch Dichter, Maler, Choreografen, Filmemacher und Schauspieler. Kaum etwas konnte zu diesem Zeitpunkt extrem genug sein für diesen aus allen Nähten platzenden kreativen Moloch. Die Stadt war geradezu geschaffen für eine Band, die vor Einfallsreichtum jeden Moment zu explodieren schien. Wenn man heute die sperrigen Aufnahmen von Pink Floyd gegen Ende der 60er Jahre hört, ist es schwer vorstellbar, dass sie den Zeitgeist jener Jahre im Swinging

In ihren Shows projizierten Pink Floyd abstrakte Filme und Dias, und von der Free-JazzBand AMM inspiriert setzten sie Alltagsgegenstände zur Klangerzeugung ein. Barrett strich mit seinem Zippo-Feuerzeug oder einem Kugellager über die Saiten seiner Gitarre, Uhren tickten, elektronische Störgeräusche bestimmten den Sound. Wenn das Wort Multimedia um 1966 überhaupt Sinn machte, dann war Pink Floyd eine multimediale Band. Die ehemaligen Kunststudenten organisierten Sound and Light Workshops, auf denen sie dem Publikum Fragen beantworteten. Sie waren die erste Rockformation überhaupt, die eine eigene, wenn auch selbst gebastelte und über Lichtschalter betätigte Lichtanlage besaß. Für Syd Barrett, den Maler, ging es ganz einfach darum, statt mit Leinwand und Pinsel zu hantieren, eine Musik aus Farben zu schaffen. „Pink Floyd waren die Ersten, die eine Art intellektueller Experimentalmusik mit Rock’n’Roll kombinierten“, zitiert Nicholas Schaffner einen Zeitzeugen in seinem Buch „Pink Floyd – Vom Underground zur Rock-Ikone“. Die frühen Pink Floyd waren ganz anders als jene, die von den 70er Jahren an Millionen von Platten verkauften. Es lässt sich vielleicht ein wenig mit den Grateful Dead vergleichen, deren Reise etwa zur gleichen Zeit ein paar tausend Kilometer westlich begann. Im Februar 1967 versuchte das Quartett dann, die Kreativität der Bühne auch im Studio umzusetzen. Die erste Single „Arnold Layne“ war eine psychedelische Geschichte über einen kleptomanischen Transvestiten, eine abstruse Story, die jedoch in ein vergleichsweise biederes Klanggewand gehüllt war. Die Kapelle, die auf der Single zu hören war, wollte mit Nachdruck aus dem engen Underground heraus ins Radio. Das gelang ihr

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Anno 1967 das höchste der Gefühle: Roger Waters, Nick Mason, Syd Barrett und Rick Wright posieren am hochmodernen Studiomischpult

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Alle gegen Einen Der Leader und seine Getreuen entfernten sich immer weiter voneinander. Das Dilemma der Band bestand jedoch darin, dass Barrett das kreative Zentrum war. LSD zerfraß das Hirn des sensiblen Klangverführers, der an sich selbst zerbrach, und für die Band ging es um die Existenz. Doch überleben kann man auf unterschiedliche Weise. Roger Waters, Nick Mason und Rick Wright entschieden sich für einen Weg, den sie noch Jahrzehnte als Bürde mit sich herumtragen sollten. Syd Barretts Verhalten wurde derweil immer undurchsichtiger. Er sperrte beispielsweise eine Freundin drei Tage lang in einem Raum ein und schob ihr Kekse durch die Türritze. Seine Umgebung machte sich darüber lustig. Angebliche Freunde taten ihm irgendwelche Mittel in den Tee, um ihn auf einen Trip zu bringen. Zwischen Barrett und Waters kam es zum offenen Bruch, und der Bassist brachte Drummer und Keyboarder auf seine Seite. In den Shows harmonierten Pink Floyd nicht mehr, Waters, Mason und Wright hatten keinen Zugang zu Barretts Welt und stellten diesen ihrerseits kalt. Bereits im Spätsommer 1967 verkündete der Melody Maker erstmalig, dass Pink Floyd abschlaffen. Waters, Mason und Wright stellten währenddessen Barrett bloß, indem sie ihn regelmäßig bis an die Grenzen der Geschmacklosigkeit aufzogen. Wenn Waters heute von seiner Trauer um Barrett spricht, klingt das daher streckenweise unaufrichtig. Mason hingegen gab später zu, dass die drei Musiker das Problem ihres Kompagnons nur noch verschlimmert hätten, statt ihm zu helfen. Die Band war jedoch in einer komfortablen Lage, denn es stand Ersatz bereit. Auf einer Amerika-Tour Ende 1967, auf der der Gitarrist

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jedoch erst mit ihrer zweiten Single „See Emily Play“. Die Aufnahmen zu diesem Stück stellen aber auch in anderer Hinsicht eine Zäsur in der Geschichte von Pink Floyd dar. Syd Barrett begann sich zu verändern. Während der Rest der Band abhob, blieb der Gitarrist in einer Art mentalem Untergrund, aus dem er nicht mehr herausfand. David Gilmour besuchte die Session der befreundeten Combo und war entsetzt von Barretts leerem Blick. Dennoch behielt der Gitarrist vorerst noch die Zügel in seiner Hand. Das erste Album „The Piper Of The Gates Of Dawn“, benannt nach einem Kapitel des Kinderbuches „Der Wind in den Weiden“, war sein persönliches Meisterwerk. Eine psychedelische Orgie, wild, unübersichtlich, kantig. Wer sich heute ein Bild von der Aufbruchstimmung Londons um 1967 machen will, der höre diese Platte. Sie war ein Produkt, das nur zu dieser Zeit an genau diesem Ort möglich war. Anders als in ihren Live-Shows entpuppten sich die vier Musiker, allen voran Barrett, der die meisten Lieder geschrieben hatte, hier als pedantische Perfektionisten. Einige Songs der Platte hatte Barrett schon Jahre zuvor komponiert, „Astronomy Domine“ etwa gehörte bereits zu den Hymnen des Spontanen Undergrounds. „Piper“ war daher eine Art Urknetmasse, aus der alle folgenden Erfolge von Pink Floyd abgeleitet werden sollten, auch wenn Barrett das Album wohl eher als Sololeistung betrachtete. Einzelne Versatzstücke dieses Experiments auf Vinyl tauchten jedenfalls punktuell im späteren Werk der Band auf, und die Intentionen des einstigen Chefstrategen wurden auch in seiner Abwesenheit zum integralen Bestandteil der Pink-Floyd-Philosophie. „Piper“ war gleichermaßen Segen und Trauma der erfolgreichsten Prog-Band der Geschichte.


nur noch physisch anwesend war, beschloss die Troika um Waters, Barrett auszubooten. Zurück in Europa wurde der frühere Leader der Band auf einer gemeinsamen Tour mit Jimi Hendrix zunächst teilweise durch Dave O’List von The Nice ersetzt, was allerdings von der Lichtshow überspielt wurde. Es war eine kritische Phase, denn Pink Floyd bekamen kaum noch Angebote für Auftritte, weil niemand wusste, ob der abgedrehte Chef nun mit dabei wäre oder nicht. Gegen den ausdrücklichen Willen des Managements wurden im Hintergrund informelle Gespräche mit David Gilmour geführt, der ja schon von Anfang an ein Assoziierter der Band war. Gilmour hatte alle Voraussetzungen, um Barrett zu ersetzen. Er war mit ihm gemeinsam aufgewachsen, kannte seine Intentionen, seine Motive. 1968 gaben Pink Floyd der Form halber einige Konzerte im Quintett, doch mit dieser Interimssituation war niemand zufrieden. Eines Tages einigten sich Waters, Gilmour, Mason und Wright spontan, Barrett zu einem Konzert nicht abzuholen. Er sollte zwar weiterhin als Songlieferant der Band fungieren, aber nicht mehr live spielen, so die Idee der Meuterer. Mit dieser Absicht standen Pink Floyd übrigens nicht allein in der Popgeschichte. Die Beach Boys hatten dieselbe Arbeitsweise bereits erfolgreich mit Brian Wilson exerziert, nur ging da der Impuls von der anderen Seite aus. Doch Barrett war nicht mehr in der Lage, Material zu schreiben, mit dem seine ehemaligen Mitstreiter etwas hätten anfangen können. Am 6. April 1968 wurde die Arbeitsbeziehung zwischen Pink Floyd und Syd Barrett per Presseerklärung offiziell beendet. Der Gemobbte wollte sich mit dem Rauswurf nicht abfinden und erschien noch eine Weile zu den Konzerten seiner ehemaligen Gespielen, um Gilmour und die anderen mit vernichtenden Blicken zu peinigen. Doch die Ära Barrett war unwiederbringlich zu Ende. Zumindest personell, denn der Geist des verschmähten Leaders verfolgte die Band noch bis „The Wall“ Die Geister, die er rief, wurde Syd und darüber hinaus. Barrett nicht mehr los. Ein Foto von 1969 , das Bände spricht Vierer ohne

Steuermann

Ohne Syd Barrett war Pink Floyd eine andere Band. Bei allem Experimentiergeist war ihnen etwas abhanden gekommen, was auch zu damaligen Zeiten ungeheuer wichtig war: die Galionsfigur, um die sich alles drehte, die Sensation, das Spektakel. Die Aufnahmen des zweiten Pink-Floyd-Albums „A Saucerful Of Secrets“ waren teilweise noch im Quintett entstanden, doch bis auf den „Jugband Blues“ wurden Barretts Kompositionen bis heute nicht veröffentlicht. Trotz des grandiosen „Set The Controls For The Heart Of The Sun“ blieb die Platte so zerrissen wie die Band in der Phase der Aufnahmen. Die Elektronik wurde von der zeitgenössischen Presse als aufgesetzt empfunden, die Band selbst wirkte entindividualisiert und okkultistisch. Das dritte Album von Pink Floyd ist ein Paradoxon. „More“ war eine Auftragsarbeit für einen französischen Independent-Film, den

„Ummagumma“ im Sinn : Rick Wright, David Gilmour, Nick Mason und Roger Waters (vorne) 1968 in der Orientierungsphase ohne Barrett

heute kein Mensch mehr kennt. Pink Floyd zog es magisch zum Film, weil sie hier ihre Vorstellung von Klanglandschaften in Verbindung mit der Leinwand am besten umsetzen zu können glaubten. Doch ausgerechnet „More“ entpuppte sich als erstes und für einige Zeit einziges Album der Gruppe mit einer Reihe von relativ konventionellen Songs. Besonders fällt „The Nile Song“ auf, in dem sich Pink Floyd dem Hardrock annäherten. 1969 war die Band außerdem am Soundtrack für Michelangelo Antonionis Kultstreifen „Zabriskie Point“ beteiligt, doch der Regisseur fand nicht so recht mit den sonderbaren Briten zusammen und entschied sich letztlich nur für drei Titel aus dem geplanten Programm. Aus einem Thema wurde später „Us And Them“ für das Album „The Dark Side Of The Moon“. Das im September 1969 veröffentlichte „Ummagumma“ hat einen besonderen Stellenwert in der Discographie von Pink Floyd. Obwohl nicht allzu viele Menschen das Opus vollständig durchgehört haben dürften, wird der Plattentitel doch immer mit einer gewissen Ehrfurcht genannt. Vielleicht liegt es an dem seltsamen Titel, vielleicht aber auch an der Undurchdringlichkeit der Musik auf der zweiten Platte. „Umma„Zabriskie Point“, mit Musik von gumma“ ist ein Zwitter aus Pink Floyd. Das Schlussbild passte Live- und Studio-LP, der die zur Stimmung in der Band Identitätskrise und damit verbundene Richtungssuche der

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Die Band im Spiegel, das Prisma, der brennende Mann – die Covers des englischen Graphikers Storm Thorgerson stützten den psychedelischen Mythos von Pink Floyd Thorgerson (u.) 2010 bei Warner Bros. in L.A., dem Bildmotiv von „Wish You Were Here“

Die Beatles haben die Abbey Road Studio berühmt gemacht. Und 1975 mischten dort Pink Floyd ihr „Wish You Were Here“

eines Flughafens ausgebreitet wie die Bewaffnung eines Kampfjets. Wenn die Band hier auch nicht an ihre musikalischen Wurzeln anschließen konnte, erinnerte sie mit dem kritischen Symbolismus der Cover-Optik doch an die gesellschaftliche Bewegung, aus der sie einst hervorgegangen war. Am Anfang des neuen Jahrzehnts waren Pink Floyd schließlich schöpferisch ausgebrannt. „Atom Heart Mother“ blieb ein beinahe verzweifelter Hilferuf nach Anerkennung. Die opulenten Arrangements des hoffnungslos überladenen Titelstücks überließen die vier traurigen Helden Ron Geesin. Die zweite Seite wirkt ähnlich sinnfrei zusammengestückelt wie die Studioplatte von „Ummagumma“. Gilmour sollte das Album Jahrzehnte später als „Haufen Mist“ bezeichnen. Wahrscheinlich wäre diese LP heute komplett vergessen, hätte sich während der Aufnahmen nicht etwas ereignet, dessen Folgen gar nicht überschätzt werden können. Völlig unangekündigt tauchte Syd Barrett im Studio auf. Er hatte in der Zeitung von den Aufnahmen gelesen. Als hätte es nie ein Problem gegeben, wurde der eben noch Verlachte plötzlich kultisch von den anderen verehrt. Der verwirrte Ex-Bandleader brachte den ganzen Prozess entscheidend durcheinander. Vielleicht lag gerade in diesem absurden Besuch der Keim für den Barrett-Kult, der für spätere Pink-Floyd-Alben zum Antrieb wurde.

Band dokumentiert. Die Live-Platte wirkte noch wie eine stringente Best-Of, was jedoch dem Ruf von Pink Floyd als unermüdliche Innovatoren nicht eben zugute kam. Doch die Studio-LP bestand aus vier halben Seiten, die jeweils unter der separaten Regie eines einzelnen PF-Mitglieds entstanden war. War das Kollektiv Pink Floyd nach seiner Phase der Umstrukturierung am Ende? Bemerkenswerter als die Musik ist vielleicht das Cover des Doppelalbums. Pink Floyd posieren vor einem Bild, auf dem sie sich selbst vor einem Bild von sich selbst abbilden und immer so weiter. Doch wiederholen sie sich nicht einfach in sich selbst, sondern wechseln dabei die Positionen. Auf der Rückseite des Covers wird das Instrumentarium der Band auf der Rollbahn

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Der Trendwechsel setzte mit „Meddle“ ein, dem stilistisch geschlossensten Album seit dem Debüt. Auf „Meddle“ manifestiert sich erstmals jener selbstbewusste Stil zwischen Gassenhauer und groß angelegtem Klangexperiment, der sich von „The Dark Side Of The Moon“ über „Wish You Were Here“ bis „Animals“ zieht. Obwohl die Songs selbst recht unterschiedlich sind, liegt ihnen doch ein gemeinsamer Spirit zugrunde. Pink-Floyd-Biograph Nicholas Schaffner führt den Paradigmenwechsel darauf zurück, dass David Gilmour mehr und mehr das Ruder in die Hand nahm. Womöglich wollte er endlich aus dem Schatten von Syd Barrett heraustreten. Bei der Arbeit an „Meddle“ im Januar 1971 ließ die Band sich frei in den musikalischen Prozess fallen, ohne ein konkretes Konzept zu verfolgen. Sie fanden den experimentellen Geist wieder, der sie nach „Piper“ verlassen hatte. Mit dem Epos „Echoes“ beginnt die Science-Fiction-Reise, mit der Pink Floyd sich praktisch aus der Chronologie der Rockgeschichte verabschiedeten und in ihr eigenes Universum aufbrachen. Nicht zu vergessen

Fotos: Rupert Truman, Getty Images

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Pyrotechnik, Leinwände, Megasound: Schon vor „The Wall“ waren Shows wie ein Rotterdam 1977 ein zirzensisches Spektakel

der Opener „One Of These Days“, der wie ein programmatischer Abmitgeben wollte, als perfektes Team. Die bewusste Vereinbarung von Experiment und kommerzieller Zugänglichkeit wurde mit „The Dark schied von allen Hard- und Progrock-Klischees in einen neuen, unerhörten Orbit klingt. In „Fearless“, in dem die Band sich über den Side Of The Moon“ zum Erfolgsrezept von Pink Floyd. Warum die Antagonismus von Individuum und Gesellschaft auslässt, nimmt die Platte über nunmehr fast vier Jahrzehnte so erfolgreich ist, fasst Nick Barrett-Saga ihren Anfang. Der letzte Song, der für Mason in lakonische Worte: „Es war die richtige „Meddle“ entstand, war „Brain Damage“, doch die Platte zur richtigen Zeit!“ Stimmt. Und trifft auch Gruppe beschloss, diese weitere Barrett-Hommage auf „Wish You Were Here“ zu. für die nächste Platte, ein Konzeptalbum namens „The Dark Side Of The Moon“ aufzuheben. Pink Punk Floyd oder Pink Freud? Floyd hatten ihr Thema und ihren Platz in der MuMitte der70er Jahre hatten Pink Floyd alles erreicht, sikwelt gefunden. was eine Rockband erreichen kann. Dann passierte Der Rest ist Geschichte. „The Dark Side Of The 1976 etwas, womit niemand gerechnet hatte. Die soMoon“ und „Wish You Were Here“ gehören nicht zialen Gegensätze in der einstigen Stadt der Liebe nur zu den großen Konsensalben der 70er Jahre, waren unerträglich geworden, eine neue Generaes sind zweifellos zwei Beispiele für absolut komtion war herangewachsen, die mit dem Post-Hipplette Klangkunstwerke, die auch noch beim hunpie-Surrealismus à la Pink Floyd nicht viel am Hut hatte. Sie selbst hatten mit ihren letzten drei Alben dertsten Hören neue Schätze aus ihren unendlineben Bands wie Emerson, Lake & Palmer, Yes und chen Tiefen preisgeben. Beide LPs sind letztlich zwar dem kollektiven schlechten Gewissen von Genesis nicht unerheblich dazu beigetragen, dass vier Musikern entsprungen, die zu spät begrifwieder eine größere Nachfrage nach einfacheren fen hatten, was Verantwortung bedeutet. Doch Formaten bestand. Aus den Pionieren wurden Sauwas wäre der Welt verloren gegangen, wenn sie Steve Jones (Sex Pistols) trug schon rier, Feindbilder. Der Punk und Szeneheroe Johnsich immer menschlich korrekt verhalten hätten? mal ein „I hate Pink Floyd“-T-Shirt ny Rotten schmückte sich etwa mit einem „I hate Pink Floyd spielten sich einen Dämon von der SeePink Floyd“-Shirt, und für Waters, Gilmour & Co. le und wurden damit zu einem der erfolgreichsten war ein Themenwechsel vonnöten. Man konnte Rock-Unternehmen aller Zeiten. Für kurze Zeit schließlich nicht ewig auf der Barrett-Wolke weierwiesen sich David Gilmour, der ehemalige Dressman, der immer terschweben und gab das Sujet preis, das die Band zusammenhielt. Mit „Animals“ begann der Abschied Pink Floyds von der eigenen ein wenig zu Gefälligkeiten neigte, und Roger Waters, der problemFabel. Die düstere Kapitalismus-Analyse „Animals“ wird nicht zu Unbewusste Klangphilosoph, der seinem Hörer stets eine Denkaufgabe

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Coda „The Wall“ war das inoffizielle Ende von Pink Floyd. Alles, was danach passierte, waren Episoden, die nur noch unter dem Logo der Band firmierten. Was immer das Etikett „Pink Floyd“ trug, verkaufte sich gut, und dabei hilft die Legende, die sich Schritt für Schritt verfestigte: die psychedelischen Anfänge mit dem durchgeknallten Syd Barrett, das Frühlingserwachen

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Gigantomanisches Marionettentheater: „The Wall“ ist das Ende der Barrett-Saga

auf „Meddle“, die großen Klangepen „The Dark Side Of The Moon“ und „Wish You Were Here“ sowie der apokalyptische Schwanengesang auf „Animals“. So bleibt es eine Entdeckungsreise ins Innere der Rockmusik, Bedeutung und Einfluss von Pink Floyd alle paar Jahre neu zu justieren. Je mehr emotionalen Abstand wir zu den Dinosauriern des Klangbombasts finden, desto besser erkennen wir wieder ihre wahre Größe – und ihre großen Schwächen.

P i n k F l oy d „ D i s cov e ry “ Keine Weltraummission, sondern eine CD-Box Sammler bekommen in diesem Herbst leuchtende Augen. Denn nachdem bereits „Dark Side Of The Moon“ in einer reich bestückten „Immersion“Box mit diversen Mixen, Fan-Artikeln und Bildmaterialien erschienen ist, folgen in ähnlich opulenter Ausstattung noch „Wish You Were Here“ (4.11.) und „The Wall“ (24.2.). Für Puristen hingegen ist die „Discovery“-Box mit allen 14 digital remasterten Studioalben und Fotobuch die wahrscheinlichere Wahl. Darüber hinaus erscheinen von allen Editionen auch abgespeckte Varianten mit weni­ger Bonusmaterial. Und wer einfach nur die Hits der Band auf einer CD haben will, kann sich „A Foot In The Door“ leisten. Viel Stoff für die Ohren in bril­lantem Sound. Foto: Getty Images

recht als Antwort der Rockgiganten auf den Punk bewertet (was sich freilich nicht auf die Länge der Stücke beziehen kann). Musikalisch ist „Animals“ ein monumentales Bluesalbum, vielleicht die GilmourPlatte im Pink-Floyd-Gesamtwerk schlechthin. Nie zuvor und nie wieder waren so viele Gitarren zu hören. Bezüge zu Allen Ginsberg und George Orwell sind unüberhörbar. Viele Floyd-Fans allerdings lehnen bis heute „Animals“ als flüchtig produzierten Ausrutscher ab, was sicher durch abfällige Aussagen der Bandmitglieder angefeuert wird. Für eine Minderheit ist es indes eine kraftvolle Abkehr vom Kommerz, die auf ihre Rehabilitation vor der Geschichte wartet. Und wenn man einen Song wie „Dogs“ genau hört, dann setzt er sich eben doch aus vielen kleinen Formaten zusammen, die nur ohne Pause aneinandergefügt sind. „Musikalisch haben Pink Floyd noch nie so kompromisslos und mit größerer Überzeugungskraft abgerockt“, findet Biograf Nicholas Schaffner. Die Punk- und New-Wave-Presse überschlug sich, für ihre Fans waren Pink Floyd aber nicht mehr Pink Floyd, sondern Mason, Waters, Gilmour in der eine amorphe Erbmasse der Londoner O2-Arena im Mai 2011: früheren Größe. Kurz-Reunion für zwei Stücke Der interne Zusammenhalt wurde nach „Animals“ aufgekündigt. Roger Waters verstand die Band von nun an als Vehikel zur Verkündigung seiner Visionen und Traumata. Abgründe taten sich zwischen ihm und Gilmour auf, unter denen die Produktion von „The Wall“ litt. Genau genommen war „The Wall“ als Soloprojekt von Waters angelegt, musste aber aus finanziellen Gründen – Pink Floyd waren wegen eines großangelegten Betruges pleite – als Bandalbum aufgenommen werden. Waters erzählt eine rührselige, zu großen Teilen autobiographisch gefärbte Geschichte, in der auch die Barrett-Saga noch einmal aufgewärmt wird. Auf „The Wall“ sind Pink Floyd letztmalig als Quartett zu hören, Rick Wright ertrug die Spannungen nicht mehr, verweigerte sich und wurde noch während der Aufnahmen gefeuert. Doch all diese Geschichten sind nur Nebensache. Das Doppelalbum verkaufte sich 30 Millionen Mal. Die einstigen Avantgardisten Pink Floyd waren mit dieser Hochglanz-Produktion nicht nur weltweit im Mainstream angekommen, schlimmer noch, sie definierten den Mainstream. Der Mythos war erloschen.


„K athdralen der kl änge“ (6)

Die spektakuläre Stahlkonstruktion des Marburger Architekten Friedrich von Thiersch wurde zum Vorbild für ähnliche Bauten wie die Jahrhunderthalle in Breslau.

Festhalle Frankfurt Turner, Bücher, Superstars

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ie Frankfurter hatten es eilig. Noch bevor die Festhalle eröffnet wurde, fand 1908 im Rohbau des Gebäudes bereits das XI. Deutsche Turnfest statt. Als es dann soweit war, kam der deutsche Kaiser Wilhelm II persönlich, um das prachtvolle historistische Ensemble des Architekten Friedrich von Thiersch am 19.Mai 1909 offiziell seiner Bestimmung zu übergeben. Und die wiederum gestaltete sich vielfältig. Zur „Internationalen Luftfahrt-Ausstellung“ kamen noch im selben Jahr eine halbe Million Besucher. Wettkämpfe, Zirkusgastspiele lockten Publikum an. Dann kam der Erste Weltkrieg, die Stagnationsphase der frühen Zwanziger, der Aufschwung mit internationalen Messen, schließlich das vorläufige Ende im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs. Doch die Frankfurter ließen sich ihre Festhalle nicht nehmen. Der Prunkbau wurde wieder aufgebaut, die Aussteller kamen zurück, die Buchmesse, die Automobilausstellung. Mehr und mehr wurden die Räume auch für Konzerte genützt. Seit 1972 steht die

Lena singt in der Festhalle und Iron Maiden rocken, aber auch die Stars der Klassikwelt geben sich dort vor großem Publikum die Ehre.

Festhalle unter Denkmalschutz, Mitte der Achtziger wurde sie saniert und ist seitdem der Ort, wo all die Großen spielen, wenn sie in der Stadt sind. Denn der Hauptraum unter der rund 40 Meter hohen Kuppel fasst bestuhlt mit den Rängen über 9.800 Sitzplätze. Unbestuhlt dürfen sogar 13.500 Menschen in den Saal. Diese Kapazität zusammen mit dem architektonisch reizvollen Ambiente und der überraschend präsenten Akustik machen aus der Frankfurter Festhalle eine Kathedrale der Klänge.

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bilderbuch

Der Käfig des Erfolgs Ein opulenter Bildband von Robert Whitaker, der die Beatles auf ihrer letzten Welttournee begleitete. Robert Whitaker „The Beatles: Eight Days A Week“, Schwarz­ kopf & Schwarzkopf. Großformatige Premiumausgabe, 156 Seiten, € 49,95

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an kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen. Viel zu geläufig sind inzwischen die Bilder von großen Stadien, in denen Rockstars die Massen in Ekstase versetzen. Als jedoch die Beatles Mitte der 60er wie eine Naturgewalt über die Popmusik hereinbrachen, war das Phänomen der kollektiven Hysterie noch weitgehend unbekannt. So waren nicht nur die Sittenwärter, sondern auch die Fab Four selbst mit einer Situation überfordert, für die es noch kaum Verhaltensnormen gab. Die Tournee, die sie im Sommer 1966 nach Alaska, Hongkong, Japan, den Philippinen und Deutschland führte, sollte daher ihre letzte große Konzertreise werden. Der im September verstorbene britische Fotograf Robert Whitaker, der sich mit Beatles-Manager Brian Epstein angefreundet hatte, wurde engagiert, die zwei intensiven Wochen mit der Kamera festzuhalten. „Die Zeit der Beatles war kostbar. Ich versuchte, ihnen nicht im Weg zu sein, und sie freuten sich, dass ich mit den Fotos ihren Weg begleitete“, erinnert er sich im Vorwort von „Eight Day A Week“. Und so entstanden Bilder aus dem Leben der Stars, die die Früchte des Erfolgs wie auch die Einsamkeit in Hotelzimmern dokumentieren.


Trommeln, so laut es ging: Ringo versuchte sich im Münchner Circus Krone gegen 3.000 kreischende Fans durchzusetzen Warten auf den Shuttle in Anchorage: Draußen die Fans, drinnen gepflegte Langeweile, aus der John und Paul das Beste machen

Auch ein Pilzkopf will gestylt sein: George kontrolliert vor dem Spiegel in Hamburg, ob die Wolle richtig sitzt

Backstage-Chillen auf Camping-Liegen: Ringo, George und John machen es sich mit Manager Brian Epstein hinter der Bühne in Hamburg bequem

Ein Präsent von Bert Kaempfert: Paul probiert das „Tubon“ aus. Die Miniaturorgel sollte 1974 durch den Song „Autobahn“ der Band Kraftwerk berühmt werden.

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Neuheiten Pop & rock CD-Veröffentlichungsübersichten aus Pop & Rock, Jazz, World & Co. und Klassik finden Sie wöchentlich aktua­ lisiert unter sonomagazin.de

A A Taste Of Honey „Twice As Sweet“ (Expanded & Remastered) (22.10.)

Chicago „Chicago XXXIII – O Christmas Three“ (15.10.) Christophe Lemaire „Where Are You From?“ (08.10.) Coldplay „Mylo Xyloto“ (15.10.) Cowboy Junkies „Sing In My Meadow – The Nomad Series“ (08.10.)

h Hazel O’Connor „I Give You My Sunshine“ (15.10.)

i I Am The Avalanche „Avalanche United“ (08.10.) Ira „These Are The Arms“ (08.10.)

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Irma „Letter To The Lord“ (08.10.)

Andy Timmons Band „Plays Sgt. Pepper“ (15.10.)

Dave Formula/ Christine Hanson „The Organ Of Corti“ (15.10.)

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Atomic „Heartbeater“ (22.10.)

Dave Hause „Resolutions“ (08.10.)

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Active Child „You Are All I See“ (15.10.)

Bill Wyman’s Rhythm Kings „Live Communication“ (08.10.) Björk „Mount Wittenburg Orca“ (15.10.) Bob Seger & The Silver Bullet Band „Live Bullet“ (Remastered) (22.10.) Bob Seger & The Silver Bullet Band „Nine Tonight“ (Remastered) (22.10.) Brian Wilson „In The Key Of Disney“ (22.10.) Bush „The Sea Of Memories“ (22.10.)

c Camille „Ilo Veyou“ (08.10.)

Elder „Dead Roots Stirring“ (15.10.) Emmy The Great „Virtue“ (15.10.)

f Fishbone „Crazy Glue“ (08.10.) Frei.Wild „Händemeer“ (22.10.)

g Gazpacho „London“ (Digipack) (22.10.) General Elektriks „Parker Street“ (08.10.) Guitar Gangsters „The Class Of ’76“ (15.10.)

Jacques Stotzem „Lonely Road“ (22.10.) Jane’s Addiction „The Great Escape Artist“ (08.10.) Jim Ward „Quiet In The Valley, On The Shores The End Begins“ (15.10.)

Ein Aufstand alter Männer: Metallica und Lou Reed spielen „Lulu“

John Waite „Rover’s Return“ (Digitally Remastered) (08.10.) John Watts „FischerZ“ (22.10.)

Lonely Kamel „Dust Devil“ (22.10.)

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Lou Reed & Metal­ lica „Lulu“ (31.10.)

Pankow „Kunst & Wahnsinn“ (08.10.)

Kid Dakota „Listen To The Crows As They Take Flight“ (08.10.)

Loudboy „Loudboy“ (08.10.)

Papermoon „Wake“ (15.10.)

Love A „Eigentlich“ (08.10.)

PeterLicht „Das Ende der Beschwerde“ (22.10.)

Kimball/Jamison „Kimball/Jamison“ (08.10.)

l Leningrad Cowboys „Buena Vodka Social Club“ (Limited Edition) (08.10.)

Lunatic Soul „Impressions“ (Digipack) (08.10.) Lydia Loveless „Indestructible Machine“ (15.10.)

m Marius MüllerWesternhagen „Hottentottenmusik“ (08.10.)

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Radio Moscow „The Great Escape“ (08.10.) Real Estate „Days“ (08.10.) Riff „Dogs & Bones“ (22.10.)

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Marsland Dot Com „Marsland Dot Com“ (08.10.)

Samsara Blues Ex­ periment „Revelation & Mystery“ (22.10.)

Mono „Revenge“ (08.10.)

Sean Taylor „Walk With Me“ (08.10.)

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Shy „Shy“ (15.10.)

Noel Gallagher „Noel Gallagher’s High Flying Birds“ (08.10.)

Nach Gershwin folgt Disney: Brian Wilson liebt die Mythen Amerikas

r

Soft Metals „Soft Metals“ (15.10.) Spectrals „Bad Penny“ (22.10.)

The Damned „The Chiswick Singles – And Another Thing“ (08.10.) The Fog Joggers „Let’s Call It A Day“ (08.10.) The Walkabouts „Travels In The Dustland“ (22.10.) Thomas Dolby „A Map Of The Floating City“ (15.10.) Todd Rundgren „No World Order“ (Expanded & Remastered) (22.10.) Tom Waits „Bad As Me“ (15.10.)

u Udo Lindenberg „MTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic“ (08.10.)

v Veronica Falls „Veronica Falls“ (15.10.)

w

Nullvektor „I Walk Alone“ (15.10.)

Sting „The Best Of 25 Years“ (08.10.)

o

t

William Shatner „Seeking Major Tom“ (15.10.)

Oliver Wand „Storyteller“ EP (15.10.)

The Chap „We Are The Best“ (08.10.)

Wosimski „Could Be Anywhere“ (15.10.)


Neuheiten Klassik, Jazz & world

A

c

e

Albert Ferber „Debussy“ (15.10.)

Carlo Maria Giulini „Pictures At An Exhibition“ (15.10.)

Ensemble MidtVest & Carsten Dahl „Synthesia & Metropolis“ (08.10.)

Carlos Damas/Anna Tomasik „Violin Sonatas Nos. 1 & 2“ (08.10.)

f

Alexander Gavrylyuk „Moments Musicaux/Sonata 5/ Sonata 7“ (15.10.) Alfred Brendel „Brendel spielt Liszt“ (22.10.)

Christian Chamorel „Robert Schumann“ (15.10.)

Andre Previn „Rhapsody In Blue“ (15.10.)

Christian Thiele­ mann „Carmina Burana“ (15.10.)

Andrei Gavrilov „Goldberg Variations“ (15.10.)

b Boris Berezovsky „Piano Concerto No. 1/ Totentanz/Ètudes D’Exécution Transcendante“ (15.10.) Bramwell Tovey/ Gryphon Trio/ Vancouver Symph. Orch. „Fugitive Colours/The Linearity Of Light/Equilateral“ (08.10.)

Christian Zacharias „Schubert“ (15.10.)

d Daniel Barenboim „Ritt der Walküren“ (15.10.) Das Orchester der Bayreuther Festspiele „Das Rheingold“ (08.10.) Diana Damrau „Lieder“ (15.10.)

Gidon Kremer „The Four Seasons“ (15.10.) Hans-Joachim Berg/Naoka Akuta­ gawa „Violin Sonatas“ (08.10.) Heinrich Steiner „Don Pasquale“ (GA 1939 aus Berlin) (15.10.)

Farhad Badalbeyli/ Murad Adigezal­ zade/Roya Philhar­ monic O. „Azerbaijani Piano Concertos“ (08.10.)

h

Franca Duval/ Richard Cross/ Boston Symphony Orchestra „Maria Golovin – Violin Concerto“ (08.10.)

i

g Geir Draugsvoll/ Andres Loguin/ Trondheim Symph. Orch. „Fachwerk – Silencio“ (08.10.) Gidon Kremer „Violin Concertos“ (15.10.)

Hille Perl „Verleih uns Frieden gnädiglich“ (08.10.)

Idel Biret „32 Piano Sonatas“ (08.10.) Isabelle Perrin/ Shigenori Kudo „Chamber Music For Harp & Flute“ (08.10.)

j Jascha Heifetz „Miniatures Vol. 1“ (08.10.) John Powell Sin­ gers/Victorian Opera Chorus And Orch. „Robin Hood“ (08.10.)

k

Maeve Gilmore/ Rupert Degas „Titus Awakes“ (15.10.) Martin Stadtfeld „Klavierkonzerte“ (Limited Edition)“ (08.10.) Matteo Napoli „Keyboard Sonatas Vol. 2“ (08.10.) Maurizio Pollini „Johannes Brahms, Klavierkozert Nr.1 op.15“ (14.10.) Myung-Whun Chung „Scheherazade/ Firebird“ (15.10.)

Kyung-Wha Chung „Violin Concerto No. 1“ (15.10.)

n Naum Grubert „Fantasy/Symphonic Studies Op. 13“ (15.10.)

l

Nuria Rial „Telemann“ (15.10.)

Lazar Bermann „B Minor Sonata/ Transcendental Studies/Années De Pelerinage Suisse“ (15.10.)

o

Leonard Pennario „American Piano“ (08.10.) Foto: Mathias Bothor

m

Kiri Te Kanawa/ Thomas Allen „Die Hochzeit des Figaro“ (15.10.)

Kyung-Wha Chung „Violin Concerto“ (15.10.)

Leonard Pennario „Piano Works“ (08.10.) Maurizio Pollini trifft Christian Thielemann trifft Johannes Brahms

Klavier mit Kajal: Wer meint, Bach sei nicht sexy, sollte Martin Stadtfeld anhören

Lisa Yui „Dussek & Weber“ (08.10.)

Orchestre De Chambre De Toulouse „Joseph Haydn“ (08.10.)

p Patricia Petibon/ Joseph Pons „Melancholia – Spanische Arien und Lieder“ (08.10.)

Peter Hurford „Organ Symphony“ (15.10.) Prague Sinfonica/ Christian Benda „Complete Overtures“ (08.10.)

r Rafael Orozco „Piano Concerto No. 2“ (15.10.) Ragna Schirmer „Années De Pèleri­ nage“ (08.10.) Reinbert de Leeuw „Gymnopedies/ Gnossiennes“ (15.10.)

s Sebastian Hackel „Kreideblumen“ (15.10.) Seiji Ozawa „Bolero“ (15.10.) Sergey Ostrovsky/ Bournemouth Symphony Orchestra „Russian Violin Concertos“ (08.10.) Sergiu Celibidache „Celibidache-Edition Vol. 1: Sinfonien“ (Box Set)“ (15.10.) Sir John Eliot Gardiner „Water Music/ Fireworks Music“ (15.10.) Sir Neville Marriner „Requiem“ (15.10.)

15

plus


„Take The Floor And Lift The Roof“ (15.10.) Claudia Quintet +1 „What Is The Beautiful?“ (08.10.)

e Earl Thomas & Paddy Milner And The Big Sound „See It My Way“ (15.10.) Enrico Rava „Tribe“ (15.10.) Eric Vloeimans & Florian Weber „Live At The Concertgebouw“ (08.10.)

g

Spectrum Concerts Berlin/ATOS Trio/ Robert Helps „Chamber Music With Piano“ (08.10.) Stefan Blunier/ WDR Rundfunk­ orchester Köln „Nacht der Träume“ (15.10.) Stephen Kovacevich „Piano Concerto No. 5“ (15.10.)

t The Snark Ensemble/Gisele Becker „The Hunting Of The Snark: An Agony In Eight Fits“ (08.10.) Tina Turner/Regula Curti/Dechen Shak-Dagsay „Children Beyond“ (08.10.) Trevor Pinnock „Brandenburg Concertos 1-3“ (15.10.)

16

plus

Trevor Pinnock „Brandenburg Concertos 4-6“ (15.10.)

u Ursula Oppens „The People United Will Never Be Defeated“ (15.10.)

v Vasily Petrenko/ Royal Liverpool Philharmonic Orchestra „Symphony No. 6/Symphony No. 7 ‚The Year 1917’“ (08.10.) Véronique Gens „Tragédiennes Vol. 3: Les Héroines Romantiques“ (08.10.)

Ja z z & Wo r l d :

A Angelika Niescier „Quite Simply“ (21.10.) Aram Bajakian’s Kef „Aram Bajakian’s Kef“ (08.10.)

b Bill Laswell/ Raoul Björkenheim „Blixt“ (08.10.) BoNObo-Trio feat. Médéric Collignon „toGEther“ (15.10.)

c

Vladimir Ashkenazy „Piano Concerto No. 1/ Symphony No. 4“ (15.10.)

Christian McBride Big Band „The Good Feeling“ (15.10.)

Zubin Mehta „The Planets“ (15.10.)

Chrity Doran’s New Bag

k Karl Demata Band „Cross The Mountain“ (08.10.)

l La Oreja De Van Gogh „Cometas Por El Cielo“ (08.10.) Ledisi „Pieces Of Me“ (08.10.) Lorenz Raap’s XY Band „Hyperdrive“ (08.10.)

Götz Alsmann „In Paris.“ (15.10.)

n

Gianluigi Trovesi/ Gianni Coscia „Frere Jacques – Round About Offenbach“ (15.10.)

Nicholas Payton „Bitches“ (04.11.)

h Er hat das größte Horn von allen: James Carter glänzt im Trio

Joo Kraus & Tales In Tones Trio „Painting Pop“ (15.10.)

Humcrush With Sidsel Endresen „Ha!“ (15.10.)

i Ikue Mori/Mark Nauseef/Evan Parker/Bill Laswell „Near Nadir“ (08.10.)

o Olivia Trummer „Poesiealbum“ (08.10.)

p

Poncho Sanchez & Terence Blanchard „Chano & Dizzy“ (08.10.)

r Randy Newman „Live in London“ (12.10.) Rez Abbasi’s Invocation „Suno Suno“ (Digipack)“ (15.10.) Roy Haynes „Roy-Alty“ (08.10.)

s Solveig Slettahjell „Antologie“ (15.10.) Sonny Rollins „Road Shows Vol.2“ (20.09.)

t Tam De Villiers feat. David Linx „Motion Unfolding“ (15.10.)

v Vince Mendoza „Nights On Earth“ (08.10.)

Pink Martini „1969“ (08.10.)

W

Pierrick Pédron „Cheerleaders“ (30.09.)

Weather Report „Live In Cologne 1983“ (21.10.)

j James Carter „At The Crossroads“ (18.10.) Jamie Saft „Borscht Belt Studios“ (08.10.) Jim Hall & Pat Metheny „Jim Hall & Pat Metheny“ (08.10.) Joel Rubin/Uri Caine Duo „Azoy Tsu Tsveyt“ (08.10.) Jon Balke/Batagraf „Say And Play“ (15.10.) Jonas Burgwinkel „Source Direct“ (15.10.)

Noch immer nicht versöhnlich: Randy New­ man bleibt sich auch in London treu


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