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St. Pölten

September | Oktober | November 2013

www.spielorte.at

Festspielhaus St. Pölten

HAMMAM UND SERAIL

Sehnsucht nach der Utopie des Orients Landestheater Niederösterreich

MENSCHENJAGD

Absurditäten im globalen Dorf Die Bühne im Hof

BEZIEHUNGSFALLEN

Von erotischen und anderen Stolpersteinen


Eine Information der Stadt St. Pölten

www.st-poelten.gv.at // ST. PÖLTEN . MITTEN IN EUROPA

STADTMUSEUM ST. PÖLTEN 2013 „Gott und Kaiser. 100 Jahre ehemalige Synagoge St. Pölten“ Ab 13. November widmet sich das Stadtmuseum in der Ausstellung „Gott und Kaiser. 100 Jahre ehemalige Synagoge St. Pölten“ der Geschichte dieses außerordentlichen Bauwerks, das im August 1913 – vor 100 Jahren – eröffnet worden war. Im November 1938 wurde das prachtvolle Jugendstilgebäude weitgehend zerstört. Die Ausstellung veranschaulicht aber nicht nur die Errichtung, Zerstörung und Renovierung der ehemaligen St. Pöltner Synagoge, sondern auch ihre Bedeutung für die 1940 vernichtete jüdische Gemeinde. Kein einziger Ritualgegenstand – Torarollen, Kerzenleuchter, Textilien – hat die NS- und Nachkriegszeit überlebt. Umso kostbarer sind die wenigen noch erhaltenen Objekte, Fotos und Dokumente, die das einstmals blühende Leben der jüdischen Gemeinde St. Pöltens bezeugen. Stadtmuseum St. Pölten, Prandtauerstraße 2; Tel. 02742/333-2643 / Eröffnung: 13. November 2013, 19 Uhr Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr / Führungen und Sonderveranstaltungen auf Anfrage. www.stadtmuseum-stpoelten.at / www.st-poelten.gv.at


inhalt Bühne Coverbild: Angelin Preljocaj: „Les Nuits“, 27.09.2013, Saisoneröffnung im Festspielhaus.

editorial „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“ – Francisco de Goyas Radierung aus der Serie seiner 1799 veröffentlichten „Caprichos“ wird höchst unter­ schiedlich interpretiert: Ging es dem Künstler um die Kreativität, die erst erwacht, wenn der Verstand ausgeschaltet ist, oder um die Ungeheuerlich­ keiten, die sich ausbreiten, wenn die rationale Kontrolle versagt? So gesehen, scheint die Vernunft allzu oft ein Nickerchen zu machen und Monstren wie Fundamentalismus, Xenophobie oder Hexenwahn Raum zu geben. Bettina Hering begibt sich im Landestheater Niederösterreich auf die Suche nach den Ungeheuern, die unterschiedliche gesellschaftliche Rahmen­ bedingungen hervorbringen: der amerikanische Puritanismus des 17., die europäische bürgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, McCarthys USA der 1950er-Jahre oder die Absurditäten unserer heutigen globalisierten Welt. Zusammenhänge zu analysieren, bewusst zu machen und Gegenstrategien zu entwickeln – das sind die Aufgaben, denen sich Künstler und Kunstinstitu­ tionen heute zu stellen haben. Die St. Pöltner Bühnen tun dies mit Engage­ ment und Witz, mit „Herz und Haltung“, wie die neue Künstlerische Leiterin des Festspielhaus St. Pölten Brigitte Fürle ihr Programm charakterisiert. Sie startet mit neuen Schwerpunkten, internationalen Kooperationen, großen Namen und einer Einladung an alle. Fühlen Sie sich zu Hause! Im Festspielhaus ebenso wie im Landestheater, in der Bühne im Hof ebenso wie im Landesmuseum.

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Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Förderverein Kulturbezirk St. Pölten. c/o NÖ Kulturszene Betriebs GmbH. Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten. Redaktionelle Gestaltung: CityLoftArt GmbH. Chefredakteurin: Dr. Maria Rennhofer. MitarbeiterInnen: Mag. Sandra Broeske, Mag. Sebastian Fleischer, Peter Kaiser, Althea Müller B.A., ­Andreas Reichebner. GastautorInnen: Anke Dürr, Thomas Hahn, Margit Schreiner, Cornelia Travnicek. Design & Layout: gugler GmbH, St. Pölten. Bildnachweis: Cover, S. 3: Ballet Preljocaj/Jean-Claude Carbonne; S. 4–5: Yasmina Haddad; S. 6: Jean-Claude Carbonne; S. 7: Javier del Real; S. 8: Arne Meister/F. Broede; S. 9: Tristram Kenton; S. 10: Thomas Aurin, Inge Prader, Ingo Pertramer, Mark Harrison; S. 11: Yasmina Haddad; S. 14–15: Hermann Rauschmayr, Medienservice/Josef Vorlaufer, Armin Bardel; S. 16: Florian Rossmanith, zVg, Josef Pennerstorfer, Alejandro Perez/ Orquesta Buena Vista Social Club; S. 17: Hans Fuchs, Andreas Günter; S. 18: Annette Sonnewend unter Verwendung von Illustrationen aus: Mira Lobe, Susi Weigel „Das kleine Ich bin ich“/Verlag Jungbrunnen, Annette Sonnewend ­unter Verwendung von Illustrationen von Katrin Engelking/Friedrich Oetinger Verlag, Hamburg 2007, Yasmina ­Haddad; S. 19: Armin Bardel, Gerald Lechner, Hofesh Shechter Company, Landestheater; S. 20: Philipp Horak, Thomas Wachter; S. 21: Kern; S. 22: Johannes Zinner, Emil Orlik „Pilger auf dem Berg Fuji, 1901, Farbholzschnitt, Papier“, Josef Schagerl/Foto Christoph Fuchs/Landessammlungen Niederösterreich, zVg; S. 23: Die Seedose. Hersteller: Ueberreuter Print GmbH, Korneuburg. Gedruckt auf: Amber Graphic. Herstellungs- und Verlagsort: St. Pölten. Verlagspostamt: 3100 St. Pölten. ­Kontakt: redaktion@spielorte.at, www.spielorte.at

FEST/SPIEL/HAUS/ ST/POELTEN/

Les Nuits

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Emotionale Achterbahnfahrt: C(h)œurs

„Dein aschenes Haar, Sulamith …“: Ben Becker & Giora Feidman

9 Beziehungsweisen: m¡longa 10 Grotesk, virtuos & komödiantisch:

Martin Wuttke im Gespräch; Shortcuts

11 Ein „verfluchter Kerl“ wird gezähmt: Einen Jux will er sich machen

12 Spielplan:

September, Oktober & November 2013

Hinterbühne

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Neustart im Festspielhaus: Brigitte Fürle im Gespräch

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niederösterreich kultur karten: das neue Kartenbüro

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Heiße Tränen zum Einstand: Tonkünstler Kammermusik; Shortcuts

Garderobe

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Ungezählt & artgerecht: Dolores Schmidinger und Isabella Woldrich

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Da zeigt sich, was Theater kann: Mira Lobe, Astrid Lindgren und ein Klassenzimmertheater

Maria Rennhofer

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4 Jagdszenen: Arthur Miller 6 Scheherazade ist kein Schneewittchen:

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Ein Tag mit Nehle Dick; Shortcuts

galerie

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Gedanken aufwirbeln: Blätterwirbel; Das junge Festspielhaus: Jugendklub 21 Schuld und Unschuld: Literatur und Museum

parkett

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Shortcuts; Brückenschlag: Förderverein Kulturbezirk

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Pressestimmen, Publikumsstimmen, Gewinnspiele, Fiedlers Lokaltipp

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Jagd

szenen Es ist unser aller Albtraum: Etwas Absurdes zugeben zu müssen, damit das Allerabsurdeste von uns abgewendet wird. Einen Menschen verraten zu müssen, um zu überleben. Von Margit Schreiner

Paulo Coelho, der sonst nicht gerade zu meinen Lieblingsautoren gehört, hat in seinem Gespräch mit Juan Arias „Bekenntnisse eines Suchenden“ erzählt, wie seine Frau und er von einer paramilitärischen Gruppe Brasiliens entführt und gefoltert wurden. Mit einem Sack über dem Kopf wurden sie – aus purem Zufall – gleichzeitig auf die Toilette gebracht: sie auf die Damen-, er auf die Herrentoilette. Sie sagt durch die dünne Trennwand: Paulo, bist du es? Er sagt nichts. Sie sagt: Paulo, wenn du es bist, sag meinen Namen. Er sagt nichts. Er kann ihren Namen nicht aussprechen, eine diffuse Angst schnürt ihm die Kehle zu. So wird er zum Verräter, nicht der paramilitärischen Gruppe gegenüber, son-

dern seiner Frau gegenüber. Sie wird ihn später, nachdem sie freigelassen worden sind, bitten, nie mehr ihren Namen auszusprechen. Und Coelho hält sich daran. Jedes Mal, wenn er von ihr spricht, sagt er „meine Frau ohne Namen“. Sie trennen sich später.

HEXENJAGD

Der Verrat ist eines der schwierigsten Themen menschlicher Existenz. Es gibt ihn seit Adam und Eva. Und es gibt ihn in jeder Variante: Verrat, erzwungen durch Folter, durch die Drohung, das Leben zu verlieren oder die Existenzgrundlagen, aber auch Verrat, um zu gewinnen, sich zu rächen, alte Rechnungen zu begleichen, sich zu bereichern. Arthur Miller hat „Hexenjagd“ 1953 geschrieben, zur Zeit der McCarthy-Ära. Das Stück bezieht sich auf tatsächliche Ereignisse aus dem Jahre

Landestheater Niederösterreich, 04.10.2013, Premiere: Arthur Miller „Hexenjagd“ Regie: Cilli Drexel. Bühne: Christina Mrosek. Kostüme: Janine Werthmann. Mit: Swintha Gersthofer, Katharina von Harsdorf, Samira Hempel, Alexandra Henkel, Markus Hering, Christine Jirku, Sven Philipp, Marion Reiser, Michael Scherff, Othmar Schratt, Tobias Voigt, Jan Walter, Lisa Weidenmüller, Helmut Wiesinger, Johanna Wolff.

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„Der Verrat ist eines der schwierigsten Themen menschlicher Existenz.“ Margit Schreiner

1692. Da hat eine Gruppe von Kindern in einem Ort namens Salem eine Massenhysterie ausgelöst, in der Menschen einander gegenseitig der Hexerei beschuldigten. Hunderte wurden verhaftet. Nur wer sich schuldig bekannte und weitere Verdächtige nannte, wurde nicht hingerichtet. Während der Kommunistenjagd der McCarthy Ära wurden tausende Existenzen vernichtet. In beiden Fällen will eine Obrigkeit Geständnisse, die verbunden sind mit dem Verrat anderer. Und sie bekommt sie auch. Aus Angst, Kalkül, Gier?

EMPATHIEVERLUST

Mitgefühl, Menschlichkeit, Mut, aber auch kogni­ tive Fähigkeiten liegen nicht in unseren Genen, sondern wir müssen sie lernen. Von klein auf. Durch Erlebnisse und die Erfahrung von Konsequenzen von Erlebnissen, durch Scheitern, Irrtum, Auseinandersetzung mit einem Du. Wenn da aber niemand ist? Das Fernsehen jedenfalls zeigt niemandem die Konsequenzen seiner Handlungen. In den großen Wohnblocks kennen die Wohnparteien einander nicht, auf der Straße sieht man kaum Menschen, die sich unterhalten. Die meisten tragen Kopfhörer oder telefonieren gerade mit dem Handy. Was im Kleinen unwesentlich erscheint, hat große Folgen. Wir kennen den Herrn oder die Dame nicht, der oder die mit unserem Geld, das auf der Bank liegt, zockt. Wir kennen alle die Lottospieler nicht, die weltweit Güter verschieben, die es gar nicht gibt. Wir kennen die Firmen nicht, die billig Land in Südamerika oder Afrika kaufen, um Ölpalmen anzubauen, und damit die Bauern verjagen, die in Slums landen oder verhungern. Wir kennen diejenigen nicht, die mit Lastwägen durch die Slums jagen und halb Verhungernde aufladen, damit sie irgendwo im Dschungel unter unmenschlichen Bedingungen Kohle brennen, bis sie sterben. Um die Lager sind Stacheldrahtzäune. Wer flieht, wird gejagt, wer gefunden wird, wird erschossen. Wir kennen auch die Betreiber der Textilfirmen in Bangladesch nicht, wo unter fehlenden Sicherheitsbedingungen im Auftrag großer Modefirmen unsere Kleidung herge-

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Zur Autorin: Margit Schreiner, geboren in Linz, Studium der Germa­ nistik und Psychologie in Salzburg. 1977 bis 1980 Aufenthalt in Tokio. Seit 1983 freie Autorin in Salzburg und Paris (1983-1991), Berlin (19911998) und Italien (1998-2000). Seit 2000 wieder in Österreich. Letzte Veröffentlichungen „Schreibt Thomas Bernhard Frauenliteratur?“ und „Die Tiere von Paris“. Zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. Österreichischer Würdigungspreis für Literatur (2010), „Innsbruck liest“-Autorin 2013.

stellt wird. Wir lesen nur immer wieder von hunderten Toten, die wir auch alle nicht kennen. Dieses Fehlen persönlicher Wahrnehmung, das Nicht-Spüren der Konsequenzen unserer Handlungen und unseres Reichtums für andere, hat seinen Preis. Man nennt das Empathieverlust. Auch das ist – siehe Paulo Coelho – ein Verrat.

PROFITGIER

Menschenhandel, Versklavung, Zwangsprostitu­ tion, Abschiebung und Menschenjagd gibt es überall in der Welt, auch bei uns. Aber wir müssen nicht einmal wegschauen, keine Gewissenskonflikte ausfechten, nichts, gar nichts. Wir kennen ja niemanden der Opfer persönlich. Auch nicht die Täter. Und am wenigsten uns selbst. Unsere Menschenjagden entstehen nicht aus dem engen Gefüge eines puritanischen Dorfes, in dem jeder jeden kennt. Unsere Menschenjagden ent­ stehen im Gegenteil daraus, dass wir einander nicht kennen. Arthur Millers Dorf Salem aus „Hexenjagd“ ist zum globalen Dorf geworden. Eine(r) profitiert für sich selbst und verrät damit andere. Das ist unser Gesellschaftsmodell. Unsere Gesellschaft bringt keine Absurditäten hervor, sie ist selbst absurd. Arthur Miller zeigt in seinem Stück, wer jenseits persönlicher Ängste, persönlichen Leides, persönlicher Charakterschwächen von Hexenjagden profitiert: das Geld, ganz unpersönlich. Ob Grundbesitz wie in Salem oder globale Landkäufe zu Ramschpreisen. Egal.

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Scheherazade

ist kein Schneewittchen Angelin Preljocaj umgibt noch immer der Mythos, sein Werk habe irgendetwas mit Albanien zu tun. Dabei kam er schon als Säugling nach Frankreich. Souverän herrscht der Meister aus Aix-en-Provence über Frankreichs Tanzlandschaft. Von Thomas Hahn

Nur wenige Choreografen erzählen heute noch Geschichten. Und wenn, dann immer dieselben. Auch Angelin Preljocaj befasste sich zum Beispiel mit Romeo und Julia. In der Regel aber verhandelt er weniger glatte Legenden. An der Pariser Opéra verschreckte er mit einem „Casanova“. Da ging es explizit um Geschlechtskrankheiten. In Moskau kreierte er 2010 „Suivront 1000 ans de calme“, wo sich die Interpreten zu elek­ tronischen Klängen in Nationalflaggen aller Art wickeln und sich darin nass spritzen lassen. 2011 folgte das Solo „Der Seiltänzer“. Den Text von Jean Genet sprach und tanzte ­Preljocaj selbst. Ist Preljocaj nun ein Rebell, ein Provokateur? Mitnichten. Er liebt es geradezu, zu seinen Stücken Kultfiguren anderer Kunstsparten ins Boot zu holen. Aus der Musik waren das Techno-Pionier Laurent Garnier, Karlheinz Stock­ hausen, Air oder Granular Synthesis und jetzt, in „Les Nuits“, Natacha Atlas. Aus der bildenden Kunst ­ kamen bereits Subodh Gupta und ­ Francis Hyber. Doch seine schillerndsten Glamour-Fänge machte er mit Jean-Paul Gaultier für die Kos­ tüme zu „Blanche-Neige“ und heute, für „Les Nuits“, mit Azzedine Alaïa, der auch Michelle Obama und Lady Gaga einkleidet. Dabei ist Preljocaj eher schüchtern. Ein einfacher, zugänglicher Mensch. Weder eitel noch grimmig. Und so wurde er im Lauf der Jahre selbst zu einem Mythos, spätestens seit dem Welterfolg seiner „Blanche-Neige“ auf der Kinoleinwand und auf DVD.

„In ,Les Nuits‘ geht es darum, dem Mysterium Orient so nahe wie möglich zu kommen.“ Angelin Preljocaj 6

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Seit Langem schon fressen ihm märchenhafte Stoffe voller ­Unschuld aus der Hand, von „Medea“ bis zur „Annonciation“, einem Duo, das die Verkündigungsszene mystisch und sinnlich auflädt und seit 1995 tourt. Dass er zu den großen Choreografen gehört, zeigt sich daran, dass seine Stücke immer wieder Presse und Publikum spalten und sein Mythos sich dennoch immer weiter festigt. Denn ­welchen Stoff er auch anpackt, ob märchenhaft oder schauerlich, nie weiß man bei ihm vorher, auf welchem Weg er sich an Figuren und Thema heranpirschen wird. So überrascht er auch in „Les Nuits“, inspiriert von der orientalischen Geschichtensammlung „Tausendundeine Nacht“.­ Natürlich entführen uns die Tänzer in Hammam und Serail. Doch hier begleitet uns keine Scheherazade als zentrale Figur, was in Schneewittchen so rührend gelang. Die kurzen Anspielungen auf den Arabischen Frühling bleiben Randnotizen. Diese Nächte sind warm und sinnlich, ganz wie jener utopische Orient, den wir uns so unterschwellig wie sehnsüchtig (zurück) wünschen.

Festspielhaus St. Pölten, 27.09.2013, Saisoneröffnung, Österreich-Premiere: Angelin Preljocaj: Les Nuits Choreografie: Angelin Preljocaj. Musik: Natacha Atlas, Samy Bishai. 79D. Kostüme: Azzedine Alaïa. Bühne: Constance Guisset. Licht­design: Cécile Giovansili-Vissière. Tanz: Ballet Preljocaj. Zum Autor: Thomas Hahn studierte Romanistik an der Universität Hamburg und der Sorbonne. Er lebt seit mehr als 20 Jahren in Paris, ist Frankreich-Korres­ pondent der Zeitschrift „tanz“ sowie Mitarbeiter der französischen Kulturzeit­ schriften „Danser“, „Cassandre“, „Stradda“ und „Ubu“.

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Emotionale

Achterbahnfahrt Für den belgischen Choreografen Alain Platel ist das Miteinander immer auch ein Gegeneinander. In „C(h)œurs“ beschwört er die Kraft des Einzelnen – und die revolutionäre Energie der Menge. Von Anke Dürr

Es ist ein Paradox, das so alt ist wie die Entdeckung des selbstverantwortlichen Menschen: Für die Freiheit des Individuums kämpft man am besten in der Masse. Um dieses Paradox geht es in Alain Platels Tanztheaterabend „C(H)ŒURS“: Seine Show feiert den Einzelnen – und sie feiert die Energie, die entsteht, wenn sich Individuen zusammentun, zu einer Menge von manchmal unberechenbarer Kraft. Die Bilder in „C(H)ŒURS“ erzählen von Bürgerprotesten wie der Occupy-Bewegung und von den arabischen Revolutionen, die Musik aber kommt von Wagner und Verdi, den beiden Jubilaren dieses Jahres. Es ist ein Tanzessay von drängender Aktualität zu Musik, die hier plötzlich, wie bei ihrer Entstehung im vorvergangenen Jahrhundert, aufregend aufrührerisch klingt. Ähnlich wie früher Pina Bausch hat der gelernte Heilpädagoge Platel das Tanz­ theater revolutioniert. Seine 1984 in Gent gegründete Compagnie les ballets C de la B war und ist stilprägend für das europäische Tanztheater.

VERSTÖREND, FREMD, AKTUELL

In „C(H)ŒURS“ erzählt er von „cœurs“, den Herzen, und „chœurs“, den Chören. Das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Masse ist ein klassisches ­Thema in Oper und Ballett, aber so direkt, so politisch wie bei Platel hat man es lange nicht mehr erlebt. Mehr als 80 Menschen stellt Platel auf die Bühne, seine zehn Tänzer von les ballets C de la B mengen sich immer wieder unter den Chor des Teatro Real Madrid (dort erlebte das Stück seine Uraufführung). Der Chor ist das Volk – mal fröhlich tanzend, mal aggressiv demonstrierend, mal stumm trauernd. Platel sagt, die ­Menschen sollten in „C(H)ŒURS“ eine „emotionale Achterbahnfahrt“ erleben. Die Traditionalisten im Madrider Premierenpub­likum empörten sich darüber, welche Bilder Platel ihnen zu den Gassenhauern von Verdi und Wagner, zu „Wach auf!” aus dem „Tannhäuser“ etwa oder zum Gefangenenchor aus „Nabucco“, präsentierte: zu verstörend, zu fremd, zu aktuell. Dem Belgier muss diese Reaktion gefallen haben, als Beweis für die Dynamik der Masse. Platel mag als der große Intellektuelle unter den Choreografen gelten, aber sein Abend heißt nicht zufällig auch „Cœurs“: Die emotionale Wucht jener Szenen, in denen er die Paare agieren lässt, als kleinste mögliche Gemeinschaft, sind den Massenszenen ebenbürtig. Im Mitein­ ander eines Paares erkennt man bei Platel immer auch das leidenschaftliche Gegeneinander zweier Individuen. Interessant ist nicht, wie sich jemand bewegt, sondern was ihn bewegt, lautet ein berühmter Satz von Pina Bausch. Genau davon erzählt Platel: Wer nicht mit dem Herzen kämpft, hat nichts kapiert.

Festspielhaus St. Pölten, 12.10.2013, Österreich-Premiere: Alain Platel: C(H)ŒURS Musikalische Leitung: Marc Piollet. Konzept, Choreografie, Bühne: Alain Platel. Musik von Giuseppe Verdi, Richard Wagner. Zusätzliche Musik: Steven Prengels. Choreinstudierung: Andrés Máspero. Kostüme: Dorine Demuynck. Orchester: TonkünstlerOrchester Niederösterreich. Chor: Coro Titular del Teatro Real (Coro Intermezzo). Tanz: les ballets C de la B. Zur Autorin: Anke Dürr ist seit 1995 Theaterredakteurin beim KulturSpiegel, dem monatlich erscheinenden Kultur­ magazin des Spiegel in Hamburg. Sie schreibt auch Kritiken für die Frank­ furter Rundschau und ist Mitglied in der Jury des Berliner Theatertreffens.

„Der Chor ist der Hauptdarsteller.“ Alain Platel

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„DEIN ASCHENES HAAR, SULAMITH …“

Wer jemals Ben Beckers Stimme und den Klang von Giora Feidmans Klarinette gehört hat, weiSS: Hier treffen zwei Meister des Sounds aufeinander. „Zweistimmig“ gestalten sie eine Hommage an den 1920 in Czernowitz geborenen, 1970 in Paris aus dem Leben geschiedenen Lyriker Paul Celan. Von Maria Rennhofer

Die Bühne im Hof, 14.11.2013: Ben Becker und Giora Feidman „Zweistimmig“ Eine Hommage an Paul Celan. Ben Becker, Lesung. Giora Feid­ man, div. Klarinetten. Reentko Dirks, Gitarre. Guido Jäger, Kontrabass. Im Rahmen des Dialoges zwischen den Kulturen.

Jeder ein Star auf seinem Gebiet, und zusammen ein unvergleichliches Gespann, das Paul Celans sprachlichen Kunstwerken zwischen Todessehnsucht und tiefer Menschlichkeit, zwischen Schwermut und Trost neue Dimensionen zu verleihen vermag: der deutsche Schauspieler und Rocksänger Ben Becker, legendärer Tod im Salzburger „Jedermann“, der Texte „aus der Tiefe seiner Seele“ ins Publikum zu schicken versteht, und der in Buenos Aires geborene jüdische Klezmer-Virtuose und „Magier der Klarinette“ Giora Feidman mit seinem Ensemble. Dabei scheint sie auf den ersten Blick wenig zu verbinden: Der Altersunterschied macht eine ganze Generation aus, und während der eine nicht nur mit seiner Bühnenpräsenz fasziniert, sondern mitunter auch mit seinen privaten Exzessen die Medien bedient, ist der andere für seine Bescheidenheit bekannt. Sie kennen und schätzen einander seit dem gemeinsamen Auftritt im Film „The Comedian Harmonists“ 1997. Nun ist die damals geborene Idee eines gemeinsamen Projekts realisiert worden. Paul Celan, der deutschsprachige Jude aus dem damaligen Rumänien, dessen Eltern ermordet wurden, der selbst nur knapp und schwer traumatisiert den Holocaust überlebte, gilt vielen als der größter Lyriker des Jahrhunderts. Dass gerade er die beiden Künstler zusammengeführt hat, erklärt Ben Becker entwaffnend einfach: „Ich dachte, Paul Celan und Giora Feidman – das könnte funktionieren!“ Paul Celans vielschichtige und anspielungsreiche Lyrik thematisiert immer wieder den Mord an den europäischen Juden durch die Nationalsozialisten. Sie gilt als schwer verständlich und ist doch von suggestiver poetischer Schönheit. Die „Todes­ fuge“ zählt zu den berühmtesten Gedichten deutscher Sprache. Ben Becker, der Celans Gedichtband „Mohn und Gedächtnis“ eher zufällig in seiner Bibliothek entdeckte, hat sich in die Texte vertieft und verbissen, eine Auswahl getroffen und sie durch Briefzitate ergänzt, um auch den Menschen dahinter erfahrbar zu machen. „Den Leuten Lust zu machen, sich mit Herrn Celan zu beschäftigen“, wünscht sich Becker. Im Dialog mit den Worten vermittelt die Musik auf einer zweiten Ebene sozusagen die emotionalen Räume, unterstreicht oder kontrastiert die Atmosphäre der Texte, um das Erfühlen zu ermöglichen, wo Giora Feidman das Verstehen schwierig wird.

„Als Juden und Deutsche, als eine Familie gemeinsam diesen Gedichten zu lauschen, ist extrem ermutigend und faszinierend. Ein Beitrag zur Menschlichkeit.“

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Beziehungs-

Der grandiose Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui, ein Grenzgänger zwischen den Kulturen der Welt, interpretiert in „m¡longa“ den Tango neu. Von Anke Dürr

weisen

Ohne Michael Jackson gäbe es diesen Mann nicht. Nicht als Choreografen. Sidi Larbi Cherkaoui, heute einer der bedeutendsten, vielfach preisgekrönten Tanztheater-Erneuerer Europas, ist nicht in einem Bildungsbürgerhaushalt aufgewachsen. Was er an Kulturerfahrung mitbekam, hatte er vor allem aus dem Fernsehen – Musikvideos waren sein erster Kontakt mit dem Tanz. Cherkaoui ist am Rand von Antwerpen aufgewachsen. Zu ­Hause sprach man Französisch, was für beide Elternteile nicht die Muttersprache war. Sein Vater ist Marokkaner und Muslim, seine Mutter Belgierin und Katholikin. In der Schule wurde ­Flämisch gesprochen und zum Atheismus erzogen. „Ich war immer nur halb, ein Bastard“, sagt Cherkaoui. So ist der 37-Jährige zum Vermittler zwischen den Kulturen geworden. In seinen Arbeiten hat er sich mit so ziemlich jeder denkbaren Kulturtradition auseinandergesetzt, und immer auch mit Phänomenen aus dem Hier und Jetzt. Hochkultur, Popkultur: für Cherkaoui gibt es da keine Hierarchie. Er hat moderne Choreografien zu mittelalterlichen A-cappella-Ge­ sängen geschaffen, die Kung-Fu-Künste chinesischer ShaolinMönche in einen modernen Tanztheaterabend verwandelt („Sutra“), aber auch einen Abend über den legendären japanischen Manga-Comic-Zeichner Tezuka gemacht. Und immer ­seine eigene Perspektive hinzugefügt. Die meisten seiner Arbeiten waren übrigens im Festspielhaus St. Pölten zu sehen. Jetzt hat er sich mit dem argentinischen Tango auseinandergesetzt. „m¡longa“ heißt der Abend, nach den typischen TangoTanzlokalen; zugleich ist

die Milonga auch eine schnelle Variante des Tangos. Wie bei ­„Sutra“ die Mönche, so hat sich der Choreograf auch diesmal Experten gesucht, die ihm eine Brücke bauen in ihre Kultur. Nelida Rodriguez de Aure, die Cherkaoui die „­ Patin“ des argentinischen Tangos nennt, hat an dem Abend mitgearbeitet. Auf der Bühne stehen fünf professionelle Tango­paare aus Buenos Aires, dazu ein Paar, das vom zeitgenössischen Tanztheater kommt, und fünf Musiker. Die klassischen Elemente des Tangos werden kombiniert mit ­Videoelementen, Straßenszenen aus Argentiniens Hauptstadt kommentieren das Geschehen. Und weil der Tango der Beziehungstanz schlechthin ist, sind natürlich auch die Szenen, in denen zwei Männer oder zwei Frauen miteinander tanzen, ein Statement – ebenso wie die, in denen ein Mann es mit zwei Frauen zu tun hat. Manchmal ist das Leben komplizierter, als es die Tradition gern hätte. Um Beziehungen gehe es ihm in allen seinen Stücken, sagt Cherkaoui. Die Magie von Berührungen und Bewe­ gungen sind universelle Kommunikations­ arten, die über jede Kulturgrenze hinweg verständlich sind.

Festspielhaus St. Pölten, 15./16.11.2013, Österreich-Premiere: Sidi Larbi Cherkaoui: m¡longa Choreografie: Sidi Larbi Cherkaoui. Beratung Tango: Nelida Rodriguez de Aure. Musik: Fernando Marzan, ­Szymon Brzóska, Olga Wojciechowska. Bühne/Video: Eugenio Szwarcer. Lichtdesign: Adam Carree. Sound­ design: Gaston Briski. Kostüme: Tim van Steenbergen.

„‚m¡longa‘ ist der Versuch, mein Bewegungsrepertoire auf das von Tangotänzerinnen und -tänzern treffen zu lassen.“ Sidi Larbi Cherkaoui

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Martin Wuttke, der grenzgeniale Berliner Bühnenstar, gastiert als Regisseur und Hauptdarsteller in „Der eingebildete Kranke“ nach Molière im Landestheater Niederösterreich. Maria Rennhofer hat ihn befragt.

GROTESK, virtuos

& KOMÖDIANTISCH Landestheater Niederösterreich, 29./30.11.2013, Gastspiel Volks­ bühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin: Österreich-Premiere: „Der eingebildete Kranke“ nach Molière

Warum gerade dieses Stück?

Es ist der erste Teil einer ­Molière-Trilogie, die an der Volksbühne erarbeitet wurde. Der Premiere von „Der eingebildete Kranke“ folgte in kurzen Regie: Martin Wuttke. Bühne: Abständen „Der Geizige“ nach Bert Neumann. Kostüme: Nina von Molière (Regie: Frank Castorf) Mechow. Musik: Sir Henry. Licht: und „Don Juan“ von René Lothar Baumgarte. Dramaturgie: Pollesch nach Molière (Regie: Anna Heesen. Mit: Hendrik Arnst, René Pollesch). Wir haben uns Maximilian Brauer, Margarita bewusst dazu entschieden, uns Breitkreiz, Jean Chaize, Brigitte drei klassische Komödien, die Cuvelier, Lilith Stangenberg, Abdoul seit über drei Jahrhunderten Kader Traoré, Martin Wuttke. zum unhinterfragten Kanon des klassischen Theaterrepertoires gehören, in Serie vorzunehmen. Ich spiele in allen drei Inszenierungen die Titelrolle, um die sich das ganze Drama der Komödie dreht.

Regisseur und Hauptdarsteller in einer Person – wie geht das?

Molière hat seine Stücke gewissermaßen von der Bühne aus geschrieben, inszeniert und gespielt. Das ist natürlich ein ungeheurer Stress. Beim „Eingebildeten Kranken“ ist er schließlich dabei draufgegangen. Die Schwierigkeit: man kann nicht gleichzeitig spielen und drauf­ gucken. Aber dieser Kurzschluss bietet auch Vorteile.

Was interessiert Sie an der Komödie?

Die Komödie verweist konkret auf diese einzig mögliche Welt, d. h., sie folgt einem materialistischen Ansatz und zielt nicht immer auf eine Metaebene ab, wie die Tragödie. Die Durchschaubarkeit der Komödie erlaubt uns einen unprätentiösen Genuss. Das Vergnügen hat offensichtlich etwas mit Verachtung zu tun. Molière wusste, dass sich damit punkten lässt, wenn man einen Typen mit einer ausgeprägten Macke in das Zentrum des Interesses stellt. Überspanntheiten laufen eben am besten – das weiß ich schon lange, aber Molière offenbar auch schon.

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shortcuts 29.09.2013 | Die Bühne im Hof Männer und andere Irrtümer. „Sie haben mir gerade meine Geschichte erzählt“, das hört Chris Lohner von Frauen, die diesen Soloabend gesehen haben, öfters. Einmal liest sie, „dann steig ich aus und spiele ein Stückerl. Das kommt sehr gut an.“ Grundlage ist das gleichnamige Buch von Michèle Bernier und Marie-Pascale Osterrieth. Übrigens: „Männer, nicht nur um die 50, sind auch herzlich willkommen“, sagt Chris Lohner, „selbstbewusste haben viel zu lachen, die anderen einiges zum Nachdenken.“

02.11.2013 | Landestheater Penelope an Odysseus: „Sicher ist, dass ich, die ich bei deinem Ab­ schied eine junge Frau war, auch dann, wenn du sofort kommst, in deinen Augen ein altes Weib geworden bin.“ Ovids frei erfundene Briefe der griechischen Heroinen an ihre Männer („Heroides“) beweisen, dass schon (oder gerade) antike Frauen viel Grund zu klagen hatten. Die Burgstars Dörte Lyssewski und Markus Meyer lesen den unterhalt­ samen Schriftverkehr in der eigens für das Landes­ theater konzipierten Zusammenstellung. Program­ matischer Titel: „Es hilft mir nichts, wenn du zurückschreibst, komm selbst.“

09.11.2013 | Festspielhaus London Symphony Orchestra: Mit Werken von Hector Berlioz gastiert der renommierte Klang­ körper unter der Leitung seines Chefdirigenten ­Valery Gergiev im Festspielhaus. Neben der dramatischen „Symphonie fantastique“, mit der Berlioz die symphonische Musik seiner Zeit revolutionierte, steht der nicht minder zukunftsweisende Liederzyklus „Les nuits d’été“, interpretiert von der schottischen Mezzo­ sopranistin Karen Cargill, auf dem Programm.

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Karriere machen oder das pralle Leben genießen? Vor dieser Frage steht wohl nicht nur der Handlungsdiener Weinberl. Von seinem strengen Chef zum Associé befördert, zieht es ihn prompt in die Anonymität der Großstadt, wo er einmal noch sein „Verfluchtekerlbewusstsein“ ausleben will. Die Konflikte, die er sich damit einhandelt, sind der Stoff in Johann Nestroys Posse „Einen Jux will er sich machen“ – und damit wichtiger Teil der österreichischen Nationalliteratur. Das Stück diente aber auch als Vorlage für nachfolgende Klassiker – Thornton Wilders Komödie „The Matchmaker“ und das Musical „Hello, Dolly!“. Diese einzigartige Genese des „Jux“ war der Ausgangspunkt für Bettina Hering: „Ich habe mich viel mit Wilder beschäftigt und bin auf diesem Weg wieder zu Nestroy zurück gekommen“, so die künstlerische Leiterin des Landestheaters. „Ich habe mich dem ‚Jux‘ also auf – auch musikalisch – ungewöhnlichem Weg angenähert. Das hat sehr viel Spaß gemacht.“

SARKASTISCHE RAFFINESSE

Musikalischer Leiter der Koproduktion mit der Bühne Baden ist der Komponist und Musiker Andreas Radovan. Der junge österreichische Autor Johannes Schrettle hat die Couplet-Texte neu geschrieben und sich dabei an Nestroys einzigartigem, bitteren Unterton orientiert. Die Gesellschaftskritik sei gerade im „Jux“ stark ausgeprägt, meint Hering: „Wie weit kann man sich aus dem Fenster lehnen, und was passiert dann? Weinberl und Christopherl entscheiden sich am Ende für ein biederes Leben, weil sie sich so sicherer fühlen. Dem ist natürlich viel Gesellschaftskritik eingewoben.“ Nestroys sprachliche Raffinessen schätzt Hering besonders. Die geborene Schweizerin lebt seit über 20 Jahren in Österreich. Mit dem österreichischen Idiom ist sie also mittlerweile bestens vertraut. „Nestroy hat aus dem Dialekt eine Kunstsprache gemacht und dem Volk kritisch auf’s Maul geschaut“, so die Regisseurin. Dominik Warta in der Rolle des Weinberl ist für sie die Idealbesetzung. Der Wiener, der etwa am Schauspielhaus Graz in der umjubelten Daniel-Kehlmann-Uraufführung „Geister in Princeton“ mitgewirkt hat, besteche durch sein Understatement: „Warta ist kein Hau-Drauf-Komiker. Er überzeichnet nicht von vornherein, sondern beherrscht eher die leisen Töne. Genau diese Art von Humor habe ich gesucht.“ Landestheater Niederösterreich, 11.10.2013, Premiere: Johann Nestroy „Einen Jux will er sich machen“ Regie: Bettina Hering. Ausstattung: Manuela Freigang. Musikalische Leitung: Andreas Radovan. Mit Swintha Gersthofer, Pascal Groß, Katharina von Harsdorf, ­Christine Jirku, Marion Reiser, Michael Scherff, Othmar Schratt, Jan Walter, Dominik Warta, Lisa Weidenmüller, Helmut Wiesinger. Eine Koproduktion des Landes­ theaters Niederösterreich mit der Bühne Baden.

spielorte

„Man merkt, dass Nestroy auch Schauspieler war. Da kann man beim Inszenieren sofort anpacken.“ Bettina Hering

wird gezähmt

Ein „verfluchter Kerl“

Die Künstlerische Leiterin des Landestheaters Bettina Hering inszeniert Johann Nestroys Klassiker „Einen Jux will er sich machen“ als bitter-komische Revue, die im Sommer bereits an die Bühne Baden lockte. Von Sebastian Fleischer

bühne

11


spielplan der st. pöltner bühnen september, oktober & november 2013 september

oktober

13 Timna Brauer &

18 Das kleine ICH-BIN-ICH, Mira Lobe 16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt Anschl. Publikumsgespräch

04 Hexenjagd, Arthur Miller

18 Klaus Eckel

20:00 Elias Meiri Ensemble Die Bühne im Hof | Konzert

14 Oriental Percussion

19:00 Ensemble Teheran Die Bühne im Hof | Konzert

19:30 Landestheater, Großes Haus | Premiere

04 Dolores Schmidinger / 20:00 Isabella Woldrich Die Bühne im Hof | Kabarett

20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

19 Hexenjagd, Arthur Miller 16:00 Landestheater, Großes Haus

05 Das kleine ICH-BIN-ICH, Mira Lobe

21 Tonkünstler: Debussy/

Landestheater, ab 18:00 Uhr

16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt Premiere

21 Open House

19:30 Tschaikowski/Szymanowski Festspielhaus, Großer Saal Musik/Klassik

05 Otto Schenk

24 Einen Jux will er sich machen,

21 Brigitte Neumeister & 20:00 Wolfgang Böck Die Bühne im Hof | Kabarett

08 Das kleine ICH-BIN-ICH, Mira Lobe

20 Open House

Landestheater, ab 09:30 Uhr

26 Gernot Kulis

20:00 Die Bühne im Hof | Comedy

27 Angelin Preljocaj: Les Nuits 19:30 Festspielhaus, Großer Saal Tanz/Zeitgenössisches Ballett Österreich-Premiere Anschl. Konzert

27 Gernot Kulis

20:00 Die Bühne im Hof | Comedy

27 Natacha Atlas & Band

22:00 Festspielhaus, Kleiner Saal Musik/Orient/Elektro Anschl. Dance Lounge mit DJ Samir Köck im Kleinen Saal

28 Tonkünstler: Rachmaninow/

19:30 Strauss/Schwertsik Festspielhaus, Großer Saal | Musik/Klassik Uraufführung

29 Chris Lohner

16:00 Die Bühne im Hof | Komödie

30 Tonkünstler: Rachmaninow/ 19:30 Strauss/Schwertsik Festspielhaus, Großer Saal | Musik/Klassik

30 Esther Kuhn

20:00 Die Bühne im Hof | Schauspiel

18:00 Die Bühne im Hof | Lesung

10:30 Landestheater, Theaterwerkstatt

09 Hexenjagd, Arthur Miller

19:30 Landestheater, Großes Haus

10 Andrea Händler

20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

11 Einen Jux will er sich machen,

19:30 Johann Nestroy Landestheater, Großes Haus | Premiere

11 Jürgen Pfaffinger &

10:30 Johann Nestroy Landestheater, Großes Haus

24 Personale Marlene Streeruwitz 19:00 Im Rahmen des Blätterwirbels 2013 Landestheater, Großes Haus

24 Tonkünstler Kammermusik/ 19:30 Samel: „Tiefer Sehnsucht heil’ges Bangen ...“ Festspielhaus, Kleiner Saal

Musik/Klassik/Lesung

24 Hans Söllner

20:00 Die Bühne im Hof | Konzert-Bayern

20:00 Christian Schwab Die Bühne im Hof | Tragikomödie

25 Das kleine ICH-BIN-ICH, Mira Lobe

12 Das kleine ICH-BIN-ICH, Mira Lobe

25 Hexenjagd, Arthur Miller

16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt Anschl. Publikumsgespräch

12 Alain Platel: C(H)ŒURS 19:30 Festspielhaus, Großer Saal Tanz/Musiktheater Österreich-Premiere

16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt 19:30 Landestheater, Großes Haus

25 Rudi Roubinek

20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett/Comedy

26 Portuondo/Ochoa: Orquesta

12 Hexenjagd, Arthur Miller

19:30 Buena Vista Social Club Festspielhaus, Großer Saal Musik/Latin/Jazz

12 Chris Kaye

29 Hexenjagd, Arthur Miller 10:30 Landestheater, Großes Haus

19:30 Landestheater, Großes Haus 20:00 Die Bühne im Hof | Konzert

20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

29 Personale Franz Schuh 19:00 Im Rahmen des Blätterwirbels 2013 Landestheater, Großes Haus

17 Hexenjagd, Arthur Miller 19:30 Landestheater, Großes Haus Anschl. Publikumsgespräch

31 Christoph Wagner-Trenkwitz 19:30 Im Rahmen des Blätterwirbels 2013 Landestheater, Theaterwerkstatt

16 Alfred Dorfer

17 Hans Theessink Band

20:00 Die Bühne im Hof | Konzert

Einführungs- bzw. Künstlergespräch vor der Vorstellung Familienvorstellung Vormittagsvorstellung/Schulvorstellung – etwaige weitere Vormittagstermine erfahren Sie direkt in den Häusern.

12 Bühne

spielorte


Kartenvorverkauf neu: Seit 19. August 2013 gibt es für das Landestheater Niederösterreich, das Festspielhaus St. Pölten und die Bühne im Hof mit „niederösterreich kultur karten“ ein neues gemeinsames Kartenverkaufs­ lokal. Das Kartenbüro bringt die großen Bühnen der Landeshauptstadt noch näher zu ihren KundInnen. Es ist zentral in der Fuß­gängerzone erreichbar, mit Parkmög­ lichkeit in der Parkgarage Rathausplatz und ersetzt den Kartenvorverkauf in den einzelnen Häusern, die Abendkassen bleiben natürlich jeweils bestehen.

spielplan-doppelseite zum herausnehmen!

november

15 maschek.

02 Das kleine ICH-BIN-ICH, Mira Lobe

16 Einen Jux will er sich machen,

16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt

02 Bauchklang & Gäste

19:30 Festspielhaus, Großer Saal Musik/Vocal Groove 02 Dörte Lyssewski und 19:30 Markus Meyer Landestheater, Großes Haus | Lesung

05 Josef Hader

20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

06 Einen Jux will er sich machen, 19:30 Johann Nestroy Landestheater, Großes Haus Anschl. Publikumsgespräch

07 Einen Jux will er sich machen,

19:30 Johann Nestroy Landestheater, Großes Haus

20:00 Die Bühne im Hof | Comedy/Parodie

16:00 Johann Nestroy Landestheater, Großes Haus 19:30 Festspielhaus, Großer Saal Tanz/Tango/Live-Musik

19 Operettengala 2013

19:30 Die Bühne im Hof | Operettengala

20 Operettengala 2013

19:30 Die Bühne im Hof | Operettengala

21 MAYBEBOP

20:00 Die Bühne im Hof | A Cappella

22 Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren

16:00 Landestheater, Großes Haus | Premiere

08 Das kleine ICH-BIN-ICH, Mira Lobe 16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt

23 Das kleine ICH-BIN-ICH

08 Sigrid Hauser

09 Das kleine ICH-BIN-ICH, Mira Lobe 16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt

09 London Symphony Orchestra:

19:30 Berlioz Festspielhaus, Großer Saal | Musik/Klassik

09 Einen Jux will er sich machen,

19:30 Johann Nestroy Landestheater, Großes Haus

09 Peter & Tekal-Teutscher

20:00 Die Bühne im Hof | Medizinkabarett

11 Tonkünstler: 19:30 Berlioz/Prokofjew/Ligeti Festspielhaus, Großer Saal Musik/Klassik 14 Hexenjagd, Arthur Miller 19:30 Landestheater, Großes Haus

14 Ben Becker & Giora Feidman

20:00 Die Bühne im Hof | Konzert & Literatur

15 Sidi Larbi Cherkaoui: m¡longa

19:30 Festspielhaus, Großer Saal Tanz/Tango/Live-Musik, Österreich-Premiere

karten@bih.at karten@festspielhaus.at karten@landestheater.net

20:00 Die Bühne im Hof | Konzert

22 Tonkünstler Plugged-In:

20:00 Die Bühne im Hof | Musikkabarett

Rathausplatz 19, 3100 St. Pölten Tel.: 02742/90 80 80-600 Fax: 02742/90 80 83

16 Monti Beton & Johann K.

07 Aida Loos / BlöZinger

20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

MO–FR (werktags), 09:00–18:00 Uhr SA, 09:00–17:00 Uhr

16 Sidi Larbi Cherkaoui: m¡longa

19:30 The Real Group Festspielhaus, Großer Saal | Musik/Vokal 09:30 Landestheater, Studio | Schnupperworkshop

23 Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren 16:00 Landestheater, Großes Haus 23 Alfred Dorfer

20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

26 Auftakt für die 18:00 Bürgerproduktion 2.0 Landestheater, Theaterwerkstatt

28 Andreas Vitásek

20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

29 Das kleine ICH-BIN-ICH, Mira Lobe 16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt 29 Der eingebildete Kranke 19:30 nach Molière Landestheater, Großes Haus Österreich-Premiere, Gastspiel, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz

30 Das kleine ICH-BIN-ICH, Mira Lobe

16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt

30 Der eingebildete Kranke 19:30 nach Molière Landestheater, Großes Haus Österreich-Premiere, Gastspiel,

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz

30 Alexander Bisenz

Kontakt FEST/SPIEL/HAUS/ ST/POELTEN/

Festspielhaus St. Pölten Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten Tel. +43 (0)2742 / 90 80 80-222 E-Mail: karten@festspielhaus.at www.festspielhaus.at Abendkassa: 90 min. vor Vorstellungsbeginn

Landestheater Niederösterreich Rathausplatz 11, 3100 St. Pölten Tel. +43 (0)2742 / 90 80 60-0 E-Mail: office@landestheater.net www.landestheater.net Abendkassa: 60 min. vor Vorstellungsbeginn

Die Bühne im Hof Julius-Raab-Promenade 37, 3100 St. Pölten Tel. +43 (0)2742 / 35 22 91 E-Mail: sekretariat@bih.at www.bih.at Abendkassa: 90 min. vor Vorstellungsbeginn

Landesmuseum Niederösterreich Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten Tel. +43 (0)2742 / 90 80 90 E-Mail: info@landesmuseum.net www.landesmuseum.net

jetzt ausgestellt Bis 16.03.2014 | Landesmuseum „Schmetterlinge“. Die Entwicklungsstufen vom Ei über Raupe und Puppe zum fertigen Falter gehören zu den beeindruckendsten Abläufen im Tierreich. Hätten Sie etwa gewusst, dass auch Motten Schmetterlinge sind? Wer weiß schon, dass einige Schmetterlinge so wie die Vögel großräumige Wanderungen durchführen? Das sind nur einige der Fragen, die in der Aus­stellung aufgegriffen werden, die vielfältige Einblicke in die faszinierende Welt der heimischen Schmetterlinge gibt.

20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

spielorte

Bühne 13


im festspielhaus Woran wird das Festspielhaus-Publikum am deutlichsten Ihre Handschrift erkennen?

An meinem Fokus auf die große Bühne und an einer sehr sinnlichen Theatersprache. Für mich ist das Erleben von Theater und Tanz immer auch ein Moment der Begegnung – nicht nur mit den Künstlerinnen und Künstlern und ihren Arbeiten, sondern auch mit der eigenen Sehnsucht. Insgesamt wird sich ein großer Spannungsbogen ergeben über das, was heute an internationalen Tanz­ ereignissen sehenswert ist.

Auch äußerlich gibt es Veränderungen.

Ja, weil ich Wert darauf lege, dass das Haus sich einladend präsentiert. Man soll sich dort auch vor und nach der Vorstellung wohlfühlen, mit einer guten ­ Gastronomie und gemütlichen Ecken, wo man das Programmheft lesen oder nach der Vorstellung mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch kommen kann. Mit den Sitzmöbeln TWINS, Neuzuwachs aus der Familie der legendären ENZIS, werden nicht nur unsere Foyers möbliert, sondern auch die Stadt – sie weisen den Weg durch St. Pöltens Fußgängerzone vom Bahnhof zum Festspielhaus.

Neu ist auch die verstärkte Zusammenarbeit mit dem im Haus ansässigen Tonkünstler-­Orchester.

Die Präsenz des Orchesters soll nicht nur in den Abonnementkonzerten erlebbar sein, sondern auch in gemein­ samen Projekten. Gleich in der ersten Saison ist ja mit „C(H)ŒURS“ diese Gastspielkooperation mit dem Teatro Real in Madrid gelungen. Das hier mit dem Chor aus der Madrider Oper und dem Tonkünstler-Orchester zu realisieren, zeigt, wie man die Arbeitsmöglichkeiten des Festspielhauses optimal nützen kann. So etwas stemmt man

Bild links: Gerard Mortier und Brigitte Fürle bei der Pressekonferenz am 11. April 2013. Bild rechts: Brigitte Fürle und Bürgermeister Matthias Stadler mit den TWINS, die als neues Leitsystem den Weg vom Bahnhof ins Festspielhaus weisen.

14 Hinterbühne

Internationale Gäste lud die neue Künstlerische Leiterin Brigitte Fürle schon zu ihrer ersten Spielplan-Präsentation ein. Ebenso international präsentiert sich ihr „Programm mit Herz und Haltung“ mit groSSen Namen aus der Musikund Tanzszene zwischen Belgien und Neuseeland, Brasilien und Israel. Maria Rennhofer hat mit ihr gesprochen.

„I come here with the feeling that I want to be part of that community.“ Lemi Ponifasio

Neustart

nicht in zwei Tagen auf die Bühne, es ist eine europäische Kooperation zwischen Madrid, Gent und St. Pölten mit entsprechendem Probenvorlauf, der auch das Haus ­belebt und künstlerisch fordert. Damit kann man auch diesem rasanten Gastspielkarussell, das für Künstler­ innen und Künstler zunehmend unspannend wird, etwas ­Neues entgegensetzen.

Auch mit den Artists in Residence gibt es vielfältige Gelegenheit zur Begegnung.

Lemi Ponifasio aus Neuseeland und Hofesh Shechter aus Israel, die mit ihren Compagnien ihre neuen Arbeiten zeigen, gestalten jeweils nicht nur einen einzelnen Abend, immerhin auch als Premiere im deutschsprachigen Raum und Europa-Premiere, sondern es gibt zu ­ihren Arbeitsresidenzen auch viele Aktivitäten drumherum – von Previews, Workshops, Masterclasses und Open Studios bis zu Künstlergesprächen. Mir geht es um die Begegnung der Künstler mit dem Haus, dem Team, dem Publikum und um eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ort, an dem sie sind. Damit schaffen wir eine Situation, die mir nirgendwo anders im deutschsprachigen Raum bekannt ist. Ich möchte das Publikum einladen, sich gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern im Festspielhaus zu Hause zu fühlen!


Alles

aus einer Hand Zentraler geht’s nicht: Mitten auf dem Rathausplatz (Nr. 19) sind die erfahrenen Mitarbeiterinnen der ehemaligen Tageskassen der drei Häuser ab dieser Saison für ihre Kundinnen und Kunden im neuen Kartenbüro „niederösterreich kultur karten“ da. „Wir hatten mit der Zusammenführung die Möglichkeit, voneinander zu lernen und die Erfahrungen aller drei Häuser in die neue Verkaufsstelle einfließen zu lassen.“ Robert Beutler, Geschäfts­ führer des Landestheaters Niederösterreich, agierte sozusagen als „Fusions“-Projektleiter: „Die Mitarbeiterinnen sind sogar in den einzelnen Zuschauerräumen Probe gesessen, um die idealen Plätze empfehlen zu können.“ Den laufenden Betrieb des vom Architektenkollektiv Feld 72 entworfenen Kartenbüros am Rathausplatz führt Robert Balogh. Während die einzelnen Tageskassen aufgelöst ­wurden, findet der Abendverkauf wie gewohnt an den drei Spielorten statt.

die Ticket-Verkaufsstelle „niederösterreich kultur karten“ ist der jüngste gemeinsame Schritt der groSSen Kulturver­anstalter in St. Pölten. Karten für Landes­ theater, Festspielhaus und die Bühne im Hof gibt es ab sofort an einer Adresse. Von Peter Kaiser

„Die neue Verkaufsstelle ist der Anfang einer Entwicklung hin zu einer gemein­ samen Ticket-Verkaufsstelle für die Leitbetriebe der NÖ Kultur.“ Robert Beutler Praktischer geht’s nicht: Kartenbestellungen per Telefon oder via Internet (siehe Infokasten) laufen direkt zum Rathausplatz. Die Öffnungszeiten sind großzügig den Innenstadtgeschäften angepasst – nicht umsonst wurde eine 1a-Lage in St. Pölten als Standort ausgewählt. Neben dem multimedial ausgestatteten Empfangsraum steht ein zweiter Raum für Beratungsgespräche zur Verfügung. Abonnements der neuen Saison sowie Specials für Schulen und Workshops können dort in Ruhe erörtert ­werden. Betrachtet man das glänzende architektonische Ergebnis mit all seinem Kundennutzen, ist man beinahe versucht zu fragen, wie die Sache bis jetzt ohne die gemeinschaftliche, im wahrsten Sinne naheliegende Ticket-Verkaufsstelle laufen konnte … Mögen ihr viele BesucherInnen und KundInnen beschieden sein, mögen sich die Säle weiter füllen. Die vielfältigen Saisonprogramme der Häuser ­haben es sich jedenfalls verdient!

Das Team des neuen Kartenbüros.

Montag–Freitag (werktags), 09:00–18:00 Uhr Samstag, 09:00–17:00 Uhr Rathausplatz 19, 3100 St. Pölten Tel.: 02742/90 80 80-600, Fax: 02742/90 80 83 karten@bih.at karten@festspielhaus.at karten@landestheater.net Tipp: Ein gemeinsames Abo von Landestheater Niederöster­ reich & Festspielhaus St. Pölten bietet mit einer Ermäßigung von 30 % ein facettenreiches Programm, das Schauspiel, Musik und Tanz verbindet. Im neuen Kartenbüro gibt es während der Aktionswoche vom 09.–14.09.2013 spezielle Angebote wie Gutscheine und ermäßigte Karten. Näheres auf den Websites der einzelnen Häuser ab Ende August. Schauen Sie vorbei, wir freuen uns auf Sie!

Hinterbühne 15


Die neue Kammermusik-Reihe im Festspielhaus St. Pölten eröffnet mit Schuberts Streichquartetten und Udo Samel. Von Sebastian Fleischer

HeiSSe Tränen

zum Einstand

Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich bleibt auch in der neuen Saison das Herzstück des musikalischen Programms im Festspielhaus St. Pölten. 19 Konzerte präsentiert der Klangkörper hier. „Wir planen eine noch engere Zusammenarbeit“, sagt Maria Grätzel, Künstlerische Geschäftsführerin der Tonkünstler. So werden Solistinnen und So­ listen des Orchesters auch in der neuen Kammermusik-Reihe mit­ wirken, die im Kleinen Saal (vormals „Box“) des Festspielhauses über die Bühne geht. Festspielhaus St. Pölten, Zur Eröffnung stehen unter dem Motto Kleiner Saal, 24.10.2013: „Tiefer Sehnsucht heil’ges Bangen …“ Tonkünstler Kammer­ zwei der berühmtesten Streichquar­ musik: „Tiefer Sehnsucht tette von Franz Schubert auf dem Proheil‘ges Bangen …“ gramm: Das „Rosamunde-Quartett“ Franz Schubert: Streich­ und „Der Tod und das Mädchen“. quartette Nr. 13 in a-moll ­Gerade 27 Jahre alt war Schubert, allerD 804 „Rosamunde“ und dings schon schwer gezeichnet von Nr. 14 in d-moll D 810 „Der Krankheit und persönlichen Krisen, als Tod und das Mädchen“. er im Jahr 1824 diese beiden Werke Mit: Udo Samel, Lesung. schuf. Deren wahre Bedeutung wurde Julia Mann, Georg Eggner, erst lange nach dem Tod des KompoVioline. Gertrude Ross­ nisten erkannt. bacher, Viola. Georgy Den Musikern zur Seite steht der deutGoryunov, Violoncello. sche Schauspieler Udo Samel. Er wird aus Briefen, Tagebüchern und Gedichten Schuberts lesen. Schon einmal hat sich Samel intensiv mit Schubert auseinandergesetzt: 1986 verkörperte er den Wiener Frühromantiker in Fritz Lehners Filmtrilogie „Mit meinen heißen Tränen“ und zeichnete ein differenziertes Bild des vereinsamten, unverstandenen Genies. Wer, wenn nicht er also sollte den ersten Kammermusikabend im Festspielhaus literarisch untermalen! Im Laufe der Saison treten verschiedene internationale Ensembles in der neuen Kammermusikreihe auf – so etwa im Dezember Les Vents Français.

16 hinterbühne

shortcuts 12.10.2013 | Die Bühne im Hof „Elvis – Filmhits“ & „ALOHA from Hawaii 1973“. Viele behaup­ ten ja nach wie vor, Elvis lebt – oder zumindest sein Geist. Falls sich dieser wirklich wieder verkörper­ licht hat, dann heißt er jetzt Chris Kaye. Denn keiner lässt optisch und akustisch so dem Original getreu Elvis auf der Bühne auferstehen wie er. Täuschend ähnlich – ein Abend voll gestillter Sehnsucht nach dem großen Elvis und einer heißen Rock ’n’ Roll-Zeit.

15.–20.10.2013 | Landesmuseum Abenteuer Wissen: „Schmetterlinge“. Lepidopterologie nennt sich die Kunde von den Schmetterlingen, und von diesen leben 3.511 Arten in Niederösterreich. Genug jedenfalls für ein ­Wissensfestival für all jene Interessierte (und ­speziell für die ganz jungen darunter), die Genaueres über am Tag fliegende Nachtfalter, kanni­balische Raupen oder orange Bläulinge wissen wollen. ­Spannende Experimente und sinnliche Erfahrungen erwarten Schulklassen vom 15. bis 18. und Familien am 20. Oktober. Anmeldung: martina.deinbacher@landesmuseum.net.

26.10.2013 | Festspielhaus Orquesta Buena Vista Social Club. Die Kultkombo bringt als „Orquesta Buena Vista Social Club“ das klin­ gende Kuba inklusive Son, Cha-Cha-Cha, Bolero und Jazz nach St. Pölten. Mit dabei in der 13-köpfigen, in jeder Hinsicht stimmigen Belegschaft sind natürlich auch Buena Vista-Urgesteine wie Gitarrist Eliades Ochoa sowie Sängerin und Grande Dame Omara ­Portuondo. Ein wunderbarer Abend mit Herzblut und Leidenschaft ist dem Publikum somit sicher.

spielorte


Die Bühne im Hof, 04.10.2013 Dolores Schmidinger: „Ich hab sie nicht gezählt“ Isabella Woldrich: „Artgerechte Männerhal­ tung“. Kabarett. Piano: Bernhard van Ham.

Ungezählt

& artgerecht

Zwei starke Frauenzimmer provozieren unsere Lach­ muskulatur: Dolores ­Schmidinger liest aus ihrem Bestseller „Ich hab sie nicht gezählt“, Isabella ­Woldrich gibt Tipps zur „Art­gerechten Männer­ haltung“. Von Althea Müller

Dolores Schmidinger bekennt sich zum verbalen Exhibitionismus, ihr Buch „Ich hab sie nicht gezählt“ mit Anekdoten zu Sex und Erotik legt vieles frei, was sie sich auf diese Weise von der Seele schrieb: „Humor ist für mich, Geschichten erträglich zu machen“, sagt sie, „vieles an nicht so Schönem habe ich meinen Nachbarn erzählt, die haben so gelacht und irgendwann gesagt: ‚Dolly, schreib das auf, das ist lustig‘. So ist dieses Buch entstanden.“ Warum schreiben heute viel mehr Frauen über sogenannte Tabuthemen? „Die Zeit ist jetzt reif dafür“, ist sie sicher, „das Totschweigen von Negativem war jahrzehntelang guter Ton. Heute ändert sich das.“ Ein schönes Kompliment kam von Peter Turrini: „Nachdem er es gelesen hatte, meinte er, mein Buch sei viel besser als der Titel.“ Auf die Frage, ob wir bei der Lesung rot werden, lacht sie: „Es ist kein pornografisches Buch, und die bösen Worte kommen ausschließlich in direkten Reden vor. Aber manches ist sicher an der Grenze. Vielleicht erröten Sie da schon einmal.“

„Gewisse Haltungsfehler laufen bei vielen Paaren gleich ab – Stichwort Socken.“ Isabella Woldrich „Es ist kein pornografisches Buch. Die bösen Worte kommen ausschließlich in direkten Reden vor.“ Dolores Schmidinger spielorte

Isabella Woldrich sammelte mit „Artgerechte Männerhaltung“ bis jetzt durchwegs Pluspunkte: „Kritische Stimmen kamen von jenen, die weder mein Buch noch das Kabarett kannten und sich nur am zugegebenermaßen provokativen Titel stießen“, erzählt sie. Warum kommt ihre humoristische Sicht von Beziehungsdingen so gut an? „Heute rieseln traditionelle Rollenbilder, wir haben Freiheit in der Gestaltung unserer Beziehungen, aber genau das macht uns unsicher, weil wir nicht mehr wissen, ‚wie es sich gehört’.“ Eine universelle Antwort darauf, wann eine Beziehung gut ist, gibt es nicht: „Wenn es das Paar so sieht, passt es. Jeder kann sich heute sein Leben nach den eigenen Vorstellungen gestalten, ohne sich danach zu richten, ob das die Oma gut findet.“ Was ist nun artgerechte Männerhaltung? „Ich habe keine Ahnung“, gibt sie zu, „jeder von uns ist ein Individuum. Aber ob es das Socken- oder das Schatzliebst-du-mich-Thema ist: gewisse Muster, quasi Haltungsfehler, laufen bei vielen Pärchen frappierend gleich ab“, zwinkert sie.

garderobe 17


Babett Arens und Barbara Nowotny ­inszenieren im ­Landestheater „Das kleine ICH-BINICH“ und „Pippi Langstrumpf“ für die Kleinsten. Ein ganz neues Format wurde für Jugendliche entwickelt. Von Andreas Reichebner

Da zeigt sich,

was Theater kann „Nein, ich kannte ihn nicht einmal! Unfassbar! Ich war sofort absolut fasziniert von diesem Stoff. Dass ein Kinderbuch auf diese spielerische Weise tiefe philosophische Gedanken aufnimmt, finde ich großartig“, schwärmt B ­ abett Arens, die „Das kleine ICHBIN-ICH“ erst einmal für sich selbst ent­decken musste. Barbara Nowotny, die „Pippi“ inszenieren wird, kannte die Geschichte der Villa Kunterbunt-Bewohnerin: „Ich habe als Kind die Geschichten von ­Astrid Lindgren sehr geliebt. Die ,Pippi Langstrumpf‘-Bücher habe ich verschlungen.“

Ob man für Kinder anders inszeniert?

„Nein, nicht wirklich, für mich ist das Entscheidende, dass der Unterhaltungswert hoch ist. Wenn man mit Theater langweilt, kann man nichts rüber­bringen, und wenn die Absicht noch so gut ist“, so Arens, die ihre Inszenierung mit einigen Liedern auch musikalisch bereichern wird. „Eine Identifikationsmöglichkeit mit der Hauptfigur ist sehr wichtig – diese bietet Pippi natürlich sehr gut an, weil sie so viele Facetten in sich trägt“, erzählt Nowotny über ihre erste Regiearbeit für Kinder. „Aber sobald die Geschichte nicht mehr zu ­packen weiß, ist die Konzentration sofort dahin. Kinder sind also ein sehr deutlicher Gradmesser, ob die Arbeit gelungen ist oder nicht.“ Arens, die schon Erfahrung im Kindertheater hat, über dieses Fach: „Es ist für mich eine der wichtigsten Sparten, da zeigt sich erst, was ­Theater kann. K ­ inder zu begeistern, ist eine wunderschöne Aufgabe.“ Das kann Nowotny nur unterstreichen: „Schließlich sitzt dort das Publikum von morgen – das meine ich jetzt aber gar nicht wirtschaftlich gesehen. Literatur und Theater bereichern einfach das Leben.“

Ob Theater neben neuen Medien weiter bestehen kann?

„Der große Vorteil ist die Unmittelbarkeit des Erlebens, diese einmalige Verbindung zwischen Bühne und Zuschauerraum – das bietet eben nur das ­Theater.“ Aber nicht nur für Kinder gibt es Angebote im Landestheater. Neu ist das Klassen­zimmertheater für SchülerInnen ab 14 Jahren: Das Landestheater besucht mit Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ eine Schule oder Institu­tion zu einem individuell vereinbarten Termin. Dafür braucht es keine spezielle Bühne, keine opulenten Kostüme. Dieses Theater lebt durch den Text, den Darsteller und den direkten Austausch mit den SchülerInnen. Mit Pascal Groß, Regie Caroline Welzl. Details in der nächsten Ausgabe oder unter www.landestheater.net

Landestheater Niederösterreich

Klassenzimmertheater mit Pascal Groß.

05.10.2013, Premiere: Mira Lobe „Das kleine ICH-BIN-ICH“ In einer Fassung für das Landestheater Nieder­österreich von Babett Arens. Regie: Babett Arens. Ausstattung: Eva Gumpen­berger. Musik: Martin Kratochwil. Mit: Babett Arens, Pascal Groß, Johanna Elisabeth Rehm. 22.11.2013, Premiere: Astrid Lindgren „Pippi Langstrumpf“ In der Übersetzung aus dem Schwedischen von Silke Hacht. Regie: Barbara Nowotny. Ausstattung: Barbara Pral. Mit Swintha Gerst­hofer, Katharina von Harsdorf, Christine Jirku, Marion Reiser, Othmar Schratt, Jan Walter. Tipp: Mit einem Familien-Abo sehen Sie alle Kindertheaterproduktionen – Kinder sparen bis zu 55 % und Erwachsene 10 %.

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spielorte


Wir wollten die Autorin und Regis­ seurin kennenlernen, die die Kulturvermittlung im Landestheater leitet und dort auch den Theaterclub +12 betreut. Am liebsten vor Ort und in Aktion.

ein tag

mit Nehle Dick In der Theaterwerkstatt steht Nehle Dick inmitten von Jugendlichen, die Fragen durcheinander rufen. Es herrscht Aufregung, weil wir der letzten Probe beiwohnen, bevor das über die vergangenen Monate gemeinsam erarbeitete Stück über die Bühne geht, um es den Eltern zu präsentieren. „Ich hatte bis dahin bereits mit vielen Altersgruppen gearbeitet, außer mit Jugendlichen“, erzählt Nehle Dick in einer kurzen Atempause, „somit war es eine HerausDer nächste Theaterclub +12 forderung für mich, die findet von Oktober bis Mai Theatervermittlung zu statt, Jugendliche ab zwölf übernehmen.“ Das bedeuJahren sind willkommen. tet, dass sie Workshops Geprobt wird wöchentlich für Kinder und Jugend­ in der Theaterwerkstatt. liche gestaltet, EinfühFür Jugendliche ab 14 gibt rungsgespräche für Fami­ es das neue Jugend-Abo 14+ lien und Schulen anbietet mit tollen Angeboten. und auch die Initiative des Klassenzimmertheaters betreut. „Wenn ich mit jungen Menschen zusammenarbeite, herrscht viel Freiheit und Spielraum“, holt sie aus, „ich gebe anfangs zwar eine Idee vor, doch das Ergebnis wird kollektiv von allen Beteiligten mitgestaltet.“ Und dieses soll dann auch herzeigbar sein – das motiviert die jungen Talente. „Sehr schön fand ich es auch, zu beobachten, wie meine Teil­ nehmerInnen im Laufe der Wochen lockerer und selbst­ bewusster wurden“, freut sie sich über einen weiteren positiven Effekt, „anfangs sind sie eher zurückhaltend, mehr und mehr erkennen sie aber, dass bei uns nicht Schule ist und dass sie weder leise noch unsichtbar zu sein brauchen.“ Stattdessen fühlen sie sich wohl, sobald sie den Künstlereingang des Landestheaters betreten und damit eine Welt, in der Lautsein und Kreativität gefragt sind. Und wo sie sich einfach trauen dürfen!

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„Bei uns ist alles erlaubt, solange am Ende ein herzeigbares Stück entsteht.“ Nehle Dick

Althea Müller traf sie bei einer Probe mit elf jungen Menschen.

shortcuts 20./21.09.2013 | Landestheater Open House. Mit zwei Tagen und einer Nacht der offenen Tür startet das Landestheater Niederösterreich in die neue Saison: Von frei zugänglichen Proben, Kostüm-Auktionen und Theater-Flohmarkt bis hin zu Poetry Slam, Künstlergesprächen und Lesungen wird der Vorhang gelüftet zu den Brettern, die die Welt bedeuten. Für die Kleinsten wird es extra bunt in der Maske oder mit dem Bilderbuchkino. Und Jugendliche haben die einzigartige Möglichkeit, von Freitag auf Samstag die Nacht im Theater zu verbringen.

22.09.2013 | Festspielhaus Preview „Sun“. Intensiv, rasend, chaotisch – und am Ende strahlt das Licht. Hofesh Shechter, Artist in Residence im Festspielhaus, treibt nicht nur die Bewe­ gungen seiner Tanzcompag­ nie auf ungestüme und emotionalste Weise voran, sondern sorgt auch selbst für die elektronischen Klänge, die seine Produktionen zu dem machen, was sie sind – einzigartige Zeugnisse einer begna­ deten Symbiose von Musik und Tanz. Im Rahmen der „Open Studios“ gibt er bei einem Preview Ein­blicke in seine Probenarbeit. Die Premiere im deutschsprachigen Raum folgt am 07.12.2013.

26.11.2013 | Landestheater Geschichten aus dem HorváthLand nennt sich die diesjährige Bürgerproduktion 2.0. In ihrem Mittelpunkt wird, wie der Name schon verrät, der österreichische Gesellschaftsanalytiker Ödön von Horváth stehen. Niederösterreichische Bürgerinnen und Bürger jeden Alters werden unter der Leitung von Renate Aichinger einen Theaterabend zum Thema erarbeiten. Bühnenerfahrung ist keine Voraussetzung. Auftakt für alle Interessierten, die mitmachen wollen, ist am 26.11., Premiere im Mai in der Theaterwerkstatt. Infos und Anmeldung: buergertheater@landestheater.net.

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Gedanken

aufwirbeln

Zum Lesefest „Blätterwirbel“ stellt das Landestheater Marlene Streeruwitz und Franz Schuh vor. Von Sebastian Fleischer

Für die künstlerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich Bettina Hering sind sie „multiple Persönlichkeiten der Literatur“: Marlene Streeruwitz mit ihren Romanen, Stücken, Essays und politischen Kommentaren ebenso wie der Philosoph und Essayist Franz Schuh, der eine „wandelnde Enzyklopädie“ und ein genauer Beobachter der Jetztzeit sei. „Er hat einen unschlagbaren ­Humor und ist zugleich sehr analytisch“, so Hering. „Ich bin wahnsinnig glücklich, dass wir die beiden in jeweils einer Personale am Landestheater vorstellen können.“ Der Germanist und Streeruwitz-Experte Christian Metz wird mit der Autorin ein umfassendes Gespräch führen, zudem liest Burgschauspielerin Elisabeth Orth zusammen mit Ensemblemitgliedern des Landestheater Niederösterreich aus ihren Texten. Die Personale von Franz Schuh moderieren die Kardiologin Christine Scholten und ihr Mann, der ehemalige Kulturminister Rudolf Scholten. Die beiden haben sich bereits im vergangenen Jahr mit Paulus Hochgatterer auseinandergesetzt. Den Texten des Essayisten widmet sich abermals das Landestheater-Ensemble zusammen mit Schauspielerin Maria Hofstätter. 18 Tage lang dreht sich beim „Blätterwirbel“ an verschiedenen Orten in St. Pölten alles um die Literatur. Auf dem Programm stehen Lesungen mit Michael Köhlmeier, Antonio Fian oder Christoph Wagner-Trenkwitz. In der Buchhandlung Schubert wird ein Tagebuchtag abgehalten, am Rathausplatz steht ein Bücherbus. Als weitere Schauplätze fungieren das Stadtmuseum und die Stadtbücherei, das Cinema Paradiso und der Rendlkeller. 13.–31.10.2013, verschiedene Orte in St. Pölten: Blätterwirbel 2013. Lesefest – Literaturwoche – Kulinarisches Personalen im Landestheater Niederösterreich: Marlene Streeruwitz 24.10.2013, Franz Schuh 29.10.2013. Alle Veranstaltungen unter: www.blaetterwirbel.at Zum Blätterwirbel gibt es auch eine ausführliche Programmbroschüre. Gratis zu bestellen im Landes­theater Niederösterreich: karten@landestheater.net

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DAS JUNGE

FESTSPIELHAUS Runter von der Couch und rein ins Getümmel! Die spannenden Workshops des Jugendklubs lassen 15bis 25-Jährige an kreativer Bühnenarbeit teilnehmen.

Obwohl sich die sechs Workshops aus den Bereichen Tanz, Theater, Medien und Musik zusammen­ setzen, gibt es heuer mit Insingizi und Bauchklang (s. u.) doch so etwas wie einen künstlerischen Schwerpunkt, sagt die Organisatorin des Jugendklubs Erika Köchl. ­Insingizi, ein A-cappella-Trio aus Simbabwe, arbeitet drei Tage Von Peter Kaiser lang mit den Teilnehmer­ Innen und gestaltet auch einen internen VeranstalFestspielhaus St. Pölten, tungsabend für die Teilneh01.–03.11.2013: Jugendklub menden. An­meldung bis 20.10.2013: Weiters im Programm: ein jugendklub@festspielhaus.at. Improvisations-Workshop Alle Informationen unter mit Hannah Heckhausen www.festspielhaus.at/ und Andreas Simma, ein kulturvermittlung. Tanz-Workshop mit Kasina 02.11.2013: Bauchklang & Campbell (Neuseeland), ein Gäste. Mitwirkende: Bina, Gaga-Workshop nach der Alex Böck, Andi Fränzl, Gerald von Ohad Naharin aus Israel Huber, Philipp Sageder u. a. erfundenen Bewegungs­ methode sowie Workshops mit der Tänzerin Romy Kolb und dem Trickfilmkollektiv ­Mukato. An den Teilnahmekosten sollte es nicht scheitern: 15,00 Euro für alle Workshops und Veranstaltungen inklusive Mittagessen. Persönliche Entfaltung und gemeinsame Bühnen­ erfahrung sind garantiert! Die heuer im Rahmen des Jugendklubs on Stage auftretende Live-Band Bauchklang in St. Pölten vorzustellen, hieße Eulen nach Athen tragen. Was aber bedeutet nun eigentlich Beatboxing, also die treffendste begriffliche Umschreibung ihrer Musik? Mund, Rachen und/oder Nase ersetzen klassische und moderne Rhythmus- und Perkussionsinstrumente. Der Bauch ersetzt den Synthesizer, der Körper wird selbst zur „Human Beatbox“. Was hier auf der Bühne schnarcht, pfeift, schnalzt, schluckt und hustet ist nichts anderes als die zeitgemäße Neuauflage der vermutlich ältesten musikalischen Ausdrucksweise der Menschheit: eben des Bauchklangs.

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Schuld

Egal ob Literaturprojekte in Museen oder Museen, die sich komplett dem Thema ­Literatur gewidmet haben, egal ob Gedenkhäuser, Performances oder Lesereihen – es gibt viele Versuche, Texte mit Ausstellungsstätten, Schriftsteller und Schriftstellerinnen mit Gegenständen der bildenden Kunst und Das Museum und die Literatur, der Kultur zusammenzubringen. Seit 2008 die Literatur und das Museum. ist die Welt um ein bemerkenswertes Projekt Von Cornelia Travnicek in diesem Bereich reicher. Viele Museen sind Museen der Schuld. In ­ihnen versammelt: die Beweisstücke für den Raub fremder Kulturgüter und Kunstgegenstände, die Störung der Totenruhe, die Enteignung der Vorbesitzer, den gewaltsamen Untergang gesamter Völker, die ausgerotteten Arten, alle Fehler der Geschichte. Manche Museen erzählen aber auch nur von einem Fehler einer Person. Das von Schriftsteller Orhan Pamuk geschaffene „Museum der Unschuld“, der Schrein einer fiktiven Liebe und gleichzeitig die direkteste mögliche Verbindung zwischen ­ Neugestaltung des Naturbereichs ­Literatur und Ausstellungs­stätte, zeugt von im Landesmuseum Niederösterreich. eben einer solchen Schuld, wenn es auch in diesem Fall bloß eine erfundene ist. Die männliche Hauptfigur in Pamuks Roman, der junge Kemal, der selbst aus der Istan­ buler Oberschicht stammt, verliebt sich in Kemal, Romanfigur von Orhan Pamuk seine ärmliche Verwandte Füsun. Doch ­Kemal hat bereits einer anderen die Heirat versprochen. Weil er weiterhin an der geplanten Hochzeit festhält, verliert er Füsun und in Folge durch seinen Liebeskummer auch seine Verlobte. Acht Jahre lange wird er ­darauf um Füsun werben, schließlich verbringt er eine Nacht mit ihr in seiner ­Wohnung. Das scheinbare Ende der Liebe folgt gleich darauf, Kemal verliert Füsun, die am Morgen danach ihr Auto gegen e­ inen Baum fährt. Doch was wie das Ende scheint, ist erst der richtige Anfang von Kemals großer Liebe, die sich in eine Obsession hineinsteigert: Er errichtet seiner Geliebten ein Museum, in dem er alles aufbewahrt, was ihn an sie erinnert, jeden noch so kleinen Alltagsgegenstand, den sie berührt hat. Der Roman mag erfunden sein, das Museum existiert wirklich. Während des Schreibens hat Orhan Pamuk bereits begonnen, es anzulegen, und er wird seine Sammlung fortwährend erweitern. Die Anzahl der Kapitel im Buch entspricht der Anzahl der Schaukästen im echten Museum. Ganz oben, über dem Bett seiner Romanfigur, hat Pamuk das Manuskript des ­Buches ausgestellt. Sollte die Sammlung je vom Autor als vollendet gesehen werden, so ­wissen wir, dass Kemal seine Schuldigkeit getan hat. Hätte mich jemand vor Veröffentlichung dieses Romans gefragt, wie ich die Verbindung zwischen Literatur und Museum sehe, die Ansätze bewerte, so hätte ich gesagt, dass ich sie durchaus interessant finde. Ich finde jedoch sehr vieles schnell interessant, muss ich zugeben. Nun meine ich, dass diese Idee, in der Text und Wirklichkeit auf das Engste verschränkt werden, die beste Ehe zwischen Literatur und Museum ist, die jemals geschlossen wurde.

und Unschuld

„Wenn sie im Westen ein Museum bauen, dann deuten sie ihre Niederlagen in Siege um.“

Zur Autorin: Cornelia Travnicek studierte Sinologie und Informatik und arbeitet als Researcher in einem Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung im Tech Gate Vienna. Sie wurde für ihre literarische Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Anerkennungspreis für Literatur des Landes Niederösterreich 2012. Letzte Veröffentlichung: „Chucks“, Roman, DVA 2012.

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shortcuts Die Bühne im Hof | 18.10.2013 Staunen und Wundern. Kabarettist Klaus Eckel feiert in der Bühne die Niederösterreich-Premiere seines neuen Programms „Welt­ wundern“. Die Gäste erwartet dabei ein Querschnitt durch aktuelle Schlagzeilen à la steigende Meeresspiegel und sinkende Geburtenraten wie auch universelle Fragen nach Sinn und Unsinn. Was zum Beispiel wäre, wenn der Sensenmann plötzlich selbst den Löffel abgibt oder unsere Vorfahren bereits iPad statt Keule zur ­Verfügung gehabt hätten? Tja …

Landesmuseum | 05.07.–03.11.2013 Unbekannte Moderne. Der Beginn der Moderne am Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert wurde maßgeblich von mittel­ europäischen, auch vielen tschechischen Künstlern mitbestimmt. Die Sammlung des Prager Kunsthistorikers Patrik Šimon gibt mit über 16.000 Werken, der Großteil Arbeiten auf Papier, Einblick in den künstlerischen Reichtum dieser Region. Das Landesmuseum Niederösterreich präsentiert eine Auswahl, darunter Arbeiten von Oskar Kokoschka, Kolo Moser, Emil Orlik oder František Kupka, und erlaubt damit einen neuen Blick auf die mitteleuro­ päische Avantgarde jenseits heutiger Staatsgrenzen.

Landesmuseum | 31.08.–17.11.2013 Josef Schagerl. Massive Materialien wie Granit und Stahl verlieren in Josef Schagerls Skulpturen ihre Schwere und entwickeln eine sug­ gestive poetische Kraft. Sein Schaf­ fen umfasst rund sieben Jahrzehnte und eine enorme formale und thematische Bandbreite: von frühen figurativen Arbeiten oft religiösen Inhalts bis zu geo­ metrischer Abstraktion, von präzis gestalteten Klein­ plastiken bis zu monumentalen Auftragsarbeiten für den öffentlichen Raum. Das Landesmuseum widmet dem niederösterreichischen Bildhauer zum 90. Geburts­ tag eine umfassende Retrospektive.

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Eben besuchte man das Jüdische ­Museum in Wien, lädt sich demnächst Dr. Sabine Haag vom Kunsthistorischen Museum ein, denkt an einen Besuch der Kunstkammer in Wien und wird im Stadtmuseum 100 Jahre Synagoge in St. Pölten mitfeiern – der Förderverein Kulturbezirk zeigt sich weiterhin sehr umtriebig. Von Andreas Reichebner

Brücken

schlagen

„Im Hintergrund auch ein bisschen aktiv mitgestalten können“, das ist der Anspruch von Dr. Lothar Fiedler, Obmann des Fördervereins, seit er vor vier Jahren dieses Ehrenamt übernommen hat. Und so war es auch sein Kalkül, Mag. Thomas Pulle, den Leiter des St. Pöltner Stadtmuseums, im Mai nach Wien zur Exkursion ins Jüdische Museum mitzunehmen. Von der dortigen Direktorin Danielle Spera empfangen und mit der Geschichte des Museums vertraut gemacht, wurde man in zwei Gruppen durch die Sammlung geführt. „Es war sehr informativ“, so Fiedler, der dabei auch an eine temporäre Zusammenarbeit zwischen den beiden Museen dachte. Schließlich arbeitet das Stadtmuseum in St. Pölten gerade an einer Ausstellung, die anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Synagoge in St. Pölten im November gezeigt wird. „Kultgegenstände aus der Synagoge in St. Pölten gibt es kaum noch, da im Jahre 1938 entweder alles gestohlen oder zerstört wurde“, so Thomas Pulle, der in diesem Punkt auf Bestände anderer großer Sammlungen, speziell des ­Jüdischen Museums, zurückgreifen will. Daher war die Exkursion des Fördervereins willkommene Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. „Wir werden auch Dr. Danielle Spera nach St. Pölten ein­ laden“, erzählt Fiedler über weitere Pläne seines Vereins im Spätherbst. Vorher wird es im November zu einem Besuch der General­ direktorin des Kunsthistorischen Museums kommen: „Dr. Sabine Haag wird bei uns einen Vortrag halten, der vom Direktor des Landesmuseums Niederösterreichs, Mag. Carl ­ ­Aigner, moderiert wird, und danach werden wir auch die Kunstkammer in Wien besuchen“, so Fiedler. „Außerdem planen wir einen musikwissenschaft­lichen ­Vortrag mit einem Experten zum Thema 200 Jahre Verdi und Wagner“ – beim Förderverein tut sich also einiges. Informationen: www.kulturbezirk.at, Tel.: 02742/90 80 80-812

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pressestimmen „Dort tragen die Trompeten Krawatte, die Tambourine Sonnenbrille und die Engel Rüstung. Dort singt ein Akkordeon, dort wiegt sich ein ganzes Orchester im Tangoschritt, dort kommt die Stimmung aus der Posaune, die Verzweiflung aus dem Barock, die Venus aus dem Laptop und das Feuer aus dem Weltall. Galaktisch groß: das Tonkünstler-Orchester, galaktisch gut: Otto Lechner, galaktisch cool: Mnozil Brass.“ Michaela Fleck, NÖN, über die Abschluss­ show von Joachim Schloemer im Festspielhaus. „... der begnadete Großschauspieler Martin Wuttke – der hier, beim ersten Teil der in Entstehung befindlichen Volks­bühnen-Molière-Trilogie, auch sein eigener Regisseur ist – spielt Argan, den Kranken aus Einbildung. Und dazu zieht

er alle komödiantischen Register, über die er in den letzten Jahren zu verfügen gelernt hat.“ Wolfgang Behrens, nachtkritik.de, über „Der eingebildete Kranke“. Ab 29.11. im Landestheater. „Steamy. Slinky. Sexy. Such adjectives could be used to describe that fictional princess Scheherazade, and the 1001 tales she spun in order to stay alive. In Angelin Preljocaj’s evocative telling Les Nuits (The Nights) the French-born Albanian has seemingly given us 1001 scenes, as many snippets of music by Natacha Atlas & Samy Bishai, and 79D and more costume changes than Lady Gaga, courtesy of haute couturier Azzedine Alaïa.“ Victoria Looseleaf, DANCE Magazine, über „Les Nuits“. Am 27.09. im Festspielhaus.

publikumsstimmen „Wir gratulieren wieder zur sehr ansprechenden und gelungenen ProgrammheftGestaltung! Unser Abo möchten wir für die nächste Saison verlängern.“ Eveline und Anton Beisteiner, Traismauer, über den Informationsabend für Abonnenten im Landestheater. „‚alles bewegt‘ hat mich nicht nur körperlich bewegt, sondern bis in mein innerstes Wesen gewirkt. DANKE!“ Eine Teilnehmerin von „alles bewegt“ im Festspielhaus. Empfehlen Sie spielorte weiter! Für jede Empfehlung an Freunde und Kulturinteressierte erhalten Sie einen Gutschein von 10,00 Euro wahlweise für das Festspielhaus St. Pölten oder das Landestheater Niederösterreich. So geht’s: Der/die von Ihnen Empfohlene meldet sich bei der Redaktion spielorte (redaktion@spielorte.at oder 02742/90 80 80-600) unter Angabe Ihres Namens, Ihrer Adresse und seiner/ihrer eigenen Adresse. Er/sie bekommt die neue Ausgabe und Sie den 10,00 Euro Gutschein per Post zugeschickt. Wir freuen uns über maximal 5 Empfehlungen pro Person!

„Regisseurin Bettina Hering, Intendantin des Landestheaters Niederösterreich, hat einen reichlich verspielten Nestroy abgeliefert.“ Ronald Pohl, DER STANDARD, über „Einen Jux will er sich machen“. Ab 11.10. im Landestheater.

spielorte verlost Eintritts­ karten und Kataloge. Mit­ machen ist ganz einfach: E-Mail mit Wunschgewinn bis 23.09.2013 senden an redaktion@spielorte.at

Die Bühne im Hof spielorte verlost 1 x 2 Karten für „Dolores Schmidinger / Isabella Woldrich“ am 04.10. (20:00 Uhr) in der Bühne im Hof (Seite 17). Festspielhaus spielorte verlost 1 x 2 Karten für Sidi Larbi Cherkaoui: m¡longa am 15.11. (19:30 Uhr) im Festspielhaus (Seite 9). Landesmuseum spielorte verlost 1 x 2 Eintritts­karten für das Landesmuseum sowie einen Katalog Ihrer Wahl (einzulösen bis 31.12.2013), (Seite 21). Landestheater spielorte verlost 1 x 2 Karten für „Hexenjagd“ am 12.10. (19:30 Uhr) im Landestheater (Seite 4+5).

Die nächste Ausgabe von spielorte erscheint im November 2013. Leserbriefe & Einsendungen an redaktion@spielorte.at

fiedlers lokaltipp

Von Dr. Lothar Fiedler, Präsident Förderverein Kulturbezirk St. Pölten

Mitten in der Stadt, am Ostufer des Viehofner Sees, nahe der Traisen liegt „Die Seedose“. Originell ist der Name, und originell sind die Veranstaltungs­ angebote. Wer noch nicht dort war, möge dies schleunigst nachholen, ein besonderer Tipp: das Frühstück an einem warmen Sommertag. Die Seedose, Dr. Adolf Schärf-Straße 21, 3107 St. Pölten, Tel. 0650/475 10 89

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