Herbst 2019 Nr. 183 SPIESSER.de
Ăœberall nur wahre Gesichter Dendemann bringt exklusiv designte Kissen mit. Es wird bisschen
kryptisch und lyrisch zum Niederknien in der Kissenschlacht. Seite 18
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Tolle Gewinne!
Titelstory
Angelina Kirsch
Wochenende im Hansa-Park,
Social Media im Job
In der Vertretungsstunde
KopfhĂśrer, Minisafe, u.v.m.!
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Sicherer Ausbildungsplatz mit besten Perspektiven
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Inhalt
Was ist für dich privat?
Deine Privatsphäre ist wie deine Gesundheit – du merkst sie erst, wenn sie verletzt wird. Ist sie auch so essenziell? Wobei ist gesunde Skepsis angebracht und in welchen Fällen bringt uns Transparenz weiter? Diese Ausgabe widmet sich der immer undeutlicheren Grenze zwischen privat und öffentlich, beschützt und verschachert.
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Hört auf, Kinder zu posten! Oder würdet ihr Bilder von euch beim Kacken, Kotzen oder Heulen hochladen?
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Wie viel Social Media verträgt mein Job? Lassen sich Bikinifotos und Businessmeetings vereinbaren?
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Verletzt Instagram meine Privatsphäre? Von der Instagram-Datenanalyse zu Datenschutz und Selbstbestimmtheit.
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Social Credit System – Datentausch und Punkterausch Ein Pilotprojekt mit westlichem Dystopie-Stempel.
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Seelen-FKK zwischen den Zeilen Kissenschlacht mit Dendemann.
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„Ich muss nicht aussehen wie ein Instagramfilter “ Vertretungsstunde mit Model Angelina Kirsch.
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Frei von Sorgen, aber nicht mehr frei? Jurist und Buchautor Bijan Moini im Experteninterview.
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Kreuzworträtsel Hansapark-Wochenende, Sennheiser-Kopfhörer, Minisafes, Teufel Bluetooth-Box u.v.m. zu gewinnen!
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Malen nach Zahlen Teilnahme dank Datenschutz unbedenklich.
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Euer Feedback Input, Kritik, Kommentare sind gern gesehen!
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Kolumne
Hört auf, Kinder zu posten!
Bilder von Kindern gehören nicht ins Internet. Denn auch sie haben ein Recht auf Privatsphäre wie jeder von uns. Und selbst würde wohl keiner ein Bild von sich beim Kacken, Kotzen, Heulen oder Nacktbaden hochladen. Im Prinzip müsste man jeden Menschen vor jedem geposteten Foto, auf dem er zu sehen ist, nach seiner Zustimmung fragen. Schon klar: Das wird nicht ganz einfach bei jemandem, der noch nicht mal weiß, wie man eine Gabel halten kann, ohne dass man sich das Auge aussticht. Deshalb haben Erwachsene – hauptsächlich Eltern – eine besondere Verantwortung für die Kinder und sollten sie nicht noch öffentlich bloßstellen. Aber auch jugendliche Geschwister, Verwandte und Bekannte müssen Vorbilder sein, nicht mehr nur im richtigen Leben, auch im Internet. Ältere Bezugspersonen müssen kompetent im Umgang mit (sozialen) Medien sein und Kindern von klein auf zeigen, dass man die Rechte von anderen zu respektieren hat. Kinder sind keine Lifestyle-Produkte Viele Menschen benutzen Kinder, um auf Social Media ein Like oder ein „Oh, wie süß“ mehr zu kriegen und baden sich in dieser Aufmerksamkeit. Wer so einen Geltungsdrang hat, soll doch einfach Essen, Haustiere oder die eigene Bikini-Figur posten. Je später Kinder mit der Oberflächlichkeit von Instagram und Co. in Berührung kommen, desto besser. Noch schlimmer als „normale“ User, die den süßen Neffen oder die kleine Cousine ihren Freunden zeigen wollen, sind Promis und Influencer, die ihre Kinder als Werbeprodukte an Firmen verkaufen, um ein bisschen Fame und Kohle abzusahnen – aber das ist ein Thema für sich. Laut dem Kinderhilfswerk UNICEF haben 81 Prozent der Kinder in reicheren Ländern bereits vor ihrem zweiten Geburtstag einen „digitalen Fußabdruck“. Von ihnen werden also Daten im Internet gespeichert, die ausgewertet werden können. Deshalb sollte man es wenigstens vermeiden, das Gesicht eines Kindes, den ganzen Namen oder den Wohnort zu nennen. Außerdem passiert es immer wieder, dass Pädophile (also Menschen, die Kinder sexuell anziehend finden) im Internet nach leicht bekleideten Kinderbildern suchen, sie speichern und in bestimmten Foren wieder hochladen. Und das will wirklich niemand. #ErstDenkenDannPosten, denn vielleicht will das #DeinKindAuchNicht Das Deutsche Kinderhilfswerk (#ErstDenkenDannPosten) und die Bloggerin Toyah Diebel (#DeinKindAuchNicht) haben Kampagnen gestartet, die auf das Problem aufmerksam machen sollen. Sie raten dazu, sich einmal grundsätzliche Fragen zu stellen, bevor man ein Bild von einem Kind veröffentlicht: 1. Warum poste ich dieses Bild? Was ist der Mehrwert, was ist mein Antrieb? 2. Kann ich zu 100 Prozent abschätzen, wer das Bild sieht und wer nicht? 3. Würde ich so ein Bild auch von mir selbst posten oder wäre mir das irgendwann peinlich?
Tex t vo n Maxi mi l i an S e p p, 22,
abwechselnd und in umgekehrter Reihenfolge: Student, Journalist, kritisch denkender Mensch und SPIESSER-Kolumnist für dieses Jahr.
Was im ersten Moment lustig oder süß erscheinen kann, stellt die jetzt wehrlosen Kinder vielleicht in Jahren – vor allem den grausamen der Pubertät – bloß. Jeder, ob alt oder jung, sollte sich seiner Verantwortung auf sozialen Medien bewusst sein, denn es stimmt: Das Internet vergisst nie. Wer unbedingt öffentlich peinlich sein muss, kann doch auch sein eigenes Gesicht dafür benutzen. Kinder sind keine Gegenstände, mit denen man machen kann, was man will. Kinder sind Menschen mit eigenen Rechten – ob sie sich selber ausdrücken können oder nicht.
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Titelstory
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Social Media im Job
Wie viel Social Media verträgt mein Job?
Und wie viel Job mein Social Media? Wenn meine Bekannte mit knapp 2000 Followern auf ihrem öffentlichen Instagram-Profil ein Bikinifoto von sich postet, bekommt das manchmal über 400 Likes. Von mir, von gemeinsamen Freunden. Und von Kollegen. Eine kuriose Vorstellung für mich.
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Titelstory
Obwohl ich keine Bikinifotos poste, sind meine Social-Media-Accounts für mich etwas sehr Privates und entsprechend eingeschränkt sichtbar. Bei einem früheren Arbeitgeber schickte mir mein damaliger Chef eine Freundschaftsanfrage bei Facebook. Ich lehnte ab. Hinterher zerbrach ich mir darüber den Kopf, ob das okay war. Und ob mein Chef mich nach dieser Absage anders behandeln würde. Diese Frage stelle ich mir noch heute, wenn mir Kollegen oder Vorgesetzte folgen möchten. Wie wirkt sich das, was ich online poste, auf meinen Beruf aus? Sollte ich mich online mit Chefs und Kollegen anfreunden oder lieber „privat“ bleiben? Social Media führt zu Problemen am Arbeitsplatz Dass ich nicht die einzige Verunsicherte bin, bestätigt mir Bianca Fuhrmann. Sie ist Systemischer Business Coach und berät Unternehmer und Führungskräfte – immer häufiger zum Thema „Social Media am Arbeitsplatz“. Die Klienten kommen mit verschiedensten Problemen zu ihr – denn heute, wo Social Media zu unserem Alltag gehört, gibt es eine ganze Palette an Herausforderungen: „Missachtung von Diskretion, internes Weitergeben von eigentlich vertraulichen Inhalten, falsches Bild oder Image von der Firma erzeugen, Mobbing, Lästern über Projekte oder Produkte, Arbeitszeitmissbrauch ...“. Dass das Thema aktuell ist, machen allein die User-Zahlen deutlich: Jeden Monat nutzen 32 Millionen Deutsche Facebook, bei Instagram sind es knapp 20 Millionen. Zugegeben: Bisher habe ich mich wenig in die Arbeitgeberseite versetzt. Dass ich keine exklusiven Inhalte poste, die ein Projekt gefährden könnten, war immer klar. Ich habe auch noch nie ein schlechtes Wort über einen Arbeitgeber verloren. Der Arbeitszeitmissbrauch ist schon ein anderes Thema. Bei Instagram kann ich mir anzeigen lassen, wie viel Zeit ich durchschnittlich am Tag in der App verbringe: eine Stunde und sieben
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Social Media im Job
Minuten. Hört sich erst mal nicht viel an. Aber dann beginne ich, umzurechnen: eine Stunde mehr Schlaf. In Ruhe essen. Anderthalb Folgen meiner Lieblingsserie. Eine Stunde Sport, obwohl dafür ja angeblich immer die Zeit fehlt. Eine Stunde ist viel. Dabei sollte ich doch eigentlich acht Stunden am Tag allein mit Arbeiten verbringen. Aber ich merke ja selbst, wie oft ich an meinem Schreibtisch das Handy in der Hand habe und durch den Feed scrolle. Bei einigen meiner Projekte mache ich auch Fotos und poste sie online, verlinke meine Kollegen darin. Dass ich das ohne Probleme tun kann, ist nicht die Regel, sagt Bianca Fuhrmann: „Per Gesetz ist die private Internetnutzung nur dann erlaubt, wenn der Arbeitgeber explizit zustimmt. Ansonsten ist es verboten. Social Media gehört auch zum Internet und ganz besonders, wenn es die eigenen Kanäle sind.“ Ich komme aus der Medienbranche. Ich weiß, dass die meisten Arbeitgeber die Nutzung von Social Media und BüroWLAN tolerieren, da wir über unsere privaten Telefone auch häufig Arbeitsdinge regeln oder Recherche betreiben. In meiner Branche duzt man sich mit dem Chef, die Firmen haben eigene SocialMedia-Accounts und viele Kollegen adden sich gegenseitig auf den Online-Plattformen. Es gehört zur Branche – Bianca Fuhrmann sieht das jedoch kritisch. Denn der lockere Umgang kann auch zu Problemen führen. Die Expertin erzählt mir vom Fall eines kleineren Unternehmens: „Die Kommunikation lief komplett über WhatsApp, alle waren bei Facebook miteinander befreundet. Dann gab es den Fall eines Vertrauensmissbrauchs: Jemand hat sich zum Dienst krankgemeldet und danach Partyfotos gepostet.“ Das Internet erzählt nur die halbe Wahrheit Einer der Gründe, weshalb ich mich nicht gedankenlos mit allen Kollegen anfreunde und sie in meine Instagram-Welt lasse: Ich würde zwar nicht blaumachen und dann
„Viel privater als mein Hintern sind Bilder von meiner Familie, meinen Freunden, Hobbys und Urlauben.“ feiern gehen – aber ich will nicht, dass überhaupt irgendetwas von mir durchsickert, was komisch ausgelegt werden könnte. Dabei geht’s mir nicht um Bikinifotos: Viel privater als mein Hintern oder meine Brust sind für mich auf meinem Account die Bilder von meiner Familie, von meinen Freunden, meinen Hobbys und Urlauben. Wenn ich am Wochenende ausgehe, kommt es vor, dass ich ein Foto von meinem halbleeren Bierglas in meine Instagram-Story poste und einen verschwommenen Clip aus der Disko mit dröhnendem Bass im Hintergrund. Bei Facebook findet man alte Fotos von mir auf einer Hausparty in Holland vor acht Jahren. Ich verlinke Freunde auf Quatsch-Fotos mit teils sehr schwarzem Humor und klicke bei jedem Open-AirEvent in der Nähe auf „Interessiert“. Online gibt es bei mir viele Dinge, die ohne eine Erklärung dazu seltsam aussehen – ich gehe nicht wirklich jedes Wochenende zu einem anderen Rave im Wald! Ich will auch nicht wirklich den Job hinschmeißen und nach Hawaii ziehen, auch wenn ich mit „D“ anfange und deshalb unter diesem Foto markiert wurde. Nur, weil ich viel reise und davon Bilder poste, heißt das nicht, dass ich bei der Arbeit nur halbherzig dabei bin und ernsthaft vom Auswandern träume. Um all diese falschen Eindrücke nicht zu erwecken, wähle ich genau aus, wer mir folgen darf und wer nicht. Wahrscheinlich bin ich paranoid. Ich bin nicht so wichtig und mein Leben nicht skandalös und keiner der Kollegen würde meine privaten Online-Abenteuer an den Chef weiterplaudern. Aber was, wenn doch? Oder was, wenn ich an einem Montag übermüdet
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Titelstory
im Büro sitze – und auf meinem Account kann man sehen, auf welcher Party ich am Wochenende war? Geschenkt, dass ich den Club früh verlassen habe, weil ich erkältet bin und deshalb schlecht geschlafen habe. Das Internet erzählt eine andere Wahrheit. Meine Bekannte mit dem öffentlichen Profil macht sich darüber keine Gedanken. „Die Kollegen und die Chefs trinken doch auch Alkohol!“, sagt sie. Stimmt. Und die Bikinifotos? Das mache ihr nichts aus, sie habe nichts zu verstecken. Außerdem: „Es ist meine Privatsphäre. Ich poste nichts auf der Arbeit oder aus dem Büro. Ich poste keine Nacktbilder oder etwas Verbotenes, wofür ich mich schämen müsste.“ Ich frage mich: Ist es denn noch ihre Privatsphäre, wenn das Profil auf „öffentlich“ gestellt ist? Sie sagt, ja. Ich denke: Wenn Instagram ihr Hobby ist und sie gerne dort Bilder teilt und dies außerhalb der Arbeitszeit tut, ist das erst mal als ihre Privatsphäre anzusehen. Sobald sie in den App-Einstellungen den Haken bei „Privates Konto“ verschiebt und so ihr Profil öffentlich macht, hat sie diesen Teil der Privatsphäre jedoch freigegeben.
„Stellen Sie sich vor, diese Dame, die Sie vorher im Bikini gesehen haben, steht in der Präsentation vor Ihnen. Woran denken Sie? “
Der Bikini im Konferenzraum Online im Bikini – drei Tage später angezogen im Konferenzraum. Kann der Chef überhaupt zwischen der Online-Persönlichkeit und der Berufs-Persönlichkeit unterscheiden? Bianca Fuhrmann sagt: „Das ist sehr individuell und auch eine Frage dessen, wie konservativ die Firma ist. Stellen Sie sich vor, diese Dame, die Sie vorher im Bikini gesehen haben, steht in der Präsentation vor Ihnen. Woran denken Sie?“ Die Antwort ist klar: an den Bikini. „Wir können uns noch so
Bianca Fuhrmann ist Diplom-Ingenieurin (FH) und Systemischer Business Coach aus Köln, berät seit 2008 Unternehmer und Führungskräfte in der Organisationsentwicklung und in Projekten mit dem Ziel, Unternehmen und ihre Teams (wieder) auf Erfolgskurs zu bringen. Dafür entwickelt sie Führungskräfte und formt Hochleistungsteams.
E-Mail: Website:
info@bianca-fuhrmann.de www.bianca-fuhrmann.de
sehr vornehmen, den Menschen privat und beruflich zu trennen, aber wenn es einfach gewisse Bilder gibt, sind die im Kopf und ich kann einen Menschen unter Umständen nicht mehr ernst nehmen.“ Meine Bekannte kann aufgrund ihrer Follower-Zahl kaum noch kontrollieren, wer ihre Fotos abcheckt. Ich schon, indem ich aktiv Anfragen ablehne oder annehme. Aber auch das ist manchmal nicht so einfach, sagt die Expertin – bei erwähntem Unternehmen, bei dem das Blaumachen eines Kollegen ans Licht kam, war das Online-Anfreunden quasi unvermeidbar: „Man hat es gerne gemacht, weil man ja eine nette Gemeinschaft hatte – aber andererseits war es irgendwo ein ‚Zwang‘. Weil man dabei sein wollte. Da unterscheiden sich die Gepflogenheiten von Unternehmen zu Unternehmen.“ Klar: Wenn ich sehe, dass ein bestimmter Kollege neuerdings mit drei anderen Kollegen und dem Chef befreundet ist oder sich alle gegenseitig folgen, möchte ich im ersten Impuls schon dazugehören und sie alle adden. Wer weiß, was ich alles verpassen könnte, wenn ich es nicht tue. Vielleicht mache ich mich dadurch auch nahbarer und entsprechend beliebter? Aber in 90% der Fälle entscheide ich mich gegen die Online-Freundschaft.
In meiner Branche komme ich mir mit meiner Ablehnerei manchmal ziemlich rigoros vor. Und das kann durchaus Konsequenzen haben: „Auch das Nicht-Annehmen einer Freundschaftsanfrage ist eine Aussage: ‚Chef, ich möchte nicht, dass du in meine Privatsachen reinguckst.‘ Auch die Ablehnung ist ein Statement. Wenn ich jemanden ablehne, ist das Vertrauen angeknackst“, erklärt die Expertin. Toll – egal, wie ich mich entscheide, es kann schiefgehen. Der Chef nimmt’s mir übel, dass wir keine Internet-Buddies sein können, oder er sieht, dass ich oft feiern gehe und hat eventuell ein negatives Bild von mir. Eine pauschale, richtige Handlungsanweisung
„Ich behalte mir lieber mein kleines bisschen Privatsphäre. Gute Arbeit abliefern und eine nette Kollegin sein, das kann ich auch mit weniger Followern.“
gibt es nicht. Die Hauptsache ist wohl: Kopf einschalten. Sich seiner Handlungen und der möglichen Konsequenzen bewusst werden – sei es bei der Frage „Annehmen oder Ablehnen“ oder „in die Story posten oder nicht“. Ich behalte mir lieber mein kleines bisschen Privatsphäre. Gute Arbeit abliefern und eine nette Kollegin sein, das kann ich auch mit weniger Followern.
Text von Dan a Marie Weis e , 28,
lebt in Köln und liebt Surfen, Singen und Schreiben: als Autorin für Print, Online und TV. Fotos von Magdalena Hornig,
erzählt die Welt in Bildern, nicht in Worten.
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Wie wird Social man Media Feministin? im Job
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Titelstory
Verletzt Instagram meine Privatsphäre?
Wir chatten, posten, liken und sharen, was das Zeug hält. Doch welchen Preis zahlen wir wirklich, wenn wir unser Leben uploaden? Welche Rolle spielt dabei Privatsphäre – und was ist das überhaupt noch? Die Klärung dieser Fragen beginnt mit einer Datenanalyse. Seit einem Jahr bin ich auf Instagram aktiv. Ich bin dem Netzwerk erstaunlich spät beigetreten, was einen zentralen Grund hatte: Ich war ungewiss, was mit meinen Daten passiert. Wie lange und wo sie gespeichert werden, beispielsweise. Ich wollte meine Privatsphäre schützen. Doch irgendwann habe ich dem Drang, Bilder und Nachrichten von Bekannten und Freunden zu sehen und zu bewerten, nachgegeben. Ich war es leid, mich immerzu auf die schockierte Frage „Wie, du hast kein Instagram?!“ zu rechtfertigen. Nach meinem Beitritt ist auch alles gut gelaufen: Ich habe mein Konto brav auf privat gestellt, nur Anfragen von Personen, die ich persönlich kenne, akzeptiert und mir so eine mittelgroße Community von 200 Abonnenten und Abonnements aufgebaut. Ich habe die Beiträge kommentiert, auf denen ich markiert wurde, und nach einem lustigen Partyabend ein Foto der ausgelassenen Stimmung in meine Story gestellt. Nach und nach verstand ich Instagram, kam hinter das System, das auf dem Folgen-Zurückfolgen-Prinzip
beruht. Und so entdeckte ich, während ich meine Einstellungen durchstöberte, eine sehr interessante Funktion: „Deine Daten von Instagram downloaden“. „Kann ja nicht schaden“, habe ich mir gedacht und gleich ausprobiert. Kann ja nicht schaden zu sehen, ob Instagram mehr als upgeloadete Bilder, Kommentare und Chatverläufe gespeichert hat. Natürlich war mir klar, dass Instagram mein Nutzungsverhalten analysiert und dokumentiert.
„Mich hat fasziniert und schockiert, wie leicht man seine Privatsphäre aufgibt.“ Aber dass der Konzern einen so starken Einblick in mein Leben bekommt, den ganzen sozialen Umkreis erkennt, in dem ich mich bewege … Dabei habe ich jeden Tag doch nur zehn, fünfzehn Minuten meinen Newsfeed gecheckt! Mich hat fasziniert und schockiert, wie leicht man
seine Privatsphäre dadurch aufgibt, oder das, was ich bis dahin für „Privatsphäre“ gehalten habe. Doch zurück auf Anfang. Der „Datendownload“ ist eine Funktion auf Instagram, die jeder Nutzer in seinen Einstellungen findet. Die Verarbeitung dauert bis zu 48 Stunden. So weit, so gut, jetzt hieß es also warten. Doch warum lässt Instagram seine Nutzer einen Blick in ihr Profil werfen? Grund dafür ist die die EU-Datenschutz-Grundverordnung, die am 25. Mai 2018 in Kraft trat. In Artikel 20 sieht sie vor, dass „die betroffene Person […] das Recht [hat], die sie betreffenden personenbezogenen Daten […] in einem gängigen, strukturierten und maschinenlesbaren Format zu erhalten.“ Heißt also: Jeder hat das Recht, zu wissen, welche Daten er oder sie teilt – und jeder soll diese auch verstehen können. Mal sehen, ob ich das auch kann. Zwei Tage später ist es endlich so weit: Ich empfange einen Link, der mir einen Einblick in meine Daten gewährt. Als ich die ZIP-Datei herunterlade und entpacke, stelle ich fest, dass
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Sabrina C., Auszubildende zur Kauffrau im Einzelhandel bei REWE
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Titelstory
alle Informationen in einer einzigen langen Zeile aufgelistet sind. Durch Kommas, Leerzeichen, Befehle und Anführungszeichen getrennt, versteckt sich der Inhalt meiner Nachrichten, verteilte Likes, angesehene Stories mit Datum, Uhrzeit und Account-Info. Penibel aufgelistet, chronologisch geordnet. Auch die Fotos sind alle da. Jedes Emoji, jede Reaktion auf die Story meiner Freunde. Und da, im Ordner „contacts“, auch die Telefonnummern und E-Mail-Adressen meiner Kontakte. Das schockiert mich ganz schön, obwohl ich selbst zugestimmt habe, dass Instagram Zugriff darauf hat. Ich stelle mir die Frage, wie viel der Konzern dadurch über meine Freunde, mein gesamtes Umfeld, erfährt. Verletze ich in gewisser Weise die Privatsphäre meiner Freunde, wenn ich Daten über sie veröffentliche? Oder geben wir unsere Daten gegenseitig preis? Um das zu durchdenken, schaue ich mir erst mal an, was unter „Privatsphäre“ im Allgemeinen verstanden wird. Fakt ist: „Privatsphäre“ ist das zwölfte Menschenrecht der
„Eines hat mir die Datenanalyse gezeigt: Privatsphäre und Instagram sind kein Widerspruch.“ United Nations und wird als Recht auf freie Entfaltung und Schutz vor willkürlichen Eingriffen in die persönliche Sphäre definiert. Das bedeutet also: Wir haben ein Recht auf ein Privatleben und alles, was dazugehört. Beispielsweise, dass niemand unsere Briefe öffnet, wenn wir das nicht wollen. Doch was ist mit unseren Nachrichten im Instagram-Messenger? Sind das nicht auch digitale Briefe? Wer genau diese mitliest, ist unklar, im Datendownload sind sie jedenfalls unter „messages“ zu finden. Ich frage mich: Ist das Speichern privater Nachrichten mit einer Verletzung unseres Briefgeheimnisses zu vergleichen? Das würde bedeuten, Instagram verletzt unsere Privatsphäre. Dem ist aber nicht so. Indem ich den allgemeinen Geschäftsbedingungen von Instagram zustimme, kenne ich die Richtlinien. Ich weiß oder kann wissen, wie mit meinen Daten umgegangen wird. Eine Verletzung des Briefgeheimnisses bedeutet aber, etwas geschieht gegen meinen Willen und ohne meine Kenntnis.
Unter „Profil“, „Einstellungen“ und schließlich ganz unten bei „Privatsphäre und Sicherheit“ findet jeder Instagram-User den Hyperlink: Download anfordern. Doch was genau ist Privatsphäre für mich individuell? Was schließe ich aus der allgemeinen Definition der United Nations? Für mich beinhaltet Privatsphäre in erster Linie den Schutz derjenigen Daten über meine Person, die ich nicht preisgeben möchte, wie ärztliche Diagnosen oder „Familienangelegenheiten“. Privat ist demnach das, was jeder für sich selbst als privat definiert – was das alles betrifft, kann sehr stark variieren, und dafür bietet die Definition der United Nations genug Raum. Was heißt das in Bezug auf Instagram? Für mich bedeutet das einerseits, das zu posten, was ich möchte. Dadurch kann ich mich ausleben und so zeigen, wie ich will. Andererseits heißt es auch, in Ruhe gelassen und nicht für meine Selbstdarstellung schikaniert zu werden. Konkret: Wenn ich ein freizügiges Foto auf meinem Instagram-Kanal posten möchte, darf ich das auch. Solange ich mich an bestimmte Regeln wie das Urheberrecht halte, hat niemand die Befugnis, mir das zu verbieten. An dieser Stelle ist es wichtig, zwischen Privatsphäre und Datenschutz zu unterscheiden. Datenschutz ist der Schutz meiner Daten vor Missbrauch. Dazu gehört, dass meine Informationen nicht an Dritte weitergeleitet werden. Ich möchte die Kontrolle über meine Daten, die als Querschnitt meiner Verhaltensspirale zu sehen sind, behalten. Als Zeichen der Selbstbestimmtheit. Denn was passiert, wenn ich diese Kontrolle verliere? Ganz einfach: Ich fühle mich machtlos. Ich fühle mich wie ein Objekt, definiert durch mein Konsumverhalten und kategorisiert nach Zielgruppen. Mein Wert hängt von
meinem marktwirtschaftlichen Nutzen ab, inwiefern es sich lohnt, mir „effiziente Werbung“ anzuzeigen. Meine Daten auf Instagram beinhalten nicht nur das, was ich selber durch Likes, Kommentare und Verlinkungen preisgebe. Auch das, was meine Freunde sharen und uploaden, auf welchen Fotos, mit welchen Hashtags, sie mich markieren – all das bildet ein riesiges Netz aus Daten. Verknüpfungen, die gut sortiert problemlos mein soziales Netzwerk aufzeigen können. Verletze ich demnach durch Ortsangaben auf Bildern oder Markierungen die Privatsphäre meiner Freunde? Greife ich ihren persönlichen Raum an, wenn ich Fotos von uns hochlade? Das kommt klar auf den Fall an. Solange ich meine Freunde frage, ob ich Bilder von ihnen posten darf, respektiere ich ihre Privatsphäre. Denn eines hat mir die Datenanalyse gezeigt: Privatsphäre und Instagram sind kein Widerspruch. Beides lässt sich vereinen, indem man einige Grundregeln befolgt und mit der gegenseitigen Privatsphäre verantwortungsvoll umgeht. Bis dahin können wir weiter sharen, liken und posten.
Text von Sof ie Silbermann, 17,
ist nach wie vor auch mal länger als 15 Minuten täglich auf Instagram aktiv. Fotos von Said Kallup,
arbeitet seit elf Jahren als Fotograf, kommt noch aus der Zeit von MySpace! Insta: @said_kallup
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Exkurs
Social Credit System – Datentausch und Punkterausch China, 2020. Die Schwester meiner Tandempartnerin Sin möchte ihren Rückflug von Peking nach Hongkong buchen. „Leider steht Ihnen zurzeit unser Service nicht zur Verfügung. Um ein Flugticket für die Businessclass zu kaufen, reduzieren Sie bitte Ihren Konsum an Zigaretten.“ Was wäre, wenn jeder unserer „Fauxpas“ im Alltag solche Nachteile mit sich bringen würde? Und wir hingegen für vorbildliches Handeln belohnt werden würden? Wenn es nach der chinesischen Regierung ginge, könnte das in der Hauptstadt Peking im Rahmen eines sozialen Kreditsystems bald Realität werden.
Je nachdem, durch welchen Informationsdschungel man sich zum Thema chinesisches Social Credit System schlägt, gelangt man zu unterschiedlichen Ergebnissen. Nicht selten wird die Parallele zu bekannten Werken aus der Science-Fiction-Szene gezogen (Grüße an alle George Orwell-, Big Brother- und Black Mirror-Fans). Nicht nur Wissenschaftler und Politiker, sondern auch die Presse spekuliert intensiv über ein solches Punktesystem der chinesischen Regierung. Von deren Seite kommen hingegen so gut wie keine offiziellen Informationen zu dem anstehenden Projekt. Im Supermarkt, im Büro, in den eigenen vier Wänden Das überspitzte (und frei erfundene) Beispiel am Anfang soll den grundlegenden Mechanismus des Social Credit Systems verdeutlichen: bestimmte Umgangsformen in der Öffentlichkeit und das individuelle Konsumverhalten, durch Kameras und Gesichtserkennung festgehalten und zugeordnet, beeinflussen den persönlichen Punktestand jedes Bürgers. Läuft man bei Rot über die Straße oder kauft Junkfood, zahlt die Miete nicht rechtzeitig oder äußert sich kritisch über die Regierung, führt dies zu Punkteverlust und einer Abstufung im digitalen Ranking. Dieses wirkt sich auf Privilegien aus: Geringere Kreditwürdigkeit, beschränkter Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und Verkehrsmitteln oder soziale Ächtung durch die Aufnahme in sogenannte „Black Lists“ könnten die Folge sein. Der eigene Punktestand klettert hingegen nach oben, indem man sich regelkonform verhält, Überstunden am Arbeitsplatz ableistet oder sich ehrenamtlich in der
Gemeinde engagiert. Auch der Kauf von Gegenständen, die mit einem geregelten und bürgerlichen Leben in Verbindung gebracht werden können (Windeln für das Baby, der supergesunde Avocadohummus für den Sonntagsbrunch), fließen positiv mit ein. Dem „Vorzeigebürger“ winken Belohnungen in Form von Rabatten in Bus und Bahn, ein gesicherter Schulplatz für seine Kinder, bis hin zu schnelleren Aufstiegschancen im Beruf.
„Dem ‚Vorzeigebürger‘ winken Belohnungen.“ Und natürlich hat ein hoher Punktestand – und spätestens jetzt sollten sich alle Social-Media-Nutzer an die eigene Nase fassen – den schönen Nebeneffekt, gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung zu erfahren. Ist der Vergleich mit unserer „Like“- und „Herzchen“-Sammelsucht auf Instagram und Facebook zu weit hergeholt? Gefällt es uns nicht auch, unseren Healthy-Lifestyle zu inszenieren und dafür bei unseren Mitmenschen Pluspunkte zu sammeln? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist – harmonischer? Doch Halt! Bevor man (meine Person eingeschlossen) sich anmaßt, das ganze System durchschaut zu haben und ihm entweder den Utopie- oder Dystopie-Stempel aufsetzt, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass es sich hier nur um eins der mehr als siebzig Pilotprojekte handelt, die seit 2014 in China getestet werden.
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Social Credit System
Dieses am häufigsten thematisierte Projekt wird in Rongcheng ausprobiert. In der Küstenstadt herrscht seit 2014 laut dem Wirtschaftsprofessor Zhang Zheng „eine hervorragende Ordnung. Das Verhalten der Bewohner, das medizinische und wirtschaftliche Umfeld – alles sehr gut. Wir ziehen daraus den Schluss, dass das Sozialkreditsystem gut für die Atmosphäre in Wirtschaft und Gesellschaft ist.“ Der Hochschulprofessor an der renommierten Peking Universität leitet die Forschungsstelle für das chinesische Sozialkreditsystem und sieht in dem Mechanismus die Chance, einen harmonischeren und vertrauenswürdigeren Umgang innerhalb der Bevölkerung zu generieren. Wie das System in der deutlich größeren Hauptstadt des Landes umgesetzt werden soll, welche Indikatoren gemessen werden und wer die Daten wie verarbeitet, bleibt im Dunkeln. „Welche Informationen über die Bürger gesammelt werden dürfen, das muss die Politik entscheiden. […] Es kommt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Städte und Bezirke an“, so Professor Zhang Zheng. Eine unbefriedigende Antwort.
Sesame Credit Nicht nur die bessere Vernetzung staatlicher Institutionen, sondern auch die Kooperation mit privaten Unternehmen könnten wichtige Bausteine sein, um ein solches Kreditpunktesystem zu etablieren. Der Konzernriese Alibaba, das chinesische Pendant zu Amazon, hat bereits das Punktesystem Sesame Credit entwickelt, das das Kaufverhalten seiner Kunden auf den eigenen Webseiten (unter anderem Alipay, Taobao, alibaba.com) bewertet. Indem User viele der angebotenen Dienste nutzen, sammeln sie Punkte auf einem virtuellen Konto. Jedem Payback-Karten-Nutzer sollte dieser Prozess bekannt sein. Ein hoher Kontostand führt unter anderem zu Rabattangeboten oder einer höheren Kreditwürdigkeit bei dem Onlinebezahlsystem Ant Financial (Alipay). Vor allem das Bezahlen mit dem Handy durch Alipay ist in China sehr beliebt.
Differenzen in der Datenschutz-Kultur Leider konnte mir weder meine Tandempartnerin Sin aus Hongkong noch meine Chinesischlehrerin Li Li* „Informationen aus erster Hand“ geben. Persönlich kamen sie mit keinem der gestarteten Pilotprojekte in Kontakt. Allerdings stellte sich im Laufe unserer Gespräche relativ schnell der unterschiedliche Umgang mit privaten Daten in China und Deutschland heraus. „In manchen Situationen haben die Deutschen sehr strenge Regeln hinsichtlich der Privatsphäre. Wenn man eine E-Mail gleichzeitig an viele Leute schicken möchte, sollte man alle Adressaten in den BCC (blind carbon copy) stellen, um die anderen E-MailAdressen nicht ohne Einwilligung weiterzugeben. Bei Klausuren in der Universität darf man seine Matrikelnummer nicht direkt in der Anwesenheitsliste eintragen, sondern zuerst auf dem Prüfungsbogen“, zählt meine Lehrerin einige Beispiele auf. „Außerdem wollen die deutschen Eltern nicht, dass andere von ihren Kinder Fotos machen. Das sehen wir in China eigentlich ganz locker.“ Auch Sin bestätigt, dass hier in Deutschland der Datenschutz einen höheren Stellenwert genießt. Obwohl ihre Heimatstadt Hongkong durch ihren Status als Sonderverwaltungszone in vielen Aspekten von Kontinentalchina unabhängig ist, findet man auch dort Videokameras auf vielen öffentlichen Plätzen: „Die chinesische Bevölkerung hat sich längst daran gewöhnt, überwacht zu werden. Selbst in der Universität hängt in jedem Hörsaal ein CCTV (Closed Circuit Television). Obwohl die Videokameras per se nichts Schlechtes sind, versuche ich, die Überwachung zu vermeiden, indem ich mich zum Beispiel bewusst unter die Kamera, also in ihren toten Winkel, setze.“ Aber nicht nur bei der Überwachung der Bürger durch Bild- und Tonaufnahmen ist Sin misstrauisch. Auch wenn sie mit ihrer Schwester, die in Peking studiert, über Chatplattformen kommuniziert, vermeidet sie „problematische“ – nach meinem Verständnis politische – Äußerungen. Wenn sie sich hingegen mit ihren chinesischen Freunden über die Pläne der Regierung hinsichtlich einer erweiterten Überwachung unterhält, hat sie das Gefühl, dass diese das Thema eher auf die leichte
„Das System soll die Menschen motivieren, sich an soziale Regeln zu halten.“ Schulter nehmen. Der Staat dehne nur bestehende Systeme, wie zum Beispiel die Geschwindigkeitskontrollen im Verkehr, aus; wie so oft würden die westlichen Medien das nutzen, um China an den Pranger zu stellen. Li Li kommentiert hierzu: „Es kann problematisch sein, dass man aufgrund falscher Handlungen in einem Bereich (wie z. B. im Straßenverkehr) keinen Zugang zu einem anderen Bereich erhält, der gar nichts mit dem ersten zu tun hat, wie die Benachteiligung bei der Wohnungssuche in manchen Gegenden. Alles in allem soll das System aber die Menschen motivieren, sich an soziale Regeln zu halten und nicht gegen Gesetze zu verstoßen.“ Zum Abschluss will ich von den beiden wissen: „Haltet ihr die landesweite Umsetzung eines Social Credit Systems wirklich für realistisch?“ Sin seufzt, bevor sie meine letzte Frage beantwortet: „Schon möglich. Wenn die chinesische Regierung etwas ankündigt, setzt sie es auch um.“ *Name auf Wunsch geändert Text von Valentina S chott, 21,
kann es kaum erwarten, ihr Auslandssemester in Hongkong zu verbringen.
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Kissenschlacht
Seelen-FKK zwischen den Zeilen
„Ich war nie sehr wortkarg, ich hab meine Sportart und bin hier daheim …“ – ein bisschen kryptisch und lyrisch zum Niederknien. SPIESSER-Autorin Frieda hat mit Dendemann über sein neues Album Da Nich Für! gesprochen und im Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade wortwörtlich die Federn fliegen lassen.
Beherrscht Dendemann nach wie vor die Regeln des Rapgame? Findet’s raus auf youtube.com/SPIESSER
gesetze auch im Deutschrap herrschen sollten. Das sind einfach Hobbyzüchter, die es aus dem falschen Grund machen – nicht für die Pflanze, sondern für sich. Ist es dann für dich in Ordnung, dir Inspiration bei anderen zu holen? Ja unbedingt, das passiert ja andauernd. Ich mach’ ja nichts anderes: Ich finde Input, an dem ich mich bediene, und dann glaube ich, das so toll zu machen, dass es erlaubt ist. Das ist ja aus meiner Perspektive des schon in die Jahre gekommenen deutschen Rappers gerade das Paradies. Diese ganze konstruierte Sache, über die wir uns vielleicht früher echauffiert haben, dass da jemand nicht so real zugange ist, das ist ja alles weg. Die machen das zuhause am Computer und hauen das ins Netz. Die Musik hat sich verändert. Musik, von der man glaubt, dass sie immer ihre Wiederholschleife hat und nie aus bestimmten Schemata rauskommen wird, hat sich komplett verändert und ist immer noch Hip-Hop.
Zur Vorbereitung auf das Interview habe ich natürlich dein neues Album Da Nich Für! gehört und jetzt hör ich das 24/7 – wie entstehen gute Rhymes? Ist mal so und so, manchmal kommt da auch überhaupt nichts. (lacht) Generell warte ich so lange, bis die Zeile ein ganzes Lied wert ist und dann versuch’ ich die immer noch besser, in Häppchen, zu konstruieren. Das ist schon ein bisschen Arbeit. Hast du noch oldschool ein Buch, in dem du deine Ideen festhältst? Ich habe früher sehr gerne in Bücher geschrieben, aber jetzt landet das alles nur
noch im Handy. Also wirklich alles, Melodien werden einfach in Sprachnachrichten reingesummt. Mit den Dingern kannst du heute komplette Produktionen machen. Dein letzter Track Noch’n Gedicht ist reich an Metaphern und Musik bzw. Rap wird als Garten dargestellt. Aber wer sind dann eigentlich die von dir erwähnten „Hobbyzüchter“? Früher in den 90ern haben wir „Whack MC“ gesagt. (lacht) Die nicht so guten Rapper, die – steht auch im Text – auf nüchternen Magen schon „Dünger nehmen“ und sich dopen, obwohl natürlich klare Sport-
„Zwischen den Zeilen bin ich richtig nackt – blanco, Seelen-FKK. Wobei, eher FSK: Freiwillige Seelenkontrolle – das ist die neue Nacktheit.“ In unserer neuen SPIESSER-Ausgabe geht’ s um Privatsphäre. Welche Rolle spielt für dich Privatsphäre? Natürlich eine sehr große Rolle. Genau genommen weiß man immer ein bisschen, worauf man sich einlässt, aber wenn man wirklich seine Ruhe haben möchte, muss man auch ein paar Sachen beachten.
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Kissenschlacht
Dendemann heißt eigentlich Daniel Ebel, wurde erstmals als Supportact für Fettes Brot bekannt und gründete bald darauf das Hip-Hop Duo Eins Zwo. Seit 2003 war der mittlerweile 45-Jährige als Solokünstler mit Herbert Grönemeyer und den Beatsteaks unterwegs und veröffentlichte in diesen Jahren zwei Soloalben. Bekannt wurde er außerdem durch seine Arbeit in der Sendung Neo Magazin Royale. Er trat darin wöchentlich mit der Band Die freie Radikale auf und rappte themenaktuell. Am 25. Januar 2019 brachte er sein aktuelles Album Da Nich Für! heraus.
In Ich dende also bin ich gibst du bewusst Dinge über dich preis und sprichst die Entscheidungsfreiheit darüber auch im Track an. Aber macht man sich mit seiner Musik nicht auch mal „emotional nackig“, denn Musik ist ja etwas sehr Gefühlvolles? Ich nicht so. (lacht) Ich wäre aber durchaus mal bereit dazu. Wer mich kennt, hört da natürlich unglaublich viel privaten Quatsch raus und echte Probleme, die ich tatsächlich habe. Zwischen den Zeilen bin ich richtig nackt – blanco, Seelen-FKK. Wobei, eher FSK: Freiwillige Seelenkontrolle – das ist die neue Nacktheit.
Während andere Phrasen dreschen, sät Dendemann neu. Worte doppeln sich kaum auf seinem Album – keine Parolen. Danke Dende. Und sag jetzt nicht „da nich für“.
Wir verlosen drei Kissen mit Autogrammen (und kleinen künstlerischen Impulsen) von Dendeman auf SPIESSER.de/gewinnen
Bestimmte Gegenden in Europa sind manchmal so voller Landsleute, dass man selbst da erkannt werden würde und deswegen muss man sich da ein bisschen was Einsameres suchen. Ich glaube, in meinem Größenbereich hat man größtenteils selbst entschieden, was man preisgibt. Wenn ich ein Urlaubsfoto poste, weiß ich, was passiert – dann brechen die bei mir ein. (lacht)
Spielen eigentlich soziale Netzwerke wie Instagram oder Twitter bei dir eine Rolle? Ja, es ist aber ein bisschen Hass-Liebe, also je nachdem welches Portal. Twitter fühlt sich an, als hätten sie Social Media nur für mich gemacht: „Lass mal was überlegen, wo Dende drauf klarkommt! Wenig Text, möglichst kryptisch, einfach irgend’nen Quatsch raushau’n und Likes absahnen.“ Instagram fühlt sich an, als hätten sie gedacht: „Das kriegt er schon hin, wenn ihm jemand vernünftige Fotos macht“ – es wird. Und Facebook fühlt sich an, als würde ich am PC arbeiten. Herr Zuckerberg, können sie bitte was an der Oberfläche machen, eher Richtung MySpace? Das fand ich schön.
Nicht nur exklusiv designte Kissen hat Dendemann dabei, sondern auch den Auftrag, das Hotelzimmer mit Autorin Friedas Hilfe in Federn zu hüllen. Dein Song Menschine spricht Themen wie Digitalisierung, Privatsphäre, Selbstoptimierung an. Gäbe es eine technische Optimierung deines Selbst, für die du deine Privatsphäre aufgeben würdest? Ja klar, wo soll ich unterschreiben? Ich suche immer noch den HNO-Arzt, der mir Autotune einbaut. So mit Einschaltautomatik an der Uhr. Obwohl, scheiß auf Autotune, ich behalt’ mein Leben. (lacht) Ich möchte die Frage doch mit „Nein“ beantworten.
„Ich suche immer noch den HNO-Arzt, der mir Autotune einbaut.“ Was hat sich zwischen deinem letzten Album vor neun Jahren und Da Nich für! bei dir musikalisch verändert und wie geht’ s zukünftig weiter? Also ich glaub’, die vier Jahre lange, intensive Zusammenarbeit mit „The Krauts“ hat meine rastlose Suche nach dem „Wie könnte ich als Nächstes sein?“ beantwortet. Wir haben uns daran herangetastet, was ich am besten kann. Ich habe einfach zum ersten Mal das Gefühl, ich könnte nahtlos
anknüpfen. Ob ich das tue, sei noch mal dahingestellt, aber ich brauch’ keine neue Inspiration, keinen Sound, keine Veränderung, um zu wissen, was ich als Nächstes zu tun hab. Denn dieses Nerdige, aus schon vorhandenen Sachen etwas komplett Neues, Zeitgemäßes zu machen, ist schon das, was ich ganz gut kann. So ging’s ja eigentlich los. Deswegen mag ich Beats, die vielleicht schon irgendein Thema vorgeben. Jetzt haben wir viel über Musik geredet, aber die wichtigste Frage ist doch: Musik machen oder Musik hören? Also, man kann beim Musik machen noch recht viel Musik hören, obwohl alle immer sagen, das geht nicht. Wenn man so wie ich andere Musik braucht, um selbst Musik zu machen, dann schließt das eine das andere nicht aus. Aber diese Denke von vielen Musikern „Eigentlich wollte ich Musik machen, weil ich so gerne welche gehört hab, und jetzt weiß ich nicht, wann ich das letzte Mal ein Album gehört habe“ – das geht uns natürlich allen so. Man hat nach einem Studiotag auch nicht mehr die Ohren, um noch Musik anzuhören. Ich glaube, Casper hört am Tag noch so ein bis zwei Alben durch, einfach aus Studienzwecken. Vielleicht sollte man als Künstler jeden Tag noch ein Album durchhören.
Text von Frieda Rahn , 22,
studiert irgendwas mit Medien und trägt nebenberuflich Kissenschlachten aus. Fotos von Michael Kuchin ke-H o fe r,
freiberuflicher Fotograf, lebt in Berlin, arbeitet überall. Immer bereit, Neues zu entdecken.
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Vertretungsstunde
„Ich muss nicht aussehen wie ein Instagramfilter“
Angelina Kirsch ist Influencerin, Model und Moderatorin. Vor geraumer Zeit, im Jahre 2008 n. Chr., hat sie ihr Abitur an der traditionsreichen Holstenschule in Neumünster abgelegt. Nun kehrt sie an diesen sagenumwobenen Ort zurück, um mit einer 10. Klasse über Privatsphäre und Social Media zu reden: Wie weit dürfen Follower in diese Sphäre eindringen und wo ist tatsächlich die Grenze? Vorher Doch bevor Angelina auf die Jugendlichen losgelassen werden kann, fühlen wir dem Model ein wenig auf den Zahn. Wie es damals wohl in der Schule war? Retrospektiv hatte sie es nie einfach, erzählt sie uns. Die meisten im Klassenkollektiv waren keine Fans von ihr, was daran lag, dass sie schon immer sehr selbstbewusst auftrat. Und ihre schulischen Leistungen? „Ich war so oberes Mittel, manchmal auch unteres Mittel“, resümiert Angelina. Die Fächer Mathe, Physik und Geschichte waren ihr Martyrium. Dann kann sie sich wohl umso glücklicher schätzen, dieses Mal auf der anderen Seite des Tisches zu stehen und das Thema bestimmen zu können. Apropos, worum geht es überhaupt? Privatsphäre – lautet das Stichwort. Für Angelina ein besonderer Bereich in ihrem Leben, zu dem nur wenige Zutritt haben. Der Zwiespalt, in dem sie dabei als Person der Öffentlichkeit steckt, soll genauso Thema werden wie ihr Fachgebiet Social Media. „Weil das für uns alle sehr präsent ist“, begründet Angelina die Auswahl. Während der Stunde Dann ist es so weit, die Uhr im prachtvollen Altbau der Neumünsterer Holstenschule schlägt 10.45 Uhr. Plötzlich geht die Tür des Geografieraumes auf und 20 Jugendliche strömen hinein. Irritiert von den Kameras setzen sie sich hin. Doch als Angelina Kirsch den Raum betritt, ist die Aufregung schnell
verflogen – auf beiden Seiten. Sie scherzt erst mal etwas herum und meint: „Wir schreiben heute einen Test.“ Wirklich geglaubt hat das natürlich niemand, aber die Stimmung wird aufgelockert. Das Duzen ist für Angelina dann auch kein Problem. „Frau Kirsch ist meine Mutter und ich bin Angelina“, sagt sie noch, bevor sie das Thema der Stunde verkündet: Privatsphäre.
„Ich fand es super! Eine Sache ist mir aber aufgefallen: Was Angelina erzählt hat, war sehr persönlich, was ich auch gut fand, aber man hat wenig Faktenkenntnis dazugewonnen.“ Luise, 16, Note: 2 Der Beginn wird gleich mal mit einem Paukenschlag eingeläutet. Auf die Frage, ob die Jugendlichen glauben, dass ihre Privatsphäre gut geschützt sei, hebt niemand den Arm. Das hat Angelina sich anders vorgestellt: „Eigentlich wollte ich den Effekt, dass sich jetzt alle melden und wir dann gemeinsam zu der Erkenntnis kommen, wieso das nicht so ist.“ Auch bei der Suche nach den Ursachen für diese aufgeklärte Haltung zählen die Schülerinnen und Schüler vielfältigste Aspekte auf. „Ich glaube, dass Daten an Dritte verkauft
werden“, sagt Luise beispielsweise, während Jaqueline erwidert: „Ich denke, dass wir durch Social Media Daten weitergeben, die wir im realen Leben niemals weitergeben würden.“ Echt viel Selbstreflexion für eine zehnte Klasse! Erstaunlich offen präsentiert sich Angelina dann, als es um die Privatsphäre als Person in der Öffentlichkeit geht. Diese vergleicht sie mit dem Jonglieren. „Du möchtest ja auch nicht, dass sich die Leute irgendwann nicht mehr für dich interessieren, weil du überhaupt nichts erzählst“, sagt sie und betont dabei den Stellenwert von Social Media für ihren beruflichen Erfolg. Instagram & Co. sind natürlich eine tolle Sache, dennoch soll es an diesem Tag eher um die Social-MediaSchattenseiten gehen. Und davon gibt es viele. Hasskommentare sind da nur ein Bereich von vielen, die abgearbeitet werden. Besonders auf Facebook und Instagram fallen Reaktionen schnell mal beleidigend aus. Das spürt Angelina dann, wenn sie Bikini-Bilder
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Selbstbewusst und ein Lächeln im Gesicht – so kennt man Angelina. Doch in ihrer Vertretungsstunde ging es um ernstere Themen, als das Bild vermuten lässt. postet. „Immer, wenn viel Haut im Spiel ist, passiert auch viel“, fasst sie zusammen. Sie erzählt von ihrer Cellulite, die sie nicht retuschieren möchte, und dem Hass, der ihr deshalb entgegenschlägt. „Ich muss nicht aussehen wie irgendein Instagramfilter“, sagt das Model dazu. Löschen? – Kommt für sie nicht in Frage! Aber wie damit
„Ich finde es cool, dass sie kein Problem hat, etwas Privates zu erzählen und viel mehr Wert auf ihre Meinung legt als auf Meinungen anderer. Auf jeden Fall eine sehr gute Einstellung.“ Resul, 16, Note: 1
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Angelina Kirsch 1988 wurde Angelina Kirsch im beschaulichen Neumünster geboren. Sie ist ausgebildete Handelsassistentin und studierte BWL sowie Musikwissenschaft und Empirische Sprachwissenschaft in Kiel. Nachdem ein Modelagent sie 2012 in Rom entdeckte, legte Angelina eine steile Karriere hin. Inzwischen gilt die 31-Jährige als eines der bekanntesten Plus-Size-Models Deutschlands, ist Moderatorin und Inf luencerin. Angelinas Kurven polarisieren immer wieder, nicht selten begegnet sie Hass in den sozialen Medien. Dennoch steht sie für ihren Körper ein und zeigt, dass vor allem Selbstbewusstsein wichtig ist, um erfolgreich zu sein.
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© Feriendorf Großvätersee, Cloefhänger/Max Fischer, Sophie Müller
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Vertretungsstunde
Die Noten sprechen für sie. Ob Angelina wohl bald Lehrerin wird? Zumindest die Jugendlichen wären nicht abgeneigt, das Curvy Model häufiger im Klassenraum zu sehen. umgehen? Wer sich selbst in die Öffentlichkeit stellt, muss sich im Klaren sein, dass Hate kommen könnte, meint Angelina. Der Knackpunkt ist, sich bewusst zu machen, was davon gut gemeinte Kritik ist. „Man muss sich davon freimachen, jedem gefallen zu wollen“, sagt sie noch, „solange ich dahinterstehe, ist alles gut.“ Die 45 Minuten sind längst überschritten, als sich die Stunde dem Ende neigt. Viel hat Angelina erzählt, über ihr Leben, die Privatsphäre, die Herausgabe von Daten, Social Media, Tipps, wie man mit Hate umgehen kann, und vieles mehr. Und doch hat sie sich einen wesentlichen Punkt für den Schluss aufgehoben: die Unvergänglichkeit im Netz. Mit den Worten: „Nicht vergessen, das Internet vergisst nämlich auch nicht. Egal, was ihr schon mal veröffentlicht habt, auch wenn ihr es löscht, ist es wahrscheinlich noch da draußen“, werden die Jugendlichen in die Pause entlassen.
In ihrer Stunde erzählt Angelina Kirsch eine creepy Geschichte, die noch niemand von ihr kennt! Worum es da geht? Erfahrt ihr im Video zur Vertretungsstunde auf youtube.com/SPIESSER
Nachher „Meine Vertretungsstunde hat mir echt Spaß gemacht!“, erzählt uns Angelina im Anschluss. „Alle haben wirklich fleißig mitdiskutiert und ich bin ganz happy, dass die Schüler tatsächlich so nah an der Realität sind!“ Inzwischen ist Angelinas Anwesenheit in der Schule nicht verborgen geblieben, sodass eine Meute aus Jugendlichen, Lokalpresse und Lehrkräften sich um sie herum versammelt hat. Mit einem Lächeln verabschiedet sich das Model von uns, um mit ihnen Selfies zu machen und über längst vergangene Zeiten zu plaudern.
„Ich bin total begeistert, wie sie das Thema präsentiert hat und was sie für ein Mensch ist. Es hat mir auch viel gebracht, von einer Person zu hören, die wirklich Erfahrung mit der Öffentlichkeit hat.“ Jaqueline, 16, Note: 1
Text von Duc Hai L e, 22,
Fotos von D an iel S chol z,
Redaktionspraktikant, ist gerne für den SPIESSER on Tour und schuftet dabei härter als bei MCDonalds.
Fotograf aus Dresden, regelmäßig für SPIESSER unterwegs, auf Instagram zu finden @daniel_fotura
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PENNY goes Party Weeze – eine 10.000 Personen Gemeinde am unteren Niederrhein, idyllisch inmitten Feldern gelegen und ein kleiner Flugha�en, von dem ein paar Mal am Tag Flugzeuge starten und landen. Doch bereits seit 2015 ist hier jeden Sommer Einiges los, wenn Parookaville quasi im Nirgendwo entsteht. Jährlich lau�en bis zu 85.000 Bürger über 5 Tage in Weeze ein, darunter auch die Penny-Crew. Dort wird gecampt, getanzt, gelacht, getrunken, gegrillt und zwischendurch auch kurz geschlafen. Um das Wochenende perfekt zu machen, ist PENNY seit Beginn des Festivals mit von der Partie und seit 2017 sogar mit zwei Festival Stores vertreten. PENNY versorgt die Besucher mit allem, was man beim Campen gebrauchen kann. Von
Brötchen und Bier bis hin zu Schlafsäcken und Zelten gibt es alles und das zu den gewohnt günstigen PENNY-Preisen. Der Andrang war wie immer riesig und hunderte PENNY Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland packten gemeinsam mit an. Auch mehrere Auszubildende waren dieses Jahr Teil der PENNY Party-Crew.
Martina Weinhold, zuständig bei PENNY für nationale Azubi Projekte, hat sich das Spektakel vom 18. bis 22. Juli 2019 live angesehen und ist begeistert:
„Es ist großartig zu sehen, mit wie viel Spaß und Engagement die Kolleginnen und Kollegen die beiden Stores gerockt und anschließend gemeinsam gefeiert haben. Es waren in diesem Jahr bereits einige Azubis Teil der Party-Crew und für nächstes Jahr planen wir ein tolles Azubi Projekt. Einer der beiden Stores soll dann von unseren Azubis im 2. Ausbildungsjahr größtenteils selbstständig geleitet werden. Damit schaffen wir neben unseren Seminaren, Projekten und Aktionen ein weiteres Highlight für unsere Nachwuchskräfte. Und eines ist sicher: der Spaß wird bei diesem Projekt garantiert nicht zu kurz kommen…!“
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Experteninterview
Frei von Sorgen, aber nicht mehr frei? Was ist Privatsphäre? In Zeiten von Algorithmen und staatlicher Überwachung fällt es schwer, darauf eine Antwort zu finden. Diese Mission führte mich zu Bijan Moini, einem jungen Juristen und aufstrebenden Buchautor.
Bijan Moini wollte ursprünglich Diplomat werden, hat dann aber die Laufbahn eines Rechtsanwalts eingeschlagen. Neben Jura hat er Politikwissenschaft studiert und sich in seiner Doktorarbeit mit einem möglichen Internetpranger für Sexualstraftäter auseinandergesetzt. Parallel zu seiner Schriftstellertätigkeit ist er bei der Gesellschaft für Freiheitsrechte beschäftigt. Die Inspiration für Der Würfel (Wir verlosen drei Exemplare auf S. 28!) stammt noch aus seiner Zeit als Wirtschaftsanwalt. Während dieser hat er sich mit Legal-TechUnternehmen wie Flightright auseinandergesetzt und gefragt, wie sich eine Gesellschaft ändert, wenn immer mehr Aufgaben von einer künstlichen Intelligenz übernommen werden.
Je länger ich über Privatsphäre nachdachte, desto schwammiger wurde meine Vorstellung davon. Das Bild von einem sicheren Raum, in dem nur ich mich uneingeschränkt bewegen kann, wurde durch Großkonzerne wie Facebook, Amazon oder Google mächtig durcheinandergewirbelt. Wieso kommt auf Instagram Werbung zu Rasenmähern, wenn ich viel darüber spreche? Belauscht mich Alexa auch auf der Toilette? Wie lange wird es wohl noch dauern bis zur absoluten Transparenz? Es waren Fragen wie diese, die mir alles zu Kopf steigen ließen. Und während ich weiter im Dunkeln tappte, fiel mir das Erstlingswerk von Bijan Moini Der Würfel in die Hände. Der Roman des Juristen sorgte im Februar dieses Jahres für Furore und greift den Gedanken der absoluten Transparenz auf. Was geschieht mit einer Gesellschaft, in der ein Algorithmus alle Entscheidungen basierend auf gesammelten Daten vorhersagen kann? In seinem Buch diskutiert Bijan die Frage, ob uneingeschränkte Transparenz unwiderruflich in einer Dystopie münden muss. Bijan, was umfasst die Privatsphäre eines Menschen? Ganz grob kann man sagen: All das, wovon wir nicht wollen, dass es jeder weiß. Das können z. B. Dinge wie die sexuelle Orientierung, Gespräche mit meinen Eltern, aber auch mein Kontostand oder meine Krankheitsgeschichte sein. Wie sieht es mit privaten Räumen im elterlichen Haushalt aus? Ist die Forderung von Jugendlichen nach mehr Freiraum gerechtfertigt? Das eigene Zimmer ist ein Schutzraum, in den Eltern nicht ohne triftigen Grund eintreten dürfen. In der Praxis ist es wahrscheinlich das Beste, sich auf bestimmte Regeln zu einigen und auf die Einhaltung zu pochen, weil man sowas nicht vor Gericht
regeln kann und will. Bei Internetfiltern ist es ähnlich. Für junge Kinder sind sie sicher sinnvoll, aber man muss mit steigender Reife auch Eigenverantwortung zulassen. Mittlerweile halten Alexa, Siri oder Google Assistent in Haushalten Einzug. Wie privat sind wir damit in den eigenen vier Wänden? Überhaupt nicht mehr, aber weniger wegen der Abhörsicherheit. Natürlich muss ich damit rechnen, dass Kriminelle sich einhacken, aber eigentlich sind die IT-Konzerne noch bedenklicher. Sie verarbeiten alles, was sie über Alexa und Co. erfahren, zu umfassenden Persönlichkeitsprofilen. Amazon hat beispielsweise offen zugegeben, Gespräche mit Alexa analysieren und auswerten zu lassen. Im Internet sind wir so anonym wie nie und geben doch massenhaft Daten preis – wie sollten wir mit diesem Paradoxon umgehen? Das sind die beiden Sphären, die man unterscheiden muss: Es ist wichtig, dass unser Umfeld nicht weiß, was wir im Internet tun, aber auf der anderen Seite sind da diverse Konzerne, die das alles sehr wohl wissen. Es ist extrem wichtig, sich das bewusst zu machen, weil es keine Garantie gibt, dass die eigenen Informationen geheim bleiben. Durch Instagram und YouTube wird es schwierig zu entscheiden, wann eine Person von öffentlichem Interesse ist. Gibt es da eine Grenze? Es gibt heute sicherlich viel mehr Personen des öffentlichen Lebens, weil es einfacher geworden ist, sich Öffentlichkeit zu verschaffen. Wer Millionen Follower hat, ist sicher von öffentlichem Interesse. Das Gleiche gilt für Personen, die öffentliches Aufsehen erregen, wie z. B. Rezo durch sein CDU-Video. Fixe Grenzen kann man da nicht ziehen.
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Bijan Moini In deinem Roman Der Würfel kann ein Algorithmus die Entscheidungen der Menschen vorhersagen. Wie viel Würfel steckt bereits in unserer Gesellschaft? Ich glaube, viel mehr, als den Menschen bewusst ist. Das war auch ein Motiv, dieses Buch zu schreiben, um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. Konzerne stecken bereits seit Jahren extrem viel Energie in die Analyse unserer Persönlichkeit, um herauszufinden, wann wir welches Produkt kaufen. Inzwischen machen das auch Staaten, wodurch wir immer stärker vermessen werden. Wir werden zu Objekten reduziert. Zu Objekten machen wir uns auch durch Videoüberwachung und Gesichtserkennung, wie sie häufig gefordert wird. Was sagst du dazu? Ich bin kein fundamentaler Gegner von Videoüberwachung. Zumindest an Orten, an denen eine erhöhte Anzahl an Straftaten nachgewiesen wurde. Aber man braucht eine erwartete Begründung, dass diese Gefahren durch Videokameras eingedämmt werden
können. Bei Gesichtserkennung bin ich total skeptisch, weil das für mich ein Schritt zur totalen Überwachung der Bevölkerung ist. Bei flächendeckendem Einsatz kann man nicht mehr privat bleiben, weil genaue Bewegungsprofile erstellt werden können. Das macht etwas mit der Gesellschaft, was ich nicht gut finde. Apropos Überwachung: In China wird ein Sozialkreditsystem getestet, das Handlungen mit Punkten bewertet. Wie groß ist deine Angst davor, dass andere Länder dieses Konzept übernehmen? Relativ groß, weil China bereits viel Überwachungstechnologie exportiert. Es ist absehbar, dass dann in Ländern wie Venezuela eine Form von Sozialkreditsystem eingeführt wird. Deshalb mit dem Finger auf China zu zeigen, ist zu wenig. Bei uns greifen Konzerne wie Facebook und Google in alle Lebensbereiche ein, auch demokratische Regierungen wie unsere überwachen ihre Bürger immer stärker. Deshalb wäre ich vorsichtig damit, uns als die Liberalen und Guten darzustellen.
Dennoch ist der Würfel nichts per se Schlechtes. So ermöglicht er ein Grundeinkommen. Kann eine erhöhte Transparenz neue Möglichkeiten für die Gesellschaft schaffen? Genau diese Diskussion steht im Zentrum des Buches. Inwiefern sind die Vorteile einer erhöhten Transparenz gerechtfertigt gegenüber dem Verlust an Freiheit? Für mich ist das klar zu beantworten: Ich will keine absolute Transparenz, nur damit es absolute Sicherheit gibt. Aber das ist eine Frage, die jeder persönlich beantworten muss: Will ich eine Welt, in der man völlig frei von Sorgen lebt, aber nicht mehr wirklich frei ist?
Text von D uc Hai L e, 22,
kocht 5-Minuten-Terrinen in 4 Minuten, ist Mitglied beim Dresden Escort Service (kein echter Escort Service). Fotos von Cl audia Araujo,
begann ihre Arbeit als Fotografin in Rio de Janeiro, widmet sich seit 2017 der Mode- und Porträtfotografie.
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Rätsel
Gebt uns eure Daten! 1 x Aufenthalt im HANSA-PARK für 4 Personen
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Der ROCKSTER GO von Teufel spielt überall druckvollen Sound und fällt mit nur 700 Gramm kaum ins Gewicht. Durch verstärkte Kanten und Wasserschutz ist er ausgesprochen robust. Der Akku hält bis zu zwölf Stunden.
3 x Der Würfel von Bijan Moini
Was geschieht mit einer Gesellschaft, in der absolute Transparenz herrscht? Wir verlosen drei signierte Buchexemplare des Erstlingswerks von Bijan Moini (Experteninterview ab S. 25 dieser Ausgabe)!
Auf SPIESSER.de/gewinnen
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Einsendeschluss: 3. November 2019
Aber nur, damit wir euch diese genialen Gewinne zuschicken können. Danach werden alle Teilnehmerdaten natürlich gelöscht. Viel Glück!
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Malen nach Zahlen
Kennt ihr den noch?
3 x Zahlenschloss-USB-Stick + T-Shirt Der Zahlenschloss-USB-Stick von getDigital.com bietet deinen Daten Schutz vor dem Zugriff Unbefugter. Wir verlosen drei Exemplare mit je einem T-Shirt.
Hier versteckt sich ein Meme, so viel sei verraten. Es ist schon älter, sehr bekannt und hat etwas mit dem Kolumnenthema dieser Ausgabe zu tun. Was für ein Meme ist es?
2 x Minisafe 5900EURD von Master Lock
Lösung:
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2 x Noisecancelling-Kopfhörer von Sennheiser Um deine Privatsphäre zu schützen und störende Außengeräusche fernzuhalten, verlosen wir zwei Sennheiser-Kopfhörer, Modell HD 4.50 BTNC inkl. patentierter NoiseGard-Geräuschunterdrückung. 3 x Jahreslizenz für CyberGhost VPN Damit du auch wirklich anonym im Netz surfen kannst, verlosen wir drei Jahreslizenzen für den VPN-Dienst von CyberGhost. Über 4200 Server in 60 Ländern stehen dir zur Verfügung. 5 x Dem Horizont so nahFanpaket Am 10. Oktober startet Dem Horizont so nah in den Kinos! Für diese berührende Liebesgeschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht, verlosen wir fünf Fanpakete mit je zwei Freikarten und dem Buch zum Film.
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Blattkritik/Ausstieg
SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckauflage von 400.000 Exemplaren (IVW II/19).
Das geht so nicht?
Herausgeber
Einer unserer Beiträge bringt dich auf die Palme oder lässt dich vor Begeisterung im Dreieck hüpfen? Lass es raus, schreib uns! Hier findest du Reaktionen auf unsere Artikel, Videos und Posts zur letzten Ausgabe und Highlights von SPIESSER Online.
Geschäftsführer: Björn Peters (V.i.S.d.P.) Telefon: 0351 288549-000 Fax: 0351 288549-549 Web: SPIESSER.de Mail: info@SPIESSER.de Redaktionsleitung: Polina Boyko
SPIESSER Kiss enschlacht mit Louis Hofmann und Lisa Vicari:
Layout: Paula Hohlfeld, Toni Benecke Lektorat: Ute Nitzsche
Maria Laura:
Redaktion: Caroline Böhme, Tabea Grünert, Sarah Plobner, Duc Hai Le
I can’t understand a single word in Ger man, but I love hearing th em talking!
Deniz:
So ein tolles und kr eatives Interview. Lo ve it!
Orange YC GmbH Fetscherstraße 32 01307 Dresden
<3
Assistenz: Susann Thannert Mitarbeiter dieser Ausgabe: Frieda Rahn, Valentina Schott, Maximilian Sepp, Sofie Silbermann, Dana Marie Weise Wir lieben alle SPIESSER, egal welchen Geschlechts. Damit aber trotzdem alles im SPIESSER und auf SPIESSER.de gut lesbar ist, verwenden wir weibliche und männliche Sprachformen als Paarformen oder das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen sind bei uns wie Farben – sie sind für alle da.
Fotos: Claudia Araujo, Magdalena Hornig, Said Kallup, Michael Kuchinke-Hofer, Matthias Popp, Daniel Scholz
facebook.com/SPIESSER.de
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youtube.com/SPIESSER
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en so Ich liebe diesen Jung
krass.
Kommentar zur SPIESSER Vertretungsstunde mit Diana zur Löwen:
Sehr gut! Ich finde es schön, wenn junge Leute junge Leute für Politik begeistern. Auch bewundernswert finde ich, dass jemand, der z. B. im Internet bekannt geworden ist, trotzdem einen Schritt der Begegnung mit Menschen im „realen Leben“, in persona, macht! Bewunderns- und unterstützenswert!
Telefon: 0351 288549-000 Mail: redaktion@SPIESSER.de Mediaberatung: Anke Bai, Janine Kaufer, Stephan Kraus Druckerei: GD Gotha Druck und Verpackung GmbH & Co.KG Gutenbergstraße 3 99869 Günthersleben-Wechmar
enschlacht mit SPIESSER Kiss : er Lukas Rieg Kiara Unicorn:
Illustration: www.flaticon.com, www.freepik.com, www.vecteezy.com
Distribution
r Kolumne Kommentar zu s unsinnige „Bushido und da lität“: ya Lo er üb de Gere
tze würde ich Naja! Also einige Sä und auch unterliebend gerne zitieren nzen wird es schreiben. Aber im Ga ogen. So regen m nicht schlüssig und ho gesprochen an e mich solche Paare, di lerdings Al f. werden, zwar auch au Loyalität, r de an scheitern sie ja nicht esen viel zu hoch sondern gerade an di r immer“ ... gesteckten Idealen: „fü
Orange YC GmbH willkommen@orange-yc.de Telefon: 0351 288549-000 Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen.
Ohne euch ist der SPIESSER nichts – Werdet Autoren, Fotografen oder Videojournalisten! Einfach auf SPIESSER.de/autor anmelden.
Titelfoto: Dendemann Fotograf: Michael Kuchinke-Hofer
Der nächste SPIESSER erscheint am 4. November 2019.
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