SPIESSER 184 – Bundesweit

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Winter 2019 Nr. 184 SPIESSER.de

Was siehst du ohne Filter?

Tim Bendzko erzählt in der Kissenschlacht, wieso er Filter mag und wann er das letzte Mal schockverliebt war. Seite 21

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Tolle Gewinne!

Titelstory

Gregor Gysi

Stage School-Workshop,

Segeln zur UN-Klimakonferenz

In der Vertretungsstunde

Videokameras, BĂźcher u.v.m.!


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Deine Mobilität: vernetzt, individuell und sicher Ja, Auto�ahren hat momentan einen schweren Stand und die Klimadebatte wir�t viele Fragen dazu au�. Hoher CO2-Ausstoß und gesundheitsschädliche Emissionen drängen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Mobilität. Neben Bus und Bahn stehen in vielen Orten mit Carsharing, Sammeltaxis, Mietfahrrädern und E-Scootern ganz neue Alternativen zum eigenen Auto bereit, die sich mit den passenden Apps auf dem Weg von A nach B komfortabel kombinieren lassen. Dennoch wollen viele Menschen auf das Autofahren nicht verzichten. In ländlichen Gebieten fahren Bus und Bahn nur selten und in vielen Berufen ist das Auto nicht mehr wegzudenken. Auch privat ist vielen Menschen die Flexibilität und Freiheit durch ein Auto wichtig, um ihr Leben individuell zu gestalten. Das heißt: verantwortungsvoll mit dem Auto umzugehen. Welche Fahrten wichtig sind und welche kannst du vermeiden? Eine umweltschonende und energiesparende Fahrweise spart Ressourcen und CO2. Sie wird heute bereits in der Fahrschule gelehrt und lässt sich durch spezielle Trainings noch verbessern. Safety first! Doch auch der Einstieg in die eigene Automobilität kann bewusster gestaltet werden. Wenn du früh die Fahrerlaubnis machen willst, bietet dir das „Begleitete Fahren ab 17“ (BF17) den sichersten Einstieg in den

Straßenverkehr und macht dich zu einer besseren Fahrerin bzw. zu einem besseren Fahrer. Außerdem wirst du rund 20 Prozent seltener an Unfällen beteiligt sein als Gleichaltrige, die unmittelbar nach der Fahrschule auf sich allein gestellt waren. Das belegen wissenschaftliche Studien. Das Feedback deiner Begleitperson, aber auch das Führen eines BF17-Logbuchs helfen dir, viel bewusster eigene Fahrerfahrungen aufzubauen. Du besprichst sinnvolle Fahranlässe und Begleitfahrten mit deinen Begleitern und übst so nebenbei, verantwortlich mit Mobilität umzugehen. Und vielleicht lernen deine Begleitpersonen auch etwas moderne und ökologische Fahrweise von dir.

BF17 bringt viele Vorteile: Schon vor dem 18. Geburtstag hinter dem Steuer sitzen? Das geht mit dem „Begleiteten Fahren ab 17“. Deine Begleitpersonen unterstützen dich dabei. Bereits mit 16½ Jahren kannst du dich in der Fahrschule anmelden. Für dich bringt das BF17 viele Vorteile: •

Du kannst deine Fahrausbildung �rühzeitig beginnen. Die Ausbildung läu�t genauso ab wie bei bereits Volljährigen.

Ab dem 17. Geburtstag beginnt die Begleitphase und dauert bis zur Volljährigkeit maximal ein Jahr. Das ist viel Zeit, um Fahrer�ahrung zu sammeln, damit du dich sicherer und routinierter am Steuer �ühlst

Als Begleitpersonen kommen alle Verwandten und Bekannten aus deinem Um�eld in Frage, die über 30 Jahre alt sind, seit mindesten �ün� Jahren ihren Führerschein und maximal einen Punkt im Fahreignungsregister in Flensburg haben

Du bist nie allein unterwegs und hast mit einer Begleitperson immer jemanden an Bord, der dir zur Seite steht.

Wer am BF17 teilgenommen hat, ist im ersten Jahr des selbstständigen Fahrens rund 20 Prozent seltener an Un�ällen beteiligt als Gleichaltrige ohne Begleitphase.

Viele Versicherungen bieten günstigere Tari�e �ür BF17-Teilnehmende an. Und du beendest deine Probezeit schon mit 19 statt mit 20 Jahren.

Jetzt informieren: www.b�17.de, instagram.com/b�17.de �acebook.com/b�17.de


Stylst du dein Leben?

Oder lebst du deinen Lifestyle? Gefiltert, gecroppt, getrackt – Technik ist um uns, zwischen uns, in uns. Inmitten von Schlafsensoren für den idealen Weckmoment, optimierter Nahrungszusammenstellung und Kommunikation voller Achtsamkeit geht die Welt um uns zugrunde. In den Geschichten dieser Ausgabe treten junge Menschen einen Schritt zurück, um das gesamte Bild zu erfassen von einem bewussten Leben, das durch die Digitalisierung bereichert wird und nicht belastet oder gar bedroht.

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Die Karten sind gelegt: Das war es für Bares Max findet, Bargeld ist so modern wie der Dieselmotor.

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Evolution der Technik – wo stehen wir? Vom Mond zum Mars und wir mittendrin.

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Von einer Weltregierung ohne Pflaumen im Kabinett Gregor Gysi in der Vertretungsstunde.

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„Ich bin total der TechnikFreak “, offenbart uns Tim Bendzko in der Kissenschlacht.

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In einer Woche zur digitalen Minimalistin Selbsttest zum digitalen Ausmisten nach Marie Kondo.

Inhalt

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Klimaaktivismus mit Rückenwind Clara und Lukas segeln zur UN-Klimakonferenz nach Chile.

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Dank Papprequisiten und halbwitzigen Gags Interview mit Trant von Rocket Beans TV.

Kreuzworträtsel Intensiv-Workshop für Tanz, Gesang und Schauspiel, Kopfhörer von InLine, Camcorder …

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Malen nach Zahlen … FeuerWear-Produkte, Naturkosmetik-Buch u. v. m. gewinnen!

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Euer Feedback Unpassend, unangebracht, unerwünscht. Oder?

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Kolumne

Die Karten sind gelegt: Das war es für Bares

Mal ehrlich: Bargeld ist so modern wie der Dieselmotor, Atlanten oder Telefonzellen. Eine Zukunft hat es in einer digitalen Welt nicht. Zeit loszulassen, auch wenn das „dem Deutschen“ schwerfällt. Der Deutsche liebt sein Bargeld. Und ich gebe ja zu: Wenn die Oma ihrem Enkel heimlich ein bisschen Klimpergeld zusteckt, damit er sich dann mit seinen ungewaschenen Grabbelpfoten ein Eis kaufen kann, dann hat das schon was Romantisches. Aber unsere Zukunft ist digital, auch wenn der Deutsche das noch nicht ganz wahrhaben will. Getreu dem Motto „Das bleibt alles so, wie’s hier ist und es wird sich hier nichts dran rütteln“ des deutschen Philosophen Andreas von Frauentausch. Cash is king, aber ohne Krone Auch ich fühle mich ohne Bargeld in der Tasche irgendwie unwohl. Vielleicht, weil man in Deutschland (wenn überhaupt) meistens nur ab zehn oder 15 Euro mit Karte zahlen kann. In den skandinavischen Ländern beispielswiese kann man auch im letzten Kaff an jeder Pommesbude eine Packung Kaugummi mit Kreditkarte zahlen. Vorreiter der „Cashless Society“ ist Schweden. Die Schwedische Krone soll in den kommenden Jahren ganz verschwinden. Viele Läden und kleine Stände nehmen schon jetzt kein Bargeld mehr an, weil es doch viel praktischer ist, nur noch seine Karte oder sein Handy über einen Sensor zu halten. Außerdem besteht keine Gefahr eines Überfalls und das Geld muss nirgendwo gelagert, gesichert und überwacht werden. Selbst der Klingelbeutel in schwedischen Kirchen ist ein Kartenlesegerät. Der Schwede hat großes Vertrauen in seinen Staat, aber auch in die heimischen Banken. Angst um seine Daten hat er eher weniger. Ganz im Gegensatz zum Deutschen. Der meint immer noch, Bargeld sei gedruckte Freiheit und dafür gibt es Gründe: In Deutschland haben schon zweimal autoritäre Systeme geherrscht, die ihre Bürger ausspioniert und verfolgt haben. Die Angst vorm „gläsernen Bürger“ (also jemand, über den der Staat alles weiß) ist natürlich größer, wenn jede Zahlung elektronisch verfolgt werden kann.

Tex t vo n Maxi mi l i an S e p p, 22,

abwechselnd und in umgekehrter Reihenfolge: Student, Journalist, kritisch denkender Mensch und SPIESSER-Kolumnist für dieses Jahr.

Die Frage ist nicht ob, sondern wie So nachvollziehbar diese Sorge auch sein mag, die Zukunft ist digital. Die Frage ist nicht, ob wir diesen Prozess mitmachen, sondern wie wir damit umgehen. Wir können uns dem Fortschritt nicht verschließen, weil wir glauben, die digitale Welt sowieso nicht kontrollieren zu können. Sondern wir müssen Entwicklungen frühzeitig erkennen, verstehen und Lösungen finden. Für unsere Finanzen heißt das: Die Daten müssen verschlüsselt werden und dürfen für niemanden zugänglich sein, außer für den Kontobesitzer. Der Staat sollte nur in absoluten Notfällen darauf zugreifen dürfen, zum Beispiel bei Terrorismusverdacht, und auch dann erst nach richterlicher Anordnung. Auch Unternehmen sollten kein umfassendes digitales Profil ihrer Kunden erstellen können, damit die Freiheit der Bürger nicht eingeschränkt wird. Die Abschaffung des Bargelds wird und sollte nicht von einem auf den anderen Tag passieren. Aber sie wird kommen: Die Karten sind gelegt. Und die Cyber-Omas der Zukunft werden ihren Enkeln die Kohle vielleicht aus ihren Smartwatches oder direkt aus der Lesebrille rüberschießen. Modern, wenn auch nicht so romantisch – gebe ich zu.


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Logistik bei REWE: Hightech und Hands-On Philipp Wol� stürzte sich nach seinem Abi in ein In�ormatikstudium und merkte �rüh, wie sehr ihm der Praxisbezug �ehlte. Diesen �and er im modernsten REWE-Logistikzentrum RE D 63 in Neu-Isenburg, wo ihn die Hands-On-Mentalität und hochtechnisierte Anlagen mit Wow-E��ekt vom dualen Studium überzeugten. �berall dreht und bewegt sich etwas, Maschinen �ahren Lagermitarbeiterinnen und -mitarbeiter 15 Meter hohe Lagerregale hoch und runter, in 67.000 Pallettenplätzen lagert REWE etwa 15.000 Artikel des Trockensortiments. Zwöl� Kilometer Fördertechnik transportieren Hustenbonbons, Backpulver und Kekse. Dieses lebendige Treiben hat Philipp, der dieses Jahr ein duales Studium BWL mit Schwerpunkt Logistik bei REWE abgeschlossen hat, gleich gepackt. Der 25-Jährige war in seinem In�ormatikstudium nicht glücklich und nutzte die Schnupperwoche, um sich einen Einblick im Logistikzentrum in Neu-Isenburg zu verscha��en. „Der praktische Bezug und die Mentalität hier haben mich überzeugt – ich habe gleich gemerkt, dass der Umgang o��en ist und man viele Möglichkeiten bekommt“, erinnert sich Philipp. Es �olgten drei Jahre duales Studium, die Philipp quartalsweise an der Hessischen Beru�sakademie in Frank�urt am Main und in Neu-Isenburg verbrachte. Ein Ablau�plan �ührte ihn in alle Abteilungen des RE D 63 – das Kürzel setzt sich zusammen aus „REWE Distributionszentrum“ und den ersten beiden Zahlen der Postleitzahl Neu-Isenburgs. Vier Wochen in einem anderen Lager sowie eine Marktphase derselben Dauer sind eben�alls essenzielle Teile des dualen Studiums. Philipp erklärt: „In der Marktphase versteht man

dann noch mal richtig, welche Sorgen und Nöte sich au� der anderen Seite der Lie�erkette �inden lassen und erkennt, wie man diesen schon im Lager entgegenwirken kann.“ Lösungsorientiertes Denken, selbstständiges Arbeiten So unterstützen intelligente Hightech-System die Mitarbeitenden in Neu-Isenburg dabei, die Waren hinsichtlich der Stabilität optimal zusammen zu stellen, und berücksichtigen darüber hinaus die Warenzusammensetzung im Markt. Dabei werden die Lagermitarbeiterinnen und -mitarbeiter ergonomisch unterstützt, die schweren Tätigkeiten werden komplett durch die Technik übernommen. In dem neuen REWE-Zentrallager, das in Magdeburg geplant ist, soll die Automatisierung sogar noch zunehmen. Diese Lagerplanung steht auch bei Philipp nun au� der Agenda, nach seinem Abschluss ist er gleich in das Projekt eingestiegen. Projektbezogenes Arbeiten liegt dem 25-Jährigen, schon während der Ausbildung hat er mit einer Kommilitonin die Prognosen �ür den Warenausgang optimiert. „Logistik bedeutet �ür mich lösungsorientiertes Denken. Man muss schnell Lösungen �inden und das macht mir Spaß“, sagt Philipp. Dabei weiß er besonders zu schätzen, dass er bei REWE selbstständig arbeiten und Verantwortung übernehmen kann. „Feedbackgespräche

�inden in regelmäßigen Abständen statt, so bekommt man schnell und konstruktiv Rückmeldung“, betont Philipp. Generell ist der Umgang hier �reundscha�tlich, im Kollegium unternimmt man auch mal privat etwas zusammen – Anschluss garantiert. Deswegen blickt Philipp auch voller Tatendrang au� die Planung des vollautomatisierten Lagerneubaus in Magdeburg – und immer wieder mal in die beeindruckende Lagerhalle von RE D 63. Echt was erreichen! Lösungsorientiertes Denken, HandsOn und intelligente Technik – das ist Logistik bei REWE, wo auch du Karriere machen kannst! Ab 2020 bietet REWE in einer Niederlassung das topaktuelle duale BachelorStudium (B.Eng.) Digitale Logistik an. Darüber hinaus bietet REWE in der Logistik noch zahlreiche weitere attraktive Ausbildungen mit unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen an. Dabei gilt generell: Die Kombination aus Theorie und Praxis an den Logistikstandorten macht dich �it �ür deine Karriere! Alle In�os au� karriere.rewe.de


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Titelstory

Klimaaktivismus mit RĂźckenwind Clara und Lukas segeln zurzeit mit dem Projekt Sail to the COP zur UN-Klimakonferenz, die Anfang Dezember in Chile stattfindet. Die Idee dazu entstand schon Ende 2018 nach dem letzten UN-Klimagipfel, lange bevor Greta mit einer Segelreise in die internationalen Schlagzeilen kam. Fotos: SailToTheCop.com


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Klimaaktivismus


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Titelstory

Die Diskussion über Klimaschutz hat an Fahrt aufgenommen. Jeden Freitag spült es weltweit tausende Schüler aus den Klassenzimmern hinaus auf die Straßen. Schulstreik-Initiatorin Greta Thunberg hat eine öffentliche Debatte angestoßen, die in den letzten Jahren ihresgleichen sucht. Und sie geht mit gutem Beispiel voran: Innerhalb Europas reist Greta nur noch mit dem Zug, um Flugemissionen zu vermeiden – von Schweden nach Davos dauert das schon mal 65 Stunden. Als sie zu einer Klimakonferenz nach New York eingeladen wurde, meldete sich ein Team professioneller Segler und versprach, sie dorthin mitzunehmen. Zwei Wochen dauerte die Überfahrt. Koje statt Fensterplatz Die Emissionen durchs Fliegen sind eines der Hauptthemen, die in der Klimadebatte immer wieder hochkochen. Greta ist jedoch bei Weitem nicht die Einzige, die den Fensterplatz im Flugzeug gegen eine Koje tauscht – und auch nicht die Erste, die diese Idee hat. Zurzeit bahnt sich der Dreimastschoner Regina Maris („Königin der Meere“) seinen Weg über den Atlantik. Das Schiff ist fast ein halbes Jahrhundert alt und hat schon viel von der Welt gesehen. Jetzt trägt es 36 Klimaaktivisten zur COP25, dem nächsten UN-Klimagipfel in Santiago de Chile. Das Projekt Sail to the COP wurde von vier Niederländern ins Leben gerufen, nachdem

diese zur letzten Klimakonferenz in Polen mit Bus und Bahn angereist waren und überlegten, wie sie auch am nächsten Klimagipfel möglichst emissionsarm teilnehmen könnten. Sie organisierten ein Schiff und suchten sich Mitstreiter. Die Kosten werden über Partner, Crowdfunding und finanzielle Beiträge der Teilnehmer gedeckt. Am 2. Oktober startete der Segeltörn in Scheveningen an der niederländischen Küste. Mit dabei sind Clara und Lukas. Die beiden Studierenden sind 25 und 23 Jahre alt und möchten als zivilgesellschaftliche Beobachter die Klimakonferenz besuchen.

„Unser Ziel ist es, möglichst emissionsarm zur Klimakon­ferenz zu kommen.“ Sie engagieren sich schon lange für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Clara mischte während der Schulzeit in der Grünen Jugend mit und ist seit zwei Jahren Teil des jungen Vereins Klimadelegation e. V. Darüber hinaus nahm sie bereits an zwei UN-Klimakonferenzen sowie einem deutsch-fidschianischen Jugendaustausch teil. Auch Lukas ist bei der Klimadelegation aktiv und konnte Erfahrungen bei der letzten Klimakonferenz in Kattowitz

Jura-Studentin Clara (25) und Lukas (23), Student der Erneuerbaren Energien, segeln mit einer Gruppe junger Menschen nach Chile zur UN-Klimakonferenz.

Steckbrief Regina Maris Schiffstyp: Dreimastschoner Baujahr: 1970 Flagge: Niederlande Heimathafen: Amsterdam Länge: 48 Meter Breite: 6,90 Meter Besatzung: 36 Aktivisten, fünf Crewmitglieder, eine Köchin Unterbringung: Kojen in Zweier- und Viererkabinen Sanitär: jeweils vier Duschen und Toiletten Extras: ein Backofen, eine Filterkaffee-Maschine und eine Zapfanlage

sammeln. Sein Studium der Erneuerbaren Energien machte ihn auf Klimathemen aufmerksam, aber: „So richtig selbst etwas bewirken wollte ich, nachdem ich das erste Mal am Tagebau Hambach im Rheinland stand und in das 400 Meter tiefe, schwarze Loch geblickt habe. Da wurde mir klar, dass etwas getan werden muss.“ CO2-Budget-Travel Wären Clara und Lukas nach Chile und zurück geflogen, hätten sie pro Kopf über sieben Tonnen CO2 ausgestoßen. Zum Vergleich: Das klimaverträgliche Emissionsbudget beträgt für jeden Menschen rund 2,3 Tonnen im Jahr. Deutsche sind da ohnehin schon drüber mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von jährlich knapp 8,9 Tonnen CO2. Nachhaltig ist das nicht. Aber umso mehr Motivation, die sechs- bis achtwöchigen Strapazen auf einem Segelschiff auf sich zu nehmen: „Unser Ziel ist es, möglichst emissionsarm zur Klimakonferenz zu kommen“, erklärt Clara. „Damit wollen wir darauf aufmerksam machen, dass es notwendig ist, auch das Reisen nachhaltig und gerecht zu gestalten und die öffentliche Diskussion um unseren Umgang mit Flugreisen weiter anzufachen.“ Mit der Regina Maris benötigen die Aktivisten für eine Richtung nur noch etwa 700 kg CO2, Strom, Diesel, Busreise und Essen inklusive. Wären sie zu Hause geblieben, hätte das nur einen Unterschied von 123 kg gemacht – ohne die Wirkung, die sie hoffen, durch ihre Reise und Arbeit auf der UNKlimakonferenz erzielen zu können.


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Klimaaktivismus

Abfahrt

Mipai Conference Casablanca

Ankunft Rio de Janeiro

2. Oktober

11.-13. Oktober

Mitte November

COP25 COY15 Santiago Valparaiso de Chile

28.-30. November

2.-13. Dezember


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Titelstory

In Scheveningen (Niederlande) geht es los. Die weiteren Stopps sind Casablanca, Teneriffa, Cabo Verde, Recife, Rio de Janeiro, dann per Bus nach Santiago de Chile. Vorbereitung auf das große Unbekannte Clara und Lukas sind ganz neu im Segelgeschäft. „Ich habe versucht, mich mit Sport und Yoga ein wenig vorzubereiten“, erzählt Clara noch vor Abfahrt, „aber ich habe großen Respekt vor dem, was da auf mich zukommt.“ Wenn man sich einmal daran gewöhnt habe, laufe es aber gut und man könne die Fahrt auch genießen. „Ich habe die letzten Wochen vor der Reise auch viel Zeit mit meiner Familie und meinem Freundeskreis verbracht“, ergänzt Lukas, „ich war nämlich noch nie so lange von zu Hause weg.“ Neben Impfungen, Familienabschied und dem Kauf segeltauglicher Kleidung stand für die beiden auch ein Vorbereitungswochenende auf dem Plan. Dort konnten sich alle Aktivisten persönlich kennenlernen und gemeinsam auf Reise und Klimakonferenz vorbereiten. Lukas und Clara teilten ihre Erfahrungen von den letzten Klimakonferenzen. „Wir erklärten, wie die Klimaverhandlungen und Prozesse in den Vereinten Nationen funktionieren, welche Interessengruppen mit- oder gegeneinander arbeiten und welche Rolle junge Beobachter einnehmen können“, fasst Lukas ihren Workshop zusammen. „Auf den Konferenzen können wir nämlich nicht nur Proteste organisieren, sondern als Teil

des Zusammenschlusses aller anwesenden Jugendorganisationen auch Redebeiträge in den Plenarsälen halten.“

„Wir wollen kreative Protestaktionen umsetzen, aber uns auch auf sachlicher Ebene austauschen.“ Segeln, kochen, diskutieren Während des Wochenendes konnte die Gruppe auch einem Vortrag einer Flugexpertin lauschen. Sie erklärte, worum es bei der aktuellen Debatte ums Fliegen geht und welche Lösungen realistisch seien. „Sie hat zum Beispiel erzählt, dass alternative Treibstoffe innerhalb der nächsten 30 Jahre nicht ausreichend oder kostengünstig zur Verfügung stehen können“, erzählt Clara, „und noch mal unterstrichen, dass es wichtig ist, sozialverträgliche Lösungen zu finden – auch wenn die meisten innerdeutschen und regionalen Flüge wohl als Businessflüge einzuordnen sind.“ Das war hilfreicher Input, denn auf der Reise wollen sich die Aktivisten selbst mit Lösungsansätzen für den Umgang mit Flugreisen auseinandersetzen. Jeden Tag wird die

Gruppe auf dem Schiff in zwei Teams geteilt: Die eine Hälfte unterstützt die fünfköpfige Crew beim Segeln und hilft in der Küche – gekocht wird vegan. Die anderen arbeiten als eine Art Denkfabrik und tauschen sich auf der Grundlage von zuvor gesammeltem Wissen aus. Es geht dabei sowohl um die große gesellschaftliche Ebene, zum Beispiel um Klimagerechtigkeit und Technik-Optimismus, als auch um die Möglichkeiten individuellen Handelns und welche Rolle Kultur und Verhalten dabei spielen. Am Ende sollen konkrete Vorschläge und ein möglicher Fahrplan für die Politik erstellt werden. Außerdem wird die gemeinsame Arbeit auf der Klimakonferenz vorbereitet: „Wir wollen kreative Protestaktionen umsetzen, zum Beispiel mit Musik und Plakaten, aber uns natürlich auch auf sachlicher, inhaltlicher Ebene mit den anderen Delegierten austauschen und hoffentlich einige unserer Forderungen an prominenter Stelle unterbringen“, beschreibt Clara das Ziel. Lukas betont: „Neben all dem haben wir aber auch genug Freizeit, um einfach mal aufs Meer zu schauen, selbst nachzudenken und dankbar für unseren bisher lebenswerten Planeten zu sein.“ Nach viel Planung kommt die große Flexibilität Erst Ende November haben die Aktivisten wieder festen Boden unter den Füßen. Dann gehen sie in Rio de Janeiro vom Boot. Das letzte Stückchen bis nach Chile – immerhin 4000 Kilometer – wird per Bus bewältigt. Wie es nach der Klimakonferenz im Dezember weitergeht, ist für Clara und Lukas noch unklar. Lukas plant, noch etwas durch Südamerika zu reisen: „Ich hoffe, bei verschiedenen lokalen Organisationen und Projekten mitarbeiten zu können, um von der Reise auch kulturell etwas mitzunehmen. Außerdem würde ich gerne sehen, welche Auswirkungen unser Konsumverhalten auf die dortige Natur hat.“ Auch Clara möchte Land und Leute sehen, Bildungsarbeit leisten und ihre Erfahrungen weitergeben. Zurück möchten beide am liebsten wieder mit der Regina Maris. Die legt im März aus Kolumbien ab. Wenn das finanziell oder zeitlich nicht klappt, wäre die Alternative ein Frachtschiff. Text von Lara S chech, 24,

studiert Energiewirtschaft, berichtete im SPIESSER bereits von den letzten beiden UN-Klimakonferenzen.


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Titelstory

In einer Woche zur digitalen Minimalistin

Minimalismus liegt voll im Trend. Dessen Devise: Weniger ist mehr. Je mehr Zeit wir in der digitalen Welt verbringen, desto mehr Kram sammeln wir auch dort an. In einem Selbstexperiment stellt sich SPIESSER-Autorin Veronika ihrem persönlichen Datenwahnsinn. Das Aufräumen fällt mir schwer. Nicht nur mein Schreibtisch, auch Laptop und Smartphone versinken im Chaos. Inmitten dieser Reizüberflutung habe ich immer mehr Probleme, den Überblick zu behalten. Statt die Vorteile zu genießen, die mir die digitale Welt bietet, verzettele ich mich nur noch. Zeit für ein radikales Experiment oder „Aufräumfest“, wie es Aufräum-Coach Marie Kondo nennen würde. Fünf Tage lang nehme ich mir jeweils einen digitalen Datenstapel vor. Nach der Konmari-Methode soll am Ende nur das übrig bleiben, was eine Funktion erfüllt oder mich glücklich macht.

Erleichtern euch Apps das Leben? Oder lenkt euch euer Smartphone-Chaos eher ständig ab? Autorin Veronika findet: Es wird Zeit für ein digitales Aufräumfest!

Tag 1: Laptop- und Smartphonebildschirm Ich beginne den Tag mit dem Hörbuch zu Marie Kondos Magic Cleaning. Sie schwärmt mir von einem besseren Leben vor, für das ich nur einmal richtig aussortieren müsse. Beim Anblick meines Computer-Desktops glaube ich ihr. Dort tummeln sich so viele kleine Icons, dass ich das Urlaubsfoto dahinter nicht mehr sehe. Ich verschiebe dorthin gern Dokumente, um sie schnell zur Hand zu haben. In diesem Chaos klappt das jedoch überhaupt nicht. Ich lege sie also lieber wieder in den Ordnern ab, aus denen sie kamen. Auf mein Smartphone kann ich diese Regel jedoch nicht anwenden. Von Marie Kondo habe ich gelernt, dass selbst die praktischsten Ordnungssysteme uns oft austricksen, indem sie uns eine Ordnung bloß vorgaukeln. Genauso geht es mir mit den Ordnern, in denen ich mein buntes Sammelsurium an Apps versteckt halte. Ich entferne radikal alle Ordner und ordne die Apps nach Wichtigkeit und Funktionen – nicht nach Prokrastinationsmöglichkeiten.


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Minimalismus Frage: „Möchten Sie Die Sims 4 wirklich deinstallieren?“ Ob mich dieses Spiel glücklich macht, kann ich nicht sicher sagen. Genügen nostalgische Gründe, um es zu behalten? Statt es zu löschen, beginne ich mal wieder eine Defragmentierung und freue mich darüber, dass mein Laptop jetzt für mich aufräumt.

Tag 2: Löschen von Apps und Programmen Die erste Tat am Morgen ist – zugegeben immer – der Blick aufs Smartphone. Ausnahmsweise aber wische ich begeistert hin und her. Ich bin zufrieden mit den Entscheidungen des gestrigen Tages. Das Schwierigste beim Löschen der Apps ist es, ehrlich zu mir zu sein: Die Workout-App,

die ich nie ernsthaft benutzt habe, sowie ungeöffnete vorinstallierte Applikationen können weg. Als Letztes lösche ich Spiele, mit denen ich mir Zeit vertreibe, die ich viel lieber zum Lesen nutzen möchte. Was die Computerprogramme angeht, kann ich nicht so stark sein. Immer wieder versuche ich, Die Sims zu löschen, scheitere dann jedoch an der alles entscheidenden

Tag 3: Social-Media-Abonnements Heute werde ich mich ein Stück weit von Marie Kondo entfernen müssen. Ihre Methode erlaubt nämlich kaum Ambivalenz: Behalten darf ich etwas wirklich nur dann, wenn ich es ansehe und Glück verspüre. Was soziale Medien angeht, bin ich mir da nie ganz sicher. Ich schätze sehr, dass ich auf Instagram inspirierende Kunst entdecken, auf YouTube vegane Rezepte lernen und auf Facebook mit Freundinnen in Kontakt bleiben kann. Trotzdem bin ich oft genervt von dem Sturm an Informationen und Bildern, die mich täglich erreichen. Löschen will ich meine Accounts nicht – aber ich kann entscheiden, was ich mir anzeigen lasse. Ich trenne mich von allen Abos, die

Dein Einsatz für eine gerechte Welt „In Indien heißt Gerechtigkeit nicht nur, dass alle die gleichen Regeln zu befolgen haben. Es wird dort auch leichter vergeben und anerkannt, dass jeder Mensch fehlbar ist.“ Luis Konwinski, Indien

Du willst neue Menschen, Länder und Kulturen kennenlernen? Du willst zu mehr Gerechtigkeit beitragen und ein Jahr die Perspektive wechseln? Dann ist der weltwärtsFreiwilligendienst mit MISEREOR genau das Richtige für dich! Seit mittlerweile zehn Jahren bietet MISEREOR mit seinen Partnerorganisationen Einsatzstellen für Freiwillige in Afrika, Asien und Lateinamerika in den Bereichen Bildung, Menschenrechte, Kultur, Frieden oder Landwirtschaft an. Du kannst dabei sein, wenn du: zwischen 18 und 28 Jahre alt bist Haupt- bzw. Realschulabschluss, eine abgeschlossene Ausbildung oder Abi hast

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„Gerechtigkeit heißt für mich Gleichheit vor dem Gesetz, egal welcher Volksgruppe oder Hautfarbe man angehört.“ Leo Krämer, Sambia

eine der im Partnerland gesprochenen Sprachen, Englisch, Französisch oder Spanisch, sprichst oder lernst

„Zu einer gerechten Gesellschaft gehört neben der Chancengleichheit auch Engagement, Eigeninitiative und Anerkennung guter Ergebnisse.“ Leonie Steinmetz, Timor-Leste

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Du hast Interesse? Dann bewirb dich bis zum 31. Dezember 2019 unter: misereor.de/freiwilligendienst

Freiwillige des Jahrgangs 2015/2016

Leo

Luis

Leonie


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Titelstory ich nur anklicke, wenn ich mich gerade dringend ablenken möchte. Das gilt auch für Menschen, denen ich nur folge, weil wir dieselbe Schule besucht haben. Allein dadurch lässt sich eine beachtliche Flut an Posts verhindern. Auch hier zahlt sich Ehrlichkeit aus. Ich kann niemals alle Buchempfehlungen in den zahlreichen Instagram-Storys lesen. Ein oder zwei Koch-Channels auf YouTube genügen, sonst komme ich mit dem Nachkochen nie hinterher. Außerdem stelle ich jegliche Notifications ab und nehme mir für den Rest der Woche vor, erst meine To-Do-Liste abzuarbeiten, bevor ich mich auf YouTube begebe. Tag 4: E-Mails und Nachrichten 3.385 E-Mails befinden sich in meinem Postfach. Alle davon habe ich bereits gelesen, die meisten beantwortet und mindestens die Hälfte ist verjährt – und das ist nur eine Schätzung. Nachdem ich mir die Zahl angesehen habe, verspüre ich den dringenden Impuls, mich lieber auf YouTube zu verstecken. Dreieinhalb Stunden dauert es, die E-Mails auf ein Viertel zu reduzieren. Manches hebe ich auf, weil mir die wiederholte Lektüre Freude gebracht hat, anderes wegen der Anhänge. Die Nachrichten auf meinem Handy lösche ich wirklich nie. Ich bin schon bereit, aufzugeben, da fallen mir die Einstellungen ein. Ich entscheide mich für das automatische Löschen aller Nachrichten nach einem halben Jahr. Und dann: Augen zu und durch, denn vermissen werde ich diese Nachrichten höchstwahrscheinlich nicht. Außerdem will ich mich endlich guten Gewissens dieser einen Doku auf YouTube widmen.

Marie Kondo Marie Kondo ist eine japanische Ordnungsberaterin. In ihrem internationalen Bestseller Magic Cleaning vermittelt sie Wissen aus langjähriger Berufserfahrung und verspricht, mit der einfachen Konmari-Methode jedem Menschen zu mehr Ordnung verhelfen zu können. „Konmari“ verweist dabei auf ihren Namen und steht dafür, sich jedes einzelne der eigenen Besitztümer genau anzusehen und nachzuspüren, ob es einen noch mit Glück erfüllt.

Über 3.300 unsortierte E-Mails – Autorin Veronikas digitale Postfächer quollen förmlich über und stellten sie vor strikte Entscheidungen. Tag 5: Urlaubsfotos Laut Marie Kondo sollte ich mir das Schwierigste bis zum Schluss aufheben: Erinnerungsstücke. Bevor man sich an diese herantraut, sollte man schon einige Übung im Aufräumen haben. Ich fühle mich selbst nach den vielen E-Mails nur wenig vorbereitet.

„Es gibt keine Regeln, die man nur befolgen muss, um das eigene Glück zu finden.“ Die Schwierigkeit besteht darin, sich nicht vom Schwelgen in der Vergangenheit ablenken zu lassen. Ich muss also systematisch vorgehen und mich daran erinnern, warum ich das hier mache: damit ich mich ungestörter an schöne Zeiten erinnern kann. Wann immer ich das möchte, verbringe ich unendlich viel Zeit damit, die besten Fotos davon zu suchen. Das führt dazu, dass ich es oft einfach nicht tue. Doch wie wäre es, tatsächlich nur die besten Fotos zu besitzen? Ich lasse mich von diesem Gedanken anspornen. Akribisch schaue ich mir die Fotos an und versuche, die besten Perspektiven herauszufinden. Manchmal mache ich zwischendurch Pause und teile einige Fotos mit Freunden, die auf diesen Reisen

dabei waren – diese Ablenkung würde sogar Marie Kondo erlauben. Am Ende habe ich einen schönen Tag in meiner Vergangenheit verbracht. Tag 6: Der Tag danach Heute fühlt sich nicht an, als beginne der erste Tag vom Rest meines Lebens. Das ultimative Befreiungsgefühl lässt wohl noch auf sich warten. Das Ausmisten im digitalen Bereich sehe ich eben nicht auf den ersten Blick, wenn ich mir meine Wohnung ansehe. Man wird nicht von einem Tag zum anderen zur glücklichen Minimalistin. Es braucht eine Haltung, die man aus sich selbst heraus entwickelt und die einem keine Aufräumexpertin erklären kann. Es gibt keine Regeln, die man nur befolgen muss, um das eigene Glück zu finden. Das würde das eigentliche Ziel verfehlen. Text von Veron ik a Hofman n, 24,

studiert Philosophie und Literatur. Sie liebt Ordnung, hasst jedoch das Aufräumen. Fotos von Sara L odeserto Rowdygraphie ,

versucht sich digital zu ordnen, indem sie misslungene Fotos vom Handy regelmäßig löscht.


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Fahrsicherheitstraining ‒ vom Driften und Trunkenheit

Mein Weg zum Fahrsicherheitstraining Vorfahrt für deine Zukunft von Ford beginnt, passend zum Thema, mit einer langen Auto�ahrt. Ganze sechs Stunden �ahren meine Kollegin Caroline und ich von Dresden nach Recklinghausen in NRW. Während der Fahrt �ühle ich mich hinterm Steuer sicher und vorbereitet. Das wird sich während des Trainings ändern: Denn wie sicher reagiere ich au� Extremsituationen im Verkehr wirklich?

Auf dem Übungsplatz angekommen, wimmelt es nur so von Trainern und Mitarbeitern in roten Jacken und auch einige Autos kann ich schon erspähen. Doch bevor wir uns selbst hinters Steuer klemmen, werden wir noch eingewiesen, denn Sicherheit geht ja bekanntlich vor. Ran ans Steuer! Von weitem sehe ich schon einige Autos wild um Kurven driften und bekomme es doch ein wenig mit der Angst zu tun. Bisher habe ich das Ausbrechen von Autos nämlich nur auf dem Beifahrersitz erleben müssen, wenn diverse Menschen aus meinem Freundeskreis auf einsamen Parkplätzen mal wieder etwas übermutig wurden. Selbst hinterm Steuer zu sitzen, während das Auto fröhlich um eine Kurve schlittert, fühlt sich alles andere als sicher an. Man verliert so schnell die Kontrolle über den Wagen, aber hier wird mir gezeigt, wie ich am besten reagiere. Einen ebenso bleibenden Eindruck hinterlässt der automatische Einparkassistent bei mir, der unser Auto gekonnt seitlich in eine Parklücke manövriert. Da ich zuvor schon Sorge hatte, mich vor den Fahrlehrern mit meinen Einparkkünsten zu blamieren, kommt mir diese Funktion besonders gelegen.

(Ab-)Lenkung Ablenken lassen wir uns im beim Fahren oft, das zeigt mir eine weitere Übung schnell. Zunächst soll ich mein Auto „einfach“ durch einen engen, mit Hütchen abgesteckten Parkour lenken, in einer zweiten Runde ganz „nebenbei“ das Radio anschalten. Ich war schon von dem Parkour ziemlich überfordert und als ich zusätzlich noch auf dem Display rumtippen soll, nehme ich so ziemlich jedes Hütchen auf der Strecke mit. Zu meiner Verteidigung muss man allerdings sagen, dass ich meiner Größe geschuldet, die Hütchen direkt vor dem Auto nicht sehen kann und so mehr auf mein Glück spekulieren muss, als auf meine Fähigkeiten. Nachdem ich einige Hütchen ins Jenseits geschickt habe, versuche ich mich nun, ausgestattet mit einer rauschsimulierenden Brille, am Fußball spielen. Zusätzlich zur Brille werde ich mit Kopfhörern, Gewichten an Armen und Beinen sowie Knieschonern ausgestattet, um mich wie eine Betrunkene

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zu fühlen. Damit soll ich eine weiße Linie entlanglaufen – klingt (erstmal) ganz simpel. Doch schon der Beginn gestaltet sich schwierig, da ich durch die Brille doppelt sehe und mich für eine der beiden Linien entscheiden muss. Spoiler: Ich wähle natürlich die falsche und laufe ungefähr einen Meter neben der eigentlichen Markierung. Auch mein Gleichgewicht stellt mich beim Balancieren auf der vermeintlichen Linie vor eine große Herausforderung. So ist die Übung nicht nur für alle Beteiligten sehr amüsant, sondern zeigt auch deutlich, wie wenig man seinen Körper im trunkenen Zustand unter Kontrolle hat. So gefährdet man leichtsinnig und rücksichtslos sein eigenes und das Leben anderer. Fazit Das Fahrsicherheitstraining bietet eine gute Möglichkeit, das eigene Können professionell angeleitet auszutesten. Unsere Fähigkeiten hinterm Steuer überschätzen wir alle schnell. Eine gute Gelegenheit also, uns selbst noch einmal zu hinterfragen. Der Bonus: Das Fahrsicherheitstraining ist kostenlos und findet acht Mal im Jahr an verschiedenen Orten in Deutschland statt.


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Exkurs

Evolution der Technik – wo stehen wir?

Katherine G. Johnson, Nikola Tesla, Steve Wozniak, James Watt, Ada Lovelace, Elon Musk – die Zukunftsvisionen der Erfinderinnen und Erfinder, der Ingenieurinnen und Ingenieure sowohl von damals als auch von heute prägen unsere Art zu leben. Was einst Science-Fiction war, ist heute unser ständiger Begleiter, und diese Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen. „Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.“ – Wir schreiben den 20. Juli 1969, nach mehreren Fehlschlägen ist es der NASA mit der Apollo-11-Mission gelungen, Menschen auf den Mond zu bringen. In dem Moment, in dem Neil Armstrong die silberne Leiter hinab auf die Oberfläche des Mondes steigt, sehen weltweit mehr als 600 Millionen Menschen dabei zu. Dabei wiegt der Computer an Bord der Apollo 11, der AGC (Apollo Guidance Computer), der in Echtzeit Fluginformationen sammelt und in Navigationsangelegenheiten durch automatische Steuerung hilft, 32 Kilo und besitzt lediglich die Rechenkapazität eines heutigen Taschenrechners. 50 Jahre ist dieser Meilenstein der Wissenschaft und Technik nun her, eine erstaunliche Evolution folgte. Vom Mond vorbei an den 80ern … Willkommen im Jahrzehnt der schrägen Frisuren und Schulterpolster. Zwischen Tainted Love von Soft Cell und Smalltown Boy von Bronski Beat siedeln sich neu aufkommende und zunehmend verbreitete technische Errungenschaften an. Ausdruck finden sie z. B. in Form von Walkmans, der erste (Walkman TPS-L) wird im Jahre 1979 von Sony entwickelt. Außerdem erfreut sich der Radiorekorder, vor allem die tragbare Variante, großer Beliebtheit. Bereits in den 70ern finden sie ihre Hoch-Zeit, die bis Ende der 80er anhält. Im gleichen Jahrzehnt, genauer 1981, startet der Musiksender MTV seine Übertragungen und bringt den 80ern die skurrilsten Musikvideos. An anderer Front werden Drehscheibentelefone „out“ und das Tastentelefon etabliert sich

als neues Familienmitglied. Das erste Mobiltelefon, Motorolas DynaTAC 8000x, kommt im Jahre 1983 mit einem Gewicht von 800 Gramm auf die Welt und legt den Grundstein für den Ausdruck einer ganzen Generation. Zudem wird einer der bis heute tobenden Kämpfe in den 80ern entfacht: Konsole oder PC? Das Zeitalter des Computers beginnt. Überall wird gezockt. Am heimischen Fernseher werden die ersten Konsolen angeschlossen und 1989 ordnet man erste Steine in Tetris auf dem ersten Game Boy. Arcade-Spielhallen sind der „place to be“, wo neben pixelaffinen Teenagern Pac-Man (1980) und der erste Jump’n’Run Donkey Kong (1981) die Spielewelt betreten.

„Bereits 1931 testete Nikola Tesla erfolgreich das erste Elektroauto.“ Die 80er bringen auch eine revolutionäre Wende in der Raumfahrt mit sich, denn die NASA führt eine der erfolgreichsten Missionen durch: die Voyager-Mission. Während unten der Walkman am Gürtel und der Radiorecorder auf der Schulter sitzt, die Augen auf Donkey Kong gerichtet sind und sich der erste Motorola-Muskelkater im Arm bildet, fliegt 1986 die Voyager 2 am Uranus und am Neptun vorbei. Diese Mission erforscht das äußere Planetensystem unserer Sphäre und zeigt nie dagewesene Horizonte auf. … die Gegenwart grüßend … Es gab Zeiten, in denen technische Errungenschaften an sich bereits Ausdruck eines bestimmten Lifestyles waren – heute ist auch

die Marke ein ausschlaggebender Faktor dafür, wie man sich der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kleidung, die wir tragen, wird abgerundet durch das passende technische Accessoire. So entscheiden wir, ob wir Apple AirPods in unseren Ohren verstecken oder große Beats zur Schau tragen. Manch einer bevorzugt die Funktionalität eines Bluetooth-Lautsprechers, um sein Umfeld mit Musik zu erfreuen. Bluetooth wird übrigens 1990 entwickelt mit dem Ziel, den lästigem Kabelsalat zu beenden. Jeder kennt das Symbol, doch kaum einer weiß, dass es zusammengesetzt ist aus den altnordischen Runen für „h“ und „b“, und , den Initialen von Erfinder Harald Blauzahn. Heute fahren wir mit kabellosen Kopfhören auf einem Elektro Scooter, den wir mit einer App starten, zur nächsten FFF-Demo und diskutieren darüber, ob wir uns später einen Tesla anschaffen wollen, um nicht die Umwelt mit Abgasen zu verpesten. Tesla ist jedoch nicht nur der Firmenname und Elon Musk nicht der erste Erfinder des Elektroautos, ihre Verbindung ist aber klar: 1931 testete Nikola Tesla erfolgreich das erste Elektroauto. Während unten auf der Erde sich alles elektrifiziert, fliegt die ISS mit einer Geschwindigkeit


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… zum Mars! So erleben wir mit, wie die Gedanken und die Arbeit von tausenden Erfinderinnen und Erfindern, Ingenieurinnen und Ingenieuren uns durchs Leben begleiten. Wir haben das Privileg, Technik als Unterstützung im Alltag zu nutzen und bekommen oft gar nicht mit, wie sehr unser Leben und wir als Individuen dadurch definiert werden. Wir nutzen Technik als Ausdruck unserer selbst und doch ist dies erst der Anfang. Die Zukunft hat mehr parat als jemals zuvor: Forscherinnen und Forscher haben den ersten Prototyp einer Kontaktlinse mit Zoomfunktion vorgestellt. Es wird an Kleidung gearbeitet, deren Stoff sich durch elektronische Impulse verändert und anpasst – Nanotechnologie.

Winzige Maschinen helfen dabei, Medikamente im Körper an den richtigen Ort zu bringen. Hologramme sind bei Weitem keine Science-Fiction mehr. Künstliche Intelligenz und Roboter sollen uns im Alltag zur Seite stehen. Niemand muss mehr einen Führerschein machen, da das autonome Fahren das übernimmt. Menschliche Fehler, Unfälle und Krankheiten könnten dadurch ausgemerzt werden. Die Zukunft kennt keine Grenzen und die Grenzen des Menschen kann die Technologie verschieben. Am 20. Juli 1969 landeten die ersten Menschen auf dem Mond und heute, im Jahr 2019, bereiten sich die ersten Menschen darauf vor, zum Mars zu fliegen. Space X, Tesla und NASA arbeiten nicht nur daran, den Mars zu besiedeln, sondern denken auch darüber nach, ihn zum Leben zu erwecken. Dabei lernen sie von Vergangenem, von Großartigem, und können ihre Ideen, dank der zur Verfügung stehenden Technologie, umsetzen. Die Zukunft ist jetzt!

©Ismagilov – Fotolia

von 28.000 km/h um die Erde und die dort lebenden und forschenden Astronauten sehen 16-mal am Tag einen Sonnenaufgang. Darunter befindet sich nun auch ein neues Crewmitglied namens Cimon. Cimon arbeitet mit der von IBM entwickelten künstlichen Intelligenz Watson und unterstützt lächelnd die Astronauten bei wissenschaftlichen Experimenten, indem er deren Ablauf auf seinem Bildschirm erklärt.

Text von Kevin Groth, 29,

an der Ostsee geborener Fischkopp, Nerd aus Leidenschaft und Bücherfanatiker.

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Vertretungsstunde

Von einer Weltregierung ohne Pflaumen im Kabinett Der Präsident der Europäischen Linken Gregor Gysi ist ein wahres Urgestein der Politik. Und das obwohl er sich in den vergangenen Jahrzehnten schon in vielen Berufen ausprobiert hat. Der einstige Rinderzüchter und heutige Anwalt war schon vieles, aber eines noch nie: Lehrer! Das kann er nun auch auf seinen Lebenslauf setzen, denn die Berliner Schüler des Gebrüder-Montgolfier-Gymnasiums kommen in den einmaligen Genuss einer Vertretungsstunde mit Genosse Gysi.


Vorher Bevor Gregor Gysi seinen Weg in das Klassenzimmer einer 10. Klasse des Gebrüder-Montgolfier-Gymnasiums in Berlin antreten kann, wird er zunächst von den Redakteuren der Schülerzeitung Freiflieger mit Fragen gelöchert. „Warum sind Sie Schulpate unseres Gymnasiums und was verbindet Sie mit dieser Schule?“, wollen die neugierigen Redakteure wissen. Das sei ziemlich einfach, antwortet der Politiker der Linken, er sei von der dritten bis zur achten Klasse selbst Teil dieser Schulgemeinschaft gewesen. „Ich habe hier ganz in der Nähe gewohnt, das war ausgesprochen bequem, aber glaubt mir, selbst da kann man zu spät kommen“, fügt er lachend hinzu. In Hemd und Sakko – für den hohen Besuch des Präsidenten der Europäischen Linken haben sich einige Schüler besonders schick gemacht.

Während der Stunde Die Stimmung im Klassenzimmer ist erwartungsvoll und angespannt, als Gregor Gysi um 10:35 Uhr das Klassenzimmer betritt. Die erste Reihe nehmen einige Jungs in Anzügen ein. Das fällt auch dem heutigen Vertretungslehrer für politische Bildung sofort auf: „Ihr seht ja elegant aus, so schick war ich in meiner Schulzeit nie“, kommentiert er schmunzelnd die schnieken Zweiteiler der Schüler, woraufhin die Klasse lacht. Später erklärt einer der jungen Krawattenträger, sie hätten ihre Bildungsinstitution schon immer einmal im Anzug besuchen wollen: „Als wir gehört haben, dass Herr Gysi kommt, haben wir die Gelegenheit genutzt und uns in Schale geworfen.“ Der prominente Gast nimmt nun hinter seinem frisch erlangten Lehrerpult Platz und beginnt sein eigens ausgewähltes Thema Demokratie zu erläutern. Die Feststellung,

dass vielen Menschen die Demokratie immer fremder werde, brachte ihn zu dieser Themenwahl. Zunächst erklärt der LinkenPolitiker die Grundsätze der Demokratie und erklärt wie wichtig es sei, dass sich die demokratischen Parteien deutlich voneinander unterschieden. „Sonst kann die AfD, die ich natürlich überhaupt nicht leiden kann, so tun, als sei sie die einzige Alternative“, erläutert der Berliner. Wenn man nicht die Wahl zwischen verschiedenen Konzepten habe, könne das gefährlich werden. Des Weiteren geht der Politiker auf ein Thema ein, das sich die Schülerinnen und Schüler auf die Agenda gesetzt haben: Klimapolitik. Gregor Gysi befürwortet die Streiks im Rahmen von Fridays for Future und findet es sinnvoll – anders als sein FDP-Kollege Lindner –, dass die Demonstrationen freitags stattfinden. „Man streikt doch nicht am Wochenende, sondern in der Arbeitszeit“, echauffiert sich

„Gregor Gysi hat mir das Gefühl gegeben, dass da jemand auf unserer Seite steht und dass wir Probleme gemeinsam bewältigen können.“ Nelya, 15, Note: 1- bis 2+ der Rechtsanwalt. Er begrüßt es ebenfalls, dass die Jugendbewegung sechs Forderungen formuliert hat. Als nächsten Schritt sollten die Schüler, seiner Empfehlung nach, eine Delegation bilden, sich auf einen Termin mit der Kanzlerin einigen und eine Vereinbarung schließen. „Natürlich ist das kein verbindlicher Vertrag, aber dann könnt ihr wieder freitags zur Schule gehen“, erklärt Gysi, „sobald die Bundesregierung oder der Bundestag aber auch nur einen Punkt der


Ihr wollt Vertretungslehrer Gregor Gysi in bewegten Bildern und in Farbe beim Unterrichten zusehen? Es sei euch gegönnt! youtube.com/SPIESSER

Nachdem viele ernsthafte Themen besprochen wurden, gibt es am Ende der Stunde noch eine lockere Selfierunde und Geplauder mit Gysi. Abmachung verletzen, streikt ihr wieder.“ Abschließend lobt er das Engagement der Demonstrierenden im Klassenzimmer: „Ich finde es sehr gut, dass ihr rebellisch werdet, das ist höchste Zeit.“ Die Schüler haben nicht nur viel Interesse, sondern auch viele Fragen mitgebracht. Die heißt es für Gysi am Ende der Stunde zu beantworten. Von Schülerin Charlotte wird der Politiker beispielsweise nach einem idealen Regierungssystem gefragt. Gysi zögert nicht lange und plädiert für eine Weltregierung. Warum? Weil es, laut ihm, weltweit agierende Konzerne gibt, die nationalstaatlich nicht regulierbar und dadurch zu mächtig seien. Er fügt hinzu, dass es ihm ebenfalls nicht gefalle, dass ausschließlich die Kanzler gewählt, die Minister jedoch ernannt werden. Das gebe den Kanzlern eine absolute

Gregor Gysi wurde am 16. Januar 1948 in der deutschen Hauptstadt geboren. Er machte zunächst eine Lehre zum Facharbeiter für Rinderzucht mit Abitur und absolvierte anschließend ein Studium der Rechtswissenschaft. Ab 1971 arbeitete Gysi als einer der wenigen Rechtsanwälte in der DDR. Nach dem Mauerfall wurde er Vorsitzender der SED-PDS und 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Jahr 2002 wurde Gysi zum Berliner Bürgermeister und Senator gewählt, trat jedoch von beiden Ämtern nach sechs Monaten zurück. 2005 bis 2015 war er der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag. Inzwischen ist der Anwalt seit Dezember 2016 Präsident der Europäischen Linken.

„Ich hatte schon sehr hohe Erwartungen an Gregor Gysi, aber er hat sie komplett erfüllt. Allerdings hat er auf relativ wenige Fragen immer sehr lange geantwortet.“ Cajus, 15, Note: 1Größe. Außerdem könne so selbst „die größte Pflaume“ zum Kabinettsmitglied werden. Leider werden Gysi und das Klassenkollektiv von dem erbarmungslosen Klingeln der Pausenglocke unterbrochen, noch bevor alle Fragen beantwortet sind. Doch auch wenn sie alle gerne noch länger beieinander gesessen hätten, muss der Politiker nun zu einem Gerichtstermin weiterziehen, der keinen Aufschub erlaubt. So wirft er einen letzten charmanten Luftkuss in den Raum und verlässt die Klasse unter Applaus.

„Verglichen mit anderen Lehrern war es sehr spannend zuzuhören, da er nicht so kompliziert erklärte und alles sehr gut verständlich war.“ Julian, 15, Note: 2+ Nachher Als wir Gregor Gysi nach der Stunde nach einem Feedback fragen, äußert er sich angetan: „Ich finde, dass die Schüler sehr aufmerksam waren, ich weiß gar nicht, ob ich früher auch so war“, gesteht er und lacht. „Sie haben sehr kluge und interessante Fragen gestellt, ich war in jeder Hinsicht angenehm überrascht“, fügt er hinzu. Zu guter Letzt fragen wir ihn, wie er das demokratische Denken an Schulen fördern würde. „Ich würde zunächst über eine Frage abstimmen lassen, die ich noch nicht erklärt habe. Dadurch wird die Abstimmung völlig chaotisch und willkürlich. Dann würde ich den Sachverhalt erklären und noch mal abstimmen lassen, um den Schülern zu verdeutlichen, wie wichtig Wissen ist, bevor man eine Entscheidung trifft“, erklärt Gysi und fährt fort: „Das Wahlrecht bringt auch die Pflicht mit sich, informiert darüber zu sein, was man wählt. Auf Unwissenheit basierende Entscheidungen sind keine Demokratie, sondern Willkür.“ Text von Naomi As al , 19,

Redaktionspraktikantin, kann nicht nur ihren Namen tanzen. Fotos von Norbert Neuman n ,

Dresdner Fotograf, war schon bei den verschiedensten SPIESSER-Aktionen dabei.


„Ich bin total der Technik-Freak“

Tim Bendzko schreibt nicht nur schöne Liebeslieder, sondern zeigte sich im Interview auch als Trendanalytiker und im weitesten Sinne als E-Auto-Promoter. Mit SPIESSER-Autorin Sophie quatschte er über sein neues Album Filter, seine Affinität zur Technik und die Chancen, damit das (soziale und globale) Klima zu revolutionieren.


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Kissenschlacht Du hast im Oktober dein neues Album Filter rausgebracht. Was hat es mit dem Titel auf sich? Das Album heißt Filter, weil ich das Wort richtig gut finde. Lustigerweise bringt man es heute eher mit etwas Negativem in Verbindung. Man versteht unter filtern etwas aufzupimpen, das eigentlich gar nicht schön ist. Für mich ist filtern aber eher positiv, weil es ausdrückt, das Beste aus etwas herauszukitzeln. Genau das fand ich passend für mein neues Album. Ich habe dort zum ersten Mal viele Songs mit anderen zusammen geschrieben, mit dem Ziel, mehr aus mir selbst herauszuholen. Und ich finde, das ist mir echt gut gelungen. Du hast gerade schon angesprochen, dass hinter Filter auch negative Assoziationen stecken. Wahrscheinlich gibt es deshalb auch den Trend, dass immer mehr Menschen wieder wegwollen von filtergeschönten Darstellungen im Internet. Wie stehst du dazu? Wie du gerade sagtest, ist das ein Trend. Filter heißt ja nicht immer nur Instagram-Retusche. Selbst wenn ich zehn Fotos von mir selbst mache und eins davon aussuche, ist das immer noch mein Filter davon, wie ich mich sehe. Vielleicht geht es dabei aber auch mehr um die Art der Darstellungen und den Wunsch, Ehrlichkeit zu erzeugen, um damit weniger von sich selbst zu verstecken. Ich verstehe, was du meinst. Und prinzipiell finde ich das gut – trotzdem glaube

ich nicht daran. Auch wenn alle so tun, als wären sie total ungefiltert, ist das eigentlich gar nicht mehr möglich. Gefiltert wird immer. Das hat ganz viel mit Geschmack zu tun und auch mit Trends. Erinnerst du dich noch, als die ersten Smartphones aufkamen und es total in war, Rahmen um Fotos zu legen? So ähnlich ist es heute mit Lense Flares – den bunten Streifen auf Bildern, die wie natürliches Licht aussehen sollen. Beides sind am Ende nur Trends, die sich ändern, aber sie zielen trotzdem auf Fotobearbeitung und Filterung ab.

„Das nächste große Ding wird ein echter Sprachassistent.“ Interessant ist, dass hinter diesen Trends häufig ein Optimierungsanspruch steckt, von dem du in deinem Song Nicht genug singst. Hast du das Gefühl, manchmal zu hart zu dir selbst zu sein? Ja, auf jeden Fall. Mit fällt ab und an auf, dass ich eine Sache erreicht habe und trotzdem denke: Das muss jetzt noch mehr sein. Es ist schwierig zu lernen, dass das, was man hat, auch mal ausreicht. Gefühlt kriegen wir das seit der Kindheit ja schon anders gezeigt. Und auch Social Media hat einen großen Einfluss auf uns: Eigentlich ist es so positiv, dass wir dort aufgezeigt bekommen, was tendenziell überhaupt möglich ist. Aber da ist auch immer die Gefahr, dass man all das sieht und sich dann mit dem, was man hat, nicht mehr zufriedengibt.

Was machst du denn, wenn du bemerkst, dass du ziemlich unter Druck stehst und deine Akkus wieder aufladen möchtest? Mir geht es schon besser, wenn ich anfange, mir Stress einzugestehen. Ansonsten hilft es wirklich, das Handy mal wegzulegen oder den Vibrationsmodus auszuschalten. Ich merke richtig, dass mir Stress in die Muskeln schießt, sobald ich irgendwo ein Telefon vibrieren höre. Auf dem neuen Album geht es auch um Enttäuschung und weniger gute Phasen in der Liebe. Hast du Tipps, mit traurigen, negativen Beziehungsmomenten umzugehen? Die habe ich bestimmt, aber ob sie helfen, weiß ich nicht. (lacht) Ein bisschen Trost ist es für mich, zu wissen, dass ich das schon ein paar Mal überlebt habe. Daraus wächst die Erkenntnis, dass Liebe immer ein Auf und Ab ist. Ganz menschlich gesehen sind diese Tiefs sogar vielleicht die einfachere Situation, weil man weiß, dass es jetzt nur wieder besser werden kann. In den guten Pha-

Wann Tim das letzte Mal schockverliebt war? Findet’s raus auf youtube.com/SPIESSER


Tim Bendzko ist vielseitiger als nur musisch begabt. Vor dem Durchbruch mit seinem Song Nur noch kurz die Welt retten im Bundesvision Songcontest 2011 probierte er sich im Nachwuchsfußball, als Theologie-Student und Aktionär im Autohandel aus. Seither ist viel passiert: In den letzten acht Jahren sind vier deutschsprachige Alben von ihm erschienen, zahlreiche Songs landeten in den Charts und Tim Bendzko zählt mittlerweile zu den 100 einflussreichsten Deutschen. Mit seinem aktuellen Album Filter ließe der Titel sich halten: Seine 13 neuen Songs sind am 18. Oktober erschienen und wurden bereits Wochen im Voraus als „wohl schönste DeutschPop-Platte des Jahres“ angekündigt.

sen besteht immer auch die Gefahr, dass man darauf wartet, wann es wieder bergab geht. Dein Song-Feature Freier Fall mit Milow ist zweisprachig. Kannst du dir vorstellen, selbst auch mal in einer anderen Sprache zu singen? Wenn mein Englisch besser wäre, ja. (lacht) Ich schreibe meine Songs selbst und denke ja auch in Deutsch. Deshalb wäre es für mich total abwegig, in einer anderen Sprache zu singen. Aber unabhängig davon klingt es wirklich fürchterlich, wenn ich Englisch singe – das geht gar nicht. (lacht) Unser Heftthema ist diesmal „Technik und Lifestyle“. Wie würdest du denn deinen eigenen Lebensstil beschreiben? Wie passend! Ich bin total der Technikfreak. Also wenn du irgendeine Information zu einem neuen Gerät haben möchtest, frag mich einfach. Ich kann dir sicher alles erklären. Ansonsten ist mir in den letzten Jahren das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig geworden. Anfang des letzten Jahres habe ich begonnen, mich mit meiner Mobilität zu beschäftigen und bin dann auf Elektroautos gestoßen. Trotz dessen, dass noch nicht alles perfekt entwickelt ist und man immer wieder Vorwürfe hört, dass E-Autos in der Produktion noch nicht so sauber hergestellt werden, habe ich mich dazu entschlossen, ab jetzt elektrisch zu fahren. Irgendjemand muss ja damit anfangen. Außerdem kann ich dadurch schon dazu beitragen, die Sichtbarkeit für Elektroautos zu erhöhen.

Filter ist das vierte Studio-Album von Tim Bendzko, langersehnt nach dreijähriger Albumpause erschien es am 18. Oktober. Die Tour folgt im Mai 2020. Was ist das nächste Gadget, das deiner Meinung nach erfunden werden müsste? Pass auf: Das nächste große Ding wird auf jeden Fall ein echter Sprachassistent. Ich bin mir ganz sicher. Und ich glaube, dass das alles verändern wird. Okay, wie meinst du das? Ich meine einen Sprachassistenten, mit dem ich mich unterhalte, so wie wir uns jetzt unterhalten. Aktuell gibt es schon Sprachassistenten mit künstlicher Intelligenz, aber die schaffen immer noch kein richtiges

Gespräch. Ich glaube, dass wir gar nicht mehr so weit davon entfernt sind, mit Technik so zu reden wie mit Menschen.

Text von S ophie L orrain e S e nf, 23,

hat für ihr Studium schon technische Raritäten auseinandergeschraubt, moderne Medien liegen ihr aber eher. Fotos von Michael Kuchin ke -H o fe r,

freiberuflicher Fotograf, lebt in Berlin, arbeitet überall. Immer bereit, Neues zu entdecken.


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Experteninterview

Dank Papprequisiten und halbwitzigen Gags

Mit „Lifestyle“ assoziiere ich vor allem Sandstrand und braungebrannte Oberkörper. Dabei ist die eigentliche Wortbedeutung viel breiter gefächert! Grund genug, mein Schubladendenken zu überwinden und mich mit anderen Lebensstilen auseinanderzusetzen. Wie wär’s denn mal mit Gaming? Eigentlich ganz geil, weshalb ich das große Glück hatte, Trant von den Rocket Beans für ein Gespräch begeistern zu können. Stichwort Wortbedeutung, was bedeutet Lifestyle denn nun? Der Duden bietet dafür eine recht simple Erklärung an: Lifestyle, das heißt nichts anderes als Lebensstil, also eine charakteristische Art und Weise, das Leben zu gestalten. Da Individualisierung weiterhin als anhaltender Trend in unserer modernen Gesellschaft besteht, wird die Differenzierung von sozialen Milieus (und damit auch Lebensstilen) unweigerlich vorangetrieben. In Kombination mit der Durchdringung des Alltags mit Technik entstehen zahlreiche neue Möglichkeiten, das eigene Leben zu gestalten. Exemplarisch könnte man hier das Live-Streaming-Videoportal Twitch mit seinen Streamenden nennen, welche Nischen in der Medienlandschaft besetzen und dennoch

von abertausenden Menschen angesehen werden. Entertainment überall, zu jeder Zeit? – Das ist ein Knackpunkt unserer Ära. Das wissen auch die Boys und Girls von Rocket Beans TV, welche ihren Sender nach dem TV-Aus von Game One an den Start brachten und damit einen rettenden Leuchtturm auf hoher See für Gaming- und Nerdkultur schufen. Als Seemann verkleidet wagte ich mich hinaus aufs raue Meer, um in unbekannte Sphären vorzudringen. Und bei Gott, Neptun war mir wohlgesonnen! So erhielt ich kurz vorm Ertrinken Rettung aus dem Kosmos der Rocket Beans. Es war kein Geringerer als Trant, welcher mich metaphorisch aus dem Wasser zog und mit seinem Seemannsgarn verzauberte.

Giga galt Anfang 2000 als erster Internetfernsehsender, bei dem die Interaktion mit Zuschauenden von hoher Bedeutung war. Heute ist das der Normalzustand. Hat sich die Arbeit in der Gaming-Branche auch darüber hinaus verändert? Was sich auf jeden Fall verändert hat, ist die Art, wie die Leute an Informationen kommen. Früher waren es in erster Linie Printmagazine. Als ich jung war, habe ich jeden Monat auf eine neue Ausgabe gehofft. Der große Umschwung kam erst mit dem Durchbruch von YouTube. Da haben viele mit Let’s Plays angefangen und es gibt viele Leute, die Nischen bedienen und sich auf bestimmte Spiele spezialisieren. Die reden


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Rocket Beans TV dann ganz ausführlich und leidenschaftlich über diesen kleinen Bereich. Game Two ist da anders: Wir probieren, alles abzudecken. Das widerspricht aber ein wenig den Spielregeln von YouTube. Dort pickt sich halt jeder sein Favorite raus. Deshalb ist es auch verwunderlich, dass die Leute uns gucken. So eine richtige Magazinsendung, wie wir sie machen, fällt mir von anderen Kanälen gar nicht ein. Die Community ist maßgeblich am Erfolg von Rocket Beans TV (RBTV) beteiligt, hat unter anderem am Anfang durch finanzielle Unterstützung das Überleben des Senders gesichert. Wie würdest du die Bindung zur Community beschreiben? Ich bin mir auch nicht sicher, ob unsere Community-Bindung anders ist als bei anderen YouTubern. Aber wenn man darüber redet, warum unsere Community so eng mit uns ist, dann kommt man schnell zum Punkt Authentizität. Wir versuchen schon, relativ unverfälscht rüberzukommen und das schätzen die Leute auch. Bei uns geht vieles ineinander über. Das macht das Ganze nahbarer. Man merkt einfach, dass wir da sehr viel Leidenschaft reinstecken, Spaß bei der Sache haben und ähnlich wie unsere Community denken.

Carsten Grauel aka. Trant bekam im zarten Alter von fünf eine Atari VCS – während seine Eltern diesen Tag verfluchen sollten, wurde in ihm eine anhaltende Passion für Videospiele geschürt, welche bis heute anhält. Über das offizielle Playstation-Magazin ist der gebürtige Hesse 2006 in der Game One-Redaktion gelandet, bevor es ihn nach der TV-Absetzung 2014 zu Inside Playstation zog. Inzwischen ist er wieder sicher im Hamburger Heimathafen der Rocket Beans eingelaufen, wo er an Game Two mittüftelt. Darüber hinaus hat sich Trant auch in der Musikbranche einen Namen gemacht. Mit Songs wie Looten und Leveln oder Damage Damage konnte er auch jenseits seines Arbeitsplatzes für Furore sorgen. RBTV ist so etwas wie die Anlaufstelle Nr. 1 in Deutschland für Popund Nerdkultur. Worin hebt ihr euch von der Konkurrenz ab? Es ist cool, dass es das hier gibt, weil es so bunt gefächert ist. Da ist für jede Person etwas dabei, egal ob es um Comics, Filme oder Spiele geht. Das ist schon besonders, dass es dieses Konglomerat an Menschen gibt, die sich zusammenfinden und mit Expertise auch noch unterhaltsam darüber quatschen. Wenn es uns nicht gäbe, würde auf jeden Fall etwas in der deutschen Medienlandschaft fehlen. Wir sind eben nicht ganz so hochglanz und glossy. Manchmal ist es hier eben etwas chaotisch und ein bisschen muckelig. Vielleicht kann man es ein wenig als virtuelles Zuhause bezeichnen. Wir geben den Leuten das Gefühl, mit uns gemeinsam auf der Couch sitzen zu können. „Typen von nebenan mit Requisiten aus Pappe, die halbwitzige Gags über Videospiele machen. “ Das hat der YouTube Channel Walulis einst über euch gesagt. Wie erklärt ihr euch dennoch den großen Erfolg von Game Two? Oder ist genau das der Erfolgsgarant? Bei Game One hatten wir damals eine Sendung zu Destroy all Humans, wofür wir uns das erste Mal verkleidet haben. Wir hatten kein fettes Budget für Verkleidungen, also haben wir einfach einem unserer Kollegen eine Alienmaske aus Gummi aufgesetzt und

dann ein Interview geführt. Das war zwar super schäbig, aber witzig. Beim Schnitt denkt man dann: „Das sieht unfassbar scheiße aus“, aber man muss unheimlich lachen. Klar, mit guten Requisiten wäre das auch cool gewesen, aber schlecht gebastelt aus Pappe ist schon oft lustig. Deswegen würde ich schon sagen, dass das zum Erfolg beigetragen hat. Du warst ja auch schon ein paar Mal viral. Was macht ein popkulturelles Phänomen für dich aus? Gibt es bestimmte Dinge, die es braucht, um viral zu gehen? Das wüsste ich auch gerne. Es gibt sicherlich Schritte, die man befolgen kann, um die Chancen zu erhöhen, etwas Virales zu machen. Bei mir war das nie direkt geplant. Vielleicht lag es eher daran, dass es Lieder waren. Lieder haben ganz gute Chancen, Reichweite zu generieren. Die sind kurz und knackig, man kann mitwippen und sie sind einfach zu konsumieren. Also wenn es dann nicht komplett kacke ist – oder gerade weil es komplett kacke ist –, kann so was durch die Decke gehen. Aber ein Rezept gibt es nicht. Wir machen halt irgendeinen Kram und der funktioniert dann auch mal. Mit deinem Tun und Handeln beeinflusst du viele Menschen. Du bist Idol und Vorbild, auch wenn vielleicht nicht im klassischen Sinne. Versuchst du dennoch, bewusst eine Botschaft mitzugeben? Ich habe jetzt direkt keine Message, etwas Moralisches, was ich vermittle. Das schwingt eher mal mit, wenn ich mich äußere. Wir hatten mal das Thema Lootboxen. Da habe ich mich auch ganz klar positioniert und gesagt, dass ich das blöd finde. Das ist etwas, worauf ich aufmerksam machen wollte. Das war aber auch eher die Ausnahme. Im Grunde sind es dann ganz normale Meinungsäußerungen, wie ich zu einem Thema stehe. Aber ich kann nicht sagen, eine bestimmte Botschaft teilen zu wollen. Ich bin halt einfach Trant. Text von Duc Hai L e, 22,

ist Praktikant in der Redaktion und besitzt dieselben Eigenschaften wie ein Schwamm – saugt alles auf, was geht. Fotos von Sara L odes erto, Ro wd y g raph ie

kein Nerdgirl, spielt aber trotzdem gerne mal Videospiele auf Konsolen von NES bis PS4.


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FAHRR

Teil 43

Passende Fahrschule finden

E G N Ful-Ä N A SPIESSER Fahrsch Serie im

Die

Auf die folgenden Punkte sollten zukünftige Fahrschüler/-innen auf der Suche nach der richtigen Fahrschule achten.

1

Gesamteindruck

2

Stelle dir folgende Fragen zum Gesamteindruck deiner Fahrschule.

Werden alle Fragen beantwortet?

Social Media: Ist die Kommunikation über soziale Netzwerke ansprechend?

Folgende Fragen sollten in einem Beratungsgespräch geklärt werden: Liegt ein Ausbildungskonzept vor und wie sieht dieses aus?

Standort: Ist die Fahrschule bequem für dich zu erreichen? Schaufenster: Wirkt es gepflegt und einladend?

Wann, wo und wie oft findet Theorieunterricht statt?

Einrichtung: Der Fahrschüler verbringt viel Zeit in den Räumen der Fahrschule, kannst du dich in der Fahrschule wohl fühlen?

Kannst du Fahrstunden buchen und wie? Wie wirst du beim Lernen unterstützt? Beispielsweise in der Theorie durch geeignetes Lehrmaterial oder in der Praxis durch das Angebot eines Fahrsimulators

Öffnungszeiten und Zeiten der Theoriestunden: Lassen sie sich mit deinem Alltag verbinden? Ansprechpartner: Stehen bei Fragen Ansprechpartner zur Verfügung?

3

Preise

Das Beratungsgespräch gibt den ersten persönlichen Eindruck und ist daher sehr wichtig. Auf folgende Punkte sollte im Beratungsgespräch vor allem geachtet werden: Nimmt sich die Fahrschule ausreichend Zeit?

Website: Ist sie informativ, gibt sie Informationen über den Führerschein?

Fahrzeuge: Gefallen sie dir? Kannst du dir vorstellen, darin Fahren zu lernen?

Beratungsgespräch

4

Genaue Aussagen über den Preis sind vor Beginn der Ausbildung nur schwer zu treffen. Der Preis ist abhängig von der Qualität der Ausbildung, deinem Geschick und damit der Anzahl der Fahrstunden. Grober Anhaltspunkt – aus folgenden Kosten setzt sich der Preis des Führerscheins zusammen: Fixe Bestandteile (Anmeldebetrag + Theorieunterricht) + variable Bestandteile (Anzahl der Fahrstunden) Achtung: Vor allem das Wiederholen von Prüfungen verursacht hohe Kosten. Deshalb: nicht nur den Preis, sondern vor allem die Qualität beachten!

Bauchgefühl Achte auf dein Bauchgefühl! Nur wenn du dich in der Fahrschule, in den Autos und mit dem/ der Fahrlehrer/-in wohl fühlst, kannst du auch ein gutes Resultat erzielen!

TIPP: Code scannen und auf dem Blog von fahrschule-123.de noch mehr dazu lesen!

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Rätsel

Lifestyle und Technik gewinnen! 1x Workshop von Stage School Hamburg

Zum DVD- und BD-Release von Traumfabrik (EuroVideo Medien) am 12. Dezember verlosen wir unter allen 16- bis 26-Jährigen einen Intensiv-Workshop für Tanz, Gesang und Schauspiel der Stage School Hamburg. Einlösbar in der Stadt deiner Wahl bis Ende 2020! www.stageschool.de 5x Filmreifer Sound mit Wonderboom-Lautsprechern 3 ENGEL FÜR CHARLIE startet demnächst im Kino. Wer nicht nur im Kino auf filmreifen Sound wert legt, der kann jetzt zum Kinostart den portablen Bluetooth®-Lautsprecher WONDERBOOM™ 2 von Ultimate Ears mit bis zu 10 Stunden sattem Sound gewinnen. Filminfos: www.DreiEngelFürCharlie.de

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Diese wireless Bone-ConductionKopfhörer ermöglichen es dir, Umgebungsgeräusche uneingeschränkt wahrzunehmen – für mehr Sicherheit beim Joggen, Radfahren und Autofahren! www.aftershokz.com.de

Auf SPIESSER.de/gewinnen

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Orange YC GmbH SPIESSER-Redaktion Fetscherstraße 32 01307 Dresden

Einsendeschluss: 6. Januar 2020

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Malen nach Zahlen

Welches Tier ist das?

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Hier ist das Tier abgebildet, das neben einem Adler auf dem Wappen des Landes zu sehen ist, in dem die UN-Klimakonferenz im Dezember dieses Jahres stattfindet.

4x Mappen und Federmäppchen von FeuerWear

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3x Videokamera zu Mister Link Zum Heimkinostart des Stop-Motion-Abenteuers Mister Link – ein fellig verrücktes Abenteuer (ab jetzt auf DVD und Blu-ray) verlosen wir drei kompakte easypix Videokameras Flash von myToys plus je eine Blu-ray! www.myToys.de

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5x Easy Glow – Naturkosmetik Gewinnt tolle Anleitungen für selbst gemachte Kosmetikprodukte mit ausgewählten natürlichen Zutaten und einfacher Herstellung. Für alle, die wissen wollen, was auf ihre Haut kommt.

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Eure Ideen für die #einewelt gesucht! Globale Themen gehen uns alle an! Ihr habt Lust darauf, zum Thema „„Meine, deine unsere Zukunft?!“ Lokales Handeln – globales Mitbestimmen Projekte zu entwickeln und gemeinsam umzusetzen? Egal ob Fotos, Texte, Videos, Kunst oder Musik – lasst eurer Fantasie freien Lauf! Am Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik können Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen und Schulformen teilnehmen! Themen könnten z. B. nachhaltiger Konsum, Menschenrechte, Plastikmüll, Flucht und Migration oder Klimawandel sein. Es warten tolle Preise im Gesamtwert von über 50.000 Euro.

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Endlich Ruhe … … zumindest bis zum neuen Jahr! Dann startet SPIESSER wieder mit einer neuen Ausgabe, noch mehr unpassenden Inhalten und viel Vorfreude auf eure Kritik und Kommentare. Hier findet ihr Reaktionen auf unsere Artikel aus der letzten Ausgabe sowie Videos, Posts und Highlights von SPIESSER Online.

SPIESSER erscheint bundesweit mit einer Druckauflage von 400.000 Exemplaren (IVW III/19). Herausgeber Orange YC GmbH Fetscherstraße 32 01307 Dresden Geschäftsführer: Björn Peters (V.i.S.d.P.) Telefon: 0351 288549-000 Fax: 0351 288549-549 Web: SPIESSER.de Mail: info@SPIESSER.de Redaktionsleitung: Polina Boyko

Video- Kommen ta Kissenschlacht r zur SPIESSERmit Dendeman n:

Mar tin Meiwes

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Humor ist der Bruc h mit dem Erwarte ten. Dende treibt das Pr inzip auf die Spitze. #liebe

Wunderkind.

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Ich finde, Dendeman n ist auf jeden Fall Kunst in Person und seine Tracks sind Meister werke. <3

Layout: Toni Benecke, Paula Hohlfeld Lektorat: Ute Nitzsche Redaktion: Naomi Asal, Caroline Böhme, Tabea Grünert, Duc Hai Le, Sarah Plobner Assistenz: Susann Thannert Mitarbeiter dieser Ausgabe: Kevin Groth, Veronika Hofmann, Frieda Rahn, Lara Schech, Sophie Lorraine Senf, Maximilian Sepp Wir lieben alle SPIESSER, egal welchen Geschlechts. Damit aber trotzdem alles im SPIESSER und auf SPIESSER.de gut lesbar ist, verwenden wir weibliche und männliche Sprachformen als Paarformen oder das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen sind bei uns wie Farben – sie sind für alle da.

Fotos: Julia Bengeser, Michael Kuchinke-Hofer, Franz Leuschner, Sara Lodeserto, Norbert Neumann, SailToTheCop.com Illustration: www.flaticon.com, www.freepik.com

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Blattkritik Ausgabe #18 3 Ver tretungsstunde mit Angelina Kirsch:

Sehr sympathisch. Wo sie recht hat , hat

sie recht.

Distribution Orange YC GmbH

or y abe #183 Titelst “ Blat tkritik Ausg ägt mein Job? rtr ve a di Me l „Wie viel Socia

lia nimmt in der Gesel Sehr gut. Social Med . ein rt ößeren Stellenwe schaft einen immer gr

willkommen@orange-yc.de Telefon: 0351 288549-000 Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos usw.; Nachdruck von Beiträgen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, zugesandte Beiträge zu kürzen.

Ohne euch ist der SPIESSER nichts – Werdet Autoren, Fotografen oder Videojournalisten! Einfach auf SPIESSER.de/autor anmelden.

SSERentar zur SPIE Video- Komm lina Kirsch: ge An it tunde m Vertretungss Mar tin Meiwes

:

sstunde ☝ er eine Vertretung Endlich mal wied n St Lovely Unicor

ella:

nen wenige Filme, bei de Es gibt leider nur haben. zu n ve gut ist, Kur gesagt wird, dass es

Titelfoto: Tim Bendzko Fotograf: Michael Kuchinke-Hofer

Der nächste SPIESSER erscheint am 24. Februar 2020.


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