RU N U P | F RÜ H L I N G 2015
SportImPuls
Frühling 2015 testen laufen erleben genießen
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Laufschuhtest - Warum neutral immer öfter gewinnt // RunAustria - Mehr als ein ImPuls // Frühlings Erwachen - Wie der perfekte Start gelingt // VCM - Weil Europa ruft // 42.2_MyWay Was Frauen zum Marathon zieht // BridgeRunner - Laufend Brücken bauen // Hammermann - Wie der Mann tickt, der den Hammer hält // Essen - Kraft für den Marathon // Stampfl - Die Leseprobe
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Editorial
Editorial
A nd re a s Ma ier u nd Rola nd Rom a n i k
Spitzenreiter des Zeitgeists Wenn einer etwas macht, verändert er sein Leben. Wenn
Zaubermittel Laufen. Es bringt Gesundheit, Freude, Aner-
viele das Gleiche machen, verändern sie die Gesellschaft. So
kennung. Als sportliche Massenbewegung ist das Laufen ein
auch beim Laufen. Großevents wie der Vienna City Marathon
Riese geworden. Damit hat sich der Charakter gewandelt,
oder der Frauenlauf haben die Gesellschaft in jedem Fall
und man kann fragen, wo wir stehen und wohin die Reise
mitverändert. Sagen nicht wir, sondern sagt Norbert Bachl,
geht. Ist das Laufen Ausdruck der Leistungsgesellschaft?
langjähriger Vorstand des Instituts für Sportwissenschaften
Oder Ausdruck der Spaßgesellschaft? Ist es Ernst? Ist es Fun?
an der Universität Wien. Eine enorme Mobilisierungskraft
Ist es natürliche Bewegungsfreude? Ist es ein genetisches
zu mehr Sport und Gesundheitsbewusstsein geht vom Laufen
Programm? Ist es sanfter Zwang, um beim beruf lichen Kon-
und seinen Topevents aus.
kurrenzkampf nicht ins Hintertreffen zu geraten?
Ist es Spaß? Ist es Ernst?
Und wer bestimmt heute, wie wir laufen? Früher waren es Trainer und Experten, die Namen wie Steffny, Wessinghage oder Millonig trugen. Deren Know-How ist alles andere als irrelevant geworden. Aber das Interesse daran scheint zu verblassen, und damit die Bereitschaft zum strukturierten
Wir schließen uns diesem Gedankengang natürlich an. Um
Training, das auch zäh sein kann. Nun sagen Apps, was läuft.
zu sehen, wie groß die Veränderungen sind, braucht man nur
Oder sportliche Menschen mit guten Social-Media-Skills.
ein paar Jahre oder Jahrzehnte zurückschauen. Die Außen-
Dazu geben lauf begeisterte Blogger die Vorzüge jener Pro-
seiter und Verrückten von einst – Läufer – sind längst mitten
dukte weiter, die sie zum Nullpreis erhalten.
in der Gesellschaft angekommen und Spitzenreiter des Zeitgeists.
Auf großen Feldern sprießen auch obskure Blüten. Aber fest steht: Österreich läuft, und zwar mehr als je zuvor. Die Teil-
Durch das Laufen werden wichtige Werte und Wirkungen
nahmefelder beispielsweise beim VCM sind so groß, wie man
des Sports transportiert. Die Eigenleistung des Menschen,
sie sich vor fünf Jahren noch nicht vorstellen konnte. Laufen
die in der Wirtschaft, Politik und vielen anderen Bereichen
ist keine Mode, sondern ein stabiler und immer noch wach-
oft nicht erkennbar ist, wird sichtbar und ermöglicht den
sender Trend. Zu den Themen dieses Sports wollen wir von
Läufern soziale Anerkennung. Und Anerkennung bedeutet
RunUp die wichtige Stimme sein. Mit der neuen Ausrichtung
gleichzeitig Integration. So formuliert der Sportsoziologe
des Magazins, optisch und inhaltlich, wird das unterstrichen.
Otmar Weiß.
Wir hoffen, es gefällt.
Coverfoto //SIP
Nur so als Impuls für Sie: Wir gehen heute auch noch laufen!
RunUp // Frühling_2015
5
Inhalt
inhalt
frühling//14 5//Editorial 6//Inhalt 7//WarmUp 8//Im Fokus 10//Mixed Zone 12//Krimskrams
testen 13//Laufschuhtest
laufen
28//Frühlings Erwachen 34//Den Mann mit dem Hammer besiegen 36//René auf Reisen 38//42.2_MyWay
erleben
42//Franz Stampf l: Leseprobe 48//Mark Milde im Interview 50//VCM – Wir sind Europa!
genießen
54//Kraft für den Marathon 56//Bio: Pro oder Contra? 58//RunAustria: Ausbildung 60//Durch die Rolle rollen 62/Impressum 63//Büchertipps: Faszien 64//Bridgerunner 66//Weitwinkel 6 RunUp // Frühling_2015
Warmup
WarmUp
T hom a s Kof ler
Nach seinem Europarekord muss sich Mo Farah öffentliche, nationalistische Angriffe seines Vorgängers gefallen lassen. Eine absolut deplatzierte Reaktion! Foto_SIP Mo Farah läuft beim Lissabon Halbma-
punkte seines Lebens: In Mogadischu
rathon in einer Zeit von 59:32 Minuten
als Sohn eines Briten und einer Soma-
als Sieger ins Ziel – Europarekord! Fans
lierin geboren, im Alter von acht Jahren
des britischen Lauf helden applaudieren
nach London übersiedelt und erst dort
begeistert, Experten staunen anerken-
mit dem Laufsport begonnen. Farah ist
nend. Doch nicht alle reagieren auf die-
durch und durch Brite und somit Euro-
se fantastische Leistung wohlwollend.
päer, auch wenn er eine andere Hautfarbe hat als der Großteil seiner Landsleu-
Der Spanier Fabian Roncero ist der ent-
te. Gleich wie er schneller laufen kann.
thronte Europarekordhalter. 14 lange
Dass eine Person wie er Europarekorde
Jahre war er der einzige Europäer, der
laufen darf, sollte heutzutage keine Fra-
jemals im Halbmarathon unter einer
ge der moralischen Legitimation sein.
Stunde blieb. Anstatt Farahs Leistung respektvoll zu akzeptieren, kritisierte
Die Veröffentlichung eines derartigen
er in der spanischen Sporttageszeitung
Artikels war definitv auch kein kluger Schachzug. Medien neigen häufig zur
„Europarekorde allen Europäern“
Übertreibung oder verfallen Marktschreiern für brisante Aussagen. Die öffentliche Darstellung heikelster gesellschaftlicher Themen verzerrt leicht und findet schnell fanatische Anhänger. Die häufig vorherrschende Wahr-
„Marca“ die Anerkennung des Rekords
nehmung europäischer Gesellschaften,
aufgrund Farahs Herkunft aufs schärfs-
sie werden von Immigranten förmlich
te. Europarekorde den Europäern, den
überrannt, ist auch eine Folge davon.
Ur-Europäern! So seine augenscheinliche Einstellung.
In der multikulturellen Welt von heute sind aber Toleranz, gegenseitiger
Vielleicht war es der persönliche Frust,
Respekt und Maßnahmen, die zu ge-
der Roncero zu diesem Fehltritt moti-
lungener Integration beitragen, wün-
vierte. Vielleicht ließ ihn der allgemei-
schenswert. Der Sport bietet ideale Vo-
ne Missmut über zunehmende Natio-
raussetzungen und verfügt über eine
nentransfers afrikanischer Läufer auf
ausgeprägte Macht, sichtbare Vorbild-
Basis reiner finanzieller Profite zu die-
wirkung zu entfalten. In negativem wie
ser verbalen Entgleisung hinreißen.
in positivem Sinne. Medien haben mit ihrer Berichterstattung die wichtige
Fakt ist, die Äußerungen haben Mo
Aufgabe, mit Verantwortungsbewusst-
Farah auf einer nationalistischen und
sein und Sensibilität diese Botschaft zu
rassistischen Ebene getroffen. Jeder,
verbreiten. Genauso wie Persönlichkei-
der den Briten kennt, weiß die Eck-
ten des Sports. RunUp // Frühling_2015
7
im Fokus
Foto// Johannes Langer Location// Olhos de Água, Algarve Kameradaten// Canon EOS-5D III + Objektiv EF24-105mm f/4L USM 24mm, 1/1.000 sec bei Blende 5, ISO 200
8 RunUp // Frühling_2015
im Fokus
Karl Aumayr, Marathonläufer Das Geheimnis des Vorwärtskommens. Ein weißer Fleck am Meer, östlich von Albufeira an der portugiesischen Algarve: verwinkelte Gassen, Fischerkneipen und ab und an ein magischer Platz, der den Blick auf das in der Sonne glitzernde Meer freigibt. Hierher hat sich der Läufer Karl Aumayr zurückgezogen, um seinen vielleicht wichtigsten Marathon vorzubereiten. Denn bald schlägt die Stunde der Wahrheit für seine letzte leistungssportliche Herausforderung: ehrliche 42.195 Meter gilt es zu bezwingen. Boa Sorte!
RunUp // Frühling_2015 9
Mixed Zone
Wenth überzeugt bei Hallen-EM Mit einem siebenköpfigen Team nahm band ÖLV an den Hallen-Europameisterschaften von Prag teil. Die eindrucksvollste Leistung lieferte dabei Jennifer Wenth (SVS Leichtathletik) ab, die sich durch eine deutliche
Foto//vanZee
der Österreichische Leichtathletik Ver-
Kenianer dominieren bei Crosslauf-EM
Verbesserung der persönlichen Bestleistung für den Finallauf über 3.000m
Geoffrey Kamworor und Agnes Tirop
qualifizieren konnte. Tags darauf setz-
heißen die Crosslauf-Weltmeister von
te die 23-jährige Niederösterreicherin
Guiyang 2015.
noch einen drauf, belegte den fantastischen neunten Rang und lief erstmals
Der 22-jährige Kenianer setzte sich im
in ihrer Karriere unter neun Minuten.
11,87 Kilometer langen Herren-Rennen
Dies hatte zuvor aus österreichischer
knapp gegen seinen Landsmann Bedan
Sicht in der Halle einzig Susanne Pum-
Karoki durch. Davor haben die Kenia-
per vor zehn Jahren geschafft. Wenths
ner in einer beispielhaften taktischen
Resultat bedeutet die erste einstellige
Zusammenarbeit die endschnellen Ri-
Platzierung für Österreich bei Europa-
valen aus Äthiopien durch ein konstant
meisterschaften (Freiluft und Halle) seit
hohes Tempo abgehängt. Die Bronze-
zweieinhalb Jahren. „Unsere Zielvorga-
medaille sicherte sich Muktar Edris aus
be, besser abzuschneiden als in Zürich
Äthiopien.
und Göteborg haben wir erreicht“, lautete die Bilanz von ÖLV-Sportdirektor
Im 8,01 Kilometer langen Damen-Ren-
Hannes Gruber.
nen gewann das 19-jährige Supertalent aus Kenia die Goldmedaille mit einer
Die Analyse der Leistungen der weite-
beeindruckenden Vorstellung. Sie dik-
ren österreichischen Läufer fiel unter-
tierte das Rennen vom Start bis zum
schiedlich aus: Während Andreas Vojta
Ziel. Eizig die gleichaltrige Senbere
(team2012.at) im 3.000m-Vorlauf der
Teferi konnte einigermaßen mithalten
Herren einen rabenschwarzen Tag er-
und sicherte sich vor ihrer Landsfrau
wischte und beinahe überrundet wur-
Netsanet Gudeta die Silbermedaille.
de, hielt Vereinskollege Brenton Rowe
Tirops WM-Titel bedeutete die 300. Me-
alle Versprechungen und erzielte im
daille für Kenia bei Crosslauf-Weltmeis-
Vorlauf eine persönliche Bestleistung,
terschaften.
die allerdings nicht für die Finalqualifikation reichte. Für den Austro-Australier war dieses Rennen der erste Wettkampf unter einem Hallendach in seinem Leben. Andreas Rapatz (ULV Krems) hoffte im 800m-Lauf auf eine
Pfeil, Steinhammer und Bruneder-Winter Staatsmeister im Crosslauf
Qualifikation fürs Halbfinale. Zu einem
10
RunUp // Frühling_2015
aus taktischer Sicht unglücklich verlau-
Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr)
fenden Rennen kam ihm auch noch ein
und Christian Steinhammer (USKO
Sturz im Zielsprint in die Quere.
Melk) haben ihre Vormachtstellung
Mixed Zone
Baierl drittschnellste Halbmarathonläuferin Österreichs
in der österreichischen Crosslauf-Szene bei den Staatsmeisterschaften im Crosslauf in Salzburg-Rif eindrucksvoll untermauert.
Dank einer starken Leistung, welche Der Oberösterreicher gewann das Ren-
mit Rang vier belohnt wurde, ist Anita
nen über die lange Distanz ebenso
Baierl (TuS Kremsmünster) in der ewi-
überlegen wie der Niederösterreicher
gen Bestenliste des ÖLV weiter nach
jenes über die kurze. Eine starke Leis-
oben geklettert.
tung zeigte Stephan Listabarth (DSG Beim zweiten Halbmarathon ihrer Kar-
nen jeweils als Dritter aufs Treppchen
riere überquerte sie die Ziellinie exakt
lief. Über die kurze Distanz musste er
nach 1:13:23 Stunden und steigerte ihre
seinem Vereinskollegen Christoph San-
Zeit vom Jedermannlauf 2014 um über
der, über die lange Distanz dem Tiroler
zweieinhalb Minuten. In der Geschich-
Simon Lechleitner (LG Decker Itter)
te des österreichischen Laufsports sind
knapp den Vortritt lassen.
einzig die mehrfache Berglauf-Welt-
In Abwesenheit Jennifer Wenths (SVS
und -Europameisterin Andrea Mayr
Leichtathletik), die sich nach den Strapazen der Hallen-Europameisterschaften in Prag eine sportliche Erholungszeit gönnte, gestaltete sich das Rennen bei den Damen als offen. Von einem
Foto//SIP
Volksbank Wien), der bei beiden Ren-
und Susanne Pumper jemals über diese Distanz schneller gelaufen.
Ein Weltstar beim Mauritius Marathon
engagierten Lauf profitierend jubelte
Pathologe glaubt, Samuel Wanjiru wurde ermordet
Martina Bruneder-Winter (LAC Jodl
Der ehemalige Weltrekordhalter und
Packaging) über ihren ersten Staats-
aktuelle
meistertitel im Crosslauf vor Sara Vilic
Kipsang wird gemeinsam mit seiner
Laut des Berichts des kenianischen Pa-
(WFV Finkenstein) und der jungen Ju-
Frau Doreen als Ehrengast dem 6.
thologen Dr. Moses Njue wurde Samuel
lia Millonig (ULC Riverside Mödling).
Mauritius Marathon am 19. Juli bei-
Wanjiru in der Nacht des 16. Mai 2011
wohnen.
ermordet.
Dabei unterstützen die beiden die Ver-
Der Olympiasieger von Peking 2008
anstaltung als Botschafter bei diversen
war in dieser Nacht vom Balkon seines
Charity-Events vor Ort und besuchen
Hauses gestürzt, dieser Sturz sei aber
gemeinsam mit interessierten Läufern
keineswegs tödlich verlaufen. Davon ist
ein SOS-Kinderdorf. Bevor Kipsang
Pathologe Dr. Moses Njues nach einer
zu Gast beim Mauritius Marathon ist,
langwierigen Autopsie überzeugt.
Weltklasseläufer
Wilson
möchte er beim London Marathon, wo er erstmals gegen den neuen Welt-
Dementsprechend wurde der Kenianer,
rekordhalter Dennis Kimetto antritt,
der im Alter von nur 24 Jahren auf dem
selbst Vollgas geben.
Weg ins Krankenhaus verstarb, entwe-
Foto//SIP
der durch einen Schlag auf den Kopf geDer Mauritius Marathon eignet sich
tötet, als er als Folge des Sturzes bereits
als exotisches Laufabenteuer für Ma-
verletzt am Boden vor seinem Haus
rathonbegeisterte. Die wunderschöne
lag, oder wurde sein Sturz vom Balkon
Über 400 Crossläuferinnen und Cross-
Strecke entlang der Küste zum Indi-
durch diesen Schlag erst ausgelöst.
läufer nahmen an den Rennen der
schen Ozean bringt den Teilnehmern
diversen Altersklassen teil, lieferten
die Schönheiten und Schätze der Ur-
Mutmaßlicher Auslöser eines Famili-
tolle Leistungen ab und sorgten für
laubsinsel in einer familiären Atmo-
enstreits war die weibliche Begleitung,
spannende Entscheidungen. Gelaufen
sphäre näher. Informationen aus erster
mit der Samuel Wanjiru am späten
wurde auf einer wunderschönen und
Hand über den Mauritius Marathon
Abend nach einer Feier zu Hause auf-
abwechslungsreichen, aber gleichzeitig
erhalten Sie im Rahmen der Sport Mall
kreuzte. Seine Ehefrau Teresa Njeri soll
selektiven Strecke auf dem Areal des
beim Salzburg Marathon am 1. und 2.
ihn darauf hin zur Rede gestellt haben
ULSZ Rif nahe Salzburg.
Mai im Kongresshaus Salzburg.
und das Drama nahm seinen Lauf. RunUp // Frühling_2015 11
Ultra BOOST von adidas Bei der Entwicklung des Ultra BOOST
Eric Liedtke, Vorstandsmitglied der adi-
setzte adidas die ARAMIS 3-D-Form
das Gruppe: „Wir wollten dem Wunsch
und
um
der Athleten nach mehr Energie nach-
Oberf lächendehnungen für Obermate-
-Oberf lächenmessung
ein,
kommen. Unser Ziel war es, den großar-
rial und Außensohle exakt ermitteln zu
tigsten Laufschuh aller Zeiten zu entwi-
können. Renommierte technische In-
ckeln. Mit dem neuen Ultra BOOST ist
stitutionen wie die NASA, Boeing und
uns das gelungen.“ Der Ultra BOOST ist
Audi nutzen dieses System für Messun-
das erste Modell, das zu 100 Prozent auf
gen bei Crash-Tests, Vibrationsanalysen
das BOOST Dämpfungsmaterial setzt.
und Strapazierfähigkeitsstudien.
EUR 179,95
Fotos//Hersteller
Krimskrams
adidas.at
Nike Free-Kollektion 2015 Nike präsentiert drei neue und weiter-
Das Besondere an der neuen Kollek-
entwickelte
den
tion ist das überarbeitete Obermaterial,
Nike Free 3.0 Flyknit, den Nike Free 4.0
das dafür entwickelt wurde, harmo-
Flyknit und den Nike Free 5.0. Die neu-
nisch mit der natürlichen Flexibilität
en Modelle sind ein weiterer Schritt,
des Schuhs zusammenzuwirken. Die
den natürlichen Bewegungsablauf der
neue Kollektion bietet Läufern drei ver-
Füße zu unterstützen, indem das De-
schiedene Modelle mit zunehmend bar-
sign auf die Merkmale reduziert wird,
fußähnlichem Laufgefühl.
Laufschuhmodelle:
die dem Läufer ein natürliches Laufer-
nike.com
lebnis ermöglichen.
Läufer aufs Rad Polar, der führende Hersteller von Herzfrequenz-Messgeräten und Trainings- und Radcomputern, hat für den Polar V650 – seinen ersten GPS-Radcomputer – den prestigeträchtigen if Design Award 2015 gewonnen. Mit innovativem, funktionalem und modernem Design bringt Polar seine langjährige Erfahrung zum Ausdruck. Bereits zum sechsten Mal hat Polar den iF Design Award für sein überragendes Produktdesign erhalten. Lauri Lumme, Designer des Polar V650: „Wir sind geehrt, dass unsere Arbeit am Design in diesem Ausmaß anerkannt wird. Unser Bestreben war es immer Funktionalität, Ausführung und Innovation im Gesamtdesign zu vereinen. Der V650 wurde mit dem Ziel, das qualitativ hochwertigste Produkt seiner Reihe zu sein, entwickelt.“ polar.com/at-de
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RunUp // Frühling_2015
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Lauf Schuh Test Im Frühling kommen die neuen Laufschuhe so sicher wie Ostern. Wir haben wieder einige der wichtigsten Modelle für Sie getestet. Hier geht es zu den wenig überraschenden Ergebnissen. Text_Lukas Langer // Fotos_SIP
Die immer gleiche Frage zu Saisonbeginn: Gibt es Neuheiten und Innovationen? Heuer eher Fehlanzeige? Aber nicht ganz. Es gibt sie durchaus die neuen Modelle für den Läufermarkt. Viele Neuheiten bestehen aber lediglich aus so genannten Updates, aus kleineren bis mittleren Veränderungen bestehender Modelle. Darüber hinaus läuft ein Großteil der Modelle aus der Vorsaison lediglich farblich verändert durch. Im
umfangreichen
Sortiment
der
neuen Laufschuhe fällt eines sofort auf: leichtgewichtige Allroundschuhe nehmen eine immer dominierendere Stellung ein. Sie bilden ein wachsendes Segment an Schuhen, welche die Lücke zwischen schwerem Stabilschuh und ultraleichtem Wettkampfschuh überbrücken sollen. Und ganz dieser Idee folgend, sind die neutral aufgebauten Laufschuhe weiter auf der Überholspur. Während die Bewegungskontrollschuhe als Kategorie fast nicht mehr vorhanden sind und die Stabilschuhe weiterhin Marktanteile verlieren, legen vor allem die Neutrallaufschuhe weiter zu.
RunUp // Frühling_2015
13
testen
Das zeigt sich nicht nur in den Ergebnissen von
An zwei Punkten wird aber auch zukünftig kein
diversen Umfragen zum Thema Laufschuhe, son-
Weg vorbeiführen: Komfort und Passform ent-
dern ebenso in den Produkt-Präsentationen und
scheiden nach wie vor, ob ein Laufschuh ankommt
im Angebot der Marken. So kommen immer mehr
oder im Verkaufsregal bleibt. Die Tendenz hier:
Neutrallaufschuhe in allen möglichen Varianten
Die aktuellen Modelle bleiben wie in den Vorjah-
auf den Markt und die Hersteller weiten gerade
ren f lach gebaut, sie rollen leichter ab und vermit-
diese Laufschuhklasse in ihren Sortimenten aus.
teln damit ein natürlicheres Lauferlebnis.
Insgesamt vertrauen die Hersteller weiterhin
Worauf Sie unbedingt achten sollten? Der Lauf-
der Leichtbauweise. Scheinbar Überf lüssiges wie
schuh ist Ihr wichtigstes Sportgerät. Er sollte auf
Stabilisations- und Dämpfungselemente werden
Ihre körperlichen Voraussetzungen individuell
dabei immer weiter reduziert. Und auch das Ober-
abgestimmt sein. Die Hersteller bieten ein bun-
material wird immer luftiger, ist geschmeidig und
tes Angebot für verschiedene Untergründe, Ge-
vor allem leicht. Adidas zeigt mit dem Ultra Boost
schwindigkeiten und vor allem für unterschied-
dazu eine echte Innovation. Der Fuß bekommt
liche Menschen. Und das ist auch gut so. Denn
damit immer mehr Spielraum, wodurch die Läu-
damit das Laufen seine gesunden und wohltuen-
ferinnen und Läufer in der Koordination und im
den Effekte zeigen kann, sollten Sie einen Schuh
Stabilisationsbereich stärker gefordert werden.
haben, der mit Ihnen und nicht gegen Sie arbeitet.
Eine Entwicklung, die man ob der zahlreichen
Beim Kauf dürfen Sie also nicht nur auf das Design
Schwachstellen
oder Ihre Lieblingsmarke achten, sondern auf Ih-
im
Funktionssystem
Mensch
auch kritisch betrachten muss. Auch wenn die
ren Körper hören.
Schuhbauer von verbesserten Trainingseffekten ausgehen, Beweise dafür gibt es kaum. Und Thera-
Kommt das Aus für die Natural Running Schuhe?
peuten wie Mediziner warnen immer wieder, Ent-
Wir sind der Überzeugung, dass dies nicht der Fall
wicklungen stärker am Bedürfnis der Konsumen-
sein wird. Aber auch gut trainierte Läufer mer-
ten auszurichten und nicht unref lektiert über die
ken, dass man ausschließlich mit Natural-Run-
Marketingschiene zu propagieren. Einigen Schuh-
ning-Schuhen nicht die langen Einheiten absol-
firmen ist diese Problematik durchaus bewusst.
vieren kann. Dazu muss man schon ein perfekter
Durch Schulungsmaßnahmen im Handel lernen
Vorfußläufer und sehr leicht sein. Australische
die Verkäufer, beim Schuhverkauf ihre Kompetenz
und kanadische Studien zeigen, dass die in aus-
effektiver einzusetzen.
schließlich minimalistisch gedämpften Schuhen trainierenden Läufer, ein höheres Verletzungsri-
Trotzdem herrscht weitgehend Einigkeit in der
siko haben. Natural-Running-Modelle bleiben je-
Branche über sechs Kriterien, die den aktuellen
doch eine ganz interessante Ergänzung, mit denen
Laufschuh ausmachen und auch den Testpool
sich Fuß- und Wadenmuskulatur stärken lassen.
bestimmen: Leichtigkeit, Flexibilität, At mungs
14 RunUp // Frühling_2015
aktivität, die f lachere Bauweise, die sich durch
Aber ein gewisser Marktbereinigungskurs setzt
eine geringe Sprengung – also wenig Unterschied
sich fort. Asics hält weiter am Thema fest, korri-
in der Höhe der Zwischensohle von der Ferse bis
giert aber wiederholt seinen Kurs. Brooks streicht
zum Vorfuß auszeichnen sowie die Einschrän-
mit dem Pure Drift das extremste Modell ersatz-
kung im Dämpfungs- und Stabilisationsverhalten.
los aus der Range. Mizuno führt weder den Ak-
Der Fuß erhält mehr Freiheit.
tivierungsschuh Be noch die Vor- und Mittelfuß-
testen
läuferserie Evo weiter. Damit verabschieden sich
7 Tipps für den Laufschuh-Kauf
die Japaner wie zuvor schon Adidas mit seinem
1. Laufschuhe spätnachmittags (Füße sind größer!)
Adipure komplett aus dem Natural Running Seg-
beim Laufschuhspezialisten kaufen.
ment und konzentrieren sich auf das erfolgreiche Kerngeschäft. Dass Nike am Thema Natural Run-
2. Probieren Sie Schuhe verschiedener Hersteller
ning mit seinen Free-Modellen festhält, ist wenig
an. Jede Firma verwendet verschiedene Leisten
überraschend. So wird es in absehbarer Zeit dazu
und bietet auch verschiedene an.
kommen, dass die Natural Running Schuhe als kleine Nische überleben, aber der Riesenrummel
3. Der Schuh sollte der Ferse Halt geben. Zwischen
verhallt. Die positiven Erkenntnisse und Aus-
Zehen- und Schuhspitze soll eine Daumenbreite
wirkungen im Laufschuhbau werden den Trend
Platz sein. Bei der Anprobe Laufsocken tragen!
aber auf jeden Fall überdauern und in einer stetig wachsenden Anzahl an Modellen zu finden sein.
4. Ein geschulter Verkäufer fragt nach den Laufgewohnheiten wie Tempo, Dauer und Untergrund.
Selbst für trainierte Läufer sind möglichst leichte Schuhe nicht immer geeignet, vor allem dann
5. Natural-Running-Modelle sind sehr bequem, al-
nicht, wenn zwar der Schuh mit Lightweight-Tech-
lerdings für Einsteiger und die meisten Profis nur
nologie konstruiert wurde, im Schuh aber kein
eine Ergänzung zum klassischen Laufschuh.
Leichtgewicht steckt. Denn dann wird das Material der Belastung nicht lange standhalten. Dennoch
6. Bei einer Lauf bandanalyse muss der ganze Kör-
empfehlen wir einige Modelle auch bis zu 120 Kilo-
per betrachtet werden. Filmt der Verkäufer nur
gramm Läufergewicht, weil bei solchen Sportlern
Fuß und Wade, ist die Interpretation ein Ratespiel.
auch die Knochendichte eine weit höhere ist.
Daher beim Testlauf vom Verkäufer den ganzen Körper und auch von der Seite filmen lassen.
Noch immer sind hochfunktionelle Schuhe für den Großteil der Läufer die richtige Wahl. Vorteil
7. Laufschuhe halten im Schnitt abhängig von den
für die Läuferinnen und Läufer: Die Auswahl ist
Laufgewohnheiten und dem Gewicht rund 800 bis
größer geworden und die Individualität wird im-
1.200 Kilometer durch. Danach ist es Zeit für ein
mer stärker betont – und neue Marken kommen.
paar neue.
So haben wir getestet Wie in jedem Frühjahr seit
Alle Laufschuhmodelle werden
Das ergibt die Bewertung, die
gleich. Was bereits allgemein
siebzehn Jahren freuen sich
von mehreren Testläufern und
vom Orthopäden, Physiothera-
Gültigkeit besitzt, gilt natürlich
die Testläufer der Running-
Testläuferinnen getragen. Dabei
peuten und zwei Laufschuh-Ex-
auch im Speziellen für die Füße.
Academy auf die neuesten
achten wir darauf, dass die Schu-
perten unter die Lupe genom-
Wir helfen Ihnen dabei, sich
Laufschuhe. Sie zu fühlen und
he den sportlichen Ambitionen,
men wird.
zu entscheiden und den besten
den Laufspaß der ersten Testki-
den körperlichen Gegebenheiten,
Weshalb es keine Testsieger gibt:
Schuh für Ihren Fuß zu finden.
lometer mit den neuen Tretern
dem Laufstil und im empfohle-
Jeder läuft anders. Schließlich
Damit können Sie bereits eine
zu erleben. Freude pur!
nen Terrain eingesetzt werden.
ist kein Mensch einem anderen
erste Vorauswahl treffen.
RunUp // Frühling_2015 15
testen
adidas // Ultra Boost
adidas // Supernova Sequence Boost 7
ASICS // GEL-Kayano 21
Gewicht: 330 g Euro-Gr.: 45,33 Max Gewicht bis kg: 95 VK-Preis: € 179,95
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Gewicht: 324 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 85 VK-Preis: € 175,00
Selten wurde ein Schuh mit so vielen Vorschusslorbeeren versehen. Unsere Testläufer konnten die ersten Kilometer mit dem Ultra Boost kaum erwarten. Die erste Überraschung lieferte schon der Einstieg in den neu gestalteten Laufschuh. Die Monosock-Konstruktion vermittelt eine angenehme Passform. Das Obermaterial aus dem extrem f lexiblen Primeknit schmiegt sich wie eine Socke an den Fuß an. Einzig die geteilte Fersenkappe sorgt anfangs für Diskussionen. Beim Laufen blieb aber das befürchtete Rutschen aus der Ferse aus. Die Mittelsohle baut sich zu 100% aus Boost-Material auf. Daraus resultiert ein weiches Dämpfungsgefühl. Deutlich spürbar ist die Außensohlenkonstruktion, die das weiche, jedoch sehr gut abrollende Laufgefühl noch unterstützt. Daher spielt der Ultra Boost auf der Straße und befestigtem Untergrund seine Stärken aus. Ein Schuh für unendliches Gleiten. Für uns der innovativste Laufschuh des Jahres, der vielen Läufern ein perfekter Begleiter sein wird.
Das Boost-Mittelsohlenmaterial müssen wir nicht mehr vorstellen, es wurde schon hinlänglich für seine Dämpfungsqualität gelobt. Interessant ist der Umstand, dass damit der Wunsch nach einem leichteren, aber stabileren Schuh verfolgt werden kann. Beim Sequence nimmt das Material etwa die Hälfte der Mittelsohle ein. Stable Frames sorgen für eine insgesamt gelungene Stabilität. Dies geht klarerweise auf Kosten der Flexibiliät, aber unsere Überpronierer im Team lobten die zusätzliche Stütze. Der Adidas Supernova Sequence 7 ist ein etwas steiferer, aber sehr stabiler und gut gedämpfter Trainingsschuh, dessen breiterer Vorfußbereich vielen Läufern nicht nur eine angenehmere Passform vermittelt. Daraus ergibt sich ein klassischer Allroundschuh, mit dem aufgrund des guten Grip der Außensohle (Continental) auch das Laufen im Gelände Spaß macht. Insgesamt passen die Komponenten gut zusammen und ergeben einen Laufschuh, der bei vielen Herausforderungen ein treuer Begleiter sein wird.
Nicht umsonst stellt der Kayano seit über zwanzig Jahren den Standard bezüglich hoher Qualitätsansprüche dar. Und tatsächlich besteht dieser Laufschuh beinahe jede läuferische Herausforderung. 2015 ist das Modell etwas weicher in der Mittelsohle ausgefallen, wodurch er bei schwereren Läufern sicher eine kürzere Lebensdauer haben wird. Gleichzeitig wurde er aber mit einer verbesserten lateralen Stabilität abgesichert. Bis auf die Farbe hat sich sonst wenig geändert. Insgesamt vermittelt er weiterhin ein direktes Laufgefühl im Fußaufsatz. Der oftmalige Testsieger überzeugt mit einem ausgeglichenen Abrollverhalten sowie einer angenehmen und neutralen Passform. ASICS verlässt sich auf die bewährte, leicht gebogene Leistenform. Außerdem punktet er mit dem bewährten Schnürsystem, das den Läufern viel Sicherheit vermittelt – insgesamt bleibt ein Gefühl des absoluten Laufspaßes zurück: Jeder Kilometer wird mit diesem Topmodell zum Genuss.
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
70 %
Allrounder
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Wettkämpfer
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Komfort
85 %
Viele Kilometer
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Wettkämpfe
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RunUp // Frühling_2015
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Komfort
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Viele Kilometer Wettkämpfe
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Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
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FOTOS: Martin Steinthaler, Kärnten Läuft
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Hier machen die Meister „laufend“ Urlaub Bereits zum zweiten Mal werden beim Kleine Zeitung Wörthersee Halbmarathon die Österreichischen Staatsmeisterschaften ausgetragen. Die 14. Auflage des Sommerlauf-Highlights verspricht aber nicht nur schnelle Zeiten, sondern ein ultimatives Laufurlaubs-Fieber.
D
ie schnelle Strecke und die Österreichischen Meisterschaften im Halbmarathon gepaart mit Urlaubsfeeling direkt am Wörthersee sowie das südländische Flair werden auch heuer wieder tausende Sportbegeisterte nach Klagenfurt locken. Dabei liegt der Fokus von Kärnten Läuft auch heuer wieder ganz auf dem Familien-Lauffest. Es werden sowohl die Kleinsten als auch die „ganz Großen“ auf ihre Kosten kommen.
FREITAG, 21. AUGUST Eröffnet wird das Kärnten Läuft Wochenende ganz traditionell mit dem Wr. Städtische Wörthersee Nightrun, wo sich die zumeist verkleideten Läufer auch heuer wieder auf die 4 km Strecke begeben. Im Anschluss gibt es dann wieder Lachmuskel-Training für alle Besucher, denn Kabarettist Lukas Resetarits wird mit seinem Programm „Un Ruhe Stand“ für einen stimmungsvollen Abend in der Kärnten Läuft Running City sorgen. Ab 14 Uhr öffnet die Kärnten Läuft Running City ihre Tore zur großen alljährlichen Sportund Laufmesse mit über 30 Ausstellern. Aber
auch für alle Nicht-Läufer wird ein buntes und bewegungsreiches Programm geboten, denn der Metnitzstrand verwandelt sich wieder in eine große Bewegungsarena mit zahlreichen Mitmach-Stationen für die ganze Familie.
SAMSTAG, 22. AUGUST Am frühen Morgen werden wieder fröhliche Hundelaute am Ufer des Wörthersees erklingen, denn der Samstag steht ganz im Zeichen der Tier-Mensch-Kombination. Gemeinsam mit dem Vierbeiner geht es über die 4 km Strecke durch den Europapark, wo am Nachmittag die Familien- und Kinderläufer ihre Runden drehen. Das abendliche Highlight ist der Raiffeisen Frauenlauf, wo sich über 600 Läuferinnen auf der 4 km langen Strecke vergnügen. SONNTAG, 23. AUGUST Sonntag ist Renntag! Mit dem Kleine Zeitung Wörthersee Halbmarathon fällt gleichzeitig der Startschuss zu den diesjährigen Österreichischen Meisterschaften im Halbmarathon. Noch dazu darf man seit letztem Jahr die Kärnten Läuft Halbmarathonstrecke als „die Schnellste“ Österreichs bezeichnen, lief doch Geoffrey Ronoh letztes Jahr, zum ersten Mal in Österreich überhaupt, die 21,1 km unter einer Stunde – genau gesagt in 59 Minuten 45 Sekunden. Beim AK Viertelmarathon von Pörtschach nach Klagenfurt werden ebenfalls zahlreiche Läufer und Fans am Ufer des Wörthersees erwartet.
INFORMATION
Kärnten Läuft
Kurzurlaub am Wörthersee 21. bis 23. August 2015 Kärnten Läuft geht in die 14. Auflage inkl. umfangreichen Familienprogramm Urlaubs-Package: Kärnten Läuft als Urlaubsziel: - 2 Übernachtungen inkl. Frühstück im 3*Hotel in Klagenfurt - 1 Startplatz für den Halbmarathon Preis: € 139,– p.P. im DZ Infos und Buchung unter: christina.reinsperger@ springerreisen.at +43 (0) 463/38 70 412 www.springerreisen.at
Alle weiteren Informationen finden Sie unter: www.kaerntenlaeuft.at RunUp // Frühling_2015 17
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ASICS // Gel-DS Trainer 20
Bär // HighPerformance 2.5
BROOKS // Ravenna 6
Mizuno // Wave Rider 18
Mizuno // Wave Inspire 11
Gewicht: 253 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 140,00
Gewicht: 445 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 120 VK-Preis: € 209,00
Gewicht: 312 g Euro-Gr.: 42 Max Gewicht bis kg: 90 VK-Preis: € 135,00
Gewicht: 264 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 90 VK-Preis: € 140,00
Gewicht: 260 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 90 VK-Preis: € 130,00
Ein neues Außensohlendesign und einige kleinere Adaptierungen ergeben trotzdem das für GEL-DS TRAINER typische Laufgefühl. Legionen von engagierten Läufern vertrauen für ihre Tempotrainings und Wettkämpfe diesem beliebten Modell. Die seit zwei Jahren neutrale Version hat zusätzliche Fans gewonnen. Damit es im Jubiläumsjahr noch leichter läuft, sorgt er mit noch weniger Gewicht und noch mehr neuen Technologien für einen noch dynamischeren Aufritt. Im Großzehenbereich gibt das neue Modell genügend Platz, Festigkeit in Ferse und Mittelfuß sind spürbar. Das führt insgesamt zu einer angenehmen Passform und gibt einem im Tempobereich in der Lande- und Standphase Sicherheit. Besonders angenehm empfanden einige der Testläufer diese Funktion beim Lauf in winkeligen Straßenabschnitten. Die absoluten Stärken liegen natürlich im ausgezeichneten Abrollverhalten. Die neuerlichen Verbesserungen dieses Top-Modells überraschen unser Test-Team immer wieder aufs Neue – Laufspaß pur!
Nun, auf den ersten Blick eröffnet sich der Gedanke an HighPerformance nicht bei diesem doch sehr stabil ausgelegten Laufschuh. Aber natürlich, auch in dieser Kategorie gibt es den Wunsch nach persönlichen Höchstleistungen. Und dann gibt es auch die Schwergewichte in der Laufszene, die etwas mehr Halt gut vertragen und an Wettkämpfen teilnehmen. Die uneingeschränkte Zehenfreiheit und natürliche Passform erschließen eine klar positionierte Dimension beim Laufen. Interessantes Detail: Die wiederbesohlbare (!) Laufsohle aus einer PU- Gu m m ikombination . Die Triangel-Profilinseln aus Gummi bieten beste Bodenhaftung im Gelände. Mit dem High-Performance 2.5 erhält der Käufer einen Schuh der klassischen Stabilitätskategorie. Besonders auf Asphalt hätten sich unsere Testläufer ein etwas besseres Abrollverhalten gewünscht, aber natürlich stellt sich hier die Frage, was will man: Flexibles Abrollverhalten oder Stabilität. Diese Frage kann eindeutig beantwortet werden.
Der Ravenna zählt laut Hersteller zur schnellen Mittelklasse als vielseitiger Trainingsschuh. Die anerkannt wirkungsvollen Stabilitätsmerkmale wirken bei der aktuellen Version im Wald und auf der Straße gleichermaßen. Das aus dünnem Material genähte Upper kommt fast ohne Nähte aus, spart so Gewicht und liegt enger am Fuß an. Der Schuh rollt ruhig, aber dennoch mit einer gewissen Dynamik ab. Die notwendige Sicherheit dazu liefert die Passform – auffällig ist der gute Halt im Fersenbereich. Das gut eingesetzte Mesh-Obermaterial sorgt für eine ideale Belüftung des Fußes. Der Ravenna ist ein außergewöhnlicher Laufschuh, der zwischen Neutral- und Supportschuh zuhause ist. Trotzdem vermittelt er mit seiner Dynamik, dem direkten Laufgefühl und der feinen Bewegungsunterstützung viel Freude bei schnelleren Läufern. Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
Die Läufer, die bislang schon Erfahrung mit Mizuno-Modellen gesammelt haben, werden beim Wave Inspire 11 stark an das Laufgefühl des Bestsellers Wave Rider erinnert. Aber insgesamt erfüllt er eher die Standards für moderate Überpronierer. Die weiterentwickelte Wave Platte sorgt für den entsprechenden Support. Er ist zum Vorjahr marginal leichter geworden und vermittelt trotz seiner Stabilität eine sportliche Ausrichtung mit genügend Komfort. Die aufwändig gestaltete Mittelsohle führt zu einem sicheren Laufgefühl auch bei höherem Tempo. Läufer, die einen stabilen, aber dennoch sehr f lexiblen Laufschuh suchen, der auch gut für ein höheres Trainingstempo geeignet ist, werden mit dem Mizuno Wave Inspire 11 eine gute Wahl treffen. Neutraler Laufstil bis maximal eine leichte Überpronation vorausgesetzt, werden Sie mit diesem Laufschuh sehr gut zurechtkommen. Er eignet sich für die Straße deutlich besser als für Wald- und Wiesenwege und kann für Trainings- als auch für Wettkampfzwecke eingesetzt werden.
Geeignet für: Einsteiger 55 % Allrounder 65 % Wettkämpfer
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Ein Schuh, ein Programm. Der Mizuno Wave Rider wartet mit direktem Lufgefühl und guten Abrolleigenschaften auf. Mit direktem Laufgefühl und guten Abrolleigenschaften wartet der Mizuno Wave Rider 18 auf. Dabei ist der Schuh sowohl bei langsamen als auch bei schnelleren Laufeinheiten gerade auf Asphalt in seinem Element. Es handelt sich um einen relativ leichten Neutralschuh auf einem recht schlanken Leisten, der dem Läufer mit leichtem Überpronationsverhalten ausreichend Stabilität bietet. Diese Rahmenbedingungen führen dazu, dass dem überwiegenden Teil unserer Testläufer das dynamische Verhalten gefiel. Vor allem die Pronationsgeschwindigkeit wird durch die Mittelsohle effektiv gebremst. Überzeugen konnte auch die Passform: Das sogenannte „Eyerow“, rund um die Schnürung genäht, verhindert das Entstehen von harten Druckstellen auf dem Fußspann. Die griffige Sohle bietet gute Rutschfestigkeit auch abseits der Straße. Die Mittelsohle ist heuer im Vorfuß etwas weicher ausgefallen, was nichts daran ändert, dass beim Wave Rider mit jedem zurückgelegten Kilometer die Lauffreude steigt. Geeignet für: Einsteiger 80 % Allrounder 80 % Wettkämpfer 75 % Komfort 80 % Viele Kilometer 80 % Wettkämpfe 75 % Führung 75 % Stabilisation 75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 75 % Supinierer 65 % Vorfußläufer 70 %
Komfort
95 % 90 %
Viele Kilometer
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Wettkämpfe Führung
95 % 75 %
Stabilisation
60 % Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
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Allrounder Wettkämpfer
70 % 90 % 90 %
18 RunUp // Frühling_2015
70 %
Komfort
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Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation
90 %
75 %
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85 % Normalfußläufer 75 % Überpronierer 85 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 65 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation
80 % 85 % 80 % 85 % 80 % 80 % 80 %
75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 80 % Supinierer 70 % Vorfußläufer 70 %
Geeignet für: Einsteiger
80 %
Allrounder
85 %
Wettkämpfer
75 %
Komfort
80 %
Viele Kilometer Wettkämpfe
80 %
Führung
85 %
Stabilisation
80 %
Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
80 %
85 % 80 %
65 % 70 %
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New Balance // Fresh Foam Zante
New Balance // M1260GY4
NIKE // Air Zoom Structure 18
NIKE // LunarTempo
Joe NIMBLE // wingster protected
Gewicht: 226 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 80 VK-Preis: € 120,00
Gewicht: 318 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 95 VK-Preis: € 160,00
Gewicht: 290 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 95 VK-Preis: € 129,95
Gewicht: 192 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 120,00
Gewicht: 334 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 90 VK-Preis: € 140,00
Gut gedämpft und schnell. Der Fresh Foam Zanté besticht durch seine Fresh Foam Sohle als leichter Trainingsschuh. Ferner ist er besonders für Einlagenträger und Sportler mit einer Valgusstellung der Beinachse (O-Bein) geeignet. Zudem ist er eine echte Alternative als Wettkampfschuh für mittelschwere Läufer ohne Fehlstellung. Durch die Sprengung von nur 6 mm und der durchgängigen Zwischensohle im Mittelfußbereich eignet er sich gut für Mittel- und Vorfußläufer. Zudem ist die Zwischensohle angenehm leicht und f lexibel, was ihm ein natürliches Laufgefühl mit Komfort verleiht. Das Obermaterial passt sich gut dem Fuß an und ist auch für Halluxprobleme geeignet. Die hexagone Struktur der aktuellen Zwischensohle vermittelt ein harmonisches Laufgefühl und bietet gleichzeitig Stabilität. Hierbei handelt es sich um eine völlig neuartige Zwischensohlentechnologie, die eine hervorragende Dämpfung und darüber hinaus laut Hersteller einen gewissen Energie Rebound garantiert. Sehr gut geeignet für leichte bis mittelschwere Neutral-Läufer.
Der New Balance 1260 wurde 2013 grundsätzlich überarbeitet und wurde seither vielfach ausgezeichnet. Zu Recht wie unsere Tester meinen. Denn wer nach Stabilität und viel Sicherheit im Schuh sucht, wird bei diesem Modell fündig. Die neue Version bietet zum Glück kaum Veränderungen. Der New Balance 1260 wirkt nicht globig, obwohl das inmitten der vielen anderen, sehr leichten Testschuhe zu vermuten wäre, sondern fühlt sich am Fuß einfach gut an. Allerdings ist der New Balance 1260 v4 um einen Hauch schwerer als sein Vorgänger. Trotzdem überzeugt dieser Schuh mit einer angenehmen Unterstützung für ein effektives Abrollen ohne großen Energieverlust. Für Traditionalisten, die etwas Unterstützung benötigen, ein ideales Modell.
Der Zoom Structure steht schon seit vielen Jahren für ein hohes Maß an Stabilität und einen guten Lauf komfort. In der jüngsten Evolution des beliebten Klassikers von Nike konnte durch die L ig ht weig ht-Kon st r u k t ion und dynamische Elemente das Thema Geschwindigkeit stärker zueinander geführt werden. Das Zusammenspiel eines lateralen Crash-Pads mit dem bewährten Dynamic Support System wirkt einem zu hohen Maß an Pronation entgegen. Unter unseren Testläufern überzeugt dieser Nike-Schuhe meist jene, die als leichte Überpronierer einen sehr komfortablen und stabilen Schuh bei guter Flexibilität im Vorfuß bevorzugen. Viele genießen den Komfort und die überzeugende Passform. Insgesamt kann man Nike zu einem sehr gelungener Aufritt bei diesem gelungenen Modell gratulieren! Gerade die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sprechen klar für diesen preisgünstigen Klassiker.
Der Nike LunarTempo, ein Herrenlaufschuh, der sich am Fuß sehr gut anfühlt. Das kommt auf der einen Seite vom sehr leichten Obermaterial (Flymesh) und zweitens vom Abrollen von einer minimalistischen Außensohle – eine Innovation. Er verbindet die leichte Passform des Lunaracer mit der besonders weichen Dämpfung des Lunarlon. Gut gedämpft ist der Schuh durch die ultraleichte, weiche Lunarlon-Mittelsohle. Der Schaumstoff wurde überarbeitet und ist jetzt leichter und reaktionsfreudiger als Vorgängerversionen. Dieses weiche Gefühl ist natürlich nicht Jedermanns Sache, denn das direkte Laufgefühl geht dadurch etwas verloren. In das Schnürsystem integrierte Flywire- Fasern umschließen den Mittelfuß und Fußrücken für eng anliegenden, stützenden Tragekomfort und eine personalisierbare Passform. Insgesamt ein Laufschuh für Neutralfußläufer, die entspannte, aber f lotte Kilometer auf den Asphalt legen wollen.
Dieses bewährte, nur durch eine Farbanpassung adaptierte Modell, ist in der Natural-Running Szene ein sehr beliebtes Modell: Der Wingster ist ein Laufschuh, der auf die Bedürfnisse von Barfußläufern zugeschnitten ist. Er bietet relativ viel Zehenfreiheit und ist – typisch für diese Art von Schuh – enorm f lexibel. Richtig geschnürt, was aber etwas Geduld verlangt, sitzt er perfekt am Fuß. Die Schnürung ist überhaupt ein Kernstück: Es soll den Fuß anheben und Knochen, Sehnen und Muskeln zu einer kraftvollen und federnden Einheit zusammenfassen. Die Passform wird dadurch tatsächlich angenehmer. Die Sohle ist gut profiliert, jedoch um eine Spur zu f lach, um im Gelände guten Halt zu finden. Insgesamt bietet der Wingster aufgrund seines Obermaterials und zusätzlicher Dämpfung außen wie innen allen „Barfußionados“ einen guten Schutz und bewährt sich als verlässlicher Begleiter. Auffällig ist noch der stolze Preis, den aber ein außergewöhnliches Lauferlebnis mit diesem Schuh durchaus rechtfertigt.
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
65 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation
80 % 85 % 80 % 75 % 80 % 75 %
75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 75 % Supinierer 80 % Vorfußläufer 80 %
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Wettkämpfer
70 %
Komfort
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90 %
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65 % 65 %
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Allrounder Wettkämpfer
85 % 70 %
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80 %
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Stabilisation
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Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
80 % 85 %
70 % 75 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort
70 % 75 % 85 %
75 % Viele Kilometer 70 % Wettkämpfe 85 % Führung 75 % Stabilisation 75 % Normalfußläufer 90 % Überpronierer 75 % Supinierer 85 % Vorfußläufer 90 %
Allrounder Wettkämpfer
75 % 80 % 75 %
Komfort
80 % Viele Kilometer 65 % Wettkämpfe 70 % Führung 60 % Stabilisation 60 % Normalfußläufer 90 % Überpronierer 55 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 90 % RunUp // Frühling_2015 19
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On // Cloudster
PUMA // Faas 500
Reebok // Zquick Dash
SALOMON // Sense Pro
SALOMON // X-Scream 3D
Gewicht: 244 g Euro-Gr.: 45 Max Gewicht bis kg: 80 VK-Preis: € 179,95
Gewicht: 271 g Euro-Gr.: 44,5 Max Gewicht bis kg: 85 VK-Preis: € 119,95
Gewicht: 267 g Euro-Gr.: 42 Max Gewicht bis kg: 80 VK-Preis: € 89,95
Gewicht: 265 g Euro-Gr.: 42,66 Max Gewicht bis kg: 85 VK-Preis: € 130,00
Gewicht: 298 g Euro-Gr.: 42,66 Max Gewicht bis kg: 100 VK-Preis: € 120,00
Ein neuartiges 4-WegStretch - Gewebe passt sich in allen Dimensionen dem Fuß an und bietet perfekte Passform. Beim Aufsetzen können sich die Zehen natürlich spreizen und so zusätzlich dämpfen und stabilisieren. So verspricht es zumindest der Schweizer Hersteller. Von unseren Testläufern wird er sehr indifferent erlebt. Neben einer ansprechenden Optik und einem recht komfortablen Gesamteindruck fällt das gelungene Schnellschnürsystem auf, das auch unter härtesten Lauf bedingungen funktioniert. Der Schwerpunkt der Marke On liegt aber am innovativen Dämpfungssystem. Schon im Vorjahr hatte unserem Testteam der direkte Bodenkontakt gefehlt. Der schwammige Eindruck beim Fußaufsatz blieb auch bei unterschiedlichen Ges c hw i n d i g k e it s b e r e i c h e n erhalten. Ambitionierte Neutralfußläufer mit stabiler Lauftechnik, die den Asphalt gegenüber Waldwegen und befestigten Wegen bevorzugen, bilden die eingeschränkte Zielgruppe für dieses Modell. Außerdem auch gut für den Freizeiteinsatz geeignet.
Puma kommt sicher der Trend zu leichteren und f lexibleren Schuhen entgegen – so auch beim Faas 500, der in Richtung leichtgewichtiger Allroundschuh tendiert. Der Schuh verzichtet auf alles Unnötige und ist perfekt für Läufer mit neutralem Abrollverhalten, die kaum oder etwas mediale Unterstützung benötigen. Leichte Überpronierer vermissen eine Pronationsstütze nicht. Der Schuh wirkt insgesamt stabil, sodass einem auch die eine oder andere Un ebenheit unterwegs nicht aus dem Tritt bringt. Der Fersenbereich sitzt angenehm tief und ergibt ein bodennahes wie direktes Laufgefühl. Die Tester empfanden den Schuh als komfortabel, aus orthopädischer Sicht ist er im Mittelfußbereich etwas zu f lexibel. Der Faas 500 richtet sich klar an eine Zielgruppe: die ambitionierten Straßenläufer, die einen Neutralschuh bevorzugen. Leichte bis mittlere Überpronierer mit f lachem bis normalem Längsgewölbe können mit diesem Schuh ebenfalls starten. Läufer sollten auch wegen des günstigen Preises einen Blick auf dieses Modell werfen.
In Kombination mit dem leichten Dämpfungsmaterial, das mit einem speziellen Gasgemisch angereichert ist, sorgt der Reebok Zquick Dash für ein dynamisches Laufgefühl, um in Sekundenschnelle wenden und beschleunigen zu können. Für einen sehr angenehmen Tragekomfort ist das naht- und reibungsfreie Obermaterial und sockenähnlicher Innenschuh verantwortlich. Die Sohleneinheit ist durchgängig entlang der anatomischen Belastungslinie des Fußes quer und längs eingekerbt. Zudem ist sie seitlich stark abgerundet. Einige unserer Testläufer waren vom angenehmen Laufgefühl auf festen Böden positiv überrascht. Für Neutralfußläufer wegen des Preises eine äußerst günstige Option auf einen Zweitschuh. Ein Blick auf dieses Modell lohnt sich auch für den Freizeiteinsatz.
Salomon sagt: „Ein vom S-LAB inspirierter Natural Motion Trainings- und Racingschuh, der das optimale Gleichgewicht zwischen Schutz und Bodengefühl bietet.“ Nun, das kommt unseren tatsächlichen Erfahrungen schon sehr nahe. Es ist ein f lach geschnittener, leichter Schuh in einem ansprechenden Design mit 6-Millimeter Sprengung. Dies ergibt über dem Vorfuß ein sehr dynamisches Abrollverhalten. Was unseren Testläufern am Sense Pro gefällt, ist der gute Fersenhalt und die Schutzkappe im Zehenbereich, die eher mal einen unvorsichtigen Tritt gegen eine Wurzel oder einen Stein verzeiht. Angenehm empfanden die Tester die Passform, die durch ein weicheres Obermaterial verbessert wurde sowie einen sicheren Sitz des Fußes im Fersenbereich. Die Außensohle sorgt dank der gelungenen Konstruktion für einen sehr guten Grip – egal ob auf trockenem oder nassem Untergrund. Insgesamt ein Schuh für viele spannende Kilometer im Gelände, aber auch auf der Straße. Voraussetzung: ein normaler Fußaufsatz und eine gut kontrollierte Lauftechnik.
Salomon versuchte im Vorjahr mit der neu geschaffenen Kategorie Citytrail und dem Modell X-Scream im urbanen Gelände Fuß zu fassen. So gut wie baugleich kommt das neue Modell wieder in einem gelungenen Design und jene Features, die dieses Unternehmen sehr gut im Griff hat. Eine angenehme Passform und der günstige Preis sind schon gute Argumente. Das Quick-Lace-System hält den Fuß im Gelände und klarerweise auch auf der Straße sicher. Der Fuß erhält durch die Geometrie und die Gesamtkonstruktion mit einem geraden Leisten viel Halt. Im Vorfußbereich vermittelt eine ausreichende Flexibilität einen dennoch kontrollierten Fußaufsatz. Ab der Mitte rückwärts reagiert der Schuh eher straff, was auch für die Dämpfung Gültigkeit hat. Insgesamt ein Schuh für viele spannende Kilometer im abwechslungsreichen Gelände. Der X-Scream ist ideal für Neutralläufer, die auf unterschiedlichen Belägen und Geländeformen unterwegs sind und trotz einer gut kontrollierten Lauftechnik viel Sicherheit suchen.
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Allrounder Wettkämpfer
70 % 75 % 80 %
Komfort
85 % Viele Kilometer 70 % Wettkämpfe 75 % Führung 75 % Stabilisation 75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 60 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 85 % 20 RunUp // Frühling_2015
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation
75 % 80 % 80 % 75 % 80 % 75 % 80 %
75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 75 % Supinierer 70 % Vorfußläufer 70 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort
75 % 75 % 70 %
80 % Viele Kilometer 70 % Wettkämpfe 75 % Führung 70 % Stabilisation 70 % Normalfußläufer 80 % Überpronierer 65 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 75 %
70 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation
80 % 75 % 75 % 75 % 75 % 80 %
75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 75 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 75 %
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Allrounder
80 %
Wettkämpfer
70 %
Komfort
75 %
Viele Kilometer Wettkämpfe
75 %
70 %
Führung
80 %
Stabilisation
80 %
Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
85 %
75 %
65 % 65 %
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SKECHERS // Go Run Ride 4
Vivobarefoot // Stealth
Zoot // Solana
Gewicht: 209 g Euro-Gr.: 42 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 79,90
Gewicht: 203 g Euro-Gr.: 45 Max Gewicht bis kg: 120 VK-Preis: € 130,00
Gewicht: 263 g Euro-Gr.: 42,5 Max Gewicht bis kg: 80 VK-Preis: € 109,95
Skechers ist vor allem dadurch bekannt, sehr günstige Laufschuhe im Angebot zu haben. Dies trifft auch auf das Modell Go Run Ride 4 zu. Bei diesem farblich auffälligen Leichtgewicht fehlen natürlich die gewohnten Elemente, die Führung und Stabilität vermitteln. Dafür ist aber der Laufspaß garantiert. Das natürliche Laufen wird unterstützt, es braucht aber einen Normalfuß und eine sichere Technik über die jeweils gewählte Laufstrecke. Eine strategisch gepolsterte Mittelfuß-Zone bietet Komfort und stärkeren Aufprallschutz. Die Geometrie des Schuhs lässt einen verstärkt auf Mittel- oder sogar Vorfuß landen. Der Fersenbereich ist stark reduziert und abgerundet. Durch die superleichte und f lexible Konstruktion orientiert sich der Hersteller an Wettkampfschuhen. Für die meisten Läufer bleibt der Go Run Ride 4 auf alle Fälle ein neutraler Trainingsschuh zu einem sehr attraktiven Preis.
Der Stealth von VIVOBAREFOOT soll wie alle Modelle dieses Herstellers ideal auf die körperlichen Anforderungen beim Laufen abgestimmt sein. Schon beim Anziehen, aber speziell auf den ersten Schritten vermittelt der Stealth erwartungsgemäß ein sehr ungewohntes Laufgefühl. Allerdings sollten Sie sich Zeit nehmen, um sich an Barfußschuhe zu gewöhnen, das gilt nicht für alle Schuhe dieser Kategorie. Der Trainingseffekt ist sehr wirkungsvoll, positiv empfanden die Tester die direkte Rückmeldung bei jedem Fußaufsatz. Die durch den Schuh ausgelöste Technik hilf dabei, die Nervenenden und Muskeln zu aktivieren. Der Stealth ist ein Leichtgewicht und verfügt über eine sehr f lexible, 4 mm dicke Sohle. Der optisch auffällige Schuh wird speziell komfortbewussten Läufern gefallen. Der Hersteller empfiehlt die vielseitige Technologie auch für den Fitness-Bereich. Dort kann sie auch aufgrund ihrer Stärken sich voll entfalten. Trainingsmethodisch können Barfußschuhe ergänzend auch beim Auslaufen einer Trainingseinheit getragen werden.
Der Laufschuh verdankt seinen Namen dem berühmten „Solana Beach” in Kalifornien. Ob schnelle Trainingseinheit oder langer Genusslauf – mit dem Solana ist vieles möglich. Die Zwischensohle des Solana besteht aus dem Zoot-eigenen E VA- D ä m pf u n gs m at e r i a l . Zoot erreicht so eine absolut gleichmäßige Schaumdichte über die gesamte Sohle. Zusätzlich sorgt die Sprengung von 8 mm für ein weiches Abrollverhalten mit einem sehr ausgewogenen, angenehmen Laufgefühl. Dafür sorgt auch die bewegliche Zunge zur individuellen Anpassung. Dank seiner nahtfreien Innenverarbeitung gelingt es Zoot mit dem Solana einen bequemen Laufschuh zu bauen, der auch barfuß gelaufen werden kann. Geeignet ist er vor allem für Läufer mit Neutralfuß, die die Bewegung selbst sehr gut kontrollieren können.
Geeignet für: Einsteiger 60 % Allrounder 75 % Wettkämpfer 75 % Komfort 75 % Viele Kilometer 65 % Wettkämpfe 70 % Führung 60 % Stabilisation 65 % Normalfußläufer 75 % Überpronierer 60 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 75 %
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Allrounder Wettkämpfer Komfort
85 % 80 % 75 %
80 % Viele Kilometer 60 % Wettkämpfe 75 % Führung 60 % Stabilisation 60 % Normalfußläufer 95 % Überpronierer 55 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 90 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
70 % 80 % 75 % 80 % 80 % 75 % 80 % 75 % 80 % 75 % 70 % 70 % RunUp // Frühling_2015 21
testen
adidas // Supernova Sequence Boost 7
adidas // Energy boost
ASICS // Gel-Kayano 21
ASICS // Gel-DS Trainer 20
Bär // HighPerformance 2.5
Gewicht: 253 g Euro-Gr.: 38,66 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 129,95
Gewicht: 241 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 65 VK-Preis: € 159,95
Gewicht: 273 g Euro-Gr.: 39 Max Gewicht bis kg: 85 VK-Preis: € 175,00
Gewicht: 216 g Euro-Gr.: 39 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 140,00
Gewicht: 365 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 95 VK-Preis: € 209,00
Das Boost-Mittelsohlenmaterial müssen wir nicht mehr vorstellen, es wurde schon hinlänglich für seine Dämpfungsqualität gelobt. Interessant ist der Umstand, dass damit der Wunsch nach einem leichteren, aber stabileren Schuh verfolgt werden kann. Beim Sequence nimmt das Material etwa die Hälfte der Mittelsohle ein. Stable Frames sorgen für eine insgesamt gelungene Stabilität. Dies geht klarerweise auf Kosten der Flexibiliät, aber unsere Überpronierer im Team lobten die zusätzliche Stütze. Der Adidas Supernova Sequence 7 ist ein etwas steiferer, aber sehr stabiler und gut gedämpfter Trainingsschuh, dessen Vorfußbereich vielen Läufern mit breiteren Füßen eine angenehmere Passform vermittelt. Daraus ergibt sich ein klassischer Allroundschuh, mit dem aufgrund des guten Grip der Außensohle (Continental) auch das Laufen im Gelände Spaß macht. Insgesamt passen die Komponenten gut zusammen und ergeben einen Laufschuh, der bei vielen Herausforderungen ein treuer Begleiter sein wird.
Der Energy boost ist ein Neutralschuh für die ambitionierte Läuferin. Wer im Training nicht auf einen leichten Schuh verzichten will, trotzdem aber auf eine gewisse Stabilität und Dämpfung setzt, wird dieses Modell gut heißen. Typisch für Boost macht die Mittelsohle zunächst einen weichen, fast schwammigen Eindruck. Dies ändert sich sofort nach dem Losstarten. Ein direktes Laufgefühl und überraschend guter Komfort – an sich fast ein Widerspruch. Es gibt aber auch ein Manko beim Adidas Energy Boost: Die Passform im Vorfuß ist nach wie vor nur für schmale bis mittelbreite Füße geeignet. Das uns zur Verfügung gestellte Modell fiel außerdem eher klein aus. Der Energy boost ist durch die leichte geometrisch angepasste Rahmenkonstruktion besonders für Normalfußläuferinnen und leichte Überproniererinnen geeignet. Trotz der sparsam eingesetzten Materialien überzeugt der Schuh durch eine ideale Verwringungssteifigkeit, die eine natürliche Lauf bewegung unterstützt und dem individuellen Laufstil ausreichende Freiheiten lässt.
Nicht umsonst stellt der Kayano seit über zwanzig Jahren den Standard bezüglich hoher Qualitätsansprüche dar. Und tatsächlich besteht dieser Laufschuh beinahe jede läuferische Herausforderung. 2015 ist das Modell etwas weicher in der Mittelsohle ausgefallen, was vielen Läuferinnen angenehm empfinden werden. Gleichzeitig wurde er aber mit einer verbesserten lateralen Stabilität abgesichert. Bis auf die Farbe hat sich sonst wenig geändert. Insgesamt vermittelt er weiterhin ein direktes Laufgefühl im Fußaufsatz. Der mehrmalige Testsieger überzeugt mit einem ausgeglichenen Abrollverhalten sowie einer angenehmen und neutralen Passform. ASICS verlässt sich auf die bewährte, leicht gebogene Leistenform. Außerdem punktet er mit dem bewährten Schnürsystem, das den Läuferinnen viel Sicherheit vermittelt – insgesamt bleibt ein Gefühl des absoluten Laufspaßes zurück: Jeder Kilometer wird mit diesem Topmodell zum Genuss.
Ein neues Außensohlendesign und einige kleinere Adaptierungen ergeben trotzdem das für GEL-DS TRAINER typische Laufgefühl. Viele engagierte Läuferinnen vertrauen bei ihren Tempotrainings und Wettkämpfen auf dieses beliebte Modell. Die seit zwei Jahren neutrale Version hat zusätzliche Fans gewonnen. Damit es im Jubiläumsjahr noch leichter läuft, kommt er mit noch weniger Gewicht und noch mehr neuen Technologien für einen noch dynamischeren Auftritt. Im Großzehenbereich gibt das neue Modell genügend Platz, Festigkeit in Ferse und Mittelfuß sind spürbar. Das führt insgesamt zu einer angenehmen Passform und gibt einem im Tempobereich in der Lande- und Standphase Sicherheit. Besonders angenehm empfanden einige der Testläuferinnen diese Funktion beim Lauf in winkeligen Straßenabschnitten. Die absoluten Stärken liegen natürlich im ausgezeichneten Abrollverhalten. Die neuerlichen Verbesserungen dieses Top-Modells überraschen unser Test-Team immer wieder aufs Neue – Laufspaß pur!
Nun, auf den ersten Blick eröffnet sich der Gedanke an HighPerformance nicht bei diesem doch sehr stabil ausgelegten Laufschuh. Aber natürlich, auch in dieser Kategorie gibt es den Wunsch nach persönlichen Höchstleistungen. Und dann gibt es auch unter den Läuferinnen schwerere, die etwas mehr Halt gut vertragen und an Wettkämpfen teilnehmen wollen. Die uneingeschränkte Zehenfreiheit und natürliche Passform erschließen eine klar positionierte Dimension beim Laufen. Interessantes Detail: Die wiederbesohlbare (!) Laufsohle aus einer PUGummikombination. Die Triangel-Profilinseln aus Gummi bieten beste Bodenhaftung im Gelände. Mit dem HighPerformance 2.5 erhält die Käuferin einen Schuh der klassischen Stabilitätskategorie. Besonders auf Asphalt hätten sich unsere Testläuferinnen ein etwas besseres Abrollverhalten gewünscht, aber natürlich stellt sich hier die Frage, was will man: Flexibles Abrollverhalten oder Stabilität. Diese Frage kann eindeutig beantwortet werden.
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger 55 % Allrounder 65 % Wettkämpfer
Geeignet für: Einsteiger
85 %
Allrounder Wettkämpfer
90 % 75 %
Komfort
85 %
Viele Kilometer Wettkämpfe
85 % 75 %
Führung
85 %
Stabilisation
85 %
Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
95 % 90 %
75 % 75 %
22 RunUp // Frühling_2015
85 %
Allrounder
85 %
Wettkämpfer
75 %
Komfort
85 %
Viele Kilometer Wettkämpfe85
80 %
Führung
80 %
Stabilisation
80 %
Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
85 %
90 % 80 %
70 % 70 %
75 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
95 % 80 % 95 % 90 % 80 % 80 % 85 % 95 % 85 % 80 % 80 %
Komfort
95 % 90 %
Viele Kilometer
75 %
Wettkämpfe Führung
95 % 75 %
Stabilisation
60 % Normalfußläufer Überpronierer
Supinierer Vorfußläufer
75 %
Allrounder Wettkämpfer
70 % 90 % 90 %
70 %
Komfort
80 %
Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation
90 %
75 %
85 %
70 % 80 %
85 % Normalfußläufer 75 % Überpronierer 85 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 65 %
Coca‑Cola und die Dynamische Welle sind eingetragene Schutzmarken der The Coca‑Cola Company.
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Unsere geheime Formel für mehr Lebensfreude: Mehr Bewegung. Seit Jahrzehnten unterstützt Coca‑Cola nicht nur sportliche Großereignisse wie die Olympischen Spiele und Fußballmeisterschaften, sondern setzt sich auch mit aller Kraft und starken Partnern für den Breitensport ein. Denn Bewegung macht einfach Freude. Deshalb engagiert sich Coca‑Cola umso mehr, Menschen dazu zu inspirieren, glücklicher zu leben, indem sie sich öfter und mehr bewegen. Unter dem Motto „Get active. Movement is Happiness“ fördern wir weiterhin viele Sportveranstaltungen wie den Vienna City Marathon, den Salzburg Marathon und andere Laufevents, veranstalten heuer bereits zum 11. Mal den Coca‑Cola CUP und motivieren Groß und Klein zu mehr Freude an der Bewegung im Alltag.
Weitere Infos: www.get-active.at RunUp // Frühling_2015 23
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Brooks // Ravenna 6
Mizuno // Wave Rider 18
Mizuno // Inspire 11
New Balance // Fresh Foam Zante
Nike // Air Zoom Structure 18
Gewicht: 260 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 135,00
Gewicht: 222 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 140,00
Gewicht: 230 g Euro-Gr.: 39 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 130
Gewicht: 189 g Euro-Gr.: 39 Max Gewicht bis kg: 70 VK-Preis: € 120,00
Gewicht: 238 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 85 VK-Preis: € 129,95
Der Ravenna zählt laut Hersteller zur schnellen Mittelklasse als vielseitiger Trainingsschuh. Die anerkannt wirkungsvollen Stabilitätsmerkmale wirken bei der aktuellen Version im Wald und auf der Straße gleichermaßen. Das aus dünnem Material genähte Obermaterial kommt fast ohne Nähte aus, spart so Gewicht und liegt enger am Fuß an. Der Schuh rollt ruhig, aber dennoch mit einer gewissen Dynamik ab. Die notwendige Sicherheit dazu liefert die Passform – auffällig ist der gute Halt im Fersenbereich. Das gut eingesetzte Mesh-Obermaterial sorgt für eine ideale Belüftung des Fußes. Der Ravenna ist ein außergewöhnlicher Laufschuh, der zwischen Neutral- und Supportschuh zuhause ist. Trotzdem vermittelt er mit seiner Dynamik, dem direkten Laufgefühl und der feinen Bewegungsunterstützung viel Freude bei schnelleren Läuferinnen. Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
Ein Schuh, ein Programm. Mit direktem Laufgefühl und guten Abrolleigenschaften wartet der Mizuno Wave Rider 18 auf. Dabei ist der Schuh sowohl bei langsamen als auch bei schnelleren Laufeinheiten gerade auf Asphalt in seinem Element. Es handelt sich um einen relativ leichten Neutralschuh auf einem recht schlanken Leisten, der der Läuferin mit leichtem Überpronationsverhalten ausreichend Stabilität bietet. Diese Rahmenbedingungen führen dazu, dass dem überwiegenden Teil unserer Testläuferinnen das dynamische Verhalten gefiel. Vor allem die Pronationsgeschwindigkeit wird durch die Mittelsohle effektiv gebremst. Überzeugen konnte auch die Passform: Das sogenannte „Eyerow“, rund um die Schnürung genäht, verhindert das Entstehen von harten Druckstellen auf dem Fußspann. Die griffige Sohle bietet gute Rutschfestigkeit auch abseits der Straße. Die Mittelsohle ist heuer im Vorfuß etwas weicher ausgefallen, was nichts daran ändert, dass beim Wave Rider mit jedem zurückgelegten Kilometer die Lauffreude steigt.
Die Läuferinnen, die bislang schon Erfahrung mit Mizuno-Modellen gesammelt haben, werden beim Wave Inspire 11 stark an das Laufgefühl des Bestsellers Wave Rider erinnert. Aber insgesamt erfüllt er eher die Standards für die moderate Überproniererin. Die weiterentwickelte Wave Platte sorgt für den entsprechenden Support. Er ist zum Vorjahr marginal leichter geworden und vermittelt trotz seiner Stabilität eine sportliche Ausrichtung mit genügend Komfort. Die aufwändig gestaltete Mittelsohle führt zu einem sicheren Laufgefühl auch bei höherem Tempo. Läuferinnen, die einen stabilen, aber dennoch sehr f lexiblen Laufschuh suchen, der auch gut für ein höheres Trainingstempo geeignet ist, werden mit dem Mizuno Wave Inspire 11 eine gute Wahl treffen. Neutraler Laufstil bis maximal eine leichte Überpronation vorausgesetzt, werden Sie mit diesem Laufschuh sehr gut zurecht kommen. Er eignet sich für die Straße deutlich besser als für Wald- und Wiesenwege und kann für Trainings- als auch für Wettkampfzwecke eingesetzt werden.
Gut gedämpft und schnell. Der Fresh Foam Zanté besticht durch seine Fresh Foam Sohle als leichter Trainingsschuh. Ferner ist er besonders für Einlagenträgerinnen und als eine echte Alternative als Wettkampfschuh für mittelschwere Läuferinnen ohne Fehlstellung. Durch die Sprengung von nur 6 mm und der durchgängigen Zwischensohle im Mittelfußbereich eignet er sich gut für Mittel- und Vorfußläuferinnen. Zudem ist die Zwischensohle angenehm leicht und f lexibel, was einem ein natürliches Laufgefühl mit Komfort verleiht. Das Obermaterial passt sich gut dem Fuß an und ist auch für Halluxprobleme geeignet. Die hexagone Struktur der aktuellen Zwischensohle vermittelt ein harmonisches Laufgefühl und bietet gleichzeitig Stabilität. Hierbei handelt es sich um eine völlig neuartige Zwischensohlentechnologie, die eine hervorragende Dämpfung und darüber hinaus laut Hersteller einen gewissen Energie Rebound garantiert. Sehr gut geeignet für leichte bis mittelschwere Neutral-Läuferinnen.
Der Zoom Structure steht schon seit vielen Jahren für ein hohes Maß an Stabilität und einen guten Lauf komfort. In der jüngsten Evolution des beliebten Klassikers von Nike konnte durch die L ig ht weig ht-Kon st r u k t ion und dynamische Elemente das Thema Geschwindigkeit stärker zueinander geführt werden. Das Zusammenspiel eines lateralen Crash-Pads mit dem bewährten Dynamic Support System wirkt einem zu hohen Maß an Pronation entgegen. Unter unseren Testläuferinen überzeugt dieser Nike-Schuhe meist jene, die als leichte Überproniererinnen einen sehr komfortablen und stabilen Schuh bei guter Flexibilität im Vorfuß bevorzugen. Viele genießen den Komfort und die überzeugende Passform. Insgesamt kann man Nike zu einem sehr gelungenen Auftritt bei diesem Modell gratulieren! Gerade die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sprechen klar für diesen preisgünstigen Klassiker.
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung
80 % 85 % 80 % 85 % 80 % 80 % 80 %
Stabilisation
75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 80 % Supinierer 70 % Vorfußläufer 75 % 24 RunUp // Frühling_2015
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation
80 % 80 % 75 % 80 % 80 % 75 % 75 %
75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 75 % Supinierer 65 % Vorfußläufer 70 %
80 %
Allrounder
85 %
Wettkämpfer
75 %
Komfort
80 %
Viele Kilometer Wettkämpfe
80 %
Führung
85 %
Stabilisation
80 %
Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
80 %
85 % 80 %
65 % 70 %
65 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation
80 % 85 % 80 % 75 % 80 % 75 %
75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 75 % Supinierer 80 % Vorfußläufer 80 %
85 %
Allrounder Wettkämpfer
85 % 70 %
Komfort
80 %
Viele Kilometer Wettkämpfe
80 %
70 %
Führung
80 %
Stabilisation
85 %
Normalfußläufer Überpronierer Supinierer Vorfußläufer
80 % 85 %
70 % 75 %
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Nike // LunarTempo
Joe NIMBLE // wingster protected
ON // Cloudster
PUMA // Faas 500
REEBOK // Zquick Dash
Gewicht: 172 g Euro-Gr.: 38,5 Max Gewicht bis kg: 70 VK-Preis: € 120,00
Gewicht: 274 g Euro-Gr.: 39 Max Gewicht bis kg: 100 VK-Preis: € 174,00
Gewicht: 256 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 80 VK-Preis: € 179,95
Gewicht: 206 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 119,95
Gewicht: 200 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 70 VK-Preis: € 89,95
Der Nike LunarTempo, ein Damenlaufschuh, der sich am Fuß sehr gut anfühlt. Unsere sportlicheren Testläuferinnen schwärmten vom angenehmen Komfort und dem spritzigen Laufverhalten im mittleren und schnellen Tempobereich. Das kommt auf der einen Seite vom sehr leichten Obermaterial (Flymesh) und zweitens beim Abrollen von einer minimalistischen Außensohle – eine Innovation. Er verbindet die leichte Passform des Lunaracer mit der besonders weichen Dämpfung des Lunarlon.
Dieses bewährte, nur durch eine Farbanpassung adaptierte Modell, ist in der Natural-Running Szene ein sehr beliebtes: Der Wingster ist ein Laufschuh, der auf die Bedürfnisse von Barfußläuferinnen zugeschnitten ist. Er bietet relativ viel Zehenfreiheit und ist – typisch für diese Art von Schuh – enorm f lexibel. Richtig geschnürt, was aber etwas Geduld verlangt, sitzt er perfekt am Fuß. Die Schnürung ist überhaupt ein Kernstück: Sie soll den Fuß anheben und Knochen, Sehnen und Muskeln zu einer kraftvollen und federnden Einheit zusammenfassen. Die Passform wird dadurch tatsächlich angenehmer. Die Sohle ist gut profiliert, jedoch um eine Spur zu f lach, um im Gelände guten Halt zu finden. Insgesamt bietet der Wingster aufgrund seines Obermaterials und zusätzlicher Dämpfung außen wie innen allen Barfußläuferinnen einen guten Schutz und bewährt sich als verlässlicher Begleiter. Auffällig ist noch der stolze Preis, den aber ein außergewöhnliches Lauferlebnis mit diesem Schuh durchaus rechtfertigt.
Ein neuartiges 4-WegStretch-Gewebe passt sich in allen Dimensionen dem Fuß an und bietet perfekte Passform. Beim Aufsetzen können sich die Zehen natürlich spreizen und so zusätzlich dämpfen und stabilisieren. So verspricht es zumindest der Schweizer Hersteller. Von unseren Testläuferinnen wird er sehr indifferent erlebt. Neben einer ansprechenden Optik und einem recht komfortablen Gesamteindruck fällt das gelungene Schnellschnürsystem auf, das auch unter härtesten Lauf bedingungen funktioniert. Der Schwerpunkt der Marke On liegt a ber am innovativen Dämpfungssystem. Schon im Vorjahr hatte unserem Testteams der direkte Bodenkontakt gefehlt. Der schwammige Eindruck beim Fußaufsatz blieb auch bei unterschiedlichen Ges c hw i n d i g k e it s b e r e i c h e n erhalten. Ambitionierte Neutra lfußläuferinnen mit stabiler Lauftechnik, die den Asphalt gegenüber Waldwegen und befestigten Wegen bevorzugen, bilden die eingeschränkte Zielgruppe für dieses Modell. Außerdem auch gut für den Freizeiteinsatz geeignet.
Puma kommt sicher der Trend zu leichteren und f lexibleren Schuhen entgegen – so auch beim Faas 500, der in Richtung leichtgewichtiger Allroundschuh tendiert. Der Schuh verzichtet auf alles Unnötige und ist perfekt für Läuferinnen mit neutralem Abrollverhalten, die kaum oder etwas mediale Unterstützung benötigen. Leichte Überprioniererinnen vermissen eine Pronationsstütze nicht. Der Schuh wirkt insgesamt stabil, sodass einem auch die eine oder andere Unebenheit unterwegs nicht aus dem Tritt bringt. Der Fersenbereich sitzt angenehm tief und ergibt ein bodennahes wie direktes Laufgefühl. Die Testerinnen empfanden den Schuh als komfortabel, aus orthopädischer Sicht ist er im Mittelfußbereich etwas zu f lexibel. Der Faas 500 richtet sich klar an eine Zielgruppe: die ambitionierten Straßenläuferin, die einen Neutralschuh bevorzugen. Leichte bis mittlere Überproniererinnen mit f lachem bis normalem Längsgewölbe können mit diesem Schuh ebenfalls starten. Läuferinnen sollten auch wegen des günstigen Preises einen Blick auf dieses Modell werfen.
In Kombination mit dem leichten Dämpfungsmaterial, das mit einem speziellen Gasgemisch angereichert ist, sorgt der Reebok Zquick Dash für ein dynamisches Laufgefühl, um in Sekundenschnelle wenden und beschleunigen zu können. Für einen sehr angenehmen Tragekomfort ist das naht- und reibungsfreie Obermaterial und sockenähnlicher Innenschuh verantwortlich. Die Sohleneinheit ist durchgängig entlang der anatomischen Belastungslinie des Fußes quer und längs eingekerbt. Zudem ist sie seitlich stark abgerundet. Einige unserer Testläufer innen waren vom angenehmen Laufgefühl auf festen Böden positiv überrascht. Für Neutralfußläuferinnen wegen des Preises eine äußerst günstige Option auf einen Zweitschuh. Ein Blick auf dieses Modell lohnt sich auch für den Freizeiteinsatz.
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Gut gedämpft ist der Schuh durch die ultraleichte, weiche Lunarlon-Mittelsohle. Der Schaumstoff wurde überarbeitet und ist jetzt leichter und reaktionsfreudiger als Vorgängerversionen. Dieses weiche Gefühl ist natürlich nicht für jede Frau gleich gut, denn das direkte Laufgefühl ging dadurch etwas verloren. In das Schnürsystem integrierte Flywire-Fasern umschließen den Mittelfuß und Fußrücken für eng anliegenden, stützenden Tragekomfort. Personalisierbare Passform. Insgesamt ein Laufschuh für die Neutralfußläuferin .
Geeignet für: Einsteiger Allrounder Wettkämpfer Komfort
70 % 75 % 85 %
75 % Viele Kilometer 70 % Wettkämpfe 85 % Führung 75 % Stabilisation 75 % Normalfußläufer 90 % Überpronierer 75 % Supinierer 85 % Vorfußläufer 90 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort
75 % 80 % 75 %
80 % Viele Kilometer 65 % Wettkämpfe 70 % Führung 60 % Stabilisation 60 % Normalfußläufer 90 % Überpronierer 55 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 90 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort
65 % 75 % 80 %
85 % Viele Kilometer 70 % Wettkämpfe 75 % Führung 75 % Stabilisation 75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 60 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 85 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation
75 % 80 % 80 % 75 % 80 % 75 % 80 %
75 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 75 % Supinierer 70 % Vorfußläufer 70 %
Allrounder Wettkämpfer
75 % 75 % 70 %
Komfort
80 % Viele Kilometer 70 % Wettkämpfe 75 % Führung 70 % Stabilisation 70 % Normalfußläufer 80 % Überpronierer 60 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 75 % RunUp // Frühling_2015 25
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SALOMON // S-Lab Sense Ultra
Salomon // Sense Mantra
SKECHERS // Go Run Ride 4
Vivobarefoot // Stealth
ZOOT // Solana
Gewicht: 199 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 170,00
Gewicht: 224 g Euro-Gr.: 39 Max Gewicht bis kg: 75 VK-Preis: € 110,00
Gewicht: 174 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 65 VK-Preis: € 79,90
Gewicht: 168 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 100 VK-Preis: € 130,00
Gewicht: 220 g Euro-Gr.: 38 Max Gewicht bis kg: 70 VK-Preis: € 109,95
Der S-Lab Sense von Salomon ist ein niedrig geschnittener, leichter Wettkampfschuh in einem ansprechenden Design. Er ist ein Vorfußlaufschuh mit niedriger Zwischensohle, die über dem Vorfuß ein sehr dynamisches Abrollverhalten ergibt. Durch die Dynamic Traction Sohle wird eine natürliche Fußbewegung ermöglicht. Die f lexible, aber schützende Pro Feel-Platte und das neue, super dünne und mit dem Schaft verschweißte Sensifit sorgen für leichten Halt und präzise Passform. Angenehm empfanden die Testläuferinnen die Passform sowie einen sicheren Sitz des Fußes im Fersenbereich. Die Außensohle sorgt dank der neuartigen Konstruktion für noch besseren Grip – egal ob auf trockenem oder nassem Untergrund. Insgesamt ein Schuh für viele spannende Kilometer im Gelände, aber auch auf der Straße. Voraussetzung: ein normaler Fußaufsatz und eine gut kontrollierte Lauftechnik.
Insgesamt vermittel der Mantra 3 ein direktes, aber dennoch angenehmes Laufgefühl. Leicht gedämpft empfinden Läuferinnen mit neutralem Fußaufsatz das Gefühl beim Abrollen als ausreichend f lexibel.
Skechers ist vor allem dadurch bekannt, sehr günstige Laufschuhe im Angebot zu haben. Dies trifft auch auf das Modell Go Run Ride 4 zu. Bei diesem farblich auffälligen Leichtgewicht fehlen natürlich die gewohnten Elemente, die Führung und Stabilität vermitteln. Dafür ist aber der Laufspaß garantiert. Das natürliche Laufen wird unterstützt, es braucht aber einen Normalfuß und eine sichere Technik über die jeweils gewählte Laufstrecke. Eine strategisch gepolsterte Mittelfuß-Zone bietet Komfort und stärkeren Aufprallschutz. Die Geometrie des Schuhs lässt einen verstärkt auf Mittel- oder sogar Vorfuß landen. Der Fersenbereich ist stark reduziert und abgerundet. Durch die superleichte und f lexible Konstruktion orientiert sich der Hersteller an Wettkampfschuhen. Für die meisten Läuferinnen bleibt der Go Run Ride 4 auf alle Fälle ein neutraler Trainingsschuh zu einem sehr attraktiven Preis.
Der Stealth von VIVOBAREFOOT soll wie alle Modelle dieses Herstellers ideal auf die körperlichen Anforderungen beim Laufen abgestimmt sein. Schon beim Anziehen, aber speziell auf den ersten Schritten vermittelt der Stealth? erwartungsgemäß ein sehr ungewohntes Laufgefühl. Allerdings sollten Sie sich Zeit nehmen, um sich an Barfußschuhe zu gewöhnen, das gilt nicht für alle Schuhe dieser Kategorie. Der Trainingseffekt ist sehr wirkungsvoll, positiv empfanden die Testerinnen die direkte Rückmeldung bei jedem Fußaufsatz. Die durch den Schuh ausgelöste Technik hilft dabei, die Nervenenden und Muskeln zu aktivieren. Der Stealth ist ein Leichtgewicht und verfügt über eine sehr f lexible, 4 mm dicke Sohle. Der optisch dezente Schuh wird speziell komfortbewussten Läuferinnenn gefallen. Der Hersteller empfiehlt die vielseitige Technologie auch für den Fitness-Bereich. Dort kann sie sich aufgrund ihrer Stärken voll entfalten. Trainingsmethodisch können Barfußschuhe ergänzend auch beim Auslaufen einer Trainingseinheit getragen werden.
Der Laufschuh verdankt seinen Namen dem berühmten „Solana Beach” in Kalifornien. Ob schnelle Trainingseinheiten oder langer Genusslauf – mit dem Solana ist vieles möglich. Die Zwischensohle des Solana besteht aus dem Zoot-eigenen EVA-Dämpfungsmaterial. Zoot erreicht so eine absolut gleichmäßige Schaumdichte über die gesamte Sohle. Zusätzlich sorgt die Sprengung von 8 Millimeter für ein weiches Abrollverhalten mit einem sehr ausgewogenen, angenehmen Laufgefühl. Dafür sorgt auch die bewegliche Zunge zur individuellen Anpassung. Dank seiner nahtfreien Innenverarbeitung gelingt es Zoot mit dem Solana einen bequemen Laufschuh zu bauen, der auch barfuß gelaufen werden kann. Geeignet ist er vor allem für Läuferinnen mit Neutralfuß, die die Bewegung selbst sehr gut kontrollieren können.
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger 60 % Allrounder 75 % Wettkämpfer 75 % Komfort 75 % Viele Kilometer 65 % Wettkämpfe 70 % Führung 60 % Stabilisation 65 % Normalfußläufer 75 % Überpronierer 60 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 75 %
Geeignet für: Einsteiger
Geeignet für: Einsteiger
Allrounder
70 % 70 %
Wettkämpfer
80 %
Komfort
75 %
Viele Kilometer Wettkämpfe Führung
75 % 75 %
65 %
Stabilisation
65 % Normalfußläufer 85 % Überpronierer 70 % Supinierer 80 % Vorfußläufer 85 % 26 RunUp // Frühling_2015
Die Überarbeitung für eine bessere Passform und mehr Leistungsfähigkeit dürfte dem Sense Mantra 3 von Salomon gut getan haben. Als leichter Trainingsschuh für die Vor- und Mittelfußläuferin, die nach der perfekten Verbindung zu unterschiedlichen Belägen sucht, sehr gut geeignet. Der Mantra ist für den Einsatz im Gelände ein gut gedämpfer Trailschuh mit passablem Grip. Erst bei sehr feuchtem und rutschigem Untergrund, stoßen Schuh und Profil an ihre Grenzen. Damit ist der Sense Mantra aus unserer Sicht ein idealer Allrounder für jeglichen Untergrund.
Allrounder Wettkämpfer Komfort
75 % 80 % 75 %
70 % Viele Kilometer 75 % Wettkämpfe 70 % Führung 75 % Stabilisation 70 % Normalfußläufer 80 % Überpronierer 75 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 80 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort
85 % 80 % 75 %
80 % Viele Kilometer 60 % Wettkämpfe 75 % Führung 60 % Stabilisation 60 % Normalfußläufer 95 % Überpronierer 55 % Supinierer 75 % Vorfußläufer 90 %
70 %
Allrounder Wettkämpfer Komfort Viele Kilometer Wettkämpfe Führung Stabilisation
80 % 75 % 80 % 80 % 75 % 80 %
75 % Normalfußläufer 80 % Überpronierer 75 % Supinierer 70 % Vorfußläufer 70 %
44. Int. Wolfgangseelauf 18. Oktober 2015
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28
RunUp // Fr端hling_2015
laufen
nur eines sehr geringen Aufwands, um in den Genuss dieser Benefits zu kommen. Dazu die deutsche Sportwissenschaftlerin Petra Wagner, die die Studie maßgeblich begleitet hat: „Einige Teilnehmer absolvierten lediglich eine moderate Sporteinheit von 90 Minuten pro Woche. Selbst dabei sanken nach Ablauf eines Jahres beide Blutdruckwerte um durchschnittlich 10 mm Hg, gleichzeitig fühlten sich die Teilnehmer subjektiv besser.“ Noch positiver entwickelten sich physiologische Parameter im Allgemeinen und Körperselbstbild, wenn zusätzlich ein bis zwei Ausdauereinheiten pro Woche auf dem Plan standen. Wussten Sie, dass Dirigenten zu jenen Berufsgruppen mit
In jedem Fall gilt nicht nur für die Einsteiger, maßvoll aktiv
der höchsten Lebenserwartung gehören? Nein? Aber schon
zu sein. Durch unsere leistungsorientierte Konditionierung
1978 überraschte die „New York Times“ ihre Leser mit der
sind wir häufig dazu veranlasst, zu intensiv zu trainieren und
Feststellung, dass Dirigenten um fast fünf Jahre älter als der
wirken dadurch einer vernünftigen Leistungsentwicklung
Durchschnitt aller Berufsgruppen werden. Vielleicht nur
entgegen. Sogar für unsere Gesundheit kann ein zu häufiges
eine statistische Unschärfe, aber zumindest in der Wahrneh-
Auspowern eine gewisse Gefährdung bedeuten. Nehmen Sie
mung bleiben uns trotz des noch immer relativ jungen Franz
einmal jene als Beispiel, die einem übertriebenen Schlank-
Welser Möst doch eher die älteren Herren wie der Dirigent ei-
heitsideal folgend, den Trainingsumfang auf der einen Seite
niger Neujahrskonzerte Georges Prêtre, der mit über 90 noch
steigern und gleichzeitig die Nahrungsaufnahme gegen Null
dynamisch den Taktstock schwingt, haften. Und genau diese
laufen lassen. Mangelzustände und plötzliche Leistungsein-
rhythmische Bewegung der Arme und des ganzen Körpers
bußen sind dann nicht selten die Folge. Im schlimmsten Fall
soll es sein, die positive Signale an das Herz-/Kreislaufsystem
kommt es zu Zusammenbrüchen, die der ärztlichen Betreu-
aussendet. Eine Bewegung, die auch uns Läuferinnen und
ung bedürfen. Nicht erst bei kritischen Zuständen sollten
Läufern nicht fremd ist.
wir die Sportmediziner um Rat fragen. Zumindest einmal im
Der Rhythmus ist für mich der Grund aller Dinge. Mit dem Rhythmus beginnt das Leben, mit dem Herzschlag.
Jahr gibt uns eine breit angelegte Diagnostik Auskunft über unseren Gesundheits- und Leistungszustand.
Herbert von Karajan
Gerade die Bewegung der Arme ist es, die uns den Rhythmus beim Laufen vorgibt. Ist es nicht so, dass wir gerade beim Schweben durch die Landschaft, es den Dirigenten gleichtun und zumindest für uns die Natur zum Klingen bringen? Dabei dirigieren wir mit den Armen als Taktstock unseren ganzen Körper. Wenn Sie das nächste Mal Ihre Laufschuhe schnüren und sich in Bewegung setzen, denken Sie daran! Sie kennen dieses feine Gefühl, wenn alles in rhythmisches Schwingen gerät und Sie langsam eins werden mit sich und Ihrer Umgebung. Sie spüren dieses Crescendo, bei dem Sie Schritt für Schritt in eine Symphonie aus gleichmäßig rhythmischem Atmen, einem leicht erhöhten Pulsschlag und dem kreativen Prozess im Kopf eintauchen. Tatsächlich wissen wir: Laufen ist der ultimative Jungbrunnen und Gesundheitsturbo – ob für Herz, Hirn, Hormonhaushalt oder Abwehrkräfte. Außerdem ein Gewichtskiller und Lustmacher. Und das Beste: Laut einer Studie des Instituts für Sportwissenschaften der Universität Bayreuth bedarf es RunUp // Frühling_2015
29
laufen
Sie Essen könnten worauf Sie Lust haben und trotzdem eine straffe Figur behalten? Ihre Kreativität und Ihr Einfallsreichtum einen Quantensprung vollziehen würden? Sie nicht mehr irgendwelchen Launen unterworfen wären, sondern die meiste Zeit von Fröhlichkeit begleitet werden? Sie über das ganze Jahr über weniger oft, weniger lang und weniger stark erkältet wären? Ihre Mitarbeiter, Ihre Familie und Ihre Freunde Sie ob des positiven Wandels kaum mehr erkennen würden? Ein Prüfsiegel sozusagen, das uns Auskunft über die individuellen Pulsvorgaben und gleichzeitig Sicherheit für unser
Sie plötzlich mehr Zeit hätten, dass Sie
Aktivsein gibt. Das Lauftraining wird dadurch effektiver.
alles viel konzentrierter und damit effi-
Jene sportliche Bewegung, die unserem Naturell am meis-
zienter erledigen?
ten entspricht. Wie hat es einst die Prager Lauf-Ikone Emil Zatopek in einem vielstrapazierten Satz auf den Punkt ge-
Sie die Medikamente gegen Kopfschmer-
bracht: „Vogel f liegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft.“
zen oder ähnliche Unbefindlichkeiten in den Sondermüll schmeißen könnten?
Auch wenn Sie es vielleicht nicht wahrhaben wollen und die derzeitige Lage seltener darauf hindeutet: Wir leben in einer
Sie wieder attraktiver …
Spaßgesellschaft. Der Weg des geringsten Widerstandes ist
An dieser Stelle will ich mit den Vortei-
Alles hat einen Rhythmus. An uns liegt es, ihn in Einklang mit unserem Leben zu bringen.
len auf hören, da ich bereits jetzt spüre, dass Sie mir nicht über den Weg trauen. Es klingt Ihnen alles ein bisschen nach Schamanentum oder esoterisch-geld
für die Mehrheit der Highway zum Glück. Stress und Druck
orientierten Hintergedanken. Seien Sie
sind unsere Feindbilder. Nur wenn es um ein Freizeitvergnü-
versichert, ich habe so viel mit Schama-
gen geht, kann kaum jemand mal lockerlassen: Nach Feier-
nentum und Esoterik am Hut wie Ski-
abend rennen nicht nur in der Prater-Hauptallee in Wien
fahren ein kenianischer Volkssport ist.
Tausende auf heißen Sohlen über den Asphalt, als gelte es, einer neuen Bestzeit hinterher zu jagen. Kaum eine Spur von
Es gibt keine Wunderpille, die oben an-
Spaß, Freude und Vergnügen. Nach wie vor gilt Joggen bei
geführte Vorteile bewirkt, Sie müssen
vielen als Synonym für Kämpfen und Krämpfe. Dabei ist Lau-
schon selber aktiv werden: Den inneren
fen gar nicht anstrengend, sondern aufregend. Nicht lang-
Schweinehund überwinden, zum ersten
weilig, sondern lustvoll. Nicht stressig, sondern spannend.
Mal die Schuhe schnüren, endlich die
Sie müssen es nur richtig angehen.
Scheu vor vermeintlichen Strapazen ablegen – das ist die größte Herausfor-
30 RunUp // Frühling_2015
In meiner Running-Academy treffe ich immer wieder auf
derung für alle Läufer, ob Einsteiger
Läufer, die die Sonnenseiten des Laufsports viel zu selten
oder Fortgeschrittene. Und warum wol-
erleben. Immer nur von neuen Bestzeiten zu träumen geht
len wir Sie gerade jetzt dazu anstoßen?
nicht. Zumindest einen Versuch ist es wert, den Ansatz in die
Weil jetzt der ideale Zeitpunkt ist, um
neue Laufsaison von einem neuen Leitbild bestimmen zu las-
ins Laufen zu kommen. Jetzt, wo die Na-
sen. Auch wenn Sie bislang nur von mehr Bewegung träumen
tur erwacht und uns die Sonne mit den
oder meinen, sportliche Bewegung wäre nichts für Sie. Was
wärmenden Strahlen langsam wieder
würden Sie davon halten, wenn:
Leben einhaucht.
laufen
Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern
Fakt 3: Wird der Muskel-„Motor“ angelassen, sind alle Tanks
haben wir in der Running-Academy ein
gleichzeitig geöffnet. Es werden also von der ersten Minute
einfaches Programm entwickelt, mit
an auch Fettsäuren verbrannt – nur ist der Anteil niedrig,
dem auch Sie ein neues Laufen entde-
da die Leitungen zu den anderen Tanks dicker sind. Mit zu-
cken können.
nehmender Belastungsdauer leeren sich die Tanks mit den dickeren Leitungen aber nach und nach, und der Anteil der
Unser Anfänger-Plan lässt selbst bisherige
Bewegungsverweigerer
Fettsäuren am Kraftstoffmix steigt.
nach
vier Wochen locker dreißig Minuten am
Was bedeutet das konkret für das Training? Um den Fett-
Stück traben. Laufeinsteiger verbren-
stoffwechsel zu erhöhen, sind viele Einheiten mit einer Dauer
nen während einer 30-Minuten-Einheit
von über 30 Minuten und geringer Intensität notwendig. Be-
etwa 10 Gramm Fett. Nach dreimonati-
reits in der zweiten Woche unseres Fatburner-Trainingsplans
gem Training sind die gleichen Läufer
(siehe unten), der für echte Einsteiger gedacht ist, stehen des-
bei einem Fettumsatz von 30 Gramm in
halb vier Ausdauereinheiten an, die abwechslungsreich ge-
30 Minuten angelangt. Es sind gerade
staltet werden. Gehen Sie die Umsetzung des Trainingsplans
die wiederholten, langen Ausdauerbelastungen, die die Aktivität der fettspaltenden Enzyme in den Fettzellen und der Muskulatur erhöhen. Viele bislang Bewegungsunlustige beginnen genau mit diesem Streben nach einem effekti-
Rhythmus ist beim Laufen eine lebensbekundende Pulsation. Insgesamt ist ein Verkommen des Rhythmischen zu bemerken. Sollte das ein Zeichen des Verfalls sein?
veren Stoffwechsel ihre Läuferkarriere. locker, aber entschlossen an! Verlieren Sie nie Ihr persönliUnd tatsächlich: Ausdauerbelastungen
ches Ziel aus den Augen, auch wenn in der einen oder ande-
bieten optimale Voraussetzungen für
ren Woche das Training besonders schwer fällt.
eine effektive Gewichtsreduktion. Warum das so ist, will ich Ihnen gerne von
Aber ohne Training keine knackige Form. Wie gut, dass wir
Grund auf erklären – denn nur wer weiß,
Ihnen die perfekte Anleitung liefern. Denn schon mit drei-
wie der eigene Körper funktioniert,
mal Jogging pro Woche wird sich Ihr körperlicher Zustand
kann sein Training sinnvoll steuern:
entscheidend verbessern. Dreimal? Hört sich nach viel an, ist aber viel leichter zu schaffen, als Sie denken. Bereichern Sie
Fakt 1: Das ist der Punkt, den man nicht
Ihr Leben um eine effektive Bewegungsart: das Laufen – die
gerne hört: Abnehmen ist nur dann
„natürlichste Sache der Welt“. Der Erfolg wird Ihnen immer
möglich, wenn die Energiebilanz des
recht geben – entdecken und genießen Sie es!
Körpers negativ ist. Was soviel heißt wie: wenn die Menge der Kalorien, die der Körper verbraucht, größer ist als die, die er über die Nahrung aufnimmt. Durch regelmäßigen Sport wird der Kalorienverbrauch erhöht. Fakt 2: Der Körper gewinnt die Energie für die Muskeltätigkeit aus verschiedenen Quellen. Wenn Sie sich den Muskel als Motor vorstellen, dann stehen Ihnen vier Tanks zur Verfügung. Der erste ist ein kleiner Tank voller Phosphate, dessen Inhalt nur wenige Sekunden reicht. Zwei weitere Tanks sind mit Glukose gefüllt, einem Zucker, der zum Teil mithilfe von Sauerstoff (aerob), aber auch ohne Sauerstoff (anaerob) verbrannt wird. Der letzte und größte Tank sind die Fettdepots. RunUp // Frühling_2015 31
laufen
Die rhythmische Aktivität des Körpers beim Laufen, sein natürliches Schrittmaß und der offene Kontakt mit der Umgebung helfen, mentale Knoten zu lösen.
Der Frühling ist immer der ideale Zeitpunkt, um für Sie per-
Die nächste gute Nachricht habe ich für alle Einsteiger: Sie
sönlich eine Strategie zu entwickeln, die Ihnen mehr Wohl-
beginnen mit f lottem Gehen, bei dem das Herz- Kreislauf-Sys-
befinden und eine höhere Leistungsfähigkeit bringen wird.
tem angeregt wird. Erst wenn Sie sich gut aufgewärmt und
3 x 33 – unsere Zauberformel.
bereit für ein höheres Tempo sind, laufen Sie los. Schon nach zwei bis drei Minuten legen Sie eine Gehpause von rund 30
Keine Angst! Statt einer Übung zum Kopfrechnen schicken wir
Sekunden ein. In diesen kurzen Gehpausen wird der Sauer-
Sie auf Ihre ganz private Joggingrunde. Die Formel ist ganz ein-
stoff bedarf der Muskulatur automatisch auf das Gehniveau
fach: Das Ziel unseres 8-Wochen-Plans ist es, dass Sie in dieser
reduziert, das Sauerstoffangebot bleibt wegen des erhöhten
Zeit zu einer regelmäßigen Läuferin oder einem regelmäßigen
Pulsschlages größer. Die Muskelzellen schalten damit auf
Läufer werden. Sie laufen pro Woche dreimal 33 Minuten. Die
eine Energieumsetzung um, bei der sie mit ausreichend Sau-
Fitness steigt mit jeder Woche und am Ende dieses Programms
erstoff versorgt werden. Man kann in diesen Fällen von einer
sind Sie nicht nur leistungsfähiger, sondern gleichzeitig bleiben
lohnenden Pause sprechen.
die Risikofaktoren für die bislang nur wenig beanspruchten Sehnen, Bänder und Gelenke gering. Und das Immunsystem
Sie werden es ganz schnell merken – auf diese Weise können
dankt es Ihnen mit erhöhter Stabilität. Die ersten Fragen, die es
Sie auch als völlig untrainierte Person ohne Gefahr der Über-
für die Einsteiger zu beantworten gilt, lauten: „Wie lange soll ich
anstrengung ein sich abwechselndes Lauf- und Gehtraining
laufen und wie schnell darf ich laufen?“
absolvieren. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie gesund sind. Das ganze Geheimnis Ihres Trainingserfolges besteht
Eine gute halbe Stunde reicht aus, um von einem Großteil
darin, die Gehpausen so früh wie möglich zu machen. Auf
der Vorteile zu profitieren. In den ersten acht Wochen brau-
jeden Fall viel eher, als man glaubt, sie zu brauchen. Eine her-
chen Sie für Ihr Trainingsprogramm immer gleich lange.
vorragende Möglichkeit, Ihr Training zu überwachen, wird
Mit kurzen Aktivierungsübungen am Anfang und entspan-
durch den Einsatz von Pulsmessgeräten geboten. Aber in wel-
nenden Übungen am Schluss sind Sie immer innerhalb
chem Bereich liegt die ideale Trainingspulsfrequenz? Die op-
einer Stunde mit Ihrem Training fertig. Und seien Sie opti-
timalen Pulsfrequenzen für ein Ausdauertraining liegen bei
mistisch. Dreimal pro Woche dreißig bis vierzig Minuten ist
65 bis 85 Prozent der maximal erreichbaren Herzfrequenz.
die optimale Belastung für den Körper. Gerade als Anfänger verfügen Sie im Vergleich zu Trainierten über nur geringe
Und die positiven Nebeneffekte überzeugen. Laufen sorgt
Energiereserven in der Muskulatur. Dies erfordert ein sehr
für ein besseres Körpergefühl. Stärkt das Herz-Kreislaufsys-
sparsames und vernünftiges Umgehen mit ihnen.
tem. Lässt das Fett schmelzen. Verbessert den Schlaf. Steigert
32 RunUp // Frühling_2015
laufen
Ihr Trainingsplan für die ersten acht Wochen. Lassen Sie auf jeden Trainingstag zumindest einen Ruhetag folgen. 1. Woche – 3 Trainings à 33 Minuten im Hauptteil (HT) WarmUp: 10 Minuten Aktivierung, Mobilisierung, Koordination (AkMoKo). HT: Einige Minuten f lott gehen, dann jeweils abwechselnd 1–2 Minuten laufen und 30 Sekunden gehen. CoolDown: 5 bis 10 Minuten entspannende Übungen wie leichtes Stretching. 2. Woche – 3 Trainings à 33 Minuten im Hauptteil: WarmUp: und CoolDown wie in der Vorwoche. HT: Einige Minuten f lott gehen, dann jeweils abwechselnd 2–3 Minuten laufen und 30 Sekunden gehen. 3. Woche – 3 Trainings à 33 Minuten im Hauptteil: WarmUp und CoolDown wie in der Vorwoche. HT: Einige Minuten f lott gehen, dann jeweils abwechselnd 3–4 Minuten laufen und 30 Sekunden gehen. 4. Woche – 3 Trainings à 33 Minuten im Hauptteil: WarmUp und CoolDown wie in der Vorwoche. HT: Einige Minuten f lott gehen, dann jeweils abwechselnd 4–5 Minuten laufen und 30 Sekunden gehen. den sexuellen Appetit. Und ist gut für das Gleichgewicht der Seele. So joggen Sie sich praktisch gesund. Das Training soll-
5. Woche – 3 Trainings à 33 Minuten im Hauptteil:
te jedoch richtig geplant werden. Vor allen Dingen dürfen
WarmUp und CoolDown wie in der Vorwoche.
Anfänger nicht übertreiben. In nur acht Wochen haben Sie
HT: Einige Minuten f lott gehen, dann jeweils abwechselnd
Ihr erstes Zwischenziel erreicht. Dann geht es darum, wei-
5–6 Minuten laufen und 30 Sekunden gehen.
tere Grundlagen für Ihr Training zu erarbeiten. Bleiben Sie
Einmal als Hauptteil: 3 Minuten gehen, 3 mal 8 Minuten lau-
konsequent und schon bald werden Sie locker mehr als eine
fen, dazwischen 3 Minuten gehen.
halbe Stunde durchlaufen können. 6. Woche – 3 Trainings à 33 Minuten im Hauptteil: Wenn Sie dabei einige wesentliche Regeln beachten, sind
WarmUp und CoolDown wie in der Vorwoche.
Fortschritte garantiert:
HT: Einige Minuten f lott gehen, dann jeweils abwechselnd
• Starten Sie nicht zu schnell! Ein betont langsames Ein-
6–7 Minuten laufen und 30 Sekunden gehen.
laufen oder Gehen bereitet Sie optimal auf die folgenden
Einmal als Hauptteil: 3 mal 9 Minuten laufen, dazwischen 1
Belastungen vor.
Minute gehen.
• Langsam steigern! Wer sich verbessern will, muss die Trai-
7. Woche – 3 Trainings à 33 Minuten im Hauptteil:
ningsreize erhöhen. Steigern Sie zuerst die Dauer der Ein-
WarmUp und CoolDown wie in der Vorwoche.
heiten und dann die Häufigkeit.
HT: Einige Minuten f lott gehen, dann jeweils abwechselnd 7–8 Minuten laufen und 30 Sekunden gehen.
• Erobern Sie die Natur!
Einmal als Hauptteil: 1 Minute gehen 2 mal 15 Minuten laufen, dazwischen und am Ende 1 Minute gehen.
Sie schaffen es! Denn Jede und Jeder kann laufen. Leisten Sie einen Beitrag zum Gesundheitswesen, aber vor allem für
8. Woche – 3 Trainings à 33 Minuten im Hauptteil:
Ihre Gesundheit. Beginnen Sie bei sich, jetzt, und halten Sie
WarmUp und CoolDown wie in der Vorwoche.
durch. Sie tun es nur für sich: für Ihren Geist, Ihre Seele und
HT: Einige Minuten f lott gehen, dann jeweils abwechselnd
Ihren Körper. Gönnen Sie sich einfach diesen Kurzurlaub
ca. 8 Minuten laufen und 30 Sekunden gehen.
vom Alltag. Denn Sie sind für sich der wichtigste Mensch auf
Einmal als Hauptteil: 2 Minuten f lott gehen 30 Minuten lau-
Erden! Ich freue mich heute schon mit Ihnen, wenn Sie mit
fen und am Ende 1 Minute gehen.
einem neuen Lebensgefühl aktiv bleiben.
Weiterführende Übungen auf www.RunAustria.at RunUp // Frühling_2015 33
laufen
Den „Hammer-Mann“ in Pension schicken Marathonläufer hassen diesen Moment. Plötzlich sind die Beine so schwer, dass man glaubt, keinen Fuß vor den anderen zu bringen. Was dagegen hilft? Wir haben dazu einen guten Rat und nehmen dem Mann den Hammer weg. Text_Johannes Langer // Foto_SIP
Startschuss! 42 Kilometer liegen vor
Erfreulicherweise können wir den Hammermann mit einem
Ihnen, 42 Kilometer zwischen Schei-
einfachen Trick ganz leicht entwaffnen. Mit Training! Grundla-
tern und Glückseligkeit. Wie wir wis-
genausdauer ist die Voraussetzung dafür. Ihr Niveau kann von
sen, beginnt ab Kilometer 30 der här-
uns über mehrere Monate geschwindigkeits- und umfangsori-
teste Teil eines Marathons. Vorschnell
entiert aufgebaut werden. In den letzten Wochen gilt es dann, in
wissen Läuferinnen und Läufer von
einzelnen Trainingseinheiten sehr spezielle Reize für den Ma-
einem unsichtbaren Geist zu berichten:
rathon zu setzen. Die Fähigkeit zu immer längeren Abschnitten
„Hier kommt der Mann mit dem Ham-
im Marthontempo bzw. Marathonrhythmus ist der Schlüssel
mer.“ Was denn, ein schlimmer Feind
zum Erfolg. Anhand von drei Beispielen, sollen abwechslungs-
auf der Marathonstrecke? Oder doch
reiche Möglichkeiten aufgezeigt werden:
nur eine harmlose Legende? Lange Läufe. Ein langer Lauf ist eine Trainingseinheit über
34 RunUp // Frühling_2015
Im Wesentlichen gibt es zwei Strategi-
90 Minuten bis hin zu drei Stunden. Das Tempo ist dafür
en, um einen Marathon ohne gröbere
weniger entscheidend als die Dauer. Daher beginnt man so
Probleme zu absolvieren. Erstens eine
einen Lauf in einem sehr ruhigen Tempo. Im letzten Teil stei-
zielgerichtete Vorbereitung und zwei-
gern Sie über 15 bis 30 Minuten die Trainingsintensität auf
tens eine vernünftige Taktik für die et-
das geplante Marathontempo, um auch in den richtigen Lauf-
was mehr als 42 Kilometer.
rhythmus zu kommen.
laufen
Dauerlauf mit Tempowechsel: Diese Trainingsform ist eine Dauerbelastung über 30 bis 50 Minuten, bei der festgelegte Abschnitte mit Geschwindigkeiten oberhalb und unterhalb des angestrebten Marathontempos ohne Pause abwechselnd aufeinander folgen. Diese Verhältnisse können von 1:1 bis hin zu 3:1 variieren. Sie unterstützen die Entwicklung der disziplinspezifischen Grundlagenausdauer. Nüchtern trainieren: Unabhängig von den unterschiedli-
Spätestens ab Kilometer 15 ist der Körper voll auf Tou-
chen Zielsetzungen, dürfte es sowohl für den Leistungs- als
ren. Von den Bauchorganen wird Blut abgezogen, damit die
auch den Fitnesssportler von Interesse sein, dass es tatsäch-
Skelettmuskulatur immer besser durchblutet werden kann.
lich Möglichkeiten gibt, vermehrt freie Fettsäuren umzuset-
Ab Kilometer 20 spüren diejenigen, die noch auf der Start-
zen. Die Aktivierung des Fettstoffwechsels lässt sich von der
linie ganz laut „Attackeee!“ gerufen haben, den zu heftigen
Nahrungsaufnahme beeinf lussen. Hat die belastete Musku-
Anfang. Marathonlaufen hat sehr viel mit Demut zu tun. De-
latur nur noch wenig Glucose bzw. Glykogen gespeichert,
mut vor der Strecke und Demut vor den eigenen Fähigkeiten.
kommt es zu einer verstärkten Fettspaltung und demnach zu
Weil das Ende noch nicht absehbar ist, beginnt jetzt der ei-
einer Erhöhung der freien Fettsäuren. Ein guter Tipp: Mor-
gentliche Marathon im Kopf. Und der härteste Teil eines Ma-
gens nach einem kleinen Espresso und etwa einem halben
rathons ab Kilometer 30 steht noch bevor. Läufer berichten
Liter Wasser dient ein 30- bis 40-minütiger Dauerlauf in ge-
von einem drastischen Ermüdungsschub, die Beine werden
ringer Intensität zur Optimierung des Energiestoffwechsels.
langsamer, sie fühlen sich immer schlechter. Neben dem richtigem Trinken wird nun auch die mentale Vorbereitung wich-
» Das wichtigste, was du auf deinen Marathonweg mitnimmst, ist ein starkes, fröhliches Herz. «
tig. Man muss wissen, dass die Müdigkeit kommt, wie es sich anfühlt. Dann kann man damit besser umgehen. Jetzt beginnt auch die lokale Ermüdung der Muskulatur. Neueste Theorien sagen, dass ein Marathonlauf zu einer gesteigerten Aktivität der Nervenbahnen führt, die die Lauf-
Und wie sieht diese Anti-Hammer Taktik aus? Wer noch nie
muskeln stimulieren. Und ermüden die Muskeln, werden sie
einen Marathon gelaufen ist, sollte sich unbedingt über eine
mit dem Sturm der Befehle von den Nerven nur noch fertig,
defensive Taktik Gedanken machen. Bei einem 10-km-Lauf
indem sie anhaltend und unkontrolliert kontrahieren. Durch
ist das Anfangstempo schon eine wichtige Komponente, aber
leichte Umstellungen in der Schrittgestaltung und der Kör-
beim Marathon entscheidend. Wer zu schnell startet, wird
perposition kann man sich jetzt das Laufen etwas erleich-
in der zweiten Wettkampf hälfte mit Sicherheit einbrechen.
tern. Wichtig ist aber, auf das Ziel fokussiert zu bleiben. Auch
Gewonnene Sekunden werden zu verlorenen Minuten. Die
wenn für die meisten Wissenschaftler die Endorphin-Hypo-
Verringerung des Tempos knabbert nicht nur an der Schritt-
these längst tot ist, gibt es immer wieder Berichte von wah-
gestaltung, sondern auch am Wettkampfgeist.
ren Glückserlebnissen bei einem Marathon. Wer die vielen jubelnden Finisher beobachtet, wird dem zustimmen. Endor-
Bereits auf den ersten Kilometern eines Marathons fährt
phine unterdrücken aber die Schmerzen. Hilfreich sind auch
der Körper mit der Herzfrequenz und dem Stoffwechsel
einfache Sprüche wie „groß und stark“ oder „locker und frei“.
richtig hoch. Wer gut vorbereitet ist, wird schon bald auf
Diese Mantras verstärken einen Prozess, der günstigerweise
das vorbereitete Zucker/Fett-Gemisch eingestellt sein und
in ein Flow-Erleben übergeht, dem völligen Aufgehen im Lau-
seinen Rhythmus für den Marathon finden. Ein ruhiger Be-
fen. Das Gehirn ist dann ganz auf Marathon getrimmt: Re-
ginn begünstigt immer einen ökonomischen Zugang zu sei-
gionen, die die Laufmotorik steuern, werden stärker durch-
nen aufgebauten Energiedepots – egal ob in gelöster oder ge-
blutet und aktiviert. In diesem Hirnzustand laufen wir fast
speicherter Form. Das heißt auch, dass der Anfangsschwung
meditativ. Durch diesen Flow geht es nur noch ums Genießen,
nicht übertrieben werden sollte. Leider lösen die schnellen
Schmerzen spürt man kaum. Im Ziel werden Sie glücklich,
Läuferinnen und Läufer an der Spitze immer eine Sogwir-
aber sicher auch sehr müde sein. Spätestens jetzt ist klar: Den
kung nach hinten aus, wodurch ein Großteil der übrigen
„Hammer-Mann“ haben Sie in Pension geschickt.
in ein zu hohes Tempo gerät. Also, immer auf den eigenen Rhythmus achten! Auch der Läuferseele tut ein gelassener Beginn gut. Anfangs sollte man die Strecke genießen und auf sein im Training entwickeltes Gefühl bauen. So bleibt man locker. Die ständige Kontrolle von Zwischenzeiten und Herzschlag stresst. RunUp // Frühling_2015 35
erleben
Promiflash René auf Reisen Wenn René auf Reisen geht, ist ein beliebtes „Starmagazin“ der internationalen Leichtathletik unterwegs. Keiner kennt und trifft so viele spannende Sportler und Persönlichkeiten. Gerne berichtet er über das Neueste aus der Welt der Stars und Laufsternchen. Crosslauf-WM in Guiyang Zum 28. Mal besuchte ich seit 1979 die Crosslauf-Weltmeisterschaften, die heuer in Guiyang in China stattfanden. Guiyang, rund 10.000km entfernt von Österreich, liegt auf 1.070m Seehöhe im Südwesten des bevölkerungsreichsten Staates der Erde, in der Provinz Guizhou. Die Stadt hat vier Millionen Einwohner, das Klima ist subtropisch-feucht. Nur wenige Touristen verirren sich in diese Region, was auch den Aufenthalt ausländischer Journalisten erschwerte. Denn von den Einheimischen waren nur sehr wenige der englischen Sprache mächtig. Trotzdem: Die Chinesen waren sehr bemüht und die Veranstaltung insgesamt wirklich ein
Geoffrey Kamworor
fantastisches Crosslauf-Fest. Schade, dass so wenige europäische Athleten dabei waren. Ich war übrigens der einzige europäische Journalist vor Ort! Trotzdem war
es meiner Meinung nach wichtig, die Crosslauf-Weltmeisterschaften auf einem anderen Kontinent auszutragen. Bemerkenswert war, wie viele Zuschauer an die Strecke kamen, die 30 Kilometer außerhalb von Guiyang lag. Eine starke Leistung brachte Geoffrey Kamworor, der Weltmeister bei den Herren wurde. Der 22-jährige Kenianer ist ein großes Talent im Langstreckenlauf und nun amtierender Weltmeister im Crosslauf und im Halbmarathon. Im Sommer möchte er bei den Weltmeisterschaften in Peking die Goldmedaille im 10.000m-Lauf holen.
Dinner mit Sebastian Coe Im Rahmen der Crosslauf-Weltmeisterschaften traf ich auf Lord Sebastian Coe, den ich bereits 1978 in Prag kennenlernen durfte. Er ist eine lebende Legende des britischen Laufsports. 16 Jahre lang hielt er den Weltrekord im 800m-Lauf und gewann zwei Olympische Goldmedaillen. Im August wird auf dem IAAF-Kongress in Peking der Nachfolger von IAAF-Präsident Lamine Diack gewählt, favorisiert sind zwei ehemalige Leichtathletik-Größen. Neben Coe
Sebasti an Coe
ist das Stabhochsprung-Weltrekordhalter Sergeij Bubka.
des Organisationskomitees. Die Spiele von London waren ein großer Erfolg, das internationale Ansehen des Briten stieg damit beträchtlich. Zur Zeit ist er IAAF-Vize-Präsident. Wenn er die Wahl gewinnt, will er Reformen einführen und insbesondere den Kampf gegen Doping intensivieren. Außerdem ist Coe ein Verfechter des Crosslaufs und plädiert dafür, den Crosslauf als Disziplin ins Olympische Programm der Winterspiele aufzunehmen. 36
Fotos//René van Zee
Coe führte die Bewerbung und Vorbereitung der Olympischen Spiele 2012 als Präsident
RunUp // Frühling_2015
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laufen
42.2_ MyWay
Fünf Frauen, ein Ziel: Marathon-Debüt am 3. Mai beim Salzburg Marathon. Die Vorbereitung darauf leitet der erfahrene Lauftrainer Johannes Langer im Zuge des Projekts „42.2_MyWay“. RunUp hat mit drei der fünf Damen über ihre Erfahrungen auf dem Weg zur Herausforderung Marathon gesprochen. Text_Thomas Kof ler // Fotos_SIP
„Grundsätzlich wollte ich nie einen Marathon laufen, weil ich gedacht habe, das ist für mich utopisch“, erzählt Andrea Sommerauer. Diese längst überholte Einstellung hat die 42-jährige Friseuse aus Hallwang ad acta gelegt, als sie vom Projekt „42.2_MyWay“ erfuhr
Andrea: „Bisher macht mir dieses Projekt wirklich Spaß und es zeigt, dass vieles möglich ist, wenn man wirklich will und hart daran arbeitet!“
und sich dafür anmeldete. Fünf Frauen bereiten sich unter fachlicher Leitung 18 Wochen lang auf den Salzburg Marathon 2015 vor. Für alle fünf ist eines gleich: Es wird ihr erster Marathon sein. Seit Ende letzten Jahres kennen die passionierten Läuferinnen ihr nächstes, großes Ziel und arbeiten intensiv daran, ihren Körper bis zum 3. Mai optimal vorzubereiten. Begleitet und geleitet werden sie von Johannes Langer, der auf 33 Jahre Erfahrung als Lauftrainer im Spitzen- und Freizeits-
Andrea Sommerauer
port
38 RunUp // Frühling_2015
zurückblickt.
„Voraussetzung,
um am Projekt teilnehmen zu können, war, dass die Frauen einen Halbmarathon gut absolvieren konnten. Das ist die ideale Ausgangsbasis um das Projekt Marathon anzugehen“, erklärt er. Der Coach ist verantwortlich für die Trainingsplanung und -gestaltung und hat detaillierte individuelle Konzepte erstellt, welche die engagierten Teilnehmerinnen durch das Projekt „42.2_ MyWay“ führen. „So ein Projekt muss man annehmen. Ich vertraue meinem Trainer voll und deshalb mache ich da mit. Eine professionelle Betreuung ist immer vorteilhaft“, sagt Traudl Schaumann. Die 50-jährige
laufen
Frauen und Marathon – ein historischer Abriss Wenn sich am 3. Mai das über
Daniela: „Ich trainiere viel disziplinierter, bin natürlich gezwungen, mich an den Trainingsplan zu halten. Besser auf die Gesundheit zu achten, spielt eine wichtige Rolle.“
1.000-köpfige Marathon-Starterfeld am Residenzplatz im Herzen Salzburgs formiert, werden rund 200 Frauen ambitioniert die 42,195 Kilometer angehen. Was heute im nationalen Laufsport „normal“ anmutet, war vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar und ist heute im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Sparten eine überraschend geringe
Berchtesgadenerin wurde vor zwei Jahren von ihren Töchtern dazu motiviert, mit
Zahl.
dem Laufen zu beginnen. Zwei Wochen Vorbereitungszeit waren ihr gegönnt, um von Null auf einen 5-km-Lauf hin zu trainieren. Einmal vom Lauffieber gepackt,
Gleichberechtigung und Gleichstel-
folgte ein rasanter Aufstieg ihrer Lauf karriere: über einige Halbmarathons zum
lung im Sport war über Jahrzehnte
vorläufigen Höhepunkt, dem Marathon-Debüt. Selbst gesundheitliche Probleme
hinweg keineswegs eine Selbstver-
und eine Operation im vergangenen Jahr konnten ihre Ambitionen zu keiner Zeit
ständlichkeit und ist es auch heu-
bremsen. „Wenn eine Laufeinsteigerin sich das Ziel Marathon setzt, sind zwei Jah-
te im Laufsport noch nicht. Zwar
re Vorbereitungszeit bei guter Gesundheit und regelmäßigem Training optimal“,
wurden in der Leichtathletik die
macht ihr Trainer Mut.
theoretischen Rahmenbedingungen gänzlich angepasst. Aber die Kern-
Mittlerweile ist die heiße Phase in der Vorbereitung auf den Salzburg Marathon
sportart der Olympischen Spiele
längst erreicht. Abwechslung in der Trainingsgestaltung war innerhalb des Pro-
hatte in Sachen Frauensport über
jekts stets garantiert zwischen langen Läufen, Intervalltraining, Bahntraining und
Jahrzehnte hinweg großen Nachhol-
lockeren Dauerläufen. „Ich trainiere viermal wöchentlich: Am Mittwoch beginne
bedarf und hat die Lücke zur kom-
ich mit einem lockeren Dauerlauf, so ca. 50 Minuten plus Ein- und Auslaufen. Am
pletten
Donnerstag haben wir dann Vereinstraining auf der Bahn, meistens mit Intervall-
längst nicht geschlossen.
Gleichberechtigung
noch
training. Am Samstag gestalten wir das Training individuell, z. B. mit Fahrtspiel. Und am Sonntag ist immer ein langer Lauf angesetzt“, gibt Daniela Wagner Einbli-
Ein besonders gutes Beispiel dieser
cke in ihre Trainingsaktivitäten. Mit 33 Jahren ist die Bayerin aus Bad Reichen-
verzögerten Entwicklung stellt der
hall die jüngste im Quintett. Laufsport als Freizeitaktivität passt aktuell bestens
Marathonlauf dar. Für Männer eine
zu ihrer zweiten Bildungskarriere an einer Fachhochschule.
der Olympischen Ursportarten, fand der erste Olympische Marathon doch
Bisher haben alle fünf Damen die Trainingsbelastungen gut aufgenommen und
bereits im Rahmen der ersten Olym-
sind auf einem viel versprechenden Weg, ihr Ziel zu erreichen. „Im Laufe des Pro-
pischen Spiele der Moderne 1896 in
jektes sind überhaupt keine Probleme aufgetaucht. Ich achte darauf, gut zu dehnen
Athen auf dem Programm. Auch wenn
und meine Muskeln gut zu pf legen. Ich trinke viel und schau, dass ich mich gut
damals lediglich 40 Kilometer absol-
ernähre und viel schlafe“, beschreibt Andrea. „Alle drei sind auf einem guten Weg.
viert wurden, die Marathondistanz
Mich freut besonders, dass alle stabile Trainingsleistungen vorweisen und auch im
wurde 1924 auf 42,195 Kilometer fest-
Hintergrund alle begleitenden Maßnahmen treffen“, zeigt sich Johannes Langer
gesetzt. Die Frauen mussten bis zu
optimistisch. In den letzten Wochen des Projekts geht es nicht nur um die Finali-
den Olympischen Spielen von Los An-
sierung der physischen Vorbereitung, sondern auch darum, dass sich die Läuferin-
geles – oder umgerechnet 88 (!) Jahre
nen mental bestens auf den Lauf über 42,195 Kilometer vorbereiten.
lang – warten, bis auch sie einen Olympischen Marathon laufen durften.
Eines vereint die Frauen, abgesehen davon, dass sie sich regelmäßig bei läuferischen Aktivitäten begegnen und bei bester Stimmung miteinander trainieren: Die
Tatsächlich hätte die Geschichte des
Erwartungen an den Salzburg Marathon sind hoch. „Wenn ich sagen würde, das
Marathonlaufs für Frauen auch an-
Ziel ist das Ziel, würde ich ganz klar lügen!“, stellt Traudl klar. Daniela hat eine
ders verlaufen können: 1896 wollte
klar definierte Zielsetzung: „Ich möchte gerne 3:45 Stunden laufen, mal schauen,
die Griechin Stamata Revithi unbe-
was unterhalb dieser Marke noch geht.“ Für Andrea steht das Erlebnis im Vorder-
dingt am ersten Olympischen Mara-
grund: „Ich bereite mich so intensiv vor, dass ich richtig gut durchkomme und RunUp // Frühling_2015 39
laufen
thon teilnehmen, was ihr allerdings von höchster Stelle untersagt wurde. Vor Zeugen lief sie die Marathonstrecke am Tag darauf exakt nach und erreichte das Ziel. Ihre Leistung
Traudl: „Wenn ich sagen würde, das Ziel ist das Ziel, würde ich ganz klar lügen!“
wurde nicht anerkannt und verheimlicht. Hätte Pierre de Coubertin, Schöpfer der Olympischen Spiele der Neuzeit, damals anders reagiert, würden auch die Frauen auf eine über 100-jährige Marathon-Historie zurückblicken und die bis heute an-
nicht völlig ausgelaugt ins Ziel trudle. Denn ich möchte keinesfalls sagen müssen,
dauernde Unterscheidung zwischen
dass ich das nie wieder erleben möchte und dass es die Hölle auf Erden war.“ Ihr
Marathonlauf für Herren und Mara-
Coach wird ihnen während des gesamten Marathons die Daumen drücken und sie
thonlauf für Frauen wäre inexistent.
unmittelbar hinter der Ziellinie in Empfang nehmen: „Ich wünsche ihnen, dass sie gut und problemlos durchkommen und das Erlebnis Marathon genießen. Die Zeit
In Deutschland war es Frauen bis
ist bestenfalls drittrangig.“
1969 offiziell untersagt, bei Marathons an den Start zu gehen. Dieses
Wenn Traudl, Andrea und Daniela am Sonntagvormittag des 3. Mai das größte
Regelwerk war damals auf der gan-
Laufprojekt ihres Lebens verwirklichen, werden sie von deutlich mehr männlichen
zen Welt Gang und Gebe. Der Boston
Teilnehmern begleitet als von weiblichen. Denn der Marathonlauf ist bei uns noch
Marathon zog 1972 – 75 Jahre nach
eine Domäne der Männer. Jener Boom, welcher in den USA in den vergangenen
seiner ersten Auf lage! – nach und öff-
Jahren zu verzeichnet ist, steckt in Europa noch in den Startlöchern. Viele Frau-
nete sein Feld für Frauen. Abenteu-
en fühlen sich nach wie vor nicht wohl, in einem Mixed-Rennen zu starten und
erliche Geschichten von heimlichen
bevorzugen eine Isolierung in Form reiner Frauenläufe. Sie glauben, schnell lau-
Starts und Undercover-Teilnahmen
fen und athletischen Sportsgeist an den Tag legen zu müssen, anstatt ein Erlebnis
existieren freilich zur Genüge. Wie
dem olympischen Ur-Gedanken gemäß genießen zu können. Dieses Missverhält-
etwa Roberta Gibb, die 1966 hinter
nis widerspricht allerdings dem vorherrschenden gesellschaftlichen Streben nach
einem Busch hervorsprang und ohne
Gleichstellung der Geschlechter. „Vielen Frauen fehlt leider oft der Mut und das
Startnummer den Boston Marathon
nötige Selbstvertrauen, neue Wege zu gehen. Ich glaube, dass die amerikanische
absolvierte. Oder die Deutsche Anni
Gesellschaft uns in der Einstellung einiges voraushat mit ihrer „Yes-we-can“-Men-
Pede-Erdkamp, die 1967 in Waldniel
talität. Sie sehen in einem gescheiterten Vorhaben eine Herausforderung, während
auf Initiative des Veranstalters Ernst
wir Europäer es oft nur als Niederlage empfinden. Die Folge ist, dass es viele Frau-
van Aaken 30 Meter hinter dem Feld
en erst überhaupt nicht versuchen, sich einem Marathon zu stellen, aus Angst zu
startete und als Gesamt-Dritte ins Ziel kam, womit der Beweis erbracht schien, dass Frauen für Marathon ge-
Traudl Schaumann
eignet sind.
40 RunUp // Frühling_2015
Aber das Vorurteil, längere Laufdistanzen wären gesundheitsschädlich und schlichtweg überfordernd, hielt sich hartnäckig und wurde sicherlich in der Öffentlichkeit immer wieder auch aktiv geschürt. 1979 setzten die Japaner einen neuen Trend, in Tokio fand der erste reine Frauen-Marathon statt. Auch heute noch gibt es in Japan – konträr zu den meisten anderen Ländern – einige elitäre Marathonveranstaltungen, die entweder nur für Männer oder nur für Frauen zugänglich sind.
laufen
Der
US-Amerikanerin
Kathrine
Switzer ist es 1967 beim Boston Marathon gelungen, die öffentliche
Daniela Wagner
Aufmerksamkeit auf die Diskriminierung von Frauen im Marathon zu lenken. Mit Unterstützung eines Freundes widersetzte sie sich erfolgreich Rennleiter Jock Semple, der sie handgreif lich von der Strecke drängen wollte, und lief mit Wut im Bauch den Marathon zu Ende. Mit den Bildern dieser Aktion, die um die Welt gingen, hatte Switzer eine öffentliche Diskussion über Frauen und Langstreckenlauf in Gang gebracht, die die unsägliche Degradierung weiblicher Lauf begeisterter nachhaltig lockerte und schließlich auf löste. Auch wenn dies manchmal scheitern“, erklärt sich Daniela diesen frappierenden Unterschied. Traudl fordert
behauptet und promotet wird, Swit-
auch auf der anderen Seite der Medaille ein gesellschaftliches Umdenken: „Seit ich
zer war längst nicht die erste Frau,
für den Marathon trainiere, wurde ich schon einige Male auch spöttisch gefragt,
die einen Marathon lief. Dennoch ist
ob mir das Älterwerden Probleme macht oder ob ich zu wenig Arbeit habe, weil ich
ihre Pionierarbeit für den Frauen-
so oft laufen gehe. Und wem ich was beweisen will mit der Marathon-Teilnahme.
lauf in die Geschichte eingegangen.
Mein Mann, der noch umfangreicher läuferischen Aktivitäten nachgeht als ich, wird so etwas nie gefragt.“
Rund 70 Jahre Rückstand in der Entwicklung ist in kurzer Zeit nicht
Die drei ambitionierten Frauen haben das Idealziel für eine Marathon-Teilnahme
auf holbar. Bis die Frauen im Mara-
aus der Sicht einer Hobbyläuferin verinnerlicht: Ein unvergessliches Lauferlebnis
thonlauf die gleiche Stellung wie
bei einem der schönsten Marathons zu erleben, zu genießen und mit Stolz eine
die Männer erreichen, wird es bei
Herausforderung mit Bravour zu bewältigen – das steht im absoluten Vordergrund.
uns noch einige Jahre dauern. Beim
Und gleichzeitig einen weiteren, kleinen Beweis liefern, dass auch Frauen Mara-
Vienna City Marathon 2014 lag der
thon können. „In der Gesellschaft ist der Marathon schon auch ein Mythos und
Frauenanteil bei rund 18% – noch
das schreckt sicher viele ab“, weiß Andrea. „Ich würde jeder Frau sagen, dass sie es
weit weg vom Gleichheits-Koeffizi-
schaffen kann! Am 3. Mai werde ich den Beweis erbringen, dass dies so ist.“ Traudl
enten 50%. Wie in vielen Entwick-
schlägt in dieselbe Kerbe. „Ich kann euch nur raten: Macht es! Aber zieht euer Trai-
lungen im internationalen Laufsport
ning konsequent durch, holt euch am besten Unterstützung bei einem Laufverein
hinken die Europäer auch hier noch
in eurer Nähe.“ Daniela Wagner hat folgenden Tipp für alle Läuferinnen, die ein-
hinter Nordamerika her. In den USA
mal einen Marathon angehen möchten: „Eine Gruppe mit ähnlichen Zielen wird
gibt es bereits Marathonläufe, wo
euch motivieren, eure Zweifel zu überwinden.“
mehr Frauen an der Startlinie stehen als Herren. 2012 waren 42% der Teilnehmer aller Marathons auf US-Gebiet Frauen.
Andrea: „Ich sage jeder Frau, dass sie es schaffen kann! Am 3. Mai werde ich den Beweis erbringen, dass dies so ist.“
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erleben
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Plötzlich, in vollem Tempo
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Ein Königreich in Melbourne, Großmutter und böser Wolf, die Anatomie der Angst und ein verrücktes Rennen auf offener Straße: Auszug aus dem Buch „Franz Stampfl. Trainergenie und Weltbürger“. Text_Andreas Maier
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Franz Stampf ls Schloss in Melbourne hatte einen Thron aus Bambus, einen Kühl-
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schrank für Getränke und drei Unterteilungen. Sie nannten es „The Hut“. Selbst-
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gemalte Bilder von Landschaften, Poster von Sportlern und Zeitungsausschnit-
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te sonderzahl zierten die Wände. Bei sich auf dem Schreibtisch bewahrte er ein
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Foto der „Gräfin Jussupow“ auf, seiner Mutter. Später hängte er es ebenfalls an
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die Wand. Im Radio liefen Live-Übertragungen aus dem australischen Parlament.
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Gleich neben dem Eingang war eine Abteilung für die Kugeln, die Speere, die Häm-
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mer und die Disken. Es gab ein Zimmer, in dem sich mehrere Athleten auf halten
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und Essen zubereiten konnten, und es gab das innerste Heiligtum, sein Büro. Alles
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hatte Platz auf engstem Raum, wie damals in Ottakring, wo er aufgewachsen war.
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Oberhalb der Startkurve des Melbourne University Track situiert, bot das Anwe-
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sen einen überragenden Blick auf das Geschehen am Platz. Der König buk in sch-
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mal geschnittener Badehose neben der kleinen Fertigteilhütte in der Sonne, gab
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Hier war Franz-Stampf l-Land, seine natürliche Umgebung. Auf der Leichtathle-
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tik-Anlage der Uni Melbourne hatte er seit 1955 das Sagen und war das Zentrum
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der Energie für hunderte Sportler. „The Hut“ ließ er nach den Olympischen Spie-
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Anweisungen und überschaut sein Reich.
Was sollen wir heute trainieren?
len 1968 aufstellen, weil er eine Basis mit Büroarbeitsmöglichkeit direkt bei den
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Sportlern haben wollte. Es war ein Kommen und Gehen. „Was sollen wir heute
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trainieren?“, fragten ihn drei junge Läufer. „Was wollt ihr trainieren?“, entgegnete
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er. „Hunderter“, sagten sie, also Sprints über 100 Yards. „Okay, Hunderter“, sagte
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er, „hundert Mal einhundert.“ Und sie machten es. Sein Tag begann mit dem Lauf-
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training um 6 Uhr früh im Como Park. Nach dem Frühstück fuhr er an die Uni und
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leitete Trainings für Stars, Hobbyathleten und Schüler. Er schickte Kugelstoßer zu
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Ballettaufführungen und gab Speerwerfern die „Odyssee“ zum Lesen. Er erzählte
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von Hans Selye und seinem Konzept der Stress-Adaptation ebenso wie von Carl
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Gustav Jung und den Mythen der Menschheit. „Es ist wie im alten Griechenland,
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als die Philosophen in den Gymnasien mit den Athleten gesprochen haben“, sagte
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er. Zwei bis dreimal pro Woche trainierte er noch als 65-Jähriger selbst im Gym
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und schaffte beim Bankdrücken angeblich 260 Pfund oder 118 Kilogramm ohne
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Probleme. „Auf fast religiöse Weise“, wie sein Sohn Anton sagte, ging er jeden Tag
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um 9 Uhr ins Bett, oft mitten in einer Unterhaltung. Am 1. Jänner mussten alle
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Athleten auf die Lauf bahn kommen, mit einer Flasche französischem Champag-
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ner. Zuerst wurde trainiert, dann getrunken. 42
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erleben
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Häufig malte er Portraits, verfremdete Landschaften, Körper, oft in dumpfen, er-
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digen Farben. In Wien hat er bei Besuchen Ansichten von der Oper, vom Schwar-
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zenbergplatz und vom Haus seiner Schwester Hilda gezeichnet. Sein Sohn Anton
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erinnert sich, wie er ihm gezeigt hat, Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln
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zu skizzieren und er dann in 30 Minuten ein Portrait von ihm malte, zuerst mit
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einem Stift die groben Linien, danach in Aquarelltechnik die Farben. Beim Malen
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spielte er Platten mit Jazz von Louis Armstrong, Kantaten von Bach, Kompositio-
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nen von Vivaldi oder Klavierstücke, gespielt von Arthur Rubinstein. Über Jahr-
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zehnte hinweg hat ihn ein Selbstportrait begleitet. Begonnen in den 1930er-Jahren
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ist es über die Jahre und Kontinente mit ihm mitgewandert. Er hat es nicht ab-
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geschlossen, aber irgendwann nicht mehr fortgesetzt. Unregelmäßig arbeitete er
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an Aktualisierungen, an einem der jeweiligen Zeit angemessenen Bild von Franz
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Stampf l. Meist waren es nur Kleinigkeiten, die er veränderte, jedes Mal eine neue
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Zwischenbilanz, die er zog und der er auf seinem gemalten Gesicht Ausdruck ver-
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lieh. Der Hintergrund in kaltem Blau und Grün findet sich auch in Partien des
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Gesichts. Die Augen sind unterschiedlich hoch. Der Mund ist akzentuiert wie
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mit rotem Lippenstift gezogen. Das hinter dem Kopf befindliche Rückenteil eines
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Korbsessels – wie jener, in „The Hut“ – verbindet sich in Farbe und Form mit den
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rotbraunen, gewellten Haaren. Das Gesicht könnte auch das einer 60-jährigen Frau
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zeigen, die desillusioniert auf ihr bisheriges Leben blickt, mit deren Kräften man
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sich aber lieber nicht anlegen will. Oder die Verschmelzung zweier Märchenfigu-
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ren: Großmutter und böser Wolf in einer Person.
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„Franz“ – alle Sportler sagten so zu ihm – Franz war immer beim Training dabei.
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Er stoppte die Zeiten und zählte am Handgelenk bei jedem Läufer fünf Sekun-
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den lang die Pulsschläge, um den Grad der Anstrengung beim Intervalltraining
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und die passende Dauer der Erholungspausen festlegen zu können. Sehr wichtig:
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Niemand trainierte allein, es waren immer kleine oder auch sehr große Gruppen
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zusammen.
Der Mund ist akzentuiert wie mit rotem Lippenstift gezogen
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Über viele Wochen hin änderten sich nur Kleinigkeiten am Trainingsprogramm.
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Ralph Doubell kommentiert es rückblickend so: „Dieses Training ist sehr langwei-
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lig. Wir haben immer in einer kleinen Gruppe trainiert, diese Gemeinschaft hat
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sehr geholfen. Auch damals haben die Leute gesagt: Das ist langweilig. Aber es
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wirkt! Man hat also die Wahl. Entweder du läufst schnell, oder du willst unterhal-
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ten werden. Franz hat nicht darüber diskutiert, ob es langweilig ist. Dieses Pro-
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gramm war es einfach, was du als Läufer bei ihm gemacht hast.“
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Stampf l wusste, dass Steigerungen nur schrittweise und über einen längeren
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Zeitraum möglich sind. „Es gibt eine unveränderliche Regel: jedes Training muss
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allmählich ansteigen in Intensität und Umfang. Es gibt keine Abkürzung zur tota-
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len Fitness.“ Im Jahresverlauf schlug er wachsende Belastungen vor, die sich auch
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in unterschiedlichen Trainingsformen niederschlugen. Die Zeitvorgaben für die
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Intervalle steigerte er in langsamen Schritten. Es gab kein Stampf l-Training ohne
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Zeitmessung: „Ein großer Teil des Spaßes geht verloren, wenn beim Training die
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Stoppuhr fehlt“, schrieb er. Exaktheit und Ehrlichkeit waren Grundprinzipien:
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„Sag einem Läufer immer genau die Zeit, die du gestoppt hast und niemals eine
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andere, aus welchem Grund auch immer. Wenn er es einmal bemerkt, wird er dir
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nie wieder glauben.“
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Franz Stampf l ref lektierte mehrfach seine Tätigkeit als Trainer. In einem unver-
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öffentlichten, um 1960 entstandenen Manuskript, schreibt er über das Trainer-
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dasein als einf lussreichen doch eigentlich unmöglichen Balanceakt mit prekären
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wirtschaftlichen Aussichten: „Das 20. Jahrhundert hat ein Wesen hervorgebracht,
Es gibt keine Abkürzung zur totalen Fitness.
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erleben
Seine Aktivitäten sind häufig Auslöser für Spott und Hohn
Die Sportler genießen den Wettkampf
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das in seinem modernen Sinn in früheren Zeiten unbekannt war. Sein Einf luss
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auf die Jugend der Welt ist erstaunlich, furchterregend für die Weichherzigen, un-
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glaublich für die Ignoranten, willkommen und begehrt bei den Ambitionierten,
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ein Dorn im Auge des alten Establishments. Seine Aktivitäten sind häufig Auslöser
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für Spott und Hohn der Gebildeten wie der Zyniker. Auf der ganzen Welt arbeitet
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er unter höchst unterschiedlichen Bedingungen und Umständen. Bei Erfolg wird
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er sofort gelobt und als Genie gepriesen. Bei Misserfolg wird er mit der gleichen
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Übertreibung geschmäht und angeprangert. Er ist in der Tat eine missverstandene
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Person. Manchmal erscheint er in der fantastischen und fabelhaften Kombination
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eines Wissenschaftlers, eines Psychologen, eines Philosophen, Führers und Freun-
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des, eines Schreibers, Sprechers oder PR-Managers, eines Exerziermeisters, eines
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Sklaventreibers, eines Recruiters, eines Experten und Spezialisten, eines Taktikers
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oder eines Vortragenden. Er ist ein Verkäufer, ein Spitzenverkäufer des unverkauf-
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barsten Produkts – harter Arbeit. Er arbeitet oft mit den temperamentvollsten,
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arrogantesten, ambitioniertesten, unangepasstesten Individuen der Menschheit.
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Er ist gewöhnlich unterbezahlt, überarbeitet, viel zu früh alt geworden, durchlö-
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chert und verunsichert von der Nervenanspannung, gelegentlich in der Lage ein
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Lächeln zu zeigen, ein Gummiball, der zurückspringt – je härter man wirft, umso
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größer der Sprung; eine Kreatur so anpassungsfähig, dass weder Sieg noch Nieder-
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lage sie zerstören können.“
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Den perfekten Sportler stellte er sich als Künstler vor: „Der ideale Athlet hat für
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mich den Geist eines Dichters und verfügt über große Vorstellungskraft. Er ist in
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der Lage körperliche und seelische Emotionen intensiv zu spüren. Er muss nicht
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intelligent im allgemeinen Sinn sein, sonst wäre Einstein der größte Sportler der
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Welt gewesen. Er braucht eine spezifische körperliche Intelligenz und Exzellenz,
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um herausragende Leistungen zu zeigen.“
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Als Trainer sah er seine Rolle so: „Führer, Philosoph und Freund, Berater und
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Beichtvater, eine Stütze in Zeiten seelischer Spannung, der Job eines Trainers ist
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groß genug für jeden. Es ist in der Tat mehr als ein Job, es ist eine Berufung, der
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man mit der gleichen Art von Drang folgt, die manche zum Schreiben, manche
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zum Malen und andere zum Bauen von Brücken treibt. Und wenn all der Lärm
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und das Geschrei vorüber sind, wenn der Senior-Partner des Unternehmens den
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Rekord gebrochen hat, wenn Schlagzeilen über ihn erschienen sind und er sich den
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Unsterblichen angeschlossen hat, kommt für den Junior-Partner der Lohn aus der
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Befriedigung, dass er eine Aufgabe gut erledigt hat. Wer wollte mehr erwarten?”
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Die Arbeiten des Mediziners Hans Selye, die er gelesen hat, bildeten einen wich-
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tigen Anstoß für seine Trainingsphilosophie. In Wien geboren und 1934 nach Ka-
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nada ausgewandert gilt Selye als „Vater der Stressforschung“. Er hat den Begriff
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„Stress“ geprägt und seine physiologischen Auswirkungen beschrieben. Stampf l
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wollte durch immer wiederkehrende, harte Trainingsbelastungen (Stress) den
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Körper an die strengen Anforderungen gewöhnen und auf ein höheres Leistungs-
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niveau bringen. Es ging ihm darum, Körper, Geist und Seele in einem solchen
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Ausmaß zu entwickeln, „dass im Wettkampf die Anstrengungen vertraut sind und
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man sie als Erleichterung empfindet. Die Sportler genießen den Wettkampf, weil
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ihnen die nötigen Strapazen so geläufig sind. Ab und zu ist es wichtig, dass sie
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durch diese unglaublichen Anstrengungen gehen. Wenn man erschöpft ist, muss
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der Instinkt übernehmen“, sagte er. Vor diesem Hintergrund war das Intervalltrai-
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ning die perfekte Trainingsform für sein Konzept: Stress und Erholung wechseln
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sich ab. Die Belastungen sind auf der Lauf bahn genau mess- und steuerbar. Dazu
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gibt es zahlreiche Variationsmöglichkeiten durch Veränderung von Geschwindig-
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keit, Distanz, Zahl der Wiederholungen und Zeitdauer der Pausen.
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erleben
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Viele von Stampf ls Grundlagen gelten bis heute. Kein Sportler kommt ohne In-
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tervalltraining aus, wenngleich aktuelle Trainingsprogramme anders aussehen.
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Aber wirklich herausragend war er darin, den Sport in einen größeren Zusam-
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menhang zu stellen. „Wenn man mit ihm eine halbe Stunde zusammen war, hatte
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man die Überzeugung, ein Rennen zu gewinnen sei so großartig, wie die Mona
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Lisa zu malen“, erinnert sich Chris Chataway. „Er konnte alles mit Magie über-
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ziehen.“ In seinem Buch drückte es Stampf l so aus: “Running is an art and every
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runner must be thought of as an artist.” Ein Sager mit dem Potenzial zum Klas-
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siker. Damit meinte er auch, dass Läufer gerade vor einem Rennen hochsensible
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Wesen mit dem Nervenkostüm einer Primadonna sind, und dass die Vorstellungs-
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kraft Läufe entscheiden kann. Aber er warnte vor den simplen „Du kannst, was
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du willst“-Motivatoren: „Viele haben die romantische Vorstellung, dass der Körper
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mit der richtigen mentalen Einstellung unbedeutend und zweitrangig wird. Sie
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erwarten dadurch eine Abkürzung zum Erfolg. Der Geist wird den Rest schon
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erledigen. Das ist jedoch nur ein weiteres Beispiel für die Flucht vor der Realität, für die wir alle anfällig sind.“
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Sie erwarten dadurch eine Abkürzung zum Erfolg
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Das trainingstechnische und mentale Fundament hat er überzogen mit Lachen
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und Scherzen. „Die stärkste Erinnerung an ihn ist der große Spaß, den wir hatten,
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und die lustigen Begebenheiten mit diesem energiegeladenen Mann“, sagte Ro-
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ger Bannister. In den Stunden nach einem Training stattete er seine Athleten bei
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gutem Essen und Trinken mit unerschütterlichem Selbstvertrauen aus. Stampf l
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brachte seine Athleten in einen Zustand, in dem sie bereit waren, ihre gewohnten
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Grenzen von Hingabe und Schmerz zu überschreiten. Es waren seine eigenen Er-
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fahrungen im Zweiten Weltkrieg, die ihm eine Autorität verliehen. „Er war nur gut
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15 Jahre älter als wir, aber er wirkte auf uns wie aus einer anderen Zeit und einer
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anderen Welt“, schildert Chris Chataway. „Franz hatte die Fähigkeit seine Sportler
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über jenen Punkt hinauszubringen, an dem sie glaubten, dass sie vor Erschöpfung
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sterben werden – das war seine eigene Ausdrucksweise“, so Chris Brasher. Stampf l
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nahm die Idee der in Oxford gepf legten „effortless superiority“ auf und verkehrte
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sie in ihr Gegenteil: Das Training sollte so hart sein, dass ein Rennen, selbst ein
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Weltrekord, den Athleten leicht erschien. Der Fokus lag ganz auf dem Individuum.
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Athleten sollten es durch Übung, mentale Stärke und puren Willen schaffen, die
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absolut Besten zu sein. Ziel war immer, ein Rennen zu gewinnen, egal ob ein klei-
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nes Meeting oder eine internationale Meisterschaft. Dafür analysierte er genau die
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Stärken und Schwächen der Konkurrenten und bereitete seine Athleten minutiös
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auf mögliche Rennverläufe vor. „Ein klarer Plan, sorgfältig vorbereitet im Voraus,
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ist unerlässlich, wenn die Aufmerksamkeit des Läufers nicht von der wesentlichen Aufgabe abgelenkt werden soll, das Rennen zu gewinnen.“
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Stampf l transformierte existenzielle Erfahrungen in den Sport. „Clausewitz
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sagte, dass der Krieg nichts anderes ist als die Fortsetzung von Politik mit ande-
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ren Mitteln. Das brachte mich auf die Idee, dass Sport nichts anderes ist als die
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Fortsetzung des Lebens mit anderen Mitteln.“ Es mag verstörend klingen, aber ein
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Schlüsselbegriff für Stampf l lautete: Angst. „Wir müssen die Anatomie der Angst
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verstehen, denn die Angst ist es, die uns alle antreibt. Die Angst, sich selbst im
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Stich zu lassen, die Angst vor Versagen und vor der Zerstörung des eigenen Images,
181
in anderen Worten: die Angst vor der Selbstzerstörung.“ Nicht das Vermeiden von
182
Angst durch Techniken der Selbstregulierung oder das Ausführen vertrauter
183
Handlungsmuster, wie in der modernen Sportpsychologie, sondern die Konfron-
184
tation damit und Nutzbarmachung der Angst war eine seiner Ideen. Stampf l – nur
185
was für harte Jungs? Als letzte und damit besonders herausgehobene Botschaft
186
gibt er im Buch „On Running“ den Lesern mit: „Angst ist die größte Antriebskraft
187
im Wettkampf. Nicht Angst vor einem Gegner, aber vor dem Können und dem ho-
188
hen Standard, den er repräsentiert; Angst auch, sich selbst nicht gerecht zu wer-
189
den. Im Erreichen großer Leistungen, im Sieg gegen überragende Gegner, besiegt der Athlet die Angst und erobert sich selbst.“
190
Angst ist die größte Antriebskraft im Wettkampf
Personen
191
Königreiche können explodieren. Oder morsch werden und zerfallen. Das König-
Franz Stampf l (1913-1995), Österreich /
192
reich von Franz Stampf l bildet keine Ausnahme. Es geriet in Turbulenzen. Abseits
Großbritannien / Australien: Aufgewachsen in
193
des Trainingsplatzes hatte Franz Stampf l im Sommer 1978 großes Glück. Er saß
Wien. Feierte ab den 1950er Jahren Welterfolge
194
am Steuer seines Mercedes, mit ihm waren Bev Francis und Pam Matthews im
als Leichtathletiktrainer.
195
Auto, als er die Kontrolle über den Wagen verlor und gegen eine Wand donnerte.
196
Das Fahrzeug ging in Flammen auf. Niemandem ist etwas Ernsthaftes passiert.
Roger Bannister (*1929), Großbritannien: Erster
197
Um 10.500 Dollar kaufte er sich einen kleineren, schnittigen, englischen Sportwa-
Mensch, der die Meile unter 4 Minuten gelaufen
198
gen, der jedoch wenig Aufprallschutz bot. Darin fuhr Franz Stampf l auch am 16.
ist. Neurologe, Vorstand Pembroke College an der
199
November 1980, einem Sonntag, durch Melbourne. Die Skirennläuferinnen Jenny
Universität Oxford
200
Altermatt und Ondine McGlashan warteten bei der Universitäts-Sportanlage auf
201
ihn zum Training. Nach einiger Zeit sagte ihnen jemand, dass der Trainer heute
Christopher Brasher (1928-2003),
202
nicht mehr kommen werde. Bei ihm zu Hause in 12/16 Maple Grove wartete Pat-
Großbritannien: Olympiasieger 1956 über 3000m
203
ricia auf das gemeinsame Abendessen und Anton lernte für eine Prüfung seines
Hindernis, Begründer des London Marathons,
204
Physikstudiums, als die Polizei anrief. Sofort eilten sie zur beschriebenen Stelle an
Sportchef des „Observer“
205
der Kreuzung der Alexandra Avenue mit der Punt Road. Kurz vorher hatte Franz
206
Stampf l vor einer roten Ampel gebremst und seinen Wagen zum Stehen gebracht.
Christopher Chataway (1931-2014),
207
Im Rückspiegel sah er relativ weit entfernt zwei Autos, die offenbar ein privates
Großbritannien: 5000 Meter Weltrekordläufer
208
Rennen austrugen, in vollem Tempo näherkommen. Eines davon, ein junger Fah-
1954, britischer Minister
209
rer war am Lenkrad, krachte fast ungebremst von hinten in sein Fahrzeug. Ralph Doubell (*1945), Australien: Olympiasieger
210 211
„Ich hatte keinerlei Schmerz zu diesem Zeitpunkt“, sagte er.
1968 über 800 Meter, Weltrekord egalisiert
RunUp // Frühling_2015
47
erleben
„Damit können wir besser kontrollieren“ Ab dem nächsten Jahr intensivieren die World Marathon Majors den Kampf gegen Doping im Laufsport mit einer eigenen Anti-Doping-Initiative. Damit reagieren die sechs größten Marathon-Veranstaltungen der Welt insbesondere auf die Dopingskandale um Rita Jeptoo und Liliya Shobukhova. In Zukunft sollen die besten Läuferinnen und Läufer der Welt intensiver getestet werden. Mark Milde, Renndirektor des Berlin Marathon, steht RunUp im Interview Rede und Antwort. Interview_T homas Kof ler//Foto_ SIP
Run Up//Die World Marathon Majors starten eine eigene Anti-Doping-Initiative. Was war letztendlich ausschlaggebend für diesen Schritt? Mark Milde//Ausschlaggebend dafür war, dass in relativ kurzer Zeit zwei unserer Siegerinnen – oder vermeintlichen Siegerinnen – positiv getestet und überführt wurden, Rita Jeptoo und Liliya Shobukhova. Und, dass wir erkannt haben, dass die Anstrengungen der IAAF nicht ausreichen, um alle Athleten ausreichend zu testen. Deshalb haben wir uns entschlossen, zusätzlich dieses Programm zu starten, um sicherMark Milde, Veranstalter des Berlin Marathon
zustellen, dass mehr Athleten öfter getestet werden können. Sind die World Marathon Majors mit dem Anti-Doping-Programm der IAAF und der WADA unzufrieden? Wir sind nicht unzufrieden, aber wie gesagt: Die Anstrengungen der IAAF reichen nicht aus, um Athleten in allen Ecken der Welt ausreichend zu testen. Vor allem im ostafrikanischen Raum, wo ja die Mehrzahl der Laufstars herkommt, herrscht großer Nachholbedarf und diese Regionen versuchen wir mit dieser Initiative nun besser zu erschließen. Während die IAAF ja dutzende Disziplinen der Leichtathletik auch im Anti-Doping-Programm abdecken muss, können wir uns voll auf den Marathon und den Straßenlauf konzentrieren.
48 RunUp // Frühling_2015
erleben
Wie sehen die geplanten Maßnahmen aus und wie soll deren
stimmt und Athleten viel rascher über-
Durchführung gesichert werden?
führt werden können. Zudem haben die
Alle Läufer, die Punkte bei den World Marathon Majors ge-
World Marathon Majors ihre Regulari-
winnen, und auch andere leistungsstarke Athleten werden
en insofern geändert, dass Preisgelder
drei Jahre lang in einen Testpool integriert. In unregelmä-
für den Gesamtsieg nicht mehr auf ei-
ßigen Abständen werden Blutproben abgenommen und Blut-
nen Schlag ausbezahlt werden, sondern
profile erstellt. Damit können wir sie besser kontrollieren als
über fünf Jahre in fünf Tranchen. Das
bisher.
heißt, man hat bei einem späteren Dopingfall mehr Zeit und Möglichkeiten,
In anderen Ausdauersportarten wie Radsport und Ski-
entsprechend zu reagieren.
langlauf ist die Erstellung von Blutprofilen längst Standard. Warum hinkt hier der Laufsport hinterher?
Durch diese beiden Doping fälle war be-
Blutprofile sind auch im Laufsport nichts Neues, ganz im
sonders der Chicago Marathon in den
Gegenteil. Das Problem bisher war, dass im Langstrecken-
negativen Schlagzeilen. Sorgst du dich,
lauf zu viele Athleten Topleistungen abgeliefert haben, als
dass eines Tages auch ein Dopingskan-
dass alle ausreichend kontrolliert werden konnten.
dal ans Licht kommen könnte, der Athleten betrifft, die beim Berlin Marathon
In der Presseaussendung hieß es, die World Marathon Majors führen ihr neues Anti-Doping-Programm in Zusammenarbeit mit dem Leichtathletik-Weltverband durch. Welche Rolle nimmt die IAAF ein? Die I A A F bestimmt die Zeitpun kte der Kontrollen, bestellt die Tester, koordiniert die Auswertung der Tests und spricht gegebenenfa lls die San ktionen
erfolgreich waren? Klar. Ich hoffe es zwar nicht, aber wir behalten das immer im
Wir erwarten, dass sie stärker darauf achten, dass wir Betrüger bei unseren Veranstaltungen nicht dulden
aus. Wir stellen den Ath letenpool zusammen und sagen, wer getestet werden muss.
Hinterkopf, dass das passieren kann. In Berlin wurde der Marathon-Weltrekord in den vergangenen zwölf Jahren sechsmal verbessert, zuletzt
beinahe jährlich. Wie viel Geld wurde seither in funktionierende Do-
In welcher Form erwartet ihr von den Stars und besonders
ping-Strukturen investiert?
auch von den Agenten im Hintergrund ein Umdenken?
Eine konkrete Zahl kann ich nicht nen-
Wir erwarten, dass sie stärker darauf achten, dass wir Be-
nen. Seit vier Jahren testen wir unsere
trüger bei unseren Veranstaltungen nicht dulden und erken-
Eliteathleten sobald sie in Berlin ankom-
nen, dass wir aufwändige Maßnahmen starten, um dies zu
men, meistens also am Freitag und ma-
sichern.
chen nach dem Zieleinlauf einen Bluttest. Diese Vorgehensweise ist bei allen sechs
Nach den Doping fällen von Rita Jeptoo und Liliya Shobukho-
Veranstaltungen der World Marathon
va, die die WWM stark getroffen haben, hat die verzögerte
Majors absolut identisch. Mit der neuen
Reaktion der IAAF und der WADA auch die World Marathon
Anti-Doping-Initiative werden wir bereits
Majors in ihrer Reaktion ausgebremst. Was hast du in der
im Vorfeld zusätzliche Informationen
Reaktion auf diese Dopingskandale konkret vermisst?
über Testergebnisse haben.
Beim Fall Shobukhova hat sich ein Nebenkriegsschauplatz eröffnet, den ich nicht kommentieren möchte. Beim Fall Jeptoo war das Vorgehen in Ordnung. Wenn wir den Fall Shobukhova beleuchten, hat sie erwiesenermaßen den Chicago Marathon um beträchtliche Geldsummen betrogen. Es entsteht der Eindruck, betroffenen Veranstaltern sind die Hände gebunden und sie sehen das Geld nie wieder. Inwiefern erwartest du Besserung? Das Problem ist, dass das aus Veranstaltersicht immer schwer darstellbar ist. Durch die Blutprofile wird das in Zukunft leichter, weil man viel schneller weiß, ob irgendwas nicht RunUp // Frühling_2015 49
Foto//VCM| Leo Hagen
erleben
Me Europe! Warum Marathonlaufen ein verbindendes Ereignis ist und wie das Jahresthema „Wir sind Europa“ des Vienna City Marathon bewegt. Europageschichten vom Laufen, zwischen Addis Abeba, Malmö, Steyr und Wien. Text_Andreas Maier
„Me Europe! Me Europe!“, waren die ersten Worte, die der 17-jährige Haile Gebrselassie nach einem Crosslauf in Addis Abeba in gebrochenem Englisch zu seinem späteren Wegbegleiter und Manager Jos Hermens sagte. Flehend, fordernd fast. Bring mich nach Europa! Der kleine Äthiopier hatte zwar keine Vorstellung davon, welche Lebensart und welchen Luxus er hier sehen würde, aber er wusste, dass er nur dort den Durchbruch als Läufer schaffen konnte. Die Alte Welt war in den Augen des jungen Haile das Sinnbild für Modernität, Freiheit und Wohlstand. Auch wenn man zu jedem dieser Begriffe starke europäische Gegenbeispiele finden kann: im Prinzip stimmt das so. „We Europe!“, sagt dennoch kaum wer, der hier lebt. Man denkt bei Europa an die maroden Griechen, das böse Brüssel und den teuren Euro. Auch daran, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken, die hierher wollen. Mir fällt ein, dass es in der Generation meiner Eltern und Großeltern viele Menschen gibt und gegeben hat, die Angst und Unwohlsein verspürten,
Offene Grenzen sind jetzt selbstverständlich
wenn sie für kurze Zeit aus Österreich rausfahren sollten. Ein mentales Erbe der Kriegsjahre. Offene Grenzen sind jetzt selbstverständlich. Studieren, reisen können, Bekanntschaften haben, Lebenspartner finden – am ganzen Kontinent. Eine riesige Errungenschaft. Aus Europa stammt vieles. Kolonialherrschaften und Weltkriege. Ebenso Demokratie und Menschenrechte. Auch die heute prägenden Ideen des Sports sind hier entstanden, Fußball und Olympische Spiele. Der Marathonlauf geht auf einen griechischen Mythos zurück. Im modernen Gewand der letzten Jahrzehnte ist er zum Ausdruck von Lebensfreude und Gemeinsamkeit geworden, oft auch mit gesellschaftspolitischer Dimension. Außergewöhnlich emotional und symbolstark war es, als der Berlin Marathon im September 1990 drei Tage vor der deutschen Wiedervereinigung erstmals durchs Brandenburger Tor geführt hat. Die ehemals geteilte Stadt ist vom Läuferstrom verbunden worden.
50 RunUp // Frühling_2015
erleben
Chris Brasher, Gründer des London Marathons, stellte 1979 vor der ersten Auf lage der Veranstaltung die rhetorische Frage, ob London es schaffen werde, mit einem mitreißenden Marathon „die Welt willkommen zu heißen“. London konnte es. Genauso wie mittlerweile jeder größere Marathon es kann. Ein Marathon ist ein friedliches Zusammentreffen von Tausenden oder Zehntausenden Menschen unterschiedlichster Herkunft, Nation, Hautfarbe und Überzeugung. Beim ViStart. Über 11.000 kommen aus anderen europäischen Nationen zum Laufen nach Wien. Auch beim Salzburg Marathon ist die Nationenvielfalt mit Sportlern aus über 60 Nationen sehr groß. Gerade weil es so selbstverständlich wirkt, gehört es betont: ohne Gewalt und ohne Ausschreitungen. „Es ist einmalig, welchen Zusammenhalt es in der Läufergemeinde gibt“, sagt Gottfried Gassenbauer, der beim Vienna City Marathon den Garderobetransport vom Start ins Ziel
Foto//VCM Archiv, VCM / Foto Bruckner
enna City Marathon sind Teilnehmer aus 129 Nationen am
organisiert. Er erinnert sich daran, als 2010 nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans mit dem unaussprechlichen Namen der Flugverkehr zum Erliegen gekommen ist. Ein Läufer aus Malmö wusste nicht, wie er von Wien wieder heim nach Schweden kommen sollte. Es wurde im Ziel herumgefragt. Sofort gab es jemanden, der ihn bis München mitnehmen wollte. Nach fünf Minuten war jemand für Frankfurt gefunden. Und nach einer halben Stunde gab es eine Fahrgelegenheit bis Kopenhagen. Der mit 81 Jahren älteste Teilnehmer am VCM hat eine andere
„Es ist einmalig, welchen Zusammenhalt es in der Läufergemeinde gibt.“ (Gottfried Gassenbauer)
Europa-Geschichte zu erzählen. Tomas Visek ist 1934 im heutigen Tschechien geboren und 1968 nach Österreich geflüchtet, weil er über eine Untergrundorganisation Bescheid gewusst hat und von den Kommunisten unter Druck gesetzt worden war. „Es war sehr schwierig. Ich habe nicht gewusst, ob ich in Österreich akzeptiert werde, aber ich habe hier gut Fuß fassen können und bin sehr dankbar. Ich konnte arbeiten und habe meine Frau kennen gelernt.“ Der in Steyr lebende Visek ist einer jener zehn Läu-
Die 25 teilnehmerstärksten Nationen beim VCM 2014
fer, die seit 1984 ohne Ausnahme jedes Jahr beim Vienna City Marathon mitgelaufen und ins Ziel gekommen sind. Das „Me Europe“ von Haile Gebrselassie wird beim Vienna
Finnland 191
City Marathon mit seinem Jahresthema zum „We are Euro-
Schweden 127
pe“. Eines der Projekte dazu ist der „Teppich für Europa“. Über
Russische Föderation 346
tausend T-Shirts, jedes mit einer eigenen Geschichte, wurden
Dänemark 114
dafür von Läuferinnen und Läufern aus vielen Ländern gespendet. Die Shirts wurden zerschnitten, neu zusammengebunte Streifenmuster erinnert an Bilder eines „genetischen Fingerabdrucks“, den die Laufcommunity geschaffen hat. In jedem Fall ist ein Gemeinschaftskunstwerk entstanden, das die verbindende Kraft des Laufens ausdrückt. „Wir sind Europa. We are Europe.“ Niemand steht in der Früh mit diesem Gedanken auf. Aber trotzdem stimmt er.
Infografik//VCM| Leo Hagen
fügt und zu einem 42 Meter langen Teppich verwoben. Das
Großbritannien 499 Deutschland 3343 Polen 404 Niederlande 269 Japan 86 Tschechische Republik 355 Belgien 135 USA 252 Österreich 30383 Slowakei 470 Frankreich 640 Ungarn 817 Schweiz 439
Spanien 355
Slowenien 282 Kroatien 257 Serbien 91
Italien 998
Rumänien 243
Türkei 95 Israel 128
RunUp // Frühling_2015
51
genießen
Futter für den Marathon Ich esse für mein Leben gerne. Und ganz anders als man es von einem Läufer in der unmittelbaren Marathonvorbereitung erwarten würde, sind da auch die einen oder anderen ernährungstechnischen Sünden dabei, die zwar nicht unbedingt der körperlichen oder sportlichen Entwicklung zuträglich sind, jedoch für die geplagte Psyche wie eine wunderbare Medizin wirken. Text_Karl Aumayr//Illustrationen_SIP Diese Sünden sind erlaubt, wenn man beinahe täglich seinen Körper schindet, ihn zur Topform bringt und ihn schließlich in der Vorbereitung und dann letztendlich am großen Tag über 42,2 km fordert. Die Ernährung während der normalen Trainingszeit, in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung, am großen Tag selbst und vor allem an den Tagen danach ist natürlich sehr wichtig. Aber bei aller Liebe zu den selbsternannten Ernährungsaposteln da draußen, zu den Körner-Essern und Paläodiät-Fanatikern, lassen wir die Kirche doch im Dorf und die Nudeln auf dem Teller. Es ist keine Wissenschaft, sich ordentlich zu ernähren und ein paar wichtige Punkte zu beachten, denn wer viel trainiert, der darf bzw. muss auch viel essen. Und hier darf auch der eine oder andere Fehltritt dabei sein. Unbedingt! Ich esse gerne, ich esse viel und ich esse bunt. Vor allem in
Ich esse gerne, ich esse viel und ich esse bunt. Vor allem in der Wettkampfvorbereitung.
der Wettkampfvorbereitung. Grünes Gemüse und rotes Obst stehen immer auf dem Speiseplan. Wenn ich so darüber nachdenke, mische ich eigentlich ständig. Da gibt es nicht das eine Gericht, das ich immer vor dem Tempotraining esse oder das ganz spezielle Müsli, das es nur in ausgewählten Reformhäusern zu kaufen gibt (und das deshalb den dreifachen Preis hat). Mein Geheimnis ist ganz einfach: Ich habe keines. Aber ich beachte ein paar Grundregeln einer sinnvollen Ernährung.
Regel 1: Ich esse keinen Müll. Sagen Sie es sich vor, immer wieder. Wie ein Mantra. Sie essen keinen Müll. Und trotzdem tun Sie es. Jeden Tag. Immer wieder. Oder zumindest viele von Ihnen. Hauptsache, die Tomate ist billig, der Apfel ist rot und die Banane hat keine braunen Flecken. Der Vergleich mit dem Auto ist zwar schon alt, aber er trifft zu. Sie tanken nicht den billigsten Treibstoff. Sie füllen nicht das billigste Öl in den Motor und bei der Politur achten Sie auf einen schönen Glanz. Pf legen Sie Ihren Körper bitte wie Ihr Auto. Er hält in der Regel länger, reagiert empfindlicher, und die Natur hat nicht vorgesehen, dass er so schnell und einfach beim Händler gewechselt werden kann wie ein Auto. Eigentlich ist es wie Physik: hochwertiger Treibstoff bedeutet hohe Leistung. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Motor oder um die menschliche Muskulatur handelt. 52
RunUp // Frühling_2015
genießen
Energie muss bereitgestellt werden, da-
rend. Darum hilft vor dem Training in der Vorbereitung ein
mit sie verbraucht werden kann. Und
einfacher Snack, der nicht schwer im Magen liegt und eine or-
das bringt uns zur zweiten Regel.
dentliche Portion Energie liefert. Und das ist gleich die dritte Regel.
Regel 2: Ich esse genug. Das Restaurant-Dilemma. Man geht in
Regel 3: Ich esse Energie
ein Restaurant und freut sich auf ein
Wenn ich morgens aufstehe, so um 5 Uhr früh, um die Lauf-
gemütliches Abendessen. Dann sitzt
schuhe zu schnüren und meine ersten Trainingskilometer
man nach drei Gängen im Sessel und überlegt, was man noch zu Hause im Kühlschrank hat, um den Hunger zu vertreiben, der sich noch immer irgendwo tief im Magen versteckt. Nach einem 35-Kilometer-Vorbereitungslauf leider keine Seltenheit. Die Kunst dabei ist, genug zu essen, um weiterhin leistungsfähig zu sein und gleichzeitig nicht zu viel zu essen, um die Nadel auf
Die Beine sind schwer, der Körper will nicht so richtig in die Gänge kommen.
abzuspulen, laufe ich auf nüchternen Magen. Und nicht selten rächt sich das. Die Beine sind schwer, der Körper will nicht so richtig in die Gänge kommen und mit jedem Schritt sehne ich mich zurück ins warme Bett. Doch wenn ich vorher meine frische Semmel mit Marmelade gegessen habe - nur damit wir uns richtig verstehen: nicht eine, sondern auf jeden Fall zwei - dann geht es so richtig ab. Da habe ich Kraft, da laufe ich 30km und will mehr, da merke ich, wie der Zucker meine Muskulatur mit Treibstoff versorgt. Dabei macht es keinen Unterschied, ob ich im Training stehe oder mich in
der Waage nicht empfindlich weit nach
der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung befinde. Leichte
rechts zu bewegen. Mit kritischem Blick
Energie hilft immer. Und Zucker ist im Körper sehr schnell
schaue ich dann auf den Bauchumfang
verfügbar und schaltet den Turbo-Boost unserer Laufschuhe
und versuche zu rechnen, mit wie viel
ein. Wenn der Körper mit genug Energie versorgt ist, kann
weniger Körperfett ich wie viel schnel-
das Training auch weniger anstrengend sein und lockerer von
ler laufen kann. Nicht selten ist dann
den Beinen gehen. Umso wichtiger ist es, mit der Energieauf-
genau das Gegenteil der Fall: die Zu-
nahme nicht bis kurz vor der nächsten Trainingseinheit zu
rückhaltung beim Essen führt zu weni-
warten, sondern sofort nach dem Training oder Wettkampf
ger Leistungsfähigkeit.
die Speicher zu füllen. Das hilft einerseits bei der Erholung
Die richtige Balance ist also der Schlüssel zum Erfolg. Aber auch das ist nicht so schwer. Ich achte einfach auf kleinere Mahlzeiten zwischendurch, verzichte allerdings vor dem Training auf Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen. Was für die Verdauung gut ist, eignet sich für den langen Dauerlauf leider
Die richtige Balance ist also der Schlüssel zum Erfolg.
und andererseits ist nach dem Training ohnehin vor dem Training. Das heißt, die nächste Einheit kommt bestimmt. Oder der nächste Wettkampf. Wenn ich also keinen Müll esse, sondern überwiegend hochwertige Lebensmittel, wenn ich so viel davon esse, dass ich nicht hungern muss und wenn ich gerade vor dem Training leicht verfügbare Energie aufnehme, kann also nichts mehr schief gehen. Theoretisch. Praktisch schaut die Sache leider
nicht. Und wenn eine Trainingseinheit
anders aus, denn gerade unmittelbar vor dem Wettkampf
aufgrund von Verdauungsproblemen
sehe ich immer wieder Athleten, die mit Lebensmitteln ex-
abgebrochen werden muss, ist das nicht
perimentieren, die sie im Training nie probiert haben, oder
unbedingt angenehm, sondern viel
die ihnen vermeintliche Experten empfohlen haben. So hält
mehr unbefriedigend und demotivie-
sich hartnäckig das Gerücht, ein Müsli sei der optimale RunUp // Frühling_2015
53
genießen
Energieschub für den Marathon. Bitte nicht falsch verste-
oder zuckerhaltige Getränke helfen da-
hen: Müsli ist tatsächlich gut, ich mag es sehr. Aber nicht
bei. Gerade die Energiezufuhr über Ge-
vor einem Lauf. Und schon gar nicht vor einem Wettkampf.
tränke hat sich in der Praxis bewährt.
Die Ballaststoffe im Müsli quellen mit der Zeit auf, sie liegen
Einerseits kann der Körper einen Teil
schwer im Magen und regen die Verdauung an. Das sind nicht
des Zuckers gleich über die Schleim-
gerade die besten Voraussetzungen, um eine optimale Leis-
haut im Mund aufnehmen, andererseits
tung auf den Asphalt zu zaubern. Besser bewährt hat sich ca.
enthalten Elektrolytgetränke wichtige
zwei Stunden vor dem Wettkampf eine leichte Mahlzeit wie
Mikronährstoffe, die der Körper durch
Marmeladetoast oder eine Banane. Der Zucker in der Mar-
Schweiß, Atmung und die normalen
melade und die kurzkettigen Kohlenhydrate im Weißmehl
Stoffwechselaktivitäten verliert.
geben schnelle Energie, die man gut abrufen kann. Wenn man am Vorabend noch eine ordentliche Portion Nudeln gegessen hat und die Speicher somit ohnehin gefüllt sind, dann hat man zumindest die Energie, die man braucht, um die Herausforderungen für einen Bewerb im Rahmen des Salzburg Marathon 2015 zu bewältigen. Es darf zum Frühstück auch noch ruhig ein Kaffee sein, der hilft bei der Darmentleerung. Das Koffein regt den Stoffwechsel an und unterstützt so rich-
Wenn der Urin klar und farblos ist, hat man einiges richtig gemacht.
Der Verlust dieser Mikronährstoffe beeinf lusst die Leistungsfähigkeit ebenso wie Wasser- oder Energiemangel. Trinken ist daher das beste Mittel, um erfolgreich und mit einem Lächeln ins Ziel zu kommen. Wie immer gilt aber: Auch das sollte im Training geübt wer-
tig beim Wachwerden am großen Tag. Gleichzeitig sollten Sie
den. Testen und üben Sie deshalb Ihr
bereits beim Frühstück mit dem Trinken von Wasser bzw.
Trinkverhalten auf der langen Runde
Elektrolytgetränken beginnen. Die Flüssigkeitsaufnahme
in der Vorbereitungszeit, am besten mit
soll aber ohnehin nicht erst am Tag des Wettkampfs, sondern
den gleichen Getränken, die Sie dann
schon mehrere Tage vorher gesteigert werden.
beim Marathon zur Verfügung haben. Gerade im Wettkampf sollte man sich
Drei Liter am Tag dürfen es mindestens sein. Wenn der
auf keine Experimente einlassen. Was
Urin klar und farblos ist, hat man einiges richtig gemacht.
der Körper kennt und verträgt, kann
Generell gilt die Flüssigkeitsaufnahme als wichtigste Maß-
er auch einfacher aufnehmen. Unter
nahme um vor, aber vor allem auch während des Rennens
Belastung kann aber alles anders sein
optimal die Leistung halten zu können. Wer sich bewegt,
und was sich im Ruhezustand bewährt
verbraucht vor allem auch Flüssigkeit. Und da unser Kör-
hat, ist nicht automatisch auch im
per zu einem sehr großen Teil aus Wasser besteht, verliert
Wettkampf das richtige Mittel, um die
er somit wichtige Basisnährstoffe, die man zwar in der Regel
benötigte Energie auf den letzten an-
im Wettkampfgeschehen nicht vollständig auffüllen kann,
strengenden Kilometern bereitzustel-
durch deren Zufuhr man aber den Mann mit dem Hammer
len. Wenn man im Training also vorher
noch schön auf Distanz halten kann, wenn er mit schnellen Schritten bei Kilometer 35 von hinten herantrabt. Bei den meisten Läuferinnen und Läufern dauert ein Marathon drei bis vier Stunden. Die in Muskulatur und Leber eingelagerten Kohlenhydratspeicher reichen aber bei weitem nicht für die Energiebereitstellung über so einen langen Zeitraum. Deshalb verbraucht der Körper anteilsmäßig auch Energie aus den Fettreserven, die wir uns in mühsamer Arbeit bei abend-
Was der Körper kennt und verträgt, kann er auch einfacher aufnehmen.
den optimalen Energielieferanten für den Wettkampf testet, ist man klar im Vorteil. Doch egal, wie sehr man sich auch vorbereitet hat, wie gut man sich mit Energie während des Wettkampfs versorgt, irgendwann neigen sich die Energieres-
lichen Wirtshausgelagen angefuttert haben. Das ist auch gut
erven dem Ende entgegen. Und dann
so, denn 1 Gramm Fett stellt immerhin 9kcal zur Verfügung,
gilt es – gerade nach dem Wettkampf –
während 1 Gramm Kohlenhydrate gerade mal 4kcal Energie
die Speicher möglichst schnell wieder
beinhaltet. Gerade dieses Mischungsverhältnis aus Fett und
aufzufüllen. Das ist einerseits gut für
Kohlenhydraten sollte man im Training optimieren, um mög-
den Kreislauf und fördert andererseits
lichst lange ein hohes Tempo im Wettkampf durchzuhalten.
die Regeneration. Trinken Sie, sobald
Dabei gilt: Je langsamer man läuft, desto höher ist der rela-
Sie im Ziel sind. Allerdings sollten Sie
tive Anteil an Fettenergie, die man verbraucht. Diese Fette-
nicht nur reines Wasser trinken, son-
nergie kann an einer Labestation beim Marathon auch nicht
dern vor allem wieder energiereiche
aufgefüllt werden, die Kohlenhydratspeicher allerdings
Getränke, da diese den Körper besser
schon. Neben der Flüssigkeitsaufnahme ist daher auch wich-
hydrieren und die Flüssigkeit im Dünn-
tig, dem Körper Zucker zuzuführen. Bananen, Energieriegel
darm besser absorbiert wird. Essen Sie,
54
RunUp // Frühling_2015
genießen
sobald Sie dazu in der Lage sind. Das kann bei vielen ein wenig dauern, da der Körper durch die Anstrengung vorerst keine feste Nahrung aufnehmen kann. Doch das wird sich legen. Und dann dürfen Sie so richtig zuschlagen. Sie haben es geschafft, der Marathon ist vorbei, Sie haben Ihr Ziel erreicht. Jetzt ist auch ein Backhendl erlaubt, oder ein Schnitzel mit Pommes Frites. Eiweiß trägt zur Regeneration bei, wenn Sie also schneller wieder auf die Beine kommen und den Körper bei der Erholung unterstützen wollen, versuchen Sie den Eiweißanteil in der Ernährung in den Tagen nach dem Marathon etwas zu steigern. Aber vor allem gilt: Genießen Sie die Erinnerung daran, wie Sie ins Ziel eingelaufen sind, wie Sie nach 42,2 Kilometern gejubelt haben und eines Ihrer großen Lebensziele erreicht haben. Diese Erinnerung ist die beste Motivation, um die Laufschuhe wieder anzuziehen und nach ein paar Ruhetagen mit einer ganz langsamen Joggingeinheit
Jetzt ist auch ein Backhendl erlaubt, oder ein Schnitzel mit Pommes Frites.
zu starten. Doch bevor Sie diese Erinnerung genießen können, stehen noch ein paar Tage Vorbereitung und kulinarisches Turbo-Boosting auf dem Programm. Wenn schließlich der Startschuss am 3. Mai um 9:00 Uhr fällt, wissen Sie, dass Sie gut vorbereitet in den Wettkampf gehen. Ohne kulinarische Experimente, dafür aber mit drei Regeln, die man gerade in der unmittelbaren Marathonvorbereitung beherzigen soll: hochwertig, ausreichend, energiereich. Drei Qualitätsbegriffe, drei Regeln – der Schlüssel zum sportlich-kulinarischen Erfolg. Während des Marathons halten Sie sich exakt an ihren eingeübten Ernährungsplan und gönnen Sie Ihrem Körper nach den Strapazen dieser großartigen Leistung ruhig eine Belohnung.
Zeitpunkt
Was essen?
Wirkung
In der Vorbereitung
Möglichst bunt, aber hochwertig, viel Gemüse
Energie für den Körper, Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen
2h vor dem Training
Etwas Leichtes, ein süßer Snack, vielleicht sogar ein kleines Stück Kuchen, Toast mit Marmelade, Semmel mit Honig etc.
Unmittelbare Energieversorgung, die nicht schwer im Magen liegt und das Training nicht beeinf lusst
In der Wettkampfwoche
Kohlenhydratanteil in der Nahrung erhöhen, viel Reis und Nudeln, verzichten Sie auf Carboloading oder andere Experimente. Viel trinken.
Die Kohlenhydratspeicher werden optimal gefüllt und der Körper lagert die maximale Menge an schnell verfügbarer Energie in Muskulatur und Leber ein
Drei Tage vor dem Wettkampf
Die Kohlenhydrataufnahme sollte ihren Höhepunkt erreichen. Weiterhin viel trinken. Keine Angst vor der Waage – die Kohlenhydrate binden Wasser im Körper, eine ganz leichte Gewichtszunahme ist normal
Durch den verminderten Trainingsumfang und die gesteigerte Kohlenhydrataufnahme nähert sich der Körper dem maximalen Energielevel. Die Muskulatur ist ausgeruht und der Treibstoffspeicher ist gefüllt.
Am Wettkampftag
Mindestens 2h vor dem Startschuss noch ein leichter Snack, kein Müsli oder gärendes Obst wie Äpfel oder Birnen, besser sind Bananen, Weißbrot mit Marmelade oder Honig.
Die in der Nacht verbrauchte Energie wird wieder aufgefüllt und die Nervosität vor dem Start wird verringert. Sie sind gut vorbereitet. Sie schaffen es. Weil Sie es können!
Während das Wettkampfs
Viel trinken und nur essen, was man im Training probiert hat. Man sollte bei jeder Labstation zugreifen.
Versorgung des Körpers mit wichtigen Mikronährstoffen und verlorener Flüssigkeit. Lässt den Körper länger durchhalten.
Nach dem Wettkampf
Viel trinken, nicht nur Wasser. Die Speicher wieder auffüllen und auf genug Eiweiß achten – das hilft bei der Regeneration.
Schnellere Erholung nach der Anstrengung, unterstützt die Regeneration und den Auf bau zerstörter Muskelzellen. RunUp // Frühling_2015
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genießen
Die große BIO-Frage
Es ist eine Frage, die polarisiert: Sind BIO-Produkte wirklich gesünder als konventionell hergestellte Nahrungsmittel? Eine Studie der bekannten amerikanischen Stanford University belebt diese Diskussion in letzter Zeit. Text_Daniel Hofer//Illustrationen_SIP
Allein der Blick in die Online-Foren unterschiedlichster heimischer und internationaler Zeitungen und Magazine zeigt: Ein Konsens zwischen Gegnern und Befürwortern von BIO-Landwirtschaft ist – gelinde gesagt – schwierig. Gerade der Kostenfaktor stößt vielen Kritikern auf, schließlich seien konventionell hergestellte Lebensmittel um einiges billiger. Verfechter der BIO-Landwirtschaft halten dem entgegen, dass dafür die Qualität der Lebensmittel höher sei. Zudem komme noch ein ethischer und naturbewusster Grund zum Zuge. Denn bei einer korrekt kontrollierten BIO-Landwirtschaft werden weder Tiere noch Böden ausgebeutet. BIO-Befürworter sind sich sicher: BIO schmeckt besser und ist auch gesünder. Genau an dieser Stelle kommt die amerikanische Stanford University ins Spiel, welche mit einer Meta-Analyse auf horchen ließ. Ein Forscherteam rund um Crystal Smith-Spangler analysierte tausende Studien und über 200 Untersuchungen nur um am Ende auf ein Aufsehen erregendes Ergebnis zu kommen, BIO-Essen sei wenig gesünder als konventionelle Nahrungsmittel. So unterscheide sich der Vitamingehalt kaum und auch Fette und Proteine seien ähnlich verteilt. Selbst Krankheitserreger kamen in keiner Gruppe häufiger vor. Allerdings waren BIO-
Deine Nahrungsmittel seien deine Heilmittel. Hippokrates, griechischer Arzt
Lebensmittel seltener mit Pf lanzenschutzmitteln kontaminiert als konventionelle Lebensmittel. Die kurzen Untersuchungszeiträume der Untersuchungen – sie liegen zwischen zwei Tagen und zwei Jahren – wurden dabei auch von den Forschern aus Kalifornien aufgezeigt. „Die Problematik fehlender wissenschaftlicher Langzeitstudien über gesundheitliche Wirkungen von Bioprodukten ist seit langem bekannt. Deshalb drängt BIO AUSTRIA auf entsprechende Forschungsarbeiten durch die öffentliche Hand“, erklärt in diesem Zusammenhang DI Andreas Schwaighofer, Geschäftsführer von BIO AUSTRIA Salzburg. Was ihn aber noch mehr stört ist, dass mehr als 200 fundierte wissenschaftliche Studien, die den gesundheitlichen Vorteil von BIO-Lebensmitteln aufzeigen, nicht in dieser Meta-Analyse berücksichtigt wurden. „Die Frage darf gestellt werden, warum diese in der Stanford Studie scheinbar keine Berücksichtigung fanden“, so Schwaighofer. Eine mögliche Antwort gab BIO AUSTRIA in einer Aussendung gleich selbst: „Private Geldgeber, wie jene der Stanford University, haben kein Interesse an Bio-
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RunUp // Frühling_2015
genießen
forschung.“ Tatsächlich ist es zumindest auffällig, wenn das „Lebensmittel-Sicherheits-Programm“ der Universität Stanford, in dessen Rahmen die Meta-Analyse stattfand, unter anderem von Cargill finanziert wird. Cargill, einer der großen amerikanischen Agro-Konzerne und Gentechnik-Multi, ist nämlich einer der größten Gönner und Finanziers der Stanford University. Es wirft auch ein anderes Licht auf die Bewertung der Ergebnisse. Denn Belege für Unterschiede zwischen den Wirtschaftsweisen fanden sich in der Studie durchaus. BIO-Produkte enthielten mehr Phosphor und weniger Pestizide. BIO-Hühner und -Schweine waren seltener mit resistenten Keimen belastet. BIO-Milch enthielt mehr Omega-3-Fettsäuren. Diese Punkte wurden von den Forschern zwar erkannt,
Die chemischen Substanzen stehen unter anderem in Verdacht, Bienen und Hummeln massiv zuzusetzen.
allerdings fehlten ihnen die Belege dafür, dass sich dies alles auch positiv auf die Gesundheit der Verbraucher auswirke. Interessant ist auch, dass in der Studie das Thema Gentechnik gänzlich vergessen wird. Dies bleibt ebenso unerwähnt wie die Tatsache, dass in BIO-Produkten weniger wertmindernde Inhaltsstoffe zu finden sind. So belegt eine von BIO AUSTRIA in Zusammenarbeit mit dem Lebensministerium erstellte Wissensbroschüre, dass BIO-Produkte bis zu 50 Prozent mehr sekundäre Pf lanzenstoffe enthalten. Dazu kommen bis zu 30 Prozent mehr Vitamin C, bis zu 15 Prozent mehr lebenswichtige Aminosäuren, mehr Mineralstoffe und Spurenelemente sowie ein besseres Fettsäuremuster und mehr probiotische Bakterien. „Biobauern geht es um eine nachhaltige Gesamtleistung. Sie entscheiden sich für eine Agrarkultur, die möglichst vielen ökologischen, gesellschaftlichen und gesundheitlichen Anforderungen gerecht wird“, erklärt BIO AUSTRIA in dieser Wissensbroschüre. Dass der Biolandbau nicht nur an Inhaltsstoffen gemessen werden darf, darauf weist aber auch die Studienleiterin der Stanford University, Crystal Smith-Spangler, hin: „Es gibt jenseits der Gesundheitseffekte viele andere Gründe Bio-Lebensmittel zu kaufen statt konventionelle.“ Schließlich bedeutet BIO-Landwirtschaft auch hohe Lebensmittelqualität mit durchaus guten Erträgen, Klimaschutz durch Verringerung von Treibhausgasen, Auf bau gesunder Böden und Schutz des Trinkwassers. Dazu kommt noch das Schaffen lebenswerter Lebensräume, Klimaschutz durch Verringerung von Treibhausgasen und ein Fördern von Biodiversität. Das BIO-Fleisch oder das BIO-Obst und -Gemüse, das schließlich am Teller des Konsumenten liegt, ist ein gesundes Lebensmittel von gesunden Tieren und Pf lanzen. Gesichert wird dies durch eine artgerechte Tierhaltung, eine gentechnikfreie Lebensmittelproduktion und selbstverständlich durch das BIO-Kontrollsystem. Die Qualitätssicherung wird bei BIO AUSTRIA äußerst genau genommen. 14.000 Biobauern wirtschaften in Österreich nach den strengen Richtlinien des Bioverbandes, die weit über die gesetzlichen EU-Biovorschriften hinausgehen. Damit vereint die Organisation 70% aller österreichischen Biobauern und ist Europas größter Zusammenschluss von biologisch wirtschaftenden Landwirten. Alleine daran, dass Sportveranstaltungen wie der Salzburg Marathon oder das WTA-Turnier Gastein Ladies auf BIO-Produkte zurückgreifen, erkennt man, dass sich in den vergangenen Jahren ein starkes Bewusstsein für BIO auf breiter Ebene entwickelt hat. Lohnenswert für Mensch und Natur sind BIO-Produkte jedenfalls allemal, vor allem wenn sie aus regionalem Anbau stammen. Ob nun aber ein Konsens zwischen BIO-Gegner und -Befürwortern in absehbarer Zukunft möglich ist, erscheint zumindest fragwürdig. Alleine die Tatsache, dass eine Studie über BIO-Lebensmittel eine derart große Anzahl von Konsumenten erreicht, zeigt allerdings bereits heute, welchen Stellenwert BIO mittlerweile im Leben der Menschen einnimmt. RunUp // Frühling_2015
57
genießen
Impuls RunAustria Bei der Bewegungsaktion RunAustria erleben Sie Erfolg, erfahren Sie viel über die eigenen körperlichen Grenzen und finden rasch Freunde. All das gibt es jetzt auf CLUB-Basis. Text_Johannes Langer // Fotos_SIP
Bewegung boomt. Die Gründe dafür
durchgeführt. Die Aufnahme in den
sind vielfältig. Wir möchten mehr Fit-
Ausbildungsteil erfolgt nach einem
ness und Gesundheit, aktive Freizeit-
persönlichen
gestaltung, Stressabbau und Entspan-
te melden sich einfach per Mail an
nung sowie Geselligkeit. Laufen und
club@RunAustria.at
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Interessier-
Walken sind die ursprünglichsten Formen menschlicher Bewegung.
Wir starten die Kurse in eine spannende wie abwechslungsreiche Ausbildung.
Willkommen sind alle! Anfänger mit
Denn in dieser Fachausbildung wer-
dem Wunsch nach Verbesserung der
den u.a. folgende Themen behandelt:
können und wissen, wo man im sport-
Fitness oder als Trainierter zur Erhal-
Kursauf bau, Lektionsgestaltung, Trai-
motorischen und didaktisch-methodi-
tung der bereits gewonnenen Ausdau-
ningsplanung,
schen Konzept vielseitig sein muss. Im
erfähigkeit, ob als Aktiver zur Absol-
Ausdauer,
Lauftechnik,
Themenbereich Running optimierst du
vierung einer Trainingseinheit oder als
Kraft und Beweglichkeit. In der Ausbil-
deine eigene Lauftechnik mittels sieben
„Profi“ zur weiteren Leistungsausprä-
dungsperiode 2015 bis 2016 gibt es zu
Steps. Eine praktische Ideensammlung
gung. RunAustria soll möglichst viele
allen Modulen Fortbildungen.
sowie immer wieder aktualisierte Leh-
Trainingsintensitäten,
Laufspiele,
Interessierte auf einem gesunden Weg
runterlagen werden die ausgebildeten
zu einem aktiveren Lebensstil beglei-
Bildung
ten. Die RunAustria-Aktivitäten sind umfassend und über Österreich verteilt.
bildet
Laufinstruktoren gesucht! Zur Ver-
Charakter
stärkung seines Expertenteams lädt die Aktion RunAustria alle interessierten
RunAustria-Instruktoren bei der Umsetzung eines variantenreichen Trainings unterstützen. Kursleitung & Referenten Johannes Langer betreut seit über drei Jahrzehnten
erfolgreiche Top-Athle-
Sportler aus den Bereichen Fitness-&
Im RunAustria Basis-Kurs wird Vari-
ten und unzählige Hobbysportler. Als
Breitensport,
ehemalige
antenreichtum als Ausbildungskonzept
Diplomtrainer für Leichtathletik lei-
Leistungssportler ein, die ihre Leiden-
vorgestellt: Wie vermittle ich einfach
tet er seit 1993 die Running-Academy.
schaft für das Laufen als Übungsleiter
und leicht verständlich eine natürli-
Fachkräfte aus den Bereichen Training,
weitergeben wollen. Vorgesehen ist der
che Lauftechnik? Wie baue ich einen
Sportmedizin, Sportwissenschaft, Psy-
Start zur nächsten Ausbildung Mit-
Lauf kurs für Einsteiger auf? Diese Aus-
chologie, Ernährung, … werden zu den
te Mai 2015. An den Veranstaltungs-
bildung richtet sich an alle, die gerne
jeweiligen Kursteilen hinzugezogen.
orten Salzburg und Wien werden in
Menschen motivieren und ihnen einen
Basis-Kurs: 14. bis 16. Mai 2015.
drei
natürlichen wie leichten Laufstil ver-
Anmeldung bis 6. Mai 2015.
mitteln wollen.
Maximale Teilnehmerzahl ist 16.
Mit welchen Argumenten bringt man
Kosten: EUR 490,– Anmerkung: Ausbil-
Lauftreff-Teilnehmer zu einem regel-
dungsgutschein von EUR 490,– für Teil-
mäßigen Training? Dieser Frage wol-
nehmer, die einen Lauftreff RunAus-
len wir anhand von theoretischen und
tria auf bauen und regelmäßig leiten.
praktischen Inputs zu Lauftechnik, Fas-
Wir organisieren eine günstige Über-
zientraining, Rumpf kraft und Beinach-
nachtungsmöglichkeit, die selbst be-
senstabilität auf den Grund gehen.
zahlt werden muss. Die genauen Kurs-
aber
auch
Ausbildungsabschnitten
Kurse
unterlagen plus Stundenplan schicken Alle Kursteilnehmer sollten die ei-
wir nach erfolgter Anmeldung zu. Plus
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RunUp // Frühling_2015
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28 JUN
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Der Salzburger Stadtlauf!
aktive Bühne der Welt. In der
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Der Jedermannlauf mit
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Frauen hand: Start und Ziel
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RunUp // Frühling_2015 59 www.RunAustria.at
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Voll auf der Rolle Sie umhüllen die Muskeln und sind das Ziel ambitionierter Läufer: Faszien. Wir haben das Bindegewebstraining ausprobiert. Beim Walzen über eine harte Rolle entdeckt man schnell, dass es mehr gibt als nur einen Muskelkater. Text // Fotos_SIP
Jede
Läu-
ferin und jeder Läufer träumt von einem leichten, gazellenartigen Lauf, der wenig kraftraubend ist und gleichzeitig die Geschwindigkeit steigert. Das Problem ist die Umsetzung, um athletisch, locker und leicht auszusehen. Diese
Das
myo-
fasziale
Gewebe
verändert zwar abhängig vom Einsatz ort seine Struktur, aber die Eigenschaften bleiben die gleichen: federartige Impulse einer Bewegung aufzunehmen und diese in eine leichtfüßige Bewegung umzusetzen.
Fähigkeit der gleichzeitigen Dynamik, Kraft und Leichtigkeit kann man nur dann erreichen, wenn die Faszien im Körper gut funktionieren. Bisher stand im Trainingsprozess die Entwicklung der Muskulatur, des
Da die Faszien sich wie ein Spinnennetz im ganzen Körper befinden, können sie durch unterschiedliche Bewegungen angesprochen und stimuliert werden.
Herz-/Kreislaufsystems sowie der Koordination
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die Faszien
im Vordergrund. Neuere Erkenntnisse über
viel Flüssigkeit in sich tragen und während
Überlastungs einer Bewegung wie ein Schwamm ausgeschäden im Sport presst werden. Die hydraulischen FähigKraftübertragung sowie als propriozeptibetreffen meist das keiten gehen nach einer Weile verloren. ves Sinnesorgan und als globales, federndes Spannungsnetzwerk haben nun zu weißfarbige kollagene Diese aktuellen Erkenntnisse revolutioFasernetzwerk des einem Siegeszug der Faszienforschung nieren den Sport mit seinen bisher vorKörpers. Es ist auch auf sportmedizinischem Gebiet wiegend auf den Auf bau von einzelnen Basis unserer beigetragen. Für die Leistungsfähigkeit Muskeln begrenzten Trainingsansätzen. koordinativen eines Sportlers ist das alles umgebende Wahrnehmung. und alles verbindende Fasziengewebe des Das zum Teil neue Wissen über die Komden wesentlichen Beitrag der Faszien zur
Körpers sehr wichtig. Ein gut trainiertes und
plexität dieses Funktionssystems führte zu
integriertes Fasziennetz beeinf lusst die Kraftentwicklung und Kraftübertragung sowie die Feinabstimmung einer Bewegung.
neuen Trainingskonzepten und sorgte bei Sportwissenschaftlern für Furore. Die begeisterten Anwender profitieren von der energetischen und leistungsstarken „Wohlspannung“. Die neue Ausrichtung:
Was sind eigentlich Faszien? Faszien bilden das Bindegewebe, das sich nicht nur zwischen der Haut und der Muskulatur befindet, sondern auf eine verf lochtene Art und Weise bis in die Muskelzelle hineinragt. Des Weiteren gehören zu diesem „myofaszialen Gewebe“ die Bänder und Sehnen.
60 RunUp // Frühling_2015
Ein gesundes Bindegewebe ist fest und elastisch zugleich, biegsam wie ein Bambus, reißfest wie ein Zugseil und ermöglicht federnde Bewegungen wie bei Gazellen. Das garantiert Belastbarkeit von Sehnen und Bändern, vermeidet schmerzhafte Reibereien in Hüftgelenken
und
Band-
genießen
scheiben , schützt die Muskulatur vor Verletzung und hält uns in Form. Wie kann man also die Faszie trainieren, damit der eigene Laufstil nicht nur athletischer aussieht, sondern
die elasti-
auch effektiver wird? Da die Faszien ein
schen
Netz bilden, hören sie nicht einfach an
im
einem Körperteil auf, sondern gehen
braucht es wohl einen mittelfristigen
nahtlos in den nächsten über. Der
Trainingsauf bau, damit sich der Kör-
jugendhafte athletische Laufstil wird
per an die neuen Belastungen gewöh-
durch hydraulische und federartige
nen und den Laufstil anpassen kann.
Elemente
Körper
aufzubauen.
Insgesamt
Faszien unterstützt. Eine Möglichkeit könnte so aussehen, dass man jedes
Fascial Release ist die beste „do it
Mal vor dem Lauftraining einige Minu-
yourself-Methode“, um die Hydration
ten lang federnde Bewegungen macht,
des Gewebes anzuregen. Dafür wer-
wie z.B. federn auf der Stelle, verschie-
den Bälle und Rollen unterschiedlicher
dene Hopservarianten oder über ver-
Größen und Festigkeiten wie die Black-
schiedene kleine Hindernisse läuft.
roll benutzt, um in der Druckintensi-
Denn mit jeder neuen Fuß- und Bein-
tät zu variieren. Dabei wird das faszi-
position werden weitere Faszienstränge
ale Gewebe durch das Rollen wie ein
angesprochen. Für die Faszienfunktion
Schwamm ausgepresst. In der anschlie-
fördernde
wird
ßenden Erholungsphase strömt das fri-
derzeit empfohlen, sie ein- bis zweimal
sche Gewebewasser aus den Lymphen
pro Woche einzulegen, abhängig von
und dem vaskulären Gefäßnetz in das
der Häufigkeit Ihrer Trainingseinhei-
beanspruchte Gewebe zurück.
Trainingseinheiten
ten. Damit die Faszie ihre kompletten hydraulischen Fähigkeiten zurücker-
Oft sind Einheiten der Fascial Release
langen kann, braucht sie eine Erho-
Technik mit Schmerzen verbunden,
lungsphase von rund 48 Stunden. Es ist
aber man sollte länger auf diesen
wichtig zu verstehen, dass solche Trai-
Punkten bleiben. Bereits nach wenigen
nings nicht unbedingt zur Konditions-
Sekunden wird der Schmerz viel gerin-
steigerung benutzt werden, sondern um
ger, ein „Wohl-Weh“ stellt sich ein.
RunUp // Frühling_2015 61
genießen
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sportimpulsRunUp
Magazin für RUNNING, WALKING, ATHLETIK & FITNESS Impressum Chefredakteure Mag. Andreas Maier Mag. Roland Romanik Art Director Christoph Lepka Chef vom Dienst Mag. Thomas Kofler Bildredaktion SIP-Fotoagentur Mitarbeiter 1_2015 MMag. Karl Aumayr, Lukas Langer, Mag. Daniel Hofer, Ruth Langer, René van Zee Redaktionsanschrift Ginzkeyplatz 10/III/1, 5020 Salzburg, AT Tel. +43-662-62 68 58 Fax +43-662-62 68 68 redaktion@sportimpuls.at Marketing & Sales Markus Langer, BSc Tel. +43-664-447 28 80 anzeigen@sportimpuls.at Es gilt die Anzeigenpreisliste 9 (ab 1. 11. 2015) Abonnementservice SIP-Leserservice Ginzkeyplatz 10/III/1 5020 Salzburg, AT Tel. +43-662-62 68 58 abo@sportimpuls.at Einzelpreis Euro 4,50 Euro 18,– (für jeweils vier Ausgaben) Abonnentenpreis inland Repro & Druck
Offset 5020 Bayernstraße 27, 5072 Siezenheim, AT
Erscheinungsort & Verlagspostamt Vertrieb Medieninhaber
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Johannes Langer, Staufenweg 57, 5400 Hallein-Rif, AT Printed in Austria
Offenlegung
gemäß § 25 Mediengesetz Medieninhaber SportImPuls Verlags- & Marketing GmbH., Staufenweg 57, 5400 Hallein Ausrichtung sportimpulsRunUp – Das Magazin für einen aktiven Lebensstil RUNNING, WALKING, ATHLETIK & FITNESS Österreichs reichweitenstarkes Lifestyle-Magazin, der ultimative Fitness-Guide. sportimpulsRunUp wendet sich an all jene, die aktiv und gesund leben, ein hohes Körperbewusstsein haben und bereit sind, regelmäßig etwas für die eigene Fitness und das persönliche Wohlgefühl zu tun. RunUp versteht sich als persönlicher Coach und Ratgeber für nahezu sämtliche läuferische Aktivitäten sowie als Guide für einen aktiven Lebensstil. Unternehmensgegenstand Das Verlagsgeschäft, insbesondere die Herstellung, Herausgabe, Verlag und Vertrieb von Zeitschriften und sonstigen Druckwerken. Der Betrieb einer Werbeagentur insbesondere Werbemittlung, Werbegrafik, Werbe- und Marketingberatung sowie Public Relations Service. Die Beteiligung an Unternehmen gleicher oder ähnlicher Branche.
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letzten Jahre führten die Faszien in den
Faszien sind, welche Funktionen sie
Fokus des Gesundheitssports und der
besitzen und wie sie entstehen. Auch
sportlichen Bewegung: Ganz gleich, ob
wird
die
es sich ums Laufen oder einen gesunden
Physiologie, die Anatomie, die Funktion
Rücken handelt, bei allen Bewegungen
und die Aufgaben des Bindegewebes
spielt
eingegangen.
Die
zahlreichen
Fasziennetz eine wichtige Rolle. Die
Übungen
den
Fitnesssport,
gute Nachricht dazu: Faszien sind
auf
das
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RunUp // Frühling_2015 63
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BridgeRunner Mit dem Slogan „Building Bridges“ wird der EurovisionSong Contest 2015 in Wien über die Bühne gehen. Eine Botschaft, die große Marathons von New York über Wien bis Salzburg schon lange beherzigen. Und in der Mozartstadt entsteht gerade eine neue Laufinitiative, die diese Gedanken in wöchentliche Treffen umlegt. Johannes Langer // Fotos_SIP
Sie folgt damit vielen anderen Städten, in denen diese eher unüblichen Lauftreffs bereits zum Straßenbild gehören. Die BridgeRunner sind eine „Running Crew“, also eine Laufgruppe, die sich spätabends zum Lauftreff verabreden, inklusive dem gemeinsamen Bier und Zusammensitzen danach. Es geht zuallererst um den Spaß. Trotz des Party-Gedankens nehmen diese Läufer den Sport sehr ernst: die wöchentlichen „Sei du selbst die Veränderung, die du
Touren dauern zwischen zehn und sechzehn Kilometer.
dir wünschst für diese Welt“, munterte einst Mahatma Gandhi seine Anhänger
Angefangen hat angeblich alles mit Mike Saes, notorischer
auf. Aus aller Welt folgen jährlich Hun-
Partygänger in New York. Als er gerade sein Mittagessen in
derttausende dieser Forderung bei den
einem Restaurant fertig gegessen hatte, war er spät dran, um
internationalen Laufveranstaltungen,
seinen Sohn von der Schule abzuholen. Als kein Taxi kam,
zum größten Teil ohne es bewusst an-
begann er loszulaufen – in Straßenklamotten. Als er dann die
zustreben. Aber die völkerverbindende
erste Brücke überquerte, dachte er: „Das ist fett!“ Mit seinen
Komponente großer Lau f vera nsta ltu ngen
mit
Teilneh-
mern aus Ländern aller
Kontinente,
die
gemeinsam
anderen Hipster-Freunden begann er
„It * is* awesome—it‘s definitely a commitment. They trust everyone to challenge themselves.“
sich dann regelmäßig zu treffen, um immer neue Laufstrecken durch die Stadt zu erkunden. Jedes Mal über eine der Brücken. Sie machten Fotos und saßen danach bei Essen und Trinken zusam-
friedlich laufen, ist
men. Die Crew wurde zu den NYC Brid-
mehr als nur ein
geRunners. Heute treffen sie sich immer
Zeichen. Miteinander ein laufendes
noch jeden Dienstag zu Läufen und gehen danach zu An Choi,
Zeichen setzen und in die Welt senden:
um anständig zu trinken und essen. Die Bewegung wurde
Frieden, Versöhnung und Völkerver-
größer, und Crews in anderen Städten entstanden: Rio de Ja-
bindung. „Wir sind Europa“ vereint die
neiro, Paris, Hongkong.
Läuferinnen und Läufer beim Vienna City Marathon und mit „United we
Seit etwas mehr als drei Jahren ist die Welle auch nach Eu-
run“ setzten die Marathons in Berlin
ropa übergeschwappt. Vielleicht etwas weniger wild, aber ge-
und New York schon 2001 nach den An-
nauso inspiriert. In London ist es die Run Dem Crew schon seit
schlägen auf das World Trade Center in
2007. Neuer sind zum Beispiel die Still Waters Run Deep MCR
Manhattan ein deutliches Zeichen. Auf
aus Manchester, NBRO aus Kopenhagen, RC8K Zürich, Run
diesen Gedanken baut sich auch eine
Pack Berlin, Berlin Braves oder die Tide Runners in Hamburg.
neue Laufinitiative in der Mozartstadt
#BridgeTheGap nennt sich die Initiative, diese Bewegung glo-
an der Salzach auf.
bal zu verbreiten und in aller Welt zusammenzuführen.
64 RunUp // Frühling_2015
genießen
„Leute kommen zusammen, die sich vorher nicht kannten und durch Laufen beste Freunde geworden sind“, erzählt Cedric Hernandez, Mitbegründer der Bridgerunner in New York! Das Konzept in Salzburg ist simpel und erfolgreich: Treffpunkt ist immer Dienstagabend. Dann heißt es einfach loslaufen, neue Orte entdecken und Spaß haben. Teilnahmebedingungen: Fehlanzeige! Jede und Jedermann, die Spaß am Laufen haben und neue Leute kennenlernen möchten, sind willkommen. Und ganz wichtig: Das gemeinsame nächtliche Erlebnis steht bei den Brückenläufern im Vordergrund. Jedesmal wird ein neuer „Captain“ bestimmt. In dieser Position bestimmt dann die oder der jeweilige Läuferin oder Läufer die Route durch die Stadt. Gelaufen wird nicht nach Trainingsplan oder Tempo. Sollte jemand schneller laufen, lässt sich dieser nach gewisser Zeit wieder zurückfallen oder überbrückt eine kleine Laufpause mit ordentlich fordernden Kräftigungsübungen.
Klimm-
züge und Kniebeugen sind aber keine Verpf lichtung. Die Nachzügler werden dann mit heftigem Abklatschen
moti-
#BridgeTheGap #NeverRunAlone #GoHardOrGoHome #RunYourCity #SmileForTheCamera #FinishStrong
Kurze Randbemerkung: Das Laufoutfit ist nicht entscheidend. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Lauf bewegung 2004 in Straßenklamotten begonnen hat. Mehr als ein Jahrzehnt später hat sich das geändert. Coole, knallige Farben erobern die Straßen zurück.
viert. So bleibt die Stimmung genial und das gemeinsame
Die SZG_Bridgerunner sind Menschen, die gern gemein-
abendliche Laufen durch Salzburgs City
sam laufen, um den Spaß am Sport zu frönen und dabei neue
ein großartiges Erlebnis. Meist wird da-
Ecken Salzburgs zu entdecken. Das ebene Salzachufer ist ein
nach ein Bier getrunken und ein kleiner
sehr beliebtes Laufrevier. Salzburg bietet aber viel mehr. Es
Snack verspeist. Nightrunners rocken!
gibt Strecken, die führen bergauf-bergab oder in die Natur, es geht aber immer zurück zu den Brücken. Salzburg hat eine Menge Brücken auf kleinem Raum. Brücken verbinden, Brücken kann man hinter sich lassen oder man kann jemandem eine goldene Brücke bauen. Als architektonische funktionale Bauwerke, die gleichzeitig Kunstwerke sein können, üben sie eine große Faszination auf uns aus. Brücken als Metapher bedeuten eine Verbindung zwischen Völkern, Gesellschaften und Kulturen, zwischen Religionen oder zwischen Tradition und Moderne. All das wartet darauf, erobert zu werden. „Vielleicht sind wir im Sommer ja schon mit 100 Läufern unterwegs,“ meint der aktuelle Captain Emma von den SZG_ BridgeRunners: „Haut rein & viel Spaß!“ Webtipp www.instagram.com/szg_bridgerunner RunUp // Frühling_2015 65
Weitwinkel//Vorschau
Langer Weitwinkel Bühne des Zeitgeists Die Welt als Theater, das Leben als Spiel auf vielen Büh-
Laufen kann aber auch ins Gegenteil führen. Ein Stress-
nen – diese Vorstellung ist uns durchaus vertraut. Sie reicht
faktor. Es kann eine pathologische Form annehmen, den
tief in die Geschichte zurück und verbindet sich da immer
Charakter des Weglaufens bekommen, der Flucht, der Sucht.
mit Gedanken zur jeweiligen Zeit. Der Mensch suchte schon
Dann lässt sich seine Wirkung nur über die Erhöhung
immer die Gunst des Augenblicks und strebt nach Ausdruck
der Dosis steigern, über ultralange Strecken. Marlovits
und Bedeutung. Was wir Zeitgeist nennen, macht dann das
beschreibt das als besondere Form der Existenzerfahrung,
Ambiente oder die Mode oder den Stil einer bestimmten Ära
als Lauf an die Grenze des Nicht-Mehr-Könnens. „Man
aus. Der Zeitgeist hat häufig prägende Kraft. Er erfasst sozi-
zerläuft, zermahlt das eigene Ego.“ Dabei werden Grenzen
ales Verhalten und dient uns als Quelle und Inspiration für
überschritten, die kein natürliches Verhalten darstellen. Der
die Darstellung des Selbst. In kaum einer Form des Lebens
Körper wird mit allen möglichen Varianten und Mitteln,
lassen sich Stimmungen und zeitgeistige Bewegtheit stärker
mit exzessivem Training, mit Material, mit Psychologie,
erkennen als im Sport, insbesondere beim Laufen.
mit Medikamenten weitergetrieben. An vielen Stellen in unserer Gesellschaft wird daran gearbeitet, den natürlichen
Der Zugang zum Laufsport wird laut dem Potsdamer Psy-
menschlichen Körper zu entnaturalisieren, ihn wegzubrin-
chologen Andreas Marlovits von zweierlei Gründen domi-
gen von seinen normalen Fähigkeiten.
niert: „Das eine ist, dass man das Gefühl hat, es ist einfach alles zu viel.“ Aber auch das Gegenteil kann zum Laufen füh-
Marathonlaufen kann, vernünftig betrieben, eine unschätz-
ren. „Eine Unbeweglichkeit im eigenen Alltag. Eine Eintönig-
bare Erfahrung sein. Dem Zeitgeist folgend, hebt man sich
keit.“ Die Motivation zum Laufen kommt also aus zwei sich
in sozialen Medien selbst auf eine Bühne. Die Anerkennung
entgegenblickenden Richtungen. Um aber dabei zu bleiben,
folgt prompt. Es ist schick, zu sagen, ich laufe den Mara-
braucht es über die Zeit einen stärkeren inneren Antrieb.
thon in New York oder den in Wien. Der Minister, der Ban-
Motive, die in einen Wohlfühlmodus führen. Laufen kann
ken-Chef, alle laufen Marathon und lassen es allen wissen.
solche Stimmungen produzieren.
Dieser Ausweis an Leistungsfähigkeit ist gerade in Managerkreisen sehr beliebt. Diese Leistungsschau ist aber nicht nur
Der wesentliche Auslöser ist während des sportlichen Tuns
interessant für Führungskräfte, sondern auch für Menschen,
der Laufrhythmus. Schritt für Schritt nähern wir uns durch
die im alltäglichen Leben sonst kaum registriert werden.
die wiederkehrende Bewegung des praktisch immer Glei-
Marathon als Demonstration der Stärke.
gen beider Körperhälften einer Art Körpermeditation. Der
All diese Beweggründe sind eine Art von Selbsttherapie,
Laufrhythmus, sagt Marlovits, schaffe einen gewissen
die genau unserem Zeitgeist entsprechen. Eines dürfen wir
Freiraum, in dem seelische Dinge zutage treten können, die
aber dabei nicht vergessen: Laufen soll unser Leben berei-
einen bewegen. Sie könnten aus dem Alltag kommen, aber
chern, nicht zu einem belastenden Lebensbereich werden.
auch aus der Vergangenheit herrühren. „Es macht etwas mit
Mögen Sie für sich jene Bühne finden, auf der Sie sich – auch
mir. Laufen ermöglicht eine Art von seelischer Aufräumar-
abseits vom zeitgeistigen Mainstream – am wohlsten fühlen.
beit. Das liegt daran, dass ich dabei Dinge, die ich im Alltag wegdrücke, bearbeiten kann, ohne das Gefühl zu haben, sie
Bewegen Sie sich – und leben Sie Ihr Leben!
bearbeiten zu müssen.“ Laufen wird zu einem wirkungsvol-
Das wünscht Ihnen Ihr Herausgeber
len Anti-Stress-Mittel.*
Johannes Langer
Das nächste RunUp erhalten Sie im Mai 2015 66 RunUp // Frühling_2015
* vgl. Im Marathon-Fieber, FAZ vom 22.10.14
chen, durch den Gleichklang und das gegengleiche Schwin-
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präsentiert
Julia läuft! Weltstars wie Oprah Winfrey, Gwyneth Paltrow und Co schwören auf Chia-Samen. Auch bei Miss Austria Julia Furdea landete nach dem RunUp Cover-Shooting das beliebte Superfood auf dem Teller. Am 2. Mai 2015 lädt Julia gemeinsam mit CUP&CINO zum genüsslichen Chia-Frühstück ins CUP&CINO Coffee House am Max-Ott-Platz in Salzburg ein. Denn die amtierende Miss Austria ist der Stargast des diesjährigen CUP&CINO Frühstückslaufs am Samstag vor dem Salzburg Marathon. Damit bietet sich allen Laufbegeisterten die tolle Gelegenheit, die hübsche 20-Jährige aus Oberösterreich von ihrer sportlichen Seite kennenzulernen. Ideale Einstimmung Der CUP&CINO Frühstückslauf ist die ideale Einstimmung auf das Wochenende des Salzburg Marathon. Begleitet von ortskundigen Guides lernen die Teilnehmer in kleinen Gruppen auf einer gemütlichen Laufrunde (3 bis 7 Kilometer) durch die Stadt die schönsten Plätze Salzburgs kennen. Das Ziel befindet sich im CUP&CINO Coffee House, wo alle Teilnehmer zu einem kostenlosen Chia-Frühstück eingeladen sind. Außerdem bekommen alle Läufer ein kostenloses CUP&CINO Laufshirt im CUP&CINO Lifestyle Design zur Verfügung gestellt. Die Teilnahmegebühr kommt zur Gänze der Organisation „Rettet das Kind“ in Salzburg zu Gute. Anmeldung Information www.salzburg-marathon.at www.cupcino.at
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