RunUp SportImPuls Marathon 2016

RU N U P | M A R AT H O N 2016

SportImPuls

Marathon 2016 begeisternd ausdauernd erfrischend energetisch

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Marathon

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der Emotionen

Marathon-Mania – Vom Mythos zur Leidenschaft // Funktionales Training – Wie Training funktioniert Optimaler Durchblick – Sonnenbrillen im Lauftest // Neues VCM-Buch – Theater der Emotionen Andrea Mayr – die Persönlichkeit hinter der Fassade // Urban Running – der City-Trend // Marathon und Gesundheit – was es zu beachten gilt // Cook&Run – kreative Gerichte für 42.195 Meter Energie

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Editorial

Editorial

A nd re a s Ma ier u nd Rola nd Rom a n i k

10 Jahre Magazin „RunUp“: Weil´s uns am Herzen liegt Jänner 2007. Der „Dr.-Karl-Lueger-Ring“ in Wien

Dem starken sportlichen Auftritt des weiblichen

präsentiert sich mit geschäftigem Treiben. Unweit

Geschlechts im vergangenen Jahrzehnt haben wir

davon stellt sich in einer Dachgeschosswohnung

durch Erweiterung des Teams mit Redakteurin-

in der Kolingasse Österreichs jüngstes Laufmaga-

nen Rechnung getragen. Laufen (und nicht nur

zin dem prächtigen Hauptgebäude der ältesten

viele Laufschuhe) ist seit langem unisex. Das

Universität im deutschen Sprachraum als Nachbar

bemerken wir an den steigenden Teilnehmerzah-

vor. Damals noch ganz machohaft mit einem rein

len bei Wettkämpfen, aber auch bei vielen selbst-

männlichen Redaktionsteam und zwei Geschäfts-

bewussten sportlichen Initiativen.

führern. Drei Zimmer, zwei Nebenräume. Fünf Schreibtische, fünf Computer. Eine Mannschaft

Schließen wir den Kreis: Blickt man von der

voller Tatendrang, großer Pläne und noch größe-

Dachterrasse unserer allerersten Magazinredak-

rer Ziele. Das war der Anfang.

tion links an der Universität Wien vorbei, heißt

Coverfoto //SIP

spannend und unisex: Die Leidenschaft läuft

dieser Abschnitt der Ringstraße nun „Universitätsring“. Es kommt das altehrwürdige Café Landtmann ins Blickfeld. Dahinter befindet sich mit dem Burgtheater ein großes Wiener Wahrzeichen. Österreichs Nummer 1 und eine der bedeu-

Im zehnten Jahr seines Bestehens haben sich

tendsten Bühnen Europas. Hier wird am 10. April

Teile des Teams und die Adresse des Magazins

2016 erstmals der Zieleinlauf des Vienna City

geändert, die Redaktion ist mittlerweile beim

Marathon stattfinden. Ein großes Erlebnis für den

Verlagssitz in Salzburg zuhause. Was sich nicht

Veranstalter und mehr als 42.000 Lauf begeisterte,

geändert hat, ist die ungebrochene Leidenschaft

die heuer dabei sein wollen. 2007 – als unser Lauf-

und Begeisterung für den Laufsport. Weil’s uns

magazin in den Kinderschuhen steckte – waren es

am Herzen liegt. Der Verlag produziert nicht nur

26.279 Angemeldete, ein Jahr zuvor rund 21.000.

sein Laufmagazin, er ist auch online sehr aktiv. Er

Der VCM ist in zehn Jahren quasi doppelt so groß

kümmert sich vor allem um die komplexen

geworden. Schon an diesen Zahlen können Sie

Bedürfnisse von Ausdauersportlern und allen

sehen, wie gewaltig die Lauf begeisterung gewach-

Gewissenhaften, für die Bewegung ein Bedürfnis

sen ist. Es war und bleibt enorm spannend, diese

und Gesundheit ein Anliegen ist – mit der Organi-

Entwicklung zu begleiten und mitzugestalten.

sation großer Laufveranstaltungen, mit fundierter und kompetenter Trainingsberatung oder mit

Unseren Impuls für Sie werden wir in dieser

dem Angebot von professionellen Konzepten und

Ausgabe nicht ändern: Wir gehen heute auch noch

Marketingstrategien.

laufen.

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Inhalt

inhalt

marathon//16 5//Editorial 6//Inhalt 7//WarmUp 8//Im Fokus 10//Mixed Zone 12//Krimskrams

begeisternd 13//Marathon-Mania

18//Sonnenbrillen im Lauftest 22//Richtig Laufen, wenn‘s warm ist 24//Urban Running – der City-Trend

ausdauernd 28//Wie Training funktioniert

34//Dr. Holger Förster im Interview 38//RunAustria – ganz starker Impuls

erfrischend 42//Andrea Mayr – Rio gebucht

46//Das VCM-Buch: Theater der Emotionen

energetisch 52//Cook&Run: Carboloading neu 56//Edler Sprit für den Marathon 60//Läuft bei Ada II 62/Impressum 63//René auf Reisen 64//Marathon Warm Up 66//Weitwinkel 6 RunUp // Marathon_2016

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Warmup

WarmUp

T hom a s Kof ler

Gleicher Lohn für gleiche Leistung? Diesem Grundsatz für Fairness kommen die World Marathon Majors nicht nach: trotz Punktgleichheit entweder 500.000$ oder Null.

Mit einem neuen Wertungssystem ih-

der Konstellation realistischerweise oh-

rer Serie wollten die World Marathon

nehin selten eine Entscheidung herbei-

Majors den Modus fairer und spannen-

führen werden, läuft alles auf das dritte

der gestalten. Doch die erste Gesamt-

und letzte Kriterium hinaus: Die Renn-

wertung der Damen lotete gleich die

direktoren der sechs Mitglieder der

äußersten Grenzen des Regelwerks aus.

WMM entscheiden sich entweder für eine Siegerin oder sprechen sich dafür

Im neuen Wertungssystem, das al-

aus, dass die beträchtliche Prämie von

ternierend bei einer der sechs Mara-

500.000$ gerecht aufgeteilt wird.

thon-Giganten startet, exakt ein Jahr am selben Austragungsort wieder en-

Einstimmig fiel die Wahl auf den grö-

det und nur die zwei besten Resultate

ßeren Namen, Mary Keitany. Das faden-

pro Läufer und Läuferin akzeptiert,

scheinige Argument: Sie habe sich bei

ist Punktegleichheit nun wirklich kein

ihren Starts gegen stärkere Konkurrenz durchgesetzt. Da man die acht in die

Gleichwertige Leistungen unterschiedlich bewertet

Wertung fallenden Marathonläufe keinesfalls miteinander vergleichen kann, entscheidet damit eine vage und keineswegs kritikresistente Begründung, die in alle Richtungen einfach schön- oder schlechtgeredet werden kann.

überraschendes Phänomen. Innerhalb der WMM-Serie IX zwischen dem To-

Drei Marathonläuferinnen bringen

kio Marathon 2015 und jenem 2016 ver-

fantastische und vergleichbare (statis-

zeichneten die beiden Kenianerinnen

tisch sogar identische) Leistungen. Eine

Mary Keitany und Helah Kiprop sowie

hat bei den Entscheidungsträgern einen

die Äthiopierin Mare Dibaba jeweils ei-

größeren Stein im Brett und wird in Ra-

nen Triumph und einen zweiten Platz,

ten mit insgesamt 500.000$ eingedeckt,

was exakt 41 Punkten entspricht.

während die anderen beiden nicht einmal einen feuchten Händedruck be-

Für Punktegleichheit sieht der nicht

kommen. Gerade in Zeiten, in denen

mit Weitsicht verfasste Paragraph im

Sportverbände,

Reglement folgende Unterscheidungs-

-funktionäre reihenweise Korruption

kriterien vor: Erstens, die direkten

und Freunderlwirtschaft verfallen, ist

Duelle. Belanglos, denn die drei Kan-

eine derartig intransparente, scheinbar

didatinnen waren nie alle beim selben

willkürliche und nicht stichhaltig ar-

Marathon am Start. Zweitens, die An-

gumentierbare Entscheidung nicht nur

zahl an Siegen, in diesem Fall kein taug-

ein komplett falsches Signal, sondern

liches

innerhalb einer erwünschten sportli-

Unterscheidungsmerkmal.

Da

die ersten beiden Kriterien aufgrund

-vereinigungen

und

chen Fairness blanker Hohn.

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im Fokus

Foto// Johannes Langer Location// Saalach, Bad Reichenhall Kameradaten// Canon EOS-1DX + Objektiv EF24–70mm f/2.8L USM 46mm, 1/1.328 sec bei Blende 5.6, ISO 200

8 RunUp // Marathon_2016

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im Fokus

Hannes Gius, RunAustria Coach Jetzt kommt die schöne Jahreszeit, vorbei die ganze

Qual,

so

sicher

wie

die

Ewigkeit,

so sicher wie a Wasserfall!

Wie a Wasserfall, aus dem‘s ka Entrinnen gibt.

Wie a Wasserfall, den ma hasst für sei Gewalt, doch seiner Schönheit wegen liebt.

Wie a Wasserfall, so is es lang vorher­ bestimmt. Wie a Wasserfall, und es hört genauso auf wie‘s irgenwann einmal beginnt. Wie a Wasserfall …

Wie a Wasserfall, und es hört genauso auf wie‘s irgenwann einmal beginnt. (Wolfgang Ambros)

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Mixed Zone

Kenianer knacken unschlagbaren Farah am Ziel, Mo Farah zu besiegen, gescheitert. Doch bei der Halbmarathon-WM schlugen sie gnadenlos zurück.

Mo

Farah

kennt

das

Gefühl

Foto//René van Zee

Jahrelang waren Kenias beste Läufer

des

Nicht-Gewinnens nicht. Woher auch?

sich überraschend vor den Favoritinnen

Seit Jahren dominiert er bei Meis-

Cynthia Limo und Mary Wacera durch.

terschaftsrennen über 5.000m und

Für Aufregung sorgte die neuntplat-

10.000m und stürmt von einer Goldme-

zierte Peruanerin Gladys Tejeda, die

daille bei globalen Sportereignissen zur

einen neuen Südamerika-Rekord lief.

nächsten. Dementsprechend offenbar-

Die 30-Jährige wurde im Herbst 2015

ten die Emotionen des Briten in Cardiff

positiv auf ein Doping verschleierndes

Verunsicherung und demonstrierten

Mittel getestet und vom nationalen Ver-

Enttäuschung. Dabei hatte Farah im

band nur für sechs Monate gesperrt.

Halbmarathon-WM-Rennen eine tolle Leistung abgeliefert und mit Rang drei das erste Edelmetall für einen europäischen Verband seit 20 Jahren geholt.

Kipchoge und Keitany gewinnen WMM

Wenn man den Auftritt des alten und

Die kenianischen Topstars Eliud Kip-

neuen Weltmeisters Geoffrey Kamwo-

choge und Mary Keitany sind die Ge-

ror von hinten nach vorne rekapituliert,

samtsieger der World Marathon Ma-

ist eine Achterbahnfahrt von „himmel-

jors Serie IX.

hoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ keine Übertreibung. Kurz nach dem

Der Gesamtsieg von Eliud Kipchoge

Start kam der Titelverteidiger zu Sturz.

mit dem Maximum von 50 Punkten

Mit Hilfe eines äthiopischen Kolle-

war nach seinen überzeugenden Siegen

gen raffte er sich auf und spielte seine

beim London Marathon und beim Ber-

Klasse aus. Der Favorit gewann in einer

lin Marathon jeweils im Vorjahr eine

Weltklassezeit von 59:10 Minuten und

glasklare Geschichte. Der 31-jährige

ließ bei eintretendem Regen seinem

Topstar lief dabei die beiden schnells-

Landsmann Bedan Karoki und Mo Fa-

ten Marathonzeiten des vergangenen

rah keine Chance. Seine Ankündigung,

Jahres. Enger verlief dagegen das Ren-

bei den Olympischen Spielen von Rio

nen bei den Damen, wo sich die Kenia-

über 5.000m und 10.000m an den Start

nerin Helah Kiprop mit ihrem Triumph

gehen zu wollen, verspricht große Span-

beim Finale in Tokio zu ihrer Lands-

nung. Denn auf der Bahn will Mo Farah

frau Mary Keitany und Weltmeisterin

liebend gerne zurückschlagen und sei-

Mare Dibaba gesellte. Alle drei hatten

ne Vormachtstellung in seinen Spezial-

mit einem Sieg und einem zweiten Platz

disziplinen untermauern.

41 Punkte gesammelt, die sechs Renndirektoren entschieden sich für Keita-

Auch das Rennen der Damen war eine

ny als Gesamtsiegerin. Kipchoge und

klare Sache für das von Marathon-Le-

Keitany erhalten in Raten – aufgeteilt

gende

auf fünf Jahre – jeweils ein Preisgeld

Catherine

Ndereba

betreute

Team Kenia. Peres Jepchirchir setzte

von 500.000 US-Dollar.

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Mixed Zone

USA dominiert bei Hallen-WM 2016

HalbmarathonWundertäter

Das US-amerikanische Nationalteam

Die Kenianer Solomon Kirwa Yego und

und Herzkrankheiten f lächendeckend

dominierte die Hallen-WM im heimi-

James Wangari sorgten auf italieni-

eingesetzt. Die Verbindung nach Äthi-

schen Portland nach Belieben und re-

schen Straßen für erstaunliche Halb-

opien stellen wohl Ärzte aus Osteuropa

üssierte auch auf den Laufdistanzen.

marathon-Leistungen.

dar. Laut diverser Studien ist Meldo-

Der Finallauf über 1.500m der Herren

Auch wenn die Strecke bei der „Flucht

Sport weit verbreitet. Nach den neu-

geht in die Geschichte der Leichtath-

aus der ewigen Stadt“, wie der Halbma-

esten Dopingskandalen, die weit über

letik ein. Nach einem taktisch von den

rathon zwischen Rom und seinem anti-

den Laufsport hinausgehen, kommt der

Afrikanern schlecht geführten Rennen

ken Hafen Ostia liebevoll genannt wird,

Hersteller mit der Produktion des Me-

und einem totalen Einbruch des Favori-

aufgrund der zu großen Distanz zwi-

dikaments kaum mehr nach.

ten Ayanleh Souleiman schafften Mat-

schen Start- und Ziellinie nicht rekord-

thew Centrowitz (USA), Jakub Holusa

tauglich ist: Diese Leistung wird trotz

(Tschechische Republik) und Nicholas

eines massiven Rückenwinds in Erinne-

Willis (Neuseeland) den Sprung auf das

rung bleiben. Solomon Kirwa Yego, ein

Siegerfoto. Es war das erste Mal seit 23

Kenianer, der so unbekannt war, dass

Jahren, dass bei einem Laufevent bei

sein exaktes Geburtsdatum nicht zu er-

Hallen-Weltmeisterschaften kein Afri-

örtern ist, lief eine Zeit von 58:44 Minu-

kaner auf das Stockerl kam.

ten, die viertschnellste der Geschichte!

wie in weiten Teilen Westeuropas und in den USA nicht zugelassen, in Osteuropa in der Medizin gegen Angina

Damit hat er in weniger als einem Jahr Centrowitz‘ erste US-Goldmedaille ei-

seine persönliche Bestleistung um fast

nes in den USA geborenen Athleten

zwei Minuten gesteigert. Nicht wirklich

über die „metrische Meile“ seit den

normal für einen 28(oder 29)-Jährigen.

Olympischen Spielen 1908 war nur die

Foto//René van Zee

nium seit Jahren im internationalen

Hoher Besuch bei ÖLV-Gala in Wien

Krönung einer erfolgreichen WM für

Sensationell war auch der Auftritt des

den

Mittelstre-

21-jährigen James Wangari beim Halb-

ckenlauf. Boris Berian (800m) gewann

marathon Stramilano in Mailand. Der

ebenfalls Gold, vier weitere Medaillen

bis dato unbekannte Kenianer zauber-

IAAF-Präsident Sebastian Coe stattete

zierten die Erfolgsliste. Während Äthio-

te eine Siegerzeit von 59:12 Minuten

als Stargast der ÖLV-Gala in Wien ei-

pien mit fünf Medaillen (u.a. Gold durch

auf den Asphalt und enttrohnte damit

nen Besuch ab.

Genzebe Dibaba und Yomif Kejelcha in

sogar Lauf legende Paul Tergat als Stre-

den 3.000m-Läufen) eine erfolgreiche

ckenrekordhalter.

US-amerikanischen

Über 100 geladene Gäste feierten mit dem Österreichischen Leichtathletik-

Bilanz zog, blieben die Kenianer traditionell bei Hallen-Weltmeisterschaften mit zwei Bronzemedaillen blass. Viele Experten interpretierten hierfür auch

Der neue Star unter den Dopingmitteln

Haus des Sports in Wien Österreichs Leichtathleten

des

Jahres

Jennifer

Wenth (SVS Leichtathletik) und Lu-

eine Auswirkung der Anti-Doping-Offensive in der ostafrikanischen Nation.

verband bei der alljährlichen Gala im

Erst seit Jahresbeginn auf der inter-

kas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA). Auch

nationalen

spielt

IAAF-Präsident Sebastian Coe und

Meldonium eine Hauptrolle in der An-

Anti-Doping-Liste

Svein Arne Hansen, Präsident des euro-

ti-Doping-Offensive in vielen Ländern.

päischen Leichtathletikverbandes stat-

Foto//Getty Images for IAAF

teten der berauschenden Feier in Wien Ein in Lettland unter dem Namen Mil-

einen Besuch ab. „Wir befinden uns auf

dronate produziertes Medikament ist

einer Reise. Und am Ende dieser Reise

der Grund, warum zahlreiche Sport-

soll stehen, dass die Menschen wieder

ler weltweit gesperrt wurden. Auch im

Vertrauen in die Leichtathletik und die

Laufsport stolperten mit den Äthio-

Athleten haben. Auf dieses Vertrauen

piern Abeba Aregawi (startet für Schwe-

haben wir kein Recht, wir müssen es

den) und Marathonläufer Endeshaw

uns hart erarbeiten“, untermalte der

Negesse zwei große Namen der Szene

Brite seine Bemühungen, die internati-

über diese Substanz in die Dopingfalle.

onale Leichtathletik wieder auf Vorder-

In Österreich ist Meldonium übrigens

mann zu bringen.

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Der Schuh des österreichischen Olympia-Teams Der S-Lab Sonic kombiniert eine präzise und sichere Passform mit einem geschmeidigen Laufgefühl. Mit dem extrem geringen Gewicht von rund 180g ist er einer der leichtesten Laufschuhe auf dem Markt. Diese Kombination macht ihn zu einem

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begeisternd

Marathon-Mania Rund um den Erdball boomt der Laufsport.

Nicht nur in Millionenmetropolen wie Tokio, New York, London oder Paris, immer mehr Städte und Regionen setzen oft aus touristischen Gründen auf Marathon.

Text_RunUp // Fotos_SIP

Mehr als eineinhalb Millionen Österreicherinnen und Österreicher schnüren regelmäßig ihre Laufschuhe. Und dies in erster Linie aus gesundheitlichen Überlegungen. Gleichzeitig aber auch, um ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Immer mehr tun dies bei einem immer größer und vielseitiger werdenden Angebot an Laufveranstaltungen. An der Spitze dieser größten Sportbewegung auf unserem Globus, strahlt der Marathon. 2015 liefen so viele Menschen wie noch nie über die 42 Kilometer und 195 Meter lange Distanz.

Laut Auswertung der Association of Road Racing Statisticians wurde im vergangenen Jahr erstmals die Zweimillionen-Marke geknackt. Genau 2.104.887 Läuferinnen und Läufer beendeten einen der über 5.000 Marathons erfolgreich.

Damit verdoppelten sich die Teilnehmerzahlen seit 2005.

Der Höhepunkt der Marathon-Werteskala ist ganz unstrittig der New York City Marathon. Mit knapp 50.000 Finishern ist er weltweit der teilnehmerstärkste. Mehr als eine Million Zuschauer entlang der Strecke, die alle fünf Stadtteile der Metropole einschließt, und das unvergleichliche Panorama Manhattans sorgen dafür, dass ganz New York am ersten Novemberwochenende immer aus dem Häuschen ist.

In Europa feiert Paris die größte Marathon-Party. Mit über 40.000 Finishern bei mehr als 50.000 Anmeldungen hat sich die „Stadt der Liebe“ bereits im Vorjahr auf Rang zwei hinter den New York City Marathon geschoben.

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begeisternd

Heuer erhöhten die Franzosen zum

Was liegt näher, als sich Ersatzfelder zu schaffen? Was liegt

40. Geburtstag die Kapazität noch ein-

näher, als dies inmitten hoch motivierter Menschen zu tun,

mal und waren mit schier unglaubli-

die an einem Tag das eine Ziel verfolgen, nämlich 42,195 Ki-

chen 57.000 Anmeldungen restlos aus-

lometer zu absolvieren. Mit einem Schlag tauchen sie ein in

verkauft. Paris wird in Europa punkto

eine ganz andere Welt. Am Start das Bad in der Menge, die

Beliebtheit und Nachfrage jedoch von

einhundertprozentige Anerkennung unter Gleichgesinnten,

einem anderen Klassiker übertroffen:

der Respekt der Zuschauer vor der Leistung jedes Teilneh-

Denn für die 50.000 Startplätze beim

mers, die Steigerung des Selbstwertgefühls. Den Muskelkater

London Marathon am 24. April 2016 be-

in den Tagen danach – alles inklusive.

warben sich 247.069 Läuferinnen und Läufer. 55 Prozent der angemeldeten

Der Marathon ist heute ein Wirtschaftsfaktor. Mittlerweile

Läufer sind Neueinsteiger, der Frau-

auch in der griechischen Kleinstadt Marathon, die erst seit

enanteil ist mit 42 Prozent überdurch-

den Olympischen Spielen 2004 von diesem weltweiten Boom

schnittlich hoch.

profitiert und auf eigene Vermarktungsstrategien baut. Wenn das die Bürgermeister der benachbarten Ortschaften geahnt

Noch beliebter ist übrigens der Tokio

hätten! Sie wären bestimmt mit Macht ans Werk gegangen,

Marathon, wo sich 2015 über 300.000

die Schlacht zwischen G ­ riechen und Persern vor mehr als

Menschen für einen der 40.000 Start-

2.500 Jahren in ihrem Gemeindegebiet stattfinden zu lassen.

plätze beworben haben. Kein Wunder,

Und dieser Pheidippides – man hätte ihn bestimmt unmittel-

wenn man die Begeisterung der Japaner

bar posthum zum Ehrenbürger ernannt.

für den Laufsport kennt. Kamen bis 2014 die meisten Marathonläufer weltweit

„Marathon“ ist eine der beeindruckendsten PR-Stories der

immer aus den Vereinigten Staaten,

Menschheitsgeschichte. Unter den heute weltweit bekann-

setzte sich im letzten Jahr das Land der

ten Eigennamen liegt das griechische Städtchen ­b estimmt

aufgehenden Sonne die Krone auf. Mit

ganz vorn. Wen kümmert dabei allerdings Historisches, gar

559.991 Marathonfinishern ist mehr

Geographisches? Wer weiß schon, wie weit es wirklich vom

als jeder vierte Japaner. Österreich liegt mit 11.755 Marathonläufern auf Rang 21. Davon entfällt der Löwenanteil auf den Vienna City Marathon.

Warum hat dieser Lauf, der noch vor vierzig Jahren einer als verschroben geltenden Gruppe von gesellschaftlichen Außenseitern vorbehalten schien, einen solchen Siegeszug angetreten?

Warum sehen Stadtväter es heute als Qualitätskriterium für ihre Gemeinde an, einmal im Jahr Gastgeber für eine Marathonveranstaltung zu sein?

Vieles spricht dafür, dass unser beruf licher Alltag dabei eine große Rolle spielt. Er ist buchstäblich unmenschlich geworden. Relationen stimmen nicht mehr, der Einzelne wird zum oft winzig und unbedeutend erscheinenden Teil eines komplizierten Ganzen.

Insofern versinken Befriedigung und Motivation, die der Mensch aus seiner Arbeit ziehen könnte, in namenloser Anonymität. Die Identifikation mit der selbst erbrachten Leistung kann nicht

„Nenikekamen!“ Von der Kriegsbotschaft zur friedlichen Weltbewegung.

mehr hergestellt werden.

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begeisternd

Marathon ist die einzige Disziplin, die extra für Olympische Spiele eingeführt wurde.

historischen Dörfchen Marathon bis nach Athen war – zumal

Einmal Marathon und immer wieder.

Straßen lediglich Feldwege waren und ihr t­ atsächlicher Ver-

Einsam bahnt sich ein Mann den Weg.

lauf sich unseren heutigen Kenntnissen ­n atürlich entzieht.

Pheidippides heißt er, er ist griechischer Soldat, Meldeläufer. Sein Weg be-

Der Marathon zieht alle in seinen Bann. Ehrfurcht schwingt

ginnt in Marathon, der kleinen Küsten-

mit, Begeisterung, Respekt für denjenigen, der auf mindes-

stadt, wo die griechische Armee gerade

tens einen ab­s olvierten Lauf verweist. Oder nur dezent an-

die Perser vernichtend geschlagen hat.

klingen lässt, dass er demnächst an einem solchen teilzuneh-

Es ist der 12. September 490 vor Chris-

men gedenkt. Denn eine Marathonläuferin oder ein -läufer,

tus. Nach schier endlosen Strapazen

die sind heute was. Sie haben K ­ onsequenz

erreicht Pheidippides die Hauptstadt

in ihrer Lebensführung unter Beweis ge-

Athen. Er erfüllt seine Mission, bringt

stellt. Sie können anpacken, durchhalten.

Sie lassen sich nicht so leicht von ihrem Ziel abbringen. Und fast automatisch wird die Abstraktion vom Sport zum normalen Leben vorgenommen. Was auf den

„Viele sehen den Marathon mit seinem mythischen Hintergrund als ultimative sportliche Herausforderung.“

die Botschaft vom Sieg gerade noch über die Lippen. Dann verstummen sie vor Erschöpfung für immer.

Der Inhalt dieser Anekdote ist die

42 Kilometern durch Asphaltschluchten

Geburtsstunde

­irgendeiner Großstadt gelingt, wird an-

Zumindest wenn man sich auf die

sonsten nicht anders sein.

eine Geburtsstunde festlegen möchte.

des

Marathonlaufs.

Genau genommen gibt es zwei. Die LeAber Marathon polarisiert. Die Nichtläufer kommen mit ei-

gende von Pheidippides kennt fast je-

ner Vielzahl von Argumenten, die es ihnen quasi verbietet,

der Marathonbegeisterte. Gesichert ist

diese Freizeitbeschäftigung für sich zu erschließen. Vielleicht

davon jedoch wenig. „Dass die heutige

um nach einer Rechtfertigung zu suchen, dass sie selbst es

Marathonbewegung auf den Athener

noch nicht versucht haben. In ihrer verbalen Ablehnung auch

Siegesboten vom Schlachtfeld in Mara-

gleich Schutz suchen. Denn man könnte ja mit entsprechen-

thon im Jahre 490 vor Christus zurück-

den Maßstäben gemessen werden. Immer aber steckt in allen

geht, ist unbestritten“, sagt der Mainzer

Wertungen eine gehörige Portion Respekt vor der Leistung.

Sporthistoriker Norbert Müller. „Die RunUp // Marathon_2016 15

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begeisternd

Geschichte hat den Läufer von Marathon wegen seines Heldentods unsterblich gemacht, aber wie sich die Historie genau abgespielt hat, liegt im Dunkeln.“ Sicher ist alleine die Schlacht zwischen Griechen und Persern. In allen anderen Punkten gibt es Fragezeichen. Der 12.

September 490 vor Christus gilt zwar als wahrscheinliches Datum für das Ende der Schlacht und den folgenden Lauf, genau zurückdatieren lässt er sich aber nicht. Und, weder der Name des Meldesoldaten ist bestätigt, noch seine Route nach Athen, noch der Tod nach der Ankunft. Dafür bestehen umso weniger Zweifel an der Bedeutung der Legende für die neuzeitliche Sportgeschichte. Pheidippides – oder wie auch immer er hieß – legte den Grundstein für eine Sportart, die heute Profis wie Breitensportler in ihren Bann zieht.

Die heutige Marathon-Szene gründet sich auf die zweite Geburtsstunde: Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen.

Mare Dibaba entzündet die Marathonf lamme im Startort Marathon.

Beim ersten Marathonlauf der Neuzeit im Jahr 1896 liefen die Athleten

gung entstehen konnte. Der Marathon hat alle Olympischen

fast genau 40 Kilometer von Marathon

Spiele geprägt. Es ist bis heute die einzige olympische Dis-

nach Athen. Die Route verlief um das

ziplin, die exklusiv für die Spiele geschaffen wurde. Es war

Pentelikon-Gebirge herum am Meer

ein Deutsch-Franzose, der den Marathonlauf initiierte: der

entlang in die griechische Hauptstadt.

Sprachwissenschaftler Michel Bréal. Geboren im pfälzischen

Die historische Strecke 490 vor Chris-

Landau, überzeugte der nach Paris emigrierte Bréal den Be-

tus führte Pheidippides jedoch vermut-

gründer der modernen Olympischen Spiele, Baron Pierre de

lich auf direktem Weg durch das Ge-

Coubertin, zum Lauf von Marathon nach Athen.

birge und war nur 30 bis 34 Kilometer lang. Bei den folgenden Olympischen

Viele sehen den Marathon mit seinem mythischen Hinter-

Spielen 1900, 1904 und 1906 schwank-

grund als ultimative Herausforderung. Sie wollen die Strecke

te die Kurslänge des Marathonlaufs

bezwingen. Eine Rolle spielt aber auch, dass das Gesund-

um die 40 Kilometer-Marke. 1908 in

heitsbewusstsein in der Gesellschaft insgesamt größer ge-

London wurde sie auf 42,195 Kilometer

worden ist. Das hat dem Laufsport generell Zulauf beschert.

verlängert, um das Rennen vor der kö-

Die Marathonläufer leben es vor. Nicht weil der Marathon

niglichen Loge am Windsor-Palast star-

als solcher so gesund wäre. Sondern weil sich die Läufer zur

ten zu können. Der spannende Ausgang

Gesundheit und Fitness bekennen und dieses Ziel aus eige-

des Rennens sorgte für weltweite Auf-

ner Kraft selbstverantwortlich anstreben. Es bestehen ge-

merksamkeit. Etliche nicht-olympische

schlechterspezifische Unterschiede. So sind bei Frauen eher

Vergleichwettkämpfe waren die Folge.

die Gewichtsregulation, die psychische Gesundheitsorientie-

1921 wurde die Distanz als offizielle

rung und der Lebenssinn wichtige Aspekte. Männer laufen

Marathon ­länge festgelegt.

dagegen vor allem aus Gründen der Anerkennung und des Erfolgs. Marathonläufe dienen also auch der Befriedigung

Die Olympischen Spiele der Neuzeit

grundlegender Bedürfnisse. Es geht um die Suche nach ei-

haben entscheidend dazu beigetragen,

nem Status in einer Gesellschaft, in der es häufig nicht mehr

dass eine weltweite Marathonbewe-

erlaubt ist zu kämpfen. Darum „Nenikekamen“!

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begeisternd

Jeder hat einmal klein angefangen.

Wichtig ist ja nur, dass man anfängt.

Get active!

Gemeinsam fällt es leichter, aktiv zu werden: Die besten Events und Veranstaltungen dafür findest du auf

www.get-active.at © 2016 The Coca-Cola Company. Coca-Cola, Coca-Cola light, Coca-Cola zero, Coke und die Konturflasche sind eingetragene Schutzmarken der The Coca-Cola Company.

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begeisternd

Optimaler Durchblick Schutz vor dem schädlichen UV-Licht der Sonne, trendige Optik und maximaler Komfort unter den großen Belastungen des Bewegungsablaufs. Eine Sportsonnenbrille muss in zahlreichen Kriterien den Wünschen der Läufer nachkommen.

Text_RunUp // Fotos_SIP & Hersteller

Die Temperaturen steigen, die Anzahl der Sonnenstunden nimmt kontinuierlich zu und selbst der Laufsommer wirft seine ersten Boten voraus. Die Augen beim Laufen vor der Sonne zu schützen ist nicht nur aus modischen Gründen empfehlenswert. Neben einer schönen Erscheinung muss eine Sportbrille die Augengesundheit des Läufers wahren.

Mindestens genauso wichtig ist der praktische Komfort bei der Ausübung des sportlichen Bewegungsablaufs. Das engagierte RunUp-Testteam – vier von unseren Testläufern wurden von unserem Fotografen begleitet – nahm zehn Modelle von fünf Herstellern unter die Lupe, setzte die Produkte unter realen Trainingsbedingungen einem Belastungstest aus und gibt Ihnen vor dem anstehenden Kauf einer Sportsonnenbrille wichtige Tipps mit auf den Weg.

18 RunUp // Marathon_2016

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begeisternd

adidas Duramo | Preis: € 114,– Bewertung Tragekomfort Sichtfeld

Tragesicherheit unter Belastung

Kontrastverhältnis Ausstattung

Produktinformation Die individuell verstellbare Nasenauf lage und die Bügel sind aus weichem, rutschfestem Material und ermöglichen einen angenehmen Sitz der Brille. Die rahmenlose Konstruktion garantiert, dass der Läufer die Konkurrenz auf der Strecke immer perfekt im Blick hat.

Hochwertige Filter schützen zuverlässig vor UV-Strahlen, verstärken Kontraste und gleichen die Lichtschwankungen aus.

Fazit der Tester Die adidas Duramo wurde von unseren Testern durchwegs mit sehr guten Kritiken belohnt. Besonders hoben sie das geringe Gewicht und den guten Halt hervor. Einziger Kritikpunkt: Die Gläser lagen bei einigen der Testläufer auf den Wangenknochen auf.

adidas Whipstart | Preis: € 109,–

INVU Multifunktionsbrille | Preis: € 69,90

Bewertung

Bewertung

Tragekomfort Sichtfeld

Tragesicherheit unter Belastung

Tragekomfort

Kontrastverhältnis Ausstattung

Sichtfeld

Produktinformation

Tragesicherheit unter Belastung

Kontrastverhältnis Ausstattung

Produktinformation

Die Whipstart von adidas Sport eyewear kombiniert Style und herausragende Funktionen in einem einzigartigen Paket für den täglichen Einsatz und den aktiven Lebensstil gleichermaßen. Ein Highlight sind die überragend verspiegelten Linsen, welche dank hoher Lichtabsorption für einen hervorragenden Schutz der Augen sorgen und in unterschiedlichen Tönungen erhältlich sind. Die Bügel garantieren guten Halt am Kopf und perfekte Anpassung an unterschiedliche Nasenformen.

Die hochwertige Multifunktionsbrille (A2509A) bietet dem Sportler die Möglichkeit, zwischen ultrapolarisierten, hellgrauen Gläsern und nicht-polarisierten, orangen oder klaren Scheiben zu wählen.

Für eine individuelle Passform sorgt der äußerst komfortable, leichte und mit verstellbaren Bügeln ausgestattete Rahmen. Die Sportbrille ist ein perfekter Begleiter bei allen Sportarten, bei denen eine blendfreie Sicht wichtig ist.

Fazit der Tester

Die INVU Multifunktionsbrille überzeugt besonders mit optimalem Halt und der individuell einstellbaren Passform. Daher gründet auch die hohe Bewertung unserer Testteams. Die Brille bietet drei verschiedene Gläser zum Auswechseln an, womit der Sportler rasch auf sich verändernde Lichtbedingungen reagieren kann. Leichte Kritikpunkte vermerkten die Tester lediglich bei der Tragesicherheit unter Belastung.

Die adidas Whipstart ist eine modische Brille mit sportlichem Touch, die für Lifestyle im Alltag sehr gut geeignet ist. Einige der Tester monierten das relativ hohe Gewicht der Brille.

Fazit der Tester

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begeisternd

INVU Sportbrille | Preis: € 49,90

Julbo Aero | Preis: € 104,95

Bewertung

Bewertung

Tragekomfort Sichtfeld

Tragesicherheit unter Belastung

Tragekomfort

Kontrastverhältnis Ausstattung

Sichtfeld

Tragesicherheit unter Belastung

Kontrastverhältnis Ausstattung

Produktinformation

Produktinformation

Die sportlich, ergonomische und sehr robuste Passform der INVU Sportbrille (A2505B) ist für hohe Beanspruchung mit Panoramasicht gebaut. Sie garantiert blendfreie Sicht und ist leicht zu tragen, weshalb sie ideal für längere Ausf lüge ist. Die Fassung ist aus bruchsicherem Polycarbonate.

Die Julbo Aero ist für Sportler mit Vorlieben für Extremläufe entwickelt worden. Sie überzeugt mit ihrer Leichtigkeit und bietet auch bei Spitzenleistungen hohen Tragekomfort. Die selbsttönende Monoscheibenbrille garantiert ein extrem breites, uneingeschränktes Sichtfeld bei allen Lichtverhältnissen. Dank der rahmenlosen Konstruktion mit kleiner Öffnung zwischen Glas und Fassung kann die Luft leicht unter der Brille zirkulieren.

Fazit der Tester Die INVU Sportbrille ist ein preiswertes Produkt, bei dem unsere Testläufer vor allem das Kontrastverhältnis sehr positiv bewerteten. Sie überzeugt mehr als klassisches Modell einer Modebrille denn als Läuferbrille. Einige der Tester monierten das vergleichsweise hohe Gewicht und den Tragekomfort unter Belastung.

Fazit der Tester Mit der Aero hat Julbo eine Vorzeige-Sportsonnenbrille auf dem Markt, die auch von unserem Testteam Höchstnoten bekam. Einige unserer Tester waren mit der Passform nicht restlos zufrieden, da die Brille beim Laufen zum „Springen“ tendierte. Die anderen bewerteten den Tragekomfort dafür ausgesprochen gut.

Julbo Breeze | Preis: € 79,95

Oakley EVZero path | Preis: € 159,–

Bewertung

Bewertung

Tragekomfort Sichtfeld

Tragesicherheit unter Belastung

Tragekomfort

Kontrastverhältnis Ausstattung

Sichtfeld

Tragesicherheit unter Belastung

Kontrastverhältnis Ausstattung

Produktinformation

Produktinformation

Die Julbo Breeze ist speziell für schmale Gesichtsformen konzipiert und überzeugt Outdoor-Sportler mit ihrem geringen Gewicht.

Die Randlosigkeit im unteren Bereich sorgt für ein optimiertes Sichtfeld und eine extrem gute Belüftung. Die biegbaren und rutschfesten Bügel garantieren einen sicheren Sitz auch unter Belastung. Die Julbo Breeze ist in mehreren Farben erhältlich.

Prizm ist eine neue Scheibentechnologie von Oakley und wurde entwickelt, um die Sicht gezielt für spezielle Sportarten und Umgebungen zu optimieren. Sie hebt die Farben dort hervor, wo das Auge am sensibelsten auf Details reagiert und verbessert Leistung und Sicherheit – ohne die Kompromisse herkömmlicher Tönungen.

Damit verstärkt sie die visuelle Präzision, die Farbwahrnehmung und die Fähigkeit, Bewegungen am Rand des Sichtfelds wahrzunehmen.

Fazit der Tester Kaum eine andere Brille sorgte bei unseren Testern für derartige Uneinigkeit, was teilweise zu einer abenteuerlichen Varianz in der Bewertung führte. Die Stärken der Brille sind eindeutig das Sichtfeld und die Ausstattung. Nicht so euphorisch bewertet wurden das Gewicht und die Tragesicherheit unter Belastung. Die Ankündigung, eine ideale Brille für schmale Gesichtsformen zu sein, ist keine leere Versprechung.

Fazit der Tester Die Oakley EVZero path mit prizm road erhielt von unserem Testteam durchgehend Höchstnoten. Ein hochwertiges Produkt, das seine Preisklasse absolut rechtfertigen kann.

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begeisternd

Oakley EVZero range | Preis: € 49,–

Sziols x-Kross (schwarz) | Preis: ab € 159,–

Bewertung

Bewertung

Tragekomfort Sichtfeld

Tragesicherheit unter Belastung

Tragekomfort

Kontrastverhältnis Ausstattung

Sichtfeld

Tragesicherheit unter Belastung

Kontrastverhältnis Ausstattung

Produktinformation

Produktinformation

Oakley bezeichnet die EVZero range als „ultimative Sportsonnenbrille“, die Oakleys leichteste Sportfassung mit der ungehinderten Sicht einer randlosen torischen Scheibe kombiniert, die ein erweitertes Blickfeld im oberen Peripheriebereich vorsieht.

Das Konzept der Sziols x-Kross besticht durch das Baukastensystem. Der Konsument stellt sich seine Brille durch die Auswahl der bevorzugten Bauteile selbst zusammen. Eine der hervorgehobenen Stärken der x-Kross ist der feste Halt für Läufer, der x-Grip, weshalb diese Sportbrille vor allen Dingen auch beim Trail-Running überzeugt.

Fazit der Tester Die Benotung unserer Tester lässt keine Zweifel offen: Die Oakley EVZero range ist ein Top-Produkt, das die Bedürfnisse von Läufern zur absoluten Zufriedenheit erfüllt. Wem das Modell optisch gefällt, wird mit dieser Sportbrille seine Freude haben.

Fazit der Tester Diese Version der Sziols x-Kross bekam von unserem Testteam konstante Kritiken im guten Notenbereich, welche individuell durch die richtige Abstimmung der Sportbrille gesteigert werden können. Einigen unserer Tester ist der hohe Sitz auf dem Nasenrücken aufgefallen, ref lektierende Streifen im Sichtfeld bei direktem Kontakt mit dem Sonnenlicht störten.

Sziols x-Kross (pink) | Preis: ab € 178,– Bewertung Tragekomfort Sichtfeld

Tragesicherheit unter Belastung

Kontrastverhältnis Ausstattung

Produktinformation Wie ihre Schwesterbrille ist auch das für Damen designte Modell der Sziols x-Kross ein Produkt, das individuell zusammengestellt werden kann. Eine Komponente, die der Hersteller besonders anpreist, sind die Funktionsscheiben. Durch die verstärkte Belüftungstechnologie im Nasen- und Stirnbereich ist sie besonders geeignet für Sportarten mit weniger Geschwindigkeit und hohem Schweißauf kommen.

Fazit der Tester Da die Sziols x-Kross nicht individuell auf unsere Tester abgestimmt wurde, ist eine Bewertung nicht einfach und sollte nicht überbewertet werden. Je gründlicher der Käufer die Brille zusammenstellt, desto größere Freude hat er mit ihr nach dem Kauf. Wie beim HerrenModell erörterten unsere Tester auch bei dieser Zusammenstellung Schwächen bei der Passform und reflektierenden Streifen im Sichtfeld bei direktem Blick in die Sonne.

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begeisternd

Auch heiß ist cool Ausdauersport soll auch bei höheren Temperaturen Freude machen, wirft aber viele Fragen auf. Wir unternehmen einen gemeinsamen Laufausflug und diskutieren interessante Fragen zum Thema.

Text_Roland Romanik // Fotos_SIP

Gleich vorweg: Wir sind heute alle per Du. Das ergibt sich so unter Sportlern.

Ich nehme dich mit zu einem Laufausf lug. Die Ärztin ist dabei, der Anwalt auch, ebenso die Büroassistentin, der Elektriker und eine Verkäuferin. Alle wollen sie mit uns in Bewegung sein bei viel Sonnenschein und überdurchschnittlich hohen Plusgraden. Wir werden uns über Operationen, Installationen und Reklamationen unterhalten.

Hauptsächlich plaudern wir aber über unser Lieblingsthema: das Laufen.

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begeisternd

Der Anwalt schwitzt schon beim Eintreffen. Du bist nicht ge-

schattigen Übergängen das Terrain bes-

rade vorteilhaft gekleidet, meint die Verkäuferin und zupft

ser erkennbar machen. Auch mit dunk-

an ihrem eigenen Laufshirt. Du weißt schon: nix Baumwolle, sagt ihr tadelnder Blick. Die Büroassistentin mischt sich ein.

Baumwolle hat auch einen Vorteil, der Schweiß im Leiberl kühlt den Körper. Da hat sie Recht. Aber du musst zugeben, so was ist optisch nicht unbedingt ein Hingucker. Funktion ist das richtige Wort, für ambitionierte Laufsportler kein

Du bist nicht gerade vorteilhaft gekleidet

len Gläsern soll man den direkten Blick in die Sonne vermeiden.

Wir sind 45 Minuten unterwegs, haben einen rauschenden Bach überquert, ein paar Schlucke Flüssigkeit zu uns

Fremdwort. Funktionsbekleidung transportiert den Schweiß

genommen und nette Fotos gemacht.

möglichst rasch von der Haut weg. Besser gesagt, der Körper

Ein neues Thema wird diskutiert: das

„drückt“ den Wasserdampf durch die Textilien nach außen.

„Stief kind“ Vitamin D, das auch durch

Das funktioniert bei Kälte und bei Hitze.

die Sonneneinwirkung im Körper produziert wird. Es wird in den Medien

Mittlerweile ist auch jemand aus dem RunUp-Experten-

zu Recht gepusht, meint Moosburger.

pool zu uns gestoßen: Dr. Kurt Moosburger, Sport- und Er-

Es ist eigentlich kein Vitamin, sondern

nährungsmediziner aus Innsbruck, gesellt sich zur Gruppe.

ein Hormon. Vor allem die Muskeln,

Bist aber sehr durstig, scherzt die Arztkollegin und zeigt auf

die Knochen und das gesamte Immun-

seinen Laufgurt mit den beiden Trinkf laschen. Wir sind ja

system profitieren. Ich nehme es in der

länger als eine Stunde unterwegs, da ist Flüssigkeitszufuhr

dunklen Jahreszeit vorbeugend über

ein Muss, sagt unser Experte. Was ist in der Flasche? fragt

zwei, drei Monate, so der Fachmann.

die Ärztin. Wasser, Maltodextrin und eine Messerspitze Salz,

25 Tropfen einmal pro Woche, das ent-

verrät unser Mediziner. Aha. Staunen im Sechserpack. Du

spricht der empfohlenen Dosis. Dammit

verlierst durchs Schwitzen nicht nur Flüssigkeit, sondern

kannst du nichts kaputt machen, son-

auch viel Salz. Reines Wasser zu trinken ist nicht genug. Der

dern tust deinem Körper etwas Gutes.

Natriumspiegel im Blut kann zu gering werden. Wenn wir in der Belastung zu viel reines Wasser trinken, wird das Natrium im Körper stark verdünnt und die Füssigkeitsmenge ist im Verhältnis zu hoch. Dann heißt es fälschlicherweise, die Marathonläufer haben zu viel getrunken, und es führt zu gesundheitlichen Problemen. Brauchen wir auch Zucker? Die Büroassistentin will es genau wissen. Ja, ich empfehle Riegel, Fruchtschnitte oder Obst. Das Maltodextrin, das du in der Apotheke bekommst, ist ein Vielfachzucker und wird in

75 Prozent der um­ gesetzten Energie gehen in Form von Wärme verloren

Es wird ungemütlich warm, obwohl wir viel im Schatten laufen. Ich fühle mich wie in der Sauna, sagt der Anwalt.

Die Muskeln sind ein innerer Ofen, erklärt Moosburger. 75 Prozent der umgesetzten Energie gehen in Form von Wärme verloren. Je größer die Außentemperatur, desto mehr Wärme gibst du

Kombination mit Fruchtzucker in auch isotonischen Sportge-

über die Haut ab. Die notwendige Küh-

tränken verwendet, so der Experte.

lung des Körpers geht leider auch zu Lasten der Leistung. Quod erat demons-

Fünf aus der Gruppe haben einen Trinkgurt dabei, die Verkäu-

trandum, murmelt der Anwalt. Wer gut

ferin einen Laufrucksack. In diesem haben viele Accessoires

trainiert ist, fängt schnell zu schwitzen

Platz: MP3-Player, Schlüssel, Telefon und bei höheren Tempe-

an, heißt es. Stimmt. Wenn du öfter in

raturen wichtig: Laufkappe, Laufbrille und ... Sonnencreme.

die Sauna gehst, lernst du besser zu

Legst du dich jetzt in die Sonne? witzelt der Anwalt. Nein, aber

schwitzen. Trockentraining im Feuch-

die größte Gefahr kommt von oben, weiß die junge Frau. Das

ten, wenn man so will.

bestätigt auch der Sportmediziner. Es reicht doch die Kappe, meint der Elektriker, damit ich dem Sonnenstich davonlaufe.

Wir sind fast am Ziel und freuen uns

Ein gutes Argument bei seiner bescheidenen Haarpracht. Und

alle auf eine kühle Dusche. Wie geht es

was ist mit Armen, Nacken und Ohren? Die Verkäuferin bohrt

dir? Ist Lauftraining bei höheren Tem-

besserwisserisch nach. Die Kappe schützt nur das Gesicht, sagt sie. Auf der salzfeuchten Haut wirkt die Sonne viel intensiver – wie beim Baden am Meer. Also schmieren, auch hinter den Ohren, eine ganz empfindliche Stelle. Experte Moosburger ergänzt: Für die Augen hast du die Sportbrille. Egal, ob 300-Eu-

Und was ist mit Armen, Nacken und Ohren?

peraturen überhaupt sinnvoll? Unser Experte bringt es auf den Punkt: Reduzierung des Programms um 30 Prozent und keine Tempoläufe! Laufen soll uns gut tun. Ein schönes Fazit, das wir

ro-Modell oder eines um 30 Euro, Hauptsache guter Schutz

gerne mit nach Hause nehmen. Servus,

vor dem UV-Licht. Modelle mit gelben oder orangenen Gläsern

es hat wieder Spaß gemacht. Bis zum

haben den Vorteil, dass sie die Umgebung aufhellen oder bei

nächsten Mal! RunUp // Marathon_2016 23

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begeisternd

Wenn die Stadt noch schläft Unser fiktiver Autor ist Unternehmensberater, fing an zu laufen und nahm in 12 Monaten über 20 Kilo ab. Mittlerweile ist Laufen zu seinem Lebensbegleiter geworden. Zusätzlicher Gewinn: Ein neuer Blick auf viele Städte.

Text_„Freddy Urbansky“ // Fotos_SIP

Mir geht es so wie vielen Selbstständigen. Ich arbeite selbst und ständig. Ich fahre zu den Kunden. Und wie alle, die viel im Auto und in Meetings sitzen, stelle ich mir immer wieder die Frage: Wie und wo finde ich die Zeit fürs Laufen im Alltag? Wie kratze ich zwei Stunden zusammen, die nur mir alleine gehören. Als Unternehmensberater fahre ich manchmal 3.000 Kilometer pro Woche. Und muss immer und immer wieder auf den Punkt konzentriert sein, wenn ich bei Kunden bin. Es hilft mir, wenn ich vor meinem ersten Termin bereits auf der Laufstrecke war. Dann ist der Kopf frei, dann bin ich hellwach. So kann für mich ein Vollgastag beginnen.

Perfekt am Laufen ist, dass man es wirklich überall tun kann. Und deshalb ist das Laufen auch bei Top-Managern der Sport überhaupt. Eine Studie, die im Rahmen des Frankfurt Marathon erstellt wurde, zeigt, dass mehr als 35 Prozent der befragten 3.906 Marathonläufer in Führungsebenen beschäftigt sind – nahezu die Hälfte davon im Bereich des Senior Managements. Und sie alle verbindet eine Tatsache: wenig Zeit und doch Willens zu laufen. Die Frage ist nur: Wohin?

Und wie? Ich habe endlich seit einiger Zeit eine Lösung gefunden! Urban Running ist das Zauberwort! Laufen durch die Stadt. Quer durch. Auf Asphalt. Auf Kopfsteinpf laster.

Hart, ungerecht für den Bewegungsapparat, aber wunderschön! Stimmt‘s?

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begeisternd

So wird jeder Morgen ein besonderer, jeder Lauf ein unvergesslicher.

Freddy Urbansky

Man kann auch einfach nur Spaß dran haben. In einer Wo-

Ich startete in Salzburg. Ich und Salzburg, wir waren noch

che war ich tatsächlich jeden Tag in einer anderen Stadt. Und

nie Freunde geworden. Immer war mir diese Stadt einfach zu

wachte jeden Morgen in einem anderen Hotelbett auf. Allei-

brav. Zu viel alte Kultur, zu konservativ, zu bürgerlich. Um

ne. Versteht sich. Aber jeden Morgen hatte ich eine Verabre-

7.00 Uhr klingelte mein Wecker. Um 7.30 Uhr wartete Ka-

dung mit mir selbst. Manchmal auch mit lieben Bekannten

rin auf mich. Vor dem Hotel, das direkt in der Altstadt liegt.

oder Freunden. Urban Running wird immer mehr ein ech-

Wenn die Mozartstadt noch schläft und die Sonne das Lau-

ter Trend. Man erläuft sich quasi eine Stadt, die man nicht

teste ist, was man spürt, dann könnte man das als Frieden be-

wirklich gut kennt. Achtung! Wichtig! Für alle Datenjunkies:

zeichnen. Wir machten uns auf den Weg. In einem recht for-

Dabei spielt die Zeit und die Kilometerzahl keine Rolle! Man

dernden Tempo, aber doch angenehm. Und plauderten. Wir

läuft einfach los. Und genießt die Stadt. Die Ecken, die man

liefen durch den Kurgarten. Vorbei am Schloss Mirabell zur

mit dem Auto gar nicht erreicht: Darauf kommt es an! Und

Wohnhaus von Wolfgang Amadeus Mozart am Makartplatz.

egal in welche Stadt mich mein Job bringt. Immer, immer

Nach Überqueren der Salzach stiegen wir Richtung Festung

werde ich meine Laufschuhe dabeihaben. Und immer werde

auf, um dann durch das Nonntal nach Hellbrunn zu laufen,

ich mir die Stadt neu erlaufen.

durch den Zoo und irgendwann wieder zurück zum Hotel.

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begeisternd

An jeder Straßenkreuzung gab es eine Geschichte zu erzäh-

frühe Vogel fängt den Wurm“. So wird jeder Morgen ein be-

len oder zu entdecken. Karin war meine laufende Stadtführe-

sonderer, jeder Lauf ein unvergesslicher. Für Berufstätige, die

rin. So entdeckte ich kleine Bäckereien und Cafés, Geschäfte,

immer wieder bis spät abends unterwegs sind, bieten die frü-

die es sonst in keiner anderen Stadt gibt. Menschen in Tracht,

hen Morgenstunden genug Zeit für den Sport.

die man so nur in Salzburg sieht. Ein Obdachloser im Anzug, der für andere Obdachlose eine Zeitung verkauft. Seine Büh-

Die nächsten Tage führen mich durch Regensburg, Linz

ne war direkt vor dem Landestheater.

und Wien. Und obwohl ich diese Städte mehr als gut kenne, sehe ich sie plötzlich mit ganz anderen Augen. Überall sind

Und überall eine unglaubliche Ruhe. So liefen wir. Und ge-

Geschichten zu finden. Täglich neue Geschichten. Folgendes

nossen 21 grandiose Kilometer. So liefen wir einen halben

habe ich mir vorgenommen: Gerade in den Städten, die ich

Marathon. Und starteten danach in die Arbeit. Verzeihen Sie

eigentlich gut kenne, dort will ich gerne immer wieder ande-

mir diesen sentimentalen Ausbruch: Ich sehe Salzburg heute

re Wege laufen. Der Asphalt und das Kopfsteinpf laster sind

mit ganz anderen Augen. Ich bin ein bisschen in Salzburg ver-

schuld. Gerne würde ich manchmal noch weiter laufen, aber

liebt. Hätte ich mir vorher nicht vorstellen können.

ich habe mir angewöhnt aufzuhören, wenn es am schönsten ist. So baue ich auch keinen Stress auf, um meine ersten Ter-

Einen Tag später, München 7.00 Uhr. Der Wecker klingelt.

mine wahrnehmen zu können. Die erreiche ich immer aufge-

Fast die gleiche Geschichte wie in Salzburg und doch wieder

laden mit voller Energie.

ganz anders. Schon im Englischen Garten vergaß ich die Zeit.

Meine iPhone-App zeigte 15 sachliche Kilometer an, als ich

Und wissen Sie was? Wenn Sie demnächst einen „Morgenvo-

wieder vor meiner Pension am Jakobsplatz stehe. Ein großer

gel“ in Ihrer Stadt laufen sehen, wäre ich Ihnen sehr verbunden,

Vorteil des Joggens ist, dass man es quasi zu jeder Tages- und

wenn Sie mitlaufen. Und mir ein wenig die Stadt zeigen. Lau-

Nachtzeit machen kann. Ich gehöre mehr zur Kategorie „der

fend, versteht sich. Mein neues Zauberwort: Urban Running!

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Foto: „Salzburg Marathon / Hermann Peter Meidl“

begeisternd

„Get active!“

MAKE EVERY RUN AN ADVENTURE

Die „Get active days“ vom 29. April bis 1. Mai 2016 sind das Salzburger Sportfest.

Alle Aktiven und Besucher erwartet ein bewegtes Wochenende.

Sport macht Spaß! Noch mehr in einer Gemeinschaft.

Wenn die Stadt Salzburg Gastgeber für Läufer aus über

70 Nationen ist, steht der Genuss eines hervorragenden

Lauferlebnisses im Vordergrund. Das Programm und die Strecke verbinden auf eine faszinierende Weise die Atmos ­

phäre eines City-Marathons mit jener eines Naturlaufs und

gipfeln in einem stimmungsvollen Zieleinlauf am Residenz­ platz – mitten im UNESCO-Weltkulturerbe der Salzburger Altstadt.

Der Salzburg Marathon ist mehr als 42 Kilometer und 195

Meter. Die „Get active days“ bestechen durch vielseitige

Aktionen und ein spannendes Rahmenprogramm. Salz­ burgs größte Aktivsportveranstaltung trägt als Impulsge­ ber viel für ein nachhaltiges Bewusstsein regelmäßiger sportlicher Bewegung bei.

Nach einem schwungvollen Auftakt am Freitagabend

steht der Samstag ganz im Zeichen der Familie und der Jugend. Der „Get active“ Junior-Marathon bildet traditio­

nell einen der emotionalen Höhepunkte der Lauffestspiele in der Mozartstadt. Am Sonntag konzentriert sich alles

auf die Hauptbewerbe. Bereits zum fünften Mal in den

vergangenen neun Jahren sind dabei Österreichs beste PROMOTION

Marathon­läuferinnen und Marathonläufer bei den Staats­

meisterschaften und Österreichischen Meisterschaften der Masters am Start. Gleich sieben Bundesländer tragen ihre Landesmeisterschaften beim Salzburg Marathon aus.

#SALOMONRUNNING

RunUp // Marathon_2016 27

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ausdauernd

Wenn Training funktionieren soll Funktionelles Training bekommt immer mehr Aufmerksamkeit. Schon lange im Leistungssport angewandt, wird es in den Ausdauerdisziplinen auch für Hobbysportler immer wichtiger.

Text_Johannes Langer // Fotos_SIP

Das

Besondere

am

Funktionellen

sportliche Belastungen fit zu machen. Eine wichtige Rolle

Training liegt darin, nicht einfach die

dabei spielt der Rumpf, der Hauptstabilisator des Menschen.

rohe Muskelkraft in den Vordergrund

Um diesen permanent zu stärken, finden viele Übungen des

zu stellen, sondern vielmehr das Ver-

Funktionellen Trainings in der Regel auf beiden Beinen ste-

letzungsrisiko zu verringern und die

hend statt. Eine stabile Hüfte beispielsweise wirkt sich nicht

Leistungsfähigkeit zu steigern. Iso-

nur positiv auf das Hüftgelenk aus, sondern ebenso gut auf

liertes Training vereinzelter Muskel-

das Knie- und Fußgelenk. Auch die tiefe Bauchmuskulatur

gruppen, bei denen die Bewegung von

und die Schulterblatt-Stabilisatoren sind wichtig für einen

High-Tech-Maschinen vorgegeben wird,

standhaften Körper und werden trainiert. Mit zunehmen-

spielt eine geringere Rolle. Denn beim

dem Trainingsverlauf werden die Übungen im Funktionellen

Üben an einem festen Gerät übernimmt

Training anspruchsvoller wie beispielsweise Liegestütze auf

dieses die Stabilisierung des Sportlers

dem Gymnastikball oder Kniebeugen auf dem Balance-Brett.

– im Wettkampf sind wir aber auf uns gestellt. Funktionelles Training schult

Jahrzehntelang prägten monotone Übungskombinationen

die Eigenwahrnehmung von Sehnen

zum Beispiel das Bild beim Krafttraining. Auch Läuferin-

und Gelenken, baut über Stabilisierung

nen und Läufer, die großen Wert auf eine komplexe Fitness

Muskeln auf und macht so fit für Trai-

legten, stemmten Gewichte, wuchteten Kilo um Kilo in die

ning, Alltag und Wettkampf.

Höhe, trimmten jeden Muskel auf Kontraktion. Wenn Ausdauersportler natürlich immer darauf achten, weniger Mus-

Es kommt nicht darauf an, oberf läch-

kelmasse aufzubauen, so rätselten sie dabei insgeheim, wa-

liche Muskeln aufzupumpen, sondern

rum Training eigentlich so langweilig wie langwierig sein

den Körper zu stabilisieren, Muskel­

muss. Keine Frage, das zeitaufwendige Strecken und Beugen

apparat, Muskelansätze, Sehnen und

einzelner Muskeln an Maschinen bringt Kraft. Ganzheitlich

Gelenke für den Alltag sowie tiefere

fit macht es aber kaum.

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ausdauernd

Den Körper in Balance bringen und halten.

Damit ist jetzt Schluss! Seit mehreren Jahren gewinnt das

Das Prinzip ist überall gleich. Trai-

Funktionale Training immer mehr an Bedeutung – und sorgt

niert wird mit dem eigenen Körperge-

für ein Umdenken beim Kraft-Workout. Das Training ver-

wicht und speziellen Zusatzgeräten. Be-

zichtet auf Maschinen und isolierte Bewegungen, es macht

liebt ist das Sling-Training, bei dem sich

den Körper zum effektiven Trainingsgerät. Wo sonst Gerä-

der Sportler mit Händen oder Füßen in

tepolster für Halt sorgten, muss bei freien und dreidimensio-

zwei von der Decke oder einem Gerüst

nalen Übungen wie Ausfallschritten, Kniebeugen, Sprüngen,

baumelnde Gurte hängt, stützt oder

Klimmzügen und Stütz-Varianten die eigene Bauch- und Rü-

lehnt. Bei den anschließenden Übungen

ckenmuskulatur den Rumpf stabilisieren.

muss nun der Körper ständig ausbalanciert werden. Wer Hanteltraining mag,

Das hat einen entscheidenden Vorteil. Der Körper wird mit

kann zur sogenannten Kettlebell grei-

den komplexen Übungen im Ganzen gekräftigt und nicht nur

fen und die Kugelhantel beispielsweise

in seinen Einzelteilen optimiert. Dadurch werden die natür-

ein- oder beidarmig aus der Kniebeuge

lichen Bewegungsabläufe gestärkt. Denn im Alltag oder beim

nach oben vor den Körper schwingen.

Laufen müssen unterschiedliche Muskeln fein dosiert zusammenarbeiten, um die Kraft von einem auf den nächsten

Eine attraktive Alternative bietet eine

Körperteil zu übertragen – in so genannten Muskelketten von

etwa einen Meter lange Hartgummi-Ge-

den Beinen über Hüfte, Gesäß und Rumpf bis in den Schulter-

wichtsröhre, die man anheben, ziehen,

gürtel und die Arme. Ist die Rumpfmuskulatur zu schwach

drücken, schwingen, werfen, rollen

oder stimmt die Koordination nicht, verpufft die Energie.

oder drehen kann. Einsteiger hantieren damit im Stehen oder Gehen, Trainier-

Der Kopf trainiert mit. Für jede Bewegung brauchen wir

te können dabei Sprünge absolvieren.

Hard- und Software. Konkret gemeint ist unsere Muskula-

Der Power- oder Sandbag ist quasi ein

tur und der Kopf. Klassisches Krafttraining ist reines Hard-

gefüllter Sandsack, der getragen, ge-

ware-Training, Funktionales Training arbeitet hingegen an

schleudert oder geworfen wird. Auch

der Hard- und Software. So trainieren Sportler entscheidende

der altbewährte Medizinball kommt

Bewegungsmuster. So verbessert das Funktionale Training

wieder zum Einsatz, eben so wie Turn-

neben Kraft und Koordination auch Ausdauer, Schnelligkeit

ringe, Gymnastikbälle oder Seile. Der

und Beweglichkeit sowie Körpergefühl und Haltung. Indem

Effekt der Trainingsgeräte, die Sport-

es Gelenke und Muskeln stabilisiert, senkt es außerdem die

lern zur Verfügung stehen: Die gesam-

Verletzungsgefahr. Sportwissenschaftler, Reha-Therapeuten,

te Körpermuskulatur wird gefordert,

Trainer und Leistungssportler nutzen das Funktionale Trai-

muss permanent stabilisieren und aus-

ning schon länger. Freizeitsportler ziehen nach.

balancieren – Koordination inklusive.

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ausdauernd

Ob mit oder ohne Geräte – das Trainingsmotto ist so simpel

und sah nicht mehr den vollständigen

wie effektiv: Zeit oder Wiederholungen zählen. Die Übungen

Athleten mit Knieproblematik, dessen

dauern zwischen 30 und 120 Sekunden oder umfassen 20 bis

Problem und die Ursachen möglicher-

40 Wiederholungen, die Pausen dazwischen sind nur kurz.

weise mehrschichtig gelagert waren.

Das erhöht die Trainingsdichte, ist aber auch abwechslungsreich. Diese aktuellen Trainingsformen sind in ihrer Effekti-

Also drehte ich die Reihenfolge um.

vität kaum zu übertreffen, lassen als positiven Nebeneffekt

Unabhängig von akuten Beschwerden

ungeliebtes Körperfett dank intensiver Trainingseinheiten

oder Verletzungen machte ich mir zu-

in Rekordzeit schmelzen und verändern den Körper sichtbar.

erst ein allgemeines Gesamtbild. An-

L

schließend ein klares Bild der indiviDa das anspruchsvolle Workout individuell variiert und

duellen Lauf bewegung. Bevor ich sie

erleichtert werden kann, eignet es sich auch für Einsteiger

funktionelle Übungen absolvieren ließ,

und Ältere. Schließlich stammt die Idee aus der Sport- und

machte ich mir Notizen zur sportlichen

Physiotherapie. Dort stärken die ganzheitlichen Übungen lä-

Form und der Art der auftauchenden

dierte Muskeln und Gelenke. Wichtig: Zwischen den intensi-

Probleme. Dann ließ ich die Sportler ein

ven Trainingseinheiten sollten ein bis zwei Tage Pause liegen.

paar Grundbewegungen ausführen und

Schon ein bis zwei Workouts pro Woche mit Funktionalem

beobachtete sie dabei ganz genau. In

Training als Schwerpunkt reichen aus.

manchen Fällen lösten diese Bewegun-

gen Symptome im Problembereich aus, Als Lauftrainer suche ich permanent nach besseren Metho-

manchmal aber auch in anderen Berei-

den, um funktionelle Übungen sowohl in die Rehabilitation

chen. Vor allem aber konnte ich durch

als auch in das Konditionstraining einzubauen. Schließlich

diese Vorgehensweise Bewegungsmus-

habe ich erkannt, dass der beste Weg, um die Notwendigkeit

ter beobachten. Erst wenn ich ein kla-

funktioneller Übungen aufzuzeigen, in einer funktionellen

res Bild von den Bewegungsfähigkeiten

Testreihe besteht. Zudem können solche Tests auch ein Feed­

bzw. -defiziten der Sportler hatte, fokus-

back zur Effektivität einer bestimmten Übung hinsichtlich

sierte ich mich auf einzelne Trainings-

der funktionellen Leistung liefern.

maßnahmen.

Meine Intuition sagte mir, dass vielen klassischen Übungen

Durch diese Methodik bekam ich ein

etwas Grundlegendes fehlte. Aus diesen Überlegungen ent-

viel aussagekräftigeres Bild für ein He-

wickelte ich eine Testbatterie für funktionelle Bewegungen.

rangehen an einen vernünftigen Trai-

Indem ich die unterschiedlichsten Läuferinnen und Läufer

ningsprozess. Mit der Zeit nahm mein

mit schwierigen Problemstellungen und ungeklärten Verlet-

Beobachtungs- und Beurteilungsver-

zungsursachen testete, vermied ich eine zu starke Fokussie-

mögen zu, die Läuferinnen und Läufer

rung auf die jeweilige Verletzung an sich. Ich wollte einfach

profitierten davon immer mehr.

C

TH

nur meine Perspektive verbessern, um zu verhindern, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe.

Obwohl ich durch meine Erfahrung darauf geschult war, sowohl den Körper in seiner Gesamtheit wie auch die einzelnen Körperteile zu betrachten, konzentrierte ich mich zu sehr auf Details. Eigentlich war es ein Problem der richtigen Reihenfolge. Wenn ein Athlet zum Beispiel über chronische Knie-

+

beschwerden klagte, die nie erfolgreich behandelt wurden, so untersuchte, beurteilte und testete ich sein Knie in allen möglichen Stellungen. Danach forderte ich den Sportler zu einigen allgemeinen Bewegungen auf, wie zum Beispiel dem Balancieren auf einem Bein, einer Oberkörper- und Ganzkörperdrehung, vielleicht sogar zu Ausfallschritten.

Das war aber die falsche Reihenfolge. Durch die frühzeitige Konzentration auf das Knie an sich vergab ich mir die Chance, den gesamten Körper in der Bewegung zu beobachten. Ich reduzierte den Athleten vor mir quasi auf sein Knieproblem

Körperkontrolle.

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So nutze ich Bewegungsmuster meiner Testreihe, um zu demonstrieren, wie Sportler, die durch Maximalkraft, Kraftausdauer und Schnelligkeit glänzen, größte Schwierigkeiten haben, die grundlegendsten Körperpositionen einzunehmen.

Die meisten Athleten konzentrieren sich auf ihre Stärken und verwenden den größten Teil ihrer Zeit für sie. Meine Übungsansätze zwingen sie jedoch in maximale Auslenkungen der Gelenkbeweglichkeit und nicht nur in die bevorzugten Gelenkstellungen. So wird besonders häufig Läuferinnen und Läufern gezeigt, dass auch sie bei grundlegenden Bewegungsmustern signifikante Einschränkungen und Asymmetrien zwischen linker und rechter Körperhälfte aufweisen.

Einige können durch ihre Geschicklichkeit und koordinativen Fähigkeiten Defizite bei den Grundbewegungen kompensieren und verbergen. Diese Defizite gehen jedoch zu Lasten der Effizienz und können zu unnötigen Belastungen

Gleichgewicht.

des Körpers an anderen Stellen führen. Das führt zu direkten Störungen in der Lauftechnik oder verursacht Probleme, die zu Verletzungen führen.

me werden verstärkt eingesetzt und abgespeichert: Das Kind lernt langsam,

Der größte Fehler, der heutzutage im Trainingsauf bau be-

seinen Körper zu beherrschen. Kom-

gangen wird, ist eine zu frühe Fokussierung auf sportartspe-

pensationsbewegungen sind nicht nö-

zifische Bewegungen. Auf das Laufen umgelegt heißt das,

tig, weil die kindliche Mobilität nicht

den grundlegendsten Aspekt menschlicher Leistung aufzu-

eingeschränkt ist. Deshalb können Kin-

zeigen, nämlich die Fähigkeit zur freien Beweglichkeit. Der

der durch Ausprobieren effiziente mo-

Trainingstherapeut Gray Cook erstellte eine Bewegungspyra-

torische Programme entwickeln.

mide, bei der genau diese freie Beweglichkeit in der untersten Stufe der Pyramide erfasst wird. Die zweite Stufe umfasst

Jugendliche oder Erwachsene, die

die Fähigkeit, sich mit einem gewissen Grad der Grobmotorik

ein neues Bewegungsmuster oder eine

zu bewegen. Und erst die dritte Stufe nutzt die Fähigkeiten

technische Fertigkeit erlernen, ent-

der beiden unteren Stufen und wandelt sie in sportartspezifi-

wickeln ein motorisches Programm.

sche Fertigkeiten um.

Dieses Programm wird vom aktuellen Körpers beherrscht. Existiert eine redu-

und Stabilität nicht schwer zu verstehen. Beide sind gleicher-

zierte Mobilität aufgrund unf lexibler

maßen erforderlich, um effiziente Bewegungen des menschli-

Muskeln oder steifer Gelenke oder wird

chen Körpers möglich zu machen. Mobilität ist mehr als bloße

aufgrund mangelnder Kraft und Koor-

Beweglichkeit. Beweglichkeit ist unter anderem die Fähigkeit

dination die Stabilität verringert, dann

zur Muskeldehnung, zum Beispiel der hinteren Oberschen-

wird das Bewegungsmuster zwecks

kelmuskulatur bei Rumpf beugen. Mobilität beinhaltet ein

Kompensation

umfassenderes Konzept: das Zusammenspiel von Muskeln

eine ungünstige Technik entsteht.

abgeändert,

wodurch

und Gelenken sowie ein breites Spektrum an freien Bewegungen. Ein gutes Beispiel für Mobilität ist die Fähigkeit, bei

Einige Mythen über Krafttraining

Kniebeugen die Fersen auf dem Boden zu halten, und zwar

oder Training im Allgemeinen hal-

über den Punkt hinaus, bei dem die Oberschenkel parallel

ten sich hartnäckig und beeinf lussen

zum Boden stehen. Hierbei ist zu beachten, dass mehrere Ge-

weiterhin den Auf bau der sportlichen

lenke und Muskeln an der Bewegung beteiligt sind.

Form vieler Sportlerinnen und Sportler – mögliche Fortschritte werden einge-

Machen sie jedoch einen Fehler oder haben Defizite beim

schränkt. Funktionelles Training bietet

Gleichgewicht oder bei der Koordination, so können sie die

viele Möglichkeit, effektiver wie ökono-

Richtung nicht willentlich bestimmen. Normalerweise wie-

mischer zu trainieren. Gleichzeitig hilft

derholen sie einen Versuch, der nicht das gewünschte Ergeb-

es Läuferinnen und Läufern ganz spezi-

nis brachte, nicht. Nur die korrekten motorischen Program-

ell in der Verletzungsprophylaxe.

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Mobilitäts- und Stabilitätsniveau ihres Somit sind auch die grundlegenden Konzepte von Mobilität

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„Man kann nur an die Vernunft appellieren“ Wer Marathon läuft, muss vollkommen gesund an der Startlinie stehen. Das ist die vernünftige Voraussetzung für ein großes Laufvergnügen. Dr. Holger Förster erklärt im RunUp-Interview, worauf Marathon-Läufer besonders achten müssen.

Interview_­T homas Kof ler//Foto_ SIP

Run Up//Es ist unbestritten, dass Lau-

über die Grenzen des Verträglichen hinaus und kann damit

fen sich positiv auf die Gesundheit eines

auch seinen Körper schädigen.

Menschen auswirkt. Oft hört man auch aus medizinischen Kreisen: Laufen ist

Marathon ist eine große Belastung für das Herz-Kreis-

gesund, aber Marathonlaufen schadet

lauf-System, eine deutliche Vervielfachung der Enzyme im

dem Körper. Begründete Vorsichtsparo-

Blut ist klar messbar. Das bedeutet, Abbauprodukte der Mus-

len oder reine Panikmache?

kulatur werden frei und zwar nicht nur von Skelettmuskeln,

Dr. Holger Förster//Man muss diese Diskussion differenzierter sehen. Grundsätzlich glaube ich nicht, dass Langstreckenlauf oder Marathon schlecht für den Körper ist. Entscheidend ist die Vorbereitung und wie man sich und

Es ist drin­ gend not­ wendig, Regenerati­ onszeiten zu beachten.

sondern auch vom Herzmuskel. Das sind Vorgänge, die die Muskulatur schädigen. Deswegen ist es dringend notwendig, Regenerationszeiten zu beachten, damit sich das System wieder erholen kann. Da bringt der Leistungssport Probleme mit sich, die beachtet werden müssen. Wenn man Marathon als Hobby betreibt, sich ordentlich auf den Wettkampf vor-

den Körper auf den Marathon hin adap-

bereitet – und da sprechen wir von einer Vorbereitung von

tiert. Einerseits das Herz-Kreislauf-Sys-

mehreren Monaten bis hin zu einigen Jahren (!) – wenn man

tem und die Lungenkapazität, anderer-

diverse Wehwehchen immer ernst nimmt, wenn man sich

seits – und das ist noch viel wichtiger

gewissenhaft ernährt, sich danach ausreichend regeneriert,

– der passive Bewegungsapparat: Wie

ist Marathonlaufen kein Problem.

sind Gelenke, Sehnen, Bänder auf diese Belastungen eingestellt. Ein gesunder

Erklären Sie sich diese skizzierte Panikmache dadurch,

Körper, und das sollte man vorher in

dass viele die notwendige Vorbereitung auf einen Marathon

einer

unterschätzen?

sportmedizinischen

Untersu-

chung erörtern, kann nicht geschädigt

Genau. Die Leute nehmen die Herausforderung Marathon

werden, solange das Maß stimmt. Dabei

manchmal nicht so ernst und sagen: ,Einmal in meinem

sprechen wir von zwei bis drei Mara-

Leben möchte ich Marathon laufen.’ Und irgendwie schafft

thons pro Jahr, dazwischen Training

man das dann auch, trotz schlechter Vorbereitung. Dieser

und Wettkämpfe über kürzere Distan-

Läufer ist dann mit seinem Organsystem komplett am Ende

zen. Spitzensport ist ausgeklammert.

und hat wochenlang alle möglichen Beschwerden, was ihn

Jemand, der Langstreckenlauf als Leis-

dann veranlasst zu sagen: ,Marathon ist das schlimmste!

tungssport betreibt, geht ganz bewusst

Wie kann man nur?’ Eine gute Vorbereitung, medizinisch

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ausdauernd

Dr. Holger Förster Dr. Holger Förster betreibt seit über 40 Jahren Wettkampfsport. Seine Spezialität sind die Mittelstrecken. Seit vielen Jahren läuft er in seiner Altersklasse im nationalen und europäischen Spitzenfeld über 800m und 1.500m.

Neben seinen ausgeprägten sportlichen Aktivitäten ist der laufende Kinder- und Sportarzt aus Osttirol auch gesellschaftspolitisch sehr aktiv, unter anderem im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention oder als Vize-Präsident der europaweit tätigen Internationalen Gesellschaft für Pädiatrische Sportmedizin.

Dr. Holger Förster ist Leiter des Medical Centers beim Salzburg Marathon.

betreut, von einem Trainer betreut, ist beim Marathon drin-

wie Koffein, die halt zur Verfügung ste-

gend empfehlenswert.

hen, damit das persönliche Ziel erreicht wird. Man muss sich eines vor Augen

In welchem gesundheitlichen Zustand muss sich ein Körper

halten: Schmerzmedikamente wirken

befinden, dass ein Marathonstart unbedenklich ist?

gegen Entzündungen. Auf der anderen

Der Läufer muss internistisch gesund sein – Herzkreislauf,

Seite sind aber gerade jene Zellen, die

EKG, Lungenfunktion. Die Muskulatur muss entsprechend

bei Entzündungen frei werden, wichtig

vorbereitet sein, das Blutbild sollte in Ordnung sein. Das ist

für den Körper, um auf den Trainings-

der eine Punkt, der zweite ist die Leistungsfähigkeit: Da holt

reiz zu reagieren. Das ist erstrebens-

man sich am besten die Rückmeldung vom Trainer.

Aus Ihrer eigenen Erfahrung: Wie hoch ist der Anteil der Marathonläufer, die das notwendige Bewusstsein für eine vernünftige Vorbereitung haben?

Ein Läufer, der im Verein trainiert, weiß, was er tut. Hobbyläufer, die sich abseits von einem organisierten Verein vorbereiten, stolpern oft über Internet-Weisheiten, die sie

Die Verwen­ dung von Schmerz­ mitteln ist sogar ein Nachteil für den Sportler.

wert, weil das dazu führt, dass sich die Muskeln anpassen. Das heißt, die Verwendung von Schmerzmitteln ist sogar ein Nachteil für den Sportler. Zudem sind Schmerzen immer ein ernstzunehmendes Alarmsignal, das vom Körper sinnvoll gesetzt wird. Mit solch verfehlten Maßnahmen riskiert der Hobbyläu-

nicht richtig bewerten können. In Österreich ist ein Mara-

fer auf seinem Niveau genauso seine

thon-Start ohne Nachweis einer sportmedizinischen Unter-

Gesundheit wie der Leistungssportler

suchung erlaubt. Natürlich ist es sehr zu empfehlen, vor

auf seinem.

einem Marathon einen Sportarzt aufzusuchen. Denn viele Läufer kommen mit Risikofaktoren zur Startlinie und betrei-

Im vergangenen Jahr sind beim Wachau

ben den Sport wieder als Risiko.

Marathon zwei Marathonläufer unmittelbar nach der Zielankunft zusam-

Welche Rolle spielen Medikamente, die Läufer in der Vorbe-

mengebrochen und verstorben. Inwie-

reitung eingenommen haben?

weit lässt sich das Risiko minimieren?

Der Hobbysportler macht genau denselben Blödsinn wie die

Hier muss man ganz klar differenzie-

Spitzensportler, die dann in der Zeitung stehen. Schmerz-

ren: Einer der beiden Läufer war schon

mittel, Doping oder andere leistungssteigernde Substanzen

herzkrank, der hätte niemals starten

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45

ausdauernd

dürfen! Wenn man sich vorher kardio-

dem bei Herz-Rhythmus-Störungen, Durchblutungsstörun-

logisch anschauen lässt, dann hat man

gen und Schwindelattacken.

das meiste Risiko ausgeschlossen. Man kann das Risiko minimieren, auf null

Manchmal wollen Läufer nach monatelanger disziplinier-

kann man es allerdings nie setzen.

ter Vorbereitung ein ärztliches Abraten von einem Mara-

5,2-

w

thon-Start aufgrund einer Erkältung oder ähnlichem nicht Bei den besonders tragischen Fällen

akzeptieren. Welche überzeugende Argumente würden

ist es das Herz, das versagt. Welche

Sie vorbringen, dass es zu einem vernünftigen Umstimmen

Punkte muss man beachten, um das

kommt?

Herz auf die hohen Belastungen eines Marathons bestmöglich vorzubereiten?

Das Herz ist genauso ein Muskel, der trainiert und vorbereitet werden muss

Ich kann nur an die Vernunft appellieren.

Ich kann nur an die Vernunft appellieren. Mit meiner medizinischen Erfahrung würde ich von einem Start abraten, weil

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der Körper ruiniert wird. Ich würde die betroffene Person fragen, ob es ihr Wert ist, dieses Risiko einzugehen, dass es

wie jeder Skelettmuskel. Der Läufer

ihr letzter Lauf sein könnte. Das kann man in einer solchen

merkt, dass seine Herzfrequenz durch

Situation nur so klar verdeutlichen. Denn es ist ein Problem,

Ausdauertraining sinkt. Das Herz wird

wenn das Veto des Arztes nicht exekutiert werden kann.

voluminöser und kann mehr Blut pro Minute pumpen. Das Herzschlagvolu-

Leider nehmen viel zu wenig Läufer den medizinischen

men wird größer, die Frequenz klei-

Check, der längst nicht bei allen Marathons angeboten wird,

ner. Somit bleibt das Minutenvolumen

in Anspruch. Wahrscheinlich, weil sie eben genau diese

gleich, aber das Herz arbeitet ökonomi-

Angst haben, dass der Arzt von einem Start abratet. Jeder

scher. Das Herz ist ein gut trainierbarer Muskel, mit seiner Entwicklung steigt die Leistungsfähigkeit des Menschen.

Ein gut trainiertes Herz hält auch den Alltagsstress besser aus und ist gewappnet gegen psychische Belastungen.

Ein gut trainiertes Herz hält auch den Alltags­ stress besser aus.

will seine persönlichen Ziele mit viel Sportsgeist erreichen und dafür wird manchmal die eigene Gesundheit geopfert.

Wenn der Marathon geschafft ist und der Läufer glücklich das Ziel erreicht hat: Wodurch kann der Regenerationsprozess unterstützt werden?

In den Stunden direkt nach dem Zieleinlauf sollte man warm

Bei welchen auftretenden Symptomen

duschen, eine Massage genießen, den Körper mit ausreichend

würden Sie einem Läufer wenige Tage

Flüssigkeit versorgen, genügend Kalorien nachschieben und

vor einem Marathon von einem Start

ausgiebig schlafen. Nach zwei, drei Tagen ist leichte Bewe-

abraten?

gung sehr wichtig, um alle Abbauprodukte, die entstanden

Bei Infektzeichen jeglicher Art, egal

sind, abzubauen. Ins Training sollte man erst nach ein bis

ob Magen-Darm-Infekte oder Grippe.

zwei Wochen wieder einsteigen. Der Körper braucht nach

Das kann fatale Folgen haben. Außer-

den Belastungen eines Marathons diese Ruhepause.

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Foto: Markus Traussnig - Kärnten Läuft

ausdauernd

WÖRTHERSEE HALBMARATHON 19. bis 21. August 2016 www.kaerntenlaeuft.at

Wörthersee

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Rio gebucht 17 Sportler hat das ÖOC frühzeitig für die Olympischen Spiele im Sommer nominiert.

Darunter befindet sich mit Tausendsassa Andrea Mayr eine Vertreterin der Leichtathletik. Die 36-Jährige hat noch einmal den inneren Antrieb für ein OlympiaAbenteuer über 42,195 Kilometer gefunden. Text_ Thomas Kof ler // Fotos_SIP

Beim Frankfurt Marathon 2015 erinnerte Andrea Mayr an ihren verstorbenen Vater mit dessen Spitznamen „Salve“ anstelle der Startnummer.

Manchmal erschleicht einem das Gefühl, sie ist in Vergessenheit geraten. Wer die österreichische Leichtathletik verfolgt und die öffentlichen Debatten darüber, übersieht leicht, dass Andrea Mayr die einzige Leichtathletin des Landes ist, die

Eine sportliche Vita, die ihresgleichen sucht

für Rio qualifiziert ist und keinen Leistungsnachweis mehr liefern muss. Die oberösterreichische Laufenthusiastin genießt ein Dasein fernab von roten Teppichen und öffentlichen Lobeshymnen mit einer sportlichen Vita, die ihresgleichen sucht.

Hinter einer ziemlich verschlossenen Fassade steckt eine starke Persönlichkeit, die mit vollster Konzentration den Fokus auf sich und ihr Leben als Vorzeige-­ „Amateursportlerin“ legt. Ein individuell perfekt abgestimmter Weg hält die Motivation nicht nur am Leben, sondern entfacht immer wieder starke Impulse des Antriebs, die in erstaunlichen Leistungen gipfeln.

Allrounderin mit Erfolgsgarantie Fünffache Berglauf-Weltmeisterin, vierfache Berglauf-Europameisterin, zig­ fache Staatsmeisterin auf verschiedenen Laufdistanzen und Sportarten wie Berg­r adfahren und Skiberglauf, Siegerin des Vienna City Marathon und ÖLV-Rekordhalterin im Marathon, Halbmarathon, 10km-Straßenlauf sowie 3.000m-Hin-

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dernislauf. Es gibt fast nichts, was Andrea Mayr noch nicht erlebt hat. Und, zumindest auf nationaler Ebene, noch nicht gewonnen hat.

Trotz ihrer beneidenswerten Vita ist Andrea Mayr auf dem

Wahr­ scheinlich wäre alles ganz anders gekommen

dass der Wille einer Fortführung der sportlichen Karriere sich durchsetzte. „Wahrscheinlich wäre alles ganz anders gekommen, wäre ich in Peking gelaufen“, mutmaßt sie heute.

Teppich geblieben. Geht mit Bescheidenheit ihrer Leidenschaft nach. Entzieht sich der Öffentlichkeit und schätzt die

Acht Jahre später ist das Karriereende

Ruhe und die Konzentration aufs Wesentliche. Noch mehr:

kein Thema für die mittlerweile 36-Jäh-

Sie ist eine introvertierte Persönlichkeit, die nicht gerne über

rigen. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Le-

sich und ihren Charakter spricht. Und gleichzeitig schätzt,

bensgefährten Andreas Stitz in einem

wie sie ist. Ihre Schwächen genauso wie ihre Stärken. Auf die

für sie optimalen räumlichen wie zeitli-

hypothetische Frage, welche Sätze in einer Biografie über sie

chen Umfeld. Ihr Studium hat sie abge-

keinesfalls fehlen dürften, antwortet sie nach einer kurzen

schlossen, als praktizierende Chirurgin

Denkpause exemplarisch: „Die Frage ist mir zu schwierig.

steht sie mit beiden Beinen fest im Be-

Spontan fällt mir kein einziger Satz ein.“ Es entsteht der Ein-

rufsleben. Ausbildung und Beruf genos-

druck, dass sie sich wirklich keine Gedanken darüber macht,

sen immer oberste Priorität. Laufsport

was andere von ihr denken und wie andere sie sehen.

ist für sie Freizeit, wenn auch so zeitaufwändig, dass oft neben Arbeiten und

In ihrer sportlichen Karriere hat Andrea Mayr alles erreicht,

Trainieren keine Zeit bleibt. Dass die

was sie sich gewünscht hat. Im Berglauf ist sie praktisch un-

Erfolge nur eine kurze Zeit nach dem

schlagbar, sie war bei Weltmeisterschaften und Olympischen

Einstieg ins Berufsleben in gleichem

Spielen und hat ihren beruf lichen Werdegang nach Plan

Ausmaß eintrafen wie davor, war ein

umgesetzt. Was triebt sie an, nach wie vor unermüdlich und

wichtiges Signal, dass Motivation und

mit großer Leidenschaft ihrer bevorzugten Freizeitbeschäfti-

Leistungsstärke absolut stimmen – ein

gung nachzugehen? Was hat sie angetrieben, als vollzeitbe-

Antrieb mit besonderer Kraft!

schäftigte Ärztin ein zweites Mal den Olympischen Traum

Das Vergnügen geht vor

mit Akribie bis du dessen Erfüllung nachzujagen?

Ihr eigener Weg, ihren Sport zu leben,

Die Auswirkungen einer Sekunde

ist die große psychische Stärke Mayrs.

Um an einen der wichtigsten Momente in der Karriere von

Kombiniert mit Begabung die Basis

Andrea Mayr zu gelangen, muss man acht Jahre zurück-

grandioser Leistungen. Es ist ein Weg,

blicken. Die Olympischen Spiele 2008 von Peking brachten

den andere Athleten und Trainer wohl

einen drastischen Wendepunkt. Die Oberösterreicherin, da-

mit Abraten quittieren würden. Aber

mals noch Hindernisläuferin, strebte nach ihrem Traum ei-

für sie ist er ideal. Keine Trainingsauf-

ner Olympia-Teilnahme. Eine winzige Sekunde fehlte auf die Erfüllung der nationalen Norm, die Reise nach China f log aus dem Terminkalender. „Das war eine sehr, sehr große Enttäuschung. Eigentlich wollte ich nach Peking auf hören, egal ob ich das Limit geschafft hätte oder nicht.“ Die Tatsache,

Geplatzter Traum einer OlympiaTeilnahme

zeichnungen oder -statistiken, keine Uhr am Handgelenk, dafür Abwechslung und Vergnügen. Ob Bergradfahren oder Skiberglauf: Andrea Mayr macht gute Erfahrungen, schöpft aus diesen

dass sie so haarscharf an ihrem Traum vorbeigeschrammt

Aktivitäten Kraft und nutzt die Trai-

war, erweckte in ihr das Gefühl eines faden Beigeschmacks,

ningsreize für ihre Spezialdiszplin.

mit dem sie nicht sofort einen Schlussstrich unter ihre in-

„Je abwechselnder ich gesportelt habe,

ternationale Lauf bahn ziehen wollte. Und so hängte sie die

desto besser war die Laufform danach“,

Berglauf-Saison 2008 noch an und agierte plötzlich so stark,

weiß sie aus eigener Erfahrung.

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Der neuerliche Gedanke an die fünf

diese einschneidenden Eindrücke und fantastischen Erin-

farbigen Ringe, von denen jeder Sport-

nerungen an den größten Wettkampf ihrer Karriere, die sie

ler auf der ganzen Welt träumt, kam

noch einmal antrieben, nach Olympia zu streben. Seit London

2015. Keine plötzliche Eingebung, son-

hatte die Berglauf-Spezialistin bis zum Frankfurt Marathon

dern ein reifender Prozess. Nach einem

2015 nur Rennen über 42,195 Kilometer bestritten, die sieg-

aus sportlicher Sicht guten Winter er-

reiche Jagd hinauf auf die Kleine Scheidegg beim Jungfrau

hielt Mayr eine Anfrage, ob sie Interes-

Marathon 2013 ist jedoch kein repräsentativer Olympia-Test.

se hätte, am Linz Marathon teilzuneh-

Der Umstieg war kein leichter, denn Marathon will geübt

men. „Mir war sofort klar: Marathon

sein. „Als ich nach der Berglauf-EM im Juli erstmals zehn

sicher nicht! Aber Halbmarathon? Ich

Kilometer im Flachen gelaufen bin, hatte ich einen wahn-

verspürte Freude, mal wieder in Linz

sinnigen Muskelkater. Aber insgesamt habe ich mich extrem

zu laufen.“ Sie setzte ihre Unterschrift

schnell wieder daran gewöhnt. An Tempo und Länge.“

unter einen Vertrag, der ihr in einer Klausel eine Prämie für einen Strecken-

Der große Schock folgte am 14. August 2015, exakt ein

rekord versprach. „Ich habe gedacht,

Jahr vor dem Olympia-Marathon in Rio. Vater Michael ver-

das ist zwar nett, aber packen werd

unglückte bei einem Bootsunfall tödlich. Eine emotionale

ich das sicher nicht“, schmunzelt sie.

Tragödie, die jeden Menschen in seinem Alltag zurückwirft.

Das Training aber sprach eine andere Sprache. Schnell war es nicht mehr utopisch, den Linzer Streckenrekord und sogar den Österreichischen Halbmarathon-Rekord von Susanne Pumper an-

Das Training aber sprach eine andere Sprache

Auch Andrea Mayr. Tage und Wochen der Trauer, familiäre Prioritäten und der schwere Weg zurück ins gewohnte Leben kosteten aus rein nüchterner, sportlicher Sicht wichtige Trainingszeit. Zumal Mayr Anfang August 2015 bereits in Topform war. Ihr gelang es, die tragischen Erlebnisse in Energie

zugreifen. In diese Gedanken weihte sie

umzuwandeln. Sie ist sich sicher, dass die Gedanken an ihren

niemanden ein, „denn mir selbst Druck

Vater ein Hauptgrund für die erfolgreiche Olympia-Qualifi-

zu machen, das brauche ich gar nicht!“

kation in der Mainmetropole war. Denn die Trainingsleistun-

Der Rest ist Geschichte. „Es ist etwas

gen davor hatten keinen Grund zur Hoffnung gegeben. Und

Besonderes, einen Österreichischen Re-

ist vielleicht ein besonderer Antrieb für den Marathon in Rio.

kord aus dem vollen Berufsleben heraus

„Ich weiß nicht, was mich auf der Gefühlsebene erwartet. Es

zu laufen. Ich habe mir gesagt: Wenn

ist der erste Todestag meines Vaters und der Lauf wird sicher-

du im Halbmarathon Rekord läufst,

lich davon geprägt sein. Die Frage ist, wie sehr es die Haupt-

kannst du auch das Limit im Marathon

rolle spielen wird. Darauf kann ich mich nicht vorbereiten.“

schaffen!“ Die Mission Olympia-Norm

Gedanken zu den wichtigen Themen

nahm konkrete Formen an.

Trotz der eingangs geschilderten Zurückhaltung ist Andrea

Der Reiz der Ringe

Mayr keine graue Maus. Ihr Wort und ihre Meinung haben

„Olympische Spiele sind etwas Beson-

Gewicht, es fragt sie nur selten jemand. Die mediale Unter-

deres. Für Weltmeisterschaften hätte

präsenz für eine mehrfache Welt- und Europameisterin stört

ich die Qualifikation mit Sicherheit erst

sie nicht. „Ich habe noch nie einen Journalisten angerufen,

gar nicht versucht. Aber Olympia hat einen besonderen Reiz“, sagt Mayr. Sie tut sich nicht leicht, einem Laien das Märchen Olympische Spiele mit Worten

Ich will mich nicht verstellen

verwende Facebook nicht und betreibe keine Homepage“, erklärt sie. „Ich will mich nicht verstellen. Ich brauche keine Show-Einlage, wenn ich irgendwo laufe. Das ganze Leben Theater spielen wäre mir zu anstrengend“, sagt sie bestimmt.

greif bar zu machen. Ein Versuch: „Das

Und genießt den Luxus, dies nicht machen zu müssen. Sich

ganze Rundherum, das Olympische

bestmöglich zu verkaufen ist eine wichtige Komponente be-

Dorf, die Stimmung in der ganzen Stadt

sonders im Frauensport. Der Weg in die Medien und damit

und die ganzen Sportler und Sportar-

in die Öffentlichkeit basiert hierauf. Ergo: „Ich bin selber

ten auf einen Haufen. Abgesehen davon

Schuld, dass ich in der Öffentlichkeit nicht präsenter bin!“

habe ich noch nie eine so grandiose

Einmal aber nahm sie einem Medium die Ignoranz übel.

Stimmung an einer Strecke erlebt wie

Nach ihrem Überraschungssieg beim Vienna City Marathon

beim Olympia-Marathon in London.

strahlte ihr Siegerlächeln im Blätterwald landauf, landab.

Überall Tausende Zuschauer. Es war

Außer in der reichweitenstärksten Tageszeitung ihres Hei-

entlang der gesamten 42 Kilometer so

mat-Bundeslandes, die sich als Unterstützer des Linz Mara-

laut, dass ich mich selber nicht mehr at-

thon beleidigt zeigte, dass Mayr sich für den bedeutendsten

men gehört habe. Einzigartig!“ Es sind

Marathon Österreichs entschieden hatte.

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Auch zu den wichtigen Themen in der Sportlandschaft Österreichs und der österreichischen Leichtathletik nimmt sie entschlossen Stellung. Ein delikates Thema, die Sportförderung. „Wenn ich mir die österreichische Medienlandschaft und die Fördertöpfe für Rio anschaue, habe ich das Gefühl, dass ich offensichtlich noch nicht qualifiziert bin. Ich scheine nirgendwo auf, in diversen Töpfen bin ich in der ,Luschen‘-Kategorie“, zeigt sie sich mit großer Verärgerung verwundert. Und schildert interessante Zusammenhänge: „Das einzige, wo ich immer im absolut höchsten Kader drinnen bin, der möglich ist, ist beim Dopingkontrollsystem. Warum ist das so? Wenn eine Leistung offensichtlich so gut ist, dass man beim Dopingkontrollsystem an die Spitze rückt, warum ist diese Leistung bei der Förderung weit unten anzusiedeln?

Diese Diskrepanz verstehe ich nicht!“ Erstaunlich ist, dass sie bei all der Kritik immer wieder auch

Rio 2016 wird Andrea Mayrs zweiter Olympia-Auftritt.

verständnisvolle Worte einstreut und die gegenseitige Perspektive beleuchtet. „Es ist ohne Diskussion extrem schwierig, Gerechtigkeit in ein nationales Fördersystem hineinzube-

klaren Widerspruch!“, hebt die Oberös-

kommen.“ Dennoch ist die Sportförderung ein Thema, das

terreicherin warnend den Finger davor,

Mayr auf der Leber liegt und eines, das sie sehr beschäftigt,

sich nur auf Sportler und Sportarten mit

weil sie eine ungerechte Behandlung fühlt. „Für mich hat Geld noch nie den Ausschlag gegeben, dass ich irgendwo schneller gelaufen wäre oder mich mehr engagiert hätte. Ich sehe es als gewisse Form von Anerkennung. Sponsoren haben immer private Interessen, ganz klar. Aber bei Förderungen

Für mich hat Geld noch nie den Ausschlag gegeben

Medaillen-Potenzial zu fokussieren und sieht hier auch eine lauernde Gefahr für die Leichtathletik als „Randsportart“ in Österreich. „Wenn ich irgendwem sage, ich habe mich für Olympia qualifiziert,

muss eine gewisse Gerechtigkeit vorhanden sein! Und da

weil es mein Traum war, dort teilzuneh-

stoßt mir vieles auf.“ Sich mit relevanten Themen rund um

men, werde ich in der Öffentlichkeit

ihren Sport zu beschäftigen, gehört zum Charakter Andrea

zerrissen. ,Mit unseren Steuergeldern

Mayrs dazu. Im Optimalfall würde sich der Groll in positive

dort Urlaub machen usw., wobei es ihr

Energie umwandeln. So ganz nach dem Motto: ,Euch werde

nur um die Teilnahme geht’ ist dann zu

ich’s auf der Lauf bahn zeigen!’ Ob solche Motivations­s chübe

hören. Wenn es nur um Medaillen geht,

innerlich wirken, ist reine Spekulation. Es wäre aber keine

dürfte man die Leichtathletik über-

Überraschung. Nach außen hin hat Mayr ihre Kampfeslust

haupt nicht fördern und würde extrem

eingestellt. Es sei zu anstrengend und koste zu viel Energie,

viel Geld sparen. Gott sei Dank hat sich

sich mit den Medien und Strukturen anzulegen. Die 36-Jäh-

diese Perspektive noch nicht durchge-

rige nützt die Unabhängigkeit, die ihr Beruf verleiht, und

setzt!“ Der Spagat der Medienberichter-

denkt sich ihren Teil, lässt sich aber dadurch nicht bremsen.

stattung ist für eine Sportlerin schwer

Dabei sein ist alles!

zu managen: „Zuerst wird man von den Medien hochgelobt, weil man sich qua-

„Dabei sein ist alles!“ Der Olympische Grundgedanke hat für

lifiziert, und bei den Spielen wird man

Andrea Mayr Gewicht. Sie will in Rio laufen, weil sie Mara-

fertig gemacht, weil man nicht im Spit-

thon genießt und ihre Chancen realistisch einordnet. Nicht

zenfeld landet.“ Für sie selbst ist klar,

weil sie verbissen irgendwelchen Utopien nachjagt. „Wenn

dass „wenn ich in der Mitte des Feldes

man sich so knapp qualifiziert wie ich, hat man keine Chance,

ins Ziel komme“, das völlig ok sei. Das

um die vorderen Plätze mitzukämpfen.“ Die Trauben hängen

sagt Andrea Mayr auch denjenigen in

in Rio viel zu hoch und das nicht nur, weil keine andere Teil-

aller Deutlichkeit, die erwidern: ,Was

nehmerin hauptberuf lich tätig ist. „Ich würde trotzdem keine

ist denn das für ein Anspruch?’

Medaille holen, weil ich einfach das Talent im Marathonlauf nicht habe“, sagt sie mit berechneter Ernsthaftigkeit. Mit die-

Ganz anders ist ihr Anspruch bei der

ser Herangehensweise kreuzt Mayr die Erwartungshaltung

Berglauf-WM vier Wochen nach Olym-

der heimischen Öffentlichkeit und Sportstruktur seit den

pia. Dann geht es nur um ein Ziel: die

„Null-Medaillen-Spielen“ von London. „Ich sehe hier einen

Medaille in der edelsten Farbe der Welt!

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Laufanalyse und Liebeserklärung Vorfreude. Anstrengung. Leidenschaft. Euphorie. Stolz. Tausende unterschiedliche Gefühle machen das Laufen, und ganz besonders den Marathon, zu einem „Theater der Emotionen“. Der Vienna City Marathon stellt gemeinsam mit dem Verlag SportImPuls einen Text-Bild-Band vor, der Feuer und Flamme für das Laufen macht. Text_RunUp Es geht um den Kern des Laufens. Die Ursprüng-

steller, die Stadt ist die Bühne, die Fans an der Stre-

lichkeit. Den Mythos. Die Faszination, die es mil-

cke das Publikum. Zentrales Element ist das „Dra-

lionenfach ausübt. Und vor allem um die inneren

ma“, das ein Marathon bereithält, mit emotionalen

Vorgänge, das ganz persönliche „Theater der Emo-

Phasen, die dem Lauferlebnis zugrunde liegen.

tionen“ eines jeden Läufers. Der Vienna City Ma-

Unsicherheit vor dem Start, Selbstbewusstsein

rathon und der Verlag SportImPuls legen im Buch

am Beginn, Krise und Verzweif lung inmitten des

„Theatre of emotions“ eine Analyse und Liebeser-

Rennens, Leidenschaft fürs Durchhalten, Eupho-

klärung an den Marathon vor. Großformatig. Op-

rie und Erlösung im Ziel. Entscheidender Punkt

tisch eindrucksvoll und inhaltlich stark.

ist die Befreiung aus der Krise, die nicht alleine gelingen kann, sondern nur durch Unterstützung

Erfahrungen von Läufern, Erkenntnisse der Tie-

von außen, von Zuschauern, Musik, Stimmung.

fenpsychologie und Evolutionsgeschichte, Stimmen aus Literatur und Theater sowie eindrucks-

Das Team hinter dem Buch – Ideengeber und

volle Bilder entwerfen ein Panorama vom Laufen,

VCM-Veranstalter Wolfgang Konrad, Verleger Jo-

wie es auf diese Weise noch nicht gezeigt worden

hannes Langer, Grafiker Christoph Lepka und Au-

ist. Wer das 30 mal 30 Zentimeter große Hardco-

tor Andreas Maier – hat Emotionen und Erfahrung

ver aufschlägt, atmet Sehnsucht, Freiheit und Ma-

in eine bleibende Form gebracht. Was das Buch

rathonluft.

nicht bietet, sind die Standardwerkzeuge von Lauf büchern wie Tipps, Pläne, Zeiten, Strecken.

Der Marathon wird in seinen vielfältigen Dimen-

Die vier Akte des Buches, eingerahmt von einem

sionen beleuchtet. Als eine Bewegungsform aus

Prolog und einem Epilog, haben das Ziel, die Ge-

der Urzeit des Menschen, als 2.500 Jahre alter My-

schichte des Marathons auf eine besondere Wei-

thos, als Sportbewerb seit 1896, dem ersten Olym-

se zu erzählen. Der Marathon ist Ausdruck von

piajahr der Neuzeit. Er verbindet eine einzigartige

Emotionen, die tief im Menschen verankert sind

Geschichte, tiefe körperliche und seelische Wir-

und tief bewegen. Marathon ist voll Leidenschaft

kungen und einen dramatischen Wettkampfsport.

und Herz. Es geht bei vielen Teilnehmern um das

„Er ist eine große Verwandlungsmaschine. Eine

Erreichen eines scheinbar unmöglichen Zieles,

der stärksten und wirkungsvollsten überhaupt.

um Abgründe und Hochgefühl, Schmerz und Eu-

Er verändert jeden, der die Veränderung zulässt.

phorie, Selbstsuche und Selbstüberwindung. Das

Man muss ihn nur laufen“, heißt es darin.

Buch rückt genau das in den Mittelpunkt, was die Faszination des Marathons ausmacht und was

Der Marathon, wie er durch die Straßen schwingt,

Menschen aus aller Welt antreibt und an den Start

wird als Theater gezeigt: Die Läufer sind die Dar-

bringt, nämlich die Emotionen.

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Foto//Johannes Langer

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run vienna - enjoy classics

Vienna City Marathon (Hg.):

Theatre of Emotions Verlag SportImPuls, Wien-Salzburg 2016 ISBN 978-3-200-04512-5

Theatre of emotions

Hardcover, 30 x 30 cm 98 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Deutsch und Englisch

run vienna - enjoy classics

9 783200 045125

www.vienna-marathon.com

Preis € 29,90 (A)

Theatre of emotions

ISBN 978-3-200-04512-5

Erhältlich auf der VCM Expo Vienna Sports World (8.+9. April 2016), auf www.vienna-marathon.com, beim Verlag und im Buchhandel.

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Sehnsucht 1. Akt des Buches „Theatre of emotions“.

Von der Schönheit und Urtümlichkeit des Laufens.

Warum lachen wir? Warum küssen wir?

Warum verfolgen wir unsere Träume?

Warum erfahren wir Freude beim Laufen? Warum können wir 5

gar nicht anders, als uns dabei wohl zu fühlen? Warum stecken wir Energie und Leidenschaft in diese Aktivität? Manchmal auf eine Weise, als würde das nackte Überleben davon abhängen. Was verrückt ist, nicht wahr? Warum erkennen wir in einem Menschen, der läuft, eine spezielle Energie und Schönheit, auch wenn

10

wir seine oder ihre Sprache nicht verstehen? Warum können wir uns beim Laufen einander verbunden fühlen? Warum sind wir dabei frei und selbstvergessen wie in einem Kinderspiel, dessen Regeln alle kennen, obwohl nie jemand sie ausdrücklich erklärt hat?

15

„Laufen ist wie das tägliche Essen.

Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Laufen“, erklärte Haile Gebrselassie, der große Läufer aus Äthiopien, bei einem seiner Besuche in Wien.

20

Wir laufen, weil es so tief in uns liegt wie keine andere Bewegungsform. Vom Gehen, der älteren Schwester, einmal abgesehen. Wir laufen, weil es im heutigen Ostafrika vor rund sechs Millionen Jahren zu einem Quellcode unseres Erfolges als Menschen geworden ist – der aufrechte Gang. Das Gehen auf zwei Beinen und das Laufen verän-

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derte für unsere Vorfahren den Horizont und erhöhte die Übersicht.

Sie konnten sich schnell fortbewegen und gleichzeitig etwas Halten

Theater der Emotionen Theatre of Emotions

Instinkt, Sehnsucht, Mythos Vorfreude, Anstrengung, Leidenschaft, Euphorie, Stolz 42 Kilometer Bühne 42.000 Darsteller Eine Million Zuseher Schauplatz: Wien Das Stück: „Marathon“

Anticipation, exertion, passion, euphoria, pride 42 K stage 42,000 performers One million viewers Setting: Vienna The play: “Marathon” Runners from all over the world, regardless of nation, skin colour and belief, experience moments of deep emotion and are part of a grand performance.

© VCM/Kopfkino

Läufer aus aller Welt, unabhängig von Nationalität, Hautfarbe und Überzeugung, erleben emotionale Momente und sind Teil einer großen Vorstellung.

Instinct, desire, myth

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Prolog | Prologue

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Sehnsucht Desire

„

“

Nichts ist so edel, tief und irrational wie unser Laufen – und nichts so wild und urtümlich.

© Johannes Langer

“There is nothing quite so gentle, deep and irrational as our running – and nothing quite so savage, and so wild.” (Bernd Heinrich)

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1. Akt / Act 1

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Bernd Heinrich

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oder Tragen. Die Anatomie des aufrechten Ganges begünstigte das Wachstum und die Entwicklung des Gehirnes. Unsere Sprache, 30

Wahrnehmung und Kultur gründen darauf. Ein leistungsfähigeres Gehirn ermöglichte es, das eigene Selbst zu reflektieren und Ziele zu verfolgen, die über den Tag hinausreichen.

Laufen war untrennbar mit existenziellen Erfahrungen verbunden.

35

Kampf oder Flucht, Sieg oder Niederlage, Leben oder Tod. Es müssen außergewöhnliche Emotionen im Spiel gewesen sein, wenn eine Gruppe von Jägern in stundenlanger Verfolgung laufend ein Tier ermüdet und schließlich erlegt hat. Es gibt Felszeichnungen im Matobo Nationalpark von Simbabwe, die einige tausend Jahre alt sind, in de-

40

nen der Erste einer Gruppe von laufenden Jägern mit hochgerissenen Armen dargestellt wird. Eine Art Marathonjubel der Frühzeit?

RunVienna Enjoy Classics

“

Städte lassen sich an ihrem Gang erkennen wie Menschen, an der Art, wie die Bewegung in den Straßen schwingt.

„

Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften

© Rene Vidalli

“Cities are recognizable by their gait like people, in the way movement goes back and forth in the streets.” (Robert Musil, The Man without Qualities)

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3. Akt / Act 3

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Laufen war ein Überlebens-Mittel und ein Generator von Glück.

Der Zoologe und Langstreckenläufer Bernd Heinrich beschreibt 45

in seinem Buch „Why we run“ die These, dass lebensnotwendige Verhaltensweisen mit starken Instinkten und positiven Gefühlen gekoppelt sind: „Das Gefühl der Lust ist ein Produkt der Evolution, das gesunde Organismen veranlasst, das zu tun, was ihnen hilft, zu überleben.“ Laufen = überlebenswichtig = geil. Enttäuschung

50

und Ernüchterung waren und sind nicht ausgeschlossen, aber die Gleichung gilt, wenn auch unter anderen Bedingungen, in ihrer Grundaussage bis heute. Wenn wir laufen, aktivieren wir uralte Erfahrungsmuster. Wir spüren die Muskeln, den Herzschlag, das Pumpen der Lunge und den Rhythmus der Schritte auf ähnliche

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Weise wie Menschen der Altsteinzeit. Es blitzen heute die gleichen Botenstoffe und Nervenimpulse durch die Körper wie damals.

Wir stoßen uns auf die gleiche Weise mit dem Vorfuß vom Boden ab, schweben kurz, und setzen den anderen Fuß auf, während die Arme gegengleich pendeln. Das Laufen mit all seinen Wirkungen

60

gehört zur menschlichen Lebendigkeit. Heinrich: „Tief in unserem Inneren sind wir immer noch Läufer, egal, ob wir das in unserem Verhalten zum Ausdruck bringen oder nicht.“ All dies beinhaltet keinen Auftrag, so zu leben wie steinzeitli-

65

che Jäger oder Überlegungen und Planungen durch Triebe und Instinkte zu ersetzen. Es bedeutet zu verstehen, wie wir auch als moderne Menschen innerlich verfasst sind, und dass Laufen keine Modeerscheinung ist, sondern mit elementaren Bedürfnissen verknüpft ist. Glücklicherweise können heute auch Menschen, die

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nicht oder nicht mehr gehen oder laufen können, ein gutes Leben

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führen. Niemand in der Wohlstandsgesellschaft muss mehr laufen, auch wenn es gesundheitlich oft angeraten wäre. Vielmehr können wir uns den Luxus leisten, es ohne äußeren Zweck zu machen. Umso stärker sind die inneren Beweggründe, Ideen und 75

Träume, die uns antreiben.

Wie verwandelt Completely changed

„

Sa A A

“

© VCM/Leo Hagen

Übrigens sind die, die ankommen, nicht mehr die gleichen.

So A A

“What’s more, those who finish are changed as people.” (Daniel de Roulet, The Blue Line)

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Daniel de Roulet, Die blaue Linie

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Insera

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KLEINE ZEITUNG

GRAZ MARATHON Der Herbstklassiker am 9. Oktober 2016

 Kleine Zeitung Marathon (42,2 km)  Halbmarathon (21,1 km)  City Run (10,5 km)  Staffelmarathon (4 x ca. 10,5 km)  Junior Marathon (4,2 km)  Kids Sprint (ca. 900 m)  Bambini Sprint (60 bis 150 m)

ER DEN UNT.AT L E M N A JETZT ZMARATHON GRA

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Samstag, 3. September 2016 Achensee-Kinderlauf 0,4 bis 2,5 km - 16.30 Uhr Achensee-Fitnesslauf 10,0 km - 17.30 Uhr Sonntag, 4. September 2016 Achenseelauf 23,2 km und Achensee-Staffellauf 14,0 + 9,2 km - 10.00 Uhr

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energetisch

Cook&Run In der neuen Ausgabe von Cook&Run beschäftigen sich Anna und Daniela mit kohlenhydratreicher Nahrung, die Läufern gerade in der Marathon-Saison die nötige Energie für das Erreichen der persönlichen Ziele liefern. In sieben ausgewählten Rezepten zeigen die beiden auf, dass es nicht immer die „Klassiker“ rund um Pasta, Pizza oder Kartoffeln braucht, um genügend Kohlenhydrate aufzunehmen.

Dabei stellen sie einen abwechslungsreichen wie köstlichen Mix für läufergerechte Ernährung quer über den Tag zusammen. Fotos_SIP

Power Drink Zutaten (für 2 Portionen) 4 00 ml Milch 2 EL Naturjoghurt (1,5% Fettanteil)

100 g Heidelbeeren ½ Banane 2 EL Haferf locken 2 EL Leinsamen 2 TL Chia Samen Zubereitung Alle Zutaten in den Standmixer geben und pürieren. Falls kein Standmixer vorhanden ist, kann auch ein Pürierstab verwendet werden.

Tipp Sollte der Drink zu dickf lüssig sein, kann er einfach mit etwas Wasser verdünnt werden.

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energetisch

Zucchini-Nuss-Kuchen

Brownie-Pralinen

Zutaten für eine Kastenform: 2 Zucchini (400g) 3 00 g Dinkelvollkornmehl (Type 1050) 125 ml mildes Olivenöl

120 g Rohrzucker 60 g gemahlene Haselnüsse 3 Eier 50 g Zartbitter-Nibs ½ Päckchen Backpulver ½ TL Zimt 1 Prise Salz Fett für die Backform

Zutaten (für 2 Portionen) 2 EL Kokosraspeln 2 EL ungesüßtes Kakaopulver 2 EL zarte Haferf locken 1 TL Chiasamen 2 EL Mandelmus 2 EL Ahornsirup Kokosraspeln zum Wälzen

Zubereitung Die Zucchini auf einer feinen Reibe reiben, sollte sich Flüssigkeit am Boden der Schüssel bilden, diese abgießen. Die Eier trennen.

Das Eiweiß mit dem Salz steif schlagen und beiseite stellen. Den Dotter mit dem Olivenöl und dem Rohrzucker ca. 5 Minuten schaumig schlagen.

Zubereitung Kokosraspeln, Kakaopulver, Haferf locken und Chiasamen in einer Schüssel vermengen. Danach das Mandelmus und den Ahornsirup unterrühren, bis alle Zutaten gut gebunden sind.

Aus der Masse mit feuchten Händen Kugeln in gewünschter Größe formen. Abschließend die Kugeln in Kokosraspeln wälzen und 1-2 Stunden kühl stellen damit sie fest werden.

Mehl, Haselnüsse, Backpulver, Zimt und Zartbitter-Nibs vermischen. Die Mehlmischung abwechselnd mit den geraspelten Zucchini unter die Eimasse rühren. Zum Schluss den Eischnee unter die Masse heben.

Den Backofen auf 170 Grad vorheizen. Die Kastenform einfetten und mit Mehl ausstäuben. Den Teig in die Kastenform füllen. Im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene ca. 55 Minuten backen. Den Kuchen auf einem Kuchengitter etwas abkühlen lassen und dann aus der Form nehmen.

Tipp Wer Sorge hat, dass das Olivenöl vorschmeckt, der kann beruhigt sein. Der Kuchen schmeckt nicht nach Olive.

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Bananen Pancakes

Süßkartoffel-Muffins

mit Walnüssen und Ahornsirup

mit Sauerrahmdip und Serranoschinken

Zutaten (für 2 Portionen) 50 g Haferf locken 1 Banane 2 Eier 2 Eiweiß ½ Päckchen Vanillezucker ½ TL Zimt 3 EL gehackte Walnüsse Steviasüße Ahornsirup Rapsöl

Zutaten (für 6 Muffins) 1 Süßkartoffel (200g)

100 g Vollkornmehl 50 g Haferf locken

120 g Buttermilch 1 Ei 50 g geriebenen Parmesan 1 Knoblauchzehe 1 TL Backpulver 1 TL Chilipulver Salz, Pfeffer Fett für die Form

Zubereitung Banane in grobe Stücke schneiden und in eine Schüssel geben.

Haferf locken, Eier, Eiweiß, Vanillezucker und Zimt zugeben. Alle Zutaten mit einem Pürierstab mixen. Nach Belieben den Teig mit Stevia süßen.

Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und die Pancakes im Fett goldbraun ausbacken. Die fertigen Pancakes auf einem Teller servieren und mit Walnüssen und Ahornsirup toppen.

Tipp

Der Teig kann hervorragend am Abend zuvor zubereitet und im Kühlschrank gelagert werden. Somit eignet sich das Rezept hervorragend für alle, die in der Früh wenig Zeit für die Vorbereitung haben, weil sie zum Start einer Laufveranstaltung müssen.

Zutaten für Sauerrahmdip

150 g Sauerrahm 150 g leichte Creme Fraiche (14% Fettanteil) 1 EL Basilikum 1 EL Petersilie Zitronensaft Salz, Pfeffer Zubereitung Die Süßkartoffeln schälen in 2 cm große Würfel schneiden, in einen Topf mit kochendem Wasser geben und 15 Minuten garen.

Die Süßkartoffelstücke abgießen und mit einer Gabel auf einem Brett zerdrücken. Den Backofen auf 160 Grad vorheizen. Mehl, Haferf locken, Parmesan, Chilipulver und Backpulver vermengen.

Die Knoblauchzehe schälen, hacken und unter die Mehlmischung geben. Die Süßkartoffeln, das Ei und die Buttermilch unterrühren.

Den Teig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Muffinform mit Butter einfetten und den Teig in die Form einfüllen. Die Muffins für 25-30 Minuten backen. (Mitte) Sauerrahm, Creme Fraiche und Kräuter verrühren. Dip mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Süßkartoffel-Muffins aus der Form nehmen und abkühlen lassen. Anschließend mit Sauerrahmdip und Serranoschinken servieren.

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Vollkornnudeln mit Bärlauchpesto und Mozzarella Zutaten (für 2 Portionen) Gemüsepuffer

250 g Vollkornnudeln 40 g Bärlauch 25 g Pinienkerne 40 ml Leinöl 1 Mozzarella Salz, Pfeffer 20 Stk Kirschtomaten 1 kleine Zwiebel 1 EL Olivenöl Zubereitung Pinienkerne ohne Fettzugabe unter ständigem Rühren in einer Pfanne anrösten. Bärlauch waschen, klein schneiden und mit den Pinienkernen ersetzen dem Leinöl im Standmixer pürieren.

Wenn kein Standmixer vorhanden ist, kann auch ein Pürierstab verwendet werden.

Kirschtomaten waschen und halbieren. Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Beides in einem Topf mit Olivenöl drei bis fünf Minuten anschwitzen.

Vollkornnudeln bissfest kochen und anschließend in einer Pfanne anbraten. Pesto unterrühren. Die Nudeln mit den Tomaten anrichten und mit Mozzarella garnieren. Nach Blieben den angerichteten Teller kurz bei 180° ins Backrohr geben, bis der Mozzarella angeschmolzen ist.

Hirse-Limetten-Salat Zutaten (für 2 Portionen)

200 g Hirse 4 00 ml Gemüsebrühe 1 rote Zwiebel ½ Gurke 15 Cocktailtomaten 80 g Rucola

150 g Schafskäse 4 00 g Hühnerbrust Saft von 1 Limette 6 EL Olivenöl Salz, Pfeffer Zubereitung Hirse in einem Sieb unter f ließendem Wasser waschen. Mit der Gemüsebrühe in einen Topf geben 15-20 Minuten quellen lassen, bis die Brühe vollständig aufgesogen worden ist.

Inzwischen Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Tomate, Gurke und Rucola waschen und schneiden. Das Gemüse in einen großen Topf geben. Den Schafskäse klein würfeln und untermischen. Hirse beigeben und alles vermengen. Limettensaft und Olivenöl mischen und unter den Salat heben. Abschließend mindestens 30 Minuten ziehen lassen. Währenddessen die Hühnerbrust im Ganzen salzen und pfeffern und in einer Pfanne mit etwas Öl anbraten, danach in Stücke schneiden.

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Hauptsache genug Treibstoff Einen Marathon zu laufen ist so einfach, wären da nicht die limitierenden Faktoren, die unsere Leistungsfähigkeit auf den harten Boden der Tatsachen zurückholen: Maximale Sauerstoffaufnahme, mentale Stärke, muskuläre Ausdauerleistung und – nicht zuletzt – der Treibstoff, der unseren Körper antreibt: Text_Karl Aumayr//Foto_SIP

Viele von uns haben es schon einmal erlebt: Man geht top motiviert an den Start zur Trainingseinheit oder zum Wettkampf und trotz aller Motivation geht es irgendwann bergab. Die Muskulatur spielt nicht mehr richtig mit und wir beginnen leicht zu zittern bzw. merken wir, wie die Farbe aus dem Gesicht weicht und der Kreislauf ins Wanken gerät. Ein klarer Fall von Unterzuckerung. Je intensiver die Belastung ist, desto schneller läuft man Gefahr, in den Zustand der Unterzuckerung zu kommen. Das ist kein Wunder, denn während langer – und vor allem anstrengender – Ausdauerleistungen zehrt der Körper vor allem von den eingelagerten Kohlenhydratreserven in Muskulatur und Leber. Ist diese aufgebraucht, geht es an die hartnäckigen Reserven, die sich bei vielen rund um Bauch, Hüften und Oberschenkel angesammelt haben. Denn die Fettreserven des Körpers sind der ideale Treibstoff lieferant für eine möglichst lange Ausdauer. Die Sache hat nur einen Haken: Energiebereitstellung erfolgt nie alleine aus dem Fett- oder dem Kohlenhydrat-Depot, sondern immer als

Energiebereitstellung erfolgt nie alleine aus dem Fett- oder dem Kohlenhydrat-Depot

Mix aus beiden Energiequellen. Je anstrengender die körperliche Tätigkeit ist, desto höher ist der relative Anteil an Energie aus Kohlenhydraten. Je geringer die Anstrengung ist, desto mehr Fett verbrennt man. Man benötigt zwar bei weniger Anstrengung

auch gleichzeitig weniger Energie in absoluten Zahlen (ein Kilometer langsames Laufen verbrennt weniger Kalorien als ein Kilometer schneller Dauerlauf ), doch geht es eben dafür viel länger. Die Kunst ist es nun, durch ausreichend Training einen Zustand zu erreichen, in dem man bei möglichst hoher Geschwindigkeit einen möglichst hohen Anteil aus Fettenergie verbrennt. Dies geht am besten durch eine ordentliche, strukturierte und vor allem konsequente Wettkampfvorbereitung.

Neben einem ausreichenden Training gibt es aber noch eine sehr einfache Methode, den Marathon gut durchzuhalten: den Speicher ausreichend füllen. Das bedeutet, man sollte in den Tagen vor dem Start darauf achten, genug Kohlenhydrate zu essen, um gut vorbereitet in den Wettkampf zu gehen. Eine beliebte – und durchaus umstrittene – Methode, um hierbei nachzuhelfen, ist das Carboloading.

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Eine gewissenhafte Ernährung mit kreativen Rezepten bringt wohlschmeckende Abwechslung in die Kohlenhydrat-Aufnahme vor einem Marathon.

Wenn der Tank zu 110% gefüllt ist Die Idee, die dahinter steht, ist recht einfach: Indem man einen Mangelzustand erzeugt, bringt man den Körper dazu, umso mehr Kohlenhydrate einzulagern, wenn plötzlich ein Überschuss an Glykogen zur Verfügung steht. In der Praxis verzichtet man deshalb ganz bewusst ein paar Tage lang auf Kohlenhydrate bzw. reduziert kohlenhydratreiche Mahlzeiten, um sich dann bewusst in den letzten paar Tagen vor dem Marathon mit Nudeln, Kaiserschmarrn und Haferflocken zu mästen. Noch besser – darauf schwören die Verfechter des Carboloadings – funktioniert die Methode, wenn man den Glykogenspeicher kurz vor Beginn des Kohlenhydratfastens noch komplett entleert. Das geht am besten durch einen Tempodauerlauf oder einen kurzen Wettkampf über maximal 10 Kilometer ca. acht Tage vor dem großen Marathontag. Da der Körper bei großer Anstrengung überwiegend Energie aus den Kohlenhydratreserven gewinnt, werden diese bei entsprechender Belastung schnell erschöpft. Verwehrt man dem Organismus in der Folge die Wiederauffüllung des Speichers, kann man zwar über fett- und eiweißreiche Ernährung den Energiehaushalt wieder ins Lot bringen, allerdings den Kohlenhydratspeicher weniger schnell auffüllen, als es sich unser Körper wünschen würde. Schafft man es, diesen Zustand bis

Im Grunde genommen, ist Carboloading nichts anderes als eine Kurzzeitdiät

zum dritten Tag vor dem Wettkampf aufrecht zu halten, kann man sich schließlich mit Kohlenhydraten vollstopfen, bis man sich wünscht, nie wieder Nudeln essen zu müssen. Reagiert der Körper nach Wunsch, lagert er nun mehr Kohlenhydrate ein, als eigentlich vorgesehen wären – frei nach dem Motto: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“! Soviel zur Theorie, doch was sagt die Praxis?

Keine Experimente Im Grunde genommen, ist Carboloading nichts anderes als eine Kurzzeitdiät. Das Ziel ist zwar nicht, ein paar Kilos zu verlieren, jedoch ist es eine extreme Form der Ernährung, die auch kurzfristig Schaden anrichten kann. Nämlich dann, wenn man Fehler macht und dem Körper unmittelbar vor dem Marathon einer Ernährung aussetzt, die er nicht gewohnt ist.

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Einen Marathon zu laufen, ist eine unglaubliche Erfahrung, die man genießen und nicht durch Experimente in Gefahr bringen sollte. Gerade in der Marathonvorbereitung prasseln aber unzählige vermeintliche Expertentipps und gut gemeinte Ratschläge auf die Marathonneulinge ein. Schier unendlich ist die Liste an Dingen, die man unbedingt tun, und Fehlern, die man unbedingt vermeiden soll, will man als glücklicher Finisher in die Kamera lächeln. Ob man sich auf so manchen Tipp einlässt, bleibt jedem selbst überlassen. Erfolg und Misserfolg von Ernährungsratschlägen liegen oft nahe beieinander und was für den einen gut ist, kann für einen anderen verheerende Auswirkungen haben, wenn der Körper plötzlich unerwartete Reaktionen zeigt. Während also viele Wahrheiten über Ernährung vor und während des Marathons ihre Daseinsberechtigung haben, ist es vor allem eine Weisheit, die zumindest vor ernährungsbedingtem Misserfolg schützt: Was sich im Training bewährt hat, ist meist im Wettkampf nicht schlecht. Denken Sie also gerade vor dem Wettkampf, auf den Sie sich so mühsam vorbereitet haben, daran, dass jede extreme Ernährungsform ein hohes Risiko mit sich bringt, das über den persönlichen Erfolg, über Sieg und Niederlage entscheiden kann.

Sinnvolles Carboloading Es ist unbestritten, dass Ihr Körper gerade für den Marathon einen gut gefüllten Glykogenspeicher benötigt. Doch kann dieser auch ohne spezielle Carboloading-­Diät gefüllt werden. Achten Sie einfach in den letzten Tagen vor dem Marathon auf eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr. Bei den modernen Ernährungsmöglichkeiten stehen die Türen offen für abwechslungsreiches und schmackhaftes, kohlenhydratreiches Essen. Extreme sind sicher der falsche Weg. Sie behindern oft die Umsetzung ordentlicher Trainingsbelastungen und den

Es genügt eine gewissenhafte Ernährung mit kreativen Rezepten

erwarteten Leistungsfortschritt. Wenn dem Körper der erhöhte Bedarf an Mikronährstoffen, an Mineralien, Vitaminen, Aminosäuren, Eisen usw. nicht zur Verfügung steht, reagiert er mit Müdigkeit, verzögerter Regeneration und Stagnation in der Leistungsausprägung.

Basis für Läuferinnen und Läufer bleibt immer eine möglichst bewusste Ernährung in längst anerkannten Kohlenhydrat-Fett-Eiweiß-Proportionen in Begleitung zum Training. Dies ist die wichtigste Voraussetzung auf dem Weg zur neuen persönlichen Bestleistung. Wer genug vom Pasta-Party-Einheitsbrei hat, kann gerne auf Alternativen zurückgreifen, die zwar international mehr Beachtung finden, hierzulande allerdings immer mehr in Vergessenheit geraten. Wie wäre es also einmal mit Kamut, Dinkelreis, Hirse oder Quinoa als Energielieferanten für den großen Tag? Sinnvolles Carboloading ist also nicht mit einer Diät oder einer extremen Ernährungsform verbunden, sondern eine Methode, die sich in der Praxis ganz einfach und von jedem umsetzen lässt. Dazu braucht es keinen mehrtägigen Verzicht auf Kohlenhydrate gefolgt von einer unnötigen Pasta-Völlerei.

Wer also nichts falsch machen will, der kann getrost auf eine spezielle Carboloading-Diät verzichten. Wer es im Training oder bei anderen Wettkämpfen bereits erfolgreich versucht hat, kann Carboloading aber ohne Bedenken wiederholen. Es hat seinen Sinn für diejenigen, die darauf schwören und die dadurch die notwendigen paar Sekunden für eine neue Bestzeit herausholen können. Für alle anderen gilt: Essen Sie gut, essen Sie ordentlich und essen Sie bunt. Genießen Sie Ihre Portion Nudeln am Abend vor dem Wettkampf und vertrauen Sie auf Ihr Training, auf Ihre mentale Stärke und auf Ihre Motivation für den großen Tag. Sie schaffen den Marathon nicht, weil Sie sich dafür mit Kohlenhydraten gemästet haben. Sie schaffen es, weil Sie es können.

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Läuft bei Ada Die Vorbereitung auf den Salzburg Marathon am 1. Mai nimmt bei Ada konkrete Formen an. In dieser Phase trifft sie auf einen ungeliebten Wegbegleiter, den inneren Schweinehund. Ein bremsendes Gefühl der Passivität, dem sie vorbildlich den Kampf angesagt hat.

Text­_ Adrianna Miara // Foto_SIP

Die frische Luft einatmen, sich draußen bewegen, abschalten und entspannen. Es gibt nichts Schöneres. Und doch kämpfe ich fast immer mit meinem inneren Schweinehund. Ich bin verkühlt, die Kopfschmerzen hindern mich an jeglicher Bewegung. Und sollte ich nicht dies und das erledigen, bevor

Das Training dient also einem schlussendlichen Ergebnis

Dabei ist das Trainerteam des CLUB RunAustria unermüdlich. Das Training macht immer Spaß. Nach Plan zu laufen und auf einen Marathon hin zu trainieren hat den Vorteil, dass vier Tage in der Woche einfach abgezwackt werden müssen, und die nötige Zeit für das Lauftraining einzuplanen. Deshalb finde ich das Marathon- aber auch Halbmarathontraining sehr sinnvoll. Mann oder Frau trainiert gewissenhaft auf ein konkretes Ziel hin. Das Training dient also

ich raus gehe und laufe? Ist es dann

einem schlussendlichen Ergebnis, auch wenn das einfach

nicht schon zu spät? In der Früh ist

mal bedeutet, einen Lauf ohne Zeitzwang zu absolvieren,

das Ausschlafen auch mal wichtig. Und

also einfach mal im Ziel anzukommen.

beim gemeinsamen Lauf in der Gruppe Der Salzburg Marathon hat ja den Vorteil, dass er dem

bin ich ohnehin zu langsam.

Marathonläufer die Möglichkeit gibt, am Renntag zu entDiese Liste der Ausreden könnte noch

scheiden, ob er der 42,195 Kilometer mächtig ist oder ob es

um einige Punkte erweitert werden.

dann doch ein knackiger aber toller Halbmarathon werden

Ich hätte ja gerne ein Haustier, aber

soll. Doch diesen Aspekt blende ich aus, denn ich ignoriere

dass ich mir einen solchen Schwei-

alle Ratschläge: ,Dann läufst halt einen Halbmarathon! Ist ja

nehund

herangezüchtet

habe,

das

verwundert mich immer wieder von neuem. Und das obwohl das Laufen stets gut tut. Ich bin danach entspannt und fühle mich wohl, manchmal bin

Und das obwohl das Laufen stets gut tut

auch eine bewundernswerte Distanz.’ Mein Ziel ist es, frohen Mutes, voller Energie und glücklich ins Marathon-Ziel einzulaufen.

Ich erinnere mich noch gut an das Gefühl, bei einem Mara-

ich aber auch erschöpft. Und dann

thon dabei zu sein. Ob als Staffelläuferin oder als Marathon-

erklärt mir der innere Schweinehund

läuferin. Die Energie, die in der Luft liegt. Dafür zahlt es sich

wieder, dass ich ja nach dem Laufen

aus, das Training auf sich zu nehmen. Deshalb habe ich mich

zu geschafft bin, um noch etwas zu

umgehört, welche Tipps meine Lauf kollegen gegen den inne-

unternehmen.

ren Schweinehund haben.

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Meine Blitzumfrage hat dabei Folgendes ergeben: Dass der Kalorienverbrauch beim Laufen eine große Rolle spielt, weil der Läufer und die Läuferin nämlich nach dem Lauf einen guten Appetit hat. Nichts schmeckt köstlicher als ein zünftiges Essen nach dem Lauf. Aber auch das kühle, gezapfte Blonde oder das alkoholfreie Weißbier stehen hoch in der Bewertung. Für mich sind das auch Zeichen für die Lebensfreude, die das Laufen vermittelt. Des weiteren: Das Gefühl des Genießens, das man stärker wahrnimmt. Oder aber ganz einfach in Gemeinschaft eine Runde zu laufen und dann noch einen schönen Abend zu verbringen. Der soziale Aspekt bei der Motivation ist ein großer. Etwa sich mit Freunden zu verabreden und beim Laufen zu plauschen. Oder – und das habe ich noch nie versucht – sich beim Lauf zu duellieren.

Eine tolle Idee!

Der Gesundheitsaspekt spielt auch eine wichtige Rolle

ßen und Zivilisationslärm, dafür aber mit Vogelgezwitscher. Es ist wohl das innere Bild, die eigene Vorstellungskraft, die sehr viel Motivation liefert.

Und natürlich das tolle Gefühl nach der

Ein weiterer motivierender Gedanke ist die Vorstellung vom

Anspannung, also nach dem Lauf. Lau-

Zieleinlauf, genauer die letzten zweihundert Meter auf der

fen ist einfach ein fantastisches Lebens-

Zielgerade. Das vermittelt ein unbeschreibliches Gefühl, das

gefühl. Das sagen meine Club-Kollegen

für manchen Läufer oder Läuferin jeden Trainingskilometer

und dem stimme ich auch zu.

wert ist. Der Gesundheitsaspekt spielt auch eine wichtige Rolle: Laufen verschönert die Figur, das Selbstbewusstsein

Das Monsterchen auf meiner Schulter,

steigt. Und es wirkt auch der Cellulite vor- bzw. entgegen.

mein innerer Schweinehund ist nun ein wenig geschrumpft. Die Lust und die

Was zählt, ist auch das Gefühl der Ausgeglichenheit, das

Freude am Laufen dominieren ihn.

man nach jedem Lauf verspürt. Innere Ruhe, die völlige Entspannung und Zufriedenheit. Tolle Laufstrecken sind ein

Viel Spaß bei Eurem nächsten Lauf

Motivator, fernab von Menschenmassen, asphaltierten Stra-

wünscht Euch Ada! RunUp // Marathon_2016 61

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Magazin für eine neue Lauf- und Bewegungskultur Impressum Chefredakteure Mag. Andreas Maier, Mag. Roland Romanik Art Director Christoph Lepka Chef vom Dienst Mag. Thomas Kofler Bildredaktion SIP-Fotoagentur Mitarbeiter 2_2016 MMag. Karl Aumayr, Daniela Kammermeier, Lukas Langer, DI Adrianna Miara, Anna Maria Peter, Ruth Langer, René van Zee Redaktionsanschrift

Ginzkeyplatz 10/III/1, 5020 Salzburg, AT t +43-662-62 68 58, redaktion@sportimpuls.at

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Daniela Kammermeier t +43 676 969 28 07, anzeigen@sportimpuls.at

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Petra Lindinger t +43 650 933 05 51, petra@vienna-marathon.com Es gilt die Anzeigenpreisliste 10 (ab 1. 11. 2015)

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Promiflash René auf Reisen Wenn René auf Reisen geht, ist ein beliebtes „Starmagazin“ der internationalen Leichtathletik unterwegs. Keiner kennt und trifft so viele spannende Sportler und Persönlichkeiten.

Gerne berichtet er über das Neueste aus der Welt der Stars und Laufsternchen.

Hallen-WM in Portland Eine lange Reise von zehn Stunden führte mich zum ersten Höhepunkt der Leichtathletiksaison 2016 – die Hallen-Weltmeisterschaften von Portland. Nicht alle der besten Athleten der Welt taten es mir gleich. Die Gründe für deren Absagen: Sie behaupteten, dass der Termin Mitte März zu spät wäre und nicht in ihre Vorbereitung auf das große Highlight des Jahres, die Olympischen Spiele von Rio passten.

Zahlreiche Stars wollten allerdings nicht auf diese WM verzichten. Es gab spannende und interessante Finalentscheidungen. Mit innovativen Änderungen demonstrierte die nicht nur wegen Dopings in Kritik stehende IAAF, dass ein neuer Weg eingeschlagen wurde. Top-Class-Entertainment mit Licht- und Musikeffekten, indi-

René mi t Genzebe Dibaba

viduelle Vorstellung und Begrüßung der Athleten beim Betreten der Arena und die Siegerehrungen im Zentrum von Portland wurden vom begeisterten amerikanischen Publikum sehr gut angenommen.

Genzebe Dibaba war einer der Topstars bei diesen Titelkämpfen. Über 3.000m war sie eine Klasse für sich und gewann zum zweiten Mal in Folge die Goldmedaille. Genzebe ist die jüngere Schwester von Ejegayehu (Olympia-Silber) und Tirunesh (vierfache Olympiasiegerin). Ein Multitalent! Schade, dass sie noch immer kein Englisch spricht.

Halbmarathon-WM in Cardiff Meine intensive Reise ging von Portland weiter nach Cardiff in Wales, wo bereits eine Woche später die Weltmeisterschaften im Halbmarathon stattfanden. Zum 15.

Mal war ich dabei. Wie vor zwei Jahren nutzten auch dieses Mal tausende Freizeitsportler die Chance, im Massenrennen einmal bei Weltmeisterschaften mit Weltklasseläufern mitzumachen.

Die Kulisse und Atmosphäre im alten Zentrum von Cardiff mit Start und Ziel in der Nähe des Castle waren atemberaubend. Die Begeisterung für dieses Event wurde in Großbritannien noch größer, als der mehrfache Olympiasieger und Weltmeister Mo Farah seinen Start bekannt gab. Beeindruckt hat mich das britische Publikum, das

René mi t Mo Fa rah

trotz strömenden Regens auch noch die Hobbyläufer tatkräftig anfeuerte. Respekt!

Lediglich ein Drittel des Elite-Starterfelds kam aus Europa. Zahlreiche Nationen wie Deutschland oder Österreich verzichteten auf diesen Event, da im Gegensatz zum Olympia-Marathon mit Pacemakern gelaufen wird. Es wäre ein guter Test gewesen

Fotos//René van Zee

oder hat man so wenig Selbstvertrauen und Angst, bei der Halbmarathon-WM nicht mithalten zu können?!? Oder spielte das Geld eine Rolle? Der Favorit, Geoffrey Kamworor aus Kenia, spielte trotz eines Sturzes am Start seine ganze Klasse aus und triumphierte in einer Weltklassezeit von 59:10 Minuten. Er ist der große Widersacher von Mo Farah, der die Bronzemedaille gewann. Die beiden werden sich bei den Olympischen Spielen über 10.000 m erneut begegnen.

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Vorstartphase

Vor dem Marathon ist ein ordentliches Aufwärmprogramm aus Ablaufgründen oft schwierig. Um im Wettkampf aber die volle Leistungsfähigkeit abzurufen, können einige Übungen beim Warten in der Startzone positiv wirken. Auf alle Fälle besser als ein unmotiviertes Zerren an der Muskulatur. Text // Illustrationen_sportboXX

Ausfallschritt Eine klassische Übung für große Muskelgruppen sind die Ausfallschritte. Sie aktivieren vor

1

allem den großen Gesäßmuskel und die Beinstrecker. Die Beinbeuger werden in einem geringeren Maß ebenfalls mitbeansprucht.

Ausführung: Schritt nach vorne, in Ausgangsposition zurückbewegen.

Anzahl: 8–12 Wiederholungen, gilt für allen Übungen.

Ausfallschritt seitlich Ähnlich wie in Übung 1

2

werden bei der seitlichen Variante die Abspreizer und Anzieher im Bereich Hüfte und Oberschenkel angesprochen.

Wichtig ist vor diesen Übungen ein lockeres Einlaufen über 10–15 Minuten.

Einbeinige Kniebeuge Wiederum eine ähnliche

3

Wirkung wie in Übung 1. Der Schwerpunkt liegt auf der Aktivierung des vierköpfigen Schenkelmuskels und des großen Gesäßmuskels. Gleichzeitig eine feine stabilisierende Wirkung.

Vor dem Wettkampf nicht zu intensiv ausführen!

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Good Mornings Aktiviert werden vor allem die Rückenstrecker und der große Gesäßmuskel. Gerade bei der Übungsausführung mit fast durchgestreckten Beinen werden auch die Beinbeuger angesprochen.

4

Auf eine saubere Ausführung achten!

Wandhocke Diese traditionelle SchifahrerÜbung kann gemeinsam mit Laufpartnern etwas zusätzlichen Spaß und Ablenkung in der Vorstartphase bringen.

5

In der Umsetzung jedoch nur etwa vier bis sechs Sekunden halten.

Sumo Kniebeuge Die Sumo-Kniebeuge wirkt stärker auf die Innenseiten der Oberschenkel. Neben den Adduktoren werden bei den SumoKniebeugen die vierköpfigen Oberschenkelmuskeln, die beiden

6

Köpfe des Schenkelmuskels und der große Gesäßmuskel aktiviert.

Daneben werden auch die Rückenstrecker beansprucht.

Strecksprung Strecksprünge sind etwas für Spitzenkönner und sprechen viele Muskeln gleichzeitig an.

Ideal sind auch Übungen aus dem Lauf-ABC, leichte

7

Mobilisierungen und speziell bei muskulären Verkürzungen Dehnungs- & Lockerungsübungen.

Mehr Übungen auf sportboxx.eu

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Weitwinkel//Vorschau

Langer Weitwinkel Soziale Identität Für Frau und Herrn Österreicher ist es jetzt höchste Zeit,

Geht es beim Laufen am Anfang vielleicht um die reine

sich von der im Winter liebgewonnenen Couch zu trennen und

Entspannung, steht auf der nächsten Stufe die Stimulation

sich mal wieder weiter als bis zum nächsten Würstelstand zu

im Zentrum, danach folgt der Wunsch, Beziehungen zu bil-

bewegen. Ob man das sportlich, gemütlich, in der Umgebung

den und zu verstärken sowie schließlich Selbstachtung und

oder in der Ferne tut, ist jedem selbst überlassen. Es gilt, die

Selbsterfüllung zu finden. Der Wirtschaftsprofessor Andrew

schönen Momente in der auf keimenden Natur nicht zu ver-

Oswald von der britischen University of Warwick führt dies

säumen und aktiv zu werden. Man möchte rufen „Erwachet!“

auf einen simplen Punkt zurück. Er glaubt, dass Marathon-

An eine ganz besondere Spezies muss diese Aufforderung

Es gehe um die Suche nach Status in einer Gesellschaft, in

nicht adressiert werden. Den mehr als eineinhalb Millionen

der es nicht mehr erlaubt sei zu kämpfen.

läufe der Befriedigung grundlegender Bedürfnisse dienen:

Bewohner der Alpenrepublik laufen regelmäßig und halten sich durch diese Bewegungsform fit und in den meisten Fäl-

Marathonlaufen bringt Anerkennung – das ist ein Aspekt,

len auch gesund. Sogar die längste olympische Laufdistanz

der nicht zu unterschätzen ist. Für diesen Ausweis von Leis-

steht bei den für ihren eher passiven Sportgeist berühmten

tungsfähigkeit bekommen wir viel Respekt. Es ist schick,

Österreichern in der Publikumsgunst ganz weit oben. Mara-

Marathon in New York oder den in Wien zu laufen, gerade

thon ist zu einem Synonym für außergewöhnliche Leistungs-

in Managerkreisen. Die Banken-Chefin, der Konzern-Boss,

fähigkeit geworden. Der Großteil jener, die die halbe oder

alle laufen Marathon und lassen es die Belegschaft wissen.

ganze Marathondistanz bewältigen, betreibt diesen Sport

In diesen Kreisen zeichnet sich eine Tendenz zur „Winner-ta-

aus Spaß. Gleichzeitig wollen sich viele herausfordern, etwas

kes-it-all-Society“ ab. Die Attraktionskraft dieser Mega-

Ungewöhnliches unternehmen und fit bleiben.

Events steigt unauf haltsam, weil sie Bühne mit einem hohen Aufmerksamkeitsraum sind.

Es geht auch darum, sich zu beweisen, dass man die Herausforderung schafft. Untergeordnet, aber nicht unbedeutend,

Diese Leistungsschau ist aber nicht nur interessant für Füh-

sind Motive wie die Vorstellung, anderen zu zeigen, zu wel-

rungskräfte, sondern auch für Menschen, die im alltäglichen

cher Leistung man fähig ist. Belang haben in diesem Zusam-

Leben sonst kaum registriert werden. Ob man nun läuft, um

menhang auch Fragen rund um die gesellschaftliche Zugehö-

zur Ruhe und zum entspannten Nachdenken zu kommen, ob

rigkeit und was die Laufenden wirklich antreibt.

man sich an die eigene Grenze treibt, ob man seine Leistungs-

Interessante Unterschiede zeigen sich zwischen älteren und

letztlich sind alle Beweggründe eine Art von durchaus posi-

jüngeren Laufenden. Während ältere Sportler eher gesund-

tiv gemeinter Selbsttherapie. Wir Menschen betreiben das

heits- und gewichtsorientiert sind, steht bei jüngeren stärker

auf irgendeine Art die ganze Zeit. Somit kann Laufen und

die Erreichung persönlicher Ziele – und damit auch ein sozia-

letztlich der Marathon helfen, die eigene soziale Identität zu

les Motiv – im Vordergrund. Auch bestehen geschlechterspe-

definieren und zu finden.

fähigkeit demonstrieren will und um Anerkennung wirbt,

zifische Unterschiede. So sind bei Frauen eher die Gewichtsregulation, die psychische Gesundheitsorientierung und der

Bewegen Sie sich – und leben Sie Ihr Leben!

Lebenssinn wichtige Aspekte. Männer laufen dagegen vor

Das wünscht Ihnen Ihr RunUp-Herausgeber

allem aus Gründen der Anerkennung und des Erfolgs.

Johannes Langer

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