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[intern] A k t u e l l e I n f o r m at i o n e n u n d T e r m i n e
Von der Faszination Olympia angesteckt: Das Deutsche Olympische Jugendlager ist aus Rio zurück Zur Eröffnung des Deutschen Olympischen Jugendlagers (DOJL) gab der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend (dsj) Ingo Weiss den 50 Jugendlichen mit auf den Weg: „Haltet die Augen offen, haltet die Ohren offen, und wenn ihr dann zu Hause seid, erzählt allen davon!“
der gleichaltrigen Brasilianerinnen und Brasilianer einzutauchen und die Lebensumstände in den Comunidades (Favelas) kennenzulernen.
Ganzheitliches Programm mit einer Vielfalt aus Sport, Kultur und sozialen Projekten
Tobias Knoch, Direktor der Deutschen Olympischen Akademie und stellvertretender Leiter des DOJL in
Foto: dsj
In diesem vollgepackten Programm, in dem auch ein Strandnachmittag, der Besuch des Corcovados und der Aufstieg auf den Morro da Urca, einen Vorhügel des Zuckerhuts, nicht fehlen durften, spielte auch der Sport eine wichtige Rolle. Die Nachwuchsathlet/innen, die aus über 30 verschiedenen Sportarten stammen, wählten je fünf verschiedene Wettbewerbe aus einem
– gerade Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit auf, denen wir natürlich Rechnung tragen möchten. Die Teilnahme am Deutschen Olympischen Jugendlager soll junge Sportlerinnen und Sportler nicht nur zu weiterem Sporttreiben, sondern auch zu einem Engagement in unseren Strukturen motivieren und ebenso in ihrer Persönlichkeitsentwicklung stärken. Daher haben wir bei der Programmplanung von Anfang an einen ganzheitlichen Ansatz gewählt. Die vergangenen 16 Tage und die Rückmeldungen der Teilnehmenden haben uns gezeigt: Der Aufwand hat sich gelohnt.“
Nach 16 Tagen in Rio de Janeiro kamen die 50 Teilnehmenden und ihre zehn Betreuer/innen wieder wohlbehalten in Deutschland an. Sichtlich müde und erschöpft, aber glücklich. Sie hatten die Faszination Olympia hautnah erlebt und Ohren und Augen offen gehalten: bei Wettkämpfen, bei Besuchen von sozialen Projekten in den Favelas und bei diversen Terminen mit hochrangigen Sportpolitiker/innen. Mit DOSBPräsident Alfons Hörmann und den DOSB-Präsidiumsmitgliedern Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Dr. Petra Tzschoppe und Ingo Weiss diskutierten sie kontrovers die „Causa Russland“, die generelle Dopingproblematik, ehrenamtliches Engagement und andere Themen, die den Sport und die Jugendlichen bewegen. Mit Mitgliedern des Sportausschusses des Deutschen Bundestages erörterten sie die Grenzen und Möglichkeiten der Sportförderung in Deutschland und mit Sylvia Schenk von Transparency International sprachen sie über Manipulation und Korruption im Sport.
Inklusion, Nachhaltigkeit und die Olympiastadt der Zukunft Intensiv setzte sich der Sportnachwuchs mit den Themen Nachhaltigkeit und Inklusion auseinander. Gemeinsam mit 50 brasilianischen Jugendlichen erarbeiteten sie unter Leitung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen Tag lang ihre Vision einer „Olympiastadt der Zukunft“ und probierten gemeinsam Blindenfußball und Rollstuhlbasketball aus. Bei Besuchen in verschiedenen Projekten der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und dem Aktionsbündnis „Rio bewegt. Uns.“ hatten die Jugendlichen in Kleingruppen zusätzlich die Möglichkeit, tief in die Lebenssituation
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Ingo Weiss begrüßte die Teilnehmenden des DOJL in der Deutschen Schule
Die Teilnehmenden des Deutschen Olympischen Jugendlagers mit Leiter Benny Folkmann (links) und Ingo Weiss (rechts im Bild) sowie dem stellvertretenden Leiter Tobias Knoch (zweiter von rechts)
Kontingent aus. Mit der gesamten Gruppe verfolgte das DOJL ein Heimspiel der brasilianischen Basketballmannschaft gegen Nigeria sowie das Hockey-Halbfinale der Herren Belgien gegen Niederlande. So unterschiedlich die Sportarten, aus denen die Teilnehmer/ innen stammen, so unterschiedlich auch ihre persönlichen Highlights – von Fechten über Turnen bis zum Volleyball war alles dabei. Pascal Otto, Taekwondoka aus Feggendorf bei Hannover sagt: „Der olympische Gedanke hat mich gepackt, und ich möchte auf jeden Fall wieder bei den Spielen dabeisein! Vielleicht als Volunteer, aber der größte Traum wäre natürlich als Athlet. Das Jugendlager war eine riesengroße Motivation für mich.“ Benny Folkmann, Leiter des Deutschen Olympischen Jugendlagers und ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend, schätzte ein: „Ein Olympisches Jugendlager in Rio de Janeiro zu organisieren ist eine besondere Herausforderung. Neben dem Sicherheitsaspekt drängen sich – in Rio mehr als anderswo
Rio fand: „Unser oberstes Ziel war es, dem deutschen Sportnachwuchs, so vielfältig er ist, die Faszination Olympias nahe zu bringen. Olympia ist mehr als nur der Wettkampf – Olympia steht für eine Idee und für Werte, die Völker verbinden und Freiheit gewähren. Ich habe den Eindruck, dass es uns gelungen ist, den Jugendlichen dies zu vermitteln und wir in ihnen neue Botschafterinnen und Botschafter für die Verbreitung der Olympischen Idee gewonnen haben!“ Ihre Augen, Ohren und auch ihre Herzen hielten Teilnehmende und Betreuer/-innen 16 Tage lang offen. Jetzt geht es an das Weitertragen des Erlebten. Das Deutsche Olympische Jugendlager wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans (KJP) Dieser Ausgabe liegt ein dsj-spezial zum Deutschen Olympischen Jugendlager Rio 2016 bei.
Die Hauptdarsteller/innen waren Schülerinnen und Schüler. Zusammen mit ihren Sportlehrkräften und den Schulleitungen gehörten sie zu den drei Siegerschulen aus Hamburg, Niedersachsen und dem Land Brandenburg. Ihre Schulen hatten die ersten drei Plätze des mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Deutschen Schulsportpreises 2015/16 belegt, den die Deutsche Sportjugend (dsj) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in Kooperation mit der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz (KMK) zum 9. Male für alle Schulen in Deutschland und deutsche Schulen im Ausland ausgelobt hatte.
Der Deutsche Schulsportpreis von Deutschem Olympischen Sportbund (DOSB) und Deutscher Sportjugend (dsj) wird alternierend mit dem dsj-Zukunftspreis ausgelobt. Der Schwerpunkt des jüngsten Wettbewerbs lag in der Auszeichnung von erprobten und nachhaltig wirkenden bewegungs-, spiel- und sportbezogenen Projekten im schulischen Kontext, die das Thema „Teilhabe und Vielfalt“ aufgreifen und damit unter anderem einen positiven Einfluss auf die Kultur des respektvollen Umgangs ausüben.
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann
Fragt man nach den jeweiligen Aktivitätsschwerpunkten in Bezug auf „Teilhabe und Vielfalt im Sport in der Schule“, dann gibt es sogar eine mehrgliedrige verbindende Klammer, mit der sich bei allen drei Schulen die Exzellenz festmachen lässt: Sie arbeiten interkulturell, integrativ und inklusiv und beziehen beispielsweise Flüchtlingskinder mit deren Familien bei ihren außerunterrichtlichen Sport-, Spiel- und Bewegungsangeboten mit ein. Sie bieten interessierten Schülerinnen und Schülern besondere pädagogische Partizipation als Coaches, Teamer/-innen, Helfer/-innen oder Jugendgruppenleiter/-innen mit begleitender Qualifizierung. So viel steht fest: Teilhabe und Vielfalt im Schulsport lassen sich reichhaltig gestalten – mit Sicherheit nicht nur von den drei Schulen, die jetzt mit dem 9. Deutschen Schulsportpreis ausgezeichnet wurden. Diese drei Schulen durften aber zusätzlich das Motto jeweils in Form ihrer bewegten Aufführungen auf der Bühne bei der Preisverleihung in Berlin präsentieren. Das gelang ihnen ebenfalls in exzellenter Weise. So erlebten die Gäste ein nachhaltiges Fest für Teilhabe und Vielfalt im Sport in der Schule. Prof. Detlef Kuhlmann
reich mit ihrem Projekt, das Teilhabe und Vielfalt auf allen Seiten ermöglicht. Dafür gebührt ihnen der erste Platz des Deutschen Schulsportpreises.“
Foto: dsj/Engler
Das Motto, unter dem eine vielköpfige Jury exzellente Bewerbungen auszuwählen hatte, lautete diesmal „Teilhabe und Vielfalt im Sport in der Schule“. Ausgezeichnet werden sollten solche erprobten und nachhaltig wirkenden Angebote und Projekte im Sport einer Schule, die das Motto aufgreifen und damit u.a. einen positiven Einfluss auf die Kultur des respektvollen Umgangs ausüben. So ähnlich stand es schon in der Ausschreibung. Für die drei Preisträgerschulen fand dieser Anspruch eine formvollendete Würdigung jeweils in den Laudationes, die von DOSB-Vizepräsidentin Prof. Gudrun Doll-Tepper, dem dsj-Vorsitzenden Ingo Weiss und dem Vorsitzenden der KMK-Kommission Sport, Dirk Loßack aus Schleswig-Holstein, vorgetragen wurden.
Siegerschule Am Heidberg aus Hamburg präs
Strahlende Sieger auf den Plätzen 1 bis 3
Am 17. Juni 2016 wurde der Deutsche Schulsportpreis in der Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund in Berlin verliehen. Teilnahmeberechtigt waren Schulen aller Schulformen sowie alle kooperierenden Sportvereine. Eine Jury aus Expertinnen und Experten des DOSB und der dsj, der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz sowie der Wissenschaft hatte sich mit den qualitativ hochwertigen Bewerbungen eingehend befasst und sie dem dsj-Vorstand zur Entscheidung über die Preisvorgabe vorgeschlagen. Ingo Weiss, der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend (dsj), sagte: „Bei der Vergabe des Deutschen Schulsportpreises haben wir sowohl auf innovative wie nachhaltige Konzepte Wert gelegt. Teilhabe und Vielfalt ist zurzeit zwar in aller Munde, aber die Umsetzung nicht selbstverständlich. Uns lagen sehr gute Bewerbungen vor, bei denen die Entscheidung über die ersten Plätze der Jury und dem dsj-Vorstand nicht leicht gefallen ist.“ Die Schulen Am Heidberg aus Hamburg erhielten den ersten Preis für ihr Projekt zum Aufbau eines JugendTeams zur Mitarbeit im Sport und damit 5000 Euro für schulische Zwecke. Interessierte Schüler/-innen der Stadtteilschule Am Heidberg werden zu „Helfern im Sport“ ausgebildet und machen im Rahmen der Ganztagsbetreuung und im Rahmen des kooperierenden Vereins (SiB) eine Vielzahl von Angeboten für alle Kinder und Jugendlichen. Ingo Weiss sagte in seiner Laudatio: „Die Schulen am Heidberg begreifen Heterogenität nicht nur als Herausforderung, sondern vielmehr als Chance und konzipieren Angebote so, dass alle teilhaben können. Seit 15 Jahren sind sie sehr erfolg-
Die Integrierte Gesamtschule Flötenteich aus Oldenburg öffnet an Sonntagen eine Sporthalle und macht dort ein inklusives und vielfältiges Bewegungsangebot ohne Leistungsdruck und Wettkampfcharakter für alle Kinder. So begegnen sich Kinder mit unterschiedlichen körperlichen, geistigen und auch seelischen Zuständen. Kinder mit Gewalt- und Fluchterfahrungen nehmen ebenfalls regelmäßig teil. Sie werden von jugendlichen „Coaches“, die speziell ausgebildet wurden, zunächst auch abgeholt. Am Open Sunday nehmen deshalb zahlreiche Kinder mit Migrationshintergrund, mehrheitlich Nicht-Mitglieder im Sportverein und überdurchschnittlich viele Mädchen teil. Auf diese Art könnten vielfältige soziale, interkulturelle und inklusive Erfahrungen gemacht werden, sagte DOSBVizepräsidentin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper in ihrer Laudatio für den zweiten Preis und hob die wissenschaftliche Begleitung des Projektes besonders hervor. Die Bruno-H.-Bürgel-Schule aus Rathenow erhielt den dritten Preis für ihr Projekt „Am Ball bleiben“, das sich aus einer Vielzahl von Einzelprojekten zusammensetzt und damit die Vielfalt auch in jedem einzelnen Projekt
Foto: dsj/Engler
Ein Festtag besonderer Art für den Schulsport fand am 17. Juni 2016 vor geladenen Gästen aus ganz Deutschland in der Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund in Berlin statt.
Foto: dsj/Engler
Schulsportpreis 2015/16 verliehen • Vielfalt a
Ein Fest für Teilhabe und Vielfalt
Laudator Dirk Loßack mit dem Team der Bruno-H.-Bürgel Schule aus Rathenow
spiegelt. Die Unterschiedlichkeit der Projekte ermöglicht, dass für jeden etwas dabei ist. Jedes Teilprojekt setzt auf die aktive Beteiligung von Schülerinnen und Schülern. Sie engagieren sich zum Beispiel im Kontakt mit Flüchtlingskindern bei der Aktion „Fußball mit Herz“ für andere und leben Integration durch Sport sowie ihren interkulturellen Anspruch. Von der Schiedsrichter-AG bis zu einem Lauf im Kampf gegen Kinderkrebs reiche die Palette, mit der die Schule es schaffe, für wichtige gesellschaftliche Anliegen wie Teilhabe und Vielfalt zu sensibilisieren, sagte Staatsse-
als Chance
Willkommen heißen und Orientierung geben Vernetzungstreffen zu Maßnahmen für Geflüchtete Über 50 Verantwortliche der Maßnahmen für Geflüchtete „Orientierung durch Sport“ (OdS) und „Willkommen im Sport“ (WiS) waren der Einladung der Deutschen Sportjugend (dsj) und des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) zum Vernetzungstreffen am 15. Juni in Frankfurt am Main gefolgt. Martin Schönwandt, DOSB-Vorstand Jugendsport und dsjGeschäftsführer, hob in seiner Begrüßung das große
sentierte Ausschnitte aus ihrem Einradmusical
Foto: dsj
kretär Dirk Loßack, Vorsitzender der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz.
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper mit dem Team der Integrierten Gesamtschule Flötenteich aus Oldenburg
Sport und Schule im deutschfranzösischen Vergleich Um interkulturelle Erfahrungen und aktive Beteiligung im Sport in der Schule ging es auch beim deutsch-französischen Kooperationsprojekt „Sport und pädagogischer Erfolg – Eine deutsch-französische Begegnung für Maßnahmen im Bereich Erziehung durch Sport in den Schulen“ vom 13. bis 17. Juni 2016 in Paris. Am Forum, gefördert vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) in Kooperation mit dem französischen Partner APELS (Agentur für Erziehung durch Sport), nahmen etwa 400 französische und 30 deutsche Vertreter/innen teil. Sechs deutsche Schulen, die auch am Wettbewerb zum Deutschen Schulsportpreis teilgenommen hatten, haben sich mit französischen Schulen getroffen und ausgetauscht. Insgesamt waren 28 Teilnehmende von deutschen Schulen anwesend, davon 16 Schüler/innen und 12 Lehrkräfte und Vertreter/innen der kooperierenden Sportvereine. Jugendliche und Akteure aus den Bereichen Schule und organisiertem Sport aus beiden Ländern kamen in Kontakt und tauschten ihre Erfahrungen aus. Auf dem Programm standen Workshops für die Schüler/innen und Lehrkräfte über Mobilitätsprogramme und Möglichkeiten der Zusammenarbeit sowie ein Erfahrungsaustausch zum Thema „Engagementförderung“. Das Forum fand während des französischen Schulsport-Wettbewerbs „Défi Collégien“ statt und beinhaltete neben sportlichen Aktivitäten Workshops zur Sprachanimation und die Besichtigung einer französischen Schule.
In verschiedenen Workshops gaben Referentinnen und Referenten einen ersten Einblick in die Themen „Arbeit mit traumatisierten Menschen“, „Umgang mit fremdenfeindlichen Einstellungen“ sowie in die Qualifizierungsmaßnahme „Fit für die Vielfalt“ aus dem IdS-Programm. Im Erfahrungsaustausch der Teilnehmer/innen wurde deutlich, dass Übungsleiter/ innen und freiwillig Engagierte in diesen Bereichen professionelle Unterstützung einholen sollten und in vielen Vereinen weiterer Bedarf an Qualifizierungsmaßnahmen mit Blick auf die Zielgruppe Geflüchtete bestehe. Sportvereine und -verbände bieten Flüchtlingen einen wichtigen Baustein zur Integration. Sie sollten in Fragen, die nicht primär dem Sport zuzurechnen sind, jedoch Vernetzungen mit TraumaZentren oder Fachstellen für Demokratie eingehen.
Engagement der Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen in den Verbänden und Vereinen hervor, die mit ihren Sport- und Bewegungsangeboten Flüchtlingen das Ankommen in Deutschland erleichtern, ihnen eine Abwechslung im Alltag bieten und sie an die Sportvereine heranführen. Er bedankte sich bei der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz, und dem IOC für die Förderung der beiden Projekte in diesem Jahr. Marius Dietrich vom Arbeitsstab der Bundesbeauftragten gab anschließend einen Einblick in die Perspektiven der Bundesregierung, stellte aktuelle Entwicklungen der Einwanderung sowie zum Entwurf des Integrationsgesetzes vor und ging auf Maßnahmen der Integrationsbeauftragten ein. Im Projekt OdS, das von der dsj umgesetzt wird, engagieren sich aktuell 36 Verbände und Vereine insbesondere für junge (unbegleitete) Geflüchtete, wie Peter Lautenbach, dsj-Ressortleiter Jugendarbeit im Sport, berichtete. Innerhalb des Projektes sollen Bewegungs- und Sportangebote für diese Zielgruppe entwickelt sowie ein Netzwerk der Engagierten zur Verbesserung des Erfahrungsaustauschs aufgebaut werden. Das DOSB-Projekt WiS, vorgestellt von Jan Gerspach, Referent beim DOSB im Fachbereich Sport und Integration, zielt neben kurzfristigen Angeboten in den Erstaufnahmeeinrichtungen vor Ort auch auf die Entwicklung langfristiger Konzepte, die Erkenntnisse für das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ (IdS) liefern und Vereinsverantwortlichen zukünftig als Hilfestellung dienen. Einen Eindruck der Situation von Flüchtlingen nach ihrer Ankunft in Deutschland gab Iyas Ahmad, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sport und Sportwissenschaft des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), in seinem Impulsvortrag unter dem Titel „Was hat mir der Sport gegeben?“ Ahmad, in Syrien geboren, betonte, dass der Sport ein wichtiges Instrument zu einer schnelleren Integration sei und er ihn
Foto: dsj/Engler
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Martin Schönwandt, Marius Dietrich, Iyas Ahmad, Heike Kübler, Peter Lautenbach und Jan Gerspach (v.l.n.r.) gestalteten das Vernetzungstreffen von OdS und WiS
als „Bestandteil der deutschen Kultur“ wertzuschätzen gelernt habe. Katja Klemm und Sina Hartmann, ebenfalls vom KIT, hatten im Vorfeld des Vernetzungstreffens Videos mit Verantwortlichen von beteiligten Vereinen gedreht, die die Herausforderungen und Chancen der Arbeit mit Flüchtlingen aufzeigen: Jeden Tag erlebt man etwas Neues und muss sich gleichzeitig spontan auf ungewohnte Situationen einstellen.
Sport macht Spaß und dient als Mittel zur Integration
Das Vernetzungstreffen, moderiert von Dr. Daniel Illmer (DOSB Führungsakademie), brachte wichtige Erkenntnisse in diesem für viele Verantwortliche eher neuen Aufgabenfeld des Sports. Ingo Weiss sagte: „Der Austausch der Projektverantwortlichen ist enorm wichtig, um die Herausforderungen und Chancen, die vermutlich in den kommenden Jahren noch zunehmen werden, auch zukünftig anzugehen und zu nutzen.“ Weitere Informationen: www.integration-durch-sport.de/ www.dsj.de/ods
Aus dem Vorstand: Jubiläum: DPJW wird 25 Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Der 1991 geschlossene Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit eröffnete die Möglichkeit einer politischen Allianz zwischen dem freien, demokratischen Polen und dem wiedervereinigten, demokratischen Deutschland. Die gleichzeitige Gründung des DPJW sollte jungen Menschen aus Polen die Möglichkeit geben, insbesondere den Nachbarn Deutschland kennen zu lernen, und umgekehrt sollten junge Deutsche die Umbrüche im Nachbarland im Austausch mit Gleichaltrigen jenseits der Oder und Neiße miterleben können. Die Deutsche Sportjugend mit ihren Mitgliedsorganisationen und deren Vereine erfüllt dieses Ziel mit zahlreichen Jugendbegegnungen. Über 1.000 Jugendliche jährlich gestalten mit vielfältigen sportlichen Begegnungen den Jugendaustausch aktiv mit. Über gemeinsame Aktivitäten kommen sie sich näher, lernen voneinander und schließen Freundschaften, die nicht selten über die reine Begegnungszeit weit hinausgehen. Langjährige Partnerschaften zwischen deutschen und polnischen Sportvereinen belegen dies eindrucksvoll. „Von Beginn an sind wir als Zentralstelle für den deutsch-polnischen Jugendaustausch im Sport ein verlässlicher Partner des DPJW und werden dies auch weiterhin bleiben,“ betont Ingo Weiss. „Mit der Ausrichtung von Gemeinschaftstagungen, in denen sich deutsche und polnische Vereine treffen, austauschen und gemeinsam die Qualität ihrer Maßnahmen weiter entwickeln, unterstreicht die dsj die Bedeutung, die sie diesem Teil ihrer internationalen Jugendarbeit beimisst,“ ergänzt Ralph Rose.
DFJW: Sportereignisse für die Förderung interkutureller Kompetenz nutzen Am 20. und 21. Juni fand die 11. Sitzung des Beirates des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) in Berlin statt. Am ersten Veranstaltungstag konnten die Mitglieder des Beirates sowie die deutschen stellvertretenden Mitglieder an Workshops teilnehmen, um über aktuelle Fragestellungen des deutsch-französischen Jugendaustausches zu diskutieren. Sie tauschten Ideen und Vorschläge darüber aus, wie das Angebot des DFJW und seiner Partnerorganisationen an die Erwartungen, Bedürfnisse und Praktiken junger Menschen angepasst werden kann, wie ein breiter Querschnitt junger Menschen erreicht wird, wie die Teilhabe junger Menschen gestärkt wird und wie junge Menschen beim
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IMPRESSUM Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP)
Fremdsprachenerwerb unterstützt werden können. Die abendliche Diskussionsrunde fand zum Thema „Der Beitrag von Jugendaustauschbegegnungen im Kampf gegen politische und religiöse Radikalisierung“ im Info-Café Berlin-Paris statt. Daphné Girault, Masterstudierende an der Universität Paris 3 – Sorbonne Nouvelle, eröffnete mit einem wissenschaftlichen Impulsreferat über Extremismus, Radikalisierung und politische Maßnahmen zur Entradikalisierung von jungen Menschen in Deutschland und Frankreich. „Politischer und religiöser Extremismus ist gerade unter jungen Menschen kein Randphänomen mehr, sondern befindet sich mittlerweile in beiden Ländern in der Mitte der Gesellschaft“, betonte Daphné Girault. „Die Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen muss von einem Kann zu einem Muss werden; deutsch-französische und trinationale Jugendaustauschprogramme des DFJW und seiner Partner können hier einen wichtigen präventiven Beitrag leisten, indem die europäische Idee und die damit verbundenen Werte vermittelt werden.“ Man war sich einig, dass die direkte Auseinandersetzung mit der Sprache und Kultur des Anderen ein wichtiger Schritt für die persönliche und berufliche Entwicklung junger Menschen sei.
Aus der Geschäftsstelle: Lisa Carstensen wird als Referentin im Hauptstadtbüro Berlin die Aktivitäten im Rahmen des dsj-jugendevents jugend.macht.sport! vom 3. bis 10. Juni 2017 koordinieren. Am 1. August 2016 hat sie ihre Arbeit in Berlin aufgenommen.
TERMINE 09.-21.10. 2016 Deutsch-Japanisches Studienprogramm für Fachkräfte (in) 14.-16.10. 2016 Informations- u. Auswertungstagung deutsch-französischer Sportvereine, Toulouse 21.10.2016
22.-23.10. 2016 dsj-Vollversammlung, Mainz 22.-23.10. 2016 Fortbildung Sport.ART, Clausthal-Zellerfeld 28.10. 2016
dsj-Wissenschaftsforum, Frankfurt am Main
28.-30.10. 2016 Nachbereitungstreffen Deutsches Olympisches Jugendlager 2016, Hamburg 28.-30.10. 2016 Fortbildung ErlebnisRAUMErfahrung, Mainz 28.-30.10. 2016 Seminar Juniorbotschafter/-innen Teilhabe u. Vielfalt, Lobbach 05.-18.11. 2016 Deutsch-Japanisches Studienprogramm für Fachkräfte (out), Japan 07.11. 2016
Ausschuss Bundesjugendspiele, Frankfurt am Main
11.-13.11. 2016 Qualifizierung dsj academy, Münster 15.-16.11. 2016 Beirat Deutsch-Türkische Jugendbrücke, Düsseldorf 15.11. 2016
7. Forum „Gegen sexualisierte Gewalt im Sport“, Leipzig
18.-19.11. 2016 Fachtagung Internationale Jugendarbeit, Frankfurt am Main 21.-23.11. 2016 Arbeitskreis Jugendbildungsstätten, Bad Tölz 23.-25.11. 2016 Gemeinschaftstagung deutsch-französischer Sportverbände, Frankfurt am Main 24.11. 2016 Lisa Carstensen
Masako Tsuno unterstützt als Sachbearbeiterin im Ressort Internationales seit dem 1. Oktober 2016 Kaori Miyashita bei der Austauschzusammenarbeit mit Japan. Can Cavus ist seit dem 1. SepMasako Tsuno tember als Praktikant im Anerkennungsjahr für Sozialarbeiter/pädagogen in der dsjGeschäftsstelle tätig.
Julia Zeyn
dsj-Vorstandssitzung, Mainz
Julia Zeyn vertritt Can Cavus seit dem 1. August 2016 als Referentin in der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) Heidi Giuliano-Thaler während ihrer Elternzeit.
Herausgeber: Deutsche Sportjugend im DOSB e.V. V.i.S.d.P.: Ingo Weiss www.dsj.de @dsj4sport www.facebook.com/deutschesportjugend
Beirat der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend, Frankfurt am Main
25.-27.11. 2016 dsj-Vorstandssitzung, Münster 01.12. 2016
Sitzung DOSB-Präsidium, Magdeburg
02.-03.12. 2016 DOSB-Mitgliederversammlung, Magdeburg 07.-08.12. 2016 Trägertagung Freiwilligendienste im Sport, Hannover 09.-10.12. 2016 Netzwerktreffen „Kinderwelt = Bewegungswelt“, Frankfurt am Main 13.-14.12. 2016 Trägertreffen Fanprojekte, Frankfurt am Main 20.-21.01.2017 Konferenz der Jugendorganisationen der Spitzenverbände und VmbA 20.-21.01.2017 Konferenz der Landessportjugenden 08.-09.03.2017 Arbeitstagung der Jugendsekretär/-innen 23.-25.03.2017 Kinderturn-Kongress „Wie bringen wir Kinder in Schwung“, Karlsruhe 28.-30.03.2017 16. Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag, Düsseldorf 03.10.06.2017
dsj-Jugendevent/Deutsches Turnfest, Berlin
Redaktion: Gisela Nüssler Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt a. M. Telefon: 0 69 / 67 00-333 E-Mail: nuessler@dsj.de Satz & Gestaltung: www.amgrafik.de
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