dsj-intern 03/2016

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[intern] A k t u e l l e I n f o r m at i o n e n u n d T e r m i n e

Von der Faszination Olympia angesteckt: Das Deutsche Olympische Jugendlager ist aus Rio zurück Zur Eröffnung des Deutschen Olympischen Jugendlagers (DOJL) gab der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend (dsj) Ingo Weiss den 50 Jugendlichen mit auf den Weg: „Haltet die Augen offen, haltet die Ohren offen, und wenn ihr dann zu Hause seid, erzählt allen davon!“

der gleichaltrigen Brasilianerinnen und Brasilianer einzutauchen und die Lebensumstände in den Comunidades (Favelas) kennenzulernen.

Ganzheitliches Programm mit einer Vielfalt aus Sport, Kultur und sozialen Projekten

Tobias Knoch, Direktor der Deutschen Olympischen Akademie und stellvertretender Leiter des DOJL in

Foto: dsj

In diesem vollgepackten Programm, in dem auch ein Strandnachmittag, der Besuch des Corcovados und der Aufstieg auf den Morro da Urca, einen Vorhügel des Zuckerhuts, nicht fehlen durften, spielte auch der Sport eine wichtige Rolle. Die Nachwuchsathlet/innen, die aus über 30 verschiedenen Sportarten stammen, wählten je fünf verschiedene Wettbewerbe aus einem

– gerade Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit auf, denen wir natürlich Rechnung tragen möchten. Die Teilnahme am Deutschen Olympischen Jugendlager soll junge Sportlerinnen und Sportler nicht nur zu weiterem Sporttreiben, sondern auch zu einem Engagement in unseren Strukturen motivieren und ebenso in ihrer Persönlichkeitsentwicklung stärken. Daher haben wir bei der Programmplanung von Anfang an einen ganzheitlichen Ansatz gewählt. Die vergangenen 16 Tage und die Rückmeldungen der Teilnehmenden haben uns gezeigt: Der Aufwand hat sich gelohnt.“

Nach 16 Tagen in Rio de Janeiro kamen die 50 Teilnehmenden und ihre zehn Betreuer/innen wieder wohlbehalten in Deutschland an. Sichtlich müde und erschöpft, aber glücklich. Sie hatten die Faszination Olympia hautnah erlebt und Ohren und Augen offen gehalten: bei Wettkämpfen, bei Besuchen von sozialen Projekten in den Favelas und bei diversen Terminen mit hochrangigen Sportpolitiker/innen. Mit DOSBPräsident Alfons Hörmann und den DOSB-Präsidiumsmitgliedern Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Dr. Petra Tzschoppe und Ingo Weiss diskutierten sie kontrovers die „Causa Russland“, die generelle Dopingproblematik, ehrenamtliches Engagement und andere Themen, die den Sport und die Jugendlichen bewegen. Mit Mitgliedern des Sportausschusses des Deutschen Bundestages erörterten sie die Grenzen und Möglichkeiten der Sportförderung in Deutschland und mit Sylvia Schenk von Transparency International sprachen sie über Manipulation und Korruption im Sport.

Inklusion, Nachhaltigkeit und die Olympiastadt der Zukunft Intensiv setzte sich der Sportnachwuchs mit den Themen Nachhaltigkeit und Inklusion auseinander. Gemeinsam mit 50 brasilianischen Jugendlichen erarbeiteten sie unter Leitung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen Tag lang ihre Vision einer „Olympiastadt der Zukunft“ und probierten gemeinsam Blindenfußball und Rollstuhlbasketball aus. Bei Besuchen in verschiedenen Projekten der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und dem Aktionsbündnis „Rio bewegt. Uns.“ hatten die Jugendlichen in Kleingruppen zusätzlich die Möglichkeit, tief in die Lebenssituation

Foto:

Ingo Weiss begrüßte die Teilnehmenden des DOJL in der Deutschen Schule

Die Teilnehmenden des Deutschen Olympischen Jugendlagers mit Leiter Benny Folkmann (links) und Ingo Weiss (rechts im Bild) sowie dem stellvertretenden Leiter Tobias Knoch (zweiter von rechts)

Kontingent aus. Mit der gesamten Gruppe verfolgte das DOJL ein Heimspiel der brasilianischen Basketballmannschaft gegen Nigeria sowie das Hockey-Halbfinale der Herren Belgien gegen Niederlande. So unterschiedlich die Sportarten, aus denen die Teilnehmer/ innen stammen, so unterschiedlich auch ihre persönlichen Highlights – von Fechten über Turnen bis zum Volleyball war alles dabei. Pascal Otto, Taekwondoka aus Feggendorf bei Hannover sagt: „Der olympische Gedanke hat mich gepackt, und ich möchte auf jeden Fall wieder bei den Spielen dabeisein! Vielleicht als Volunteer, aber der größte Traum wäre natürlich als Athlet. Das Jugendlager war eine riesengroße Motivation für mich.“ Benny Folkmann, Leiter des Deutschen Olympischen Jugendlagers und ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend, schätzte ein: „Ein Olympisches Jugendlager in Rio de Janeiro zu organisieren ist eine besondere Herausforderung. Neben dem Sicherheitsaspekt drängen sich – in Rio mehr als anderswo

Rio fand: „Unser oberstes Ziel war es, dem deutschen Sportnachwuchs, so vielfältig er ist, die Faszination Olympias nahe zu bringen. Olympia ist mehr als nur der Wettkampf – Olympia steht für eine Idee und für Werte, die Völker verbinden und Freiheit gewähren. Ich habe den Eindruck, dass es uns gelungen ist, den Jugendlichen dies zu vermitteln und wir in ihnen neue Botschafterinnen und Botschafter für die Verbreitung der Olympischen Idee gewonnen haben!“ Ihre Augen, Ohren und auch ihre Herzen hielten Teilnehmende und Betreuer/-innen 16 Tage lang offen. Jetzt geht es an das Weitertragen des Erlebten. Das Deutsche Olympische Jugendlager wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans (KJP) Dieser Ausgabe liegt ein dsj-spezial zum Deutschen Olympischen Jugendlager Rio 2016 bei.


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