In Forma, Sommer 2019

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Spital Oberengadin Ospidel Engiadin’Ota

IN FORMA SOMMER 2019

Das Informationsmagazin des Spitals Oberengadin

Masterplan ”Il Futur 2020“ Seite 5

"Pflegende Angehörige" Interview mit Dr. phil. Bettina Ugolini Seite 10

Vom Assistenz- zum Facharzt Seite 20

Giftschlangen in den Alpen Seite 34

3. Jahrgang / Ausgabe 01 www.spital-oberengadin.ch/informa 1


2


EDITORIAL VON

BEAT MOLL Von Jung bis Alt − für alle da! Liebe Leserinnen und Leser Sie halten heute die Sommerausgabe des «Informa» in Hän­ den. Es freut mich sehr, dass Sie im Heft blättern und v­ ielleicht den einen oder anderen Text lesen und so Interesse an unse­ rem Spital, unserer Gesundheitsversorgung im Oberengadin zeigen. Natürlich würde ich sehr gerne auf die vielen Themen in dieser Ausgabe hinweisen, freue mich auf die Stimmen von aktuellen und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mit­ arbeitern und bin stolz auf den Fachkongress im Frühwinter mit live Übertragung von Operationen in unserem Haus. Wir wissen, dass auch die Kinder unser Informa in den Händen halten – besonders die Bildergeschichte zum «Velosturz am Albula» in der Ausgabe vom Sommer 2018 hat die Jüngeren angesprochen. Und nun dürfen die Kindergärten uns besuchen. Der Besuch von Kindergärtnern hat bei uns Tradition. Immer wieder kommen 6 bis 8 Kindergartengruppen zu uns. Die Kinder können einen Blick hinter die Kulissen werfen und bekommen einen Eindruck der komplexen Technik und der vielen Geräte. Dabei sehen sie auch, dass es neben dem Doktor noch viele andere Menschen braucht, damit unser Spital reibungslos funktioniert. Vielleicht ist ein solcher Besuch auch Auslöser für einen späteren Berufs­ wunsch und wer weiss, vielleicht beginnt die künftige Laufbahn einer Ärztin, eines Pflegers, eines Küchenchefs oder der Leiterin des Rechnungswesens mit dem Besuch der Kindergärten bei uns. Den Bogen spanne ich heute von den Jüngsten zu den Ältesten. Die Sonderbeilage «Entlastung und Geborgenheit im Engadin» zeigt unsere vielfältigen Dienstleistungen für ältere und pflegebedürftige Menschen auf. Natürlich stehen die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims im Zentrum, natürlich richtet sich unsere Leistung an ihren Bedürf­ nissen aus und trotzdem sind heute Sie, liebe Angehörige, im Fokus. Aus eigener Erfahrung weiss ich, was es heisst, seine Eltern, Schwiegereltern oder seinen Partner zu pflegen. Nicht nur die zeitliche Belastung kann herausfordernd sein, auch die korrekte Pflege und Betreuung kann einem Grenzen aufzeigen. Viele Menschen in solchen Situationen sind zwischen Pflichtgefühl und Überforderung gefangen. Gerade in solchen Situationen können wir im Promulins mit Entlastungsangeboten unterstützen. Wir sorgen für einen bestimmten Zeitraum für Ihre Angehörigen, und Sie können wieder Energie tanken. Wir wissen, dass vor allem Bewegung in der Natur viel Energie spenden kann und die Resilienz stärkt. Dabei muss es nicht Hochleistungssport sein – ein schöner Spaziergang reicht aus. Wer, wenn nicht wir im Oberengadin, haben die besten Rahmenbedingungen, um uns in der Natur zu bewegen. Also: Ziehen sie Ihre Schuhe an und laufen Sie los.

Beat Moll CEO Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin 3


INHALT AUSGABE SOMMER 2019

05

MASTERPLAN IL FUTUR 2020 «WEG VOM VERWALTEN, HIN ZUM GESTALTEN»

10 20 18 08 10 14

16 18

4

GESUNDHEIT IN ZUKUNFT DIGITALISIERUNG

”DICH BETREUEN — MICH BEACHTEN“ BETREUENDE UND PFLEGENDE ANGEHÖRIGE VON DR. PHIL. BETTINA UGOLINI

2 0

DIE PFLEGE IM FOKUS DIE ELEKTRONISCHE PFLEGE­ DOKUMENTATION BESA

3 2

VOM ASSISTENZZUM FACHARZT AUS- UND WEITERBILDUNG AM SPITAL OBERENGADIN

5x3 FRAGEN AN MITARBEITENDE DES SPITALS

AKTUELLE MELDUNGEN

3  4

GIAN DURI RATTI ABSCHIED ALS VERWALTUNGS­ RATSPRÄSIDENT DER STIFTUNG GESUNDHEITSVERSORGUNG OBERENGADIN

3 6

3 7

RATGEBER GIFTSCHLANGEN IN DEN ALPEN

KINDERGÄRTNER ZU BESUCH IM SPITAL OBERENGADIN

SERVICE NOTFALLNUMMERN & KONTAKTE


GESAMTSANIERUNG SPITAL OBERENGADIN

MASTERPLAN “IL FUTUR 2020” «WEG VOM VERWALTEN, HIN ZUM GESTALTEN» Das Spital Oberengadin wurde im vergangenen Jahr

Oberengadin Schritt für Schritt für die kommenden 15

in die Selbstständigkeit entlassen und muss nun nach

bis 20 Jahre mit modernen und effizienten Strukturen

marktwirtschaftlichen Kriterien funktionieren und im

ausgestattet werden.

Wettbewerb bestehen können. Somit befinden wir uns mitten in einer spannenden Umbruchsphase. Nach

Die Sanierung wird während dem laufenden Spitalbe­

dem Motto «Weg vom Verwalten, hin zum Gestalten»

trieb und im Rahmen mehrerer Projekte erfolgen. Dieses

möchten wir uns für die Zukunft rüsten. Dies beinhaltet

Vorgehen wurde zusammen mit der Spitalleitung und

in erster Linie die Gesamtsanierung des im Jahr 1979

dem technischen Dienst definiert und nimmt Rücksicht

in Betrieb genommenen und mittlerweile in die Jahre

auf den laufenden Spitalbetrieb, die Patientinnen und

gekommenen Spitalbaus. Ein modernes Erscheinungs­

Patienten sowie die Besucherinnen und Besucher. Der

bild und ein optimiertes Raumprogramm sollen die

­Spitalbetrieb soll so wenig wie möglich tangiert werden.

Voraussetzung schaffen, dass wir auch in Zukunft beste Leistungen für unsere Patientinnen und Patienten

Ein erstes Sanierungsprojekt wurde bereits im Jahr 2016

erbringen können.

erfolgreich umgesetzt. Innert kürzester Zeit wurde die Abteilung «Frau, Mutter und Kind» im 2. Obergeschoss

Die Sanierung soll auch für eine betriebswirtschaft­

umgebaut und saniert. Ziel dieses Projekts war es auch,

liche Optimierung genutzt werden. Deshalb sollen im

die Entwicklungspotentiale aufzuzeigen und ein Bild zu

R ahmen der Sanierung auch Funktions- und R ­ ­ aum-

generieren, wie das Spital Oberengadin optimiert und

rochaden erfolgen. Die neuen Flächen sollen schlankere

­attraktiver gestaltet werden kann. Die positive Resonanz

und damit effizientere Arbeitsprozesse ermöglichen und

von Patientinnen und Mitarbeitenden, die verbesserten

der Ärzteschaft und den Pflegenden den Arbeitsalltag

Abläufe und das moderne Erscheinungsbild bestätigen,

erleichtern. Ausserdem soll das Spital kundenfreund­ ­

dass die Sanierung des Spitals der richtige Schritt in die

licher ausgerichtet werden. Dies beinhaltet auch kürzere

Zukunft ist. Der gelungene Umbau des 2. Obergeschosses

Wege für Patientinnen und Patienten.

wird nun als Inspiration für alle Geschosse genutzt.

Die baulichen Veränderungen sind im Masterplan «IL FUTUR 2020» festgehalten. In verschiedenen N ­ utzerund Fachplanersitzungen wurden Arbeitsprozesse ­optimiert und Bedürfnisse der Mitarbeitenden aufgenommen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Varianten geprüft. Das nun vorliegende ­Vorprojekt wurde von Fachpersonen und -gremien als beste Lösung bestä­ tigt. Mit der Umsetzung der Masterplanung soll das ­Spital 5


MASTERPLANUNG: ABLAUF UND UMSETZUNG DER PROJEKTE

6

2019

Vorphase

2020

1. Projekt (Stationen / 5. & 6. OG)

2021

2. Projekt (Anbau & 1. OG Teil 1)

2022

3. Projekt (3. & 4. OG inkl. Verwaltung)

2023

4. Projekt (EG & 1. OG Teil 2 & Rest. 2. OG)

2024

5. Projekt (Technik, Parkhaus, Vorfahrt)

Option

6. Weitere Projekte


NEUE RÄUMLICHE ORGANISATION DER BEREICHE Um den Patientenstrom optimal zu gestalten, sollen die Flächen für ambulante Behandlungen leicht zugänglich im ersten Obergeschoss platziert werden. Darauf aufbauend werden weitere Abteilungen/Dienste neu strukturiert und an die künftigen Bedürfnisse angepasst. Mit dem geplanten Anbau mit einem neuen Restaurant im Erdgeschoss soll ein weiterer Mehrwert für Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher entstehen. Das neue Parkhaus soll schliesslich die heutige Parkplatznot entschärfen und die dezentral gestalteten Parkflächen ersetzen. Dank dem gewählten Vorgehen mit einzelnen, unabhängigen Projekten ist das Spital Oberengadin in der Lage, neue Entwicklungen und Anforderungen zeitnah zu berück­ sichtigen. An dieser ­Stelle ist der derzeitige Stand der Planung abgebildet. Vor der Um­ setzung eines jeden weiteren Projektes wird dies erneut geprüft und im Detail geplant.

GEPLANTE AUFTEILUNG DER GESCHOSSFLÄCHEN: Umgebung:

Neue Umgebungsgestaltung inkl. Parkhaus

Untergeschoss:

Diverse räumliche Optimierungen

Erdgeschoss:

Eingang, Empfang, Restaurant/Kiosk,

Beratung, Administration und Sanitätszentrale

1. Obergeschoss: Chirurgie, Medizin 2. Obergeschoss: Frau-Mutter-Kind 3. Obergeschoss: Dialysestation, Onkologie-Tagesklinik, Physiotherapie 4. Obergeschoss: Alter und Gesundheit sowie Entwicklungsfläche 5. Obergeschoss: Bettenstation 6. Obergeschoss: Privatabteilung 7. Obergeschoss: Dachterrasse 8. Obergeschoss: Helikopterlandeplatz

FINANZIERUNG Im aktuellen System beinhalten die Tarife auch einen Anteil zur Finanzierung der Investitionen. Entsprechend müssen auch für die Umsetzung des Masterplanes die notwendigen Mittel über die laufenden Erträge erarbeitet werden. Eine separate Finanzierung durch die öffentliche Hand ist nicht vorgesehen.

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DIGITALISIERUNG

Gesundheit in Zukunft Digitalisierung ist für das Spital Oberengadin keine Neuheit. Bereits vor Jahren wurde eine Strategie bezüglich digitaler Aufrüstung initiiert und laufend ausgebaut. Ziel ist es, Geschäftsprozesse zu vereinfachen, um für die Patienten einen Mehrwert zu generieren.

So äussert sich die Digitalisierung insbesondere bei den

wie ­Medikation, Pflegeplan sowie ärztliche oder pflege­

­Patientendaten. Medizinalgeräte erfassen diese automa­

rische Leistungen an jedem Ort und zu jeder Zeit ­verfügbar.

tisch und führen die Informationen unmittelbar zur appli­ kationsgestützten Datenauswertung. Dadurch kann das

Ein System für alles

­G esundheitsfachpersonal gezielt, zeitnah und sogar mobil

Zudem vereinheitlicht und erleichtert es die spitalinterne

auf die Patientendossiers zugreifen und diese bearbeiten.

Kommunikation und verhindert Doppelspurigkeiten. Verschiedenste Anwendungen des Spitals Oberengadin

Klinikinformationssystem KIS

im ­B ereich Klinikinformationssystem, Pflegeinformations­

Eine zentrale Rolle im digitalen Wandel nimmt für das

system, Leistungserfassungssystem, Bettendisposition sowie

Personal des Spitals Oberengadin das Klinikinforma­

­interne Programme lassen sich mit dem KIS in ein System

tionssystem KIS ein. Auch hier macht der digitale Fort­

reduzieren. Dadurch konnten unter anderem Betriebs­

schritt nicht halt. Nach intensivster Projektarbeit konnte

kosten gespart und die Benutzerfreundlichkeit für das

im ­November 2018 das neue Klinikinformationssystem

­Personal deutlich erhöht werden.

KIS eingeführt werden. Das KIS unterstützt das Spital­

In einer zweiten Projektphase wird das KIS im Spital

personal bei der Planung und Durchführung von Pro­

Oberengadin durch das KIS PDMS (Patientendaten­

zessen und macht sämtliche, zentral gesicherten Daten

managementsystem) erweitert. Mit diesem Zusatzmodul

8


wird es künftig möglich sein, jede Patientenverlegung

und können zudem das eigene Dossier sowie den Zugriff

zwischen Intensivpf legestation und Station nahtlos

darauf steuern und kontrollieren. Das Spital Oberengadin

und vollumfänglich zu dokumentieren. Dies bringt eine

liegt hier im Zeitplan und wird im kommenden Jahr auf

höhere Behandlungssicherheit und einen geringeren zeit­

sämtliche Dossiers von Patienten elektronisch zugreifen

lichen und administrativen Aufwand mit sich.

können, sofern der Patient seine Einwilligung dazu erteilt.

Strategie eHealth Schweiz Bereits 2007 legte der Bundesrat mit der Gesundheits­ strategie den Grundstein für die Digitalisierung im Ge­ sundheitsbereich. Dabei werden Spitäler dazu verpflichtet, bis spätestens 2020 elektronische Patientendossiers anzu­ bieten. Diese bringen eine höhere Datenqualität mit sich und vereinfachen den Spitälern den schnellen Zugriff auf ­behandlungsrelevante Patientendaten, vor allem in Notfäl­ len. Die Patienten hingegen profitieren von einer vollstän­ digen, übersichtlichen und transparenten Dokumentation 9


DR. PHIL. BETTINA UGOLINI

“DICH BETREUEN – MICH BEACHTEN”

BETREUENDE UND  PFLEGENDE ANGEHÖRIGE Bettina Ugolini ist diplomierte Pflegefachfrau und ­Diplompsychologin. Seit 2002 leitet sie am Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich die psychologische Beratungsstelle LiA, Leben im Alter. Ausserdem ist sie in verschiedenen Fort- und Weiterbildungen innerhalb und ausserhalb der Universität als Dozentin tätig. Sie ist Auto­rin der Bücher «Ich kann doch nicht immer für Dich da sein» und «Wegweiser Alter». Sie verfasste zusammen mit ­C hristoph Held das Kapitel «Mit Angehörigen von ­Demenzkranken über dissoziatives Geschehen sprechen». Das Thema «Angehörige» beschäftigt Bettina Ugolini seit Beginn ihrer Berufstätigkeit, zunächst als Pflegefachfrau in verschiedenen Funktionen, später Geronto­psycho­login. Im Vorfeld zu ihrem Vortrag im Pflegeheim Promulins sprachen wir mit der ausgewiesenen Spezialistin über betreuende und pflegende Angehörige.

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Frau Doktor Ugolini, Ihnen liegen

Waren oder sind Sie selbst

ich kann mir aber vorstellen, dass die

die Themen Leben im Alter und

pflegende Angehörige? Wenn

Betreuung eines Familienmitglieds in

pflegende Angehörige besonders

ja, ­welche Erfahrungen haben

unserer Gesellschaft als selbstver­

am Herzen. Wie kommt das?

Sie ­dabei gemacht?

ständlich angesehen wird. Als gute

Ich hatte eine sehr enge Beziehung

Aufgrund meiner Ausbildung war ich

Ehefrau oder Tochter oder Sohn

zu meinen Grosseltern. Auch in mei­

in meiner engeren aber auch erwei­

macht man das einfach. Zum anderen

nem ersten Beruf als Pflegefachfrau

terten Familie immer wieder pfle­

kann man sich als Aussenstehende

wurde ich oft mit alten Patienten und

gende Angehörige, allerdings eher

kaum vorstellen, was sich alles hinter

ihren besonderen Ansprüchen und

bei akuten Erkrankungen über einen

der Bezeichnung pflegende Ange­

Problemen konfrontiert. Ich ent­

absehbaren Zeitraum. Heute bin ich

hörige verbirgt. Welche Aufgaben,

schied mich daher bereits recht früh

als Tochter eine betreuende Angehö­

welche Einschränkungen und Ent­

während meines Psychologiestudiums

rige aus der Ferne. Meine Eltern kom­

behrungen, welche Ängste oder

zu einer Spezialisierung in der­

men auch in die Jahre, und ich unter­

­Verluste …

Gerontopsychologie.

stütze sie von hier aus und durch

Die betreuenden und pflegenden

­regelmässige Besuche, wo und wie es

Welches sind die besonderen

­A n­gehörigen sind mir ein besonderes

immer möglich ist.

­Herausforderungen für pflegende Angehörige?

Anliegen, da sie in unserer Gesell­ schaft einen wichtigen und unbe­

Woran liegt es, dass die Situation

Je nach Pflegesituationen unter­

zahlbaren Beitrag leisten, der oft

pflegender Angehöriger unter-

scheiden sich die ­Herausforderungen.

­ü­bersehen und kaum gebührend

schätzt wird?

Dazu gehören die Übernahme der

gesch­ätzt wird.

Das ist sehr schwer zu beurteilen ...

Pflege, die emotionale Unter­ 11


stützung, der Umgang mit den Be­

­leisten nicht alle Töchter und Söhne

Sie sollten die eigenen Belastungs­

ziehungsveränderungen, manchmal

gleich viel Hilfe. Mit der Zeit kann

grenzen immer im Auge behalten,

auch die Persönlichkeits­

dieses Ungleichgewicht viel Unmut,

Hilfe annehmen und frühzeitig

veränderungen des Erkrankten. Jede

Frustration und schlimmere Gefühle

­lernen, stets auch für sich selbst zu

Pflegegeschichte ist anders und birgt

auslösen. Belastend an der Demenz

sorgen. Ich empfehle auch, sich früh­

ganz spezielle Herausforderungen.

eines nahestehenden Menschen ist

zeitig Hilfe zu holen. Am besten

auch die eigene Ohnmacht: Ich kann

gleichzeitig mit der Diagnose. Aber

Als Leiterin der Beratungsstelle

es nicht verhindern, dass meine Mut­

wenigstens sollten sie sich infor­

«Leben im Alter» haben Sie täglich

ter langsam im Nebel verschwindet

mieren, welche Hilfsangebote es gibt,

mit ratsuchenden Angehörigen zu

und sich ihre einstige Persönlichkeit

die sie bei Bedarf beiziehen können.

tun. Was macht pflegenden

mehr und mehr auflöst. Damit sind

­Töchtern und Söhnen das Leben

schmerzhafte Prozesse des Abschied­

schwer?

nehmens verbunden, die sich über

­Nachteile, wenn Angehörige im

Viele verzweifeln, weil der demente

Jahre hinziehen können. Schliesslich

­Alter pflegen?

Vater nicht realisiert, dass er krank ist

dauert eine Demenzerkrankung von

Angehörige kennen den Pflegebe­

und Hilfe braucht. Da fragt dann der

der Diagnose bis zum Tod durch­

dürftigen besonders gut, und es tut

Sohn, wie viel Druck er anwenden

schnittlich acht bis zehn Jahre.

oftmals gut, eine vertraute Person um

darf oder gar muss. Ein zweites gros­

Welches sind die Vorteile und

sich zu haben. Manchmal aber leidet

ses Problem liegt in der Geschwister­

Welche Tipps haben Sie

die Beziehung unter der Belastung,

rivalität begründet. In der Regel

für ­pflegende Angehörige?

die oft immer grösser wird und die

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betreuenden Angehörigen werden am Schluss nicht selten selbst krank. Prekär wird es, wenn die Kranken ­sogenannt herausforderndes Verhal­ ten zeigen wie hohe Aggressivität, ­verbunden mit lautem Rufen, aber auch einen kaum zu bremsenden Be­ wegungsdrang, der dazu führt, dass sie beispielsweise nachts die Woh­ nung verlassen. Solche Umstände können die Angehörigen schnell überfordern. Man weiss aus Unter­ suchungen, dass vor allem Frauen Mühe haben, sich abzugrenzen und der eigenen Gesundheit Sorge zu tra­ gen. Hier leidet natürlich auch die Betreuungsqualität. Die Einweisung in ein Heim ist dann mit Sicherheit die ­bessere Alternative, weil hier eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung ge­ währleistet wird. Schuldgefühle sind auf jeden Fall fehl am Platz. Wie funktioniert die Zusammen­ arbeit von Pflegepersonal und ­pflegenden Angehörigen? In jeder Institution und auch im am­ bulanten Bereich, besteht irgendeine Form der Zusammenarbeit. Aller­ dings herrscht oftmals ein Nebenein­ ander statt ein Miteinander und

VORTRAG VON   D R. PHIL. BETTINA UGOLINI

“DICH BETREUEN −   M ICH BEACHTEN”

­V ieles wird dem Zufall überlassen. Hier gibt es auf jeden Fall noch Ver­

Montag, den 23. September 2019, 19.00 Uhr

besserungspotential.

Pflegeheim Promulins, Samedan

Gibt es bei Patienten, die von

Die Situation pflegender Angehöriger oder Menschen, deren

­Angehörigen gepflegt werden

nahe Verwandte in einem Alters- oder Pflegeheim leben, wird

­Unterschiede zu denen, die vom

häufig von allen Beteiligten unterschätzt. Die Aufgaben und

­P flegepersonal betreut werden?

Veränderungen sind vielfältig und betreffen alle Lebens-

Ich gehe nicht davon aus, dass es in

bereiche. Oft kämpfen Angehörige mit zwiespältigen

diesen Fällen Mängel in der Betreu­

Gefühlen und sind hohen Belastungen ausgesetzt. Sie

ung gibt, aber bestimmt mehr Ein­

brauchen Entlastung, um ihre Kraftreserven aufzutanken und

samkeit und weniger Anteilnahme

Begleitung, um bewusst Pausen einzulegen. Diesen Fragen

am Leben. Es gibt dann niemanden,

geht Frau Bettina Ugolini am Montag, den 23. September 2019

mit dem man seine Biografie teilen

nach. Als ausgewiesene Fachperson weiss sie Spannendes und

kann … ■

Hilfreiches über das Thema «Betreuende und pflegende Angehörige» zu berichten.

13


DIE ELEKTRONISCHE PFLEGEDOKUMENTATION BESA

Die Pflege im Fokus Für eine individuelle, bedarfsgerechte und angemessene Pflege durchlaufen alle pflegebedürftigen Menschen im Promulins einen Pflegeprozess, der den genauen Pflegeablauf während des Aufenthalts im Pflegeheim regelt. Festgehalten wird der ganze Prozess für alle im Dokumentationssystem BESA.

Der Pflegeprozess beginnt mit dem Eintritt ins Promulins. Zu Beginn sammelt das Pflegepersonal in verschiedenen Gesprächen Informationen, die dazu dienen, den Pflege­ bedarf des Bewohners einzuschätzen. Dank dieser Anam­ nese können anschliessend Pflegeschwerpunkte festgelegt werden. Diese leiten sich unter anderem auch von der ­Pflegediagnose ab. Im Vergleich zu einer ärztlichen Diag­ nose konzentriert sich die Pflegediagnose nicht auf die Krankheit selbst, sondern auf deren Auswirkungen auf den Körper und Geist der gesundheitlich beeinträchtigen Per­ son. Wenn bei einem Bewohner beispielsweise Parkinson diagnostiziert wird, stellt das Pflegepersonal fest, welche pflegerischen Folgen die Krankheit für den Bewohner hat: beeinträchtigte Gehfähigkeit, eingeschränkte körperliche Mobilität, eventuelle Schluckstörungen und erschwerte Kommunikationsfähigkeit. Alles mit Plan Aus den Schwerpunkten und der Diagnose werden Pflegeziele festgelegt. Um diese Ziele zu erreichen, wird eine Pflegeplanung zusammengestellt. Während dieser Plan durchgeführt wird, werden die Pflegemassnahmen, die für die Zielerreichung festgelegt wurden, immerzu evalu­ iert und wenn nötig angepasst. Daran sind sämtliche Mit­ arbeitende des Pflegeteams beteiligt. Aus der ständigen B eurteilung der erbrachten Pf legeleistungen ergibt ­

FLORIAN HETZEL, BESA-Tutor im Pflegeheim Promulins

sich dann auch die Pf legeeinstufung jedes Bewohners. Diese berücksichtigt, wie viel Pflegezeit pro Bewohner

BESA

aufgewendet werden muss: keine (Pflegestufe 0) bis

Die elektronische Dokumentation BESA ist die Kurzform

über 220 Minuten (Pflegestufe 12). Spätestens nach ei­

für BewohnerInnen-Einstufungs- und Abrechnungs-System.

nem halben Jahr oder bei Änderungen des Gesundheits­

Sie dient dem Pflegeheim Promulins in erster Linie als Ar­

zustandes wird der Pflegeplan neu beurteilt und wenn

gumentationsbasis gegenüber den Kostenträgern. Die in

­nötig mit neuen Pflegemassnahmen ergänzt oder ausge­

diesem Einstufungs- und Abrechnungssystem festgehalte­

tauscht. Sämtliche Anpassungen der Pflegeplanung werden

nen Pflegeleistungen folgen den vom Kanton ­Graubünden

im ­Bewohner-Einstufungs- und ­Abrechnungssystem erfasst.

vorgegebenen Richtlinien. Mithilfe der konsequenten Doku­

14


mentation im System kann das P ­ ro­ mulins sicherstellen,

ten Krankenkassenbeitrages, maximal CHF 21.60 pro Tag)

dass die durch die Bewohner beanspruchten Pflegeleistun­

­sowie der Anteil des Kantons (25 Prozent der Restkosten)

gen einheitlich, korrekt und nachvollziehbar ­abgerechnet

und der Gemeinde (75 Prozent der Restkosten).

und Pflegestufen einfacher angepasst werden können. Für jede Pflegestufe, die sich aus den erbrachten Pflegeleistun­

Die gezielte Diagnose führt aber auch zum besseren

gen zusammenstellt, ist ein Maximaltarif definiert. Die Be­

­Erkennen der Bedürfnisse der zu Pflegenden. Dadurch

zahlung der Pflegeleistungen wird auf vier ­Kostenträger

wird die Qualität der Pflege im Promulins gesteigert und

verteilt: Anteil der Krankenkasse (fixer Betrag pro Pflege­

verstärkt auf die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet. ■

stufe), Anteil des ­Bewohners (bis zu 20 Prozent des höchs­

Pflegeprozess gemäss System BESA

1 6 Evaluation Zielerreichung

5 Durchführung Pflegemassnahmen

6

1 Informationssammlung / Assessment

2 Pflegeschwerpunkte / Pflegediagnose / Ressourcen

2

5

3

3 Pflegeziele

4

Nächster Zyklus

4 Pflegeplanung

BESA = BewohnerInnen-Einstufungs- und Abrechnungs-System 15


AKTUELLE MELDUNGEN

#01 5. - 6. Dezember 2019

UROGYNÄKOLOGIE 6. daCH Kongress im Spital Oberengadin Anfang Dezember findet im Spital Oberengadin der­­ «6. daCH & friends-Kongress Urogynäkologie» statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das offene und kritische Diskutieren und Operieren zum Thema. Jeder Fachspezialist kommt an diesem Kongress zu Wort und kann interaktiv seine Erfahrungen und Fragen einbrin­ gen. Der erste Tag steht im Zeichen von Vorträgen zu unterschiedlichsten Fachthemen. Am zweiten Tag stehen Operationen im Mittelpunkt, die live zu den Kollegen im Schulungsraum des Spitals übertragen werden. Am, von der Chefärztin der Klinik Frau-Mutter-Kind organisierten Kongress nehmen hauptsächlich Fachpersonen aus Deutschland (d), Österreich (a) und der Schweiz (CH), aber auch aus weiteren europäischen Ländern, teil. Die Veranstaltung ist u.a. auf Initiative von Herrn Dr .med. Friedrich Pauli, Konsiliararzt für Beckenboden am Spital Oberengadin, entstanden. Die Uroygynäkologie befasst sich mit der Harn- und Stuhlinkontinenz sowie Lage­ veränderungen der Genitalorgane. Sie weist Überschnei­ dungen zur Urologie auf und wird sowohl von Gynäko­ logen als auch von Urologen angewendet. Das Spital Oberengadin freut sich darauf, die internationalen Fachteilnehmer im Spital Oberengadin begrüssen zu dürfen. 16


#02 SPITEX WIRD IN DIE STIFTUNG GESUND­ HEITSVERSORGUNG OBERENGADIN (SGO) INTEGRIERT Die Mitgliederversammlung des Vereins Spitex Ober­ engadin hat Anfang Juli entschieden, den Verein aufzulösen und in die Stiftung Gesundheitsversorgung ­Oberengadin (SGO) einzugliedern. Damit kommt die Region dem Wunsch des Kantons nach, Dienst­ leistungen im Gesundheitswesen möglichst aus einer Hand anzubieten. Es soll damit erreicht werden, dass die Regionalspitäler, die Alters- und Pflegeheime und die Spitex-Dienste auch künftig den stetig steigenden wirtschaftlichen und qualitativen Anforderungen gerecht werden können. Beat Moll betonte vor den 31 Vereinsmitgliedern, dass die Spitex ein eigenständiger Betrieb bleibe. Dank der Integration werde es aber innerbetrieblich möglich, neue Arbeitsformen anzu­ bieten und strategische, operative und infrastrukturelle Synergien noch besser zu nutzen. Die Stiftung Gesund­ heitsversorgung Ober­engadin und die Spitex Ober­ engadin arbeiten bereits jetzt in diversen Bereichen wie der Ausbildung, der Hygiene, im Wundambulatorium, Qualitätsmanagement, der IT und im Rechnungs­wesen zusammen. Der Entscheid kam mit grossem Mehr zustande. Der Stiftungsrat der SGO wird die Integration der Spitex in seiner nächsten Sitzung ebenfalls traktan­ dieren. Das 25-Jahre-Jubiläum bedeutet somit gleich­ zeitig den Abschied vom Spitex-Verein.

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GIAN DURI RATTI

ABSCHIED ALS VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENT DER STIFTUNG GESUNDHEITSVERSORGUNG OBERENGADIN Am Donnerstag, 27. Juni 2019 leitete Gian Duri Ratti die

Sven Richter, ­langjähriger Weggefährte als Kommissions­

letzte Verwaltungsratssitzung der Stiftung Gesundheits­ver­

mitglied und ­a ktuelles Verwaltungsratsmitglied wie auch

sorgung Oberengadin. Seit 2011 war er zuerst als P ­ räsident

Christian ­Brantschen, Stiftungsratspräsident der ­Stiftung

der Kommission für das Spital Oberengadin und das

Gesundheitsversorgung Oberengadin, die Arbeit von

Pflege­heim Promulins zuständig für die strategische Füh­

Gian Duri Ratti zu Gunsten der Institutionen im Gesund­

rung ­beider Häuser bevor er mit der Umwandlung in die

heitswesen des Oberengadins. Frau Dr. Gabriela Maria

Stiftung Gesundheitsversorgung aufgrund der Gebietsre­

­Payer übernahm als neue Verwaltungsratspräsidentin die

form und der damit verbundenen Auflösung des Kreises

Leitung des strategischen Gremiums Verwaltungsrat der

als Präsident des Verwaltungsrates amtete. Anlässlich

Stiftung ­G esundheitsversorgung Oberengadin per 1. Juli

­einer kleinen ­Feier­stunde würdigten Dr. Michael Stephan

2019. ■

als ehemaliges, ­langjähriges Geschäftsleitungsmitglied, Dr.

Christian Brantschen überreicht Gian Duri Ratti ein Abschiedsgeschenk, Frau Dr. Gabriela Payer, neue Verwaltungsratspräsidentin, sowie Felix Karrer, Delegierter des Stiftungsrates im Verwaltungsrat, im Hintergrund. 18


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VOM ASSISTENZZUM FACHARZT AUS- UND WEITERBILDUNG AM SPITAL OBERENGADIN

Wer als Ärztin oder Arzt arbeiten will, beginnt seine medizinische Laufbahn mit einem Studium der Humanmedizin und erwirbt das eidgenössische Arztdiplom. Im Anschluss an die universitäre Ausbildung folgt die Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt mit verschiedenen Schwerpunkten – zum Beispiel am Spital Oberengadin. 20


Regionalspital mit erweiterter Grundversorgung Das Spital Oberengadin (SOE) ist ein öffentliches Regional­

planten Facharztausbildung individuelle Zielvereinbarun­

spital mit erweiterter Grundversorgung und überregional­

gen festgelegt, die Lernfortschritte werden in fixen Evalua­

en Aufgaben für die gesamte Region Südbünden. Das SOE

tionsgesprächen ­regelmässig überprüft. Die Weiterbildung in

bietet die medizinische Versorgung für die ständige Wohn­be­

der medizinischen Klinik des Spitals ­O ­ berengadin eignet

völ­kerung des Oberengadins von ca. 25`000 Personen und

sich für Facharzttitelanwärter für Allgemein-Innere Medi­

darüber hinaus für die Gäste der Region. Die ­Population

zin in der Frühphase. Die Kandidaten werden turnus­gemäss

kann in der Hochsaison bis auf ein Vierfaches anwachsen.

auf der Abteilung, im Notfalldienst und auf der Intensiv­

Durch die periphere Höhenlage kann es vorkommen, dass

station eingesetzt und durchlaufen dabei ein be­glei­tetes

das Spital tageweise von der Aussenwelt abgeschnitten ist.

Weiterbildungsprogramm.

Entsprechend breit muss das Angebot angelegt werden, was das Spital Oberengadin zu einem attraktiven Aus­bil­dungs­platz für

Anspruchsvolle Weiterbildung

die Weiterbildung von Assistenzärztinnen und ­-ärzten macht.

Das Weiterbildungsprogramm zum Facharzt FMH Innere

Die Akutabteilung umfasst die Bettenstation, eine vor allem

Medizin beinhaltet unter anderem die Aneignung theore­

während der Saison sehr betriebsame, interdisziplinäre

tischen Wissens durch tutorisierte Weiterbildung am

Notfallstation sowie eine Intensivstation mit ­sechs Betten.

Kranken­bett (Bedside Teaching) und durch eine struktu­

Die wichtigsten medizinischen Disziplinen sind abgedeckt

rierte obligatorische Weiterbildung. Die Schulung der

und werden fachärztlich betreut.

­praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten erfolgt unter An­ leitung bei ­klinischen und invasiven Untersuchungen und

Erweiterung der medizinischen Kompetenzen

Abklärungen der Patienten sowie während der Assistenz bei

Das Schwergewicht bei der Ausbildung der Assistenzärzte

spezialärzt­ lichen Abklärungen. Der gesamte Tages- und

liegt beim Aufbau der professionellen medizinischen Fähig­

Wochen­ablauf ist mit kurzen aber intensiven Lerneinheiten

keiten im ganzheitlichen Sinn von Wissen, Fertigkeiten und

gespickt. Die Assistenzärzte d ­ urchlaufen mindestens viermal

Einstellung (knowledge, skills and attitudes).

jährlich arbeitsplatz­ ba­ sierte Assessments. Dazu gehören

Die Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt erfolgt

etwa die ­Diskussion von Fällen bei ambulanten und sta­

an anerkannten Weiterbildungsstätten. Das sind Spitäler

tionären P ­ atienten, die Besprechung von Röntgenbil­dern,

bzw. deren Abteilungen und Stationen, Kliniken, Institute,

Falldemonstrationen und Weiterbildung durch die Kader­

Spezialanstalten, Ambulatorien, Arztpraxen und weitere

ärzte, kurze Weiterbildungen am Morgenrapport (Quick-­

in der Medizin tätige Institutionen, die spezielle Kriterien

Soup), Be­sprechungen mit der Ernährungs­­be­ra­terin, So­

­erfüllen müssen.

zialrapport, die IPS-Fortbildung mit dem Unispital Zürich

Die Hauptverantwortung für die Weiterbildung des ärzt­

usw.

lichen Nachwuchses liegt bei den Leiterinnen und Leitern der anerkannten Weiterbildungsstätten. Das sind die jewei­

Mehrmals pro Jahr finden Fortbildungen und Symposien

ligen Chefärztinnen und Chefärzte oder ein für die Weiter­

sowie Video-Konferenzen statt, die von anderen Spitälern

bildung bestimmter Kaderarzt. Sie müssen in erster Linie

ins Spital Oberengadin übertragen werden. Diese richten

gewährleisten, dass die Assistenzärztinnen und -ärzte ihre

sich an alle praktizierenden Ärzte.

Weiterbildung wie in den Weiterbildungsprogrammen vor­ geschrieben absolvieren können.

Während der ganzen Zeit leisten die Kandidaten einen wert­

Das Spital Oberengadin ist Weiterbildungsklinik für Assis­­­t­

vollen Beitrag im Spital. Für sie besteht wie für alle anderen

enten in den Fachbereichen Chirurgie, Medizin und Gy­nä­

Ärzte ein Nachtarztsystem, die Soll-Arbeitszeit beträgt bei

kologie.

einem 100%-Pensum 50 Stunden pro Woche. Die Assistenz­ ärzte führen einen Katalog (e-Logbuch) ihrer besuchten

Beispielhafte Darstellung der Assistentenausbildung

Weiterbildungen sowie der durchgeführten Interventionen

der Klinik Medizin im Spital Oberengadin

– ein wichtiges Instrument für das eigene Portfolio und die

Die neu eintretenden Ärzte werden von einem erfahrenen

spätere berufliche Karriere.

Assistentenkollegen eingeführt und begleitet, während alle Kaderärzte als Tutoren der Assistenzärztinnen und -ärzte

Die Ausbildung der Assistenten in den Kliniken Chirurgie

wirken. In der ersten Woche werden entsprechend der ge­

bzw. Klinik Frau – Mutter – Kind verläuft ähnlich. 21


Ein lernendes System Gerade im Bereich der Medizin hat man nie ausgelernt, und es ist massgebend immer auf dem letzten Stand der Ent­w icklungen zu blei­ ben. Dafür gewährleistet das Spital allen ärztlichen Mitarbeitern ­einen permanent verfüg­baren Z ­ ugang zum Internet, zu den wichtig­ sten medizin­ischen F ­ achzeitschriften, zum Up-To-Date und zu den Notfallstandards des Universitätsspitals Basel. Zusätzlich besitzt das Spital eine Infrastruktur für interaktive telemedizinische Online-­ Fortbildungen über Videokonferenzen. ■

Ausbildungsklinik Spital Oberengadin Die Klinik für Chirurgie ist das Herzstück des Spitals Ober­

damit in der Ferienregion Südbünden ein umfassendes

engadin. Als grösste Chirurgie-Abteilung in Südbünden

­A ngebot der Inneren Medizin mit ihren w ­ ichtigen Subspezia­

hat die Klinik auch überregionale Aufgaben wahrzuneh-

listäten an. Die Klinik ist eine von der Verbindung der Schwei­

men und unterhält einen 24-Stunden-Notfalldienst.

zer Ärzte FMH anerkannte Ausbildungsstätte für ­ Innere

Die allgemeine Chirurgie befasst sich mit operativen Behand­

­Medizin. Deshalb bildet das Spital Oberengadin ­jedes Jahr

lungen von Krankheiten, Verletzungen und körperlichen

Unterassistentinnen und -assistenten, Assistenz- und Ober­

Missbildungen. Die Chirurgie wird in Teilgebiete wie die

ärztinnen und Oberärzte aus.

Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Gefässchirurgie, ortho­ pädische Chirurgie unterteilt.

Die Klinik Frau-Mutter-Kind umfasst die Fachbereiche

Diagnostik und Behandlung in der Chirurgie orientieren

Gynäkologie, die Geburtshilfe sowie die Kinder- und

sich nach den aktuellsten internationalen Standards und

­Jugendmedizin.

nach den Richtlinien der «Evidence based Medicine». Die

In der Frauenklinik führt das Spital Oberengadin ­ambulante

Klinik für Chirurgie im Spital Oberengadin ist als Ausbil­

sowie s­ tationäre gynäkologische Operationen durch.

dungsspital von in- und ausländischen medizinischen Uni­

Bei Schwangerschaft bietet das Spital Kontrollen ab positi­

versitäten anerkannt und geniesst grosse Beliebtheit als

vem Schwangerschafts-Test bis zur Geburt an. Dazu kommt

­Weiterbildungsstätte für Assistentinnen und Assistenten.

die Beratung bei schwierigen Fragen der Pränataldiagnos­ tik oder Kontrollen in Risiko-Schwangerschaften sowie die

Die Klinik für Innere Medizin befasst sich mit sämtlichen

sogenannte Screening ­Ultraschalluntersuchungen in der

Erkrankungen der inneren Organe. Sie untersucht und

Woche 12 und 22. Mit der Kinder- und Jugendmedizin bietet

behandelt Krankheiten mit modernsten Mitteln. Alle dia-

das Spital Oberengadin der ansässigen Bevölkerung ebenso

gnostischen und therapeutischen Massnahmen richten

wie den Gästen der Tourismusregion Südbünden eine medi-­

sich dabei nach den anerkannten wissenschaftlichen

zinisch hochwertige Grundversorgung aller im Kindes- und

Standards.

Jugendalter relevanten Krankheiten und Notfälle.

Die Innere Medizin beherbergt auch das Medizinische ­Untersuchungszentrum (MUZ) des Spitals Oberengadin.

Die Pädiatrie arbeitet eng mit Hausärzten und anderen

Das Angebot der Inneren Medizin zeichnet sich durch eine

­Fachgebieten im Spital Oberengadin zusammen.

umfassende Diagnostik und Therapie sämtlicher Erkran­ kungen der inneren Organe aus.

Die Gynäkologie und Geburtshilfe des Spitals Oberengadin

Alle behandelnden Ärztinnen und Ärzte der Inneren Medi­

ist eine zertifizie1le Weiterbildungsstätte der SIWF, Katego­

zin sind anerkannte Fachpersonen FMH. Das Angebot an

rie B und b ­ ildet daher Assistentinnen und Assistenten aus.

Diagnostik und Therapie wird durch laufende Weiter­ bildung und Entwicklung stets den modernsten internatio­ nalen Standards angepasst. Das Spital Oberengadin bietet 22


Interviews

Dr. med. Claudio Canal Bewegungsapparates durch, aber auch Operationen des Herr Dr. Claudio Canal ist in Samedan geboren und

Brust- und Bauchraums sowie gewisse urologische, plastische

­aufgewachsen. Nach dem Militärdienst hat er an der

und kinderchirurgische Eingriffe. Diese Bandbreite und die

Universität Zürich Humanmedizin studiert und erfolg­

sehr kompetente Betreuung durch unsere ­K aderärzte zeich­

reich abgeschlossen. Als Hobbies gibt der bald

net diese Assistenzstelle aus.

30-jährige Ski-Alpin, Wandern, Fotografieren und Kochen an. Zurzeit ist er im zweiten Jahr Chirurgie-­

Was sind Ihre wertvollsten Erfahrungen als Assistenz­

Assistent bei Dr. med. Michel Conti, Chefarzt Klinik

arzt bisher?

Chirurgie am Spital Oberengadin.

Besonders schön ist es, wenn es schwerkranken oder schwer­ verletzten Patienten dank unserer Therapie wieder besser

Wollten Sie schon immer Arzt werden? Oder was waren

geht. In einem gut eingespielten Team einen Beitrag dazu

Ihre ersten Berufswünsche?

leisten zu dürfen – und dies am Ort, wo ich aufgewachsen

Nein, vom Helikopterpiloten bis zum Forscher wäre verschie­

bin, ist sehr befriedigend.

denes denkbar gewesen. Wie sehen Sie Ihre berufliche Zukunft? Was fasziniert Sie an der Chirurgie?

Mein aktuelles Ziel ist es Facharzt für Allgemeinchirurgie zu

Die Möglichkeit medizinische Probleme durch eine Ope­

werden. Später könnte ich mir eine Spezialisierung in

ration zu beheben und so Patienten zu helfen finde ich

Richtung Traumatologie gut vorstellen.

­g rossartig. Die Chirurgie ist sehr vielseitig, spannend und abwechslungsreich.

Was ist Ihnen als Arzt besonders wichtig? Dass ich genügend Zeit für die Patienten habe und auf Ihre

Wieso haben Sie Ihre Assistenzstelle gerade am Spital

Bedürfnisse eingehen kann. Heutzutage kommt das mit all

Oberengadin angetreten?

den administrativen Aufgaben und dem Kostendruck manch­

Am Spital Oberengadin wird ein sehr breites Spektrum der

mal etwas zu kurz. Eine gute Betreuung, Unterstüt­z ung und

Chirurgie abgedeckt. Im Winter sehen wir viele Schnee­

Förderung, wie ich sie hier durch Herrn Dr. med. Michel

sportunfälle. Im Sommer viele Wander- und Sportunfälle.

Conti, die leitenden Ärzte und durch unsere Oberärztin

Wir führen viele Eingriffe im Gebiet der Traumatologie des

erhalte, ist mir wichtig. 23


Tenzin Lamdark Facharzt für Chirurgie, Executive Master of Business Administration - General Management Tenzin Lamdark wurde 1977 noch im alten Kreisspital

Fellowship für Akutchirurgie und Trauma­tologie von

Oberengadin geboren und ist in Samedan aufgewach-

Schwerverletzten am Gold Coast University H ­ ospital in

sen. Seine Eltern mussten aufgrund der Invasion Tibets

Australien absolvierte. Er ist Oberarzt der Klinik für

durch China in den Sechziger Jahren fliehen und hatten

Viszeral- und Thoraxchirurgie am Kantons­spital Winter-

durch Unterstützung des Roten Kreuzes und der

thur. Zurzeit rotiert er intern in die Klinik für Orthopädie

Bevölkerung Samedans im Oberengadin eine neue

und Traumatologie für ein Jahr zur Erlangung des z­ usätz-

Heimat gefunden. Die Mittelschule hat er am Lyceum

lichen Schwerpunkttitels für Allgemein- und Unfall­

Alpinum in Zuoz absolviert. Medizin hat er in Zürich

chirurgie. Aufgrund seiner betriebswirtschaftlichen

studiert. Im M ­ ilitär ist er als Oberstleutnant im General-

Ausbildung und der militärischen Zusatzkenntnisse

stab der Kommandant der Artillerieabteilung 16. Mit

hat er in Winterthur an verschiedenen Projekten­

ihren 1‘200 ­eingeteilten Soldaten und über 200

­mitgearbeitet. Er hat das Weiterbildungsnetzwerk für

Fahrzeugen ist sie für die Feuerunterstützung der

Chirurgie mitaufgebaut, in dem qualifizierte Assistenten

Mechanisierten Brigade 11 zuständig. Tenzin Lamdark

an den teilnehmenden Spitälern (Kantonsspital

spricht Deutsch, ­Tibetisch, Rätoromanisch, Englisch,

­Winterthur, Stadtspital Triemli, Kantonsspital Schaff­

Französisch und Italienisch. Als Unterassistent

hausen, Spital Bülach, GZO Spital Wetzikon und Spital

­arbeitete er unter Prof. Dr. med. Simmen im Spital

Linth) strukturiert zum Facharzt ausgebildet werden.

Oberengadin (SOE). 2008/09 arbeitete er nach dem

Ebenfalls war er am Aufbau der klinischen Fachspezia­

Staatsexamen als Assistent der Chirurgie w ­ ieder in

listen (Clinical Nurses) beteiligt, die analog von

Samedan und nach drei Jahren im Stadtspital Triemli in

Assistenz­­ärzten die Betreuung auf der Station, im

Zürich kam er als Oberarzt i.V. für ein Jahr zurück. Seit

Notfall oder im ambulanten Umfeld übernehmen. Als

2013 arbeitet Tenzin Lamdark im Kantonsspital

Instruktor arbeitet er im spitalinternen Simulationsteam

Winterthur, wobei er 2015/16 ein Jahr als Oberarzt ins

für die Verbesserung der interdisziplinären Teamarbeit

GZO Spital Wetzikon rotierte, 2016 in der Winter­saison

und des Knowhow unter anderem im Schockraum.

Dr. med. Conti als Oberarzt unterstützte und 2017 eine 24


Welchen Bezug haben Sie heute zum Spital ­Oberengadin? Ich fühle mich mit dem Spital Oberengadin seit meiner

Spitäler nicht entspricht. Das Spital Oberengadin gibt

Geburt verbunden. Mein Onkel arbeitete lange Jahre als

mit ­seinem breiten Spektrum an Viszeral- und Unfall­

Pflegehilfe auf dem 5. Stock, so dass ich bereits frühe

chirurgie Gegensteuer.

Kindheitserinnerungen ans SOE habe. Als Engadiner hat es mich in meinem Chirurgen-Leben trotz der kleinen

Welche Weisheiten geben Sie Ihren

Grösse und der geringen Wohnbevölkerung immer

Assistenzärzten mit?

wieder zurückgebracht, weil ich aufgrund der hohen

Sie sollen sich nicht unter Druck setzen lassen, möglichst

Anzahl von unfallchirurgischen Patienten, dort meine

schnell zu einem Facharzttitel zu kommen. Es geht

Erfahrungen sammeln konnte. Wenn ich immer wieder

­v ielmehr darum, gemäss dem Prinzip «Mehr Sein als

mal ins heimatliche Tal zurückkehre, leiste ich ab und

Scheinen» eine solide Ausbildung zu absolvieren, um

zu auch dem Spital einen Besuch ab.

unsere Patienten richtig versorgen zu können. Sie sollen stets nach dem folgenden Prinzip handeln: «Wenn

Sie haben eine steile Karriere hinter sich, wie kamen

das mein Vater wäre, würde ich bei ihm die gleiche

Sie zum Arztberuf?

Behandlung durchführen?» Das eicht einem meist den

Ich würde es nicht als steile Karriere bezeichnen. Ich

moralischen Kompass. Wertschätzende interdisziplinäre

­arbeite gerne und versuche als Tibeter und Buddhist

und berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit ist

etwas Gutes für meine Mitmenschen zu tun. Daher

für den Erfolg in der Patientenbetreuung entscheidend.

entschied ich mich nach einem Abstecher an der ETH schliesslich für die Medizin. Meinem Temperament

Was ist nach Ihrer Meinung ein guter Chirurg?

entsprechend liegt mir die Chirurgie gut, da wir da

Ein guter Chirurg ist jemand, der auch Arzt ist und

strukturiert und auch unter Druck sicher und effizient

nicht nur operieren kann. Er muss ein breites Wissen

arbeiten müssen. Das deckt sich gut mit den Fähigkeiten

haben und sich konstant weiterbilden. Er soll die

als Generalstabsoffizier, der auch unter Druck fähig sein

­Entscheidungen mit Bedacht und Vorsicht treffen und

muss, komplexe Fragestellungen zu analysieren, Lösun­

nur operieren, wenn es notwendig ist. Er soll seine

gen zu entwickeln sowie zu führen.

Mitmenschen, Patienten wie Mitarbeiter mögen. Er soll sein Wissen weitergeben, denn das ist das Einzige, was

Wie haben sich die Anforderungen an Assistenzärzte

Bestand hat. Und er soll auch ein Verständnis für einen

in den letzten 10 Jahren verändert?

vernünftigen Umgang mit den Ressourcen in unserem

Es fand ein Generationswechsel statt. Beim Gros der

Gesundheitswesen haben.

Assistenzärzte gilt die Devise eines alten Chefs «Wenn Du die Chirurgie wählst, ist es, wie wenn Du in ein Kloster

Was sind Ihre nächsten Ziele?

eintrittst.» nicht mehr. Das Privat- und Familienleben ist

Was wollen Sie noch erreichen?

wichtiger geworden. Arbeitszeiten von 80 Stunden pro

Ich werde dieses Jahr noch den Schwerpunkttitel für

Woche und 12 Tagen Dienst am Stück gibt es nicht mehr.

Allgemein- und Unfallchirurgie absolvieren. In weiteren

Es gilt die maximale Arbeitszeit von 50 Stunden. Daher

1-2 Jahren werde ich weiter den Schwerpunkttitel für

gilt es neue Arbeitsmodelle zu entwickeln, die auf diese

­V iszeralchirurgie anstreben. Danach werde ich nach

neuen Bedürfnisse eingehen. Viele meiner Oberarzt­

einer Leitungsposition Ausschau halten.

kollegen arbeiten Teilzeit, um ihre Kinder aufziehen zu können. Es existiert auch der Druck von vielen Seiten, sich bereits früh zu spezialisieren, damit man schneller die notwendige Ausbildung absolvieren kann. Das führt dazu, das breit ausgebildete Chirurgen rar werden. Reine Fachspezialisten werden herangezüchtet. Was an einem Zentrumsspital wie Winterthur mit ausreichen­ den Ressourcen funktionieren kann, erfordert in den Regional­spitälern einen enormen Personalaufwand. Ich denke, dass dies dem Bedürfnis mittlerer und kleinerer 25


Eva Güttinger

Sie hatten bereits in verschiedene medizinische

Die 29-Jährige ist in Thalwil, Kanton Zürich

Jedes Fach, in das ich bis anhin Einblick gewinnen

aufgewachsen und hat ihr Medizinstudium im

­konnte, fasziniert mich auf seine Weise, sodass ich die

September 2018 abgeschlossen. Zurzeit ist sie

Frage nicht einfach beantworten kann (auch wenn ich

Assistentin der Medizin am Spital Oberengadin.

das manchmal gerne würde). Im Moment begeistert

­Bereiche Einblick. Was hat Sie am meisten begeistert?

mich, dass wir mit verschiedenen medizinischen Proble­ men auf breiter Ebene konfrontiert sind und zudem ein vielseitiges Patientenkollektiv haben. Aber ich finde auch den Gedanken reizvoll, in einem Gebiet die Expertin zu sein. Was sind Ihre wertvollsten Erfahrungen als ­A ssistenzärztin bisher? Gerade in den ersten Monaten der ersten Stelle lernt man täglich extrem viel, und jeder Tag stellt neue Heraus­forderungen – das ist wunderbar. Die wertvollsten ­Erfahrungen ergeben sich für mich beim direkten ­Kontakt und den Gesprächen mit den Patienten. Ich erachte es als grosses Privileg, dass uns so viel Vertrauen entgegengebracht wird. Von den Patienten lerne ich auch sehr viel für mich selbst. Wie sehen Sie Ihre berufliche Zukunft? Ich habe noch keine konkrete Vorstellung, in welcher Form ich meinen Beruf als Ärztin ausüben möchte. Inte­ ressant fände ich eine Kombination zwischen klinischer Tätigkeit im Spital und in der Praxis als Allgemein­ 26


medizinerin. Aber es gibt so viele Formen und viele ­davon finde ich reizvoll. Ich bin selbst gespannt, in welche Rich­ tung es mich verschlagen wird. Finden Sie, dass Ärztinnen im Beruf benachteiligt werden? Ja es gibt ganz klar Ungerechtigkeiten, die nicht weg­ diskutiert werden können. Es beginnt schon damit, dass Männer von den Patienten viel eher als Ärzte registriert werden, während man als Frau die Funktion explizit aussprechen muss. Aber dies stört mich persönlich am wenigsten. Viel eher finde ich es schade, dass es kaum familienfreundliche Stellen gibt (für Männer und Frau­ en!), dass es wenig Frauen in Kaderpositionen gibt und natürlich die Lohnungleichheit, die in gewissen ­Spitälern weiter vorherrscht. Diese Themen sind präsent und werden unter uns Assistenzärztinnen und Assistenzärz­ ten diskutiert. Ich habe den Eindruck, dass viele von uns nicht zu allem bereit sind. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir Wege finden werden, weil es mit mehr als 50% Frauen­anteil in naher Zukunft einfach ein Umdenken geben muss. Was fasziniert Sie an ihrem Beruf? Der direkte Menschenkontakt, die Medizin an und für sich und dass man nie ausgelernt hat oder angekommen ist. Es geht immer weiter. Sie sind aus Zürich, wieso absolvieren Sie Ihre ­A ssistenzzeit im Spital Oberengadin Damit sich die Einheimischen über meine «Züri-­ Schnurre» lustig machen können! Nein im Ernst, ich ­ war seit meiner Kindheit zweimal jährlich im Ober­ engadin und verbinde viele wunderbare Erinnerungen mit der Region. Landschaftlich kenne ich wohl kaum einen ­schöneren Ort, und es gibt hier endlos Möglich­ keiten, wenn man gerne Zeit in der Natur verbringt. Ich muss aber auch erwähnen, dass das Spital bei Assistenz­ ärztinnen einen sehr guten Ruf hat. Somit war für mich die perfekte Kombination gegeben. Können Sie sich vorstellen, später in einem Spital in der Peripherie tätig zu sein oder sehen Sie ihre Zukunft eher in der Stadt in einem grossen Spital? Tendenziell denke ich schon, dass ich zurück in die Region Zürich gehen werde, weil dort meine Familie und Freunde sind. Obwohl ich nicht ganz auschliessen mag, dass ich in den Bergen bleibe.

27


CAMILLA TRIULZI Die gebürtige Celerinerin hat an der Universität Zürich Humanmedizin studiert. Danach hat sie verschiedene Praktika in unterschiedlichen Spitälern und Bereichen angetreten. Im Moment absolviert die 28-jährige ihre erste Stelle als Assistenzärztin in der Inneren Medizin am Spital Oberengadin.

28


Sie hatten bereits in verschiedene medizinische

Finden Sie, dass Ärztinnen im Beruf benachteiligt

­Bereiche Einblick. Was hat Sie am meisten begeistert?

werden?

Wo sehen Sie sich?

Es ist eine Tatsache, dass immer mehr Frauen Medizin

Die Arbeit mit ganz unterschiedlichen Menschen, sei es

studieren und danach als Ärztinnen arbeiten. Vielleicht

mit Mitarbeitern aber vor allem mit den Patientinnen,

war es noch vor einigen Jahren oder Jahrzehnten etwas

und der Einblick in das Leben dieser Menschen interes­

Aussergewöhnliches als Frau Medizin zu studierten.

siert mich. Faszinierend und besonders interessant finde

Heute könnte man meinen, dass hier keine Benach­

ich die Notfallmedizin/Anästhesie. Die Kombination

teiligungen mehr bestehen sollten. Doch traditionelle

aus hoch spezifischer Kenntnis der physiologischen

gesellschaftliche Strukturen und Rollenbilder sind ­

Prozesse im menschlichen Körper und der Fähigkeit in

noch sehr präsent.

lebensbedrohlichen Situation innert Sekundenbruch­

Ein Phänomen bei der Benennung von Medizinal­

teilen zu Entscheiden und zu Handeln fasziniert mich.

personen ist das Voranstellen von «Fr.» bei weiblichen

Die Momentaufnahme eines Menschenlebens in einer

Personen. Bei einer männlichen Fachperson bedarf es

doch sehr aussergewöhnlichen und besonderen Situation

dieses Präfixes nicht, da es als Standard gilt. Frauen

zu erhalten ist besonders. Ich konnte bereits sehr viel

müssen aber explizit gekennzeichnet werden. Einen

lernen.

sehr lesenswerten Artikel hat Aylin Canbek (erschienen in der schweizerischen Ärztezeitung 2019) bezüglich

Was sind Ihre wertvollsten Erfahrungen als

­«Feminisierung der Medizin» geschrieben. Dieser Begriff

Assistenz­ärztin bisher?

wird fast ausschliesslich in Debatten verwendet, in denen

Wie bereits erwähnt, gehören das Kennenlernen von

Erklärungsmodelle für den Mangel an Ärztinnen im

Menschen in Ausnahmesituationen zu den besonde­

Gesundheitswesen gesucht werden. Eine kritische Ana­

ren Erfahrungen. Ich habe realisiert, dass es ganz

lyse dieser doch sehr tief verankerten Wertvorstellungen

unterschiedliche Vorstellungen bezüglich Gesundheit

und Gesellschaftsnormen/-konstrukte bedarf meiner

und W ­ ohlbefinden gibt, und wie diese erlangt werden

Meinung nach dringendst einer Revision.

kann. Auch wie das innere und äussere Gleichgewicht bei­behalten werden kann. Die Medizin lehrt uns Demut. Oftmals handeln Menschen so, als ob sie alles wüssten und die Kontrolle gänzlich in ihrer Hand liegt. Etwas, das ich bereits mehrmals erfahren habe ist «the bigger picture» – also das Ganze, nicht aus den Augen zu verlieren und immer wieder versuchen, ein Problem aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, den menschli­ chen Körper als ganzheitliches System zu sehen. Viele Teil­a spekte und mögliche Lösungen des Problems gehen sonst verloren. Wie sehen Sie Ihre berufliche Zukunft? Sicherlich möchte ich noch in einer anderen Fach­ richtung – konkret im Bereich der Anästhesie/Notfall­ medizin – weitere Erfahrungen sammeln. Dazu immer offen bleiben für weitere Erfahrungen. Vielleicht wieder ins Ausland gehen und für gesundheitliche oder gesell­ schaftliche Projekte tätig sein. 29


Dr. med. Sergio Compagnoni Dr. med. Sergio Compagnoni ist Facharzt für Allgemeine Innere Medizin. Ein Teil seiner Zeit als Assistenzarzt absolvierte er am Spital Ober­engadin. Heute führt er eine Hausarztpraxis in Silvaplana. ­ Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit als

Was gefällt Ihnen an diesem Berufsbild (ist ja heute

­A ssistenzarzt?

nicht mehr so gefragt)?

Die Stelle als Assistenzarzt am Spital Oberengadin

Als Hausarzt kennt man seine Patienten und deren

war meine erste Stelle direkt nach dem Staatsexamen.

soziales Umfeld gut, was für die Betreuung sehr wichtig

Aus dieser Zeit habe ich schöne Erinnerungen an zwei

ist. Man kann die ganze Familie betreuen, vom kleinen

intensive und lehrreiche Jahre! Als frisch gebackener As­

Kind bis zu den betagten Patienten, was sehr interessant

sistenzarzt wurde ich von der Theorie direkt in den prak­

ist. Die jüngeren Patienten sieht man meistens wegen

tischen Alltag geworfen. Dabei wurde ich von erfahrenen

Notfällen und diese werden bald wieder gesund,

Kollegen eingeführt und konnte die Struktur des Ar­

während ältere Patienten eine nachhaltige Betreuung

beitstages im Spital erlernen. Wenn es nötig war, konnte

benötigen, was oft sehr anspruchsvoll ist. Die Arbeit ist

ich stets auf die Unterstützung der Karderärzte zählen.

sehr vielseitig. So hat man immer wieder chirurgische

Jeden Patienten, den wir stationär aufnahmen, mussten

Notfälle, es müssen Wundversorgungen gemacht werden,

wir dem zuständigen Oberarzt vorstellen. So wurden

oder es passiert ein Unfall mit Knochenbruch, der mit

die klinischen Befunde besprochen, um dann eine

einem Gips ruhig gestellt wird. Ich schätze diese prakti­

Problemliste aufzustellen und die ersten ­d iagnostischen

sche Seite meiner Arbeit. Manchmal gibt es medizinische

und therapeutischen Schritte in die Wege zu leiten. Es

Notfälle, wo man rasch reagieren und die Patienten mit

gehörte weiter zu meinen Aufgaben, die onkologische

der Ambulanz ins Spital einweisen muss. Jeder Tag in

Patienten mit zu betreuen, was immer sehr interessant

der Praxis unterscheidet sich vom andern. Abends sieht

und lehrreich war. Wir waren ein gutes Team, das bei der

die Agenda ganz anders aus, als es am Morgen geplant

Arbeit im Spital aber auch in der Freizeit harmonierte.

war. Es kommt auch immer wieder zu Wartezeiten, die

Die soziale Komponente ist bei der Ausbildung sehr wich­

leider nicht zu vermeiden sind. Es ist sehr schwer einzu­

tig! Die Freundschaften, die ich während der Assistenz­

schätzen, wieviel Zeit man für jeden einzelnen Patienten

zeit geknüpft habe, bestehen zum grossen Teil bis heute.

wirklich braucht. Als Hausarzt im Engadin ist man auch

In einem kleinen Spital ist das m ­ edizinische Spektrum

als Notfallarzt unterwegs, was viel Flexibilität erfordert,

in der Regel sehr breit, und nicht immer ist ein Spezialist

aber die Arbeit spannend macht. Die Zusammenarbeit

vor Ort. Dennoch wird dank dem Netzwerk, welches

mit dem Rettungsdienst ist immer sehr lehrreich.

das Spital aufgebaut hat, jederzeit eine gute Versorgung garantiert. Als Assistenzärzte waren wir schnell im Team

Wie/in welchen Bereichen arbeiten Sie heute mit dem

integriert und konnten grosse Verantwortung über­

Spital Oberengadin zusammen?

nehmen.

Ich arbeite sehr eng mit der interdisziplinären Notfall­ station zusammen, wohin ich die Patienten jederzeit

Sie haben den Weg als Hausarzt in einem Engadiner

zuweisen kann. Aber auch mit der Kinderabteilung

Dorf gewählt?

oder den Kollegen der Radiologie besteht eine enge

Ich komme aus Poschiavo, aber mein Bezug zum Enga­

Zusammen­arbeit. Die onkologischen Patienten werden

din war immer sehr stark. Schon während meiner Aus­

gemeinsam mit den Kollegen aus Chur, die in Samedan

bildung war ich immer in Kontakt mit Dr. Lanfranchi,

tätig sind, mitbetreut. Als Hausarzt schätze ich es, wenn

meinem Vorgänger, der mich zum Beruf des Hausarztes

man bei gewissen Entscheidungen für die ­weitere Be­

motivierte. Es war keine einfache Entscheidung, vom

treuung von stationären Patienten mit ein­­be­zogen wird.

Spital weg und in eine eigene Praxis zu gehen … doch schliesslich habe ich mich für die Hausarztmedizin und für den Standort Silvaplana im Engadin entschieden.

30


Wie sehen Sie die Bedeutung des Spitals für die

Welches sind aus Ihrer Sicht die grössten Heraus­

Region?

forderungen im aktuellen Gesundheitswesen?

Das Spital hat eine wichtige Bedeutung in unserer

Sicher der Zeitdruck. Für die Patientengespräche

­Region. Gerade auch in der Winterzeit, wenn zum Teil

braucht es Zeit, vor allem bei Betagten und bei Kindern

alle Strassen gesperrt sind, muss eine medizinische

sind Gespräche für die Behandlung und Betreuung sehr

Grundversorgung inklusive Intensivstation gewährleistet

wichtig! Auch die Einstellung, dass immer alles sofort

sein. Das ist bestimmt nicht einfach, aber in der heutigen

gemacht werden muss/soll stellt eine grosse Herausforde­

Gesellschaft unverzichtbar. Die Zusammenarbeit mit

rung dar. Man muss immer auf dem neuesten Stand

dem Spital ist gut. Die Mitbetreuung der Patienten sehe

sein, damit die Patienten die bestmögliche medizinische

ich als Ergänzung zu meinem Praxisalltag und nicht

Versorgung bekommen. Als Hausarzt kennt man seine

etwa als Konkurrenz. So können die Patienten für die

Patienten und hat somit die Möglichkeit, sinnvolle Abklä­

Nachkontrolle nach einer Operation oder einem Spital­

rungen gut zu koordinieren und in die Wege zu leiten,

aufenthalt wieder in die Praxis kommen.

was auch hilft Kosten zu sparen. Ob dies in Zukunft mit einer weiteren «Budgetierung» der medizinischen

Was macht für Sie einen guten Arzt aus?

Behandlungen möglich sein wird, bleibt offen … .

Gute Frage. Jeder Mensch ist anders. Wichtig ist eine

Eine weitere Herausforderung stellen die sogenannten

gute medizinische Grundversorgung anzubieten, die

­«E-­Patienten» dar. Immer mehr Menschen suchen im

persönliche und medizinische Erfahrung und nicht

Internet nach Informationen zu ihrer Gesundheit (Stich­

zuletzt die Menschlichkeit. Eine gute Arzt-/Patienten­

wort Dr. Google). Hier muss der Arzt die Informationen

beziehung aufzubauen und aufrecht zu erhalten ist

der Patienten im Gespräch in die richtige Richtung

wichtig. Dies ist nicht immer einfach, dafür sind aber

lenken, damit beide Seiten davon profitieren können.

die Gespräche mit dem Patienten wichtig. Man muss gut zuhören können, nicht immer sind Untersuchungen nötig und angebracht. Sich für das Wohl seiner Patienten einzusetzen ist nicht immer einfach, es braucht Zeit, gegenseitiges Verständnis und Respekt. Wichtig ist, dass man für die Patienten (und auch für das Spital) in schwierigen Situationen «immer» erreichbar ist. Oft kennt man ja die Hintergründe und kann somit eine gute Betreuung gewährleisten.

31


5x3 FRAGEN AN MITARBEITENDE DES SPITALS OBERENGADIN UND PROMULINS

WIE VERBRINGEN DIE MITARBEITENDEN DES SPITALS IHREN SOMMER? Was unternehmen Sie an einem prächtig sonnigen Engadiner Sommertag? Welches sind Ihre liebsten Ausflugsziele? Was gefällt Ihnen besonders am Engadiner Bergsommer und worauf achten Sie? Diese drei Fragen haben wir fünf von unseren über 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Spital Oberengadin und im Pflegeheim Promulins gestellt. Soviel sei schon verraten: Alle lieben und geniessen sie den Bergsommer und die einzigartige Engadiner Natur.

Vor dem Glanz eines herrlichen Som­ mertages ist mein erster Gedanke, das Haus sofort zu verlassen und in die ­Natur einzutauchen. Ich liebe es, in den Bergen zu wandern, besonders bergauf und die Gipfel und Aussichtspunkte zu erreichen, die mir einen Blick auf die Florian Urech (1992)

Landschaft ermöglichen. Also Back­

Seit Mai 2019 Controller SGO

packer und so weiter. Auch das Moun­

aus S-chanf

tanbike (ohne Akku) gehört zu meinen Leidenschaften und auch hier führen meine bevorzugten Route be­rg­auf (an­

Am liebsten ist mir eine Kombination

strengend bergauf, Spass berg­ab). Roberta Balatti (1973)

aus Naturerlebnis und Sport. Meis­

Stationsleitung PH 1

tens in Form einer Berg- oder Moun­

Es befriedigt mich, die Welt von einem

tain-Bike-Tour. Ich geniesse es, mit

privilegierten Standpunkt aus zu­

Freunden an den Engadiner Bade­

«beherrschen». Als Ziele wähle ich ­

Die gebürtige Italienerin ist seit

seen zu entspannen oder in der frei­

­wenig frequentierte Routen, um die

Anfang Jahr im Promulins tätig

en Natur in Fachliteratur zu stöbern.

Ruhe der Wälder und Weiden, die Bä­

Beim liebsten Sommerziel halten sich

che und Tiere zu geniessen. Sehr oft

die Gipfel der Berninagruppe und der

bin ich alleine unterwegs, und ­geniesse

beite, finde ich Raum und Zeit, um das,

Lej da la Tscheppa die ­Waage. Am En­

den Augenblick für mich.

was mich umgibt wahrzunehmen. Ich

gadiner Bergsommer gefallen mir die

Pflegeheim Promulins

hoffe, die schönen Tage gehen weiter,

wunderschönen Sonnenaufgänge in

Das Engadin bedeutet für mich Para­

so dass wir lange und häufige Spazier­

den frühen Morgen­stunden. Und ich

dies. Alles, was mich umgibt, wird Teil

gänge unternehmen können. Ich mag

achte darauf den Schnaps in den

meines Seins. Alles fasziniert mich, in­

die drückende Hitze nicht und die

Trink-Rucksack statt in die Thermos­

teressiert mich und macht mich mun­

­frische Luft im Hochgebirge berauscht

flasche zu füllen ;-).

ter. Sogar an Tagen, an denen ich ar­

mich und macht mich lebendig.

32


Ich finde es wunderschön, eine Wande­ rung zu unternehmen – vorzugsweise irgendwo dem Wasser entlang. Dazwi­ schen kann man kurz neben dem Was­ ser in der Sonne sitzen und das schöne Wetter geniessen. Ich mag aber auch das Radfahren – am liebsten natürlich auf meinem holländischen Velo. Als Ziel wähle ich einen Ort am Wasser – zum Beispiel den Stazersee. Dort ge­ niesse ich die frische Luft, die Farben Dr. phil. Ans Luyben (1961) ausgebildete Hebamme und Stillberaterin IBCLC Die gebürtige Niederländerin ist seit Oktober 2018 Stationsleiterin der Abteilung Frau-Mutter-Kind

der Wiesen mit ihren Blumen: grün, gelb, lila … und die Ruhe. Aufpassen muss man, dass man keinen Sonnen­ brand einfängt. Die Luft fühlt ist zwar weniger heiss an als im Unterland, die Sonne ist aber sehr stark.

Im Sommer breche ich gerne frühmor­

Elke Bönicke (1964)

gens mit meinen Hunden zu einer Wan­

Beraterin für Hygiene und lnfektprä-

derung auf und geniesse den Sonnen­

vention, SGSH und Mitarbeiterin QM

aufgang beim Z'Morge aus dem Ruck­

Seit 1988 in verschiedenen Funktionen

sack. Meine Lieblingsziele sind in der

für das Spital Ober­engadin tätig

touristischen Nebensaison der Sassal Mason, ansonsten der Lej da Prastinaun oberhalb der Alp Arpiglia bei Zuoz. Meinen Freuden und Bekannten im Unterland, die über die Tropennächte und Schlafmangel stöhnen, erzählen ich ganz genau wie gut ich geschlafen habe, da bei uns die Nächte immer wun­ derbar abkühlen.

Am liebsten unternehme ich mit mei­

Kaiserschmarren oder ganz gemütlich

ner Frau Susanne eine schöne, ange­

in der Alp-Schaukäserei Morteratsch ein

nehme Mountainbike-Tour.

Brunch geniessen.

Es gibt viele Ausflugsziele, die ich liebe

Im Sommer schätze ich die angeneh­

Adi Steiner (1966)

– je nachdem wie viel Zeit zur Verfü­

men Temperaturen. In der Nacht kann

Leiter Radiologie/ Leiter QM

gung steht. Zum Klettersteig, an die

man noch gut schlafen, da es nicht zu

Seit 1995 als Radiologiefachmann

Seen, nach der Arbeit mit dem Moun­

heiss ist. Grosse Freude bereitet mir die

im SOE tätig

tainbike auf der Alp Muntatsch einen

Blütezeit der Enziane anfangs Sommer. 33


RATGEBER

GIFTSCHLANGEN IN DEN ALPEN Zuerst gleich mal eine Entwarnung. Verglichen mit Insektenstichen sind Bisse von einheimischen Giftschlangen ein seltenes Ereignis. Von 103 zwischen 1983 und 1995 registrierten Bissunfällen waren einzig 14 mit Komplikationen verbunden. Der letzte Fall mit tödlichem Ausgang geht auf das Jahr 1961 zurück. In der Schweiz kennen wir nur zwei giftige Arten: die Kreuzotter und die Aspisviper. Und diese sind lange nicht so giftig wie Exemplare aus tropischen Zonen. Nichts desto trotz können vor allem allergische Reaktionen lebensbedrohlich werden. Auch kleine Kinder sind bei einem Schlangenbiss stärker gefährdet. Anders als bei den meisten Insektenstichen bedürfen alle Giftschlangenbisse ärztlicher Betreuung. Schlangen kennen – Unfälle vermeiden Verbreitung von Giftschlangen

Schlangen sind wechselwarme Tiere, ihre Körpertempera­

Die Hauptverbreitung der beiden einheimischen Gift­

tur ist von der Umgebungstemperatur abhängig. Während

schlangenarten, Aspisviper (Vipera aspis) und Kreuzotter

ihrer aktiven Phase – etwa Mitte Februar bis Ende Oktober

(Vipera berus) liegt an sonnigen Hanglagen im Jura und

– halten sie sich vor allem bei feuchtwarmem Wetter im

in den Alpen. Während die Aspisviper vor allem im Tessin,

Freien auf. Bei Hitze, Trockenheit, Kälte oder starkem

Wallis und im Jura anzutreffen ist, lebt die Kreuzotter im

­Regen bleiben sie in ihren Schlupfwinkeln oder verbergen

östlichen Teil der Alpen, in der Zentral- und Ostschweiz

sich in der Krautschicht.

und in Graubünden – auch im Engadin. Obwohl zu­neh­ mend selten, können beide Arten lokal noch recht häufig sein. Beim Wandern und anderen Aktivitäten in der Natur

· Schlangen reagieren normalerweise rasch auf visuelle Reize. Auffällige Bewegungen veranlassen sie zur Flucht.

kann man daher auch heute noch auf Giftschlangen tref­

· Schlangen haben keine Ohröffnungen und sind taub.

fen. Vorsicht ist grundsätzlich gegenüber jeder Schlange

· Schlangen sind scheue Tiere. In Notlagen setzen sie sich

geboten, denn es ist aus Distanz recht schwierig harmlose

aber durch Zischen und Beissen zur Wehr.

von giftigen Arten zu unterscheiden.

· Einheimische Giftschlangen können maximal halb so

Giftig oder nicht?

· Schlangen zwängen sich oft in enge Ritzen und Spalten,

weit vorschnellen, wie sie lang sind. Giftige einheimische Schlangen haben senkrechte schwarze

die ihnen Schutz vor Feinden bieten. Holz- und Steinhau-

Spaltpupillen (Katzenaugen) und mehrere Schuppenrei­

fen, Bruchsteinmauern, Bretter, Stein-, Blech- und Eter-

hen, welche die Augen von der Oberlippe trennen. Der

nitplatten sind bevorzugte Schlupfwinkel.

Kopf ist mit kleinen Schuppen bedeckt. Die Kopffront wirkt eingedrückt, aufgeworfen und bei offenem Maul

Verhaltensregeln

sind zwei Giftzähne sichtbar, die beim Beutefang auf­

· In unübersichtlichem Gelände nie barfuss gehen,

gerichtet sind. Die im Engadin vorkommende Kreuzotter

sondern gutes Schuhwerk und lange Hosen tragen

hat eine markante Rückenzeichnung mit durchgehendem

(besonders auch Kinder).

Zickzackband, wird bis zu circa 60 cm lang, ist tagaktiv

· Kleinkinder nicht an unübersichtlichen Orten spielen

und bis auf Höhen von 2700 Meter über Meer anzutreffen. Sie bevorzugt sonnige Südhänge mit leichtem Bewuchs sowie Geröllhaufen. Ungiftige Schlangen haben runde Pupillen und nur eine Schuppenreihe zwischen Auge und Oberlippe. Die Kopf­ oberseite ist kolbenförmig und grobbeschuppt, die Kopffront gerundet. Bei offenem Maul sind Reihen kleiner Hakenzäh­ ne am Oberkiefer erkennbar. Die Färbung und Zeichnung vieler Schlangen ist sehr variabel – von giftigen wie ungif­ tigen Arten existieren zudem ­sogenannte Schwärzlinge. Im Engadin heimische Kreuzotter (Vipera Verus) 34


lassen und ihnen die Gefahr erklären, die eine Schlange bei falschem Verhalten (etwa wenn man sie reizt) darstellen kann. · Schlange nicht anfassen oder belästigen, aber auf sich aufmerksam machen und ihr die Gelegenheit zur Flucht ermöglichen. Bleibt sie trotzdem liegen, ruhig in etwa

· Manipulationen an der Bisswunde (ausser Wunddesinfektion): Einschnitte, Einspritzung von Substanzen,­ Eisbehandlung, Aussaugen. · Einnahme von Alkohol. · Injektion von Antiveninen. Sie dürfen nur vom Arzt verabreicht werden!

2 m Abstand vorbeigehen. · Rastplatz vor der Benutzung auf Schlangen hin ­absuchen.

Verlauf von Vergiftungen

· Nicht in Gebüsch und Gestrüpp greifen. Beeren- und

Der grösste Teil der Schlangenbiss-Vergiftungen in der

Pilzsammler klopfen unübersichtliches Gebüsch erst mit

Schweiz verläuft mit nur leichten Symptomen. In der Regel

einem Stock ab, um allfällig anwesende Schlangen zur

genügen eine Überwachung im Spital und allgemein­medi­­

Flucht zu veranlassen.

zinische Behandlungsmassnahmen. Nur ausnahms­ weise

· Vorsicht bei Handgriffen an unübersichtlichen Stellen, z.B. Holzstössen, Trockenmauern oder Steinhaufen. · Beim Aufheben von Steinen, Brettern oder ähnlichem

ist der Einsatz eines Gegengiftes (Antivenin) nötig. ­Dieses darf nur vom Arzt verabreicht werden, da es seinerseits schwere Nebenwirkungen haben kann.

darauf achten, dass sich darunter Schlangen verstecken könnten. · Schlafen Sie in schlangenreichen Gebieten nicht unge-

Wenn innerhalb von 6 Stunden weder lokale noch system­ ische Symptome aufgetreten sind, kann man davon ausge­

schützt draussen auf dem Boden, sondern in einem Zelt

hen, dass keine medizinisch relevante Giftmenge injiziert

oder auf einem Feldbett.

wurde. Sicherheitshalber sollte die Überwachung im S ­ pital trotzdem 24 Stunden dauern.

Erste Hilfe bei Schlangenbissen in der Schweiz 1.

Ruhe bewahren: Viele Vergiftungen erreichen ihren Höhepunkt erst nach Stunden und es bleibt daher genügend Zeit, um eine medizinische Versorgungs­ einrichtung aufzusuchen. Eine 24-stündige Überwachung im Spital ist jedoch bei jedem Schlangenbiss angezeigt.

2.

Bei Bewusstlosigkeit: Lagerung in stabiler Seiten­ lage. Bei Schockzuständen: Schocklagerung (Kopftieflagerung).

3.

Bei bekannter Allergie auf Schlangengifte und bei Vorhandensein entsprechender Symptome (Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit innert Minuten)

Notfallnummern

Notfallmedikamente verabreichen (z. B. EpiPen®).

Sanität 144

4.

Ringe und Uhr vom gebissenen Arm entfernen.

Polizei 117

5.

Wunddesinfektion.

REGA 1414

6.

Betroffene Gliedmasse ruhig stellen, um die

TOX-Zentrum 145 (+41 44 251 51 51)

Giftverbreitung im Körper zu verzögern. 7.

Patient schonend (er muss Anstrengungen ver­

QUELLE

meiden!) zum nächsten Arzt/Krankenhaus

Koordinationsstelle für Amphibien- und

bringen. Unter schwierigen Umständen Rettungs-

Reptilienschutz in der Schweiz (karch)

kräfte anfordern.

Schlangen gehören zu den gefährdetsten Tierarten der Schweiz. Alle acht Schlangen­

Achtung:

arten der Schweiz stehen seit 1967 u ­ nter

Von diesen Massnahmen wird dringend abgeraten

bundesrechtlichem Schutz. Eine Schlange

· Stauungsverbände: Abbinden mit Gurten, Schnüren und

zu erschlagen, ist nicht nur sinnlos, sondern

dergleichen kann zu Schäden der betroffenen ­Glied­masse

auch strafbar.

oder gar zu deren Verlust führen. 35


Kindergärtner zu Besuch im Spital Oberengadin

Für viele Kinder ist der erste bewusste Kontakt mit dem Spital, wenn sie selbst oder ein Elternteil in Spi­ talpflege müssen. Oft wissen die 5 bis 7-Jährigen nicht, dass ein Gips am Arm oder Bein nicht weh tut. Kaum jemand von ihnen hat bereits einmal durch ein Mikroskop gesehen oder weiss, was ein Computer­ tomograph ist. Auch den Ambulanzwagen kennen die meisten Kinder nur von aussen, wenn er Zuhause oder am Kindergarten vorbeifährt. Das Ziel der halbtägigen Besuchstage im Spital Obernegadin ist, den Kindern einen kleinen Einblick in den Spital-Alltag zu gewähren und ihnen die Berührungsängste gegenüber dem Spital zu nehmen. Die Kinder erfahren so, was sich hinter der eindrucksvollen Fassade verbirgt und lernen die Abläufe kennen.

MÖGLICHES PROGRAMM EINES BESUCHES AM SPITAL OBERENGADIN · Begrüssung der Kinder und ihrer Begleitperson am Empfang des Spitals Oberengadin · Besuch eines vorbereiteten Patientenzimmers · Laborbesuch · Besichtigung der Radiologie · Kleine Imbisspause im Mitarbeiterrestaurant · Anlegen eines Gipses an zwei Kindern im Gipszimmer · Besuch der Rettung Oberengadin REO inkl. Besichtigung eines Rettungswagens · Gruppenfoto auf der Dachterrasse des Spitals Oberengadin Weil das Spital Oberengadin saisonalen Schwankungen unterliegt eignen sich für die ausführlichen B ­ esuche im Spital die Monate April, Mai, Juni sowie September, Oktober und November. 36


SERVICE: NOTFALLNUMMERN & KONTAKTE NOTFALLZENTRUM

Tel. +41 81 851 81 11 (Reception Spital) NOTRUFE

Sanitätsnotruf: Tel. 144 Schweizerische Rettungsflugwacht REGA: Tel. 1414 Gesundheitsportal Südbünden: www.medinfo-engadin.ch

CHIRURGISCHE KLINIK

Chirurgie, Traumatologie & Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie Sekretariat Tel. +41 81 851 85 68 chirurgie@spital.net Öffnungszeiten Sekretariat Montag bis Freitag 8.00 – 12.00 und 13.30 – 17.30 Uhr UROLOGIE

Sekretariat Tel. +41 81 851 85 69 urologie@spital.net Öffnungszeiten Sekretariat Montag bis Freitag 8.00 – 12.00 und 13.30 – 17.30 Uhr ORTHOPÄDIE

Sekretariat Tel. +41 81 851 87 86 orthopaedie@spital.net Öffnungszeiten Sekretariat Montag bis Freitag 8.00 – 12.00 und 13.30 – 17.00 Uhr MEDIZINISCHE KLINIK

Angiologie, Endokrinologie/ Diabetologie, Gastroenterologie/Hepatologie, Kardiologie, Pneumologie & Schlafmedizin (Lungen- und Atmungskrankheiten) Medizinisches Untersuchungszentrum (MUZ) Tel. +41 81 851 85 82 anmeldungmuz@spital.net Öffnungszeiten MUZ Montag bis Freitag 8.00 – 17.00 Uhr ONKOLOGIE

Tel. +41 81 851 80 76 onkologie@spital.net Telefonzeiten Onkologie Montag 13.00 – 17.00 Uhr Dienstag bis Donnerstag 8.00 – 17.00 Uhr

DIALYSEZENTRUM OBERENGADIN

Quadratscha 25, 7503 Samedan Tel. +41 81 851 87 77 dialyse@spital.net Montag, Mittwoch, Freitag 06.00 − 14.30 Uhr Nach Absprache auch individuelle Dialysezeiten möglich. FRAU-MUTTER-KIND

Gynäkologie Praxis Altes Spital Tel. +41 81 851 87 30 gynaekologie@spital.net Sekretariat Gynäkologie Spital gynaekologie@spital.net Tel. +41 81 851 85 75 Öffnungszeiten Sekretariat Montag bis Freitag 8.00 – 12.00 und 14.00 – 17.00 Uhr GEBURTSHILFE

Hebamme Tel. +41 81 851 86 74 gebs@spital.net KINDER- UND JUGENDMEDIZIN SAMEDAN

Tel. +41 81 851 88 02 kinderarztpraxis-engadin@spital.net Öffnungszeiten Sekretariat Samedan Montag bis Freitag 8.00 – 12.30 und 14.00 – 18.00 Uhr Ausserhalb der Praxissprechstunde ist im Notfall der pädiatrische Dienst (Tel. +41 81 851 81 11) rund um die Uhr gewährleistet! KINDER- UND JUGENDMEDIZIN ST. MORITZ

Via Maistra 1 7500 St. Moritz Tel. +41 81 834 40 40 kinderarztpraxis-engadin@spital.net Öffnungszeiten Sekretariat St. Moritz Montag geschlossen Dienstag bis Donnerstag 8.00 – 12.30 und 14.00 – 18.00 Uhr Freitag geschlossen Ausserhalb der Praxissprechstunde ist im Notfall der pädiatrische Dienst (Tel. +41 81 851 81 11) rund um die Uhr gewährleistet!

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INTENSIVSTATION

Tel. +41 81 851 85 89 stationIPS@spital.net Besuchszeiten: Montag bis Sonntag 10.00 – 20.00 Uhr PÄDIATRISCHE RADIOLOGIE

Tel. +41 81 851 86 66 (Sekretariat Radiologie) radiologie@spital.net Öffnungszeiten Sekretariat 8.00 – 12.00 und 13.00 – 17.00 Uhr RADIOLOGIE

Tel. +41 81 851 86 66 (Sekretariat) radiologie@spital.net Öffnungszeiten Sekretariat 8.00 – 12.00 und 13.00 – 17.00 Uhr ANÄSTHESIE

Tel. +41 81 851 81 11 (Reception Spital) direktion@spital.net SCHMERZTHERAPIE

Sekretariat Tel. +41 81 851 87 86 orthopaedie@spital.net Öffnungszeiten Sekretariat Montag bis Freitag 8.00 – 12.00 und 13.30 – 17.00 Uhr

Beratungszeiten Montag und Dienstag 14.00 – 17.00 Uhr Mittwoch und Donnerstag 9.00 – 11.30 Uhr Diabetesberatung Christine Sutter Tel. +41 81 851 85 24 sutter.christine@spital.net Beratungszeiten Dienstag 13.30 –17.30 Uhr Ernährungsberatung Flurina Pitsch /Suzanne Reber Tel. +41 81 851 80 75 Tel. Praxis +41 81 850 07 90 ernaehrungsberatung@spital.net Beratungszeiten Montag 13.30 – 17.30 Uhr Dienstag bis Donnerstag 8.00 – 12.00 Uhr Hygieneberatung Elke Bönicke Tel. +41 81 851 81 51 boenicke.elke@spital.net Termine nach Vereinbarung

Für Notfälle Tel. +41 81 851 81 11 (Reception Spital)

Sozialberatung Valeria Gut Tel. +41 81 851 85 23 gut.valeria@spital.net

Sekretariat (für Administratives) Tel. +41 81 851 86 66 radiologie@spital.net

Beratungszeiten Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr Termine am Nachmittag oder Abend nach Vereinbarung

Öffnungszeiten Sekretariat Montag bis Freitag 8.00 – 12.00 und 13.00 – 17.00 Uhr DERMATOLOGIE, NEUROLOGIE, PSYCHIATRIE, OPHTALMOLOGIE, ZAHNMEDIZIN

Stillberatung Silvia Rita Fliri Da Cunha Tel. +41 81 851 87 84 fliridacunha.silviarita@spital.net

Für Notfälle Tel. +41 81 851 11 11 (Reception Spital)

Beratungszeiten Dienstag und Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

BERATUNGSDIENSTE

Wundambulatorium Tel. +41 81 851 87 91 wundambulatorium@spital.net

HALS-NASEN-OHRENHEILKUNDE

Alter und Pflege Karin Vitalini Tel. +41 81 850 10 50 info@alterundpflege.ch

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Beratungszeiten Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 8.00 – 17.00 Uhr


IMPRESSUM In Forma Das Informationsmagazin des Spitals Oberengadin 3. Jahrgang / Ausgabe 01 Herausgeber Spital Oberengadin Konzept und Gestaltung SPOT Werbung, St. Moritz Texte/Redaktion SPOT Werbung, St. Moritz Fotografie Daniel Martinek, u. a. Druck Gammeter Media AG Auflage 12 700 Exemplare

INFORMA ONLINE Das In Forma erscheint auch als Online-Ausgabe unter www.spital-oberengadin.ch/informa www.spital-oberengadin.ch

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SPITAL OBERENGADIN Via Nouva 3 7503 Samedan T +41 81 851 81 11 www.spital-oberengadin.ch/informa www.spital-oberengadin.ch 40


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