5 minute read

ANBAU

Next Article
REPORTAGE

REPORTAGE

Zwischendämme und Hafer

Advertisement

Zuckerrüben

Direktsaat braucht intensive Begrünung

Längere Trockenperioden, gefolgt von starken Regengüssen, wiederholen sich im Weinviertel beinahe jährlich und waren für LORENZ MAYR der Antrieb, gegen die Bodenerosion und den Wasserabfluss vorzugehen. Sein Rezept, das er seit etwa zehn Jahren mit stetigen Verbesserungen anwendet, sind bodenlockernde, massereiche Begrünungen und Direkt- bzw. Mulchsaat. Ziel ist es, alle Flächen immer bedeckt zu halten, mit ständigem Bewuchs und guter Durchwurzelung zu bewirtschaften.

Wenn Regen auf den Boden fällt, wird er durch die Pflanzen gebremst und zerstört dadurch keine Bodenaggregate. Folglich kann er im belebten Boden versickern. Jeder Tropfen, der nicht wegrinnt, muss nicht gebremst werden und steht den Kulturpflanzen zur Verfügung. Die Felder können durch die veränderte Bewirtschaftung viel mehr Wasser aufnehmen. Die organische Masse der Begrünung bedeckt den Boden und verhin dert so die Abschwemmung. Da sie mit den Wurzeln noch fest verankert ist, bildet sie viele kleine Staudämme am Feld und schützt so vor Erosion und Hochwasser.

Die Böden müssen fit für das veränderte Klima gemacht werden. Fit für Starkregen, für Trockenheit und auch für die schwerer werdenden Maschinen. Das gelingt mit einer Ackerbaustrategie, die dem Bodenleben immer genug Futter und Ruhe gibt. Außerdem muss das Erlernte aus den Schulen wieder ins Gedächtnis gerufen werden bei der Planung der Fruchtfolgen.

Begrünungen sind der Schlüssel für das Gelingen eines klimaangepassten Ackerbaus. Damit sie einen guten Start haben, muss man schon bei der Herbizidstrategie im vorangehenden Getreide einige Überlegungen anstellen. In der Planung der Herbizide ist auf die Nachbauprobleme Rücksicht zu nehmen. Gut überlegte Produkte, die auf das Unkrautspektrum abgestimmt sind und eine Bekämpfung leichter machen als in der Folgekultur, sind zu wählen.

Bei der Getreideernte ist darauf zu achten, dass das Stroh gut verteilt und für die Bodentiere mundgerecht geschnitten ist. Dazu braucht es gute Häckslermesser und mitdenkendes Bedienpersonal der Maschinen. In manchen Fällen ist es zu überlegen, die Verteilung im Nachhinein mit Strohstriegel zu verbessern oder nachzumulchen. Die ganzflächige Strohdecke verhindert die Verdunstung, reduziert die Bodentemperatur und schützt den Boden bei Wetterextremen.

Am Betrieb Mayr wird je nach Folgefrucht die Begrünung gleich nach der Ernte in die Strohstoppeln gesät. Sollte eine Bearbeitung notwendig sein, wird darauf geachtet, soviel Stroh wie möglich an der Bodenoberfläche zu belassen. 

Ackerbau-Profi

guettler.de

Je früher die Begrünung in den Boden kommt, desto mehr Masse kann man von ihr erwarten. Billige Begrünungsmischungen und schlechte Anbauverfahren machen teure Probleme im Nachhinein. Daher werden gut abgestimmte Mischungspartner mit der Sämaschine in den Boden gebracht. So kann das volle Potential der überlegten Begrünungsmischung ausgeschöpft werden. Schnell keimende und bodenbedeckende Pflanzen wie Buchweizen 15 kg und Senf 0,3 kg unterdrücken das Unkraut und Ausfallgetreide und verhindern die unproduktive Verdunstung. Ackerbohnen 50 kg nehmen den Luftstickstoff auf und bringen diesen nach dem Abfrosten wieder in den Bodenkreislauf zurück. Ölrettich 3 kg muss früh angebaut werden, damit er sicher abfrostet. Er ist mit seiner Wurzel ein starker Leistungsträger einer Mischung und schützt durch die hohe Stickstoff-Aufnahme das Grundwasser. Meliorationsrettich 1 kg hinterlässt nach dem Absterben im Frühjahr große Löcher im Boden. Darin versickert das Wasser schnell. Öllein 20 kg schließt den Boden auf, hinterlässt eine schöne Bodenstruktur und fördert die Mykorrhiza. Sein hoher Ligninanteil trägt wesentlich zum Humusaufbau bei. Nebenbei bedeckt er sehr lange den Boden und ist ein wichtiger Baustein für den Erosionsschutz. 1 kg Kresse dient als Zeigerpflanze bei Herbizidrückständen. Phacelia 3 kg sorgt für den feinen Aufschluss der obersten Bodenschicht. Zu diesen Mischungspartnern kommen je nach Folgekultur noch Sommerwicken, Sonnenblumen oder Ramtillkraut. Teilweise werden abfrostende Begrünungen im Spätherbst mit Grünschnittroggen, Winterwicken, Wintererbsen oder Winterrüben verstärkt. Letztlich müssen alle Horizonte des Bodens durchwurzelt und oberirdisch ein klarer Etagenaufbau des Zwischenfruchtbestands gegeben sein. Je diverser die Mischung, umso sicherer der Bestand und die Leistung. Da der Anbau mit der Sämaschine erfolgt, ist dies auch gleichzeitig die Saatbeetbereitung für die Frühjahrskultur. Diese wird ohne Bodenbearbeitung in den abgefrosteten oder absichtlich grün gehaltenen Bestand gesät. Dabei ist darauf zu achten, dass mit genügend Begrünungsmasse

Scheibenfeld der Sämaschine wird dabei sehr seicht eingesetzt, um das Stroh mit Erde zu mischen. So wird es rasch abgebaut und verhindert die Übertragung von Fusarium an die Nachbaukultur.

Schardruck das Samenkorn in den Boden gelegt, angedrückt und hinterher mit Feinerde wieder bedeckt wird. Die Direktsaat ist manchmal später, Nervosität ist jedoch nicht angebracht. Über den Saattermin entscheidet der Bodenzustand. Der Erfolgsfaktor heißt: Feldaufgang.

Die Erdäpfel werden in einen abgefrosteten Begrünungsbestand gelegt. Der Anbau erfolgt in einer Überfahrt. Dabei wird der Boden bearbeitet, die Erdäpfel gelegt und der Erdäpfeldamm aufgebaut. Zusätzlich werden Zwischendämme gemacht und die Talsohle des Damms mit Hafer begrünt. So entstehen unzählige Auffangbecken am Feld, die das Wasser halten und speichern. Der Hafer stützt durch seine Wurzeln die Zwischendämme und bedeckt den Boden zusätzlich.

Winterweizen wird nach dem Häckseln der Maisstoppeln mit einer Überfahrt angebaut. Das Der Weizen wird auch im Planting-Green-Verfahren direkt in die Begrünung gesät. Diese folgt meist nach dem Winterraps, der zweimal zum Keimen gebracht wird und dann mit schnellwachsenden Begrünungen bestellt wird.

Um den Boden zu schützen, verfügt der Traktor über eine Reifendruckregelungsanlage. Auch die Nutzung des GPS erspart unnötige Überfahrten und hilft, die richtigen Reihenabstände beim Anbau zu erreichen. Die Geräte werden gemeinsam mit einem Partnerbetrieb genutzt. Nur so ist es möglich, auf die neueste Technik zu setzen und die Maschinenkosten zu reduzieren. Auch die verringerten Überfahrten sparen Kosten und Zeit. W

Lorenz Mayr ist Mitbegründer des Vereins Boden.Leben. Er bewirtschaftet mit seiner Familie einen Ackerbaubetrieb im Hügelgebiet des Weinviertels. Auf dem lehmigen Schluff und den schluffigen Lehmböden zieht er alle Register, um das Wasser bei Starkregen unmittelbar in den Boden zu leiten. Seine Fruchtfolge: Erdäpfel, Zuckerrüben, Körnermais, Winterraps und Winterweizen.

HiStick ® Beimpfen mit Knöllchenbakterien als wichtigste Maßnahme im Soja-Anbau

Optimale Stickstoff -Versorgung für Ertrag und Protein mit HiStick ® bereits beim Saatgut schaff en

Spectrum ® Zusätzlicher Baustein für eine Voraufl aufbehandlung Eignet sich sehr gut als Tankmischpartner speziell gegen Amarant, Unkrauthirsen sowie Gräser

Spectrum ® Plus Unkrautbekämpfung im Voraufl auf durch Spectrum ® und Stomp ® Aqua in einem Produkt

Pulsar ®

40 Bewährtes Nachaufl aufprodukt mit guter Wirkung gegen Ambrosia und Schwarzer Nachtschatten

Bewährte BASF-Produkte im Leguminosen Anbau

www.agrar.basf.at

Das Blatt macht den Ertrag!

Fotos: © XXXXXXXXXX Syngenta Agro GmbH Anton Baumgartner Straße 125/2/3/1, 1230 Wien www.syngenta.at

Und das innovativste Fungizid Elatus Era hilft dem Blatt dabei! • Kompletter Schutz fürs Blatt • Zuverlässiger Schutz in allen Situationen • Leistungsstärker im Ertrag

This article is from: