Spielzeitung April Ausgabe - Oldenburgisches Staatstheater

Page 1

Spielzeitung

APRIL 2024

Nun ist sie für einige im Theater endgültig angebrochen: die Zeit des „Zum letzten Mal“. ZlM ist auf den Spielplänen ein geübtes Kürzel; ein bisschen weniger endgültig klingt ZlMidS = Zum letzten Mal in dieser Spielzeit, denn das verspricht ein Wiedersehen, bzw. ein „wieder Sehen“. Für manch eine Sitzung gilt wiederum (inoffiziell) ZlMidT = Zum letzten Mal in diesem Team. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet eine Leporello-Korrekturrunde Wehmut auslösen kann?

Liebes Publikum!

Passend dazu sind in diesen Wochen in Oper und Schauspiel die beiden letzten Premieren, die auf ihre Art die vergangene Dekade theatral beschließen. So wie es immer eine große Frage ist, womit eine Ära beginnt, so ist es nicht weniger wichtig, wie sie endet:

Im Schauspiel ermöglicht eine Adaption von Goldonis ‚Impresario von Smyrna‘, die vergangenen zehn Jahre Revue passieren zu lassen und den systemimmanenten Wandel

und Wechsel der Theaterbranche mit viel Humor zu nehmen.

Die Opernsparte wurde 2014 mit Verdis (und Shakespeares) –über Theater und die Welt philosophierendem – ‚Falstaff‘ eröffnet und sie endet mit Puccinis ‚Trittico‘: einem Dreiteiler über verschiedenartige Möglichkeiten, das Leben musiktheatral aufzugreifen. Der dritte Teil ‚Gianni Schicchi‘ schlägt den Bogen zu Falstaff: Die beiden Titelhelden sind von ähnlichem Schlag, haben ihren eigenen

PREMIEREN IM APRIL

Kopf und viel Witz, sind geradeheraus, authentisch und nur bedingt gesellschaftskonform (Eigenschaften, die im Theater durchaus geschätzt werden). „Lauter Gefoppte“, wie Falstaff lachend konstatiert, finden sich auch in ‚Gianni Schicchi‘ – und es weht ein Hauch von Shakespeare durch den Saal, wenn der Spielführer seine Worte ZlM ans Publikum richtet ...

Ihr Redaktionsteam des Oldenburgischen Staatstheaters

NEWS

Musikverein-Debüt

Mezzosopranistin Marie-Sophie Janke, 2022 Siegerin des „Zukunftsstimmen“-Wettbewerbs von Elina Garanca und in dieser Spielzeit in unserem Opernstudio, debütierte Mitte März in einem Konzert zum 100. Todestag von Gabriel Fauré mit dessen Liederzyklus op. 61 im Wiener Musikverein.

Tanz trifft Malerei

Vier Tänzer:innen der BallettCompagnie Oldenburg zeigen am 8. April um 17 Uhr im ElisabethAnna-Palais in den Räumen der Ausstellung ‚Eckhard Dörr –STADT_LAND‘ klassische Pas de deux aus dem Ballettrepertoire sowie moderne Choreografien von Elizabeth Cohen. Die Kunstgattungen Tanz und Malerei treten in Wechselbeziehung. Der Eintritt ist frei, Spenden sind sehr willkommen. Zwei, die es so nur bei evers gibt.

„Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. “
Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ
Alexanderstraße 53, Oldenburg 04 41 / 8 72 51 Mo. – Fr. 8.00 – 18.00 Uhr Parkplätze im Hof! www.gesunde-schuhe.org OPER 20.04. | Großes Haus IL TRITTICO THEATERVERMITTLUNG 13 04 | Spielraum HERR HÄNGEBAUCHSCHWEIN AHN BOOK KEEN FEST PLANET FREUNDSCHAFT SPARTE 7 19.04. | Exhalle IM OSTEN WAS NEUES THEATERVERMITTLUNG & NIEDERDEUTSCHES SCHAUSPIEL 21.04. | Kleines Haus ROBINSON CRUSOE. ÜBER DAS (ÜBER-)LEBEN

Zwischen Seine-Schifffahrt und Erbschaftsbetrug

…und manchmal kommen sie mitinander ins Plaudern.

FRUGOLA

Wenn Ihr wüsstet, was für feine Sachen in diesem Beutel enthalten sind!

GIORGETTA

Und in der Tüte da?

FRUGOLA

Rinderherz für den Caporale.

GIORGETTA

Dein Kater wird ja ganz schön verwöhnt!

FRUGOLA

Ich träume von einem Häuschen mit einem kleinen Garten: vier Wände, nett und sauber, und zwei Pinien für den Schatten. Mein Alter in der Sonne, Caporale zu meinen Füßen.

GIORGETTA

Mein Traum ist ganz anders! Nur die Pariser Luft belebt und nährt mich! Wenn Michele nur eines Tages dieses elende Vagabundenleben beenden würde! Wie schwer es ist, glücklich zu sein!

LUIGI

Du hast recht, lieber nicht nachdenken, senk den Kopf und krümm den Rücken!

TINCA

Nimm dir ein Beispiel an mir: Trink!

SCHWESTER DOLCINA

Ich habe auch einen Wunsch!

SCHWESTERN

Puccinis ‚Trittico‘ versammelt die unterschiedlichsten Charaktere …

Schwester, wir kenne Eure Wünsche! Etwas Gutes zu essen! Saftiges Obst! Gefräßigkeit ist eine schwere Sünde!

SCHWESTER GENOVIEFFA

Schwester Angelica, und Ihr? Habt Ihr Wünsche?

SCHWESTERN

Wir wissen es, sie hat einen großen Wunsch! Sie möchte Nachricht von ihrer Familie haben. Seit mehr als sieben Jahren, so lange sie im Kloster ist, hat sie keine Neuigkeiten erfahren. Sie scheint ergeben, aber es quält sie sehr.

SCHWESTER ANGELICA

Alles habe ich der Jungfrau geopfert, ja, alles! Aber ein Opfer kann

ich nicht bringen; der sanften Mutter der Mütter kann ich niemals den Gedanken an meinen Sohn opfern! Das kleine Wesen, das man mir entrissen hat! Mein Sohn, den ich nur ein einziges Mal sah und küßte!

MICHELE

Ach ... Jetzt sind die Nächte so kühl, und letztes Jahr, da waren wir noch zu dritt, da stand die Wiege unseres Kleinen.

GIORGETTA

Unser Kleiner! Sei still, sei still!

MICHELE

Sei doch wieder so wie früher. Als du mich noch liebtest!

GIORGETTA

Was willst du! Man wird älter! Ich bin nicht mehr dieselbe. Du hast dich auch verändert.

SCHICCHI

Jaja, so geht es ... Aber was soll man machen? In dieser Welt verliert man und gewinnt.

BETTO

Es gibt Gerüchte! Gestern Abend hieß es beim Bäcker: „Wenn Buoso krepiert …“

GIANNI SCHICCHI

Wenn Ihr Buoso verliert, ist da die Erbschaft!

ZITA

Allerdings! Für die Mönche!

SCHICCHI Aha! Enterbt?

GHERARDO

Ich werde tagelang weinen!

NELLA Tage? Monatelang!

CIESCA Monate? Jahrelang!

RINUCCIO

Es gibt nur einen Menschen, der uns helfen kann.

DIE ANDEREN Wer?

RINUCCIO Gianni Schicchi!

Wer aufmerksam das Programm des Theaters verfolgt, weiß, dass wir bereits einmal das Vergnügen hatten, die Irrungen und Wirrungen von Juzek Kowalski zu verfolgen. Magst du für alle anderen einmal beschreiben, wer Kowalski ist?

Juzek Kowalski ist ein faszinierender Taugenichts, der scheinbar mühelos von einem vergnüglichen Abenteuer ins nächste haarsträubende Missgeschick stolpert und dabei stets ein freches Lächeln auf den Lippen trägt. Unabhängig davon, wie rau das Leben ihn behandelt, gibt Kowalski niemals auf. Er steht beharrlich wieder auf und nimmt weiterhin aktiv am herausfordernden Spiel des Lebens teil.

Seine Erlebnisse in seiner Heimat Polen und während seiner Assimilation in der einstigen DDR teilt er gerne mit anderen Menschen. Dabei variiert sein Erzählstil zwischen humorvoll und unverblümt direkt, je nachdem, welche Aspekte er betonen möchte, um auch diejenigen Sachverhalte klar zu verdeutlichen, die vielleicht zu grob sind, um sie nur mit sanften Worten zu beschreiben.

Wie kam es jetzt zu dem Stück und dem Wunsch, seine Geschichte weiter zu erzählen?

ZITA

Von Gianni Schicchi und seiner Tochter Lauretta will ich nichts mehr hören. Hast du das verstanden?

RINUCCIO

Aber Tante, ich liebe seine Tochter, ich liebe sie!

LAURETTA

Papa, ich will Rinuccio haben!

SCHICCHI

Mädchen, wo ist dein Stolz? Wisch dir die Augen, du würdest in eine Familie von Geizhälsen einheiraten!

LAURETTA

Wenn ich ihn nicht lieben darf, geh ich zum Ponte Vecchio und stürze mich in den Fluss.

ZITA

Ohne Mitgift geb ich meinen Neffen nicht her! — Rinuccio, komm, lass sie gehen. Du würdest dich selbst ruinieren!

RINUCCIO

Gianni Schicchi, rette uns! Dir fehlt es nie an einer guten Idee, einem Einfall, einem Mittel, einem Ausweg, einer Lösung!

SCHICCHI

Dieser Sippe zum Nutzen? Niemals! Niemals! Niemals!

GIORGETTA Schluß jetzt! ST Sippschaften

Im Osten was Neues

Gesine Geppert im Gespräch mit Autor und Regisseur Lukasz Lawicki

Vor zwei Jahren inszenierte ich ‚Tresenpoesie und Proletarierportrait‘, eine szenische Lesung mit Fabian Kulp in der Hauptrolle als Juzek. Fabian hauchte dieser Figur sofort mit der nötigen Gelassenheit und viel Humor Leben ein. Seitdem begleitet uns Juzek und nach dem überaus gelungenen Ergebnis der letzten KowalskiLesung reifte in mir der Wunsch, ein vollwertiges Theaterstück zu schreiben, um das volle Potenzial dieses charmanten Müßiggängers auszuschöpfen.

In der Stückbeschreibung steht, es handele sich um ein fiktionalautobiografisches Stück. Wieviel Fiktion und wieviel Autobiografie warten auf uns?

Im Stoff liegt mehr Wahrheit verborgen als man zunächst annimmt, jedoch weniger als man vermuten könnte. Das Stück ist in zwei Akte unterteilt: Der erste Akt spielt in Polen und beleuchtet Kowalskis frühe Kindheit, während der zweite Akt in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt ist. Beide Akte sind reich an autobiografischen Erlebnissen. Besonders im zweiten Akt handelt es sich beinahe ausschließlich um autobiografisches Material, das meine Sozialisation in den neuen Bundesländern the-

matisiert und sich mit Gewalt sowie der daraus resultierenden Resignation auseinandersetzt.

Das klingt nach sehr ernsten Themen. Dabei ist das Ganze wie eine Komödie angekündigt. Worauf muss ich mich denn einstellen, wenn ich den Abend besuche?

Mit dieser Inszenierung streben wir danach, selbst in den trübsten Momenten eine bunte Blume auf dem Schrottplatz zu finden. Die schlimmsten und gewalttätigsten Ereignisse können mit einer klugen Prise Humor versehen werden, um sie auf der Bühne noch intensiver zu verarbeiten. Wir können nicht den ganzen Tag weinen, daher ist es wichtig, über das Vergangene zu lachen, jedoch ohne es dabei zu verspotten.

Du kritisierst, sowohl mit den erzählten Inhalten als auch im Sprechen zu deiner Biografie die Romantisierung der Nachwendejahre. Ist die Perspektive wirklich so verklärt?

Ja, das ist sie größtenteils. Der „wilde Osten“, die beinahe kurzzeitige Anarchie und Freiheit, die viele beschrieben, verwandelte sich schnell in Resignation und das

Bewusstsein für die harte Realität, die der Kapitalismus mit sich brachte. Die vermeintlich unbeschwerte Zeit war nur für diejenigen reserviert, die „die richtige“ Hautfarbe und den „richtigen“ Pass hatten! Wenn du neu dazukamst oder nicht „arisch“ genug warst, bekamst du Prügel. So einfach ist das. Die sogenannten Baseballschlägerjahre sind aus meiner Sicht ein popkultureller Begriff, der diese Zeit aus deutscher Perspektive mit einem romantischen Schleier überzieht und damit die Gewalt und Brutalität, die diese Ära prägte, versteckt.

Die Gewalt gegen Migranti:innen hat eine traurige Kontinuität in Ost- wie in Westdeutschland. Nimmst du die Gewalt in Ostdeutschland als eine Folge des Wegschauens und des strukturellen Rassismus in den Nachwendejahren war?

Ja und nein. Ich überlasse simple Erklärungen für komplexe Sachverhalte, die Ressentiments gegenüber Gruppen von Menschen schüren, den Faschist:innen. Es ist naheliegend, aber die Antwort ist nicht so einfach. Jedoch sehe ich einen Zusammenhang zwischen der Kontinuität der Gewalt und den Wahlergebnissen, die ich so

unterschreiben würde. Heute wird nichts gesehen, morgen werden Menschen deportiert und übermorgen waren alle entweder im Widerstand oder haben von nichts gewusst. Ob Ost oder West, spielt dabei keine Rolle, es handelt sich um ein bundesweites menschliches Fehlverhalten.

Und zu guter Letzt: Wie kommt Juzek Kowalski darauf, dass er der beste Küsser sei? Und welche Beweise hat er dafür?

Juzek ist nicht nur ein besonders guter Küsser, er ist auch der letzte ehrliche Typ Oldenburgs. Wirklich! Wenn nicht sogar ganz Niedersachsens.

Juzek, ein Arbeiter der Liebe, der stets für das Richtige kämpft, genießt seit Jahren internationale Anerkennung als herausragender Küsser. Sein Sieg beim einmaligen Internationalen postsozialistischen Kusswettbewerb in Bratislava im Jahre 1999 hat ihm den ersten Platz eingebracht und ihn somit für alle Zeiten zum besten Küsser der Welt gemacht — das steht außer Frage! Wer was anderes behauptet, der lügt und hat keine Ahnung vom Küssen. GG

2 Spielzeitung APRIL 2024
„Theater ist wie Silvester“

Zum Welttag des Theaters für junges Publikum haben wir Kinder und Jugendliche gefragt: Was bedeutet Theater für Dich?

Jährlich am 20.03. feiert die ASSITEJ (die internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche) den Welttag des Theaters für junges Publikum. Das Motto: Take a child to theatre today, so they can see, hear, feel, think and imagine („Geh mit einem Kind ins Theater, sodass es sehen, hören, fühlen, denken und fantasieren kann“). Von der Wirkung, die Theater auf Heranwachsende hat, sind wir längst überzeugt. Doch noch besser können es Kinder und Jugendliche selbst beschreiben! Wir haben sie gefragt, was Theater für sie bedeutet. Das sind die Antworten:

Theater ist für mich, sich selbst verlieren und neu finden, neu erfinden.

Lina

Theater ist für mich, sein Innerstes zu entdecken, sich ohne Regeln zu bewegen und zu sprechen, frei zu sein von Erwartungen und das Leben in einer ehrlichen Weise darzustellen.

Theater ist für mich der Ort, an dem meine ganzen Sorgen, der Schulstress und alle noch so kleinen Probleme vergessen werden und Raum für Kreativität, gemeinsamen Spaß, Leidenschaft und Teamwork geschaffen wird.

Fabienne

Theater ist für mich, in eine Welt einzutauchen in der man entweder alle anderen oder einfach nur man selbst sein kann.

Julith

Theater ist für mich, dass die Zeit stehen bleibt, sich nur noch die Welt der Fantasie weiterdreht.

Nika

Theater ist für mich eine Leidenschaft, Fantasie und Kunst.

Melissa

Theater ist für mich wie Silvester: bunt, lustig, spannend und am Ende gehe ich happy ins Bett.

Karoline

Theater ist für mich Spaß, Freude und seine Ideen in die Tat umzusetzen.

Lara

Theater ist für mich das Entdecken von neuen Emotionen, Persönlichkeiten und neuen Seiten von sich selbst und dass man Sachen macht, die man normalerweise im Alltag nicht tun würde.

Lucia

Theater ist für mich Freude, Spaß und Verbundenheit.

Hanna

Vielleicht können diese Worte ja ein Impuls sein, selbst mal wieder mit einem Kind ins Theater zu gehen – ganz egal ob eigenes Kind, Enkelkind, Patenkind, Nachbarskind, Freundeskind, Babysitterkind, Schulklasse, Sportgruppe oder im Herzen Kind Gebliebene! Die unmittelbaren Reaktionen und die Gespräche im Nachgang werden Sie sicherlich überraschen. FS

Kinderclub

Herr Hängebauchschwein

Premiere 13.04. | 14 Uhr Spielraum

Käfer, Frösche, Schnecken — alles schon gehabt. Am liebsten hätte ich einen Hund. Wenn ich verspreche, stets mein Zimmer aufzuräumen und den Müll rauszutragen, kriege ich dann einen?

R Karagöl A Castillo mit Karoline Becker, Emilia Beerweiler, Jule Braa, Neele Hagens, Livia Keen, Tea Langovic, Mieke Leßmann, Melissa Mehl, Louisa Rath,Mathilde Vogel

D• Kinderclub Premieren •

Kinderclub Ahn Book keen Fest

Premiere 13.04. | 16.30 Uhr Spielraum

Die große Party steht bevor! Gleich wird aus dem Freund:innenbuch enthüllt, wer den höchsten Freundschaftsscore und somit gewonnen hat. Doch wo ist das Buch und was finden die Freund:innen auf der Suche danach?

R Balzert, Frers A Castillo mit Klara Grape, Reena Hagens, Pia Henkel, Vera Hertfelder, Johanne Kramer, Martje Kropp, Joshua Röhling, Meja Sitzmann

Kinderclub Planet Freundschaft

Premiere 13.04. | 19 Uhr Spielraum

Auf dem grauen Planeten herrscht Trübsal. Dann landet ein kunterbuntes Wesen in der Ödnis. Die Menschen verbringen auf einmal Zeit miteinander, lachen, werden farbenfroher. Doch sollte nicht alles so bleiben, wie es ist? Das Neue ruft Neider hervor …

R Beck, Ströer A Castillo mit Amira Anton, Johan Deeg, Aze Emek Kanar, Antonia Germer, Mia Heldens, Lara Hogelücht, Matteo Höllge, Marlene Ibbeken, Nika Kämmerer Nieke Krebs, Martha Meinjohanns, Hanna Parchert

„Opernsingen ist ein Höchstleistungssport“

ie Mezzosopranistin Marie-Sophie Janke und der Tenor Gabe Clarke, beide Mitglieder des Opernstudios, stehen zurzeit in ‚Peter Grimes‘ und ‚The Crash‘ sowie ab dem 20. April in ‚Il Trittico‘ auf der Bühne. Im Gespräch mit Vanessa Clavey erzählen sie über die Arbeit im Opernstudio, den Alltag am Theater und die besonderen Herausforderungen einer Uraufführung.

Was sind die wertvollsten Erfahrungen, die ihr bisher gesammelt habt?

Gabe Clarke: Die Arbeit in diesem Opernstudio ist mehr mit der Arbeit in einem normalen Festvertrag vergleichbar als in anderen Opernstudios. Wir haben hier die Möglichkeit, viele Rollen zu singen, auch größere Partien, und dadurch unser Repertoire zu erweitern. Dabei lernen wir ganz viel von erfahrenen Kolleg:innen auf der Bühne. Ich habe hier schon viele Rollen gesungen, die ich mir alleine nicht ausgesucht hätte, aber über die ich immer sehr dankbar war, weil mich jede Partie sängerisch weitergebracht hat. Ich habe aber auch gelernt, freundlicher mit mir zu sein, wenn es mal nicht rund läuft. Opernsingen ist ein Höchstleistungssport, da gehört es auch dazu, mal einen schlechten

Tag zu haben. Damit kann ich mittlerweile viel besser umgehen. Ich freue mich, jeden Tag ins Theater zu kommen und Zeit mit unseren Kolleg:innen zu verbringen, sie sind wie eine Familie für mich. Es ist eine Ehre, hier singen zu dürfen.

Marie-Sophie Janke: Meine Rolle in ‚Peter Grimes‘ ist eigentlich weit weg von allem, was ich bisher gesungen habe. Es war aber eine tolle Erfahrung und eine ganz andere Art von Schauspiel. Wir dürfen hier mit unterschiedlichen Regisseur:innen und Dirigenten arbeiten, Musik kennenlernen, die nicht zum Standardrepertoire gehört, und Partien singen, die für uns später bestimmt wichtig sein werden; das ist ein großes Geschenk. Es tut mir total gut, so viel auf der Bühne

zu stehen, zu proben und Vorstellungen zu singen; das gibt mir Routine und Selbstvertrauen. Und das Ensemble hier ist eine große Inspiration. Aus allen Gesprächen mit meinen Kolleg:innen kann ich etwas für mich mitnehmen. Ich bin wirklich happy mit dem, was wir hier lernen.

Eine eurer vielen Produktionen ist die Kammeroper ‚The Crash‘, die im April noch zweimal auf dem Spielplan steht. Wie war es für euch, an einer Uraufführung beteiligt zu sein?

MSJ: Bei einer Uraufführung weiß man eigentlich gar nicht, worauf man sich einlässt. Man hat zwar die Noten und das Libretto, aber man kann sich keine Aufnahme anhören, kein Video anschauen; man

weiß noch nicht, was am Ende rauskommen wird. Diese Entwicklung durchzumachen ist etwas ganz Besonderes.

Ist es ein Vertrauensbeweis, für eine Uraufführung ausgewählt zu werden?

MSJ: Da spielt Vertrauen definitiv eine große Rolle. Jedes Mal, wenn jemand diese Oper nun hört, sind wir diejenigen, die sie zum ersten Mal gesungen haben, das ist schon sehr aufregend für uns.

GC: Mich hat es viel nervöser gemacht, vor dem Komponisten zu singen. Die Partie des Peter Zilko ist musikalisch extrem anspruchsvoll und war anfangs eine Herausforderung für mich. Ich habe dann viel mit dem Komponisten geredet, das ist ja meistens gar nicht mehr möglich, und ich war überrascht, wie flexibel er war, als ich gefragt habe, ob wir manche Stellen ein bisschen ändern können. Das war eine gute Zusammenarbeit für beide Seiten.

Was ist das Besondere an den Rollen in ‚The Crash‘?

GC: Die Figuren in der Oper kommen aus unterschiedlichen sozialen und ökonomischen Klassen. Alle versuchen zunächst, den einfachsten Weg aus der Misere zu

finden, mit der Macht bzw. den Möglichkeiten, die sie haben. Insgeheim träumen alle aber von einem ganz anderen Leben.

MSJ: Ich finde die Entwicklung der Charaktere interessant. Alle Figuren in dieser Oper haben so viele unterschiedliche Facetten und Eigenschaften, die wir in dem Probenprozess gemeinsam erarbeitet haben und die sie zu komplexen Charakteren machen. Dadurch kann sich, glaube ich, jede:r zu einem gewissen Teil in den Figuren wiederfinden.

Warum sollte man ‚The Crash‘ unbedingt gesehen haben?

MSJ: Mir gefällt, dass das Bühnenbild stark an Film erinnert. Außerdem zeigt die Produktion, wie auch aktuelle politische und gesellschaftliche Themen in einer Oper verhandelt werden können. Es ist wirklich eine coole Story mit toller Musik.

GC: Ein Freund von mir beschrieb die Oper als Sitcom mit ernstem Inhalt. Das fand ich total passend. Eigentlich geht es um ein sehr dramatisches Thema, das auf ironische und humorvolle Weise erzählt wird und auch im Nachhinein noch zum Nachdenken anregt. VC

3 Spielzeitung APRIL 2024
Marie-Sophie Janke und Gabe Clarke über das Opernstudio und die Herausforderungen von ‚The Crash‘ Gabe Clarke und Marie-Sophie Janke alias Peter und Agata (beide rechts) stoßen auf eine neue Luxusimmobilie an.

Überlebenswichtig

Nora Hecker und Hanna Puka zu der STADT:ENSEMBLE Produktion ‚Robinson Crusoe. Über das (Über)Leben‘

Nora Hecker wurde im Ruhrgebiet geboren und genoss dort schon früh die vielfältige Theaterlandschaft. Nach einem Auslandsaufenthalt in Luxemburg studierte sie Angewandte Theaterwissenschaften und Anglistik in Strasbourg, dann Germanistik und Theaterwissenschaft in Bochum. Bereits während des Studiums inszenierte Hecker in der freien Theaterszene eigene Stücke. Sie hospitierte und assistierte u. a. am Staatstheater Hannover, am Jungen Schauspiel Düsseldorf und am Schauspiel Zürich. Von 2013 bis 2015 war sie am TPT in Altenburg/Gera als Dramaturgin für Schauspiel und Puppentheater engagiert und arbeitete u. a. in einer internationalen Koproduktion mit einem Theater in Burkina Faso zusammen. Seit der Spielzeit 2022/23 leitet Hecker als Dramaturgin und Theatervermittlerin das Niederdeutsche Schauspiel am Oldenburgischen Staatstheater. Seit der Spielzeit 2023/24 übernimmt sie außerdem gemeinsam mit Hanna Puka die Leitung der neu gegründeten Bürger:innenbühne am Oldenburgischen Staatstheater, das Stadt:Ensemble Oldenburg.

Hanna Puka arbeitet seit 2006, nach dem Studium der Szenischen Künste an der Universität Hildesheim und an der Université Aix/Marseille, als Theaterpädagogin und Regisseurin am Oldenburgischen Staatstheater und realisiert Projekte, Stückadaptionen und –entwicklungen mit nicht-professionellen Schauspieler:innen aller Altersstufen. Mittlerweile hat sie über 30 Produktionen und Uraufführungen entwickelt, wie z. B. ‚Die Allbeschenkten‘ (2012) ‚Jugend ohne Gott‘ (2016), ‚Unser Erbe‘ (2018), ‚Als wir träumten‘ (2018), ‚Begegnungen | Intersections‘ (2021), ‚Törless‘ (2021), ‚Zutritt gesucht!?‘ (2022), ‚Lehr|Kraft‘ (2022), ‚Am Weltenrand‘ (2023) und ‚Die Troer:innen‘ (2023). Ihre Inszenierungen wurden mehrfach ausgezeichnet und zu verschiedenen Festivals eingeladen, wie zum Beispiel zum Theatertreffen der Jugend, Deutschen Kindertheaterfest, Schultheater der Länder oder dem Bundestreffen „Jugendclubs an Theatern“. Seit der Spielzeit 2023/24 hat sie außerdem gemeinsam mit Nora Hecker die Leitung der neu gegründeten Bürgerbühne am Oldenburgi-

schen Staatstheater, das Stadt:Ensemble Oldenburg inne.

Wieso habt ihr euch für den Stoff ‚Robinson Crusoe‘ entschieden?

Thematisch wollten wir uns zunächst damit beschäftigen, wie Menschen damit umgehen, wenn ihnen plötzlich die gewohnten zivilisatorischen Strukturen entzogen sind. Im Hinterkopf hatten wir die Themen „Mensch und

Uns ist sehr bewusst, aus welcher Zeit heraus und unter welchen Umständen Robinson Crusoe geschrieben wurde. Und Daniel Defoe war schon einer der kritischeren Autoren der Zeit, der bereits vieles in Frage gestellt hat. Uns war klar: die Freitag-Figur und das Thema des europäischen Kolonialismus sind die beiden größten Herausforderungen des Romans. Zugleich wollten wir von Beginn an nicht den Roman selbst auf die Bühne bringen, sondern

Warum bleibt es bei dem Namen Robinson Crusoe, wenn ihr euch nicht so sehr an dem Roman orientiert?

Das ist eine gute Frage. Wir orientieren uns schon an dem Roman. Die Namensfrage hat zum Teil ganz pragmatische Gründe: zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Stücke ist man bei einer Stückentwicklung noch nicht so weit, inhaltlich viel sagen zu können. Wir hatten lediglich die Vor-

Natur“, „Überleben“ und „Einsamkeit“. Auf ‚Robinson Crusoe‘ sind wir über Umwege gekommen. Bei der letzten Spielzeitplanung hatten wir noch ‚Herr der Fliegen‘ vorliegen, ein großartiger Roman für potenziell viele Spieler:innen. Hierfür die Bühnenrechte zu bekommen war aber nicht möglich. Robinson Crusoe als bekannter Abenteuerroman lag dann nahe, brachte aber natürlich zusätzlich einen anderen Themenkomplex mit, den wir auch berücksichtigen mussten.

Wie geht ihr mit Themen wie Kolonialismus, Rassismus und der einseitigen Perspektive Robinsons im Roman um?

uns ganz frei die Elemente daraus nehmen, die unsere Spieler:innen interessieren.

Es handelt sich ja um eine Stückentwicklung, die auch stark von den Teilnehmenden abhängig ist. Die europäisch geprägte Sicht im Roman wollten wir aber natürlich nicht ausklammern, aber auch keinen moralischen Zeigefinger erheben. Unsere Mittel der Wahl sind ein diverses Ensemble, Humor und eine freie Umschreibung des Stoffs. Und wir hoffen, dass das Rezept am Ende des Tages aufgeht.

Gesprächsstoff

lage und wussten, dass wir dazu ein Stück entwickeln würden. Das findet sich ja im Untertitel wieder. Den Titel noch im Laufe der Probenarbeit zu ändern, ist insofern schwierig, als dass das Stück im Rahmen der Abos läuft – so viel Verwirrung wollten wir unseren Abonnent:innen nicht zumuten. Im Nachhinein hätten wir vielleicht zusätzlich zu dem Untertitel noch einen anderen Titel gefunden, aber mit manchen Dingen muss man leben.

Was ist euch bei der Stückentwicklung wichtig?

Uns ist wichtig, dass die Teilnehmenden sich im Stück wiederfin-

Die literarische (Wieder-)Entdeckung des Monats von Anna-Teresa Schmidt

Auch die Mitarbeiter:innen des Staatstheaters freuen sich immer wieder, wenn sie in unserer Büchertauschzelle vor dem Haupteingang Besonderes entdecken:

Achtzehn Jahre alt ist Patrick Leigh Fermor, als er sich im Jahr von Hitlers Machtergreifung aufmacht, Europa zu erkunden. Sein Ziel Konstantinopel vor Augen, wandert er von Hoek van Holland

rheinaufwärts. Durch verschneite Städte, durch Wiesen und Wälder geht die Reise. Köln, Heidelberg, Bruchsal, Augsburg, Ulm, Wien und Prag – in seiner poetischen und präzisen Sprache lässt Patrick Leigh Fermor vor unserem inneren Auge noch einmal das alte Europa auferstehen, das wenige Jahre später in Schutt und Asche versinken wird.

den und sich als Teil dessen fühlen. Es liegt uns fern, den Spieler:innen etwas aufzuzwingen, was sie nicht verstehen oder mit dem sie nicht mitgehen. Wir haben hier eine Gruppe mitdenkender Menschen, die ihre eigene Haltung ausdrücken und mitteilen – das war von Beginn an Teil des Probenprozesses. Natürlich ist es bei einer so großen Anzahl an Spieler:innen herausfordernd, allen gleichermaßen gerecht zu werden, aber wir haben uns bemüht, jede:n in dem zu fördern, was er oder sie mitbringt.

Wird viel aus dem Handlungsstrang des Romans übernommen?

Die Abenteuergeschichte, dass eine Person an einem einsamen Ort strandet und dort überleben muss, ist die Kernthematik. Diesen Bogen haben wir grundsätzlich so übernommen, das heißt das Grundgerüst des Romans bleibt im Grunde wie in der Vorlage und wurde durch uns neu gefüllt.

Inwiefern wird Musik in eurem Stück eingesetzt?

Wir haben sowohl Musik aus der Dose als auch einen tollen Livemusiker, Jens Marnowsky, der auf der Bühne am Piano sitzt und für uns Stücke komponiert hat. Zugleich ist er als Spieler auf der Bühne zu sehen. Insgesamt darf man mit einigen rhythmischen und livemusikalischen Stellen rechnen an diesem Abend.

Euer Untertitel lautet ja ‚Über das (Über)-Leben‘. Was genau erzählt ihr damit? Was versteht ihr darunter?

Das Leben und Überleben ist ja unsere Hauptaufgabe während unserer Zeit hier zwischen Geburt und Tod. Wie machen wir das, wie schaffen wir das? Woher nehmen wir unsere Kraft, wie gehen wir mit uns selbst um und welche Energien mobilisieren wird, um weiter (gut) leben zu können? Wie überleben wir große und kleine Krisen und Katastrophen und wie entwickeln wir uns dadurch und währenddessen? Das sind Fragen, die wir uns gestellt haben.

Die Fragen stellte Jefke Popken

Patrick Leigh Fermor gilt als einer der bekanntesten englischsprach-igen Reiseschriftsteller. In Deutschland ist er hingegen kaum bekannt. Im Zweiten Weltkrieg organisierte er für den englischen Geheimdienst auf Kreta den Widerstand gegen die Deutschen.

‚Die Zeit der Gaben‘ ist ein Buch, dessen Protagonisten man so sehr beneidet, dass man auf der Stelle

mit ihm tauschen möchte. Jeder, der das Gefühl von Fernweh kennt, beneidet Patrick Leigh Fermor – um seinen Mut, seine Tollkühnheit und um die unzähligen Erlebnisse, die er auf seiner Reise macht. Auf jeden Fall ein Leseerlebnis wert!

4 Spielzeitung APRIL 2024
Probenfoto, Bredbeck 2024

„Ich fühle mich wie eine Astronautin“, sagt eine Tänzerin, nachdem sie in den Ganzkörperanzug geschlüpft ist, der mit zahlreichen Reißverschlüssen versehen ist für Kammern, durch die Kabel laufen, die mit Sensoren an mehreren Körperpunkten verbunden sind. Mit Hilfe eines kleinen Kästchens werden dann über Bluetooth die gesammelten Daten an ein Computersystem gesendet. Mir kam eine Art fancy Aerobic-Ausrüstung aus den 1980ern in den Sinn, besonders wegen der breiten schwarzen Stirnbänder, die dazu da sind, den Kopfsensor zu halten, der den Avatar-Figuren auf dem Bildschirm den Kopf aufsetzt. Das im Ballettsaal ungewohnte Outfit macht es möglich, erstmals aufzuzeigen und zu messen, was mit dem Körper beim professionellen Bühnentanz passiert.

Frau Prof. Dr. Dr. Wanke ist Fachärztin für Plastische Chirurgie und Sportmedizin und am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Goethe-Universität Frankfurt tätig. Außerdem ist sie Gründungsmitglied von ta.med e.V., der seit 1997 weltweit größten nationalen Organisation für Tanzmedizin. Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt der Prophylaxe von Verletzungen.

Ihr aktuelles Projekt wird unterstützt von den Landesunfallkassen in Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, die festgestellt haben, dass ihnen noch zu wenig Kenntnisse über die Belastungen im Bühnentanz vorliegen, um Arbeitsunfälle gut einordnen zu können und Reha-Programme zu entwickeln.

Das Team der Uni Frankfurt ist mit viel technischem Equipment nach

SBewegungsmuster im Bühnentanz

Die BallettCompagnie Oldenburg nimmt an tanzmedizinischer Studie teil.

Oldenburg angereist, weil „ich weiß, dass die BallettCompagnie Oldenburg über eine ausgezeichnete Tanztechnik verfügt und das im Klassischen Ballett sowie im zeitgenössischen Tanz“, so Frau Wanke. Ballettdirektor und Chefchoreograf Antoine Jully hat für die Studie eine Abfolge von verschiedenen typischen Bewegungselementen zusammengestellt, wie sie in der täglichen Class trainiert werden: unter Anleitung der Ballettmeisterin Keiko Oishi zunächst an der Ballettstange und dann im Raum mit dem langsam gedehnten Adagio, Drehungen sowie kleinen und großen Sprüngen. Außerdem werden Pas de deux-Sequenzen aus der aktuellen Choreografie ‚Fearful Symmetries‘ mit und ohne Spitzenschuhen gemessen sowie Hebefiguren und schließlich eine freie Improvisation mit weichen Bewegungsmustern analysiert.

Das Ballettensemble wird in Zweier-Gruppen vermessen und alle bringen viel Geduld mit, wenn von den Doktoranden aus Frankfurt gemeldet wird, dass sich ein Sensor gelöst hat und der Avatar im Computer plötzlich unvollständig oder gar nicht mehr zu sehen ist, deshalb nachjustiert und eine Übung wiederholt werden muss. Faszinierend ist, dass man selbst an den Avataren ablesen kann, wer gerade tanzt, die physische Bewegung lässt sich gut abbilden. Trotzdem gehen auf dem Bildschirm natürlich die Bewegungsqualität und vor allem die Energie und Ausstrahlung verloren, die beim Live-Erlebnis im Ballettsaal oder auf der Theaterbühne die Faszination des professionellen Tanzes ausmachen. So findet die „wissenschaftliche Class“ auch nicht zu Live-Musik statt, damit für alle Paare exakt die gleichen und damit wissenschaftlich aus-

wertbaren Bedingungen herrschen, für die auch die Anonymisierung der Daten und damit des Tanzes erforderlich sind.

Der ganze Prozess wird von einem Team des Deutschen Tanzfilminstituts unter der Leitung von Heide-Marie Härtel begleitet. Mit zahlreichen Kameras wird jede Phase der Studie aufgenommen und so aufbereitet, dass auch Nichtwissenschaftler:innen die Ergebnisse nachvollziehen können. Der fertige Film wird später auf youtube öffentlich zugänglich gemacht. TH

Grün und Braun?

Zum Diskursgewitter ‚Ökologie von Rechts: Rechtsextreme Ideologien im Natur- und Umweltschutz‘

chon seit einiger Zeit beschäftigen sich Sparte 7 und die Koordinationsstelle Kirche und Gesellschaft mit den Zusammenhängen von Umwelt- und Klimafragen und rechtsextremer Ideologie. Unter anderem wurde der Dokumentarfilm „Stumpfe Sense – scharfer Stahl. Bauern, Industrie und Nationalsozialismus“ (1990) gesichtet. Auf den ersten Blick scheint der Zusammenhang von Naturschutz und Rechtsextremismus vielleicht erstaunlich, doch bei näherer Betrachtung wird schnell klar, dass rechtsex-treme Tendenzen und Ideologien mit Umweltschutz vereinbar sind. Und bei allem Erschrecken sickert rechtes Gedankengut allmählich auch in Bereiche, wo man es zunächst nicht vermuten würde. Umweltschutz kann bekanntlich auch ein tief konservatives Thema sein, das bereits zur Nazizeit für Propagandazwecke genutzt wurde. Rechtsextremist:innen und Rechtspopulist:innen instrumentalisieren das Thema für sich und verschärfen dabei Zielkonflikte, z. B. zwischen dem Ausbau erneuerbarer

Energien und Artenschutz. Um die historische Verwobenheit und aktuelle Tendenzen des Themas öffentlich diskutieren zu

können, haben Koordinationsstelle und Sparte 7 für ihr gemeinsames Format ‚Diskursgewitter‘ nun FARN eingeladen.

Die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz – kurz FARN – wurde im Oktober 2017 von den Naturfreunden und der Naturfreundejugend gegründet. Sie untersucht historische und aktuelle Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten und völkischen Strömungen. Dabei werden biologistische und rassistische Kontinuitäten im Naturund Umweltschutz sichtbar. An diesem Abend soll für rechtsextreme und menschenverachtende Ideologien und Denkmuster im Natur- und Umweltschutz sensibilisiert werden und es werden demokratiefördernde Gegenentwürfe aufgezeigt. Mit dabei ist unter anderem JANUN e. V. Oldenburg. JANUN steht für Jugend Aktion Naturund Umweltschutz Niedersachsen e. V. Es ist ein landesweites Netzwerk der Jugendverbände, Jugendumweltbüros, Projektwerkstätten und freien Gruppen im Natur- und Umweltschutz in Niedersachsen und als solches in Deutschland einzigartig. Im

Netzwerk engagieren sich Jugendliche von 12 bis 27 Jahren mit einer großen Bandbreite an Themen und Aktivitäten. Dabei organisieren sie sich basisdemokratisch und fordern unter anderem eine dezentrale Energieversorgung zu 100% aus regenerativen Energiequellen, die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit, den sofortigen Kohleausstieg und einen in allen Belangen sparsamen und sozial gerechten Umgang mit Energie. JANUN setzt sich darüber hinaus für Ernährungs- bzw. Saatgutsouveränität ein und wünscht sich ein Wirtschaften, das nicht auf Ausbeutung und Konkurrenz beruht und die Begrenztheit von Ressourcen aller Art berücksichtigt. Ihr Ziel ist das größtmögliche Gemeinwohl unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse. VK

Diskursgewitter ‚Ökologie Von Rechts: Rechtsextreme Ideologien Im Natur- Und Umweltschutz‘ 24.04.

5 Spielzeitung APRIL 2024
|
| 20 Uhr
Exhalle
Echte Tänzer und Avatare während der Messungen

Das Musiktheaterprojekt am Institut für Musik der Uni Oldenburg wird in einer umfassenden Kooperation mit der Hochschule für Künste Bremen, der IGS Flötenteich sowie mit dem Oldenburgischen Staatstheater im Rahmen von „klangpol –Netzwerk Neue Musik Nordwest“ realisiert.

„Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.“

Das fragmentarische Drama ‚Woyzeck‘ von Georg Büchner wird verknüpft mit der refragmentarisierten Oper ‚Wozzeck‘ von Alban Berg sowie bereichert u. a. durch Ausschnitte der‚Woyzeck‘-Bühnenmusik von Tom Waits und anderer musikalischer Komponenten. Ein kooperatives Musiktheaterprojekt wird aus sehr unterschiedlichen Anteilen „zusammengeflickt“, musikalisch als Rekomposition des Composer-Performers Krystoffer Dreps realisiert und an drei Orten mit Schüler:innen, Musik- und Gesangsstudierenden sowie Profis aus dem klangpol-Netzwerk aufgeführt.

In beiden Werken (‚Woyzeck‘ und ‚Wozzeck‘) werden gesellschaftliche Machtstrukturen auf eindringliche Weise thematisiert: Woy/zzeck ist die bekannte Geschichte eines einfachen Soldaten, der gesellschaftlichen Unterdrückungsmechanismen zum Opfer fällt, der gedemütigt wird durch medizinische Experimente an seinem Körper und Geist und den die Untreue seiner Frau Marie letztlich in den Wahnsinn treibt. Seine Unterdrückung und Ausbeutung durch die herrschenden Institutionen spiegelt die Aus -

Woy/zzeck – Eine Flickoper

Ein Musiktheaterprojekt der Uni Oldenburg

wirkung von Machtungleichgewicht auch im Leben von heutigen Individuen wider. Nicht nur der Inhalt des Musiktheaters kann als Synthese mehrerer „Flicken“ verstanden werden, sondern auch die kooperative Arbeitsweise im Projekt. Im gemeinsamen Prozess treffen die Schüler:innen des Darstellenden

Spiel Kurses (Jahrgang 12) der IGS Flötenteich Oldenburg, Teilnehmende eines Seminars an der Uni Oldenburg sowie Gesangsstudierende der Hochschule für Künste Bremen auf ausgewählte Profi-Musiker:innen aus dem klangpol-Netzwerk. Die musikalische Leitung liegt in der Hand von Felix Schauren vom Oldenburgischen Staatstheater, Projektleitung und Regie bei Volker Schindel, unterstützt durch Studierende der Uni Oldenburg sowie durch den Schauspieler, Sprech- und Körperdozenten

René Schack.

Die Schüler:innen an der IGS Flö-

tenteich arbeiten seit Beginn des Schuljahrs 2023/24 mit dem Dramenfragment ‚Woyzeck‘, welches auch zentrales Abiturthema in 2024 ist. Sie studieren mit ihrem Lehrer Arne Kreye signifikante Motive, Szenen und improvisatorische Zugangsweisen ein, die im Dialog mit den Studierenden der Uni Oldenburg und ihrem Dozenten Volker Schindel weiterentwickelt und in die Arbeit des künstlerischen Teams in die Re-Komposition eingespeist werden.

Um der Komplexität der Umarbeitung der musikalischen Vorlagen von Alban Berg, Tom Waits und anderen gerecht zu werden, erging im Rahmen des Projekts ein (Re-) Kompositionsauftrag an den Composer-Performer Krystoffer Dreps, wodurch die musikalische Grundlage für diesen abendfüllenden Musiktheaterabend geschaffen wurde. Partiturfixierte Musik trifft auf improvisierte Musik und Electronica,

thematisch verknüpft im musiktheatralen Setting der Flickoper. Die musikalischen Umarbeitungen und Re-Kompositionen wurden in gezielten Vorproben mit den Profi-Musiker:innen erprobt und schrittweise verdichtet. Parallel wurden an der Hochschule für Künste Bremen unter Leitung von Prof. Maria Kowollik ausgewählte Partien durch die fortgeschrittenen Gesangsstudierenden erarbeitet. Die verschiedenen Bestandteile werden in der Endprobenphase im April zusammengeführt und münden in der Gesamtinszenierung, die ihre Orientierung auch im themati-

„If there's one thing you can say about mankind, there's nothing kind about man.”
(Kathleen

schen Rahmen der Tagung in Rheinsberg findet.

Die Aufführungen

Die Premiere findet am 21.04. um 17 Uhr in der Aula (A11) der Uni Oldenburg statt, die zweite Vorstellung findet am 27.04. um 18 Uhr im „SPEICHER XI A“ an der HfK Bremen statt. Außerdem ist die Produktion am 31.05. um 19:30 Uhr im Schlosstheater Rheinsberg als Gastspiel im Rahmen der Tagung „Stimme.Macht. Spiele“ der AG Musiktheater der ASSITEJ Deutschland mit der BAJMT (Bundesakademie für Junges Musiktheater) eingeladen. Karten für die Vorstellungen sind zum Preis von 10.-/5.- € jeweils an der Abendkasse erhältlich oder können unter kbb@uol.de reserviert werden.

Weitere Informationen über das Projekt unter: uol.de/flickoper

Ein Beitrag von Wiebke Hermsteiner und Volker Schindel

Ballettwerkstatt zu

Kratt

Ballettwerkstatt

19.04. | 18.30 Uhr | Probenzentrum freier Verkauf

Premiere KRATT

11.05. 19.30 Uhr im Großen Haus

Jully

6 Spielzeitung APRIL 2024
Antoine Jully kreiert für die BallettCompagnie Oldenburg ein Handlungsballett in vier Akten zu Eduard Tubins Ballettmusik. erzählt choreografisch eine neue Geschichte im Spannungsfeld zwischen Volksglauben, Phantasie und Realität über die Figur Kratt aus der estnischen Märchen- und Sagenwelt. In der Ballettwerkstatt gibt er bereits einen Einblick in die Proben für die Premiere im Großen Haus am 11. Mai.

Paul Kornfeld hat sich seine erste Beschäftigung am Theater ausgedacht. Als er 1914 seinen Geburtsort Prag verließ und nach Frankfurt am Main zog, erzählte er seinen Eltern, er würde dort als Dramaturg am Schauspielhaus anfangen. Aus den Bühnenjahrbüchern lässt sich zwar auch in den folgenden Jahren keine Anstellung am Frankfurter Schauspielhaus ableiten, Stücke von ihm kamen aber durchaus dort zur Aufführung.

1927 wurde er dann doch Dramaturg, am Hessischen Landestheater Darmstadt. Für dieses Theater besorgte er 1928 eine Übersetzung und Bearbeitung von Carlo Goldonis Stück ‚Der Impresario von Smyrna‘ (1759). Goldoni beschreibt darin Theaterschaffende, die auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. Sie sind in einem Gasthaus in Venedig abgestiegen und warten auf ein Wunder – oder viel -

Impresario-Gedanken

Der Dramaturg Paul Kornfeld als Wegbereiter der ‚Impresario‘-Premiere

mehr auf den entscheidenden beruflichen Kontakt zu einem Impresario (einem Intendanten), der ihnen gute Rollen und eine annehmbare Gage bieten kann. Mit Kornfelds Übersetzung dieses Stückes arbeitet nun auch die

Abschlussproduktion des Schauspiels in der Intendanz Christian Firmbach für ‚Der Impresario‘, die am 4. Mai im Kleinen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters in der Regie von Robert Gerloff Premiere feiern wird.

Nachdem seine Arbeit in Darmstadt antisemitisch angefeindet worden war, zog Paul Kornfeld weiter nach Berlin. Am Theater am Schiffbauerdamm feierte 1930 seine Tragödie ‚ Jud Süss ‘ in der Inszenierung von Leopold

Jessner Premiere. Im gleichen Jahr gab Jessner seinen Posten als Generalintendant der Schauspielbühnen des Staatstheaters Berlin auf. Auch dafür können die Gründe im wachsenden Antisemitismus der Weimarer Republik gesucht werden.

Paul Kornfeld starb 1942 im Ghetto Lodz an Typhus.

Anlässlich der schwierigen Suche nach einem Nachfolger Jessners schrieb Kornfeld den Essay ‚ Der Intendant ‘, in dem er Gedanken darüber entwickelt, wer am besten geeignet wäre, ein Theater zu leiten: „Ein Intendant muß ein künstlerischer Mensch sein, aber er muß auch von Geldgebarung viel verstehen, er muß ein energischer Organisator, zugleich ein geschickter und sanfter Diplomat sein, er muß in bezug auf den Bühnenapparat die gleichen Erfahrungen und Kenntnisse haben wie ein Regisseur, er muß aber auch seine Verwaltungsbeamten kontrollieren können, er muß den Typus des produktiven und reproduktiven, des nervösen, hitzigen, labilen, des unbürgerlichen und vielleicht unordentlichen Menschen verstehen und lieben und darf doch selbst nicht zu diesem Typus gehören.“

In ‚ Der Impresario ‘ , dem Abschiedsstück der Schauspielsparte am Oldenburgischen Staatstheater, kommt Paul Kornfeld, kommen Goldonis Texte in dessen Übersetzung noch einmal zu Wort. Diese Texte bieten den Rahmen für eine große Spielshow, bei der die Kandidat:innen um eine Anstellung als Schauspieler:innen wetteifern. Bei zahlreichen Aufgaben können sie ihr Talent zeigen und in kleinen Anspielungen an die vergangenen zehn Jahre erinnern. Ideen der Spieler:innen werden eingearbeitet, große Momente zitiert und wichtige Lieder gesungen. Dabei kommt in großer Geschwindigkeit das Theaterleben in seiner ganzen Breite zum Tragen: Von der in der Kantine vorgetragenen Anekdote bis zum wunderschön ausgearbeiteten Monolog, von kleinen Streitigkeiten zur großen Versöhnung.

Meisterklasse mit Villazón

Nach einem für alle beglückenden Meisterklasse-Tag am 23. März, an dem auch das Publikum viel über Gesang und Gestaltung erfuhr:

Kei Sugaya, Rolando Villazón, Gabe Clarke, Marie-Sophie Janke, Mark Serdiuk, Elena Harsányi, Paola Leoci, Christian Firmbach, Giuseppe Barile (v. l .n r.)

PRIMA FACIE

Aus dem Englischen von Anne Rabe

Ausgezeichnet als bestes neues Stück bei den Laurence Olivier Awards 2023

„Ich kann gut verstehen, warum das Publikum gleich nach dem letzten Satz aufgesprungen ist und Standing Ovations gegeben hat. Die Schauspielerin Rebecca Seidel hat diese One-Woman-Show über eine Stunde und 40 Minuten (ohne Pause!) bravourös gemeistert.“ (Bremen Zwei)

„Es bedarf schon einer großen Künstlerinnenpersönlichkeit, die Bühne allein und noch dazu über einen Zeitraum von pausenlos durchgespielten eindreiviertel Stunden zu füllen. Diese Tour de force an Konzentration, Präsenz und Authentizität gelingt Rebecca Seidel aufs Souveränste. Sie vollbringt es, eine geradezu magnetische Verbindung zwischen sich und dem Publikum zu kreieren.“ (NWZ)

7 Spielzeitung APRIL 2024
VK Paul Kornfeld

Thorsten Lange schreibt für das Onlinemagazin Kulturschnack. Als Gastautor wirft er an dieser Stelle regelmäßig einen Blick auf Ereignisse und Entwicklungen in der Szene.

Pünktlich zum falschen Zeitpunkt

Ich habe etwas zu gestehen. Als ich meine letzte Kolumne zum Thema Digitalität in der Kultur schrieb, war das kein langfristig geplanter Beitrag, sondern eine Last-Minute-Entscheidung. Kurz vor dem Druck warf ich über den Haufen, was ich zuvor geschrieben hatte und schwenkte auf neue Inhalte um. Das geschah aber nicht etwa aus einer Not heraus, sondern ganz bewusst. Denn mein ursprüngliches Thema wäre im März untergegangen – und wirkt jetzt viel stärker, eben weil es nicht in die Zeit passt.

Wobei das nicht ganz korrekt ist. Es passt sehr gut in die Zeit, denn es ist eigentlich immer aktuell. Nur scheint sich die ganze Welt darauf eingeschworen zu haben, dass ein Tag ausreicht, um es symbolisch auf einen Sockel zu stellen und den Rest des Jahres darüber zu schweigen. Woran ich dabei denke? Natürlich: An den 8. März, den Weltfrauentag!

Er scheint jetzt, kaum einen Monat später, schon recht lang her zu sein. Kein Wunder, denn am 9. März brachen ja bereits die 364 Weltmännertage an, die das Jahr

Ein Weltfrauentag ist nicht genug.

komplettieren. Obwohl in den sozialen Medien gefühltermaßen alle Erdbewohner:innen beteuert haben, die Rechte der Frauen zu achten und sich für sie einzusetzen, ist anschließend wieder erstaunlich viel Alltag eingekehrt.

Die meisten Männer haben ihre „Male Privileges“ eben doch sehr liebgewonnen – oder immer noch nicht bemerkt, dass es sie gibt. Grund genug, diesen Platz zu nutzen, gerade jetzt ein paar Sätze dazu zu sagen.

Mir ist bewusst, dass ich dabei auf dünnem Eis stehe; schließlich sind einhundert Prozent der Kulturschnack-Redakteure männlich und weiß. Was wissen wir schon über Ungleichbehandlung? Würden wir das Thema wirklich ernst nehmen, müsste einer von uns seinen Platz räumen. Aber ich gebe zu: Wir lieben unseren Job. Deshalb möge man uns bitte verzeihen, wenn wir an dieser Stelle noch nicht so weit sind. Wir tun immerhin das Nächstbeste: Der weiblichen Perspektive möglichst viel Raum bieten, etwa als Gesprächspartnerinnen und Gastautorinnen.

Stadtgeschichten zum Hören

Podcast ‚Museum findet Stadt‘ des Stadtmuseums

Oldenburg ist voller Geschichten, die erzählt werden wollen. Geschichten von Menschen, die im Laufe ihres Lebens eine ganz eigene Sichtweise darauf entwickelt haben, was die Stadt ausmacht. Diesen widmet sich die zweite Staffel des Podcasts „Museum findet Stadt“ des Stadtmuseums Oldenburg. Darin erzählen Oldenburger:innen ihre Geschichte. Die ersten beiden Folgen sind bereits auf den gängigen Podcast-Plattformen und auf der Webseite des Stadtmuseums zu finden. Weitere Episoden folgen monatlich.

Das Stadtmuseum will mit dem Podcast die Vielfalt der Oldenburger Stadtgesellschaft zeigen und deutlich machen, dass alle Menschen durch ihre persönliche Geschichte auch die Stadtgeschichte mit prägen. Bereits in der ersten Staffel waren die „Stadtgeschichten“ als Sonderformat präsent. Aufgrund des positiven Feedbacks der Hörenden hat das Stadtmuseum sie nun

Oldenburg geht in die zweite Runde

in das Zentrum der neuen Staffel gerückt. „Ich freue mich riesig, dass das Format ausgebaut wird und ich in diesem Jahr noch mehr Oldenburger:innen interviewen kann“, sagt Christian Gude, der das Format in der ersten Staffel produziert hat. Er freut sich auch über seine neue Mitstreiterin: Die Slam-Poetin und Kabarettistin Annika Blanke wird zukünftig ebenfalls Interviews für den Podcast führen. „Für mich ist die Anfrage vom Stadtmuseum eine Win-win-Situation“, sagt Blanke. „Ich liebe es, neue Leute kennenzulernen und mehr über sie zu erfahren. Ich bin sicher, dass die Arbeit für den Podcast mir und vor allem den Hörerinnen und Hörern ganz neue Sichtweisen auf die Stadt eröffnen wird.“ Zu hören ist der Podcast auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und auf der Website des Stadtmuseums unter www.museum-findet-stadt.de/podcast.

Ein Beitrag von Luisa Jansen

Beispiele gefällig? Aber gerne. Nehmen wir dafür doch einfach den 8. März, dieses Datum ist eben ein Kristallisationspunkt. An jenem Tag feierte mit ‚Prima Facie‘ der angesagteste Stoff der Theatersaison seine Premiere im Staatstheater. Wir durften mit Regisseurin Franziska Stuhr ausführlich über ihre Arbeit sprechen. Am selben Freitagabend wurde im theater wrede+ ‚Liebe – eine argumentative Übung‘ aufgeführt, das wir uns vorab von den Schauspielerinnen Marga Koop und Brit Bartuschka erklären ließen. Einen Tag zuvor hatten wir – wie in der letzten Kolumne angekündigt – bei unserer ersten ‚Digitalog Live‘Veranstaltung die GamificationExpertin Carolin Becklas zu Gast. Zudem haben wir ausführlich über die Ausstellung ‚Protest.bewegt.Uni‘ berichtet, die von einem vollständig weiblichen Team konzipiert wurde. Und unser Podcast? Dort waren zuletzt Jutta, Gesine, Verena und Inge zu Gast. Wir sehen also: Kulturschnack ohne Frauen? Vollkommen unvorstellbar!

Natürlich könnte man sagen, diese Kolumne kommt viel zu spät. Ich finde aber: genau deswegen ist der Zeitpunkt richtig – und genau deswegen würde ich meine LastMinute-Entscheidung wieder so treffen. Die Symbolik zum 8. März ist zwar wichtig und wirkungsvoll. Es braucht dieselbe Haltung aber auch im April, Mai und dem Rest des Jahres. Schließlich leben wir nach wie vor in einer Welt, die von Männern gestaltet wurde und häufig auch verteidigt wird. Man kann den Frauen gar nicht weit genug entgegenkommen, denn sie werden von den Spielregeln weiterhin benachteiligt. Und das, obwohl sie – zumindest meiner bescheidenen Erfahrung nach – für jede Team-Konstellation eine riesige Bereicherung sind.

Dass so viele Frauen sich dennoch nicht entmutigen lassen und ihren Weg weitergehen? Und dass sie trotz allem so viel positiven Einfluss ausüben, ohne dass er angemessen gewürdigt würde? Macht sie allesamt zu „Sheroes“ – nicht nur am Weltfrauentag, sondern auch davor und danach.

8 Spielzeitung APRIL 2024
Fight Club Schlagabtausch der Perspektiven am 08. & 11.04. Club ‚Metro‘ Achternstraße 18
Christian Gude und Annika Blanke moderieren die zweite Staffel des Podcasts

Di 02

Mi 03

Do 04

Fr 05

Sa 06

So 07

19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung

Das Spiel ist aus Schauspiel von Jean-Paul Sartre

19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung

Peter Grimes Oper von Benjamin Britten

Mo 08

Di 09

Mi 10

Do 11

Sa 13 19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung

Das Spiel ist aus Schauspiel von Jean-Paul Sartre

18 - 20.20 Uhr | 17.30 Uhr Einführung

So 14

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit

Die Reise der Verlorenen Schauspiel von Daniel Kehlmann

Mo 15

Di 16

Fr 19

19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung

Das Spiel ist aus

Schauspiel von Jean-Paul Sartre

19 Uhr | 18.30 Uhr Einführung | Premiere

Sa 20

So 21

Il Trittico

Drei Operneinakter von Giacomo Puccini

Mit anschließender Premierenfeier

15 Uhr | 14.30 Uhr Einführung

Das Spiel ist aus Schauspiel von Jean-Paul Sartre

Mo 22

Di 23

Mi 24

19 Uhr | 18.30 Uhr Einführung

Il Trittico

Drei Operneinakter von Giacomo Puccini

Do 25 19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung

Prima Facie Schauspiel von Suzie Miller

20 Uhr De Vörnaam/Der Vorname Niederdeutsches Schauspiel von Matthieu Delaporte & Alexandre de la Pattellière

19.30 Uhr Einführung

20 Uhr |

Prima Facie Schauspiel von Suzie Miller

20 - 21.45 Uhr | 19.30 Uhr Einführung

Garland Schauspiel von Svenja Viola Bungarten

20 Uhr | 19.30 Uhr Einführung

The Crash Kammeroper von Russell Hepplewhite

18.30 - 20.15 Uhr | 18 Uhr Einführung

Garland Schauspiel von Svenja Viola Bungarten

10.30 Uhr

Die große Entwunderung des Wilbur Whittaker Schauspiel von Dan Giovannoni

10.30 Uhr

Die große Entwunderung des Wilbur Whittaker Schauspiel von Dan Giovannoni

16 Uhr

Die große Entwunderung des Wilbur Whittaker Schauspiel von Dan Giovannoni

19 Uhr Lichtenstein liest! In der Buchhandlung Isensee. Haarenstraße 20

20 Uhr | Wallys Bierstube | Eintritt frei — Zutritt ab 18 J.

Im Osten was Neues – Live Teaser

Kowalski goes Wallys und nimmt Musik mit

11 Uhr | Hauptfoyer Theaterbegegnung

zu ,De Vörnaam/Der Vorname‘

Wiebke Schneidewind spricht mit Beteiligten des Stücks

20 Uhr | Metro Oldenburg Fight Club

20 - 21.35 Uhr | 19.30 Uhr Einführung

Vater Schauspiel von Florian Zeller

20 Uhr | 19.30 Uhr Einführung

Prima Facie Schauspiel von Suzie Miller

15 Uhr

De Vörnaam/Der Vorname

Niederdeutsches Schauspiel von Matthieu Delaporte & Alexandre de la Pattellière

10.30 Uhr

Die große Entwunderung des Wilbur Whittaker Schauspiel von Dan Giovannoni

10.30 Uhr

Die große Entwunderung des Wilbur Whittaker Schauspiel von Dan Giovannoni

20 Uhr | Metro Oldenburg Fight Club

14 Uhr | Spielraum Premiere Herr Hängebauchschwein

16.30 Uhr | Spielraum Premiere Ahn Book keen Fest

19 Uhr | Spielraum Premiere Planet Freundschaft

12 Uhr | Spielraum

Herr Hängebauchschwein

14.30 Uhr | Spielraum Ahn Book keen Fest

17 Uhr | Spielraum Planet Freundschaft

Kinderclubs des Oldenburgischen Staatstheaters

Kinderclubs des Oldenburgischen Staatstheaters

10.30 Uhr

Die große Entwunderung des Wilbur Whittaker Schauspiel von Dan Giovannoni

20 Uhr | Premiere

Im Osten was Neues

Fiktional-autobiografi sches Schauspiel von Lukasz Lawicki Mit anschließender Premierenfeier

18 Uhr | Hauptfoyer

Soirée zu ,Il Trittico‘

18.30 Uhr | Probenzentrum

Ballettwerkstatt zu ‚ Kratt ‘

Choreografi sche Urauff ührung von Antoine Jully Freier Verkauf

20 - 21.35 Uhr | 19.30 Uhr Einführung

Vater Schauspiel von Florian Zeller

18.30 Uhr Premiere

Robinson Crusoe. Über das (Über)Leben

Eine STADT:ENSEMBLE-Produktion

Kooperation zwischen Theatervermittlung und Niederdeutschem Schauspiel

Mit anschließender Premierenfeier

10 - 11 Uhr

Kinder im Orchester

Bruce Adolphe: Der Purpurpalast

12 - 13 Uhr

Kinder im Orchester

Bruce Adolphe: Der Purpurpalast

20 - 21.45 Uhr | 19.30 Uhr Einführung | Zum letzten Mal

Garland Schauspiel von Svenja Viola Bungarten

20 Uhr | 19.30 Uhr Einführung

Prima Facie Schauspiel von Suzie Miller

20 Uhr Diskursgewitter Ökologie von rechts: Rechtsextreme Ideologien im Natur- und Umweltschutz

11 Uhr | Zum letzten

9 Spielzeitung APRIL 2024
Haus Kleines Haus Exhalle weitere Spielorte
Großes
Mal in dieser Spielzeit Die große Entwunderung des Wilbur Whittaker Schauspiel von Dan Giovannoni Fr 26 20 Uhr Im Osten was Neues Fiktional-autobiografi sches Schauspiel von Lukasz Lawicki Sa 27 19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung Peter Grimes Oper von Benjamin Britten 20 Uhr Robinson Crusoe. Über das (Über)Leben Eine STADT:ENSEMBLE-Produktion 20 Uhr Im Osten was Neues Fiktional-autobiografi sches Schauspiel von Lukasz Lawicki So 28 11.30 Uhr 3. Familienkonzert ‚Pangaea‘ von Abraham Cupeiro 15 Uhr 3. Familienkonzert ‚Pangaea‘ von Abraham Cupeiro 20 Uhr | 19.30 Uhr Einführung Prima Facie Schauspiel von Suzie Miller Di 30 20 Uhr | 19.30 Uhr Einführung | Zum letzten Mal The Crash Kammeroper von Russell Hepplewhite MEHR BEWEGUNG! im April 04. & 18.04. | 18.30 – 20 Uhr | Probenzentrum Open Class Anmeldung: telse.hahmann@staatstheater.de 10 €, für Ballett-Abonnent:innen kostenlos 10.04. 18.30 – 20 Uhr | Probenzentrum Modern Class Anmeldung: telse.hahmann@staatstheater.de 10 €

Sa 06

So 07

16 UHR | STUDIO | THEATER TRINKEN - BÜBÜ - BÜRGER*INNEN BÜHNE OLDENBURG

20 UHR | HALLE | SHOW MELLOW - BLOW YOUR MIND - MAGIE & ILLUSIONEN LIVE!

Di 09 19.30 UHR | HALLE | TREFFPUNKT RUDELSINGEN - ENDLICH WIEDER LIVE!

Do 11

Fr 12

19 UHR | STUDIO | THEATER KLEINER PRINZ Ein Spiel mit Texten von A.

Sa 13

19 UHR | STUDIO | THEATER KLEINER PRINZ Ein Spiel mit Texten von A. de Saint-Exupery

16

20

20 UHR | CADILLAC | KONZERT CATT- CHANGE TOUR 2024

Di 16

Mi 17

Do 18

Fr 19

20 UHR | HALLE | KONZERT UTE LEMPER – TIME TRAVELER TOUR 2024 AUSVERKAUFT!

20 UHR | HALLE | KONZERT THE NOTWIST – VERTIGO DAYS

19 UHR | STUDIO | MUSICAL TRINKEN BüBü - Bürger*innen Bühne Oldenburg

20 UHR | HALLE | THEATER STAGE AKADEMIE OLDENBURG THE BOY FROM OZ- Das Musical

Sa 20

19 UHR | STUDIO | THEATER TRINKEN BüBü - Bürger*innen Bühne Oldenburg

20 UHR | NEUES GYMNASIUM OL. | LESUNG

11 FREUNDE LIVE! Die andere Geschichte des Fußballs

So 21

Di 23

20 UHR | HALLE | COMEDY

MAXI GSTETTENBAUER – GUTE ZEIT

Mi 24 17.30 UHR | HALLE | KONZERT HEAVYSAURUS – POMMESGABEL TOUR 2024

19 UHR | STUDIO | THEATER TRINKEN BüBü - Bürger*innen Bühne Oldenburg

20 UHR | HALLE | KONZERT DOTA – EIN SONG VON JEDEM ALBUM

Do 25

Fr 26

19 UHR | STUDIO | THEATER TRINKEN BüBü - Bürger*innen Bühne Oldenburg

20 UHR | THEATER DIESER TAG EIN LEBEN Ein Abend über Astrid Lindgren

12 & 15 UHR | THEATER | LIMONADENFABRIK

20 UHR LIEBE / EINE ARGUMENTATIVE ÜBUNG

Von Sivan Ben Yishai Eine Produktion von ko.produkt

DIE KATZE, DIE TUT, WAS SIE WILL von Horst Hawemann

18 UHR | THEATER DIESER TAG EIN LEBEN

Ein Abend über Astrid Lindgren

20 UHR | THEATER WENN ICH WIEDER KLEIN BIN

Eine Erinnerung an Janusz Korczak

15 UHR | THEATER FRAU MEIER, DIE AMSEL Nach dem Buch von Wolf Erlbruch

18

Aktuelle Termine fi nden Sie auf unserer Website: www.theaterunikum.de

Wir freuen uns auf Sie!

20 UHR | THEATER EIN TÖDLICHES GEHEIMNIS Eine Krimikomödie

20 UHR | THEATER EIN TÖDLICHES GEHEIMNIS

Eine Krimikomödie

18 UHR | KONZERT | LIMONADENFABRIK

CHAPEAU MANOUCHE

20 UHR | THEATER EIN TÖDLICHES GEHEIMNIS

Eine Krimikomödie

12 & 16 UHR | THEATER | LIMONADENFABRIK

TÜR AUF TÜR ZU

18 UHR | THEATER EIN TÖDLICHES GEHEIMNIS

Eine Krimikomödie

16 UHR REGEN RIECHEN Für Kinder von 2 bis 6 Jahren und Erwachsene

20 UHR AUSVERKAUFT, WIEDER IM HERBST DAS LETZTE GESCHENK Schauspiel: Dieter Hinrichs, Orhan Müstak

20 UHR CASITA - EIN TANZTHEATERSTÜCK von und mit Eleonora Fabrizi und Lester René González Álvarez

20 UHR | THEATER

DER MANN, DER NIEMALS WEINTE

20 UHR | THEATER

MANN, DER NIEMALS WEINTE

9.30 UHR REGEN RIECHEN Für Kinder von 2 bis 6 Jahren und Erwachsene

20 UHR BONOBO MOUSSAKA

Oder warum Curvy Barbies auch keine Lösung sind von Adeline Dieudonné, mit: Maike Jebens und Eleonora Fabrizi

20 UHR BONOBO MOUSSAKA

Oder warum Curvy Barbies auch keine Lösung sind von Adeline Dieudonné, mit: Maike Jebens und Eleonora Fabrizi

16 UHR REGEN RIECHEN Für Kinder von 2 bis 6 Jahren und Erwachsene

20 UHR CANTATA Von Clem Martini Musikalische Lesung

UHR CANTATA Von Clem Martini

BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE Do 04 20 UHR | THEATER DIESER TAG EIN LEBEN Ein Abend über Astrid Lindgren Fr 05 20 UHR | HALLE | KONZERT TOM GAEBEL & HIS TRIO - "A SWINGING AFFAIR" 20 UHR | THEATER DIESER TAG EIN LEBEN Ein Abend über Astrid Lindgren 20 UHR LIEBE / EINE ARGUMENTATIVE
ÜBUNG
Von Sivan Ben Yishai Eine Produktion von ko.produkt
20 UHR AUSVERKAUFT, WIEDER IM HERBST DAS LETZTE GESCHENK Schauspiel: Dieter Hinrichs, Orhan Müstak
de Saint-Exupery
UHR | HALLE | KONZERT ON AIR – NEW BORN Die Abschiedstour
UHR | THEATER WENN ICH WIEDER KLEIN BIN Eine Erinnerung an Janusz Korczak
UHR
LESUNG:
OVERATH
20
20
20
| SONSTIGES | LIMONADENFABRIK
ANGELIKA
EIN TANZTHEATERSTÜCK von
mit Eleonora Fabrizi und Lester René González Álvarez
20 UHR CASITA -
und
UHR | THEATER WENN ICH WIEDER KLEIN BIN Eine Erinnerung an Janusz Korczak
UHR CASITA - EIN TANZTHEATERSTÜCK von und mit Eleonora Fabrizi und Lester René González Álvarez
20
20
So 14
UHR | STUDIO | THEATER KLEINER PRINZ Ein Spiel mit Texten von A. de Saint-Exupery
UHR
HALLE | COMEDY EMVEE – M WIE COMEDY
|
15 UHR | THEATER FRAU MEIER, DIE AMSEL Nach dem Buch von Wolf Erlbruch
UHR | THEATER WENN ICH WIEDER KLEIN BIN Eine Erinnerung an Janusz Korczak
20
Musikalische Lesung 20 UHR DREI MAL LEBEN von Yasmina Reza, Schauspiel: Maike Jebens, Marie-Luise Gunst, Orhan Müstak, Dieter Hinrichs
27
UHR
HALLE | KONZERT KONSTANTIN WECKER Lieder meines Lebens AUSVERKAUFT! 20 UHR | THEATER DER MANN, DER NIEMALS WEINTE 20 UHR DREI MAL LEBEN von Yasmina Reza, Schauspiel: Maike Jebens, Marie-Luise Gunst, Orhan Müstak, Dieter Hinrichs
28 18 UHR | THEATER DER MANN, DER NIEMALS WEINTE
30 20 UHR | THEATER MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN Nach Eric-Emmanuel Schmitt VORSCHAU MAI SA 04.05.
16 UHR SA 05.05.
16 UHR MOND – Eine Reise durch die Nacht Für Kinder von 1 bis 6 Jahren und Erwachsene SO 12.05.
16 UHR SO 19.05.
16 UHR
Für Kinder
6 Jahren und Erwachsene
DER
Sa
20
|
So
Di
|
|
|
|
RUNDE REISE
von 3 bis
MAI-HIGHLIGHTS MI 01.05. MOTHERS FINEST DO 02.05. CHRISTOPH SIEBER SA 18.05. WILHELMINE DO 23.05. SARAH LESCH FR 31.05. ANNES KULTURSALON VORSCHAU MAI FR 03.05. & SA 04.05. | 20 UHR ZEIT DER KANNIBALEN Eine schwarze Komödie über den Kapitalismus Schauspiel: Marie-Luise Gunst, René Schack, Dieter Hinrichs

wegweisendsten Indie-Bands des Landes ganz im Hier im Jetzt. Musikalisch vermittelt diese Offenheit sich im Amalgam aus melancholischem Pop und funkelnder Elektronik, hypnotischem Krautrock und schwebenden Balladen. Konzeptuell zeigt sie sich im Umstand, dass The Notwist ihre Kernbesetzung (bestehend aus den Brüdern Markus und Micha Acher sowie Cico Beck) für dieses Album um Gastmusiker*Innen erweitert haben.

SA 20.04. | 20 UHR | HALLE | KONZERT MADELINE JUNO – TOUR ZU BESUCH

In dieser schnelllebigen Medienwelt ist es eine Seltenheit, dass sich Menschen zeigen, wie sie sind. Mit ihrem Schmerz – unausgeleuchtet und ohne Tamtam. Madeline Juno gehört zu dieser raren Spezies, die nicht anders kann, als authentisch zu sein. Sie erzählt Geschichten und Gefühle so, dass es leichtfällt, darin einzutauchen. Ihre Hörer*innen nimmt die begehrte Künstlerin dabei mit auf eine kompromisslos ehrliche Reise – mit durch Ängste, Zweifel bis hin zum Mut.

DO 25.04. |

Selten war DOTA so gut und wichtig wie heute. Die Berliner Indie-Queen schreibtgemeinsam mit ihrer KlasseBand Lieder, die tatsächlich gebraucht werden. Nein, hier ist nicht nur die Rede von „Keine Zeit“, der Hymne der Klimabewegung. Es geht um so viele Dota-Lieder, die den Blick auf die Welt nachhaltig verändern und öffnen – ob in kleinen, alltäglichen Details oder im großen Ganzen. Ein Brombeerbusch am Wegesrand wird die idyllische Unbeschwertheit von „Sommer für Sommer“ wachrufen, jeder Schwimmbadbesuch die Zeilen aus dem Lied „Bademeister“. In einer sich ewig im Kreis drehenden Diskussion über die Weltlage wird man in Gedanken die lila Fee „Galaktika“ zur Hilfe rufen wollen.

MAI-HIGHLIGHTS

01. MAI

MOTHERS FINEST

02. MAI CHRISTOPH SIEBER

18. MAI WILHELMINE

Aktuelle Termine fi nden Sie auf unserer Website: www.theaterunikum.de Wir freuen uns auf Sie!

ist eine kluge, erfolgreiche Autorin – er erfolgloser Filmemacher. Nach außen steht Olivia für Feminismus, doch zu Hause bei ihrem Mann Popeye vergisst sie ihre Reden über Emanzipation und will ihn glücklich machen. Um ihre ungesunde Beziehung zu zerlegen, fängt sie bei sich selbst an: Im Konflikt zwischen alten Beziehungsmustern und weiblicher

Selbstbestimmtheit wird Olivia zur kritischen Beobachterin ihres eigenen Liebeslebens. Wie viel ist sie bereit, für ihre Partnerschaft aufzugeben? Auf welche Sehnsüchte und Wünsche kann sie verzichten? Was zuerst privat scheint, bietet Raum zur Reflexion über zeitgenössische Beziehungen und spricht intime Details öffentlich aus. Welche gesellschaftlich erschaffenen partnerschaftlichen

Strukturen sind so tief in unserem Denken verankert, dass selbst die emanzipiertesten, aufgeklärtesten Frauen in ihn gefangen bleiben? Wie politisch ist unser Privates?

Die Autorin Sivan Ben Yishai macht Olivia zum analytischen Gehirn ihres Textes und deckt mit ihrer argumentativen Übung über Liebe und Paarbeziehungen chauvinistische Muster auf, die sich auf leisen Sohlen in vermeintlich aufgeklärte Beziehungen moderner Feminist: innen schleichen. Es ist ein sehr starker, berührender Text, der mit großer Leichtigkeit Klartext redet und dabei immer humorvoll und poetisch bleibt, nicht zuletzt weil es eben Comicfiguren sind.

Regie/ Videodesign: Karl-Heinz Stenz // Bühne/

Kostüm: Anike Sedello // Musik: Winfried Wrede // Mit: Brit Bartuschka, Marga Koop // Au ührungsrechte: Suhrkamp Verlag AG Berlin // Text: Sivan Ben Yishai // Übersetzung: Maren Kames

REGEN RIECHEN

SO 14.04 | 16 UHR | FR 19.04 | 9.30 UHR

SO 21.04 | 16 UHR Für Kinder von 2 bis 6 Jahren und Erwachsene

Diese große Welt unter unseren Füßen steckt voller Abenteuer und Überraschungen. Sie verändert sich ständig und zeigt sich im neuen Kostüm. Aus der Erde entspringt all das Leben für winzig-kleine und große Wesen. Zwei verspielte „Waldwesen“ gehen diesen Wundern der Natur tänzerisch auf den Grund und möchten mit euch eine Expedition ins Reich der Fantasie machen: Wie riecht nasse Erde? Wie fühlt sich Regen an? Was leuchtet da am Himmel?

Das fantasievolle Bühnenbild, aus großen bunten Blättern mit einem Teppich aus Erde, fügt sich mit sinnlichen Klängen zu einem poetischen Gesamtwerk und lädt zum Träumen ein. „Regen riechen“ ist eine einzigartige Reise ins Reich der Fantasie auf der Glühwürmchenlichter zu Sternen werden.

Regie/Choreographie: Alessandra Corti // Bühne, Kostüme: Anike Sedello // Musik: Anton Berman //

Performance: Ramona Krohn, Ylva Jangsell

CANTATA DO 25.04. & FR 26.04 | 20 UHR

Von Clem Martini

Musikalische Lesung

Nachdem bei Dennis im Teenageralter Schizophrenie diagnostiziert wurde, zog er wieder bei seiner Mutter Irene ein, damit sie sich um ihn kümmern konnte. Sein jüngerer Bruder Martin war immer zur Stelle, wenn es um kleinere oder größere Krisen ging. Als Dennis 60 Jahre alt wird, stellt sich immer deutlicher heraus, dass Irene, die inzwischen Ende 90 ist, mehr und mehr mit Demenz zu kämpfen hat – und plötzlich werden die Rollen vertauscht. Dennis wird zu ihrem Betreuer, eine Rolle auf die weder er noch sie vorbereitet ist. Martin muss daher zusätzliche Hilfe für seine Mutter, deren allgemeiner Gesundheitszustand immer schlechter wird und seinen Bruder, dessen mentale Verfassung stetig weiter bröckelt, finden. Das bedeutet für Martin wiederum sich mit den Absurditäten des Gesundheitssystems auseinanderzusetzen. Cantata ist ein erschütternd schöner Bericht über den eskalierenden Kampf einer Familie mit Schizophrenie, Demenz und dem Gesundheitssystem. Dabei entwickeln sich die Familienmitglieder sowohl als Individuen als auch in ihrer Beziehung zueinander, sodass sie die entstehenden Hürden erfolgreich meistern. Das Stück erschafft zum einen wirklich ergreifende

Der kurdisch stämmige Kawa Tolan studiert in Deutschland Jura. Sein Vater flüchtete aufgrund von Repressalien, Folter, Unterdrückung und aus Angst um sein Leben und die Sicherheit seiner Familie nach Deutschland. Dort wurde ihm kein Asyl gewährt und er wurde in die Türkei abgeschoben. Trotz

Beweise über die für den Vater zu erwartende Gefängnisstrafe und Folter in der Türkei, hielt der damalige Richter die Abschiebung für richtig. Der Vater stribt in der Türkei im Gefängnis.Dieses spannende Kammerspiel basiert auf realen Ereignissen aus dem familiären Umfeld der Familie des Mitautors und Schauspielers Orhan Müstak und steht stellvertretend für das Schicksal vieler Menschen, die aktuell überall auf der Welt vor Verfolgung, Folter und Unterdrückung fliehen. DO 11., FR 12. & SA 13.04. | 20 UHR CASITA - EIN TANZTHEATERSTÜCK von und mit Eleonora Fabrizi und Lester René González Álvarez

Casita bedeutet auf Spanisch KLEINES HAUS. Dies kann rein privat verstanden, als auch unter z.B. gesellschaftspolitischen Aspekten rein symbolisch betrachtet werden. Am Beispiel eines Paares, das zusammenziehen und zukünftig ein Haus teilen will, werden Situationen und Emotionen tänzerisch erzählt. Das Haus - auch im übergeordneten Sinn - verbinden wir mit Geborgenheit und Sicherheit. Das eigene Haus bedeutet aber auch ein Festgelegt-Sein, ein Stück Unfreiheit: Individualität wird zur Konformität, Freiheit zur Festlegung, Sicherheit zur Abhängigkeit. Will man die Tür für andere öffnen, sie willkommen heißen, mit ihnen teilen? Nach der umjubelten Premiere in der letzten Spielsaison wieder auf dem Spielplan.

FR 19. & SA 20.04. | 20 UHR BONOBO MOUSSAKA

Oder warum Curvy Barbies auch keine Lösung sind von Adeline Dieudonné, mit: Maike Jebens und Eleonora Fabrizi, Regie: Frauke Allwardt, MarieLuise Gunst

Familienfeste... Wer kennt sie nicht. Egal, ob Silberhochzeit, Geburtstage oder Weihnachten. Es sind Zusammenkünfte, die man im Kreise seiner Liebsten feiert. Auch die junge alleinerziehende Mutter fährt mit ihren beiden Kindern zu ihrem Cousin Martin und seiner Musterfamilie, um zu feiern. Mit am üppig gedeckten Tisch sitzt auch die Familie von Phillip, seines Zeichens Banker

der Lebensmodelle. Die Protagonistin sieht diesem Gefecht am Designer-Tisch fassungslos zu und fragt sich: „Warum habe ich diese Einladung bloß angenommen?“.

die Ungerechtigkeiten und Absurditäten unserer heutigen Gesellschaft schonungslos auf den Tisch legt. FR 26. & SA 27.04. | 20 UHR

DREI MAL LEBEN von Yasmina

BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE LIEBE / EINE ARGUMENTATIVE ÜBUNG FR 05.04 | 20 UHR SA 06.04 | 20 UHR Von Sivan Ben Yishai. Eine Produktion von ko.produkt In LIEBE / Eine argumentative Übung wird es explizit.
steckt die Frage: Wie kann
eine Beziehung
Im Kern
ich
führen und dabei Feministin sein? Sie
Momente, ist brutal ehrlich, findet sich dann in ebenso tränenreich schönen Augenblicken wieder, weil sie von so viel Mitgefühl erfüllt sind.
ist ein wunderschönes,
welches sich
hervorhebt, die von Leichtigkeit und Familienkomik geprägt sind. Text: Clem Martini // Mit: Brit Bartuschka, Marga Koop, Karl-Heinz Stenz, David Wehr // Live-Musik: Winfried Wrede
Es
beeindruckendes und bedeutungsvolles Stück,
gleichzeitig durch Szenen
AB FR. 12.04. | 19 UHR | STUDIO | THEATER KLEINER PRINZ Ein Spiel mit Texten von Antoine de Saint-Exupery 1943 erschien "Der kleine Prinz" aus der Hand eines Autors, dessen Leidenschaft und Schicksal die Fliegerei war: Antoine de Saint-Exupéry. Mit "Kleiner Prinz" wollen wir uns in den Schaffensprozess dieses Werkes hineinversetzen, in welchem Motive aus der Orignalgeschichte mit biografischen Elemente Hand in Hand zu gehen scheinen. In Form einer Szenencollage wagen wir uns an ein Gedankenspiel, in dem die Fragen, die uns die Figur des kleinen Prinzen mit kindlicher Neugier stellt, vor Augen geführt werden. Sprache, Bild und Klang agieren als autonome Kräfte, die immer wieder zueinander finden und letztendlich in der Ideenwelt von Exupéry ihre Einheit finden.
NOTWIST – VERTIGO DAYS Auf
Days,
seit sechs
präsentiert
DO 18.04. | 20 UHR | HALLE | KONZERT THE
Vertigo
dem ersten Album von The Notwist
Jahren,
sich eine der wohl
20 UHR | HALLE | KONZERT DOTA– EIN SONG VON JEDEM ALBUM
SARAH LESCH 31. MAI ANNES KULTURSALON FR 05. & SA 06.04. | 20 UHR DAS LETZTE GESCHENK (AUSVERKAUFT: WIEDER IM HERBST!) von Orhan Müstak und Daniel Zemicael, bearbeitet für die Bühne von Marc Becker, Orhan Müstak und theater hof/19 Regie: Marc Becker Schauspiel: Dieter
Orhan Müstak
23. MAI
Hinrichs,
erdrückender
und bester Freund von Martin. Schnell zeigt sich, dass das Festessen nicht in friedlicher Eintracht abläuft, denn statt trauter Familienseligkeit entwickelt sich ein Kräftemessen
Höchst unterhaltsam wird die Innenperspektive einer modernen Frau erzählt, die mit bissigem Humor nicht nur das heile Familienbild seziert, sondern auch
Reza, Schauspiel: Maike Jebens, Marie-Luise Gunst, Orhan Müstak, Dieter Hinrichs, Regie: Marc Becker, Dramaturgie: Frauke Allwardt In diesem Bühnenstück gelingt es Yasmina Reza („Gott des Gemetzels”) wieder einmal einen humorvollen und auch bitterbösen Blick auf gesellschaftliche Rollenkonflikte und menschliche Abgründe zu werfen. In drei verschiedenen Variationen eines Abends begeben sich ihre Figuren in scharfsinnigen Dialogen auf die absurde Suche nach dem richtigen Leben im falschen ringen um Selbstbestimmung Selbstachtung und Anerkennung innerhalb gesellschaftlicher Konventionen, die sie partout nicht loswerden. Drei Mal findet der gleiche Abend statt: Ein Abendessen mit zwei Paaren die in jeweils unterschiedlichen Allianzen und Manövern an den eigenen Eitelkeiten und Erwartungen scheitern. Drei Mal entwickelt sich alles anders…

Robinson Crusoe Im Osten was Neues

PREMIERE am 21.04.

PREMIERE am 19.04.

Meeresschnecke und Knochenflöte

Der Multiinstrumentalist Abraham Cupeiro stellt im 3. Familienkonzert vergessene Instrumente vor.

Vor vielen Millionen Jahren, als die Erde noch jung war, da gab es nur einen einzigen Kontinent und der hieß Pangaea. Aus ihm entwickelten sich mit der Zeit durch Auseinanderbrechen der Erdplatten die heute bekannten Kontinente und Regionen. Doch nicht nur die Erde veränderte über die Jahrtausende ihr Gesicht, auch die Musikinstrumente sahen nicht immer so aus, wie sie heutzutage im Sinfonieorchester zu hören und zu sehen sind. Ein Großteil der Instrumente, die je erfunden worden sind, sind längst in Vergessenheit geraten und viele andere aus verschiedenen Kulturkreisen, sind in Europa unbekannt. Ein modernes Sinfoniekonzert stellt schließlich nur einen ganz kleinen Kreis ausgewählter Instrumente dar.

Der Spanier Abraham Cupeiro ist nicht nur Multiinstrumentalist,

sondern auch Instrumentenbauer und er hat sich zum Ziel gesetzt, ganz viele Instrumente, die es früher mal in den unterschiedlichen Regionen der Welt gegeben hat, nachzubauen. Auf diese Weise, schafft er es, die Klänge unterschiedlichster Völker, Kulturen und Epochen in den Konzertsaal zu holen – das Publikum geht somit gleichzeitig auf Zeit- und Weltreise. Und um die Instrumente zusammen mit modernen Sinfonieorchestern in Konzerten rund um den Globus erklingen lassen zu können, komponiert

Cupeiro auch gleich die Stücke für seine instrumentalen Nachbauten. Während ihm für manche Instrumente archäologische Funde wie Knochenflöten als Modelle zur Verfügung standen, baute er andere lediglich auf der Grundlage von Bildern, z. B. solchen auf römischen Münzen, nach. So gelang es Cupeiro, die Carnyx, ein Blasinstrument der Kelten, erstaunlich genau nachzubauen. Als schließlich das einzige vollständig erhaltene historische Vorbild gefunden wurde, unterschied es sich in seiner Größe von Cupeiros Instrument um gerade einmal drei Zentimeter.

Über 200 Instrumente zählt seine Sammlung inzwischen: Angefangen bei Meeresschnecken, über die chinesische Mundorgel Hulusi, die senegalesische Peul-Flöte, einen ungarischen Dudelsack oder das türkische Doppelrohrblattinstrument Zurna – die Instrumente sind so abwechslungsreich und vielgestaltig wie ihre Herkunftsländer. Doch welche Instrumente Cupeiro für das 3. Familienkonzert wählt, bleibt eine Überraschung auch Tonio und Tamo sind schon ganz gespannt. MT

facebook.de/oldenburgisches.staatstheater instagram.com/oldenburgischesstaatstheater Öffnungszeiten: DI–FR 10–18 Uhr, SA 10–14 Uhr,
Das Oldenburgische Staatstheater wird gefördert von der Stadt Oldenburg

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.