Theaterzeitung - August 2024/25

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KO MM E N WILL BIE N V EN UE WELC M E

Willkommen, Bienvenue, Welcome« – diese bekannte Eingangszeile aus dem Musical »Cabaret« bietet sich so gut als Überschrift einer neuen Ausgabe der Spielzeitung und als Willkommen für eine neue Spielzeit an, deswegen möchten wir Sie mit genau diesen Worten in unserer neuen Spielzeit begrüßen. Außerdem wird »Cabaret« auch schon im Oktober eine der ersten Premieren dieser Spielzeit sein … Wir heißen Sie alle herzlich willkommen in unser aller Staatstheater! Gerne gleich mehrsprachig, denn die Welt mischt sich kontinuierlich neu und der Glaube an eine friedliche, zusammenwachsende Welt muss unerschütterlich in uns bestehen bleiben.

Oldenburg zeichnet sich dabei besonders aus: eine o ene, bunte und zukunftsorientierte Stadt mit einer politisch wachen und für demokratische Werte engagierten Bürgerschaft, die ihre Stimme erhebt.

Mit Dankbarkeit haben auch wir ein ›Willkommen‹ erlebt; als die »Neuen«, fühlten wir uns von Ihnen in allen Erstbegegnungen sehr willkommen geheißen. Herzlichen Dank dafür! Zwar hatten wir nur ein Jahr Zeit für die Vorbereitung – ein ausgesprochen kurzer Zeitraum für eine solche Aufgabe – aber dank der allseitigen Unterstützung konnten wir unser neues Programm rechtzeitig präsentieren. Die Zeitung in Ihren Händen ist noch eine Ausgabe des Umbruchs – der »gri ge« Titel soll erst noch gemeinsam gefunden werden, das Erscheinungsbild wird sich ebenfalls formen, und die erste, hier vorliegende Ausgabe fällt ein wenig schlanker aus. Aber klar ist: Diese Zeitung wird es weiterhin geben (die nächste Ausgabe erscheint wie gewohnt im September) und wird Ihnen alle wichtigen Informationen bringen sowie Hintergründe und Motivationen beleuchten.

Bevor es am 31. August und 1. September wieder heißt: »Vorhang auf!«, möchten wir Sie am 17. August ganz herzlich zu

unserem eaterfest einladen. Wir ö nen die Türen des Hauses in alle Richtungen: Probenbesuche, Kostümversteigerung, o ene Werkstätten, künstlerische Kostproben und vor allem ein persönliches Kennenlernen stehen auf dem Programm. Wir freuen uns auf Sie!

Ach ja – und in der Eingangsnummer aus »Cabaret« heißt es weiter: »Fremder étranger, stranger, Glücklich zu sehen, je suis enchanté, happy to see you; Bleibe, restez, stay …« – Wir freuen uns auf Sie. Lassen Sie sich von unserem »Cabaret« entführen, verzaubern, aufrütteln. Ein Cabaret war immer auch ein Rückzugsort abseits der Realitäten, und eater ist sicher noch mehr: ein Platz für Re ektion, Phantasie und ein Ort des Austauschs! Herzlich willkommen in dieser Spielzeit im Oldenburgischen Staatstheater!

Ihr Georg Heckel

»ARTS OF SURVIVAL« MUSIK IN ESTLAND

Im ersten Sinfoniekonzert dieser Spielzeit wird u.a. auch ein Werk aus Estland zu hören sein – durchaus ein Anlass, einen kurzen Blick in die Kulturgeschichte dieses Landes ganz im Nordosten Europas zu werfen. Manche wissen um Estlands reiche Chor- und Gesangstradition – und denken an die »Singende Revolution« von 1987–91. Die Dirigentenfamilie Järvi ist im internationalen Musikleben fest verankert. Wir kennen vielleicht Komponisten wie Arvo Pärt, Erkki-Sven Tüür oder als Vertreterin einer jüngeren Generation auch Helena Tulve. Und sonst so?

Kaum sonst irgendwo ist die Musik eines Landes so eng mit seiner wechselvollen Geschichte verwoben wie in Estland. Zudem präsentiert sich in diesem Jahr die alte Universitäts- und Hansestadt Tartu als eine der drei europäischen Kulturhauptstädte – und das Motto ist Programm: »Arts of Survival«. Sie symbolisieren »das Wissen, die Fähigkeiten und die Werte, die uns helfen werden, in Zukunft ein gutes Leben zu führen«, so Programmdirektorin Kati Torp. Ein deutliches Statement.

KULTURELLE IDENTITÄT

Bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts siedelten auf dem Gebiet des heutigen Estlands verschiedene Ostee-Finnische Stämme. Dann begann mit den »Eroberungszügen gegen die estnische Landschaft« ab 1208, denen Heinrich von Lettland einen ganzen Band seiner »Livländischen Chronik« widmet, die jahrhundertelange wechselnde Fremdherrschaft in dieser Region durch die Kirche in Gestalt deutscher Missionare, die Königreiche Dänemark, Schweden, Polen-Litauen, das russische Kaiserreich, Sowjetrussland, Nazi-Deutschland und die Sowjetunion. Nach einer kurzen Zwischenphase der Eigenständigkeit von 1918–40 ist Estland erst seit 1991 unabhängige Republik.

Im 19. Jahrhundert spielte Musik im Leben der Menschen eine entscheidende Rolle; ihre soziale und politische Funktion wird deutlich, wenn man die Entstehung von Nationen in Europa betrachtet, in deren Anfängen auch Gesangs- und Musikvereine entscheidende Beiträge geleistet haben. Überhaupt ist der Ein uss der Musik und ihrer Institutionen auf die Konstruktion nationaler Identitäten nicht zu unterschätzen, daher sei hier noch einmal an die »subversive Kraft« von Musik erinnert, die auch in der »Singenden Revolution« deutlich wurde: Singen als Demonstration einer Gemeinschaft, das Liedgut selbst gezielte Überschreitung eines Verbots der Machthaber, die durchaus eine Deportation in den Gulag zur Folge haben konnte. In Estland wurde Kultur zum tragenden Motiv eines kollektiven Geschichtsbewusstseins. Für die Musik, deren Geschichtsschreibung im Jahre 1918 etabliert wurde, waren im Wesentlichen zwei Ideen vorherrschend: 1. Die estnische Musik gehört zur europäischen Hochkultur, entsprechende estnische Institutionen müssen etabliert werden und bei der Beurteilung der musikalischen Werke und Interpreten orientiert man sich am europäischen Rahmen. 2. Estnische Musik hat vor allem über eine nationale Eigenart zu verfügen, so Urve Lippus in seinem Aufsatz über »Die Idee des Nationalismus in der estnischen Musik«.

INSTITUTIONEN

Bereits 1865 war in Tallinn der »Musik- und eaterverein« gegründet worden, der bis 1895 unregelmäßig Bühnenau ührungen bot. 1906 professionalisierte er sich als eaterensemble »Estonia«, es folgten 1912 ein festes Musikensemble und 1926 eine Ballett-Compagnie. 1913 wurde das noch heute von der Estnischen Nationaloper und dem Estnischen Nationalen Sinfonieorchester bespielte eater- und Konzertgebäude der beiden nnischen Architekten Armas Lindgren und Wivi Lönn eingeweiht.

1918 wurde die »Höhere Musikschule Tallinn« gegründet, die heutige »Estnische Musikakademie«, an der übrigens Arvo Pärt von 1958–62 u.a. bei Heino Eller (1887–1970) Komposition studiert hat. In Tartu entstand nur ein Jahr später die »Höhere Musikschule«, an der ebenfalls Eller von 1920–40 Komposition und Musiktheorie lehrte.

NATIONALE EIGENART?

Bei der Idee von der »nationalen Eigenart« wird es schon schwieriger. Wie prägt sich ein Nationalstil in den Universalstil der seinerzeit so benannten »hohen« Gattungen, wie Oper oder Sinfonie ein? Der Musikwissenschaftler Carl Dahlhaus stellte bereits fest, dass »Nationalopern« keine eigene musikalische Gattung darstellen. Sie haben keinen einheitlichen Stil, noch bestimmte Harmoniefolgen oder Rhythmen, die man als deutsch, tschechisch, französisch etc. de nieren könnte. Allerdings verfügen sie über Sujet und Handlung im Gegensatz zur Instrumentalmusik. Wenn man auch heutzutage nationale Stile als Er ndung betrachten kann, so bleibt dennoch die Rezeption, die Aufnahme durch das damalige Publikum. Und die empfanden die Musik Wagners eben als deutsch, die Smetanas als tschechisch. Was aber war das spezi sch Estnische? Zunächst die alten Mythen und Sagen, die – wie in jedem Land –von Generation zu Generation weitererzählt wurden und die man im 19. Jahrhundert aufzuschreiben begann. In Deutschland geschah dies maßgeblich durch die Gebrüder Grimm, in Estland waren es deren Zeitgenossen Friedrich Robert Faehlmann und Friedrich Reinhold Kreutzwald. Für Länder wie Estland, die aufgrund ihrer Geschichte immer auch interkulturell geprägt sind, war eine solche gemeinschaftliche traditionelle Erzählung im Sinne einer Identitätsstiftung besonders wichtig. Ähnlich ist es mit Volksliedern, die seit Jahrhunderten mündlich überliefert worden waren und die an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert nun gesammelt und aufgeschrieben wurden.

Der estnische Komponist Rudolf Tobias (1873–1918) prägte die musikästhetische Diskussion seiner Zeit maßgeblich: Volksmelodien sind der Schatz, aus dem durch die Arbeit eines Komponisten Kunst wird. Auf dieser Grundlage können »hohe« Gattungen wie Sinfonie oder Oper gescha en werden, so dass man auch nicht mehr aus anderen Ländern zu entlehnen braucht, um seine 1913 formulierte Hauptbotschaft einmal grob herunterzubrechen. So weit, so gut – und im gesamteuro-

päischen Kontext nicht ungewöhnlich. Umso wichtiger, hier noch einmal zu betonen, dass die De nition der eigenen estnischen Kultur auch mit dem Anspruch erfolgte, Teil der europäischen Kultur zu sein. Was das Eigene aber ist, bleibt schwammig; »das innerliche Wesen«, der »nordische Ton«, »Eigenarten können wir erkennen, aber nicht beschreiben« – Formulierungen, wie sie zu jener Zeit in vielen Teilen der Welt zu nden sind. Eine der schlüssigsten Begründungen für die Notwendigkeit einer »eigenen Kultur« – und einem Bewusstsein davon –ist sicher die des Kunsthistorikers, eaterdirektors und Architekten Hanno Kompus (1890–1974), die er 1928 formulierte: Die Eigenkultur »betont vor allem unseren Willen, unser eigenes Leben zu leben. Dies aber ist die Rechtfertigung unserer Selbständigkeit.« Und damit sei der Bogen zurück zum Anfang geschlagen – dem Motto der diesjährigen Kulturhauptstadt Tartu: »Überlebenskünste«, als Symbol für »das Wissen, die Fähigkeiten und die Werte, die uns helfen werden, in Zukunft ein gutes Leben zu führen.« Ein selbstbestimmtes Leben, ein Leben, das auf dem sicheren Fundament einer kulturellen Identität ruht und damit ermöglicht, neugierig und mit wachem Blick Neues, Fernes, Fremdes zu erkunden. Von dieser Haltung können wir alle lernen – nicht nur in Europa – und damit vielleicht einem noch weiteren Abdriften unserer Gesellschaft nach rechts entgegenwirken.

Antje Müller

1. SINFONIEKONZERT

25.8., 11:15 Uhr und 26.8., 19:30 Uhr, Großes Haus Einführungen jeweils 30 Minuten vor Konzertbeginn

Heino Eller: »Abenddämmerung«, Sinfonische Dichtung Johann Nepomuk Hummel: Trompetenkonzert E-Dur WoO 1

Launy Grøndahl: Posaunenkonzert

Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 9 »Aus der neuen Welt« e-Moll op. 95

Dirigent: GMD Hendrik Vestmann

Trompete: Filippo Lombardi

Posaune: Bastian Robben

Oldenburgisches Staatsorchester

Heino Eller mit seinem Schüler Arvo Pärt
Nationaloper Estonia, Tallinn

ES WIRD

WIEDE R HELL

Ballett ist traditionell ein internationaler Betrieb: Der berühmteste Ballettmeister des 19. Jahrhunderts – heute würden wir ihn Chefchoreograf nennen – war der Franzose Marius Petipa, der von 1847 bis 1903 für das kaiserliche Marientheater in St. Petersburg arbeitete. Ab den 1930er Jahren wurde das US-amerikanische Ballett durch den in St. Petersburg geborenen Georgier George Balanchine berühmt, während der Südafrikaner John Cranko in den 1960er Jahren das sogenannte »Ballettwunder« von Stuttgart vollbrachte. Die traditionelle Hanse- und Kaufmannsstadt Hamburg erschien ab 1973 durch die Ballettdirektion des Amerikaners John Neumeier auf der Weltkarte des Tanzes. Und in Oldenburg ist der Franzose Antoine Jully seit 10 Jahren als Chefchoreograf und seit 2017 als Ballettdirektor tätig.

Die 14 Tänzer:innen der BallettCompagnie Oldenburg kommen aus elf verschiedenen Ländern. Auch wenn die alltäglichen Verkehrssprachen Französisch (für die Ballettschritte) sowie Englisch und auch Deutsch zur Verständigung sind, erklingt zuweilen eine herrliche Polyphonie im Ballettsaal oder auf den Fluren des Probenzentrums, wenn mal jemand schnell in der Probenpause mit Freund:innen oder der Familie zuhause telefoniert.

Genauso vielfältig sind aber auch die Tanz-Sprachen der Compagnie. Neben den Choreogra en von Antoine Jully (es sind bereits 54 groß oder kleiner besetzte Kreationen in Oldenburg entstanden!), haben 33 Gastchoreograf:innen Stücke erarbeitet bzw. sind Ballette aus der jüngeren Tanzgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts einstudiert worden. Es waren u. a. Werke von Martha Graham, Alwin Nikolais, Merce Cunningham und Hans van Manen zu sehen.

Auch der Ballettabend »From the Night to the Light« versammelt gleich vier ganz unterschiedliche choreogra sche Sprachen. Vordergründig könnte man sie von Tanz in Spitzenschuhen, über Ballettschläppchen bis hin zum Barfußtanz beschreiben. In diesem Programm passiert aber so viel mehr: Bildlich gesehen führt der Abend vom Dunkel ins Licht. Die erste Choreogra e »Weight« von Antoine Jully lotet physische, psychische und politische Aspekte von Gewicht aus und greift dabei zu Kompositionen von Guillaume Connesson und Einojuhani Rautavaara die vier Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer auf.

Die niederländische Gastchoreogra n Regina van Berkel hat mit zwei Tänzer:innen ein Pas de deux kreiert. » ey, em« fokussiert sich zur tastenden Musik des Finnen Vladislav Delay ganz auf den konkreten Moment der jeweiligen Vorstellung, für die Tanzenden sowie für das Publikum.

Eine live getanzte Choreogra e kann sich aber auch bewusst mit der Vergangenheit und mit wertvollen Erinnerungen beschäftigen. So gibt das renommierte Choreografen-Duo Sol León und Paul Lightfoot in »Source of Inspiration« Gefühlen und Momenten des gemeinsamen Arbeitens und Verstehens mit dem großen Künstler Hans van Manen eine physische Form auf der Bühne. Dafür wählten sie eindringliche Musikstücke u. a. für Sopransaxophone und Streicher von Philip Glass.

Zum Abschluss des Abends wird es wieder hell, wenn der US-amerikanisch-israelische Choreograf Barak Marshall das Ensemble in »Monger« gegen eine (unsichtbare) herrische Lady aufbegehren lässt und sich schließlich aus dem fremdbestimmten Leben im Souterrain befreit. Hier geht es um Machtgefälle auch innerhalb einer Gruppe, zwischen Männern und Frauen und so bekommt der mitreißende, energiegeladene Tanz zu Musik vom Vaudeville-Schlager bis zu arabischen, israelischen und Balkanmusik-Klängen auch eine politische Dimension.

Telse Hahmann

Der vierteilige

Ballettabend

»From the Night to the Light« kommt zurück auf die Bühne im Großen Haus

FROM THE NIGHT TO THE LIGHT

Vierteiliger Ballettabend

WEIGHT

Choreografie und Kostüme: Antoine Jully

Musik: Woody Jackson, Guillaume Connesson und Einojuhani Rautavaara | Bühne: Takaya Kobayashi

THEY, THEM

Choreografie und Kostüme: Regina van Berkel

Musik: Vladislav Delay | Bühne und Licht: Dietmar Janeck

SOURCE OF INSPIRATION

Choreografie, Bühne und Kostüme: Sol León und Paul Lightfoot | Musik: Philip Glass | Licht: Tom Bevoort

MONGER

Choreografie, Bühne und Kostüme: Barak Marshall

Musik: Collage

Vorstellungen: 24.8., 8.9., 18.10., 19.10. (zum letzten Mal) Kick-Off Workshop 14–17

Gemeinsam wollen wir erforschen und erleben, wie es sich anfühlt, sich zur Musik zu bewegen und zu tanzen – wieviel Spaß es macht, sich anzustrengen, sich auf den Körper zu konzentrieren und auch mal ausgepowert zu sein. Schließlich wollen wir ein Stück auf die Beine stellen, das während der 16. Internationalen Tanztage im Mai 2025 Premiere feiern soll.

Kick-O Workshop:

So 11.08., 11:00 Uhr im Probenzentrum

Clubtermin: dienstags 18:30 – 20:00 Uhr im Probenzentrum des Oldenburgischen Staatstheaters

Leitung: Eleonora Fabrizi

Teilnahmegebühr: Jugendwahlabo

Anmeldung unter: mitmachen@staatstheater.de

STELLEN SIE SICH VOR ...

Sie wachen eines morgens auf, ö nen die Tür zum Balkon und vor Ihnen steht ein Baum – nicht riesig, aber auch nicht klein. Sie haben ihn nicht gep anzt – er ist über Nacht einfach so gewachsen. Sie recherchieren im Netz, wer den Baum, der so viel Platz auf ihrem Balkon einnimmt, am besten entfernen könnte und stoßen ganz nebenbei auf eine brisante Information: Die Rede zum hundertjährigen Jubiläum der allgemeinen Verkündung der Menschenrechte soll von drei künstlichen Intelligenzen entwickelt werden. In was für einer Welt sind Sie in »Wald« und »2048« gelandet? »In welcher Welt leben wir? Von welcher Welt leben wir?« fragt der Soziologe Nikolaj Schultz in seinem Essay »Landkrank« nach der Position des Menschen. Und um diese Position geht es uns auch im Programm des Schauspiels für die Spielzeit 2024/25. Wie stehen wir Menschen zueinander und wie zu der Welt?

ANTIGONE / SCHWESTER VON Schauspiele von Sophokles und Lot Vekemans

Premiere 21.9.24

WALD UA

Schauspiel von Miriam V. Lesch

Uraufführung 28.9.24

2048 UA

Schauspiel von Lorenz Langenegger

Uraufführung 29.9.24

»Gewaltig ist vieles, doch nichts ist gewaltiger als der Mensch« lauten die berühmtesten Zeilen aus Sophokles Tragödie »Antigone«. Hier geht es um nichts weniger als die Zukunft des Staates, doch genau genommen bleibt alles in der Familie: Zwei Brüder haben um die Macht im Staat gestritten und sind dabei umgekommen. Der Onkel hat die Regierung übernommen und ein Gesetz erlassen, dass einem der beiden Kämpfer das ehrende Begräbnis versagt. Gelten von Menschen erlassene oder ewige Gesetze mehr? Darüber sind sich die Schwestern, die ja auch Nichten sind, uneins. Wer hat die Macht, das zu entscheiden?

Um menschliche Macht und Ohnmacht geht es auch in zwei Stücken, die auf der britischen Insel spielen: »Macbeth« will um jeden Preis König von Schottland werden, seine Frau unterstützt seinen Ehrgeiz – ein Weg voller Blut wird eingeschlagen. Wie gewinnt man Macht, wie behält man sie und wie geht sie verloren? »Stolz und Vorurteil* (*oder so)« nimmt in zweifacher Hinsicht die Perspektive von Machtlosen ein: Zur Absicherung ihres Lebens bleibt selbst den weiblichen Vertreterinnen der britischen Upper Class des 19. Jahrhunderts eine möglichst vorteilhafte Eheschließung, selbstverständlich zu großen Vorteilen des künftigen Gatten. Die damit verbundenen Abenteuer der fünf BennettSchwestern werden aus der Sicht ihrer Dienstmädchen, die sonst nur Tee servierend in Erscheinung treten, erzählt.

Immer schon haben die Menschen die Welt, in der sie leben, zu ihrem Vorteil umgestaltet: So will Hauke Haien in »Der Schimmelreiter« der Nordsee nutzbares Land abtrotzen. Sein

Plan, einen neuen Deich zu errichten, stellt sich gegen die Natur des Meeres und bringt ihn zugleich in Kon ikt mit der Dorfgemeinschaft.

»Die Kunst der Komödie« ist eine Liebeserklärung an die Verwandlungskunst der Menschen. Ein Präfekt legt sich mit einem eaterdirektor an. Schickt der nun zur Rache sein Ensemble in das Rathaus? Im Verlauf seiner Sprechstunde verliert der Präfekt den Sinn für Wirklichkeit und Illusion, so fantastisch erscheinen ihm seine Besucher und ihre vorgetragenen Fälle.

Wie sich eine Gemeinschaft verändern kann, verfolgt »Farm der Tiere«. Nachdem der despotische Farmbesitzer vertrieben ist, haben die Tiere die Freiheit gefunden, ihr Zusammenleben neu zu er nden. Doch die Tiere sind nur so lange die besseren Menschen, bis die Schweine die Macht übernehmen. Es gibt die Legende, dass Piraten im 18. Jahrhundert auf der Insel Madagaskar zusammen mit der indigenen Bevölkerung, ein Leben in Gleichheit für alle etablierten. Doch sind diese »Piratenrepubliken« spurlos von der Weltkarte verschwunden.

»Ausgesetzt/In einer Barke von Nacht / Trieb ich / Und trieb an ein Ufer.« So spiegelt die Lyrikerin Mascha Kaleko ihr Schicksal. Ihren Weg aus dem aufkommenden Nationalsozialismus ins Exil beschreibt »Mascha K. (Tourist Status)«.

»In welcher Zeit leben wir? Von welcher Zeit leben wir?« fragt Nikolaj Schultz und verbindet so Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Menschheit. Kommen Sie mit uns auf die Reise durch die Welt und die Zeit!

Reinar Ortmann

Komödie von Isobel McArthur nach Jane Austen

Premiere 16.11.24 MACBETH

Tragödie von William Shakespeare

Premiere 6.12.24 DER SCHIMMELREITER

Schauspiel nach Theodor Storm

Premiere 1.3.25

DIE KUNST DER KOMÖDIE

Komödie von Eduardo de Filippo

Premiere 8.3.25

PIRATENREPUBLIK AT UA

Stückentwicklung von Łukasz Ławicki und Reinar Ortmann

Uraufführung 17.4.25

FARM DER TIERE

Schauspiel nach George Orwell

Premiere 25.4.25

MASCHA K. (TOURIST STATUS)

Schauspiel von Anja Hilling

Premiere 6.6.25

PRIME TIME BINGO

»Das war das wunderbarste Familientheaterstück, das ich in meinem Leben gesehen habe.«
Marcus Behrens,

TÜREN INS THEATER

Sichtbare und unsichtbare Barrieren können den Theaterbesuch erschweren, zugleich werden am Oldenburgischen Staatstheater immer wieder neu Zugänge gescha en und Türen geö net, die den Weg ins eater ebnen. Eine wichtige Aufgabe fällt dabei der eatervermittlung zu. Wer in Kinder- oder Jugendclubs mitspielt oder im Stadtensemble selbst auf der Bühne steht, dem ö net sich auch eine ganz konkrete neue Tür: Dieselbe, die auch die professionellen Bühnenkünstler:innen auf ihrem Weg ins Haus nehmen. Auch Statist:innen oder Spieler:innen der Niederdeutschen Bühne erönet sich dieser Zugang.

Um Inhalte zugänglicher zu machen, gestalten die Dramaturg:innen der verschiedenen Sparten Formate wie Einführungen und ab dieser Spielzeit auch zunehmend Soiréen, schreiben Texte für diese Zeitung oder für das Programmheft der jeweiligen Inszenierung und sind ansprechbar.

Auch die Sparte 7 ist eine der Türen, die ins Staatstheater führen. »Die Sparte 7 ist eine partizipative Sparte, die in die Stadt wirken soll und gleichzeitig die Möglichkeit geben soll, von der Stadtgesellschaft ins eater zu wirken,« so formulierte es Gesine Geppert, langjährige Leiterin, im Mai im kulturschnack-Podcast. Die Sparte 7 ist eine Besonderheit des Oldenburgischen Staatstheaters. Vor mehr als zehn Jahren erfunden, hat sie sich in den letzten Jahren zunehmend institutionalisiert. Im Zentrum steht der Versuch der Demokratisierung des eaters.

Die Demokratisierung des eaters und der Kultur im Allgemeinen ist eine Idee, deren Ausformung in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts besonders ein ussreich war. Die Soziokulturbewegung entstand in dieser Zeit, Mitbestimmungsmodelle gab es etwa an der Berliner Schaubühne und am Schauspiel

in Frankfurt am Main. In dieser Zeit prägte Hilmar Ho mann (1925-2018) die Kulturpolitik Frankfurts und die Forderung »Kultur für alle«. Sein gleichnamiges Buch erschien 1979. Darin schreibt Ho mann über das eater: »Soll eater sich […] gesellschaftlich legitimieren, kann es seinen o ensiven Beitrag zur Demokratisierung der Gesellschaft nur leisten, wenn es seine eigene Struktur demokratisiert, die sich (mit wenigen Ausnahmen) noch immer an absolutistischen Herrschaftsformen orientiert. Mitbestimmung im eater ist daher eine Forderung, deren Erfüllung seine Existenz sichert. Sie sollte endlich institutionalisiert werden, damit die herablassend gewährte Gnade des Mitreden-Dürfens nicht schon als Mitbestimmung ausgegeben […] wird.«

Was Gesine Geppert über die Demokratisierung des eaters durch die Sparte 7 im kulturschnack-Podcast sagt, klingt bescheidener als diese Gedanken aus den 1970er Jahren, ist aber ein entscheidender Schritt: »Damit meinen wir nicht das eater allgemein, das wäre eine ein bisschen zu große Aufgabe, aber zumindest den Versuch, im Kleinen unser Tun und unser Scha en zu demokratisieren.« Ein neues Instrument für dieses Vorhaben ist der »Rat der 7«. Monatlich können hier eigene Ideen präsentiert und diskutiert werden. Dafür sind 7 Plätze im Salon 7 (Baumgartenstraße 7 in der Oldenburger Innenstadt) reserviert.

Verena Katz

FRAT DER 7

29.8., 14:30-16:00 Uhr im Salon 7

Romantische Oper von Carl Maria von Weber

Text von Friedrich Kind / Uraufführung der Ergänzungen von Elena Kats-Chernin (Musik) und der Neubearbeitung von Susanne Felicitas Wolf (Text)

Premiere 14.9.24 CABARET Musical von John Kander Premiere 26.10.24

rüher wunderte sich Wilbur die tollsten Dinge herbei. Diese wertvollen Wunderungen aus Kindertagen landeten später in einer Schachtel unter seinem Bett. Bis eines Nachts Beamte eines ominösen »Büros« in seinem Schlafzimmer erscheinen, und die Kiste kurzerhand mitnehmen. Doch ohne seine Kindheitserinnerungen scheint nicht nur Wilbur selbst sich langsam aufzulösen, von ihnen hängt angeblich sogar die Ordnung des gesamten Universums ab. Das behauptet jedenfalls Prinzessin Fantastic, mit der sich Wilbur auf ein intergalaktisches Abenteuer epischen Ausmaßes begibt, um sich und die ganze Welt vor der großen Entwunderung zu retten.

DIE GROSSE ENTWUNDERUNG DES WILBUR WHITTAKER 9+

Von Dan Giovannoni, Deutsch von Matthias Grön

Regie: Ebru Tartıcı Borchers | Bühne und Kostüme: Sam Beklik

Musik: Simon Dietersdorfer | Puppenbau und -coaching: Maik Evers

Theatervermittlung: Liliane Bauer

Vorstellungen: Sa 31.8., 16:00 Uhr, Exhalle und So 8.9., 16:00 Uhr, Exhalle

Oper von Jacques Offenbach Premiere 26.4.25

Oper von Leoš Janáček Premiere 21.6.25

Bremen zwei

DAS STADT:ENSEMBLE OLDENBURG

ZEIT FÜR DIE ZWEITE RUNDE

Endlich gibt es in Oldenburg ein Stadtensemble. Dabei handelt es sich um eine Bürger:innenbühne, für die jede eatersaison ein eigenes Ensemble zusammengestellt wird. Dieses formieren die Leiterinnen Nora Hecker und Hanna Puka über Auswahlworkshops, die jeweils zu Spielzeitbeginn unter dem Namen »Kick-O -Workshops« statt nden. Der Fokus liegt hier nicht darauf, ob jemand schon viel eatererfahrung oder Niederdeutschkenntnisse hat. Vielmehr werden Menschen gesucht, die sich dazu berufen fühlen, sich mit dem ema der jeweiligen Produktion intensiv auseinanderzusetzen und es auf der Bühne des Kleinen Hauses künstlerisch umzusetzen. Es gehört Leidenschaft dazu und die Fähigkeit, o en für die verschiedenen Perspektiven in der Gruppe zu sein. Denn diese muss zwar am Ende zusammen auf der Bühne funktionieren, sollte aber so divers wie möglich sein und die Vielfalt, die sich in Oldenburg nden lässt, widerspiegeln.

Dass dies möglich ist, hat die erste Produktion des Formats gezeigt: In »Robinson Crusoe. Über das Überleben« haben 21 Menschen zwischen 17 und 72 Jahren mit 7 unterschiedlichen Nationalitäten unter der Regie von Nora Hecker und Hanna Puka ein eigens entwickeltes Stück performt und damit einen guten Auftakt für das Stadt:Ensemble geboten.

Eine Besonderheit dieser Bürger:innenbühne ist die Kooperation zwischen der eatervermittlung und dem Niederdeutschen Schauspiel. Niederdeutsche Sprachanteile spielen eine Rolle – ebenso wie die anderen Sprachen, die von den Teilnehmenden mitgebracht werden. Das Stadt:Ensemble will Menschen – sowohl Spielende als auch Zuschauende – ohne große Barrieren mit dem Plattdeutschen in Berührung bringen. Die Spielenden entscheiden dabei frei, ob sie selbst niederdeutsche Sprachanteile sprechen oder nur den Klang in ihr Ohr aufnehmen möchten, während die anderen die Plattpassagen schna-

cken. Der Fokus der Produktionen liegt bei allem immer auf dem Inhalt und dem, was die Beteiligten dazu beitragen: emen aus der Stadt und dem Umland werden auf die Bühne getragen und dort unter professioneller Leitung künstlerisch bearbeitet. Im besten Falle löst das einen Diskurs aus, der sich wieder in die Stadtgesellschaft fortträgt. In der neuen Produktion wird unter dem Motto »Zeit« ein neues Stück entwickelt. Zeit ist relativ – das haben wir gelernt und erfahren es täglich aufs Neue. Zeit zerrinnt uns zwischen den Fingern, Zeit bleibt für Momente stehen, Zeit dehnt sich wie Kaugummi oder vergeht rasend schnell, ohne dass wir uns versehen. Zeit ist ema der Physik, Philosophie, Sozialwissenschaften. Die Zeitspanne zwischen Geburt und Tod hält für jeden Menschen etwas anderes bereit, keine »Menschenzeit« gleicht der anderen. Was verbinden die Teilnehmenden mit ihrer ganz eigenen Zeit, wie möchten sie diese nutzen? Wie schauen unterschiedliche Kulturen auf die Zeit und was bedeutet das für unser Zusammenleben? Und ganz zentral die Frage: was passiert, wenn bereits viel Lebenszeit vergangen ist – wie möchten die Spielenden alt werden und wie eben genau nicht?

Diese und andere Fragen wird sich das Stadt:Ensemble 2024/25 ab September widmen, sobald feststeht, wer dabei sein wird. Denn noch ist nicht entschieden, wer am 30. März 2025 zur Premiere von »Vom Vergehen der Zeit. Wo de Tied vergeiht. Ein Projekt über das Altern, die Zeit und was noch kommen wird« auf der Bühne des Kleinen Hauses stehen wird.

Nora Hecker

Interessierte können sich bis zum 31.8. für den Kick-OWorkshop am 3. und 4.9., 18:00 Uhr – 22:00 Uhr per Mail an mitmachen@staatstheater.de anmelden

Impressum Theaterzeitung für Oldenburg und umzu in Zusammenarbeit mit der NWZ Oldenburgisches Staatstheater

Generalintendant: Georg Heckel

Redaktion: Dramaturgie und Ö entlichkeitsarbeit

Chefredaktion: Anna Neudert

Fotos: Arvo Pärt Centre (S. 2 Porträt Eller und Pärt), A.Savin, Wikipedia (S. 2 National Opera), Stephan Walzl (S. 3, 4, 5, 6 oben), Unsplash (S. 6 unten, 7) Grafikdesign: Wiebke Jakobs / Pink Gorilla Design Hamburg Stand der Drucklegung: 7.8.2024 Änderungen vorbehalten.

Das Oldenburgische Staatstheater ist eine Einrichtung des Landes Niedersachsen

Gefördert von der Stadt Oldenburg

www.staatstheater.de facebook.de/oldenburgisches.staatstheater instagram.com/oldenburgischesstaatstheater

Theaterkasse

Tel 0441. 2225-111

Ö nungszeiten: Di–Fr 10:00–18:00 Uhr, Sa 10:00–14:00 Uhr, montags nur Vorstellungskasse

KICK-OFF WORKSHOPS CLUB- UND STADT:ENSEMBLE SAISON 2024/2025

Für (junge) Menschen von 8 bis 99 Jahren

Du möchtest Spieler:in des Clubs oder des Stadt:Ensembles werden, dich regelmäßig zum eaterspiel tre en und gemeinsam ein eigenes eaterstück erarbeiten, das auf den Bühnen des Staatstheaters zur Premiere kommt? Dann komm zum Kick-O Workshop: hier stellt das Team der eatervermittlung die neuen Projekte und Produktionen – Kinderclubs, Jugendclubs, Erwachsenenclubs und das Stadt:Ensemble – vor und stellt die Ensembles für die Saison 24/25 neu zusammen.

Jugendclubs 14–20 Jahre

ICH SCHWÖRE

Versprechen, versprochen, Versprechen brechen

Wir sagen: Ich werde dich immer lieben, oder wir werden immer Freund:innen sein, nichts kann uns trennen, nie werde ich vergessen … Wunderschöne Versprechen, doch alle wissen, dass Versprechen gebrochen werden. Sie binden uns aneinander, wir fühlen uns sicher, vor den Ereignissen der Zukunft geschützt. Doch zu Freundschaften, Liebe, Beziehungen gehört immer Veränderung und die Zukunft war und ist schon immer ungewiss. Vor allem, wenn alles den Bach runterzugehen scheint.

Was würdest du der Welt schwören? Dass du sie rettest? Dass die Geschichte sich nie wiederholen darf? Und worauf schwörst du, wenn nicht auf die Bibel, auf das Leben der Mutter?

Regie / Leitung: Lina Joost-Krüger, Anna Seeberger, Hatice Karagöl, Christoph Festner, Klaas Schramm, Gerrit Frers, Peter Rech und weitere

Kick-O Workshop: 8.9., 11:00 – 14:00 Uhr Vorstellungen: ab Sa 21.6. 2025

Stadt:Ensemble

VOM VERGEHEN DER

ZEIT. WO DE TIED VERGEIHT

Ein Projekt über das Altern, die Zeit und was noch kommen wird

Dass die Zeit vergeht, ist so unverrückbar wie der Tod, der kommen wird. Doch auf welche Weise soll sie vergehen? Wie willst du leben, wie alt werden? Was machst du in 10, in 20, in 30 Jahren? Und wie wird die Zeit dich verändern? Schwimmst du mit der Zeit? Lässt du Zeit einfach verstreichen? Oder kannst du sie aufhalten? Zeit ist relativ … Gemeinsam mit Menschen, die in und um Oldenburg leben, wollen wir die Zeit anhalten und über sie nachdenken: Was bedeutet das Vergehen von Zeit – für diejenigen, die 2015 nach Deutschland gekommen sind; für diejenigen, die in den 1990er Jahren hierher gezogen sind oder diejenigen, die gefühlt schon immer hier wohnen. Wer hat noch alles vor sich und für wen läuft die Zeit bald ab? Und was willst du mit deiner ganz eigenen Zeit anfangen?

Für das Projekt werden Mitspielende von 16 bis 99 Jahren gesucht, die sich mit Geburt, Tod und der Zeit dazwischen beschäftigen möchten. Das Projekt ndet mit den Sprachsäulen Hoch- und Niederdeutsch statt. Die niederdeutsche Sprache ist keine Voraussetzung für die Teilnahme.

Eine Kooperation zwischen eatervermittlung und Niederdeutschem Schauspiel

Regie: Nora Hecker, Hanna Puka Bühne und Kostüme: Anai Dittrich

Kick-O Workshops: 3./4.9., 18:00 – 22:00 Uhr

Anmeldung bis 31. August

Informationen und Anmeldung: mitmachen@staatstheater.de

Kinderclubs 8–13 Jahre

FRAGEN ÜBER FRAGEN

Ein Fragezeichen sieht ein bisschen aus wie eine Schlange, die kurz davor ist, einen klitzekleinen Punkt zu essen. Aber waruuum?

Wer hat das Fragezeichen eigentlich erfunden? Was passiert morgen? Wieso wachsen uns Haare? Wer hat all die Socken verschwinden lassen, von denen es nur noch eine in der Schublade gibt? Wann sind wir endlich da? Wieso ist der Himmel blau? Und warum schmeckt Zahnpasta nicht nach Eiscreme?

Du stellst jeden Tag unzählige Fragen? Dann bist du im Kinderclub genau richtig! Lasst uns zusammen von der Neugierde gepackt und vom Nicht-Wissen durchgeschüttelt werden. Manchmal passiert es, dass wir auf eine Frage nicht wissen, was wir antworten sollen. Und was machen wir dann? Warten, bis die Antwort kommt? Oder etwas ganz Anderes? Gemeinsam brüten wir über den großen und kleinen Fragen, die wir uns alle oder ganz alleine stellen. Zum Schluss noch eine allerallerallerletzte Frage: Bist du dabei?

Regie / Leitung: Liliane Bauer, Hatice Karagöl, Mareike Schulz und weitere

Kick-O Workshop: 7.9., 15:00 – 17:00 Uhr Vorstellungen: Sa 1.3. / So 2.3.2025

Erwachsenenclubs ab 20 Jahre

VOM SCHLEMMEN UND SCHWELGEN

Zuerst ist Essen ein elementares Grundbedürfnis, eine lebensnotwendige Verrichtung des Alltags. Darüber hinaus ist es gesellschaftlich und politisch relevant. Es ist oft ein soziales Ereignis und bringt Menschen zusammen. Essen verrät etwas darüber, wo du herkommst. Manches Essen vergisst du nie, Essen zuzubereiten ist eine Kunst. Wie lange ist es her, dass du zuletzt einen Teller abgeleckt hast? Was isst du am liebsten? Wo hast du einmal eine Delikatesse verkostet? Was ist besser, ein DreiGänge-Menu oder Pommes an der Imbissbude? Wann bist du appetitlos? Was ist das Essen deiner Kindheit? Wie ist es, Gastgeber:in zu sein? Wie deckst du den Tisch? Und was unterscheidet ein Brunch-Bu et von einem kleinen Snack am Nachmittag?

Mit den Erwachsenenclubs machen wir uns in dieser Spielzeit gemeinsam auf, herauszu nden, was das ema Essen für Zugänge zum eater birgt und welche Erlebnisse, Geschichten und Expertisen wir dazu gemeinsam zusammentragen können.

Für dieses eaterprojekt werden Mitspielende von ca. 20 bis 99 Jahren gesucht, die das Kochen lieben, auf der Suche nach Umami sind, in der Gastronomie arbeiten, eine bestimmte Ernährungsweise verfolgen oder Geheimzutaten hüten sowie diejenigen, die gerne essen: Foodies, Gourmets und Genießer:innen.

Regie / Leitung: Liliane Bauer, Jule Winners, Pia Donkel, Esther Sölken

Kick-O Workshop: 2.9., 18:00 – 22:00 Uhr Vorstellungen: Sa 22.3. / So 23.3. / Mo 24.3. / Di 25.3. oder ab Sa 21.6. 2025

VOR HANG AUF

… FÜR DIE NEUE SPIELZEIT

SA 31. AUGUST, 19:30 UHR

SO 1. SEPTEMBER, 11:30 UHR

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