Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ
Spielzeitung FEBRUAR 2022
Wir drehen für Sie am Rad ...
LIVE AUS OLDENBURG
Liebes Publikum!
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och herrscht in Niedersachsen Winterruhe – doch nicht umsonst heißt der Februar auch ‚Taumonat‘: Die ersten Weidenkätzchen und Schneeglöckchen läuten bereits den Anfang vom Ende ein, in ‚Faust‘ und auf den Proben von ‚Cavalleria rusticana‘ ist in der Ferne sogar schon der Klang der Osterglocken zu vernehmen ... Und so blicken wir hoffnungsvoll den Zeiten entgegen, in de-
nen auch das Theater wieder zu voller Blüte kommen darf. Erstaunlich sinnträchtig, was uns gerade so beschäftigt: ein wider Erwarten hoffnungsfroh endender Spaziergang in verklärter Nacht, düstere Szenen aus dem Elisabethanischen England, bevor es schon bald zu bekannter Größe aufblühte, das Ende von Buoso Donati, das dem gewitzten Gianni Schicchi zu neuem Leben in Wohlstand verhilft …
Gleichsam naturgemäß ist im Februar auch manch ein Abschied unvermeidbar: Der langjährige Leiter der Klanghelden Thomas Honickel gibt sein letztes Familienkonzert voller Erinnerungen. In ‚Überleben‘ wird nur noch einmal an ein besonders tragisches Kapitel der Stadtgeschichte erinnert, die Expeditionen zum großen ‚King Kong‘ finden ein Ende, Rusalka verabschiedet sich endgültig in
ihre märchenhaften Untiefen. Doch „davon geht die Welt nicht unter“, weiß Zarah Leander und auch wir sind zuversichtlich: Das Rad der Zeit dreht sich weiter, bald ist Frühlings Erwachen und dafür muss noch nicht einmal ein Wunder geschehen … Ihr Redaktionsteam des Oldenburgischen Staatstheaters
ZUM ERSTEN UND ZUM LETZTEN PREMIERE
WIEDERAUFNAHME OPER 13.02. | Großes Haus RUSALKA
SCHAUSPIEL 05.02. | Kleines Haus ÜBERLEBEN
JUNGES STAATSTHEATER 27.02. | Kleines Haus RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN
18.02. | Großes Haus ZARAH 47
13.02 | Kleines Haus
THEATERVERMITTLUNG 26.02. | Exerzierhalle KINDERCLUBS
ZUM LETZTEN MAL OPER 26.02. | Großes Haus RUSALKA
23.02. | Kleines Haus KING KONG UND DER ALTE WEISSE MANN
BALLETT 19.02. | Großes Haus VERKLÄRTE NACHT
DRAUSSEN VOR DER TÜR
Nachdem bereits das 3. Sinfoniekonzert im Dezember von NDR Kultur aufgezeichnet wurde und am 13. Februar im Radio zu hören ist, wird im Februar auch das 5. Sinfoniekonzert mit Bruno Weil und dem Duo Shalamov mitgeschnitten und am 15. Mai 2022 ab 11 Uhr gesendet werden.
BLICK HINTER DIE KULISSEN Bereits über 16.000 Menschen folgen dem Staatstheater auf seinen sozialen Netzwerken Facebook und Instagram. Und die digitale Fangemeinde wächst täglich weiter: Es erwarten Sie spannende Einblicke hinter die Kulissen, Vorabberichte und Überraschendes aus dem Theateralltag. Folgen Sie uns auf Facebook und Instagram und seien Sie ganz nah dabei.
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Spielzeitung FEBRUAR 2022
Auf der Jagd nach Mister 2000 ‚Rico, Oskar und die Tieferschatten‘ auf der Bühne des Kleinen Hauses
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ie ZEIT bezeichnete Andreas Steinhöfel als einen der besten Kinder- und Jugendbuchautoren Deutschlands und hat ihn für den letzten Band der ‚Rico-Oskar‘-Reihe zusammen mit Radio Bremen mit dem Jahres-LUCHS-Preis 2020 ausgezeichnet. Eigentlich brauchte Steinhöfel zu diesem Zeitpunkt gar keine Preise mehr, denn vor allem die Bücher über diese zwei ungleichen Freunde hatten längst ihre junge wie gestandene Leserschaft gefunden. Schon bei der ersten Begegnung von Rico und Oskar deutet sich an, was die Besonderheit der Freundschaft zwischen den beiden jungen Helden ausmacht. Nach einem kurzen Wortwechsel mit Rico fragt Oskar pikiert: „Kann es sein, dass du ein bisschen doof bist?“ – „Ich bin ein tiefbegabtes Kind“, antwortet Rico und Oskar ist platt. Denn er selbst wird allzu leichtfertig kategorisiert – als „hochbegabt“. Was bei genauerem Hinsehen keineswegs ein Vorteil ist, wie Rico bald erkennt: „Ich habe fast immer gute Laune, weiß aber nicht so viel. Oskar wusste jede Menge merkwürdige Dinge, aber seine Laune war dafür im Keller. Bestimmt ist das so, wenn man sehr schlau ist – es fallen einem zu allen schönen Sachen auch gleich noch ein paar schreckliche ein.“ Über sich selber berichtet Rico, dass ihm das Denken manchmal schwerfällt, es dauert länger und die Gedanken rollen dabei durch den Kopf wie in einer Bingotrommel. Mit rechts und links kommt
er auch nicht gut zurecht, weshalb er die meiste Zeit zuhause bleibt oder bei den Nachbarn klingelt, um deren Wohnungen zu inspizieren. Da gibt es den Hausmeister Marrak, der mit seinen Schlüsseln in jede Wohnung kann. Neu hinzugezogen ist der Polizeikommissar Westbühl – oder heißt er Ost-
verkäuferin, die auf den Jungen aufpasst, wenn die Mutter mal wieder bis tief in die Nacht arbeiten muss. Dass es sich hierbei um einen Nachtclub handelt, wird so selbstverständlich erwähnt, wie die Tatsache, dass Ricos Vater nicht anwesend ist. Gestorben, sagt Rico. Die Geschichte vom
anderen verborgen bleiben: dass Frau Dahling oft von einem „grauen Gefühl“ umgeben ist, oder, dass im Hinterhaus nachts seltsame Schatten hinter den Fenstern umherwandern. Als sein neuer Freund Oskar plötzlich spurlos verschwindet, weiß Rico sofort, dass ihm etwas zugestoßen sein
In den Werkstätten wird Ricos Welt ganz groß
bühl? – nach Aussagen von Ricos Mutter die schärfste Schnitte weit und breit. Oder der unangenehm müffelnde Fitzke, der Rico immer als „Schwachkopf“ bezeichnet. Am liebsten schaut Rico bei Frau Dahling vorbei, einer Fleischfach-
Tod des Vaters hat er zu einem poetischen Märchen verdichtet. Rico mag langsamer denken als andere, aber er ordnet seine Welt, indem er sie beschreibt, fast wie ein Schriftsteller. Und er sieht genau hin und bemerkt Dinge, die
muss. Womöglich ist Oskar von Mister 2000 entführt worden, jenem mysteriösen Kindesentführer, der seit einigen Wochen die Schlagzeilen bestimmt. Kurz entschlossen nimmt Rico allen Verstand und Mut zusammen und
macht sich auf die Suche nach Oskar, um ihn aus den Fängen des Kinderkidnappers zu befreien. Ricos genaue Beobachtungen machen ‚Rico, Oskar und die Tieferschatten‘ zu einer Sozialstudie, die nicht immer politisch korrekt, dafür aber umso ehrlicher ist. Denn auch das versteht Steinhöfel wie kaum ein anderer: Geschichten für Kinder dürfen durchaus Tiefgang haben, sie müssen aber spannend und unterhaltsam sein. Mit dem fünften Band ‚Rico, Oskar und das Mistverständnis‘ hat Andreas Steinhöfel nun seine Reihe über die zwei ungleichen Freunde, Rico und Oskar, abgeschlossen. Wer sie noch nicht gelesen hat, dem sei sie dringend empfohlen. Was für ein Glück aber, dass wir die beiden nun auch auf der Theaterbühne erleben dürfen. In der Regie von Peter Hailer kommt uns die Geschichte noch näher, denn sie spielt statt in Berlin in Oldenburg. So können die jungen Zuschauer:innen mitfiebern, in welchen Stadtteilen der mysteriöse Mister 2000 sein Unwesen treibt. Anna Brandstätter hat eine Bühne entwickelt, die die vielen Wohnungen und Stockwerke des Mehrparteienhauses, in dem Rico mit seiner Mutter lebt, zu einem kubistischen Bauwerk neu zusammenfügt. Der Soundtrack zum Stück stammt von Matthias Mohr. MG
Mit freundlicher Unterstützung von
Als Quälgeist am Klavier gefürchtet, als Komponist verkannt
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er selbst einmal in seiner Kindheit, Jugend oder auch im Erwachsenenalter einige Zeit Klavierunterricht hatte, stöhnt meist schon in Gedanken an vergangene Mühseligkeiten, sobald der Name Carl Czerny auch nur fällt. Denn der Komponist ist heutzutage fast schon ein Synonym geworden für zahllose Etüden und andere technische Übungen, mit denen Klavierlehrer:innen ihre Schüler:innen vortrefflich quälen können. Das bekannteste Kompendium ist dabei vermutlich die ‚Schule der Geläufigkeit‘ aus den 1830er-Jahren. Dass diese Übungen allein die Geläufigkeit als Ziel und keinesfalls den Anspruch haben, musikalisch besonders wertvoll zu sein, erkennt jede:r schnell, der oder die sich an sie heranwagt. Auch Carl Czerny selbst betont im Vorwort: „Unter den unerlässlichen Eigenschaften, welche der Klavierspieler besitzen muss, wenn er sich über das Mittelmässige emporheben will, ist die wahre und regelmässige Geläufigkeit der Finger, auch in der schnellsten Bewegung, eine der nothwendigsten, und bei jedem Schüler so frühzeitig als möglich zu entwickeln. […] Nachstehende Übungen haben ausschließlich den Zweck, diesen Zweig der Vir-
Das Duo Shalamov präsentiert im Sinfoniekonzert Carl Czernys Konzert für Klavier vierhändig sie und andere pädagogische Werke Czerny keinen Ruf als ernstzunehmender Komponist ein, wie etwa die deutlichen Worte seines etwas jüngeren Zeitgenossen Robert Schumann zeigen, die dieser über ihn fand: „Hätte ich Feinde, nichts als solche Musik gäb‘ ich ihnen zu hören, sie zu vernichten. Die Fadheit dieser Variationen ist wahrhaft remarkabel.“ Tatsächlich nehmen sie auch durchaus einen beträchtlichen Teil in seinem Œuvre ein: Ganze 80 Opusnummern mit teilweise bis zu 160 einzelnen Etüden umfassen Czernys Studienwerke für Klavier, die auch als Stücke im „brillanten Stil“ bezeichnet werden. Darüber gerieten seine übrigen Werke im sogenannten „ernsten Stil“ – Sonaten, Klavierkonzerte, Streichquartette, Sinfonien, Lieder und Kirchenmusik – größtenteils in Vergessenheit und wurden erst ab dem Ende des 20. Jahrhun-
Geläufig - virtuos - brillant
tuosität zu entwickeln, zu vermehren, und auch für die Folge zu bewahren, wenn sie, (nach vollendeter gründlicher Einübung derselben) in dem überall angezeigten sehr schnellen Tempo, mit Beobachtung aller übrigen Regeln des schönen und richtigen Vortrags, täglich vor allem anderen durchgespielt werden.“
Dass diese Akribie unerlässlich für das virtuose Beherrschen eines Instruments ist und sich letztlich auszahlt, ist ebenfalls all denjenigen, die unter diesen Übungen leiden oder litten, bewusst und nicht umsonst zählt die ‚Schule der Geläufigkeit‘ auch heute noch zu den am häufigsten gebrauchten Klavierschulen. Gleichwohl brachten
derts wieder mehr beachtet – führen aber auch heute noch eher ein Schattendasein am Rande des gängigen Konzertkanons. Dass Czerny, der gerade einmal neunjährig von Ludwig van Beethoven als Schüler angenommen wurde, völlig zu Unrecht abklassifiziert wird, zeigt unter anderem sein Konzert für Klavier vierhändig und Orchester C-Dur op. 153., das im 5. Sinfoniekonzert zu hören ist. Gespielt wird es von Alina Shalamova und Nikolay Shalamov, die sich vor rund zehn Jahren zum Duo Shalamov zusammengeschlossen haben. Beim Internationalen ARD Wettbewerb 2015 mit dem 1. Preis ausgezeichnet, stellten sie in jüngster (Pandemie-) Zeit auch in Videoaufzeichnungen ihre künstlerische Vielseitigkeit unter Beweis: Sie reicht von Beethovens 9. Sinfonie (für Klavier zu vier Händen) bis zu einer Uraufführung von Sofia Gubaidulina. PJ
Mühsam, aber notwendig: ‚Schule der Geläufigkeit‘
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Zwischen Traum und Wirklichkeit m Erscheinungsjahr des Gedichts ‚Verklärte Nacht‘ war es sehr progressiv, ein erotisches und sexuelles Thema so direkt zu beschreiben, wie Richard Dehmel es in seinem Band ‚Weib und Welt‘ 1896 tat. Das Gedicht beschreibt den nächtlichen Spaziergang eines Liebespaares, während dessen die Frau ihrem Geliebten gesteht, dass das Kind in ihrem Bauch aus einer anderen, kurzen Beziehung stammt. Ein Phänomen, das es sicherlich seit Anbeginn der Menschheit gibt; darüber zu sprechen und so unverblümt in einem Gedicht zu publizieren, war Ende des 19. Jahrhunderts skandalös. Das Unerhörte war auch, dass die Frau erklärt, dass sie die Begegnung zu einem von ihr ungeliebten Mann bewusst eingegangen ist, um schwanger zu werden und ihre Sehnsucht nach Mutterschaft zu befriedigen. Jetzt verurteilt sie sich selbst, da sie fühlt, nun den idealen Partner gefunden zu haben und Angst hat, verstoßen zu werden. Drei Jahre später, 1899, komponierte Arnold Schönberg sein Streichsextett ‚Verklärte Nacht‘. Wie er selbst erklärte, war es damals en vogue, Programmmusik zu schreiben. Die Uraufführung fand erst im März 1902 im Kleinen Musikvereinssaal in Wien statt und hatte ein sehr geteiltes Echo: „Viele verhielten sich ruhig, einige zischten, andere applaudierten, im Stehparterre brüllten ein paar junge Leute wie die Löwen“, war im Feuilleton der Wiener Neuen Presse zu lesen. 120 Jahre später gehört das Werk zu den meistgespielten des Komponisten, der 1917 eine Orchesterfassung schrieb, die er 1942 noch einmal überarbeitete. Musik und Thema haben immer wieder Choreograf:innen zu einer tänzerischen Umsetzung inspiriert. Antony Tudor mit ‚Pillar of Fire‘ für das (American) Ballet Theater
in New York (1942) und Jiří Kylián ‚Verklärte Nacht’ mit dem Nederlands Dans Theater von 1986 schufen zwei vielbeachtete Versionen. Im letzten Jahr während des Lockdowns hat der niederländische Startänzer Marijn Rademaker als Choreograf und Regisseur einen Tanzfilm ‚Verklärte Nacht‘ mit dem Ballett und den Philharmonikern am Theater Dortmund umgesetzt.
„Jeder Ballettabend wird ein unwiederbringliches Live-Erlebnis.“ Jetzt beschäftigt sich in Oldenburg Antoine Jully, Ballettdirektor und Chefchoreograf, mit dem Thema und der Musik. Er webt dabei ein Beziehungsgeflecht um eine Frau. Jully zeigt das Aufeinandertreffen verschiedener Paare und lässt offen, wo die Linie zwischen Realität, Wunsch und Traum verläuft. Geht es tatsächlich um das im Gedicht beschriebene Paar oder gibt es in Wirklichkeit vielleicht noch ganz andere Beziehungskonstellationen? Die Emotionen in der Musik Arnold Schönbergs sind für Antoine Jully zentraler Auslöser der Kreation. Ganz im Sinne des Autors Richard Dehmel, der nach einem Konzertbesuch im Jahr 1912 an Schönberg schrieb: „Gestern Abend hörte ich die ‚Verklärte Nacht‘, und ich würde es als Unterlassungssünde empfinden, wenn ich Ihnen nicht ein Wort des Dankes für ihr wundervolles Sextett sagte. Ich hatte mir vorgenommen, die Motive meines Textes in Ihrer Composition zu verfolgen; aber ich vergaß das bald, so wurde ich von der Musik bezaubert.“ Für die BallettCompagnie Oldenburg spielt das Oldenburgische Staatsorchester unter der Leitung von Hendrik
Vestmann (alternierend mit Vito Cristofaro). Der Ballettabend wird eröffnet von der Uraufführung ‚OGAMI‘ von Guillaume Hulot. Der französische Gastchoreograf beschäftigt sich zu Tschaikowskys ‚Rokokovariationen‘ mit dem Begriff Imago, aus der analytischen Psychologie als Bezeichnung des – meist unbewussten – ersten Bildes von einem anderen Menschen und als „Bild der Art“ von Insekten nach der letzten Metamorphose. Der Rhythmus in Merce Cunninghams Tanzstück ‚How to Pass, Kick, Fall and Run‘ von 1965 kommt aus dem Zusammenspiel der Tänzer:innen selbst. Dennoch entsteht eine spannende Koinzidenz zu den Texten aus der Partitur von John Cage. Zeitgleich zum Tanz lesen Rebecca Seidel und Manuel Thielen aus dem Schauspielensemble des Oldenburgischen Staatstheaters jede:r 15 Texte aus Cages ‚Stories of ‚Indeterminacy‘‘ (Geschichten der Unbestimmtheit), die jeweils eine Minute dauern, ganz gleich, ob es eine lange oder eine sehr kurze Story ist. So wird jede der zwölf Vorstellungen unterschiedlich sein und jeder Ballettabend wird ein unwiederbringliches Liveerlebnis im Theater — wie es nur hier sein kann. THH
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Antoine Jullys Kreation ‚Verklärte Nacht‘ mit der BallettCompagnie Oldenburg steht im Zentrum des neuen dreiteiligen Ballettabends.
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Zurück in die Zukunft
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Im Oldenburger Computermuseum wird vermeintlicher Technikschrott zu neuem Leben erweckt.
ega, Atari, Commodore, IBM und Schneider. Jugendträume längst vergangener Tage. Disketten, Lochkarten, Magnetbänder, unzählige Joysticks, Festplatten und Monitore. Wie bei einem Projekt moderner Archäologie schlagen wir uns durch die Katakomben des Oldenburger Computermuseums auf der Suche nach Requisiten für kommende Theaterprojekte. Einstige Millionenwerte liegen hier – mehr oder weniger fein säuberlich geordnet – in Schränken und Regalen verstaut. Sie wurden
in den vergangenen 20 Jahren mit viel Liebe und einem gerüttelt Maß an Fanatismus von den Mitgliedern des Vereins zusammengetragen und auf einer Fläche von über 500 Quadratmetern zur Ausstellung gebracht. Was für die meisten lediglich Technikschrott ist, sind für sie bewahrenswerte Relikte jüngerer Geschichte. „Bei uns erscheinen fast täglich Menschen mit Spenden fürs Museum, die in einem Nachlass oder einer Haushaltsauflösung aufgetaucht sind. Und obwohl wir schon ein Dutzend von dem Computer oder
der Konsole haben, sagt der Freak in mir: Das kann man doch nicht einfach wegschmeißen!“ So Thiemo Eddiks, Vorsitzender des Vereins, welcher vor 14 Jahren aus einer persönlichen Sammelleidenschaft entstand. „Eigentlich suchte ich nur einen Lagerraum für meine privaten Ankäufe, daraus wurde dann irgendwann eine kleine temporäre Ausstellung und weil ich nicht aufgepasst habe, irgendwann ein eigenes Museum“, berichtet der gebürtige Oldenburger und 3D-Designer. „Unsere Ausstellungsstücke sind
alle hands-on – das heißt, alles was ihr hier seht, wurde von unseren Mitgliedern technisch wieder fit gemacht und kann von den Besucherinnen benutzt werden.“ Das ist besonders beeindruckend, da manche der ausgestellten Gegenstände über 40 Jahre alt sind. „Schwierig wird dies bei den Arcade-Geräten. Die sind recht selten und haben ihr Leben in Bars und Kneipen verbracht. Da ist es schwer, Ersatzteile zu finden.“ In der Tat besitzt das Museum neben hunderten Heimcomputern und Konsolen aus den 70er- bis 90erJahren sogar eine kleine „Spielhalle“ mit Flippern und Spielautomaten. Magisch blinken sie vor sich hin, schicken Geräusche aus längst vergangenen Zeiten in die Welt. „Die Halbwertszeit ist ein enormes Problem – diese Geräte sind ja nicht für die Ewigkeit gebaut. Beispielsweise die Röhrenmonitore geben nach und nach den Geist auf. Daher suchen wir gerade jemanden aus dem Bereich Rundfunk- und Fernsehtechnik, der Lust hat, bei uns mitzumachen. Es braucht Profis, den Laden am Laufen zu halten.“ Die können wir zwar gerade nicht bieten, aber dennoch viel Respekt für das ehrenamtliche Engagement der Museumsmacher. Mit zahlreichen Ideen für neue Projekte und noch mehr wiedererweckten Erinnerungen verlassen wir nach gut zwei Stunden diesen besonderen Kulturort mit der Mission, noch mehr Menschen hiervon zu berichten. Und vielleicht wird man auch das eine oder andere Ausstellungsstück in einer Inszenierung des Staatstheaters in dieser Spielzeit noch bewundern können. Beispielsweise in Marc Beckers Interpretation von ‚Pension Schöller‘ (Throwback to the 90er!), in der sich ein junger Informatiker daran macht, das Internet zu erfinden. JH
„EINE FRAU, DIE WEISS, WAS SIE WILL“ Das Comeback von Zarah Leander
„Wenn Melanie Lang in dem Musical-Solo ‚Zarah 47‘ als Zugabe singt ‚Davon geht die Welt nicht unter‘ und das Publikum im Takt mitklatscht, ist die Welt draußen für einen Moment vergessen. […] Im Kleinen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters singt und spielt Mezzosopranistin Melanie Lang gefühlvoll, ausdrucksstark und leidenschaftlich Zarah Leander, als hätte sie auf diese Rolle gewartet.“ (oldenburger-onlinezeitung.de) „Unbedingt zum großen Hit im Kleinen Haus gehört der Pianist und musikalische Leiter Kei Sugaya. [Er] ist Improvisator, Antreiber, frischer Ideengeber, ein Mitgestalter tiefer Gefühle durch und durch.“ (NWZ ) „Fazit: Sehens- und hörenswert.“ (DelmeReport)
computermuseum-oldenburg.de © CMO
Von der Nähmaschine bis zum Scheinwerferlicht Die vielen Wege zum Arbeitsplatz am Theater Applaus! – Nach jedem Theaterabend wieder feiert das Publikum die Leistung einer gelungenen Vorstellung. Dabei gilt die Wertschätzung jeweils nicht ausschließlich den Tänzern, Schauspielerinnen, Musikerinnen und Sängern des Oldenburgischen Staatstheaters. Perücken, Make-up, Scheinwerferlicht, Mikrofone, wie durch Zauberhand wechselnde Kulissen
und Kostüme lassen bereits erahnen, dass hier mehr helfende Hände am Werk sind als die flüchtige Betrachtung vermuten lässt. Und spätestens ein Blick ins Programmheft gibt Gewissheit: es sind viele, die hier Tag für Tag ihren Beitrag zum Gelingen des großen Ganzen leisten. Theater ist Teamwork von vielen Menschen in den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen.
ROTARY BERUFSINFORMATION 2022 ‚Berufe am Theater‘
Dienstag 08.02. | 17 Uhr | Dauer ca. 90 Min. www.rotary-berufsinformation.de Moderation
Christian Firmbach, Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters
Allein die knapp 500 Mitarbeiter:innen des Oldenburgischen Staatstheaters verteilen sich auf rund 80 verschiedene Berufe. Von der Bühnenmalerin über die Dekorateurin, die Modistin bis zum Schuhmachermeister, Tischler und zur Werkstattleiterin – vor allem auch im Bereich der Handwerksberufe kann das Theater kreative und abwechslungsreiche Betätigungsfelder anbie-
ten. Im Rahmen der RotaryBerufsinformation haben Schüler:innen am Dienstag, den 8. Februar die einmalige Gelegenheit, einen Einblick in die ‚Arbeitswelt Theater‘ zu erhalten. In einer Online-Veranstaltung über das Videokonferenzsystem Zoom erhalten Sie eine Übersicht über Theaterberufe und weitere Informationsmöglichkeiten zu den Ausbildungswegen. Referent:in-
nen aus den Abteilungen Maskenbildnerei, Kostüm und Beleuchtung werden zudem die Berufe Maskenbildner:in, Maßschneider:in sowie Fachkraft für Veranstaltungstechnik im Detail vorstellen und eventuelle Fragen der Teilnehmenden beantworten. Moderiert wird die Veranstaltung von Generalintendant Christian Firmbach. AW
Referent:innen:
Etta Braukmann, Obergewandmeisterin und Leiterin der Kostümabteilung Steff Flächsenhaar, Beleuchtungsmeister und Leiter der Beleuchtung/Videotechnik Silvia Schlottag, Chefmaskenbildnerin und Leiterin der Maskenbildnerei Keine Anmeldung notwendig Weitere Infos sowie Link zum Stream unter www.rotary-berufsinformation.de Kein Tuschkasten, sondern Farbe für die Maske
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Musikalisches „Edutainment“ mit Mehrwert Generalintendant Christian Firmbach im Gespräch mit Thomas Honickel, der sich im Februar mit seinem letzten Familienkonzert in den Ruhestand verabschiedet. Thomas, wie hast Du Dein Herz für die Musikvermittlung entdeckt?
singenden Jugend selbst erstellten Texten flankierten.
Ohne die Geburt meiner beiden Söhne vor fast 30 Jahren hätte ich wohl nicht den Mut und das Zutrauen gefunden, diese Aufgabe anzugehen. Damals Anfang der 90er gab es kaum Education-Programme und -Konzepte. Man kannte zwar einen Bernstein in den USA und einen Simon Rattle in England, aber bei uns in Deutschland war einmal im Jahr ‚Peter und der Wolf‘ das übliche „Feigenblatt“ für Kinder und Familien im öffentlichen Raum. Als frischgebackener Vater fühlte ich mich sozusagen autorisiert, in diesem sensiblen Bereich erste Schritte zu gehen. Im Jahrzehnt zuvor hatte ich meine vermittelnde Ader bereits in ausladenden Programmheften, Gesprächskonzerten, Hörspielen für den WDR und Lehraufträgen an der Musikhochschule Köln erprobt. 1993 dann ein allererstes Kinderkonzert mit Vivaldis ‚Jahreszeiten‘ und einem jungen Studentenorchester.
Eines der Konzerte, an die ich besonders gerne denke, war jenes, in dem Legosteine eine große Rolle spielten …
Später hast Du den Begriff „Edutainment“ für Dich entdeckt — inwieweit geht das für Dich noch über Musikvermittlung hinaus?
Zentral scheint mir nach wie vor auch nach über 40 Jahren als Musiker, dass Musikvermittlung als lustvolles und lehrreiches Ereignis gleichermaßen daherkommt. (Bisweilen war ich an Standorten auch als Thomas Gottschalk der Konzertpädagogik bekannt; auch weil ich immer etwas zum Überziehen neigte …) Informationen und Erkenntnisse im Konzert sollten stets mit Freude, Enthusiasmus und einer gewissen spielerischen Leichtigkeit einhergehen. Einen erhobenen Zeigefinger braucht hier keiner. Das Plus solcher Präsentationsformen mit ausgelassener Stimmung auf der Bühne und im Saal sind Unikate von Begegnung, die sich auch im Schmunzeln bei den Beteiligten widerspiegeln. Das ist dann völlig abseits von professioneller Routi-
Hintergrund ist die Coda im Finale der ‚Jupitersinfonie‘, in der Mozart sich vor der Polyphonie des Spätbarock verneigt: eine Permutationsfuge mit fünf Themen in immer wieder neuer, anderer Abfolge, was sich beredt darstellen lässt durch verschieden zusammengesteckte Duplosteine mit fünf verschiedenen Farben. „Freude, Enthusiasmus und eine gewisse spielerische Leichtigkeit“ ...
ne. Da könnte ich abendfüllend über humorvolle Äußerungen der Jugend berichten ... Du sprichst in Deinen Begrüßungen immer dezidiert das „kleine und große Publikum“ an. Was steckt dahinter?
Erklärtes Ziel war es von Anbeginn meiner Unternehmungen, dass wir ein generationsübergreifendes Publikum ansprechen. (Groß)Eltern sollten nicht nur die Eintrittskarten kaufen dürfen, sondern vielmehr selbst einen emotionalen und geistigen Zugewinn aus diesen Veranstaltungen ziehen. An allen Orten meines Wirkens hatten wir nicht wenige „best agers“, die ohne Enkel kamen, zahlreiche Eltern, die spiegelten, dass auch sie nun einen Zugang zur Klassik bekamen. Das nennt man wohl „Mehrwert“! Womit kann man Deiner Erfahrung die Kleinsten so fesseln, dass sie ihr Herz für die Klassische Musik entdecken?
Die wichtigste Voraussetzung scheint mir nach dieser langen Zeit, die jungen Menschen ernst zu nehmen, ihnen zuzuhören, sie einfach mal reden und machen zu lassen. Dann kann man unglaublich bereichernde Erlebnisse generieren.
Ansonsten gilt es, spannende Programmierungen zu entwickeln: Musik mit einfachen Worten zu erklären, dramaturgisch zielführende, fachlich korrekte und über allem kindgerechte Texte zu gestalten, mutig auch scheinbar Unzumutbares zu präsentieren und sicherlich auch immer wieder die Jugend selbst auf die Bühne zu bringen als (Mit)interpreten. Was waren Deine persönlichen Konzert-Highlights?
Ganz schwere Frage, auf die es eigentlich aus meiner Sicht kaum Antworten gibt. (Pause) Wenn ich dennoch die eine oder andere Produktion nenne, dann weil dort eben das o. a. Neuland betreten wurde: Mit der Sinfonie ‚Aus der Neuen Welt‘ habe ich erstmals ein komplett abendfüllendes Werk der Jugend vorgestellt, verpackt in die autobiographische Vita von Dvořák selbst. Die Komponistenportraits über die Geschwister Mendelssohn, das Ehepaar Schumann oder Edvard Grieg waren halbszenische Konzerte, die neue Türen aufgestoßen haben, weil sie eine Fülle an künstlerischem Personal zusammenführten. Und in jüngster Zeit war es die Oper ‚Brundibár‘, die wegen ihres historischen Bezugs eine besonders sensible Darstellung erforderte, die wir mit von der
Gab es außermusikalische Ereignisse, die Deine Programmentwicklung beeinflusst haben?
Wo soll ich anfangen, wo enden? Konzerte zu Sternbildern, zu den Rückseiten der Euromünzen, zu Kinderspielzeug und Kuscheltieren treffen den Nerv und die Lebenswirklichkeit von Kindern. Dazu hat es Zyklen gegeben, die sich den vier Urelementen Wasser, Feuer, Erde und Luft gewidmet haben. Die Gegenwart traf sich im Konzertsaal, als wir Helden von Fernsehen und Leinwand musikalisch darstellten. Ein Konzert widmete sich passend zur Region dem „Schiet Wetter!“, ein anderes „Geistern und Gespenstern“. Und immer wieder Märchen: von Prokofieff über Poulenc, Debussy, Fauré und Ravel bis zu Tschaikowsky.
großen Oratorienchor alle Gattungen mit dem dazugehörigen Repertoire. Nun, wo ich den UnRuhe-stand betrete, wird mich mein treues KlangEnsemble Oldenburg ins musikalische Alter begleiten. Und mal schauen, was noch kommt ... Du hast lange an Rhein und Ruhr gelebt und durch Dein Engagement in Oldenburg den hohen Norden entdeckt. Was schätzt Du an dieser Region, die Du ja auch musikalisch eroberst?
Jede Region hat ihre Vorzüge. Durch das Leben direkt am Meer in Dangast erlebt man die Natur, die Menschen und sich selbst ganz neu und anders, entschleunigt. Tatsächlich kann ich das häufig kolportierte Dictum, dass die Nordländer schwer zugänglich seien, nicht bestätigen. Vielmehr schließe ich mich unserem Ministerpräsidenten Stephan Weil an, der die Niedersachsen als die „Spanier des Nordens“ bezeichnet. Besser kann man es nicht ausdrücken! Meine Frau und ich haben hier eine neue Heimat gefunden, außerdem viel nachbarschaftlichen Anschluss, ein treues friesisches Publikum und freie Sicht bis zum Horizont!
Du bist ja auch leidenschaftlicher Chorleiter — wie viel Chöre hast Du im Laufe Deines Berufslebens gegründet?
Puuh ... mal nachzählen! (lacht) Es waren eine Menge, aber die Anzahl ist da eher nebensächlich. Vielmehr finde ich berückend, dass mich diese Facette des Musikmachens seit frühester Jugend begleitet. Meinen ersten Schulklassenchor hatte ich mit 12 Jahren. Es gab vom Kinderchor über den arrivierten Kammerchor bis zum
... führen zu Fanpost
Wenn die Musik gut Wetter macht
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Nach dem Sturmtief in ,Les Boréades‘ wird nun im 4. Kammerkonzert der Jahreszeitenwechsel hörbar
as Wetter ist auch heute noch immer SmalltalkThema Nummer eins. Doch nicht nur unsere inhaltsarmen Gespräche an der Betriebskaffeemaschine werden vom Wetter dominiert; Witterung und Klima sind omnipräsent in unserem Alltag – von der Zusammenstellung des Bioeinkaufs über das den Freitag schwänzende Schulkind bis hin zum Ökostrom aus der Steckdose. Aber neben diesen alltäglichen Angelegenheiten ist auch die Kultur stark von der Natur beeinflusst. Besonders die Verbindung von Musik und Wetter reicht weiter zurück, als man vermuten mag. Dass Kunst, Musik und Kultur mit der Evolution des Menschen eng verknüpft sind, ist in der evolutionären Psychologie unum-
stritten. Doch ebenso wie sich der Mensch wandelte, veränderte sich auch die Welt, die er sich schuf, die Kultur, in der er lebte, und die Kunst, die er schuf: Während in den ältesten heute bekannten prähistorischen Höhlenmalereien rein ikonografisch die Natur abgebildet wurde, zeigen jüngere Bilder indexikalische bis sogar symbolische Motive – der Mensch ahmt seine Lebensrealität nicht nur künstlerisch nach, sondern kodiert sie: Er hat eine Sprache. Unter den Bildern: Darstellungen von rituellen Tänzen, naturreligiösen Zusammenhänge und Musikinstrumente. In der Musik, die in ihrer Komplexität der Struktur von Sprachen gleicht, wird bei der Darstellung vom Wetter kulturübergreifend größtenteils auf das Prinzip der
Nachahmung zurückgegriffen: Das, was man hört, soll akustisch imitiert werden. Dementsprechend sind die am häufigsten in der Musik auftauchenden Wetterphänomene Regen und Sturm. Bereits für das Ritual des Regentanzes wurden in manchen Kulturen spezielle Instrumente gebaut, die allein der Imitation des Regens dienten, wie zum Beispiel der Regenmacher der Diaguitas. In der klassischen, westeuropäischen Kunstmusik wurde der Instrumentenbau zur Imitation von Wetter zu einer Wissenschaft für sich. Eine ganze Reihe an Instrumenten entstand, die möglichst überzeugend Stürme darstellen sollten, wie das Donnerblech, die Windmaschine und der Donnerzug der Orgel. Einige davon waren bereits bei uns in der großen
Sturmszene in ‚Les Boréades‘ bereits zu erleben. Musikstücke, die das Wetter als außermusikalisches Programm haben, wurden in jeder Epoche der klassischen Musik komponiert. Allerdings sind verhältnismäßig weniger Stücke zu dieser Thematik aus dem Barock und der Klassik bekannt als aus anderen Epochen. Das kann an fehlenden Aufzeichnungen liegen oder aber daran, dass die Errungenschaften des Menschen interessanter und beeindruckender waren für die Komponist:innen als das Wetter. Die meisten Werke mit Wetterphänomenen entstanden in der Romantik. Die Natur wurde für Künstler:innen wieder eine wichtige Inspirationsquelle und war längst nicht bloß Motiv der reinen Abbildung der Welt:
Wetterdarstellungen wurden zu einem dramatischen Mittel, das metaphorisch Veränderungen oder innere Gefühlszustände verklanglichte. Im 20. Jahrhundert waren die Menschen dann mit deutlich gravierenderen Dingen beschäftigt, als über das Wetter zu reden. Heutzutage gewinnt es als Motiv musikalischer Auseinandersetzungen mit der Welt eine Renaissance: In Zeiten der drohenden Klimakatastrophe erobert sich das Wetter die Bühnen der Kunstwelt zurück. Im vierten Kammerkonzert präsentieren die Musiker:innen der Kammermusikvereinigung des Oldenburgischen Staatsorchesters mit Vivaldis ‚Vier Jahreszeiten‘ das wohl bekannteste Werk zu dieser Thematik. SK
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„Yeah, das haben wir zusammen geschafft!“ Drei Kinderclubs, die Ende Februar unbedingt Premiere in der Exerzierhalle feiern wollen
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ür viele der Kinder und Jugendlichen geht es das erste Mal auf die große Bühne — aber natürlich nicht ohne Vorbereitung. Seit September 2021 wird einmal in der Woche im Probenzentrum des Theaters geprobt. Im Januar und Februar kommen weitere Proben an den Wochenenden dazu. Die Spieler:innen haben durch Übungen und Spiele erste Schauspieltechniken kennengelernt, es wurde ein Vertrauen in der Gruppe aufgebaut und ein feines Gespür für die Mitspieler:innen entwickelt. Denn auf der Bühne sind am Ende alle aufeinander angewiesen und nichts hilft besser gegen Lampenfieber als die Gewissheit: Die anderen sind da.
Was auf der Bühne gezeigt werden soll, wird während der Proben gemeinsam entwickelt. Durch die inhaltliche Auseinandersetzung mit einem Thema entstehen fantasievolle Geschichten mit unvorhersehbaren Wendungen und sehr speziellen Charakteren. Viele kreative Köpfe schaffen zusammen eine eigene Welt. Alle drei Kinderclubs sind mit einem eigenen Thema in die Saison gestartet. Da ging es zum Beispiel darum, was es bedeutet, mutig zu sein und wann wir Angst haben. Oder wie es wäre, wenn die Antwort auf jede Frage „Ja“ wäre. Oder ob ein Spiel nur dann funktioniert, wenn alle das gleiche Spiel spielen? Durch Wortsammlungen, Schreibübungen, jede Menge Brainstorming und szenische Improvisationen wurde viel Material gesammelt. Im Theaterclub ‚Alles Gewürfelt‘ haben die Spieler:innen eine eigene Figur entwickelt und sie mit speziellen Eigenheiten, Wünschen und Geheimnissen ausgestattet. Anschließend wurde der Figur eine eigene Körperlichkeit gegeben und der Gruppe vorgestellt. Die Figuren entwickelten Beziehungen zueinander und schon entstand eine Geschichte. Einblick in eine sonntägliche Probe des Kinderclubs ‚Alles Gewürfelt‘:
Es ist die erste Probe des Jahres 2022 und 11 Uhr. Anna Seeberger und ich stehen mit 12 Corona-Schnelltests in einer Tüte vor dem Probenzentrum. Ich glaube, ich brauche noch einen Kaffee. Es regnet, aus allen Richtungen kommen Kinder und versammeln sich unter dem kleinen Vordach. Nach 15 Minuten Schnelltestzeit und einer Debatte darüber, ob man sich auf die Schule freuen kann oder lieber länger Weihnachtsferien gehabt hätte, geht es los. Heute lesen wir zum ersten Mal alle gemeinsam unser Textbuch. Wir kleben die Umrisse des Bühnenbildes, ein sehr großes Mensch-ÄrgerDich-Nicht-Spielfeld, provisorisch auf dem Probebühnenboden ab, dann Kekse essen, die ersten Szenen ausprobieren, die Spielregeln Richtung imaginäres Publikum brüllen, mehr Kekse essen, eine Würfelchoreografie einstudieren, ‚Mord im Dunkeln‘ in drei Varianten spielen und vorher, währenddessen und danach lange über die Regeln streiten. Am Ende liegen alle erschöpft auf dem Boden und es bleibt noch etwas Zeit, um zu fragen:
Ene mene miste
Was gefällt euch am Theater spielen?
Rosa: Ich finde toll, dass man einfach alles spielen kann. Zum Beispiel, wenn man traurig ist, dann kann man glücklich spielen. Und wenn man glücklich ist, kann man traurig spielen. Ich finde, dass man hier auch viel für den Alltag lernen kann. Amelie: Mir macht Theater Spaß, weil man sich in andere Rollen versetzen und man ganz viel Fantasie dabei haben kann. Und am Ende
kann man sich wirklich freuen, weil man das alles wirklich gemacht hat und dann ist man bestimmt sehr stolz auf sich. Jaron: Ich finde cool, dass man sich neu erfinden kann, du kannst das sein, was du willst und dich ganz anders fühlen und auch ganz andere Sachen sagen und tun, die du sonst nie tun würdest. Eigentlich ganz cool. Klara: Ich trete gerne vor Leuten auf und ich mag, dass wir dabei miteinander sind und nicht immer gegeneinander. Nika: Man kann hier auch neue Freunde finden und man ist in einer ganz anderen Welt, man kann sich in alles verwandeln. Und am Ende sagen wir: Yeah, das haben wir zusammen geschafft. Wir machen das wirklich nicht alleine, sondern als Gruppe. Und das finde ich schön. Ava: Wenn wir das gemacht haben sind wir am Ende stolz auf uns, weil wir mutig waren. Leia: Ich liebe es, eine feste Rolle zu haben, dann bekomme ich ein Kribbeln im Bauch. Ich freue mich ganz besonders auf die witzigen Szenen in dem Stück und ich hoffe, dass das Publikum dann auch lacht. Zu diesem Zeitpunkt, beim Tippen dieser Zeilen bleibt nur zu hoffen, dass wir alle gesund bleiben und die Omikron-Welle schnell vorüber schwappt, damit die Proben und Vorstellungen im Februar wie geplant stattfinden können. Mittlerweile wissen wir ja: Sicher ist, dass nichts sicher ist. LJ-K DIE PREMIEREN IM ÜBERBLICK HINTER DEN MOOREN 8 Premiere: 26.02. 14 Uhr — 2. Vorstellung: 27.02., 17 Uhr YES DAY Premiere: 26.02. 16:30 Uhr — 2. Vorstellung: 27.02., 14:30 Uhr ALLES GEWÜRFELT Premiere: 26.02. 19 Uhr — 2. Vorstellung: 27.02., 12 Uhr
„Überwältigend“ Regina Töws über ihr FSJ in der Theatervermittlung
Regina, ein freiwilliges soziales Jahr, kurz FSJ, bei uns am Haus zu machen, das bedeutet, in sehr vielen Projekten mitzuwirken und oft auch direkt hineingeworfen zu werden. Fast ein halbes Jahr bist du jetzt schon dabei. Wie ist das für dich?
Wenn ich daran zurückdenke, was bisher alles passiert ist und was ich alles gesehen habe, dann ist das komplett überwältigend. Ich hatte eine kleine Idee davon, was alles daran hängt, Theater zu machen. Mit der Musical-AG meiner Schule stand ich fünf Jahre selbst auf der Bühne und wusste, wie einnehmend dieses eine Projekt pro Schuljahr sein kann. Aber hier passiert so viel gleichzeitig und es sind so viel mehr Menschen in den gesamten Ablauf involviert. Das ist beeindruckend. Ich wollte erleben, wie es sich anfühlt, professionelles Theater zu machen und es hat meine Erwartungen komplett erfüllt. Und seitdem ich die Regieassistenz für das Stück ‚Krähe und Bär‘ übernommen habe, genießen Regie-Assistent:innen meinen vollsten Respekt! Das war gleich zu Beginn der Spielzeit. Als Teil der Theatervermittlung stehen jetzt schon ganz andere Sachen auf dem Plan. Was machst du da?
Ich begleite als Assistenz und Anleitung den Kinderclub ‚Hinter den Mooren 8‘ und den Erwachsenenclub ‚Wi(e)der Schule?‘. Außerdem bin ich bei Workshops dabei und helfe bei so gut wie allen Projekten mit, die wir hier in der Abteilung machen. Das ist sehr viel und jeden Monat steht etwas Neues auf dem Programm. Im Januar kamen wir in die heiße Phase des Schulprojekts und es war toll, die zwei Schulgruppen endlich miteinander sehen zu können. Darauf hatten wir lange gewartet und die Aufführungen liefen super. Im Februar haben wir dann Premiere mit dem Kinderclub, Ende April mit dem Erwachsenenclub, dann kommt im Juni das Hart-
am-Wind-Festival und im Juli noch die Jugendtheatertage. Das wird alles sehr aufregend und ich freue mich schon, dass es immer mehr zur wirklichen Theater-Arbeit kommt. Zu Beginn ging es noch viel um Organisation. Jetzt stehen bald die Fahrten mit den Clubs und die intensiven Probenphasen bevor. Darauf freue ich mich schon sehr, denn durch die Corona-Regelungen müssen wir viel auf Distanz achten. Dabei ist doch das Zusammenkommen, gemeinsame Spielen und Theater machen gerade das Schöne. Stimmt, die Arbeitsatmosphäre ist gerade von vielen Umwürfen und Regelungen geprägt, wie überall … Möchtest du trotzdem weiter im Bereich Theater bleiben?
Auf jeden Fall! Klar, ist das jetzt gerade eine Ausnahmesituation, aber die Bühne lockt mich noch immer. Mein Plan ist es, mich nach dem FSJ für ein Schauspiel-Studium zu bewerben und die Kolleg:innen hier am Haus haben mich auch immer darin bestärkt, dem zu folgen, was mir am Herzen liegt. Ich bekomme hier zwar auch mit, wie schwer es ist, da rein zu kommen und wie viel Arbeit die Schauspielerei ist: drei oder vier Stücke parallel, Proben, Aufführungen, Masken- und Kostümzeiten — und der ganze Text! Aber selbst wenn es nicht klappt, will ich es wenigstens probiert haben. Ein Glück. Die „überwältigende“ Erfahrung hier schreckt dich nicht ab, sondern motiviert dich noch. Und kriegst du von anderen FSJler:innen etwas mit?
Zu dem FSJ gehören auch 25 Seminartage mit anderen FSJ-ler:innen aus verschiedene Stellen im Bereich Kultur. Da habe ich viele kennengelernt und es ist sehr interessant, weil man so auch andere Perspektiven und Eindrücke im Bereich Kultur mitbekommt — und auch, wo es noch Jobmöglichkeiten gibt. Es gibt ebenfalls die Möglichkeit, mit ein paar anderen FSJ-ler:innen ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen und dabei ist mir aufgefallen, wie viel wir hier am Haus schon machen. Ich mag es sehr, so beschäftigt zu sein, und da ist Theater genau das Richtige! PR
Percussion Konzert SO 06.03. | 15 UND 19 UHR | GROSSES HAUS mit dem ,Les Boréades‘-Percussionisten Michael Metzler, der BallettCompagnie Oldenburg, Schlagwerk Nordwest u. a.
Spielzeitung FEBRUAR 2022
Literaturrätsel
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Über welche Figur aus einem Stück im Februar unterhalten sich diese beiden? Die Lösung finden Sie auf der letzten Seite.
Reich mir doch bitte mal das Salz! Hier – ups. Sorry, es schwankt so. Das war ein bisschen zu viel. Das reicht für deine Suppe gleich mit, die Tollpatsch! Du bist einer von den neuen, richtig? Dieses Mal sind wir doppelt so viele wie üblich. Ja, ich bin das erste Mal dabei. Sogar das erste Mal aus dem Landesinnern raus … ich wollte immer schon ein bisschen mehr rumkommen und dachte, in Big Apple wäre doch immer was los. Ich war auch nicht enttäuscht: die Straßen sind voller Leute und das Empire State Building ist so hoch, dass mir der Nacken geschmerzt hat vom Hingucken – vor ein paar Jahren hatten sie doch erst mit dem Bau
angefangen– was alles möglich ist mit moderner Technik. Also ja, ich bin neu, sehr neu. Ein Kollege meinte, ihr hättet schon zwei solcher Fahrten gemacht? Ja, ich bin schon eine Weile dabei. Die Aufgaben sind abenteuerlich, aber die Bezahlung ist gut. Die anderen haben dir sicher nicht viel darüber erzählt, was es mit unserer Reise auf sich hat, oder? Ich habe gefragt, aber scheinbar weiß niemand genau, wohin wir fahren? Es scheint mir nur Gemunkel zu sein, der Captain muss es doch zumindest wissen? Das kann doch sonst nicht sein. Und wer genau ist eigentlich dieser Herr, der uns beauftragt? Er sieht
fein aus, aber dafür nicht unbedingt anständig. Und was erhofft er sich denn? Was hat er vor? Man fährt doch nicht einfach so mit einem riesigen Schiff auf den weiten Ozean hinaus? Da liegst du ganz richtig. Er ist ein verrückter Kerl, ein Draufgänger, eigentlich weiß das jeder, was denkst du, warum hier so gut bezahlt wird? Er wird wohl schon ein Ziel haben. Und du siehst ja den Krempel, den er unter Deck lagert. Noch mehr von deiner geliebten modernen Technik. Ein Abenteurer der alten Schule. Ich habe ihn letztens mit dem Steuermann reden hören …
Der Rest der Crew erzählt sich die wildesten Geschichten, die einen sagen, er möchte einfach die ruhige Natur filmen, aber ein anderer meinte, er sei ein Verrückter, der alles Mögliche tun würde, um die Bilder zu bekommen die er will… Was hat er denn mit dem Steuermann geredet? Naja, der Steuermann sagte, er hätte diese junge Dame nicht gern an Bord. Daraufhin sagte er, das Publikum wolle wohl Liebesgeschichten mit einer Frau darin sehen. Wenn du mich fragst, sollte das allein doch keinen guten Film machen, oder? Naja, vielleicht schon? Aber warte mal, ich bin ja kein Experte, aber für eine Liebesgeschichte bräuchte
M onster-mäßige
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Die Lösung findest du auf Seite 10
er doch noch mindestens einen weiteren Darsteller, oder? Wo nehmen wir denn jetzt noch jemanden her? Meinst du er lässt uns einen anderen Hafen anfahren und sucht dort nach jemandem? Oder meinst du er will mit der Crew ein Casting abhalten? Meine Oma meinte immer schon ich wäre so fotogen… Ich glaube, er will seinen „Darsteller“ dort treffen, mach dich schon mal auf was gefasst. Und ja, er ist wirklich ein sonderbarer Geselle.
Gesprächsstoff Die musikalische (Wieder-) Entdeckung des Monats von Menso von Ehrenstein
Auch die Mitarbeiter:innen des Staatstheaters freuen sich immer wieder, wenn sie in unserer Büchertauschzelle vor dem Haupteingang Besonderes entdecken: Aus der Büchertauschzelle schaut mich ein junger, blond gelockter Mann mit leicht apathischem Blick an. Ich lächle. Gehe auf ihn zu und freue mich, einen alten Bekannten wieder zu sehen. Lange nichts von dir gehört, Peter! Und doch ist das Verhältnis wieder ganz eng. Du siehst ein bisschen mitgenommen aus, erzählst mir von deinen Jahren im Jugendclub Lindern (Kreis Cloppenburg), in dem du Wochenende für Wochenende aufgetreten bist. Was du berichtest und wie du berichtest ist so euphorisierend, dass ich die Szenerie genau vor Augen habe: Jugendliche und junge Erwachsene, die be- oder liebestrunken wahlweise mit ihrem Schwarm Stehblues tanzen oder Arm in Arm mit ihren Kumpeln und Kumpelinen über die Tanzfläche gleiten. Peter Framptons ‚Frampton Comes Alive!‘ ist ein packendes Live-Album, das einen schnell glauben lässt, man wäre selbst bei den Aufnahmen im Winterland Ballroom in San Francisco dabei. ‚Show me the way‘ und ‚Do you feel like we do‘ sind auf der Papphülle mit Kugelschreiber eingekreist. Letzteres, ist während einer verkaterten Bandprobe entstanden, benebelt von Restalkohol und aller Ideen beraubt. Es wäre interessant zu erfahren, ob die feuchten Cloppenburger Nächte ähnlich inspirierend gewesen sind. Übrigens soll der Legende nach ‚Do you feel like we do‘ eine gern genommene Nummer bei DJs gewesen sein, weil für sie dann endlich mal Zeit für eine 14-minütige Zigarettenpause hatten.
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E I M ME R T S S D AU A DT ST
Thorsten Lange schreibt für das Kulturbüro der Stadt Oldenburg. Als Gastautor wirft er an dieser Stelle regelmäßig einen Blick auf Ereignisse und Entwicklungen in der Szene.
„Tickets behalten ihre Gültigkeit“ Ein Konzert, vier Mal Vorfreude Wer ist eigentlich der heimliche Star der letzten zwei Jahre? Die FFP2-Maske? Ganz weit vorne. Der QR-Code? Auch nicht schlecht. Aber der wahre Champ ist der Konjunktiv. Beinahe jede Konversation mäandert zwischen hätte, müsste, könnte, würde, wäre. Egal, ob es um die Vergangenheit geht, die Gegenwart oder die Zukunft: Die große Befangenheit ist immer mit dabei. Das Leben passierte oft nur in den Möglichkeiten, nicht in den Realitäten. Der Veranstaltungskalender war mal ein Orientierungspunkt. Er kündigte an, was passieren wird – und wir konnten uns dazu verhalten. Also: hingehen oder wegbleiben. Fertig. Und jetzt? Fällt es schwer genug, sich überhaupt erstmal eine Meinung zu bilden. Und wenn man sich Überzeugung und Optimismus erkämpft hat, vielleicht sogar ein kleines bisschen Vorfreude, dann grätscht uns die Pandemie böse von hinten um: Nichts da, fällt aus, wird verschoben, Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Notorische Optimisten haben natürlich viele Gründe zum Jubeln. Schließlich verlängert und vervielfacht sich die Vorfreude aufs Konzert – Monate statt Wochen, mehrfach statt einmal. Aber leider gelingt mir so ein Gedanken-Stunt nicht, ich stelle das Gegenteil fest: Mit jeder Verlegung sinkt der Enthusiasmus. Ich fühle weniger statt mehr. Und ganz ehrlich: Das nervt! Aber was soll man machen? Die Psyche hat gelernt, sich selbst zu schützen. Und ihre Erfahrung der letzten Jahre lautet: Wenn man sich auf irgendwas freut, gibt es am Ende meist eine Enttäuschung. Nur ein Beispiel von vielen ist Olli Schulz in der Kulturetage. Der Titel seiner Tour — „Eigentlich wollte ich da nicht mehr hin“ – war ursprünglich mal ironisch gemeint. Ein schöner Gruß an alle B-Städte von Reutlingen über Darmstadt bis, ja, Oldenburg. Doch mittlerweile ist er bittere Realität. Erster Termin für das Konzert: der 29.04.2020. Keine Chance. Neues Datum:
08.09.2020. Hätte fast geklappt! Dann vielleicht am 17.02.2021? Nope, Lockdown. Und jetzt? Steht der 12.03.2022 im Kalender. Nimmt jemand Wetten an? Längst sind wir bei Nachholterminen von Nachholterminen von Nachholterminen. Ob damit dann das Ende erreicht ist? Ungewiss. Zumindest, solange die Veranstaltungen von Herbst bis Frühling stattfinden. Aber irgendwie ist die zigfach verlegte Aussicht auf irgendwas immer noch besser als die Alternative, nämlich die endgültige Absage. An dieser Stelle leicht frustrierte Grüße an Fatoni. Immerhin findet durchaus etwas statt. Auf unsere Theater ist Verlass, wenn sie spielen können, dann spielen sie auch. Genauso schön: Einige Lesungen und Poetry Slams des Literaturhauses waren zuletzt sogar ausverkauft. Einige freie Plätze gibt es hingegen bei den 27. Oldenburger Kabarett-Tagen. Ich finde es richtig stark, dass die Veranstalter sie
Sendezeit
E
ndlich ist es soweit: Die erste digitale Produktion der AHB-Videoabteilung erlebt ihre Ausstrahlung auf dem Oldenburger Fernsehkanal Oeins. Ausgerüstet mit einer neuen Kamera unternahmen die Mitwirkenden der AHB-Videoabteilung eine ganz besondere Landpartie. Angeführt von dem feuerroten Theatermobil der August-Hinrichs-Bühne ging es von Auftrittsort zu Auftrittsort im Oldenburger Umland. Die Filmcrew folgte dem Tross der Theaterproduktion ‚Unter dem Milchwald‘ über die Dörfer und hinter die Kulissen und mischte sich unter das Publikum.
Die Dokumentation zu dieser Theaterarbeit wurde mithilfe von Kulturfördermitteln möglich gemacht. Fachleute aus der Medienbranche schulten und begleiteten die Filmcrew der August-Hinrichs-Bühne bei den Dreharbeiten und der Bearbeitung des Filmmaterials am Schnittplatz. Die Dokumentation ‚Ünner den Melkwold‘ ist ab Februar auf Oeins zu sehen und wird anschließend in digitalen Netzwerken präsentiert. DH
Es gibt sie also, die guten Nachrichten. Doch insgesamt bleibt es eine schwierige Zeit. Was also tun? Werfen wir einfach einen furchtlosen Blick nach vorn: Was wäre, wenn sich jetzt alle positiven Vorzeichen als wahr erweisen würden, Omikron also tatsächlich die Variante wäre, die das Coronavirus in eine „kontrollierbare“ Krankheit verwandelt? Dann hätten wir das Schlimmste hinter uns. Dann könnten wir im nächsten Winter tatsächlich zu einer Art Alltag zurückkehren. Zumindest würden dann nicht die ganzen Konzerte ausfallen. Aber da ist er wieder, der heimliche Star der Pandemie: der Konjunktiv.
KULTURTIPP
Die Dokumentation ,Ünner den Melkwold‘ auf Oeins Interviews mit den Teilnehmenden der niederdeutschen Theaterproduktion schildern das Abenteuer des Theatermachens unter Corona-Bedingungen. Da muss so manches Mal aus der Not eine Tugend gemacht werden. Kreative Lösungen müssen her. Umdenken ist gefragt. Spielerische Leichtigkeit ist gefordert. Und ein bisschen Galgenhumor darf auch nicht fehlen. Zur freudigen Überraschung aller steht am Ende des Prozesses eine außergewöhnliche Theaterperformance unter freiem Himmel, mit deren Realisierung zeitweise niemand mehr gerechnet hatte.
nicht abgesagt haben. Leider macht sich der Mut nur bedingt bezahlt. Programme und Reaktionen sind großartig, aber die Auslastung könnte höher sein. Deshalb an dieser Stelle mein Appell: Bewahren Sie Ihren Enthusiasmus und gehen Sie hin! Das lohnt sich immer!
Sendetermine auf Oeins www.oeins.de TV-Live-Stream
Mittwoch, 09.02. 18.30 Uhr und 22.30 Uhr Donnerstag, 10.02. 13.30 Uhr | 18.30 Uhr und 22:30 Uhr Freitag, 11.02. 13:30 Uhr Sonntag, 13.02. 14:30 Uhr
ABSTIMMEN FÜR MEHR FREIZEITLÄRM Im vergangenen Sommer hat am alten Klärwerk in Oldenburg das Festival ,Ein Außergewöhnliches Ereignis‘ (EAE) für elektronische Tanzmusik stattgefunden. Verantwortlich für die Veranstaltung war der Verein Freizeitlärm e. V. . Nach dem großen Erfolg des Festivals setzt sich der Verein weiterhin für die lokale Kunstund Kulturszene in Oldenburg ein und möchte sich in Zukunft noch stärker auch politischen Subkulturen als Partner anbieten und ihre Themen niederschwellig erlebbar machen. Zu diesem Zweck plant der Verein den Bau eines nachhaltigen und lokal-emmissionsfreien Demonstrations-Mobils. Die EWE hat dieses Projekt für das Voting der Aktion ,Wir. Hier. Jetzt.gemeinsam für morgen!‘ nominiert. Hier werden Klimaschutzprojekte von eingetragenen Vereinen aus der Region bei der Umsetzung unterstützt. Und jetzt heißt es abstimmen für das Projekt von Freitzeitlärm e. V. unter wir-hier-jetzt.com bis zum 11.02.2022.
Gisela Schmidt, Alexander Goretzki und Franziska Zumloh bei den Dreharbeiten zur Videodokumentation.
Mit freundlicher Unterstützung von
Gefördert von:
GROSSES HAUS — DI
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KLEINES HAUS
EXERZIERHALLE
Spielzeitung
WEITEREFEBRUAR SPIELORTE 2022
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20 — 21.45 UHR
DRAUSSEN VOR DER TÜR
Schauspiel von Wolfgang Borchert 20 — 21.50 UHR KING KONG UND DER ALTE WEISSE MANN Schauspiel nach Motiven des Drehbuchs von E. Wallace u. a. 19.30 — 22.10 UHR ZUM LETZTEN MAL
DIE SPANISCHE STUNDE/ GIANNI SCHICCHI
20 — 22.50 UHR
MARIA STUART
Schauspiel von Friedrich Schiller
20 UHR
KAVALIERSDELIKTE
Der kulturelle Late-Night-Absacker in Serie #16 — Aus dem Leben eines Hamsters 10.30 — 11.30 UHR
NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger
Opern von Maurice Ravel/Giacomo Puccini — FR
— SA
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20 UHR
04 05 06
Vom 04.02. — 06.03. ist das Staatstheater mit KRÄHE UND BÄR zu Gast am Ohnsorg-Theater
MELODIEN FÜR MONETEN DELUXE Golden Twenties Edition 19 — 21.55 UHR
FAUST. EINE TRAGÖDIE
Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
20 — 21.45 UHR ZUM LETZTEN MAL
ÜBERLEBEN
20 UHR
ZAUBERKUGEL
Ein dokumentarisches Theaterprojekt von werkgruppe2 Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung
11.15 UHR
5. SINFONIEKONZERT
mit Werken von Joseph Martin Kraus, Carl Czerny, Joseph Haydn und Johannes Brahms 19.30 — 22.25 UHR
FAUST. EINE TRAGÖDIE
Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
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19.30 UHR
5. SINFONIEKONZERT
mit Werken von Joseph Martin Kraus, Carl Czerny, Joseph Haydn und Johannes Brahms 10.30 — 11.30 UHR
NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger
17 — 18.30 UHR | digitale Veranstaltung
ROTARY BERUFSINFORMATION
Die Veranstaltungen fi nden online über Zoom statt: www.rotary-berufsinformation.de
20 UHR
PRIME TIME BINGO
Anmeldung: gesine.geppert@staatstheater.de 16 UHR
20 — 22.50 UHR
Lieblingsstücke — Sieben Jahre Klanghelden-Konzerte
Schauspiel von Friedrich Schiller
2. FAMILIENKONZERT
11.30 UHR
2. FAMILIENKONZERT
Lieblingsstücke — Sieben Jahre Klanghelden-Konzerte
19 — 22.45 UHR WIEDERAUFNAHME
MARIA STUART
20 UHR
NOIeS! klangpol Konzertreihe cU BlueScreen digital plus
15 — 16.45 UHR ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT
11 UHR Übertragung des 3. Sinfoniekonzerts auf NDR Kultur in der Reihe ‚Sonntagskonzert‘
DRAUSSEN VOR DER TÜR
Schauspiel von Wolfgang Borchert
RUSALKA
Oper von Antonín Dvořák — MO
18 UHR | Hauptfoyer & Großes Haus
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SOIREE: VERKLÄRTE NACHT Eintritt frei
— FR
20 — 21.30 UHR WIEDERAUFNAHME
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ZARAH 47
Musical-Solo von Peter Lund 19.30 UHR | PREMIERE
VERKLÄRTE NACHT
Dreiteiliger Ballettabend von Guillaume Hulot, Antoine Jully und Merce Cunningham 18 — 21.45 UHR
RUSALKA
Oper von Antonín Dvořák
20 — 21.30 UHR
ZARAH 47
Musical-Solo von Peter Lund 11.15 UHR
4. KAMMERKONZERT BAROCK TRIFFT TANGO
20 UHR | FOLGE 4
SELFIES EINER UTOPIE
Theaterserie von Nicola Bremer 14 — 17 UHR
DEATH CAFÉ
Memento mori — Bedenke, dass du stirbst
18.30 — 20.20 UHR | 18 UHR Einf. KING KONG UND DER ALTE WEISSE MANN Schauspiel nach Motiven des Drehbuchs von E. Wallace u. a. — MI
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— FR
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20 — 21.50 UHR | 19.30 UHR Einf. ZUM LETZTEN MAL KING KONG UND DER ALTE WEISSE MANN Schauspiel nach Motiven des Drehbuchs von E. Wallace u. a. 19.30 UHR
VERKLÄRTE NACHT
Dreiteiliger Ballettabend von Guillaume Hulot, Antoine Jully und Merce Cunningham 19 — 22.45 UHR ZUM LETZTEN MAL
14 UHR | PREMIERE
HINTER DEN MOOREN 8
RUSALKA
Kinderclub
Oper von Antonín Dvořák
16 UHR | Theaterbar
KAFFEEKLATSCH MIT HILSDORF
16.30 UHR | PREMIERE
YES DAY
Platt'n'Studio 8+ 19 UHR | PREMIERE
ALLES GEWÜRFELT Kinderclub — SO
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18 UHR
VERKLÄRTE NACHT
Dreiteiliger Ballettabend von Guillaume Hulot, Antoine Jully und Merce Cunningham
16 UHR | ab 8 1/2 Jahren PREMIERE
RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN von Andreas Steinhöfel
12 UHR
ALLES GEWÜRFELT Kinderclub 14.30 UHR
YES DAY
Platt'n'Studio 8+ 17 UHR
HINTER DEN MOOREN 8 Kinderclub — MO
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10 UHR | ab 8 1/2 Jahren
RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN von Andreas Steinhöfel
KINDERCLUB 26./27.02. WOCHENENDE
HINTER DEN MOOREN 8 ALLES GEWÜRFELT YES DAY
Freie Theater
BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE
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UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE
KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG
20 UHR | HALLE | LESUNG JENS WAWRCZECK
KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE
BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE
20 UHR | THEATER DAS FELD - Nach Robert Seethaler 20 UHR | THEATER DAS FELD - Nach Robert Seethaler
20 UHR NO CORONA, NO CRY Gastspiel von nö theater
20 UHR | THEATER DAS FELD - Nach Robert Seethaler
16 UHR AUGENBLICK MAL Gastspiel theater monteure Für Kinder zwischen 3 und 10 Jahre + Erwachsene
20 UHR | THEATER WER IST DIE SCHÖNSTE IM GANZEN LAND? 19 UHR | STUDIO | THEATER FRAG NICHT NACH SONNENSCHEIN
19 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
20 UHR | HALLE | KABARETT PATRICK NEDERKOORN
20.15 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
20 UHR | THEATER WER IST DIE SCHÖNSTE IM GANZEN LAND?
19 UHR | STUDIO | THEATER FRAG NICHT NACH SONNENSCHEIN
20 UHR WEISSE RABEN AB JETZT ALLES ANDERS von Marc Becker Theaterstück mit Live-Musik
20 UHR | HALLE | THEATER-COMEDY CAVEWOMAN 16 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
16 UHR | THEATER EIN KLEINES STÜCK VOM GLÜCK
16 UHR | PREMIERE RUNDE REISE Für Kinder zwischen 2 und 6 Jahre + Erwachsene
20 UHR | THEATER DAS FELD - Nach Robert Seethaler
20 UHR DIE PRÄSIDENTINNEN VON WERNER SCHWAB Eine Produktion von ko.produkt
20 UHR | PREMIERE WEISSE RABEN AB JETZT ALLES ANDERS von Marc Becker Theaterstück mit Live-Musik
20 UHR | THEATER DAS FELD - Nach Robert Seethaler
20 UHR DIE PRÄSIDENTINNEN VON WERNER SCHWAB Eine Produktion von ko.produkt
20 UHR WEISSE RABEN AB JETZT ALLES ANDERS von Marc Becker Theaterstück mit Live-Musik
18 UHR | THEATER DAS FELD - Nach Robert Seethaler
16 UHR KRIMS KRAMS Gastspiel theater monteure Für Kinder zwischen 2 und 6 Jahre + Erwachsene
17.15 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
19 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
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20 UHR | KABARETT PHILIPP SCHARRENBERG –„REALITÄT FÜR QUEREINSTEIGER“ 20.15 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
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20 UHR | HALLE | KABARETT FRIEDA BRAUN
19 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
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20.30 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
20 19 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T. 20.15 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
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20 UHR | HALLE | LESUNG | AUSVERKAUFT! JÜRGEN VON DER LIPPE
20 UHR | KABARETT STEFAN WAGHUBINGER: „ICH SAG´S JETZT NUR ZU IHNEN“
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19 UHR | STUDIO | THEATER FRAG NICHT NACH SONNENSCHEIN
19 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
20 UHR | HALLE | COMEDY TAHNEE
20.15 UHR | INTERAKTIVES THEATERSTÜCK MISSION: O.U.T.
19 UHR | STUDIO | THEATER FRAG NICHT NACH SONNENSCHEIN
20 UHR | IMPRO-THEATER DER GROSSE IMPRODUCTION-SPIELEABEND
20 UHR | THEATER MARY SHELLEY’S FRANKENSTEIN
20 UHR GRIMMS WÖRTER WAHNSINN von und mit René Schack und Christian Klein
20 UHR | THEATER MARY SHELLEY’S FRANKENSTEIN
20 UHR GRIMMS WÖRTER WAHNSINN von und mit René Schack und Christian Klein
18 UHR | THEATER MARY SHELLEY’S FRANKENSTEIN
16 UHR DIE KLEINE ZOOGESCHICHTE Theater für die ganze Familie mit René Schack
VORSCHAU MÄRZ
Lösung zum Bilderrätsel
18. & 19.3. | 20 Uhr
DREI MAL LEBEN
von Yasmina Reza Regie Marc Becker, mit Maike Jebens, Marie Luise Gunst, Orhan Müstak , Dieter Hinrichs In 3 verschiedenen Variationen begegnen sich zwei Paare in scharfsinnigen Dialogen auf die absurde Suche nach dem richtigen Leben im falschen - bitterböse, provokant, humorvoll! Drei Mal findet der gleiche Abend statt: Ein Abendessen mit zwei Paaren, die in jeweils unterschiedlichen Allianzen und Manövern an den eigenen Eitelkeiten und Erwartungen scheitern. Wie viel in unserem Leben haben wir wirklich in der Hand? Ist alles nur eine Frage der Haltung oder der Perspektive? Wäre der gestrige Abend anders verlaufen, wenn ich mich anders verhalten hätte? Fragen, die sich wohl jeder schon einmal gestellt hat.Reza sagt zu ihrem literarischen Ansatz: „Ich schreibe nicht, um Geschichten zu erzählen. Ich erzähle Situationen, Atmosphären.”
Freie Theater
BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE
12.02. | 20 Uhr | Halle | Theater-Comedy
CAVEWOMAN
Theater-Comedy mit Ramona Krönke Praktische Tipps zur Haltung und Pflege eines beziehungstauglichen Partners!
UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE
Liebe Zuschauer:innen, bitte informiert euch darüber, welche Warnstufe aufgrund der niedersächsischen Corona-Verordnung für Oldenburg (Oldb) zum Zeitpunkt der Veranstaltung, die ihr besuchen möchtet, festgestellt wurde und berücksichtigt unsere Vorgaben für den Besuch einer Veranstaltung: Bei Warnstufe 1: • 2G • Maskenpflicht (medizinische Maske) im Innenraum, auch am Platz. • Getränkeverzehr nur im Außenbereich. Bei Warnstufe 2: • 2G+ • Maskenpflicht (FFP2-Maske) im Innenraum, auch am Platz. • Getränkeverzehr nur im Außenbereich.
Sex, Lügen & Lippenstifte! In dieser fulminanten SoloShow rechnet CAVEWOMAN Heike mit den selbsternannten »Herren der Schöpfung« ab. Mal mit der groben Steinzeitkeule, mal mit den spitzen, perfekt gepflegten Nägeln einer modernen Höhlenfrau, aber immer treffend und zum Brüllen komisch! Doch keine Sorge: CAVEWOMAN ist kein feministischer Großangriff auf die gemeine Spezies Mann. Freuen Sie sich vielmehr auf einen vergnüglichen Blick auf das Zusammenleben zweier unterschiedlicher Wesen, die sich einen Planeten, eine Stadt und das Schlimmste: EINE WOHNUNG teilen müssen! Hierzulande haben weit mehr als 600.000 Zuschauer:innen in über 1.900 Shows in etwa 50 verschiedenen Spielorten das Stück gesehen. Damit gehört CAVEWOMAN zu den erfolgreichsten One-Woman-Shows überhaupt und feiert zunehmend auch internationale Erfolge. CAVEWOMAN ist eine Produktion der Theater Mogul GmbH Regie: Adriana Altaras Buch: Emma Peirson 11.02., 12.02., 25.02. & 26.02. | 19 Uhr
FRAG NICHT NACH SONNENSCHEIN, STUDIO, THEATER 8 Grad Nord Gastspiel
Bei Warnstufe 3 finden keine Veranstaltungen statt. Diese Vorgaben dienen eurem Schutz. Wir wünschen euch, dass ihr gut durch diese Zeit kommt. Euer OUT-Team Tickets unter www.theater-unikum.de/tickets Fr 11.02. | 19 Uhr & 20.15 Uhr So 13.02. | 16 Uhr & 17.15 Uhr Do 17.02. | 19 Uhr & 20.15 Uhr Sa 19.02. | 19.15 Uhr & 20.30 Uhr Di 22.02. | 19 Uhr & 20.15 Uhr Fr 25.02. | 19 Uhr & 20.15 Uhr | 9€ / 5€ Interaktives Theaterstück
KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG
Liebes Publikum, unsere Entscheidung, unsere Vorstellungen in den ersten Monaten 2022 vorsorglich im Schachbrettmuster zu belegen, hat sich im Januar als richtig erwiesen. Nun startet der Februar im selben Gewand und wir freuen uns, dass Sie weiter gerne zu uns kommen! Sobald das Saallicht erlischt, geht eine andere Welt auf und nimmt Sie mit auf die Reise. Diese Momente sind uns die wichtigsten. Sie schenken uns Kraft und den Mut, weiterzumachen, auch unter erschwerten Bedingungen. So nach und nach holen wir unsere Stücke in den Spielplan zurück. Neu geprobt nach viel zu langer Pause und mit neuer Spielfreude bieten wir Ihnen im Februar unsere Adaption von Mary Shelleys „Frankenstein“ an. Interessanterweise ist dieser Stoff ab diesem Jahr Abiturthema für den Leistungskurs Englisch. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Theater Laboratorium-Team 04. – 06.02. | 20 Uhr 17. – 19.02. | 20 Uhr 20.02. | 18 Uhr
DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER
KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE
Sa 05.02. | 20 Uhr | Tickets: 22 Euro, ermäßigt 12 Euro (Im Vorverkauf zzgl. Servicegebühren) Hier gilt das Kulturticket für Studierende der C.v.O. Universität Oldenburg.
NO CORONA, NO CRY Gastspiel von nö theater
Für Kinder zwischen 3 und 10 Jahren + Erwachsene So 06.02. | 16 Uhr | Tickets: 11 Euro, Kinder: 7 Euro (Im Vorverkauf zzgl. Servicegebühren)
AUGENBLICK MAL
MISSION: O.U.T.
Einfach kurz mal die Zeit anhalten und den Blick schärfen. Plötzlich entstehen immer neue Geschichten, die es gemeinsam zu entdecken gilt. Während sich der Raum ständig ändert, wird das Publikum selbst in das Spiel einbezogen und somit Teil des gerade entstehenden Kunstwerks. Dabei möchten wir den Blick der jungen Zuschauer:innen darin schärfen, genau hinzusehen, was sie umgibt. Denn in der Welt des Denkens ist nichts wichtiger als der Blick, der es begleitet. So 13.02. | 16 Uhr | PREMIERE Tickets: 11 Euro, Kinder: 7 Euro (Im Vorverkauf zzgl. Servicegebühren)
RUNDE REISE
Tickets unter www.reservix.de Mi 16.02. | 20 Uhr | Kabarett | Bühne 1 20€ / 15€
PREMIERE 18.02. | 20 Uhr 19.02., 25.03. & 26.03.
WEISSE RABEN — AB JETZT ALLES ANDERS von Marc Becker
März 2020: Ganz Deutschland begibt sich in den Lockdown. Ganz Deutschland? Nein, ein junger Intellektueller erfindet in Berlin eine neue Bewegung. Er sieht in dem Coronavirus eine weltweite Verschwörung aufziehen und damit seine Chance gekommen, sich zur Ikone des Widerstands zu stilisieren. // Nach monatelangen Recherchen hat das nö theater ein dokumentarisches Theaterstück über die Genese einiger Corona-Proteste entwickelt.
Gastspiel von theater monteure
Die weltweit operierende Geheimdienstorganisation „Observational Undercover Tactics“ (kurz: O.U.T.) steckt in der Krise. Ein Maulwurf hat sich eingeschlichen und die Anzeichen von Sabotage und Datenleaks sind unübersehbar. Doch wer ist der Eindringling und was sind seine Absichten? Die Jagd ist eröffnet! Mittendrin, statt nur dabei: Die Inszenierung versetzt die Zuschauenden in die Rolle von Agentennachwuchs. Durch Lösen von Rätseln und Bewältigen anderer Aufgaben ist es möglich, die Verschwörung aufzudecken und eins von zwei verschiedenen Enden der Story zu erreichen. Die Suche findet im Freien statt und führt über den gesamten Campus der Universität Oldenburg. Startpunkt: Unikum, Bühne 1. Das interaktive Theaterstück wird zwei Mal pro Aufführungstag gespielt. Tickets unter www.theater-unikum.de/tickets
BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE
Für Kinder zwischen 2 und 6 Jahre + Erwachsene
Regie Marc Becker mit: Imme Beccard, Marie-Luise Gunst, Christian Klein, René Schack, Dieter Hinrichs gefördert vom Bundesfonds Darstellende Künste In der Wissenschaft werden folgenschwere Ereignisse, die zumeist unerwartet eintreten und weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen als Schwarze Schwäne oder WEISSE RABEN bezeichnet. Mit ebensolchen Phänomenen in all seinen Facetten setzt sich dieser Theaterabend des theater hof/19 auseinander. Zwei Frauen und drei Männer haben sich seit etwa einem Jahr nicht mehr gesehen und kommen nun aus einem absurd tragischen Anlass wieder zusammen: Ein Mitglied ihrer Musikband ist auf höchst groteske Weise nach dem Verzehr eines Kuchens verstorben. Zur Trauerfeier planen sie eine Handvoll Lieder zu spielen. Die Gruppe trifft sich im alten Proberaum und nach und nach stellen die Fünf fest: Alles ist fast wie immer, nur total anders. Im abgelaufenen Jahr wurden alle Bandmitglieder mit sehr vielen individuellen „Weißen Raben“ konfrontiert. Komisch, tragisch und philosophisch wird über das Leben in merkwürdigen Zeiten reflektiert. Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, die dafür sorgt, dass ein Leben eine komplett unerwartete Entwicklung nimmt. Das Ganze natürlich mit stimmungsvoller, eigens komponierter Live-Musik. 25. & 26.02. | 20 Uhr
GRIMMS WÖRTER WAHNSINN
sehr frei nach Jacob und Wilhelm Grimm und Günter Grass von und mit René Schack und Christian Klein
PHILIPP SCHARRENBERG: „REALITÄT FÜR QUEREINSTEIGER“
Schaust du manchmal dein Gesicht im Spiegel an und denkst, das bist nicht du? Seit Jahren tourt die Amateur-Theatergruppe ›Leuchtfeuer‹ im Sommer über die ostfriesischen Inseln. Doch mittlerweile ist wohl nicht nur die Stückauswahl in die Jahre gekommen. Eine Zeitungskritik im Wangerooger Inselboten zwingt die sieben Frauen, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie es weitergehen soll. Denn: Sie lieben sich. Sie streiten sich. Sie brauchen sich?
27. Oldenburger Kabarett-Tage Gefördert von der Firma BüFa. Poetry & Wie-Kabarett Kennen Sie Schrödingers Katze? Die, die in einer Box sitzt und von der man nicht weiß, ob sie tot ist oder lebendig – bis man hineinschaut? So ist das auch mit einem Kleinkunstprogramm: Man weiß nie, wie es ist, bis man drin war. Schrödingers Kabarett. Besonders dann, wenn es noch gar nicht existiert. Typisch – bevor man auf der Welt ist, muss man schon sagen, was man wird, weil das Publikum wis-sen will, ob es hellblau oder rosa tragen soll. Doch dieser Ankündigungstext ist bloß der Ultraschall am Uterus; viel ist noch nicht zu hören, nur ein leises Bubum …! Bu-bum …! Denn auch in seinem vierten Bühnenprogramm schlägt Philipp Scharrenbergs Herz für die Sprache. Und ein lautes Klang! Klang! Denn auch diesmal werden in seiner Verseschmiede Ideen in Hirnschmalz erhitzt und in Textform geslammt und gehämmert. Ob zu Versen, Geschichten, Liedern, Raps oder Hörspielen – das ist der Sprache egal und der mehrfache deutschsprachige Poetry Slam-Champion sich für nichts zu schade. Was bleibt, ist die Hoffnung: Philipp hofft, dass Ihr kommt, und Ihr hofft, dass er fertig wird. Also tragt rosa. Miau.
Wenn die Toten auf ihr Leben zurückblicken könnten, wovon würden sie erzählen? Natürlich würden sie vom Leben sprechen. Vielleicht erzählen sie aber auch von drüben, davon, wie es sich anfühlt, auf der anderen Seite zu stehen. Oder ausschließlich über ihre Krankheiten, ihr Siechtum und ihr Sterben. „Das Feld“ ist ein Buch der Menschenleben, jedes ganz anders, jedes mit anderen verbunden. Die Verstorbenen kommen noch einmal zu Wort. Einer wurde geboren, verfiel dem Glücksspiel und starb. Ein anderer hat nun endlich verstanden, in welchem Moment sich sein Leben entschied. Eine hatte siebenundsechzig Männer, doch nur einen von ihnen hat sie geliebt. Einer war vernünftig genug, sich seine Träume nicht zu erfüllen. Und einer dachte: Man müsste hier mal raus. Doch dann blieb er…
Es geht ordentlich rund auf dieser wundersame Entdeckungsreise. Eine Performerin entwickelt mit großer Lust am Absurden ein variantenreiches Spiel mit Ringen und Röhren. Sie werden wacker gedreht und tüchtig gerollt bis erkennbare Figuren oder überraschende Bewegungen entstehen. Alles ist im ständigen Wandel, nichts bleibt wie es war oder ist von Dauer. Die Fantasie kreist weiter und weiter … ratatat radong radüff … „Runde Reise“ bereichert die erfolgreiche Theaterreihe für die Allerkleinsten, mit der das theater wrede + bereits seit 2009 erfolgreich ist. Regie: Kristina Feix // Bühne: Bernhard Weber-Meinardus // Kostüme: Albena Kaptebileva // Musik: Maike Ammen // Dramaturgie: Marga Koop // Performance: Brit Bartuschka Gefördert von: Oldenburgische Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachsen im Rahmen des Förderprogramms „Niedersachsen dreht auf“
11.02. | 20 Uhr | Halle | Kabarett Oldenburger Kabarett-Tage
Der Schauspieler und Pantomime René Schack und der Musiker Christian Klein feiern ein heiteres und nachdenkliches Fest der deutschen Sprache inspiriert durch das Wörterbuch der Brüder Grimm. Die erhielten 1838 den Auftrag ein Wörterbuch der deutschen Sprache anzulegen, dass sie selbst nie vollenden konnten. Günter Grass warf in seiner Gedichtreihe „Grimms Wörter“ einen zeitgenössischen Blick auf die Brüder Grimm. Zum Buchstaben A haben sich heute neue Wörter hinzugesellt: Arbeiterführer, Arbeitslos, Arbeitsamt, Arbeitsagentur, Arbeitsbeschaffungsmaßnahme etc. Aus dem Wort Müßiggang ist „chillen“ geworden und welche Wörter sind weiblich, welche männlich und warum? Dieser Abend ist ein humorvoller, sinnlicher Parforceritt durch das Alphabet bei dem alle Register gezogen werden: Schauspiel, Pantomime, Rezitation, Klangkompositionen und interaktives Spiel mit dem Publikum. Eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache.
Die orangene Gefahr
27.02. | 16 Uhr
Besetzung: Nicola Niehaus Kerstin Denkena Gila Schmidt Beate Bartholomäi Carola Bührmann Susan Wiraeus Uli Pohl
Tickets unter www.reservix.de Do 24.02. | 20 Uhr | Kabarett | Bühne 1 20€ / 15€
Regie: Hannah Koopermann Kiyan Naderi Gila Schmidt
STEFAN WAGHUBINGER: „ICH SAG´S JETZT NUR ZU IHNEN“
Das Feld — ein nutzloser Flecken, übersät von Steinen und giftigen Butterblumen, und der Bauer war froh, ihn bei erster Gelegenheit an die Gemeinde loszuwerden. Wenn er schon fürs Vieh nicht taugte, war er doch für die Toten genug … Für Jugendliche und Erwachsene Dauer: 100 Minuten + circa 30 Minuten Pause 25. & 26.02. | 20 Uhr 27.02. | 18 Uhr
MARY SHELLEY’S FRANKENSTEIN
Fr 18.02. & Sa 19.02. | 20 Uhr Tickets: 22 Euro, ermäßigt 12 Euro (Im Vorverkauf zzgl. Servicegebühren) Hier gilt das Kulturticket der C.v.O. Universität Oldenburg und die NWZ-Card. +
DIE PRÄSIDENTINNEN VON WERNER SCHWAB
Eine Produktion von ko.produkt
PATRICK NEDERKOORN
DIE KLEINE ZOOGESCHICHTE
Vor einigen Jahren las der niederländische Comedian Patrick Nederkoorn einen Artikel über die bevorstehende ‚Entholländisierung der Erde‘. Wenn nur die Hälfte aller Klimaprognosen stimmt, ist es möglich, dass Holland irgendwann in der Nordsee verschwinden wird. Und dann? Werden 17 Millionen orangefarbene Klimaflüchtlinge mit ihren Wohnwagen auf der linken Fahrbahn nach Deutschland rollen? Wird Deutschland dann ihr Stiefvaterland? Und schaffen die Deutschen das? Die orangene Gefahr ist eine amüsante und bittersüße Vorstellung über Kulturunterschiede, Migration und Klimawandel.
27. Oldenburger Kabarett-Tage. Gefördert von der Firma BüFa. Mitten aus dem Leben, manchmal böse, aber immer irrsinnig komisch, zynisch und zugleich warmherzig. Das sind Attribute, die man mit diesem österreichischen Kabarettisten verbindet. Er selbst sagt von sich nur, er betreibt österreichisches Nörgeln mit deutscher Gründlichkeit. In seinem vierten Soloprogramm läuft er gegen Türen, begegnet Plüschelefanten, antiken Göttern und sich selbst beim Monopoly. Wieder einmal entstehen Geschichten mit verblüffenden Wendungen, tieftraurig und zum Brüllen komisch. Zynisch und warmherzig, banal und zugleich erstaunlich geistreich. Eine Erklärung zu den wirklich wichtigen Dingen, warum es so viel davon gibt und warum wir so wenig davon haben. Die Allgemeine Zeitung Mainz schreibt zu ihm: „Federleicht und geschliffen. Es gibt nur wenige Kabarettisten, die es mit Waghubingers Formulierungskunst aufnehmen können – und es gibt nur ganz wenige Kollegen, bei denen geschliffene Texte so federleicht durch den Saal schweben.“ Sa 26.02. | 20 Uhr | Impro-Theater | Bühne 1 9€ / 5€
DER GROSSE IMPRODUCTION-SPIELEABEND
Weitere Highlights
Jens Wawrczeck (04.02.)
LaLeLu (04.03.)
Django Asül (02.03.)
Gitte Haenning (18.03.)
Endlich ist es wieder Zeit, ein paar Freunde zu versammeln und zusammen in geselliger Runde ein paar Spiele zu spielen. Grund genug für Improduction, euch auf einen unvergesslichen Impro-Spieleabend einzuladen. Eine Premiere jagt die nächste, wenn wir uns nach euren Vorgaben auf der Bühne durch die verschiedensten Spiele improvisieren. Mal spannend, mal traurig, mal dramatisch – auf jeden Fall völlig unvorhersehbar, spontan und mit ganz viel Spaß! Also: Schaut rein, trommelt eure Freunde zusammen, erlebt einen Abend voller Improvisation und helft uns, gemeinsam kreativ zu werden!
+ Nach dem Erfolg im letzten Jahr wieder da. + Unverschnörkelt sezieren Grete, Mariedl und Erna die Welt und träumen von einem besseren Leben, während ihr Dreck unter dem frisch gereinigten Teppich immer sichtbarer wird. Schonungslos den Ekel auf die Spitze treibend driften sie von ihrer Realität immer weiter ab. Mit witzig-bösem Humor erzählt Skandaldramatiker Werner Schwab von ihrer Sehnsucht nach Anerkennung zwischen Wahnsinn und Kruzifix. Dabei ist er vor allem eines: ehrlich! Gefördert von Oldenburgische Landschaft, Stadt Oldenburg, VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken und Raiffeisenbank Oldenburg eG Für Kinder zwischen 2 und 6 Jahre + Erwachsene So 20.02. | 16 Uhr | Tickets: 11 Euro, Kinder: 7 Euro (Im Vorverkauf zzgl. Servicegebühren)
KRIMS KRAMS
Ein Tag im Leben des knurrigen Zoowärters Giuseppe: Er muss Elefanten füttern, den Affen Benno bändigen, Robbe Jenny beschützen, einen entlaufenen Pinguin einfangen, dem eitlen Pfau Pavarotti hinterher fegen, den Käfig des frechen Papageien Gloria putzen, Floh Fridolin hüten und auch noch den Hund des Direktors Gassi führen. Wie soll er da noch zarte Bande zu seiner Herzdame, der schüchternen Esmeralda, knüpfen? Und dann entwischt auch noch der Floh Fridolin...
Wie die Ballerina auf einer Spieluhr beginnt Darstellerin Karoline von Lüdinghausen ihr Spiel. Sie verdreht sich die Worte im Mund, lässt Ideen hüpfen, Gedanken springen, Worte tönen und Silben tanzen. Begleitet wird sie musikalisch und performativ von Joachim von der Heiden. Und so wie sie ihre Geschichten formt, zeigt sie, dass unsere Welt formbar ist und eben nicht uniform sein muss.
VORSCHAU MÄRZ
Gastspiel von theater monteure
Schon als Kind hegte Viktor Frankenstein den Wunsch, eines Tages die Geheimnisse des Himmels und der Erde zu erforschen. Auf der Suche nach Ruhm verließ er sein Elternhaus, um sich an der Universität Ingolstadt dem Studium der Naturwissenschaften zu widmen. Er richtete sein Hauptaugenmerk auf die Frage nach dem Wesen und Ursprung des Lebens, auf den Übergang zwischen Leben und Tod und Tod und Leben. Ein unwiderstehlicher und beinahe hemmungsloser Drang trieb ihn voran – für alles außer diesem einen Ziel hatte er jede Neigung und Empfindung verloren. Oft wandte sich sein Inneres voll Abscheu von seiner Beschäftigung ab, während seine Schöpfung immer mehr ihrer Vollendung entgegeneilte… Die erst 18-Jährige Autorin Mary Shelley verbrachte den Sommer des Jahres 1816 in Gesellschaft von Lord Byron und Peter Shelley am Genfer See. Um sich die Zeit zu vertreiben schlug Lord Byron vor, dass sie alle, wie es damals Mode war, eine Gespenstergeschichte schreiben sollten. Mary Shelley tat sich zunächst schwer, einen Anfang zu finden. Eines Abends aber konnte sie nicht einschlafen und ungebeten ergriff ihre Phantasie Besitz von ihr. Sie sah einen Wissenschaftler, der mittels Elektrizität das schreckliche Zerrbild eines toten Menschen zum Leben erweckte. Noch in derselben Nacht begann sie, ihre Geschichte aufzuschreiben… Für Jugendliche und Erwachsene Dauer: 90 Minuten + circa 30 Minuten Pause
Theater für die ganze Familie mit René Schack
VORSCHAU MÄRZ
Sa 05.03. | 20 Uhr Tickets: 22 Euro, ermäßigt 12 Euro (Im Vorverkauf zzgl. Servicegebühren)
PAUL
Gastspiel von Siegmar Schröder
Siegmar Schröder – Vater und Künstler – eröffnet einen alternativen Blick auf die Beziehung zwischen einem Vater und seinem autistischen Sohn. Mit persönlichen Geschichten reflektiert er, was das Zusammenleben mit einem Kind vom anderen „Stern“ bedeutet.
18. & 19.03. | 20 Uhr
DREI MAL LEBEN
von Yasmina Reza In 3 verschiedenen Variationen begegnen sich zwei Paare in scharfsinnigen Dialogen auf die absurde Suche nach dem richtigen Leben im falschen - bitterböse, provokant, humorvoll! GASTSPIEL 27.03. | 16 Uhr
MARKUS ROHDE & BAND
WIR SAUSEN LOS - Ein Kinderzimmer Rockkonzert Eine musikalische Reise durch einen Tag: Aufwachen, Aufstehen, Anziehen, Freunde treffen, Spielen…
Unsere Progr ammtipp
IM FEBRUAR
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Ve r k l ä r t e
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ch. Poet is
Nacht
c h. Humo
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DAS LETZTE WORT
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Liebe Leser:innen, sich inmitten einer großen Besuchermenge durchs Theater bewegen, in den Nachrichten hören, dass unsere Welt friedvoller und gerechter wird oder auch einfach einmal ins Blaue fahren, ohne dabei viel Organisatorisches bedenken zu müssen, das ist es, was ich mir unter anderem aktuell oft wünsche … Sehnsucht. Das Bewusstsein, dass es zur momentanen Realität eine begehrenswertere Alternative gibt in vermeintlich zu weiter Ferne. Es ist ein „schmerzliches Verlangen“, so definieren es die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm in ihrem Deutschen Wörterbuch. Aber nicht nur Romantiker können diesem oft überwältigenden Gefühl auch eine gute Seite abgewinnen. Längst haben Psychologen die positive Kraft von Sehnsucht benannt. Kann sie uns doch helfen, Ziele zu setzen und unserem Leben eine neue Richtung zu geben. „Sehnsucht ist wie Hunger. Wenn sie nicht immer wieder auftaucht, stimmt etwas nicht“, formuliert Autor und Journalist Friedemann Karig und beschreibt sie – so man mit ihr umzugehen weiß – als treibenden Motor zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Tatjana Schnell, Professorin für Psychologie an der Universität Innsbruck, hat beobachtet, dass Menschen, denen es gelungen ist, ihrem Leben eine Richtung bzw. einen Sinn zu geben, robuster gegenüber Krisen sind und auch die aktuelle Pandemie besser verkraften.
7 r a h 4it Tiefgang
Zonag-Revue m S
g n o K K i n g r a l te e d d n n u aaun M h e c sbr d Mis w egainß d a un P ro p a g e s c h ä f t m im F il
S elfies einer U to p i e I m p ro t h e ater vom
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5 . S i n fo n
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Da laufe ich doch direkt einmal durch die Gänge und Werkstätten, schaue mir den Fortschritt am Bühnenbild von ‚Cavalleria rusticana‘ an und eile in den Zuschauerraum zur Probe für den Ballettabend ‚Verklärte Nacht‘. Ein Blick auf die Bühne, ein paar Bemerkungen hier und da: Am Arbeitsplatz Theater fällt es gewöhnlich nicht schwer, sich immer wieder die große Frage des ‚Wofür?‘ zu beantworten. Auch wenn wir zu Corona-Zeiten ab und an etwas bewusster hinschauen müssen. Eine FSJ-lerin, die letzteres in den vergangenen Monaten besonders genau getan hat, beschreibt ihre Erfahrungen auf Seite 6. Ihr Fazit: „Überwältigend!“ Mein Ratschlag: Lesen und Zuschauen kommen!
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Und übrigens: das Angebot ‚Good News‘ der GOOD Impact Foundation versorgt seine Leser:innen täglich bewusst mit guten Nachrichten und bestärkt sie dadurch, „einen positiven Wandel selbst anzustoßen und weiterzutragen“.
Eine Einrichtung des Landes Niedersachsen
Impressum Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ Oldenburgisches Staatstheater Generalintendant: Christian Firmbach Redaktion: Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit Chefredaktion: Caroline Schramm und Stephanie Twiehaus Autor:innen: Jupiter Dunkelgut, Menso von Ehrenstein, Matthias Grön, Telse Hahmann, Jonas Hennicke, Dorothee Hollender, Phia-Charlotte Jensen, Lina Joost-Krüger, Saskia Kruse, Peter Rech, Caroline Schramm, Stephanie Twiehaus, Angela Weller Fotos: Stephan Walzl, wenn nicht anders gekennzeichnet (freie Theater- und Museumsseiten ausgenommen) Layout/Satz: Menso von Ehrenstein Stand der Drucklegung: 02.02.2022 Änderungen vorbehalten.
Das Oldenburgische Staatstheater wird gefördert von der Stadt Oldenburg
Kulturpartner
www.staatstheater.de facebook.de/oldenburgisches.staatstheater instagram.com/oldenburgischesstaatstheater Theaterkasse Tel 0441. 2225-111 Öffnungszeiten: DI–FR 12–18 Uhr, SA 10–14 Uhr, montags nur Vorstellungskasse
Herzlichst Ihr Christian Firmbach
Carl Denham, der Regisseur in ‚King Kong und der alte weiße Mann‘ Lösung Literaturrätsel