Januar Ausgabe 2022

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Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ

Spielzeitung JANUAR 2022

Voller Hoffnung auf das, was da kommen mag ...

„U

nd jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,“ verspricht bekanntlich Hermann Hesse und nur zu gerne nehmen wir ihn zum Start ins neue Jahr beim Wort. Sogar ganz konkret: So kommt in Sparte 7 eine Zauberkugel zum Einsatz, in deren Glitzern Erinnerungen und Träume zumindest für die Dauer eines Abends wahr werden. Mit Dvořáks Rusalka und Goethes Faust tauchen wir in zaubermächtige Sphären ein; (allerdings zeigt sich dabei schmerzhaft, dass es nicht immer zum Vorteil ge-

NIEDERSÄCHSISCHE WINTERRUHE

Liebes Publikum! reicht, wenn Träume sich erfüllen). Im Sinfoniekonzert beschwört das Orchester den Zauber der Nacht, der Liebe und eines rauschenden Festes und Orpheus wendet zum vorerst letzten Mal mit seiner Zauberharfe alles zum Guten … „Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben“, heißt es bei Hesse weiter. Das trifft für uns Theaterschaffende wahrlich zu: Ohne die unbeirrbare Hoffnung auf bessere Zeiten würden wir angesichts sich ständig ändernder Verordnungen und verein-

zelt gefüllter Zuschauerräume vermutlich verzweifeln. Stattdessen aber starten wir ins neue Jahr voller Energie und Pläne: Wir beginnen in diesem Monat mit den Proben zu ‚Cavalleria rusticana‘/ ‚Pagliacci‘, ‚Verklärte Nacht‘; ‚Rico, Oskar und die Tieferschatten‘; das Ensemble lernt unermüdlich neue Partien und Rollen und wir planen schon jetzt unsere sommerlichen ‚Ring‘- Festspiele.

Sonderregelungen und schneidern Kostüme, laden junge Talente zum Vortanzen, Vorsprechen und Vorsingen ein … Doch das Theater ist vor allem eine „Schaustätte“ und verliert ohne Zuschauende seinen Sinn. Möge der Zauber des Neuanfangs also auch Sie magisch anziehen! Ihr Redaktionsteam des Oldenburgischen Staatstheaters

Und natürlich bereiten wir intensiv die nächste Spielzeit vor, bauen dafür schon jetzt Kulissen

Aufgrund der vom Land Niedersachsen verordneten „Winterruhe“ ergeben sich bis voraussichtlich 15. Januar einige neue Regeln auch für den Theaterbesuch. Es gilt für die Besucher:innen die 2G-Regel, da die Auslastung in diesem Zeitraum unter 70% liegt. Das bedeutet, dass ausschließlich ein Geimpft- oder Genesenen-Nachweis benötigt wird. Ein Testnachweis oder eine Booster-Impfung sind nicht nötig. Einführungen vor den Vorstellungen können leider nicht stattfinden. Informationen und eine genaue Übersicht der Änderungen gibt es im Internet unter staatstheater.de/corona-regeln.

ZUM ERSTEN UND ZUM LETZTEN PREMIERE SPARTE 7 28.01. | Exerzierhalle ZAUBERKUGEL

WIEDERAUFNAHME OPER 15.01. | Großes Haus RUSALKA

THEATERVERMITTLUNG 23.01. | Kleines Haus SCHULE.SPIEL.THEATER ZUTRITT GESUCHT?

SCHAUSPIEL 14.01. | Kleines Haus ÜBERLEBEN

28.01. | Großes Haus FAUST. EINE TRAGÖDIE.

14.01. | Großes Haus DON PASQUALE

ZUM LETZTEN MAL OPER 09.01. | Großes Haus LES BORÉADES

SCHAUSPIEL 09.01. | Kleines Haus SUPERGUTE TAGE ODER DIE SONDERBARE WELT DES CHRISTOPHER BOONE

JUNGES STAATSTHEATER 21.01. | Großes Haus ORPHEUS UND DIE ZAUBERHARFE 22.01. | Exerzierhalle MYTHOMANIA

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Spielzeitung JANUAR 2022

Zurückblickend und zukunftsweisend Das Sparte 7-Format ‚Zauberkugel‘ bietet eine Bühne für außergewöhnliche Talente Die Unbeständigkeit einer Zeit, die wenig Konstanten für die Zukunftsperspektiven Einzelner bietet und in den vergangenen zwei Jahren mehr denn je Lebens-, Arbeits- und Zukunftsideen durcheinander warf, wirkt nachvollziehbarerweise beängstigend. Dort, wo jahrelang um Unabhängigkeit, demokratischere Entscheidungsstrukturen, gemeinsames Leben und Arbeiten und insbesondere mehr Gleichberechtigung gekämpft wurde, scheint die Coronakrise die Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte ordentlich durcheinander zu wirbeln. Die Rückbesinnung auf alte und vermeintlich bessere Zeiten ist jedoch spätestens in Krisenzeiten weder ungewöhnlich noch verwunderlich. Es scheint wieder erstrebenswert, nach Hierarchien, nach jemandem, der Entscheidungen trifft und Orientierung bietet, oder nach Möglichkeiten der familiären Pandemie-Alltagsbewältigung zu suchen, was notgedrungener Weise und zum Leidwesen vieler ein Rollback zur Folge hat. Schon jetzt zeigen die Statistiken, dass die Carearbeit in Familien ebenso wie der Verlust des Jobs deutlich mehr Frauen trifft als Männer, dass häusliche Gewalt zunimmt, dass soziale Ungleichheiten verschärft werden und dass das Homeschooling noch lange Auswirkungen zeigen wird. All dies lässt ahnen, dass auch die

Kulturbranche von diesem sehnsuchtsvollen Blick in die Vergangenheit nicht ausgeschlossen ist. Und dass wir um den Wunsch nach wohlig warmem Zurücklehnen und entspannter Vertrautheit nicht nur wissen, sondern ihn auch teilen. „Die nostalgische Beschwörung vergangenen Glücks steht hoch im Kurs. Denn im schönen Gestern war auch das Morgen noch eine feine Sache.“ Diesen Worten von Peter Neumann, mit denen er seinen ZEIT-Artikel „Retrotopia“ zu dem Wiederaufleben eigentlich schon – und meist zu Recht – abgespielter Fernsehformate wie ‚Wetten Dass…?‘ oder ‚TV total‘ einleitet, ist kaum zu widersprechen. Aber wie kann sich guten Gewissens etwas wiederbeleben

lassen, dessen Sprachwahl, Humor und Sendeformat nicht mehr zeitgemäß sind? Ohne einen Bruch und die Reflexion darüber bleibt man in der puren Reproduktion verhaftet, die einige sich Erinnernde in zarter Verklärung in die vermeintliche Leichtigkeit vergangener Tage zurückversetzt – und viele andere verwirrt zurücklässt. Auch Theater üben sich regelmäßig in dem Spagat zwischen alten Texten, Erinnerungen an einstige Begeisterung und der Reflexion von Inhalten und Formaten. Sie werden geeint von der Idee, sich Inhalte neu anzueignen, den Kern zu bewahren, ohne sich einer reinen Reproduktion hinzugeben. Große Worte, wenn es doch „nur“ um Kindheitsträume geht, denen

wir 2019 noch nachhingen, als das Format ,Zauberkugel‘ erdacht wurde. Die Erinnerung an vor Freude glühende Gesichter, viele angesungene Haarbürsten und den dringenden Wunsch, dass sich Erziehende dazu überreden lassen, einen bei der Mini-Playback-Show anzumelden. Die „Verabredungen zum Spielen“, die doch letztlich nur bedeuteten, heimlich vor der Glotze zu hängen, da, wo dies zuhause nicht möglich oder nicht gewünscht war. Denn unsere geteilte Verzückung galt Marijke Amado, wenn sie all die beneidenswerten Kinder in glitzernde und funkelnde Kostüme bugsierte, wenn die Nebelmaschine gab, was sie konnte, und Playback gesungen wurde, als würde es um das Glück aller ge-

hen. Jede:r von uns hatte eine Geschichte zu der Show zu erzählen. Dass die Sendung aus heutiger Perspektive fragwürdig ist, steht außer Frage. Kinder in Miniaturkostüme von den teils übersexualisierten Bühnen- und Kunstfiguren Erwachsener zu stecken, würde heute wohl wenige Zuschauende noch begeistern. Dennoch wagen wir mit der Zauberkugel das Experiment, all unsere Erinnerungen, Träume und Wünsche, die mit dieser Sendung einst verknüpft waren, in ein einzigartiges und neues Format zu bringen. Indem all die heimlichen Stars von einst nun die Chance bekommen, live zu performen. Begleitet von der Multi-Instrumentalistin Cindy Weinhold, die nicht nur in den Proben jedem und jeder Singenden so viel Sicherheit gibt, wie gebraucht wird, sondern einzelne Songs in Neuarrangements perfekt auf die Singenden abstimmen kann. So hat bei uns jede:r nicht nur die Chance teilzunehmen, sondern auch gleich den „eigenen“ Song live zu performen. Das glitzernde Format von einst ist mit uns gereift und zu einer Bühnenshow für außergewöhnliche Talente herangewachsen. Wer also gleichzeitig von Neuem überrascht und von wohlbekannten Erinnerungen verzückt werden möchte, möge Platz nehmen und sich verzaubern lassen. GG

Einmal David Bowie oder Amy Winehouse sein ... die Zauberkugel macht's möglich.

Von fremden Ländern, Menschen und Nixen ‚Rusalka‘ kehrt zurück auf die Bühne des Großen Hauses Was haben Undine, Melusine und Rusalka gemeinsam außer wohlklingenden, geheimnisvollen Namen? Und was haben sie mit der kleinen Meerjungfrau zu tun? Aus unterschiedlichen Sprachräumen stammend verbindet sie ihre gemeinsame Herkunft: das Wasser. Alle vier Geschöpfe sind Fabelwesen, die sich liebend nach einem Menschen verzehren und diesen schließlich auch bekommen – doch stets ist das vermeintliche Glück nur von kurzer Dauer, da die so fragile Verbindung einer menschlichen und einer mythischen Gestalt nicht von Bestand ist und sich beide gegenseitig ins Unglück stürzen. Undine ist die Titelfigur des gleichnamigen Kunstmärchens von Friedrich de la Motte Fouqué aus dem Jahre 1811. In diesem erzählt er die Geschichte eines Ritters, der sich in die junge Frau Undine, Ziehtochter eines Fischers, verliebt. Sie ist ein Wasserwesen, einst gekommen aus dem nahegelegenen Fluss, und kann nur eine Seele erlangen, indem sie einen Menschen heiratet. Doch nach der Hochzeit entfremdet sich der Ritter zunehmend von Undine, verfällt wieder seiner ehemaligen Geliebten und wünscht Undine schließlich zornentbrannt zu ihren Verwandten zurück, woraufhin sie wieder ins Wasser verschwindet. Vorher beschwört sie ihn, den Brunnen in seiner Burg verschlos-

sen zu halten, da sie sonst zurückkommen und ihn töten müsse. Der Ritter heiratet seine Geliebte, die unwissentlich den Brunnen öffnet – und die Geliebte kann nicht anders, als als Wasserwesen durch ihn hindurch zurückzukehren und ihren einstigen Geliebten mit in den Tod zu reißen. Die Geschichte der Undine war mehreren Komponisten Inspirationsquelle, so zum Beispiel E. T. A. Hoffmann und Albert Lortzing, die jeweils eine Oper mit diesem Namen schrieben. Von Peter I. Tschaikowsky ist zumindest in Auszügen eine Oper ‚Undine‘ erhalten und auch Sergei Prokofieff begann eine Oper dieses Namens, die er jedoch nie vollendete. Hans Christian Andersens Märchen aus dem Jahre 1837 basiert auf der Sage der Undine. Die kleine Meerjungfrau wurde zum wohl bekanntesten Geschöpf mit menschlichem Oberkörper und Schwanzflosse und fand in vielfältiger Weise Eingang in Kunst und Kultur – ob in andere literarische Werke, Musik, Bildende Kunst oder in die Welt der Disney-Verfilmungen. Bei Andersen träumt die kleine Meerjungfrau, jüngste Tochter des Meerkönigs, davon, Teil der Menschenwelt zu werden, die sie nur des Nachts vom Strand aus beobachten kann. Sie verliebt sich in einen Prinzen, der mit seinem Schiff kentert und den sie aus dem Wasser rettet. Um ihm nah

sein und ihre Schwanzflosse gegen Beine eintauschen zu können, muss sie jedoch ihre Stimme hergeben und in der Gefahr leben, ins Wasser zurückkehren und zu Schaumkronen werden zu müssen, falls der Prinz sie nicht zurückliebt. Als dies tatsächlich eintritt, wäre ihre einzige Rettung, als Meerjungfrau zu den ihrigen zurückkehren zu können, den Prinzen zu töten. Da sie dies allerdings nicht übers Herz bringt, springt sie ins Wasser – statt sich in Schaum aufzulösen, verwandelt sie sich jedoch in einen Luftgeist und kann so die Unsterblichkeit erlangen und an der Welt der Menschen teilhaben.

bei ihre Ursprünge womöglich noch weiter zurückreichen. Auch ihre Geschichte wird in unterschiedlichen Ausprägungen erzählt – im Kern handelt es sich aber auch hier stets um eine mythische Gestalt, die einen Menschen heiratet. Dieser darf sie nicht in ihrer wahren Gestalt, meist der einer Wasserfee, sehen, da sonst die Verbindung zwischen Menschen- und Sagenwelt zerbricht – und auch hier bricht dieser am Schluss das Tabu und stürzt beide ins Unglück. Rusalky (so die Pluralform) wiederum erscheinen unter diesem Namen seit dem 16. Jahrhundert in der slawischen Mythologie. Sie werden unterschiedlich beschrie-

Rusalka, fremd und allein in der Welt der Menschen

Und Melusine? Sie ist das wohl älteste der vier Geschöpfe. Die frühesten Überlieferungen der altfranzösischen Melusinensage stammen aus dem Mittelalter, wo-

ben: Als Wasser-, Wald- oder Feldgeister, als schöne junge Mädchen oder als teuflische Hexen – aber stets als Gegenentwurf zur damaligen Idealvorstellung einer bra-

ven, angepassten Braut. Die Gründe, warum eine Frau zur Rusalka wurde, sind vielfältig – aber immer wieder findet sich das Motiv, aus Verzweiflung den Tod im Wasser zu suchen. Um sich zu rächen, kehren sie auf die Erde zurück und locken beispielsweise durch wilde, nächtliche Tänze Männer zu sich, was letztlich deren Tod bedeutet. Ob Undine, Melusine, Rusalka oder die kleine Meerjungfrau – die Faszination für die Welt der Wasserwesen zieht sich durch die Mythologie unterschiedlichster Zeiten und Orte. Die Oper des tschechischen Komponisten Antonín Dvořák trägt seiner Herkunft entsprechend den Namen ‚Rusalka‘ – inspirieren ließen er und sein Librettist Jaroslav Kvapil sich allerdings auch von all den anderen Wassergeschöpfen, die hier genannt wurden. So schreibt letzterer beispielsweise: „In Andersens Heimat, auf der dänischen Insel Bornholm, wo ich im Jahre 1899 die Ferien verbrachte, erinnerte ich mich des Märchens von der Meerjungfrau, die aus Liebe zum Menschen Qualen auf sich nehmen wollte. Aus diesem Motiv begann ich einen Operntext zu ersinnen und obwohl sich gewiss manche Motive der damals berühmten ‚versunkenen Glocke‘ von Gerhart Hauptmann nicht umgehen ließen, glaube ich, dass das Libretto der ‚Rusalka‘ betont tschechischen Charakter hat.“ PJ


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Fremde Fürstin, Erbschleicherin, Wölfling

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nn-Beth Solvang singt im 4. Sinfoniekonzert Wagners ‚Wesendonck‘-Lieder und steht zurzeit in vielen Rollen auf der Bühne: Im Neujahrskonzert und als verführerische Concepción in ‚Die spanische Stunde‘, als Erbschleicherin Ciesca in ‚Gianni Schicchi‘, als überforderte Mutter in ‚Hänsel und Gretel‘. Demnächst als intrigante Fremde Fürstin in ‚Rusalka‘, als verstoßene Santuzza in ‚Cavalleria rusticana‘ und im Sommer mit gleich zwei großen Rollendebüts im ‚Ring des Nibelungen‘ … Du schlüpfst zurzeit in viele unterschiedliche Rollen. Gibt es eine, die du besonders magst?

Ein Gespräch mit Opernsängerin Ann-Beth Solvang und nach zu einer anderen Person werde und dann für ein oder zwei Stunden in eine andere Welt eintauche. Jenseits der Bühne bist du ja eher ein introvertrierter Mensch, oder?

Du steckst zur Zeit gerade in einem Fachwechsel durch dein bevorstehendes Debüt als Sieglinde in der ‚Walküre‘, wovon wir schon in der Opern-Gala einen wunderbaren Eindruck bekommen haben.

Absolut. Aber ich hatte einen tollen Schauspiellehrer, durch den ich verinnerlichen konnte, dass es sich auf der Bühne nie um mich selbst handelt. Dort steht immer nur die Figur, die man spielt. Sobald man das verstanden hat, ist es wie eine Befreiung und hilft auch für den Gesang: Wenn man zuerst in die Figur schlüpft und

Seit der Gala freue ich mich wahnsinnig auf die Sieglinde, dafür war dieser erste Schritt wichtig: mit der Partie, oder zumindest einem Teil davon, an die Öffentlichkeit zu gehen. In dieser Tessitura über einen so langen Zeitraum zu singen, ist eine große Herausforderung, an die ich ja bislang nicht gewöhnt bin. Das

dann schaut, was das mit der Stimme macht, dann gewinnt der Gesang eine natürlichere Farbe. Ganz anders, als wenn man nur in seinem Zimmer steht und die Noten richtig singt.

Ich freue mich über alles. Gerade die Vielseitigkeit liebe ich am Theater: zu forschen und zu experimentieren, wie weit man sich verwandeln kann, weg von sich selbst. Man muss nur darauf achten, dass man für sich die Grenzen klar zieht: Bei der ersten ‚Hänsel‘-Probe merkte ich auf einmal, dass ich mich wie Ciesca bewege. Es ist immer ein wunderbares Gedankenspiel, mal jemand ganz anderes zu sein und sich zu fragen: „Was würde diese Figur jetzt in dieser Situation tun?“

Zur Spanischen Stunde ...

Für mich sind Barock und Wagner letztlich gar nicht so weit voneinander entfernt, denn es geht immer um Menschen aus Fleisch und Blut, die auf der Bühne stehen und echte Gefühle ausdrücken. Natürlich gibt es technische Unterschiede, aber was die Dramatik und die innere Haltung anbelangt, ist das eine ähnliche Herausforderung. Barock wird oft viel zu sehr intellektualisiert.

Und du wirst im Oldenburger ‚Ring‘ nicht nur Sieglinde, sondern auch Gutrune singen …

Auch eine tolle Rolle, die Figur ist völlig verrückt, sehr interessant und theatral. Darf man dich dann künftig überhaupt noch Mezzosopran nennen?

Ich halte nicht so viel von diesen Kategorien, auf die man sich ja leider festlegen muss. Meine Stimme lag schon immer im Zwischenfach und festigt sich nun zunehmend in der Höhe. Es gibt aber immer noch auch viele Mezzopartien, die für mich weiterhin gut sein werden.

Die Bandbreite deines Repertoires ist auch in musikalischer Hinsicht ziemlich groß, sie reicht von Barockmusik bis zu Wagner. Ist die Herangehensweise an die jeweiligen Partien dadurch auch unterschiedlich?

Das klingt ein bisschen, als würdest du dich selbst in der Garderobe ablegen.

Vor allem in der Maske! Ich liebe es, dort zu sitzen und konzentriert zu verfolgen, wie ich nach

... auf Testamentsfälschung sinnend ...

erfordert intensives Muskeltraining für die Stimme: Man kann nicht über Nacht vom Mezzo- ins Sopranfach wechseln. Ich arbeite daran schon lange mit meinem langjährigen Lehrer – zurzeit online, da er in Treviso, in Italien lebt.

Mit den Wesendonck-Liedern trittst du im Januar schon einmal mit Wagner an die Öffentlichkeit.

Die wollte ich schon lange singen. In ihnen steckt ein bisschen ‚Tristan‘ und auch der ‚Ring‘ en miniature. Ich freue mich sehr darauf! Das Interview führte Stephanie Twiehaus ... als fremde Fürstin.

„Im Tiefsten erschüttert“ Im Januar wird das dokumentarische Theaterprojekt ‚Überleben‘ wiederaufgenommen.

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n ‚Überleben‘, einem Theaterstück über die Patient:innenmorde in den Kliniken in Delmenhorst und Oldenburg, gab es im Vorfeld viel Kritik. Kurz bevor dem ehemaligen Krankenpfleger und Serienmörder Niels Högel der Prozess gemacht wurde, kündigte die

werkgruppe2 an, das Verfahren mit Ensemblemitgliedern des Oldenburgischen Staatstheater zu begleiten, was für einen Sturm der Entrüstung sorgte. Der Hauptvorwurf: Dem Serienmörder werde eine Plattform für seine grauenhaften Taten gegeben – Sensationsgeheische auf Kosten

der Opfer und Hinterbliebenen. Doch das dokumentarische Theaterprojekt macht genau dies nicht. Anders als die in die Kritik geratene True-Crime-Serie auf Sky wird in dem Theaterstück dem Täter keine Stimme gegeben, kein Platz eingeräumt. Die Grundlage für die Inszenierung

bilden ausschließlich Interviewtexte und O-Töne von Zeug:innen, Angehörigen und Krankenhauspersonal der Krankenhäuser, die anonymisiert und wortwörtlich von den Schauspieler:innen wiedergegeben werden. Herausgekommen ist dabei ein dokumentarischer Theaterabend, der

zur politischen Diskursentfaltung und praktischen Gedenkarbeit einen großen Beitrag leistet. Die von nachtkritik als eines der zehn besten Stücke ausgezeichnete Produktion ist ab dem 14. Januar wieder im Staatstheater zu sehen. CS

Pressestimmen HAZ. Bert Strebe 01.03.2020

„Die werkgruppe2 gibt all dem Raum, was in Paragrafen nicht unterzubringen ist. Trauer. Wut. Angst. Niedergedrücktsein. Schuldgefühlen. Verzweiflung. […] Es wird klar: Die Stadt, das Land, die Politik, das Krankenhaus – alle haben zu wenig auf die geachtet, die zurückbleiben mussten. Doch das Theater hat ihnen zugehört.“ SZ. Alexander Menden 01.03.2020

„Im Staatsschauspiel kann man nun einem gewagten Unterfangen beiwohnen: Mit Mitteln des Theaters wird hier versucht, einen Teil zur Aufarbeitung dieser Verbrechen beizutragen. […] Man gewinnt den Eindruck, dass hier Menschen zum ersten Mal Gelegenheit bekommen haben, über Traumata zu sprechen, welche durch die späten Ermittlungen neu aufgerissen wurden oder durch sie überhaupt erst entstanden — und mit denen sie dann oft allein gelassen wurden.“ taz. Jan-Paul Koopmann 03.03.2020

„Dass der fast zweistündige Balanceakt bei enormer Fallhöhe nicht ein einziges Mal auch nur ins Straucheln kommt, ist eine Sensation. Auch wenn einem das Wort hier schwer über die Finger geht. Man ist hier nicht gerne begeistert, und ja, es tut auch weh, wie treffsicher das Theater die Bälle zurück in die Öffentlichkeit spielt, die sich zuvor echauffiert hatte. Denn es geht ja wirklich – wie einer im Text sagt – um das, „‚was die Gesellschaft im Tiefsten erschüttern muss‘.“ Über Traumata sprechen ...

... und Trauerarbeit einen Raum geben.


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Kamera läuft!

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August-Hinrichs-Bühne erhält Förderung zur Digitalisierung des Niederdeutschen Schauspiels

Gesprächsstoff Die literarische (Wieder-) Entdeckung des Monats

reharbeiten und die Projektion von Videos gehören schon länger zu den ästhetischen Mitteln des zeitgenössischen Theaters. Mittlerweile ist auch das Arbeiten mit einer Live-Kamera mitten im Bühnengeschehen und vor den Augen des Publikums ein erprobtes Mittel des Erzählens geworden. Auch das Niederdeutsche Schauspiel verfolgt gespannt die Entwicklungen im digitalen Sektor

und erobert aktuell die medialen Möglichkeiten für die eigene Sparte. Die August-HinrichsBühne hat eine Videoabteilung gegründet und eine eigene Grundausstattung zum Drehen und Produzieren von Videos angeschafft. Fördermittel aus dem Programm von Kultur. Gemeinschaften haben die Realisierung dieses Projektes möglich gemacht. Begleitet wird das Projekt von Medienfachleuten wie Frank

Bekuhrs, Redakteur und Kameramann von Oeins. Er schult die Teilnehmenden der AHB-Videoabteilung im Umgang mit dem technischen Equipment. Das Erlernen von Kameraführung, Tonaufnahmen, Videoschnitt und die Produktion von unterschiedlichen Formaten stehen auf dem Programm. Ein erstes Produkt der neuen Videoabteilung wird im Februar 2022 veröffentlicht werden. Dann soll die Dokumentation

über die mobile Freiluft-Performance ‚Ünner den Melkwold – Unter dem Milchwald‘ auf Oeins gesendet werden. Das Kamerateam unter Leitung von Frank Bekuhrs hat die Probenarbeit vor und hinter den Kulissen aufgezeichnet und die Open-Air-Aufführungen in den Sommermonaten in Oldenburg und Umland begleitet. Wer in diesen Zeiten nicht persönlich ins Theater gehen kann, sitzt auf diese Weise trotzdem in der ersten Reihe. DH

von Jupiter Dunkelgut

Auch die Mitarbeiter:innen des Staatstheaters freuen sich immer wieder, wenn sie in unserer Büchertauschzelle vor dem Haupteingang Besonderes entdecken:

Kameramann Frank Bekuhrs bei den Dreharbeiten zum Projekt ‚Melkwold‘

Gefördert von:

Workshop: Frank Bekuhrs coacht Cay-Hendryk Meyer und Gert Prahm von der AHB

‚Tewje der Milchmann‘ und ich trafen uns erstmals im Zuge einer Leseaufgabe, die mein Musiklehrer gegeben hatte, um das Musical ‚Anatevka‘ vorzubereiten, welches auf diesen Erzählungen des jiddischsprachigen Schriftstellers Scholem Alejchem basiert. Mein Eindruck war damals besonders durch das vorige Schuljahr geprägt, in welchem die Shoah besprochen wurde, ohne das weitere jüdische Leben in Europa mitzudenken; dazu kam Unmut über Hausaufgaben in den Ferien. Mit dieser Einstellung muss ich damals überlesen haben, dass Scholem Alejchem auch Humorist war. Nun zeigen mir die Erzählungen aus einer Zeit vor dem deutschen Nationalsozialismus das beschwingte, einfache Leben in einem Dorf und Tewjes – trotz zahlreicher Schwierigkeiten und Schicksalsschläge anhaltendes – Gottvertrauen. Aber auch wenn mich seine hoffungsvolle Lebenskunst in den Bann ziehen will, bleibt ein Buch zum Nachdenken. Mir zeigt sich die enorme Schere zwischen Arm und Reich in Tewjes Welt und die Möglichkeiten, die ihm aufgrund seiner sozialen Stellung genommen werden. Zudem zwingt er sich aus Angst vor vermeintlicher Weiblichkeit, seine Gefühle zu unterdrücken und schadet sich damit selbst durch seine verinnerlichte Misogynie. Dazu die drohenden Pogrome, die sogar in spätere Erzählungen einbrechen und deretwegen der Autor seinerzeit in die USA fliehen musste. Angesichts der heutigen Welt frage ich mich, wieviel sich wohl verändert hat.

Schwanengesang Beim Liederabend im Januar steht Schuberts letzter Lied-Zyklus auf dem Programm — aber was hat der mit Schwänen zu tun? Aischylos verglich Kassandras letzte Prophezeiung mit dem Gesang eines Schwans, Sokrates sah im Schwanengesang eine Vorahnung des Jenseits, bei Ovid ist zu lesen, dass der um seinen Freund lautstark trauernde König Kyknos von Apoll in einen Schwan verwandelt wird … Nicht nur der edlen Gestalt des Weißgefiederten, sondern auch seinen Lauten – insbesondere denen des in Deutschland eher seltener vertretenen Singschwans – kommt also seit jeher eine ganz besondere Bedeutung zu. Für den frühen Ornithologen Frederik Faber klang die

„wohlklingende, melancholische Stimme wie fernher tönende Posaunen“ und die Isländer hören darin mystische Geigenlaute. Warum aber wird der Gesang des Singschwans mit Sterben konnotiert? Dafür findet sich sogar eine zoologische Erklärung in ‚Brehms Tierleben‘. Wenn die Singschwäne, die tendenziell in kälteren Regionen anzutreffen sind, auf dem Eis zugefrorener Gewässer sitzen, stimmen sie ihr Klagen an: „Dieser eigentümliche Gesang verwirklicht in Wahrheit die für Dichtung gehaltene Sage vom Schwanengesang, und er ist oft-

mals auch in der Tat der Grabgesang dieser schönen Tiere; denn da diese in dem tiefen Wasser ihre Nahrung nicht zu ergründen vermögen, so werden sie vom Hunger derart ermattet, dass sie zum Weiterziehen nach milderen Gegenden die Kraft nicht mehr besitzen und dann oft, auf dem Eise angefroren, dem Tode nahe oder bereits verhungert gefunden werden. Aber bis an ihr Ende lassen sie ihre klagenden und doch hellen Laute hören.“ Naheliegend, auch in Literatur und in Musik die letzten Verlautbarungen eines Kunstschaffenden

als „Schwanengesang“ zu deklarieren und dadurch mit einem besonderen Nimbus zu versehen: Der schottische Nationalbarde Ossian stimmte einen solchen Gesang an, Heinrich Schütz starb bald nach der Vertonung seines 199. Psalms, der ebenso als „Schwanengesang“ in die Musikgeschichte einging wie der Liederzyklus, den Franz Schubert nur wenige Wochen vor seinem Tod vollendete. Die 13 Zyklus-Lieder stammen von Ludwig Rellstab und Heinrich Heine und erzählen inhaltlich kaum von Todesnähe – in ihrer Vertonung aber kulmi-

niert die ganze Kunst des 31-jährigen Komponisten, der krank genug war, um sein nahes Ende zu ahnen. Ein Jahr später wurde der Zyklus (vom Verleger erweitert um ein 14. Lied nach Johann Gabriel Seidl) unter dem Titel ‚Schwanengesang‘ veröffentlicht und gehört seitdem zum Lieblingsrepertoire von Liedsängern und -sängerinnen. Auch Tenor Johannes Maas hat ihn gewählt für seinen Liederabend am 13. Januar, den er — gemeinsam mit Piotr Fidelus am Flügel — gestalten wird. ST


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Vom Suchen und Finden Die Künstlerin und Souffleurin Katja Gohe über die fruchtbare Verbindung von Bildender Kunst und Theater Das Dasein als Künstler:in ist mit der permanenten Suche nach Inspiration verbunden: nach Geschichten, Bildern, Situationen, die zu Noten auf Papier oder Farben auf der Leinwand werden. Oft drehen sich ganze Künstler:innenbiographien um das flüchtige, schwer einzufangende Gespenst der Inspiration. Nicht so bei der Oldenburger Malerin Katja Gohe. Sie arbeitet auch am Theater als Souffleurin und hat in der Arbeit mit vielen anderen Kunstschaffenden einen Quell der Inspiration für sich entdeckt: „Theater ist für mich ein Garant zum Finden. Ich bin ein sehr bildhafter Mensch und bekomme hier sehr viele tolle Eindrücke, tolle Bilder, Anregungen durch Situationen, Kostüme, Masken, die Eingang in meine Arbeit finden.“ Neben den großformatigen, abstrakten Gemälden auf Leinwand und einer Vielzahl verschiedenster figurativer Collagen ist ihr Werk so auch um mehr als zwanzig Collagen gewachsen, die direkt von Inszenierungen am Theater inspiriert sind. Diese Collagen entstehen oft abends nach der Probe und verarbeiten Eindrücke, die sie im Probenprozess erlebt hat: „Beim Soufflieren geht es ja eher um eine Konzentration auf und ein psychologisches Einfühlen in die Darsteller:innen. Meine künstlerischen Gedanken sind da erst mal zurückgenommen und bleiben bei mir. Und dann kommt meine eigene Kreativität, die raus will.“ Bilder von starken Frauen, wie sie in ‚Maria Stuart‘ oder ‚King Kong und der alte weiße Mann‘ vorkommen, inspirieren sie besonders, genauso wie das Spannungsfeld zwischen Mode und Kunst,

das einen großen Bezugspunkt zu den Bereichen Kostüm und Maske im Theater hat. Nach und nach entstehen so assoziative Collagen zu den Stücken und ihren individuellen Erlebnissen damit. Diese Collagen verschenkt sie zur Premiere an ihre jeweiligen Kolleg:innen. „Sie sind immer auch ein kreativer Abschluss der Probenzeit für mich. Nach der wochenlangen Zeit des Zuhörens, Sehens, Aufnehmens sind diese Werke dann mein künstlerischer Beitrag zu dem Stück. Ich brauche

das, weil ich dann ja in das nächste Stück übergehe, und verarbeite damit die ganzen Eindrücke, Ideen und Erfahrungen, die ich gemacht habe.“ Dass sie so assoziativ und frei arbeiten kann, ohne den Druck zu haben, allein von ihrer Kunst leben zu müssen, ist für Katja Gohe ebenso ein Aspekt in dieser fruchtbaren Verbindung zwischen ihren beiden Berufen: „Viele Künstler:innen, die nur von ihrer Kunst leben, müssen oft ganz anders an ihre Kunst rangehen,

sehr viel kalkulierter arbeiten. Ich muss nicht davon leben und habe dazu einen permanenten Inspirationsquell, Geschichten, die mich anrühren und die ich weiter verarbeiten will.“ Die zahlreichen farbenfrohen, expressiven und tiefsinnigen Collagen, die im Laufe ihrer Zeit am Theater entstanden sind, sind auch ganz für sich allein stehend wunderbare kleine Werke, die – neben anderen ihrer Bilder – ab Februar im Günther Goldschmidt Foyer ausgestellt werden. AB

Katja Gohe studierte Bildende Kunst und visuelle Kommunikation und arbeitet seit 40 Jahren als Bildende Künstlerin und seit 14 Jahren als Souffleurin am Oldenburgischen Staatstheater. Ihre Bilder und Collagen kann man auf katjagohe.jimdofree.com und ab Februar im neueröffneten Günther Goldschmidt Foyer im Oldenburgischen Staatstheater bewundern.

Die Theatermacher:innen „haben den deutschesten aller Stoffe zeitgemäß auf die Bühne gebracht. Sie haben das mit Pathos oft überladene Stück entrümpelt, mit starken Frauenrollen moderner ausgewiesen und ein attraktives Schauspiel im Sinne des Volkstheaters präsentiert. In den lang anhaltenden Beifall mischten sich Bravo-Rufe.“ (NWZ)

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Von Schulen und Schlössern Ein Interview mit Hanna Puka und Lina Joost-Krüger aus der Theatervermittlung Das Projekt Schule.Spiel.Theater findet als Kooperation mit unterschiedlichen Schulen statt. Woher stammt die Inspiration, diesmal mit ‚Das Schloss‘ von Franz Kafka zu arbeiten?

Hanna Puka: Zunächst einmal wussten wir, dass wir mit zwei Sprachlernklassen und einer Berufseinstiegsklasse arbeiten werden, mit jungen Erwachsenen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren. Durch die Erfahrung vorangehender Projekte mit diesen Klassen wussten wir, dass für viele Schüler:innen die Bürokratie unserer Gesellschaft sehr herausfordernd ist: Warum benötige ich dieses oder jenes Dokument oder Zeugnis? Wo soll unterschrieben werden oder wie kommt man rechtzeitig an den Schulstempel? Warum benötige ich Praktikumserfahrung und wieso macht man hier eine dreijährige Ausbildung, um überhaupt erst arbeiten zu können? So kam es im zweiten Schritt zu der Idee, sich mit dem Fragment ‚Das Schloss‘ von Franz Kafka auseinanderzusetzen. Auch hier wird der Protagonist K mit einer Bürokratie konfrontiert, die er zu durchschauen versucht.

sind wir als Vertreterinnen des Theaters eigentlich für die? Und was ist die Welt des Theaters für sie?

— oder das man sich drei Mal über die Schulter spuckt vor einer Premiere. Das sind so Sachen, die man gar nicht wissen kann.

Das Theater als undurchschaubares Schloss?

H: Die Schule ist ebenfalls ein komplexes System — mit vielen Regeln und unsichtbaren Gesetzen. Warum gibt es hier diesen Ablauf? Warum lerne ich in der Gruppe? Warum gerade mit diesen Leuten? Und da sie noch neu

L: Ich meine nicht, dass das Theater im Stück das Schloss ist. Das Schloss kann für viele unterschiedliche Systeme stehen. Mir

werden aber alle gemeinsam auf der Bühne stehen. Kennen sich die Schüler:innen denn?

L: Nein, noch nicht. Es gibt im Januar das erste Begegnungstreffen in einer großen Turnhalle, bei dem sich die beiden Klassen mischen. Alle sind sehr neugierig auf die anderen. Hanna arbeitet mit 18 Schüler:innen und ich mit 10 Schülern. Von meiner Berufsein-

L: Auch die Schüler:innen der Berufseinstiegsklasse machen die Erfahrung, dass sie bestimmte Voraussetzungen brauchen, um dieses oder jenes machen zu können. Durch den Titel ‚Zutritt gesucht‘ haben wir uns auch gefragt: Was

H: Wir brauchten vor allem viel Platz, da insgesamt 28 Schüler:innen auf der Bühne stehen werden. Auch wollten wir mit den Schüler:innen mittendrin im Theater sein und ihnen die Theaterwelt eröffnen, mit der sie bisher kaum bzw. gar keine Berührungspunkte hatten. L: Wir haben künstlerische Unterstützung von Georgios Kolios bekommen und er hat uns ein ganz großartiges Bühnenbild entworfen. Der Raum auf der Bühne ist mit verschiedenen Leinwänden so verkleidet, dass darauf Projektionen geworfen werden können. So können wir ganz konkret ‚Das Schloss‘ mit Mauern auftauchen lassen, aber auch abstrakt mit Netzen oder Papierbergen arbeiten. Und die Leinwände sind transparent – da kann man sehr viel machen. Was wünscht ihr euch von der finalen Arbeit mit den Jugendlichen?

Lina Joost-Krüger: Mit Kafka verbinde ich eine Wirrness, bei der man nie weiß, was gerade real ist oder was sich hinter Bezeichnungen oder Institutionen verbirgt. Es geht oft um Undurchdringbares. Bei ‚Das Schloss‘ ist es häufig so, dass die Leute, die Teil eines Systems sind, selbst nicht wissen, warum das so ist und warum es sich auf eine gewisse Weise verhält. Es hat sich verselbstständigt. H: So versuchen auch die Sprachlernschüler:innen, die in Deutschland leben, sich in einem neuen System, d. h. in unserer Gesellschaft, zurechtzufinden: Wie funktioniert hier das Zusammenleben? Welche Möglichkeiten habe ich hier? Und was wird hier von mir erwartet?

Das Projekt wurde in den letzten Spielzeiten immer in der Exerzierhalle aufgeführt, diesmal seid ihr im Kleinen Haus und ihr habt andere Möglichkeiten. Wie kommt es dazu und was bedeutet das für eure Arbeit?

L: Mir geht es darum, gemeinsam etwas zu finden, auf das sie sich wirklich einlassen können. Sie sollen auf der Bühne nicht etwas tun, weil wir ihnen sagen, sie sollen das machen. Ich möchte etwas finden, womit die Jugendlichen tatsächlich in Verbindung sind. H: Ich wünsche mir, dass die Jugendlichen bis zum Ende dieses Theaterprojektes durchhalten werden. Und dass das „Zutritt suchen“ nicht bei einem Suchen bleibt, sondern zu einem Ankommen wird – nicht unbedingt heute, aber irgendwann, irgendwo in ihrem Leben. Das Interview führte Peter Rech Kafkas Skizzen

kommt das Theater aber auch vor wie ein Komplex mit undurchschaubaren Gesetzen. Dass man seine Jacke auszieht, bevor man über die Bühne geht, weil das sonst Pech bringt beispielsweise

sind hier in Deutschland, blicken sie ganz anders auf das, was für viele von uns völlig normal ist. Ihr probt mit diesen zwei Klassen parallel an zwei Tagen. Am Ende

stiegsklasse stand noch niemand auf der Bühne.

Premiere ist am 23.01.2022, 11 Uhr weitere Vorstellungen 24.01. & 25.1.2022, jeweils 11 Uhr

H: Bei mir haben zwei Bühnenerfahrung, aber nicht in Deutschland.

Wer bin ich?

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Erkennen Sie diese Figur aus einem Stück im Januar?

Hey, du da! Ja, du. Bist du die neue Aushilfe? Dann nimm dir besser mal das Messer, die Kartoffeln schälen sich nicht von alleine! Und mach deine Schürze ordentlich, ist das hier etwa dein erster Job in einem Schloss? So, und jetzt an die Arbeit, wir müssen hier schließlich alles für die Hochzeit vorbereiten. Ach, das weißt du noch gar nicht? Unser hoher Prinz, unser Auftraggeber und der Besitzer dieses Schlosses, wird heiraten. Ich würde ihm ja gern raten, standesge-

mäß zu heiraten, eine Prinzessin oder Fürstin oder wie sie alle heißen. Aber er hat sich in so eine ganz ulkige Frau verguckt und plant nun eine Liebesheirat. Ja, da hast du richtig gehört, diesen ganzen Aufwand treiben wir nur, um den plötzlichen Empfindungen des Hausherrn nachzukommen; mein Onkel wird sogar gleich noch Fisch bringen. Also wenn du mich fragst, geht das nicht mit rechten Dingen zu, ich habe diese Frau zwar selber nur ganz kurz gesehen, aber sie ist

ziemlich blass und kühl und sie redet mit niemandem! Da kommt kaum verliebte Stimmung auf, wenn du mich fragst. Und jetzt kommt es: Ich habe gehört, der Prinz hätte sie einfach bei einem Spaziergang gefunden und will sie jetzt direkt heiraten, wo gibt es denn so was? Mein Onkel hat sogar gesagt, da muss Zauberei dahinterstecken. Ich wette, die hat unseren guten Prinzen verhext. Ich weiß, du hältst mich jetzt bestimmt für abergläubisch, aber guck’ sie dir

erstmal selber an! Das hier ist etwas ganz anderes als zerbrochene Spiegel oder schwarze Katzen. In den dunkleren Gassen der Stadt sollen sich ja so allerlei zwielichtige Leute herumtreiben, warum dann nicht auch gleich Hexen? Wie gesagt, ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache, diese Frau ist irgendwie gruselig, wir können nur hoffen, dass der Prinz noch zur Besinnung kommt. Was machst du denn da mit dem Sellerie? Na gut, du scheinst mir wirklich noch grün hinter den

Ohren zu sein. Wenn man auf einem anständigen Anwesen arbeitet, und dieses prächtige Schloss des Prinzen gehört natürlich dazu, knotet man die Schürze so, dass nichts übersteht und man fügt sich den Anweisungen des ersten Küchenjungen. Und jetzt Augen auf die Kartoffeln! JD Haben Sie das Stück und die Figur erkannt? Die Lösung finden Sie auf der letzten Seite.


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Das Innere nach außen kehren Guillaume Hulot kreiert OGAMI mit der BallettCompagnie Oldenburg Die Tänzer:innen treffen im Ballettsaal immer wieder aufeinander und spiegeln tanzend ihre Bewegungen. Manchmal erinnert der Anblick ihrer teils angewinkelten Beine oder abgeknickten Hände für einen Moment an das Krabbeln eines Käfers oder den Flügelschlag eines Schmetterlings. Der französische Gastchoreograf Guillaume Hulot beschäftigt sich in seinem Stück ‚OGAMI‘ für die BallettCompagnie Oldenburg mit dem Begriff Imago, der einerseits aus der Biologie stammt und dort das Erwachsenenstadium von Insekten bezeichnet, aber andererseits auch in der analytischen Psychologie verwendet wird. Biologisch ist Imago „das Bild der Art“ nach der letzten Metamorphose, nach der Verpuppung oder Häutung. Das Insekt wird als Imago nicht mehr weiterwachsen und hat auch seine Geschlechtsreife erreicht. In der Psychologie benennt der Begriff das meist noch unbewusste erste Bild, das wir von unserem Gegenüber haben – etwa die Eltern-K ind-Begegnung nach der Geburt — und das doch unsere weitere Beziehung zu einer Person entscheidend mitprägt.

In Guillaume Hulots Choreografie gibt es immer wieder Begegnungen und damit Beziehungen zwischen den Tänzer:innen. Wie bei jedem Aufeinandertreffen von Menschen spielten auch hier das Unterbewusste, die eigene Befindlichkeit und die des

Gegenübers eine Rolle. Den Choreografen interessieren Begegnungen und die Erinnerungen daran mit ihren persönlichen Wahrnehmungen, die naturgemäß subjektiv und damit veränderbar sind. Tänzerisch stellt er die Frage: „Was bedeutet

‚Ich‘ und ‚Wir‘ oder ‚Die anderen‘“? In Bewegung übersetzt, entstehen in ‚OGAMI‘ immer neue Bilder derselben choreografischen Sequenz. Vor allem in der Dopplung oder vielmehr Spiegelung der Bewegungsfolgen durch unterschiedliche Tän-

Figurinen von Ariane Hulot

zer:innen entsteht der Eindruck einer veränderten Wahrnehmung oder Sichtweise. Auch die Musikauswahl für das Ballett ‚OGAMI‘ greift das Thema der Entwicklung auf: Peter I. Tschaikowsky bezieht sich in seinen ‚Rokokovariationen‘ auf die Ära der Klassik, im Besonderen auf Mozart. Für den Choreografen Guillaume Hulot ist dabei die Tatsache wichtig, dass es sich um ein technisch sehr anspruchsvolles Werk handelt, in dem der Solo-Cellist mit seinem Spiel ohne Pause acht verschiedene Stile präsentieren muss: „Ich sehe darin eine Parallele zum Leben, in dem wir uns auch immer wieder den unterschiedlichsten, emotionalen Herausforderungen stellen müssen. Und das ganz ohne die Partitur vorher sehen zu können.” So sollen sich auch die „Tänzer:innen auf die Suche nach Richtungen und Orten begeben, die sie selbst nicht kennen. ‚OGAMI‘ ist auch eine Reise in ihr Innerstes, auf die sie das Publikum mitnehmen.“ Zu sehen bei der Premiere des Ballettbends ‚Verklärte Nacht‘ am 19.02.2022. THH

WORKSHOP FÜR SCHÜLER:INNEN Theaterkritik Gemeinsam mit der Theatervermittlung bietet die Presseabteilung des Oldenburgischen Staatstheaters einen Workshop für Schüler:innen an, die Lust haben, ihren Blick für Inszenierungen zu schärfen und über Theater zu schreiben. Der Workshop richtet sich an einzelne, interessierte Schüler:innen und die Redaktionen von Schülerzeitungen und nicht an ganze Klassen. Im Rahmen des Workshops wird eine Vorstellung von ,Mythomania‘ besucht, deshalb eignet sich eine Teilnahme frühestens ab der 7. Klasse. Im Anschluss an den Vorstellungsbesuch werden die Bausteine und der Aufbau einer Rezension besprochen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, fertige Kritiken an die Workshopleiterin und Referentin Caroline Schramm einzusenden. Zu jeder Einsendung gibt es ein Feedback und die Chance auf Veröffentlichung in der Spielzeitung. Ablauf Workshop Theaterkritik am 19.1.2022 09.15 – 10 UHR Einführung und

Vorbereitung zur Theaterkritik 10.30 – 11.45 UHR Vorstellungsbesuch ‚Mythomania‘ 12.15 – 13 UHR Austausch über die Schreibideen und erste Konzepte Anmeldungen bitte an

Peter Rech Theatervermittlung Mail: peter.rech@staatstheater.de

Happy New Year! Impressionen vom Neujahrskonzert

FUNDSTÜCK DES MONATS Ein Fundstück wie es im Buche steht, halten wir diesmal für Sie bereit. Die Dame aus Stein findet sich, in einen Glastisch eingelassen, im Probenzentrum des Staatstheaters. Bei der Sanierung und Erweiterung des Gebäudes 2010 konnte das Ornament aufgrund seiner Instabilität nicht wieder verwendet werden. Doch zu schade, um entsorgt zu werden, wurde ihm als dekorativer Tisch ein zweites Leben eingehaucht. CS


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E I M ME R T S S D AU A DT ST

Thorsten Lange schreibt für das Kulturbüro der Stadt Oldenburg. Als Gastautor wirft er an dieser Stelle regelmäßig einen Blick auf Ereignisse und Entwicklungen in der Szene.

Hallo, Zwanzigzweiundzwanzig! Endlich ein neues Jahr. Wird jetzt alles gut? Eine Glaskugel. Die stand ganz weit oben auf meiner Weihnachtswunschliste. Was Besseres könnte man sich gerade ja gar nicht wünschen. Ein kurzer Blick – und man wüsste, wer wann unter welchen Umständen öffnen darf, wer was unter welchen Vorkehrungen besuchen kann und wie lange diese flüchtigen Aggregatzustände anhalten werden. Das im Voraus zu wissen? Ein Traum! Fast so schön wie ein Leben ganz ohne diese Dinge. Aber daran wagt man ja gar nicht zu denken. Es wird Sie nicht überraschen, dass jene Glaskugel leider nicht unter dem Christbaum lag. Aber so gerne ich auch etwas mehr Präzision hätte, was die Prognosen zur Pandemie angeht, bin ich insgeheim ganz froh, dass ich eben nicht in die Zukunft schauen kann. Sicher würde das einiges erleichtern. Vor allem für die Kulturinstitutionen würde so eine Fähigkeit mehr Planungssicherheit bedeu-

Ihm wären bei einer zweiten Auflage bessere Bedingungen zu wünschen. Das galt aber auch für die Kinos, die stets als erstes durch Chips, Couch und Binge „ersetzt“ werden. Und was ebenfalls fehlte: die Spontaneität. Mit der Einführung von 2G+ sank die Flexibilität (und die Freude daran) deutlich ab. Das spürten vor allem die „kleineren“ Angebote. Deshalb ist völlig klar, dass die Stadt die Szene weiterhin unterstützt, z. B. durch eine weitere Strukturbrücke im Frühjahr. Der schwache Trost für den Moment: es gab bisher keinen erneuten Lockdown. Man konnte, wenn man wollte. Allerdings musste man auch wirklich wollen, denn der Einlassvierkampf mit aktuellem Testnachweis, Impfzertifikat, Personalausweis und LucaCheck-In grenzte an kognitiven Leistungssport.

ten. Aber ganz ehrlich: ich habe meinen törichten Optimismus auch ein bisschen liebgewonnen. Ich will gar nicht immer richtig liegen. Ich will stattdessen den Glauben an das Gute nicht verlieren. Auch wenn ich allzu oft eines Besseren belehrt werde. Ich weiß nicht, ob irgendwer inzwischen ein Gespür für diese ganze malade Situation entwickelt hat. Aber zu meiner eigenen Überraschung lag ich im Dezember halbwegs richtig. Viele von uns haben es sicher aus dem Blick verloren und ich verstehe das gut. Schließlich sollte man seine Kontakte reduzieren. Aber: in den Wochen vor Weihnachten gab es durchaus Kultur zu entdecken. Manche Angebote funktionierten sogar bestens, die Theater zum Beispiel waren gut ausgelastet. Andere litten allerdings unter deutlichen Einbußen. Das galt insbesondere für Neues wie z. B. dem Oldenburger Plakatherbst.

Und jetzt: Das neue Jahr. Zwanzigzweiundzwanzig. Normalerweise: Ein Moment der Reflekti-

on, der Orientierung und der… Klarheit? Zumindest hofft man darauf. Aber: dieses Gefühl will sich auch dieses Jahr nicht einstellen. Immer wieder erinnere ich mich an einen alten Song von Death Cab For Cutie. Er beginnt mit den Worten: „So this is the new year. And I don't feel any different.“ Trotzdem wirkt der Jahreswechsel auf mich besser als der letzte. Klar gibt es Omikron. Klar gibt’s irgendwann auch Kappa, Sigma oder was das griechische Alphabet sonst noch so hergibt. Klar habe ich ein mulmiges Gefühl, was die gesellschaftliche Spaltung angeht. Aber wie gesagt: Meinen törichten Optimismus bewahre ich mir. „So this is the new year. And I have no resolutions“, singen Death Cab in der zweiten Strophe. Ich lege mich lieber auch nicht fest. Ich hoffe einfach nur: Alles wird gut! Zum Glück habe ich keine Glaskugel.

Rico ist ein „tiefbegabtes“ Kind, und weil er nicht so viele Freunde hat, verbringt er auch schon mal viel Zeit damit herauszufinden, wem die Rigatoni auf dem Gehweg gehört. Manchmal vergisst er auch was oder es gerät ihm durcheinander. Hier kannst Du Rico helfen zu klären, welchem Feind er sich stellen muss: Beantworte die Fragen rechts und trage die Lösungen in die entsprechenden Felder ein. Hast du alle Fragen richtig beantwortet, erhältst du das Lösungswort. Willst Du wissen wie die Geschichte weitergeht? Dann komm ab dem 27. Februar ins Kleine Haus und folge der spannenden Detektivgeschichten um Kindsentführungen, Nachtklubs und Hinterhöfe.

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Was ist Blutmatsche? Was spielt Rico gerne mit seiner Mutter? Wie heißt der grummelige Nachbar von Rico? Was trägt Frau Dahling immer am Sonntag? Wie heißt das zweite Entführungsopfer von Mister 2000? Was isst Rico gerne? Wie bezeichnet sich Rico selber? Was schreibt Rico in den Ferien? Wie heißt die Freundin von Ricos Mutter?

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GROSSES HAUS — SA

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15 UHR UND 19.30 UHR NEUJAHRSKONZERT HAPPY NEW YEAR!

KLEINES HAUS

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20 — 21.50 UHR KING KONG UND DER ALTE WEISSE MANN Schauspiel nach Motiven des Drehbuchs von E. Wallace u. a.

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19.30 — 22 UHR DON PASQUALE Oper von Gaetano Donizetti

19 — 21.45 UHR MARIA STUART Schauspiel von Friedrich Schiller

19.30 — 21.50 UHR GOTT Schauspiel von Ferdinand von Schirach

20 — 22 UHR TEEMLICH BESTE FRÜNNEN/ ZIEMLICH BESTE FREUNDE Komödie nach dem Film von Éric Toledano und Olivier Nakache

19.30 — 22.30 UHR LES BORÉADES Deutsche Erstinszenierung Oper von Jean-Philippe Rameau

20 — 21.45 UHR DRAUSSEN VOR DER TÜR Schauspiel von Wolfgang Borchert

15 — 18 UHR ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT LES BORÉADES Deutsche Erstinszenierung Oper von Jean-Philippe Rameau Deutsche Erstinszenierung

18 — 19.30 UHR ZUM LETZTEN MAL I. D. SPIELZEIT SUPERGUTE TAGE ODER DIE SONDERBARE WELT DES CHRISTOPHER BOONE Schauspiel von Simon Stephens

10.30 — 11.45 UHR | ab 13 Jahren MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker

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20 — 21 UHR NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger

10.30 — 11.30 UHR NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger

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18 UHR NEUJAHRSKONZERT HAPPY NEW YEAR! 20 — 22 UHR TEEMLICH BESTE FRÜNNEN/ ZIEMLICH BESTE FREUNDE Komödie nach dem Film von Éric Toledano und Olivier Nakache

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Spielzeitung

WEITERE JANUAR SPIELORTE 2022

20 — 21.30 UHR SUPERGUTE TAGE ODER DIE SONDERBARE WELT DES CHRISTOPHER BOONE Schauspiel von Simon Stephens

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EXERZIERHALLE

10.30 — 11.30 UHR NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger

19.30 UHR LIEDERABEND mit Johannes Leander Maas

10.30 — 11.25 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren MONSTERMONSTER! Ein Schauspiel mit Puppen und Live-Musik von Franziska Werner

10.30 — 11.45 UHR | ab 13 Jahren MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker 20 — 21 UHR NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger

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19.30 — 22 UHR ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SZ IN OLDENBURG DON PASQUALE Oper von Gaetano Donizetti

20 — 21.45 UHR WIEDERAUFNAHME ÜBERLEBEN Ein dokumentarisches Theaterprojekt von werkgruppe2 Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung

10.30 — 11.30 UHR NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger

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19 — 22.45 UHR WIEDERAUFNAHME RUSALKA Oper von Antonín Dvořák

20 — 21.45 UHR ÜBERLEBEN Ein dokumentarisches Theaterprojekt von werkgruppe2 Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung

20 UHR | FOLGE 3 SELFIES EINER UTOPIE Theaterserie von Nicola Bremer

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19.30 UHR | 19 UHR Einführung DIE SPANISCHE STUNDE/ GIANNI SCHICCHI Opern von Maurice Ravel/Giacomo Puccini

18 — 20.50 UHR | 17.30 UHR Einführung MARIA STUART Schauspiel von Friedrich Schiller

16 — 16.55 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren MONSTERMONSTER! Ein Schauspiel mit Puppen und Live-Musik von Franziska Werner

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20 UHR MELODIEN FÜR MONETEN DELUXE Golden Twenties Edition

10.30 — 11.25 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren MONSTERMONSTER! Ein Schauspiel mit Puppen und Live-Musik von Franziska Werner

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19 — 22.45 UHR 18.30 UHR Einführung RUSALKA Oper von Antonín Dvořák 19.30 — 21.50 UHR | 19 UHR Einführung GOTT Schauspiel von Ferdinand von Schirach

10.30 — 11.45 UHR | ab 13 Jahren MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker 20 — 21.50 UHR | 19.30 UHR Einführung KING KONG UND DER ALTE WEISSE MANN Schauspiel nach Motiven des Drehbuchs von E. Wallace u. a. 11 — 12 UHR | ab 6 Jahren ZUM LETZTEN MAL I. D. SPIELZEIT ORPHEUS UND DIE ZAUBERHARFE Ein Opernpasticcio

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20 — 21.45 UHR ÜBERLEBEN Ein dokumentarisches Theaterprojekt von werkgruppe2 Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung

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19.30 UHR | GASTSPIEL EIN MANN IM SCHNEE Weihnachten mit Erich Kästner — Walter Sittler & Die Sextanten

19 — 21.50 UHR | 18.30 UHR Einführung MARIA STUART Schauspiel von Friedrich Schiller

11.15 UHR | 10.45 UHR Einführung 4. SINFONIEKONZERT mit Werken von Chausson, Wagner und Schönberg

11 UHR | PREMIERE SCHULE.SPIEL.THEATER ZUTRITT GESUCHT? Inspiriert durch ‚Das Schloss‘ von Franz Kafka

19.30 — 21.50 UHR | 19 UHR Einführung GOTT Schauspiel von Ferdinand von Schirach

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19.30 UHR | 19 UHR Einführung 4. SINFONIEKONZERT mit Werken von Chausson, Wagner und Schönberg

10.30 — 11.25 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren MONSTERMONSTER! Ein Schauspiel mit Puppen und Live-Musik von Franziska Werner

10.30 — 11.25 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren MONSTERMONSTER! Ein Schauspiel mit Puppen und Live-Musik von Franziska Werner 10.30 — 11.45 UHR | ab 13 Jahren MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker 19 UHR BALLETTWERKSTATT Verklärte Nacht

18 — 19.15 UHR | ab 13 Jahren ZUM LETZTEN MAL I. D. SPIELZEIT MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker

20 — 21.50 UHR | 19.30 UHR Einführung KING KONG UND DER ALTE WEISSE MANN Schauspiel nach Motiven des Drehbuchs von E. Wallace u. a. 11 UHR SCHULE.SPIEL.THEATER ZUTRITT GESUCHT? Inspiriert durch ‚Das Schloss‘ von Franz Kafka

10.30 — 11.30 UHR NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger

11 UHR SCHULE.SPIEL.THEATER ZUTRITT GESUCHT? Inspiriert durch ‚Das Schloss‘ von Franz Kafka

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19 UHR DISKURSGEWITTER Die Hürden einer universalistischen Linken

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20 — 22 UHR TEEMLICH BESTE FRÜNNEN/ ZIEMLICH BESTE FREUNDE Komödie nach dem Film von Éric Toledano und Olivier Nakache

19.30 — 22.25 UHR | 19 UHR Einführung WIEDERAUFNAHME

FAUST. EINE TRAGÖDIE

Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe 19.30 — 22.25 UHR | 19 UHR Einführung

FAUST. EINE TRAGÖDIE

Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe

20 — 21.45 UHR

ÜBERLEBEN

Ein dokumentarisches Theaterprojekt von werkgruppe2 Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung 20 — 22 UHR

TEEMLICH BESTE FRÜNNEN/ ZIEMLICH BESTE FREUNDE

Komödie nach dem Film von Éric Toledano und Olivier Nakache — SO

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18 — 21.45 UHR | 17.30 UHR Einführung

RUSALKA

Oper von Antonín Dvořák

18.30 — 20.15 UHR

DRAUSSEN VOR DER TÜR

Schauspiel von Wolfgang Borchert

20 UHR | PREMIERE

ZAUBERKUGEL

The most live Mini Playback Show ever

20 UHR

NOIeS!

klangpol Konzertreihe

Das Staatstheater mit DON PASQUALE zu Gast in Coesfeld


Freie Theater

BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE

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Von Januar bis Mitte Februar proben wir ein neues Stück für Sie/Euch.

20 UHR | HALLE | THEATER-COMEDY CAVEMAN

‚WEISSE RABEN - Ab jetzt alles anders‘ ist eigens von Marc Becker für das theater hof/19 geschrieben und wird vom Bundesfond Darstellende Künste/Berlin gefördert. Wir freuen uns auf die Uraufführung am 11.2. um 20 Uhr (Weitere Vorstellungen: 12., 18., 19.2.) Am 25. und 26. 2. tritt René Schack und Christian Klein wieder mit ihrem Programm ‚Grimms Wörter Wahnsinn‘ auf. Am 27.2. ist dann endlich wieder einmal ‚Die kleine Zoogeschichte‘ zu sehen. Das gesamte Frühjahrsprogramm unter www.theaterhof19.de. Karten können ab sofort gebucht werden.

20 UHR | BÜHNE 1 | 20€ / 15€ JEAN-PHILIPPE KINDLER „DEUTSCHLAND UMTOPFEN“ 27. OLDENBURGER KABARETT-TAGE 20 UHR | HALLE | KONZERT ANTILOPEN GANG

18 UHR | THEATER DIE ROTKÄPPCHEN-VARIATIONEN

20 UHR | HALLE | KONZERT ONAIR

20 UHR | THEATER DIE ROTKÄPPCHEN-VARIATIONEN

18 UHR | THEATER DIE ROTKÄPPCHEN-VARIATIONEN

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14.30 UHR & 16 UHR WO DER SCHNEE WÄCHST (KINDER BIS MIND. 6 JAHRE) Gastspiel von Theater Tüte Für alle ab 1 Jahr und Erwachsene

20 UHR | HALLE | LESUNG UND MUSIK DIE HEINZ STRUNK SHOW

20 UHR | THEATER WENN ICH WIEDER KLEIN BIN — EINE ERINNERUNG AN JANUSZ KORCZAK 19 UHR | STUDIO | THEATER K ALTE LIEBE

20 UHR | THEATER MILCHBAR

20 UHR DREI MAL LEBEN von Yasmina Reza

20 UHR | THEATER MILCHBAR

20 UHR DREI MAL LEBEN von Yasmina Reza

20 UHR | HALLE | KONZERT DIE ZOLLHAUSBOYS 19 UHR | STUDIO | THEATER K ALTE LIEBE

20 UHR | BÜHNE 1 | 9€ / 5€ CROSSROAD CRASH

20 UHR | HALLE | LESUNG 11 FREUNDE LIVE! 18 UHR | THEATER VOM FISCHER UND SEINER FRAU — WARUM EIN NEIN GENAUSO WICHTIG WIE EIN JA IST

11 UHR, 14.30 UHR & 16 UHR MOND – EINE REISE DURCH DIE NACHT FÜR alle ab 1 Jahr (Kinder bis mind. 6 Jahre)

VORSCHAU FEBRUAR

20 UHR | BÜHNE 1 | 20€ / 15€ KATIE FREUDENSCHUSS „EINFACH COMPLI-KATIE!“

‚No Corona, no cry‘ Gastspiel von nö theater „No Corona, no cry“ ist eine (Verschwörungs-) Erzählung über Verführung, Profitgier, Narzissmus, Wahn und Wahrheit. Achtung: Dieser Abend ist mit Vorsicht zu genießen. Sa 05.02.2022, 20 Uhr ‚augenblick mal‘ Gastspiel von theater monteure Für alle ab 3+ (Kinder bis 10 Jahre) Einfach kurz mal die Zeit anhalten und den Blick schärfen. Plötzlich entstehen immer neue Geschichten, die es gemeinsam zu entdecken gilt. So 06.02.2022, 16 Uhr

20 UHR | THEATER DAS FELD — NACH ROBERT SEETHALER

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BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE

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KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE

20 UHR | HALLE | THEATER-COMEDY CAVEMAN

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KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG

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UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE

20 UHR | HALLE | KABARETT ANNY HARTMANN

20 UHR | THEATER DAS FELD — NACH ROBERT SEETHALER

20 UHR | THEATER DAS FELD — NACH ROBERT SEETHALER


Freie Theater

BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE

Halle | Theater-Comedy 07.01. & 08.01.22 jeweils um 20 Uhr

CAVEMAN

UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE

13.01. | Kabarett | 20 Uhr | Bühne 1 | 20€ / 15€

JEAN-PHILIPPE KINDLER „DEUTSCHLAND UMTOPFEN“ 27. Oldenburger Kabarett-Tage. Gefördert von der Firma BüFa.

›Du sammeln, ich jagen!‹ Die Theateroffenbarung für alle, die eine Beziehung führen, führten oder führen wollen! In einer Beziehung hat ja jeder so sein Päckchen zu tragen. Ein Umstand, der älter ist als Weihnachten und Ostern zusammen. Denn wie uns der Neandertaler überliefert, funktionierte schon in steiniger Vorzeit das Zusammenleben zwischen Mann und Frau nach dem selben Prinzip wie heute. Die simple Formel lautet: ›Du sammeln. Ich jagen!‹ Und tatsächlich: Was uns Volker Meyer-Dabisch alias Tom in zwei höchst unterhaltsamen Stunden mitteilt, ist ebenso verblüffend wie bekannt. Jagd auf die neueste Serienfolge? Eine Mammutaufgabe. Sammeltrieb bei Schuhen?!? Hier werden Vorräte angelegt! Mithilfe seines prähistorischen Urahns entdeckt der moderne Höhlenmann so ein witziges Gleichnis nach dem anderem. Und öffnet uns auf unwiderstehlich charmante Art die Augen für das schönste Geschenk, das einem das Leben machen kann. Mit Volker Meyer-Dabisch in einer Inszenierung von Esther Schweins. Original: Rob Becker. Übersetzung: Kristian Bader Studio | Theater k 21.01. & 22.01.22 jeweils um 19 Uhr

ALTE LIEBE

Liebe Bürger*innen, liebes Volk, liebe Umweltsäue! Ich weiß, ich weiß. Es macht Sie alles so traurig. All das Leid der Welt. Die Ungerechtigkeit. Die Armut. Die AfD. Ich sehe Ihre Betroffenheit ja auf Instagram. Und dennoch: In solchen Zeiten ist es wichtig, dass Sie auch mal auf sich achten! Lassen Sie sich vom Leid dieser Welt nicht das eigene Glück versauen. Denn für jede politische Krise gibt es eine passende Atemübung. Ich verstehe Sie. Die Schere zwischen Arm und Reich lässt Sie unruhig schlafen. Da müssen Politiker wie ich natürlich sofort aktiv werden. Zeit für den Herabschauenden Hund! Spannen Sie die Zehen an. Atmen Sie tief ein. Und wenn Sie die Knie durchdrücken, dann lassen Sie mal alles los! Zeitarbeit. Lohndumping. Raus damit. Der Nahostkonflikt? Nicht mit Ihnen. Sie sind im Moment. Sie sind authentisch. Sie haben sich ihr Glück verdient. Für den harten Weg nach oben hatten SIE nämlich nichts außer das richtige Geschlecht, eine satte Erbschaft und einen deutschen Namen. SIE sind selfmade! Finden Sie, dass das ironisch klingt? Ja, so ist es auch gemeint. Denn in unserer Gesellschaft blühen Menschen nur deswegen auf, weil anderen konsequent das Wasser abgegraben wird. Wenn Sie das auch scheiße finden, bissige Satire, Albernheit und Kritik aber mögen, dann kommen Sie doch einfach zu meinem neuen Soloprogramm. Liebe Freundinnen und Freunde, umverteilen war gestern. Ich will blühende Landschaften für alle! Dementsprechend meine Forderung: Wir müssen „Deutschland umtopfen“! 22.01. | 20 Uhr | Bühne 1 | 9€ / 5€

CROSSROAD CRASH

Eine Ehekomödie für alle Eltern, Schwiegereltern und junge Paare mit Zukunftsplänen! Komischer und feiner sind die Momente einer Ehe selten erzählt worden. Die 176 - 177 Vorstellung – Und dann ist Schluss! Nach dem Roman von Elke Heidenreich & Bernd Schroeder. Man hätte so schön zusammen alt werden können, die umtriebige Literaturbetriebsnudel Lore und der gemütliche pensionierte Baurat Harry. Aber schon beim Frühstück, wenn die Zeitung in Feuilleton und Sportteil zerteilt wird, beginnt das Gestichel... Bevor der Zusammenstoß der Temperamente und Kulturen sich zum Scheidungsdrama verschärft, nehmen sich beide in Erinnerung an bessere Zeiten zurück, getreu dem Motto: ›Lass uns so sein, dass wir andere nicht beneiden müssen.‹

Was passiert, wenn ein Blues Musiker und ein Singer/ Songwriter in derselben Veranstaltung musizieren? Irgendwie beschweren sich beide über das Leben, doch während der Songwriter seit drei Minuten in ausgefeilten Texten über die Welt philosophiert, scheint der Bluesmusiker immer noch dasselbe Gitarrensolo zu spielen. Kann das gutgehen? Ein musikalischer Abend in dem Widersprüche aufeinander treffen und man doch merkt, dass beide Musiker so viel gemeinsam haben.

KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG

Liebes Publikum, ein neues Jahr beginnt und wir freuen uns für Sie wieder auf die Bühne zu gehen! Nach einer kleinen Winterpause sind wir ab dem 10. Januar wieder für Sie da. Unser Programm im Januar bedeutet ein Wiedersehen mit vielen Figuren, die lange nicht mehr auf der Bühne waren. Begleiten Sie beispielsweise Major Gallwitz in die Lausitz und verfolgen gemeinsam mit ihm die Spuren des bösen Wolfs in „Die Rotkäppchen-Variationen“. Begeben Sie sich mit Tom in „Milchbar“ auf eine Reise aus Erinnerungen, Wünschen und unerfüllten Lebensträumen, wenn er versucht seiner Mutter Charlotte das Geheimnis um seinen Vater zu entlocken. Oder entdecken Sie in „Wenn ich wieder klein bin“ die beeindruckende und anrührenden Biographie des polnischen Kinderarztes Janusz Korczak. Wir wünschen Ihnen für das neue Jahr alles Gute und Gesundheit. Haben Sie gemeinsam mit uns Geduld und Vertrauen, dass wir trotz allem schöne Abende im Theater verbringen werden.

Die Lausitz. Hier wurde 1906 der letzte Wolf in Deutschland erschossen. Und ebenfalls hier wurde er fast neunzig Jahre später wieder angesiedelt. Und doch bleibt immer ein Unbehagen ob seiner Existenz. Er ist ein Gänger zwischen den Welten, ganz bei sich. Seine Fremdheit ist faszinierend, ein wenig beängstigend und erotisch zugleich. Seine Schönheit und sein „Intellekt“ unwiderstehlich. Seine Augen erzählen von seiner Wärme. Eben diese Faszination übt er auch auf unser Rotkäppchen aus, das natürlich kein Kind mehr ist, es auch nie war, in den Ursprüngen des Märchens. Eine zarte Liebesgeschichte entspinnt sich. Aber so darf es nicht sein. Nie. Und schon gar nicht in der Lausitz in den späten 60er Jahren. Die Staatssicherheit schaltet sich ein und entsendet ihren besten Mann in die Lausitz. Dr. Alfred Gallwitz trifft mit dem Wolf auf einen Gegner, der das Florett beherrscht. Der Wolf beginnt in den unbestellten Feldern des Dr. Gallwitz, seine Spuren zu hinterlassen. Macht und Willkür treffen auf Poesie und Kühnheit. All dies ist in unseren Rotkäppchen-Variationen zu sehen: komisch und traurigschön Für Jugendliche und Erwachsene Dauer: 120 Minuten + circa 30 Minuten Pause 20.01.| 20 Uhr

WENN ICH WIEDER KLEIN BIN

Eine Erinnerung an Janusz Korczak Der polnische Jude Janusz Korczak, geboren 1878, mit bürgerlichem Namen Dr. med. Henryk Goldszmit, gab seine Arztkarriere auf, um sein pädagogisches und soziales Engagement als Erzieher von Waisenkindern zur Entfaltung zu bringen. Über 30 Jahre leitete er das jüdische Waisenhaus in Warschau. 30 Jahre Dienst an den Kindern, Jahre, die angefüllt waren von Kinderlachen und Hunderten von kleinen Pflichten. Aber er verstand es sich den Kindern zu nähern, mit ihnen umzugehen. Die Herrschaft der Nationalsozialisten warf ihre Schatten voraus. 1940 erfolgte der Umzug des Waisenhauses ins Warschauer Ghetto. Die Lebensbedingungen waren katastrophal, doch Korczak stellte sich immer wieder schützend vor „seine Kinder“. Sie sollten keine Angst haben müssen, vor dem was passieren würde. Am 05. August 1942 begleitete er seine zweihundert Zöglinge in das deutsche Vernichtungslager Treblinka, wo sich seine Spur verliert. Für Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene Dauer: 80 Minuten

featuring Selin Demirkan Was entsteht, wenn drei junge ›syrische Neubremer‹ sich mit einem Kabarettisten, einem Pianisten und einer begnadeten türkisch/schweizerischen Sängerin zusammentun? Die Gruppe ist seit vier Jahren erfolgreich auf den Bühnen der Republik unterwegs und sie ist bekannt für emotional bewegende, authentische Songs über Aleppo, Kobani, Bremen und den Klimawandel. Aber sie können auch komisch: Da gibt es die Freuden und Leiden des frühen Deutschunterrichts (B1), syrisch-deutsche Alphabetisierungskampagnen, Einführungen in germanische Gastfreundschaft oder Nachhilfeunterricht zum Thema: ‚Fremd ist der Fremde nur in der Fremde!‘. Dei ZOLLHAUSBOYS stellen die Segnungen des homeoffice heraus und vor allem fragen sie: ›Was sagt der Deutsche in mir?‹

Weitere Highllights

ONAIR (15.01.)

11 Freunde (22.01.)

Heinz Strunk (18.01.)

Anny Hartmann (29.01.)

21. & 22.01. | 20 Uhr

MILCHBAR

Inspiriert von einem Tagebuch, das auf mysteriöse Weise in Ihren Besitz geriet, kreist die Kabarettistin, Sängerin und Musikerin Katie Freudenschuss eine abwechslungsreiche und einzigartige „One-woman-Show“! Dabei wechselt sie gekonnt und mit feiner Beobachtungsgabe die Perspektiven auf der Erzähl- und Zeitebene. Sind wir jetzt noch in der Gegenwart oder doch im züchtigen Wien der 50er Jahre? Charmant, lustig und wortgewandt inspiziert sie herzhaft bissig Politik, Geschlechterrollen und selbst ernannte Helden des Alltags. Ein satirischer Abend über Liebe und Frauengold, Political Correctness und 72 Jungfrauen. Die charmante Gastgeberin mit österreichisch-hessischen Wurzeln lotst gekonnt mit all ihren Fähigkeiten durch den Abend und bewegt sich souverän zwischen Songs am Klavier, Stand Up und Improvisation. Das Publikum wird Teil der Geschichte und gipfelnd in bester Misuk-Improvisation setzt Katie am Ende des Abends den Freudenschuss.

WO DER SCHNEE WÄCHST

DIE ROTKÄPPCHEN-VARIATIONEN

27. Oldenburger Kabarett-Tage. Gefördert von der Firma BüFa.

DIE ZOLLHAUSBOYS

So 16.01. | 14.30 Uhr & 16 Uhr

14. & 16.01. | 18 Uhr & 15.01. | 20 Uhr

KATIE FREUDENSCHUSS „EINFACH COMPLI-KATIE!“

Halle | Konzert 21.01.22 um 20 Uhr | Oldenburger Kabarett-Tage

+ Liebes Publikum, wir wünschen euch auch hier ein wunderbares neues Jahr mit vielen inspirierenden Begegnungen, positiven Überraschungen und spannenden Theatererfahrungen. Zum Start ins neue Jahr wollen wir bei „Mond – Eine Reise durch die Nacht“ wieder allen ab 1+ zeigen, was nachts in der Welt der Tiere passiert – mit großflächigen Animationen und extra komponierter Musik. Auf Entdeckungsreise in ein magisches Winterland möchten wir euch auch in dem Stück „Wo der Schnee wächst“ nehmen. Wir freuen uns auf euch! Euer theater wrede +

Wir freuen uns auf Sie! Ihr Theater Laboratorium-Team

25.01. | Kabarett | 20 Uhr | Bühne 1 | 20€ / 15€

Bühnenfassung & Regie: Mark Spitzauer. Mit: Franziska Vondrlik, Uwe Bergeest. Kostüme: Regine Meinardus & Cordelia Wach. Bühnenbild: Mark Spitzauer. Technik: Nils Meyer.

KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE

Gastspiel von Theater Tüte Für alle ab 1 Jahr (Kinder bis mind. 6 Jahre) + Erwachsene Tickets: 11 Erwachsene, 7 Euro Kinder (Im Vorverkauf zzgl. Servicegebühren) Tickets unter www. theaterwrede.de Schnee glitzert und funkelt so schön. Es knirscht und knarrt beim Hinübergehen und in der warmen Hand ist Schnee schnell geschmolzen. Kalt und nass, manchmal hart und manchmal weich fühlt sich das weiße Wunder an. Doch, wo wächst eigentlich der Schnee? Gemeinsam mit euch gehen wir auf Entdeckungsreise und laden euch in eine magische Winterwelt ein. Spuren im Schnee zeigen verschiedene Wege von Tieren und führen in die kalte Jahreszeit hinein. Vielleicht begegnen wir dabei sogar einem Eisbären. So 23.01. | 11, 14.30 & 16 Uhr

MOND – EINE REISE DURCH DIE NACHT

21. & 22.01. | 20 Uhr

DREI MAL LEBEN von Yasmina Reza

Schauspiel: Maike Jebens, Marie Luise Gunst, Orhan Müstak, Dieter Hinrichs Regie: Marc Becker, Dramaturgie: Frauke Allwardt In diesem Bühnenstück gelingt es Yasmina Reza („Gott des Gemetzels”) wieder einmal einen humorvollen und auch bitterbösen Blick auf gesellschaftliche Rollenkonflikte und menschliche Abgründe zu werfen. In drei verschiedenen Variationen eines Abends begeben sich ihre Figuren in scharfsinnigen Dialogen auf die absurde Suche nach dem richtigen Leben im falschen, ringen um Selbstbestimmung, Selbstachtung und Anerkennung innerhalb gesellschaftlicher Konventionen, die sie partout nicht loswerden. Drei Mal findet der gleiche Abend statt: Ein Abendessen mit zwei Paaren, die in jeweils unterschiedlichen Allianzen und Manövern an den eigenen Eitelkeiten und Erwartungen scheitern. Wie viel in unserem Leben haben wir wirklich in der Hand? Ist alles nur eine Frage der Haltung oder der Perspektive? Wäre der gestrige Abend anders verlaufen, wenn ich mich anders verhalten hätte? Fragen, die sich wohl jeder schon einmal gestellt hat. Reza sagt zu ihrem literarischen Ansatz: „Ich schreibe nicht, um Geschichten zu erzählen. Ich erzähle Situationen, Atmosphären.”

VORSCHAU Im Januar und Anfang Februar produzieren wir eine neues Stück. Eigens für das theater hof/19 hat Marc Becker dieses Stück geschrieben und führt auch Regie. Uraufführung 11. Februar, 20 Uhr 12., 18., 19. 2., 20 Uhr

WEISSE RABEN - AB JETZT ALLES ANDERS Von Marc Becker

Für alle ab 1 Jahr (Kinder bis mind. 6 Jahre) + Erwachsene Tickets: 11 Euro, Kinder: 7 Euro (Im Vorverkauf zzgl. Servicegebühren) Tickets unter www.theaterwrede.de Nach den ausverkauften Vorstellungen im Jahr 2021 kommt der Mond zurück nach Oldenburg. Wir nehmen wieder alle ab 1 Jahr (Kinder bis mind. 6 Jahre) mit auf die Reise durch die Nacht. Während die meisten schlummern und träumen, erwacht in „Mond – Eine Reise durch die Nacht“ die traumhafte Nacht mit all ihrem Wunder und Leben. Mit dem Mondschein beginnt das mysteriöse Orchester der Nacht. Wir verwandeln unseren Theatersaal in ein lebendiges Bilderbuch und erzählen, was nachts in der Welt der Tiere geschieht. Im Mondschein fliegen animierte Vogelschwärme an den Theaterwänden, während Frösche quaken und der seichte Wind durch den Raum streift. Ihr beobachtet das im Bühnenraum von eurer Sitzinsel heraus und lauscht der dafür komponierten Musik sowie den Worten einer Erzählstimme. Angelehnt an das Bilderbuch „Mond“ der bekannten Bilderbuchautorin und Illustratorin Britta Teckentrup begleitet das Stück durch die Welt der Tiere. Videodesign: Karl-Heinz Stenz // Musik: Maike Ammen // Erzählstimme: Olaf Nollmeyer // Illustrationen: Britta Teckentrup // Idee/Konzept/Dramaturgie: Marga Koop. // Mit freundlicher Genehmigung von Little Tiger, London. Gefördert von OLB-Stiftung und Oldenburgische Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachsen.

VORSCHAU FEBRUAR Sa 05.02. | 20 Uhr

Bei der Textprobe Regie: Marc Becker, Schauspiel/Musik: Imme Beccard, Marie-Luise Gunst, Dieter Hinrichs, Christian Klein, René Schack, Dramaturgie: Frauke Allwardt In der Wissenschaft werden folgenschwere Ereignisse, die zumeist unerwartet eintreten und weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen als Schwarze Schwäne oder WEISSE RABEN bezeichnet. Mit ebensolchen Phänomenen in all seinen Facetten setzt sich dieser Theaterabend des theater hof/19 auseinander. Zwei Frauen und drei Männer haben sich seit etwa einem Jahr nicht mehr gesehen und kommen nun aus einem absurd tragischen Anlass wieder zusammen: Ein Mitglied ihrer Musikband ist auf höchst groteske Weise nach dem Verzehr eines Kuchens verstorben. Zur Trauerfeier planen sie eine Handvoll Lieder zu spielen. Die Gruppe trifft sich im alten Proberaum und nach und nach stellen die Fünf fest: Alles ist fast wie immer, nur total anders. Im abgelaufenen Jahr wurden alle Bandmitglieder mit sehr vielen individuellen „Weißen Raben“ konfrontiert. Komisch, tragisch und philosophisch wird über das Leben in merkwürdigen Zeiten reflektiert. Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, die dafür sorgt, dass ein Leben eine komplett unerwartete Entwicklung nimmt. Das Ganze natürlich mit stimmungsvoller, eigens komponierter Live-Musik.

NO CORONA, NO CRY 25., 26.2., 20 Uhr

GRIMMS WÖRTER WAHNSINN

nach Jacob und Wilhelm Grimm sowie Günter Grass

Gastspiel von nö theater Tickets: 22 Erwachsene, 12 Euro ermäßigt. Hier gilt das Kulturticket für Studierende der C.v.O. Universität Oldenburg. Im Vorverkauf zzgl. Servicegebühren) Tickets unter www.theaterwrede.de März 2020: Ganz Deutschland begibt sich in den Lockdown. Ganz Deutschland? Nein, ein junger Intellektueller erfindet in Berlin eine neue Bewegung. Er sieht in dem Coronavirus eine weltweite Verschwörung aufziehen und damit seine Chance gekommen, sich zur Ikone des Widerstands zu stilisieren. Nach monatelangen Recherchen hat das nö theater ein dokumentarisches Theaterstück über die Genese der sogenannten Corona-Proteste entwickelt. So 06.02. | 16 Uhr

1958. Charlotte und Armin sind noch jung. Es ist Sommer und die Milchbar der Ort, an dem sich junge Menschen im Sommer treffen. Sie verlieben sich ineinander und planen ihre Hochzeit. Doch dann ist Armin verschwunden und das Einzige was er Charlotte hinterlässt, ist Tom, der gesund und unehelich in ihrem Bauch heranwächst. In ihrer Not heiratet sie Gustav Thieme, einen Fabrikanten aus Hamburg. Tom wird später adoptiert, wie es sich für eine „richtige“ Familie gehört. Jedoch lassen Tom die Gedanken an seinen leiblichen Vater nicht los. Immer wieder versucht er, etwas über ihn zu erfahren und scheitert am beharrlichen Schweigen seiner Mutter. Mittlerweile ist Charlotte alt geworden und ihre beginnende Demenz macht es ihr zunehmend schwerer, ihre Lebenslüge aufrecht zu erhalten. Sie vergisst zu verdrängen, was sie bisher so erfolgreich verdrängt hatte. Tom begibt sich auf eine Reise durch Erinnerungen, Wunschvorstellungen und Lebensentwürfe, auf der er vielleicht am Ende seinem Vater begegnen wird. Für Jugendliche und Erwachsene Dauer: 90 Minuten

BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE

AUGENBLICK MAL

Der Schauspieler und Pantomime René Schack und der Musiker Christian Klein feiern ein heiteres und nachdenkliches Fest der deutschen Sprache inspiriert durch das Wörterbuch der Brüder Grimm. Die erhielten 1838 den Auftrag ein Wörterbuch der deutschen Sprache anzulegen, dass sie selbst nie vollenden konnten. Günter Grass warf in den Gedichten seines Buches „Grimms Wörter“ einen zeitgenössischen Blick auf die Brüder Grimm, denn Sprache ist lebendig. Zum Buchstaben A habe sich beispielsweise heute neue Wörter hinzugesellt: Arbeiterführer, Arbeitslos, Arbeitsamt, Arbeitsagentur, Arbeitsbeschaffungsmaßnahme etc. Das Wort Müßiggang ist aus unserem Sprachgebrauch verschwunden, dafür benutzen wir „chillen“. Welche Wörter sind weiblich, welche männlich besetzt und warum? Dieser Abend ist ein humorvoller, sinnlicher Parforceritt durch das Alphabet bei dem alle Register gezogen werden: Schauspiel, Pantomime, Rezitation, Klangkompositionen, Rhythmus und interaktives Spiel mit dem Publikum. Eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache. 27.2., 16 Uhr Theater für die ganze Familie

DIE KLEINE ZOOGESCHICHTE

Ein tierisches Vergnügen für Menschen ab 4 Jahre mit René Schack

Gastspiel von theater monteure Für alle ab 3+ (Kinder bis 10 Jahre) Tickets: 11 Euro, Kinder: 7 Euro (Im Vorverkauf zzgl. Servicegebühren) Tickets unter www.theaterwrede.de Einfach kurz mal die Zeit anhalten und den Blick schärfen. Plötzlich entstehen immer neue Geschichten, die es gemeinsam zu entdecken gilt. Während sich der Raum ständig ändert, werdet ihr selbst in das Spiel einbezogen und somit Teil des gerade entstehenden Kunstwerks. Dabei möchten wir den Blick unserer jungen Zuschauer:innen darin schärfen, genau hinzusehen, was sie umgibt. Denn in der Welt des Denkens ist nichts wichtiger als der Blick, der es begleitet.

Ein Tag im Leben des knurrigen Zoowärters Giuseppe: Er muss Elefanten füttern, den Affen Benno bändigen, Robbe Jenny beschützen, einen entlaufenen Pinguin einfangen, dem eitlen Pfau Pavarotti hinterher fegen, den Käfig des frechen Papageien Gloria putzen, Floh Fridolin hüten und auch noch den Hund des Direktors Gassi führen. Wie soll er da noch zarte Bande zu seiner Herzdame, der schüchternen Esmeralda, knüpfen?


Dinkel-Roggen-Brötchen für Langschläfer

DAS LETZTE WORT Liebe Leser:innen,

Dinkel-Roggen-Brötchen

Hier kommen Brötchen für Schlafmützen und für alle, die im gemütlichen Wochenendmodus nicht extrafrüh aufstehen möchten, um Brötchen zu backen oder sich vor die Tür zu Bäcker zu schleppen. Denn dieser Teig ist am Vorabend sehr schnell angerührt und darf dann über Nacht im Kühlschrank gehen und kann kurz vorm Backen hervorgeholt werden. Dafür wird benötigt: • 400 ml lauwarmes Wasser • ¼ Würfel frische Hefe • 1 TL Zucker • 150 gr Roggenmehl • 400 gr Dinkelmehl • 1 gehäufter TL Salz • 2 TL Raps- oder Sonnenblumenöl • Optional: Mohn, Sesam, Sonnenblumenoder Kürbiskerne Den Zucker und die Hefe in dem lauwarmen Wasser auflösen. Das Wasser darf nur ca. Handwärme haben, sonst geht die Hefe kaputt und der Teig geht nicht auf. Diese Mischung 10 Minuten an einem warmen Ort stehen lassen. Dann die beiden Mehlsorten, Salz und Öl hinzugeben. Den Teig nun gut durchkneten, bis ihr merkt, dass das Mehl mit der Hefe bindet. Im Gegensatz zu anderen Brötchenteigen ist und bleibt der Teig ziemlich weich. Und nun abdecken und über Nacht damit ab in den Kühlschrank. Dort geht der Teig dann ganz langsam und entspannt auf. Denkt daran, dass der Teig um mindestens das Doppelte aufgeht und wählt eine dementsprechend große Schüssel. Am nächsten Morgen oder Vormittag müsst ihr nun nur noch den Ofen auf 250 Grad Ober- und Unterhitze einstellen und den Teig so lange (bestenfalls ca. eine halbe Stunde) aus dem Kühlschrank holen und bei Zimmertemperatur stehen lassen. Nun müssen die Brötchen noch auf das mit Backpapier ausgelegte Blech. Dafür stecht ihr von dem weichen Teig etwas mit einem Teigspatel, einem Kochlöffel oder einem Pfannenwender ab und lasst es vorsichtig auf das Backblech gleiten. Die Brötchen sehen so alle etwas anders aus und werden unterschiedlich groß, sind aber auch fantastisch weich und luftig. Die Teighaufen auf dem Blech können nun entweder mit Mehl bestäubt oder mit Kernen, Mohn, Sesam, Meersalz oder anderem bestreut werden. Das blech nun gemeinsam mit einer kleinen Feuerfesten Schale voller Wasser in den Ofen schieben. So bildet sich Wasserdampf, der die Brötchen noch knackiger werden lässt. Die Brötchen für 20 Minuten backen, etwas auskühlen lassen und genüsslich früh- oder spätstücken. Solltet ihr helle weichere Brötchen lieber mögen und sollten sie zu dunkel werden, reduziert die Hitze nach 10-15 Minuten auf 210-230 Grad. GG

Eine Einrichtung des Landes Niedersachsen

Das Oldenburgische Staatstheater wird geför­dert von der Stadt Oldenburg

Lösung Literaturrätsel S. 7 Der Küchenjunge aus ‚Rusalka‘ Lösungen Kammrätsel S. 8 1 Ketchup 2 Bingo 3 Fitzke 4 Lockenwickler 5 Sophia 6 Fischstäbchen 7 tiefbegabt 8 Tagebuch 9 Irina Rico hat vor Tieferschatten Angst

Impressum Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ Oldenburgisches Staatstheater Generalintendant: Christian Firmbach Redaktion: Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit Chefredaktion: Caroline Schramm und Stephanie Twiehaus Autor:innen: Annegret Bauer, Jupiter Dunkelgut, Gesine Geppert, Telse Hahmann, Dorothee Hollender, Phia-Charlotte Jensen, Peter Rech, Caroline Schramm, Stephanie Twiehaus Rätsel:Caroline Schramm Fotos: Stephan Walzl, wenn nicht anders gekennzeichnet (freie Theater- und Museumsseiten ausgenommen) Layout/Satz: Menso von Ehrenstein Titelbild aus ‚Gianni Schicchi‘ Stand der Drucklegung: 05.01.2022 Änderungen vorbehalten.

Kulturpartner

www.staatstheater.de facebook.de/oldenburgisches.staatstheater instagram.com/oldenburgischesstaatstheater Theaterkasse Tel 0441. 2225-111 Öffnungszeiten: DI–FR 12–18 Uhr, SA 10–14 Uhr, montags nur Vorstellungskasse

um ganz ehrlich zu sein: ich war am 1. Januar nicht Neujahrsbaden. Weder in der Nordsee noch in der Weser. Ich bin auch nicht heimlich in die Hunte gesprungen. Und das hat nicht nur mit der Pandemie zu tun. Es war einfach viel schöner, im vergleichsweise warmen Frack unsere Besucher:innen der Neujahrskonzerte zu begrüßen und in viele erwartungsvoll vergnügte Gesichter zu blicken. – Aber ich habe in der vergangenen Woche bereits das eine oder andere gesunde Backwerk in den Ofen geschoben (vgl. Rezept links) und war mit der Familie an der frischen Luft. Soweit ein Einblick in einen kleinen Teil meiner Vorsätze für 2022 … Bundeskanzler Olaf Scholz hat in seiner ersten Neujahrsansprache an den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft appelliert. Mir gefällt die Formulierung seines ehemaligen Parteikollegen, des Altbundespräsidenten Johannes Rau noch ein bisschen besser: Versöhnen statt spalten! Das ist etwas, das sich durchaus auch im Kleinen praktizieren lässt und von uns im Alltag konkret umgesetzt werden kann. Sei es beispielsweise in der Art und Weise, wie wir Informationen weitergeben und Gelesenes oder Erfahrenes weitertragen. Hier haben wir die Wahl, ob wir vermitteln oder Öl ins Feuer gießen. Dabei geht es nicht darum, bestehende Gräben einfach zuzuschütten: Oberflächliches Harmoniegeplänkel bringt uns nicht weiter und endet doch nur im faulen Kompromiss. Eine wirklich aufrichtige, wertschätzende und transparente Auseinandersetzung mit unseren Differenzen ist zwar anstrengend, aber zielführender. Die Produktion ‚Überleben‘ unseres Schauspielensembles mit der werkgruppe2 leistet dazu beispielsweise einen wichtigen Beitrag. Im kommenden Monat haben Sie noch einige letzte Male Gelegenheit, diesen dokumentarischen Theaterabend zu erleben. Ja, ich verstehe, es fällt Ihnen zurzeit schwer, sich aufzumachen und all die Hürden zu nehmen, die ein Theaterbesuch aktuell mit sich bringt. Das kann ich nachempfinden. Dennoch möchte ich Sie herzlich dazu einladen. Oldenburgs Veranstaltungskalender bietet Ihnen so vielseitige Möglichkeiten. Und ich bin mir sicher, Sie gehen im Anschluss inspiriert, beschwingt oder angeregt, ja vielleicht sogar versöhnt wieder nach Hause. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen fröhlichen und zupackenden Start in das neue (Kultur-) Jahr 2022! Herzlichst Ihr Christian Firmbach


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