Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ
Spielzeitung JUNI 2021
Jetzt können wir wieder auf den Tischen tanzen ...
Liebes Publikum! Endlich, nach über sieben Monaten, hebt sich für Sie wieder der Vorhang im Staatstheater. Jetzt zahlt sich für uns alle aus, dass wir für Sie im Verborgenen fast ohne Unterbrechung weitergearbeitet und alle Vorbereitungen getroffen haben, um jederzeit für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs gewappnet zu sein. Ich weiß, dass viele sich nicht vorstellen konnten, was wir eigentlich die ganze Zeit zu tun haben – doch wenn Sie nun unsere neuen Produktionen sehen und demnächst unser Spielzeitheft 21/22 in Händen halten, werden Sie verstehen, wieviel es zu planen, zu erhalten und vorzuproduzieren gab. Auch galt es, das künstlerische Leistungsvermögen zu bewahren: Die BallettCompagnie musste regelmäßig trainieren, Musikerinnen und Musiker ihre musikalische Kompetenz erhalten, Gesangs- und Sprechtechniken waren durch kontinuierliche Arbeit zu pflegen … Mithilfe ausgefeilter Hygienekonzepte und dank der intensiven Zusammenarbeit
VERÖFFENTLICHUNG DES SPIELPLANS 21/22 UND NEUE HOMEPAGE AB 11.06.
mit dem Gesundheitsamt ist es uns nun möglich, Ihnen gleich acht Premieren zu präsentieren: Die kurzweiligen Beziehungs-Episoden ‚Die Wiedervereinigung der beiden Koreas‘, das buchstäblich zauberhafte Familienballett ‚Alice im Wunderland‘, die niederdeutsche Bühnenadaption von ‚Ziemlich beste Freunde‘, die konzertante, klangmächtige Oper ‚Adriana Lecouvreur‘, die hochaktuelle Dystopie ‚Die Laborantin‘, die Kinderoper ‚Orpheus und die Zauberharfe‘, das Kinderstück ‚Monstermonster!‘, das Kultmusical ‚Die fünf letzten Jahre‘. – Und das Theaterfestival flausen+ BANDEN!. Jüngst haben innerhalb von nur einer Woche gleich zwei Bundespräsidenten unser Staatstheater besucht: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich der bundesweit ausgestrahlten 175-Jahrfeier des in Oldenburg gegründeten Deutschen Bühnenvereins und Bundespräsident a. D.
Am Freitag, den 11. Juni wird im Rahmen der Jahrespressekonferenz der neue Spielplan für 21/22 des Oldenburgischen Staatstheaters vorgestellt.
Joachim Gauck, der dem Festakt zum 100-jährigen Bestehen der Volkshochschule Oldenburg beiwohnte. Der mit den Festivitäten und wenigen aber illustren Gästen verbundene hohe Aufwand war uns eine willkommene Generalprobe für unsere Wiedereröffnung. Sie zeigte uns, dass wir nicht verlernt haben, alle Kräfte des Hauses erfolgreich zu mobilisieren. Ich freue mich sehr, dass unsere Theaterinsel von Ihnen so begeistert erobert wird! Sie wird auch bei laufendem In-doorSpielbetrieb weiterhin ein Ort der Begegnung und Kunst bleiben und nicht nur unserem Ensemble, sondern auch freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern ein Podium bieten. Selten zeigte sich die Bedeutung von Solidarität so deutlich wie während der Pandemie und so fließen auch die Spendengelder, die wir während der kostenfreien Inselveranstaltungen sammeln, den Hilfsfonds der freischaffenden Szene zu.
Gleichzeitig erscheint das neue Spielzeitheft für die kommende Saison, dass Sie sich gerne bei uns im Haus kostenfrei mitnehmen können. Im Spielzeitheft
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aufgrund der Hygienebestimmungen mit noch immer stark eingeschränktem Sitzplatzangebot starten. Um flexibel zu bleiben und auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können, werden wir bis zur Sommerpause Ende Juli auch dabeibleiben, unser Programm kurzfristig, das heißt mit etwa zwei Wochen Vorlauf anzukündigen. „Wir freuen uns auf Sie!“ – Selten, ich gestehe es, kam uns dieser Satz so sehr von Herzen wie heute. Herzlich, Ihr
Christian Firmbach
finden Sie diesmal eine ganz besondere Fotostrecke mit unseren Ensemblemitgliedern. Zeitgleich zu der Veröffentlichung des Spielplans erscheint
die Homepage des Staatstheaters www.staatstheater.de im neuen Gewand. Auch dort können Sie den Spielplan 21/22 einsehen.
Zwei, die es so nur bei evers gibt. Alexanderstraße 53, Oldenburg 04 41 / 8 72 51 Mo. –Fr. 8.00 –18.00 Uhr Parkplätze im Hof! www.gesunde-schuhe.org
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Spielzeitung JUNI 2021
O P ER
SCH AU S P IEL
Adriana Lecouvreur Oper von Francesco Cilea
Konzertante Aufführung In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
ab 06.06.2021 | 19 Uhr | Großes Haus Umgeben von einer Aura von Glanz und Geheimnis, wird die französische Schauspielerin Adrienne Lecouvreur wie eine Göttin gefeiert. Sie wird von der Gesellschaft verehrt und von einflussreichen Männern geliebt, und doch kann sie als Bürgerliche aus einfachen Verhältnissen und Künstlerin niemals wirklich dazugehören. Als sie 1730 mit nur 37 Jahren stirbt, blühen die Legenden auf. In deren Zentrum: ihre Liaison mit Graf Moritz von Sachsen, die mutmaßlicher Auslöser für ein tödliches Eifersuchtsdrama wurde ... Mit ,Adriana Lecouvreur‘ setzt das Oldenburgische Staatstheater die Reihe seiner konzertanten Opern fort und bringt mit Lada Kyssy in
der Titelrolle, Ann-Beth Solvang als Fürstin von Bouillon und Jason Kim als Graf Moritz von Sachsen ein Werk des Verismo auf die Konzert-Bühne, das in der tragischen Dreiecksgeschichte zwischen der innig liebenden Künstlerin, ihrer intriganten adeligen Konkurrentin und dem zwischen Gefühl und Politik zerrissenen Grafen die ganz großen Leidenschaften heraufbeschwört. Musikalische Leitung: Vito Cristofaro/ Felix Pätzold — mit: Jason Kim, Ill-Hoon Choung, Johannes Leander Maas/Sandro Monti, Leonardo Lee/ Kihun Yoon, Lada Kyssy, Ann-Beth Solvang, Martyna Cymerman, Erica Back, Henry Kiichli, Ihor Salo; Oldenburgisches Staatsorchester
Die Wiedervereinigung der beiden Koreas Schauspiel von Joël Pommerat
aus dem Französischen von Isabelle Rivoal
ab 05.06.2021 | 19.30 Uhr | Großes Haus Ein Stück für siebenundzwanzig Frauen, vierundzwanzig Männer und jemanden, der singt. In zwanzig wundervollen Einzelszenen zeigt Joël Pommerat die Extreme menschlicher Beziehungen auf. Vom ekstatischen Liebesglück bis hin zum Tod durch vernichtende Entfremdung – alles hat Platz in diesem großen Reigen der Dramatik. Die Charaktere, die Pommerat hierfür wählt, sind dabei stets außergewöhnlich und finden wenig Vergleichbares in der Theaterliteratur. Ein Priester, der sich von seiner langjährigen Geliebten trennen will, ein kinderloses Ehepaar, das einen Babysitter einstellt, eine Frau ohne Gedächtnis, die ihren Ehemann täglich neu kennenlernt, sind dabei nur ein kleiner Teil des traurig-komischen Figu-
renpanoptikums, das dieses Stück bevölkert und dem ein großartiges Ensemble Leben einhaucht. Als musikalischer roter Faden im Labyrinth der obskuren Begegnungen leiten uns dabei die schönsten B-Seiten der Musikgeschichte. mit Regie: Peter Hailer | Bühne: Dirk Becker | Kostüme: Etta Braukmann | Musikalische Leitung: Cindy Weinhold mit: Veronique Coubard, Zainab Alsawah, Thomas Birklein, Gerrit Frers, Julia Friede, Yasin Özen, Tobias Schormann, Klaas Schramm, Anna Seeberger, Fabian Kulp, Cindy Weinhold, Helen Wendt, Manuel Thielen
Die Laborantin von Ella Road
Deutsch von John Bike
ab 09.06.2021 | 20 Uhr | Kleines Haus Manch einer hat sich im Frühjahr 2020 verwundert die Augen gerieben. Kaum war das Genom des Corona-Virus entschlüsselt, hat es nur wenige Tage gedauert, bis die Grundlagen für einen neuartigen mRNA-Impfstoff entwickelt waren. Wesentlich komplizierter war es anschließend zu beweisen, dass er auch wirkt und mögliche Nebenwirkungen sich in Grenzen halten. In der Folge wurde die Geduld der Bevölkerung durch die behäbig arbeitenden Kontrollinstanzen der Gesundheitsfürsorge und zähen Entscheidungsprozesse der Politik mehr als strapaziert. Schon bei der Einführung der Corona-App fragte sich manch einer, warum man nicht zumindest vorübergehend jeglichen Datenschutz aussetzt, um viel schneller Ansteckungsketten nachzuverfolgen und auf diese Weise die Ausbreitung des Virus bereits im Ansatz zu ersticken. Und in der Tat erscheint es ja verlockend, den
traumhaften Entwicklungen der Biotechnologie auf der einen Seite und den Möglichkeiten der großen Datenplattformen auf der anderen Seite im Sinne einer optimierten Gesundheitsfürsorge zu vertrauen. Die junge britische Autorin Ella Road hatte schon vor Corona einen packenden Thriller für die Bühne geschrieben, der durch die jüngsten beschleunigten Entwicklungen noch mehr an Aktualität gewonnen hat. Ihre Dystopie orientiert sich furchterregend nah an unserer heutigen Gesellschaft und macht umso deutlicher, welchen Weg wir mit dem Druck zur Leistungsoptimierung, mit dem Drang nach Vorhersehbarkeit und dem Wunsch nach ewigem Leben gehen. Regie: Jana Milena Polasek | Bühne: Marina Stefan | Kostüme & Musik: Peter Schickart | Mitarbeit Kostüme: Heather Rampone-Gulder mit: Veronique Coubard, Zainab Alsawah, Helen Wendt, Thomas Birklein, Fabian Kulp
Spielzeitung
Alice im Wunderland
Choreografische Uraufführung von Antoine Jully ab 12.06.2021 | 19 Uhr | Großes Haus „Wer bist denn Du?“ fragt die Raupe die kleine Alice. Doch das weiß sie gar nicht mehr so genau, nachdem sie schon mehrere erstaunliche Begegnungen im Wunderland gehabt hat. Das weiße Kaninchen, dem sie auf der Wiese gefolgt und in dessen Kaninchenloch sie tief und immer tiefer gefallen war, hatte ihr befohlen, einen Handschuh der Herzkönigin zu holen. Und bloß, weil sie dort ein leckeres Plätzchen probiert hatte, war sie ganz schrecklich gewachsen. Wo gibt es denn sowas? Antoine Jully, Ballettdirektor und Chefchoreograf der BallettCompagnie Oldenburg, hat ein fantasievolles Handlungsballett kreiert, das zu Musik von Alfred
Schnittke und Philip Glass viele Episoden aus Lewis Carrolls wundersamer Erzählung tänzerisch aufgreift. Eine Produktion für Alle, die sich in das traumhafte Wunderland aufmachen wollen, um dort märchenhafte Verwandlungen zu erleben, die durch das enge Zusammenspiel von künstlerischen und technischen Abteilungen des Oldenburgischen Staatstheaters möglich sind. Choreografie und Video: Antoine Jully | Musik: Alfred Schnittke & Philip Glass | Bühne: Karine Van Hercke & Antoine Jully | Kostüme: Karine Van Hercke | Licht: Sofie Thyssen & Antoine Jully — mit: BallettCompagnie Oldenburg
JUNGES
STAATST H E AT ER Orpheus und die Zauberharfe
Ein Opern-Pasticcio (nicht nur) für Kinder von Stephanie Twiehaus und Christoph von Bernuth Mit Musik von Claudio Monteverdi, Carl Heinrich Graun, Georg Philipp Telemann, Christoph Willibald Gluck, Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart, eingerichtet von Felix Pätzold ab 6 Jahren
ab 11.06.2021 | 20 Uhr | Kleines Haus Seit der Sänger und Saitenspieler Orpheus vor über 400 Jahren zum ersten Mal die Opernbühne betrat, wurde er Protagonist zahlreicher Opern, in denen er wilde Tiere, Geister und Götter mit seiner Musik ebenso verzauberte wie seine Braut Eurydike. Dabei ist ganz in Vergessenheit geraten, dass Orpheus auch noch einen Bruder namens Linus hatte, der besonders der Dichtkunst zugetan war. Als Eurydike von einer giftigen Schlange gebissen und von Pluto ins Totenreich geführt wird, machen sich Orpheus und Linus auf den abenteuerlichen Weg, sie zu befreien, was zunächst gründlich misslingt ... In der altbewährten Tradition eines Pasticcios entstand aus Versatzstücken verschiedener Orpheus-Opern und mythologischer
Überlieferungen ein zeitloses spannendes, neues Orpheus-Märchen, das nicht nur von der Macht der Musik (und des Wortes) erzählt, sondern auch zeigt, welcher Zauber und welche Aktualität alten Mythen bis heute innewohnen. Musikalische Einrichtung & Leitung: Felix Pätzold | Regie: Christoph von Bernuth | Bühne & Kostüme: Oliver Helf, Libretto & Dramaturgie: Stephanie Twiehaus — mit: Jason Kim/Johannes Leander Maas, Erica Back, Martyna Cymerman, Martha Eason/ Elena Harsányi, KS Paul Brady, Stephen K. Foster, Philipp Westerhoff; Mitglieder des Oldenburgischen Staatsorchesters Koproduktion mit den Schwetzinger Festspielen
BALLET T
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Monstermonster! Uraufführung
Kinderstück von Franziska Werner
ab 12.06.2021 | 16 Uhr | Spielraum Immer allein zu sein, die kleine Kalle kennt es gar nicht anders: keine Freund:innen und die Eltern gehen nachts ständig aus. Damit Kalle nichts anstellt, erzählen die Eltern ihr die Geschichte vom Monster unterm Bett, das Kinder frisst, die nicht brav sind. Sie können ja nicht wissen, dass Kalle vor nichts auf der Welt Angst hat, immerhin ist sie Gruselgeschichten- und Horrorfilm-geprüft, Berufswunsch: Kaufhausdetektivin. Also wirft sie an einem besonders einsamen Abend einen detektivischen Blick unter ihr Bett ... und siehe da – da sitzt tatsächlich ein Monster. Ziemlich klein. Und nicht gerade gruslig. Das Monster wiederum gruselt sich vor allem, ein bisschen auch vor Kalle, aber besonders vor anderen Monstern. Kalle, Profi in allen Gruselfragen, entschließt sich, dem Monster zu mehr Schaurigkeit zu verhelfen. Es beginnt eine Reise durch die Nacht, auf der die beiden auf verschiedene Menschen und Monster treffen. Am Ende stehen die beiden Weggefährten vor der wohl größten Herausforderung: Die eigenen Ängste zu erkennen und ih-
nen entgegenzutreten. Und Kalle begreift, dass jeder Mensch ein Monster hat. Regie: Franziska Werner/Ensemble; Endregie Puppenspiel: Anja Müller; Bühne & Kostüme: Wiebke Heeren; Puppenbau: Maik Evers; Musik: Dani Catalan; Dramaturgie/Theatervermittlung: Dorothee Emsel Mit: Julia Friede, Maik Evers, Tobias Schormann
N I EDER D EU TSC HE S SC HAUSP IEL Dat Füerrode Speelmobil Das Feuerrote Spielmobil von Dylan Thomas
Szenische Lesung des weltberühmten Hörspiels Open-Air-Performance
Tickets gibt es beim jeweiligen Veranstalter Ab Frühsommer 2021 bringt die August-Hinrichs-Bühne mit dem Oldtimer Opel Blitz plattdeutsches Open-Air-Theater in das Oldenburger Umland Wenn in diesem Sommer ein ganz besonders schmuckes antikes Feuerwehrmobil vor einer Veranstaltungsstätte geparkt steht, dann deutet das nicht auf einen Notfall hin. Oder doch? Denn der aktuelle Notstand in der Kulturszene bedarf dringend der Rettung. In diesem Sinne ist auch der feuerrote Oldtimer der August-HinrichsBühne im Einsatz. Die ‚Rettungskräfte‘ sorgen für gute Unterhaltung unter freiem Himmel und löschen statt Feuer den Durst des Publikums nach kultureller Begegnung. Petra Bohlen, die Vorsitzende der August-Hinrichs-Bühne, über die Idee der Mobilität: „Mit dem Theatermobil möchten wir unserem Publikum im Oldenburger Umland das Theater ‚vor die Haustür‘ bringen. Gerade in den Zeiten von
coronabedingten Theaterschließungen möchten wir den Menschen eine Freude bereiten.“ Ab Ende Mai 2021 geht der niederdeutsche Erwachsenenclub Platt‘n’Studio 18+ mit dem Mobil auf Tour und zeigt das wohl berühmteste Hörspiel der Radiogeschichte ‚Unter dem Milchwald Ünner den Melkwold‘ von Dylan Thomas als eine skurrile Collage aus szenischer Lesung und bewegten Bildern — zum ersten Mal in plattdeutscher Sprache. Mit LiveMusik und Stimmenklang erzählt die Theatergruppe vom Leben und Träumen eines Fischerdorfes Regie & Dramaturgie: Dorothee Hollender | Musikalische Leitung, Tonstudio-Aufnahmen & Live-Musik: Alexander Goretzki | Ausstattung, Maske & Kostüme: Wiebke Heeren | Ton- und Lichttechnik: Gert Prahm — mit: Axel Coelho, Hajo Freitag, Alexander Goretzki, Wiebke Heeren, Helge Ihnen, Carmen Jenssen-Dalibor, Karoline Khan, Gisela Schmidt, Regina Schneider, Franziska Zumloh
Teemlich beste Frünnen Ziemlich beste Freunde
nach dem gleichnamigen Film von Éric Toledano und Olivier Nakache
Bühnenfassung von René Heinersdorff | Niederdeutsch von Christiane Ehlers und Cornelia Ehlers
ab 04.06.2021 | 20 Uhr | Kleines Haus Nach dem großen Erfolg des gleichnamigen Kinofilms eroberte die Geschichte über zwei ungleiche Freunde sehr schnell auch die Theaterbühnen. Im Staatstheater ist nun die Niederdeutsche Erstaufführung dieser außergewöhnlichen und berührenden Begegnung zu erleben. Der wohlhabende Philippe ist seit einem Paragliding-Unfall querschnittsgelähmt. Seinen Lebensmut hat er dennoch nicht verloren, denn sein Reichtum ermöglicht ihm eine gute Versorgung mit Angestellten und privaten Ärzten. Gerade als er einen neuen Pfleger sucht, stellt sich der vorbestrafte Kleinkriminelle Driss vor. Er benötigt lediglich eine Unterschrift als Bestätigung für das Arbeitsamt, um von dort Unterstützung zu erhalten und ist sicher, dass er eine Absage bekommen wird. Philippe aber ist beeindruckt, weil Driss kein Mitleid mit ihm hat und sich sogar über seine Situation amüsiert. Überraschend und auch ein wenig widerwilliger hält Driss die Arbeitsstelle auf Probe. Nach und nach krempelt er das Leben des gut situierten Philippe um und zwischen beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft, die für beide eine ungeahnte Bereicherung bedeutet.
Alexander Prince Osei wird die Rolle des Driss verkörpern und ihr den unverwechselbaren, energiegeladenen Charakter verleihen, der den Oldenburger:innen bereits aus anderen Schauspielproduktionen bestens bekannt sein dürfte. Regie: Ulf Goerges | Bühne & Kostüm: Carola Hoyer | Musik: Markus Rohde — mit: Mario Forkel, Connor Girgsdies, Maren GrothIsche, Alexander Prince Osei, Juliana Renken, Kevin Sandersfeld, René Schack
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Uraufführung von Paul Brody
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DEMOKRATISCHE
Sinfonie Ein dokumentarischer Schauspiel- und Musiktheaterabend nach einem Libretto der Abgeordneten des 19. Deutschen Bundestages dazu r h e M 1 0. e t i e auf S
PREMIERE 17.07.
gefördert von NETZWERK NEUE MUSIK NORDWEST
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Jugendlich sein – in Zeiten der Pandemie Über verlorene Monate, die Sehnsucht nach dem Theater und wie es danach weitergeht In den fünf Gruppen unseres Jugendclubs darf seit dem 7. Mai 2021 wieder in Präsenz geprobt werden – ein großer Jubel ging durch alle Clubs. Denn nach monatelangen Einschränkungen, besonders von Dezember bis Anfang Mai, der kompletten Absage der Theaterfahrt 2020 und der Premieren im selbigen Sommer war der seit ca. 15 Jahren bestehende Jugendclub am kreativen Tiefpunkt seit seines Bestehens angelangt. Im Interview mit Hanna Puka, Leiterin der Theatervermittlung, erzählen Marie Becker (MB), Lotte Mödden, (LMö), Lotta Rath (LR) und Lotta Müser (LMü), Spielerinnen des Jugendclubs am Oldenburgischen Staatstheater, davon, wie es ihnen in Zeiten der Pandemie geht:
Leben nicht nur darum geht. LMö Schule ist zum Mittelpunkt
unseres Lebens geworden. Es fällt mir voll schwer, da mal abzuschalten. Wie waren für dich die OnlineTheaterproben? Was war schön? Was war weniger interessant? LR Es war schön, einmal die Woche mal mit Leuten zu sprechen, die nichts mit meinen Schulaufgaben zu tun hatten. Gefehlt hat trotzdem die Nähe und das Persönliche, was meiner Meinung nach viel für das Spiel ausmacht. LMö & M Gut, um in Kontakt zu bleiben. Man konnte die Gruppe näher kennenlernen; manchmal sehr anstrengend; Theater über Bildschirm ist niemals so geil wie Präsenz; Neues ausprobieren; wir haben uns immer auf die Treffen gefreut: gute Abwechslung.
Über ein Jahr Corona-Pandemie? Wann war der Moment, als ihr begriffen habt, dass sich euer Leben nun grundlegend ändert? LMü Am Freitag, den 13ten waren wir alle super froh. So viele Schüler, alle so fertig durch die gerade eben noch geschriebenen Klausuren und ein System, das seine Schüler ausgebrannt in die Osterferien schicken wollte. So glücklich, als es hieß, dass die Schule dicht machen würde. Wir standen in den engen Fluren, hatten uns noch für den Abend zu einem Impro-Wettbewerb verabredet, der wirklich noch stattfand, und waren einfach nur erleichtert. Wir hatten Hoffnung, dass sich alles ändert. Das jetzt etwas Besseres kommt. Eine Zeit, in der geatmet und reflektiert werden kann. Erst als dann meine Tutorin uns erklärte, wie ernst die Lage sei und was auf uns zukommen würde, und ich kurz danach einen Anruf von meinem Vater bekam, der im Krankenhaus arbeitet, änderte sich meine Fröhlichkeit in große Besorgnis und Zukunftsangst. Was denkt ihr über Corona? Welche Ängste habt ihr? MB & LMö Wir hassen Corona!!!
Da wir wissen, dass wir sehr privilegiert leben und keine „Existenzängste“ haben müssen, sind unsere Ängste anders. Wir fühlen uns beide sehr unwohl, wenn wir z. B. in den Supermarkt gehen und viele Menschen um uns herum sind. LR Ich habe Angst, dass das Leben nicht wieder so wird, wie vorher und man seine Jugend nicht „nachholen“ kann. LMü Mittlerweile ist meine größte Angst, dass nach einem möglichen Ende der Pandemie alles irgendwie so weiter läuft wie immer. Dass es keine Konsequenzen gibt, dass nichts gelernt wurde. Dass wir uns von Krise zu Krise retten und nie irgendwann kurz Pause ist. Was macht das mit der nächsten Generation? Was habt ihr in den Monaten des Lockdowns gemacht? MB Im ersten Lockdown habe ich viel Sport gemacht, gebastelt und mich gelangweilt.
Was vermisst du am meisten? Wonach sehnst du dich? LMö & MB Fette Parties, Verrei-
Jugendcluberinnen vor der Probe — die Pose sitzt
MB & LMö Im zweiten und dritten
Lockdown von Dezember 2020 bis Ende April 2021 haben wir dann wenig Sport gemacht, gebastelt, wie z.B. Ketten oder Ringe aus Ton, aber vor allem SCHULE SCHULE SCHULE! Habt ihr irgendwelche Projekte umgesetzt während der vergangenen Monate? LMü: Neben einer gesünderen Ernährung inklusive zwei intensiven Wochen ohne Zucker, habe ich viel, sogar sehr viel Theater gesehen. Natürlich nur online. Aber genau das gab mir die Möglichkeit, Inszenierungen zu sehen und zu erleben, die ich als Schülerin nie gesehen hätte. Macbeth vom Berliner Ensemble, Hamlet im Gorki, Faust aus Leipzig und viele mehr. Dafür bin ich sehr dankbar!
Eine lustige Anekdote aus dem Corona-Alltag? LR Meine Mutter hat Anfang Januar 2020 schon FFP2 Masken bestellt, und wir haben Witze darübergemacht, wie die Apokalypse naht. Wir haben schon geplant, wie wir unser Haus vor den Zombiemeuten schützen könnten. ;( Wie hat sich Schule für dich verändert? Gefällt dir Home-Schooling? Was gefällt dir nicht? MB Weil ich neben Schule kaum
einen Freizeitausgleich habe, sind mir Noten und „Sehr gut sein“ enorm wichtig geworden. Ich mache mir selber sehr großen Druck und bin selbst bei sehr guten Leistungen häufig unzufrieden. Ich würde mir wünschen, dass Schule uns lehrt, dass es im
sen, Ausgleich von Schule, endlich mal runterfahren. LR Ich vermisse es, mit vielen verschiedenen Menschen zusammen zu sein und neue Leute kennenzulernen. LMü Ich sehne mich danach, in einer Traube zu stehen und als Chor zu sprechen. Den Schweiß meiner Mitspieler:innen nach stundenlanger Probe zu riechen, das Stöhnen nach einem Texthänger zu hören, das Glück in den Augen der Spieleiter:innen zu sehen, weil alles endlich klappt. Die Kraft, die ein Theaterchor hat, ist mit nichts vergleichbar.
LR Ich denke, ein Großteil der Gesellschaft wird realisieren, wie schnell aus einem normalen Leben auf einmal ein Ausnahmezustand werden kann. Es kann sich alles schnell verändern, und zuvor normale oder sogar lästige Dinge werden vermisst, wie zum Beispiel morgens früh aufstehen, um in den vollen Klassenraum zukommen, um gemeinsam eine Arbeit zu schreiben. Man wird mehr reflektieren, wie schön die kleinen Dinge sind, wie die Umarmung einer bekannten Person auf der Straße. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es nun immer Menschen geben wird, die im Supermarkt Masken tragen oder das Händeschütteln zur formellen Begrüßung lassen ... Händewaschen und Desinfektion werden, glaube ich, auch noch lange eine viel größere Rolle im Alltag spielen. LMü Ich hatte so große Hoffnung, dass sich vieles verändern würde. Dass wir diesen Einschnitt und diese Krise nutzen, um andere Dinge ernster zu nehmen und zu erkennen, was alles suboptimal läuft. Echte Veränderungen im Bereich Klimaschutz oder Schulsystem. Aber leider schleicht sich langsam der Gedanke ein, dass es dafür zu spät ist und bald wieder alle wie gewohnt in ihren Autos durch die Straßen fahren und schon wieder vergessen, wie schnell Systeme einbrechen können. Bis dann die nächste Pandemie kommt oder Klimaflüchtlinge das Land stürmen oder oder oder.
Das Interview wurde von Hanna Puka geführt.
Wie wird sich unsere Gesellschaft und Welt weiterentwickeln? ANMERKUNG LMö
&
MB Rücksichtsvollerer
Umgang mit den Mitmenschen. Mehr Solidarität. Wir werden alles mehr wertschätzen und unsere Freiheit nutzen! Was lernen wir aus Corona? Sollten wir unser vorheriges Leben verändern? Was sollte anders werden?
Wie hat sich euer Leben verändert? Was macht ihr heute, was ihr vor einem Jahr noch nicht gemacht habt? MB Ich schätze, alles was vorher „normal“ war, viel mehr wert! LMö & MB Die Theaterfahrt in diesem Jahr hat uns sehr viel Spaß gemacht und uns ein Stück weit Normalität (trotz Corona Auflagen) zurückgegeben. LMö Ich freue mich sogar, in die Schule zu gehen. MB Ich bin nicht mehr in der Lage, „Smalltalk“ zu führen. Socially Awkward:) LR Ich lebe viel selbstreflektierter, freue mich mehr über kleine Dinge. LR: Durch Corona hat sich mein Selbstbewusstsein gesteigert, und ich mache noch mehr das, was mir gefällt. Probensituation während der Theaterclubfahrt
Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir noch nicht, wie die Jugendclubs ihre aktuellen Theaterprojekte abschließen werden und was im Juli sein wird: können die Jugendlichen auf der Bühne stehen und vor einem Publikum spielen? Zu wünschen wäre es sehr, denn die Jugendlichen sehnen sich danach und wären überglücklich, dies im diesem Jahr (wieder) zu erleben!!
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as ist das denn für ein Hämmern aus der Ferne?“, „Läuft da nicht jemand über die Seitenbühne?“ und „Wer spricht jetzt denn nun hinter der angelehnten Tür zum Zuschauerraum?“ Es ist schon erstaunlich, wie viele Geräusche man plötzlich wahrnimmt, wenn für eine Tonaufnahme absolute Ruhe gewünscht ist. Auf der Bühne des Großen Hauses sind mehrere Mikrofone aufgebaut, daneben stehen zwei Kameras, die im 15 Minuten-Takt Kolleg:innen aus ganz unterschiedlichen Abteilungen im Interview audiovisuell aufnehmen werden. Alle erzählen, was sie, bzw. ihre Abteilung zur Produktion des Handlungsballetts ‚Alice im Wunderland‘ beigetragen haben, welche Herausforderungen dabei zu meistern waren und welche Momente Spaß gemacht haben. Noch nie wurde in den sieben Spielzeiten seit Bestehen der BallettCompagnie Oldenburg so eine aufwändige Ballettproduktion mit so vielen Beteiligten aus so vielen Abteilungen geprobt. Diesen Prozess hat Theaterfotograf Stephan Walzl mit der Kamera begleitet – doch diesmal nicht allein mit Fotografien, sondern auch mit bewegten Bildern. Antoine Jully, Ballettdirektor und Chefchoreograf, der seit mehr als zwei Jahren das Ballett ‚Alice im Wunderland‘ geplant und vorbereitet und im Oktober 2020 mit Kreationsproben dazu begonnen hat, übernahm auch die Bildregie und den Schnitt des Videomaterials für den gut halbstündigen Film ‚Making-of Alice im Wunderland‘. Während Antoine Jully schon mehrfach Videoarbeiten für Ballettproduktionen, aber auch für Trailer u. ä. gemacht hat,
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Der Weg ins Wunderland
Gesprächsstoff
Das ‚Making-of Alice‘ im Video
Die literarische (Wieder-)
war die Arbeit mit der bewegten Kamera für Stephan Walzl Neuland, in das er aber sehr gern aufgebrochen ist: „Da es wegen des Lockdowns leider viel weniger Premieren im Theater für mich zu fotografieren gab, habe ich mich gern in die Technik der Filmaufnahmen eingearbeitet. Ich interessiere mich schon lange fürs Filmen und freue mich jetzt, die Gelegenheit zu haben, das auch umzusetzen.“ Er war mit seiner Kamera u. a. in der Tischlerei, dem Malersaal, der Damenschneiderei, der Maske, im Ballettsaal und vor allem auch immer wieder auf, vor und neben der Bühne des Großen Hauses. Und sogar darunter, denn fällt Alice in Lewis Carrolls Geschichte nicht hinab in ein Kaninchenloch? Dies tut natürlich auch die Tänzerin der Alice im Staatstheater. Das Rätsel um diesen und einige andere, im Grunde genommen streng geheime Theatertricks lüftet das Video. Die Zuschauer:innen erfahren u. a., wie die ganz besonderen Schuhe der Raupe gebaut wurden und aus welchem Material die weißen Rosen sind, die sich die wütende Herzkönigin doch unbedingt in Rot zu sehen wünscht. Da der Spielbetrieb pandemiebedingt so lange unterbrochen war, konnten deutlich mehr Bühnenproben stattfinden als während des sonst sehr eng getakteten Proben- und Spielbetriebs. Das ‚Making-of‘ zeigt immer wieder, wie gut dies für die Produktion ‚Alice im Wunderland‘ war und dass es so auch positive Aspekte in dieser für alle schwierigen Zeit gibt. Die Magie, die durch das reibungslose Ineinandergreifen der Szenen mit Verwandlungen auf offener Bühne entsteht, kann sich nur durch
minutiöses Proben der Abläufe entfalten. Das Video zeigt, wie viele Menschen gemeinsam dazu beitragen, dass die Geschichte der kleinen Alice auf der Bühne in jeder Vorstellung wieder lebendig werden kann und wie viel positive Energie, Elan und Freude dabei freigesetzt werden. THH
Entdeckung des Monats von Dorothee Hollender
‚Making-of Alice im Wunderland‘ ab Juni auf www.staatstheater.de
Auch die Mitarbeiter:innen des Staatstheaters freuen sich immer wieder, wenn sie in unserer Büchertauschzelle vor dem Haupteingang Besonderes entdecken:
Floristik im Malersaal ...
... und Tweedledum-Verwandlung in der Maske
Eine charmante Mischung aus Künstler- und Heimatroman, eine skandalöse Chronik der Künstlerkolonie Worpswede, ein literarischer Ausflug in die jüngere norddeutsche Kunstgeschichte – all das ist zu finden in dem kleinen Taschenbuch von Klaus Modick, das in der Bücherzelle mit leicht regendurchnässtem Buchdeckel in meine Hände fiel. Der Titel könnte vielleicht erinnern an den Filmtitel ‚Werk ohne Autor‘, denn beide klingen ähnlich und in beiden geht es um die Malerei und das Leben von Künstler:innen. Der Oldenburger Autor Klaus Modick erzählt hier von Heinrich Vogeler, dem gefeierten Märchenprinzen des Jugendstils, von seiner Ehefrau und Muse Martha, von Rainer Maria Rilke, Clara Rilke und Paula Modersohn-Becker, von Liebe, Kunst, Geld und Politik. So wurde ‚Das Konzert‘ schließlich doch zur Inspiration für einen klugen Dichter.
Orchesterstelle frei Über Orchesterprobespiele in Pandemiezeiten Auch in Zeiten von ausgesetztem Vorstellungsbetrieb und Kurzarbeit erreichen Orchestermusiker:innen das Rentenalter oder verlassen aus anderen Gründen das Oldenburgische Staatsorchester. Frei gewordene Positionen im Orchester müssen dann durch ein Probespiel neu besetzt werden. Dieses Auswahlverfahren für neu zu engagierende Orchestermusiker:innen besteht aus einer Art Wettbewerb, für den Bewerber:innen aus nah und fern eingeladen werden, sich über mehrere Runden in einem Vorspiel dem gesamten zuhörenden Staatsorchester nebst Generalmusikdirektor vorzustellen. In vielen Orchestern geschieht das – aus Erfahrung und Überzeugung – hinter einem Sichtschutz, damit die objektive Beurteilung des musikalischen Könnens in keiner Weise beeinträchtigt wird. Für das Oldenburgische Staatsorchester war es Ende April mal wieder so weit, und es zeigte sich, dass das, was in normalen Zeiten ein völlig routinierter Vorgang für die den „Wettbewerb“ ausrichtenden
Personen ist (nie allerdings für die Bewerber:innen), sich nun in Pandemiezeiten als neuartige Herausforderung gestaltete: Drei Stellen waren ausgeschrieben, und dass allein für die Cellostelle über 140 Bewerbungen in Oldenburg eintrafen, zeigte deutlich, wie sehr durch Corona das Interesse an festen Engagements in der Kulturbranche gewachsen ist. Für die ausgewählten Bewerber:innen wurden dann drei Probespiele anberaumt und mit dem Großen Saal der Weser-Ems-Hallen ein pandemiegerechter Raum für das ganze zuhörende Orchester gefunden. (Allerdings wäre ein Sichtschutz bzw. unerkanntes Auftreten der Vorspielenden nur in Kombination mit einem 20 Meter langen Tunnelsystem möglich gewesen, wodurch die Musizierenden diesmal auch den Blicken der Zuhörerschaft ausgesetzt waren.) Schon in der Vorbereitung taten sich ungeahnte Hindernisse auf: Kandidat:innen aus dem Ausland (und die Kulturszene ist bekanntlich international) mussten in ta-
gelange Quarantäne. Alle Anreisenden benötigten Bescheinigungen für eine beruflich bedingte Hotelübernachtung und die Ausgangssperre ab 22:00 Uhr musste in allen Planungen berücksichtigt werden. Es wurde ein ausgeklügeltes Hygienekonzept entwickelt, das dank beachtlicher personeller Unterstützung erfolgreich umgesetzt werden konnte. Allerdings waren die zu bewältigenden Hürden hoch, denn bei 18 gleichzeitig eintreffenden Bewerber:innen mussten aktuelle Corona-Tests kontrol-
liert und für vergessliche Menschen darüber hinaus TestKits vorgehalten werden. Ein Wege- und Raumkonzept in der Weser-Ems-Halle garantierte, dass sich die Kandidat:innen nicht zu nahe kamen. Das wiederum bedeutete „Probespiele der weiten Wege“, denn zwischen dem Abund Auftritt zweier aufeinanderfolgender Bewerber:innen konnten durchaus schon einmal fünf Minuten vergehen. Einspielräume mussten umschichtig belegt, anschließend jedes Mal gereinigt und desinfiziert werden. Alles in allem verdoppelte sich die Dauer
der Auswahlverfahren: So konnte die freie Stelle in der Cellogruppe nach einem sechseinviertel Stunden dauernden Probespiel vergeben werden, für die Klarinettenstelle dauerte es nur knapp vier Stunden. Die dritte Stelle jedoch wurde noch nicht besetzt, da nicht die erforderliche absolute Mehrheit in Stimmgruppe und Gesamtorchester erzielt wurde. So stehen also im Juni weitere Auswahlverfahren an, hoffentlich unter etwas leichteren Bedingungen … OK
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REIF FÜR DIE INSEL? Vom Modell ...
Auf dem Vorplatz des Staatstheaters ist in den letzten Wochen eine kleine Außenbühne errichtet worden, die Anfang Mai eröffnet werden konnte. Hier gibt es Kaffee, Kuchen, Bowle und weitere kulinarische Angebote sowie ein kleines, aber feines künstlerisches Programm. Lassen Sie sich von den Beiträgen unserer Ensemblemitglieder – oder Insulaner:innen, wie wir sie nennen – aus den verschiedenen Sparten überraschen! Ab und an kann es aber auch vorkommen, dass die Theaterinsel von externen Künstler:innen gekapert wird. Dann können Sie sich auf künstlerische Beiträge von den Pirat:innen freuen. Der Kartenvorverkauf startet jeweils donnerstags um 11 Uhr und nur online auf www.staatstheater.de.
Kunst und Kulinarik unter freiem Himmel
Spielzeitung JUNI 2021
FREIE KÜNSTLER:INNEN AUFGEPASST! Ihr wollt alleine oder mit eurer Gruppe mit bis zu vier Künstler:innen mal wieder auf die Bühne? Dann bewerbt euch für einen Auftritt auf unserer Theaterinsel. Die Kunstform ist egal: Musik, Pantomime oder Zaubershow – alles ist möglich. Da sich unsere Theaterinsel draußen und in unmittelbarer Nähe zur Straße befindet, solltet ihr gegen ein bisschen Straßenlärm ankommen und nicht wetterabhängig sein. Schickt uns ein kurzes Video, den Link zu eurer Seite oder dem Social-Media-Kanal per E-Mail an dramaturgie@staatstheater-ol.niedersachsen.de. Nennt uns auch gerne ein paar Wunschtermine für die kommenden Wochenenden (Fr-So). Das Publikum und wir freuen uns auf euch!
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#frei#schütz — eine Stadtteil-Oper entsteht … jetzt erst recht!
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nlässlich des 200. Jubiläums der Uraufführung von Webers ‚Freischütz‘ soll eine collageartige Neufassung des Stückes entstehen, in der sich Jugendliche des Stadtteils Kreyenbrück kreativ mit der Vorlage auseinandersetzen, diese hinterfragen, sie szenisch weiterentwickeln und musikalisch in vielfältiger Weise reflektieren. Initiiert und durchgeführt wird das Projekt vom Oldenburger Verein Jugendkulturarbeit, der äußerst erfahrenen ist im Bereich der kulturellen Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen, in enger Kooperation mit dem Oldenburgischen Staatstheater, der IGS Kreyenbrück, der Freizeitstätte Kreyenbrück und dem Blauschimmel Atelier. Eines der Hauptziele des Projektes ist es, die Beteiligten miteinander in kreativen Austausch zu bringen und ihre musikalischen und szenischen Beiträge zu einem großen Ganzen zu verweben. Nicht einfach in Zeiten von Lockdown, Wechselunterricht und Kontaktbeschränkungen, aber dank des engagierten Einsatzes aller doch machbar, wie ein Einblick in die Vorbereitungen zeigt: Schauplatz 1 Seit Monaten bearbeitet das Jugendtheater Rollentausch in der Freizeitstätte Kreyenbrück den ‚Freischütz‘. Das Leitungsteam hat gemeinsam mit den Jugendlichen u. a. die zentralen Themen der Oper beleuchtet und einen Film zum Stück gedreht. Jörg Kowollik, Verena Schweicher und Maraike Lemper berichten begeistert: „In digitalen Proben konnten wir gut eine Textfassung mit der Gruppe schreiben und einige Tanzsequenzen (Antje Rose) einstudieren. Wir bearbeiteten den 1. und 2. Aufzug und die Wolfsschlucht. Gerade auch die musikalischen Bearbeitungen
(Christian Jakober) und Tanzsequenzen sind dabei wichtige verbindende und beeindruckende Elemente ... Inzwischen proben wir wieder in Präsenz und eines der abgefahrensten Erlebnisse war es, gemeinsam mit der BlueScreen-Band die WolfsschluchtSzene endlich gemeinsam live zu spielen. Das war so intensiv, dass
Nebenan probt der Kurs Darstellendes Spiel mit Regisseurin Mathilda Kochan die selbstgeschriebenen Dialoge, Dramaturgin Annabelle Köhler gibt einige Tipps und Christian Gude nimmt abschließend eine Hörspiel-Version auf. DS-Lehrer David Kern beobachtet seine Schüler:innen aufmerksam: „Die meisten haben
Magische Stimmung
der Probenraum geknistert hat vor Spannung und die magischen Kugeln sich tatsächlich materialisiert haben ... oder war es nur eine Täuschung?“ Schauplatz 2 Auch in der IGS
Kreyenbrück darf nach Wochen des Online-Unterrichts endlich wieder geprobt werden. Ein Teil des Musikkurses studiert mit Musiklehrer Andreas Feurich und Musiker Tim Pförtner eine Improvisation ein, während der andere Teil mit Sven Strohschnieder mit einer Musik-App experimentiert.
sich gefreut, dass wir uns wiedergesehen haben und an dem Stück weiter arbeiten konnten. Die kurzfristigen Umstände waren für alle Beteiligten etwas überraschend, aber wir haben das Beste draus gemacht! Es gab aber auch kritische Stimmen, die sich aufgrund des hohen Infektionsgeschehens unter Jugendlichen noch etwas unwohl fühlten.
richtet, was im „Team Musik“ so alles geplant ist und vorbereitet werden muss: „Im ersten Teil begleitet ein kleineres Ensemble aus Streichern und Bläsern Szenen des Jugendtheater Rollentausch mit Arrangements von Christian Jakober. So wird z. B. die erste Chorszene zum Mobbing-Song. Z. T. werden die Stücke live zum Playback gespielt und ergeben so eine lebendige Mischung von Klassik und Pop-Musik. Im zweiten Teil kombinieren wir drei Arien mit Szenen des Kurses „Darstellendes Spiel“ und freier musikalischer Improvisation des Musikkurses. Später leitet ein Flashmob von Orchestermusiker:innen und Schüler:innen von der App-Musik zur Ouvertüre, gespielt vom ganzen Orchester und im Original, über.“ Schauplatz 4 Besonders heftig haben die speziellen Bedingungen Mathilda Kochan getroffen: „Meine Aufgabe, die Gesamtregie zu übernehmen, war und ist immer noch sehr aufregend … an sich und auch wegen des Chaos’ durch ständige Wechsel der CoronaAuflagen für die Schulen in Niedersachsen. Wie das Gesamtergebnis wird, hängt nämlich davon ab, wie viel und wie intensiv ich mit den Jugendlichen proben kann. Für das Finale habe ich eine Massenszene mit lebendiger Gruppendynamik vor. Bisher konnten wir aber noch nicht alle zusammen proben. Es bleibt spannend ...“
FUNDSTÜCK DES MONATS
Bei uns ist der Bär los! Nicht nur auf der Theaterinsel, sondern auch – Insider wissen es – im ‚Ring des Nibelungen‘. Manchmal ist er auch nicht da und wer am Staatstheater ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur absolviert, muss auch (so wie hier) schon mal den Bären geben. Das ist dann ein Bärenspaß!
Die Vorbereitungen laufen, alle sind optimistisch. Nun heißt es, auf niedrige Zahlen hoffen – und auf gutes Wetter! AK
Schauplatz 3 Michael Hagemeister, von dem die Idee zum Projekt stammt und der auch dessen Projektleitung übernommen hat, be-
Im Herzen unserer Demokratie Der dokumentarische Schauspiel- und Musiktheaterabend ‚Demokratische Sinfonie‘ untersucht vier Jahre deutsche Politik Sie ist die vielleicht am besten sortierte Webseite im deutschsprachigen Internet: www.bundestag.de. Alle Informationen über den Deutschen Bundestag – von Abgeordneten über Fraktionen bis Petitionen – umfänglich und übersichtlich aufbereitet. In der schier unendlichen Mediathek finden sich die Bundestagsdebatten der letzten 70 Jahre, die aktuellsten eingeschlossen. Alles zu jederzeit für jedermann zugänglich. Nur genutzt wird sie kaum. Das mag daran liegen, dass die Sitzungen acht Stunden dauern oder am immer gleichen Prinzip des/der einzelnen Politikers/Politikerin vorne am Rednerpult. Das ist zugegebenermaßen kein fesselndes Format, aber ein lohnenswertes. Am 17. Juli 2021 hat im Großen Haus die Uraufführung ‚Demokratische Sinfonie‘ Premiere, ein Projekt, das sich dieses Material zunutze macht und anhand der letzten vier Jahre eine Bestandsaufnahme der deutschen Demo-
kratie unternimmt. Wir begeben uns also dorthin, wo Politik live passiert und direkt betrieben wird: in den Deutschen Bundestag. Seit gut siebzig Jahren diskutieren die Abgeordneten dort, stellvertretend für uns Bürger:innen, unsere Belange in der parteilichen Zusammensetzung, die wir bestimmt haben, und die immer auch ein Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen ist. Mit der AfD sitzt zum ersten Mal seit Bestehen der Bundesrepublik eine rechtspopulistische Partei im Parlament und nimmt Einfluss auf die Diskussionskultur. Regisseur Kevin Barz und sein Team untersuchen solche und andere Entwicklungen dieser laufenden Legislaturperiode anhand geführter und noch zu führender Bundestagsdebatten sowie der Ereignisse außerhalb des Parlaments, die den Debatten zugrunde liegen. Wie klingt das eigene Kreuzchen? Einen wesentlichen Anteil neben den Schauspieler:innen, die mit
den originalen Texten die Politiker:innen verkörpern, hat daran die extra für das Projekt komponierte Musik von Paul Brody. Er wendet hierfür eine besondere Kompositionstechnik an. Ausgehend von dem gesprochenen Text, übersetzt er die Sprachmelodien und Emotionen der Abgeordne-
Hier ist Transparenz angesagt.
ten in Musik. Während also die Volksvertreter:innen auf der Bühne die großen Themen der letzten vier Jahre verhandeln, spielt das Orchester parallel dazu im Graben und macht die Kreuzchen der vergangenen Wahl hörbar. Selten unterschied sich ein Bundestag so sehr von seinem Vorgän-
ger wie der aktuelle. Selten wurden die parlamentarische Kultur und die Demokratie in der Bundesrepublik so auf die Probe gestellt. Allerdings: „Da darf Streit nicht nur sein; das geht nur über Streit. Den müssen wir führen, und den müssen wir aushalten, ertragen. Demokratischer Streit ist notwendig, aber es ist ein Streit nach Regeln“, hat Dr. Wolfgang Schäuble in seiner Antrittsrede als Bundestagspräsident nach den Wahlen 2017 gesagt. Es geht also nicht, wie oftmals angenommen, staubtrocken zu im Deutschen Bundestag. Er lebt von der Debatte, geführt von sehr unterschiedlichen Parteien mit sehr unterschiedlichen Ansichten. Achtstündige Sitzungen im Internet möchten Sie sich vermutlich dennoch nicht ansehen. Aber vielleicht die künstlerisch-dokumentarische Zusammenfassung ab dem 17. Juli 2021 bei uns im Großen Haus. A-TS
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Digitales Programm Besuchen Sie uns jederzeit auf www.staatstheater.de
B(l)ack stories
Im Theater Utzbach gab es einen Vorfall. Hamlet ist tot. Eine Kommissarin ermittelt. In fünf Folgen dieses seriellen Experiments zeigen wir fünf Typen Mensch aus dem alltäglichen Theaterwahnsinn.
Bella Italia
Eine Reise nach Italien – Wein, Pasta und ein bisschen dolce vita. Mit unserem Liederabend ‚Bella Italia‘ bringen wir eine musikalische Reise in den sonnigen Süden in Ihr Wohnzimmer.
Eine ganze halbe Stunde Musik
Sie haben schon alle Schallplatten, Radiosender und CDs durchgehört? Sie haben keinen neuen musikalischen Input? Wir machen Schluss damit und glitzern uns live durch alle Hits der Weltgeschichte.
Begegegnungen/ Intersections
Ein Theater(film)projekt der Theatervermittlung des Oldenburgischen Staatstheaters in Kooperation mit dem Bildungszentrum Technik und Gestaltung Oldenburg und der Cäcilienschule.
☚ H ie r k li c ke n
Don‘t kiss, just talk
In ihrem Podcast besucht Schauspielerin Rebecca Seidel in jeder Folge eine Person in Oldenburg, um sich mit ihr zu unterhalten und jedes Mal ein kleines Stückchen mehr von der Stadt zu erfahren, für die wir Theater machen.
Klarinettentrio Ludwig van Beethoven: ‚Gassenhauer-Trio‘ B-Dur op. 11 In seinem Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier zieht der noch junge Beethoven alle Register seines fulminanten Könnens.
Making-of Alice im Wunderland
Kommen Sie mit auf eine digitale Rundtour hinter die Kulissen der großen Ballettproduktion. Expert:innen erläutern die Entstehung des Bühnenbildes, der Kostüme und Perücken sowie die Kreation der Choreografie von Antoine Jully.
... und das kommt noch:
NAME:
SOPHIE SCHOLL Name: Sophie Scholl
von Rike Reiniger Ein Name, zwei Frauen. Die Eine: Ikone der Widerstandsbewegung gegen die Nazis. Die Andere: Jurastudentin aus der heutigen Zeit, die die Bürde dieses großen Namens zu tragen hat. Beide Frauen eint die Frage nach einem aufrechten Gewissen und Loyalität und wie schwer es ist, immer das Richtige zu tun.
Making-of Orpheus die Zauberharfe
und
Wie entsteht eine Oper? Am Beispiel der spannenden (Kinder-) Oper um den berühmtesten Sänger aller Zeiten erzählt das Orpheus-Team den Weg eines neuen Stücks von der ersten Idee bis zur Premiere.
Donato kocht. Die musikalische Kochshow
Nicht nur musikalische, sondern auch kulinarische Genüsse aus seiner italienischen Heimat serviert und präsentiert Bass Donato di Stefano gemeinsam mit seinen Kolleg:innen Lada Kyssy (Sopran), Jason Kim (Tenor) und Giuseppe Barile (Klavier).
Prime Time Bingo
Wir drehen für Sie die Los-Trommel, bis die Finger glühen, garniert von feinsten Gewinnen und klirrender Spannung! Gespielt wird seriöses Bingo – bis die Maschine heiß läuft! Der nächste Termin für die Liveshow kommt bald.
Monstermonster!—Der Film
Zusätzlich zu den drei Voraufführungen des Stückes wird ‚Monstermonster!‘ auch als Film ab Juni auf der Homepage des Oldenburgischen Staatstheaters zu sehen sein. Ein erstklassiges Wohnzimmererlebnis, das Lust macht, die Monsterparty live zu erleben.
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Schnell mal umgeschult Theaterleute versuchen sich im Filmbusiness „Der Hauptunterschied ist für mich die Körperlichkeit. Im Theater schwitze ich gerne und sehe gerne schwitzende Menschen, die sich verausgaben. Beim Film ist die schauspielerische Arbeit meines Erachtens deutlich weniger physisch, dafür aber aufgrund der Wiederholbarkeit etwas genauer“, meint Eike Weinreich auf die Frage, wo der Unterschied zwischen Film- und Theaterarbeit läge. Der Regisseur verbrachte zusammen mit seinem Kameramann Alexej Hermann im Januar diesen Jahres gut drei Wochen am Oldenburgischen Staatstheater. ‚B(l)ackstories‘, so der Titel des Projektes, sollten sie hier zusammen mit einem achtköpfigen Schauspielensemble umsetzen. Eine Krimiserie im Theatermilieu entstand. „Der Hauptunterschied ist das viele Warten“, sagt Schauspieler Matthias Kleinert. „Bei normalen Proben ist alles einfacher. Da hast du deinen Text und einen Spielpartner und los geht’s. Beim Film musst du ständig warten, dass irgendwer oder irgendwas fertig eingerichtet ist. Die eigentlichen Aufnahmen dauern dann häufig nur wenige Minuten. Manchmal ist das öde.“ Kleinert mimt einen alternden, mit dem Theater verwachsenen Kammerschauspieler und damit einen der Hauptverdächtigen, denen je eine Folge der Serie gewidmet ist.
Kleinerts Kollegin Veronique Coubard, die auch nicht das erste Mal vor der Kamera steht, findet Drehen wahnsinnig spannend. „Der wesentliche Unterschied ist, dass du beim Film viel weniger machen musst. Wo du im Theater große Reaktionen, große Gesten spielst, um auch den dritten Rang zu erreichen, braucht es da eben viel weniger. Da reicht manchmal ein Zucken mit den Augenbrauen, um eine Katastrophe zu erzählen.“ Aber gerade wartet die Schauspielerin mal wieder auf ihren Einsatz. Auf der Probebühne 4, welche zum Studio umfunktioniert wurde, wird die Fechtszene für das große Staffelfinale gefilmt. Kameramann Alexej Hermann, der gerade sein Objektiv wechselt, meint: „Normalerweise würde man für so einen Langfilm Monate drehen, beim Theater müssen da zwei Wochen reichen. Da muss dann eben jede Aufnahme ein One Take sein.“ Im Spielraum wird ebenfalls gedreht. Dort, wo normalerweise dutzende Kinderhintern aufgeregt hin und her rutschen und auf die Vorstellung warten, türmen sich Kamera-Equipment und Kabeltrommeln: Eine Aufzeichnung des Kinderstückes ‚MonsterMonster!‘ entsteht. Auch hier flüchtete man sich in Ermangelung von Auftrittsmöglichkeiten
in die Kunst des Films. Hinter den Kameras und am Liveschnittpult stehen Kolleg:innen der Veranstaltungstechnik. Sie sind ohnehin die Allrounder im technischen Betrieb des Staatstheaters, kennen sich mit Licht, Ton und Videoprojektionen aus. Während der Pandemie haben sie sich nun auch selbstständig in Kameratechnik und Schnitt weitergebildet. „Na ja, eigentlich wurden wir ins kalte Wasser geschubst“, schränkt Bram Frieder Gätjen mit einem Grinsen ein. Die Freude an den neuen Aufgaben teilt er mit der Regieassistentin Inka Stratemann. Sie hat bei diesem Projekt kurzerhand die Filmregie übernommen. „Nun bin ich es, die sagt, wann es losgeht!“ Und nicht nur das. Sie bestimmt auch, welches Bild die Zuschauer:innen am Ende zu sehen bekommen. Während im Theater viele Vorgänge gleichzeitig passieren und es viel zu entdecken gibt, wird der Blick im Film gelenkt. So konzentriert sich die Kamera viel stärker auf jede/n einzelne/n Akteur:in oder Figur. Für Maik Evers, der als Puppenspieler auf der Bühne steht, ein willkommener Aspekt. „Als Spieler muss ich mich nicht so stark zurücknehmen wie auf der Bühne. Die Puppe wird fast automatisch durch die Kamera in den Fokus gerückt und ich kann mich ganz auf das Spiel konzentrieren.“
Monstermäßig!
Ab Juni wird der Film Monstermonster!‚ über die Homepage des
Staatstheaters zu sehen sein. Das Theaterstück folgt. JH, MG
Die Geburtsstunde des Deutschen Bühnenvereins in Oldenburg ...
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... anno 1846 wurde Ende Mai 2021 mit einem Festakt in Anwesenheit des Bundespräsidenten gefeiert.
ls sich an einem Freitagabend im Februar 1844 die exklusive Herrenrunde des Literarisch-geselligen Vereins zu Oldenburg versammelte, um satzungsgemäß einem – den allgemeinen Wissenshorizont erweiternden – Vortrag zu lauschen, war wohl kaum einem der Anwesenden bewusst, von welcher Tragweite das Gehörte sich erweisen würde. Vortragender war diesmal der GroßherzoglichOldenburgische HoftheaterIntendant Ferdinand von Gall, der seinem tiefen Unbehagen über die Missstände und das verbreitete Image der Theaterbranche Ausdruck verlieh. Dabei schöpfte er aus eigener leidvoller Erfahrung: „Mehrere Personen, gegen welche ich mich mit Wärme über meine gegenwärtige Stellung aussprach, schüttelten lächelnd den Kopf und erwiderten, dass sie nicht begriffen, wie ich mit einer solchen Begeisterung einer Sache angehören könne, die doch eigentlich nur ‚frivoler Natur‘ sei und allen Ernstes entbehre.“ Für den engagierten Intendanten hingegen war Theater nichts weniger als „ein großes sittliches Institut […], das mächtig und belebend in den Kreis der Bildung eingreifen muss“. So sah von Gall, der zu jener Zeit auch mit seinem Dramaturgen Julius Mosen das Schauspiel auf der Bühne revolutionierte, die Notwendigkeit, die Dinge in die Hand zu nehmen. Zwei grund-
sätzliche Probleme galt es zu lösen: den fragwürdigen gesellschaftlichen Stand der Theaterbranche, der noch immer der Goût eines Fahrenden Volkes anhaftete, und – dadurch teils bedingt – ein außerordentlich entspanntes Verhältnis zu Verträgen,
bedingt die angestrebte Qualität der Bühnenkunst … In seinem geselligen Vortrag hatte Ferdinand von Gall ausführlich Probleme, Hintergründe und Perspektiven der Theaterbranche dargelegt und die Gründung eines überregionalen „Bühnen-Vor-
ter-Cartel‘. Darin forderte er ganz konkret den Zusammenschluss möglichst vieler Bühnen, die sich verpflichten sollten, einander keine Mitarbeiter:innen auszuspannen, nicht nur verbindliche Verträge zu schließen, sondern auch widerrufsfähige „Anstellungsdec-
Dieses Plakat warnte Ende der 1860er-Jahre in vielen Theaterbüros vor bösen Überraschungen mit Vertragsbrüchigen Quelle: Niedersächsisches Landesarchiv
die ungerührt gebrochen wurden, wenn andernorts ein attraktiveres Angebot winkte. Von den wirtschaftlichen Problemen und moralischer Fragwürdigkeit einmal abgesehen, beförderte eine solche Unberechenbarkeit des Bühnenpersonals auch nicht un-
stands“ vorgeschlagen. (Damit dürfte er für den Rest des Abends anregenden Gesprächsstoff geliefert haben.) Wenige Monate später bündelte er seine Gedanken und Forderungen zur „Reorganisation“ des Theaterwesens in der Schrift ‚Das Thea-
rete“, und vor allem: für das notorisch unterbezahlte Bühnenpersonal Theaterpensionsfonds einzurichten. Mit seinen Forderungen stieß der Oldenburger Intendant in ganz Deutschland auf offene Ohren, und so wurde schon am 1. Mai
1846 in Oldenburg der „Deutsche Bühnenverein“ gegründet. Wie sehr man sich als Solidargemeinschaft empfand, zeigt sich eindrucksvoll an einem 1868 gedruckten Plakat mit den Namen lauter Vertragsbrüchiger, das vermutlich als eindrückliche Warnung vor bösen Überraschungen in manch einem Theaterbetriebsbüro hing. Bis heute vertritt der Bundesverband die Anliegen der deutschen Theater und Orchester und hat dabei – ein seltener Fall – Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen gleichermaßen im Blick. Die Verständigung auf gemeinsame Ziele, Grundsätze und Verlautbarungen werden u. a. durch die alljährliche Hauptversammlung gewährleistet, die jedes Jahr in einer anderen Stadt tagt und ein Forum dafür bietet, gemeinsam über die aktuelle und zukünftige Situation von Schauspiel, Oper, Tanz und Konzert zu beraten. Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums des Deutschen Bühnenvereins fand dieses Arbeitstreffen Ende Mai 2021 im Oldenburgischen Staatstheater statt, allerdings coronabedingt nur in kleiner leibhaftiger Runde: Die meisten Teilnehmenden wurden digital zugeschaltet. Prominentester Gast war der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der den Festakt zum Vereinsjubiläum um eine Festrede bereicherte und sich bei der Gelegenheit auch in das Goldene Buch der Stadt eintrug. ST
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175 Jahre Deutscher Bühnenverein Bundespräsident Steinmeier zu Gast im Staatstheater
Impressionen
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Endlich live Performing Arts Acadamy und digital: Zentral für das Festival ist der Fo- wir als Stream aufregende und indas flausen + BANDEN! Festival 03.-06. & 10.-13. Juni
Stürmische Zeiten brauchen ein mutiges Theater! Deshalb haben wir uns mit der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg, Freien Theatern und zahlreichen Akteur*innen zu einer künstlerisch-utopischen Gemeinschaft zusammengeschlossen und das flausen+ BANDEN! Festival entwickelt, welches 2017 zum ersten Mal am Oldenburgischen Staatstheater stattgefunden hat. Nach der Corona-Zwangsunterbrechung schlägt es nun die Brücke zum Oldenburger theater wrede + sowie zum Theaterhaus Hildesheim, die erfolgreiche Programme für die Förderung des künstlerischen Nachwuchses entwickelt haben. Gemeinsam wollen wir mit Ihnen, liebes Publikum, neue Theater-Erfahrungen machen – live und digital.
Markus&Markus
kus auf den künstlerischen Nachwuchs. Aus der Zusammenarbeit von BANDEN! des Staatstheaters, dem theater wrede + mit dem künstlerischen Förderprogramm flausen+ und dem Theaterhaus Hildesheim mit dem NachwuchsFörderprogramm deBühne ist ein eigener Programmteil des Festivals entstanden: Die „Performing Arts Academy“. Das “Academy”Programm findet online im eigens entwickelten digitalen Festivalzentrum statt. Den Zugang finden Sie über die Website www.flausenbanden.de. Dort präsentieren
Markus&Markus Theaterkollektiv
Zwischen den Säulen
Vielen Dank an:
REAL MARKUS&MARKUS PETER/CORA FROST RUMPEL PUMPEL THEATER DIGITAL COSTA COMPAGNIE DIE SOZIALE FIKTION LUISE MÄRZ SYNDIKAT GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN THE SHOWMASTERS THE VULVA KINGS TÜMAY KILINCEL PLUS Neue, ungewöhnliche Vermittlungs-Formate TICKETS www.flausenbanden.de
Performance 12. und 13. Juni
„Wir sind Markus&Markus. Wir sind Teil der sogenannten deutschdeutschen Mehrheitsgesellschaft. Theater ist für uns der Anlass, nicht nur auf einen Themenkomplex von außen draufzuschauen, sondern aus ihm hervor.“ Markus&Markus wissen nicht, was zu tun ist, aber sie wissen, warum. In einer Zeit voller Hass und Menschenfeindlichkeit erzählen sie von ihrer Reise in eine der abrahamitischen Religionen: den Islam. Eine Suche nach Verbindungen und Gemeinsamkeiten, die sie bis nach Mekka führen wird. Doch ist es Märchen oder Bericht? Zwei Jahre war das Kollektiv auf Recherchereise. Das Publikum sieht sie auf Tigern in die Ferne reiten und unerschrocken aufgewühlte Gewässer durchqueren, bis sie von den Schwingen eines stolzen Kranichs getragen in dem niedersächsischen Garten landen, in dem sie damit begonnen haben, die Regeln des Ramadan zu lernen.
Rumpel Pumpel Theater
novative Stücke junger Künstler:innen und laden Sie zu OnlineBegegnungs-Formaten vor oder nach den Aufführungen ein. Ob Talking oder Gaming, feministischer Tanz, Hörstücke, Konzerte, exklusive Telefongespräche mit Künstler:innen, bei denen Ihnen das Wasser im Munde zusammenlaufen wird oder eine filmische Weltreise - es ist sicher etwas für Sie dabei. Lassen Sie sich überraschen und genießen Sie wieder Festival-Atmosphäre!
„‚Zwischen den Säulen‘ ist ein Reisebericht von einer Schnitzeljagd mit unbekanntem Ziel, bei der wir den Hinweisen einer uns unbekannten Spielleitung folgen.“ Könnten Markus&Markus sogar selbst Muslim:innen werden? Ihr Gegenüber lacht und sagt: „Gott entscheidet, ob jemand ein Muslim wird oder nicht! Wir können das nicht selbst entscheiden.“ Konzept & Umsetzung: Lara-Joy Bues, Katarina Eckold, Markus Schäfer, Markus Schmans | Bühne & Kostüm: Maike Storf | Lichtdesign: Anahí Pérez Eine Produktion von Markus&Markus in Koproduktion mit Gessnerallee Zürich, LOT Braunschweig, Staatstheater Darmstadt, ROXY Birsfelden, Schwankhalle Bremen, Oldenburgisches Staatstheater, Münchner Kammerspiele, Sophiensaele Berlin, FFT Düsseldorf, Mousonturm Frankfurt, Theater Rampe Stuttgart, Lichthof Hamburg und Pavillon Hannover. Gefördert durch die Stiftung Niedersachsen, MWK Niedersachsen, Fonds Darstellende Künste e.V., Friedrich Weinhagen Stiftung und dem Kulturbüro der Stadt Hildesheim.
Rumpel Pumpel Theater
Loli Jackson auf der Suche nach dem Sinn von allem Das Rumpel Pumpel Theater ist Straßentheater. Ein umgebauter Marktwagen, Baujahr 1968, mit handbetriebener Drehbühne. Es ist eine mobile Intervention, die Außendienststelle eines Theaters, sein gefährlichstes Kultur-Kommando. 2018 entstand in Kooperation mit dem Schauspielhaus Bochum das erste Stück ‚Loli Jackson auf der Suche nach dem Sinn von Allem‘. Seitdem spielte das Rumpel Pumpel Theater bereits zwischen polnischem Supermarkt, Gyrosbude und Backtreff, in bayrischen Biergärten, vor Jobcentern und Schlosshotels, im Ruhrgebiet, in Oberbayern & im Harz. Das Rumpel Pumpel Theater kennt weder in puncto Genre noch Publikum Grenzen, denn sie
spielen für alle: Für In-, Aus-, Südund Neufundländer:innen, für Ossis und Wessis, für Nusser wie Piefkes, für Ministrant:innen und die Müllabfuhr. Das Stück ist kein Kinderstück, aber Kinder mögen es trotzdem. Knall! Puff! Peng! Loli Jackson, die actionaffine Affenagentin, sucht nicht weniger als den Sinn von Allem. Seien Sie auch dieses Jahr wieder dabei, wenn der zur Theaterbühne umfunktionierte Marktwagen unterm Apfelbaum aufklappt. „Denn dieses Theater lebt von Illusion und Allusion, von Geschwindigkeit und Witz, von Effekt und dem Schwung seiner Schauspieler.“ (SZ) www.rumpelpumpel.com
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De rode Blitz | Der rote Blitz Das feuerrote Spielmobil
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b Frühsommer 2021 bringt die August-Hinrichs-Bühne mit dem Oldtimer Opel Blitz plattdeutsches OpenAir-Theater in das Oldenburger Umland. Wenn in diesem Sommer ein ganz besonders schmuckes antikes Feuerwehrmobil vor einer Veranstaltungsstätte geparkt steht, dann deutet das nicht auf einen Notfall hin. Oder doch? Denn der aktuelle Notstand in der Kulturszene bedarf dringend der Rettung. In diesem Sinne ist auch der feuerrote Oldtimer der August-Hinrichs-Bühne im Einsatz. Die ‚Rettungskräfte‘ sorgen für gute Unterhaltung unter freiem Himmel und löschen statt Feuer den Durst des Publikums nach kultureller Begegnung. Petra Bohlen, die Vorsitzende der August-Hinrichs-Bühne, über die Idee der Mobilität: „Mit dem Theatermobil möchten wir unse-
rem Publikum im Oldenburger Umland das Theater ‚vor die Haustür‘ bringen. Gerade in den Zeiten von coronabedingt Theaterschließungen möchten wir den Menschen eine Freude bereiten.“ Ab Anfang Juni 2021 geht der niederdeutsche Erwachsenenclub Platt‘n’Studio 18+ mit dem Mobil auf Tour und zeigt das wohl berühmteste Hörspiel der Radiogeschichte ‚Unter dem Milchwald — Ünner den Melkwold‘ von Dylan Thomas als eine skurrile Collage aus szenischer Lesung und bewegten Bildern – zum ersten Mal in plattdeutscher Sprache. Mit Live-Musik und Stimmenklang erzählt die Theatergruppe vom Leben und Träumen eines Fischerdorfes. Dylan Thomas war Lyriker, Künstler und Kultfigur. Seine Texte gehören zum festen Be-
stand der modernen Poesie dieser Welt. Sie sind ein lautmalerisches Feuerwerk voller Witz und Sprachzauber. Der poetische Text von Dylan Thomas wird in dieser Inszenierung zum Traum im öffentlichen Raum: Ein Geflecht aus Tönen, Klängen, Atemluft und dem rustikalen Zauber des Oldenburger Platt liegt der kollektiven Performance zugrunde. ‚Ünner den Melkwold‘ ist eine Open-AirPerformance für zehn spielende und sprechende Darsteller:innen und den Klang ihrer Stimmen, mit denen sie sich unterhalten und bezirzen, sich verheddern und beschimpfen … Die Proben des Theaterclubs Platt’n’Studio 18+ starteten bereits im Herbst 2020 in der absurden Atmosphäre der CoronaEpoche. In Anbetracht der nicht weniger werdenden Hygiene-
Maßnahmen haben die Regisseurin Dorothee Hollender und der musikalische Leiter Alexander Goretzki die Flucht nach vorn angetreten und die ursprünglich geplante Indoor-Theateraufführung ins Freie verlegt. Für das zehnköpfige Ensemble aus spielfreudigen Amateur:innen und alt bekannten AHB-Spielern haben sie ein neues Konzept für eine Freiluft-Performance entwickelt. Entstanden ist eine experimentelle Spielform, in der sich die klangliche Dimension des Stückes zu einer atmosphärischen Rauminstallation verdichtet. Die live erzählenden Figuren und die aus Lautsprechern erklingenden niederdeutschen Dialoge (aufgenommen im Tonstudio) entführen in das magische Fluidum des traumhaften Städtchens Ollndörp. Die Mitwirkenden des Theaterclubs lassen die unzähligen
Protagonist:innen des Spektakels in vielgestaltiger Körper- und Bildsprache aufeinandertreffen — und all das Corona-kompatibel in sommerlicher Leichtigkeit. Regisseurin Dorothee Hollender: „Die Tour mit dem Spielmobil eröffnet ganz neue Wirkungsmöglichkeiten. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um mit dem Theatermobil ein Zeichen zu setzen für eine Lebendigkeit der Kultur und die Präsenz des niederdeutschen Schauspiels.“
VORSTELLUNGSTERMINE UND VERANSTALTUNGSORTE 05.06.2021 Martin-Luther-Kirche in Süddorf, Ev.-luth. Kirchengemeinde Edewecht 11.06./12.06./18.06./20.06./ 25.06.2021 Heinrich-Kunst-Haus in Metjendorf 19.07.2021 Schlossgarten/Küchengarten, Kultursommer Oldenburg 22.10.2021 Kleines Haus, Oldenburgisches Staatstheater Informationen, Uhrzeiten und Karten erhältlich beim jeweiligen Veranstaltungsort
UNTER DEM MILCHWALD ÜNNER DEN MELKWOLD Niederdeutsche Erstaufführung von Dylan Thomas Niederdeutsche Übersetzung von Hartmut Cyriacks & Peter Nissen Darsteller:innen Axel Coelho, Hajo Freitag, Alexander Goretzki, Wiebke Heeren, Helge Ihnen, Carmen JenssenDalibor, Karoline Khan, Gisela Schmidt, Regina Schneider, Franziska Zumloh Regie & Dramaturgie Dorothee Hollender Musikalische Leitung, Tonstudio-Aufnahmen & Live-Musik Alexander Goretzki Ausstattung & Kostüme Wiebke Heeren Ton- und Lichttechnik Gert Prahm Überall im Einsatz
Von Held:innen und Menschen
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Am 9. Mai dieses Jahres wäre Sophie Scholl hundert Jahre alt geworden. Bevor die Inszenierung zu ‚Name: Sophie Scholl‘ im Oberlandesgericht Oldenburg zu sehen sein wird, wurde sie filmisch aufgearbeitet.
s ist ein beeindruckendes Phänomen – das Held:innentum. Seit jeher ist es ein offenbar unverzichtbarer Teil der Menschheit: In der römischen und griechischen Mythologie, wo Heldinnen und Helden als Vorbilder für die Staatsführung und das individuelle Handeln dienten; im 19. und frühen 20. Jahrhundert, als vor allem Nationalund Kriegshelden zugunsten großer Ideologien kreiert und instrumentalisiert wurden; in der heutigen Zeit, in der oftmals Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft zu Leuchtfiguren emporgehoben werden. Entscheidend ist dabei, dass sich die Held:innen selten selber zu solchen ernennen, sondern von den Menschen dazu gemacht werden. Wir scheinen das zu brauchen, die Überhöhung einer Figur, die
zu Großem bestimmt und uns in ihren Fähigkeiten überlegen ist. Sei es, um uns in schweren Zeiten an etwas festhalten zu können, um uns inspirieren zu lassen oder uns vom aktiven politischen Handeln zu befreien. Eine dieser Ikonen, die unfreiwillig den Stempel der Heldin aufgedrückt bekommen hat, ist Sophie Scholl. Als Mitglied der ‚Weißen Rose‘ sorgte sie während der Nazizeit für die Verbreitung regimekritischer Flugblätter in verschiedenen Städten Deutschlands und Österreichs. 1943 wurde sie deswegen im Alter von 21 Jahren hingerichtet. Längst sind Schulen und Straßen nach ihr benannt, gibt es Taschen, T-Shirts und Tassen mit ihrem Konterfei. Die Vereinnahmung ihrer Person reicht von AfD-Wahlslogans bis zu Jana aus
Kassel, die im vergangenen Winter auf einer Querdenker-Demonstration davon sprach, sich wie Sophie Scholl zu fühlen. Dass es ihrer vermeintlichen Schwester im Geiste in der NS-Diktatur verwehrt blieb, ihre Meinung offen zu äußern, ist dabei nur eine von vielen Schieflagen dieses Vergleichs. Die Ikonisierung einer Person führt neben ihrer Überhöhung immer auch zu einer Vereinfachung. „Sophie Scholl ist zu einem Klischee für das Gute und Einfache geworden, eine Heilige ohne negative Züge“, sagt Robert Zoske, Autor der kürzlich über sie erschienenen Biographie ‚Es reut mich nichts‘. Und tatsächlich: Der Mensch hinter der Heldin ist immer nur von zweitrangigem Interesse. Die Autorin Rike Reiniger hat sich in ihrem Stück ‚Name: Sophie
Scholl‘ deswegen genau darum bemüht – die junge Frau neben ihrer Rolle im Widerstand auch in ihren Schwächen, ihren menschlichen und ganz und gar unpolitischen Interessen zu beleuchten. Sie stellt ihr die Figur einer heutigen Studentin zur Seite, die die Geschichte von Sophie Scholl erzählt. Darin findet ihre anfängliche Begeisterung für den Bund Deutscher Mädel genauso Raum wie das ausgelassene Tanzen auf einer Party oder die erste Liebe. Eigentlich sollte die Inszenierung von Julia Balzert noch in dieser Spielzeit im Oberlandesgericht Oldenburg zur Premiere kommen. Wie bei vielen anderen Projekten auch, haben die Umstände jedoch ein Umdenken erfordert. Das Oberlandesgericht und eine Probebühne des Staatstheaters wurden daher zum Filmset umfunkti-
oniert. Wichtig war dem Team dabei, nicht Eins zu Eins die Theaterinszenierung abzubilden, sondern den Stoff mit filmischen Mitteln aufzubereiten. Durch Perspektivwechsel und Schnitte kann man die Geschichte anders erzählen, auch wenn der Inhalt der gleiche bleibt. Ab Ende Juni wird das Ergebnis auf unserer Internetseite zu sehen sein. Vielleicht bringt es den Zuschauenden nicht nur die Heldin, sondern auch den Menschen Sophie Scholl ein Stückchen näher. Aufführungen im Oberlandesgericht sind für November dieses Jahres geplant. A-TS
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Spielzeitung JUNI 2021
Im theater hof/19 geht es weiter! bahnhofstr. 19 | 26122 oldenburg | T 0441. 955 56 01 www.theaterhof19.de
Liebes Publikum, viele Premieren müssen wir coronabedingt in den Spätsommer/ Herbst verschieben. Aber Ende Juni wollen wir unser Publikum outdoor mit dem kleinen, aber feinen Song & GeschichtenAbend „Land in Sicht” wieder begrüßen. Wir können es kaum erwarten! René Schack: Geschichten vom Sams Wer kennt es nicht das kleine, freche anarchische Wesen, das bei Herrn Taschenbier an einem Samstag einzieht und dessen Leben komplett auf den Kopf stellt. In diesem Theaterstück für Kinder ab 6 Jahre spielt René Schack einen Erzähler, Herr Taschenbier, Frau Rotkohl, einen Lehrer, 3 Mütter und einen Vater, ein kleines Mädchen, einen Polizisten, eine handvoll Tiere und natürlich
das Sams. Das traut sich was, pfeift auf Bevormundung, entlarvt Autoritäten, widersetzt sich den Anordnungen der Erwachsenenwelt, es ist rebellisch und verkörpert die Freude am Widerspruch. Mit seinem scheinbar grenzenlosen darstellerischen Repertoire und vielen Liedern gelingt René Schack in dieser Inszenierung bei aller Blödelei auch eine tiefe Ernsthaftigkeit. Garantiert nicht nur für Kinder! Reload — Eine Werkschau
Ein Stipendium-Projekt von der Bundeskulturstiftung
Das „freie ensemble theater hof/19” konnte sich Ende 2020 künstlerisch mit den Auswirkungen der Coronakrise auf die Theaterarbeit auseinandersetzen. Das Stipendium eröffnete uns Freiraum für ästhetische Phantasien, Form- und Gedankenexperimente und spekulative Fragestellun- gen an Gesellschaft, Kultur und unsere eigene künstlerische Zukunft. Heraus gekommen ist eine spannende Werkschau, die noch darauf wartet vor Publikum gezeigt zu werden.
Weiße Raben Gute Nachrichten in schweren Lockdown-Zeiten: Die Jury des Bundesfonds für Darstellende Künste hat sich mehrheitlich für eine Umsetzung unseres Theaterprojektes „Weiße Raben” ausgesprochen. Mit den Proben haben wir begonnen, müssen die Premiere aber coronabedingt in den Januar 2022 verschieben. Als „Weißer Rabe“ wird redensartlich ein außergewöhnlicher Mensch bezeichnet, der eine abweichende Meinung vertritt. In der Wissenschaft steht der Begriff für ein unbekanntes, einzigartiges Gebiet, bisher nicht beachtete Phänomene oder für höchst seltene und unwahrscheinliche Ereignisse. Sie haben meist extreme Auswirkungen, für die man oft erst im Nachhinein einleuchtende und verständliche Erklärungen findet. Mit Humor und Live-Musik werden wir eine Geschichte erzählen, die mit viel Tiefgang jeden von uns berühren wird. Mit dabei: Marc Becker (Text und Regie), Marie-Luise Gunst, Imme Beccard, Christian Klein, René Schack, Dieter Hinrichs, Frauke Allwardt.
Land in Sicht
Songs, Geschichten & Talk
18./19. & 25./26. Juni, 20 Uhr Wenn unser Publikum nicht ins Theater kommen kann, dann gehen wir doch nach draußen und bespielen den Vorhof unseres Theaters! Mit „Land in Sicht” werden wir Sie mitnehmen auf eine Reise und an verschiedenen Anlegestellen mit Live-Musik und Geschichten verweilen. Da werden Stationen wie „Ebbe & Flut”, „Klabautermann”, „Meuterei” oder „Leuchtfeuer” angesteuert und viel von Hoffnung, Aufbruch und Neuanfang erzählt und gesungen, denn wir wollen nach dieser pandemiebedingten Zeit der Stille gemeinsam mit Ihnen nach vorne schauen und zu neuen Ufern aufbrechen. Und wie ginge das besser als mit Humor, Musik, interessanten Geschichten und Gesprächen. Zu jedem dieser „Hof-Abende” sind anderer Talkgäste geladen, der/die mitten aus der Oldenburger Stadtgesellschaft kommen und trotz Corona ihre Ideen und Visionen weiter vorantreiben und einen Beitrag dazu leisten, dass Oldenburg diese Krise übersteht und sich bestenfalls sogar neu aufstellt. Lernen Sie in einem ca. 20 minütigen Talk-Interview Sven Müller (Hidden Art Projekt), Jannik Kirchner (Einfach Kultur), Fridays for Futur (N.N.) und Core (N.N.) kennen. Bei Windlichtern, Wein und gutem Gespräch klingt der Abend
locker aus. Drücken Sie die Daumen, dass das Wetter mitspielt — wir freuen uns riesig auf Sie!
Land in Sicht Songs, Geschichten & Talk mit Marie-Luise Gunst, Christian Klein, Dieter Hinrichs und Special Guests
18. & 19. Juni, 20 Uhr 25. & 26. Juni, 20 Uhr
Stellenangebot Techniker*in gesucht: Wir suchen einen/e leitende/n Techniker:in für unser Theater. Wir wünschen uns von dir Kenntnisse und Interesse an Licht, Ton und Bühne und können eine interessante, vielseitige Tätigkeit in einem netten Team bieten. Auch Quereinsteiger:innen sind für uns denkbar, denn wir sind der Meinung: „Mann/ Frau kann alles lernen”. Zunächst auf Honorarbasis mit der Option auf eine Festeinstellung. Bitte melden unter Tel. 0441-9555601 oder theater@hof-19.de.
Auf, auf zu neuen (alten) Ufern! BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 MO–FR: 10–19 UHR | WWW.KULTURETAGE.DE
Kulturerb_innen — Der Podcast der Kulturetage Viele etablierte Kulturschaffende in Oldenburg sind seit über 30 Jahren mit ihren Institutionen oder Projekten in der Stadt aktiv. Doch man muss kein Mathegenie sein, um sich auszurechnen, dass bald ein Generationswechsel ins Haus steht. Die jungen Kreativen stehen bereit, das Erbe anzutreten. Doch wer sind sie? Welche Rolle wollen sie in der Stadtkultur Oldenburgs einnehmen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigen sich die Kulturerb_innen in ihrem Podcast. Es gibt viele junge Kreative und Initiativen junger Kulturschaffender, die Oldenburg mit ihren Aktionen und Projekten bereichern. Auch die Kulturetage hat mal klein angefangen: Als ein Zusammenschluss junger Theatermacher:innen, die einen Freiraum für ihre Form von Theater suchten und diesen 1986 in der Bahnhofstraße 11 fanden. Die Forderungen der Gründer:innen damals waren: „Kunst statt Kommerz“, „Freiraum“, „kein elitärer Kunstbetrieb“ und wurden das Leitbild der Kulturetage. Diese Forderungen sind für junge Kreative heute immer noch aktuell. Deswegen wollen wir in unserem Podcast „Kulturerb_innen“ mit Gästen von The Hidden Art Project, Die Loge, Einfach Kultur, und vielen mehr ins Gespräch kommen. Wir wollen wissen,
was sie bewegt, wie sie arbeiten und was Gemeinsamkeiten sind, die sie mit der Kulturetage verbinden. „Der Podcast soll einen kulturellen Veränderungsprozess in Gang setzen, hin zum Experimentellen und Unkonventionellen, hin zu den Herzensprojekten der jungen Szene“ sagen Luisa und Rike, die neben Moderator Claudius und Produzent Hasi als Podcast-Hosts für ordentlich Gesprächsstoff sorgen. Gemeinsam mit ihnen wollen wir verstehen: Junge Kultur – Was heißt das überhaupt? Wir freuen uns riesig auf diesen Blick über den Tellerrand, auf den Austausch und all die neuen spannenden Projekte, über die wir im Podcast hoffentlich ganz viel erfahren werden. Der Podcast ist auf Spotify und Soundcloud abrufbar. Die Folgen erscheinen an jedem letzten Montag im Monat. Zusätzlich versorgen euch die Kulturerb_innen auf Instagram mit aktuellen Informationen und Einblicken hinter die Kulissen. VOLLES PROGRAMM — ZURÜCK ZUM GLÜCK, das ist der Titel unseres neuen Veranstaltungsformates, das euch hoffentlich bald erwartet. Zusammen mit vielen Künstler:innen und Kulturschaffenden aus Oldenburg könnt ihr euch auf ein Füllhorn an Veranstaltungen freuen: Es gibt Konzerte, Standup Comedy, Lesungen, Poetry Slam, Podiumsdiskussionen und vieles mehr. Eigentlich war der
Start der Veranstaltungsreihe für Ende April geplant, aber ihr wisst ja, Corona. Wir starten ab dem 02. Juni mit jeder Menge Programm und wir würden uns alle freuen, wenn ihr auch dabei seid. Getreu dem Motto: Bleibt uns treu, wir bleiben(s) auch. Kleiner Appetizer gefällig? Bitte gerne: Markus Barth „Haha ... Moment, was?“ Ein halbes Jahr war Markus Barth auf Reisen und seit er zurück ist, besteht sein Leben fast ausschließlich aus „Haha ... Moment,
was?“-Situationen. „Haha ... Moment, was?“ – das ist diese Millisekunde zwischen spontanem Lachen und „Oh verdammt, die meinen das ernst!“. Zwischen „Du verarschst mich doch!“ und „Hui, du machst das aber hartnäckig!“ Kurz: Die Momente, in denen dir schlagartig klar wird, dass die globale Kaffeetafel bisweilen gehörig einen an der Waffel hat. Und diese Momente sind überall: Im Biomarkt und im Weißen Haus, auf Kölner Radwegen und ungarischen Campingplätzen, in Veronika Ferres’ Tweets und Xavier Naidoo-Inter-
views. Ehrlich, schlau und vor allem brüllend komisch – so zeigt Markus Barth in seinem neuen Standup Programm den einzig sinnvollen Umgang mit akutem Weltenwahnsinn auf: Lachen, wundern, wieder lachen. Denn niemand verzweifelt so sympathisch an der Welt, wie Markus Barth. OffLimits RockFolk aus Oldenburg Passend zum Look wird Alt und Neu zum musikalischen Hybrid „RockFolk“ verknüpft. Off Limits oszilliert aus den Wurzeln des Folk und der Energie des Rock ein dynamisches Tesla-Spannungsfeld von damals bis übermorgen. Ob Clubs oder Festivals; Off Limits versteht es, das Publikum zu begeistern. Fabelhafte Geige, der Ur-Ton des Didgeridoo und archaische Schalmei-Klänge kondensieren mit der groovenden Rock-Sektion zu dampfendem Tanzdruck.
Alle Veranstaltungen, Tickets und Infos zu ‚Volles Programm – Zurück zum Glück‘ findet ihr unter www.kulturetage.de und auf unseren Social Media Kanälen. Die Veranstaltungen finden unter strenger Einhaltung aller Hygienemaßnahmen zum Schutz unserer Gäste, Künstler:innen und Mitarbeiter:innen statt.
Spielzeitung JUNI 2021
Klävemannstr. 16 | 26122 oldenburg | T 0441.957 20 22 www.theaterwrede.de
+ Liebes Publikum, wir stellen euch einen Teil unseres Programms bis zur Sommerpause vor. #Hoffnung! flausen+BANDEN!Festival im Juni 2021 Wir freuen uns auf das flausen+BANDEN! Festival 2021! Zusammen mit dem Festivalgründer, dem Oldenburgischen Staatstheater, und dem Theaterhaus Hildesheim veranstalten wir das Festival in diesem Jahr real und digital. Vom 3.-6. und 10.13. Juni 2021 zeigen wir euch bewegende und preisgekrönte Performances. Gemeinsam mit euch wollen wir neues Theater erleben und über Gesellschaft und Kultur nachdenken. Euch erwarten u.a.
Live-Performances von Cora Frost/Peter Frost +Size 45/41, bei der zementierte Geschlechterrollen umgedeutet werden oder Markus&Markus, die von ihrer Reise in den Islam erzählen. Syndikat Gefährliche Liebschaften haben aus ihrem interaktiven Bühnenprogramm ein neues Telefonformat entwickelt. Zusammen mit euch wollen sie brennende Themen in die Zange nehmen und rufen euch persön-
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Unser Programm — bis zur Sommerpause lich an. Dazu kommen feministischer Tanz, Hörspiele, ein Konzert, eine Game-Show und eine filmische Weltreise. Mit der Performing Arts Academy setzen wir den Fokus auf den künstlerischen Nachwuchs, bündeln unsere Modelle und geben professionellen Künstler:innen von Morgen und Übermorgen eine Stimme und Sichtbarkeit! Seit wir flausen+ als Programm für künstlerische Forschung vor 11 Jahren gegründet haben, ist eines unserer zentralen Ziele, engagierten jungen professionellen Künstler:innen eine Stimme und Sichtbarkeit zu geben. Was bewegt sie, was kritisieren sie? Mit dem flausen+BANDEN! Festival erleben wir aufregendes performatives Theater und schaffen einen Raum, um zu erfahren, welche Impulse das Theater der Zukunft für die Gesellschaft von morgen geben kann. Kurz gesagt: Klickt euch ein und/oder kommt vorbei. Das genaue Programm findet ihr unter www.flausenbanden.de
Online-Abschlussveranstaltung der #TakeCareResidenzen 350 Künstler:innen haben wir mit unserem Theaternetzwerk flausen+ zusammen mit dem Fonds Darstellende Künste vor Kurzem unterstützt. Im Rahmen des Förderprogramms #TakeCareResidenzen haben sie künstlerische Recherchearbeiten durchgeführt und erhielten jeweils 5.000 Euro. Am 17.6. um 18 Uhr blicken wir zusammen mit unserem Theaternetzwerk flausen+ in der kostenlosen Online-Veranstaltung zurück auf das erfolgreiche und absolut notwendige Programm, stellen euch Akteur:innen vor und zeigen künstlerische Beiträge. Neben dem theater wrede + in Oldenburg, werden das Societaetstheater Dresden und das Meta Theater Moosach als Residenzhäuser live dabei sein. Zudem freuen wir uns, Holger Bergmann vom Fonds Darstellende Künste begrüßen zu dürfen. Mehr dazu findet ihr auf https://flausen.plus/ Seit 10 Jahren vergeben wir im Rahmen unseres Theaternetzwerks und künstlerischen Förderprogramms flausen+ jährlich mehrere Stipendien an Künstler:innen. Bei bundesweiten Spielstättenpartner:innen können sie, ohne den üblichen Produktionsdruck, für einen Monat szenisch forschen. Dabei binden
sie das Publikum im Rahmen der makingOFFs in die Forschung ein und regen zur Diskussion an. Wir laden euch zu den makingOFFs ins theater wrede + (ggf. digital) ein: laterna magica 23.07. | 19 Uhr | Eintritt frei live (ggf. online) Die früheste Form eines Diaprojektors und später beliebtes Kinderspielzeug kann zauberhafte Erlebnisräume schaffen. Die Künstler:innen wollen in das Theater mit Kindern als ein Forschungsfeld für Sinnliches eintauchen, in dem sie das Mittel der Projektion in all seinen Funktionen und Grenzen austesten. mono.log 23.08. | 19 Uhr | Eintritt frei live (ggf. online) Wie verändern Sprachnachrichten unsere Kommunikation? Löst das Monologische das Dialogische ab? Sind Sprachnachrichten, Tiktokstories und Vlogs reine Selbstvergewisserung oder dynamischer Diskursmotor? ROKOKOKOMPLEX will herausfinden, wie das Aufzeichnen, das Wiederholen und Korrigieren Inhalte und Kommunikation verändert, sowohl im gegenwärtigen Alltag als auch im theatralen Raum. +
Vorschau auf den Herbst: Die Präsidentinnen von Werner Schwab (Premiere am 24.09.2021) theater wrede + und ko.produkt bringen das bitterböse Stück „Die Präsidentinnen“ von dem bekannten Dramatiker Werner Schwab auf die Bühne: 3 Freundinnen stöhnen ihren Weltschmerz hinaus und verteilen gratis Lebenstipps. Erna zum Beispiel hofft auf so sehr auf Enkelkinder, doch ihr Sohn Herrmann will lieber seinen Samenleiter durchschneiden lassen, als seine Gene fortzupflanzen. Grete liebt nur noch ihren Dackel Lydie, während ihre Tochter Hannelore, die alte Schachtel, sich von ihr nach Australien abgewendet hat. Im Kampf ums eigene Überleben stechen sie sich gegenseitig aus und driften von ihrer Realität immer weiter ab, bis es zum Showdown kommt. Was ist hier bloß passiert? Gefördert von: Oldenburgische Landschaft, Stadt Oldenburg, VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken und Raiffeisenbank Oldenburg eG. +
„Was wär ich ohne dich, Freund Publikum?“ Kleine Straße 8 | 26122 Oldenburg | T 0441.164 64 www.theater-laboratorium.org
Liebes Publikum, es tut sich was... die Infektionszahlen gehen Schritt für Schritt runter und wir haben berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass wir bald mit ersten Vorstellungen loslegen und Sie, liebes Publikum, endlich wieder begrüßen dürfen! Wir beobachten das Geschehen und
wenn es stabil bleibt und sich vielleicht sogar noch weiter entspannt, werden wir Sie sofort darüber informieren, was wir Ihnen anbieten können. Unseren regulären Spielbetrieb hoffen wir dann nach der Sommerpause Anfang September wieder aufnehmen zu können. Oh, das wird ein Fest! Über kurzfristig anberaumte Vor-
stellungen des „Theater Laboratorium“ vor der Sommerpause, wie zum Beispiel im Park der Gärten in Bad Zwischenahn oder auch andere Open-Air-Formate, wie die letztjährig bei uns im Theaterinnenhof stattgefundenen Lesungen „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ oder kleine, feine Konzerte, halten wir Sie über unsere Homepage www.
theater-laboratorium.org und die Presse auf dem neuesten Stand. Wir hoffen sehr, dass sich die Situation zu unser aller Freude entwickelt und dass wir uns alle so schnell wie möglich wieder begegnen dürfen. Wie schon Goethe sprach und wusste: Was wär ich Ohne dich Freund Publikum?
All mein Empfinden Selbstgespräch, All meine Freude stumm. Wir grüßen Sie herzlich und freuen uns auf ein Wiedersehen! Bleiben Sie gesund und voller Zuversicht. Barbara Schmitz-Lenders & Pavel Möller-Lück
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E I M ME R T S S D AU A DT ST
Thorsten Lange schreibt für das Kulturbüro der Stadt Oldenburg. Als Gastautor wirft er an dieser Stelle regelmäßig einen Blick auf Ereignisse und Entwicklungen in der Szene.
Zurück zum Leben, wie wir es kannten das, was – vielleicht! – geht; nicht auf das, was – schon wieder! – nicht geklappt hat. So eine Denke brauchte zuletzt enorm viel Kraft und Kondition. Zwei Ressourcen, die im Laufe der Zeit bei uns allen immer knapper geworden waren. Aber unsere Kulturszene kennt die Antwort auf meine Frage. Sie hat es geschafft, mutig, konstruktiv und positiv zu bleiben. Und nebenbei auch noch: kreativ. In meiner Dezember-Kolumne, die mangels Spiel-Zeitung nie erschienen ist, hatte ich diese Haltung schon abgefeiert. „Ohne euch ist’s still“ lautete damals der Titel – in Anlehnung an die Kampagne der Kulturgesichter. Der kollektive Stillstand des Kulturbetriebs war tatsächlich die lauteste Stille, die ich je gehört habe. Ein dröhnendes Schweigen. Doch: Trotz des ständigen Auf und Ab (mit mehr Ab als Auf ) hat die Kultur ihren Spirit immer bewahrt: Diskutieren, was bewegt. Probieren, was geht. Mitnehmen, was kommt. Und dann von vorn. Ein Leben im Hamsterrad der Pandemie. An alle, die das mitgemacht haben und die immer noch mittendrin sind: tausend Dank! Ihr seid die besten! Und eines habt ihr jetzt endlich (sic!) verdient: echte Hoffnung! Nach all den frustrierenden Monaten zeichnet sich jetzt erstmals eine längerfristige Perspektive ab. Seit dem 10. Mai ist Kultur in Niedersachsen offiziell wieder möglich. Zwar nur draußen und unter Auflagen. Aber ganz ehrlich: Es fühlt sich erstmals wie ein Schritt vor-
wärts an, und zwar ohne dass man wieder zwei zurückgeht. An Ideen mangelt es nicht. Denn wie gesagt haben viele Kulturakteure in den letzten Monaten an neuen Konzepten und Projekten, Programmen und Formaten gearbeitet. Die Stadt unterstützt diese Initiativen auf vielen Ebenen – vor allem finanziell, aber auch organisatorisch. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich weit aus dem Fenster lehne, wenn ich vorhersage: Der Sommer in Oldenburg wird knallbunt. Klar wird es weiterhin Bedingungen, Einschränkungen und Kleingedrucktes geben. Aber trotzdem: Dieses spezielle Gefühl, bei etwas Großartigem dabei zu sein – das wird zurückkehren. Schritt für Schritt wird unser Alltag wieder sozialer, kommunikativer, emotionaler. Schritt für Schritt werden wir wieder sein, wie wir waren, bevor wir wurden, wie wir derzeit sind. Und die Kultur wird dabei eine große Rolle spielen. Als Ort der Begegnung. Als Quelle der Inspiration. Übrigens hatte ich am Ende der erwähnten unveröffentlichten Kolumne eines versprochen: dass die nächste optimistischer werden würde. Und siehe da: Sie ist es. Nicht aus Prinzip, sondern aus aktuellem Anlass. Besser geht’s doch gar nicht! Also: Der Sommer naht. Und mit ihm das Leben, wie wir es kannten. Dieses Mal bin ich sicher: Unser großer Moment wird kommen – und aus Sehnsucht wird Befreiung. Endlich!
Ilna Ewers-Wunderwald, O.T. (Wassermann), um 1910, Tusche.
Was für ein Wort: endlich! Einfach, aber kraftvoll. Irgendwo zwischen Sehnsucht und Befreiung. Wie oft wollten wir es in den letzten Monaten schon laut hinausschreien? Und wie oft blieb es uns letztlich doch im Halse stecken? Weil wieder was passiert war: Hochinzidenz, Virusvarianz, Bundländerkonferenz – irgendwas war immer. Ich habe mich oft gefragt: Wie schafft man es, trotzdem den Mut nicht zu verlieren? Wie bleibt man konstruktiv, wie denkt man weiterhin positiv? Mit Blick auf
Der „Endlich!“-Moment
Expedition Jugendstil
ILNA EWERSWUNDERWALD 21. Mai bis 29. August 2021 Horst-Janssen-Museum
e rn Si d e g ö Z sin t, es nige h c i n e ch w i! o n r nu l e f re Stüh
Rücken Sie ins Scheinwerferlicht ...
... werden Sie Stuhlpat:in! Alle Infos auf www.staatstheater.de/stuhlpatenschaft
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Licht des Südens – Künstler sehen Italien Mit einer Sonderausstellung widmet sich das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg der „Italiensehnsucht“ deutscher Künstler „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn?“, dichtete Johann Wolfgang von Goethe 1783 und schuf so den Ausdruck für eine Sehnsucht, die für viele Künstlergenerationen seit der Renaissance zum Leitbild wurde. Sie suchten
mälden aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts über zahllose Landschaftsskizzen, Genreszenen und Antikenstudien von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein bis zu den faszinierenden Darstellungen der römischen
und Giorgio Sommer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den steigenden Bilderhunger nach Ansichten aus Italien stillen. Im 20. Jahrhundert übersetzten Künstlerinnen und Künstler die Italien-Eindrücke in ihre moderne Bildsprache: Jan Oeltjen malte auf Ischia und in der Toskana, Alexander Kanoldt setzte die Tradition der Künstleraufenthalte in der römischen Campagna fort, und Alfred Mahlau versenkte sich in die Landschaft um Assisi. Auch das malerische Fischerdorf Positano, die „Perle der Amalfiküste“, zog viele deutsche Künstlerinnen und Künstler an. Durch seine spektakuläre Architektur entAdolf Niesmann, Caffè Flavio Gioia in Positano, 1930, Aquarell, lang der Steilküste Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg mutierte es schließim Süden nicht nur nach der Campagna der Oldenburger Hof- lich zu einerdeutschsprachigen Leichtigkeit des Lebens, sondern maler Ludwig Philipp Strack und Künstlerkolonie. Hier traf man nach Licht, Inspiration und Ernst Wilhelm Dietrich Willers. sich auf der Suche nach neuen künstlerischen Vorbildern. „Licht Einzelne Leihgaben ergänzen den Ideen und Impulsen in den kleides Südens“ versammelt erstmals reichen Oldenburger Samm- nen Cafés und schmalen Gassen – ab dem 17. Juli 2021 Italiendar- lungsbestand. so auch der Oldenburger Maler stellungen aus allen Sammlungs- Mit der Fotografie konnten die und Kunsterzieher Adolf Niesbereichen des Landesmuseums: Aufnahmen der florierenden Ate- mann, der seit 1924 jährlich nach von italienischen Landschaftsge- liers Alinari, Brogi, Carlo Naya Italien und vornehmlich in den
Künstlerort Positano reiste. Die Begegnungen mit den Menschen und der mediterranen Landschaft Italiens beeinflusste sein Werk nachhaltig. So ist es nicht verwunderlich, dass er die Leichtigkeit seines Sehnsuchtsortes in verschiedenen Aquarellen festhielt. Die Oldenburger Hofmaler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und Ludwig Philipp Strack hielten sich zeitgleich mehrere Jahre in Italien auf. Sie studierten die Menschen und ihre Bräuche, die Landschaft mit dem besonderen Licht, antike wie zeitgenössische Kunstwerke – und vieles mehr. Diese Eindrücke brachten sie zusammen mit unzähligen Skizzen zurück nach Deutschland. Hier entstanden vielfältige Kunstwerke, die Inspirationen aus Italien aufgriffen. Tischbein faszinierten die in der verschütteten antiken Stadt Pompeji wiederentdeckten Motive und so fanden diese Jahrzehnte später Eingang in den bekannten „Idyl-
len-Zyklus“. Strack wiederum schuf beeindruckende italienische Landschaften für die Ausstattung des Oldenburger Schlosses, die dort heute noch zu sehen sind. Die Schau „Licht des Südens – Künstler sehen Italien“ nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise durch das Sehnsuchtsland Italien und lässt sie die italienische Sonne spüren.
Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg Schloss | Augusteum | Prinzenpalais
Schlossplatz 1 26122 Oldenburg Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr www.landesmuseum-ol.de
Carlo Naya, Venezia. Panorama e gondola, 2. Hälfte 19. Jh., Fotografie, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
Auch online!
DIE GEHEIMNISVOLLE BILDERWELT DER STEINZEIT NOCH BIS ZUM 19. SEPTEMBER 2021 Damm 38-46 | 26135 Oldenburg www.naturundmensch.de
instagram: natur_und_mensch facebook: naturundmensch
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Spielzeitung JUNI 2021
A KT U ELLE SPI E LTERM INE GROSSES HAUS — FR
— SA
WEITERE SPIELORTE
20 — 22 UHR | PREMIERE
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KLEINES HAUS
20.30 — 22.30 UHR | Theaterinsel
TEEMLICH BESTE FRÜNNEN/ ZIEMLICH BESTE FREUNDE
KUNST UND KULINARIK Lassen Sie sich überraschen!
Niederdeutsches Schauspiel Komödie nach dem gleichnamigen Film von Éric Toledano und Olivier Nakache 19.30 — 21.45 UHR | PREMIERE
DIE WIEDERVEREINIGUNG DER BEIDEN KOREAS Schauspiel von Joël Pommerat
18.30 — 20.30 UHR
16 — 18 UHR | Theaterinsel
Niederdeutsches Schauspiel Komödie nach dem gleichnamigen Film von Éric Toledano und Olivier Nakache
19 — 21 UHR | Theaterinsel
KUNST UND KULINARIK
TEEMLICH BESTE FRÜNNEN/ ZIEMLICH BESTE FREUNDE
KUNST UND KULINARIK 21 UHR | Martin-Luther-Gemeinde Edewecht, Süddorf
ÜNNER DEN MELKWOLD UNTER DEM MILCHWALD
Platt‘n‘Studio 18+ Szenische Lesung und Klangcollage — SO
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19 UHR | PREMIERE
ADRIANA LECOUVREUR Oper von Francesco Cilea
16 — 18 UHR | Theaterinsel
20 UHR | GASTSPIEL
CORA FROST: ‚LOVE ME- HOW WOLVES CAN CHANGE RIVERS!‘
flausen+ BANDEN! Festival
— DI
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— DO
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— FR
19 — 21 UHR | Theaterinsel
KUNST UND KULINARIK
20.30 — 21.30 UHR
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KUNST UND KULINARIK
DIE LETZTEN FÜNF JAHRE Musical von Jason Robert Brown 20 — 21.30 UHR | PREMIERE
DIE LABORANTIN von Ella Road 19.30 UHR
ADRIANA LECOUVREUR Oper von Francesco Cilea
20.30 — 22 UHR
DIE LABORANTIN von Ella Road
20 — 21 UHR | PREMIERE | ab 6 Jahren
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ORPHEUS UND DIE ZAUBERHARFE Ein Opern-Pasticcio (nicht nur) für Kinder
16 UHR | GASTSPIEL | Theaterinsel
RUMPEL PUMPEL THEATER: ‚LOLI JACKSON AUF DER SUCHE NACH DEM SINN VON ALLEM‘ flausen+ BANDEN! Festival
19 UHR | GASTSPIEL | Theaterinsel
CHRISTIAN FREIMUTH flausen+ BANDEN! Festival
21 UHR | Heinrich-Kunst-Haus
ÜNNER DEN MELKWOLD UNTER DEM MILCHWALD
Platt‘n‘Studio 18+ Szenische Lesung und Klangcollage — SA
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19 — 20.15 UHR | PREMIERE
ALICE IM WUNDERLAND Choreografische Uraufführung Ein Ballett von Antoine Jully
20 UHR | GASTSPIEL
MARKUS&MARKUS: ‚ZWISCHEN DEN SÄULEN‘ flausen+ BANDEN! Festival
16 — 16.55 UHR | PREMIERE | Spielraum | ab 7 Jahren
MONSTERMONSTER!
Uraufführung von Franziska Werner 18 UHR | GASTSPIEL | Theaterinsel
RUMPEL PUMPEL THEATER: ‚LOLI JACKSON AUF DER SUCHE NACH DEM SINN VON ALLEM‘ flausen+ BANDEN! Festival
21 UHR | Heinrich-Kunst-Haus
ÜNNER DEN MELKWOLD UNTER DEM MILCHWALD
Platt‘n‘Studio 18+ Szenische Lesung und Klangcollage — SO
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18 UHR
ADRIANA LECOUVREUR Oper von Francesco Cilea
20 UHR | GASTSPIEL
MARKUS&MARKUS: ‚ZWISCHEN DEN SÄULEN‘ flausen+ BANDEN! Festival
11 — 11.55 UHR | PREMIERE | Spielraum | ab 7 Jahren
MONSTERMONSTER!
Uraufführung von Franziska Werner 16 UHR | GASTSPIEL | Theaterinsel
RUMPEL PUMPEL THEATER: ‚LOLI JACKSON AUF DER SUCHE NACH DEM SINN VON ALLEM‘ flausen+ BANDEN! Festival
Weitere Termine werden kurzfristig auf www.staatstheater.de bekannt gegeben.
Impressum Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ Oldenburgisches Staatstheater Generalintendant: Christian Firmbach Redaktion: Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit Verantwortlich: Caroline Schramm und Stephanie Twiehaus Autor*innen: Telse Hahmann, Dorothee Hollender, Annabelle Köhler, Hanna Puka, Anna-Teresa Schmidt, Stephanie Twiehaus, Matthias Grön, Jonas Hennicke, Oliver Kersken, Marc-Oliver Krampe Fotos: Stephan Walzl (freie Theaterseiten und Anzeigen ausgenommen); Produktionsfotos ‚Die Laborantin‘ und ‚Monstermonster!‘: Mario Dirks Corporate Design und Konzeption: Büro 7 visuelle Kommunikation GmbH, Bremen Layout/Satz: Anneke Hoffmann Stand der Drucklegung: 02.06.2021 Änderungen vorbehalten.
www.staatstheater.de — facebook.de/oldenburgisches.staatstheater — instagram.com/oldenburgischesstaatstheater Theaterkasse Tel 0441. 2225-111 Öffnungszeiten: DI–FR 10–18 Uhr, SA 10–14 Uhr, montags nur Vorstellungskasse Eine Einrichtung des Landes Niedersachsen
Das Oldenburgische Staatstheater wird gefördert von der Stadt Oldenburg
Kulturpartner