Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ
Spielzeitung MÄRZ 2022
Liebes Publikum!
S
chon seit langem quälen sich die Redaktionsteams vieler Veröffentlichungsorgane mit der Frage: Wie gendern wir? – Mit Gendersternchen? (Hatten wir eine Zeitlang.) Mit der Aneinanderreihung weiblicher und männlicher Formen in paritätisch wechselnder Reihenfolge? Mit Doppelpunkt? (Diese Variante präferieren wir derzeit in unseren offiziellen Verlautbarungen, weil sie die einzige ist, die von Vorleseprogrammen für Blinde und Sehbehinderte erkannt wird.) Unterstrich? Binnen-I? Verwenden wir Partizi-
pien, die oft fälschlicherweise eine Aktivität vorgeben? Zuschauer sind schließlich nicht zwangsläufig Zuschauende … Nutzen wir mal nur die männliche, mal nur die weibliche Form, was allerdings grundsätzlich für Missverständnisse sorgt? Oder vertrauen wir einfach darauf, dass das generische Maskulinum sprachhistorisch richtig eingeordnet wird? Wir wären redaktionell zumindest in bester Gesellschaft. In manch einem „Letter to the editor“ (ja, manchmal kann man sich auch einfach in andere Sprachen
flüchten) wurden wir sogar schon darum gebeten, einfach alles beim Alten zu belassen. Mit Verlaub: Diese Lösung ist als einzige wirklich indiskutabel. Dem aufmerksamen Lesy wird nicht entgangen sein, dass wir auch gendersprachlich seit einiger Zeit (und im übrigen wie die ZEIT) auf Diversität setzen. Allerdings eher als Folge eines natürlichen Prozesses, denn vorsätzlich: In jedem Beitrag wird die Genderfrage von den Schreibenden (hier stimmt’s!) nach bestem Gewissen indivi-
duell gelöst, das heißt immer in dem Bewusstsein, eine hohe gesellschaftliche Verantwortung zu tragen. In der internen Korrespondenz jedoch, so müssen wir lustvoll gestehen, sind einige von uns begeisterte Anhängys des „Entgenderns nach Phettberg“, das ein Braunschweiger Linguist unlängst sogar für hoffähig befand: Sofern die tatsächliche Geschlechtszuordnung nicht über allem Zweifel erhaben ist, einfach immer an den Wortstamm ein y hängen, Artikel nur noch im Neutrum verwenden, im Plural
PREMIEREN IM MÄRZ
ZUM LETZTEN MAL
EINMALIG
OPER 19.03. | Großes Haus BLUTIGE OSTERN: CAVALLERIA RUSTICANA/ PAGLIACCI
SCHAUSPIEL 18.03. | Exerzierhalle KÄTHCHEN. RITTERIN VON HEILBRONN
LIEDERABEND 16.03. | Großes Haus DIE SCHÖNE MAGELONE
NIEDERDEUTSCHES SCHAUSPIEL 20.03. | Kleines Haus SOUL KITCHEN
Ein literarisch-musikalischer Abend mit KS Paul Brady, Franziska Werner und Felix Pätzold
noch ein s dazu – und fertig ist die totale Gleichberechtigung. Etwa so, wie ein „Baby“ zunächst keinerlei Rückschlüsse darauf zulässt, ob es sich später als Junge, Mädchen oder divers fühlen wird. Diese Methode entlockt selbst Genderdogmatikys hin und wieder ein Schmunzeln – und mit Humor geht bekanntlich alles leichter … Ihr Redaktionsteam des Oldenburgischen Staatstheaters
Die Winterruhe ist beendet: Ab sofort sind wieder alle Plätze im Verkauf. Zugreifen!
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