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TECHNICAL BALLROOM

mento, das seit Wochen in den angelsächsischen Pop-Charts hochklettert und dort mittlerweile sogar Mick Jagger und Paul McCartney überrundet hat, heißt ‚Symfonia piesni zalosnych‘ und stammt von Henryk Mikolaj Górecki. Wie bitte, von wem? Das fragt sich jetzt die internationale Musikbranche. Dass die todernste E-Musik eines lebenden Neutöners aus Polen in Großbritannien zum Schlager der Saison wird, ist – wie das Oeuvre selbst – ein tolles Stück und ohne Vorbild.“

Der plötzliche Erfolg des Werkes erstaunte Kritiker:innen und Expert:innen. Warum landet ausgerechnet dieses klassische Werk in den Charts – und nicht etwa eine neue Einspielung von einer Mahler-Sinfonie oder Filmmusik von John Williams? Górecki schien mit seiner Sinfonie eine bestimmte Stimmung der Zeit getroffen zu haben. Der Komponist selbst, der genauso überrascht vom plötzlichen Erfolg seiner Komposition war wie die Presse, hatte eine Vermutung: „Vielleicht finden die Menschen etwas in diesem Stück Musik … Irgendwie habe ich den richtigen Ton getroffen, etwas, das ihnen fehlte. Etwas, das sie irgendwo verloren haben. Ich habe das Gefühl, dass ich instinktiv wusste, was sie brauchen.“

Die ‚Sinfonie der Klagelieder‘ ist ein Musikstück mit einem ganz persönlichen Inhalt Góreckis und zugleich aber auch einer universellen Thematik. Als er zwei Jahre alt war, verlor er seine Mutter. Seine Kindheit war von ihrem Fehlen stark geprägt – und so widmete er ihr einige seiner Werke. Zwei der drei vertonten Texte in der ‚Sinfonie der Klagelieder‘ greifen diese Thematik auf: Im ersten Satz in Form des „Heiligen Kreuz Lamentos“, einem Text aus dem 15. Jahrhundert, in dem Maria von Nazareth unter dem Kreuz um ihren Sohn trauert; im dritten Satz in

Form eines schlesischen Volkslieds, in dem eine Mutter ihren verstorbenen Sohn beweint. Im zweiten Satz verwendet Górecki einen Text, den die junge Helena Błażusiakówna während ihrer Gefangenschaft an der Wand des Gestapo-Gefängnisses in Zakopane hinterlassen hat. Helenas Worte, die ein Zitat des Märtyrers Jurek Bitschan waren, beeindruckten Górecki zutiefst: „Ich muss zugeben, dass ich immer von großen Worten irritiert war, von Racheschwüren. […] Aber die Sätze, die ich gefunden habe, sind anders […]. Sie sucht nach Trost und Unterstützung in einfachen, kurzen aber so bedeutenden Worten.“

Die Komposition war für Górecki ein Weg, an geliebte Menschen zu erinnern. Dabei drückt er nicht nur das eigene Leid aus, sondern transzendiert darüber hinweg, wie der Autor Steven Wingate zusammenfasst: „Wenn ich über die Sinfonie weine, dann weine ich mit all den anderen Menschen, die jemals geweint haben – in jeder Sprache. […] In diesen geteilten Tränen liegt eine menschliche Gemeinschaft jenseits des Begreiflichen.“ SK

Studierende des Faches Regie am Mozarteum Salzburg nutzen die laborhaften Arbeitsbedingungen des Technical Ballrooms, um innovative Projekte zu verwirklichen, die sich mit der digitalen Lebenswirklichkeit junger Menschen auseinandersetzen.

The stage is yours

Die Zauberkugel geht in die zweite Runde und hat exklusiv einen Platz für Sie reserviert werden könnte? Daran, dass man verzweifelt versuchte, Eltern oder Lehrer:innen zu überreden dort hinzufahren, nur damit man zufällig ausgewählt wird? An rote Wangen und das Mitfiebern, wenn die Kinder durch die Zauberkugel traten?

Erinnern Sie sich an die zarten Blüten des Unterhaltungsfernsehen? An große Musiksendungen und Moderierende in glitzernden Anzügen? Lange vor Castingshows und dem öffentlichen Snacken von Insekten, verzauberte eine Show generationsübergreifend unsere Wohnzimmer: Die Mini-PlaybackShow, moderiert von der großartigen Marijke Amado und der wundervollen Jasmin Wagner.

Wir erinnern uns sehr gut. An Haarbürsten vor dem Spiegel, an David Hasselhoff an der Wand unseres Produktionsbüros und an

Und genau dafür suchen wir noch einen zukünftigen Star. Haben Sie Lust?

Singen Sie gerne? Ob unter der Dusche, beim Autofahren oder gar in einem Chor, wir freuen uns auf Sie! Mehr als diese Liebe zu r Musik, einem Song oder einem Star braucht es nichts, um sich für die Zauberkugel zu bewerben. Gemeinsam mit unserem Team übernehmen wir dann den Rest: sich mit Ihrer Idee zu melden. Und dann können alte lang gehegte Träume in einem gemeinsamen Rausch aus Glitzer, Musik und mit einer Prise Bühnenmagie in Erfüllung gehen. Wir freuen uns über jeden Star auf unserer Liste und jede Idee von Ihnen, die das Repertoire erweitert.

Wir spielen natürlich Lieder nach, studieren Gesten und verwandeln alle Teilnehmenden optisch in vorhandene Stars, allerdings finde ich daran spannend, dass immer noch die jeweiligen Personen, ihren eigenen musikalischen Charakter mitbringen.

Cindy Weinhold Musikalische Leiterin

Was braucht es für eine Bewerbung?

Benötigte Bühnenerfahrung: keine

Lust zu singen und zu performen: Auf jeden Fall

Allabendlich verwandelten sich scheinbar willkürlich aus dem Publikum ausgewählte Kinder in ihre Stars. Wie von Zauberhand hingen die benötigten Kleidungsstücke für die Transformation in den passenden minimized Größen an der Kleiderstange und die Kinder verschwanden durch die Zauberkugel, um dann in einer atemberaubenden Show, gespickt mit viel Glitzer, Nebel und einer Lightshow, die ihresgleichen suchte, wieder daraus hervor zu treten. Das Ganze um Playback zu performen, was Outfit, Bühne und eigene Motivation hergaben. Können auch Sie sich noch an das Bauchkitzeln erinnern, dass einen glauben ließ, dass jedes Kind im Publikum wirklich gewählt die letzte Zauberkugel mit Ihren Stars, die vor ausverkauftem Haus ihre Song sangen. Moment stand da gerade sangen? Ja genau, denn eine Playbackshow kommt uns nicht auf die Bühne. Berufsehre –sozusagen. Wir haben so wundervolle Kolleg:innen mit so wundervollen Fertigkeiten, dass wir Sie und uns lieber auch gleich akustisch verzaubern lassen. Die Zauberkugel knüpft da an, wo wir einst aufhörten zu träumen. Wir bedienen uns nicht nur künstlerisch all der Tricks und Kniffe, die die Mini-Playback-Show uns vor den Fernseher verheimlichte, sondern performen mit Ihnen live auf der Bühne der Exhalle.

Wir verabreden als erstes Probentermine, denn selbstverständlich soll niemand ungeprobt oder unsicher auf die Bühne treten. Erstmal wird der Song musikalisch geprobt, bis er sitzt und das Singen auf der Bühne genauso viel oder mehr Spaß macht als zuhause. Im Anschluss machen wir eine Reise durch die Biografie des Stars und suchen Bilder mit Outfits und Makeup, die sowohl zu Ihnen, als auch zum Song passen, um uns dann gemeinsam auf die Suche danach in unserem riesigen Kostümfundus und mit den Kolleg:innen der Maskenabteilung zu begeben.

Sie merken, es ist für alles gesorgt, Sie müssen nichts mehr tun, als

Karaoke Erfahrung: kann nie schaden

Gesangstalent: ein wenig, aber es gibt professionelle Begleitung und Zeit für zwei, drei Proben und am 31.03. und 01.04. für die Auftritte

Einen Song: Wichtig ist, dass es ein Song einer Bühnenpersönlichkeit ist, die viele kennen und auch erkennen, wir können aber auch gerne gemeinsam nach einem Song suchen.

Wo melde ich mich: Bei Gesine Geppert 0441-2225 324 gesine.geppert@ staatstheater.de

Bate. Pade. Pater spiritualis.

Die Patenschaft des Oldenburgischen Staatstheaters für das Jugendorchester besteht seit 15 Jahren.

Patenschaften gibt es viele. Städtepatenschaften, Tierpatenschaften, ja sogar für das Wetter lassen sich heutzutage Patenschaften übernehmen. In deutschen Zeitungen wurde der Begriff Patenschaft im vergangenen Jahr ganze 2833 Mal erwähnt – bis zu dieser Stelle waren es allein schon sechs Nennungen.

Ursprünglich stammt der Begriff Pate übrigens vom mittelhochdeutschen „bate“, bzw. vom mittelniederdeutschen „pade“ ab, die wiederum aus dem mittellateinischen pater spiritualis entlehnt wurden. Dieser geistliche Vater hatte und hat also in erster Linie eine Mitverantwortung für die christliche Erziehung eines Kin- des zu tragen. Heutzutage wird die Bedeutung einer Patenschaft etwas breiter gefasst: Der Duden etwa führt eine Definition, die in der DDR üblich war und deren Ursprung im russischen ‚шефство‘ (šefstvo) liegt. Demnach war Patenschaft ein „Vertrag zwischen einem Betrieb und einer Bildungseinrichtung zum Zwecke gegenseitiger Hilfe sowie kultureller und politischer Zusammenarbeit“. Ganz allgemein hingegen ist die „freiwillige Übernahme einer Fürsorgepflicht“ gemeint, wobei von den Begünstigten keine Gegenleistungen erwartet werden. Dies gilt generell und ist unabhängig von der Art der gewährten Für- sorge, die unterschiedliche Formen annehmen kann. Gelegentlich steht noch immer die ursprünglich geistliche Verantwortung im Mittelpunkt. Oftmals auch eine geistige, häufig hingegen überweist der Pate oder die Patin jedoch lediglich Geld auf ein relativ anonymes Konto und kann sich als Dank vom heimischen Drucker ein Zertifikat über die monetären Zuwendungen erstellen lassen. Ganz und gar nicht anonym sind hingegen die Pat:innen des Oldenburgischen Staatsorchesters, wenn sie Pult an Pult mit den Musiker:innen des Jugendorchesters Oldenburg auf der Bühne des Großen Hauses spielen. Und weil eine Patenschaft keine singuläre Förderung ist, sondern auf längerfristigen Bindungen basiert, besteht auch die Verbindung zwi-

Ein Mann kehrt zurück –nach Deutschland. Im Krieg hat er alles verloren: Eltern, Hoffnung, Würde, Anstand – nicht einmal ein Vorname ist ihm geblieben.

„ein hochvirtuoses Anschauungsstück, was Theater alles leisten kann“

Ab dem 01.04. wieder auf dem Spielplan schen Staats- und Jugendorchester bereits seit einiger Zeit – 15 Jahre schon! MT

Weitere Termine 07.04., 14.04., 19.04., 26.04. & 27.04.

Nedderdüütsch oder Plattdüütsch – Niederdeutsch oder Plattdeutsch?

Ein Gastbeitrag von Gabriele Diekmann-Dröge, Sprach- und Kulturwissenschaftlerin

Niederdeutsch oder Plattdeutsch – ist das nicht dasselbe? Viele Menschen verwenden diese beiden Ausdrücke einfach synonym, sie machen da keinen großen Unterschied. Viele glauben auch, dass Niederdeutsch das „gebildetere“ Wort sei, das in der Sprachwissenschaft verwendet wird, während die meisten Plattdeutschsprecherinnen und -sprecher einfach „Platt“ oder eben Plattdeutsch sagen, wenn sie ihre Sprache bezeichnen. Tatsächlich ist es etwas komplizierter. Wenn wir historische Quellen befragen, dann sehen wir, dass die ursprüngliche Bezeichnung für die Sprache in Norddeutschland im Mittelalter nicht einheitlich war. Aus dem Mittelniederdeutschen, das von ca. 1200 bis 1600 gesprochen und geschrieben wurde, sind die Wörter „sassisch, nedderlendisch, nedderdüdisch“ überliefert, also sächsisch, niederländisch und niederdeutsch. Oder es hieß einfach nur „düdisch“, also deutsch. Dieses Wort „deutsch“, das ursprünglich nur den Gegensatz zur lateinischen Sprache ausdrücken sollte, wurde damals übrigens auch für die niederländische Sprache verwendet – in der englischen Ausdrucksweise „dutch“ hat sich das bis heute gehalten. Wenn die Sprache weiter im Süden Deutschlands gemeint war, also Dialekte, die wir heute als hochdeutsch bezeichnen, dann hieß es „oberlendisch oder oberdüdisch“ oder ebenfalls „düdisch“. Man nahm also durchaus Unterschiede zwischen den norddeutschen und den süddeutschen Sprechweisen wahr, maß ihnen aber andererseits auch keine allzu große Bedeutung bei. Und war- um auch – schließlich sprachen die Menschen damals ja fast ausschließlich mit ihren unmittelbaren Nachbarn, die dieselbe Sprache oder vielmehr denselben Dialekt verwendeten. Und geschriebene Texte, die eher eine räumliche Distanz überwinden konnten, bekamen in der vorwiegend mündlich geprägten Gesellschaft die allermeisten nur äußerst selten zu Gesicht, wenn überhaupt. Ganz zu schweigen also ab dem 15. und 16. Jahrhundert. In dieser Zeit begegnet uns auch die erste Verwendung des Begriffs Plattdeutsch: Im Titel einer niederländischen Bibel, die 1524 in Delft gedruckt wurde, heißt es, sie sei „in goeden platten duytsche“ verfasst. Damit sollte darauf hingewiesen werden, dass es sich nicht um einen lateinischen, sondern eben um einen volkssprachigen Text handelte, der gut lesbar war. Das Wort

Über das Niederländische ist es dann in den niederdeutschen Sprachraum gelangt, wo es sich (ob mit oder ohne die Verbindung mit „deutsch“) zur Kennzeichnung der eigenen Sprache, dem Neuniederdeutschen, entwickelte. Das war auch deshalb nötig, weil sich im selben Zeitraum das Hochdeutsche auch im norddeutschen Sprachraum durchzusetzen begann, zunächst als Schriftsprache (ab 1550) und dann ab dem 19. Jahrhundert auch als gesprochene Sprache.

Wie begann Ihre Begeisterung für das Theater?

Mein Interesse für das Theater war schon immer da. Die Vorfreude und Begeisterung, die meine Eltern bei ihren Theaterbesuchen empfunden haben, hat mir als Kind sehr imponiert. Dann hatte ich auf dem Gymnasium Lehrer, die mir Wagner und Verdi nähergebracht haben. Über die Zeit entwickelte sich eine große Liebe für das Theater, die bis heute anhält. Als ich für meine Professur nach Oldenburg kam, habe ich mir das Staatstheater natürlich sofort angeschaut, war begeistert und wollte mich engagieren. Seit 2011 bin ich nun erster Vorsitzender des Freundeskreises.

Das ist eine lange Zeit. Im kommenden Jahr feiert der Freundeskreis als Förderverein des Theaters sein dreißigjähriges

Infos und Anmeldung

Christiane Hampel

TEL 0441.2225-141 christiane.hampel@ staatstheater.de

Jahresbeiträge

Einzelmitglied: 50 €

(Ehepartner:innen 25 €)

Firmenmitglied: 250 €

Jugendliche: 15 € von der nur wenig verbreiteten Lesefähigkeit der Bevölkerung. Das begann sich erst mit der Erfindung und Ausbreitung des Buchdrucks langsam zu ändern,

„platt“, das hier äußerst werbewirksam verwendet wurde, kommt aus dem Französischen, wo „plat“ soviel wie „klar, einfach und gut verständlich“ bedeutete.

Begegnungen – Wissen – Talk

Vorsitzender Prof. Dr. Reto Weiler über den Freundeskreis des Oldenburgischen Staatstheaters

Jubiläum. Was glauben Sie, wieso der Freundeskreis so erfolgreich ist?

In Oldenburg und Umgebung gibt es viele Fördervereine, die kulturelle Einrichtungen unterstützen. Diese Form der Unter stützung ist immer wichtig, fin det in der Regel aber im Hintergrund statt. Die Mitglieder zahlen ihre Beiträge und sind stil le Fördermitglieder. Das ist bei uns anders. Wir erstellen in jeder Spielzeit ein Rahmenprogramm für unsere Mitglieder. Dabei su chen wir uns zwölf Stücke aus, zu denen abendliche, für unsere Mit glieder kostenlose, Sonderveran staltungen stattfinden. Wir bie ten hier drei Formate an, die immer von einem Vorstandsmit glied moderiert werden. Bei den ,TheaterBegegnungen‘ stellen sich Ensemblemitglieder vor, das Format ,TheaterWissen‘ beinhal tet Fachvorträge und beim ,Thea terTalk‘ führen Moderatoren Ge spräche mit verschiedenen Gästen. Somit sind die Veranstal tungen abwechslungsreich und bieten außerdem einen Blick hin ter die Stücke und vor allem hin ter das Staatstheater selbst.

Ist es Ihnen ein persönliches An liegen, diesen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen? Der Vorstand des Freundeskrei

Spenden

Spendenkonto des Freundeskrei- ses:

IBAN: DE19 2802 0050 1429

0910 00

BIC: OLBODEH2XXX

Oldenburgische Landesbank ses besteht aus insgesamt sieben Personen, wir pflegen einen regelmäßigen Austausch mit den Mitarbeiter:innen des Staatstheaters sowie den Mitgliedern des Freundeskreises. Dabei merken wir immer wieder, wie groß das

Mitarbeiter:innen, alles was ein Stück benötigt wird hier produziert. Aber wie passiert das eigentlich genau? Welche Berufsbilder und Kompetenzen benötigt man dafür? Das ist für die meisten Besucher:innen sehr interessant deskreis zu Proben eingeladen und die Mitglieder können so bereits vor der Premiere das jeweilige Stück sowie Regisseur:innen und Dramaturg:innen kennenlernen. Der Freundeskreis ist somit gewissermaßen Teil des The -

Wir sehen also: Der Begriff Niederdeutsch ist erstens älter und zweitens umfassender, denn damit sind auch die älteren Sprachstufen, also das sogenannte Altniederdeutsche von etwa 750 bis 1200 und das eben schon genannte Mittelniederdeutsche, gemeint, während Plattdeutsch sich nur auf das Neuniederdeutsche ab dem 16. Jahrhundert bezieht. Plattdeutsch ist also ein Teil des gesamten Niederdeutschen – und das Wort hat etymologisch überhaupt nichts mit dem „platten Land“ zu tun.

Der Freundeskreis ist ein Förderverein. Was wird denn konkret gefördert?

Wir haben in der Vergangenheit unterschiedliche Förderungen umgesetzt, um das Theater zu unterstützen. Wir bewilligen jährlich Förderanträge, die aus den einzelnen Sparten gestellt werden. Hier können wir Projekte und Ideen ermöglichen, die im regulären Theaterbetrieb sonst keine finanzielle Unterstützung bekommen können. Darunter fallen Projekte für und mit Kindern und Jugendlichen. Darüberhinaus haben wir zum Beispiel die Theaterbar im Hauptfoyer finanziert, die viele Besucher:innen kennen, oder eine Graphic Novel zu ,Maria Stuart‘ bei Isensee verlegen lassen.

Das ist schon eine ganze Menge. Haben Sie trotzdem noch Wünsche für die Zukunft des Freundeskreises?

Freundeskreises

So 05. März, 11 Uhr | Theaterbegegnung | Hauptfoyer - zu ‚Der Rosenkavalier‘

Noch vor der Premiere spricht Reto Weiler mit dem Regisseur François De Carpentries über seine Arbeit an der Produktion am Oldenburgischen Staatstheater. Dazu zeigt die Kostüm- und Büh-

Kostümzeichnungen und Modellelemente. Eintritt für Mitglieder frei, für alle anderen 5€

Infos immer aktuell auf staatstheater.de/das-theater/ freundeskreis

Wir sind sehr zufrieden mit der Struktur des Freundeskreis und unseren Mitgliedern. Aktuell bekommen wir sehr viel positive Rückmeldungen über das Vorkaufsrecht für die Tanztage im März. Solche Möglichkeiten zu erweitern, wäre schön. Natürlich freuen wir uns immer über neue Mitglieder und neue Ideen, die unseren Verein bereichern.

Das Gespräch führte Katrin Hartmann

Zehn Tage voller Tanz – die Welt zu Gast in Oldenburg

Vier Jahre mussten Sie auf die Tanztage warten – jetzt ist es endlich so weit! Zehn Tage lang steht Oldenburg im Zeichen des internationalen Tanzes und das Staatstheater zeigt auf seinen Bühnen zwölf ganz unterschiedliche Compagnien.

Bei der Planung des Festivals standen für Leiter Burkhard Nemitz die großen Fragen unserer Zeit im Raum: Was stimmt nicht mit unserer Welt? Was ist passiert? Zugleich möchte er mit dem Programm Mut machen und die Besucher:innen dazu einladen, ihren Horizont zu erweitern, Grenzen einzureißen und neue Sichtweisen einzunehmen.

Für Nemitz wird es aus Altersgründen das letzte Festival sein, die biennale Tradition wird aber hoffentlich auch unter neuer Intendanz fortgesetzt.

Der Eröffnungstag liegt in den Händen unseres Nachbarlandes Frankreich – den Anfang macht im Großen Haus die Compagnie Système Castafiore mit ihrer Choreografie ,Theorie der Wunder‘.

Im März sind wieder Oldenburger Tanztage

Darin laden die Tänzer:innen zum Träumen ein und schaffen mithilfe von Projektionen künstliche und zum Teil surreale Räume. Im Kleinen Haus folgt das Malandain Ballet Biarritz mit ,Fossile‘, einer anrührenden Choreografie voller Hoffnung, Liebe und Toleranz über Mensch und Planet vor dem Hintergrund des ökologischen Notstands. Kontrastiert werden die Bewegungen mit Musik von Franz Schubert. Ab 22 Uhr sind dann alle Oldenburgerinnen und Oldenburger herzlich zum Feiern eingeladen –im Glashaus steigt die legendäre Eröffnungsparty mit DJ Peter Pride & Isamsoe, der Eintritt ist wie immer frei.

Auch bei den 15. Internationalen Tanztagen besteht wieder die Möglichkeit, selbst zu tanzen und sich zu bewegen, denn fast alle Compagnien bieten Workshops an, in denen Sie selber aktiv werden können. Diese ganz unterschiedlichen Workshops ermöglichen einen intensiven Kontakt und Austausch mit den einzelnen

Compagnien und bieten die Möglichkeit zur körperlichen Auseinandersetzung mit den jeweiligen Programmen und Arbeitsweisen. Alle Workshops werden von Trainingsleiter:innen oder Ensemblemitgliedern der Gastcompagnien, meist in englischer Sprache, gegeben.

18.30 – 19.40Uhr

Système Castafiore (F)

Théorie des prodiges – Theorie der Wunder

Mo

20.03. 20 – 21.40 Uhr

Di 21.03.

Beijing Dance Theater (China)

Reqiuem/Manolita Chen

19.30 – 21.10 Uhr

Beijing Dance Theater (China)

Requiem/Manolita Chen

Mi 22.03. 19.30 – 21.10 Uhr

Beijing Dance Theater (China)

Requiem/Manolita Chen

Do 23.03. 19.30 – 22 Uhr

BallettCompagnie Oldenburg (D)

Energetic Emotions

Expressive Slide/Hammer/Fünf Tangos

Wir freuen uns auf zehn Tage voller Tanz, Musik und die Luft der großen weiten Welt!

Anmeldung nur per E-Mail an: tanztage@staatstheater.de Beim Kauf einer Vorstellungskarte erhalten Sie auf den Workshop der entsprechenden Compagnie 50 % Rabatt. Das genaue Programm finden Sie im Programmheft sowie auf unserer Homepage unter staatstheater.de/tanztage. Wir freuen uns auf rege Beteiligung!

Außerdem gibt es zahlreiche Parties und Konzerte – auch die finden Sie im Programm. Besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen dabei ein Konzert unseres Schauspielers Tobias Schormann. Am Schlagzeug wird er gemeinsam mit Singer-Songwriter Sebastian van Vugt und dem Gitarristen Jan Frisch (Alin Coen Band) in gemütlicher Atmosphäre unaufgeregte Songs voller Wärme und Intimität über die Freuden und Leiden des Werdens und Seins spielen. Am Samstag, den 18.03. um 19.30 Uhr im Foyer des Kleinen Hauses.

Neben den Vorstellungen der großen Compagnien bieten die Tanztage auch ein spezielles Programm für Kinder. Die Frankfurter TanzCompagnie Hennermanns Horde, die bereits jahrelange Erfahrung mit Tanz für Kinder sammeln konnte, hat gleich zwei Programme im Gepäck – ,miniMAX‘ für die Allerkleinsten Zuschauer:innen ab 2 Jahren und ,Gänsehaut & Espenlaub‘ für Kinder ab 8 Jahren. Ein Stück, das sich tänzerisch mit der Angst von Grundschulkindern auseinander- setzt und dabei nicht nur Momente der Spannung schafft, sondern auch viele Momente voller Komik und Gelöstheit. Glücklicherweise konnten wir die Kontingente für diese Aufführungen am 18. und 19.03. in der Exhalle erhöhen, sodass es für alle Termine wieder Karten gibt!

Generell gilt: Auch wenn einige Vorstellungen bereits ausverkauft sind – gucken Sie immer wieder auf unsere Homepage oder kommen Sie an die Abendkasse, es lohnt sich! Denn oft werden Plätze durch Reservierungen, die nicht abgeholt werden o. ä., wieder frei und Sie bekommen doch noch Karten.

Ein großer Dank gilt bei dem allen unseren Sponsoren und Förderern, die dieses Festival wieder möglich machen!

Wir freuen uns auf zehn Tage voller Tanz, Musik und die Luft der großen weiten Welt – feiern Sie mit uns!! UW

Spielorte

20 – 21 Uhr

Kibbutz Contemporary Dance Company 2 (ISR) 360°

19.30 – 20.30 Uhr

Kibbutz Contemporary Dance Company 2 (ISR) 360°

20 – 21 Uhr

Kibbutz Contemporary Dance Company 2 (ISR) 360°

20.30 – 22.20 Uhr

Compagnie Zahrbat (F)

Zahrbat/Tracks

20 – 21.50 Uhr

Compagnie Zahrbat (F)

11 – 12 Uhr & 16 – 17 Hennermanns Horde (D) Gänsehaut & Espenlaub (ab 8 Jahren)

20.15 – 21.15 Uhr

Compagnie Dessources (HTI/BEL) Double

20 – 21.15 Uhr

Mavin Khoo (GB)

Bharatanāṭyam

21.30 – 22:45 Uhr Uhr

Mavin Khoo (GB)

Bharatanāṭyam

18.30 – 20 Uhr

Mavin Khoo (GB)

MAN [or] GOD

Angefangen hat alles mit einer Wette in der Kantine, als der damalige Leiter des Künstlerischen Betriebsbüros Armin Tacke mit dem Musikdramaturgen Norbert Klein darüber sprach, dass es wunderbar wäre, aus den Tanzgastspielen des Nederlands Dans Theater, das in der Reihe ‚ Zu Gast in Oldenburg‘ immer wieder kam, gleich ein ganzes Ballettfestival zu machen. Nach intensiven Gesprächen mit dem damaligen Generalintendanten Hans Heckermann war es im März 1993 tatsächlich so weit: Am 7. März hob sich der Vorhang zur Premiere von ,Ein Sommernachtstraum‘ in der Choreografie von Ingrid Colette, die mit dem Ballett des Oldenburgischen Staattheaters die 1. Internationalen Ballett-Tage eröffnete. Die Eins im Titel war sehr wichtig, denn das Festival sollte sich unbedingt verstetigen. In der nächsten Spielzeit kam mit Stephan Mettin ein neuer Generalintendant und die Idee der Balletttage fiel bei ihm auf sehr fruchtbaren Boden. Seit der zweiten Ausgabe im März 1995 fanden die Internationalen Ballett-Tage im biennalen Rhythmus statt. Nur die Pandemie zwang im Frühjahr 2021 zum Aussetzen dieser Tradition, umso schöner, dass die 15. Internationalen Tanz-Tage jetzt im März 2023 nachgeholt werden können.

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