Spielzeitung
Im Mai sind drei besondere Mythen auf unseren Bühnen zu erleben: ein Kratt, ein Impresario und eine Handvoll Amazonen – und mit ihnen sind auch viele, sehr zeitgemäße Hoffnungen, Gefahren und Desillusionierungen verbunden. Der Kratt ist ein von Menschen aus Schrott gebautes künstliches Wesen, das Reichtum verspricht, dann aber wie so viele gerufene Geister mühsam in Zaum gehalten werden muss. Es ist vermutlich auch gemahnend zu verstehen, dass man in Estland eine öffentlich eingesetzte KI nach diesem Natio-
BALLETT 11 05 | Großes Haus KRATT
Liebes Publikum!
nalmythos benannte … Während der Gold verheißende Kratt also droht, Überhand zu nehmen, glänzt der Impresario der jüngsten Schauspielpremiere durch seine Abwesenheit und ermöglicht gerade dadurch den Arbeit suchenden Theaterleuten den Traum von einer großen Zukunft. „Wer bin ich denn?“, sollte er sich vielleicht fragen, doch diese Frage bleibt den Amazonen vorbehalten, die nicht nur sich selbst auf den Prüfstand stellen, sondern auch die tradierten Spielregeln des Patriarchats. Drei zentrale Themen unserer Zeit also, verpackt
in ebenso unterhaltsame wie nachdenklich stimmende Theaterabende …
Damit das vielbeschworene „Publikum von morgen“ nicht auch irgendwann zum Mythos wird, gehört ein weiterer wesentlicher Teil dieses Monats der Jugend: Im Patenschaftskonzert waren junge Menschen zu erleben, die die Welt der Musik für sich entdeckt haben, im Akademiekonzert präsentierte sich unser Orchesternachwuchs, der darin bereits einen festen Platz eingenommen hat (und dabei zwar ganz ohne KI, aber nicht gänzlich
IM MAI
SPARTE 7 16.05. | Spielraum WAS BIN ICH DENN SEIT EINER HANDVOLL
STUNDEN (Pause, in welcher sie sich sammelt)
ohne Impresario auskommt).
Der Mai ist zudem in der Theatervermittlung die Zeit der Tat, in der viele Clubs ihre Ergebnisse präsentieren und alles mit voller Kraft auf die Jugendtheatertage im Juni zusteuert: unschlagbar, grell und schön … Währenddessen beziehen die ersten Insekten ihr neu eröffnetes Hotel und wir heißen auch Sie herzlich willkommen – im schönen Wonnemonat!
Ihr Redaktionsteam des Oldenburgischen Staatstheaters
SEHEN SIE ZUM LETZTEN MAL VATER
IM OSTEN WAS NEUES DE VÖRNAAM / DER VORNAME WAS BIN ICH DENN SEIT EINER HANDVOLL STUNDEN (Pause, in welcher sie sich sammelt) DIE FRAU IN SCHWARZ
NEWS
Lange Nacht der Musik Am Samstag, 11. Mai findet entlang der Peterstraße wieder die Lange Nacht der Musik statt, nähere Informationen auf S. 6.
Spielplankonferenz neues Team Am 23.05 wird der Spielplan der kommenden Saison bekannt gegeben.
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MAI 2024
Tanz in den Mai
Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ
‚Der Impresario‘, die letzte Premiere des Schauspiels am Oldenburgischen Staatstheater in dieser Spielzeit, ist eine Weiterentwicklung von Carlo Goldonis ‚Der Impresario von Smyrna‘. Goldonis Stück zeigt Theaterschaffende,
Der erste Impresario von Oldenburg
Eine Erinnerung an Renato Mordo - anlässlich der jüngsten Schauspielpremiere
aber nichts über die Arbeit am Theater weiß – und der dieses Vorhaben deswegen letztlich auch wieder aufgibt. In der Bearbeitung, die seit dem 04. Mai im Kleinen Haus zu sehen ist, wird dieser Impresario nicht gezeigt.
ren. Der 1894 geborene Renato Mordo war hier Direktor und wurde im April 1923 in Anerkennung seiner großen Leistungen vom Theaterausschuss des damaligen Landestheaters mit dem Titel „Intendant“ beschenkt. In den
die auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. Sie sind in einem Gasthaus in Venedig abgestiegen und hoffen auf den entscheidenden beruflichen Kontakt zu einem Impresario, der ihnen gute Rollen und eine annehmbare Gage bieten kann. Der Impresario tritt bei Goldoni in Gestalt eines türkischen Geschäftsmannes auf, der sich dazu überreden lässt, ein Theater zu gründen, im Grunde
An seine Stelle tritt eine Spielshow, bei der die Kandidat:innen um ein Engagement als Schauspieler:in kämpfen. Dabei beschäftigt sich die Produktion auch mit Theaterbiografien, Arbeitsbedingungen am Theater und den Träumen und Wünschen davon, wie es anders sein könnte. Den jüngsten Impresario – pardon, Intendanten – hatte Oldenburg übrigens in den 1920er-Jah-
wenigen Jahren, die Mordo in Oldenburg verbrachte, modernisierte er den Spielplan, begründete die Operntradition am Haus und die Kooperation mit dem Ollnborger Kring. Der gemeinsame Sohn mit der Schauspielerin Trude Mordo, geborene Wessely, Peter Mordo, kam in Oldenburg zur Welt. Er war ab den 1950erJahren Musikredakteur beim Süddeutschen Rundfunk in Stutt-
Giuseppe Verdi wurde in seinem Leben von mehreren tragischen Todesfällen erschüttert. Bereits mit Mitte zwanzig verlor der junge Komponist seine beiden Kinder und seine Ehefrau. Im November 1868 erfüllte der Tod von Verdis Freund und Kollegen Gioacchino Rossini ganz Italien mit Trauer und nur knapp fünf Jahre später kam es erneut zu einem Todesfall von einschneidender Bedeutung für das italienische Kulturleben: Am 22. Mai 1873 starb der von Verdi sehr verehrte Dichter und Schriftsteller Alessandro Manzoni. Er galt als Identifikationsfigur des Risorgimento, der italienischen Einheitsbewegung, zu deren Vertretern auch Verdi gehörte. 1840 hatte er mit „I promessi sposi“ („Die Verlobten“), den ersten italienischen Roman mit weltweitem Erfolg veröffentlicht, den auch der junge Verdi begeistert las. Erst später lernte er Manzoni auch persönlich kennen und schätzen. Nach dessen Tod schrieb Verdi in einem Brief an seinen Verleger Giulio Ricordi: „Ich bin tief betroffen vom Tod
gart. Renato Mordo lud auch Albert Einstein nach Oldenburg ein – wenn man seiner 1951 erschienenen Anekdotensammlung mit dem Titel ‚Erlebt, erlauscht, erlogen‘ an diesem Punkt Glauben schenken darf.
Im gleichen Jahr machte Einsteins Relativitätstheorie und Steinachs Verjüngungstheorie enormes Aufsehen. Ich lud Einstein ein, im Oldenburger Landestheater einen Vortrag über seine Theorie zu halten. „Es war sehr interessant“, berichtete eine Dame, „ich habe nur nicht verstanden, wie man davon jünger werden kann.“
Dabei wurden Mordo in Oldenburg aber auch Steine in den Weg gelegt. Der Theaterausschuss untersagte die Aufführung von Frank Wedekinds ‚Frühlings Erwachen‘, auch das ist in der Anekdotensammlung nachzulesen, und anlässlich der Inszenierung von Arnold Zweigs Stück ‚Der Ritualmord in Ungarn‘ wurde eine antisemitische Hetzkampagne gegen ihn geführt. Nachzuvollziehen ist all dies in der von Torsten Israel kuratierten Ausstellung ‚Renato Mordo: jüdisch, griechisch, deutsch zugleich‘. Nach einer Station in Darmstadt entschloss sich Mordo schon 1932 zur Emigration, zunächst nach Prag, 1939 weiter nach Athen.
Eine „Oper im Kirchengewande“
Warum Verdis Requiem begeisterte und zugleich die Gemüter erhitzte
unseres Großen! Aber ich komme morgen nicht nach Mailand, weil ich es nicht übers Herz brächte, an seinem Begräbnis teilzunehmen. Ich werde bald sein Grab besuchen, alleine und ohne gesehen zu werden.“ Nur eine Option schien Verdi angemessen, um das Andenken des Schriftstellers zu ehren: das Komponieren einer großbesetzten Totenmesse, die an Manzonis erstem Todestag aufgeführt werden sollte. Und so griff der Komponist in seine Schublade und holte das „Libera me“ heraus, das er als Schlusssatz für die „Messa per Rossini“ geschrieben hatte – eine als Gemeinschaftswerk komponierte Totenmesse zu Ehren Rossinis, die zu Lebzeiten Verdis allerdings nie zur Aufführung kam. Dieser Schlusssatz diente ihm nun als Inspirationsquelle und wurde, in überarbeiteter Form, auch der Schlusssatz der neuen Messe für Manzoni. Die Uraufführung der „Messa da Requiem“ war ein europäisches Kulturereignis und äußerst erfolgreich: Noch im selben Monat gab es drei Vorstellungen in der Mailänder Scala,
kurz darauf Aufführungen in ganz Europa. Damit war die Messa keine Totenmesse im eigentlichen Sinne mehr, sondern sie wurde rasch zu einem Konzertstück. Verdi beschrieb die Begeisterung, die sein Werk hervorbrachte, ganz bescheiden: „wenigstens allem Anschein nach ein Erfolg.“
Gleichwohl gingen die Meinungen und Kritiken stark auseinander. Denn Verdis Requiem war agnostisch, dramatisch und populär und entsprach somit alles anderem als dem von der katholischen Kirche zu jener Zeit gefor-
Dort gab er Maria Callas die erste Solorolle ihrer Karriere. In Griechenland wurde die Familie Mordo vom nationalsozialistischen Regime eingeholt und Renato 1944 in einem KZ vor den Toren Athens inhaftiert. Nach seiner Befreiung schrieb er darüber ein Stück mit dem Titel ‚Chaidari. Szenen aus Hitlers Konzentrationslager in Griechenland‘, das 2021 aus dem Nachlass herausgegeben wurde. Es muss zwischen dem 11. September 1944, dem Tag seiner Befreiung, und dem 28. Oktober 1944, dem Zeitpunkt der Uraufführung auf Griechisch, entstanden sein. Dass der Bericht über die Zeit im Konzentrationslager hier in dramatischer Form vorliegt, ist sehr besonders. Renato Mordo zog weiter nach Ankara, wo er am Aufbau der türkischen Staatsoper mitwirkte, inszenierte 1952 am HabimahTheater in Tel Aviv und kehrte zur Spielzeit 1952/53 nach Deutschland zurück, wo er Oberspielleiter der Mainzer Oper wurde. 1955 verstarb er dort nach kurzer schwerer Krankheit. Sein Antrag auf Entschädigung für durch das NS-Regime erlittenes Unrecht wurde erst nach seinem Tod bewilligt. Doch auch die Konfrontation der Überlebenden mit dem bürokratischen Apparat vermochte Renato Mordo noch in dramatische Form zu bringen: „Sie haben gar keine Möglichkeiten, etwas zu erklären. Sie sind tot“, legt er dem Beamten eines deutschen Amtes gegenüber einer Überlebenden in den Mund. VK
derten zeitlos erhabenen „Kirchenstyl“, der den Komponisten quasi in Anonymität verschwinden ließ. Dass eine solche Grundsatzdebatte über die „wahre Kirchenmusik“ im 19. Jahrhundert geführt wurde, wirkt wie aus der Zeit gefallen. Verdi hatte sich aber der neu entfachten Machtprobe zwischen Kunst und Kirche gestellt und sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Während Cosima Wagner entschied, dass die Messa ein Werk sei, „worüber nicht zu sprechen entschieden das Beste ist“ und Hans von Bülow das Requiem als Verdis „neueste Oper im Kirchengewande“ verriss, konstatierte Johannes Brahms: „Bülow hat sich unsterblich blamiert, so etwas kann nur ein Genie schreiben.“ Giuseppina Strepponi, die Ehefrau von Giuseppe Verdi, reagierte mit Unverständnis auf die anachronistisch geführten Diskussionen: „Ständig wurde darüber gesprochen, ob diese geistliche Musik ihrem Wesen nach mehr oder weniger religiös sei, ob sie die überkommenen Vorstellungen von Mozart oder Cherubini befolgt habe etc.
etc. Ich sage, dass ein Mann wie Verdi auch wie Verdi komponieren muss, das heißt nach seinen Empfindungen, nach seiner Auffassung der Texte. Wenn Religionen einen Anfang haben, eine Entwicklung, wenn sie Anpassungen und Veränderungen unterworfen sind etc., abhängig von den Zeiten und den Menschen, müssen dann nicht selbstverständlich auch der religiöse Geist und die Werke, die ihn bezeugen, den Stempel der Zeit tragen und (wenn Ihr so wollt) die Merkmale des Individuums verraten?“ VC
2 Spielzeitung MAI 2024
Sechs Personen suchen einen Job
Zu hören im Requiem: Ann-Beth Solvang ...
... und Kihun Yoon
Es begann 1937 auf einer Tournee des VanemuineTheater aus dem estnischen Tartu mit einem abgefallenen Knopf vom Frack des jungen Dirigenten und Komponisten Eduard Tubin. Er bat eine der Tänzerinnen, die meistens Nähzeug zum Vorbereiten der Ballettschuhe bei sich tragen, ihn wieder anzunähen. 1938 fing Tubin an, im estnischen Folklore-Archiv zu Sagen und Märchen über die Figur Kratt zu recherchieren und bekam im Sommer auf der Ostseeinsel Muhu dabei Unterstützung von ebendieser Tänzerin Elfriede Erika Elena Saarik. Tubin bereitete sich auf einen Kompositionswettbewerb vor, der für das Jahr 1940 vom Estonia-Theater in Tallinn für ein neues Bühnenwerk ausgelobt wurde. Er schrieb ein Ballett mit dem Titel ‚Kratt‘. Die Komposition erhielt keine Auszeichnung mit der Begründung, dass das Stück nicht abendfüllend, also zu kurz sei. Später erfuhr er, dass seine Musik der Choreografin zu modern war. Tubin war 1938 nach Wien und Budapest gereist und traf dort Béla Bartók und Zoltán Kodály. Letzterer erklärte ihm, wie wichtig es sei, Melodien aus Volksliedern in Kompositionen einzubeziehen. Die Ballettmusik ‚Kratt‘ erinnert manchmal auch an Werke von Strawinsky oder Prokofjew, gleichzeitig hat sie einen ganz eigenen Klang. Es heißt, dass Tubin mehr als 30 estnische Volksweisen verwendete. Im Vorwort der Partitur der Gesamtausgabe seiner Werke wird jedoch darauf hingewiesen, dass einige Melodien zwar wie Volkslieder klingen, aber doch Originalmusik von Tubin sind.
Nach dem nicht gewonnenen Wettbewerb ergänzte der Komponist seine Ballettpartitur um mehrere Nummern und Elfriede Saarik, die 1941 zu Erika Tubin wurde, verfasste ein Libretto, in
iEin ganz besonderes Wesen
Choreografische Uraufführung von Antoine Jully zur Original-Ballettpartitur von Eduard Tubin
dem sie die estnischen Sagen mit einer Liebesgeschichte zwischen einer Bauerntochter und dem Knecht verknüpfte. Am 31. März 1943 konnte Eduard Tubin die Uraufführung seines nun vierak-
tigen Balletts in Tartu selbst dirigieren, während Erika Tubin die Bauerntochter tanzte. Nach dem großen Erfolg mit mehr als 30 Vorstellungen feierte ‚Kratt‘ am 24. Februar 1944 schließlich auch
in einer neu konzipierten Version in Tallinn im Estonia-Theater Premiere.
Kratt ist eine mythische, koboldhafte Figur, die wie ein Golem ge -
baut werden muss und dann mit teuflischer Hilfe und drei Tropfen Blut zum Leben erweckt werden kann. Ein Kratt wird seinem Meister nicht nur die Arbeit abnehmen, sondern auch unermessliche Reichtümer herbeischaffen.
Das Originallibretto des Balletts erinnert in seiner Erzählweise und Figurenkonstellation sowie dem ländlichen Ambiente noch stark an Handlungsballette aus dem 19. Jahrhundert. Dies ist zum Teil aus den Märchenvorlagen zum Mythos ‚Kratt' erklärbar. Es war sofort klar, dass die Version von Antoine Jully für die BallettCompagnie Oldenburg eine neue und andere Geschichte haben soll, die aber ebenso wie Tubins Komposition Bezüge zu Elementen der estnischen Sagen und anderer Volksbräuche herstellt. Die Choreografie von Antoine Jully bringt die Handlung mehr ins Heute, ist aber dennoch nicht zeitgebunden. Analog zu den Melodien aus Volksliedern in Tubins Klangwelt auch immer wieder Volkstanzschritte in der Choreografie aufblitzen, genauso wie einige Momente aus Eduard Tubins Biografie Eingang in die Kreation finden. Thomas Ziegler hat für das Ballett einen zeitlosen Bühnenraum geschaffen, der dem Tanz zwar den Vortritt lässt, aber dennoch eine besondere Atmosphäre schafft: für ein Zwischenreich von Märchen, Phantasie und Realität. TH
Weitere Hintergründe über die Figur Kratt und Einblicke in die Entstehung des Balletts gibt es beim Theatertalk des Freundeskreises des Oldenburgischen Staatstheaters am 14. Mai in der Exhalle.
Was bin ich denn seit einer Handvoll Stunden ....?
mAuftrag, das sind das Ensemblemitglied des Oldenburgischen Staatstheaters Anna Seeberger und die freischaffende Künstlerin Iman Tekle. Beide verbindet seit einem vorausgegangenen szenischen Projekt während ihres Studiums der darstellenden Künste am Mozarteum in Salzburg, das Interesse am Amazonenmythos. Am Mozarteum lernen sie auch die RegisseurIn und MusikerIn Calixto María Schmutter kennen. Die Produktion ‚Was bin ich denn seit einer Handvoll Stunden (Pause, in welcher sie sich sammelt)‘ ist die erste Zusammenarbeit der drei am Oldenburgischen Staatstheater, in der sie sich erneut dem Amazonenmythos widmen. Das Stück versammelt unterschiedliche Perspektiven auf und Hoffnungen an die Kriegerinnen.
Im Gespräch erzählen die drei, was sie an den kämpferischen Fi-
Wie Amazonen gestern und heute gegen das Patriarchat kämpfen
guren fasziniert und was ihnen bislang in den Erzählungen fehlt.
Der Amazonenmythos ist ein Stoff, der die Gemüter spaltet. Sehr unterschiedlich wurde von ihnen und ihrer Anführerin Penthesilea über die Jahrhunderte erzählt. Was inspiriert euch an den Amazonen?
Uns inspiriert der stoische Kampfgeist. Mehr noch interessieren uns aber die Blicke selbst, die auf die Amazonen geworfen wurden. Romantisch-tugendhaft, im Kampf zwischen Pflicht und Gefühl, als spätkapitalistische Girlbosse oder als sexualisierte Ikonen mit magischen Superkräften. Da fragen wir uns, welche Version wir annehmen und welche Position wir einnehmen wollen.
Der Titel eures Stücks wirft Fragen auf und macht aufmerksam
auf Leerstellen und Lücken, auf Dinge, auf die es möglicherweise keine Antworten gibt. Wo seht ihr Leerstellen und was möchtet ihr Neues von Penthesilea erzählen?
Wir sehen eine Leerstelle in der Persönlichkeit der Amazonen. Die besteht nämlich nur aus Ehrgefühl, Rache und Männerhass. Was sie sonst ausmacht, wird ausgespart. Mit dem Titel im Blick wollen wir auf den Moment in Kleists Drama hinweisen, in dem Penthesilea, überrollt und geblendet von der Liebe zu Achill, ihre engste Verbündete anherrscht. In diesem Moment der inneren Zerrissenheit fragt sie verzweifelt: „Was bin ich denn seit einer Handvoll Stunden?“ Der Dichter fügt an, es folge eine „Pause, in welcher sie sich sammelt.“
An diesen Punkt docken wir an und erinnern uns an Situationen,
in denen man in gewisser Weise gezwungen war, seine „Schwesternschaft“ zu verraten. Zum Beispiel: Man bekommt einen Job, weil man die Spielregeln des Patriarchats mitspielt, die Klappe hält und Kritik nicht äußert.
Penthesilea, die nahezu Unbesiegte, ist zerrissen. Selbst gebeutelt vom patriarchalen System fragt sie sich, wie sie nun agieren kann, was der richtige Weg sei. Wie kann sie und können wir das Patriarchat, das seit Jahrhunderten wirkt, abschütteln und neue Formen des Kämpfens und des Widerstands finden?
Das Stück kann Anlass sein, über unsere ganz persönliche Prägung nachzudenken. Wir alle wurden im Patriarchat sozialisiert. Wo sind die Punkte, an denen wir uns davon frei machen und „zu uns“ kommen können.
„Die meisten Menschen wissen
nicht, wer sie sind, abgesehen von dem, was ihnen gesagt wurde, sie sein sollen.“ (Alok VaidMenon, non-binary aktivist*in und Akademiker*in, zitiert in „Unlearn Patriarchy“ von Lisa Jaspers, Naomi Ryland und Silvie Horch (Hrsg.)).
Wir dürfen also gespannt sein, ob Penthesilea neue Wege findet und sich (neu) erfindet.
Eine Sache sei noch verraten an dieser Stelle: Auch wenn die Amazonen nicht gerade zimperlich mit ihren Feinden umgegangen sind, verpassen Seeberger, Tekle und Schmutter ihnen eine gute Prise Humor, die den Abend zu einer abwechslungs- und facettenreichen Reise durch die verschiedenen Rezeptionen des Amazonenmythos machen. JS
3 Spielzeitung MAI 2024
Uraufführung
beim Patenschaftskonzert
Der Nachwuchspianist Arne Dunkhase spielte die Uraufführung seines ersten Klavierkonzertes.
Eine ideelle Verbindung zwischen dem Oldenburgischen Staatstheater und dem Jugendorchester Oldenburg besteht bereits seit über 20 Jahren: im Jahr 2008 kam es erstmals zu einem Patenschaftsvertrag, der zehn Jahre später erneuert wurde. Die jungen Musiker:innen lernen nicht nur von den Profis, sondern
Nachdem im Januar das erste Konzert der Oldenburgischen Orchesterakademie sehr erfolgreich im Großen Haus stattgefunden hat, gab die Akademie am 6. Mai nun im Kleinen Haus ihr zweites Konzert mit einem abwechslungsreichen Programm: Edgar Varèse zählt zu den spannendsten Personen der experimentellen Moderne, der in Strauss und Schönberg seine Idole sah und nach seinem Umzug von Paris nach Amerika versuchte, deren Musik dort bekannt zu machen. Er selbst erkannte zudem früh die Bedeutung des Kinos, experimentierte mit elektronischen Klängen und interessierte sich für Dadaismus.
Sein Stück ‚Octandre‘ ist von Hermann von Helmholtz inspiriert. Der Mediziner und Physiker hatte akustische Studien durchgeführt und die untersuchten Akkorde verarbeitete Varèse in seinem Stück. Dabei erscheinen die
Aproben auch im selben Raum: dem Orchesterprobensaal im Probenzentrum des Oldenburgischen Staatstheaters. Und während des Konzerts wird natürlich auch jede einzelne Stimmgruppe des Jugendorchesters von Musiker:innen des Staatsorchesters unterstützt und verstärkt. Neben sinfonischen Werken ste -
hen meist auch Solokonzerte auf dem Programm – auch hier stammen die Solist:innen aus dem Jugendorchester und sind häufig bereits bei „Jugend musiziert“ erfolgreich gewesen: So auch Arne Dunkhase, ein Multitalent an den Tasten. Gerade erst hat er beim Landeswettbewerb in der Kategorie „Orgel solo“ den 1. Preis ge -
Maximale Kontraste
Das 2. Akademiekonzert vereinte Wagner, Botanik und Aleatorik
sieben Blasinstrumente sowie den Kontrabass hart und kompromisslos. Der Titel weist derweil nicht auf den Begriff Oktett hin, sondern stammt vom lateinischen Octandrus – einem Wort aus der Botanik, das eine Blüte mit acht Staubblättern bezeichnet.
Einen starken Kontrast zu Varèses ‚Octandre‘ stellt Wagners ‚ Siegfried-Idyll‘ dar. In der Urfassung trug das Werk den kurzen und prägnanten Titel: „Tribschener Idyll mit Fidi-Vogelsang und Orange-Sonnenaufgang, als Symphonischer Geburtstagsgruss.
wonnen und wird Mitte Mai zum Bundesentscheid nach Lübeck fahren. Beim Patenschaftskonzert im Großen Haus des Staatstheaters trat Dunkhase nicht nur als Solist in Erscheinung, sondern auch als Komponist, denn er spielte die Uraufführung seines eigenen Klavierkonzertes MT
Gesprächsstoff
Die literarische (Wieder-) Entdeckung des Monats von Henrieke Balzer
Seiner Cosima dargebracht von Ihrem Richard“. Tribschen, ein kleines Haus am Vierwaldstättersee bei Luzern wurde den Wagners zum Rückzugsort, in dem einige von Wagners Musikdramen entstanden.
Einen erneuten Kontrast bildet Terry Rileys ‚In C‘. Lediglich aus 53 einzelnen Pattern bestehend, die nach Belieben der einzelnen Musizierenden willkürlich oft wiederholt werden, während ein durchgängiger Achtelpuls auf dem Ton C das Tempo vorgibt, klingt das Stück bei jeder Aufführung anders und auch die Spieldauer wird vom Komponisten mit einer Spieldauer zwischen 45-90 Minuten relativ flexibel festgelegt.
Mit diesen maximalen Kontrasten zeigten die Akademist:innen wieder einmal eindrucksvoll ihr musikalisches Spektrum. MT
Neues Heim für Insekten am Theater
ufgrund der Klimakrise findet ein massives Insektensterben statt. Eine Studie des Entomologischen Vereins Krefeld von 2017 hat angegeben, dass die Biomasse an Fluginsekten in Schutzgebieten in Nordwestdeutschland innerhalb von 27 Jahren um über 75 Prozent zurückgegangen ist. Zu den Gründen hierfür zählen die Zerstörung der Lebensräume von Insekten, der Einsatz von Pestiziden oder auch Monokulturen in der Landwirtschaft. Wenn das Insektensterben nicht gestoppt wird, hat dies in den kommenden Jahren immense Auswirkungen auf Flora und Fauna, aber auch auf die Lebensmittelproduktion. Nachhaltiges Handeln ist auch dem Staatstheater wichtig. Dass
Ein Insektenhotel zu bauen, eignet sich auch für das eigene Heim. Auf bestimmte Dinge sollte jedoch geachtet werden. So sollte für die Wahl des Holzes ausschließlich Esche, Buche oder Obstbäume verwendet werden. Auf keinen Fall dürfen Glasröhrchen als Nistmöglichkeit genutzt werden, sondern nur luftdurchlässige Materialien. Ansonsten besteht die Gefahr eines Pilzbefalls. Besser geeignet sind daher Bambusstäbe. Ziegel- und Tonsteine sollten
In der Theater-Tischlerei wird für Artenvielfalt gearbeitet
für die große Veränderung stringente Maßnahmen der Regierung notwendig sind, soll aber nicht davon abhalten, selbst auch kleine Beiträge gegen die Klimakrise und das Artensterben zu leisten. Dafür wurden unter dem Motto „Theater des Wandels“ mehrere Gruppen ins Leben gerufen, unter anderem die AG-Artenvielfalt. Sie hat bisher an der Umgestaltung des Beets an der Theatereinfahrt gearbeitet. Nun wurde ein weiteres Projekt in Auftrag gegeben: Ein Insektenhotel wird derzeit von Rosa Hutta , der Auszubildenden der Tischlerei gebaut. Das Hotel soll eine Nistmöglichkeit für Insekten wie Wildbienen und Hummeln ermöglichen. Doch auch Spinnen, Marienkäfer, Ohrenkneifer und Schmetterlin-
keine scharfen Kanten oder Harz enthalten, da sonst Verletzungsgefahr besteht.
Ein genereller jahreszeitlich aktueller Hinweis: Die sandumrundeten Löcher, die man im Frühjahr bis Frühsommer in den Gehwegfugen sieht, sind die Kinderstuben von Erdbienen. Diese werden nach einigen Wochen wieder von selbst verschwinden und sollten daher nicht weggefegt werden!
ge können dort einziehen. Zwei mal zwei Meter ist das Hotel groß. Die Bauarbeiten wurden gleichzeitig für die Vermittlung von Lehrinhalten genutzt. Rosa Hutta nutzt für das Hotel nämlich Fingerzinken, eine Technik, mit der die einzelnen Holzteile ineinander verzahnt werden. So kann die junge Tischlerin gleich auch ihre technischen Fähigkeiten ausbessern.
Das Insektenhotel kann schon bald beim Beet an der Theatereinfahrt zu bestaunen sein. Ein darauffolgendes Projekt ist bereits in Planung: Fledermauskästen soll es bald an den Gebäuden des Staatstheaters geben. Unterstützt wird die AG-Artenvielfalt hierbei von der Fledermausgruppe des NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.). HB
Auch die Mitarbeiter:innen des Staatstheaters freuen sich immer wieder, wenn sie in unserer Büchertauschzelle vor dem Haupteingang Besonderes entdecken:
Mindestens ein Drittel der Menschen beschreibt sich als introvertiert. Introvertiert sein und Extrovertiert sein, diese beide Gegensätze, bestimmen die unterschiedlichsten Bereiche unseres Lebens. Wie viele Freunde wir haben, wie oft wir ausgehen, was uns Energie gibt und manchmal sogar, ob wir diesen einen Wunschjob bekommen.
Doch Charaktereigenschaften wie Sensibilität, Ruhe und Stille werden in der Gesellschaft und Arbeitswelt nicht mehr wertgeschätzt. Die Autorin Susan Cain untersucht in diesem Buch unter anderem die Vergangenheit, um aufzuzeigen, wieso die Gegenwart so ist, wie sie ist. Wieso zum Beispiel werden gesprächige und laute Menschen heute eher als interessant und intelligent wahrgenommen als ihr Pendant?
Cain überzeugt auch darin, dass sie Introversion von Schüchternheit und geringem Selbstbewusstsein trennt. Ein Missverständnis, das allzu häufig vorkommt. Die Autorin, die sich selbst als ruhige und in sich gekehrte Person versteht, greift in „Still“ einige große Persönlichkeiten auf, die zu ihren Lebzeiten die Welt beeinflusst haben – dank ihrer introvertierten Art. So zum Beispiel Rosa Parks, Gandhi, Albert Einstein, Van Gogh und Eleanor Roosevelt. Darüber hinaus vergleicht sie den heutigen Stellenwert von Introversion mit dem von Frauen in unserer Gesellschaft: „Abgewertet, aufgrund einer Eigenschaft, die den Kern ihrer Persönlichkeit berührt.“ Mit Sicherheit ist ihr Buch nicht nur für Introvertierte lesenswert, sondern auch für Ambivertierte und Extrovertierte spannend.
4 Spielzeitung MAI 2024
Anlässlich seiner Pensionierung sprachen wir mit KSch Thomas Lichtenstein über seinen Weg als Schauspieler
Deine Pensionierung steht kurz bevor – nach wie vielen Jahren
Theaterspielen?
Hier am Haus bin ich jetzt seit 31 Jahren, aber Theater spiele ich, seitdem ich 12 Jahre alt bin, also seit 54 Jahren.
Wie sahen die Anfänge deiner Theaterlaufbahn aus?
Es war immer klar, dass ich Schauspieler werde. Ich habe mit 12 Jahren im Schultheater Blut geleckt und dann sehr bald eigene Theatergruppen aufgemacht, in denen ich auch Regie führte und die Stücke schrieb. Mit einer der Gruppen sind wir auf Tournee
durch die Jugendzentren gegangen. Ich habe damals deutlich mehr Zeit für das Theater aufgewendet als für die Schule. Bei der Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule in Bochum bin ich aus allen Wolken gefallen, dass sich mehrere hundert junge Leute auf zehn Studienplätze bewarben, bin aber sofort genommen worden. Nach der Ausbildung hatte ich mein erstes Engagement am Düsseldorfer Schauspielhaus. Als ich vom ZDF das Angebot bekam, im Weihnachts-Vierteiler die Hauptrolle zu spielen, und abgelehnt habe, wurde ich böse abgestraft: Der Intendant, der auf einen Fernsehpromi in seinem Ensemble gehofft hatte, verlängerte meinen Vertrag nicht und ich bin auf viele Jahre aus allen Film- und Fernsehkarteien geflogen. Das hatte ich als Anfänger alles überhaupt nicht bedacht.
Hast du die Entscheidung bereut?
Nein. Ich muss sagen, ich hätte gar nichts in meinem Leben anders gemacht. In dem Moment war die Entscheidung richtig.
Und wie ging es weiter?
Nach Düsseldorf bin ich nach Hamburg ans Klecks Theater gegangen, einem Ableger vom GRIPS Theater. Danach ein Jahr Tournee. Anschließend habe ich auf Kampnagel das Sommertheaterfestival mit organisiert, so bin ich in die Freie Szene gekommen. Angefangen habe ich dort als Te -
lefonist, war aber schon nach drei Tagen für den gesamten Kartenvorverkauf zuständig. 1988 habe ich das Schmidt Theater in Hamburg mit aus der Taufe gehoben und bin dort drei Jahre geblieben. Dort war es schräg, laut und grell, es war das erste Privattheater von Alternativen. Ich habe hinter den Kulissen alles organisiert, aber auch viel auf der Bühne gestanden. Das war eine ganz wesentliche Zeit für mich, in der ich viel gelernt und alles an Hemmungen und Lampenfieber verloren habe, was ich bis dahin hatte. Seitdem kann man mich nachts um 3.00
Uhr wecken, mich auf eine Bühne stellen und ich mache aus dem Stegreif anderthalb Stunden Programm.
Wie kamst du nach Oldenburg ans Theater?
Durch reinen Zufall! Obwohl ich ein gutlaufendes Tournee-Engagement hatte, musste ich mich zwischendurch arbeitssuchend melden. Das habe ich genau einmal getan und am nächsten Tag rief Oldenburg an. Hier wurde gerade ‚Peer Gynt‘ vorgeprobt und händeringend ein Schauspieler für die Rolle des „Mageren“ ge -
Oldenburg 2023, links Zainab Alsawah, rechts Thomas Lichtenstein Foto: Stephan Walzl
sucht (lacht). Ich fuhr komplett unvorbereitet zum Vorsprechen, ich wollte hier gar nicht hin. Das klappte dann aber, und kurz danach wurde ich noch für eine weitere Rolle angefragt. So kam es, dass ich mit Beginn der Intendanz Stephan Mettin festes Ensemblemitglied wurde.
Dafür, dass du hier nicht hin wolltest, bist du dann aber doch ein Weilchen geblieben... Das Theater in Oldenburg ist eines der angenehmsten, die ich je kennengelernt habe, in der Belegschaft herrscht eine unheimlich schöne Stimmung. Das war ein Grund, warum ich gerne geblieben bin. Der andere war, dass meine Frau und ich in dieser Zeit vier Pflegekinder aufgenommen haben, die an die Region gebunden waren und wir damit an unseren Wohnort. Deswegen habe ich immer gezittert, wenn es um den nächsten Vertrag ging. Zum Glück ist alles gut gegangen.
Du wirst aber doch nicht aufhören, Theater zu spielen, nur weil du pensioniert wirst, oder? Nein. Ich habe eigentlich immer gesagt, ich werde auf der Bühne sterben. An diesem Plan halte ich erstmal fest.
Die Fragen stellte Anna-Teresa Schmidt
5 Spielzeitung MAI 2024
„Ich hätte in meinem Leben nichts anders gemacht“
SEHEN SIE ZUM LETZTEN MAL VATER | 11.05. IM OSTEN WAS NEUES | 18.05. DE VÖRNAAM / DER VORNAME | 21.05. WAS BIN ICH DENN SEIT EINER HANDVOLL STUNDEN | 24.05. (PAUSE, IN WELCHER SIE SICH SAMMELT) DIE FRAU IN SCHWARZ | 31.05.
‚Nathan
2003,
Forum der IGS Flötenteich Eintritt: 12,- /erm. 5,- Tickets unter: https://eveeno.com/eroica weitere Infos unter: www.eroica-ol.de Konzept, künstlerische Leitung und Organisation: Michael Hagemeister (meister:kultur) Regie: Nils Braun Projektträger: Jugendkulturarbeit e.V., Jörg Kowollik, Weiße Rose 1, 26123 Oldenburg Kooperationspartner: IGS Flötenteich, Institut für Musik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburgisches Staatstheater, Tanz- und Performancegruppe „imTransit“ Schüler*innen der IGS
Tanz- und Theatergruppe
Studierende der CvO - Universität und Oldenburgisches Staatsorchester
Forum der IGS Flötenteich,
169
€ erm. 5,- € Vorverkauf über: Weitere Informationen unter www.eroica-ol.de Gefördert durch: In Kooperation mit: JUGEND KULTUR ARBEIT E.V.
‚Vater‘,
der Weise‘, Oldenburg
links Juliane Grégori, rechts Thomas Lichtenstein
Flötenteich,
imTransit,
Ein Musiktheater im Stadtnorden zu Beethovens 3. Sinfonie Montag, 10. Juni u. Dienstag, 11. Juni 2024, 20:00 Uhr Im
Hochheider Weg
| Eintritt: 12,-
6
SA 11. Mai 2024 • Oldenburg entlang der Peterstraße
Das Theatervermittlungsjahr kommt in den Monaten Mai und Juni zu seinem Höhepunkt. Sieben Premieren der Theaterclubs für Erwachsene und Jugendliche sind in der Exhalle zu sehen und das STADT:ENSEMBLE zeigt nach der Premiere bis Anfang Juni weitere Vorstellungen von ‚Robinson Crusoe. Über das (Über)Leben‘ im Kleinen Haus. Anfang Mai fanden die Premieren ‚work.‘ und ‚Leven.Eernst. Freeheit‘ der Erwachsenenclubs statt, die zum Thema Arbeit zwei Produktionen entwickelt haben. Gefolgt von den Jugendtheatertagen, in deren Rahmen als Auftakt die fünf Jugendclubs des Oldenburgischen Staatstheaters ihre Stücke zeigen. ‚Die Scheiß-Mariedl ‘, ‚Grell und Schön‘, ‚Haren – Unendliche viele‘, ‚da draußen‘, und ,Du fällst.’, sind Stückentwicklungen.
Weitere Informationen zu den Stücken findet ihr auf der Website oder in Broschüre Just II/II. Anfang der nächsten Spielzeit finden wieder Kick-Off Termine statt für alle, die selbst in einem der Clubs dabei sein wollen! LB
Premieren über Premieren
Vorstellungen der Erwachsenenclubs, STADT:ENSEMBLES und der Jugendclubs
work. Erwachsenenclub des Oldenburgischen Staatstheaters
LEVEN.EERNST.FREEHEIT Platt 'n' Studio 18+
SA 08.06.
17 Uhr | ERÖFFNUNG JTT 2024
Im Anschluss | DIE SCHEISS-MARIEDL
Jugendclub des Oldenburgischen Staatstheaters
20 Uhr | GRELL UND SCHÖN
Jugendclub des Oldenburgischen Staatstheaters
SO 09.06.
15 Uhr | HAREN
Jugendclub des Oldenburgischen Staatstheaters (in Hoch-und Niederdeutsch)
17.30 Uhr | DA DRAUSSEN
Jugendclub des Oldenburgischen Staatstheaters
20 Uhr | DU FÄLLST.
Jugendclub des Oldenburgischen Staatstheaters
MO 10.06.
18 Uhr | HAMLET Theater-AG des Alten Gymnasiums
20 Uhr | #EROICA Foyer IGS Flötenteich imTransit, Jugendkulturarbeit e.V.
ROBINSON CRUSOE Über das (Über)Leben. Frei nach dem Roman von Daniel Defoe
STADT:ENSEMBLEProduktion von Nora Hecker & Hanna Puka
weitere Vorstellungen
So 16.06. | 20 Uhr
Mo 17.06. | 18 Uhr
Di 18.06. | 11 Uhr
weitere Vorstellungen
So 16.06. | 17.30 Uhr Mo 17.06. | 20.30 Uhr
Mi 19.06. | 11 Uhr
weitere Vorstellungen
Sa 15.06. | 17.30 Uhr Di 18.06. | 18 Uhr
weitere Vorstellungen
Sa 15.06. | 20 Uhr
Mo 17.06. | 11 Uhr
Mi 19.06. | 20.30 Uhr
weitere Vorstellungen
Sa 15.06. | 15 Uhr
Di 18.06. | 20.30 Uhr Mi 19.06. | 18 Uhr
Weitere Vorstellungen
So 12.05. 15 Uhr
Do 23.05. 20 Uhr
Mo 27.05. 20 Uhr
So 02.06. 20 Uhr
Zum letzten Mal: Sa 08.06. 18 Uhr
weitere Vorstellung
Di 11.06. | 20 Uhr
20.30 Uhr | ICH SEHE KEINEN ELEFANTEN Jugendclub, Jugendkulturarbeit e.V.
DI 11.06.
18 Uhr | WIR WERDEN SEHEN, WAS WIRD. WAS WIRD. Junges Theater Bloherfelde, Jugendkulturarbeit e.V.
20.30 Uhr | BEI TAG UND BEI NACHT Darstellendes Spiel-Kurs der Cäcilienschule MI 12.06.
18 Uhr | WAS ZUM KUCKUCK!? Jugendtheater Rollentausch, Jugendkulturarbeit
20.30 Uhr | ZEIT DER TAT Kurlandtheater, Jugendkulturarbeit e.V. DO 13.06.
10 – 12 Uhr | SPIELLEITER:INNENTREFFEN Kulturetage
18 Uhr | UNSCHLAGBAR Oberschule Essen (Oldb.)
20.30 Uhr | SOL Y SOMBRA KGS Rastede
ab 21.30 Uhr | FEIERABEND Internationales Jugendprojektehaus, Weiße Rose 1 FR 14.06.
18 Uhr | KRABAT Laurentius-Siemer-Gymnasium Saterland
20.30 Uhr | CREATE IT® leise & laut, Jugendkulturarbeit e.V.
Sofern nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen in der Exhalle am Pferdemarkt statt.
7 Spielzeitung MAI 2024
08. – 16.06. 2024 Festival für Junges Theater
Thorsten Lange schreibt für das Onlinemagazin Kulturschnack.
Als Gastautor wirft er an dieser Stelle regelmäßig einen Blick auf Ereignisse und Entwicklungen in der Szene.
Geballte Ladung mit voller Wucht
Geben wir es ruhig zu: Es gibt Pressetermine, die etwas unspektakulär sind. Bei denen sich zum Beispiel der Nachrichtenwert in Grenzen hält oder wo der Informationsgehalt eher dünn ist. Es gibt aber auch das genaue Gegenteil, nämlich die Spielzeit-Pressekonferenz im Oldenburgischen Staatstheater. Sie ist prallgefüllt mit fantastischen, faszinierenden, fesselnden Neuigkeiten – und weckt die Vorfreude auf ein prallgefülltes Theaterjahr!
Dabei geht es nicht etwa um Pathos und Bombast bei der Präsentation. Es sind nicht Setting und Inszenierung, die den Termin besonders machen. Er unterscheidet sich gar nicht so maßgeblich von jenen Terminen, die etwas unspektakulär sind. Im bestem Sinne mindblowing ist etwas anderes: Nämlich die schiere Menge an höchst unterschiedlichen Ideen, die jeweils für sich selbst schon eine PK verdient hätten. Alle zusammen? Sind spektakulär. Denn Quantität und Qualität gegen Hand in Hand.
Nehmen wir mal die Oper als Bei-
Von der Wirkungskraft einer Pressekonferenz
spiel. Bei den Ausführungen der Verantwortlichen geht es vordergründig um die Ankündigung dessen, was passieren wird. Wer aufmerksam lauscht, hört aber sehr viel mehr heraus: die Liebe zur Musik, eine Leidenschaft für Feinheiten, die Lust am Gestalten, eine Vorfreude auf die Reaktionen des Publikums und der Stolz, etwas auf die Beine gestellt zu haben, das die Stadt bereichern wird. Man kann kaum anders, als sich davon anstecken oder sogar mitreißen zu lassen – selbst wenn man mit Opern sonst nichts anfangen kann. Dieses Prinzip funktioniert ebenso gut beim Schauspiel, das auch die Menschen ohne ausgeprägte Theateraffinität Widerhall findet, weil Themen verhandelt werden, die uns alle betreffen oder zu denen wir leicht Verbindungen aufbauen können. Aber auch bei der Theatervermittlung, dem Niederdeutschen Theater und der Sparte 7 ist das Herzblut aller Beteiligten deutlich zu spüren – und das führt immer wieder zu begeisternden Produktionen, Projekten, Formaten, Experimenten.
Es ist stets aufs Neue faszinierend, dass die aufwändigen Produktionen auf einen Titel und eine Kurzbeschreibung komprimiert werden können und trotzdem Interesse auslösen. Immerhin wirken im Hintergrund – manchmal über Jahre hinweg – unzählige Menschen zusammen, um ein Stück entstehen zu lassen, das die Menschen möglichst intensiv berühren soll. Diese Macht und Kraft des Theaters ist eigentlich schwer zu beschrieben, weil Ambiente und Atmosphäre eine wichtige Rolle spielen. Wie sich der Moment anfühlt, muss man eigentlich selbst erleben. Doch hier wird beides trotzdem spürbar – weil deutlich wird, dass die Beteiligten ihre Imagination und Leidenschaft in die Projekte gesteckt haben. Man spürt die Energie, die Kreativität.
Auch wenn vieles auf der PK zwangsläufig nur angerissen wird, ist sie dennoch – und zwar in genau dieser Form – ein wunderbarer Termin. Die geballte Ladung Kultur erwischt uns stets mit voller Wucht. Sie macht spürbar, wie vielfältig, bedeutungsvoll, bewe-
gend und mitreißend ein Theaterprogramm sein kann. Als Gast wünsche ich mir immer wieder, dass alle Oldenburger:innen diesem Moment beiwohnen könnten. Und damit meine ich nicht nur die Kulturinteressierten, sondern tatsächlich: alle. Ich bin überzeugt davon, dass nicht wenige sich anstecken lassen würden.
Natürlich müssen Pressetermine nicht spektakulär sein; und deswegen werden es die meisten auch weiterhin nicht sein. Wie gesagt geht es nicht um Pathos und Bombast, um Setting und Inszenierung. Die Spielzeit-PK des Staatstheaters erzeugt ihre enorme Wirkung durch die Substanz. Nachrichtenwert und Informationsgehalt sind maximal hoch. Und obwohl der Vortrag stets sachlich ist, kommt noch etwas hinzu: die Emotionen. Sie sind der Verstärker, der aus Interesse Vorfreude macht – und der diesem besonderen Termin seine Wirkungskraft verleiht.
Wies mi dien Platt!
In de olen Tieden as dat Wünschen noch holpen het.
SCHAUSPIEL
IM OSTEN WAS NEUES
URAUFFÜHRUNG
VON ŁUKASZ ŁAWICKI
SO 12.05., MO 13.05. ZUM LETZTEN MAL: SA 18.05.
Harter Stoff, der leicht zum Sozialkitsch geraten könnte. Was ihn davor bewahrt, ist das Gefühl, dass hier tiefer Leidensdruck ein Ventil gefunden hat, dass da was rausmusste. Bei aller lächelnden Duldungsstarre. Gut, dass einer dann eine solche Form findet wie Łukasz Ławicki mit diesem sehr persönlichen Abend. Süddeutsche Zeitung
Es ist eine der Stärken von Ławickis Stück, das Totgeschwiegene, das Abgründige, das Empörende aus der Sprachlosigkeit herauszuholen. NWZ
‚Wies mi dien Platt‘ ist ein neues, offenes Bühnenformat, das in der Spielzeit 2023/24 gestartet wurde. Es richtet sich an Menschen, die Niederdeutsch sprechen und Lust haben, sich mit einer szenischen Darbietung auf der Bühne zu präsentieren.
Im Dezember hat die Märchenerzählerin Margreth Klünemann bereits die Zuschauer:innen in der Exhallen-Bar in vorweihnachtlicher Atmosphäre verzaubert. Nun folgt eine frühlingshafte Fortsetzung ihrer plattdeutschen Märchenstunde, bei der sie zu Tee und Gebäck in ihrer lebendigen und nahbaren Art erzählt. Begleitet wird sie von Holger Kolbe mit Gitarre und Gesang – natürlich ebenfalls auf Plattdeutsch.
Margreth Klünemann hat sich auf die Ausschreibung für ‚Wies mi dien Platt‘ gemeldet, da ihr die niederdeutsche Sprache sehr am Herzen liegt. Sie ist in einem Dorf auf einem Bauernhof bei Cloppenburg mit der plattdeutschen Sprache großgeworden. Märchen haben ihre ganze Kindheit begleitet. Als Rentnerin hat sie sich als Märchenerzählerin ausbilden lassen; und mittlerweile erzählt sie in hoch- und plattdeutscher Sprache. Es hat sie überrascht, dass sie den Charakteren im vertrauten Plattdeutsch mehr Ausdruck geben kann. Ihre Lieblingsmärchen sind die der Gebrüder Grimm. Und wenn sie bemerkt, dass Zuhörer: innen aufmerksam lauschen, ist es für sie als Erzählerin eine schöne Rückmeldung. NH
8 Spielzeitung MAI 2024
Margreth Klünemann und Holger Kolbe am 26.05., 14 Uhr in der Exhallen-Bar
Sa 18 19 – 23Uhr | 18.30 Uhr Einführung
So 19
Il Trittico
Drei Operneinakter von Giacomo Puccini
18 Uhr | 17.30 Uhr Einführung
Kratt
Choreografi sche Urauff ührung von Antoine Jully mit Orchester
Mo 20
18 Uhr | 17.30 Uhr Einführung Il Trittico
Drei Operneinakter von Giacomo Puccini
Di 21 19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung
Mi 22
Kratt
Choreografi sche Urauff ührung von Antoine Jully mit Orchester
19.30 – 22.30 Uhr | 19 Uhr Einführung
Peter Grimes Oper von Benjamin Britten
Do 23 19.30 Uhr Spielzeitvorstellung 24/25 für Abonnent:innen — geschlossene Veranstaltung —
Fr 24 19.30 – 21.30 Uhr | 19 Uhr Einführung Das Spiel ist aus von Jean-Paul Sartre
20 – 21.45 Uhr | 19.30 Uhr Einführung Prima Facie von Suzie Miller Im Anschluss Auf ein Bier mit...‘ im Glashaus
18 – 19.45 Uhr Robinson Crusoe Über das (Über-)Leben in einer eigenen Fassung frei nach Daniel Defoe
11.15 Uhr 6. Kammerkonzert Trio d’anches plus mit Werken von E. Schulhoff, H. Villa-Lobos, S. Veress, J. Françaix, R. Boutry, J.-J. Grünenwald und I. Pleyel
20 – 21.20 Uhr | Zum letzten Mal De Vörnaam / Der Vorname von Matthieu Delaporte & Alexandre de la Pattellière
20 – 21.45 Uhr | 19.30 Uhr 15 min. Einführung Robinson Crusoe. Über das (Über-)Leben. in einer eigenen Fassung frei nach Daniel Defoe im Anschluss Publikumsgespräch
20 – 21.10 Uhr Die Frau in Schwarz von Stephen Mallatratt
15 Uhr Der Impresario nach
20 – 22 Uhr | Zum letzten Mal Im Osten was Neues von Lukasz Lawicki
Uhr NOIES! klangpol-Konzertreihe: BlueScreen
20 Uhr | Spielraum Was bin ich denn seit einer Handvoll Stunden (Pause, in welcher sie sich sammelt)
20 Uhr | Spielraum | Zum letzten Mal Was bin ich denn seit einer Handvoll Stunden (Pause, in welcher sie sich sammelt)
9 Spielzeitung MAI 2024 Großes Haus Kleines Haus Exhalle weitere Spielorte Sa 04 18 Uhr Patenschaftskonzert Werke von E. Elgar, Ch. Gounod, H. Purcell, P. Tschaikowsky und A. Dunkhase 20 Uhr | Premiere Der Impresario nach Carlo Goldoni Abo P mit anschließender Premierenfeier 18 Uhr | Premiere Leven.Eernst.Freeheit Platt ’n’ Studio 18+ 20.30 Uhr | Premiere work. Erwachsenenclub des Oldenburgischen Staatstheaters mit anschließender Premierenfeier 13.30 Uhr | Treff punkt Theatercafé Öff entliche Führung So 05 15 – 18.30 Uhr | 14.30 Uhr Einführung Peter Grimes Oper von Benjamin Britten 11.15 Uhr Grosse Pianisten im Kleinen Haus Alexander Krichel 19 – 20.20 Uhr De Vörnaam / Der Vorname von Matthieu Delaporte & Alexandre de la Pattellière 17 Uhr work. Erwachsenenclub des Oldenburgischen Staatstheaters Mo 06 20 Uhr 2. Akademiekonzert Gesprächskonzert — mit Werken von R. Wagner, E. Varèse und T. Riley 20 – 22Uhr Im Osten was Neues von Lukasz Lawicki 18 Uhr | Hauptfoyer Soirée Kratt Ballett von Antoine Jully Di 07 20 – 21.20Uhr De Vörnaam / Der Vorname von Matthieu Delaporte & Alexandre de la Pattellière 19 Uhr Leven.Eernst.Freeheit Platt ’n’ Studio 18+ 21 Uhr work. Erwachsenenclub des Oldenburgischen Staatstheaters Mi 08 20 Uhr Der Impresario nach Carlo Goldoni 20 Uhr work. Erwachsenenclub des Oldenburgischen Staatstheaters 20 Uhr
Heinrich-Kunst-Haus, Sandweg 22, 26215 Ofenerfeld Leven.Eernst.Freeheit Platt ’n’ Studio 18+ Do 09 18 – 22 Uhr | 17.30 Uhr Einführung Il Trittico Drei Operneinakter von Giacomo Puccini 20 – 22 Uhr Im Osten was Neues von Lukasz Lawicki Fr 10 20 – 21.45 Uhr | 19.30 Uhr Einführung Prima Facie von Suzie Miller Sa 11 19.30 Uhr | Premiere | mit anschl. Premierenfeier Kratt Choreografi sche Urauff ührung von Antoine Jully mit Orchester Abo GsW1 / GsW2 20 – 21.35 Uhr | 19.30 Uhr Einführung Zum letzten Mal Vater von Florian Zeller So 12 18 – 22 Uhr | 17.30 Uhr Einführung Il Trittico Drei Operneinakter von Giacomo Puccini 15 – 16.45 Uhr Robinson Crusoe Über das (Über-)Leben in einer eigenen Fassung frei nach Daniel Defoe 20 – 22Uhr Im Osten was Neues von Lukasz Lawicki Mo 13 20 – 22Uhr Im Osten was Neues von Lukasz Lawicki Mi 15 19.30 – 22.30 Uhr| 19 Uhr Einführung Peter Grimes Oper von Benjamin Britten 20 Uhr Der Impresario nach Carlo Goldoni 18.30 Uhr Modern Class Anmeldung: telse.hahmann@staatstheater.de 10 € Do 16 19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung Kratt Choreografi sche Urauff ührung von Antoine Jully mit Orchester 19 Uhr | Treibholz Natürliche Einrichtung Lichtenstein Liest! 20 Uhr | Spielraum | Premiere | mit anschl. Premierenfeier Was bin ich denn seit einer Handvoll Stunden (Pause, in welcher sie sich sammelt)
|
Fr 17 19.30 – 21.30 Uhr | 19 Uhr Einführung Das Spiel ist aus von Jean-Paul Sartre
20 Uhr | Spielraum Was bin ich denn seit einer Handvoll Stunden (Pause, in welcher sie sich sammelt)
Sa 25 20
20
So 26
Carlo Goldoni 13.30 Uhr | Treff punkt Theatercafé Öff entliche Führung 14 Uhr | Bar in der Exhalle Wies mi dien Platt! 18 Uhr | 17.30 Uhr Einführung | Weser-Ems-Hallen 6. SIKO Verdi-Requiem Mo 27 20 – 21.45 Uhr | 19.30 Uhr 15 min. Einführung Robinson Crusoe. Über das (Über-)Leben. in einer eigenen Fassung frei nach Daniel Defoe Di 28 19 – 23 Uhr | 18.30 Uhr Einführung Il Trittico Drei Operneinakter von Giacomo Puccini Mi 29 19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung Kratt Choreografi sche Urauff ührung von Antoine Jully mit Orchester 20 Uhr Melodien für Moneten Das Musikformat der Extraklasse! Oldenburgisches Staatstheater ist unterwegs mit ‚Der Hase in der Vase‘ beim ‚Hart am Wind Festival‘ im Sharoun Theater in Wolfsburg. Do 30 19.30 – 22.30 Uhr | 19 Uhr Einführung Peter Grimes Oper von Benjamin Britten 20 Uhr Melodien für Moneten Das Musikformat der Extraklasse! 18.30 Uhr Open Class Anmeldung: telse.hahmann@staatstheater.de 10 €, für Ballett-Abonnent:innen kostenlose Teilnahme Fr 31 19.30 – 20.40 Uhr | Zum letzten Mal Die Frau in Schwarz von Stephen Mallatratt 20 Uhr Der Impresario nach Carlo Goldoni 14.05. | 20 Uhr | Exhalle Theaterbegegnung Zum Ballett ‚Kratt‘ Dr. Jutta Moster-Hoos spricht mit Produktionsbeteiligten des Stücks Freundeskreis des Oldenburgischen Staatstheatetrs e. V. Eintritt frei für Mitglieder, sonst 5 €
Uhr Der Impresario nach Carlo Goldoni
- Kultur, ein Katalysator für Demokratie und Zusammenhalt?
20 UHR | THEATER DIE BREMER STADTMUSIKANTEN Schönheit kennt kein Alter
20 UHR | THEATER | LIMONADENFABRIK 20.000 MEILEN UNTER DEM MEER
Bündnis Freie Kultur Oldenburg
Die Einführung der neuen Kulturförderrichtlinie der Stadt Oldenburg im Jahr 2023 haben die freien, institutionell geförderten Kultureinrichtungen in Oldenburg zum Anlass genommen, sich zu verständigen und zu vernetzen, um sich gemeinsam Gedanken zu machen über Klimaschutz, Ökologie und weitere zentrale Aspekte von Nachhaltigkeit. Es gilt die Umwelt zu schonen, wirtschaftlich klug zu haushalten, faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen zu bieten, um für einen Generationenwechsel neue Mitarbeiter:innen gewinnen zu können, einen Beitrag für eine friedliche, gerechte und demokratische Welt zu leisten, und natürlich Kultur für jede und jeden in Oldenburg und darüber hinaus auch in Zukunft auf hohem Niveau zu gewährleisten. Kulturelle Akteur:innen haben Vorbildcharakter und eine große Mitverantwortung für die nötige Umsetzung und Erreichung dieser Ziele. Gemeinsam mit Politik, Verwaltung, handelnden Unternehmen, Wirtschaftsförderung, Wissenschaft und Forschung muss es gelingen, zeitnahe Lösungen für eine lebenswerte Zukunft zu finden. Schnelles Handeln ist eine unausweichliche Notwendigkeit. Dazu haben wir uns zu einem „Bündnis Freie Kultur in Oldenburg" zusammengeschlossen. Sprechen Sie uns gerne bei Ihrem nächsten Besuch in unseren Häusern an.
BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE Sa 11 20 UHR | THEATER EIN TÖDLICHES GEHEIMNIS Eine Krimikomödie So 12 20 UHR | THEATER EIN TÖDLICHES GEHEIMNIS Eine Krimikomödie 16 UHR RUNDE REISE Für Kinder von 2 bis 6 Jahren und Erwachsene Di 14 20 UHR | HALLE | COMEDY NICO STANK – merkste selber, ausverkauft! Mi 15 9.30 & 11 UHR RUNDE REISE Für Kinder von 2 bis 6 Jahren und Erwachsene Do 16 20 UHR | THEATER DAS FELD Nach Robert Seethaler Fr 17 20 UHR | HALLE | KABARETT ALFONS – Jetzt noch deutscherer 20 UHR | THEATER DAS FELD Nach Robert Seethaler Sa 18 20 UHR | UHR | HALLE | KONZERT WILHELMINE – „alles fließt Tour 2024“ 20 UHR | THEATER DAS FELD Nach Robert Seethaler So 19 20 UHR | THEATER DAS FELD Nach Robert Seethaler 16 UHR RUNDE REISE Für Kinder von 2 bis 6 Jahren und Erwachsene Mi 22 20 UHR | KONZERT SÖNKE MEINEN Virtuos, Filigran, Groovy Do 23 20 UHR | UHR HALLE | KONZERT SARAH LESCH – Gute Nachrichten Tour 2024 Fr 24 20 UHR | HALLE | COMEDY NIGHTWASH LIVE – Stand-up-Comedy at its best! AUSVERKAUFT! 20 UHR | THEATER DIESER TAG EIN LEBEN Ein Abend über Astrid Lindgren 19.30 UHR (AUSVERKAUFT) freies ensemble theater hof/19 WEIN ODER NICHT WEIN Songs und Geschichten rund um das Getränk der Götter Sa 25 20 UHR | HALLE | COMEDY NIGHTWASH LIVE – Stand-up-Comedy at its best! AUSVERKAUFT! 20 UHR | THEATER DIESER TAG EIN LEBEN Ein Abend über Astrid Lindgren 19.30 UHR (AUSVERKAUFT) freies ensemble theater hof/19 WEIN ODER NICHT WEIN Songs und Geschichten rund um das Getränk der Götter So 26 20 UHR | HALLE | COMEDY NIGHTWASH LIVE – Stand-up-Comedy at its best!
UHR | THEATER DIESER TAG EIN LEBEN
Abend über Astrid Lindgren Di 28 14 UHR FINAL CHOICE Im Rahmen des flausen+stipendiums 2025 Mi 29 20 UHR | KONZERT MAX PROSA Do 30 20 UHR | THEATER | LIMONADENFABRIK PREMIERE 20.000 MEILEN UNTER DEM MEER Fr 31 19 UHR | STUDIO | THEATER ANNES KULTURSALON
20
Ein
WIEDER IM HERBST AUF DEM SPIELPLAN CASITA BONONBO MOUSSAKA DAS LETZTE GESCHENK WEIN ODER NICHT WEIN ALTER WHISKY-JUNGE LIEBE GRIMMS WÖRTER WAHNSINN DIE KLEINE ZOOGESCHICHTE GESCHICHTEN VOM SAMS UND VIELLEICHT EIN PAAR ÜBERRASCHUNGEN…
unserer Website: www.theaterunikum.de
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Wir freuen uns auf Sie!
„Gelebte Vielfalt“ – wenn jemand die Bedeutung dieses Begriffes kennt, dann Wilhelmine. Aufgewachsen in einem besetzten Haus in Berlin-Kreuzberg und im Wendland, erlebt sie von Kindesbeinen an unterschiedlichste Lebensformen. Wilhelmine begeistert mit ehrlichen Texten, die die Hörer mit einem guten und aufbauenden Gefühl belohnen.
Im Jahr 2020 wurde sie für ihre Arbeit von dem Kulturund Musikmagazin Diffusmag zu den 10 besten neuen KünstlerInnen gezählt.
23. MAI 20:00, HALLE, KONZERT SARAH LESCH
– Gute Nachrichten Tour 2024
„Ich will das machen worauf ich Bock hab, ich will die großen Bühnen rocken.“ Mit dieser Aussage läutet Sarah Lesch den Anfang einer neuen Ära ein. GUTE NACHRICHTEN heißt ihr neues Album und die dazugehörige Tour. Lauter, leichtfüßiger und kantiger als je zuvor dreht sie 2024 so richtig auf! Ihre ansteckende Energie auf der Bühne paart sich mit der wunderbaren, neuen und doch vertrauten Mischung aus rockigen Sounds und nachhaltigen Worten.
31. MAI 19:00 STUDIO, THEATER ANNES KULTURSALON – Junge Kultur in Oldenburg
MOND – EINE REISE DURCH DIE NACHT
05.05.24, 16:00 UHR Für
von 1 bis 6 Jahren und Erwachsene
Während die meisten schlummern und träumen, erwacht in „Mond – Eine Reise durch die Nacht“ die traumhafte Nacht mit all ihrem Wunder und Leben. Mit dem Mondschein beginnt das mysteriöse Orchester der Nacht, in dem der seichte Wind der Steppe, die quakenden Frösche, die futtersuchende Feldmaus und die fliegenden Vogelschwärme in eine sanft ruhige Harmonie einstimmen. Unser Theater verwandelt sich in ein lebendiges Bilderbuch und ermöglicht eine träumerische Kulisse für Kleine und Große, die alle Sinne berührt. Die Performance mit raumgreifenden Projektionen und geschickten Animationen und Sounds wird so ein Fest für die Sinne.
RUNDE REISE
SO 12.05.24, 16:00 UHR MI 15.05.24, 09:30 UHR
MI 15.05.24, 11:00 UHR
SO 19.05.24, 16:00 UHR Für Kinder von 2 bis 6 Jahren und Erwachsene
Es geht ordentlich rund auf dieser wundersamen Entdeckungsreise. Eine Performerin entwickelt mit großer Lust am Absurden ein variantenreiches Spiel mit Ringen und Röhren. Sie werden wacker gedreht und tüchtig gerollt bis erkennbare Figuren oder überraschende Bewegungen entstehen. Alles ist im ständigen Wandel, nichts bleibt wie es war oder ist von Dauer. Die Fantasie kreist weiter und weiter … ratatat radong radüff …
FINAL CHOICE
DI 28.05.24, 14:00 UHR
Alle Termine und weiteren Informationen auf www.theaterwrede.de. 18.
Hier stehen aktuelle und relevante Fragen von und für die Kulturschaffende aller Sparten im Mittelpunkt, die von jeweils passend eingeladenen Gästen unter Anleitung unserer Moderatorin - Anne-Sophie Zarour - diskutiert werden. Gleichzeitig wird das Thema durch kreative Darbietungen wie Szenen, musikalische Beiträge oder interaktive Improvisationen mit dem Publikum anschaulich gemacht und kommentiert. Und wo sind die jungen Talente? Die wilden Kreativen, die nächste Generation von Macher*innen? Es ist nicht leicht, heute in Oldenburg als junge/r Kulturschaffende/r zu bestehen. Wo sind denn die Frei- und Spielräume für neue Entwicklungen und Experimente, wo die Möglichkeiten für eigene Ideen und Träume? Wo der Proberaum für die eigene Band, wo die unbürokratische Starthilfe? Während die Alten von ewiger Jugend träumen, verzweifeln die Jungen an den Fallstricken von Bürokratie und Vorurteilen. Junge Kulturakteur*innen werden von Anne-Sophie Zarour vorgestellt, also Vertreter*innen einer Generation, die nicht in die Fußstapfen der Alten treten, sondern die Veränderungen in der Kulturförderung wollen. Aber auch die kommen zu Wort, die dies unterstützen oder aber diesen Forderungen skeptisch gegenüberstehen.
HIGHLIGHTS IM JUNI
kann sie dadurch um so mehr entlarven. Die Figuren entscheiden skrupellos über Schicksale von Firmen und Menschen in diversen Regionen der Welt, machen aber keinen Schritt in die Wirklichkeit dieser Länder. Sie verlassen ihre Hotelzimmer nie. Die messerscharfen, sarkastischen Dialoge schwanken zwischen schlagfertigem Humor, diskriminierenden Äußerungen und blankem Zynismus. Trotzdem sind die Hauptfiguren alles andere als eindimensional, keine reinen Abziehbilder einer fiesen Heuschrecke. Sie ergreifen jede Gelegenheit, in die Vollen zu gehen, und lassen dennoch Raum für Zwischentöne. Eine schwarze Komödie, bei der viel gelacht werden darf und in der viel Potential zum Nachdenken steckt. 24. & 25.5., 19.30 UHR (AUSVERKAUFT) freies ensemble theater hof/19 WEIN ODER NICHT WEIN Songs und Geschichten rund um das Getränk der Götter Schauspiel/Musik: Imme Beccard, Marie-Luise Gunst, Christian Klein, René Schack, Dieter Hinrichs, Regie: Marc Becker, Dramaturgie: Frauke Allwardt
Im Rahmen des flausen+stipendiums 2025 Das Stipendium bietet Gruppen von 4 Personen Zeit und Raum, um gemeinsam praktisch auf der Bühne eines Theaters des flausen+bundesnetzwerks szenisch zu forschen. Zur Auswahl der flausen+stipendien 2025 findet die finalchoice Jury statt. Beim finalchoice#14 präsentieren die eingeladenen Gruppen ihre Forschungsideen live auf der Bühne. Die Hauptjury, bestehend aus Vertreter:innen der stipendiengebenden Theater, wählt im Anschluss die finalen Gruppen für ein flausen+stipendium 2025 aus.
Angelehnt an unsere 3 Erfolgsstücke „Whisky, irische und schottische Songs und Geschichten“ - und doch ganz anders - geht es jetzt um den Wein: Philosophisch, humorvoll, melancholisch, abwechslungsreich mit LiveMusik und tollen Geschichten rund um das Getränk der Götter. In unserer „Tarverne" geht es aber nicht nur um den Wein, sondern auch um Gesang, ein bisschen natürlich auch um Weib – und um Mann. Tausende von Mythen und Geschichten ranken sich um dieses dionysische Getränk… 5 Schauspieler*innen/Musiker*innen präsentieren diesen Abend mit viel Spielfreude in angemessenem Ambiente. In unserer „Taverne“ wird der Frage nachgegangen, wann der erste Mensch Wein trank und wie es dazu gekommen ist oder wieso trinkt Alfredo Nelli Wein auf einem italienischen Friedhof, warum feiern Frauen anders als Männer, wieso sollten anständige Menschen Bier trinken, warum hat eine Reblaus keine Angst vor der Zukunft und was haben die Köchin Bruna, Jesus, Horst Janssen und Baron Rothschild damit zu tun? An unserer Weintheke auf der Bühne werden ausgesuchte köstliche Weine angeboten! Leider sind diese beiden Vorstellungen bereits ausverkauft. Im Herbst/Winter wieder auf dem Spielplan!
UND SONST NOCH… Von Juni bis Ende August machen wir Sommerpause. Das heißt natürlich nicht, dass wir untätig sind. Wir konzipieren
BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE
SA
SO
04.05.24, 16:00 UHR
Kinder
MAI 20:00, HALLE, KONZERT WILHELMINE – „alles fließt Tour 2024“
MAYBEBOP 13. JUNI AXEL PRAHL & INSELORCHESTER AM 23. JUNI EIN TÖDLICHES GEHEIMNIS 20.000 MEILEN UNTER DEM MEER DIE BREMER STADTMUSIKANTEN DIESER TAG EIN LEBEN MAX PROSA MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN DAS FELD 3. & 4. 5., 20 UHR freies ensemble theater hof/19 ZEIT DER KANNIBALEN# Eine schwarze Komödie über den Kapitalismus nach dem gleichnamigen Film von Johannes Naber und Stefan Weigl, Regie: Marc Becker, Schauspiel: Marie-Luise Gunst, René Schack, Dieter Hinrichs Die stark stilisiert inszenierte, kammerspielartige Kapitalismus-Satire spielt im Milieu global agierender Wirtschaftsberater. Öllers, Niederländer und ihre junge Kollegin Bianca März sind Unternehmensberater. Sie sind im Auftrag der „Company“ unterwegs, um die Gewinne ihrer Kunden in Schwellen- und Entwicklungsländern zu maximieren. Dieses Stück seziert bitterböse die Neurosen der Optimierungsgesellschaft und wirft dabei einen rasanten und satirischen Blick auf diese Welt und
und proben neue Stücke, renovieren unser Theater und die Außenfassade des Theatersaals wird dank einer Förderung vom Land Niedersachsen und der Stadt Oldenburg gedämmt. Damit werden wir unseren Zielen in Punkto NACHHALTIGKEIT ein großes Stück näher kommen. Des Weiteren beschäftigen wir uns mit dem Generationswechsel und neuen Arbeits- und Organisationsstrukturen im Arbeitsalltag. Wir freuen uns schon jetzt auf einen tollen Theaterherbst mit CASITA, BONONBO MOUSSAKA, DAS LETZTE GESCHENK, WEIN ODER NICHT WEIN, ALTER WHISKY-JUNGE LIEBE, GRIMMS WÖRTER WAHNSINN, DIE KLEINE ZOOGESCHICHTE, GESCHICHTEN VOM SAMS und vielleicht ein paar Überraschungen... Aktuelle Termine fi nden Sie auf unserer Website: www.theaterunikum.de Wir freuen uns auf Sie!
Berufliche Zukunft im Theater
Ein Plädoyer für eine spannende Branche voller Möglichkeiten
Bei einem Besuch im Theater ist bereits alles am Laufen. Das Schauspiel-Ensemble kennt seinen Text, Opernsänger:innen treffen die Töne. Die Kulisse ist gebaut, Kostüme passen, Haar und Make-up sitzt. Wie viel Arbeit all dies bedeutet, können Zuschauende nur erahnen. Von der großen Bühne runter muss man durch viele Gänge wandern und Treppen hinaufsteigen, bis man an das andere Ende des Theaters gekommen ist. Dort spielt sich nicht weniger Aufregendes ab als im Großen Haus oder der Exhalle. Hier finden sich die Werkstätten wieder, genauer gesagt, die künstlerischen Handwerksberufe. Sie sind für die Umsetzung der Kulisse und dem Auftreten der Künstler:innen zuständig. Für den Dekorationsbau, Bühnenbau, für Kostüme und Haare und Makeup. Ohne sie würde bei einer Vorstellung im Theater kein solch stimmiges Bild entstehen. Diese Bereiche sind eng miteinander verzahnt. Sie ermöglichen es, eine neue, verzaubernde, erschreckende oder überwältigende Welt
zu schaffen. Auch junge Menschen in Ausbildung arbeiten hier.
Luzie Thomas ist angehende Schneiderin. Sie macht ihre Ausbildung in der Herrenschneiderei. Mit ihrer Deutschlehrerin war sie damals im Theater, als sie sich dachte, wie toll es dort aussieht. Dass das Theater Spaß machen würde, fand sie. Genäht hat sie schon früher gemeinsam mit ihrer Großmutter. Damit war der Grundstein gelegt. Ähnlich war es auch bei Noreia Schulenburg , der Auszubildenden in der Damenschneiderei. Auch sie hat früh angefangen, zu nähen und hat sich für den Ausbildungsberuf entschieden, weil sie etwas Handwerkliches machen wollte.
„Da sehe ich am Ende genau, was ich gerade geschafft habe“. Die Schneiderei ist einer der Handwerksberufe, der in Deutschland kaum noch gelehrt wird. Die meisten unserer Kleider werden mittlerweile im Ausland produziert. Doch im Theater
lernt Luzie all die verschieden Techniken und präzisen Feinarbeiten, für die sie sich so begeistert. „Die Liebe ins Detail zu stecken kostet manchmal Nerven, aber es macht Spaß, die Arbeit dahinter zu lernen“. Das Nähen klassischer Kleidung wird ihr hier ebenso beigebracht wie das nähen von Kostümen. Dass das Theater so ein abwechslungsreicher Ort ist, hat damals auch Noraya überzeugt. Diese Abwechslung ist hier nicht weniger als auch in den anderen Werkstätten angesagt.
Ein Kostüm ist nur ein Halbes, wenn die Haare nicht gemacht sind und das Gesicht nicht geschminkt. Hand in Hand geht daher die Arbeit mit der Maskenbildnerei. Perücken werden in der Werkstatt komplett individuell hergestellt. Bei um die 100.000 Haare, die der Mensch durchschnittlich auf dem Kopf trägt, bedeutet das: stundenlange geduldige Feinarbeit. Für Auszubildende Aylin Thomitzek gibt es gleich mehre Bereiche, die ihr viel Spaß machen. Das Frisieren zum
Beispiel, was auch in der Abschlussprüfung vorrangig getestet wird. Abends vor der Vorstellung kommt sie dann in interessante Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern, wenn sie die Haare stylt und die Make-Up Foundation aufträgt.
Die großen Dekorationen, die auf der Bühne zu sehen sind, wurden ursprünglich in der Bühnenplastik, also dem Dekorationsbau, gebaut . Hier arbeitet Maike Schütte Sie ist bereits ausgebildete Malerin, was ihre zusätzliche Arbeit für die Plastik perfekt ergänzt. Oft hat sie dafür ein Stück Styropor, muss dann exakte Maße nehmen, und anfangen zu schnitzen. Am Ende wird daraus mal ein riesiger Baumstumpf, mal ein Engel ohne Kopf oder ein Krokodil, alles täuschend echt. Die Arbeit mit dem Dreidimensionalen ist hier das Besondere, wie Maike erzählt. Als bald ausgebildete Bühnenplastikerin kann sie auch für Filmproduktionen arbeiten. Der Beruf geht also auch über das Theater hinaus.
Eindrücke aus der Herrenschneiderei, Malersaal, Maskenbildnerei und Tischlerei (Fotos: Henrieke Balzer)
Impressum Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ
Oldenburgisches Staatstheater
Generalintendant: Christian Firmbach
Redaktion: Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit
Chefredaktion: Stephanie Twiehaus und Caroline Schramm
Autor:innen: Henrike Balzer, Liliane Bauer, Vanessa Clavey, Telse Hahman, Nora Hecker, Verena Katz, Anna-Teresa Schmidt, Mirjam Thissen, Stephanie
Die mit Abstand größte Werkstatt der künstlerischen Handwerksberufe ist der Malsaal. Der gesamte zweidimensionale Raum der Bühne wird hier von Charlotte Werneburg , der Auszubildenden und ihren Kolleg:innen noch von Hand bemalt. Insgesamt werde heutzutage schon viel mit einer Maschine gedruckt, doch die Arbeit von menschlicher Hand sei immer noch überzeugender, findet Charlotte. Als sie zum ersten Mal im Malsaal stand, ließ dieser ihr Herz höherschlagen, wie sie erzählt. Durch ein Praktikum hatte sie die Welt im Theater kennengelernt. „Ich wusste vorher gar nicht, dass es diesen Beruf gibt“.
Für die künstlerischen Handwerksberufe werden immer wieder neue Kolleg:innen gesucht. Stellenausschreibungen sind unter www.staatstheater.de/jobs zu finden. HB
Foto S.
Insektenhotel,
Foto S. 5: Lichtenstein, Jörg Landsberg Fotos: Stephan Walzl, wenn nicht anders gekennzeichnet (freie Theater-
Museumsseiten ausgenommen) Layout/Satz: Menso von Ehrenstein Stand der Drucklegung: 07.05.2024 Änderungen vorbehalten. Das Oldenburgische Staatstheater wird gefördert von der Stadt Oldenburg Eine Einrichtung des Landes Niedersachsen www.staatstheater.de facebook.de/oldenburgisches.staatstheater instagram.com/oldenburgischesstaatstheater Theaterkasse Tel 0441. 2225-111 Öffnungszeiten: DI–FR 10–18 Uhr, SA 10–14 Uhr, montags nur Vorstellungskasse
Twiehaus, Judith Strodtkötter
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