Spielzeitung Mai Ausgabe - Oldenburgisches Staatstheater

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Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ

Spielzeitung MAI 2022

Angriff der Killertomate

NEWS

Liebes Publikum!

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er April, der April, der macht bekanntlich was er will …, aber der Mai, der macht alles neu! Und so schauen auch wir – der aktuellen Lage zum Trotz – voller Hoffnung nach vorn! Tatsächlich bringt uns der Wonnemonat viel Neues: In den Proben wird weiterhin eifrig am ‚Ring‘-Zyklus geprobt, das ‚Rheingold‘ ist bereits fertig neueinstudiert, im

Mai wird auch die ‚Walküre‘ beendet und starten wir mit ‚Siegfried‘. Apropos „Start“: Für Mitte des Monats haben wir auch ganz zuversichtlich den Sommerbeginn ausgerufen, öffnen beim „Sommerstart“, der sich über eine ganze Woche erstreckt, die Türen weit für unser Publikum und bespielen auch endlich wieder die Theaterinsel. Und dann sind

Sie gefragt: bei Salsa und Tango, Lindy Hop und Powerpoint Karaoke, Konzerte, Suppe und guter Laune. Außerdem kann man sich unter anderem im Mai vom Wahnsinn die Welt erklären lassen, von Maria Callas die Geheimnisse des Gesangs und von Macbeth den Unterschied zwischen Sein und Nichtsein.

Und während all dessen laufen in der Druckerei die Maschinen auf Hochtouren für unser neues Spielzeitheft, in dem Sie Anfang Juni unsere langgeschmiedeten Pläne für die Saison 22/23 finden werden. (Fast) alles neu! Ihr Redaktionsteam des Oldenburgischen Staatstheaters

ZUM ERSTEN UND ZUM LETZTEN PREMIERE

SCHAUSPIEL 14.05. | Kleines Haus ÜBER MEINE LEICHE BALLETT 21.05. | Großes Haus BALLETT IMPULSIV III JUNGES STAATSTHEATER 18.05. | Exerzierhalle MACBETH

ZUM LETZTEN MAL OPER 27.05. | Großes Haus ZARAH 47

FREUEN SIE SICH AUF ACHT GROSSARTIGE TAGE WÄHREND UNSERER INSELWOCHE! Alle Infos auf der letzten Seite

Das Staatsorchester im Radio

Im Februar war der Norddeutsche Rundfunk erneut im Sinfoniekonzert zu Gast: Die Aufzeichnung des 5. Sinfoniekonzerts erklingt am 15. Mai ab 11 Uhr auf NDR Kultur und wird ebenfalls online verfügbar sein. Unter der Leitung von Gastdirigent Bruno Weil spielte das Staatsorchester Werke von Kraus, Czerny, Haydn und Brahms. Das Klavierduo Shalamov brillierte vierhändig am Flügel und wird gemeinsam mit Bruno Weil auch im Interview zu hören sein. Schalten Sie ein!

Die neue Saison

Am Donnerstag, den 2. Juni gibt das Staatstheater den Spielplan für die neue Spielzeit 22/23 bekannt und veröffentlicht das Spielzeitheft für die kommende Saison. Damit startet auch der Verkauf der Abonnements, der nach langem Warten wie gewohnt stattfinden kann. Freuen Sie sich mit uns auf viele neue Produktionen, die 15. Internationalen Tanztage und den Opernball.

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Spielzeitung MAI 2022

Ballett impulsiv III Choreografische Uraufführungen von Antoine Jully, Repertoire-Highlights und Ausschnitte aus klassischen Balletten Eine Ballerina im glitzernden Tutu, die auf Spitzenschuhen förmlich über die Bühne zu schweben scheint oder von ihrem starken Partner ins rechte Licht gerückt wird, das ist eine Vorstellung, die so manche:r vom Ballett hat. Und zu recht, denn die hohe Schule des klassischen Tanzes gehört auch im 21. Jahrhundert zu jeder fundierten Tanzausbildung.

Doch natürlich hat sich das Ballett weiter entwickelt und jede:r Choreograf:in ist auf der Suche nach der eigenen choreografischen Handschrift, die die Tänzer:innen umsetzen. So wünschen sich andere von einem Ballettabend einen zeitgenössischen, körperlichen Ausdruck, der für sie vielleicht mehr Emotionen zulässt als die eher kodierte

Form des klassischen Schrittvokabulars. Und wiederum zu recht. Im Ballettabend ‚Ballett impulsiv III‘ gibt es Stücke für beide Vorlieben und es darf bemerkt werden, dass gar kein Abwägen für und wider nötig ist: man kann sich auf jede Art von tänzerischem Ausdruck und Energie einlassen. Die für Mai geplante Premiere des vieraktigen Handlungsballetts

Vincent Tapia

‚Kratt‘ muss pandemiebedingt verschoben werden. Antoine Jully hat für ‚Ballett impulsiv III‘ ein außerordentlich abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Die Tänzer:innen der BallettCompagnie Oldenburg zeigen Pas de deux aus dem klassischen Repertoire wie ‚Don Quixote‘, ‚Le Corsaire’ und ‚Paquita‘ sowie eine Variation aus dem

‚Grand Pas Classique‘ und auch Repertoire-Highlights wie ‚Vanitas‘, ‚Die Kunst der Fuge‘ oder ‚Die Sieben letzten Worte‘. Vier Choreografien kreiert Antoine Jully für einzelne Tänzer:innen und verschiedene Ensembles neu für diesen äußerst vielfältigen und auch musikalisch sehr facettenreichen Abend. TH

Teele Ude

Spiel des Lebens – Spiel des Sterbens Ein Gespräch mit Autor Stefan Hornbach zu seinem Stück ‚Über meine Leiche‘

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n dem Publikumsentscheid „O. - Eine Stadt sucht ein Drama“ erhielt das Stück „Über meine Leiche“ von Stefan Hornbach vor drei Jahren die meisten Stimmen. Nun kommt es im Mai endlich auf die Bühne – pandemiebedingt mit zweijähriger Verspätung. In der Zwischenzeit hat der junge Autor den Stoff nochmal aufgegriffen und 2021 seinen Debütroman „Den Hund überleben“ im Hanser Verlag herausgebracht. Anlass mit ihm über den Tod als wiederkehrendes Thema in seinem Schaffen zu reden.

schichte so viele Seiten nehmen muss, wie ich eben brauche, da habe ich mich noch einmal ans Romanprojekt gesetzt. Ich bin sehr froh, dass es jetzt beide Texte gibt und wie sehr sie sich auch unterscheiden. Und ich glaube, ich habe eine Faszination für Situationen, in denen eine fundamentale Veränderung geschieht, von der aus es kein einfaches Zurück oder „Weiter so“ gibt. Die Beschäftigung mit Endlichkeit, auch der eigenen, ist für mich auch mit einer Art Aufrichtigkeit dem Leben gegenüber verbunden.

Lieber Stefan, d ein Roman hand elt ähnlich wie d as Stück von einem jungen Mann, d er erfährt, d ass er Krebs hat und eventuell d aran stirbt. Warum ist d er Umgang mit d em Tod ein Thema, das dich so reizt, dass du gleich zweimal bearbeitet hast?

Es ist ja gesellschaftlich völlig normal, Kriegsmetaphern zu verwend en, wenn man über Krebs spricht. Susan Sontag hat mit „Krankheit als Metapher“ ein spannend es Werk d arüber geschrieben. Warum hast d u d ich so bewusst gegen d iese Kriegsmetaphorik entschieden?

Die Szene, in dem ein junger Mann eine Tumordiagnose erhält, gab es zuerst als losen Prosatext, den ich dann gleich mehrfach und sehr unterschiedlich fortgesetzt habe. Mit „Über meine Leiche“ habe ich einen spielerischen und humorvollen Umgang mit diesem existenziellen Thema gesucht. Doch eigentlich war mir damals schon klar, dass ich mir für diese Ge-

Ich glaube, ich war zuerst einmal irritiert davon, dass jemand, der*die schwer erkrankt, irgendeinen „Kampf aufnehmen“ soll, z. B. gegen den Krebs als eine Art „Endgegner“. Wieso versucht Mensch nicht erst mal, diese Situation zu verstehen, anzunehmen und — bei aller Herausforderung — möglichst entspannt zu heilen?

Stefan Hornbach

Ich meine das nicht esoterisch, und ich denke auch, wenn so ein Kampfmodus motiviert, kann er auch genau richtig sein. Doch für mich war es interessanter, eine andere Geschichte zu erzählen, von einem, der seinen Tumoren Namen gibt und versucht, sich möglichst friedlich von ihnen zu verabschieden. Aber natürlich ist auch dieser Weg kein einfacher. Familie, Kind heitserinnerungen und Jugend freund schaften spielen in beid en Geschichten eine große Rolle. Beide Protagonisten ziehen wied er zu ihren Eltern (bzw. einem Elternteil) aufs Dorf. Warum war d ir d ieser Moment d er Rückkehr als Motiv so wichtig?

Friedrich im Stück und Sebastian im Buch werden beide in einem Moment im Leben erwischt, in

dem es eigentlich vor allem darum geht, eine gute und intensive Zeit zu erleben, bevor man später dann irgendwann erwachsen werden und Verantwortung übernehmen muss. Doch der erwartete Lauf der Dinge und die Selbstverständlichkeit des jungen Lebens wird jäh unterbrochen und scheint sie zurück auf Anfang zu setzen: genau dorthin, von wo man gerade erst ausgezogen war. Beide werden zu Patienten und eigentlich auch wieder zum Kind. Das, wovon man sich emanzipieren wollte, wird hier letztlich als Fundament oder Halt erkannt und erfährt so eine Wertschätzung. Es gibt in d einem Roman d ie Stelle, in d er Protagonist froh darüber ist, sich in die Hände der Med iziner:innen zu geben und sich an einen genauen Therapieplan halten zu können, ohne selbst Entscheidungen treffen zu müssen. Ist d as nicht auch ein Sich-in-sein-Schicksal-Fügen? Glauben denn deine Protagonisten an Schicksal?

Ich halte es in vielen Lebensbereichen für eine riesige Erleichterung, dass es Menschen gibt, die es besser wissen als ich, gerade auch im Bereich der Gesundheit. In einer existenziellen Situation kann

es zudem hilfreich sein, Vertrauen zu fassen. Das macht einen Menschen allerdings nicht gleich unmündig. Beim Glauben an ein Schicksal geht es vermutlich auch darum, einen Trost darin zu finden, dass etwas nicht in der eigenen Hand liegt. Aber auch diesen Gedanken könnte man weiterführen und als Erleichterung verstehen: dass das sogenannte Schicksal eines Menschen nicht nur in der eigenen, sondern in vielen Händen liegt. Wie ist es eigentlich, sich eine Inszenierung d es eigenen Stücks anzusehen? Bist d u d a vorher aufgeregt?

Manchmal war ich aufgeregt, manchmal auch ganz entspannt. Es ist jetzt schon die vierte Inszenierung von „Über meine Leiche“, die letzte liegt schon ein paar Jahre zurück. Diesmal kenne ich bereits die Regisseurin, Franziska Stuhr, und schätze sie menschlich wie künstlerisch. Mariam Haas und Lara Scherpinski, die für Bühnenund Kostümbild zuständig sind, kenne ich noch aus dem Studium. Aktuell ist es also eine sehr vorfreudige Spannung auf den Abend und auf einige schöne Wiedersehen! JB


Spielzeitung MAI 2022

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Land sehen

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Fläche – Wiesen – Wind - Dörfer – Zäune – Dorfparty - Horizonte – Matsch – Tanke – Kühe ... Jugendliche ziehen über’s Land: Auf Recherchereise

ugendliche aus Bremen, Wilhelmshaven und Oldenburg haben sich auf den Weg gemacht. Sie haben Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen ländlichen und städtischen Räumen gesucht, sind auf mehr als ein Vorurteil gestoßen und haben die eigenen Bilder von Stadt und Land im Kopf befragt. Das norddeutsche Festival ‚Hart am Wind‘ für Kinder- und Jugendtheater schafft neue Verbindungen zwischen den Theaterhäusern in Bremen, Wilhelmshaven und Oldenburg. Das Festivalprojekt ‚Land sehen‘ gibt Anlass, auch zwischen den Jugendlichen der drei Städte einen Austausch zu schaffen und erstmals gemeinsame Sache zu machen. An allen drei Theatern ist die künstlerische Arbeit mit jungen Menschen wichtiger Bestandteil des Jahresprogramms, die Perspektiven der Jugendlichen spielen eine große Rolle und so ist ihr Beitrag bei einem Festival für Kinderund Jugendtheater gut aufgehoben.

Zu Besuch

Das erste gemeinsame Treffen findet im Kurort Dangast statt. Ein Ort, der offensichtlich von der gesamten Region als WochenendAusflugsziel angesteuert wird. Jedenfalls waren fast alle Jugendlichen schon mal da und wissen, wo es den besten Rhabarberkuchen gibt. Ganz egal zu welcher Jahreszeit: im Kurhaus Dangast, na klar. Am Strand, bei Ebbe, mit Wind wird sich kennengelernt und in Kleingruppen die Landschaft erkundet und befragt: Es werden Fundstücke gesammelt, Geschichten erfunden, ein Soundtrack über den Ort gelegt, Selfies gemacht, sich in die Landschaft eingefügt und Kontakt zu anderen Besucher:innen aufgenommen. Am Ende frieren allen die Hände ein und bis der Bus für die Heimfahrt

Hause kommt, wird an der Bushaltestelle ununterbrochen auf und ab gehüpft.

der Abschied vom Kindsein und der Wunsch, dorthin zu gehen, wo was los ist.

Am nächsten Tag treffen wir uns in Oldenburg wieder. Im Probenraum des Staatstheaters wird das gemeinsam Erlebte geteilt, präsentiert und allgemein das Thema „Land“ besprochen. Welche Erinnerungen, Erfahrungen und Vorstellungen verbinden diese junge Menschen mit dem Begriff Land? Sehr unterschiedliche. Einige wohnen auf dem Land und nehmen weite Wege auf sich, um zu den wöchentlichen Proben ins Theater zu fahren. Für sie ist das Land mehr als ein mit Vorurteilen beladener Begriff. Sie haben Strategien entwickelt, um Distanzen zu überwinden, sie kennen Orte, an denen man in der Einsamkeit ganz und gar nicht einsam sein kann. Andere wohnen in der Stadt und sind in maximal 15 Minuten mit dem Fahrrad bei ihrer Schule, ihren Freund:innen, dem nächsten Kiosk oder Döner. Land ist bei ihnen einerseits mit Einöde und „Abgehängt sein“ verknüpft, andererseits mit Ruhe, Auszeit und Sehnsucht. Bei vielen spielten im Zusammenhang mit Land-, Kindheitserinnerungen eine Rolle und gemäß dem jetzigen Alter auch

Das nächste Treffen findet aufgrund steigender Infektionszahlen per ZOOM statt. Dadurch entstehen sehenswerte Wetterperformances vor dem Bildschirm und alle können bei allen mal aus dem Zimmerfenster schauen. Höchste Zeit, nach Bremen zu fahren und dort eine ganz besondere Stadtführung per Rad zu bekommen. Als Erstes fahren wir mal dorthin, wo es die besten Anti-Nazi-Sticker zu kaufen gibt. Dann besuchen wir die Spielstätte der jungen Akteur:innen und atmen Backsteinflair. Mitten in der Stadt fällt auch das ganze Grün auf: Der Osterdeich, das Weserstadion, eine Schrebergartenoase, es gibt sogar Esel. Zwischen Werderfans schlängeln wir uns zum Bahnhof zurück. Ende März in Wilhelmshaven besuchen wir einen echten Bauernhof, der seit Generationen von Mariekes Familie betrieben wird. Marieke, aus der Wilhelmshavener Gruppe, gibt uns eine Hofführung. Sie zeigt den Maschinenund Fuhrpark ihrer Eltern, animiert alle, auf den Mähdrescher

zu klettern und in der riesigen Scheune im Weizen zu toben. Sie schildert die versteckten Gefahren dieser Welt und was passiert, wenn man in den Teich hinterm Haus fällt. Der Hof und seine Umgebung kommen anschließend als Kulisse für erste dialogische Szenen zum Einsatz. Zurück zum Bahnhof fahren wir mit dem Rad an der Uferpromenade entlang, besuchen das TheOs, die Spielstätte der Landesbühne Niedersachsen Nord am Bontekai, und entwischen einem größeren Regenschauer in den Zug. Jetzt und bald

Wir haben uns gegenseitig besucht, und ausgefragt, Eindrücke gesammelt und während der wöchentlichen Proben weiter gedacht. Die Spieler:innen haben persönliche Erinnerungen und Geschichten verfasst und erstes szenisches Material entwickelt. Jetzt fangen wir an zu proben und machen uns bereit für die Bühne: Es gibt noch viel zu tun. 17 Jugendliche freuen sich auf die Premiere von ‚Land sehen‘ beim Festival ‚Hart am Wind‘, am Mittwoch den 15. Juni um 18 Uhr im Oldenburgischen Staatstheater. LJ-K

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Seit Oktober stehen die drei Gruppen in Kontakt. Das macht insgesamt 17 Jugendliche zwischen 13 und 18, die zusammen das Thema „Land“ beackern. Seitdem ist sehr viel passiert. Wie sieht eine Ko-

operation zwischen Projektgruppen aus drei verschiedenen Städten und Theatern aus? Was wollen wir voneinander? Was verbindet uns? Wonach suchen wir? Auf diese Fragen gibt es erstmal keine Antworten, sondern vor allem Neugier sich kennen zu lernen und miteinander auseinander zu setzen. Jetzt ist Mai und ein Rückblick lohnenswert.

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Spielzeitung MAI 2022

Einblicke in die ‚Ring‘-Schmiede

10 Fragen an unser Stammpublikum

Gesprächsstoff

Aus den Proben zu ‚Das Rheingold‘

Antworten von Christiane und Hendrik van Duijn

Die literarische (Wieder-)

E IMM ST DEM S M AU L I KU B PU

Entdeckung des Monats um ein Ballettstück handelt, das erst mal in der Pause von einer Sitznachbarin erklärt werden muss.

von Phia-Charlotte Jensen

Haben Sie einen Lieblingsplatz? Wie oft gehen Sie ins Theater?

C & H: Wir gehen im Moment etwa zehn-bis zwölfmal im Jahr ins Theater. Unser Abo ruht gerade aufgrund von Corona. Welche Sparte bevorzugen Sie?

C & H: Schauspiel, Oper und Musical. Wodurch wurde Ihr Interesse am Theater geweckt? Die Nornen weben unermüdlich am Schicksalsfaden ...

... während die Riesen versuchen, die Bezahlung ihrer Arbeit durch eine Entführung zu erpressen ...

C & H: In den 90er Jahren gab es das Schülerwahlabo. So kamen wir günstig ins Theater und hatten häufig richtig gute Plätze. Schon in unserer Kindheit war es jedes Jahr so, dass man sich das Weihnachtsstück für Kinder in Brake oder Oldenburg angesehen hat. H: Klasse 8, Musikunterricht: Behandelt wurde ‚Don Giovanni‘. In der Fantasie habe ich mir ein opulentes Bühnenbild mit Balkon und rankenden Pflanzen ausgemalt – als sich der Vorhang hob, erblickte ich lediglich zwei graue Wände. Da hat sich für mich eine Welt geöffnet, von deren Existenz ich im Vorfeld noch nicht die geringste Vorstellung hatte. Ihr schönstes Theatererlebnis?

C & H: Das Stück ‚Anatevka‘ im 1. Rang, 1. Reihe in der Mitte zu sehen. Unvergessen bleiben auch die Außenevents auf dem Fliegerhorst (‚Dreigroschenoper‘, ‚Aida‘) und die Aufführungen im Theaterhafen (‚Jesus Christ Superstar‘, ‚Comedian Harmonists‘, ‚Alice im Wunderland‘). Das Theaterschiff war eine schöne Idee, um in Zeiten von Corona wieder das Gefühl von Theater zu erleben. Ihr schrecklichstes?

... und die Rheintöchter sich bei ihrer Arbeit von Loge ablenken lassen.

C & H: Völlig abgehetzt in Erwartung eines Schauspiels gerade noch auf dem Sitzplatz anzukommen, bevor sich der Vorhang hebt, um dann festzustellen, dass es sich bei der Aufführung

C: Im Großen Haus sitze ich gerne im 2. Rang in der Mitte oder an der Seite. Wenn das Orchester spielt, ist es herrlich, wenn man in den Orchestergraben sehen kann und die Musiker sieht. Im kleinen Haus sind eigentlich alle Plätze gut. Die Atmosphäre ist dort schön, da man dichter am Geschehen ist. Genauso ist es in der Exerzierhalle. H: 1. Rang, 1. Reihe, Mitte – Leider hatte ich noch nicht so häufig Gelegenheit, dort zu sitzen. Bereiten Sie sich auf einen Theaterbesuch vor?

C & H: Bei uns nicht bekannten Opern informieren wir uns im Vorfeld über die Handlung. Wir kaufen uns grundsätzlich ein Programm zur Aufführung. Besonders hilfreich bei Ballettabenden ist auch der Besuch der Einführung vor der Aufführung. Welches Stück würd en Sie gerne mal sehen?

C: ‚Der kleine Horrorladen‘! Das war so schön vor circa 30 Jahren. H: ‚Cabaret‘; und gerne mal wieder Stücke von Dürrenmatt und Brecht. Schön ist es insbesondere, wenn Stücke im Rahmen des Zentralabiturs in den Fächern Deutsch und ggf. Eng-lisch und Musik aufgegriffen werden, sodass junge Menschen die Aufführungen besuchen. Vervollständ igen Sie d en Satz: „Theater ist ...

C: … Balsam für Augen, Ohren und die Seele.“ H: … immer wieder unterhaltend, überraschend oder anregend.“ Ihr persönlicher Kulturtipp jenseits des Theaters?

C & H: Andere tolle Theater in Berlin, Hamburg usw. und die Lesungen im Rahmen des Kultursommers.

Macbeth

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m Oktober 2019 waren junge Akteure des Rose Youth Theatre aus Kingston upon Thames zu Gast in Oldenburg. Eingebettet war der Austausch zwischen Jugendlichen aus Kingston und Oldenburg in das Festival „UK Begegnungen“ der Stadt Oldenburg. Ganz dem Motto der Begegnungen folgend kamen vielfältige Kontakte und Workshops zwischen den jungen Akteuren aus Kingston und Mitgliedern der Theaterclubs am Oldenburgischen Staatstheater zustande. Darüber hinaus begeisterte das Ensemble aus Kingston mit einer packenden Inszenierung des Stückes „The Creature“ auf der Bühne der Exerzierhalle.

Eine Koproduktion mit dem Young Rose Theatre — in englischer Sprache. Ab 15 Jahren Bei einem Gegenbesuch im Dezember 2019 in Kingston vereinbarten die Leiterin des Young Rose, Lucy Morell, und der Leiter des jungen Staatstheaters, Matthias Grön, eine kontinuierliche und vertiefte Zusammenarbeit. Angestrebt werden für die Zukunft gegenseitige Besuche in den Partnerstädten, bei denen vielfältige Begegnungsformate das Verständnis der jeweiligen Kultur vertiefen sollen. Darüber hinaus wurde mit einer Neuinszenierung von William Shakespeares ‚Macbeth‘ eine KoProduktion vereinbart, die im Juni in der Exerzierhalle zur Premiere kommt.

Unter der Regie von Lucy Morrell und Josh Mathieson spielen junge Akteure des Young Rose in (alt-) englischer Sprache. Das Bühnenund Kostümbild wurde von Takaya Kobayashi entwickelt und in den Werkstätten des Oldenburgischen Staatstheaters gefertigt. Voraussichtlich im Januar 2023 wird die Inszenierung auch im Rose Theatre in Kingston zu sehen sein. MG

Shakespeare in Oldenburg

Auch die Mitarbeiter:innen des Staatstheaters freuen sich immer wieder, wenn sie in unserer Büchertauschzelle vor dem Haupteingang Besonderes entdecken: „Die Jahrhundertsaga“ steht vollmundig auf dem Titelblatt und allein die Dicke des Buches lässt schon darauf schließen, dass diese Bezeichnung wohl nicht zu hoch gegriffen ist. In ‚Sturz der Titanen‘ und den beiden Nachfolgebänden ‚Winter der Welt‘ und ‚Kinder der Freiheit‘ erzählt Ken Follett die Geschichte von fünf Familien aus Europa und den USA vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zum Mauerfall. Nachdem ich ‚Die Säulen der Erde‘ bereits unzählige Male verschlungen hatte und immer wieder aufs Neue fasziniert war von der Welt des mittelalterlichen Englands, begeisterte mich Follett mit ‚Sturz der Titanen‘ für die Neuzeit, die aber mitunter nicht weniger fern scheint: „Das zwanzigste Jahrhundert ist schon längst Geschichte geworden“, wie es im Klappentext heißt. Ich stelle dieses Exemplar nun wieder in die Bücherzelle zurück und nehme den Fund zum Anlass, die Trilogie mal wieder aus meinem eigenen Bücherregal zu nehmen und erneut in den Geschichten einer walisischen Bergmannsfamilie, der Liebe zwischen einem deutschen Militärattaché und einer englischen Adligen oder der Emigration eines jungen Russen in die USA zu versinken. Die rund 3200 Seiten werden mich wohl eine Weile beschäftigen – welch ein Glück!


Spielzeitung MAI 2022

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Eine sonderbare Nacht Schauspielerin Zainab Alsawah über ihre Arbeit mit dem Jugendclub

Zainab Alsawah

Zainab, d u leitest gemeinsam mit Hanna aus d er Theatervermittlung einen der fünf Jugendclubs am Staatstheater und das Motto hierfür lautet in d ieser Spielzeit „Catch me if you can!“ Zu was hat euch diese Themenvorgabe geführt?

Ausgangspunkt für unsere Arbeit im Jugendclub war die Figur des fiktiven Meisterdiebs ‚Arsène Lupin‘. Wir haben bei einem ersten Treffen Ideen zusammengeworfen und ich habe diese Figur vorgeschlagen, ohne vorher viel dazu recherchiert zu haben. Uns interessierte die Perspektive der Diebe anstelle der Detektive. Und Lupin hat dabei gleichzeitig etwas von Robin Hood, der mit seinen Taten eigentlich etwas Gutes bewirken will. Wir fanden die Idee gut und haben dann während der ersten Proben angefangen, diese wirklich alten Bücher zu lesen. Leider waren die Bücher im Ver-

gleich zu den Serien- oder FilmAdaptionen nicht sehr spannend und für die Bühne überhaupt nicht geeignet. Dann haben wir nach anderen Kriminalgeschichten gesucht, die uns inspirieren könnten. Tatsächlich haben wir einen spannenden und gleichzeitig lustigen Text gefunden, den wir jetzt eigenständig bearbeiten. Unser Stück heißt jetzt ‚Eine sonderbare Nacht‘. Ihr hattet ja bereits Jugendliche für euren Club. Hat das dann mit eurer Vorlage zusammengepasst?

In dem Plot gibt es fünf Figuren und wir haben zehn Jugendliche in unserem Club, daher werden wir noch Figuren dazu erfinden. Außerdem wollen wir daraus eine Komödie machen und auch wenn nichts gegen lustige Theaterabende einzuwenden ist, interessiert mich die mögliche Tiefe der Thematik, die in dem Stücktext verborgen steckt. Wovon handelt das Stück denn?

Es geht um zwei ehemalige Schulfreunde, die nach einem Jahrgangstreffen und der dazugehörigen Feier, inklusive Filmriss, auf einen Zeitungsartikel stoßen, so dass die beiden denken, letzte

Nacht eine Frau umgebracht zu haben. Sie verstricken sich in allerlei Lügen, Anschuldigungen und planen an einer Stelle sogar einen Mord an einer weiteren Person. Letztendlich war der Zeitungsartikel aber gar nicht aktuell und der Grund zur Aufregung löst sich komplett auf. Bei dieser Pointe verbleibt dann die Handlung, aber uns hat die Frage nicht losgelassen, wie Menschen in Notsituationen ihr sonst gesittetes Verhalten so über Bord werfen können? Das hat auch die Jugendlichen fasziniert: Beispielsweise offenbart die veränderte Situation der Corona-Pandemie bei vertrauten Menschen manchmal ganz neue Wesenszüge. Das eröffnet ein riesiges Thema! Lass uns lieber beim Theater bleiben… Ist nicht auch die Theaterarbeit für d ie Jugend lichen eine „veränderte Situation“?

Ja, durchaus! Ich leite das erste Mal Jugendliche in so einem langen Projekt an und es ist für mich sehr spannend zu erleben, welchen Spiele und Übungen die Jugendlichen ansprechen und welche nicht, bei welchen sie im Spiel aufgehen, welche sie herausfordern und weiterbringen usw. Wichtig ist natürlich, dass sie dabei auch Spaß haben. Das heraus-

zufinden ist wirklich eine Kunst für sich. Ich bin sehr froh, hier mit Hanna zusammen zu arbeiten. Sie hat sehr viel Erfahrung in der theaterpädagogischen Arbeit und wenn ich mal strauchle, fängt sie mich auf. Außerdem hat sie einen sehr erfahrenen Blick auf die Jugendlichen und denkt oft deren Lebenssituationen mit: Schule, Familie, Freunde, usw. Das ist ein sehr emphatischer und wertvoller Blick. Und natürlich hat sie auch mehr Erfahrung, was den Prozess der Stückentwicklung angeht, darüber bin ich sehr froh. Wie kamst d u eigentlich zum Theatermachen?

Ich wollte schon als kleines Kind Schauspielerin werden, dachte aber nie, das als Beruf zu machen. Ich bin in Syrien aufgewachsen und da gibt es so etwas wie die Jugendclubs hier oder gar Theatergruppen an der Schule nicht. Es gibt nur eine Schauspielschule in Syrien und die ganze Arbeit im Bereich Theater ist sehr unsicher. Es ist einfach sehr schwer davon zu leben — und als Frau sowieso. Meine erste Erfahrung auf der Bühne habe ich während des Studiums in Homs gemacht, als ich dort bei einer freien Gruppe mitgespielt habe, die Theater auf Arabisch gespielt hat. Da waren

immer viele in den verschiedenen Aufgabenbereichen der Theaterarbeit involviert und nur der Regisseur und Autor haben davon gelebt. Für alle anderen war das deren Freizeit — so ist das oft in der Theaterlandschaft in Syrien. Ich habe dann erst während meines Schauspielstudiums an der Universität der Künste in Berlin gemerkt, dass mir im Vergleich zu manch anderen Erfahrung fehlte, die sie bereits als Jugendliche machen konnten. Ich empfinde es als sehr wichtig, bereits im jungen Alter die Möglichkeit zu haben, sich auf einer Bühne ausprobieren und mit Theaterarbeit überhaupt auseinandersetzen zu können. Ich freue mich daher sehr auf die weitere Arbeit mit den Jugendlichen! Es ist eine tolle Gruppe und auch die Anleitung zusammen mit Hanna Puka und Aurelio Polimeno ist toll. Da kommt so viel zusammen: Schreiben, Regie, Schauspiel, Pädagogik, Spaß. Klingt super! Ich freue mich schon auf euer Stück ‚Eine sonderbare Nacht‘ bei den Jugendtheatertagen im Juli!

Das Interview führte Peter Rech

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Spielzeitung MAI 2022

Eine „ganz normale Meisterklasse“? Im Gespräch mit Caroline Nagel und Bogna Bernagiewicz über Lehrer:innen, Kunst und Maria Callas Macht dieser Umstand das Stück zu Komödie?

Caroline Nagel

In ‚Master Class’ erleben wir den Opernstar Maria Callas, die Nachwuchskünstler:innen unterrichtet. Was für eine Lehrerin ist sie?

Caroline Nagel: Direkt zu Beginn sagt sie dem Publikum: „Es geht hier nicht um meine Berühmtheit.“ Und ich glaube, da hat sie sehr Angst vor, dass diese Berühmtheit der Lehrsituation im Weg steht. Sie möchte wirklich arbeiten. Wirklich! Sie versucht, den Schüler:innen etwas beizubringen – für ihr Leben und ihre Kunst. Klappt d as? Sie ist ja keine besond ers begabte Päd agogin, sehr streng, sehr wid ersprüchlich, fast schon respektlos.

Klar kann man sagen, sie ist respektlos. Es geht ihr aber immer darum, die Schüler:innen weiterzubringen. Wirklich skandalös ist – aus heutiger und damaliger Sicht –, dass die Schüler:innen alle schlecht vorbereitet sind. Callas fragt immer wieder „Was singen Sie da? Was steht im Text? “ und keine:r der Schüler:innen hat eine Antwort. Das bringt sie zurecht auf die Palme. Da wird sie dann auch ungehalten.

Diese Unbedingtheit, mit der sie an die Kunst herangeht, aber auch ihre Unerbittlichkeit sind in dem Stück herrlich überspitzt dargestellt. Das ist brillant geschrieben und von außen betrachtet sehr komisch, aber gleichzeitig auch sehr tragisch. Erst stellt sie eine Regel auf und fünf Minuten später sagt sie dann genau das Gegenteil. Die Schüler:innen wissen dann natürlich überhaupt nicht mehr ein noch aus. Hast d u solche Unterrichtsstunden wie die bei Callas selber mal auf d er Schüler:innen-Seite erlebt?

Als ich noch auf der Schauspielschule war, gab es durchaus auch noch solche Lehrer, die einen wirklich fertiggemacht haben. Auch in der Art, wie es die Callas gemacht hat. Das galt damals als normal. Das ging schon sehr an die Substanz. Man musste schon schwer dagegenhalten. Ich bin nicht der Meinung, dass es so sein muss. Aber damals war das so. In dem Moment, wo Callas unterrichtet, vermittelt sie auch ein bestimmtes Künstler:innenbild . Was für eine Art von Künstlerin ist sie?

Sie vermittelt ein Künstler:innenideal, wo es darum geht, sich wirklich persönlich in die künstlerische Arbeit einzubringen und sich nichts zu ersparen. Sie sagt auch: „Es geht um die eigenen tiefen Empfindungen. Wer sind Sie? Finden Sie heraus, wer Sie sind.“ Damit meint sie eine unverkennbare

künstlerische Persönlichkeit. Sie glaubt, dass es nur zu einer Qualität in der Darstellung kommen kann, wenn man bereit ist, sich zu öffnen und in gewisser Weise auszuliefern. Denn sonst bestünde das Ganze nur aus Technik und Tönen, die das Publikum nicht berühren. Ihr geht es immer ums Ganze, um das Leben, Tod, Liebe. Dafür schöpft sie aus ihren eigenen Emotionen und Erfahrungen?

Genau! So wie das jeder Künstler ihrer Meinung nach tun sollte. In dem Stück nimmt sie ihre persönlichen Erfahrungen als Beispiele. Aber dabei kommt eben raus, dass sie unter vielen Situationen auch sehr gelitten hat und das nur in einem künstlerischen Triumph kompensieren konnte, der sie allerdings unglaublich viel gekostet, für den sie viele Opfer gebracht hat. Wie viel von dir steckt in deiner Darstellung der Maria Callas?

Viele Erfahrungen, von denen sie berichtet, sind mir nicht unbekannt. Zum Beispiel sagt sie, dass das Theater für sie ein heiliger Ort sei. Man muss erst mal lernen, dass das für ganz viele Leute überhaupt nicht so ist. Die Konzentration der Probe liegt nicht unbedingt immer auf dem, was auf der Bühne passiert. Da gibt es ganz viele Nebenschauplätze. Damit muss man umgehen. Dass sie da manchmal aus der Haut fährt, das ist für mich schon nachvollziehbar. Man braucht ein dickes Fell, um da konzentriert zu bleiben.

Was hast du von Callas gelernt?

Ich habe mich mehr damit auseinandergesetzt, was es bedeutet, Präsenz zu haben. Präsenz, Größe und Willen. Wenn man sich mit ihr beschäftigt, dann sind das die drei Sachen, auf die man stößt. Sie duckt sich nicht, sie ist immer da. Das ist auch im Stück so. Konzentration. Der absolute Wille. Das hat mir sehr geholfen. Und was sagt Bogna Bernagiewicz, die eine der Schülerinnen spielt, dazu?

Bogna Bernagiewicz Es wird oft gesagt, Maria Callas schwebe noch heute wie ein Schatten über den Karrieren von nachfolgen d en Sänger:innen. Was ist d ein Verhältnis zur Callas?

Es hat ein wenig gedauert, bis ich sie zu schätzen gelernt habe, doch mittlerweile bin ich ein großer Fan! Seit ich mich intensiver mit den Techniken des Belcanto auseinandergesetzt und diese Epoche für mich und meine Stimme entdeckt habe, höre ich die CallasAufnahmen sehr gerne. Durch unser Stück ist Maria Callas dann noch interessanter für mich ge-

worden und ich habe mich noch mehr mit ihrem Leben auseinandergesetzt. Ist die Art der Meisterklasse, wie wir sie in d em Stück erleben, weit weg von der Realität?

Aus meinen Erfahrungen heraus: überhaupt nicht. Ein Satz aus dem Stück, der dich besonders begleitet?

„Niemand interessiert sich für Ihr feuchtes Kopfkissen.“ Das ist leider sehr wahr. Für manche geht es im Theater nur um das Darstellen, für mich geht es um Authentizität. Erst, wenn ich sehe, dass die gesungenen Worte eine Bedeutung haben, mit Gefühlen und einer Geschichte gefüllt sind, dann berührt mich eine Stimme. Und um die Musik mit authentischen Gefühlen füllen zu können, muss man zumindest im Ansatz selbst erlebt haben, worüber man singt, denke ich. In der Oper geht es selten um glückliche Gefühle. So gesehen interessierte sich also JEDER für mein feuchtes Kopfkissen, der mich auf der Bühne sieht, wenn er, so wie ich, an authentischen Gefühlen interessiert ist. Gemeint ist der Satz natürlich etwas anders – im Theater sollte man seine privaten Probleme vor der Tür lassen und professionell arbeiten. Wenn die Psyche streikt, dann versagt auch oft die Stimme. Das habe ich genau so gelernt und gebe mein Bestes, es zu praktizieren. Die Gespräche führte Saskia Kruse

Aus dem Nähkästchen geplaudert

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Der „Wahnsinn“ eines Teppich-Kleids

ir brauchen einen Teppich, den man wie ein Kleid anziehen kann“, gehört wohl auch zu jenen Sätzen, die man nur im Theater hört. Manche „Bestellungen“, die in unseren Abteilungen eingehen, spiegeln die Fantasie dessen, was auf der Bühne passiert, nur allzu gut wider – und fordern das ganze Können unsere Abteilungen. In diesem Fall erreicht Joachim Meiners diese besondere Aufgabe – und die ist bei ihm außerordentlich gut aufgehoben: Bereits seit über 30 Jahren leitet er die Herrenschneiderei – und als Gewandmeister beherrscht er nicht nur alle schneiderhandwerklichen Techniken, sondern kennt sich auch noch gut mit Schnitten und Material aus.

Das muss er auch, denn er ist dafür verantwortlich, die – teils sehr ungewöhnlichen – Entwürfe der Kostümbildner:innen stilgerecht und termingerecht umzusetzen. Die Kostüme müssen dabei nicht nur so aussehen wie auf den Entwürfen, sie müssen darüber hinaus auch tragbar und funktional sein und den Träger:innen gerecht werden. Das fordert manchmal eine gehörige Portion Kreativität, um das alles unter einen Hut zu kriegen. So auch in diesem Fall: Für die Produktion ‚Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte‘ wurde ein riesiger Teppich benötigt, der zunächst, wie es sich für einen Teppich ziemt, ausgebreitet auf der Bühne rumliegt, sich dann aber in

ein Kleid verwandelt, das ein:e Darsteller:in anziehen kann. Das stellte unseren Herrengewandmeister vor gleich mehrere Herausforderungen: Das zweidimensionale Objekt muss sich in ein dreidimensionales verwandeln können, es ist riesengroß und wiegt dementsprechend viel. Und natürlich sollte dem Teppich zunächst nicht anzusehen sein, dass er auch ein Kleid ist. Achso, und möglichst unkompliziert anziehbar und bühnentauglich sollte er auch sein. Keine kurze Liste an Anforderungen. Da muss man kreativ werden! Joachim Meiners entwickelte in Rücksprache mit den Kostümbildner:innen eine Konstruktion: eine Art flexibles Gestell aus meh-

reren Ringen, das sowohl auf dem Boden liegen kann, sich aber zu einem Kegel entfaltet, sobald es angehoben wird. Der riesige Stoff mit authentischem Mandalamuster wurde dann aus zwölf einzelnen Mandalatüchern die geforderten Maße zugeschnitten. Dafür musste der Arbeitsplatz gewechselt werden, denn für so viel Stoff fand sich in der Werkstatt keine geeignete Fläche. Kurzerhand verlegte man die Arbeit in den Tanzsaal – der war nicht nur groß genug, sondern dessen Fußboden auch wie immer besonders gut gereinigt. In den Stoff wurden anschließend feine Tunnel eingearbeitet, durch die Fiberglasstäbe geleitet werden konnten. Und schon ist es fertig, das Teppich-

Kleid – dank des Know-Hows, des dramaturgischen Einfühlungsvermögens und der Kreativität des Herrengewandmeisters – und es kann in ‚Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte‘ in Aktion erlebt werden! SK

Notizen und Skizze

Stoff

Konstruktionstest

Zuschnitt

Teppich in Aktion


Spielzeitung MAI 2022

E I M ME R T S S D AU A DT ST

Thorsten Lange schreibt für das Kulturbüro der Stadt Oldenburg. Als Gastautor wirft er an dieser Stelle regelmäßig einen Blick auf Ereignisse und Entwicklungen in der Szene.

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Zu viel ist gerade richtig Einfach mal entspannt den Überblick verlieren; der Kulturschnack wird es richten Mir ist etwas aufgefallen. Wenn ich versuche, mich an Dinge zurückzuerinnern, die länger als zwei Tage her sind, dann fällt mir das zunehmend schwerer. Früher konnte ich auf Fragen nach dem Wer, Was, Wann und Wo in Sekundenschnelle antworten. Und heute? Dauert es länger – und bleibt manchmal ergebnislos. Ist es nur das Alter? Oder steckt etwas anderes dahinter? Vielleicht: eine latente Überbeanspruchung des Gehirns? Weil einfach zu viel los ist, sich zu viel verändert, zu viel zu bedenken ist, es zu viel zu tun gibt? Aufmerksame Leser:innen werden die beiden Schlüsselwörter in dieser Aufzählung erkannt haben: zu viel. Ich habe einige Sympathie für diese Erklärung. Nicht nur, weil ich damit vorzeitige Senilität vorerst ausschließen kann. Sondern auch, weil sie meinen Eindrücken entspricht. Da strömt eine Menge auf uns ein. Aber bevor sich ein negativer Vibe in diese Erzählung einschleicht: Das muss gar nicht schlecht sein. Denn auch, wenn die Überlastung viel mit der ungeheuren Verdichtung unseres Alltags zu tun hat, gibt es auch einen großen Vorteil: Es ist immer was los. Auch das, was uns gefällt.

Aus den oben genannten Gründen ist es Ihnen vielleicht nicht mehr präsent, um was es an dieser Stelle im letzten Monat ging. Corona? Frühling? Nein, ich helfe Ihnen: Es ging um den Kulturschnack. Die neue Online-Plattform des Kulturbüros ist seit dem 15. März online und bietet viele HintergrundInfos rund um die Oldenburger Kultur in Text und Ton, Film und Bild. Das Motto: Wir setzen die Szene in Szene. Und wir bieten dabei Perspektiven und Hintergründe, die man nicht schon zu Genüge kennt. Was das mit der erwähnten Überlastung zu tun hat? So einiges. Nein, wir fühlen uns nach sechs Wochen noch nicht reif für eine Auszeit. Ganz im Gegenteil wir haben eine riesige Freude daran, Geschichten über die Oldenburger Kultur zu erzählen. Aber: Wir durften sehr schnell feststellen, dass unsere Szene so enorm viel zu bieten hat, dass wir es kaum schaffen können, alles Interessante abzubilden. Ach, wissen Sie was? Streichen Sie das „kaum“, ersetzten Sie es durch ein „nicht“. Es ist völlig unmöglich, auch wenn wir unser Bestes tun. Das könnte man jetzt natürlich als Manko deuten. Ich empfinde aber das Gegenteil: Es ist ganz großar-

tig, dass Oldenburg so viel Kultur bietet, dass man sie nicht vollends abbilden kann. Es gibt in unserer Stadt so viele Personen, Institutionen, Projekte, Formate und Gäste, dass es eigentlich nie ein Problem ist, etwas zu entdecken, dass spannend klingt und das man gern sehe würde. Natürlich birgt diese Fülle die Gefahr, auch mal etwas zu übersehen und zu verpassen. Aber ist das nicht ein kleiner Preis – wenn man im Gegenzug den Luxus der freien Auswahl hat? Jetzt, Anfang Mai, kommt noch etwas hinzu. Zusätzlich zum sowieso schon vielfältigen Programm, beginnt langsam die Open Air-Saison. Sie ging früher viel später los und war oft auf den Kultursommer beschränkt. Aber eine positive Folgewirkung der Pandemie ist ja, dass „Draußen“ viel konsequenter mitgedacht wird. Formate wie die Theaterinsel, der Kulturplatz oder Einfach Kultur gab es 2019 allesamt noch nicht, sie sind jetzt aber schon fest etabliert. Und jetzt lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster: Das Wetter spielt dieses Jahr auch mit! Da es im März und April neben Schnee und Regen schon lange schöne Phasen gab, gehe ich von einem gigantischen Sommer aus, der uns viele wunderbare Kulturerlebnisse und -erinnerungen

bieten wird. Gewagt? Ich weiß. Aber ich habe Spaß am Hoffen. Machen Sie ruhig mit, das fühlt sich gut an! Ob drinnen oder draußen, etabliert oder experimentell: Unser Ziel wird sein, es auf dem ‚Kulturschnack‘ vorzustellen. Mal ganz ausführlich, mal kurz und knapp als kleiner Snack. Aber immer: mit einem eigenen Blick auf die Dinge, so einfach wie möglich, so fachlich wie nötig. In unserem neuen Podcast sprechen wir übrigens mit Monika Eden und Sina Lührs vom Literaturhaus Oldenburg. Wie man Anspruch und Unterhaltung kombiniert, das Beliebte fortsetzt und gleichzeitig Neues wagt – das können Sie dort erfahren. Was auch immer Sie bei uns lesen oder hören: Wir hoffen, dass Sie es lange in Erinnerung behalten. Länger jedenfalls als ich die Dinge, die länger als zwei Tage her sind. Und sollte es anders sein, dann ist bestimmt die riesige Menge an Kulturangeboten schuld, die auf uns einströmt. Auch das ist in manchen Momenten ein „zu viel“. Aber nach den letzten beiden Jahren stelle ich fest, dass zu viel gerade richtig ist. Und wenn Sie den Überblick trotzdem nicht verlieren mögen, gibt es ja eine Abhilfe: den Kulturschnack.

Zählen Sie doch einmal fünf Komponistinnen auf! Und falls Ihnen das nicht gelingt, können Sie es bei Erica Backs Liederabend im Kleinen Haus ändern.

K

ennen Sie Pauline Viardot? Nein? Nun gut, so bekannt ist sie ja auch wieder nicht. Clara Schumann? Immerhin. Als Ehefrau von Robert Schumann hat sie es ja wenigstens zu einiger Bekanntheit gebracht. Aber Ethel Smyth, Cécile Chaminade, Rebecca Clarke? Vermutlich nicht. Nadia Boulanger? Vielleicht. Was haben alle diese Personen gemeinsam? Sie lebten im ausgehenden 19. Jahrhundert, sie sind heute einigermaßen unbekannt, sie waren Frauen – und sie komponierten. Komponierende Frauen gibt und gab es schon immer – nur, ihre Werke stehen noch immer höchst selten auf dem Spielplan und finden sich nur ab und an und dann gut versteckt in CD-Regalen oder auf Spotify. „Man will die Musik ja auch nicht hören, wenn die Aufnahmen alle schlecht sind – egal, wie gut die Musik eigentlich ist“, meint Erica Back, Mezzosopranistin im Opernensemble, dazu. Pauline Viardot etwa, geboren 1821 in Paris, war zeit ihres langen Lebens – sie starb 1910 im Alter von fast 89 Jahren – eine gefeierte Opernsängerin, die in ganz Europa auf großen Bühnen Erfolge feierte und insbesondere für den großen Umfang ihrer Stimme von Alt- bis in Sopranlagen bewundert wurde. Wesentlich weniger bekannt ist allerdings die Tatsache, dass sie

darüber hinaus auch komponierte. Als Sängerin wusste sie genau um die Möglichkeiten, die eine Stimme bietet, was sich auch in ihren Liedern zeigt, die die größte Gruppe innerhalb ihres Œuvres ausmachen. An der Virtuosität der Gesangsstimme und dem im Vergleich weniger ausgefeilten Satz der Klavierstimme merke man eindeutig, aus welchem Fach Viardot kam, beschreibt es Erica Back. Am liebsten würde sie Programme für Liederabende unabhängig vom Geschlecht des Urhebers bzw. der Urheberin der Musik auswählen – aber da das Geschlecht der genannten Komponistinnen eben gerade verhinderte, dass ihre Musik zu Lebzeiten und danach bekannter wurde, ist es ihr nun ein besonderes Anliegen, dem entgegenzuwirken und einen ganzen Abend ausschließlich mit Liedern von Frauen zu gestalten. So hat sie sich intensiv mit den Umständen, unter denen Frauen im 19. und 20. Jahrhundert komponierten, auseinandergesetzt und umrahmt die Lieder mit Anekdoten und fiktiven Briefen, die aber, basierend auf der Forschungslage, so oder so ähnlich hätten geschrieben werden können. PJ

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throwback to the

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PREMIERE AM 03.06. KLEINES HAUS


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Spielzeitung MAI 2022

Literaturrätsel

KU L TU TIP R P

HAMLET LIVE VERTONT Ein Tipp von Marianne Hamm vom Cine k

Am Sa, 21. Mai um 19:00 Uhr vertonen die renommierten Jazzmusiker Michael und Lorenzo Riessler den Film ‚Hamlet‘ live im Cine k Kino. Der Stummfilm mit Asta Nielsen gilt als der erste Kassenschlager in Deutschlands Kinos nach dem 1. Weltkrieg. Nielsen war hier nicht nur Produzentin, sondern spielte auch die Rolle des Prinzen von Dänemark. Mit ‚Hamlet‘ feierte sie ihren größten Erfolg. Im Auftrag von arte hat der gebürtige Ulmer Michael Riessler den Film ‚Hamlet‘ nun aufwendig vertont und präsentiert ihn live in Oldenburg. Der Bassklarinettist gilt als international renommierter Grenzgänger zwischen Improvisation und zeitgenössischer Klassik. Nicht umsonst nennt ihn die FAZ einen „der vielseitigsten deutschen Komponisten und Musiker und derzeit wohl aufregendsten Jazzmusiker“. Für ‚Hamlet‘ mischen er und sein Sohn Lorenzo Riessler skandinavische Klänge und Renaissance-Musik mit zeitgenössischen Jazzimprovisationen. Das Stummfilmkonzert ist Teil der Reihe ‚See the sound‘, mit der das Medienbüro Oldenburg sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Monatlich wird im Cine k ein besonderes Stummfilmkonzert präsentiert – von DJ-Begleitung über klassische Musik und Kinderfilm ist ein buntes Programm entstanden: ‚Hamlet‘ live vertont von den Jazzmusikern Michael und Lorenzo Riessler (Sa, 21. Mai um 19 Uhr), ‚Das Cabinet des Dr. Caligari‘ live vertont von splym.ensemble (Mi, 15. Juni um 20 Uhr), Stummfilm mit Stimme: Ralph Turnheim vertont live drei Kurzfilme von Laurel und Hardy (Fr, 08. Juli um 20 Uhr), ‚Menschen am Sonntag‘ live vertont im Draußen-Kino von DJ D'dread (Sa, 20. August um 20.30 Uhr), ‚Draußen vor der Tür‘ live vertont von Le Chat Electrique (Mi, 28. September um 20 Uhr), Kinderstummfilm: ‚Die Abenteuer des Prinzen Achmed‘ live vertont von Pianistin Ulla Schmidt (So, 30 Oktober um 15.30 Uhr, freier Eintritt), Animationsfilm ‚Away‘ live vertont von der belgischen Band We Stood Like Kings (Do, 3. November um 20 Uhr) Tickets und weitere Infos: www.cine-k.de

Michael Riessler

TS

H

ey, na du? Wollen wir noch kurz einen Kaffee holen und danach zum Studio rüber? Ich komme gerade erst von der Arbeit, ist echt stressig momentan, und bei dir so? Ach, da musst du aber auch aufpassen. Ihr wart jetzt schon auf drei Dates, wenn er dann nicht zurückschreibt, würde ich wirklich vorsichtig sein. Aber wir sind ja beide keine 20 mehr, du weißt selber, was für dich richtig ist. Hast du deine Matte schon dabei oder wollen wir noch bei dir rum? Ich bin gerade echt motiviert. Wenn du den ganzen Tag jemanden um dich hast, der den Verletzten Pfau macht, dann ist das schon herausfordernd. Den kriege ich mit meinen Ellbogen einfach noch nicht hin und dabei soll

der so gut die Verdauung stimulieren. Deswegen bin ich ja auch jetzt erst vom Hatha zum Ashtanga gewechselt, durch die Atemführung wird die Dehnung bei mir gleich viel besser, da hatte der Michi definitiv recht. Es ist echt schön, einen Freund zu haben, der mich da auch ein bisschen fordert. Wobei ich mir gerade auch ein bisschen Sorgen mache, er wohnt jetzt ja seit April bei uns und die Kinder haben sich da einfach noch nicht dran gewöhnt. Und bei mir im Schlafzimmer kann er nun mal auch nicht gut arbeiten und im Wohnzimmer ist zu viel los. Meinst du, ich könnte Lucie fragen, ob sie ihr Zimmer aufgibt? Ja, das stimmt, sie ist fast dreizehn und wird das sicher verstehen. Sie ist manchmal so pragma-

tisch und zielgerichtet für ihr Alter finde ich, ich bin da sehr stolz – natürlich wäre ich genauso stolz auf mein Kind, wenn es anders wäre … Ich mache mir nur Sorgen um diese Freundinnen aus der höheren Klassenstufe, sie hat da eigentlich ihr eigenes Tempo und ich habe ein bisschen Angst, dass sie durch diese Bekanntschaften etwas früh in einige schwierige Themen reingeworfen wird. Du hast Recht, früher oder später wird das so oder so passieren und jetzt ist vielleicht auch wirklich der Punkt, wo sie die Kontrolle übernehmen darf. Hey, danke, dass ich mir dir da so gut reden kann, das hat mir echt den Kopf für die Yogastunde freigeräumt.

ZARAH 47 „MELANIE LANG SINGT ZARAH LEANDER – DAS IST INMITTEN ALLER SCHLAGER DER SCHLAGER VON ‚ZARAH 47‘.“ (NWZ)

TERMINE SA 07.05. | 20 UHR FR 27.05. | 20 UHR VERPASSEN SIE NICHT IHREN LETZTEN GROSSEN AUFTRITT!

Der Irrtum #cancelrussia

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Ist es verwerflich, Tschaikowsky zu spielen?

n Cardiff werden Werke Tschaikowskys aus den Konzertprogrammen verbannt, an der Uni Mailand wird ein Dostojewski-Seminar abgesagt und zahlreiche russische und belarussische Künstler:innen und Musiker:innen verlieren ihre Engagements an den Bühnen der Welt. Der Ukraine-Krieg krempelt auch die Kulturlandschaft ordentlich um. „Der Krieg macht uns hilflos. Die Kaltblütigkeit von Kriegstreiber Putin erschüttert uns. Und weil wir uns machtlos fühlen, sehnen sich manche wenigstens nach einer moralisch sauberen Kunst. Also wird offenbar gerade alles Russische auf den Prüfstand gestellt“, heißt es in einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks. Diese Vermutung trifft vermutlich genau ins Schwarze.

Gerechtigkeit und für das Verlangen, bestätigt zu bekommen, auf der „richtigen“ Seite zu stehen. Doch die Aktion basiert auf einem Irrtum; wie immer ist auch hier nicht einfach alles schwarz/weiß. Der russische Dirigent und Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper Vladimir Jurowski plädiert in einem offenen Brief gegen diese pauschale Verurteilung russischer Kulturschaffender. „Nicht alle Russen und Belarussen, und schon gar nicht alle Kulturschaffenden dieser beiden Nationen unterstützen diese schreckliche Invasion. Somit erachten wir es als ungerecht, Russen oder Belarussen für die Handlungen des Diktators und seiner Anhänger pauschal zu verurteilen, wenn keine direkten Beweise für ihr Mitwirken vorliegen. Einen Kulturschaffenden aufgrund seiner Nationalität von einer Veranstaltung auszuschließen, gleichzeitig dem Künstler persönlich aber nicht schaden zu wollen, wie es nun bereits mehrfach geschah, ist nicht

KU L TU AU R TA U S SCH

EL

Erkennen Sie diese Figur aus einem Stück im Mai? Aber Achtung: Die Sicht des Textes ist sprachlich angepasst und ahmt nicht den dichterischen Tonfall nach.

Die Aktion #cancelrussia, die natürlich vor allem in den sozialen Medien ordentlich an Fahrt gewinnt, ist Symptom für genau dieses kollektive Gefühl der Überforderung, für den Wunsch nach Asta Nielsen als Hamlet

möglich. Die Nationalität sollte keine Rolle spielen – niemand müsste seine Herkunft oder Staatsangehörigkeit rechtfertigen müssen“, heißt es in dem Brief, den bereits über tausende Kunstschaffende unterzeichnet haben. Besonders fragwürdig erscheint vor diesem Hintergrund das „canceln“ von russischen Komponist:innen der Vergangenheit – wie Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, dessen 4. Sinfonie im nächsten Sinfoniekonzert auf dem Programm steht. Aufgewachsen in einem politischen System fernab von dem, was heute das Regime Putins ausmacht, war er zwar einerseits eine der russischen „Gallionsfiguren“ der damaligen Klassikszene, zugleich aber auch die europäischste. Einen hochsensiblen und pazifistischen „Weltbürger“, wie es Tschaikowsky war, aus den Konzertsälen der Welt zu verbannen – sendet das wirklich das Zeichen, das sich manch eine:r gerade erhofft? SK

BEI BOSMOS SIND BESUCHER:INNEN SELBST AM HEBEL Während seines dreimonatigen Praktikums in der Öffentlichkeitsarbeit des Staatstheaters hat Klaas Hillmann nicht nur hinter die Kulissen geblickt, sondern auch die reichhaltige Kulturlandschaft in Oldenburg erkundet. Hier sein Tipp: Wenn man die Ausstellung ‚Arcade‘ des Künstlerduos BOSMOS zum ersten Mal betritt, wird man erstmal erschlagen. Alles blinkt und undefinierbare Geräusche erfüllen die kleine Kammer. Gerade noch war man vom Vogelgesang und Blumenduft des Schlossgartens umgeben, jetzt steht man vor einem Wesen, das direkt aus ‚Doctor Who‘ kommen könnte. Zum Glück bewegt es sich nicht, und darf dann auch noch angefasst werden. Vor der leuchtenden und tönenden Säule stehen zwei Steuerkonsolen mit Hebeln, Knöpfen und Schiebereglern. Eine Konsole steuert die Tonkulisse des Kunstwerks, die andere verschiedene Lichtelemente, hauptsächlich eine Anzeige, die an Snake oder Pacman erinnernde Pixel über den Bildschirm jagt. Und dann wird losgespielt. Und zwar in jeglichem Sinne des Wortes: Wer am Pult steht, spielt ein Instrument, ein Videospiel und ist Schauspieler in einer abstrakten Performance. Erst nach einiger Zeit wird man sich überhaupt bewusst, was man beeinflussen kann, aber die volle Kontrolle über die Skulptur bekommt man nie. Gerade weil das jeweils andere Element von seinem Gegenüber an der anderen Konsole gesteuert wird. Man spielt, erzählt, kämpft, sowohl mit- als auch gegeneinander. Lars Unger, der bildende Künstler des Duos, zu dem auch der Komponist Wilco Alkema gehört, erzählt mir von einer weiteren Ausstellung – ‚Carousel‘ – die ähnlich mit Sound und Licht arbeitet. Allerdings nicht interaktiv. Manchen Leuten erschien es aber fast so, als hätten sie Einfluss auf die Show. Damit war die Inspiration für ‚Arcade‘ gegeben: den Besucherinnen und Besuchern wirklichen Einfluss zu ermöglichen, die Interaktion ins Zentrum zu stellen. Was für Geschichten die Metallkiste von ‚Arcade‘ mir erzählt oder welche Geschichte wir beide an den Konsolen da gerade erzählt haben, muss man selbst erfahren. In welcher anderen Ausstellung starrt man schon eine Stunde lang gebannt auf ein einzelnes Kunstwerk? ‚Arcade‘ ist im Mai zusammen mit anderen BOSMOS Arbeiten im Haus6 in Worpswede zu sehen.

Kommt in Frieden!


GROSSES HAUS — MO

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KLEINES HAUS

EXERZIERHALLE

19.30 UHR | 19 UHR Einführung

18.30 UHR

mit Werken von Alexander Borodin, Pēteris Vasks und Peter Tschaikowsky

21 UHR

Spielzeitung

WEITERE SPIELORTE MAI 2022

LEHR|KRAFT Erwachsenenclub

7. SINFONIEKONZERT

WI(E)DER SCHULE? Erwachsenenclub 10.30 – 11.45UHR | SCHULVORSTELLUNG

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WIE DER WAHNSINN MIR DIE WELT ERKLÄRTE Schauspiel von Dita Zipfel | ab 11 J.

18.30 UHR

WI(E)DER SCHULE? Erwachsenenclub 21 UHR

LEHR|KRAFT Erwachsenenclub — MI

10.30 – 11.45 UHR | SCHULVORSTELLUNG

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WIE DER WAHNSINN MIR DIE WELT ERKLÄRTE Schauspiel von Dita Zipfel | ab 11 J.

20 UHR

WI(E)DER SCHULE? Erwachsenenclub

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20 — 22 UHR

10.30 – 11.45 UHR | SCHULVORSTELLUNG

Niederdeutsches Schauspiel nach dem Kultfilm von Fatih Akin & Adam Bousdoukos

Schauspiel von Dita Zipfel | ab 11 J.

SOUL KITCHEN

WIE DER WAHNSINN MIR DIE WELT ERKLÄRTE

20 – 21.15 UHR | 19.30 UHR Einführung

10.30 – UHR | SCHULVORSTELLUNG

18 UHR | Hauptfoyer

Schauspiel von Christina Kettering

Schauspiel von Dita Zipfel | ab 11 J.

Ballettabend mit Neukreationen, Ausschnitten aus Repertoirestücken und Ballettklassikern Eintritt frei, Zählkarten an der Kasse

SCHWARZE SCHWÄNE

WIE DER WAHNSINN MIR DIE WELT ERKLÄRTE 20 UHR

LEHR|KRAFT Erwachsenenclub

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19.30 — 21.40 UHR | 19 UHR Einf.

20 — 21.30 UHR

20 UHR | FOLGE 5

Dreiteiliger Ballettabend von Guillaume Hulot, Antoine Jully und Merce Cunningham

Musical-Solo von Peter Lund

Theaterserie von Nicola Bremer

VERKLÄRTE NACHT

ZARAH 47

SELFIES EINER UTOPIE

11.30 UHR

15 UHR

18 UHR

Lieblingsstücke — Sieben Jahre Klanghelden-Konzerte

Opernschauspiel von Terrence McNally

Gedenken an die Befreiung und die Bedeutung von Freiräumen in Kunst und Kultur Eintritt frei, Zählkarten an der Kasse

2. FAMILIENKONZERT

MARIA CALLAS — MASTER CLASS

19 — 21.55 UHR | 18.30 UHR Einf.

FAUST. EINE TRAGÖDIE

SOIRÉE: BALLETT IMPULSIV III

NIE WIEDER!

Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe

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20 UHR

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LIEDERABEND mit Erica Back

19.30 UHR

20 UHR | PREMIERE

10.30 – UHR | ab 11 J. | SCHULVORSTELLUNG

WIE DER WAHNSINN MIR DIE WELT ERKLÄRTE Schauspiel von Dita Zipfel

CHORKONZERT

ÜBER MEINE LEICHE

Johannes Brahms: Liebeslieder-Walzer

Schauspiel von Stefan Hornbach

11.30 UHR

12 — 13.20 UHR | ab 8 1/2 Jahren

16 – 17.15 UHR | ab 11 Jahren

Lieblingsstücke — Sieben Jahre Klanghelden-Konzerte

von Andreas Steinhöfel

Schauspiel von Dita Zipfel

2. FAMILIENKONZERT

RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN

19.30 — 21.40 UHR | 19 UHR Einführung

VERKLÄRTE NACHT

WIE DER WAHNSINN MIR DIE WELT ERKLÄRTE

14.30 UHR LINDY HOP MIT DER STORMY WEATHER BIG BAND

20 UHR

MELODIEN FÜR MONETEN OPERA EDITION

16 UHR SCHNEIDER SWING TRIO

Dreiteiliger Ballettabend von Guillaume Hulot, Antoine Jully und Merce Cunningham

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19 UHR SALSA AUF DER INSEL mit der Tanzsschule Salsa Ol.

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S E Le r ÜR

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20 UHR | PREMIERE | ab 14 Jahren

MACBETH

von William Shakespeare

20 – 21.15 UHR | 19.30 UHR Einführung

SCHWARZE SCHWÄNE

Schauspiel von Christina Kettering

ÜBER MEINE LEICHE

Schauspiel von Stefan Hornbach

BALLETT IMPULSIV III

Ballettabend mit Neukreationen, Ausschnitten aus Repertoirestücken und Ballettklassikern

13 UHR LUNCHKONZERT & SUPPE * 19 UHR LA NOCHE DEL TANGO

20 – 21.15 UHR | 19.30 UHR Einführung

20 19.30 UHR | PREMIERE

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19 UHR KLEZMARIZED

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13 UHR LUNCHKONZERT & SUPPE *

15. — 22. MAI

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13 UHR LUNCHKONZERT & SUPPE *

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11 UHR Übertragung des 3. Sinfoniekonzerts auf NDR Kultur in der Reihe ‚Sonntagskonzert‘

18 — 19.20 UHR | ab 8 1/2 Jahren

RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN von Andreas Steinhöfel

10.30 UHR | SCHULVORSTELLUNG ab 14 Jahren

13 UHR LUNCHKONZERT & SUPPE *

von William Shakespeare in englischer Sprache

19 UHR | SPIELRAUM POWERPOINT-KARAOKE

10.30 UHR | SCHULVORSTELLUNG UND 20 UHR ab 14 Jahren

13 UHR LUNCHKONZERT & SUPPE *

von William Shakespeare in englischer Sprache

AB CA. 22 UHR | in den Foyers TANZ IM GLASHAUS

18 UHR ab 14 Jahren

AB 12 UHR | Theatervorplatz & Probenzentrum FAMILIENTAG MIT SPIELEPARCOUR

von William Shakespeare in englischer Sprache

14 UHR LIPSYNCBATTLE

MACBETH

MACBETH

MACBETH

15 UHR GORILLA CLUB 18 UHR WAY OUT WEST Ukulelenabend

— SO

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18 — 20.55 UHR | 17.30 UHR Einf.

11.15 UHR

Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe

Entente cordiale

FAUST. EINE TRAGÖDIE.

11.30 UHR SOS — DIE RETTUNG NAHT * Salonorchester und Sekt mit Croissants

6. KAMMERKONZERT 18.30 UHR

MARIA CALLAS — MASTER CLASS Opernschauspiel von Terrence McNally

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10.30 UHR | SCHULVORSTELLUNG UND 20 UHR MACBETH ab 14 Jahren von William Shakespeare in englischer Sprache

10.30 UHR | SCHULVORSTELLUNG | ab 14 Jahren

MACBETH

von William Shakespeare in englischer Sprache 18 UHR | 17.30 UHR EINFÜHRUNG

BALLETT IMPULSIV III

20 – 21.15 UHR | 19.30 UHR Einführung

SCHWARZE SCHWÄNE

Schauspiel von Christina Kettering

19.30 — 22.25 UHR | 19 UHR Einf.

20 — 21.30 UHR | ZUM LETZTEN MAL

Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe

Musical-Solo von Peter Lund

FAUST. EINE TRAGÖDIE

ZARAH 47

19.30 — 22.25 UHR | 19 UHR Einf.

20 UHR

Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe

20 UHR

MARIA CALLAS — MASTER CLASS Opernschauspiel von Terrence McNally

NOIeS! UWE RASCH: AUS VIERUNDZWANZIG klangpol-Konzertreihe

15 — 17.10 UHR | 14.30 UHR Einf.

18.30 – 19.45 UHR | 18 UHR Einführung

18 UHR

Dreiteiliger Ballettabend von Guillaume Hulot, Antoine Jully und Merce Cunningham

Schauspiel von Christina Kettering

FAUST. EINE TRAGÖDIE

VERKLÄRTE NACHT

SCHWARZE SCHWÄNE

NOIeS! UWE RASCH: AUS VIERUNDZWANZIG klangpol-Konzertreihe

21 UHR

JAZZ MIT PAUL BRADY — MO

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10.30 UHR | ab 11 Jahren | SCHULVORSTELLUNG

WIE DER WAHNSINN MIR DIE WELT ERKLÄRTE Schauspiel von Dita Zipfel

* entfällt bei schlechtem Wetter Änderungen vorbehalten

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Freie Theater

BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE

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KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG

18 UHR | BÜHNE 1

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UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE

FREMDE FREUNDE

Eine Komödie der Theatergruppe Szentral

18 UHR | THEATER

VOM FISCHER UND SEINER FRAU

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Für Kinder ab 2 bis 6 Jahren + Erwachsene Eine wundersame Entdeckungsreise mit Ringen und Röhren für alle ab 2+

20 UHR | HALLE | KONZERT

CULCHA CANDELA

20 UHR | HALLE | COMEDY

theater wred e + bereichert Old enburger Theaterszene mit ihrem Engagement für Künstler:innen

FAISAL KAWUSI

19 UHR | STUDIO | THEATER

›ALTE LIEBE‹

20 UHR | BÜHNE 1

SWEET SIXTEEN – WAT IHR WOLLT WIRD ERWACHSEN! Improtheater

19 UHR STUDIO | THEATER

›ALTE LIEBE‹

20 UHR | THEATER

DIESER TAG EIN LEBEN

– EIN ABEND ÜBER ASTRID LINDGREN

18 UHR | BÜHNE 1

20 UHR | THEATER

Eine Komödie der Theatergruppe Szentral

– EIN ABEND ÜBER ASTRID LINDGREN

FREMDE FREUNDE

20 UHR | HALLE | SHOW

DIESER TAG EIN LEBEN

18 UHR | THEATER

DIESER TAG EIN LEBEN

– EIN ABEND ÜBER ASTRID LINDGREN 20 UHR | LESUNG GABRIELE VON ARMIN LIEST:

DAS LEBEN IST EIN VORÜBERGEHENDER ZUSTAND

Im Rahmen der bundesweiten Förderung #TakeHeart unterstützt das theater wrede + auch dieses Jahr wieder Künstler:innen, die durch die Covid-19-Pandemie noch immer existenziell betroffen sind. Das Oldenburger Theaterteam ist Spielstättenpartner für 17 Künstler:innen, als Teil des von ihm gegründeten Theaternetzwerks flausen+ in Kooperation mit dem Fonds Darstellende Künste. Die Förderung bereichert die Oldenburger Theaterszene dabei in mehrere Richtungen: Viele regional tätige Künstler:innen werden mit ihrem Rechercheprojekt unterstützt und zusätzlich können die geförderten Projekte einen Grundstein für neue Arbeitsweisen und Produktionen legen, die wiederrum in der Oldenburger Theaterszene gezeigt werden können. Für viele Projekte werden noch Personen gesucht, die in die Recherche eingebunden werden. Mehr Informationen zu den Projekten und die Vorstellung der Künstler:innen erfahren Sie unter www.theaterwrede.de.

20 UHR | HALLE | KONZERT

DOTA

20 UHR | THEATER

DIE ROTKÄPPCHENVARIATIONEN 20 UHR | HALLE | KONZERT

20 UHR | THEATER

19 UHR | STUDIO | THEATER

20 UHR | THEATER

FISCHER-Z

DIE ROTKÄPPCHENVARIATIONEN

›ALTE LIEBE‹

DIE ROTKÄPPCHENVARIATIONEN

20 UHR | HALLE | KONZERT

ALIN COEN — SA

RUNDE REISE

19 UHR | Bremen Zwei präsentiert FRÜHLINGSGÄSTE: STEFFEN WURZEL

09

— MI

16 UHR | EIGENPRODUKTION

BETTINA FLITNER LIEST: MEINE SCHWESTERN

08

10

19 UHR | STUDIO | THEATER

20 UHR | THEATER

›ALTE LIEBE‹

DIE ROTKÄPPCHENVARIATIONEN

20 UHR | HALLE, KONZERT

20 UHR | THEATER

DAS LUMPENPACK

DIE ROTKÄPPCHENVARIATIONEN 19 UHR | BREMEN ZWEI PRÄSENTIERT

FRÜHLINGSGÄSTE: SONIA MIKICH

20 UHR VERANSTALTER:INNEN: NOTSOPRETTY

DER COMPUTER NUMMER 3 Eine Performance zu Dating-Apps 16 UHR | EIGENPRODUKTION

RUNDE REISE

Für Kinder ab 2 bis 6 Jahren + Erwachsene Eine wundersame Entdeckungsreise mit Ringen und Röhren für alle ab 2+

14 – 19 UHR VERANSTALTER:INNEN: FLAUSEN+

FINALCHOICE#12 Die flausen+finalist:innen stellen sich mit ihren Ideen aus dem Darstellenden Bereich der Jury. Der Eintritt ist frei.

MILCHBAR

MARKUS KREBS URBAN PRIOL

DER COMPUTER NUMMER 3 Eine Performance zu Dating-Apps

20 UHR | THEATER

20 UHR | KLEINE EWE ARENA | COMEDY

20 UHR | HALLE | KABARETT

20 UHR VERANSTALTER:INNEN: NOTSOPRETTY

20 UHR | BÜHNE 1

MAMA MIA – WIE DIE ZEIT VERGEHT!

20 UHR | THEATER

MILCHBAR

Konzertabend

20 UHR | BÜHNE 2

TAGTRÄUMER:IN

21

Satire

18 UHR | THEATER

MILCHBAR

15 UHR | THEATER

22

DER FROSCHKÖNIG 20 UHR | THEATER

DER FROSCHKÖNIG 20 UHR | BÜHNE 2

TAGTRÄUMER:IN

— DI

24

— MI

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FISCHER Z- TOURAUFTAKT IN OLDENBURG!

26

Mit seiner ›Red Skies Over Parad ise‹-Celebration Tour ist er am 12. Mai in der Kulturetage!

— DO

— FR

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Satire

20 UHR | THEATER

Auf John Watts‘ Solo-Tour im Mai 2022 wird es eine Rarität geben: ein Solo Studioalbum aus der Gesamtheit der ›Red Skies Over Paradise‹-Songs wird in limitierter Auflage exklusiv am Konzertabend erhältlich sein. Diese Version wird John seinen Fans live und komplett präsentieren, gefolgt von einem zweiten Set, bei dem die Zuschauer die Songs auswählen, die er spielt – aus einer Liste von 150 FISCHER-Z Songs. Das wird ein wirklich exklusiver und unvergesslicher Abend für alle Fischer Z-Fans!

DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER 20 UHR | BÜHNE 1

MAMA MIA – WIE DIE ZEIT VERGEHT! Konzertabend

18 UHR | THEATER

DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER 20 UHR | THEATER

DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER 20 UHR | BÜHNE 1

MAMA MIA – WIE DIE ZEIT VERGEHT! Konzertabend

20 UHR | THEATER

MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN 20 UHR | THEATER

MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN 20 UHR | LESUNG

30 31

BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE

20 UHR | LESUNG

PAWEL POPOLSKI

— SO

KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE

HUBERTUS MEYER-BURKHARDT LIEST: ZEHN FRAUEN 20 UHR | BÜHNE 2

TAGTRÄUMER:IN Satire

16 UHR | EIGENPRODUKTION

MOND – EINE REISE DURCH DIE NACHT Für Kinder ab 1 bis 6 Jahren +

Erwachsene

ALTER WHISKY, JUNGE LIEBE AUSVERKAUFT

Geschichten und Songs aus Schottland und Irland mit Marie-Luise Gunst, Hannes Weißbach, Dieter Hinrichs

Unsere Benefiz-Sondervorführung für die Ukraine-Nothilfe „Alter Whisky, junge Liebe“ brachte unglaubliche 5600 € ein. Es ist ein kraftvolles, gutes Zeichen sich in diesen Zeiten über die Musik und Kunst verbunden zu fühlen und ein eindrucksvolles Zeichen für Frieden und Freiheit zu setzen. Da die Schauspieler*innen und Mitarbeiter*innen des theater hof/19 ihre Leistung komplett dem Abend geschenkt haben, konnten wir die kompletten Eintrittseinnahmen und die Gewinne aus dem Getränkeverkauf spenden. Außerdem wurde unser Bühnenschal versteigert, der in 40 Vorstellungen reihum vom Publikum gestrickt wurde und unser großartiges Publikum hat tief in den Geldbeutel gegriffen, so dass am Ende die eindrucksvolle Summe von 5600 € zusammen kam. Danke an alle, die so großzügig gespendet haben, wir werden diesen Abend noch lange im Gedächtnis behalten.


Freie Theater

BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE

STUDIO | THEATER 06./07./13./14.05 UM JEWEILS 19 UHR

›ALTE LIEBE‹

UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE

KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG

01.05. | 18 UHR | BÜHNE 1 | 5 €/9 € 07.05. | 20 UHR | BÜHNE 1 | 5 €/9 €

Spieltermine und Ankündigungen Mai 2022

Eine Komödie der Theatergruppe Szentral

VOM FISCHER UND SEINER FRAU

FREMDE FREUNDE

01.05. | 18 UHR

KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE

FÜR KINDER AB 2 BIS 6 JAHREN + ERWACHSENE SO 01.05. | 16 UHR SO 15.05. | 16 UHR TICKETS: 11 EURO, KINDER: 7 EURO (IM VORVERKAUF ZZGL. SERVICEGEBÜHREN) TICKETS UNTER WWW.THEATERWREDE.DE Eigenproduktion

RUNDE REISE

Eine Ehekomödie für alle Eltern, Schwiegereltern und junge Paare mit Zukunftsplänen! Komischer und feiner sind die Momente einer Ehe selten erzählt worden. Nach dem Roman von Elke Heidenreich & Bernd Schroeder. Man hätte so schön zusammen alt werden können, die umtriebige Literaturbetriebsnudel Lore und der gemütliche pensionierte Baurat Harry. Aber schon beim Frühstück, wenn die Zeitung in Feuilleton und Sportteil zerteilt wird, beginnt das Gestichel... 06. & 07.05. | JEWEILS 20 UHR 08.05. | 18 UHR

Bevor der Zusammenstoß der Temperamente und Kulturen sich zum Scheidungsdrama verschärft, nehmen sich beide in Erinnerung an bessere Zeiten zurück, getreu dem Motto: ›Lass uns so sein, dass wir andere nicht beneiden müssen.‹

DIESER TAG EIN LEBEN – EIN ABEND ÜBER ASTRID LINDGREN

Bühnenfassung & Regie: Mark Spitzauer. Mit: Franziska Vondrlik, Uwe Bergeest. Kostüme: Regine Meinardus & Cordelia Wach. Bühnenbild: Mark Spitzauer. Technik: Nils Meyer. HALLE | SHOW 07.05. UM 20 UHR

PAWEL POPOLSKI

Nach d er Strich und d er Fad en: Der Popolski – Wohnzimmer-Show live! In der Popolski-Wohnzimmershow präsentiert Pawel Popolski weitere Sensationen aus der Welt der Popmusik. Wie Opa Popolski bei einem Gürkchenfrühstück mit einem Pfefferstreuer, zwei Paprikaschoten und einem gekochten Ei den Technobeat erfand. Oder warum der Reggae in Wahrheit nur eine Polka auf halber Geschwindigkeit ist. Er lüftet das Geheimnis um das wichtigste Instrument der Popgeschichte und erzählt die Geschichte vom uralten polnischen Volk der Mayek, die nicht nur die Pyramiden erfanden, sondern auch die größte Katastrophe von der Popmusik vorhersahen: Dieter Bohlen. In seiner neuen Show ›Nach der Strich und der Faden‹ präsentiert Popolski im April 2021 die schönsten Wodkalieder der Musikgeschichte und ›nagelt sich mit der gesamte Publikum schön einen chinter der Schrankwand‹. Mit Hilfe der polnischen Video Software SKYPEK werden weitere Popolski Familienmitglieder aus dem Plattenbau in die Show geschaltet. HALLE | KABARETT 20.05. UM 20 UHR

URBAN PRIOL

›Im Fluss‹ Man kann nicht zwei Mal in den gleichen Fluss steigen, sagt Heraklit, ›Alles Sein ist Werden‹. Man denkt an den Berliner Großflughafen, und merkt: der alte Grieche hatte recht. Einem Fluss im ständigen Wandel gleich ist auch sein neues Programm. Mit Argusaugen verfolgt der Kabarettist den steten Strom des politischen Geschehens, auch wenn besonders die großkoalitionäre deutsche Politik der letzten Jahre eher an einen Stausee als an ein fließendes Gewässer erinnert. ›Im Fluss.‹ ist wie ein Rafting-Trip, der mit rasantem Tempo über Absätze und an Felsenblöcken vorbei durch wild schäumende Stromschnellen führt. Kommen Sie mit! HALLE | KONZERT 10.05. UM 20 UHR

DOTA

›Wir rufen Dich Galaktika‹ Aus feinsinnigen und vielschichten Texten stricken sie eingängige Popsongs, in denen Platz ist für sanfte Poesie, Politisches und Partystimmung, für Melancholisches und Albernes – mit so mühelosen Übergängen dazwischen, dass die Tragweite mancher Gedanken erst beim zweiten oder dritten Hören einsickert. Politisch engagiert, begnügt sich Dota nicht damit, die ›richtige‹ Meinung zu haben und Parolen für die eh schon Gleichgesinnten zu liefern. Stattdessen konfrontiert sie sich auf ›Wir rufen Dich, Galaktika‹ mit ihrer eigenen Ratlosigkeit. Keine Antworten – dafür Lieder, in denen man sich zumindest für die Dauer eines Refrains der Utopie hingeben kann. Für all diejenigen, die sich seit Jahren in ihren Texten wiederfinden, auf ihren Konzerten lauthals mitsingen und von ihrer klugen Melancholie trösten lassen können. Und für alle, denen ihre Lieder neu zu entdecken noch bevorsteht. Besetzung: Dota Kehr – Geang, Gitarre Jan Rohrbach – Gitarre Janis Görlich – Schlagzeug Patrick Reising – Keyboards Alex Binder – Bass

Weitere Highlights

Culcha Candela (04.05.)

Faisal Kawusi (05.05.)

Fischer Z (12.05.)

Alin Coen (13.05.)

"Habt ihr etwas zu verbergen? " Diese Frage stellen sich sieben Freund:innen an einem gemütlichen Abend mit gutem Essen. Natürlich nicht, ist die Antwort. "Seid ihr euch sicher?" Die Gastgeberin schlägt ein Spiel vor: Alle Handys liegen offen auf dem Tisch, alle eingehenden Anrufe werden auf laut gestellt und sämtliche Nachrichten vorgelesen! Niemand ahnt, dass dieses vermeintlich harmlose Spiel die Freundschaften und Beziehungen der Runde auf eine harte Probe stellen wird. Und dabei sind unaufgefordert zugeschickte Nacktfotos und spontane Anrufe des Liebhabers noch das geringste Problem … Tickets sind unter www.theater-unikum.de/tickets/ erhältlich.

DER COMPUTER NUMMER 3

DIE ROTKÄPPCHEN-VARIATIONEN

Eine Performance zu Dating-Apps Veranstalter:innen: notsopretty

19. & 20.05. | JEWEILS 20 UHR 21.05. | 18 UHR

+ Eine Performance für alle, die den Dating-Apps verfallen sind oder schon immer mehr darüber erfahren wollten. + Swipen, Matchen, Daten: Gerade während der Corona-Pandemie boomt das Online-Dating, denn das zufällige Treffen war durch Maske und Abstand lange unmöglich. Aber ist es überhaupt möglich, mit Hilfe der App die eine große Liebe zu finden? Die Performance “Der Computer Nummer 3” untersucht, wie sich Beziehungen durch digitale Vermittlung etablieren und sich die typischen Kennenlernspiele von Dating-Apps auf die Vorstellung von Identitäten in unserer Zeit auswirken.

06.05. | 20 UHR | BÜHNE 1 | 5 €/9 €

SWEET SIXTEEN – WAT IHR WOLLT WIRD ERWACHSEN! Improtheater

Wat Ihr Wollt wird 16 ... das muss gefeiert werden! Und wie könnten wir das besser als mit einer Geschichte die uns genau in dieses Lebensalter transportiert - Cliquen, Parties, der erste Liebeskummer, kurzum: Erwachsen werden, sich und seinen Platz in der Welt finden, mit allen Höhen und Tiefen die dazugehören. Und dann kommt auf einmal noch jemand Neues an die Schule… Um diese improvisierte Geschichte zum Leben zu erwecken brauchen wir euch, eure Energie, Inspirationen, Vorgaben. Erschafft und feiert mit uns Wat Ihr Wollts "Sweet Sixteen“! Tickets sind unter www.theater-unikum.de/tickets/ erhältlich.

MILCHBAR

DI 17.05. | 14 – 19 UHR (ES IST MÖGLICH AUCH IN DEN PAUSEN DAZUZUKOMMEN ODER FRÜHER ZU GEHEN. INFOS DAZU FOLGEN NOCH UNTER WWW.THEATERWREDE.DE) DER EINTRITT IST FREI!

FINALCHOICE#12

Die flausen+finalist:innen stellen sich der Jury. Veranstalter:innen: flausen+

20., 26. & 28.05. 02., 04., 06. & 11.06. | 20 UHR | BÜHNE 1, 5 €/9 €

MAMA MIA — WIE DIE ZEIT VERGEHT!

Konzertabend Mama Mia – Wie die Zeit vergeht! Nach fast acht Jahren sind wir endlich zurück. Mit frischem Wind und junger Verstärkung entführt Sie die Theatergruppe Indiego wieder in die Welt von ABBA. Erleben Sie an diesem fulminanten Abend die musikalische Vorgeschichte unseres ersten Theaterstückes, welches im Sommer 2014 im OUT die Herzen im Sturm erobert hat. Mit sprühendem Witz, herzerweichender Romantik, spielerischem Charme, feurigen Tänzen und mitreißender Musik lädt sie das Ensemble auf einen discobunt-fröhlichen Ausflug in die 70er Jahre ein! Tickets sind unter www.theater-unikum.de/tickets/ erhältlich.

22. 05. | 15 UND 20 UHR

DER FROSCHKÖNIG

21., 24. & 31.05 03. & 09.06. | 20 UHR | BÜHNE 2 | 5€ / 9€

TAGTRÄUMER:IN

Satire „Wer bin ich? Und wer sind die Anderen? Ist das real oder nur meine Erinnerung an ein Werbeversprechen aus einem Traum von mir? Ist das Kunst oder kann das weg?“ Diesen und anderen Fragen widmet sich die diesjährige Theaterwerkstatt. In diversen Begegnungen einzigartiger Charaktere werfen wir einen satirischen Blick auf andere Wahrnehmungen der Wirklichkeit – und fragen immer wieder: WAS IST WAHR? Ob es Antworten darauf gibt? Sagen wir: teilweise. Einige liegen auf der Hand, andere auf unseren Zungen, bei vielen überlassen wir es dem Publikum, sie erst eine Weile nach dem Theaterbesuch zu finden. Doch manchmal gibt es auch keine – und das ist gut so. Tickets sind unter www.theater-unikum.de/tickets/ erhältlich.

25.05. | 20 UHR 26.05. | 18 UHR 27. & 28.05. | JEWEILS 20 UHR

DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER

Am 17. Mai präsentieren Künstler:innengruppen ihre Projektideen aus dem Bereich der Darstellenden Künste auf dem finalchoice#12 im theater wrede +. Die flausen+vorjury hat aus 138 innovativen Bewerbungen auf die flausen+stipendien2023 eine erste Vorauswahl getroffen. Nun geht es in der öffentlichen Vorstellung am 17. Mai 2022 ab 14.00 Uhr für die Finalist:innen in die nächste Runde. Wagemutige Forschungsideen werden von den Künstler:innengruppen vor einer hochkarätigen Jury auf der Bühne des theater wrede + präsentiert. Diese entscheidet aus den Präsentationen einen Tag später, wer eines der flausen+stipendien erhält. Die Stipendien ermöglichen, ergebnisoffen und ohne Produktionsdruck für vier Wochen auf der Bühne an einem der bundesweit verteilten Theater aus dem flausen+netzwerk frei künstlerisch zu forschen. Jedes Jahr im Sommer sind dazu auch immer zwei Künstler:innengruppen im theater wrede + zu Gast. Sie binden das Publikum bei den kostenlosen makingOffs im Sommer (Juni/ August) in ihre Forschung ein und geben einen Einblick in ihre Ergebnisse. SO 29.05. | 16 UHR TICKETS: 11 EURO, KINDER: 7 EURO (IM VVK ZZGL. SERVICEGEBÜHREN) TICKETS UNTER WWW.THEATERWREDE.DE Eigenproduktion

MOND – EINE REISE DURCH DIE NACHT Für Kinder ab 1 bis 6 Jahren + Erwachsene

29.05. | 18 UHR

MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN

BENEFIZ-VORFÜHRUNG

Unsere Benefiz-Sondervorführung für die UkraineNothilfe am 2.4. „Alter Whisky, junge Liebe“ brachte unglaubliche 5600 € ein. Es ist ein kraftvolles, gutes Zeichen sich in diesen Zeiten über die Musik und Kunst verbunden zu fühlen und ein eindrucksvolles Zeichen für Frieden und Freiheit zu setzen. Da die Schauspieler*innen und Mitarbeiter*innen des theater hof/19 ihre Leistung komplett dem Abend geschenkt haben, konnten wir die kompletten Eintrittseinnahmen und die Gewinne aus dem Getränkeverkauf spenden. Außerdem wurde unser Bühnenschal versteigert, der in 40 Vorstellungen reihum vom Publikum gestrickt wurde und unser großartiges Publikum hat tief in den Geldbeutel gegriffen, so dass am Ende die eindrucksvolle Summe von 5600 € zusammen kam. Danke an alle, die so großzügig gespendet haben, wir werden diesen Abend noch lange im Gedächtnis behalten.

+ Theater mit wenigen Worten + Es geht ordentlich rund auf dieser wundersamen Entdeckungsreise. Eine Performerin entwickelt mit großer Lust am Absurden ein variantenreiches Spiel mit Ringen und Röhren. Sie werden wacker gedreht und tüchtig gerollt bis erkennbare Figuren oder überraschende Bewegungen entstehen. Alles ist im ständigen Wandel, nichts bleibt wie es war oder ist von Dauer. Die Fantasie kreist weiter und weiter … ratatat radong radüff … „Das ist echt ein ganz tolles Stück. Mein dreijähriger Sohn fand das super. Der hat gestaunt und gelacht. Ihn hat das so richtig mitgerissen.“ (Bloggerin Kerstin von www.sanvie.de auf ihrem Instagram-Kanal, 21.02.2022) Gefördert von: Oldenburgische Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachsen im Rahmen des Förderprogramms „Niedersachsen dreht auf“ FR 13.05. | 20 UHR SA 14.05. 20 UHR TICKETS: 12 EURO, ERMÄSSIGT: 8 EURO (IM VORVERKAUF ZZGL. SERVICEGEBÜHREN) TICKETS UNTER WWW.THEATERWREDE.DE

11. - 15.05. | JEWEILS 20 UHR

BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE

+ Nach den ausverkauften Vorstellungen im letzten Jahr kehrt der Mond zurück. + Wir verwandeln unseren Theatersaal wieder in ein lebendiges Bilderbuch und erzählen, was nachts in der Welt der Tiere geschieht. Im Mondschein fliegen animierte Vogelschwärme an den Theaterwänden, während Frösche quaken und der seichte Wind durch den Raum streift. Das Publikum beobachtet das im Bühnenraum von ihrer Sitzinsel heraus und lauscht der dafür komponierten Musik sowie den Worten einer Erzählstimme. Angelehnt an das Bilderbuch „Mond“ der bekannten Bilderbuchautorin und Illustratorin Britta Teckentrup begleitet das Stück durch die Welt der Tiere. Mit freundlicher Genehmigung von Little Tiger, London. Gefördert von OLB-Stiftung und Oldenburgische Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachsen.

7.4. (AUSVERKAUFT)

ALTER WHISKY, JUNGE LIEBE

Geschichten und Songs aus Schottland und Irland mit Marie-Luise Gunst, Hannes Weißbach, Dieter Hinrichs Endlich ist „unser Pub“, unser „verlängertes Wohnzimmer“ wie die Iren sagen, wieder geöffnet! Der 3. Abend mit neuen Songs und neuen Geschichten aus Schottland und Irland wird seinem Titel „Alter Whisky, junge Liebe“ mehr als gerecht. Mit dem neuen Barmann erzählen die beiden Thekenfliegen mal heitere, mal melancholische Geschichten vom keltischen Eigensinn, von einem Zusammentreffen mit Prinz Charles und Sean Connery, von einer unvergessenen Englischstunde, von herrlichem Silvesterkrawall in Edingburgh, von Liebe und Wahnsinn, Geschichten von Stout und Whisky, Fish & Chips, schrulligen, skurrilen Begegnungen, vom Regenbogen, dem Brexit und noch viel mehr. Tauchen Sie ein in die besonderen Klänge von Gitarre, Akkordeon, Pipe, Fidel, Bodhrán und den Gesang, der unter die Haut geht. Ein unvergesslicher Abend, ein Kurzurlaub nach Schottland und Irland.

EIN- UND AUSBLICKE

Ab Mitte Mai beginnt im theater hof/19 wieder der „unsichtbare“ Teil unserer Arbeit: Wir verschwinden in den Proberaum, denn neue Stücke werden geprobt, Ideen entwickelt, der neue Spielplan für den Herbst/Winter geplant, Instandssetzungsarbeiten erledigt und Konzepte zum Generationswechsel und zur Nachhaltigkeit erarbeitet. Das Land Niedersachsen fördert das theater hof/19 im Rahmen der „Spielstättenförderung Freie Theater" für das kommende Jahr. Grundlage für die Auswahl war die Empfehlungen der Jury, die sich aus unabhängigen Expertinnen und Experten der freien Theaterszene zusammensetzt. So ist es uns nun endlich möglich geworden eine feste Technikerstelle im Hause einzurichten. Wir freuen uns sehr mit Henrik Rehn einen kompetenten, engagierten Mitarbeiter im Team zu haben. Außerdem fördert der (Bunds-)Fonds Darstellende Künste ein neues Theaterprojekt: „Abdrücke". Auch darüber freuen wir uns sehr. VIELEN DANK für diese Wertschätzung, die sehr weiterhilft! Im Juli wird das Haus für eine Woche von jungen Musiker*innen-Talenten bevölkert, die bei ‚Jugend musiziert‘ einer Jury vorspielen werden. Danach gehen wir dann bis Mitte August in die wohlverdienten Theaterferien. Ab September gehts dann weiter mit unserem Repertoire: ‚Hafen der Ehe‘, ‚WEISSE RABEN - Ab jetzt alles anders‘, ‚Drei Mal Leben‘, ‚Grimms Wörter Wahnsinn‘, ‚Geschichten vom Sams‘, ‚Zeit der Kannibalen‘ und ‚Alter Whisky, junge Liebe‘. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf unser Publikum!


THEATER FÜR ALLE!

DAS LETZTE WORT Liebe Leser:innen,

KONZERT FÜR KINDER

was ist, nach Ihrer Wohnung und Ihrem Arbeitsplatz, der Ort, an dem Sie die meiste Zeit verbringen? Sozusagen Ihr zweites Zuhause, Ihre Hangout area, der Wohlfühlraum, an dem Sie gerne anderen Menschen begegnen und Gemeinschaft erfahren können? Ist es die Parkbank im Schlossgarten, das Vereinshaus oder Ihr Lieblingscafé am Hunte-Ufer? Die Bedeutung sogenannter Dritter Orte für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft wird in der Soziologie schon länger untersucht. „The Great Good Place“ - Für die begeisterten Oldenburger:innen unter Ihnen mag es vermutlich kein Zufall sein, dass der USamerikanische Soziologe Ray Oldenburg hieß, der in den 90er Jahren diese Bezeichnung etablierte. Auch Kultureinrichtungen entwickeln seit einigen Jahren zunehmend Konzepte, um den Aufenthalt und den Austausch ihrer Besucher:innen zu ermöglichen. The Theatre Centre in Toronto ist so ein bekanntes Beispiel. Hier bietet sich Gelegenheit, dass die eigene Meinung, die Perspektive, eventuell auch die Richtung wechselt. Im besten Fall werden sogar Brücken gebaut. Denn mit Blick auf den Krieg in Europa erlauben Sie mir bitte, mich den Worten des Journalisten und Theologen Burkhard Weitz anzuschließen: „Mit militärischer Gewalt kann man sich wehren, Frieden schafft man so nicht. Die bessere Investition für den Frieden ist alles, was Vertrauen schafft, zusammenbringt, Demokratie fördert und was hilft, Konflikte gewaltfrei zu bearbeiten.“ Sie haben Ihren Great Good Place noch nicht gefunden? Wir helfen Ihnen gerne: Am 15. Mai eröffnen wir die Theaterinsel und Sie können dort täglich Meinungen austauschen, zuhören, zuschauen und genießen.

18 UHR

Wir warten auf Sie!

Wir schicken Sie auf die Insel in unserer Inselwoche vom 15.-22. Mai! In dieser Zeit gibt es ein vielfältiges Programm auf der Theaterinsel und bei schlechtem Wetter im oberen Foyer an der Theaterbar. Freuen Sie sich auf Salsa, Tango, unseren Familientag u.v.m.

ONLINEBUCHUNG AUF WWW.STAATSTHEATER.DE THEATERKASSE

TEL 0441. 2225-111

FREUEN SIE SICH AUF ACHT GROSSARTIGE TAGE GROSSES HAUS — SO

15

KLEINES HAUS

11.30 UHR

2. FAMILIENKONZERT

19.30 — 21.40 UHR 19 UHR EINFÜHRUNG

VERKLÄRTE NACHT

MO

16– 17.15 UHR AB 11 JAHREN

von Andreas Steinhöfel

Schauspiel von Dita Zipfel

WIE DER WAHNSINN MIR DIE WELT ERKLÄRTE

20 UHR

MELODIEN FÜR MONETEN OPERA EDITION

Dreiteiliger Ballettabend von Guillaume Hulot, Antoine Jully und Merce Cunningham

12 — 13.20 UHR AB 8 1/2 JAHREN

RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN

Lieblingsstücke — Sieben Jahre Klanghelden-Konzerte

EXERZIERHALLE

WEITERE SPIELORTE 11 UHR

Übertragung des 3. Sinfoniekonzerts auf NDR Kultur in der Reihe ‚Sonntagskonzert‘

14.30 UHR

LINDY HOP

STORMY WEATHER BIG BAND

16 UHR

SCHNEIDER SWING TRIO 13 UHR

16

LUNCHKONZERT & SUPPE* 19 UHR

SALSA AUF DER INSEL mit der Tanzsschule Salsa Ol.

— DI

13 UHR

17

LUNCHKONZERT & SUPPE* 19 UHR

KLEZMARIZED — MI

20 UHR | PREMIERE AB 14 JAHREN

18

MACBETH

von William Shakespeare

13 UHR

LUNCHKONZERT & SUPPE* 19 UHR

LA NOCHE DEL TANGO MIT SHOWTANZ VON CATALINA & THOMAS LOTTE

— DO

— FR

— SA

20 – 21.15 UHR | 19.30 UHR EINF.

19

SCHWARZE SCHWÄNE

Schauspiel von Christina Kettering

20 UHR | 19.30 UHR EINFÜHRUNG

20

21

ÜBER MEINE LEICHE

Schauspiel von Stefan Hornbach

19.30 UHR | PREMIERE

18 — 19.20 UHR | AB 8 1/2 JAHREN

BALLETT IMPULSIV III

RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN

Ballettabend mit Neukreationen, Ausschnitten aus Repertoirestücken und Ballettklassikern

von Andreas Steinhöfel

10.30 UHR | SCHULVORSTELLUNG AB 14 JAHREN

13 UHR

von William Shakespeare in englischer Sprache

19 UHR | SPIELRAUM

10.30 UHR | SCHULVORSTELLUNG UND 20 UHR AB 14 JAHREN

13 UHR

von William Shakespeare in englischer Sprache

TANZ IM GLASHAUS

MACBETH

LUNCHKONZERT & SUPPE* POWERPOINT-KARAOKE

LUNCHKONZERT & SUPPE*

MACBETH

AB CA. 22 UHR | IN DEN FOYERS

18 UHR AB 14 JAHREN

AB 12 UHR | THEATERVORPLATZ & PROBENZENTRUM

von William Shakespeare in englischer Sprache

14 UHR

MACBETH

FAMILIENTAG

LIPSYNCBATTLE 15 UHR

WAY OUT WEST Ukulelenabend

22

11.15 UHR

Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe

Entente cordiale

FAUST. EINE TRAGÖDIE.

11.30 UHR SOS — DIE RETTUNG NAHT *

6. KAMMERKONZERT

Herzlich Ihr Christian Firmbach

Salonorchester und Sekt mit Croissants

18.30 UHR

MARIA CALLAS — MASTER CLASS Opernschauspiel von Terrence McNally

* entfällt bei schlechtem Wetter

Eine Einrichtung des Landes Niedersachsen

Lösung Literaturrätsel

SO

18 — 20.55 UHR | 17.30 UHR EINF.

Die Mutter aus ‚Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte‘

Impressum Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ Oldenburgisches Staatstheater Generalintendant: Christian Firmbach Redaktion: Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit Chefredaktion: Caroline Schramm und Stephanie Twiehaus Autor:innen: Julia Balzert, Jupiter Dunkelgut, Matthias Grön, Telse Hahmann, Jonas Hennicke, Phia-Charlotte Jensen, Lina Joost-Krüger, Saskia Kruse, Peter Rech, Stephanie Twiehaus, Angela Weller Fotos: Portrait Hornbach S. 2 © Joachim Baldauf, S. 8 Riessler © Jochen Kohlenberger, Nielsen © Anne Ross Stephan Walzl, wenn nicht anders gekennzeichnet (freie Theater- und Museumsseiten ausgenommen) Layout/Satz: Menso von Ehrenstein Stand der Drucklegung: 27.04.2022 Änderungen vorbehalten.

Das Oldenburgische Staatstheater wird geför­dert von der Stadt Oldenburg

Kulturpartner

www.staatstheater.de facebook.de/oldenburgisches.staatstheater instagram.com/oldenburgischesstaatstheater Theaterkasse Tel 0441. 2225-111 Öffnungszeiten: DI–FR 12–18 Uhr, SA 10–14 Uhr, montags nur Vorstellungskasse

PS: Noch ein kleiner Tipp für investitionsfreudige Milliardäre in Sachen ‚Freedom of Speech‘: Wer es mit seinem Engagement für die Meinungsfreiheit wirklich ernst meint und nicht nur seine Einflussmöglichkeiten vergrößern möchte, ist besser beraten, an NGOs wie Reporter ohne Grenzen e.V. zu spenden, anstatt sich in privatwirtschaftliche Nachrichtendienste einzukaufen. Das Oldenburgische Staatstheater sammelt übrigens weiterhin Geld- und Sachspenden für die Unterstützung der vom Ukraine-Krieg betroffenen Menschen. Weitere Informationen finden Sie auf: www.staatstheater.de


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