Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ
Spielzeitung NOVEMBER 2021
Wissen ist Macht! (Die BalletCompagnie Oldenburg in ‚Les Boéades‘)
Liebes Publikum!
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n diesem Herbst feiert die Opernsparte des Staatstheaters ihren 100. Geburtstag! Und auch der Ollnburger Kring als Wegbereiter der „Niederdeutschen Bühne Oldenburg am Landestheater“ geht auf das Jahr 1921 zurück. Ebenso übrigens wie die Entdeckung von Plasma, das erste aerodynamisch konstruierte Auto und der Nobelpreis für Albert Einstein. Vor hundert Jahren lief der ‚Kleine Lord‘ erstmals über die Kinoleinwand, wurde Künneckes ‚Vetter aus Dingsda‘ uraufgeführt und richtete man in Monte
Carlo die ersten Olympischen Frauenspiele aus. Das Staatstheater befindet sich also in bester Geburtstagsgesellschaft – und zeigt auch in seinem NovemberProgramm, dass das letzte, überaus ereignisreiche Centennium Spuren hinterlassen hat: Die Bretter, die die Welt bedeuten, haben heute u. a. die Aufgabe „optimierter Energiewiedergabe“ für Tanzende. Maria Stuart und Elizabeth I. sind zu Graphic Novel-Heldinnen geworden (woran besonders Prinz Philipp sicher großen Spaß gehabt hätte, wäre er in diesem Jahr noch
17.11. | Oberlandesgericht Oldenburg NAME: SOPHIE SCHOLL 26.11. | Kleines Haus KING KONG UND DER ALTE WEISSE MANN
100 Jahre Oper Oldenburg
100 geworden). Heidi lebt mittlerweile auf dem amerikanischen Salvation Mountain und die Celli im Orchester sind um 100 Jahre kostbarer geworden. Für die großen Schatten, die die letzte Hektode warf, stehen im November vor allem die heutige Jurastudentin Sophie Scholl, die ihrer Namensvetterin nachspürt, und – ganz leibhaftig – Martin Goldschmidt, ein Nachfahre der einst aus Oldenburg vertriebenen jüdischen Familie Goldschmidt. Für viele Oldenburger Schülerinnen und Schüler wird die Begegnung mit ihm
PREMIEREN IM NOVEMBER SCHAUSPIEL 06.11. | Kleines Haus MARIA STUART
JUBILÄUMSGALA
JUNGES STAATSTHEATER 28.11. | Großes Haus HEIDI
eine der seltenen und schwindenden Gelegenheiten sein, über die Schrecken des letzten Jahrhunderts aus erster Hand zu erfahren. Und welch starke Waffe Aufklärung im Kampf gegen grausame Tyrannei ist, das wird auch in ‚Les Boréades‘ eindrucksvoll – aber nur noch im November – geschildert. Carpe theatrum! Ihr Redaktionsteam des Oldenburgischen Staatstheaters
ZUM LETZTEN MAL OPER 20.11. | Großes Haus LES BORÉADES JUNGES STAATSTHEATER 24.11. | Spielraum KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL
Wir feiern den runden Geburtstag der Opernsparte in einem Festkonzert mit dem ganzen Opernensemble, mit Opernchor und Staatsorchester unter Leitung von GMD Hendrik Vestmann. Generalintendant Christian Firmbach führt durch Highlights und Raritäten der (Oldenburger) Operngeschichte, die 1921 mit dem ‚Freischütz‘ begann. Schon Shakespeare wusste: Die ganze Welt ist Bühne! Und wie sehr, das wird klar, wenn im Konzert der Ruf nach Freiheit und Furien ertönt; wenn Ehre, Verleumdung und Intrige beschworen sowie Glitter und Barbierskunst gerühmt werden, wenn im Mondschein ein sanfter Wind über die Bühne weht … 06. & 07.11. | Großes Haus jeweils 19.30 Uhr
Zwei, die es so nur bei evers gibt. Alexanderstraße 53, Oldenburg 04 41 / 8 72 51 Mo. – Fr. 8.00 – 18.00 Uhr Parkplätze im Hof! www.gesunde-schuhe.org
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Spielzeitung NOVEMBER 2021
Bretter, die die Rechtsordnung bedeuten Über Theater an besonderen Orten
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s gibt Orte, an denen sich tagtäglich Lebenswege entscheiden und Schicksale entstehen, be- und verhandelt werden: die Theaterbühne ist so ein Ort, Krankenhäuser sind es und Gerichtssäle ganz besonders. Der Gerichtssaal ist eine Bühne — Bretter, die die Rechtsordnung bedeuten — und ähnelt dem Theater in seinen Abläufen sogar sehr. In Verhandlungen werden Jurist:innen zu Schauspielenden. Sie kostümieren sich, sprechen vorbereiteten Text und handeln nach einer festgelegten Dramaturgie. Beide Orte sind Räume der Sprache. Räume, in denen eine Tat, eine Handlung „besprochen“ und bewertet wird – in denen man dem ungewissen Ende entgegenfiebert. Dass man in der Regel den einen Ort gerne und freiwillig, den anderen nervös und meist gezwungenermaßen betritt, liegt nur an dem kleinen entscheidenden Unterschied des „als ob“.
Im Theater einigt man sich darauf, dass das, was auf der Bühne geschieht, auch auf der Bühne bleibt. Wir erkennen das Geschehen dort zwar im Moment seiner Inszenierung als Realität an, aber nur solange, bis der Vorhang fällt. Im Gerichtsaal öffnen sich nach Urteilssprechung die Türen zur Realität und in manchem Leben hat sich alles entscheidend verändert. Kein Samtvorhang schließt sich versöhnlich über dem Geschehen. Ein Gericht strahlt Autorität und Fragilität gleichzeitig aus, in seinen Gängen und Räumen atmen wir ein Aroma aus Angst, Wut, Nervosität und Unsicherheit und treffen auf die Theatralik der Realität: Neonlicht statt Scheinwerfern, Stühle statt Polstersesseln, schmucklose, unspektakuläre Funktionalität. Genau diese spektakulär unspektakuläre Atmosphäre ist Bühnenbild für Julia Balzerts Inszenierung ‚Name: Sophie Scholl‘ von der Au-
torin Rike Reininger. Auf verschiedenen zeitlichen Ebenen bricht die Realität in Form einer Gerichtsverhandlung in das Leben zweier junger Frauen ein: in das der berühmten Widerstandskämpferin gegen die Nazis, die als Mitglied der „Weißen Rose“ für die Verbreitung regimekritischer Flugblätter in verschiedenen Städten Deutschlands und Österreichs sorgte und 1943 deswegen hingerichtet wurde, nicht zuletzt weil sie ihre Mitstreiter:innen nicht verriet. Und in das einer jungen Jurastudentin, die nur durch Zufall denselben Namen trägt. Sie ist als Zeugin in einem Prozess geladen, der das Ende ihrer beginnenden Karriere bedeuten kann. Es sei denn, sie verschweigt die Wahrheit. An insgesamt vier Abenden im November betreten die Akteur:innen und Zuschauer:innen gemeinsam die Bretter, die die Rechtsordnung bedeuten – in einem Raum, in dem Geschichte auf
Gesprächsstoff Die (Kinderbuch-) Entdeckung des Monats
Fiktion und Realität trifft. Zwischen den Vorstellungen findet tagsüber der „ganz normale“ Alltag im Gerichtssaal statt: Verhandlungen, in denen sich vielleicht Lebenswege verändern, Schicksale entscheiden und Menschen vor kleinen und großen moralischen Fragen stehen. AB Vom 09.11. bis 03.12.2021 wird im Oberlandesgericht begleitend die Wanderausstellung ‚Die Weiße Rose. Der Widerstand von Studenten gegen Hitler, München 1942/43‘ der Weiße Rose Stiftung e. V. zu sehen sein. Täglich von 8 bis 15.30 (freitags bis 13 Uhr) und vor den Vorstellungen von ‚Name: Sophie Scholl‘.
von Stephanie Twiehaus
Auch die Mitarbeiter:innen des Staatstheaters freuen sich immer wieder, wenn sie in unserer Büchertauschzelle vor dem Haupteingang Besonderes entdecken: Was hast Du denn da? – Das ist ein Buch. – Wie scrollst du vor und zurück? – Ich scrolle überhaupt nicht. Ich schlage die Seite um. Das ist ein Buch. – Wo ist die Maus? Kannst man damit schreiben? Twittern? Wi-Fi? Bloggen – Nein. – Braucht es ein Passwort? Kann man mit den Figuren kämpfen? – Nein. DAS IST EIN BUCH! – Keine Sorge, ich lade es wieder auf, wenn ich durch bin …
KULTURTIPP: Theatraler Budenzauber von BOSMOS
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Der Boden unter den Füßen … schwingt, wenn die BallettCompagnie Oldenburg auf der Bühne tanzt erzählt, dass der Aufbau des Schwingbodens vor Proben und Vorstellungen auf der Bühne bis zu 1,5 Stunden in Anspruch nimmt. Bis auf die Schnürmeister, die für die Fahrten der Ober- und Untermaschinerie verantwortlich sind, werden alle aus seinem Team alternierend dafür eingesetzt.
Der Schwingboden beim Verlegen …
An den Außenrändern des Schwingbodens bringen die Bühnentechniker:innen kleine Rampen an zum Übergang auf das normale Bühnenbodenniveau, damit niemand bei Auf- oder Abtritten stolpert. Für den Einsatz im Repertoirebetrieb oder für Tourneen ist ein System für den schnellen Auf- und Abbau von Schwingböden entwickelt worden, bei dem die Birkenholzplatten mit Nut und Feder zusammengesteckt werden. In Oldenburg ergibt dies auf der Bühne des Großen Hauses eine Fläche von 144m2. Auf den hölzernen Untergrund wird der eigentliche Tanzteppich in mehreren Bahnen ausgerollt, die mit Klebeband miteinander verbunden werden, damit eine möglichst ebene Oberfläche entsteht. Dann ist der Tanzboden fast fertig vorbereitet: Vor der Vorstellung (und meistens auch noch einmal in der Pause) wird er gereinigt und getrocknet, damit keine „Stolperfallen“ irgendwo herumliegen und er auch nicht zu glatt ist. Ein Trick, um einen zu glatten Tanzboden stumpfer werden zu lassen, ist ein Schuss Cola im Wischwasser! Für die Sänger:innen und den Chor war es zu Probenbeginn der großen Opernproduktion erstmal eine Umstellung, dass der feste (Bühnen-)Boden unter den Füßen etwas nachgibt. Doch daran hatten sich bald alle gewöhnt, denn
Eröffnung Samstag, 20.11., 18 Uhr (2G Regelung) BOSMOS — CAROUSEL
Baumgartenstr. 6, 26122 Oldenburg Weitere Infos unter bosmos.eu Öffnungszeiten 20.11. – 18.12.
Mi–Fr 14–19 Uhr Sa & So 11–18 Uhr
C … und im Einsatz
wie wirbt die führende Firma für Tanzböden? Der Boden federt nicht nur die Kraft beim Landen ab, sondern bietet auch eine „optimierte Energiewiedergabe an den Körper beim Absprung“ und das ist sicherlich ein Bonus für alle sich darauf bewegenden Künstler:innen. THH
B M O S
arou
lack, klack, klack“, eine Frau und sieben Männer von der Bühnentechnik legen die Birkenholzplatten des Schwingbodens auf die Bühne im Großen Haus: Heute Abend ist die fünfte Vorstellung der Barockoper ‚Les Boréades‘ und — wie es sich für ein Bühnenwerk des französischen Komponisten Jean-Philippe Rameau gehört — mit großer Beteiligung des Balletts. Seit den 1930er–Jahren wurden Schwingböden entwickelt für Turnhallen und gleichermaßen auch für Tanzsäle und Theaterbühnen, um die Sprünge der Athlet:innen bzw. Tänzer:innen gelenkschonend abzufedern. Bei der Landung nach einem Sprung wirken große Kräfte auf Knie- und Fußgelenke und vor allem auch auf die Wirbelsäule der Tanzenden. Das Prinzip dieser Schwingböden ist, dass Holzplatten auf den festen Boden des Raumes oder der Bühne gelegt werden, die einen Abstand zum Untergrund haben und so bei Belastung federnd nachgeben können. Mit Gründung der BallettCompagnie Oldenburg im Herbst 2014 bekam das Oldenburgische Staatstheater mit Antoine Jully nicht nur einen Chefchoreografen, der Tänzer:innen auf Spitze tanzen lässt, sondern zum Ende der ersten Spielzeit auch einen Schwingboden für die Bühne. Christian Köpper, der Leiter des Bühnenbetriebs,
sel
„K
Willkommen im theatralen Budenzauber, im kuriosen Raumschiffkabinett, im virtuosen Klang-Spektakel! Sei dabei, wenn Zuckerwatte auf Raumsonden trifft und Autoscooter mit Spielautomaten tanzen gehen. Mach Dich bereit für die fantastische Symbiose aus elektronischen Klängen, nostalgischen Objekten und raumfüllenden Lichtspielen. Mit CAROUSEL lässt das Künstlerduo BOSMOS Sehnsüchte nach kurzweiligen Erlebnissen und Erinnerungen an zügellose Alltagsfluchten aufleben. Sie haben sich während der Pandemie gegenseitig zu jenen Licht- und Klangobjekten angestiftet, die den gewohnten Ausstellungsrahmen sprengen.
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Jules Verne lässt grüßen!
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In der neuen Inszenierung von ‚Maria Stuart‘ trifft der Klassiker der Schullektüre auf die Welt der Graphic Novel.
aria Stuart‘ heißt das bekannte Politdrama Friedrich Schillers, worin zwei Königinnen mit dem Anspruch auf denselben Thron in direkter Auseinandersetzung stehen. Geschrieben ist dieser Text nach den Geschehnissen um die historischen Vorbilder Elisabeth I. und Maria Stuart, Königin von Schottland. Schiller griff dabei tief hinein in den LEGO-Kasten der Geschichte, zitierte Schlachten, Morde, Bürgerkriege, und doch ist das Drama erklärtermaßen nicht um historische Wahrheit bemüht. Der Autor schuf ein Kunst-Werk – ein künstliches Produkt. Er setzte Geschichte neu zusammen, verwendete Personen, die einmal gelebt haben, schrieb neue hinzu und schmückte Gegebenheiten nachträglich aus. In unserer heutigen, postmodernen Diktion könnte man sagen, Schiller betrieb Fan-Fiction. Er erfand die berühmte Erzählung
um die beiden schicksalhaft verflochtenen Monarchinnen neu, um etwas über seine eigene Zeit zu erzählen. Der Treppenwitz der Geschichte bestand dann aber darin, dass diese erdachten Ereignisse im Laufe der Jahrhunderte in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit als wahr angenommen wurden. Die realen historischen Geschehnisse verblassten hinter Schillers actiongeladener, facettenreicher Erzählung. Sie wurde selbst zur „Wahrheit“. Einen großen Anteil hieran hatte die historisierende Aufführungspraxis des 19. Jahrhunderts, welche in Bühne und Kostüm stets versuchte, einen hohen Grad an Authentizität zu erzeugen, auch wenn die Handlung, die gezeigt wurde, weit weniger authentisch war. Hauptsache, der Faltenwurf der Toga stimmte. Einen Gegenentwurf hierzu möchte die neue Oldenburger In-
szenierung von Kevin Barz machen. Die Erzählung soll als das gezeigt werden, was sie einmal war: zu größten Teilen reine Erfindung. Der Regisseur und sein Team werden sich hierzu eines besonderen Stilmittels bedienen: der Illustration im Stil der modernen Graphic Novel – oder schlicht und einfach – des Comics. Comics sind seit jeher eines der Mittel, die komplizierte Ereignisse vereinfachen und zusammenfassen, und gleichzeitig nie die Absicht haben, Eindrücke real nachzuempfinden. Sie können nicht mit der Realität verwechselt werden und zeigen daher stets an, dass ihre Kunst erfunden und konstruiert ist. Das Kleid historischer Wahrheit passt ihnen nicht. Das macht sie ideal dafür, einen historisch gewordenen Stoff zurück in seine Fiktion zu führen. Die Bilder, die Illustrator Jan Falkenberg als Projektionen für die Bühne am Oldenburgischen
Oben links
Diego Velázquez ‚Las Meninas‘
Mitte rechts
Artemisia Gentileschi ‚Judith enthauptet Holofernes‘
Unten links
Eugène Delacroix ‚Die Freiheit führt das Volk‘ Zeichnungen aus dem Skizzenbuch von Jan Falkenberg
Staatstheater entworfen hat, gehen dabei sogar noch ein Stück weiter: Sie erzählen Schillers Geschichte der Maria Stuart und zitieren dabei immer wieder Werke der Kunstgeschichte, die ihrerseits bereits historischen Ereignissen nachempfunden wurden. Entstanden sind dabei Zitate von Zitaten, die einerseits die Handlung miterzählen, aber andererseits immer als künstlich erkannt werden können. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass der Illustrator immer wieder stark auf Elemente aus der Welt des so genannten „Steam Punk“ setzt. Dieses Genre der Populärkultur trat seit den 1980er-Jahren vermehrt an die Öffentlichkeit. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es Stile und Techniken verschiedener Zeiten und reine Fiktion miteinander kombiniert. Viktorianische Kleidung trifft dabei auf dampfbetriebene Robotik, wodurch eine his-
torische Welt gezeichnet wird, die es so nie gegeben hat. Ganz entfernt erinnern die dabei erzeugten Darstellungen häufig an die Illustrationen zu den Büchern von Jules Verne (‚Die Reise zum Mittelpunkt der Erde‘; ‚20.000 Meilen unter dem Meer‘), welcher mit seinen futuristischen Welten ironischerweise zum Urvater dieses Retro-Genres wurde. Zu sehen sind die Produkte dieser Arbeit ab dem 06.11. auf der Bühne des Kleinen Hauses des Oldenburgischen Staatstheaters und in einer eigens gedruckten Graphic Novel. Der Comic-Release findet mit Signierstunde und Musik vom Schneider-Swing-Trio am 21.12. im Hauptfoyer statt. Ermöglicht wurde dies durch die Unterstützung des Freundeskreises des Oldenburgischen Staatstheaters. JH
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Wahrheit und Lüge Schauspieler Klaas Schramm über seine Tätigkeit als Jugendclub-Leiter
THEATER-PACK Oder was Don Pasquale und Professor Florestan verbindet
Klaas, du leitest in dieser Spielzeit einen Jugendclub und das nicht zum ersten Mal. Wie hat das angefangen?
Ich habe vor dreizehn Jahren angefangen. Die ersten beiden Jahre habe ich zusammen mit Hanna Puka gearbeitet. Dann habe ich eine Zeit alleine gearbeitet und dann viele Produktionen mit Jakob Dalin zusammen gemacht, ein absoluter Theater-Autodidakt. Mit Xenia Strauss, die damals Regieassistentin war, habe ich ‚Hasse Bock‘ entwickelt und jetzt habe ich seit drei Jahren Christoph Festner an meiner Seite, einen angehenden Grundschullehrer. Linda Thölking, Inspizientin, hat mich letztes Jahr zudem choreografisch unterstützt. Unlängst wurde computerbasiert Beethovens – nur bedingt packende – 10. Sinfonie komponiert, die anfangs neue Erkenntnisse über das große Genie versprach, am Ende aber die Beethovenforschung den Kopf schütteln ließ. Dabei ist es auch ohne KI recht einfach, sich dem „Riesen“ (wie Brahms ihn ehrfurchtsvoll nannte) persönlich zu nähern: Man muss nur in seinem Nachlass kramen, schon stößt man auf erstaunliche Hinweise zu seiner Gesundheit (zunehmend taub …), zu seinen Kochkünsten (gerne, aber schlecht), seinem Kaffeekonsum (immens und kleckernd), seiner politischen Einstellung („Alle Menschen werden Brüder“), seinem Freizeitverhalten (Wanderungen auch bei Sturm und Regen), seiner Wutbewältigung (wenn mal ein Groschen fehlt) und Widmungsträgerinnen (wie Elise, oder war es Therese?). Und dass all das auch noch in seiner Musik hören ist, beweisen Professor Florestan und Maestro Eusebius, wenn sie wieder einmal schonungslos auspacken …
Mit Christoph machst du jetzt auch den Jugendclub ‚Innen ist der Klaus ganz anders‘ — ein spannender Titel. Wo geht’s damit hin?
Das Überthema der Jugendclubs in dieser Spielzeit lautet „Catch me if you can“. Daher sollte es um Verstellung gehen. Darum, nach außen hin etwas vorzumachen, was man nicht ist. Und so kam ich auf den Titel „Innen ist der Klaus ganz anders“, weil man oft nach außen hin etwas anderes zeigt als das, was innen los ist. Ich habe diesmal zwölf junge Frauen im Club, daher ist es erst mal ein Arbeitstitel. Inhaltlich habe ich mich noch nicht festgelegt. Wir hatten bis jetzt zwei Proben und haben „Wahrheit und Lüge“ bearbeitet, es könnte aber auch in Richtung „im falschen Körper“ geboren oder in eine andere Richtung gehen: Es kann auch sein, dass der Klaus etwas ist, vor dem man Angst hat. Ich lege mich da ungern so früh fest. Es wird aber sicherlich eine chorische Arbeit werden. Die Spielerinnen haben alle Lust auf chorische Arbeit und ich mache das auch sehr gerne. In allen meinen bisherigen Clubarbeiten gibt es Sprechchöre. Ich arbeite außerdem viel mit Bewegung und Choreographischem.
Diese Arbeitsweise wird durch Corona natürlich etwas schwieriger. Wir haben keine 2G-Regel und es sind auch noch nicht alle geimpft. Ich arbeite also damit, auch wenn das gerade eine besondere Herausforderung ist. Wenn man Abstand halten und sich nicht anfassen darf, kann man schlecht tanzen.
Klaas Schramm
Das klingt sehr offen. Du beginnst mit einer thematischen Ausrichtung, einem Titel… und dann? Wie gehst du vor?
Dann fangen wir von Null an. Ich gebe Schreibaufgaben zu dem Überthema und es entstehen tolle Szenen und Texte. Ich schreibe dann auch selbst. So arbeiten wir dann gemeinsam weiter, recherchieren und sammeln bis wir mehrere große Haufen an Ideen und Material haben. Diese Recherche-Phase mache ich ungefähr bis zur Clubfahrt über Christi-Himmelfahrt. Dort bauen wir dann das Stück zusammen. Und ich entwickle auch noch auf der Fahrt, wenn ich merke, wir brauchen hier noch etwas. Das entsteht dann aus der jeweiligen Situation heraus. Ich funktioniere auch am besten, wenn ich mir nicht zu viel vornehme für eine Probe. Wenn ich eine Kleinigkeit habe, mit der ich anfangen kann, dann führt mich das meistens schon irgendwohin. Du wirkst trotz des offenen Beginns in deiner Arbeit mit den Jugendlichen sehr sicher. Warst du selbst in einem Jugendclub?
Nein, ich war nie in einem Jugendclub. Und zu meiner Arbeitsweise: Ich funktioniere einfach am besten assoziativ, wenn ich nicht durch eine Textvorlage eingeschränkt werde. Ich muss ja auch mit einer Gruppe von Jugendlichen umgehen, bei denen ich am Anfang noch gar nicht weiß, wer das ist und was sie so mitbringen. Eine klassische Stückinszenierung mit einem Text habe ich mit Jugendlichen noch nie gemacht. Meine Produktionen sind immer performativ und nicht darauf aus, dass die Jugendlichen ein ausgefallenes Talent haben müssen. Sie sind sie selbst und werden so in Szene gesetzt, dass das eine Kraft entwickelt. Ich verlange von niemanden zu weinen, etwas bestimmtes darstellen zu können, mir einen Text glaubhaft rüber zu bringen. Die Spielenden sind performativ sie selbst. Ich möchte, dass sie sich an einem Thema abarbeiten und damit auf der Bühne stehen. Und genau wissen, was sie da tun. Es ist nicht die Verstellungskunst, die ich bei Jugendlichen brauche. Das finde ich eher langweilig. Die Jugendlichen sind selbst so interessant, wenn sie auf die Bühne gehen, da braucht es keine großartige Verstellung. Und was ist dir wichtiger, der Prozess mit den Jugendlichen oder die entstehende Inszenierung?
Ich möchte schon etwas auf die Bühne bringen, womit ich gut leben kann. Wenn ich das Gefühl habe, das ist nur „so gut wie’s halt irgendwie ging“, dann bin ich nicht zufrieden. Es muss so sein, dass ich mir denke: geil geworden. Aber der Prozess dahin ist der größte Teil der Arbeit; der sorgt dafür, dass am Ende eine tolle Aufführung rauskommt. Man kann gar nicht produktorientiert arbeiten, ohne einen guten Prozess durchlebt zu haben. PR In dieser Spielzeit erarbeiten fünf Jugendclubs eigene Inszenierungen und zeige diese in der Exerzierhalle im Rahmen der Jugendtheatertage vom 02.–08. Juli 2022.
TS
EL
Literaturrätsel Erkennen Sie diese Figur aus einem Stück im November? Aber Achtung: Die Sicht des Textes ist sprachlich angepasst und ahmt nicht den dichterischen Tonfall nach.
He, Sie da, von woher kommen Sie? Oldenburg? Wo ist denn das, irgendwo im Norden? Aber setzen Sie sich doch zu mir, an unserem Tisch ist noch Platz für Ihren Krug. Ihnen muss ich ja nicht sagen, wer ich bin, wenn Sie durch diese Landschaften ziehen, haben Sie meinen Namen sicher schon gehört. Woher ich komme? Ich komme gerade von einer kleinen Friedensschließung in Freiburg… es war leider schon mein dritter Konflikt in letzter Zeit… der letzte war der Burggraf von Freiburg, aber dem habe ich es gezeigt! Nein, wo denken Sie hin! Die Aggression geht keines Mal von mir aus, immer kam einer, der mit mir Streit suchte. Und jetzt will ich heim. Meine Mutter erwartet mich. Sie ist eine sehr kluge Frau, eine weise Frau, sie berät mich an allen Lagen. Wissen Sie, ich habe so viele Entscheidungen zu treffen, jedes Mal die Frage: Was tu ich, was lass ich? Ihnen ginge es sicher ähnlich, wenn Sie nur meinen Rang und Titel hätten. Nur manchmal… Sie müssen wissen wie das ist, Mütter erzählen ständig diese peinlichen Geschichten und meine erzählt immer von einem Traum, den ich hatte, als ich krank war, und wie ich da meine Zukünftige gesehen hätte. So ein Stuss! Ein Fiebertraum! Ich kann mich nicht mal mehr erinnern und sie kommt immer wieder damit an. Aber gut, vielen Dank für das nette Gespräch, lassen Sie uns weiter unserer Wege ziehen. Schönes Pferd haben sie übrigens, ich hoffe nur, sie wollen mir nicht auch noch hinterherreiten, ich habe da seit einiger Zeit so ein furchtbar nerviges Anhängsel. Sie ist eine hübsche junge Frau, manchmal glaube ich sogar… keine Ahnung, was sie von mir will, die muss doch verrückt sein. Nun sitzt mir der Vater im Nacken, der denkt ich wäre irgendwie ein Magier und hätte Schuld an ihrem Eifer. Bin ich aber nicht, natürlich will ich nicht, dass sie mir hinterherläuft, nein, ich werde sie nach Heilbronn zurückschicken. Haben Sie die Figur erkannt? Die Lösung finden Sie auf der letzten Seite.
Neu im Ensemble ... der BallettCompagnie Oldenburg ternetverbindung und Google, eine Kappe und meine Yogamatte. Welchen Traum möchtest du unbedingt verwirklichen? Immer
alle Sinne ständig in Alarmbereitschaft zu halten, die Technik zu beherrschen und sich von den gleichzeitigen Funken des Körpers und des Geistes leiten zu lassen.
weiter zu lernen und zu entdecken. Einpacken hingegen muss Ernesto, weil sein Onkel Pasquale ihn des Hauses verweist: Hat der Neffe sich doch in eine keinesfalls standesgemäße Frau verliebt und will partout nicht von ihr lassen! Leider nur ahnt der Onkel nicht, dass er in die gleiche Falle tappt wie Ernesto und am Ende jemand ganz Anderes mit vollgepackten Taschen davonziehen wird …
Name Sophie Faudot-Abel Beruf Ballettmeisterin
Was sichert dir deine gute Laune?
Morgens früh aufstehen und sehen, wie die Natur erwacht.
Was ist Deine Traumrolle? Ich
Ballet National de Marseille
Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?
Meinen Computer mit einer In-
habe keine besondere Traumrolle. Als ich tanzte, genoss ich die Improvisation im Studio und bei der Aufführung, die es erfordert,
Pianist beim Houston Ballet, im Sommer 2021 Was sichert dir deine gute Laune?
Meine Familie und gute Kolleg:innen Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?
Welches Rollenzitat könnte auch für dich gelten? „Man sieht
nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Antoine de Saint-Exupéry
Deine letzte Station?
Deine letzte Station?
Schokolade, einen guten Steinway und mein iPhone. Welchen Traum möchtest du unbedingt verwirklichen? Name Douglas Corbin Alter über 50 :-) Beruf Musiker
Mein Leben zwischen den USA und Europa zu balancieren. Was ist deine Traumrolle?
In diesem Moment ich selbst zu sein.
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Ein Almöhi in der Wüste
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er kennt sie nicht, die kleine Heidi, die zum schrulligen und eigenbrötlerischen Almöhi kommt, um mit ihm inmitten einer eindrucksvollen Bergwelt zu leben? Durch seinen Charme bezaubert das Kind nicht nur den alten Mann, sondern gleich die ganze Welt um sich herum. Was wir gerne vergessen: Jahrhunderte lang war das Leben in den Alpen keineswegs so idyllisch, wie es die ,Heidi‘Bücher von Johanna Spyri vermuten lassen. Das Leben in den Bergen war vielmehr durch harte Arbeit und Entbehrung geprägt. Aber mit der Industrialisierung wurden die Berge zu einem Sehnsuchtsort, zur heilen Welt mit guter Luft, hohem Erholungswert und einem großen Maß an persönlicher Freiheit. Als ‚Heidis Lehr- und Wanderjahre‘ und ‚Heidi kann brauchen, was es gelernt hat‘ 1880 und 1881 erschienen, trafen sie genau den Kern dieser Sehnsucht und wurden dadurch zu Weltbestsellern, übersetzt in 50 Sprachen, vielfach verfilmt; zum Beispiel als japanische Zeichentrickserie, in der Heidi mit großen Kulleraugen durch eine beschauliche Landschaft hüpft, über „grüne Wiesen im Sonnenschein“, wie es in einer Liedzeile der Titelmusik heißt. Natürlich ist dieser Traum von der heilen Bergwelt nicht real. Heidis Sehnsucht nach einem besseren Leben dagegen ist für jede*n nachvollziehbar. Für die Bühnenbildnerin Marie Labsch stand daher von vornherein fest, dass sie für das diesjährige Familienstück keine realistische Kopie der Schweizer Berge auf die Bühne stellen möchte, sondern eben einen verführerischen Sehnsuchtsort. Bei ihren Recherchen
Zum Bühnenbild des diesjährigen Familienstücks ‚Heidi‘ traf sie auf einen künstlichen, aus Lehm, Stroh und Heuballen errichteten quietschbunten Berg, der irgendwo im Nirgendwo der kalifornischen Mojave-Wüste steht. „Salvation Mountain“, „Berg der Erlösung“, hat ihn sein Erbauer, Leonard Knight, benannt. Drei Stockwerke hoch, mit Herzen und Blumen bemalt, und auf der Spitze ein Gipfelkreuz.
Darunter steht in riesigen Buchstaben „God is Love“. In dieser endzeitlich anmutenden Gegend mit dem sprechenden Namen „Ni(e)land“ nördlich von Calipatria wirkt der Salvation Mountain wie die Kulisse eines Märchenfilms. Wie der Almöhi in Johanna Spyris Erzählung war auch Leonard Knight ein „Ausgestoßener“ – ein
glückloser Junge, der von seinen Mitschüler*innen gehänselt wurde, von der Schule flog, in den Koreakrieg zog und dort kaputte Panzer reparierte. Später hielt er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und übernachtete zeitweise in Obdachlosenheimen. Bei einem Besuch in Kalifornien nahm sein Leben eine neue, stark religiös geprägte Wendung. Er
zog in die Wüste nach Slab-City, eine heruntergekommene Wohnwagensiedlung, errichtet von AltHippies und Aussteiger*innen auf dem ehemaligen Atombombentestgelände der US Army. Dort begann Leonard Knight 1984 mit dem Bau seines Lebenswerkes, dem Salvation Mountain. Für viele war dieser gebeugte alte Mann mit von der Sonne gegerbter Haut lange Zeit nur einer dieser Verrückten, die in den Straßen von San Francisco mit Schildern in der Hand ihre verqueren Heilsformeln predigen. Doch mit den Jahren kamen immer mehr Besucher*innen aus allen Teilen der Welt, die in seinem Berg das Wahrzeichen einer kindlichen bedingungslosen Liebe sahen, vor allem aber den künstlerischen Ausdruck völliger Glückseligkeit. Vor wenigen Jahren wurde der Salvation Mountain zum nationalen Kulturgut erklärt. Leonard Knight hat es nicht mehr erlebt. Er starb 2014. MG
Heidis Heil bringender Berg
Von Paris nach Oldenburg Ein Cello, fast genauso alt wie Rameaus ‚Les Boréades‘ Alte Streichinstrumente haben zweifellos eine besondere Wirkung auf Musiker:innen und Musikliebhaber:innen – denkt man nur daran, was das Instrument bereits erlebt hat und was es in Zukunft noch erleben wird, wenn es einen selbst längst überlebt hat. Fabian Boreck, Stellvertretender Solocellist des Oldenburgischen Staatsorchesters, hat das Glück, ein Instrument sein Eigen zu nennen, das insbesondere zur aktuell laufenden Oper ‚Les Boréades‘ ganz vortrefflich passt.
Die genaue Geschichte seines Cellos ist nicht überliefert und bleibt an vielen Stellen spekulativ. Gebaut wurde es im Jahre 1764 von Jean-Baptiste Salomon in Paris, was durch einen im Inneren des Instruments aufgeklebten Zettel – die gängige Praxis, den Erbauer zu nennen – belegt wird. Im 19. Jahrhundert wurden einige Veränderungen vorgenommen, die ebenfalls dort durch einen handschriftlichen Eintrag dokumentiert sind. So wurden beispielsweise die f-Löcher verändert und neue Holzteile in die
Fabian Borecks Cello mit deutlich sichtbaren Veränderungen rund um die f-Löcher
Decke eingesetzt, was sich bei genauerem Hinsehen auch deutlich erkennen lässt. Jean-Philippe Rameau starb 1764 in Paris, also im selben Jahr und in demselben Ort, in dem das Cello gebaut wurde. Auch wenn nicht davon auszugehen ist, dass Rameau das Instrument selbst kannte, da es eben erst in dessen Todesjahr gebaut wurde, hat der zeitliche und örtliche Zusammenhang doch einen besonderen Reiz. Fabian Boreck formuliert es so: „Annehmen kann man zumindest, dass Rameau den Geigenbauer Salomon kannte. Man muss bedenken, dass wir vom Paris des 18. Jahrhunderts reden, bei dem einerseits die Innenstadt deutlich kleiner als heute war und andererseits Musikinstrumente, gerade in einer wichtigen Stadt wie Paris, ein alltägliches Musikwerkzeug waren. Als Rameau am 12. September 1764 starb und am selben Tag in der berühmten Pariser Kirche Saint-Eustache beigesetzt wurde, kann es sehr gut sein, dass in der ca. 600 m entfernten Werkstatt mein Cello eben auf der Werkbank lag …“
Für Boreck sind Klang und Optik die unverwechselbaren Besonderheiten eines alten Instruments. Während bei Neubauten der Spieler oder die Spielerin den Klang beeinflussen könne, sei es bei alten Instrumenten vielmehr anders herum. Nachdem er das Cello gekauft hatte, ließ er zwar beispielsweise Saiten und Steg etwas verändern, um das Instrument klanglich mehr an seine und weniger an die Vorstellungen seines Vorbesitzers anzupassen. Trotzdem habe es „nun einmal seinen Klang, den es nach über 250 Jahren eben hat. Das ist seine Eigenart, die es durch die vielen Spieler vor mir und deren Behandlung erhalten hat. (Man stelle sich nur vor: In einer Stoffhülle gepackt im Winter, bei Regen in einer Kutsche über holprige Wege…) Mit Saiten und Steg kann man dies ziemlich an die eigenen Wünsche anpassen, aber letztlich nicht tiefgehend verändern – aber will man das bei so einem Instrument mit seiner Geschichte auch?“ Fasziniert war er bei seiner ersten Begegnung mit dem Cello vor al-
lem von dessen deutlichen Gebrauchsspuren und baulichen Veränderungen, die frühere Besitzer oder Geigenbauer vorgenommen hatten, was dem Cello seiner Ansicht nach einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Gleichzeitig war das Instrument in einem sehr guten Zustand und auch optisch es ihm samt aller Details sehr, etwa dem nur noch schwach zu erkennenden Brandstempel „A PARIS“ auf der Rückseite des Instruments, der ebenfalls von seiner Herkunft erzählt. So spielt Fabian Boreck es nun bei jeder Vorstellung im Staatstheater – besonders sind für ihn dabei derzeit die Aufführungen von ‚Les Boréades‘ und der Gedanke daran, dass das Cello bereits vor rund 250 Jahren solche und ähnliche Musik im damaligen Paris im Alltag aufführte. „Aber auch die Musik der Jahrhunderte danach kennt dieses Instrument besser als ich! Für das Cello ist es ein weiterer Ort auf seiner Reise durch die Zeit – für mich ist es eine Inspiration auf meiner Reise durch meine Zeit …“ PJ
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Spielzeitung NOVEMBER 2021
Die Familie Goldschmidt in Oldenburg Ein Überblick von dem Oldenburger Theologen und Israelkenner Roland Neidhardt
Alex Goldschmidt wurde 1879 in Sachsenhagen (Schaumburg) geboren. Nach Abitur und Ausbildung ließ er sich 1906 in Oldenburg als Textilkaufmann nieder. 1908 heiratete er die Bremerin Toni Behrends und 1909 wurde ihre erste Tochter Bertha geboren. Zwei Jahre später erwarb er das
Haus Achternstraße, Ecke Schüttingstraße und eröffnete dort das „Haus der Mode“. Darüber wohnte die Familie und 1913 wurde der erste Sohn Günther geboren. Alex Goldschmidt erweiterte sein Geschäft um den neuen Bereich „Hochzeitsmoden“ und war damit äußerst erfolgreich, so dass er im Herbst 1919 das Haus in der Gartenstraße 34 erwerben konnte. 1920 wurde die Tochter Eva, 1921 der Sohn Helmut geboren. Günther besuchte die damalige „Hindenburgschule“, Eva die Cäcilienschule und Helmut das Alte Gymnasium. Tonis Begeisterung für das Theater und die Musik gab sie besonders ihrem Sohn Günther weiter. Durch einen Konzertbesuch im Schloss, in dem Serkin spielte,
wurde er zum Klavierspiel angeregt. Mit seiner Mutter war er regelmäßiger Gast im Theater und wurde in einer Aufführung der Zauberflöte so vom Flötenspiel ergriffen, dass er dieses Instrument zu seinem Lebensinhalt machte und nach dem Abitur in Karlsruhe Flöte studierte. Um die Familie herum wurde das Leben mit der Wahl einer NaziRegierung im Mai 1932 immer bedrückender. Im Herbst wurde Alex Goldschmidt aufgefordert, sein Haus an der Gartenstrasse zu verkaufen. Er versuchte beharrlich, sich dem Druck zu widersetzten, aber als im März 1933 der Boykott jüdischer Geschäfte begann, spürte er schnell, wie seine Einnahmen rapide sanken. So war er im Herbst 1933 gezwungen,
das Haus zu verkaufen, die Familie zog in die Würzburger Straße, in den folgenden 5 Jahren weiter in die Ofenerstr., dann Nordstraße und zuletzt Staulinie 17. Während Günther im Jüdischen Kulturbund Flöte spielte und dabei seine spätere Frau Rosemarie, eine Bratschistin, kennenlernte, suchte der Rest der Familie verzweifelt nach einem Ausweg aus der Bedrückung. Im Frühjahr 1939 gelang es Alex und Helmut, eine Passage auf der St.Louis nach Kuba zu buchen, während Bertha ein Visum für England bekam. Die dramatische Fahrt der St.Louis endete für Alex und Helmut in einem Lager in Frankreich, von wo die beiden im August 42 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden. Toni und Eva
Der Film ‚Winterreise‘ über das Leben von Günther Goldschmidt
28. Okt. – 03. Dez. Filmprogramm zum Erinnerungsgang, Cine K, Bahnhofstraße 04.-20. Nov. ‚Mehr als ein Stern‘ – Ausstellung in der Landesbibliothek am Pferdemarkt
10. Nov. um 15 Uhr Erinnerungsgang, Innenhof der Landesbibliothek am Pferdemarkt
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Thorsten Lange schreibt für das Kulturbüro der Stadt Oldenburg. Als Gastautor wirft er an dieser Stelle regelmäßig einen Blick auf Ereignisse und Entwicklungen in der Szene.
Die Corona-Pandemie verhinderte 2020 den persönlichen Besuch von Martin Goldsmith in Oldenburg. Umso größer ist die Freude, dass er in diesem Jahr der Einladung der Stadt Oldenburg folgen und tatsächlich aus den USA anreisen kann und für Nachgespräche im Anschluss an die Filmvorführungen am 15. und 16. November zur Verfügung stehen wird. Schulklassen sind herzlich zu den Vorführungen eingeladen. Dank finanzieller Förderung kann
das Staatstheater ihnen den Vorstellungsbesuch kostenlos anbieten. (Buchung siehe unten). Die Filmvorführungen bieten zudem den Auftakt für eine Ausstellung über das Leben des Musikers im Parkettfoyer des Großen Hauses, das im Rahmen des Besuchs von Martin Goldsmith in ‚Günther Goldschmidt Foyer‘ benannt werden wird. Die Filmvorführungen sowie die Ausstellung im Staatstheater reihen sich ein in die Gedenkveranstaltungen des Arbeitskreis Erinnerungsgang. Mit dem Gang in Oldenburg wird jedes Jahr der jüdischen Opfer gedacht, die durch die Nationalsozialisten verfolgt und auch ermordet wurden. Anlass ist der Jahrestag der Pogromnacht vom 09./10. November 1938. Die Veranstaltungen in diesem Jahr stehen unter Titel ‚Mehr als ein Stern’. Weitere Informationen unter www.erinnerungsgang.de AW
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finiert bearbeitetem Archivmaterial entfaltet. Martin Goldsmith ist selbst zu hören als Gesprächspartner seines Vaters, der in ‚Winterreise‘ von Bruno Ganz in seiner letzten, sehr intensiven Rolle verkörpert wird. Der Film beruht auf dem Buch, das Martin Goldsmith nach den Gesprächen mit seinem Vater schrieb: "Die unauslöschliche Symphonie. Musik und Liebe im Schatten des Dritten Reiches - eine deutsch-jüdische Geschichte".
PROGRAMM
07. Nov. um 11.30 Uhr ‚Winterreise‘ (Filmvorführung), Großes Haus, Oldenburgisches Staatstheater
„Wechselbeziehung zwischen Musik, Theater und Leben“ Am 6. September 2020 feierte ‚Winterreise‘ im Oldenburgischen Staatstheater Kino-Premiere. Martin Goldsmith rekonstruiert in diesem Film die Geschichte seines jüdischen Vaters, dem Flötist Günther Goldschmidt, der in Oldenburg aufwuchs und 1941 mit seiner Frau vor den Nationalsozialisten nach Amerika fliehen musste. Rosemarie und Günther Goldschmidt waren begabte Musiker und noch ganz am Beginn ihrer Karriere. Aber nach dem Erlass der Nürnberger Gesetze 1935 konnten sie nur noch als Mitglieder des Jüdischen Kulturbundes auftreten, einer fragwürdigen Organisation, die vollständig von der Reichskulturkammer kontrolliert wurde. Der Dialog zwischen Martin Goldsmith und seinem Vater erweckt die schöne und schmerzhafte Geschichte über Liebe, Musik und Tod im Berlin der Kriegsjahre zum Leben. Der Film folgt den Gesprächen, während sich die Vergangenheit der Familie mit raf-
wurden ins Ghetto Riga transportiert und fanden dort ebenfalls den Tod. 1941 gelang es dagegen noch Günther und Rosemarie, ein Visum für die USA zu erlangen und von Lissabon aus fuhren sie im Juni in die Freiheit.
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15. Nov. um 10.30 Uhr ‚Winterreise‘ (Filmvorführung), Großes Haus, Oldenburgisches Staatstheater, im Anschluss Publikumsgespräch mit Martin Goldsmith Eintritt für Schulklassen frei Kontakt für Lehrkräfte: sylvia.kleinichen@staatstheater.de 16. Nov. um 10.30 Uhr Winterreise‘ (Filmvorführung), Großes Haus, Oldenburgisches Staatstheater, im Anschluss Publikumsgespräch mit Martin Goldsmith Eintritt für Schulklassen frei Kontakt für Lehrkräfte: sylvia.kleinichen@staatstheater.de Am 16. Nov. gibt es ebenfalls eine Abendvorstellung des Filmes um 18 Uhr im Cine K.
Yay! Die Kultur ist zurück! Aber was macht eigentlich das Publikum? Und? Wie geht es Ihnen mit den neuen Freiheiten? Haben Sie schon einen Zweitwohnsitz im Staatstheater beantragt? Begrüßt Sie der Intendant mit einem HighFive? Sind Sie mit dem Garderobenpersonal längst per Du? Oder: Gilt nichts von alledem? Das wäre zwar schade, aber mehr als verständlich. Die neue Normalität ist zwar normal, aber eben auch neu. Man muss sich erst an sie gewöhnen, auch wenn man sie noch von früher kennt. Das ist nicht anders als bei alten Bekannten, die man lange nicht gesehen hat. Auch da heißt es: Erstmal eingrooven. Zum Glück haben viele Menschen die Gelegenheit ergriffen und sind wieder eingetaucht in die Welt der Bühnen und des Rampenlichts. Darunter natürlich viele eingefleischte Szenekenner, für die all das oben Genannte schon lange gilt. Aber erfreulicherweise sind auch viele neue Gesichter unter den Gästen. Menschen, die Kultur paradoxerweise noch mehr schät-
zen gelernt haben, als sie nicht verfügbar war. Obwohl ich mich frage: Ist das tatsächlich ein Paradoxon? Schließlich sagt man: You don’t know what you’ve got till it’s gone. Du weißt nicht zu schätzen, was du hast – bis es nicht mehr da ist. Klar, nicht jede Vorstellung ist ausverkauft. Aber das waren sie früher auch nicht. Wichtiger ist: Es herrscht auch keine Leere. Und selbst wenn, dann gähnt sie nicht. Es ist ein spürbares Grundrauschen da, eine zurückgekehrte Lebendigkeit. Zwar ist es oft noch ein Herantasten und Eingewöhnen. Natürlich, wie könnte es auch anders sein? Aber: Die vielen Spielstätten sind wieder auf Betriebstemperatur – und das Publikum allmählich auch. Alles weitere muss wachsen. Zusätzliche Angebote werden offene Lücken schließen. Gewachsene Zuversicht wird leere Plätze füllen. Schritt für Schritt – oder Sitz für Sitz – werden wir zu der Situation
zurückkehren, an die wir uns erinnern, wenn wir denken, dass irgendwas (noch) nicht stimmt. Dazu tragen alle bei: vor allem die Kulturschaffenden, deren Spielund Gestaltungsfreude ansteckender sein kann als jedes Virus. Das beweisen auch die aktuellen Programme von Staatstheater, Laboratorium, Hof/19, wrede+, Kulturetage, Wilhelm13 und all den anderen Häusern, Bühnen und Clubs. Halten Sie die Augen offen oder lesen Sie aufmerksam diese Zeitung – sonst verpassen Sie was! Wichtig waren – und sind – auch die verschiedenen öffentlichen und privaten Geldgeber, die in den letzten Monaten viele neue Förder-Formate geschaffen haben, was so manches entschärft, erleichtert oder ermöglicht hat. Auch die Stadt Oldenburg hat mit den Strukturbrücken wichtige Hilfe geleistet – so selbstbewusst darf man an dieser Stelle sicher mal sein.
Aber: was wäre das alles ohne Sie, liebes Publikum? Wie viel Spaß würde es machen, in leeren Hallen und Sälen zu spielen? Wie viel Sinn würde es ergeben, so etwas zu fördern? Nein, ohne Menschen, die zusehen und zuhören, die still genießen oder laut mitsingen, geht es einfach nicht. Sie sind elementare Bestandteile des ganzen Spektakels – nicht wegzudenken, ohne dass der Rest seinen Sinn verlöre. Deshalb sind wir alle dankbar – und ich denke hier mal die Szene mit – dass so viele schon wieder mit dabei sind. Und deshalb hoffe ich, dass meine Eingangsfragen das nächste Mal einen Hauch weniger absurd erscheinen. Vielleicht wird man nicht gleich ein Stammgast mit Namensplakette am Lieblingssitz. Aber wenn man ab und zu wieder in einem Saal sitzt, wenn das Licht ausgeht, dann wäre das viel wert. Vor allem: für Sie selbst. Also: Sehen wir uns? Gerne auch mit High-Five und per Du.
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19.30 — 21.50 UHR | 19 Uhr Einführung GOTT Schauspiel von Ferdinand von Schirach
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Spielzeitung
WEITERE SPIELORTE NOVEMBER 2021 10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
19.30 — 22 UHR | 19 Uhr Einführung DON PASQUALE Oper von Gaetano Donizetti
10.30 UHR | ab 13 Jahren MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker 20 UHR KÄTHCHEN. RITTERIN VON HEILBRONN Schauspiel nach Heinrich von Kleist
19.30 UHR | 19 Uhr Einführung LES BORÉADES Oper von Jean-Philippe Rameau | Dt. Erstinsz.
10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
10.30 UHR | ab 13 Jahren | Schulvorstellung MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker
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19.30 UHR | 19 Uhr Einführung LES BORÉADES Oper von Jean-Philippe Rameau | Dt. Erstinsz.
10.30 UHR | ab 13 Jahren | Schulvorstellung MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker
10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
10.30 UHR | ab 13 Jahren | Schulvorstellung MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker
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EXERZIERHALLE
20 UHR KÄTHCHEN. RITTERIN VON HEILBRONN Schauspiel nach Heinrich von Kleist
19 UHR | PREMIERE
19.30 UHR GALAKONZERT 100 Jahre Oper Oldenburg
20 UHR KÄTHCHEN. RITTERIN VON HEILBRONN Schauspiel nach Heinrich von Kleist
MARIA STUART
Schauspiel von Friedrich Schiller
11.30 UHR WINTERREISE ein Film von Anders Østergaard mit Bruno Ganz
18 — 20 UHR TEEMLICH BESTE FRÜNNEN/ZIEMLICH BESTE FREUNDE Komödie nach dem gleichnamigen Film von Éric Toledano und Olivier Nakache
16 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
18 UHR KÄTHCHEN. RITTERIN VON HEILBRONN Schauspiel nach Heinrich von Kleist
19.30 UHR GALAKONZERT 100 Jahre Oper Oldenburg
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20 — 21.30 UHR DIE LETZTEN FÜNF JAHRE Musical von Jason Robert Brown
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20 — 21.10 UHR | 19.30 Uhr Einführung FOXFINDER Schauspiel von Dawn King
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10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
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19.30 — 21.45 UHR | 19 Uhr Einführung DIE WIEDERVEREINIGUNG DER BEIDEN KOREAS Schauspiel von Joël Pommerat
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19.30 — 22 UHR | 19 Uhr Einführung DON PASQUALE Oper von Gaetano Donizetti
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20 — 22 UHR TEEMLICH BESTE FRÜNNEN/ZIEMLICH BESTE FREUNDE Komödie nach dem gleichnamigen Film
19 UHR | 18.30 Uhr Einführung MARIA STUART Schauspiel von Friedrich Schiller
20 UHR KÄTHCHEN. RITTERIN VON HEILBRONN Schauspiel nach Heinrich von Kleist
10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
19 UHR | 18.30 Uhr Einführung MARIA STUART Schauspiel von Friedrich Schiller
20 UHR KÄTHCHEN. RITTERIN VON HEILBRONN Schauspiel nach Heinrich von Kleist
9 — 17 UHR | Int. Jugendprojektehaus OLDENBURGER FORUM FÜR THEATERPÄDAGOGIK Zukunft gestalten — Impulse für die Theaterarbeit mit jungen Menschen | Anmeldung: peter.rech@staatstheater.de
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10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
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11.15 UHR | 10.45 Uhr Einführung 2. SINFONIEKONZERT mit Werken von S. Prokofi eff, A. Schnittke u. I. Strawinsky
18 — 19 UHR | ab 6 Jahren ORPHEUS UND DIE ZAUBERHARFE Ein Opernpasticcio (nicht nur) für Kinder
10.30 UHR WINTERREISE ein Film von Anders Østergaard mit Bruno Ganz
10 — 11 UHR | ab 6 Jahren | Schulvorstellung ORPHEUS UND DIE ZAUBERHARFE Ein Opernpasticcio (nicht nur) für Kinder
19.30 UHR | 19 Uhr Einführung 2. SINFONIEKONZERT mit Werken von S. Prokofi eff, A. Schnittke und I. Strawinsky
20 — 21.30 UHR DIE LABORANTIN Schauspiel von Ella Road
10.30 UHR WINTERREISE ein Film von Anders Østergaard mit Bruno Ganz Nachgespräch im Anschluss an die Filmvorführung
20 — 21.30 UHR | 19.30 Uhr Einführung DIE LABORANTIN Schauspiel von Ella Road
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20 — 21.30 UHR | 19.30 Uhr Einführung DIE LABORANTIN Schauspiel von Ella Road
3G BITTE BEACHTEN SIE: Im November bieten wir im Großen und Kleinen Haus weiterhin ausgewählte 3G-Vorstellungen an (Eintritt auch für getestetes Publikum). Diese Tage haben wir im Kalender entsprechend markiert. Für alle anderen Termine gilt 2G (geimpft oder genesen). In beiden Fällen sind die Zuschauerräume vollbestuhlt, bei 2G kann die Maske am Platz abgenommen werden.
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10.30 UHR | ab 13 Jahren | Schulvorstellung MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker
20 UHR KÄTHCHEN. RITTERIN VON HEILBRONN Schauspiel nach Heinrich von Kleist
19.30 UHR | 19 Uhr Einführung ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT LES BORÉADES Oper von Jean-Philippe Rameau| Dt. Erstinsz.
19 UHR | 18.30 Uhr Einführung MARIA STUART Schauspiel von Friedrich Schiller
20 UHR SELFIES EINER UTOPIE Theaterserie von Nicola Bremer
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19 — 20.10 UHR | 18.30 Uhr Einführung FOXFINDER Schauspiel von Dawn King
20 — 22 UHR TEEMLICH BESTE FRÜNNEN/ZIEMLICH BESTE FREUNDE Komödie nach dem gleichnamigen Film von Éric Toledano und Olivier Nakache
10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit 20 UHR | Oberlandesgericht Oldb. NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger
19 UHR | 18.30 Uhr Einführung MARIA STUART Schauspiel von Friedrich Schiller
18 — 20.30 UHR | 17.30 Uhr Einführung DON PASQUALE Oper von Gaetano Donizetti
10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
20 UHR | PREMIERE | Oberlandesgericht Oldb. NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger
19.30 UHR | 19 Uhr Einführung LES BORÉADESOper von Jean-Philippe Rameau | Dt. Erstinsz.
14 — 17 UHR DEATH CAFÉ Memento mori — Bedenke, dass du stirbst 19 UHR | 5,—/ für Mitglieder Eintritt frei THEATERWISSEN zu ‚Die Laborantin‘ | Freundeskreis
10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
16 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
20 UHR ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT KÄTHCHEN. RITTERIN VON HEILBRONN Schauspiel nach Heinrich von Kleist
10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
10.30 UHR | ab 13 Jahren | Schulvorstellung MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker
20 UHR | Oberlandesgericht Oldb. NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger
10.30 UHR | ab 13 Jahren | Schulvorstellung MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker
10.30 UHR | Spielraum | ab 7 Jahren | Schulvorstellung ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT KRÄHE UND BÄR ODER DE SÜNN SCHIENT FÖR US ALL Schauspiel von Martin Baltscheit
10.30 UHR | ab 13 Jahren | Schulvorstellung MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker
20 UHR Oberlandesgericht Oldenburg NAME: SOPHIE SCHOLL Schauspiel von Rike Reiniger
20 — 21.50 UHR | WIEDERAUFNAHME KING KONG UND DER ALTE WEISSE MANN Urauff ührung nach Motiven des Drehbuchs von E. Wallace, J. Creelman, R. Rose
19.30 UHR | Schloss Oldenburg SING WE AND CHANT IT! mit dem Madrigalensemble des Opernchores
19.30 — 22 UHR | 19 Uhr Einführung DON PASQUALE Oper von Gaetano Donizetti
18 — 19 UHR | ab 6 Jahren ORPHEUS UND DIE ZAUBERHARFE Ein Opernpasticcio
18 UHR | ab 13 Jahren | Schulvorstellung MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker
16 — 18 UHR | PREMIERE | ab 6 J. | Familienvorstellung HEIDI Schauspiel von Johanna Spyri
15 — 16.30 UHR DIE LETZTEN FÜNF JAHRE Musical von Jason Robert Brown
16 UHR | ab 13 Jahren MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker
19 UHR | Schloss Oldenburg SING WE AND CHANT IT! mit dem Madrigalensemble des Opernchores
10.30 UHR | ab 13 Jahren | Schulvorstellung MYTHOMANIA Schauspiel von Marc Becker
18 UHR | Theaterbar und Großes Haus | Eintritt frei SOIRÉE: DIE SPANISCHE STUNDE/GIANNI SCHICCHI
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20 UHR THEATERTALK zu ‚Maria Stuart‘ | Freundeskreis 5,—/ für Mitglieder Eintritt frei
20 — 22 UHR TEEMLICH BESTE FRÜNNEN/ZIEMLICH BESTE FREUNDE Komödie nach dem gleichnamigen Film von Éric Toledano und Olivier Nakache
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19.30 — 21.45 UHR | 19 Uhr Einführung DIE WIEDERVEREINIGUNG DER BEIDEN KOREAS Schauspiel von Joël Pommerat
20 UHR | Freundeskreis | 5,—/ für Mitglieder Eintritt frei THEATERBEGEGNUNGEN zu ‚Die Kunst der Fuge‘ 20 — 21.45 UHR DRAUSSEN VOR DER TÜR Schauspiel von Wolfgang Borchert
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Spielzeitung NOVEMBER 2021
Rückblick: Herbstcamp 2021 Im diesjährigen Herbstcamp war viel los!
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ie Projektwoche für Kinder- und Jugendliche startete mit einer Stadtführung voller erstaunlicher Fun-Facts zur Oldenburger Innenstadt.
Außerdem wurde nach geheimen Orten gesucht, einiges an Leerstand entdeckt und mit bunter Farbe Spuren in der Stadt hinterlassen.
Es wurden Wünsche an das zukünftige Oldenburg verkündet und Choreografien dazu entwickelt. Plötzlich tauchte eine Herde bunter Tiere aus der Zukunft auf und wunderte sich über Au-
tos, Pommes und Gebäude. Bei der interaktiven Ausstellung am Samstag im Edith-Russ-Haus wurden Bilder, Fotos und Filme präsentiert, es gab selbst geschriebene Songs und eine Per-
formance. Natürlich wurde auch gespielt- und zwar das absolute Lieblingsspiel des Herbstcamps: 4-Corners!
In Kooperation mit
Edith-Russ-Haus für Medienkunst, Stadtmuseum Oldenburg, Kinder- und Jugendbüro Oldenburg. "Das Projekt ‚HerbstCamp21: Recht haben! Kinder erobern ihre Stadt‘ wird gefördert durch "Zur Bühne" das Förderprogramm des Deutschen Bühnenvereins im Rahmen von "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung".
Forum der Theaterpädagogik: Pespektivwechsel
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Impulse für die Theaterarbeit mit jungen Menschen
in Drittel der Wahlberechtigten der letzten Bundestagswahl war über 50 und nur zehn Prozent unter 30 Jahre alt. Die „Alten“ entscheiden über die Zukunft der jungen Generation. Ist es nicht ratsam, der jungen Generation mehr Gestaltungsräume zur Verfügung zu stellen und mit mehr Weitblick zu agieren? Wir möchten uns dieses Jahr in einem gemeinsamen Forum der Theaterpädagogik damit auseinandersetzen, wie dieser notwendige Perspektivwechsel in unsere Arbeit mit einfließen kann. Nur wenn wir als Gesellschaft und als Theaterschaffende Visionen und Ideen haben, sind Erneuerungen denkbar — sowohl im Theater als auch gesamtgesellschaftlich. Der Theaterarbeit mit jungen Menschen kommt dabei eine fundamentale Bedeutung zu, schließlich ist es die neue Generation, die mitentscheiden sollte, wie sich die Welt in Zukunft gestaltet. Und wir als Theaterschaffende stehen in der Verantwortung, diese Generation zu befähigen, eben das zu tun. Dazu müssen wir unsere Konzepte von Partizipation überdenken. In gemeinsamer Verhandlung kreative Lösungen zu finden, kennzeichnet die Theaterarbeit und ist auch für die Herausforderungen der Zukunft essenziell. Wie sollte Theaterarbeit
mit Jugendlichen heute also aussehen? Wie können junge Menschen durch künstlerisches Tun ihre Identität finden und als tatkräftige Persönlichkeiten ihre eigenen Zukunftsinteressen gestalten? Dazu werden wir anhand von Vorträgen und Beispielen zunächst am Vormittag den Perspektivwechsel diskutieren. Im Anschluss daran setzen wir uns in vier unterschiedlichen Workshops mit dem Thema auseinander. In dem Workshop „CHILL, DU LAUCH!“ beschäftigt sich der Autor und Regisseur Marc Becker gemeinsam mit seiner Tochter Marie Becker mit Jugendsprache und Theater. Wer „Digga“ nicht auf der Bühne haben will, darf sich hier einem Perspektivwechsel stellen. Dem Thema „Klimaschutz und Theaterpädagogik“ widmen sich der Klimaaktivist Janek Fulda und die Theaterpädagogin Verena Schweicher in einem gemeinsamen Workshop, in dem sie danach suchen, wie und mit welchen Narrativen die Theaterarbeit einer kommenden, bewegten Generation gestaltet werden kann. Die Choreografin Nicki Rayepen leitet in einem hybriden Workshop-Format von Südafrika aus an, Alltägliches tänzerisch neu zu entdecken. Denkmuster und Interpretationsraster aus der
Körperlichkeit heraus neu zu denken. Die Theatervermittlung des Oldenburgischen Staatstheaters arbeitet hier als Theaterpädagogisches Netzwerk mit dem Jugendkulturarbeit e.V. (Jörg Kowollik, Bodo Rode) und dem Evangelischen Bildungshaus Rastede (Uwe Fischer) zusammen. Das Forum für Theaterpädagogik richtet sich an Theaterschaffende im schulischen und außerschulischen Bereich, ist aber auch offen für alle Interessierten. Fr 12.11. | 9–17 Uhr Internatonales Jugendprojektehaus Weitere Informationen & Anmeldung: peter.rech@staatstheater.de
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Zutritt für Geimpfte und Genesene
Veranstalter:
Medienpartner:
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„Jede Stadt hat das Theater, das sie verdient!“
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m 25. September 1921 hob sich im Landestheater Oldenburg zum ersten Mal der Vorhang für eine Oper der neugegründeten Opernsparte: Carl Maria von Webers ‚Freischütz‘. „Mit dem gestrigen Abend beginnt ein neuer Abschnitt in der künstlerischen Kultur Oldenburgs“, schrieb die Oldenburgische Landeszeitung am Tag darauf und forderte: „Merken wir uns die Namen der Vorkämpfer dieser künstlerischen Tat, Renato Mordo und Dr. Kopsch.“ Gesagt, getan.
Renato Mordo
„Renato Mordo: jüdisch, griechisch, deutsch zugleich. Ein Künstlerleben im Zeitalter der Extreme“. So überschreibt eine 2020 kuratierte Ausstellung der Gedenkstätte KZ Osthofen das
Vor 100 Jahren wurde in Oldenburg die Opernsparte gegründet Leben von Oldenburgs erstem Generalintendanten, (der 1943/ 44 in einem griechischen KZ inhaftiert war). Als ihn sein Weg 1920 nach Oldenburg führte, wurde der 1894 in Wien geborene Mittzwanziger zu Deutschlands jüngstem Theaterleiter. Zurückblicken konnte er bis dato auf ein künstlerisches Studium in Wien und eine zweijährige Tätigkeit als Oberspielleiter in Kattowitz sowie Tätigkeiten in „Aussig, Teplitz, Breslau, Belgrad, Kairo und Wien“, wie die Oldenburger Gazetten rühmten. Im Gepäck hatte er hohe Ideale und viel Tatendrang, den er für seinen Kampf um ein „Theater für alle Schichten“ und vor allem Qualität einsetzte. Daraus, dass er die vorgefundene Theatersituation in Oldenburg für ausbaufähig hielt, machte er keinen Hehl: „Bisher und immer: Tradition, Kleinstadt, Klatsch, Kitsch und Sudermann. [….] Jede Stadt hat das Theater, das sie verdient!“ Doch in Mordos Augen verdiente Oldenburg offenbar sehr viel mehr und dazu gehörten bereits 1920 Schauspiele von Shakespeare und Tolstoi sowie die bal-
dige Schaffung eines eigenen Opernapparats.
Julius Kopsch
Sein musikalischer Mitstreiter war der 1887 in Berlin geborene Dirigent Julius Kopsch, der nach einem Studium am damals führenden Stern’schen Konservatorium u. a. Stationen an der Komischen Oper Berlin, in Lübeck und Warschau hinter sich hatte, als er 1920 ans Oldenburger Landestheater wechselte und 1921 erster Oldenburger Generalmusikdirektor wurde. Seit Gründung des Oldenburgischen Theaters 1832 waren zwar regelmäßig auch musikalische Abende auf der Bühne zu erleben, doch hatte sich das Angebot auf Operetten (die aus den Rei-
hen des Schauspiels und mit ein paar Gästen besetzt wurden) und vereinzelte Gastspiele vor allem der Bremer Oper beschränkt. Das sollte sich nun ändern: Die Pläne gärten seit Herbst 1920, als auch im (1919 konstituierten) Theaterausschuss Rufe nach qualitätsvollen Opernaufführungen laut wurden. Und nachdem bei den „Oldenburger Festspielen“ im Juni 1921 der 3. Akt von Wagners ‚Meistersingern‘ unter Leitung von Kopsch umjubelt dargeboten worden war, stand für die Oldenburger Kulturszene endgültig außer Frage, dass auch vollständige Opernproduktionen im Landestheater umzusetzen wären und fester Bestandteil werden sollten. Ein Ensemble wurde zusammengestellt und das Landesorchester verpflichtet. Mordo übernahm die Direktion, Kopsch wurde Generalmusikdirektor – und Engelbert Humperdincks Sohn Wolfram Oberspielleiter. Zu den Sängerinnen der ersten Stunde gehörte auch Erna Schlüter. Schon zwei Jahre später entzweiten sich Mordo und Kopsch und gingen bald wieder eigene Wege:
Kopsch leitete einige Jahre lang das Berliner Sinfonie-Orchester und machte sich dann als Komponist und Dirigent selbstständig. Renato Mordo wirkte in Wien, Breslau, Dresden, Prag und Tel Aviv, war Mitbegründer der Staatsopern in Athen (wo er die junge Callas maßgeblich förderte) und Ankara und beendete seine Karriere als Oberregisseur der Oper in Mainz, wo er 1955 starb. In ihrem vergleichsweise kurzen Oldenburger Gastspiel hatten Mordo und Kopsch gemeinsam beste Voraussetzungen für eine langlebige Oldenburger Oper geschaffen. Auf den ‚Freischütz‘ folgte schon in der ersten Spielzeit das Who‘s who der Opernliteratur, darunter ‚Der Troubadour‘, ‚La Bohème‘, ‚Carmen‘, ‚Die Fledermaus‘ – und im Frühjahr 1922 der Doppelabend ‚Cavalleria rusticana‘/‘Pagliacci‘, der nun 100 Jahre später erneut auf dem Programm steht. ST
Die Zauberflöte | 1932/33 Wozzeck | 1974/75
Elegie für junge Liebende | 1961/62
Palestrina | 1936/37 Der Konsul | 1954/55 Götterdämmerung | 1998
Tristan und Isolde | 1975/76
Ulisse | 1979/80
Die Meistersinger von Nürnberg | 1932/33
Freie Theater BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE
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BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE
20 UHR | HALLE | SHOW MARC WEIDE
19 UHR | STUDIO | THEATER K JUDAS
20 UHR | THEATER DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER
20 UHR | HALLE | KONZERT REBEKKA BAKKEN 19 UHR | STUDIO | THEATER K JUDAS 20 UHR | HALLE | KONZERT VINCENT PEIRANI & ÉMILE PARISIEN
20 UHR | 3€–9€ ZOOM-QUEST – DRACHEN, ELFEN, TOD (ONLINE-LIVE-THEATERSTÜCK)
20 UHR | THEATER DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER
19 UHR | STUDIO | THEATER K JUDAS 20 UHR | HALLE | KABARETT JOCHEN MALMSHEIMER 18 UHR | THEATER VOM FISCHER UND SEINER FRAU
20 UHR CULTURAL DRAG GASTSPIEL VON TACHOTINTA
20 UHR | PREMIERE DREI MAL LEBEN VON YASMINA REZA
20 UHR CULTURAL DRAG GASTSPIEL VON TACHOTINTA
20 UHR DREI MAL LEBEN VON YASMINA REZA
20 UHR KREISE GASTSPIEL VON HELIOS THEATER FÜR ALLE AB 2+
20 UHR | LESUNG REGULA VENKSE LIEST ‚MEIN LANGEOOG‘
19 UHR | STUDIO | THEATER K JUDAS
20 UHR | 3€–9€ ZOOM-QUEST – DRACHEN, ELFEN, TOD (ONLINE-LIVE-THEATERSTÜCK)
19 UHR | STUDIO | THEATER K JUDAS
19 UHR | STUDIO | THEATER K JUDAS
20 UHR | HALLE | KONZERT TIM FISCHER
20 UHR | 3€–9€ ZOOM-QUEST – DRACHEN, ELFEN, TOD (ONLINE-LIVE-THEATERSTÜCK)
VORSCHAU Gastspiel 05.12. | 15 & 17 Uhr WINTERMANN Ein interaktives Musikprogramm für die ganze Familie
20 UHR | THEATER WER IST DIE SCHÖNSTE IM GANZEN LAND?
20.30 UHR | HALLE | LESUNG AXEL HACKE
von und mit Markus Rohde und Andi Steil
20 UHR | THEATER WER IST DIE SCHÖNSTE IM GANZEN LAND?
20 UHR | THEATER BEGEGNUNGEN AM ENDE DER WELT
20 UHR | AUSVERKAUFT DIE PRÄSIDENTINNEN VON WERNER SCHWAB EINE PRODUKTION VON KO.PRODUKT
20 UHR DREI MAL LEBEN VON YASMINA REZA
20 UHR | THEATER BEGEGNUNGEN AM ENDE DER WELT
20 UHR | AUSVERKAUFT DIE PRÄSIDENTINNEN VON WERNER SCHWAB EINE PRODUKTION VON KO.PRODUKT
20 UHR DREI MAL LEBEN VON YASMINA REZA
18 UHR | THEATER BEGEGNUNGEN AM ENDE DER WELT
16 UHR | AUSVERKAUFT ENTLEIN GUT, ALLES GUT FÜR ALLE AB 2+ (KINDER BIS MIND. 6 JAHRE)
20 UHR | LESUNG MEIKE WINNEMUTH LIEST
‚UM ES KURZ ZU MACHEN‘
20 UHR | HALLE | KONZERT NILS WÜLKER & BAND
20 UHR | THEATER DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER
18
20 UHR | THEATER DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER
19 20
KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE
20 UHR | 3€–9€ ZOOM-QUEST – DRACHEN, ELFEN, TOD (ONLINE-LIVE-THEATERSTÜCK)
07
— MO
KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG
20 UHR | LESUNG HUBERTUS MEYER-BURKHARDT LIEST ‚DIESE GANZE SCHEISSE MIT DER ZEIT‘
02
— DI
UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE
19 UHR | STUDIO | THEATER K KASHMIRGEFÜHL
20 UHR | THEATER DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER
19.30 UHR ALTER WHISKY, JUNGE LIEBE SONGS UND GESCHICHTEN AUS SCHOTTLAND UND IRLAND
20 UHR | HALLE | KONZERT CARL CARLTON & THE SONGDOGS 20 UHR | WESER-EMS-HALLEN | KONZERT DIE FEISTEN
— SO
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— MI
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— SA
— SO
— DI
20 UHR | WESER-EMS-HALLEN | SHOW THORSTEN HAVENER
18 UHR | THEATER DAS FELD – NACH ROBERT SEETHALER
FÜR ALLE AB 2+ (KINDER BIS MIND. 6 JAHRE)
20 UHR EINE WÜTENDE FRAU GASTSPIEL VON DRANGWERK 20 UHR | THEATER DER FROSCHKÖNIG
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18.30 UHR ALTER WHISKY, JUNGE LIEBE SONGS UND GESCHICHTEN AUS SCHOTTLAND UND IRLAND
20 UHR | LESUNG STEFAN AUST LIEST ‚ZEITREISE‘
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16 UHR DER GESANG DES WALS GASTSPIEL VON MOSAICOLLECTIVE
19 UHR | STUDIO | THEATER K KASHMIRGEFÜHL
20 UHR | THEATER DER FROSCHKÖNIG
20 UHR DIE PRÄSIDENTINNEN VON WERNER SCHWAB EINE PRODUKTION VON KO.PRODUKT
18 UHR | THEATER DER FROSCHKÖNIG
20 UHR DIE PRÄSIDENTINNEN VON WERNER SCHWAB EINE PRODUKTION VON KO.PRODUKT
16 UHR | PREMIERE GESCHICHTEN VOM SAMS MIT RENÉ SCHACK
15 UHR | THEATER EIN KLEINES STÜCK VOM GLÜCK
16 UHR ENTLEIN GUT, ALLES GUT FÜR ALLE AB 2+ (KINDER BIS MIND. 6 JAHRE)
16 UHR GESCHICHTEN VOM SAMS MIT RENÉ SCHACK
20 UHR | HALLE | KONZERT ALTE BEKANNTE 19 UHR | STUDIO | THEATER K KASHMIRGEFÜHL 20 UHR | HALLE | KONZERT IAN PAICE & PURPENDICULAR
10 UHR | SCHULVORSTELLUNG GESCHICHTEN VOM SAMS MIT RENÉ SCHACK
Freie Theater BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE
20., 26. & 27.11. | 19 Uhr
KASCHMIRGEFÜHL, STUDIO, THEATER K
Gottliebs Tage sind nicht gerade von Leidenschaft erfüllt. Alltag im Hospiz. Romantik und Sex im Privatleben? Fehlanzeige. Zu lange ist er nun schon Single. Von Einsamkeit getrieben ruft er eines Abends bei einer Sexhotline an. Er hört zum ersten Mal Maries Stimme und mit einem Schlag verändert sich sein Leben. Etwas verbindet die Beiden von Anfang an: Ein intensives Gespräch mit großer Lust sich zu belügen. Sie erfinden in dieser Nacht eine Liebesgeschichte, die immer mehr zu ihrer eigenen wird… Telefonsex ist keine Folge der Corona-Pandemie, aber wie der digitale Kulturkonsum erhält sie eine Aufwertung, da das lebendige, analoge Leben fast zum Erliegen kommt. Kaschmirgefühl erzählt mit Witz und Spannung von der Sehnsucht zweier Menschen ein glückliches Leben zu führen. Die Sehnsucht nach einem Leben ohne ›social distancing‹ treibt Gottlieb und Marie in die offenen Arme des anderen.
UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE
02., 05., 11. & 13.11. | 20 Uhr, 3€–9€
ZOOM-QUEST – DRACHEN, ELFEN, TOD online-live-Theaterstück/Wiederaufnahme
KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG
LIEBES PUBLIKUM, wir freuen uns sehr, Ihnen unseren neuen Abend vorstellen zu dürfen! Die Premiere und die ersten Vorstellungen von ‚Das Feld‘ nach dem gleichnamigen Roman von Robert Seethaler haben wir im Oktober erfolgreich auf und über die Bühne gebracht. Jetzt sind wir gespannt darauf, den ein oder anderen Charakter noch besser kennenlernen zu dürfen und zu schauen, ob er oder sie noch weitere Geheimnisse für Sie und uns bereit hält. Seethalers Buch ‚Das Feld‘ ist ein Buch der Menschenleben, er lässt die Verstorbenen noch einmal über ihre Leben und ihren Tod blicken. Nach über einem Jahr Arbeit ist es uns gelungen Ihnen einen Abend der beiläufigen, dramatischen, rührenden und skurrilen Geschichten schenken zu dürfen. Bitte beachten Sie, dass ab November bei uns für alle Veranstaltungen im Haus die 2G-Regel gilt. Denken Sie daran, die dementsprechenden Nachweise mitzuführen. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Theater Laboratorium-Team
Ein Spieleabend der besonderen Art: 5 ehemalige Kommilitonen werden von einem Unbekannten zu einem Abenteuer eingeladen. In Pen & Paper-Manier sollen sie bewaffnet mit Stift, Papier und Würfel unterschiedliche Rätsel lösen und Heldentaten begehen – alles live per Zoom. Doch was nostalgisch und lustig beginnt, eskaliert schnell in einen Alptraum – denn in dieser schwarzen Komödie diktiert das Böse nicht nur die Ereignisse im Rollenspiel … Wir präsentieren die Wiederaufnahme unseres ersten online-live-Theaterstücks – ohne Schnitte, ohne Blacks; Alles hautnah und jeden Abend ein wenig anders.
10. & 11.11. | 20 Uhr
WER IST DIE SCHÖNSTE IM GANZEN LAND?
In einer selbst inszenierten Show begeht er einen letzten Versuch, seine Tat auf ein menschliches Maß zurückzubringen und sein Publikum dahin zu führen wo es lieber nicht sein möchte: Zu dem Judas in sich selbst. Es spielt: Regie: Kostüm: Bühne: Musik: Technik:
Für Jugendliche und Erwachsene Dauer: 100 Minuten + circa 30 Minuten Pause
So 07.11. | 16 Uhr | Für alle ab 2+
KREISE Gastspiel von Helios Theater
BEGEGNUNGEN AM ENDE DER WELT
Aufführungsrechte: Kiepenheuer Bühnenvertrie
In diesem Bühnenstück gelingt es Yasmina Reza („Gott des Gemetzels”) wieder einmal einen humorvollen und auch bitterbösen Blick auf gesellschaftliche Rollenkonflikte und menschliche Abgründe zu werfen. In drei verschiedenen Variationen eines Abends begeben sich ihre Figuren in scharfsinnigen Dialogen auf die absurde Suche nach dem richtigen Leben im falschen, ringen um Selbstbestimmung, Selbstachtung und Anerkennung innerhalb gesellschaftlicher Konventionen, die sie partout nicht loswerden. Drei Mal findet der gleiche Abend statt: Ein Abendessen mit zwei Paaren, die in jeweils unterschiedlichen Allianzen und Manövern an den eigenen Eitelkeiten und Erwartungen scheitern. Wie viel in unserem Leben haben wir wirklich in der Hand? Ist alles nur eine Frage der Haltung oder der Perspektive? Wäre der gestrige Abend anders verlaufen, wenn ich mich anders verhalten hätte? Fragen, die sich wohl jeder schon einmal gestellt hat. Reza sagt zu ihrem literarischen Ansatz: „Ich schreibe nicht, um Geschichten zu erzählen. Ich erzähle Situationen, Atmosphären.” von Yasmina Reza, Regie: Marc Becker, Dramaturgie: Frauke Allwardt mit: Marie-Luise Gunst, Maike Jebens, Dieter Hinrichs, Orhan Müstak Gefördert von: Stadt Oldenburg, Oldenburgische Landschaft, Kulturstiftung Öffentliche Versicherung, Landessparkasse zu Oldenburg 20.11. | 19.30 Uhr (ausgebucht) 21.11. | 18.30 Uhr (ausgebucht)
Für diese Veranstaltung gilt das Kulturticket für Studierenden der C.v.O. Universität Oldenburg und die NWZ-Card.
+ „Die Präsidentinnen“ gehört zu den skurrilsten und witzig-bösesten Theatertexten der Gegenwart. + Vom gemütlichen Frauenabend zum unerbittlichen Showdown: Grete, Mariedl und Erna träumen von einem besseren Leben und stöhnen ihren Weltschmerz hemmungslos hinaus. Unverschnörkelt und gnadenlos sezieren sie die Welt, während ihr Dreck unter dem frisch gereinigten Teppich immer sichtbarer wird. Mit bissigem und aberwitzigem Humor erzählt Skandaldramatiker Werner Schwab von ihrer Sehnsucht nach Anerkennung zwischen Wahnsinn und Kruzifix. Dabei ist er vor allem eines: ehrlich! Gefördert von Oldenburgische Landschaft, Stadt Oldenburg, VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken und Raiffeisenbank Oldenburg eG 14.11., & 28.11. | 16 Uhr | Für alle ab 2+
12. & 13.11. | 20 Uhr 14.11. | 18 Uhr
Kai Janssen Ulf Goerges Regine Meinardus Michael Olsen Marina Ruhl Nils Meyer
Hier gilt das Kulturticket der C.v.O. Universität Oldenburg. Tickets und weitere Termine unter www.theaterwrede.de ‚Cultural Drag‘ ist eine zeitgenössische Tanzperformance der kulturellen Missverständnisse. TachoTinta wagen das Experiment und spielen mit Erwartungen und Wahrnehmungen. Als internationale Expert:innen in kulturellen Missverständnissen loten sie Klischees und Zuschreibungen mit tänzerischen und performativen Mitteln aus und beleuchten sie - für ein gesellschaftliches Miteinander ohne Diskriminierung! Die Auftritte wurden gefördert von der Stiftung Niedersachsen, der Stadt Oldenburg und dem Autonomen Feministischen Referat der Universität Oldenburg.
12., 13., 26. & 27.11. | 20 Uhr
Ohne Frage zählt das Märchen von Schneewittchen zu den beliebtesten, meist gespielten, verfilmten und adaptierten Geschichten unseres Kulturkreises. „Spieglein, Spieglein an der Wand…“ Was treibt die böse Stiefmutter dazu, Schneewittchen klein zu halten, mit ihr in Konkurrenz zu treten und die Schönste sein zu wollen? Je älter Schneewittchen wird, desto bedrohter fühlt sich die eitle, stolze und neidische Stiefmutter durch sie und versucht alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Hungrig nach Anerkennung und Bewunderung quält sie sich und Schneewittchen, das mit seiner jugendlichen und eigenen, inneren Schönheit immer beliebter wird. Es reicht der Stiefmutter nicht, schön zu sein, sie „muss die Allerfescheste sein“, wie Sigmund Freud Schneewittchen in der Therapie erklärt. Eines Tages kommt es, wie es kommen muss: zum wiederholten Male befragt die böse Stiefmutter ihren Zauberspiegel, „der die Wahrheit sagt“, ob sie noch immer die Schönste im ganzen Land sei. Doch die Antwort des Spiegels bestätigt ihre schlimmsten Befürchtungen. Völlig außer sich beschließt sie, ihre Nebenbuhlerin aus dem Weg zu schaffen. Und das Drama nimmt seinen Lauf...
PREMIERE 05.11. | 20 Uhr Weitere Termine: 06.11., 12. & 13.11., 03. & 04.12. | 20 Uhr
+ Theater mit wenigen Worten +
DIE PRÄSIDENTINNEN VON WERNER SCHWAB
JUDAS, STUDIO, THEATER K von Lot Vekemans
BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE
DREI MAL LEBEN
Alles verläuft in Kreisen. Alles klingt. „KREISE“ erzählt vom Beginn des Lebens - mit sanften Klängen und ohne Worte. Die schwingenden Steine erzählen von der kleinen Erde in der Unendlichkeit des Weltalls, während ganz langsam die Welt mit all ihrem Wunder und den ganz großen Fragen erwacht. Der Auftritt im theater wrede + wird gefördert durch Oldenburgische Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachsen im Rahmen des Förderprogramms „Niedersachsen dreht auf“.
04., 05., 06., 11., 12. & 13.11. jeweils um 19 Uhr
Judas handelt von einem Mann, dessen Name für Verrat steht. Ein Mann der jahrhundertelang von jedem geschmäht wurde. Doch wäre ohne diesen Menschen und ohne seinen Judaskuss das Christentum nie zu eine der großen Weltreligionen geworden.
Fr 05. & Sa 06.11. | 20Uhr
CULTURAL DRAG Gastspiel TachoTinta
+ Theater mit wenigen Worten +
Es spielen: Elske Beermann, Uwe Bergeest Regie: Ulf Goerges Kostüme: Regine Meinardus Bühne: Bernhard Weber-Meinardus Musik: Marina Ruhl Technik: Nils Meyer Aufführungsrechte: Thomas Sessler Verlag, Wien
Es gibt in jedem Zeitalter Spekulationen über Judas und seine Motive. Nach zweitausend Jahren ist es an der Zeit, dass Judas selber spricht!
KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE
ENTLEIN GUT, ALLES GUT + Theater mit wenigen Worten + In einer liebevollen Verknüpfung aus Figurenspiel, Performance und Live-Musik wird allen ab 2+ (Kinder bis mind. 6 Jahre) gezeigt, wie wertvoll unterschiedliche Ansichten sind. Gefördert von Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Niedersachsen, Stadt Oldenburg, Kulturstiftung der Öffentlichen Oldenburg und LzO Stiftung Oldenburg. 21.11. | 16 Uhr Für alle ab 2+ (Kinder bis mind. 6 Jahre)
DER GESANG DES WALS Gastspiel von Mosaicollective
ALTER WHISKY, JUNGE LIEBE Songs und Geschichten aus Schottland und Irland
Endlich ist „unser Pub“, unser „verlängertes Wohnzimmer“ wie die Iren sagen, wieder geöffnet! Der 3. Abend mit neuen Songs und neuen Geschichten aus Schottland und Irland wird seinem Titel „Alter Whisky, junge Liebe“ mehr als gerecht. Mit dem neuen Barmann erzählen die beiden Thekenfliegen mal heitere, mal melancholische Geschichten vom keltischen Eigensinn, von einem Zusammentreffen mit Prinz Charles und Sean Connery, von einer unvergessenen Englischstunde, von herrlichem Silvesterkrawall in Edingburgh, von Liebe und Wahnsinn, Geschichten von Stout und Whisky, Fish & Chips, schrulligen, skurrilen Begegnungen, vom Regenbogen, dem Brexit und noch viel mehr. Tauchen Sie ein in die besonderen Klänge von Gitarre, Akkordeon, Pipe, Fidel, Bodhrán und den Gesang, der unter die Haut geht. Ein unvergesslicher Abend, ein Kurzurlaub nach Schottland und Irland. Regie und Dramaturgie: Frauke Allwardt mit: Marie-Luise Gunst,Hannes Weißbach, Dieter Hinrichs Premiere 27.11., 16 Uhr Weitere Termine: 28.11. & 12.12., 16 Uhr
GESCHICHTEN VOM SAMS
Weitere Highlights
Rebekka Bakken (04.11.)
Axel Hacke (10.11.)
Tim Fischer (14.11.)
Carl Carlton & The Songdogs (20.11.)
Ein Dach in vielleicht gar nicht allzu ferner Zukunft. Irgendwo in Norddeutschland. Darauf: Harry Unruh, Anthropologe. Er fischt im Trüben, sucht nach Spuren, die unser Gedächtnis bilden. Er will bewahren, Erinnerungen konservieren und so viel wie möglich retten, Geniales und Triviales. Sein Konzept ist, dass er kein Konzept hat. Getrieben von der Ohnmacht, nicht zu wissen, was ihm alles durch die Lappen geht, macht er weiter und weiter. So wie das Wasser immer weiter steigt. Erbarmungslos flutet es die Wohnräume der Menschen. Ganze Stadtteile sind mittlerweile unbewohnbar. Das Dach als Zufluchtsort für die verschiedensten Archetypen. Da ist der Aktivist, der versucht zu retten, was längst kaum noch zu retten ist. Der Eisbär, aus seinem Lebensraum vertrieben und ein alter Mann, der uns irgendwie bekannt vorkommt. Die Politik hält unbeirrt Lösungen bereit. Renaturierung ist das Stichwort des Wahlkampfes. Aber können wir einfach weitermachen wie bisher? Geht es nach der Businessfrau, die vergeblich versucht, ihre Party zu organisieren, dann ja. Aber wieviel Ignoranz kann unser Planet noch verkraften? Können wir überhaupt noch etwas ändern oder ist es dafür bereits zu spät? Oder sollten wir einfach nur unseren Untergang feiern? Für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene Dauer: 100 Minuten
Mit dem mutigen Blauwal taucht das Publikum in faszinierende Unterwasserwelten ein. Beim Gesang des Wals und der Wellen erleben die kleinen und großen Gäste rebellische Meerjungfrauen, wilde Stürme und erfahren, wozu der viele Müll im Meer noch alles gut sein kann. Der Auftritt im theater wrede + wird gefördert durch Oldenburgische Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachsen im Rahmen des Förderprogramms „Niedersachsen dreht auf“. 24.11. | 20 Uhr
EINE WÜTENDE FRAU Gastspiel von DRANGWERK
Hier das Kulturticket der C.v.O. Universität Oldenburg.
+ Kurz vor dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen zeigt das theater wrede + das Gastspiel ‚Eine wütende Frau‘. + Die WHO nennt Gewalt als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen. Zeit etwas zu verändern! Drei Frauen als Sprachrohr für viele andere, geben Raum für Unabhängigkeit, Freiheit und Wut und laden im Anschluss zum Publikumsgespräch ein. Der Auftritt im theater wrede + wird gefördert durch Oldenburgische Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachsen im Rahmen des Förderprogramms „Niedersachsen dreht auf“.
Das Sams ist die Hauptfigur einer neunbändigen Kinderbuchreihe von Paul Maar. Der Schaupieler René Schack bringt diese Figur in Form eines Erzähltheaters für Kinder ab 6 Jahre auf die Bühne. Wer kennt es nicht, das kleine, freche anarchische Wesen, dass bei Herrn Taschenbier an einem Samstag einzieht und dessen Leben komplett auf den Kopf stellt. In diesem Theaterstück für Kinder ab 6 Jahre spielt René Schack einen Erzähler, Herr Taschenbier, Frau Rotkohl, einen Lehrer, 3 Mütter und einen Vater, ein kleines Mädchen, einen Polizisten, eine handvoll Tiere und natürlich das Sams. Das traut sich was, pfeift auf Bevormundung, entlarvt Autoritäten, widersetzt sich den Anordnungen der Erwachsenenwelt, es ist rebellisch und verkörpert die Freude am Widerspruch. Mit seinem scheinbar grenzenlosen darstellerischen Repertoire und vielen Liedern gelingt René Schack in dieser Inszenierung bei aller Blödelei auch eine tiefe Ernsthaftigkeit. Garantiert nicht nur für Kinder! von Paul Maar in Bearbeitung von theater hof/19 mit René Schack, Regie: Dieter Hinrichs, Musik: Christian Klein Gefördert von: Oldenburgische Landschaft, OLB-Stiftung
ENDLICH WIEDER IM PROGRAMM!
DAS LETZTE WORT Liebe Leser:innen,
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Eine Einrichtung des Landes Niedersachsen
Impressum Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ Oldenburgisches Staatstheater Generalintendant: Christian Firmbach Redaktion: Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit Chefredaktion: Caroline Schramm und Stephanie Twiehaus Autor:innen: Annegret Bauer, Jupiter Dunkelgut, Menso von Ehrenstein, Matthias Grön, Telse Hahmann, Jonas Hennicke, Phia-Charlotte Jensen, Lina Joost-Krüger, Peter Rech, Stephanie Twiehaus, Angela Weller Fotos: Stephan Walzl, wenn nicht anders gekennzeichnet (freie Theater- und Museumsseiten ausgenommen) Grafik Kulturtipp: BOSMOS: Menso von Ehrenstein Layout/Satz: Menso von Ehrenstein Stand der Drucklegung: 27.10.2021 Änderungen vorbehalten.
Das Oldenburgische Staatstheater wird gefördert von der Stadt Oldenburg
Kulturpartner
www.staatstheater.de facebook.de/oldenburgisches.staatstheater instagram.com/oldenburgischesstaatstheater Theaterkasse Tel 0441. 2225-111 Öffnungszeiten: DI–FR 12–18 Uhr, SA 10–14 Uhr, montags nur Vorstellungskasse
die wohl häufigste Frage, die unsere Kolleg:innen aus dem Schauspiel immer wieder gestellt bekommen, ist, wie es ihnen gelingt, die Textmassen zu memorieren, die sie Abend für Abend auf der Bühne vortragen. Der Schauspieler und Regisseur Ulrich Matthes gestand zu Beginn des Jahres im Deutschlandfunk, dass es ihm unglaublich helfe, dieser Frage mit Humor zu begegnen. Denn der „wochenlange, stinklangweilige, blöde prosaische“ Akt des Auswendiglernens ist ja nicht die eigentliche Kunst des Schauspielens. „Kann jeder“, sagt Matthes. Das, was man mit dem Text macht, wie man ihn in einer Figur lebendig werden lässt, ist das, worauf es ankommt. - Aber schließlich verrät er doch die eine oder andere Technik. Wie z. B. die „körperlichen Eselsbrücken“, wenn er das Gesprochene mit den Bewegungen im Bühnenraum verbindet und es sich so leichter merken kann. Seien wir ehrlich, auch wir haben schon das eine oder andere über Mnemotechniken gelesen und Phantasieorte erfunden, an denen wir lange Reihen von Begriffen und Fakten gedanklich ablegen, um sie möglichst jederzeit flüssig abrufen zu können. Dennoch entschwindet hartnäckig nicht selten auch sehr Wichtiges in den Nebelschwaden unseres Gedächtnisraumes. Die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann unterscheidet in ihrem Buch ‚Erinnerungsräume‘ das rein mechanische Verfahren des Speicherns von dem, was sie das Funktionsgedächtnis nennt. Letzteres entsteht durch eine konstruktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, setzt Ereignisse und Zeit in Beziehung zueinander und verknüpft so die Vergangenheit mit Gegenwart und Zukunft. Oder um es mit den Worten von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier zu sagen: „Wir sollten uns erinnern; nicht, um heutige und künftige Generationen mit einer Schuld zu belasten, die nicht ihre ist, sondern um unserer selbst willen. Wir sollten erinnern, um zu verstehen, wie diese Vergangenheit in der Gegenwart fortwirkt.“ Für dieses sinn- und identitätsstiftende Erinnern ist ein emotionaler Bezug notwendig, wie er beispielsweise im direkten Austausch mit Zeitzeugen entsteht, so die Friedenspreisträgerin Assmann. Aber auch authentische Orte, Geschichten, Filme und Theaterstücke können diesen herstellen. In Oldenburg haben Sie im November dazu viele Möglichkeiten: Sei es beim Erinnerungsgang, im direkten Gespräch mit Martin Goldsmith über den Film ‚Winterreise‘ oder beim Besuch von ‚Name: Sophie Scholl‘ im Oberlandesgericht.Machen Sie Gebrauch davon! Herzlichst Ihr Christian Firmbach
Friedrich Wetter Graf von Strahl aus ‚Käthchen. Ritterin von Heilbronn‘ Lösung Literaturrätsel