Terminal-Begegnungen
Ende September kommt (endlich!) die englische Opernkomödie ‚Flight‘ zur Premiere.
wäre es ihm dank anwaltlicher Hilfe möglich gewesen, außerhalb des Flughafens einen festen Wohnsitz zu suchen. Aber erst der Umbau des Flughafen-Terminals und eine schwere Erkrankung trieben ihn 2007 von seiner angestammten Bank fort und er wurde vom Roten Kreuz in einem
Pariser Hotel untergebracht.
2022 kehrte er krank in den Flughafen zurück, wo er kurz darauf einem Herzinfarkt erlag: Als sei ihm dieser Ort am Lebensende die wahre Heimat gewesen.
Bereits Ende der 1990er-Jahre hatte das Opernhaus im südengli-
schen Glyndebourne den britischen Komponisten Jonathan Dove mit einer Oper zu dieser Geschichte beauftragt, die 1998 uraufgeführt wurde. Im Mittelpunkt des Librettos von April De Angelis steht zwar der „Refugee“, ein Geflüchteter ohne Papiere, doch handelt die augenzwinkern-
de Umsetzung des Stoffs auch noch von anderen Menschen, die durch einen unerwarteten Flugausfall einander ausgesetzt sind, statt wie erträumt am Strand zu liegen, Falafel zu essen oder auf Kamelen zu reiten … Während Steward und Stewardess ihre sonst nur in kurzen Zwischenstopps auszulebende Zweisamkeit genießen, verteilt der Refugee magische Steine an alle anwesenden Frauen, Alkohol sorgt für Verwirrung, ungeahnte Leidenschaften brechen auf und Männerhosen werden vertauscht, ein Kind wird geboren – all das mit viel britischem Humor und einer mitreißend theatralen Musik, die nicht selten an Musical erinnert.
Dieses kurzweilige Ensemblestück gehört zu den weltweit meistgespielten zeitgenössischen Opernkomödien, fand sich in Deutschland aber erstaunlicherweise bislang kaum auf den Spielplänen. In Oldenburg sollte es bereits 2020 gespielt werden, musste dann aber – wie so vieles – wegen Corona erst einmal aufgeschoben werden. Nun eröffnet „Der ‚Figaro‘ von heute“ (Sunday Times) die letzte Opernspielzeit dieser Ära und spannt dadurch einen Bogen zu deren Anfängen in der Saison 2014/15, als mit ‚Pinocchio‘ schon einmal eine Oper des mittlerweile zum „Commander of the Order of the British Empire“ erhobenen Komponisten auf dem Programm stand. ST
Das Schauspiel eröffnet die neue Spielzeit mit ‚Vater‘ von Florian Zeller. Kammerschauspieler Thomas Lichtenstein spielt die Titelrolle und erzählt über seine Sicht auf den Text und die Arbeit daran.
Worum geht es für dich in ‚Vater‘?
Es ist ein Stück, das die zerfallende, verschobene Welt eines Demenzkranken für den Zuschauer spürbar macht und einem nebenbei auf sehr eindringliche Weise nahebringt, was die Krankheit für seine Angehörigen bedeutet. Das Besondere ist, dass wir die Geschichte aus Andrés Sicht erleben, als Zuschauer ist man also genauso verwirrt wie er. Und trotzdem geht es für mich auch viel um die Tochter Anne, das Stück heißt nicht umsonst ‚Vater‘ und nicht ‚Ein Mann‘. Wie sie sich für ihren Vater aufreibt und nebenher noch versucht, ihr eigenes Leben im Griff zu behalten und auch zu ihrem Recht zu kommen. Gleichzeitig ist die Demenz nur ein kleiner Teilaspekt dieses Stücks. Es ist ebenso ein Psychothriller, ein Krimi und ein spannendes Vexierbild, das auch für die Leute etwas bereithält, die keinen Abend über diese Krankheit sehen wol-
len. Man ist gut unterhalten und es ist durchaus witzig!
Hast du dich auf die Rolle vorbereitet?
Nur indirekt. Vor 18 Jahren habe ich begonnen, für neun Jahre ‚Du bist meine Mutter‘ von Joop Admiral zu spielen, darin habe ich sowohl die demenzkranke Mutter als auch den Sohn verkörpert. Da schließt sich für mich jetzt ein
Kreis. Außerdem habe ich in meinem engen Familienkreis Fälle von Demenz, kenne die Position des Angehörigen also aus eigener Erfahrung. Dadurch droht mir die Krankheit selber auch. Insofern habe ich mich nicht auf die Rolle vorbereitet, sondern das Leben bereitet mich auf eine Situation vor, und die finde ich in diesem Stück sensationell gut beschrieben.
Stellst du für dich manchmal einen Vergleich an zwischen der Arbeit von vor 18 Jahren und heute?
Damals habe ich die Mutter sehr gefühlig angelegt und versucht, den Humor in der Krankheit zu finden. Bei ‚Vater‘ reizt mich das Karge mehr und der Fokus auf die rapiden mentalen und zeitlichen Umbrüche, von denen das Stück lebt. André wähnt sich oftmals in einer bestimmten Situation und wird dann durch einen äußeren Umstand – ein irritierendes Wort oder einen Menschen, den er nicht erkennt – in andere Zusammenhänge katapultiert und hoch emotionalisiert. Diese Umbrüche brauchen Genauigkeit, und es ist für mich als Schauspieler eine tolle Herausforderung, für diese Struktur ein Mittel zu finden, das nicht so üppig ist, wie ich es sonst so gerne mache. Ein Ideal im Theater ist es für mich, wenn im Zuschauer stattfindet, was auf der Bühne passiert, wenn also beispielsweise das Leid einer Figur nicht explizit zu sehen ist, das Publikum es aber trotzdem spürt. Dafür ist dieses Stück prädestiniert.
Es gibt eine oscarprämierte Verfilmung aus dem Jahr 2020 mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle. Inspiration oder Hemmnis?
Ich kannte den Film früher als das Theaterstück und habe mich, als ich wusste, dass wir es auf dem Theater machen würden, schon gefragt, ob das funktionieren kann. Anthony Hopkins und der restliche Cast spielen großartig und es ist ein toller Film. Aber ich muss sagen: Diese jetzige Arbeit berührt mich so viel mehr. Das Theaterstück ist spröder als der Hollywoodfilm, aber es geht einen auch mehr an. Es ist purer und unmittelbarer, im besten Sinne eckiger. Natürlich findet unbewusst ein Vergleich statt, aber davon muss man sich freimachen.
Ich bin ein großer Bewunderer von Hopkins und würde mich auch nicht genieren, eine Geste von ihm zu übernehmen. Aber meistens merke ich auf der Probe dann doch, dass die Rolle bei mir anders funktioniert und das ist gut so!
Die Fragen stellte
Anna-Teresa Schmidt
2 Spielzeitung SEPTEMBER 2023 Erinnerst du dich nicht?
Kammerschauspieler Thomas Lichtenstein im Interview
Der Flughafen, darin sich Schicksale kreuzen
Gruselgeschichte mit Gänsehautgarantie
Zur Premiere von ‚Die Frau in Schwarz‘: Ein Interview mit Schauspieler Konstantin Gries
Wie kann ein aufgeklärter Stadtbewohner seine Familie davon überzeugen, dass er von einem leibhaftigen Gespenst verfolgt wird? Wird ihm überhaupt jemand zuhören, wenn er sich seine unglaublichen Erfahrungen von der Seele reden möchte? Arthur Kipps, ein junger Anwalt aus London, ist in diese missliche Situation geraten. In seiner Verzweiflung wendet er sich an einen Schauspieler, um in einem Crash-Kurs die wichtigsten Tricks zu erlernen, um vor seiner Familie halbwegs authentisch zu wirken. Was als spaßige Probensituation beginnt, entwickelt sich nach und nach zum Psychodrama, in dem der Schauspieler in die Rolle des Anwalts schlüpft, während Mister Kipps alle anderen in die Ereignisse eingebundenen Personen übernimmt. Diese emotions- und spannungsgeladene Mixtur ist Schauspielfutter vom Feinsten. Ausgedacht hat sich das Stück der englische Schauspieler und Dramatiker Stephen Mallatratt, der Susan Hills Spukgeschichte ‚The Woman in Black‘ kongenial für die Bühne bearbeitet hat.
Der 1983 erschienene Roman gilt schon heute als Klassiker des Gruselgenres. Susan Hill erzählt darin die Geschichte des jungen Anwalts Arthur Kipps, der in das abgelegene Dorf Crythin Gifford geschickt wird, um den Nachlass einer kürzlich verstorbenen Kli-
entin zu ordnen. Als er sich auf den Weg macht, ahnt er nicht, dass er bald mit einer schrecklichen Geschichte aus der Vergangenheit konfrontiert wird, die von einer geisterhaften Frau in Schwarz handelt. Hill nutzt geschickt die traditionellen Elemente des Gruselromans, um den Leser in eine Welt voller Schrecken und Dunkelheit zu entführen. Der Roman enthält auch viele psychologische Elemente, die dazu beitragen, die Bedrohung
Unwiederbringlich
Hagen Bähr liest aus dem Roman von Theodor Fontane
und die Angst zu verstärken, die Arthur Kipps empfindet, während er sich tiefer und tiefer in die Geschichte hineinziehen lässt.
‚Die Frau in Schwarz‘ wurde mehrfach adaptiert, darunter als Spielfilm mit Daniel Radcliffe in der Hauptrolle. Am erfolgreichsten erwies sich bisher jedoch die
Sommerferien sprach Konstantin Gries mit dem Dramaturgen Matthias Grön über seine ersten Erfahrungen am Oldenburgischen Staatstheater.
Wie waren die ersten Theaterproben nach so langer Zeit beim Film?
ren, aber auch die Zuschauer:innen sicher fühlen. Eine Leichtigkeit, die dann irgendwann kippt.
Liest du selber Gruselgeschichten oder schaust Gruselfilme?
Theaterfassung von Stephen Mallatratt, die seit 30 Jahren ununterbrochen am Londoner Westend zu sehen war.
Konstantin Gries wurde 1995 in Kassel geboren und wuchs in der Schweiz und Deutschland auf. Er studierte Schauspiel an der OttoFalckenberg-Schule in München und war während seiner Studienzeit in einigen Arbeiten an den Münchner Kammerspielen zu sehen. Nach Abschluss seines Studiums übernahm er eine Hauptrolle in Staffel 3 und 4 der SKY-Fernsehserie ‚Das Boot‘ und spielte in mehreren Kino-, sowie Kurzfilmen mit. Noch vor den
Ja, die waren sehr schön. Ergiebig. Es ist für mich immer noch ein bisschen neu, wieder auf der Bühne zustehen. Was heißt neu? Eigentlich etwas Altbekanntes. Jetzt muss ich alles wieder ein wenig größer denken, vom Spiel her. Es macht sehr viel Spaß. Es ist wunderbar, mit Hagen und Robert zusammenzuarbeiten und wir finden da gerade eine ganz schöne Sprache, glaube ich, zueinander. Es ist natürlich viel TextMaterial, was wir da bewegen.
Auch von der Körperarbeit her ist diese Arbeit nicht zu unterschätzen. Das ist anstrengend, da muss man konzentriert bleiben. Aber Herausforderungen sind ja toll, sonst würde ich den Beruf nicht machen.
Du spielst Mister Kipps, der glaubt, von einem Fluch besessen zu sein. Wodurch entsteht in dem Stück der Grusel?
Wir werden sehen. Noch sind wir erst in der zweiten Probenwoche. Wir versuchen es zunächst mit einer gewissen Leichtigkeit, in der sich die Figu-
Eigentlich nicht so. Ich bin ein ziemlicher Schisser. Obwohl ich gerade Thriller sehr, sehr spannend finde. Ich glaube, in diese dunklen Seiten des Menschen reinzugucken, das kann sehr spannend sein und ist ja auch Teil des Theaters in diesem Voyeurismus.
Du hast dich entschieden, nach der Schauspielschule erst mal Film zu machen. Was hat dich dazu bewogen?
Eigentlich wollte ich immer Theater machen. Habe viele Jahre in meiner Jugend im Jugendclub gespielt. Aber nach der Schule bekam ich sehr verlockende Angebote. Im Laufe der letzten drei Jahre habe ich aber auch gemerkt, dass mir was fehlt. Beim Film ist man doch sehr isoliert, gerade in der Vorbereitung. Die künstlerische Arbeit im Theater ist dagegen eher vom gemeinsamen Schaffen und Erschaffen geprägt. Danach habe ich mich gesehnt und deswegen bin ich hier gelandet. MG
Woche der Demenz
Mehrere Veranstaltungen zu einem Thema, das alle betrifft
Vom 18. bis zum 24. September 2023 findet die deutschlandweite „Woche der Demenz“ mit dem diesjährigen Motto „Demenz – die Welt steht Kopf“ statt. Eingebettet in diese Zeit ist der Welt-Alzheimertag am 21. September, der bereits seit 1994 in aller Welt mit vielfältigen Aktionen durchgeführt wird.
dert heraus und verunsichert Betroffene ebenso wie An- und Zugehörige. Viele Menschen mit Demenz ziehen sich zurück: Sie finden sich nicht mehr zurecht, fühlen sich unverstanden. Und doch gehören sie dazu und sollen Teil der Gemeinschaft bleiben! Dazu brauchen sie von uns vor allem Ge
voll und sie wollen sich einbringen. Wir alle können etwas tun, damit Menschen mit Demenz den Boden unter den Füßen spüren, sich aufgefangen fühlen und Teil unserer Gemeinschaft sind. Auch in Oldenburg wird es zahlreiche Veranstaltungen geben. Sowohl im „Raum auf Zeit“ am Anfang der Haarenstraße, als
Hagen Bähr
Man hat so seine Phasen im Leben, in denen man gewisse Dinge besonders verehrt. Im Falle des Schauspielers Hagen Bähr war das in seiner späten Jugend Theodor Fontane. Romane, Novellen, Erzählungen – alles, was ihm zugänglich war, verschlang er. Nicht jede dieser Schriften zählt er heute noch zu seinen literarischen Favoriten, aber ein Roman hat es bis in sein Erwachsenenleben geschafft: ‚Unwiederbringlich‘, 1891 erschienen und eines der unbekannteren Werke Fontanes. Es ist die Geschichte eines ungleichen Paares, des freigeistigen Grafen Helmuth Holk und seiner streng gläubigen Frau Christine, das sich zunehmend voneinander entfremdet. Durch sein Amt als Kammerherr am dänischen Hof wird Holk für einige Monate nach Kopenhagen berufen und verliebt
sich dort in Ebba, die Gesellschafterin der Prinzessin. Ein Umstand, dessen schicksalhafte Folgen die Leben aller Beteiligten erschüttern werden.
Wie in den Romanen ‚Effi Briest‘ und ‚L’Adultera‘ hat Theodor Fontane in ‚Unwiederbringlich‘ eine wahre Begebenheit seiner Zeit verarbeitet. Die Verwandte eines pommerschen Landrats, der die Blaupause für Holk lieferte, erzählte ihm davon. Hagen Bähr liest die Geschichte für Sie am 30. September und 22. Oktober 2023 im Kleinen Haus.
3 Spielzeitung SEPTEMBER 2023
Figurine
Demenz — die Welt steht Kopf
Konstantin Gries
Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück
Wie Kinder mit Kriegserinnerungen in Berührung kommen
Gesprächsstoff
Der Opa im Stück ‚Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück‘ liebt Thunfischsalat, Zebras und Stummfilme. Aber immer häufiger vergisst er das. Zum Glück gibt es Enkelin Kai, die ihn dann daran erinnern kann. Zoran Drvenkars Werk wurde 2021 uraufgeführt und ist in diesem Jahr auch als Kinder-
dern losgelöster Raum. Das Spiel, das Kai und ihr Opa miteinander spielen, beruht auf Erfahrungen. Opa war wirklich im Krieg, doch um welchen es sich dabei handelt, das lässt Drvenkar offen und ermöglicht so auch abstrakte Erkenntnisse; verhandelt wird Krieg im Allgemeinen und damit auch, dass Kriege immer Gewalt
buch erschienen. Das Stück erzählt von dem Tag, an dem Opa ins Heim umziehen soll, und an dem Großvater und Enkelin noch einmal eine Reise in die Vergangenheit unternehmen. Diese Vergangenheit ist für Opa von Kriegserinnerungen geprägt, an denen er Kai auch immer wieder hat teilhaben lassen.
Wenn die kleine Kai mit ihrem Opa in den Krieg zieht, dann ist das zunächst ein Spiel zwischen den beiden. Bestimmt kein Spiel mit Gütesiegel, aber Kindheit ist eben auch kein von den Gewalterfahrungen der Erwachsenen und der Gewalttätigkeit von Kin-
und Leid bedeuten. Die Abstraktion bietet aber für junge Zuschauer:innen auch die Möglichkeit zur zeitgenössischen Konkretion, zu einem Umgang mit dem, was sie – ob gezielt durch Kindernachrichten, zufällig oder aus eigener Erfahrung –über Kriege wissen, die im Moment ausgetragen werden. Für den Nationalsozialismus und den zweiten Weltkrieg aus deutscher Perspektive haben Harald Welzer, Sabine Moll und Karoline Tschuggnall Anfang der 2000er Jahre das Sprechen über Krieg und Shoah innerhalb von Familien untersucht und ihre Ergeb-
nisse 2002 mit dem Titel „Opa war kein Nazi“ als Buch veröffentlicht – auch heute ist die Lektüre noch sehr erkenntnisreich, wenn es um den Umgang mit der Vergangenheit innerhalb von Familien geht. Das Verhältnis von „kommunikativem Gedächtnis“, also dem kurzfristigen Teilen von Erinnerungen zwischen den Generationen, beispielsweise innerhalb einer Familie, und „kulturellem Gedächtnis“, also der Erinnerung an die Vergangenheit, die gesellschaftlich etabliert ist, beispielsweise durch Mahnmale und Gedenktage, beschreiben die Autor:innen dabei wie folgt: „Metaphorisch gesprochen, existiert neben einem wissensbasierten „Lexikon“ der nationalsozialistischen Vergangenheit ein weiteres, emotional bedeutenderes Referenzsystem für die Interpretation dieser Vergangenheit: eines, zu dem konkrete Personen – Eltern, Großeltern, Verwandte – ebenso gehören wie Briefe, Fotos und persönliche Dokumente aus der Familiengeschichte. Dieses „Album“ vom „Dritten Reich“ ist mit Krieg und Heldentum, Leiden, Verzicht und Opferschaft, Faszination und Größenphantasien bebildert, und nicht, wie das „Lexikon“, mit Verbrechen, Ausgrenzung und Vernichtung. Da, wie Raul Hilberg einmal formuliert hat, der Holocaust in Deutschland Familiengeschichte ist, stehen „Lexikon“und „Album“ gleichsam nebeneinander im Wohnzimmerregal, und die Familienmitglieder haben die gemeinsame Aufgabe, die sich widersprechenden Inhalte beider Bücher in Deckung zu bringen.“ Dieses Teilen von Vergangenheitsvorstellungen im Familiengespräch ist dabei prägend dafür, wie Geschichtswissen gedeutet und gebraucht wird, das ist das Ergebnis der Untersuchungen von Welzer, Moll und Tschuggnall. Auch wer umfassend über den Zweiten Weltkrieg und die
Ausgezeichnet
Vor drei Jahren dachten zwei Personen, die anonym bleiben möchten, dass die Künstler:innen der BallettCompagnie Oldenburg eine Unterstützung verdienen und, dass die Auslobung eines Tanzpreises, eine gute Idee sei. So konnten nach der Premiere von ‚Solarwinde‘ am 27. Mai im Großen Haus die dritten –mit jeweils 1.500 € dotierten –Förderpreise verliehen werden.
Antoine Jully und die ganze Ballettsparte danken von ganzem Herzen dafür.
Antoine Jully erzählte in seiner Laudatio sehr persönliches aus seiner Ausbildungszeit und wies darauf hin, dass sich an der nötigen Mischung aus Talent, dem unbedingten Wunsch Tänzer zu sein, der Leidenschaft und der Arbeit, die einen Tänzer zum Künstler
machen seitdem nichts geändert hat und er so den ersten der drei
Preise Fran Kovačič überreiche: „Für deinen kraftvollen Tanz: Du bist ein echter Solist und ein außergewöhnlicher Schauspieler.
Einer meiner ehemaligen Lehrer sagte oft: ‚Persönlichkeit ist kein Ersatz für Technik‘ Es ist wahr und man braucht beides. Gut gemacht und Hut ab!“
Den zweiten der Preise erhielt Nicol Omezzolli, die der BallettCompagnie Oldenburg seit der Gründung 2014 angehört: „Sie musste ihre Tanzkarriere mehr als ein Jahr lang unterbrechen und ist zu beglückwünschen, dass sie so wunderbar wieder zurückgekehrt ist. Außerdem hat sie die Kostüme für ‚Der Feuervogel‘ entworfen.“
Shoah informiert ist, ist oft überzeugt, dass die eigene Familie an den Verbrechen nicht beteiligt war.
In der sogenannten MEMO-Studie untersuchen Wissenschaftler:innen der Uni Bielefeld seit 2018 was, wie und wozu Bürger:innen in Deutschland historisch erinnern. 2019 ergaben die Untersuchungen beispielsweise, dass mehr als die Hälfte der Befragten verneinten, dass ihre Vorfahren im Nationalsozialismus „Mitläufer“ gewesen seien. Dass die Vorfahren „Täter“ gewesen seien, das negierten 2018 sogar beinahe 70 Prozent der Befragten. Im selben Jahr wurde auch ermittelt, dass 18 Prozent davon überzeugt waren, ihre Vorfahren seien „Helfer“ gewesen, hätten also beispielsweise Juden und Jüdinnen versteckt, 36 Prozent antworteten auf dieselbe Frage mit „weiß nicht“ und 45 Prozent mit „Nein“. Historisch belegbar sind diese Aussagen keinesfalls: Historische Schätzungen gehen davon aus, dass es im Nationalsozialismus ungefähr 20.000 bis 200.000 Menschen gegeben hat, die den potenziellen Opfern von NS-Verbrechen tatsächlich geholfen haben, letztere Zahl ist schon sehr hoch geschätzt. 200.000 Menschen, das ergäbe bei einer Bevölkerung von ungefähr 70 Millionen im Deutschen Reich in den Grenzen vom 1. Januar 1938 einen Anteil von weniger als 0,3 Prozent.
In ‚Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück‘ bringt die Enkelin ihren Großvater dazu, sich seinen Erinnerungen tatsächlich zu stellen und Verbrechen und Feigheit zuzugeben, die er zuvor geleugnet hatte. Ein Stück, das auch Anlass sein kann, das eigene Familiengedächtnis noch einmal aufzufrischen und mit Kindern in geschütztem Rahmen über Krieg und Gewalt zu sprechen. VK
Die literarische (Wieder-) Entdeckung des Monats von Stephanie Twiehaus
Ohne den kritischen und vor allem stets extrem wachsamen Blick einer Ballettmeisterin würden die Choreografien, die die BallettCompagnie Oldenburg auf den Bühnen des Großen und Kleinen Hauses präsentiert, nicht so aussehen, wie sie es tun. Carolina Francisco Sorg arbeitet unermüdlich im Training und in den Proben mit den Tänzer:innen und betreut darüber hinaus die Sozialen Netzwerke der BallettCompagnie. „Du bist eine Tanzexpertin und dein Job ist wahrscheinlich der Komplexeste in einer Tanzkompanie: Bravo und vielen Dank für alles, was du machst und was du bist“, sagte Antoine Jully in der dritten Laudatio des Abends. TH
84, Charing Cross Road
Wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs nimmt die New Yorker Schriftstellerin Helene Hanff Kontakt zu einem Londoner Antiquar auf, in der Hoffnung, dadurch an ganz bestimmte, in den USA nur schwer zu findende Bücher zu kommen.
Was als Geschäftsbeziehung beginnt, entwickelt sich im Laufe des Schriftwechsels zu einer – von der gemeinsamen Liebe zur Literatur genährten – tiefen Verbundenheit, und schon bald werden nicht nur Bücher wie Newmans ‚Idea of a University‘ oder Walter Savage Lanors ‚Werk und Leben‘ nach New York, sondern auch Eier und Schinken nach London geschickt.
Die Veröffentlichung dieses „entzückenden Briefwechsels“ (ZEIT) wurde 1987 mit Anthony Hopkins und Anne Bancroft wunderbar verfilmt, besticht aber vor allem in seiner originalen Briefform.
4 Spielzeitung SEPTEMBER 2023
Dritter Förderpreis der BallettCompagnie Oldenburg verliehen
Antoine Jully mit den drei Preisträger:innen
Magdalena Kaszuba wird das Stück illustrieren. Zu sehen ist eine Grafik aus der Serie „Baiji Love“. © Magdalena Kaszuba
Einem „Teufelskerl“ zum 150. Geburtstag
Nur wenige Komponisten waren Anfang des 20. Jahrhunderts so umstritten wie der 1873 in der Oberpfalz geborene Max Reger: „Ein Teufelskerl“ schwärmte Ermanno WolfFerrari, während Max Bruch geradezu erleichtert Regers Tod – mit nicht minder infernalischer Assoziation – zur Kenntnis nahm: „Der Teufel hat Eile gehabt, ihn zu holen, bevor er noch mehr Unfug in der Kunst anrichten konnte.“
Vielen war der unerschrockene Reger unheimlich: Ein beeindruckender Virtuose an Orgel und Klavier, voluminös in Klang und Körperfülle, grenzüberschreitend in Harmonik und Taktgefühl, von unermüdlichem Arbeitseifer und korrekturwütigem Perfektionismus, vielfach karikierter Dirigent, nie um einen bissigen Witz verlegen und von Anekdoten umwölkt, hinterließ er bei seinem frühen Tod im Alter von nur 43 Jahren ein Œuvre aus Klavier- und Orgelwerken, Liedern, Chor- und Kammermusik sowie einer überschaubaren
Zahl an Orchesterwerken: keine Oper, keine Symphonie, wohl aber Symphonisches, darunter die Böcklin-Suite op. 128, die in ihrer Viersätzigkeit auch vom
Komponisten selbst als „Vorstudie“ in Richtung Symphonie gesehen wurde.
Nach der (ihrerseits in der Spielzeit 21/22 in einem Oldenburger Sinfoniekonzert gespielten)
‚Romantischen Suite‘ op. 125 war sie für Reger ein weiterer „Ausflug in das Gebiet der Programmmusik“, der diesmal zu vier Gemälden des Schweizer
Malers Arnold Böcklin führte.
Vor allem dessen in fünffacher Variante zwischen 1880 und
1886 entstandene „Toteninsel“, ein Hauptwerk des Symbolismus, gehört zu den am häufigsten, u. a. von Rachmaninoff, vertonten Gemälden und zu den – von Friedrich Dürrenmatt bis Christian Kracht – literarisch meistzitierten. Die vier erhaltenen Versionen hängen noch heute in New York, Basel, Berlin und Leipzig. Weitere Inspiration lieferten Reger „Der Einsiedler“, „Das Spiel der Wellen“ und „Bacchantenfest“.
Geplant seit Herbst 1912 und bald darauf in Meiningen komponiert, erlebte die Suite am 12. Oktober 1913 in Essen ihre Uraufführung, bei der Reger verwundert zur Kenntnis nahm, „dass gerade diese schauerliche Musik [der Toteninsel] auf das Publikum solch großen Eindruck machte“. „Sicher ist, dass Regers Musik bei einem empfänglichen Hörer Empfindungen auszulösen imstande ist, wie sie der Grundstimmung der Böcklin‘schen Bilder entsprechen mögen“, bemerkte ein Rezensent.
Drei der Bilder dürften damals einem Großteil des gebildeten Publikums wohlbekannt gewesen sein: Nur kurze Zeit zuvor war eine Welle der Böcklin-Begeisterung durch die Kunstszene geschwappt und die führende Fachzeitschrift „Kunstwart“ gab just 1913 als Sonderedition eine „Böcklin-Mappe“ heraus. Am unbekanntesten war der Zuhörerschaft von den vier Bildern Böcklins „Bacchantenfest“ aus dem Jahr 1856, das einer breiten Öffentlichkeit verborgen blieb, weil es in einer Münchner Privatgalerie hing, prompt auch in der musikalischen Umsetzung den
Fünf, cinque, fem, five, cinco
Eine Zahl, die nicht nur das 1. Kammerkonzert prägt
geringsten Zuspruch erfuhr und bei einer weiteren Aufführung der Suite 1915 dann kurzerhand weggelassen wurde.
Nach Regers Tod im Mai 1916 war es vor allem Orgelmusik, die mit seinem Namen untrennbar verbunden blieb und ihm eine große Fangemeinde sicherte, Orchesterwerke hingegen fanden sich nur vereinzelt auf Konzertprogrammen, (am ehesten noch die Mozartvariationen, was vermutlich aber vor allem Mozart zu verdanken war). In jüngerer Zeit hat man Regers spätromantisch überbordende Klanggewalt endlich auch für den Konzertsaal wiederentdeckt; noch immer viel zu selten findet sich darunter jedoch die Böcklin-Suite. Mit ihr eröffnet das Oldenburgische Staatsorchester nun die Konzertsaison 2023/24: als Geburtstagsgabe für einen Komponisten, der schon zwanzigjährig erkannte, dass seine Werke ihrer Zeit voraus waren: „Ich denke eben immer, dass sich meine Sachen doch einstmals durchfressen werden! Ich erlebe es ja nicht mehr. Macht nichts! […] Weiter im Werke ist meine Devise.“ ST
Sie ist eine natürliche Zahl. Sie ist eine Primzahl. Sie besteht aus zwei geraden Strichen und einem Bauch.
Die 5.
Wird auf Umlaute verzichtet, spiegelt sich die Anzahl der Buchstaben sogar in ihrem Namen wider: fuenf. Schon vor dem Kindergartenalter lernen die Kleinen bis zu ihr (oder sogar noch etwas weiter) zu zählen, bietet es sich doch an, die Finger einer Hand zu Hilfe zu nehmen.
Selbst wenn die richtige Aussprache mitunter noch geübt werden muss (die Autorin dieser Zeilen sagte „jums“), ist doch bereits ein erster Baustein für ein Zahlenverständnis gelegt.
In fortgeschrittenerem Alter wird die Zahl im ästhetischen Kontext ihrer Umgebung dann weiter erkundet: So findet sich die Fünf zum Beispiel auf Position fünf der Fibonacci-Folge, in der die Summe der vorherigen Zahlen die jeweils nachfolgende bildet: 1, 1, 2, 3, 5, 8, …
Ästhetisch wirken auch die –welch Überraschung – fünf platonischen Körper Tetraeder, Hexaeder, Oktaeder, Dodekaeder sowie Ikosaeder, die sich durch größtmögliche Symmetrien auszeichnen.
Doch natürlich beschränkt sich die Bedeutung der Zahl 5 nicht nur auf den mathematischen Raum. Dem Pentagramm, einem
fünfzackigen Stern, wurden im Laufe der Zeit unterschiedliche Bedeutungen zugerechnet: So stand es bereits um 3000 v. Chr. für eine herrschaftliche Macht, möglicherweise auch für eine nicht weiter spezifizierte Gottheit, denn es wies mit seinen Zacken auf alle Himmelsrichtungen hin inkl. einer Achse, die in Richtung Erdmittelpunkt bzw. von dort weg zeigt. Pythagoras hingegen galt das Pentagramm vor allem wegen der enthaltenen Zahlenverhältnisse und Proportionen des Goldenen Schnitts als Inbegriff von Harmonie und Schönheit. Auch die Freimaurer nahmen den fünfzackigen Stern als Symbol ihrer Tugenden auf: Klugheit, Gerechtigkeit, Stärke, Mäßigung und Fleiß.
Im Mittelalter wandelte sich das Pentagramm dann zum Schutzsymbol, das Dämonen, die einen solchen „Drudenfuß“-Abdruck hinterlassen würden, fernhalten sollte. Seither wechselte das Symbol die Bedeutung weg vom Schutzzeichen, hin zu einem esoterisch-magischen Symbol mit Tendenz zum „Zeichen des Bösen“ allgemein. Das auf der Spitze stehende Pentagramm gilt seit dem 19. Jahrhundert als „Ziege des Satans“.
In den Weltreligionen wird der Zahl 5 unterschiedliche Bedeutung beigemessen: Während ihr Vorkommen in der Bibel relativ gering ist (es gibt z. B. die fünf
Vier Bilder, ein gemeinsamer Nenner
Bücher Mose; David sammelt vor seinem Kampf gegen Goliath fünf Steine; fünf Brote reichen aus, um 5000 Menschen zu sättigen; fünf Wunden Christi), war der Symbolgehalt der Zahl in der alten Kultur Chinas und im Islam deutlich größer. So stützt sich
der Islam auf fünf Säulen, also fünf Hauptpflichten, nach denen sich die Menschen richten sollen: das islamische Glaubensbekenntnis, das Pflichtgebet, die Almosengabe, das Fasten im Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka. Im alten China galten
Erde, Wasser, Feuer, Metall und Holz als die fünf Elemente, dazu kamen die fünf oben bereits erwähnten Himmelsrichtungen.
Eine aus dem Britischen stammende Hochzeitstradition verlangt von einer Braut fünf Dinge zu tragen: etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und einen Glückspfennig im Schuh. Ein anderes von dort stammendes Kulturgut sind die Bücher Enid Blytons, die die Abenteuer der Fünf Freunde George, Julian, Dick, Anne und Timmy erzählen.
Auch in der Musik spielt die Fünf eine Rolle. Die Quinte etwa –vom lateinischen ‚quinque‘ (fünf) abgeleitet – ist ein reines Intervall, dem beim Stimmen von Instrumenten mitunter eine bedeutende Rolle zukommt. Das Notensystem umfasst fünf Linien, eine Tonleiter aus nur fünf Tönen wird als Pentatonik bezeichnet und eine Gruppe, die sich, wie im 1. Kammerkonzert zu hören, aus einer Klarinette, zwei Violinen, einer Viola und einem Cello zusammensetzt, ist ein Klarinettenquintett. Durch einen vormittäglichen Konzertbesuch werden einige der fünf Sinne angeregt, die anderen durch einen nachmittäglichen 5-Uhr-Tee.
5 Spielzeitung SEPTEMBER 2023
MT
Oft abgestempelt
Die Konzertsaison des Oldenburgischen Staatsorchesters wird mit Max Regers ‚Böcklin-Suite‘ eröffnet.
Theaterclubs am Oldenburgischen Staatstheater
für Menschen von 8 bis 101 Jahren
Du möchtest Spieler:in in einem der Clubs werden, dich regelmäßig zum Theaterspiel treffen und ein Theaterstück erarbeiten, das auf den Bühnen des Staatstheaters zur Premiere kommt? Dann komm zum KickOff-Workshop: Hier stellt das Team der Theatervermittlung die Clubprojekte – Kinderclubs, Jugendclubs, Erwachsenenclubs, Tanzclub und das neu gegründete Stadt:Ensemble – vor, und setzt die Ensembles für die Saison 23/24 zusammen.
Kick-Off-Workshops der Clubsaison 23/24
Freundschaft
Kinderclubs (8 – 13 Jahre)
02.09. | 15 – 17 Uhr
Du bist nicht allein
Jugendclubs (14 – 20 Jahre)
03.09. | 11 – 14 Uhr
Der Ernst Erwachsenenclub
13.09. | 19 – 21 Uhr
Integrationspreis der Stadt Oldenburg für ‚Zutritt gesucht!?‘
Back Together
Tanzclub
ab 04.09. | 18.30 – 20 Uhr
Robinson Crusoe Stadt:Ensemble Oldenburg (16 –101 Jahre)
12.09. | ab 18.30 Uhr
Informationen & Anmeldung mitmachen@staatstheater.de
Weitere Informationen staatstheater.de/ theatervermittlung
Mit dem Integrationspreis wurden am 16. Juli 2023 drei herausragende Projekte und Initiativen ausgezeichnet, die dazu beitragen, gleichberechtigte Zugänge zum sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben zu schaffen. In der offiziellen Ver-
leihung im Rahmen des GlobalLokal-Festivals hat die zehnköpfige Jury das Geheimnis um die drei Preisträger gelüftet, zu denen die Theatervermittlung des Staatstheaters, gehört: Sie wurde für das Theaterprojekt ‚Zutritt gesucht!?‘ geehrt.
Kick-OFF-Workshop: Robinson Crusoe
Ein Projekt über das (Über-)Leben: Eine Stadt:Ensemble-Produktion frei nach dem Roman von Daniel Defoe
Stellen wir uns Menschen vor, die aus ihrem vertrauten Leben herausgerissen werden und in eine Situation geraten, in der sie nicht auf die gewohnten Hilfsmittel zurückgreifen können. Wie Robinson Crusoe, der Schiffbruch erleidet und in unfreiwilliger Isolation auf einer Insel strandet. Wie schaffen sie es, zu überleben – nur auf sich selbst und die eigenen Fähigkeiten zurückgeworfen? Das STADT:ENSEMBLE OLDENBURG setzt sich in Form einer Stückentwicklung mit dem Thema 'Überleben' auseinander.
Für den Kick-Off-Workshop am
12. September werden noch Spieler:innen von 16 bis 101 Jahren
mit und ohne niederdeutsche Sprachkenntnisse gesucht:Überlebenskünstler:innen, Gesellschaftsutopist:innen, Abenteurer:innen, Selbstversorger:innen, Individualist:innen, Extremsporter:innen oder alle, die einen „Robinson“ in sich tragen. Geprobt wird von September 2023 bis April 2024. Gepant sind acht Vorstellungen von April bis Juni 2024 im Kleinen Haus am Oldenburgischen Staatstheater.
Kontakt & Infos nora.hecker@staatstheater.de hanna.puka@staatstheater.de
Anmeldung mitmachen@staatstheater.de
Addio Amore
Ein hochkarätig besetztes Barockkonzert des Musikfestes Bremen im Staatstheater
Getreu der Redewendung
„Abschied ist ein scharfes Schwert“ ist so manche Trennung mit Verzweiflung, Trauer, Zorn, Sehnsucht oder Wut verbunden. Da macht die Welt der Oper keine Ausnahme. Oft duldet das Abschiednehmen vor der bevorstehenden Trennung oder dem nahenden Tod eigentlich gar keinen Aufschub, aber Schwamm drüber! Der Schmerz und die Ungewissheit, ob man sich jemals wiedersieht, sind so starke Affekte, da darf die Logik auch mal außen vor bleiben. Egal, ob Liebespaare, Freunde, Geschwister, Herrschende und treue Dienende, es wird leidenschaftlich, wehmütig, tränenreich oder mit flammenden Schwüren »Addio amore« gesagt. Einige der berührendsten Abschiedsduette aus italienischen Barockopern für Sopran und Altstimme werden Jeanine
De Bique und Terry Wey zu fesselndem Leben erwecken. Begleitet vom Kammerorchester Basel werden die in vielen Farben schillernden Stimmen der in Trinidad geborenen Sopranistin und des schweiz-amerikanischen Countertenors sich mal kosend umschmeicheln, mal im Koloraturfeuer wetteifern. Mal sehen, wie schwer es Ihnen fallen wird, am Ende des Abends ‚Addio‘ zu sagen …
Zu hören sind Instrumentalwerke und Abschiedsduette von Carlo Francesco Pollarolo, Nicola Antonio Porpora, Johann Adolph Hasse, Tomaso Albinoni, Georg Friedrich Händel und Geminiano Giacomelli
musikfest-bremen.de
6 Spielzeitung SEPTEMBER 2023
Kammerorchester Basel ©Sandro Isler, Matthias Müller (Ausschnitt)
Johannes Nolden, Tänzer
Alter 23
Deine letzte Station?
Das Ballett des Opernhauses in Danzig
Was sichert dir deine gute Laune?
Wenn ich morgens das Haus verlasse und durch die hübschen Straßen von Oldenburg zum Probezentrum laufe, ist das schon mal ein guter Start in den Tag! Wenn ich dann auch noch tolle Choreografien tanzen kann und mein ganzer Körper richtig in Bewegung kommt, ist es umso besser! Außerdem verbessert sich immer meine Laune, wenn ich eine Idee, ein Ziel habe, oder vorhabe etwas Neues und Spannendes zu unternehmen. Ich bin auch gerne draußen an der frischen Luft, und erhole mich gerne in den Alpen.
Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?
Ich glaube nicht, dass ich daran denken würde, irgendwelche Dinge zu retten. Höchstens würde ich versuchen, anderen Personen in meiner Nähe zu helfen und sie auch mitzunehmen.
Welchen Traum möchtest du unbedingt verwirklichen?
Ich möchte unbedingt noch eines meiner Heimatländer, Neuseeland, näher entdecken. Ich muss unbedingt noch eine Reise durch das Land unternehmen, um die ganze Vielfalt der Natur von Sü-
FEEDBACK ZUM
FEEDBACK
Am 5. Juni hatte das Staatstheater zu einer Infoveranstaltung für die Abonent:innen geladen, um über die neuen Spielzeit zu berichten. Vor einem voll besetzen Kleinen
Haus gab Generalintendant
Christian Firmbach gemeinsam mit den Spartenleiter:innen Ausblicke auf die kommenden Produktionen. Im Anschluss konnten die Besucher:innen Fragen stellen und dem Team Feedback rund um den Theaterbesuch geben. Gemeinsam mit dem Vertrieb wurden alle Punkte aufgenommen und jetzt prüfen die Kolleg:innen die Umsetzbarkeit der Vorschläge.
Direkt im Anschluss an die Veranstaltung wurde z. B. beschlossen, die Pausen künftig auf 25 Minuten zu verlängern und die Einführungen im 1. Rang des Kleinen Hauses zusätzlich auf die darunter liegende Parkettebene zu übertragen, damit mehr Besucher:innen zuhören können. CS
Inseltraumrollenzitat
Unser alljährlicher Fragebogen an alle neuen Ensemblemitglieder
den bis Norden zu erleben. Obwohl ich zum Teil dort aufgewachsen bin, weiß ich, dass dort noch so viele neue Erlebnisse auf mich warten.
Welche Tanzsprache, welchen Stil möchtest Du gern noch lernen?
Seit ich vor vielen Jahren zum ersten Mal ein Stück von Marco Goecke sah, hat mich seine einzigartige Tanzsprache sehr fasziniert und berührt. Ich würde gerne mal ein Stück von ihm tanzen. Außerdem würde ich gerne noch Stepptanz lernen.
Was ist Deine Traumrolle?
Ich habe in meinem Leben schon viele wunderbare Rollen und Ballette zu tanzen bekommen, die mir ein großes Vergnügen waren. Ich mag es, komplexe Emotionen darzustellen und freue mich immer, wenn ich mich in eine neue Rolle vertiefen kann. In zeitgenössischen Tanzstücken gibt es jedoch oft keine Handlung im traditionellen Sinne und dementsprechend auch oft keine Rollen, die man beim Namen nennen kann. Stattdessen gibt es Andeutungen auf Situationen, Emotionen, Beziehungen; kleine Mini-Geschichten könnte man sagen; und das finde ich spannend.
Alter 25
Deine letzte Station?
Ballett des Staatstheaters
Augsburg
Was sichert dir deine gute Laune?
Außer zu tanzen, liebe ich es zu basteln, Gedichte zu schreiben und zu meiner Ukulele zu singen. Und wenn ich das alles mit meinen Freund:innen teilen kann, bin ich happy!
Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten? Unbedingt eine:n Freund:in! Und dann eine Decke und ein Fernglas, haha!
Welchen Traum möchtest du unbedingt verwirklichen? Einen Roadtrip mit einem Wohnmobil. Ich mag es, zu reisen und neue Orte und Kulturen zu entdecken!
Welche Tanzsprache, welchen Stil möchtest Du gern noch lernen? Bis jetzt habe ich in meiner Karriere viele schöne und sehr verschiedene Erfahrungen von Ballett bis zum zeitgenössischen Tanz gemacht. Ich würde gerne Akrobatik lernen, um diese neue Fähigkeit in meinen Tanz zu integrieren!
Was ist Deine Traumrolle? Als ich in die Ballettschule ging, wollte ich ‚Esmeralda‘ sein. Jetzt
Mehr Bewegung!
Auch in dieser Spielzeit bietet die BallettCompagnie Oldenburg ihr beliebtes Programm ‚Mehr Bewegung!‘ an.
habe ich keine Traumrolle mehr, für mich ist der Prozess der Kreation wichtiger.
Neben dem regelmäßigen offenen Klassischen Balletttraining (Open Class ab 7.9.) für Fortgeschrittene ab 13 Jahren gibt es zusätzlich wieder die Modern Dance Class (ab 20.09.).
Die Trainingstermine werden gesondert veröffentlicht.
Alter 25
Deine letzte Station?
Musikverein Wien
Was sichert dir gute Laune? Spaghetti Bolognese!
Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?
Sonnencreme, dunkle Schokolade und einen Rucksack voll mit Noten
Welchen Lebenstraum möchtest du unbedingt verwirklichen?
Einmal die Nordlichter sehen!
Welches Rollenzitat könnte auch für dich gelten?
„Ach, wie liebe ich diese Lieder! Sie gefallen meinem Herzen!“
‚Medea‘ von Luigi Cherubini
Was ist deine Traumrolle? Carmen
Alter 32
Deine letzte Station? Zuletzt sang ich Barbarina (‚Figaros Hochzeit‘) in Saint-Étienne und Norina (‚Don Pasquale‘) im Teatro Patruzelli in Bari. Und ich habe intensiv ‚Flight‘ gelernt …
Was sichert dir gute Laune?
Um in guter Stimmung zu sein, höre ich Musik, laufe durch die Natur und passe ich auf meine Gedanken auf
Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten? Auf die einsame Insel würde ich ein Buch mitnehmen, das mir Gesellschaft leistet, alles, was man für ein Festessen im Mondlicht braucht und vielleicht meinen besten Freund.
Welchen Lebenstraum möchtest du unbedingt verwirklichen?
Mein Lebenstraum ist es, mein Talent – im Einklang mit meiner Seele – zur vollen Entfaltung bringen zu können.
Welches Rollenzitat könnte auch für dich gelten?
„Oh, Licht meiner Seele, Liebesfreude und Leben“ – Arie der Linda di Chamonix von Donizetti
Was ist deine Traumrolle?
Lucia di Lammermoor, aber es gibt viele Rollen, die ich eines Tages singen möchte: Cleopatra in Händels ‚Giulio Cesare‘, Susanna, Giulietta, Gilda …
Anmeldung und Information telse.hahmann@staatstheater.de
Teilnahme 10 €; Open Class für Ballettabonnent:innen gratis
7 Spielzeitung SEPTEMBER 2023
Martina Di Giulio, Tänzerin
Marie-Sophie Janke, Mezzosopran
Paola Leoci, Sopran
Thorsten Lange schreibt für das Onlinemagazin Kulturschnack. Als Gastautor wirft er an dieser Stelle regelmäßig einen Blick auf Ereignisse und Entwicklungen in der Szene.
Ende oder Anfang?
Die Kunst, das Schöne zu sehen
Gerade habe ich eigentlich alles, was ich wollte, bin erfolgreich und auch noch bekannt dafür. Aber nun habe ich eine Horde von Beratern um mich herum, die sich über die Jahre angesammelt haben, mir schwirrt der Kopf davon. Mit meinem Erfolg kamen immer nur mehr Leute, die meinen Erfolg managen wollten, vielleicht wollten sie selbst etwas abbekommen, als hätte ich nicht schon genug Druck. Ich bin gezwungen ihnen zu vertrauen, weil mir sonst nichts Anderes übrigbleibt. Sie scheinen alles über mich zu wissen und lassen mich kaum allein,
Der September steht vor der Tür und mit ihm eine Vorahnung des Herbstes, zumindest aber ein wachsendes Bewusstsein, dass der Sommer sich dem Ende nähert. Woran ich dabei denken muss? Ausgerechnet an das letzte Frühjahr! Genauer gesagt an den 26. Mai. Und warum das? Weil damals das Oldenburgische Staatstheater sein Programm für die neue Spielzeit vorstellte – und einmal mehr das Kunststück schaffte, noch vor dem Sommer Lust auf die Zeit danach zu wecken.
Es ist die letzte Spielzeit unter der Leitung des Generalintendanten Christian Firmbach und so mischt sich ein wenig Wehmut in die Vorfreude. Es ist noch zu früh für Bilanzen, aber schon jetzt darf man feststellen, dass die Stadt einen Aktivposten verlieren wird, der sich umtriebig für sein Haus, aber auch für die Oldenburger Kulturszene einsetzte.
Passend zu seiner Persönlichkeit geht der leidenschaftliche Theatermacher nicht mit einem Schlussakkord in Moll, sondern mit einer nahtlosen Fortsetzung seiner erfolgreichen Schaffenszeit an der Hunte. Ganz große Neuerungen sucht man zwar vergeblich, aber wer würde das kritisieren wollen? Mit dem Technical Ballroom wurde erst in der letzten Spielzeit die erste digital-analoge Bühne Deutschlands installiert und damit ein mutiger Blick in die Zukunft des Theaters geworfen. Mehr kann man kaum verlangen. Deshalb darf man sich nun auf ein ausgewogenes und abwechslungsreiches, aber durchaus auch ambitioniertes Programm freuen.
Der September läutet aber natürlich auch auf den anderen Oldenburger Bühnen die neue Spielzeit ein. Besonders gespannt sind viele auf die kommenden Inszenierungen am Theater k der Kulturetage, das nun von Mathilda Kochan ge-
Literaturrätsel
leitet wird, die für neue Ideen, Themen und Methoden steht. In der direkten Nachbarschaft sind dem theater wrede+ und dem theater hof/19 einmal mehr Programme gelungen, die ihr Stammpublikum schätzen wird, die aber auch etliche Neugierige in die Säle locken werden. Zum Theater Laboratorium muss man kaum noch etwas sagen. Seine wunderbare Mischung aus unterhaltenden und berührenden Stoffen zwischen Komik, Melancholie und Philosophie ist und bleibt unvergleichlich. Und nicht zu vergessen: Das theater unikum auf dem Campus Haarentor der Universität. Zwar richtet sich die Bühne auch an die Studierenden, aber eben nicht ausschließlich. Es lohnt sich immer, auch dorthin einen Blick zu werfen.
Allein die Zahl der Bühnen deutet eine große Vielfalt an, die Auswahl der Stücke und die jeweiligen Inszenierungen fächern das
Angebot noch weiter auf. Oldenburg darf sich glücklich schätzen: Über ein spannendes letztes Jahr mit Christian Firmbach am Oldenburgischen Staatstheater –aber auch über eine lebendige, kreative, vielfältige Theaterlandschaft, die nur wenig Wünsche offenlässt.
Ja, es stimmt: Der September steht vor der Tür und mit ihm eine Vorahnung des Herbstes. Ist das nun ein Ende oder ein Anfang? Die Antwortet lautet natürlich: beides. Die Wehmut ob der kürzeren Tage lässt sich wunderbar kompensieren mit der Lust auf die neue Theatersaison. Wenn die Sonne kürzer scheint, nähren wir unsere Herzen eben von innen, mit wunderbaren Impulsen und Inspirationen von den Bühnen unserer Stadt. Danke, liebe Theaterschaffende, für die vielen Gelegenheiten dazu!
Erkennen Sie diese Figur aus einem Stück im September?
Aber Achtung: Die Sicht des Textes ist sprachlich angepasst und ahmt nicht den dichterischen Tonfall nach.
gleichzeitig kommt es mir vor, als wüsste ich kaum etwas über sie.
Früher war ich sehr froh, dass ich Unterstützung bekam. Ich dachte auch, ich würde von ihnen lernen. Aber sie schmieden Pläne, die sie mir gegenüber nur andeuten und ich tappe immer noch im Dunkeln.
Es fühlt sich so an, als wären die Hoffnungen, die ich als kleiner Junge hatte irgendwie zur Pflicht geworden. Heute lässt mich keiner mehr träumen, mittlerweile komme ich mir einfach vor, als würde ich hier irgendeinen Clown spielen, statt mich auf die zentralen Punkte meiner Arbeit zu kon-
zentrieren. Und ich weiß, wenn ich mit dem ganzen Rummel Schluss machen wollte, und alle diese Leute nicht mehr sehen, dann wäre ich wieder da wo ich angefangen habe. Es reicht leider nicht, einfach gut darin zu sein, in dem, was ich tue. Einer meiner selbsternannten Berater sagt, Wille allein wird nicht reichen damit ich bestehe. Ich merke es, er will wieder seine kleinen Spielchen spielen, ich will davon nichts hören und finde es nicht fair, aber manchmal denke ich, wenn ich nicht mitziehe bei seinen Plänen, dann werde ich selbst noch mehr zu seinem Spiel-
ball. Was er vorhat, gefällt mir gar nicht. Er meint, die Frau meines Gegners sei seine Schwäche und ich solle mit ihr anbändeln um über ihn zu triumphieren. Was für eine perfide Taktik! Sie ist doch auch nur ein Mensch in dieser Maschinerie, die um uns gebaut wird. Vor allem enttäuscht es mich, dass mein engster Berater zu glauben scheint, ich bräuchte irgendeine unlautere Intrige. Wo er sich doch eigentlich auf mein Können verlassen könnte – denn ohne mein Talent und meine viele Übung wäre ich nicht hier –entscheidet er sich stattdessen für Taktiken, die außerhalb des ei-
gentlichen Spiel liegen. Alle diese Berater sind natürlich auch der politischen Situation verpflichtet, es würde mich da nicht wundern, wenn ihnen selbst von anderswo Druck gemacht wird. Es ist eine schwierige Zeit, in der wir alle leben.
Wenn ich meinen Gegner schlicht und fair schlage, dann werde ich den Trubel und diese scheinheiligen Leute sicher los. Das ist meine Chance, ihnen zu zeigen, wie wenig ich sie nötig habe. Ich muss mich nur auf mich selbst konzentrieren und auf das Spiel. JD
8 Spielzeitung SEPTEMBER 2023
RÄTSEL Großes Haus Kleines Haus Exhalle weitere Spielorte August Sa 26 19.30 – 22.25 Uhr | Wiederaufnahme CHESS Musical von B. Andersson, T. Rice & B. Ulvaeus So 27 19.30 Uhr | Gastspiel ADDIO AMORE Musikfest Bremen J. De Bique & T. Wey & das Kammerorchester Basel Karten über Nordwestticket Mo 28 10.30 – 11.25 Uhr | ab 7 J. | Spielraum Wiederaufnahme DER HASE IN DER VASE Urauff ührung von Marc Becker Mi 30 10.30 – 11.25 Uhr | ab 7 J. | Spielraum DER HASE IN DER VASE Urauff ührung von Marc Becker NEUE KASSEN ÖFFNUNGSZEITEN ab dem 25.08. Di – Fr 10 – 18 Uhr Sa 10 – 14 Uhr AugSep
Fr 01
Sa 02
19.30 Uhr
VORHANG AUF! ... für die neue Spielzeit
So 03 11.30 Uhr
VORHANG AUF! ... für die neue Spielzeit
19.30 – 22.25 Uhr
CHESS
Musical von B. Andersson, T. Rice & B. Ulvaeus
Mo 04
Di 05
Mi 06
Do 07
Fr 08
Sa 09
19 Uhr | Vorauff ührung | kein freier Verkauf
DIE FRAU IN SCHWARZ
eine Gespenstergeschichte von S. Mallatratt
19.30 Uhr | Premiere
DIE FRAU IN SCHWARZ
eine Gespenstergeschichte von Stephen Mallatratt im Anschl. öffentliche Premierenfeier Abo GrSA, Freier Verkauf
So 10 11.15 Uhr | 10.45 Uhr Einführung
1. SINFONIEKONZERT
Werke von M. Reger, K. Abe, J. Brahms/A. Schönberg
19.30 – 22.25 Uhr
CHESS
Musical von B. Andersson, T. Rice & B. Ulvaeus
19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung
1. SINFONIEKONZERT
Mo 11
Werke von M. Reger, K. Abe, J. Brahms/A. Schönberg
Anschl. Konzertausklang im Foyer
20 Uhr | Premiere | im Anschl. öff. Premierenfeier
VATER Schauspiel von Florian Zeller Abo P, Freier Verkauf
18 Uhr | 17.30 Uhr Einführung
VATER Schauspiel von Florian Zeller
10.30 – 11.25 Uhr | ab 7 J. | Spielraum
DER HASE IN DER VASE
Urauff ührung von Marc Becker
ab 15 Uhr | Probenzentrum | 8 – 13 J.
KICK-OFF-WORKSHOP: KINDERCLUBS
Anmeld.: mitmachen@staatstheater.de
ab 11 Uhr | Probenzentrum | 14 – 25 J.
KICK-OFF-WORKSHOP: JUGENDCLUBS
Anmeld.: mitmachen@staatstheater.de
16 – 16.55 Uhr | ab 7 J. | Spielraum
DER HASE IN DER VASE
Urauff ührung von Marc Becker
18.30 – 20 Uhr | Probenzentrum
BACK TOGETHER TANZCLUB
Anmeld.: mitmachen@staatstheater.de
10.30 – 11.25 Uhr | ab 7 J. | Spielraum
DER HASE IN DER VASE
Urauff ührung von Marc Becker
10.30 – 11.25 Uhr | ab 7 J. | Spielraum
DER HASE IN DER VASE
Urauff ührung von Marc Becker
18.30 – 20 Uhr | Probenzentrum
OPEN CLASS Anmeldung: telse.hahmann@staatstheater.de
16 – 16.55 Uhr | ab 7 J. | Spielraum
DER HASE IN DER VASE
Urauff ührung von Marc Becker
10.30 – 11.25 Uhr | ab 7 J. | Spielraum
DER HASE IN DER VASE
Urauff ührung von Marc Becker
Di 12 ab 18.30 Uhr | Probenzentrum
Mi 13
Fr 15
INTERNATIONALES FILMFEST OLDENBURG vom 13. – 17. September
weitere Infos zu den Veranstaltungen im Staatstheater auf: fi lmfest-oldenburg.de
Sa 16 19.30 – 22.25 Uhr
CHESS Musical von B. Andersson, T. Rice & B. Ulvaeus
So 17
Di 19
Mi 20
Do 21
Fr 22
Sa 23
19.30 Uhr | 19 Uhr Einführung
DIE FRAU IN SCHWARZ
eine Gespenstergeschichte von Stephen Mallatratt
19.30 Uhr | 19 Uhr Einf. | Premiere
FLIGHT Oper von Jonathan Dove im Anschl. öffentliche Premierenfeier
Abo P, Freier Verkauf
20 – 22.30 Uhr | Wiederaufnahme
PENSION SCHÖLLER Schauspiel von M. Becker nach W. Jacoby & C. Laufs
20 Uhr | 19.30 Uhr Einführung
VATER Schauspiel von Florian Zeller
11.15 Uhr
1. KAMMERKONZERT Klarinettenquintette
20 – 22.30 Uhr
PENSION SCHÖLLER Schauspiel von M. Becker nach W. Jacoby & C. Laufs
20 Uhr | 19.30 Uhr Einführung
VATER Schauspiel von Florian Zeller im Anschluss ‚Auf ein Bier mit ...‘
20 – 22.30 Uhr
PENSION SCHÖLLER Schauspiel von M. Becker nach W. Jacoby & C. Laufs
20 – 22.30 Uhr
PENSION SCHÖLLER Schauspiel von M. Becker nach W. Jacoby & C. Laufs
20 Uhr | 19.30 Uhr Einführung
VATER Schauspiel von Florian Zeller
20 – 22.30 Uhr
PENSION SCHÖLLER
Schauspiel von M. Becker nach W. Jacoby & C. Laufs
11.15 Uhr
16 Uhr | ab 10 Jahren | Premiere
KICK-OFF-WORKSHOP:
STADT:ENSEMBLE OLDENBURG
Anmeldung: mitmachen@staatstheater.de
ab 18.30 Uhr | Probenzentrum
KICK-OFF-WORKSHOP: ERWACHSENENCLUB
Anmeldung: mitmachen@staatstheater.de
15 Uhr | Treff punkt Theatercafé ÖFFENTLICHE FÜHRUNG 5€
18 Uhr | Hauptfoyer & Großes Haus SOIRÉE zur Oper ‚Flight‘ Eintritt frei
18.30 – 20 Uhr | Probenzentrum
MODERN DANCE CLASS
Anmeldung: telse.hahmann@staatstheater.de
18.30 – 20 Uhr | Probenzentrum OPEN CLASS Anmeldung: telse.hahmann@staatstheater.de
Mo 25
Di 26
Mi 27
Do 28
Fr 29
DIE FRAU IN SCHWARZ
So 24 18 Uhr | 17.30 Uhr Einführung
eine Gespenstergeschichte von Stephen Mallatratt
19.30 – 21.50 Uhr | 19 Uhr Einf. | Wiederaufnahme
DIE REISE DER VERLORENEN
Schauspiel von Daniel Kehlmann
GROSSE PIANISTEN IM KLEINEN HAUS
Cyprien Katsaris | Musikfreunde Oldenburg e. V.
18.30 Uhr | 18 Uhr Einführung
VATER Schauspiel von Florian Zeller
10 & 11.30 Uhr | Premiere KINDER IM ORCHESTER
Bruce Adolphe: Der Purpurpalast Freier Verkauf
10 & 11.30 Uhr
KINDER IM ORCHESTER
Bruce Adolphe: Der Purpurpalast
20 – 22.30 Uhr
PENSION SCHÖLLER
Schauspiel von Marc Becker nach Wilhelm Jacoby & Carl Laufs
11 & 12.30 Uhr
KINDER IM ORCHESTER
Bruce Adolphe: Der Purpurpalast
20 – 22.15 Uhr | Wiederaufnahme
RICHTFEST Schauspiel von Lutz Hübner & Sarah Nemitz
20 Uhr | Premiere | Lesung
KAI ZIEHT IN DEN KRIEG
UND KOMMT MIT OPA ZURÜCK
Schauspiel von Zoran Drvenkar im Anschl. öffentliche Premierenfeier Freier Verkauf
20 Uhr | Hauptfoyer | Freundeskreis
THEATERBEGEGNUNG
zu ‚Die Frau in Schwarz‘
10.30 Uhr | ab 10 Jahren
KAI ZIEHT IN DEN KRIEG
UND KOMMT MIT OPA ZURÜCK
Schauspiel von Zoran Drvenkar
10.30 Uhr | ab 10 Jahren
KAI ZIEHT IN DEN KRIEG
UND KOMMT MIT OPA ZURÜCK
Schauspiel von Zoran Drvenkar Freier Verkauf
DIE REISE DER VERLORENEN
Sa 30 19.30 – 21.50 Uhr | 19 Uhr Einführung
Schauspiel von Daniel Kehlmann
UNWIEDERBRINGLICH im Anschl. öffentliche Premierenfeier Freier Verkauf
9 Spielzeitung SEPTEMBER 2023 Großes Haus Kleines Haus Exhalle weitere Spielorte September
30
Wir befinden uns bis momentan in der Spielzeitpause und sind ab Oktober wieder für euch da!
In der ersten Septemberhälfte renovieren wir unser Theater und proben ein neues Stück, das im November Premiere feiert.
BONOBO MOUSSAKA von der belgischen Autorin Adeline Dieudonné ist eine hochaktuelle Abrechnung mit den Zuständen und Herausvorderungen unserer heutigen Gesellschaft. Inszeniert mit einer Schauspielerin (Maike Jebens) und einer Tänzerin (Eleonora Fabrizi).
GRIMMS WÖRTER WAHNSINN
GRIMMS WÖRTER WAHNSINN
Freie Theater BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE FR 01 20 UHR DIE ROTKÄPPCHEN-VARIATIONEN SA 02 20 UHR DIE ROTKÄPPCHEN-VARIATIONEN SO 03 18 UHR DIE ROTKÄPPCHEN-VARIATIONEN 16 UHR REGEN RIECHEN Für Kinder zwischen 1 und 6 Jahre + Erwachsene MI 06 20 UHR | HALLE | KONZERT GISBERT ZU KNYPHAUSEN –SPECIAL GUEST: SIMON JOYNER DO 07 20 UHR MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN FR 08 19 UHR | HALLE | KONZERT SIMON & JAN – NEUES PROGRAMM 20 UHR MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN 20 UHR | LIMONADENFABRIK DER SCHIMMELREITER SA 09 20 UHR | HALLE | MUSICAL STAGE AKADEMIE OLDENBURG: VAN HELSING – DAS MUSICAL! 16 UHR MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN 20 UHR | LIMONADENFABRIK DER SCHIMMELREITER SO 10 12 & 15 UHR EIN KLEINES STÜCK VOM GLÜCK 18 UHR | LIMONADENFABRIK DER SCHIMMELREITER DO 14 19 UHR | HALLE | KONZERT MAYBEBOP – MUSS MAN MÖGEN! 20 UHR DR. WELTSCH UND DR. MÄRZ 30. INTERNATIONALES FILMFEST OLDENBURG FR 15 19 UHR | HALLE | KONZERT MAYBEBOP – MUSS MAN MÖGEN! 30. INTERNATIONALES FILMFEST OLDENBURG SA 16 20 UHR DR. WELTSCH UND DR. MÄRZ 20 UHR | LIMONADENFABRIK TRIO SONORTANGO 30. INTERNATIONALES FILMFEST OLDENBURG SO 17 20 UHR | HALLE | COMEDY MAYBEBOP – MUSS MAN MÖGEN! 12 UHR DR. WELTSCH UND DR. MÄRZ 12 UHR | LIMONADENFABRIK TRIO SONORTANGO 11 – 20 UHR LAB „STAGING TRANSFORMATION“ Für Kinder zwischen 1 und 6 Jahre + Erwachsene 30. INTERNATIONALES FILMFEST OLDENBURG MI 20 20 UHR | HALLE | KONZERT CURTIS STIGERS: THIS LIFE –30 YEARS LIVE! DO 21 19 UHR | STUDIO | THEATER EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT 20 UHR DER MANN, DER NIEMALS WEINTE FR 22 19 UHR | STUDIO | THEATER EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT 20 UHR | HALLE | KONZERT CARA – 20 TH ANNIVERSARY TOUR! 20 UHR DER MANN, DER NIEMALS WEINTE SA 23 19 UHR | STUDIO | THEATER EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT 20 UHR | HALLE | KONZERT TINGVALL TRIO – 20 YEARS LIVE! 20 UHR DER MANN, DER NIEMALS WEINTE 20 UHR CASITA Ein Tanztheaterstück SO 24 18 UHR DER MANN, DER NIEMALS WEINTE 16 UHR MEINS WIRD DEINS Für Kinder von 3 bis 8 Jahren + Erwachsene 20 UHR CASITA Ein Tanztheaterstück MO 25 09.30 UHR | GRUPPENTERMIN FÜR KITAS, KINDERGÄRTEN UND SCHULEN MEINS WIRD DEINS Für Kinder von 3 bis 8 Jahren + Erwachsene MI 27 20 UHR | HALLE | KONZERT COLOSSEUM DO 28 19 UHR | STUDIO | THEATER EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT 19.30 UHR | HALLE | TREFFPUNKT DAS OLDENBURGER RUDELSINGEN – ENDLICH WIEDER LIVE! FR 29 19 UHR | STUDIO | THEATER
DIRK
AUF 29 UHR RUSSISCHER TANGO 19.30 UHR WEIN ODER NICHT WEIN Songs und Geschichten rund um das Getränk der Götter
EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT 20 UHR | HALLE | KONZERT & LESUNG
VON LOTZOW – ICH TAUCHE
THEATER EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT 29 UHR RUSSISCHER TANGO
UHR WEIN ODER NICHT
FR 13
SA
19 UHR | STUDIO |
19.30
WEIN Songs und Geschichten rund um das Getränk der Götter
SA 14
SO 15 DIE KLEINE ZOOGESCHICHTE
OKTOBER
Gemeinsam mit dem norwegischen Vibraphonisten Karl Ivar Refseth (festes Live-Mitglied von The Notwist) kommt der Ausnahmemusiker Gisbert zu Knyhausen zu einem musikalischen Spätsommer-Highlight. Im Gepäck: Das volle Programm, sein Best-Of! Special Guest ist Simon Joyner. Seine Texte sind melancholisch. Aber immer ist da auch ein Hoffnungsschimmer und Glaube an das Gute, eine Zuneigung für die oftmals hadernden Figuren in seinen unter die Haut gehenden, sehr direkten Geschichten. „Zu Knyphausen bewahrt sich eine Haltung, die ihn an ein Morgen glauben lässt. Bitte mehr davon!“ (Der Spiegel). Als lyrische und musikalische Einflüsse nennt der Künstler – und das spürt und hört mensch auch: Ton Steine Scherben, Element of Crime, Click Click Decker.
THEATER: „EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT“ von Jan Weiler AB DO 21.09. | 19 UHR | STUDIO
Wir befinden uns bis momentan in der Spielzeitpause und sind ab Oktober wieder
Liebes Publikum, willkommen in der neuen Spielzeit!
Da sind sie wieder! „Die Rotkäppchen-Variationen“, „Dr. Weltsch und Dr. März“, „Ein kleines Stück vom Glück“… Was für ein Glück!
Wir besetzen um und sind gespannt auf den Neuanfang mit Meike Lehmann, Eike Schmidt und Jule Schöbel! Und auf zahlreiche Gäste, die uns Theater und Musik in beide Spielstät-ten bringen!
Wir freuen uns auf schöne, gemeinsame Abende mit Ihnen und Euch im
LABORATORIUM und in der Limonaden-
Liebes Publikum, wir freuen uns auf den Start in die neue Spielzeit! Im September erwarten euch bekannte und in der letzten Saison viel besuchte Veranstaltungen und neue Highlights im theater wrede +. Die Stücke „Mond – Eine Reise durch die Nacht“, „Das Lied vom leisen und lauten Geräusch“, „Runde Reise“ sowie verschiedene Gastspiele kehren zurück. Außerdem nehmen wir unsere beliebte Inszenierung „Ziggi Sternenstaub“ wieder ins Programm auf. Im Abendprogramm zeigen wir im Herbst als Highlights „Jeeps“ und „Liebe – Eine argumentative Übung“, die von unserer LateNoonShow „SyndiTALK“ thematisch begleitet werden. Alle aktuellen Informationen erhaltet ihr auf unserer Website. Wir freuen uns auf euch! Euer Team vom theater wrede +
REGEN RIECHEN Für Kinder zwischen 2 und 6 Jahren + SO 27.08. | 16 UHR
SO 03.09. | 16 UHR
TICKETS UND WEITERE TERMINE AUF WWW. THEATERWREDE.DE
Liebes Publikum, ab Juni proben wir neue Stücke, kümmern uns um unseren ökologischen Nachhaltigkeitsprozess und renovieren die Theke in unserem Foyer.
13. – 17.9. 2023
30. INTERNATIONALE FILMFEST
OLDENBURG
Seit 1994 findet das Oldenburger Filmfest jährlich über fünf Tage in der zweiten Septemberwoche in Oldenburg statt. Das theater hof/19 ist bereits mehrere Jahre als Aufführungsort mit dabei und gratuliert dem Filmfest-Team zum 30sten!
23. UND 24.9., 20 UHR
WEITERE AUFFÜHRUNGEN: 26., 27., 28.10.
CASITA
Ein Tanztheaterstück von und mit Eleonora Fabrizi und Lester René González Álvarez
Die Geschichte spielt an einem Freitagnachmittag im Lehrerzimmer eines städtischen Gymnasiums. Fünf Lehrer sitzen dort aus unterschiedlichen Gründen noch herum und sind sich mehr oder weniger grün. Da stört der Vater eines Schülers die trostlose Szene und verlangt, dass die Lehrer über die gefährdete Abi-Zulassung seines Sohnes diskutieren sollen. Und als sie das nicht wollen, sperrt er sie kurzerhand ein und zwingt sie zu einer eigenwilligen Zeugniskonferenz.
Wie in Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ sind auch bei Weiler die „Lehrer ohne Fluchtmöglichkeit“ dazu verdammt, sich miteinander zu beschäftigen. Schon bald bröckeln die bürgerlichen Fassaden und persönliche Abgründe tuen sich auf. Am Ende steht die Frage im Raum, ob diese Menschen überhaupt dazu berechtigt sind, über den Schüler zu richten. Das ist lustig und furchtbar zugleich, wenn die Marotten, Verfehlungen und Charakterschwächen des eigentlich vorbildhaft scheinenden Lehrkörpers zutage treten: Eine schwarze Komödie als Gesellschaftssatire. Mit einem Lehrerzimmer als Albtraum.
Nach der grandiosen Verfilmung von Sönke Wortmann nun im Theater k der Kulturetage.
KONZERT & LESUNG: DIRK VON LOTZOW – ICH TAUCHE AUF FR 29.09. | 20 UHR | HALLE
Aktuell im Frühjahr 2023 erschienen: Das neue, zweite Buch von Dirk von Lowtzow – dem Mastermind der Hamburger Indieband-Rocklegende: Tocotronic. „Ich tauche auf“ ist ein spannender, viel gelobter Tagebuchroman – über ein Jahr im Leben des Musikers. ›Ich tauche auf‹ ist aber auch das Stimmungsbild eines Landes in pandemischen Zeiten, eine Odyssee des Alltäglichen zwischen Zweifeln, Ängsten, Hoffnung und Liebe und der Entstehungsbericht des Tocotronic-Albums ›Nie wieder Krieg‹. Dirk von Lowtzow wird das Buch in einigen ausgewählten Städten vorstellen. Seine Akustikgitarre hat er dabei mit im Gepäck, um die Lesung mit Tocotronic-Songs aus 30 Jahren Bandgeschichte zu verweben.
KONZERT: COLOSSEUM – THE RETURN OF A LEGEND FR 27.09. | 20 UHR | HALLE
Die große Welt unter unseren Füßen steckt voller Abenteuer und Überraschungen. Sie verändert sich ständig und zeigt sich im neuen Kostüm. Aus der Erde entspringt all das Leben für winzig-kleine und große Wesen. Zwei verspielte Waldwesen erkunden diese Wunder der Natur auf ihre ganz eigene Art: mit Tanz, Neugier und einer Menge Vergnügen.
Regie/Choreographie: Alessandra Corti
Raum/Kostüme: Anike Sedello
Musik: Anton Berman
Licht-Tontechnik: Norman Hellbusch
Performance: Ramona Krohn, Ylva Jangsell
Gefördert von: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stadt Oldenburg, Stiftung Niedersachsen, EWE Stiftung und Regionale Stiftung der LzO
LAB „STAGING TRANSFORMATION“
SO 17.09. | 11 UHR BIS 20 UHR
Beim makingOFF und Abschlussabend des flausen+stipendiums wird das Publikum in die Forschung einbezogen. Weiblich gelesene Menschenkörper stehen unter Druck –und besonderer Beobachtung: sie werden reduziert, sexualisiert und kategorisiert. Vorstellungen und Erwartungen werden auf Bewegungen und Körperteile projiziert. Was wäre, wenn es das Narrativ des weiblichen Körpers gar nicht gäbe? Radikal nicht gäbe?! Wie würden sich weiblich gelesene Personen frei von vorgegebenen Bildern und sprachlichen Zuschreibungen dann bewegen? Welche hybriden Wesen, lebendigen Objekte, Materialien und andere absurden Körperformen gäbe es? Science-Fiction hilft, neue Perspektiven zu denken.
Tief inspiriert von Donna Haraways Gedanken zu Cyborgs, Feminismus & Gemeinschaft, begibt sich die Künstler:innengruppe com mit! auf die Suche nach neuen Körperlichkeiten. Im Rahmen ihres flausen+stipendiums beschäftigen sie sich mit Bewegungsqualitäten jenseits von Gender-Zuschreibungen. Sie initiieren eine temporäre Gemeinschaft, in der sie somatisch und analytisch forschen, Erfahrungen spürbar machen und Visionen entwickeln zu Post-Female Bodies.
Sie ermächtigen sich durch Storytelling selbst, kreieren eigene Narrative und erfinden absurde sowie animierte Körper. Sie forschen in Kompliz:innenschaft an einer eigenen interdisziplinären Sprache – mit Humor und Fantasie. Sie erschaffen Objekte und erwecken sie zum Leben, als Erweiterung unserer Körper oder eigenständiger Wesen. com mit! versuchen sich an einem Gegenentwurf zum gesellschaftlichen Status quo und explorieren utopische Bewegungsfreiheit.
MEINS WIRD DEINS Gastspiel von theater monteure Für Kinder von 3 bis 8 Jahren + SO 24.09. | 16 UHR TICKETS UND WEITERE TERMINE AUF WWW. THEATERWREDE.DE
Casita bedeutet auf Spanisch KLEINES HAUS. Dies kann rein privat verstanden, als auch unter z.B. gesellschaftspolitischen Aspekten, rein symbolisch betrachtet werden. Das Haus - auch im übergeordneten Sinn - verbinden wir mit Geborgenheit und Sicherheit. Das eigene Haus bedeutet aber auch ein Festgelegt-Sein, ein Stück Unfreiheit: Individualität wird zur Konformität, Freiheit zur Festlegung, Sicherheit zur Abhängigkeit. Will man die Tür für andere öffnen, sie willkommen heißen, mit ihnen teilen? Oder verschanzt man sich lieber und hält die Tür zu? Können Gegensätze wie Individualismus und Gemeinschaft, Einsamkeit und Zweisamkeit, Rücksichtnahme und Verlust von geliebten Gewohnheiten oder gar Komfortverlust, bewältigt werden? Ist in der heutigen Optimierungsgesellschaft überhaupt noch Zeit und Raum für die Bedürfnisse eines Anderen? Will man das Risiko des Scheiterns wirklich eingehen? Wie viel ist man bereit abzugeben oder sich einzuschränken? Aber da ist auch die andere Seite: Gemeinsam wachsen, positive und stärkende Sicherheit, Mut für einen Neubeginn, Toleranz und die Chancen, die Gemeinschaft und Vielfalt in sich birgt, ist die Botschaft dieses Tanztheaterstückes. Bei aller Ratlosigkeit und Unklarheit der Gefühle hat diese Produktion, bei der auch Humor und Witz eine Rolle spielen, eine durchaus positive, lösungsorientierte Aussage. Am Beispiel eines Paares, das zusammenziehen und zukünftig ein Haus teilen will, werden Situationen und Emotionen tänzerisch erzählt. Nach der umjubelten Premiere in der letzten Spielsaison wieder auf dem Spielplan.
29. UND 30.9., 19.30 UHR
WEITERE AUFFÜHRUNGEN: 1., 6., 7., 8.10
WEIN ODER NICHT WEIN Songs und Geschichten rund um das Getränk der Götter Schauspiel/Musik: Imme Beccard, Marie-Luise Gunst, Christian Klein, René Schack, Dieter Hinrichs, Regie: Marc Becker
Der Name klingt bombastisch, und tatsächlich sind COLOSSEUM so etwas wie Saurier in der Geschichte der Rockmusik: ein Zusammenschluss von ungeheuer virtuosen Solisten, dabei trotzdem mit einem geschlossenen, kompakten Sound und in den verschiedenen Konstellationen musikalisch stets sehr innovativ.
Das musikalische Theaterstück thematisiert verschiedene Facetten des Themas Teilen. Nicht nur Dinge, sondern auch Ideen, Erfahrungen und Perspektiven kann man teilen. Mit wenig Sprache, doch umso mehr Klang und Bewegung regt „meins wird deins“ dazu an, sich auf andere einzulassen und Teilen als Gewinn zu sehen.
Regie: Joachim von der Heiden
Co-Regie: Karoline von Lüdinghausen
Idee/Konzept: Karoline von Lüdinghausen, Joachim von der Heiden, Axel Lindner
Komposition: Annegret Mayer-Lindenberg
Bühnen-und Kostümbild: Felicia Schick
Gefördert von: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
ENTSCHEIDET SELBST
Das theater wrede + möchte weiterhin ein vielfältiges Programm für alle Generationen ermöglichen und ihr könnt uns dabei unterstützen! Ordnet euch dafür ab Herbst einfach selbst in eine Ticket-Kategorie ein. Neben den bereits bekannten Ticketpreisen für Kinder und Erwachsene könnt ihr euch in der neuen Spielzeit für eine dritte TicketKategorie entscheiden. Der Differenzbetrag im Vergleich zu den anderen Preisen kommt dann dem Theater und damit ebenso euch, unserem Publikum, zugute. Mit mehr finanzieller Unterstützung und Sicherheit können wir nicht nur das Theater erhalten, sondern auch unser Programm erweitern: zum Beispiel neue Projekte im Kinderbereich planen, mit mehr engagierten Künstler:innen zusammenarbeiten und euch zusätzliche spannende Veranstaltungen auf gewohntem Niveau anbieten.
VORSCHAU OKTOBER
„JEEPS“ VON NORA ABDEL-MAKSOUD
Was wäre, wenn nicht die Herkunft, sondern das Los über die jährlich vererbten 400 Milliarden Euro in Deutschland entscheidet? Mit „Jeeps“ inszenieren wir im Oktober eine bitterböse Satire, die mit viel Witz Fragen nach Kontoständen, Umverteilungen und Klassenunterschieden stellt.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Spielplans wird noch fleißig geprobt: Angelehnt an unsere 3 Erfolgsstücke „Whisky, irische und schottische Songs und Geschichten“ - und doch ganz anders - geht es jetzt um den Wein. Philosophisch, humorvoll, melancholisch, abwechslungsreich mit Live-Musik und tollen Geschichten rund um das Getränk der Götter präsentieren 5 Schauspieler* innen diesen Abend mit viel Spielfreude in angemessenem Ambiente. In unserer „Taverne/Vinotheka/ Weinstube“ geht es nicht nur um Wein, sondern auch um Gesang, ein bisschen natürlich auch um Weib – und um Mann. Tausende von Mythen und Geschichten ranken sich um dieses dionysische Getränk. Wann trank der erste Mensch Wein und wie ist es dazu gekommen? Wieso trinkt Alfredo Nelli Wein auf einem italienischen Friedhof, warum feiern Frauen anders als Männer, wieso sollten anständige Menschen Bier trinken und was haben die Köchin Bruna, Jesus, Horst Janssen und Baron Rothschild damit zu tun? An unserer Weintheke auf der Bühne werden ausgesuchte köstliche Weine angeboten!
VORSCHAU OKTOBER
Grimms Wörter Wahnsinn: 13. & 14.10. Die kleine Zoogeschichte: 15.10. Weiße Raben - Ab jetzt alles
BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE
Freie Theater
anders: 20. & 21.10., 10. & 11.11. Bonobo Moussaka: 24.11. Premiere, 25.11., 8., 9., 15., 16.12. Alter Whisky, junge Liebe: 1., 2., 3., 27., 28. 12. Geschichten vom Sams: 5.–7. & 10.–12.12.
THEATER
fabrik! DIE ROTKÄPPCHEN-VARIATIONEN FR 01.09., SA 02.09. | 20 UHR SO 03.09. | 18 UHR MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN DO 07.09., FR 08.09. | 20 UHR SA 09.09. | 16 UHR EIN KLEINES STÜCK VOM GLÜCK SO 10.09. | 12 & 15 UHR DR. WELTSCH UND DR. MÄRZ D0 14.09., SA 16.09. | 20 UHR FR 17.09. | 12 UHR DER MANN, DER NIEMALS WEINTE DO 21.09., FR 22.09., SA 23.09., SO 24.09. | 20 UHR RUSSISCHER TANGO FR 29.09.. SA 30.09. | 20 UHR DER SCHIMMELREITER FR 08.09., SA 09.09. | 20 UHR SO 10.09. | 18 UHR LIMONADENFABRIK TRIO SONORTANGO SA 16.09. | 20 UHR SO 17.09. | 12 UHR LIMONADENFABRIK KONZERT: GISBERT ZU KNYPHAUSEN MI 06. 09. | 20 UHR | HALLE
Die beiden ersten Alben,
Who Are About To Die Salute You" und "Valentyne Suite", beide 1969, erreichten die Top 20 in den britischen Album-Charts.
"Those
für euch da!
Vier Fakten rund um die Abba-Männer