Spielzeitung September 2021

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Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ

Spielzeitung SEPTEMBER 2021

Willkommen an Bord!

Liebes Publikum! Sie halten nun die erste Ausgabe unserer Spielzeitung der Saison 21/22 in den Händen, und ich freue mich, nicht nur über das breite Angebots-Spektrum, das Sie darin finden, sondern ganz besonders über die Tatsache, dass wir auch unsere Theaterpforten öffnen dürfen, um es Ihnen zu präsentieren. Das ist ja leider keine Selbstverständlichkeit mehr … Aber dank der Impf-Fortschritte bewegen wir uns allmählich in Richtung Normalität. In unserer Region gilt seit Anfang September die 3G-Regel; um das Staatstheater zu besuchen, müssen Sie also geimpft, genesen oder getestet sein. Dazu an dieser Stelle noch ein paar erklärende Worte, da es ja nicht so ganz einfach ist, im sich ständig ändernden Verordnungswust den Überblick zu behalten: Der GGG-Nachweis wird beim Betreten des Hauses abgefragt. Falls Sie sich erst kurz vor Ihrem Theaterbesuch testen lassen möchten, steht Ihnen dafür eine eigens geöffnete Teststation an der Ecke Roonstraße/Theaterwall zur Verfügung. Im Theater ist dann noch eine Maske zu tragen, bis Sie Ihren Platz eingenommen haben. Hinsichtlich der Bestuhlung behalten wir uns je nach Infektionslage ein gewisses Maß an Flexibilität vor: Die aktuellen Alternativen sind eine Voll-

bestuhlung mit Maskenpflicht oder ein maskenfreies Sitzen mit Abstand. Diese Variante bevorzugen wir zum Start der Spielzeit zunächst bis Ende Oktober. Grundsätzlich sorgen in unseren Zuschauerräumen effiziente Lüftungsanlagen für eine aerosolarme Luft. Beste Voraussetzungen also für viele wunderbare Theatererlebnisse: für Sie – und uns!! Auch wenn wir vor der Sommerpause schon einige Vorstellungen spielen konnten, empfinden wir – wohlausgeruht nach einer auf ungewohnte Weise anstrengenden Spielzeit – den jetzigen Spielzeitbeginn als besonderen Neuanfang. Mehr als sonst macht sich auf und hinter der Bühne Lampenfieber bemerkbar, und zwar nicht nur unter den rund dreißig neuen Kolleginnen und Kollegen … In der neuen Spielzeit zahlt sich nun aus, dass wir im vergangenen Jahr sehr viel vorbereitet haben: Auch wenn wir nicht spielen durften, haben wir unermüdlich an Neuproduktionen gearbeitet, die wir jetzt nach und nach endlich zeigen dürfen. So konnten wir bereits zwei Tage nach Spielzeitbeginn die Schauspielsaison mit der Premiere von ‚Foxfinder‘ eröffnen: Einem Stück, das im Laufe der Corona-Pan-

demie – und sich dadurch verbreitender Denkmuster – noch einmal gehörig an Aktualität gewonnen hat. Hochaktuell zeigt sich zudem die Verknüpfung unserer ‚Demokratischen Sinfonie‘ mit der bevorstehenden Bundestagswahl. Und auch im Musiktheater entsteht gerade mit ‚Les Boréades‘ ein Musiktheaterabend, der eindrücklich offenlegt, dass gewisse politische Themen vor 250 Jahren ebenso brisant waren wie heute: Jean-Philippe Rameaus letzte Oper ist nicht nur musikalisch, sondern auch inhaltlich revolutionär. Für uns zudem ein ganz besonderes Geschenk zu einem ganz besonderen Geburtstag, denn die Oldenburger Opernsparte feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Und dafür halten wir im Juli 2022 das wohl größte Präsent bereit, das man in der Opernszene überreichen kann: die vollständige zyklische Aufführung unseres über mehrere Jahre vorbereiteten ‚Ring des Nibelungen‘. Endlich! ‚Hart am Wind‘ wird es ebenfalls am Ende dieser Spielzeit mit dem in Oldenburg gegründeten Norddeutschen Kinder- und Jugendtheaterfestival heißen, und dass der ‚Ring‘ und dieses Festival zeitlich zusammenfallen, ist für mich ein wunderbares Symbol für die große Bandbreite, die

wir nicht nur künstlerisch, sondern auch hinsichtlich unseres Zielpublikums anstreben: vom jungen Theater-Erstgänger bis zur Wagnerianerin. Ein ganz besonderes Debüt feiert am Erscheinungswochenende dieser Spielzeitung die blausamtig schillernde Neubestuhlung des Kleinen Hauses: Diejenigen, die in den vergangenen Monaten eine Patenschaft für die neuen Stühle übernommen haben, sind nun geladen, in einer Exklusiv-Veranstaltung ihre Plätze einzuweihen. Allen, die sich von nah und fern eines Stuhles angenommen haben, danken wir ganz herzlich! Die Theatertüren sind geöffnet, Stühle stehen bereit, das Programm ist vorbereitet: Mir bleibt nur, Sie im Namen der gesamten Theaterbelegschaft herzlich im Oldenburgischen Staatstheater willkommen zu heißen! Ihr Christian Firmbach

Zwei, die es so nur bei evers gibt. Alexanderstraße 53, Oldenburg 04 41 / 8 72 51 Mo. –Fr. 8.00 –18.00 Uhr Parkplätze im Hof! www.gesunde-schuhe.org


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Spielzeitung SEPTEMBER 2021

Theatermacher, tote Natur und das totale Theatererlebnis Die Bühnenbildnerin Susanne Maier-Staufen über die szenische Umsetzung der Dystopie ‚Foxfinder‘ Susanne Maier-Staufen, Sie sind die Bühnenbildnerin der Inszenierung „Foxfinder“ von Dawn King. Was ist das für ein Stück?

Das Stück ist sehr komplex und großartig geschrieben. Es beschreibt eine dystopische Welt, in der die Nahrungsmittel knapp sind und die Landwirtschaft schlecht läuft — die Leute darben. Eines Tages kommt in eine Bauernfamilie eine Art moderner Inquisitor — der Foxfinder — , der den Hof auf einen Fuchsbefall untersucht. Die Füchse stehen in diesem Stück für so eine Art Sündenbock-System, das für alles verantwortlich ist: für das schlechte Wetter, für die schlechten Ernten und so weiter. Im Verlauf entstehen nun Situationen, die man aus sehr vielen diktatorischen Systemen kennt: Denunziation, Angst, Machtmissbrauch. Das ist unglaublich spannend, beklemmend und sehr dicht.

Erdbeerfeldern. Wenn man sich mal vorstellt, dass die alle nicht abgebaut werden, dann werden wir irgendwann gecovert mit Folie sein! Gerade hier im Norden ein Riesenproblem. Das sieht man ja überall, wenn man mit der Bahn fährt.

Ja, und so entstand die Idee für den Fußboden für diese Inszenierung. Der Boden sieht interessanterweise auf der Bühne sehr be-

(lacht) Vollkommen richtig. Das ist eine Methodik, die ich mit dem Regisseur Maik Priebe schon in anderen Theatern erprobt habe. Wir haben in zwei, drei Produktionen mit der Trennung der Szenen durch totale Schwarz-Momente, also Black-Momenten, gearbeitet. Das ist fast ein filmisches Mittel, als würde man in die Szene reinschneiden und dann in einer anderen Szene wieder ansetzen, ohne weichen Übergang. Maik Priebes Wunsch war dieses

Sie sagen Dystopie, das ist ein Thema, das zurzeit extrem häufig in den Medien, in Filmen oder im Fernsehen aufkommt. Wie haben Sie so eine dystopische Welt auf die Bühne übertragen?

Wir haben uns natürlich erst einmal viele Bilder von Naturkatastrophen wie Dürrelandschaften, Überschwemmungsszenar ien oder z.B. dem Vulkanausbruch auf den Philippinen, aber auch von Menschheitskatastrophen wie dem Brand in Moria angeschaut. Also dystopische Szenarien, die sowohl der Klimawandel als aber auch menschliches Missverhalten mit sich bringt. Und da entstand ein Bild von einer verbrannten, toten Natur. Natur auf die Bühne zu bringen ist aber elendiglich schwer, weil es immer nach Pappmaché aussieht. (lacht) Bei einer meiner Reisen fiel mir extrem auf, dass unsere Felder immer mehr mit Plastikfolien überdeckt sind und Plastikmüll generell ist ja einRiesenthema ist in der aktuellen Debatte. IUnd so entstand eine Bodenlandschaft aus einer Mischung aus Erde und diesen schwarzen Plastikfolien, die wir kennen von den Spargelund

Nun wissen wir spätestens seit Thomas Bernhard Stück „der Theatermacher“, dass absolute Dunkelheit in Theatern immer eine schwierige Situation ist. Warum?

Ja, die Sicherheitsstandards in den Theater sind immer weiter gestiegen. Wir haben inzwischen die zwölffache Sicherheit, die wir für hängende Lasten brauchen. Wir brauchen Umgangslichter auf den Galerien und im Umgebungsraum der Bühne, denn es darf niemand stürzen. Wir brauchen Notausgangsschilder, damit jeder auf der Bühne und auch im Zuschauerraum sofort flüchten kann, wenn etwas passiert. Dementsprechend haben wir extrem viele Lichtquellen, die auf die Bühne strahlen und eine totale Dunkelheit oder den Eindruck einer totalen Dunkelheit verhindern. So entstand in vielen Theatern immer wieder der Konflikt zwischen gerechtfertigten Sicherheitsbedürfnissen und der Kunst, worauf Thomas Bernhard in seinem Stück anspielt. Wie habt ihr das dann gelöst?

Foxfinder is watching you

eindruckend aus, einfach qua Material. Er ist so eine Mischung aus etwas metallischem und einer Folie, die die Natur erwürgt, feucht und nass ist. Wir behaupten in dem Stück, dass es ständig regnet und der Boden nahezu unfruchtbar ist. Wir fanden es sehr passend, das mit dieser Folie darzustellen und eben nicht anzufangen tote Bäume oder abgestorbenes Gehölz zu zeigen. Sie sind als Bühnenbildnerin auch mitverantwortlich für das Lichtkonzept. Da hat sich das Team auch etwas ganz Besonderes ausgedacht, was aber eigentlich eher mit Dunkelheit zu tun hat.

Stilmittel von Anfang an. Er hat gesagt: Ich sehe das Stück in Shortcuts. Also in diesen filmischen, kurzen Sequenzen, damit das Stück möglichst atemberaubend wird. So hat das Publikum auch nicht die Chance, langsam von einer Szene in die andere zu gleiten, sondern wird immer ganz hart in die einzelnen, emotionalen Momente geworfen. Diese Dunkelheit ist auch dafür notwendig, dass wir die Bühnensituation ändern können – dass Darsteller den Platz wechseln können, ohne dass die Zuschauenden das sehen und dann eben überrascht sind über die neue Situation.

Wir haben in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen sehr kreativ beide Bedürfnisse vereint. Es gibt zum einen vor dem Stück drei Durchsagen der Inspizientin: „Achtung, in diesem Stück werden die Sicherheitslichter für kurze Blacks von maximal zehn Sekunden ausgeschaltet!, damit niemand der nichts damit zu tun hat während des Stücks auf die Bühne kommt oder auf eine der Galerien geht. Während der Blacks werden nun also die Blaulichter, die eigentlich für Umgänge gedacht sind, kurz ausgeschaltet, nach dem Black aber auch gleich wieder eingeschaltet. Zusätzlich haben wir einen Statisten, der ein besonders helles Notlicht mit einer Pappe zuhält (lacht), damit dieses Notlicht nicht von der Seite in die Bühne strahlt. Ansonsten haben wir in kleinteiliger, mühseliger Arbeit alles abgedeckt, was Licht erzeugt. Jeden Monitor und alle hellen Schränke mit schwarzem Stoff abgehängt. Wir sind über die Bühne gepirscht und haben

Demokratische Sinfonie

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uf Basis ausgewählter Bundestagsdebatten der laufenden Legislaturperiode übersetzte der Komponist Paul Brody Sprachmelodien und Emotionen der Abgeordneten in Musik. Während das Orchester im Graben spielt, verhandeln die Volksvertreter:innen auf der Bühne die großen Themen der letzten vier Jahre. Und machen damit deutlich, wie sich das demokratische Sprechen und das parlamentarische Miteinander im Laufe dieser Zeit verändert haben. Wie sich diese Entwicklungen fortsetzen, entscheiden Sie am 26. September 2021, wenn Sie zum zwanzigsten Mal den Deutschen Bundestag wählen ...

Wie klingt Ihr Kreuzchen bei der Bundestagswahl? Im Anschluss an die Vorstellung vom 26. September werden die Hochrechnungen der Bundestagswahl um 18 Uhr direkt ins Große Haus übertragen: der Auftakt zur nächsten Sinfonie ... „Vier Jahre Parlamentspolitik in etwas mehr als einer Stunde zusammenzufassen, ist eine sensationelle Leistung. Das Gesamtkunstwerk präsentiert sich perfekt. Ein beeindruckendes und bedrückendes Projekt." (Bremen 2)

11. & 12.09.

„Ein spannendes musikalisches Experiment" (NDR Kultur)

Kostenlose Vorstellung ‚Demokratische Sinfonie‘ für Erstwähler:innen

26.09.

der Hochrechnung zur Bundestagswahl ins Große Haus *Gegen

Dennoch müssen die Techniker und Technikerinnen doch auf der Seitenbühne überwachen, was in diesen Umbauten passiert. Habt ihr da auch eine Lösung gefunden?

Ja, das haben wir. Es gibt an vielen Häusern und natürlich auch hier im Staatstheater, die neueste Technik und in diesem Fall eine Infrarotkamera. Damit können die Techniker und die Inspizientin die Schauspieler sehen, die sich auf der Bühne bewegen, auch im totalen Black — einfach durch die Wärmequelle. Die haben dann so eine Art Schwarz-WeißBild. Die Inspizientin hat sich bei der ersten Probe kaputtgelacht, weil man ja alles sieht und sobald die Dunkelheit da ist, fangen die Darsteller an ihre Arme ausszutrecken und die Wände zu suchen. (lacht) „Wo muss ich lang? Wo ist mein Ausgang?“ Und das muss sehr lustig ausschauen auf dem Monitor. Aber durch Training wird so etwas natürlich auch einfacher.

Ja klar. Und die Schauspieler haben natürlich überall kleine leuchtende Kleber, die die Zuschauer nicht sehen, und finden so ihre Wege. Wir machen das für die Schauspieler total sicher. Die Inspizientin und die Kollegen der Technik sehen auch, dass niemand auf der Bühne ist, bevor das Bühnenbild fährt. Es gibt nämlich Fahrten mit dem Schnürboden. Das sind immer gefährliche Aktion, eben weil schwere Lasten nach oben gezogen werden und über den Darstellern hängen oder von oben herunter kommen. Aber das ist alles ganz sicher, niemand wird gefährdet in diesen schwarzen Szenen. In den sogenannten Beleuchtungsproben haben wir dafür allerdings die Hälfte der Zeit an den Blacks gearbeitet, um diese totale Dunkelheit zu erzeugen. Für das totale Theatererlebnis, sozusagen. (lacht) Das Gespräch führte Jonas Hennicke

verp Nicht asse n!

im Anschluss an die Vorstellung Übertragung

„Eine kluge theatrale Aufforderung, wählen zu gehen" (DLF Kultur)

jede Lichtquelle gesucht. Das war unglaublich.

Vorlage ihres Personalausweises können Menschen, die bei dieser Bundestagswahl zum ersten Mal wahlberechtigt sind, am 11. und 12. September kostenlos die Vorstellung der ‚Demokratischen Sinfonie‘ besuchen. Karten gibt es nach Verfügbarkeit an der Abendkasse des jeweiligen Vorstellungstages.


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Mit Wirbelwind und Flötentönen Das Barockkonzert stellt in mehreren Suiten die Oper ‚Les Boréades‘ vor — und historische Percussion-Kunst

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ean-Philippe Rameau zählt für viele zu den bemerkenswertesten Komponisten der Musikgeschichte: Im Zentrum des französischen Musiklebens stehend, innovativer Musiktheoretiker, die Aufklärung als Freimaurer und Enzyklopädist begleitend, schuf er an der Schwelle von französischem Barock zur europäischen Klassik Musik von einer frappierenden Modernität. Sie stellt bis heute die Ausführenden vor besondere Herausforderungen. Greifbarste Parameter sind eine gewagte Harmonik und schnelle Taktwechsel, die sich in Rameaus Opern in der unmittelbaren musikalischen Umsetzung des vertonten Wortes offenbaren. Seine hohe Kompositionskunst brachte Rameau in seiner letzten Oper ‚Les Boréades‘ zur Vollendung, die er in seinem 80. Lebensjahr fertigstellte, aber aus (kultur)politischen Gründen nicht zur Aufführung bringen konnte.

Die Musik von ‚Les Boréades‘ ist revolutionär.

Jahrhundertelang ruhten die Noten ungespielt in der französischen Nationalbibliothek; und was zuerst wieder das Licht der Musikwelt erblickte, waren Konzertsuiten mit einer Auswahl besonders effektvoller Instrumentalauszüge. Vielfach eingespielt, ließen sie erahnen, welche musikalischen Schätze diese musikalische Tragédie birgt – lange bevor sie als Bühnenwerk beginnen konnte, die Theaterwelt zu erobern. Bevor nun in Oldenburg Anfang Oktober ‚Les Boréades‘ erstmals auch auf der Bühne gezeigt wird, stellen Mitwirkende der Oldenburger Produktion dieses besondere Juwel der Musikgeschichte vor: Rameauexperte (und Flötist) Alexis Kossenko hat dafür gleich vier Suiten zusammengestellt, in denen nicht nur das Staatsorchester die vielen Facetten musikalischen Ausdrucks unter Beweis stellt, sondern auch der Chor sowie Solistinnen und Solisten der ‚Boréades‘-Produktion: Elena Harsányi und Martha Eason, Joaõ Fernandes, Kihun Yoon und der französische Haute-Contre Sébastian Monti.

Besonders faszinierte schon in den Konzertsälen stets die expressive Kraft, mit der Rameau in seiner Oper die Tyrannei der Winde darstellte: Die Boreaden sind die gewaltigen Nordwinde, die unter dem Kommando des Windgottes Boreas mit erbarmungsloser Härte die Erde in Angst und Schrecken versetzen. Welche Möglichkeiten sich dadurch dem Einsatz von Windmaschinen, Schlagwerk, Rainmakern und Co. eröffnen, wird im Konzert mit Michael Metzler einer der führenden Percussionisten der Barockszene zeigen: Er ist für Spezialeffekte auch in der ‚Boréades‘-Produktion zu Gast – im Orchestergraben ebenso wie als Tambour auf der Bühne.

In den szenischen Proben greift Alexis Kossenko auch gerne selbst zur Flöte

Als „revolutionär“ beschreibt Alexis Kossenko die Musik der ‚Boréades‘, und wie sehr sich dieser umstürzlerisch erneuernde Geist auch in der Handlung widerspiegelt, wird sich ab dem 2. Oktober zudem auf der Bühne zeigen, wenn sich im Oldenburgischen Staatstheater der Vorhang für die deutsche Erstinszenierung von Rameaus (musik)historischem Vermächtnis öffnet. ST

Musikalisches Trommelfeuer

Über musikalische Metaphysik und Oldenburger Eleganz

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Der französische Tenor Mathias Vidal ist Oldenburger auf Zeit: als Weltretter Abaris in ‚Les Boréades‘

ährend im Barockkonzert am 17. September das Oldenburgische Staatsorchester und Mitglieder der ‚Boréades‘-Produktion unter Leitung von Alexis Kossenko zeigen, welche musikalischen Schätze Rameaus letzte Oper birgt, feiert der französische Tenor Mathias Vidal, alias Abaris, in Bourges, einer künftigen europäischen Kulturhauptstadt, die Wiedereröffnung des dortigen Maison de la Culture. Dass zu den geladenen Gästen nicht nur der französische Kulturminister, sondern auch Präsident Macron gehören, zeigt, wie gefragt Vidal ist, und zwar nicht nur in ganz Frankreich, sondern auch in München, Glyndebourne, Venedig und Moskau, in Japan und den USA …

Mathias Vidal alias Abaris ...

Seit dem Beginn der Proben zu ‚Les Boréades‘ Anfang Juli weilt der – mit seiner Familie in Nantes (und einem Pariser Apartment) lebende – Sänger in Oldenburg, wo er sich ausgesprochen wohl fühlt: „Eine sympathische Stadt, von einer gewissen Eleganz und gerade in der richtigen Größe, in

der man wunderbar flanieren und spazieren gehen kann.“ Als nächstes will er die Hunte erkunden … Eigentlich sollte Vidal zurzeit in London Rameaus ‚Indes galantes‘ proben, doch die Produktion fiel – Glück im Unglück für Oldenburg – wegen der Corona-Pandemie aus. Ebenso eine ‚Les Boréades‘-Koproduktion in Berlin, die Vidal Anfang 2019 in Rameaus Geburtsstadt Dijon mit Barrie Kosky erarbeitet hatte und die eigentlich für das Frühjahr 2021 an der Komischen Oper angesetzt war. Dadurch ergab sich, dass nun dem Oldenburgischen Staatstheater die große Ehre zuteil wird, die Deutsche Erstinszenierung dieses epochalen Werkes zu zeigen. Auch wenn Mathias Vidal als Rameau-Spezialist gilt, mag er sich nicht auf ein Fach oder eine Epoche festlegen und fühlt sich in der zeitgenössischen Musik (in Bourges singt er eine Uraufführung) ebenso wohl wie in Donizettis ‚Don Pasquale‘ oder Zemlinskys ‚Zwerg‘. Derzeit aber gilt er vor allem als der Abaris: eine HauteContre-Partie, die in der Tradition der französischen Barockoper eine sehr hohe Bruststimme verlangt. Dieses Fach beherrschen nur wenige. Die Partie des Abaris gilt dabei noch einmal als besonders anspruchsvoll, wie der Sänger schildert: „Das ist die schwierigste und längste Partie, die Rameau je geschrieben hat, die einzige mit fünf Arien. Dazu viele Rezitative. Manchmal denke ich, wenn Rameau ‚Les Boréades‘ zur Aufführung gebracht hätte, dann

hätte er vermutlich – wie er während der Proben oft etwas änderte – auf Wunsch des Sängers die Partie noch etwas gekürzt. Immerhin hatte er während der beiden einzigen Proben die vorletzte Arie schon mal um einen Halbton tiefer gesetzt.“ Neben dem Windgott Boreas ist Abaris die einzige Figur der Oper, die zumindest dem Namen nach aus der Mythologie bekannt ist – und Vidal sehr sympathisch: „Er ist sehr menschlich, sehr integer, mit Mut zur Schwäche. Im Verlauf des Stückes wird er heldenhaft: Er erfährt, dass eine höhere Macht ihn leitet und rettet die Welt.“ Aufgrund ihrer ungewöhnlichen Rezeptionsgeschichte ist ‚Les Boréades‘ eine Oper, von deren Existenz lange Zeit zwar viele wussten, die aber kaum jemand kannte, weil die Nutzungsrechte sehr eingeschränkt waren. So ging es auch Mathias Vidal während seines Musikwissenschaft-Studiums in Nizza: „Wir waren natürlich neugierig. Einige Kommilitonen schauten sich die Noten in Paris an und hörten gar nicht mehr auf zu schwärmen: „Das ist eine ganz außergewöhnliche Musik!“ Einige studierten dann einzelne Arien ein und immer wieder hörte man von der unglaublichen Schönheit dieser Oper. Man spürt darin deutlich die lange Erfahrung, die Rameau in seinem Alterswerk perfektionierte: Das ganze Werk ist wie ein nicht abreißender Flow komplexer harmonischer Entwicklungen: in den Tänzen und

... besiegt Borée und seine windigen Schergen.

den Arien; viel Melancholie, viel Tragédie. In ‚Les Boréades‘ stecken ein Geist und ein Reichtum, wie man sie in anderen Opern nicht findet …“ Über das Studium der Musikwissenschaft fand Mathias Vidal erst allmählich zu seiner Bestimmung als Sänger: „Zunächst war mir nur bewusst, dass ich immer mit viel Kraft und laut rede. Für meinen Ausbildungsweg bin ich sehr dankbar, denn ich halte es für sehr wichtig, dass man auch um die Hintergründe der Werke und Partien weiß, mit denen man sich beschäftigt.“ Umso deutlicher offenbart sich auch ihm das Besondere an Rameaus letzter Oper: „Die Ge-

schichte selbst ist die einfachste, die Rameau je vertont hat, was ja zunächst merkwürdig ist. Nicht aber, sobald man erkannt hat, dass es sich letztlich nur um einen Vorwand handelt, viele philosophische und auch musikalische Botschaften zu verstecken: ‚Les Boréades‘ ist geradezu metaphysisch. Es wird spannend sein zu verfolgen, wie sich die Rezeption dieser Oper in den nächsten 30 Jahren entwickelt: Ich glaube, es wird eine unglaubliche Vielzahl an unterschiedlichen Inszenierungskonzepten geben, denn die Geschichte lässt viele Lesarten zu. Ganz klar aber ist, dass Rameau mit seinem letzten Bühnenwerk der Welt eine wesentliche Botschaft zur Humanität hinterlassen hat.“ ST


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Vom Studium übers Studio zum Studierauftrag … und Liederabend Die Sopranistin Bogna Bernagiewicz stellt sich als neues Mitglied des Opernstudios vor

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itglied des Opernstudios: Dieser Zusatz findet sich oft auf den Besetzungszetteln. Aber was genau bedeutet das eigentlich? – Opernstudios gibt es im deutschsprachigen Raum seit 1961, als in Köln das erste seiner Art gegründet wurde. Mittlerweile sind sie in großer Zahl und nahezu an allen größeren Opernhäusern zu finden. Ihre Aufgabe ist es, jungen Sängerinnen und Sängern den Start in ihren Traumberuf zu erleichtern, denn das reine Gesangsstudium hat mit der Realität des Bühnenalltags nicht viel zu tun. Neben den Abläufen von Probenprozessen und den Regeln des Vorstellungsbetriebs gilt es vor allem zu lernen, wie man Sorge für die eigene Stimme trägt: Es ist essentiell (und existenzsichernd), ein Gespür dafür zu entwickeln, wann man welche Partien singen sollte und wie groß die Gefahr ist, sich die Stimme durch falsche oder zu schwere Partien zu ruinieren. Das bedeutet eine große Verantwortung auch für die fürs Casting Verantwortlichen in den einzelnen Opernbetrieben. Für sie bietet ein Opernstudio auch die Möglich-

keit einer Talentschmiede: Ganz gezielt werden besonders vielversprechende junge Sänger und Sängerinnen aufgenommen, die aufbauend in kleinen Rollen besetzt oder mit Studieraufträgen (der Chance, Partien mit einzustudieren) versehen werden, die stimmlich besonders gecoacht werden, szenische Erfahrungen sammeln und sich in vielfacher Weise künstlerisch ausprobieren können.

Das Opernstudio als Talentschmiede Und auch der Karriere kommt diese exponierte Stellung zugute: Opernstudiomitglieder werden grundsätzlich von anderen Opernhäusern besonders aufmerksam beobachtet und viele von ihnen halten schon vor Ablauf ihrer zwei Opernstudio-Jahre Verträge für Folge-Engagements in Händen. Kaum verwunderlich also, dass es vor Initiativbewerbungen um einen Opernstudienplatz nur so wimmelt. Bewährt hat sich aber vor allem eine Art Head oder viel-

mehr Voice Hunting: an Hochschulen und in Meisterkursen junge Talente aufzuspüren, die mit dem üblichen Bewerbungs- und Vorsingmarathon noch nicht so recht begonnen haben und von einer offensiven Kontaktaufnahme nicht selten überrascht sind: Auf diese Weise kam Elena Harsányi nach Oldenburg: Ihr online zu hörendes Audio der Pamina-Arie war es, das aufhorchen und sofort zum Telefonhörer greifen ließ … Sie wurde nach zwei Opernstudiojahren zu dieser Spielzeit fest ins Ensemble übernommen und wird ab dem 2. Oktober die anspruchsvolle weibliche Hauptpartie der Alphise in ‚Les Boréades‘ singen. Auch der aus Süddeutschland stammende Johannes Maas, dessen zweites Opernstudiojahr nun beginnt, hatte bei einem Anruf aus Oldenburg noch nicht allzuviel von dieser Stadt gehört, in der er sich heute – unter anderem als Orpheus mit der Zauberharfe, als Torquemada in der ‚Spanischen Stunde‘ oder als Gesangsschüler von Maria Callas – mehr als wohl fühlt. Das von der Erna-Schlüter-Gesellschaft geförderte Oldenburger

Opernstudio hat stets zwei Stellen zu vergeben, und so rückt auf der Sopranstelle mit Bogna Bernagiewicz nun eine junge Sängerin nach, die in der Musikhochschule Hannover entdeckt wurde. Dort wird sie noch ihre Masterstudien in Opern- und in Liedgesang beenden, während sie sich die Oldenburger Bühne bereits als Eurydike und Amour, als Elfe oder Sophie de Palma erobert. Sie stellt sich dem Oldenburger Publikum am 1. Oktober mit einem Liederabend vor, dessen Programm sie ganz nach ihren Vorlieben gestaltet. Am Flügel begleitet der Pianist Piotr Fidelus, der das Konzert zudem um einige Klaviersolostücke bereichert. Im Mittelpunkt des Abends stehen die ‚Lieder der Märchenprinzessin‘ des polnischen Komponisten Karol Szymanowski, dessen spätimpressionistischer Stil es der gebürtigen Krakauerin besonders angetan hat. „Ich beginne den neuen Lebensabschnitt in Oldenburg in meiner Muttersprache das gibt mir ein gutes Gefühl für alles, was danach kommt.“. Dazu kommen Klavierlieder von Clara Schumann, Johannes Brahms und Hugo Wolf, in dem sich für die So-

pranistin besonders deutlich „Musik als Sprache“ offenbart: „die Möglichkeit, im Kunstlied durch Worte und Töne auszudrücken, was sonst unausgesprochen bliebe. Mir liegt diese Kunstform genau deshalb besonders am Herzen.“ ST

Bogna Bernagiewicz

Kinder- & Jugendchor sucht neue Mitglieder Unter der neuen Leiterin Silvia Kollenbach

und Gretel‘ sowie in ‚Cavalleria rusticana‘/‚Pagliacci‘ mit auf der Bühne. Wer Interesse hat, dem Chor beizutreten, kann sich bei Silvia Kollenbach melden, um Einzelheiten zu besprechen. Kontakt silvia.kollenbach@staatstheater.de

nimmt der Kinder- und Jugendchor des Staatstheaters wieder mit voller Fahrt seine Arbeit auf. Neben kleinen choreigenen Projekten steht der KlangheldenChor in dieser Spielzeit in ‚Hänsel

Wöchentliche Proben Kinderchor (ca. 7 bis12 Jahre) Dienstags 16 bis 17 Uhr Jugendchor (ca. 12 bis 18 Jahre) Dienstags 17 bis 18 Uhr

Die Klanghelden und – heldinnen hoffen auf Verstärkung

Gesprächsstoff Die literarische (Wieder-)Entdeckung des Monats von Ulrike Wisler

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Auch die Mitarbeiter:innen des Staatstheaters freuen sich immer wieder, wenn sie in unserer Büchertauschzelle vor dem Haupteingang Besonderes entdecken:

ielleicht lag es an der Dicke des Buches, vielleicht an dem nicht ganz so ansprechenden Cover – aus der Bücherzelle gerettet, fristete Charlotte Brontës ,Jane Eyre‘ noch einige Monate ein tristes Dasein in meinem Bücherregal, bevor ich anfing, es zu lesen. Dann aber konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen: Die Geschichte der 18-jährigen Jane Eyre, die nach einer entbehrungsreichen Jugend im Waisenhaus eine Stelle als Gouvernante auf dem entlegenen Landsitz Thornfield Hall antritt und dort auf Mr. Rochester, den knorrigen und verschlossenen Hausherrn trifft, den sie mit der Zeit kennenund lieben lernt, hat mich nicht mehr losgelassen. Eindrücklich wird die englische Landschaft und Gesellschaft des 19. Jahrhunderts geschildert, in der sich die starke und leidenschaftliche Hauptperson bewegt. In ihrem ganzen Denken, Auftre-

ten und Handeln ist Jane Eyre dabei eine so unkonventionelle und starke Protagonistin, dass die Lektüre stets spannend und überraschend bleibt. Die Autorin Charlotte Brontë veröffentlichte 1847 auch diesen Roman zuerst unter männlichem Pseudonym und fügte immer wieder auch autobiographische Aspekte ein: Die ersten Abschnitte des Buchs, in denen die Waise Jane ins Internat nach Lowood geschickt wird und dort den Tod ihrer engen Freundin Helen Burns erlebt, basieren auf Erlebnissen der Autorin während ihrer eigenen Schulzeit. Zwei ihrer Schwestern starben im Kindesalter aufgrund der Verhältnisse an ihrer Schule, und für Historiker besteht aufgrund anderer Zeugnisse wenig Zweifel daran, dass Brontë mit ihrer Beschreibung der Unterrichtsweise in Lowood reale Bedingungen schildert. Das macht

die Prosa in diesen Abschnitten mit zu den bedrückendsten in der englischsprachigen Literatur. ,Jane Eyre‘ beinhaltet aber auch beglückende Passagen, in denen es um Liebe und Verantwortung geht. Verantwortung sowohl für das eigene, aber auch für das Leben anderer. Auch die Beziehungen zwischen den sozialen Klassen und den Geschlechtern sind der Autorin sehr wichtig. Jane überwindet am Ende des Romans Beschränkungen in beiden Bereichen, denn ihre Ehe mit Rochester, die sie zum Ende tatsächlich noch eingeht, ist dann eine Verbindung unter Gleichen. Als die beiden sich zum ersten Mal einander versprachen, war dies noch nicht möglich, da sie zwar gleich fühlten, ihre sozialen Positionen und Erfahrungen aber so unterschiedlich waren, dass eine Begegnung – geschweige denn Hochzeit – auf Augenhöhe nicht möglich war.

Im Laufe der Zeit verändern sich aber Janes Gefühls- und auch Vermögensverhältnisse. Sie wird gezwungenermaßen eine eigenständige und sogar vermögende Frau. Rochester dagegen erleidet großes Unglück und ihr Wiedersehen steht damit unter einem ganz anderen Stern. Nun ist es Jane, die unabhängig ist und Alternativen hat – und sich doch für die Liebe ihres Lebens entscheidet. Zu Recht gilt ,Jane Eyre‘ heute als Klassiker, der auch in der Verfilmung von 2011 mit Mia Wasikowska und Michael Fassbender in den Hauptrollen nichts von seiner Eindrücklichkeit verloren hat. Vielleicht stelle ich das Buch irgendwann zurück in die BücherTelefonzelle – dann greifen Sie zu!


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Die schillernde Scheinwelt der Influencer

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on Journalist:innen werden sie nicht ernst genommen und Politiker:innen haben noch gar nicht verstanden, was die überhaupt so machen. Aber für die Werbeindustrie sind sie eine ganz heiße Sache: Influencer:innen. Junge sympathische Personen, die in den sozialen Netzwerken ihr Leben als eine Art virtuelles Tagebuch zur Schau stellen. Sie teilen ihre Sorgen und Nöte und geben so Gelegenheit, sich mit ihnen zu identifizieren. Nebenbei geben sie Schminktipps oder präsentieren die neuesten Einkäufe und bekommen dafür Geld von den beworbenen Unternehmen – im besten Falle jedenfalls. Gute Laune ist für Influencer:innen Pflicht, auch ständige Dankbarkeit und eine positive Lebenseinstellung. Mit zahlreichen Filtern und Weichzeichnern werden Selfies aufgehübscht. Fast schon perfekt wirkt so das Leben der Werbeträger:innen. Manchmal nutzen Influencer:innen ihren Einfluss aber auch, um sich politisch zu äußern. Follower:innen werden aufgerufen, sich umweltbewusster zu verhalten oder sich vegan zu ernähren. Das Video des bekannten YouTubers Rezo, mit dem er zur „Zerstörung der CDU“ aufrief, wurde mehr als 12 Millionen mal geklickt. Dieses Video war noch verhältnismäßig gut recherchiert. Doch unter den Influencer:innen gibt es wahre Dampfplauderer, die zu allen Themen etwas beizutragen haben. Ohne jede Hemmung geben sie Einschätzungen zur Tagespolitik, Weltwirtschaft oder

Zur Uraufführung von Mythomania Gesundheit ab. Ein Ehren-Kodex, der sie zu einem Mindestmaß an Wahrhaftigkeit verpflichten würde, wie er etwa für den Journalismus gilt, gibt es für sie nicht. Publizistisch sind ihnen keine Grenzen gesetzt. Und so betreiben manche Influencer:innen fröhlich Anti-Impf-Propaganda, verkaufen Pillen gegen Cellulite und bejubeln die heilende Kraft von Kristallen. Mit einem Wort: Sie verbreiten „Bullshit“.

Unter den Influencer:innen gibt es wahre Dampfplauderer In den meisten Fällen ist solche Quatsch-Plauderei harmlos, verbreitet von Menschen, die einfach ein bisschen klüger erscheinen wollen, als sie sind. Doch Achtung: Bullshit ist ansteckend. Darauf hat schon der amerikanische Philosoph Harry G. Frankfurt in seinem Buch „On Bullshit“ verwiesen. Menschen, die Bullshit verbreiten, produzieren Fälschungen — das, was wir heute „Fake“ nennen. Sie bewegen sich in einem diffusen Raum zwischen Lüge und Wahrheit. Nach dem Motto „Wer spinnt, gewinnt“ wählen sie Fakten einfach so aus oder legen sie so zurecht, dass sie eine bestimmte Wirkung erzielen. In den sozialen Medien grassieren immer mehr Diskurse, die weitgehend ohne Argumente auskommen. Der Übergang vom bloßen Geschwafel zum politisch manipulativen

Bullshit ist dabei fließend. Ein versierter Schwafler lässt die Frage nach der Wahrheit gar nicht erst aufkommen. Natürlich denkt man spontan an Donald Trump. Die Reaktionen auf seine häufig frei improvisierten Statements lösten gleichzeitig Begeisterung, Erstaunen oder Entsetzen aus. Nicht abzusprechen war ihnen ein hoher Unterhaltungswert. In gewisser Weise könnte man sogar sagen: Bullshitter wie Donald Trump sind Künstler (man darf sie nur nicht in wichtige Ämter wählen!). Durch ihr Geschwafel lassen sie die Realität anders erscheinen: bunter, aufregender, harmloser … Alles ist möglich, wenn die Wahrheit als Korrektiv ausfällt. Drei solcher Bullshit-Künstler:innen stehen im Zentrum des neuen Stückes von Marc Becker. Luna, Jan und Schorsch schmieden die Ideen für eine Media-Agentur, die mit übertriebenen Geschichten versucht, in die Realität einzudringen. Ihr Problem: Seit über einem Jahr konnten sie keine Story mehr im Netz platzieren. Der Druck steigt, es droht die Pleite. Bis Mitternacht muss eine Geschichte her, die so durchstartet, so bekannt und berühmt wird wie Harry Potter, Biene Maja, Pipi Langstrumpf, Haus des Geldes, Baywatch zusammen. Spannend soll sie darüber hinaus sein, magisch, mit schönen Menschen, Märchenelementen und sprechenden Tieren. Sie soll Liebe, Zuversicht und Hoffnung verbreiten und, ja warum auch nicht, am besten alle süchtig machen. Kurzer-

„Instagramable Posing“

hand erfinden die drei Pia. Eine Protagonistin, mit der sich jeder identifizieren kann. Eine junge unscheinbare Frau, die sich oft einsam fühlt und sich nach höheren Aufgaben sehnt. Eines Tages steht eine sprechende Katze vor Pias Tür und gibt ihrem Leben eine entscheidende Wendung. Denn es stellt sich heraus, dass die Mietze die Wiedergeburt einer griechischen Philosophin ist. Fortan verbreitet Pia auf ihrem YouTube-Kanal Weisheiten aus ihrem täglichen Leben. Nebenbei entwirft sie antike Kleider und produziert Musik-Hits. Durch ihre unverstellte Authentizität

wird sie zur Inspiration für eine stetig wachsende Fangemeinde. Doch damit stehen Luna, Schorsch und Jan vor neuen Herausforderungen: Wie lässt sich der plötzliche Erfolg kommerziell ausschlachten? Ist es etwa falsch, mit Pia Geld zu verdienen? Könnte sie eine neue Heilige sein, die die Menschheit vor dem Untergang retten kann? ‚Mythomania‘ ist der Titel des urkomischen Stückes, mit dem uns Marc Becker in die schillernde Scheinwelt der Influencer:innen entführt. MG

Diskursgewitter

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em Theater immanent ist die Sehnsucht, mit den Augen der Kunst die Welt, in der wir leben, neu zu sehen und anders zu begreifen. Aber wie schaut eigentlich die Wissenschaft, wie schauen Expert:innen anderer Gesellschaftsbereiche auf Themen und Fragestellungen, die wir auf der Bühne verhandeln? Welche Erkenntnisse und Antworten formulieren diese auf drängende Fragen und Herausforderungen der Zeit? Die Erforschung der Wirklichkeit – mit jeweils anderen Mitteln – ist beiden Disziplinen gemeinsam. Höchste Zeit, sie in einen gemeinsamen Diskurs zu überführen! Im theatralen Raum finden tiefer greifende Debatten zu den Stückthemen meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. In Vorbereitung diskutieren wir, stellen Textmappen mit wissenschaftlichem Begleitmaterial zusammen, besuchen Expert:innen und Gedenkstätten oder suchen das Gespräch mit Vereinen, Verbänden oder Betroffenen. All das bietet eine zumeist gut fundierte Basis für Schauspiele, Opern oder Performances, gibt aber Zuschauer:innen keine Möglichkeit, teilzuhaben oder korrektiv einzugreifen. Das wollten wir durch die Entstehung dieser Veranstaltungsreihe

Im Dialog mit Wissenschaft, Kunst und Philosophie und die Kooperation mit verschiedenen Expert:innen, Institutionen und Gruppen ändern. Welche Funktion die Kunst für einen philosophischen oder wissenschaftlichen Diskurs haben kann, was sie darf und sein muss, wie wir für die Freiheiten unserer Gesellschaft einstehen können und wo es weiter gilt, für Freiheiten zu kämpfen – mit der Evangelischen Akademie Oldenburg haben wir einen Kooperationspartner gefunden, der diese und ähnliche Fragen ebenfalls stellt. Diese Kooperation wird nun schon in einer dritten Spielzeit fortgesetzt. Die Akademien, gegründet nach dem zweiten Weltkrieg, waren eine kirchlich „autonome“ Antwort auf das Versagen kirchlicher Institutionen gegenüber dem Nationalsozialismus. Sie verstehen sich bis heute nicht als Forschungs- oder Ausbildungsstätte, sondern als Stätten des Diskurses, Austausches, der Debatte und des kultivierten Gesprächs. Mit den aktuell geplanten „Diskursgewitter“-Veranstaltungen knüpfen wir auch an die Reihe „Vom Versuch nicht weiß zu denken“ an, die im vergangenen Jahr überwiegend online stattfand.

Slamprogramm von Kevin Groen

Kevin Groen startet die Spielzeit 21/22 mit seinem Slamprogramm. Den Niederländer begleitet seine südkoreanische Identität zeitlebens. Als Enthusiast von Verhaltensänderungen findet er eine Sprache, sich mit Rassismen, Vorurteilen und vereinseitigendem Denken auseinander zu setzten. So legt der ‚spoken word artist’ den Finger in die Wunden und entlarvt eigenes Dominanzverhalten. Kern seines Abendprogramms in Oldenburg ist die Frage nach den Zusammenhängen von toxischer Männlichkeit und Rassismus. Diskussion mit Hartmut Rosa und Elisabeth von Thadden

Am zweiten Abend freuen wir uns sehr auf Hartmut Rosa und Elisabeth von Thadden. Sie erörtern das moderne Versprechen der Unversehrtheit und die Frage, was uns heute wirklich noch berührt. Die Journalistin und Autorin Elisabeth von Thadden hat mit ihrem Buch „Berührungslose Gesellschaft“ schon weit vor der Pandemie erfragt, ob uns eine emotionslose Gesellschaft droht. Der Soziologe und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa reflektiert, wie soziale Ressourcen durch ih-

ren Gebrauch wachsen. Das verordnete Aussetzen dieser lässt uns eine Rast- und Ratlosigkeit spüren, die nicht nur von außen provoziert, sondern auch in unserem Inneren manifestiert ist. Diese Beobachtung lässt sich fortführen mit der Frage nach dem Zustand der Demokratie – ob sie noch Resonanzraum ist, in dem Menschen einander zuhören und sich berühren lassen.

„Mutig denken“

Im Dezember freuen wir uns auf die Debatte „Mutig denken“ der Philosophin Marie Luisa Frick mit dem Islamwissenschaftler Thomas Bauer. Was kann "aufklärerische" Impulse zum Selbstdenken/-lernen/-wachsen liefern, um konfliktfähig zu bleiben, Widersprüche auszuhalten und einer „Vereindeutigung der Welt“ nicht nachzugeben?

Solidaritäterätätä

In der Veranstaltung „Solidaritäterätä“ werden der Bildungswissenschaftler Prof. Dr. Paul Mecheril und die Soziologin Prof. Dr. Gesa Lindemann die „Halbwertzeit“ europäischer Aufklärungswerte in „postkolonialen“ Zeiten mit uns diskutieren: Ist der Solidaritätsbegriff durch seine inflationäre Verwendung in mäßig passenden Kontexten wohlmöglich überreizt? Und wie ist sein Kern zu retten? Dies betrifft auch Theater- bzw. Kulturschaffende. Auf der Bühne und im Zuschauerraum bleiben wir nicht unberührt vom Mangel an körperlichem Miteinander und dem unverzichtbar verdichteten Sozialgefüge als Quelle für Überraschendes, (Un)Erfreuliches und Irritationen.

Im Januar widmen wir uns unter anderem mit der Philosophin Susan Neiman und Prof. Dr. Gesa Lindemann dem Entwurf „einer universalistischen Linken“ als konstruktive Kritik an den tragenden Säulen gegenwärtiger Dominanzkultur: Neoliberalismus, Postmoderne Theorie und Evolutionspsychologie. Wir laden herzlich ein zum DISKURSGEWITTER. Sprechen wir über Philosophie, Demokratie, Kunst und deren Freiheit – und unseren Umgang damit! GG Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Evangelischen Akademie


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Spielzeitung SEPTEMBER 2021

Verleihung der ersten Förderpreise der BallettCompagnie Oldenburg Teele Ude und Herick Moreira sind die ersten Preisträger

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ie Überraschung war groß, als Ballettdirektor und Chefchoreograf Antoine Jully nach der ausverkauften Vorstellung von ‚Alice im Wunderland‘ am 2. Juli 2021 auf die Bühne trat. Zunächst dankte er dem Freundeskreis des Oldenburgischen Staatstheaters e.V. für die Unterstützung von Bühnenbild und Kostümen. Als er anschließend ankündigte, dass gleich der erste Förderpreis der BallettCompagnie Oldenburg verliehen würde, war das Erstaunen und die freudige Erwartung auf den Gesichtern des Ballettensembles deutlich zu sehen. Antoine Jully erklärte: „Die Preisverleihung ist möglich durch die großzügige Unterstützung und Spende von zwei Förderern, die sich wünschen, anonym zu bleiben. Ich bin sehr dankbar und froh, dass sie Verständnis dafür hatten, dass ich eine demokratische Direktion der BallettCompagnie Oldenburg anstrebe und es mir deshalb nicht möglich ist, nur eine Künstlerin oder einen Künstler mit diesem Preis auszuzeichnen. So können wir heute einer Tänzerin und einem Tänzer den Förder-

preis verleihen!“ Wer würde es nur sein? Die Antwort ließ nicht auf sich warten: „Ich musste nicht lange überlegen, wer die ersten Preisträger:innen sein sollen. Es sind zwei Künstler:innen, die maßgeblich die Arbeit des Ballettensembles prägen“ und Antoine Jully bat Teele Ude und Herick Moreira vorzutreten. Hocherfreut und sichtlich gerührt, hörten beide die Laudationes und nahmen die Förderpreise in Höhe von 1.500,- € sowie ein graviertes gläsernes Standbild, eine Urkunde und einen Restaurantgutschein entgegen. In der Laudatio für Teele Ude heißt es: „Als sie vor gut drei Jahren in unsere Compagnie kam, fiel Teele Ude sofort durch ihre Art zu arbeiten auf. Sie ist eine sehr ernsthafte Künstlerin, wenngleich auch sehr humorvolle Person, die immer, Tag für Tag auf demselben hohen Niveau ihr Training absolviert und für die Proben bereit ist. […] Durch diese kontinuierliche und unermüdliche Arbeit und Hingabe gelingt es ihr, sich immer weiter zu entwickeln und künstlerisch hochgesteckte Ziele zu erreichen. […] Als Tänzerin verfügt sie über

eine große Bandbreite: sie hat eine makellose klassische Balletttechnik, ebenso liegt ihr ein vielfältiges modernes Bewegungsrepertoire und sie ist immer zum Experimentieren bereit. […] Ihre stetige und hochprofessionelle künstlerische Arbeit, die auf der Bühne so mühelos erscheint, dass es einfach eine Freude ist, sie tanzen zu sehen, machen sie zur verdienten ersten Preisträgerin des Förderpreises der BallettCompagnie Oldenburg.“

Preisträger:innen sind zwei Künstler:innen, die maßgeblich die Arbeit des Ballettensembles prägen. Aus der Laudatio für Herick Moreira: „Er ist seit der Gründung der BallettCompagnie Oldenburg im Jahr 2014 Ensemblemitglied. Als Tänzer und Künstler hat Herick Moreira in diesen sieben Jahren eine große Entwicklung zurückgelegt. […] Besonders hervorzuheben ist sein professionelles und

einfühlsames Partnern in Pas de deux. Er unterstützt die Tanzpartnerin oder den Tanzpartner auf die bestdenkbare Weise. Unterstützung erfahren die Kolleg:innen von Herick Moreira aber nicht nur beim gemeinsamen Tanzen, er ist auch ein aufmerksamer und strenger Coach. Wenn man in Probenpausen den Ballettsaal betritt, wird dort häufig an klassischen Variationen unter seiner Anleitung gefeilt. […] Herick Moreira erhält einen der ersten Förderpreise der BallettCompagnie Oldenburg für seine kontinuierliche, hochprofessionelle künstlerische Arbeit.“ Wir freuen uns sehr, dass es nun neben dem ‚Erna-Schlüter-Preis‘ der Erna-Schlüter-OpernGesellschaft und dem ‚Don QuichottePreis‘ der Oldenburger Volksbühne auch eine Auszeichnung für Balletttänzer:innen gibt. Für die kommenden beiden Jahre ist die Förderpreisvergabe der BallettCompagnie Oldenburg bereits zugesagt! Es bleibt spannend, welche Künstler:innen dann gebeten werden vorzutreten. THH

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Wer versucht die Zeit zurückzudrehen? Folgen Sie den Spuren einer Figur, die im September auf der Bühne steht

Am Ende einer Liebe steht die schmerzvolle Trennung. Zwei Liebende entwickeln sich mehr und mehr auseinander und gehen schlussendlich ihre Wege allein weiter. Was aber, wenn die gesuchte Figur die Geschichte ihrer Beziehung rückwärts aufrollt? Wenn sie ihre Betrachtungen aus einer rückwärtsgewandten Perspektive erzählt und sich schrittweise bis zum Moment des ersten Dates zurückbegibt? Kann sie den Lauf der Zeit aufhalten und die große Liebe retten? Die gesuchte Figur steht vor einem emotionalen Scherbenhaufen. Und ihre Karriere im Showbusiness, die alles andere als rosig verläuft, kann darüber gewiss nicht hinwegtrösten. Besonders deshalb nicht, weil der geliebte Mensch, nach dem sie sich sehnt, von einem Höhenflug zum nächsten schwebt und sich dabei immer weiter von ihr entfernt. Dieser badet in öffentlichem Erfolg und medialer Anerkennung. Seine Eigenliebe wird auf den Schwingen des Ruhms befördert und lässt die schwindende Liebe leichter vergessen. Doch auch auf dieser Seite der Medaille ist nicht alles Gold, was glänzt. Eine unerfüllte Sehnsucht bleibt. Der schriftstellerische Erfolg kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Zuhause bei einem geliebten Menschen fehlt. Im Laufe dieses facettenreichen musikalischen Abends mit jazzigem Broadwaysound, Klezmer- und Latin- sowie Folk-Musik erinnern sich beide Liebenden an die schönen Momente, an den Zauber ihrer Verliebtheit, an die gemeinsamen Wünsche und Pläne. Schließlich können sie einander sogar verzeihen und sich die Hand reichen. Eine Rose wandert von Herz zu Herz. DH

„Alice“ erlebt eine wunderbare Überraschung

ME M I ST DER S AU A DT ST

Thorsten Lange schreibt für das Kulturbüro der Stadt Oldenburg. Als Gastautor wirft er an dieser Stelle regelmäßig einen Blick auf Ereignisse und Entwicklungen in der Szene.

Die Nachspielzeit des Sommers Drinnen geht‘s wieder los, aber draußen geht‘s noch weiter Ich erinnere mich noch gut. Als ich klein war, hatte ich immer das Gefühl, der September würde den Herbst einläuten. Die kurze Formel: Schluss mit lustig. Und heute? Geht’s mir ganz anders. Der September ist längst zur Nachspielzeit des Sommers geworden; und manchmal gibt es auch dann – wenn die Sonne schon tiefer steht – ganz besondere Momente. Das gilt auch für die Kultur. Einerseits beginnen nach den Sommerferien die neuen Spielzeiten und Programme mit ihren vielen Höhepunkten. Darauf haben wir lange gewartet! Andererseits hat sich in den letzten Jahren auch die „Draußen-Kultur“ ständig weiterentwickelt. Man kann beinahe von einem Mentalitätswechsel sprechen, so sehr verlagert sich das sommerliche Leben inzwischen ins Tageslicht. Entsprechend viele Open Air Events gab es in diesem Jahr zu erleben. Entsprechend viele werden es auch

im September sein. Auch das ist eine Fortsetzung des Sommers: Schwierig war es nicht etwa, die Kulturangebote zu entdecken – schwierig war es vielmehr, sich in der Menge der Möglichkeiten zurechtzufinden. Ein echtes Luxusproblem. Und das begegnet uns nun wieder: Obwohl der Sommer unzählige Veranstaltungen geboten hat, werden jetzt nicht etwa die kulturellen Bürgersteige hochgeklappt. Ganz im Gegenteil: Die Stadt wird weiterhin in hoher Frequenz und Qualität bespielt. Beispiele? Aber gerne: Gerade gestartet ist „reframed“, eine OpenAir-Fotoausstellung an der Hafenpromenade zum Thema Rituale. Nahtlos weiter gehen die „Klappstuhltage“, die es in den kommenden Wochen u.a. mit dem „Außergewöhnlichen Ereignis“ und dem Abschlussfest „Klapp a la Papp“ am Bäkeplacken nochmal richtig krachen lassen.

Nicht verpassen darf man auch die Ausstellung „Künstler von hier“, die unsere regionale Szene in der Halle am Pferdemarkt zeigt. Mitte des Monats folgt das 28. Internationale Filmfest, nach dem Hybridfestival im letzten Jahr endlich wieder in gewohnter Manier mit roten Teppichen und Blitzlichtgewitter. Direkt danach treffen wir einen weiteren Bekannten: spontanOL, das Improtheaterfestival mit der Oldenburger Impro-Meisterschaft. Und auch die ältere Generation kommt nicht zu kurz: Ende des Monats findet zum zweiten Mal „blueOL“ statt, das Kulturfestival für Menschen über 55 Jahre. Und als wäre das alles nicht genug, bietet der Veranstaltungskalender 2021 einen zusätzlichen Bonus. Beziehungsweise: sogar zwei. Am 12. und 26. September finden die Kommunal- bzw. Bundestagswahlen statt. Die Kreuzchen haben zwar keinen künstle-

rischen Wert an sich, und falls doch, droht die Stimme ungültig zu werden. Aber letztlich haben die Wahlen natürlich auch Auswirkungen auf das, was in Zukunft kulturell möglich sein wird. Wir dürfen gespannt darauf sein, ganz egal wie es ausgeht. An etwas anderes erinnere ich mich ebenfalls noch genau: Als ich klein war, saß ich nach den großen Ferien noch tagelang verträumt in der Schule, weil ich randvoll war mit den Erlebnissen des Sommers. Irgendwas sagt mir, dass es uns dieses Jahr ähnlich gehen könnte, ganz unabhängig davon, wie jung oder alt wir sind. Die Oldenburger Kultur hat gezeigt, dass sie einzigartige Erlebnisse und Erinnerungen kreieren kann, die noch lange in uns nachhallen. Genau das wird sie auch im September tun, der Nachspielzeit des Sommers. Und dafür sage ich: Danke!


Spielzeitung SEPTEMBER 2021

GROSSES HAUS

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— SA

19.30 UHR FÜR ERSTWÄHLER:INNEN KOSTENLOS

DEMOKRATISCHE SINFONIE

Schauspiel- und Musiktheaterabend von Paul Brody — Urauff ührung

KLEINES HAUS 20 — 21.30 UHR — Geschlossene Veranstaltung —

EXKLUSIVE DANKESVERANSTALTUNG STUHLPATENSCHAFTEN

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WEITERE SPIELORTE 15 — 18 UHR | Probenzentrum

AUFTAKTWORKSHOPS

Kinderclub Anmeldung und Informationen: mitmachen@staatstheater.de 15 UHR | Exerzierhalle | Eintritt 5 EUR* Theaterbegegnung zu ‚Demokratische Sinfonie‘ Anna Langenbruch im Gespräch mit dem Regisseur Kevin Barz und der Dramaturgin Anna-Teresa Schmidt. *für Mitglieder des Freundeskreises frei

19.30 UHR FÜR ERSTWÄHLER:INNEN KOSTENLOS

15 — 16.30 UHR — Geschlossene Veranstaltung —

11 — 15 UHR | Probenzentrum

9 0 12

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DEMOKRATISCHE SINFONIE

Schauspiel- und Musiktheaterabend von Paul Brody — Urauff ührung

Jugendclub Anmeldung und Informationen: mitmachen@staatstheater.de

DRAUSSEN VOR DER TÜR

THEATER INSEL

Ab September ist die Theaterinsel weiterhin mit ihrem gastronomischen Angebot für Sie da und lädt zum Verweilen ein.

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— DO

AUFTAKTWORKSHOPS

20 — 21.45 UHR

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— MI

EXKLUSIVE DANKESVERANSTALTUNG STUHLPATENSCHAFTEN

Schauspiel von Wolfgang Borchert

20 — 21.45 UHR

DRAUSSEN VOR DER TÜR

Schauspiel von Wolfgang Borchert

18 UHR | Treff punkt Theatercafé

SPIELPLANVORSTELLUNG

im Theater-Starter- und Enter-Programm Eintritt frei

20 UHR

FOXFINDER

Schauspiel von Dawn King 20 UHR

FOXFINDER

Schauspiel von Dawn King

20.30 Uhr

ÜNNER DEN MELKWOLD / UNTER DEM MILCHWALD

September

von Dylan Thomas Innenhof Rathaus am Stadtpark Friesoythe Karten beim Veranstalter: Stadt Friesoythe 04491.9293 -218 und bei der Buchhandlung Schepers

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19.30 UHR

20 — 21.30 UHR

18 UHR | Treff punkt Theatercafé

BAROCKKONZERT À LA FRANÇAISE

DIE LABORANTIN

SPIELPLANVORSTELLUNG

19.30 UHR

20 — 21.30 UHR — Geschlossene Veranstaltung —

12 UHR | Oldenburger Innenstadt

Mit Wirbelwind und Trommelschlag

DEMOKRATISCHE SINFONIE

Schauspiel- und Musiktheaterabend von Paul Brody — Urauff ührung

28. INTERNATIONALES FILMFEST OLDENBURG

CLOSING NIGHT GALA

Karteninfos auf filmfest-oldenburg.de

Schauspiel von Ella Road

EXKLUSIVE DANKESVERANSTALTUNG STUHLPATENSCHAFTEN

im Theater-Starter- und Enter-Programm Eintritt frei

CSD NORDWEST 2021

Mit dem Staatstheater-Wagen setzen wir auch beim diesjährigen Christopher Street Day ein buntes Zeichen für gleichberechtigte und liberale Kultur und Vielfalt.

11.15 — 12.15 UHR

GROSSE PIANISTEN IM KLEINEN HAUS AMADEUS WIESENSEE Verein der Musikfreunde Oldenburg e.V. 13.15 — 14.15 UHR

GROSSE PIANISTEN IM KLEINEN HAUS AMADEUS WIESENSEE Verein der Musikfreunde Oldenburg e.V. 19 — 20.30 UHR — Geschlossene Veranstaltung —

EXKLUSIVE DANKESVERANSTALTUNG STUHLPATENSCHAFTEN

— MO

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20 — 21.30 UHR

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DIE LABORANTIN

Schauspiel von Ella Road 20 UHR

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FOXFINDER

Schauspiel von Dawn King

18 UHR | Theaterbar und Großes Haus

SOIRÉE: LES BORÉADES

zur Oper von Jean-Philippe Rameau Eintritt frei 18 — 22 UHR | Probenzentrum

AUFTAKTWORKSHOPS

Erwachsenenclub Anmeldung und Informationen: mitmachen@staatstheater.de

20 — 21.45 UHR

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— MI

Schauspiel von Wolfgang Borchert 20 — 21.30 UHR

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DRAUSSEN VOR DER TÜR

DIE LETZTEN FÜNF JAHRE Musical von Jason Robert Brown

19.30 — 21.45 UHR

DIE WIEDERVEREINIGUNG DER BEIDEN KOREAS

20 UHR | Exerzierhalle | Eintritt 5 EUR* Theaterbegegnung zu ‚Les Boréades‘ Jutta Moster-Hoos im Gespräch mit Musiktheaterdramaturgin Stephanie Twiehaus. *für Mitglieder des Freundeskreises frei

20 — 21.30 UHR

DIE LETZTEN FÜNF JAHRE Musical von Jason Robert Brown

Schauspiel von Joël Pommerat

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19.30 UHR

20 UHR

DEMOKRATISCHE SINFONIE

FOXFINDER

ZUR BUNDESTAGSWAHL 16.15 UHR

1. KAMMERKONZERT

Schauspiel- und Musiktheaterabend von Paul Brody — Urauff ührung

DEMOKRATISCHE SINFONIE

Schauspiel- und Musiktheaterabend von Paul Brody — Urauff ührung HOCHRECHNUNG DIREKT IM ANSCHLUSS LIVE VOR ORT

Schauspiel von Dawn King

16 UHR | PREMIERE | EXERZIERHALLE

MYTHOMANIA

Urauff ührung von Marc Becker ab 13 Jahren

11.15 UHR

OBOISSIMO 19 UHR

FOXFINDER

Schauspiel von Dawn King 20 — 21.45 UHR

DRAUSSEN VOR DER TÜR

Schauspiel von Wolfgang Borchert 20 — 21.45 UHR

DRAUSSEN VOR DER TÜR

Schauspiel von Wolfgang Borchert 20 — 21.30 UHR

DIE LABORANTIN

Schauspiel von Ella Road

10.30 UHR | EXERZIERHALLE

MYTHOMANIA

Urauff ührung von Marc Becker ab 13 Jahren 10.30 UHR | EXERZIERHALLE

MYTHOMANIA

Urauff ührung von Marc Becker ab 13 Jahren

FILMFEST 15. — 19.09.2021 —

28. InternationalesFilmfest Oldenburg Infos & Karten auf: www.filmfest-oldenburg.de


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Spielzeitung SEPTEMBER 2021

Catch me if you can Spielt mit – in einem der zahlreichen Theaterclubs oder Projekte des Oldenburgischen Staatstheaters – und lasst euch auf der Bühne erwischen!

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as gemeinsame Motto unserer Theaterclubs lautet: Catch me if you can! So heißt der berühmte Film, in dem Leonardo DiCaprio einen der erfolgreichsten Hochstapler der Geschichte spielt. Wir folgen ihm gebannt, wie er eine Urkunde nach der nächsten fälscht und in immer neue Rollen schlüpft. Pilot, Arzt, Rechtsanwalt. In Rollen schlüpfen kennen wir. Heimlich sind wir auf seiner Seite. In dieser Spielzeit lassen wir uns von großen und kleinen Hochstapler:innen, Lügenbaron:innen und Fallensteller:innen inspirieren und fragen uns: Was ist schon echt? Wer hat bitte schön noch nie gelogen? Täuschungsmanöver, Schwindel, Spiel, Nervenkitzel, Risiko, Leben halt…

Wir fangen an zu spielen, tun so als ob, stellen die Wirklichkeit in Frage und machen Theater. Die Theatervermittlung ermöglicht diese künstlerische Begegnung und schafft Räume des Ausprobierens in den vielfältigen, neuen Projekten, die zu Beginn der Saison 2021/2022 in den Auftaktworkshops vorgestellt werden. Wir bieten ein umfangreiches Clubprogramm: einmal wöchentlich wird 2 bis 3 Stunden auf der Probebühne des Staatstheaters geprobt, ihr lernt das Handwerk des Schauspiels, der Dramaturgie, der Regie kennen und entwickelt in einer Ko-Kreation mit den Theatermachenden eigene Theaterarbeiten, die am Ende des Probenprozesses in einer Auf-

führung münden. Ihr probt ganz professionell, bekommt einen Einblick in die Welt des Theaters. In dem einen oder anderen Projekt lernt ihr in der Arbeit sogar Schauspieler:innen des Hauses kennen… Das Staatstheater öffnet seine Bühnen für drei Kinderclubs, fünf Jugendclubs, drei Erwachsenenclubs und viele weitere Projekte mehr… bespielhaft werden hier zwei Projekte der nächsten Spielzeit vorgestellt, weitere Informationen zum Programm findet ihr unter www.staatstheater.de/programm/theaterclubs KINDERCLUB

ALLES GEWÜRFELT. Auf den Brettern der Welt versammeln sich ein paar merkwür-

dige Figuren. Alle wollen um jeden Preis gewinnen. Der überhebliche Würfel zeigt sechs Augen und das Gerangel geht los: Die Blauen haben schlechte Karten, die Leute mit den grünen Hüten versuchen ständig über die Ecken zu springen. Manche wollen alle Hotels auf einmal kaufen, andere bewegen sich im Schneckentempo und träumen davon, das Feld von hinten aufzuräumen. In einem Kreuzworträtselwettbewerb hat jemand den zweiten Platz belegt und das Ass meckert, weil es im Ärmel feststeckt. Alle spielen mit. Alle halten sich an die Regeln. Niemand schummelt. Moment mal. Niemand schummelt? Alle halten sich an die Regeln? Wetten…. nicht? montags, 15:30 bis 17:30 Uhr Leitung: Joost-Krüger, Seeberger ERWACHSENENCLUB

LEHRER:INNEN — Sie müssen alles richten (AT) Wir überlassen in der Spielzeit 2021/2022 die Bühne den Lehrerinnen und Lehrern, die nicht nur erst seit der Pandemie Unglaubliches leisten, und verschaffen ihnen im öffentlichen Raum Gehör. Keine Berufsgruppe wird so gebraucht und gleichzeitig so fertiggemacht. Immer müssen sie alles richten: unsere Lehrer:innen und Pädagog:innen. Sie sind es, denen wir unsere Kinder, unsere Zukunft anvertrauen. Sie sind es, von denen wir erwarten, dass die neue Generation so ausgebildet wird, dass wir als Gesellschaft zukunftsfähig bleiben und dass unseren Kindern alle Türen offenstehen und immer alles nur noch besser

Was ist schon echt?

wird. Sie sind es, die unsere Kinder begleiten und betreuen, damit wir Eltern und die Erwachsenen arbeiten können. Aber wer will eigentlich überhaupt noch Lehrer:in werden? Wer will so viel Verantwortung übernehmen, aber immer nur Kritik ernten? In zwei Projekten lädt der Erwachsenenclub in der Spielzeit 2021/2022 unter der Leitung von Nora Wieczorek, Peter Rech und Hanna Puka besonders Lehrer:innen ein zum Mitspielen und Mitmachen. Geprobt wird dienstags, 18.30 bis 21 Uhr (Projekt 1) und mittwochs, 19 bis 21.30 Uhr (Projekt 2)

Wenn du in dieser Saison auch auf die Bühne willst, melde dich für den Auftaktworkshop des Theaterclubs an: KINDERCLUB 11. September 2021, 15 bis 18 Uhr JUGENDCLUB 12. September 2021, 11 bis 15 Uhr NIEDERDEUTSCHER ERWACHSENENCLUB 20. September 2021, 18.30 bis 21 Uhr ERWACHSENENCLUB 21. September 2021, 18 bis 22 Uhr Anmeldung und Information mitmachen@staatstheater.de Der Teilnahmebeitrag besteht aus einem Mitgliedsbeitrag (Gutschein für Theaterkarten),einem Jugend-Wahlabonnement oder einem Wahlabonnement Schauspiel/ Musiktheater/Ballett

More than words Theatrale Solidarität und Auseinandersetzung mit Strukturen Die Regenbogenfahne war während des Pride Month omnipräsent. Auch wenn viele Bereiche des öffentlichen Lebens und des Sports noch homophob und transfeindlich sind, ist sie auch öffentlich wahrnehmbar zum Ausdruck des Wunsches auf Offenheit und Diversität geworden. Die Fahne, die der amerikanische Künstler Gilbert Baker für den Gay Freedom Day 1978 entwarf, gilt als Symbol für lesbischen und schwulen Stolz, für die Vielfalt der Lebensweise von Lesben und Schwulen und für den Kampf um

Flagge zeigen!

Anerkennung der Gleichberechtigung. Erweitert um einen Keil auf der linken Seite in Farben der Trans-Pride-Flagge von Monica Helms und den Farben braun und schwarz, steht die Fahne auch explizit für Trans-Rechte, für aufgrund von Hautfarbe und Rassismen marginalisierte Communities, People of Colour und, symbolisiert durch den schwarzen Streifen, für einen offenen nicht diskriminierenden Umgang mit HIV-Infizierten und an Aids Erkrankten. Auch das Oldenburgische Staats-

theater hat seit nun zwei Jahren Regenbogenfahnen vor seinem Haus hängen. Diese sollen einerseits eine offen sichtbare Solidaritätsbekundung sein, die das Theater für Besucher:innen als offenen, diskursiven und themensensiblem Raum erkennbar macht, andererseits auch darüber hinaus gehen. Die Fahnen sind für uns ein

Die Regenbogenfahne ist sichtbarer Ausdruck von Diversität. sichtbarer Ausdruck unserer Diversität vor, auf und hinter der Bühne, der Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen rund um einen offenen Arbeitsumgang, frei von Vorurteilen, Rassismen, Sexismus oder übergriffigem Verhalten, und eine Sichtbarwerdung eines Prozesses und stetem Wandel, in dem wir uns, ebenso wie die Gesellschaft, als Theater und als Kulturschaffende befinden. Die MeToo-Debatte in den USA war Anstoß, auch im deutschen Kunst- und Kulturbetrieb Arbeitsweisen, Hierarchien und Umgang

mit marginalisierten Menschen oder Gruppen zu hinterfragen und uns mit den eigenen Strukturen und den Umgang mit Körperlichkeit und Geschlechtlichkeit auseinanderzusetzten. Auch wenn das Oldenburgische Staatstheater ein Haus von großer Offenheit und Diversität ist, lohnte und lohnt sich ein Blick auf die eigenen Strukturen und darauf, Selbstverständlichkeiten und „Normalitäten“ zu hinterfragen. Wo müssen wir permeabler werden, um Themen nicht nur inhaltlich zu befürworten, sondern auch aktiv zu leben, abzubilden und progressiv mitzugestalten? Aus diesen Fragen entstehen Schritte, um sich mit diesen Themen weiter zu beschäftigen. Wir diskutieren, ob und wie Klassiker gespielt werden können, ohne Rollenklischees zu reproduzieren oder ausgeglichene Rede- und Geschlechtsverhältnisse auf der Bühne darstellen zu können. Und selbstverständlich begeben wir uns gemeinsam auf die Suche nach den neuen Klassikern, die heutige Gesellschaftsverhältnisse abbilden und diskutieren und das Potential haben,

einen Platz im Theaterkanon einzunehmen. Parallel haben wir für unsere Arbeit miteinander einen Verhaltenskodex formuliert, der jeglichen Formen der Diskriminierung, des Rassismus, des Sexismus oder des Machtmissbrauchs vorbeugen soll, Handlungsmaximen beinhaltet und die wertebasierten Wünsche an eine kreative, künstlerische, diskursive und diverse Arbeit miteinander am Oldenburgischen Staatstheater auch weiterhin ermöglichen soll. Damit all dies Wirken nach innen und außen auch aktiv sichtbar wird und einen Tag lang mit aller Lust und Freude ausgelebt werden kann, fährt das Oldenburgische Staatstheater selbstverständlich beim CSD am 18. September mit und wird, mit all jenen Kolleg:innen, die ihren Teil zu der glänzenden Demonstration beitragen möchten, bunt, laut und theatral sichtbar sein. Wir freuen uns, viele bekannte Gesichter aus Kolleg:innenkreis, Kunst, Kultur und aus dem Publikum wiederzusehen. GG


Neu im Ensemble ... mit Hang zu Abenteuer, Selbstversorgung und gutem Kaffee keit, alles Nötige selbst anzubauen. Am liebsten in einem wärmeren Land als Deutschland. Und falls das zu viel verlangt ist, liebes Leben, dann lass mich bitte wenigstens einmal Fallschirm fliegen.

OPER

Welches Rollenzitat auch für dich gelten? Name Philipp Alexander Mehr Alter 34 Jahre

könnte

„Endlich nahet sich die Stunde“ (Susanna, ‚Le Nozze di Figaro‘) Was ist deine Traumrolle?

Das ist leicht: Floria Tosca. Aber keinem verraten, sonst geht der Traum nicht in Erfüllung …

Deine letzte Station?

Passau Was sichert dir deine gute Laune?

Schwere Gewichte, mein Motorrad unter mir und ein guter Whiskey an einem langen Abend über Gott und die Welt.

Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?

Wenn ich pragmatisch wäre, würde ich Wasser, ein gutes Messer und etwas zum Feuermachen mitbringen … Aber das hieße, mich selbst schlecht zu kennen, also eher: Musik, Taucherbrille und einen Schokoladenkuchen !

Ich versuche, mein Leben jeden Tag neu zu träumen. Ich wünschte, ich könnte eines Tages die Chance haben, mit Walen zu schwimmen. Und wenn ich beim M i s s - U n i v e r s e -We t t b e w e r b wäre, würde ich sicherlich über den Weltfrieden sprechen… Aber ich habe meine Einladung noch nicht erhalten!

Name João Fernandes Alter 47 Jahre Deine letzte Station?

Welchen Lebenstraum möchtest du unbedingt verwirklichen?

Die Welt: Ich habe freiberuflich gearbeitet.

Einmal zu Fuß und mit dem Rad um die Welt und eine Reise zum Mond oder dem Mars.

Was sichert dir deine gute Laune?

Welches Rollenzitat auch für dich gelten?

Die Sonne, ein aufrichtiges Lächeln, das Zeugnis geschenkter Güte.

könnte

„Sie dürfen nicht alles glauben, was Sie denken.” (Heinz Ehrhardt)

Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?

Nudeln, Pesto, Tomaten. Was ist deine Traumrolle?

Filippo, also König Philipp aus Verdis ‚Don Carlos‘ – Was sonst? :-D

Welchen Lebenstraum möchtest du unbedingt verwirklichen?

Teleportation: Ich ärgere mich über die Zeit, die ich verbringe, um an Orte zu gelangen... Welches Rollenzitat auch für dich gelten?

könnte

„For ‘tis enough, whate’er you now decree, That you had once a thought of leaving me.“ (Nahum Tate, ‚Dido and Aeneas‘ von Henry Purcell)

Welches Rollenzitat auch für dich gelten?

könnte

Deine letzte Station?

„Wenn wir träumen, betreten wir eine Welt, die ganz und gar uns gehört.“ (Dumbledore). Welches Rollenzitat könnte auch für dich gelten?

„Ich habe ein anschmiegsames, rebellisches Wesen. Ich bin vielschichtig.“ (Jelinek, „Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaft“). Was ist deine Traumrolle?

Die, die mich packt, begleitet und klüger in die Wirklichkeit entlässt.

Name Thomas Kramer Alter 30 Jahre Beruf Schauspieler

Ein ironisch getrunkener Ouzo.

Deutsches Nationaltheater Weimar. Was sichert dir deine gute Laune?

Was sichert dir deine gute Laune?

Name Meret Engelhardt Alter 33 Jahre Beruf Schauspielerin

Dreierlei: Sonne, authentische Mitmenschen und freie Zungen.

Deine letzte Station?

Einen Feuerstein, meine Decke mit Armen und schätzungsweise eine Tonne guten Kaffee.

Was sichert dir deine gute Laune? Name Quentin Desgeorges Alter 29 Jahre

Eine gute Melange und meine Füße im Sand .

Ein Trip in die Arktis. Welches Rollenzitat auch für dich gelten?

könnte

„Was macht die Kunst? – Sie geht nach Brot.“.

Ich würde sehr gern ein paar Jahre in der Natur auf einem Hof leben, ganz ohne Internet und ohne laute Straßen. Dafür mit Tieren, Gleichgesinnten und der Fähig-

Deine letzte Station?

Ein wunderbarer Fernsehabend aus der Opéra Comique in Paris! Was sichert dir deine gute Laune?

Schwer zu wählen! Ein gutes Es-

Name Elizabeth Cohen Alter 32 Beruf Tänzerin

Was ist deine Traumrolle? Deine letzte Station? Freelance

Tänzerin und Choreografin in Barcelona Was sichert dir deine gute Laune?

Lernen, Lachen und Bewegung Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?

Ein Schweizer Taschenmesser, Wasser und Erdnussbutter. Welchen Traum möchtest du unbedingt verwirklichen? Name Garance Vignes Alter 23 Jahre alt Beruf Tänzerin Deine letzte Station?

Welchen Lebenstraum möchtest du unbedingt verwirklichen?

Meine Traumrolle ist Carmen von Roland Petit. Ich bewundere die Energie dieser starken Frau. Die Geschichte wurde vor fast zwei Jahrhunderten geschrieben und sie ist immer noch ein sehr großes Thema in unserer Gesellschaft.

Welchen Traum möchtest du unbedingt verwirklichen?

Staatstheater Kassel Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?

Mein größter Traum war lange Zeit, den Tanz zu meinem Hauptberuf zu machen und Teil einer professionellen Ballettcompagnie zu sein. Er ist vor ein paar Monaten wahr geworden, als ich zur BallettCompagnie Oldenburg kam. Jetzt muss ich mich also nur noch darum kümmern, meinen Traum zu genießen!

Spaten, Gemüsesamen und Gießkanne. Man weiß ja nie, wie anderswo das Essen ist.

BALLETT

Musikhochschule Hannover und ‚Carmen‘ mit der Jungen Oper Schloss Weikersheim.

Welchen Traum möchtest du unbedingt verwirklichen?

Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?

König Lear (hilft motivationstechnisch, beruflich bei der Stange zu bleiben).

Ich übe weiter und bin mit dem Ergebnis nie zufrieden; eine lebenslange Aufgabe, eine faszinierende Herausforderung.

Als erstes würde ich ein Bild von meiner Mutter mitnehmen, dann meine Malausrüstung und etwas zum Musikhören.

Was ist deine Traumrolle?

Was ist deine Traumrolle?

SCHAUSPIEL

Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?

Ich würde gern Gesellschaftstänze wie Tango, Rumba oder Paso Doble lernen. Alle diese Tänze inspirieren mich sehr, ich mag kraftvolle Tänze und all die Interpretationen, die dazugehören.

Deine letzte Station?

Meine Traumrolle ist jeden Tag eine andere! Heute würde ich sagen: Samson aus ‚Samson und Dalila‘ von Saint-Saëns, nur für das Vergnügen, einmal die letzten Sätze des Finales zu singen. (Er ruft nach himmlischer Hilfe, singt einen hohen Ton und ein ganzer Tempel zerfällt. Seit Jahrhunderten versuchen die Sopranist:innen, Kristall zu zerbrechen, Tenöre können Tempel erobern!) .

zen, da ich mir der großen Chance bewusst bin, davon leben zu können.

Welche Tanzsprache, welchen Stil möchtest Du gern noch lernen?

„Immer nur lächeln und immer vergnügt, Immer zufrieden, wie‘s immer sich fügt. Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen…“ (Léhar ‚Das Land des Lächelns‘).

Was ist dein Ziel? Name Bogna Agata Bernagiewicz Alter 25 Jahre

Welchen Traum möchtest du unbedingt verwirklichen?

Welchen Lebenstraum möchtest du unbedingt verwirklichen?

Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?

Meine Kaffeemaschine, den Schlüsselanhänger, den mir mein Vater geschenkt hat, und mein Massagegerät gegen Folgen von Nächten in der Hängematte oder mit einem Stein als Kopfkissen.

sen mit Freunden; ein Drink am Feuer oder am Strand; die Gesellschaft unserer tierischen Freunde; sich in der Natur verlieren; eine Bühne, ein Opernhaus zum ersten Mal entdecken; die Reaktionen des Publikums hören und spüren; die sanfte Brise eines Sommerabends …

Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel retten?

Den Haag/Niederlande bei der De Dutch Don’t Dance Division.

Meine Familie, ein solarbetriebenes Rettungsboot und einen Leatherman.

Was sichert dir deine gute Laune?

Was mich immer in gute Laune versetzt, ist die Freiheit zu tan-

Um die Welt zu reisen und dabei zu tanzen, kreieren und andere Kulturen zu erleben. Welche Tanzsprache, welchen Stil möchtest Du gern noch lernen?

Klassischen Indischen Tanz. Was ist deine Traumrolle?

Jede Rolle aus ‚In The Middle, Somewhat Elevated’ von William Forsythe.


Freie Theater BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE

KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG

16 Uhr | Uraufführung Mond – Eine Reise durch die Nacht Für alle ab 1 Jahr

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20 UHR | THEATER DES KAISERS NEUE KLEIDER

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16 Uhr Mond – Eine Reise durch die Nacht Für alle ab 1 Jahr

20 UHR | LESUNG EWALD ARENZ: DER GROSSE SOMMER

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KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE

20 UHR | THEATER DES KAISERS NEUE KLEIDER

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UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE

20 UHR | HALLE | KONZERT HERBERT PIXNER PROJEKT WURDE AUF DEN 18. SEPTEMBER 2022 VERSCHOBEN!

Land in Sicht Hafen der Ehe Zeit der Kannibalen Grimms Wörter Wahnsinn Alter Whisky, junge Liebe DreiMalLeben (Premiere) • Geschichten vom Sams (Premiere)

19:00 STEDINGSEHRE IN BOOKHOLZBERG THEATER VISIONEN FÜR EINEN UNORT

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19 UHR | STEDINGSEHRE IN BOOKHOLZBERG THEATER VISIONEN FÜR EINEN UNORT

20 UHR | THEATERLABORATORIUM „IMPROKONZERT“

19 UHR | STEDINGSEHRE IN BOOKHOLZBERG THEATER VISIONEN FÜR EINEN UNORT

20 UHR | KONZERT SPONTANOL PRESHOW: DAS IMPROKONZERT

20 UHR | THEATER MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN

20 UHR | HALLE | LEUNG UND MUSIK INGA RUMPF – ZEITREISE

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18 UHR | THEATER MONSIEUR IBRAHIM UND DIE BLUMEN DES KORAN

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20 UHR | LESUNG GABRIELE KRONE-SCHMALZ: EISZEIT

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20 UHR | LESUNG JAN PHILIPP SENDKER : DIE REBELLIN UND DER DIEB

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18 UHR | HALLE | KABARETT HORST EVERS 19 UHR | STEDINGSEHRE IN BOOKHOLZBERG THEATER VISIONEN FÜR EINEN UNORT 20.30 UHR | HALLE | KABARETT HORST EVERS

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19 UHR | STEDINGSEHRE IN BOOKHOLZBERG THEATER VISIONEN FÜR EINEN UNORT 20 UHR | HALLE | COMEDY BENJAMIN TOMKINS

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19 UHR | STEDINGSEHRE IN BOOKHOLZBERG THEATER VISIONEN FÜR EINEN UNORT

20 UHR | THEATER BEGEGNUNGEN AM ENDE DER WELT

19 UHR | STEDINGSEHRE IN BOOKHOLZBERG THEATER VISIONEN FÜR EINEN UNORT

20 UHR | THEATER BEGEGNUNGEN AM ENDE DER WELT

20 UHR | HALLE | COMEDY MARKUS BARTH

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18 UHR | THEATER BEGEGNUNGEN AM ENDE DER WELT

19 20 20 UHR | THEATERLABORATORIUM „SCHWESTERN DER NORDENS“

20 UHR | FORUM IGS FLÖTENTEICH „KINO, POPKORN, IMPROTICKET“

24 19 UHR | STUDIO | THEATER KASCHMIRGEFÜHL 20 UHR OLDENBURGER IMPROMEISTERSCHAFT 2021 IMPROTHEATER

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20 UHR | HALLE | COMEDY BERND STELTER

20 UHR | HALLE | KONZERT MAYBEBOP

19 UHR | STUDIO | THEATER KASCHMIRGEFÜHL 20 UHR | HALLE | KONZERT MAYBEBOP

20 UHR | PREMIERE DIE PRÄSIDENTINNEN VON WERNER SCHWAB 20 UHR DIE PRÄSIDENTINNEN VON WERNER SCHWAB

20 UHR | THEATER WER IST DIE SCHÖNSTE IM GANZEN LAND?

20 UHR | LESUNG KLAUS MODICK „FAHRTWIND“

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20 UHR | THEATER WER IST DIE SCHÖNSTE IM GANZEN LAND?

20 UHR | KULTURETAGE „OIM – OLDENBURGER IMPROMEISTERSCHAFT 2021“

16 UHR | FORUM IGS FLÖTENTEICH „HOUSTON WIR HABEN EIN GENRE! – WERKSCHAU“

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20 UHR | IMPROTHEATER SPONTANOL: SCHWESTERN DES NORDENS – STADTENTWICKLUNGSBATTLE

19.30 UHR | MÖBEL BUSS „KÜCHENHELDEN UND COUCHPOTATOES“

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16 UHR ENTLEIN GUT, ALLES GUT FÜR ALLE AB 2 JAHREN

20 UHR | LESUNG BETTINA TIETJEN „TIETJEN AUF TOUR. WARUM CAMPING MICH GLÜCKLICH MACHT“

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Die genauen Spieltermine stehen bei Redaktionsschluss dieser SPIELZEITUNG noch nicht fest, da Corona alle Terminkalender komplett durcheinandergewirbelt hat und wir viel zu planen haben. Aber fest steht, dass wir von September bis Dezember für Sie einen abwechslungsreichen und spannenden Spielplan auf die Beine stellen werden mit: • • • • • •

20 UHR | HALLE | LESUNG ULRICH WICKERT ‚WETTERGESCHICHTEN‘

20 UHR | HALLE | COMEDY LISA FELLER

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BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE

16 UHR ENTLEIN GUT, ALLES GUT FÜR ALLE AB 2 JAHREN


Freie Theater BAHNHOFSTR. 11 | 26122 OLDENBURG | T 0441.924 80–0 WWW.KULTURETAGE.DE

09., 10., 11.09., 15., 16., 17. & 18.09 jeweils um 19 Uhr auf dem Gelände der Stedingsehre in Bookholzberg

UNI-CAMPUS | 26129 OLDENBURG | T 0441.798-2658 WWW.THEATER-UNIKUM.DE

INFORMATIONEN ZUM SPONTANOL

VISIONEN FÜR EINEN UNORT Stedingsehre in Bookholzberg – eine Reise in die Albträume deutscher Leid(t)kultur © Franziska Schwade

Visionen – ja, die hatten sie damals 1934 – am besten gleich für 1000 Jahre. Der Carl und sein August. Der eine Ministerpräsident von Oldenburg, der andere ein beliebter Heimatdichter. Der Ort: Stedingsehre in Bookholzberg. „Ein Oberammergau des Nordens“, ein Wallfahrtsort für ganz Deutschland sollte es werden! Eine Freilichtbühne mit 10 000 Plätzen wurde gebaut. 300 Laienspieler plus echte Pferde plus neueste Technik begeisterten damals Jahr für Jahr die Besucher. „Stedingen leevt!“, so endete das dramatische Schauspiel. Dann war es aus und vorbei mit den Visionen. Deutschland lag in Schutt und Asche. Das war damals, vor langer, langer Zeit. Der „Wallfahrtsort“ verkümmerte, wurde ein ungeliebter Unort, versteckt hinter grünen Bäumen. Schafe und Ziegen ersetzen die Menschen auf den Tribünenanlagen. Ein Oberammergau im Dornröschenschlaf. Visionen braucht es, wenn Stedingsehre in Bookholzberg nun zu neuem Leben erweckt werden soll. Ein Kulissendorf soll vom Unort zum Ort, oder wie man heute vielleicht sagt, zur Location oder zum „Place to be“ werden. Aber wie soll das gehen? Was eignet sich hier besser als ein Wettbewerb? Wir laden Sie ein und lassen Sie teilhaben an alten wie neuen Visionen, an Größenwahnsinn und Rückbesinnung, an konkreter Auseinandersetzung und verrückten Ideen. Erleben Sie Dreharbeiten und Theaterproben live über die unsägliche Vergangenheit und einen aktuellen Wettbewerb um die besten Ideen für eine große Zukunft. Ein Ort tritt aus seinem Schatten. Wo ist der erlösende Prinz mit Visionen für diesen Unort? Und am Ende erwacht unser Dornröschen aus seinem Schlaf. Das wollen Sie doch sicher nicht verpassen, oder? Ein Theaterausflug nach Bookholzberg. Eine Reise in die Untiefen und Abgründe deutscher Lei(d)tkultur. In Szene gesetzt mit 15 Schauspieler*innen und Musiker*innen. Unter der Regie von Markus Weiß und Ulf Goerges Es spielen: Brit Bartuschka, Marina Ruhl, Ralf Selmer, Björn Kruse, Willi Markwart, Stefanie Wahlen, Annika Peters, Hans-Günter Wasner u.a.m. Bühne & Kostüme: Bernhard Weber-Meinardus und Regine Meinardus Film: Frank Bekuhrs, Produktionsleitung: Bettina Stiller, Assistenz: Malin Gloistein, Idee & Konzept: Bernt Wach. Eine Produktion des Theater k in Kooperation mit dem Informations- und Dokumentationszentrum Stedingsehre (IDZ) gefördert vom Land Niedersachsen, Stiftung Niedersachsen, Fonds Soziokultur, Stadt Oldenburg und der Soziokultur Niedersachsen. 25. & 30.09. | 01., 02., 07., 08. & 09.10. jeweils um 19 Uhr

KASCHMIRGEFÜHL, STUDIO, THEATER K

Nach dem Roman von Bernhard Aichner Bühnenfassung: Bernhard Aichner und Florian EislerFinstere Schatten im Lichte der Wissenschaft Gottliebs Tage sind nicht gerade von Leidenschaft erfüllt. Alltag im Hospiz. Romantik und Sex im Privatleben? Fehlanzeige. Zu lange ist er nun schon Single. Von Einsamkeit getrieben ruft er eines Abends bei einer Sexhotline an. Er hört zum ersten Mal Maries Stimme und mit einem Schlag verändert sich sein Leben. Etwas verbindet die Beiden von Anfang an: Ein intensives Gespräch mit großer Lust sich zu belügen. Sie erfinden in dieser Nacht eine Liebesgeschichte, die immer mehr zu ihrer eigenen wird… Telefonsex ist keine Folge der Corona-Pandemie, aber wie der digitale Kulturkonsum erhält sie eine Aufwertung, da das lebendige, analoge Leben fast zum Erliegen kommt. Kaschmirgefühl erzählt mit Witz und Spannung von der Sehnsucht zweier Menschen ein glückliches Leben zu führen. Die Sehnsucht nach einem Leben ohne ›social distancing‹ treibt Gottlieb und Marie in die offenen Arme des anderen. ›Aichners große Stärke ist der Sound mit dem er seine Geschichten erzählt‹ (Der Spiegel) Es spielen: Elske Beermann, Uwe Bergeest Regie: Ulf Goerges Kostüme: Regine Meinardus Bühne: Bernhard Weber-Meinardus Musik: Marina Ruhl Technik: Nils Meyer Aufführungsrechte: Thomas Sessler Verlag, Wien

Das spontanOL ist seit 2015 das Festival für improvisiertes Theater im Nordwesten. Shows und/oder Workshops bieten ein grandioses Spontanerlebnis in Oldenburg. Wir hoffen du als Publikum bist gut vorbereitet, denn wir Spieler:innen sind es nicht. Wir haben uns nicht überlegt, welche Geschichte wir dir erzählen wollen, haben keinen Text auswendig gelernt und uns kein Happy End ausgedacht. Wir wollen lieber mit dir zusammen Figuren und Handlungen erfinden, auf dem aufbauen, was dich bewegt: Du möchtest einen Superhelden? Bekommst du. Eine Frau, die ein ganzes Haus hoch heben kann, oder einen Mann, der gerne Bienen züchtet? Kein Problem! Schwestern, die ein Beerdigungsinstitut leiten oder Brüder, die zusammen in Urlaub fahren? Wir spielen, was du sehen möchtest. Im Improvisationstheater brauchen die Spieler:innen Inspiration aus dem Publikum. Nur gemeinsam wird es ein gelungener Abend. Nur gemeinsam... das gilt für uns auch abseits der Bühne. Mit dem Fliegende Funken Improfestival Bremen lassen wir dieses Jahr, unter dem Motto „Let your FESTIVALPartner SHINE“, für zwei Wochenenden und mehr den Norden im Improglanz erstrahlen. In der Mitte gibt es eine Show, gleichzeitig in beiden Städten, jede für sich und doch verbunden: Echte Schwestern des Nordens. Gemeinsam machen wir den Norden von Deutschland für zwei Wochenenden zum Epizentrum der Improszene. Alle Informationen auf www.spontanol.de Mi 22.09. | 20 Uhr 15€/12€ | Theaterlaboratorium Tickets unter www.theater-laboratorium.org

SCHWESTERN DES NORDENS Improvisierte Stadtentwicklungs-Show

Bremen und Oldenburg – zwei Schwestern die immer in Sichtweite leben und sich aus den Augenwinkeln beobachten. Jetzt kommen sie endlich zusammen und stellen die Fragen, die sie nie zu stellen wagten. Und als echte Schwestern geben sie sich gutgemeinte Ratschläge. Diese Doppel-Theater-Show findet gleichzeitig in Bremen und Oldenburg statt und jede Stadt entsendet ein Team von improvisierenden „Stadtentwickler*innen“, die der Schwesterstadt helfen sollen, noch schöner, cooler und großartiger zu werden. In mehreren Runden werden ihnen Themen der jeweiligen Stadt vorgespielt und sie müssen eine theatrale Antwort darauf finden: Improvisierte Szenen, Lieder und Geschichten zur Optimierung der jeweiligen Schwesterstadt. Da werden mal Fotos und Videos gezeigt, die nicht so gerne gezeigt werden. Da wird auch unter die Zierleisten geschaut. Es geschieht, was niemals passieren darf: Bremer*innen sagen Oldenburger*innen, wie sie ihre Stadt entwickeln sollen – und andersherum. Unter Schwestern sollte das möglich sein. Punkte bekommen die Teams aber nur dann, wenn ihre Vorschläge in der Gastgeberstadt angenommen werden. In einer Live-Schalte wird der jeweilige Punktestand durchgegeben und wenn die Kooperation gelingt, bekommen beide am Ende den Titel «Beste Schwestern» in einer feierlichen Zeremonie. Stadtentwicklung light, unterhaltsam mit einer Prise Wahrheit 25.09. | 20 Uhr | 15€ / 12€ | Kulturetage Tickets unter www.kulturetage.de

OIM – OLDENBURGER IMPROMEISTERSCHAFT 2021

Wer gewinnt die 12. Oldenburger Impromeisterschaft? Oldenburg sucht den/die Super-Impro-Spieler:in des Jahres. Auf der Bühne zeigen sie ihr Können, die zehn Spieler und Spielerinnen aus ganz Deutschland, die um den Sieg kämpfen. Zu gewinnen gibt es Ruhm, Ehre und Die Tasse. Der Einsatz sind Technik, Gefühl, Gesang und natürlich Spontanität. Alle buhlt um die Gunst des Publikums. Sie stehen gemeinsam auf der Bühne und doch kann es nur eine:n geben. Die Zuschauer:innen bewerten, vergeben Punkt und küren am Ende den oder die OIM 2021. Sei dabei!

KLEINE STRASSE 8 | 26122 OLDENBURG | T 0441.164 64 WWW.THEATER-LABORATORIUM.ORG

Liebes Publikum, eine neue Spielzeit beginnt und wir hoffen, dass wir sie endlich wieder mit Ihnen gemeinsam genießen dürfen! Wir werden im September unser neues Abendstück ‚Das Feld‘, nach dem gleichnamigen Roman von Robert Seethaler, fertigstellen, um dann im Oktober mit Ihnen hoffentlich eine Premiere feiern zu dürfen. Um die Zeit bis dahin etwas zu verkürzen, bieten wir Ihnen eine kleine Auswahl an Vorstellungen an. Wir möchten Sie bitten, gelegentlich einen Blick auf unsere Homepage zu wagen. Je nach Lage und Entwicklung des Infektionsgeschehens kann es sein, dass wir kurzfristig weitere Vorstellungen oder weitere Kartenkontingente freigeben können. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Team vom Theater Laboratorium

KLÄVEMANNSTR. 16 | 26122 OLDENBURG | T 0441.957 20 22 WWW.THEATERWREDE.DE

BAHNHOFSTR. 19 | 26122 OLDENBURG | T 0441. 955 56 01 WWW.THEATERHOF19.DE

+ Liebes Publikum, nach so einer langen Zeit des Stillstands sind wir endlich in unsere neue Spielzeit mit der Uraufführung von „Mond – Eine Reise durch die Nacht“ gestartet. Mit großflächigen Animationen an unseren Theaterleinwänden, aufwendig komponierter Musik und einer Erzählstimme haben wir allen ab 1+ gezeigt, was nachts in der Welt der Tiere geschieht. Unsere nächste Premiere im Abendprogramm feiern wir am 24.09. mit unserer neuen Produktion „Die Präsidentinnen“ von dem bekannten Star-Dramatiker Werner Schwab. Das Stück über die drei Freundinnen, die von einer besseren Zukunft träumen und sich dabei gegenseitig ausstechen, gehört zu den skurillsten und witzigbösen Theaterstücken der Gegenwart. Alle weiteren Termine und Stücke findet ihr unter www.theaterwrede. de. Wir freuen uns auf euch! Euer Team vom theater wrede +

Liebes Publikum, wir sind voller Hoffnung, dass wir im Herbst unser Theater öffnen können.(Spielplan wird im August veröffentlicht). Genaue Termine stehen bei Redaktionsschluss der SPIELZEITUNG noch nicht fest, da Corona alle Terminkalender komplett durcheinandergewirbelt hat und viel zu planen ist. Aber fest steht, dass wir von September bis Dezember diese Stücke aus dem Repertoire und Premieren zeigen werden:

LAND IN SICHT

19.09. | 16 Uhr – live im theater wrede + 26.09. | 16 Uhr – live im theater wrede + | Weitere Termine und Tickets unter www.theaterwrede.de

ENTLEIN GUT, ALLES GUT Für alle ab 2 Jahren

Badezeit! Was für eine schöne Zeit. Doch was ist eine Badewanne ohne ein Entlein? Flugs entsteht aus einem Handtuch ein Entlein und das gemeinsame Vergnügen mit Puppenspielerin Kristina Feix kann beginnen. In einer liebevollen Verknüpfung aus Figurenspiel, Performance und Live-Musik wird Kindern ab 2 Jahren gezeigt, wie wertvoll unterschiedliche Ansichten sind. Regie: Winfried Wrede // Idee/Konzept/Dramaturgie: Marga Koop // Musik: David Gutfleisch // Bühne: Bernhard Weber-Meinardus // Figuren: Kristina Feix // Kostüme: Albena Kaptebileva, Björn Hotes // Mit: Kristina Feix und David Gutfleisch Gefördert von: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Niedersachsen, Stadt Oldenburg, Kulturstiftung der Öffentlichen Oldenburg, LzO Stiftung Oldenburg 24.09. | 20 Uhr | Premiere – live im theater wrede + 25.09. | 20 Uhr – live im theater wrede + | Weitere Termine und Tickets unter www.theaterwrede.de

Auf einer musikalisch-erzählerischen Schiffsreise werden Stationen wie „Ebbe & Flut”, „Klabautermann”, „Meuterei” oder „Leuchtfeuer” angesteuert. An jedem Abend ist auch ein Talkgast (für ca. 15 Minuten) eingeladen, der/die mitten aus der Oldenburger Stadtgesellschaft kommt und trotz Corona Ideen und Visionen weiter vorantreibt und einen Beitrag dazu leistet, dass Oldenburg diese Krise übersteht und sich bestenfalls sogar neu aufstellt.

HAFEN DER EHE Dieser Dauerbrenner ist eine wild-komische Abrechnung einer frisch geschiedenen Standesbeamtin mit den Tücken der Ehe während einer Hochzeitsfeier. Sie zeigt dem jungen Paar schonungslos und ehrlich, was das „Anker werfen“ im heimischen Wohnzimmer bedeutet. Ob Baumarkt-Exkursionen oder Bierbauch-Diskussionen, komödiantisch-unbarmherzig manövriert sie ihren Krisenkutter durch die trüben Gewässer des Beziehungsalltags. Ein Stück voller Musik, Lachen, Liebe und Wahrheiten.

ZEIT DER KANNIBALEN

DIE PRÄSIDENTINNEN von Werner Schwab

theater wrede + und ko.produkt bringen das bekannte Stück „Die Präsidentinnen“ von dem verstorbenen StarDramatiker Werner Schwab auf die Bühne: Drei Freundinnen träumen von einer besseren Zukunft und versuchen, im Kampf um Anerkennung in ein besseres Leben zu fliehen. Doch sie werden immer wieder auf ihre eigene Scham zurückgestoßen. Ob sich extreme Sparsamkeit irgendwann auszahlt, ob das bessere Leben in Form eines mehr oder weniger strahlenden Prinzens herbeigetrunken werden kann oder ob man sich im Job selbstverwirklichen muss, verhandeln die drei in einem zwischenmenschlichen und schonungslosen Showdown. Regie: Gudrun H. Lelek // Musik: Winfried Wrede // Bühne: Bernhard Weber-Meinardus // Kostüme: Albena Kaptebileva, Björn Hotes // Mit Marga Koop (Gründerin ko.produkt), Brit Bartuschka, Wiebke Rohloff. Die Rechte liegen bei S.Fischer Verlag. Gefördert von: Oldenburgische Landschaft, Stadt Oldenburg, VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken und Raiffeisenbank Oldenburg eG.

VORSCHAU

Die stark stilisiert inszenierte, kammerspielartige Kapitalismus-Satire spielt im Milieu global agierender Wirtschaftsberater, seziert bitterböse die Neurosen der Optimierungsgesellschaft und wirft dabei einen rasanten, satirischen und zynischen Blick auf diese Welt. Eine schwarze Komödie, bei der viel gelacht werden darf und in der viel Potential zum Nachdenken steckt.

GRIMMS WÖRTER WAHNSINN Dieser Abend ist ein humorvoller, sinnlicher Parforceritt durch das Alphabet bei dem alle Register gezogen werden: Schauspiel, Pantomime, Rezitation, Klangkompositionen, Rhythmus und interaktives Spiel mit dem Publikum. Eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache.

ALTER WHISKY, JUNGE LIEBE

Für alle ab 1 Jahr 04.09. Premiere | 16 Uhr 05.09. | 16 Uhr – live im theater wrede + Weitere Termine und Tickets unter www.theaterwrede.de

MOND – EINE REISE DURCH DIE NACHT

10.09. | 20 Uhr, 15€ / 12€ | Theaterlaboratorium Tickets unter www.theater-laboratorium.org

IMPROKONZERT Spontan, inspiriert, einzigartig!

Seit Jahren Tradition. Bereits zwei Wochen vor dem Festival gibt es die Möglichkeit, ein komplett improvisiertes Konzert zu erleben. Dieses Jahr erobern wir musikalisch das Theater Laboratorium. Eine eigens für diesen Abend zusammengestellte Band wird nach den Vorgaben der Zuschauer:innen rocken, jazzen, poppen oder mehr – es gibt keine Grenzen. 23.09. | 19.30 Uhr, 15€ / 12€ | Möbel Buss Tickets unter www.spontanol.de

KÜCHENHELDEN UND COUCHPOTATOES Wir ziehen um, aus, ein, oder vielleicht verrücken wir auch nur ein paar Stühle. Bei Möbel Buss erlebt man jeden Tag die vielen alltäglichen Geschichten. Wir fahren ins Einrichtungshaus und spielen in den Küchen, auf den Sofas und unter den Tischen. Seid dabei wenn Monster unter dem Bett hervorkriechen, Ehen am Kleiderschrank scheitern oder die zarten Blüten einer neuen Liebe bei den Sofakissen sprießen. Wer hier lieber ins Kinderparadies möchte, ist selber Schuld. Jedes Jahr suchen wir einen Ort fernab der üblichen Bühnen und zeigen, dass Improtheater wirklich überall geht. 12 Meter Hase und Wat Ihr Wollt kitzeln mit euch gemeinsam die Stories aus dem was die Umgebung hergibt und freuen sich auf euch und eure Geschichten aus dem Möbelhaus.

Nach dem ausverkauften Start, verwandeln wir unseren Theatersaal wieder in ein lebendiges Bilderbuch und erzählen, was nachts in der Welt der Tiere geschieht. Im Mondschein fliegen animierte Vogelschwärme an den Theaterwänden, während Frösche quaken und der seichte Wind durch den Raum streift. Die Besucher:innen beobachten das im Bühnenraum von ihrer Sitzinsel heraus und lauschen der dafür komponierten Musik sowie den Worten eines Erzählers. Videodesign: Karl-Heinz Stenz // Musik: Maike Ammen // Illustrationen: Britta Teckentrup // Idee/Konzept/Dramaturgie: Marga Koop. Mit freundlicher Genehmigung von Little Tiger, London. Gefördert von OLB-Stiftung und Oldenburgische Landschaft. Mit Mitteln des Landes Niedersachsen.

Endlich ist „unser Pub“, unser „verlängertes Wohnzimmer“ wieder geöffnet! Es werden Geschichten erzählt und Songs gespielt vom keltischen Eigensinn, von einem Zusammentreffen mit Prinz Charles und Sean Connery, vom Horror der Highlands, von herrlichem Silvesterkrawall in Edingburgh, von Liebe und Wahnsinn, Geschichten von Stout und Whisky, schrulligen, skurillen Begegnungen, vom Regenbogen, dem Brexit und noch viel mehr... Tauchen Sie ein in die besonderen Klänge von Gitarre, Akkordeon, Pipe, Fidel, Bodhrán und den Gesang, der unter die Haut geht.

VORSCHAU

GESCHICHTEN VOM SAMS

Für alle ab 3+ So 31.10. | 11 & 16 Uhr Mo 01.11. | 9.30 Uhr

PUNKT PUNKT KOMMA STRICH Gastspiel von theater monteure

26.09. | 16 Uhr, freie Kasse Forum IGS Flötenteich

HOUSTON WIR HABEN EIN GENRE! – Werkschau

Markus Barth (18.09.)

Maybebop (29.09.)

Inga Rumpf (11.09.)

Horst Evers (15.09.)

Drei Tage erkunden mutige Improspieler:innen aus ganz Deutschland die Genre, wagen sich von seichten Klischees in die Tiefen verschiedener Film- und Theatergenre. In dieser Werkschau präsentieren sie erste Schritte, Zwischenstände und Ergebnisse ihres Abenteuers. Erhalte einen Einblick in das was Improtheater morgen noch besser machen wird und genieße den Blick hinter die Kulissen. Der Eintritt läuft bei freier Kasse. Wir freuen uns, wenn dir die Show gefällt und du am Ende etwas in unsere Spendenbox wirfst.

punkt punkt komma strich ist ein Spiel mit Bildern und Geschichten, die sich auf magische Weise in den immer bunter werdenden Welten entwickeln. Wenn der Maler beginnt, Öffnungen in seine Bilder zu schlitzen, um Ausblicke in eine noch größere Welt zu suchen, dann gibt er dabei auch Einblick in seine Bilderwelt. Und manches Gemalte wird auf einmal wirklich. Wie eine Wundertüte weckt es die Neugier und ist ein spielerisches Angebot an die Phantasie der Theatergänger:innen. Die Auftritte wurden gefördert von: Oldenburgische Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachsen im Rahmen des Förderprogramms „Niedersachsen dreht auf".

Das Sams ist frech - fast schon anarchisch - und nimmt vieles wörtlich. Es kann Kinder sehr gut verstehen und lacht über Erwachsene, es stellt Fragen und lässt sich nicht den Mund verbieten, hält sich nicht an Regeln, widersetzt sich den Anordnungen der Erwachsenenwelt, es ist rebellisch und verkörpert die Freude am Widerspruch und ist dabei grenzenlos entspannt und entlarvt Autoritäten. Bei all der herrlichen Blödelei gibt es auch eine tiefe Ernsthaftigkeit.


Unsere Progr ammtip

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Eine Einrichtung des Landes Niedersachsen

Impressum Theaterzeitung für Oldenburg und die Region in Zusammenarbeit mit der NWZ Oldenburgisches Staatstheater Generalintendant: Christian Firmbach Redaktion: Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit Chefredaktion: Caroline Schramm und Stephanie Twiehaus Autor:innen: Gesine Geppert, Matthias Grön, Jonas Hennicke, Telse Hahmann, Dorothee Hollender, Hanna Puka, Stephanie Twiehaus, Ulrike Wisler Fotos: Stephan Walzl, wenn nicht anders gekennzeichnet (freie Theater- und Museumsseiten ausgenommen), S. 3 Portrait Metzler ©Tibor Bozi, S. 4 Portrait Bernagiewicz © Farina Grieb Layout & Satz: Menso von Ehrenstein Stand der Drucklegung: 07.09.2021 Änderungen vorbehalten.

Das Oldenburgische Staatstheater wird geför­dert von der Stadt Oldenburg

Kulturpartner

www.staatstheater.de facebook.de/oldenburgisches.staatstheater instagram.com/oldenburgischesstaatstheater Theaterkasse Tel 0441. 2225-111 Öffnungszeiten: DI–FR 10–18 Uhr, SA 10–14 Uhr, montags nur Vorstellungskasse

Die gesuchte Figur ist Cathy Hiatt aus ‚Die letzten fünf Jahre‘. Lösung Literaturrätsel


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